Seit nun schon mehr 10 Jahren befasst sich das Patchwork Professional intensiv mit den Themen Quilt & Textilkunst. Das Heft erscheint 6x im Jahr. Wir möchten unseren Lesern nicht nur weiterführende Informationen zur vielseitigen Textilkunstbranche bieten sondern auch inspirieren und Anregungen zum Experimentieren geben. Außerdem stellen wir neue Techniken sowie Materialien vor und präsentieren Werke von ausgesuchten Künstlern. Das Patchwork Professional ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Profis geeignet. Zahlreiche Workshops und Projekte laden zum Nacharbeiten ein. Hier werden nicht nur neue Techniken Schritt-für-Schritt erklärt, sondern auch ein Mystery Quilt aus mehreren Teilen gemeinsam von Ausgabe zu Ausgabe genäht.
PARTNER Medien Verlag
PATCHWORK PROFESSIONAL
68 Spektakuläre Quilts•Workshops•Interessante Techniken zum Experimentieren
Quilt- & Textilkunst
PATCHWORK
PROFESSIONAL 01/2021
21
Seiten
Projekte &
Workshops
Aktuelle Informationen rund
um das Thema Patchwork
und Quilten
LINDSAY OLSEN
Brückenbauerin
zwischen Kunst &
Naturwissenschaften
Im Interview:
PAOLA ZANDA
Heidi Parkes quiltet
ausschließlich von Hand
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PARTNER Medien Verlag
Aktuelle Informationen rund
um das Thema Patchwork
und Quilten
ausschließlich von Hand
Textil triff Papier
dimensionale genähte Objekte
INHALT
INTERVIEWS & PORTRÄTS
6 Lindsay Olson
Textile Kunstwerke im Namen der Wissenschaft
18 Heidi Parkes
Näht und quiltet ausschließlich mit der Hand
30 Regina Benson
Im Einklang mit der Natur
42 Sarah Nishiura
Traditionelle Techniken modern interpretiert
52 Mary McCauley
Beindruckende textile 3D-Objekte
60 Paola Zanda
Baumrinde als Inspiration für abstrakte Formen
68 Mein Lieblingsquilt
Stairway to Heaven von Edith Bieri-Hanselmann
70 Shoshi Rimer
Zu Besuch bei der israelischen Quilterin
58
30
PROJEKTE, TIPPS
& WORKSHOPS
14 Textil trifft Papier
Von Gabi Mett
26 Der Mysteriöse
Teil-02 von Pia Welsch
34 Workshop Entfärben im Schnee
Von Regina Benson
36 Workshop Färben mit Rost
Von Regina Benson
38 Floated
3D-Quilt von Ruth Ann Berry
48 Call of the Wild
One-Block-Wonder von Anke Wechsung
58 Mosaik
Verschnitttechnik von Ursel Josefs-Kirschbaum
RUBRIKEN
3 Editorial
37 Neues von der NADELWELT
51 Leserforum
66 News
67 Das Fachgeschäft in Ihrer Nähe
81 Impressum
82 Termine
83 Vorschau
Titelthema in Rot
Titelbild: selbstporträt von Paola Zanda
76 Stickvlies-Schule
Teil-02
78 Fliegender Wechsel
Applikation von Angelika Steinböck
80 Tipps für Trips
Zu Besuch im Quilthouse Purgstall
Quilt- & Textilkunst
PATCHWORK
PROFESSIONAL 01/2021
PATCHWORK PROFESSIONAL
68 Spektakuläre Quilts•Workshops•Interessante Techniken zum Experimentieren
21
Seiten
Projekte &
Workshops
LINDSAY OLSEN
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zwischen Kunst &
Naturwissenschaften
Im Interview:
PAOLA ZANDA
Heidi Parkes quiltet
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INTervIeW LINDsAy OLsON
Die Wunderwelt der Wissenschaft
Die US-amerikanische Textilkünstlerin Lindsay Olson ist eine leidenschaftliche Brückenbauerin zwischen der
Kunst und der faszinierenden Welt der Naturwissenschaften. In ihren textilen Mixed-Media-Kunstwerken
illustriert sie detailgetreu Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung mit dem Ziel, Neugier zu wecken,
Berührungsängste abzubauen und dem Betrachter diese komplexe, oft verborgene Welt ein Stück weit
begreiflich zu machen. Unsere Redakteurin Anke B. Calzada hat die Künstlerin interviewt.
