ZKZ 4937
12 I 2020
MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS
Nur Mut!
4
4
Szenarien für das
Einrichtungsjahr 2021
Foto: Dunlopillo
Auf ins Reich
der Träume
Dunlopillo launcht Bettenkollektion
DIE TOP 20-HÄNDLER
ONLINESHOPS
IM CHECK
Möbel Hesse: Upgrade für Küche
360 Grad: Konzept mit Herzblut
Bormann: Wie im 5-Sterne-Hotel
Westwing: Shoppable Entertainment
XXXLutz/Roller: Entscheidung gefallen
Samsung: Aufbruch zum Durchbruch
PERSÖNLICHSTEFAN SMALLA
Hochskaliert – die Corona-Lage hat
im Online-Möbelhandel zu einem
Bestell-Boom geführt. Bei Westwing
haben es CEO Stefan Smalla und
sein Team mit Geschick – und glücklichen
Entscheidungen – verstanden,
trotz der volatilen Rahmenbedingungen
die Kunden zufriedenzustellen.
Am Ende wird so ein Umsatzsprung
von weit über 50 Prozent auf bis zu
440 Mio. Euro gelingen mit einer
Profitabilität von bis zu 48 Mio. Euro.
Der Ausblick auf 2021 ist positiv:
Denn der Wandel im Konsumverhalten
spielt Westwing langfristig ihn
die Karten.
1
möbel kultur: Herr Smalla, wie ist das
Corona-Jahr für Westwing gelaufen?
Stefan Smalla: Wir sind relativ normal
ins Jahr gestartet und hatten nach
einem teilweise schwierigen Verlauf
2019 viele Stellschrauben bewegt,
um 2020 zu sehr guten Kennzahlen
zu kommen.
Im Februar haben wir erkannt,
dass das Corona-Virus ein dramatisches
Thema wird. Da wir Offices
in Hongkong und Italien haben,
waren wir frühzeitig mit entsprechenden
Informationen versorgt.
So haben wir schnell eine Task
Force gegründet. Die Befürchtung
war, dass die Lage schwerwiegende
negative Folgen für unser Business
haben könnte. Außerdem haben wir
das Office-Team ins Homeoffice
geschickt und uns für eine Krise
gerüstet.
Stefan Smalla, Westwing CEO
und Co-Gründer, hat schon
einige Ups and Downs mit
dem Online-Händler erlebt.
Im kommenden Jahr feiert das
Unternehmen zehnjähriges
Jubiläum und steht wirtschaftlich
so gut da wie noch nie.
Interview mit Westwing-CEO Stefan Smalla
„Eine Pandemie ist die beste Zeit,
um Freundschaften zu schließen.“
20 möbel kultur 12/2020
Die beste Entscheidung aus heutiger
Sicht war aber, dass wir keinen
einzigen Auftrag an die Industrie
storniert haben, denn dann zog das
Geschäft sehr schnell an.
2
möbel kultur: Und seitdem laufen die
Geschäfte auf Hochtouren?
Stefan Smalla: Ja, wir haben im
April unsere Company komplett
auf rasantes Wachstum umgestellt,
was die Prozesse natürlich enorm
strapaziert hat. Im Sommer hat es
dann eine kleine Abschwächung der
Wachstumsraten gegeben, sodass wir
nicht wussten, wohin die Reise gehen
würde. Es zeigte sich aber, dass das
Business sich auf einem sehr hohen
Niveau weiter sehr stark wächst – und
nun werden wir durch die erneuten
Einschränkungen des stationären
Einzelhandels im Dezember wohl
noch mal einen Push spüren und
müssen uns gleichzeitig für das kommende
Jahr rüsten.
Niemand wird sicher sagen können,
was 2021 passiert. Wir gehen
davon aus, dass das Virus weiter
die Gesellschaft, unsere Arbeit und
unser Konsumverhalten prägen wird.
Der Trend zum Online-Shopping
wird sich nicht abschwächen, weil
viele Neukunden gute Erfahrungen
gemacht haben. Das gilt übrigens
für alle elf Länder, in denen wir
aktiv sind.
3
möbel kultur: War es mutig, in der kritischen
Phase mehr Ware zu ordern?
Stefan Smalla: Nein, denn wir haben
nicht mehr geordert, weil wir
geglaubt haben, dass die Geschäfte
sich so stark entwickeln würden. Vielmehr
ging es darum, das Risiko zu
minimieren, weil wir Sorge hatten,
dass die Lieferketten zusammenbrechen
würden. In der Rückschau sieht
das vielleicht mutig aus, aber das war
es nicht. Wir wollten sicherstellen,
dass uns die Ware nicht ausgehen
würde, selbst wenn sie etwas länger
auf Lager liegen sollte.
Wir sourcen in aller Welt und
hatten frühzeitig Störungen in der
Supply Chain registriert, vor allem
bei Ware und Zulieferteilen aus Asien.
Aber auch als die Grenze zwischen
Deutschland und Polen für einige
Tage geschlossen war, wurde uns
sehr mulmig zumute. In dieser Zeit
haben wir viele neue Lieferanten an
uns gebunden, wobei wir bei insgesamt
5.000 Lieferanten ohnehin
ein engmaschiges Sekundärnetz
haben. Die Lage in Indien ist immer
noch problematisch, weil dort der
gesamte Produktionszyklus aus dem
Tritt gekommen ist.
Insgesamt hat uns die Verlässlichkeit
gegenüber der Industrie sicher
noch einmal geholfen, unser Renommee
zu stärken. Ich habe deshalb
seinerzeit in einer internen Mail
geschrieben: „The time to make
friends is now“. Eine Pandemie ist
die beste Zeit, um mit Verlässlichkeit
Freundschaften zu schließen – mit
Lieferanten, Logistikern und natürlich
mit Kundinnen.
4
möbel kultur: Welche Sortimente
haben in diesem Jahr besonders gut
funktioniert?
Stefan Smalla: Wir haben in der Tat
Ausschläge bei Homeoffice und Outdoor
festgestellt, aber das Wachstum
war über alle Produktkategorien und
Bereiche sichtbar. Daher ist die Story
eine andere: Die Kunden haben viel
Zeit zuhause verbracht und haben
deshalb in allen Wohnbereichen
Optimierungsbedarf gesehen und
entsprechend bestellt. Das hat auch
dazu geführt, dass die Kunden letztlich
die Scheu vor Großmöbeln im
Internet verloren haben.
Wir sehen aber im Sortiment auch
noch Optimierungspotenzial: Besser
werden können wir noch mit unserer
Eigenmarke, der „Westwing Collection“.
Sie ist in der konsumigen Mitte
mit leichtem Prestige-Faktor angesiedelt
und enthält wirklich schöne
Produkte, ist aber in vielen Bereichen
noch lückenhaft wie zum Beispiel im
Accessoires-Bereich. Das werden wir
noch ausbauen.
5
möbel kultur: Westwing wächst in diesem
Jahr außerordentlich. Wie konnten
unter diesem (positiven) Druck funktionierende
Prozesse aufrechterhalten werden?
Stefan Smalla: Wir liegen zum Jahresende
voraussichtlich bei einem Plus
zwischen 55 und 65 Prozent, was in
absoluten