Foto: Cindy Trim
Circular sounds: Passive Acoustics, 2019, 36 x 36 Inch
Wir sind visuelle Wesen. Aber unter Wasser nimmt die Sicht dramatisch ab und die Art der visuellen Beobachtungen, die Biologen zur Untersuchung
terrestrischer Ökosysteme verwenden, ist hier nicht praktikabel. Die Erforschung dessen, was unter dem Ozean geschieht, erfordert einen anderen
Ansatz. Die Ozeanakustik verwendet Schall, um dem Geschehen zuzuhören und Daten zu sammeln, die das Leben im Ozean erhellen. In der passiven
Akustik verwendet man Unterwassermikrofone, die das Leben im Meer abhören - einschließlich Geräusche von Meeressäugern, Geräusche menschlicher
Aktivitäten, seismische Aktivitäten und abiotische Geräusche wie Wind, Eisdrift und Wellen. Aufgrund der eingeschränkten Sichtverhältnisse sind
Meeressäuger und Fische in hohem Maße an die Erzeugung und Wahrnehmung von Geräuschen im Ozean angepasst. Sie sind für viele Zwecke auf
Geräusche angewiesen, z.B. für die Navigation, die Aufrechterhaltung sozialer Interaktionen, oder die Nahrungssuche. Das ist es, was die Wissenschaft
der Akustik so wertvoll für die Erkundung des Lebens in den Ozeanen macht.
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WorkshoP TexTil TriffT PaPier
Textil trifft Papier
Collagen aus alltäglichem Material
Die deutsche Textilkünstlerin Gabi Mett möchte uns in einem kleinen Workshop zeigen, dass man auch
ohne kostspielige Materialien, mit Dingen, die sich in jedem Haushalt finden lassen, sehr erfolgreich kreativ
arbeiten kann.
Darf ich zu einem kleinen Spiel einladen? Viel wird nicht gebraucht,
um einzusteigen. Greifen Sie auf interessantes, alltägliches Papier
zurück. Zeitungen, Zeitschriften, Packpapier, ich denke, Sie haben
sicher eine schöne Sammlung in Schachteln und Boxen.
1. Ich zeige Ihnen eine kleine Auswahl aus meiner Fülle von Papieren.
Ich habe sie zum Teil stark verändert. Oft sind sie mir zu
glatt und haben zu wenig Charakter. Dann gehe ich hin und knete
sie so lange in meinen Händen, bis sich das Material wie Stoff
anfühlt. Oft bügle ich es auch noch, das kommt darauf an, wie es
mir besser gefällt. Auch farblich kann ich sie noch verändern mit
Aquarellfarben oder -stiften, Teeaufguss, Kaffee oder Zwiebelsud.
3. Großen Spaß macht das Arbeiten mit Locherpunkten. Man kann
sie sammeln, dann hat man eine überraschende Mischung mit einer
interessanten Farbgebung. Man kann aber auch zwei Papiere mit
Vliesofix aufeinanderbügeln und diese dann lochen. So kann man
die Auswahl steuern.
2. Besonders altes und beschädigtes Papier klebe ich auf einen
Stoffuntergrund, der mit Vliesofix präpariert ist. So kann ich die
Kanten, Risse und Falten gut weiterbearbeiten. Wenn Sie ein solches
Fragment aufbügeln, legen Sie Backtrennpapier darüber,
damit das Bügeleisen nicht durch den Kleber verunreinigt wird.
Ein dünner transparenter Stoff oder Transparentpapier kann dann
noch als Schutz über das Papier gelegt und festgebügelt werden.
Und hier kommen Sie ins Spiel. Schneiden Sie ein Stück Baumwollstoff
in der Größe 20 x 30 cm zu und bügeln Sie in gleicher Größe
Vliesofix auf. Ziehen Sie das Papier ab. Nun streuen Sie die Locherpunkte
auf die Fläche, bis sie ganz bedeckt ist. Legen Sie Backtrennpapier
darüber und bügeln Sie die Papierpunkte fest. Lassen Sie
alles abkühlen, nehmen Sie das Stück Stoff hoch und schütteln Sie
alle Papierpunkte ab, die nicht festgebügelt sind. Sie haben nun
immer wieder Zwischenräume, durch die der Stoff sichtbar ist. Ich
lege über die gesamte Fläche eine Pergamentpapierseite aus einem
alten Fotoalbum und bügle sie ebenfalls fest. Sie wird durch die
kleinen Zwischenräume gehalten.
4. Im Anschluss daran nähe ich mit der Nähmaschine einmal um
die gesamte Fläche. Ich teile sie mir in 10 x 10 cm große Quadrate
Fotos: Gabi Mett
14
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IntervIeW HeIdI Parkes
Wie viel Zeit braucht es,
um einen perfekten Quilt zu fertigen?
Die amerikanische Textilkünstlerin Heidi Parkes näht und quiltet ausschließlich mit der Hand. Dies bietet ihr
die Möglichkeit, die Dinge zu durchdenken und ganz bewusste Designentscheidungen zu treffen.
Fotos: Heidi Parkes
A breath has Four Parts, 85 x 85 Inch
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WORKSHOP
Der Mysteriöse – Teil-02
Wie viele Eistüten (siehe Teil-01 in der Ausgabe PP-06-2020) sind es denn letztendlich geworden? Waren Sie
auch so fleißig wie wir und haben jede Menge schöne Papiermotive ausgeschnitten und Ihre gemachten
Erfahrungen und Ideen in einem Workshopbuch festgehalten? Denn diesmal steht bei unserem neuen
Mystery von und mit Pia Welsch die Förderung der eigenen Kreativität im Vordergrund. Ganz entspannt, aber
trotzdem sehr gründlich, wollen wir unsere Ideen ausprobieren und vor allem dokumentieren.
Bevor wir weitermachen, möchten wir noch eine Antwort von Frau
Welsch auf die vielen Zuschriften nach der Größe des fertigen Mysterys
haben: „Eine meiner Lieblingsfragen ist die fertige Größe eines
Projekts“ sagt Frau Welsch. „Bitte versuchen Sie einmal ernsthaft
nicht darüber nachzudenken, wo der Mystery am Ende hängen soll
… lassen Sie uns einfach mal sehen, wo die Reise hinführt! Denn eine
genaue Angabe der fertigen Größe würde uns schon wieder sehr
einschränken. Wir werden jetzt über mehrere Wochen beschäftigt
sein, denn unser Mystery besteht aus mehreren kleineren Teilen.
Damit wir in der verbleibenden Adventszeit, zwischen den Jahren
und im neuen Jahr nicht immer nur in unserem stillen Kämmerlein
sitzen müssen, empfehle ich eine stabile Unterlage (zum Beispiel ein
festes Stück Pappe, eventuell mit einer Klappe zum Schutz) zu basteln.
So können Sie die Arbeit überall hin mitnehmen.
Ein 8-armiges Ornament
Bei unserem Mystery wird es ein größeres Teil geben,
das der Mittelpunkt des Projekts sein kann, aber nicht
muss! Es könnte auch mehr oben, mehr unten oder ganz
woanders sitzen. Das entscheidet jeder selbst, aber erst
später. Um dieses größere Teil kümmern wir uns jetzt.
Es soll ein Mandala werden oder ein symmetrisch aufgebautes
Ornament. Um zu zeigen, wie das funktioniert,
spielen wir die Arbeitsweise an einem 8-armigen Mandala
durch. Egal, ob das dann vielleicht auch einmal mehr ein
Oval wird, bitte bleiben Sie bei der Zahl 8! Alle unsere geschnittenen
Papierteile sind weiß, deshalb macht es jetzt Sinn, als
Untergrund einen unifarbenen Stoff zu nehmen. Der Stoff wird auf
einen Karton gelegt, umgeschlagen und mit Klebeband fixiert. Jetzt
können Sie alles problemlos mit sich herumtragen. Man weiß nie,
wo und wann einen die Muse küsst.
1. Die Farbe des Untergrundes ist, wie bereits erwähnt, egal, etwas
Neutrales würde ich vorschlagen. Welchen Hintergrund Sie später
nehmen, muss jetzt nicht entschieden werden. Wir arbeiten jetzt erst
einmal alle Einzelteile und wählen dann den passenden Hintergrundstoff
dafür aus.
Ich habe mich hier für ein Mandala mit einer Größe von zirka 40 x
40 cm entschieden. Mit vier zirka 40 cm langen Wollfäden habe ich
mir ein Gerüst aus zwei Kreuzen auf dem Untergrundstoff markiert.
Die Fadenenden werden mit Klebestreifen fixiert.
PIAS TIPP
Um die einzelnen Teile besser hin- und herschieben zu können,
ist es hilfreich, die auseinandergefalteten Teile mit Backpapier
glatt zu bügeln.
2. Mit dieser Kombination habe
ich angefangen.
Das untere Teil der Eistüte auseinandergefaltet.
Das obere Teil der Eistüte auseinandergefaltet.
Das obere Teil in vier Teile geschnitten.
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Porträt rEgINa V. BENsoN
Im Einklang mit der Natur
Die in Colorado lebende Textilkünstlerin Regina V. Benson entwirft und fertigt textile Arbeiten an, die an
Wänden und Decken zu schweben scheinen. Mit ihrer aktuellen Installation möchte sie auf die immer
schlimmeren Waldbränden in ihrer neuen Heimat aufmerksam machen.
Fotos: John Bonath
Aufbau der Installation „Burning Monoliths“ für die Ausstellung „Catching Fire“. Hier wurden alle elf Monolithen gezeigt.
„Die Idee zu meiner Installation „Catching fire“ entstand
nach den furchtbaren Waldbränden, die hier in Colorado
immer öfter wüten. Auch ich war davon persönlich betroffen.
„Catching fire“ – das sind elf Monolithen, jeder knapp
drei Meter hoch. Jeder präsentiert sich in einem anderen
Grad der Entzündung. Im Inneren jedes Monolithen sind
unterschiedlich pulsierende Lichter installiert, die den
Feuereffekt zum Leben entfachen.
Der ganz speziell gefärbte Stoff für die Oberfläche der Monolithen
unterstützt diesen Effekt zusätzlich. Insgesamt 120
Meter eines reinweißen Stoffes habe ich dafür verwendet.
Zunächst wurde der Stoff auf Schnee und Felsplatten ausgelegt.
Dann habe ich ihn gefärbt, entfärbt, bemalt und
teilweise mit Brandlöchern versehen und anschließend
zerschnitten und wieder zusammengenäht. Jetzt hoffe ich
sehr, dass die Besucher sich eine Vorstellung davon machen
können, wie es sich anfühlt, mitten in einem brennenden
Wad zu stehen. Nur die enorme Hitze kann ich leider
nicht mit in diese Installation einbeziehen.
baltic seaside, 112 x 112 x 10 cm
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WORKSHOP
Workshop Entfärben im Schnee
Die sogenannte „Nass in Nass“ Technik, bei welcher der Maler flüssige Farbe auf nasses Papier aufträgt
– sicher jedem bekannt, der sich schon einmal mit der Aquarellmalerei beschäftigt hat – habe ich hier für mein
Entfärben im Schnee adaptiert. Mit der „Nass in Nass“ Technik entstehen dank des freien Farbflusses und des
sogenannten Dochteffektes dynamische Muster. Das Entfärben von bereits gefärbtem Stoff auf Schnee bietet
mir die Möglichkeit, das Gleiche zu tun, nur eben in umgekehrter Reihenfolge.
Ich lege meinen zuvor gefärbten Stoff direkt auf den Schnee. Dann
besprühe ich den Stoff immer wieder mit heißer Entfärberlösung.
Der darunterliegende Schnee schmilzt und das Schmelzwasser
wird vom Stoff aufgesogen. So entstehen einzigartige Muster auf
dem Stoff.
Oftmals bin ich einen ganzen Tag mit dem doch recht anstrengenden
Prozess des Entfärbens beschäftigt. Meist lasse ich den Stoff dann
noch bis zum Einbruch der Nacht auf dem Schnee liegen. Unser
Grundstück grenzt an offenes Feld, so kann es schon manchmal vorkommen,
dass in den frühen Abendstunden neugierige Tiere mein
Tagwerk begutachten.
Das schneebedeckte Feld hinter meinem Haus bietet mir genug Fläche,
um auch mehrere Meter Stoff zu bearbeiten, die ich für meine
großen Installationen benötige. Der schmelzende Schnee sorgt auch
hier dafür, dass die Farbe auf der Oberfläche zu beeindruckenden
Mustern verlaufen kann.
Der entfärbte Stoff bereit zur Weiterverarbeitung.
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WORKSHOP
Workshop Färben mit Rost
Mein sogenannter Rostgarten. Über die Jahre habe ich mir eine
Sammlung von großen und kleinen Stücken an verrostetem Metall
angelegt. Ich lagere sie alle draußen zwischen meinen Irisstauden.
Da liegen sie geschützt und können weiter vor sich hin rosten.
Es ist schon eine große Herausforderung, den Stoff in einer feuchten
Umgebung in ständigem festen Kontakt mit den verrosteten Metallteilen
zu halten, gerade wenn man wiederholende Muster auf langen
Stoffbahnen mit Rost färben möchte. Mein Mann hat mir diese Kiste
aus Holz gebaut. Hier kann ich meinen Stoff aufgespannt von Kante
zu Kante wie eine Ziehharmonika gefaltet einlegen. Zwischen die einzelnen
Lagen lege ich kontrolliert kleine verrostete Objekte wie Nägel
und Draht zu Mustern aus. Anschließend besprühe ich jede Lage
mit einer Mischung aus Essig und Wasser und versiegle die Kiste
mehrere Tage lang mit einer Plastikfolie. So bleibt alles schön feucht
und der Rost kann sich in Ruhe auf den Stoff übertragen.
Meiner Meinung nach erziele ich die besten Muster, je einfacher die
verwendeten verrosteten Teile sind. Am liebsten verwende ich für
das Färben mit Rost ganz einfache, unterschiedlich gebogene Nägel
oder Drahtstücke.
Das Endergebnis, hier frisch aus meiner Rostkiste, ein Stück Seidenorganza.
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- Gabriele Schultz-Herzberger und
Klaus Herzberger
- Hilde van Schaardenburg
- Ingrid Alteneder
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- Monika Neumann und Heike Rüeck
- Paola Zanda
- Patchwork Gilde Deutschland e.V.
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Die einzigartigen Quilts von Sarah Nishiura werden aus recycelter Baumwolle nach eigenen, abstrakten,
geometrischen Entwürfen gefertigt und anschließend von Hand gequiltet.
Fotos: Adam Milton
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Projekt von Anke WeChsung
Call of the Wild
Kaleidoskop-Quilts – in den USA „One Block Wonder“ genannt – faszinieren mich immer wieder. Gerne
verwendet man hierfür großgemusterte Stoffe, die im Detail gar nicht so wirklich hübsch sein müssen,
sondern durch ihre Farben überzeugen. Manchmal ist es aber auch der Stoff selbst, der so begeistert,
dass man ihn gerne in den Quilt integrieren möchte. Fragt sich aber oft nur wie? Ein Unterfangen,
das nicht ganz einfach ist, da die 60° Kaleidoskopblöcke schwer im Vorwege zu berechnen sind.
Wie also vorgehen? Das möchte Ihnen Anke Wechsung hier vorstellen.
Foto: Mirjam Anselm, Zeichnungen: Anke Wechsung
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Porträt Mary Mccauley
Die, die immer beschäftigt werden muss
Diesen Spitznamen bekam die amerikanische Textilkünstlerin Mary McCauley schon in jungen Jahren von
ihre Familie verpasst. Heute noch genauso rührig wie damals, fertigt sie beindruckende textile 3D-Objekte.
Wie es dazu kam, berichtet sie uns hier.
Foto: Gregory Case
self portrait as pottery, 35 x 38 x 38 cm
Schon als kleines Mädchen stand mir bei uns zu Hause alles erdenkliche
Bastelmaterial zur freien Verfügung. Stundenlang konnte
ich mich mit Stift und Papier, Knete und Wachsmalstiften beschäftigen.
Ich lernte das Stricken bereits sehr früh, dann Häkeln
und anschließend auch Nähen. Als ich etwas älter wurde, nähte ich
mir meine Kleidung selbst und fertigte Kostüme für unsere Theatergruppe.
Mein Lieblingsfach in der Schule war Kunst, hier bekam
ich oft Extraaufgaben, um mich zu beschäftigen. Ich durfte Poster
oder Pinnwände für den Unterricht gestalten. Ich war immer am
Malen, zeichnete Comics, oder an der Töpferscheibe zu finden,
deshalb wunderte es niemanden, dass ich als Studienfach Kunst
belegte. Mein erster Kunstprofessor und ich hatten leider keinen
guten Start, ich wechselte das Fach und machte schließlich mein
Examen in kognitiver Psychologie. Nach meinem Studium war ich
immer gut beschäftigt, ich arbeitete in einem großen Unternehmen
und musste mich ebenfalls um unsere zwei kleinen Mädchen
kümmern. Ich hatte kaum Zeit (oder Energie), mich mit Kunst zu
beschäftigen. Ich sorgte jedoch stets dafür, dass auch meinen Kindern
immer ausreichend Bastelmaterial zur Verfügung stand. Zudem
nähte ich noch immer als freiwilliger Helfer die Kostüme für
die Theatergruppe der Schule.
Erst nach meiner vorzeitigen Pensionierung war Kunst wieder
mehr als nur eine angenehme Beschäftigung im Hintergrund – etwas,
was mich bei Laune hielt. Die Kinder waren aus dem Haus, ich musste
nicht mehr zur Arbeit gehen und plötzlich war ich im Paradies
angekommen. Ich belegte Kunstkurse und Workshops, absolvierte
eine Ausbildung für botanische Illustration an der School of Botanical
Art and Illustration des Botanischen Gartens in Denver. Aktuell
belege ich dort einen weiterführenden Kurs, den ich dann hoffentlich
bald mit einer Diplomarbeit abschließen werde.
Neben der Kunst fühlte ich mich immer schon sehr zur Natur
hingezogen. Ich bin mit Campingausflügen und Gartenarbeit aufgewachsen
und immer umgeben von den verschiedensten Haustieren.
Später, als ich dann nach Kalifornien gezogen bin, waren lange
Wanderungen durch die beeindruckenden Mammutwälder und
entlang der kalifornischen Küste für mich wie der Himmel auf Erden.
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Porträt Mary Mccauley
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nen soll. Meine Erfahrungen der letzten Zeit waren, dass Quiltshows weniger Interesse
zeigten, Museen aber schon.
Ich werde daran arbeiten, denn ich hatte vor Kurzem in einem Glückskeks folgende
Botschaft: „Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug“.
Daraufhin habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich meine Arbeit ernst genug nehme.
Trete ich auf der Stelle, sollte ich mich in eine andere Richtung orientieren? Auf jeden
Fall arbeite ich im Moment daran, einen meiner größten Träume wahr werden zu
lassen. Ich nähe an einem „Wearable Art“ Teil, das ich bei der internationalen Ausschreibung
der “World of Wearableart“, einer großen Veranstaltung in Neuseeland,
einreichen möchte. Es wird ein Ganzkörperanzug. Ich verwende dafür Materialien,
Techniken und Formen, die ich zuvor noch nie benutzt habe. Alles weit außerhalb
meiner sonstigen Komfortzone und alles auf einmal. Ich habe schreckliche Angst,
bin aber gleichzeitig noch nie so glücklich mit meiner Arbeit gewesen. Wenn ich
dann noch angenommen werde, geht mein allergrößter Traum in Erfüllung. Ich werde
berichten.
Wenn Sie nun auch einmal ein dreidimensionales
Projekt nähen möchten, empfehle ich für den
Anfang eine Schachtel, diese einfach flach auseinanderfalten
und schon hat man das passende
Schnittmuster. Zu diesem Thema habe ich ein gut
bebildertes Workshopbuch verfasst. “Fabric and
Form: Quilted Pop Ups” . Hier finden Sie Anleitungen,
angefangen vom Papiermodell, bis hin zum
fertigen Modell.
Zu beziehen über meine Website:
www.mccauleyart.com
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Projekt von ursel josefs-kirschbauM
Mosaik
Für diesen modernen Quilt wurden die wunderschönen Oakshott Fabrics verwendet. Dank einer
raffinerten Verschnitt-Technik macht Experimentieren an der Designwand großen Spaß und das
Nähen geht leicht von der Hand.
Foto: Mirjam Anselm, Zeichnungen Ursel Josefs-Kirschbaum
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Porträt Paola Zanda
Von der Baumrinde zu abstrakten Formen
Paola Zanda arbeitet sehr akribisch und färbt für ein perfektes Ergebnis sogar ihre Stoffe selbst.
Fotos: Paolo Zanda
The Devil, 152 x 193 cm
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01-84_PP-1-2021.indd 60 23.11.20 11:16
Mein LiebLingsquiLt
Mein Lieblingsquilt
Vor einiger Zeit hatten wir dazu aufgerufen, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch die Möglichkeit bekommen,
Ihren Lieblingsquilt in der Patchwork Professional einmal vorzustellen. Diesmal möchte Frau Edith
Bieri-Hanselmann uns ihren Favoriten zeigen.
Wenn auch Sie Ihren Lieblingsquilt in der Patchwork Professional einmal präsentieren möchten, melden Sie
sich einfach bei uns: Redaktion Patchwork Professional, Leserforum, Backesstraße 12, 65795 Hattersheim,
oder per E-Mail an: Leserforum@partner-medienwerkstatt.de
Foto: Edith Bieri-Hanselmann
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IntervIew ShoShI rImer
Die Arbeit mit Stoffen und Fäden
bringt Freude und Farbe in unser Leben
So das Motto der israelischen Quilterin Shoshi Rimer
mona Liza from the galilee, 120 x 120 cm
Bei Ausgrabungen in Tzipori kamen Teile eines
prächtigen Mosaiks zum Vorschein, das als eines
der qualitativ hochwertigsten seiner Art gilt, die
jemals in Israel erstellt wurden. Ich war von diesem
Werk fasziniert und wählte das Motiv aus,
um die Figur der Frau darzustellen. Nie werden
wir ihre Identität erfahren.
info Flow, 60 x 90 cm
Die Medien heutzutage machen den Begriff der
Zeit bedeutungslos. Alle Gefühle, Botschaften
und Informationen werden sofort durch verschiedene
Emojis weitergegeben. Zeit läuft so schnell,
wie Sand in einer Sanduhr und schafft eine neue
und sofortige Art der Kommunikation.
erzählen sie uns, wie haben sie ihren weg als Künstlerin gefunden? wie haben
sie ihre Leidenschaft zur Textilkunst entdeckt?
Seit ich denken kann, interessiere ich mich schon für Handarbeit und Kunst im allgemeinen.
Früher habe ich gestrickt, gewebt und mit 3D-Elementen gearbeitet. Mit dem
Quilten kam ich erstmals 1995 während meines Studiums am „Itzuvim” – Combined
Art College in Berührung. Der Kurs, der sich auf traditionelle Techniken konzentrierte,
führte mich in die jahrhundertealten Grundlagen des Quiltens ein und hat mich seither
nicht mehr losgelassen.
wo finden sie ihre inspirationen und wie wählen sie die Themen ihrer werke aus?
Können sie uns etwas über die entstehung eines ihrer Kunstwerke erzählen?
Für mich ist das Quilten eine sich ständig weiterentwickelnde Kunstform, die unendlich
viele kreative Möglichkeiten und Ideen bietet. Die Inspiration für meine Quilts hat
vielerlei Quellen. Es kann die Natur sein, ein Ausdruck, eine Farbe oder einfach nur
ein Wort. Für jedes Projekt, das ich für eine Ausstellung anfertige, recherchiere ich zunächst
ein wenig über das Thema und dann sammle ich eine Menge Fotos darüber,
die mir helfen, die erste Skizze für die neue Arbeit zu zeichnen. Nehmen Sie zum
Beispiel meinen Quilt mit dem Titel „Homeland”. Die israelische Quiltgilde kündigte
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STicKvliES-SchulE – TEil 02
Das kleine Einmaleins der Stickvliese – Teil 02
In unserer letzten Ausgabe (PP-06-2020) haben wir ausführlich über die Stickvliese zum Wegreißen und
Ausschneiden, sowie über wasserlösliche Folien und Vliese berichtet. Heute wollen wir uns mit weiteren
Hilfsmitteln beschäftigen, die für ein perfektes Ergebnis beim Maschinensticken eingesetzt werden können.
Doppelseitige permanente Klebefolie zum Aufbügeln
Diese Bügelfolie ist zum dauerhaften Kleben an Kanten, Rändern und Säumen sowie Applikationen, Aufnähern und Emblemen geeignet.
Den Grundstoff vor der Anwendung abbügeln, die Stoffappretur verdampft, wodurch eine dauerhaftere Fixierung ermöglicht wird. Die volle
Klebekraft ist nach 48 Stunden erreicht. Sie ist auch nach dem Waschen vorhanden (Feinwäsche bis 40 Grad geeignet), löst sich also nicht auf.
Anwendung beim beschichten von stick mustern
zum beispiel für Aufnäher/ embleme
1. Das Motiv auf einen festen Stickgrund sticken.
2. Anschließend das Stickmuster knappkantig an
der Außenkontur ausschneiden und von links bügeln,
damit Folie darauf anschließend besser haften
kann.
3. Die Klebefolie (hier BsN) etwas größer als das
Stickmotiv zuschneiden und auf die Rückseite des
Stickmusters mit dem Bügeleisen (2 Pkt.) ungefähr
20 – 25 Sekunden ohne Dampf aufbügeln. Als Unterlage
wird Back- oder Silikonpapier verwendet.
Noch im warmen Zustand das Schutzpapier abziehen.
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4. Der überschauende Kleber wird auf die linke
Stoffseite gestrichen.
Den so vorbereitete Aufnäher auf den gewünschten
Untergrund legen und aufbügeln.
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Anwendung bei der Verarbeitung mit dem Plotter
Für das Ausschneiden mit dem Plotter ist diese
Folie perfekt, da die Klebeseite sehr glatt
ist und besonders gut auf der Schneidematte
haftet.
Fotos und Stickmuster: Nähwelt Flach
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5. Die linke Stoffseite auf die Folienseite legen.
Zum Fixieren mit dem Bügeleisen (2 Pkt.) ca.
20 – 25 Sekunden ohne Dampf fest aufdrücken.
Das Schutzpapier abziehen und mit der Seite
vom Kleber auf die Schneidematte legen und
blasenfrei aufdrücken.
6. Nach dem Plotten das vorbereitete Motiv
auf den gewünschten Untergrund legen, aufbügeln
und wenn gewünscht mit der Näh- bzw.
Stickmaschine weiter verarbeiten.
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Projekt von AngelikA Steinböck
Fliegender Wechsel
Dieser elegant-verträumte Wandbehang besticht durch seine klare Linienführung und die unterschiedlichen
Oberflächenstrukturen, die durch das Raw-Edge-Appliqué und die verschiedenartigen antiken Knöpfe
entstehen. Viel Material brauchen Sie nicht und auch die Vorbereitungen und das Nähen sind schnell
bewältigt. Ein wenig Sorgfalt ist geboten, damit die kontrastierenden Streifen und die Blume sauber und
akkurat ausgerichtet sind. Das Aufnähen der Knöpfe können Sie dann ganz entspannt auf dem Sofa erledigen.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Quilthouse Purgstall
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DAs Quilthouse in PurgstAll
Das Quilthouse in Purgstall
Hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange, um wieder unbeschwert
reisen zu können. Eine Reise, die sich sicher lohnt, auch als
Abstecher auf der Fahrt in den Urlaub, ist das ausgezeichnet geführte
und liebevoll ausgestaltete Quiltgeschäft von Angelika Steinböck.
35 km südlich der A1, der Autobahn, die Wien mit Linz und Salzburg
verbindet, liegt Purgstall. Dort, im Mostviertel, dem Teil von Niederösterreich,
der sich zu den östlichen Ausläufern der Alpen hinstreckt,
findet man das Quilthouse. Schon seit über 16 Jahren bezaubert Angelika
Steinböck mit ihrer zuvorkommenden und freundlichen Art,
genauso wie mit ihrem sicheren Geschmack, sowohl bei der Auswahl
ihres breit gefächerten Stoffangebots, als auch bei der Gestaltung
der Ladenräume und des großen Kurs- und Ausstellungsraums.
Schon der barrierefreie Eingang zur Kirchenstraße, die übrigens
auch zahlreiche kostenlose Parkplätze bietet, lädt Quilterinnen und
Quilter ein, die ca. 130 m² zu erkunden, die sich hinter der Ladentür
auftun. Meist sind hier im Freien auch schon ein bis zwei Quilts
zu bewundern, die Angelika Steinböck mutig der Witterung und der
mehr oder weniger guten Erziehung der Vorbeilaufenden aussetzt.
Die Stoffe decken ein sehr breites Spektrum ab, von Basics bzw.
falschen Unis, über englisch anmutende Rosenstoffe, bis hin zu extravaganten
Mustern in kräftigen Farben, ist alles geboten. Batikstoffe
stehen genauso in den Regalen, wie Stoffe von bekannten DesignerInnen
und StoffherstellerInnen.
Werfen Sie auch immer einen vorsichtigen Blick hinter die beiden
Zuschneidetische! Dort verstecken sich nämlich die neu angekommenen
Stoffe, die noch keinen Platz in den Regalen gefunden haben.
Auf eine höfliche Anfrage hin kann man in der Regel – wenn der
Verkaufspreis schon kalkuliert ist – auch schon das eine oder andere
Stück ergattern.
Neben den Stoffen bleiben im Quilthouse Purgstall auch beim Zubehör
und Vlieseinlagen keine Wünsche offen. Sehr glücklich werden
alle begeisterten TaschennäherInnen sein. Sie können in einer fast
unüberschaubaren Menge an Taschenhenkeln, Verschlusshaken,
Karabinern, Gurtbändern in allen erdenklichen Farben, Korkstoffen
mit unterschiedlichen Mustern und Designs schwelgen und noch
vieles mehr.
Angebot
Insgesamt findet man im Quilthouse ca. 1.500 verschiedene Stoffe
und das sowohl auf Ballen, als auch als fertige Halbmeter- und Fat-
Quarter-Zuschnitte. Bei der Mehrzahl der Stoffe handelt es sich um
„klassische“ Patchworkstoffe, aber auch um Jerseystoffe und festere
Stoffqualitäten, z.B. für Taschen und Dekoprojekte.
Kurse
Das vielseitige Kursangebot, das leider wegen der Pandemie ausgesetzt
werden musste, hofft Frau Steinböck bald wieder in gewohnter
Vielfalt anbieten zu können. Ein wichtiger Schwerpunkt sind hier
alle Arten von Taschennähkursen. Neben Bekleidungsnähkursen
sind auch Technik- und Projektkurse für AnfängerInnen und für
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VORSCHAu
Ausgabe 02/2021 erscheint am 13. Februar 2021
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1. Timna Tarr
Alle Neuigkeiten direkt aus dem Studio der amerikanischen Quilterin.
2. Mj Kinman
Wenn es mit dem dicken Klunker zu Weihnachten wieder nicht
klappen sollte, nähen wir uns einfach einen.
3. Ruler around
Regina Klaus stellt ein neue Modell vor und zeigt wie es gelingt,
exakte Kreise zu quilten.
4. Alicja Kozłowska
Die polnische Künstlerin verwandelt alltägliche Gegenstände
zu einzigartig textilen Objekten.
5. Linda Anderson
Bei ihren Arbeiten muss man wirklich zweimal hinsehen,
ob es nicht doch ein Foto ist.
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ADELWELT
Die internationale Veranstaltung für HAnDArbEiTEn
The international event for nEEDLECrAFT
Karlsruhe
30.4. – 2.5.
2021
Friedrichshafen
12. – 14.11.
2021
Verkauf – Workshops
Ausstellungen – Kurse
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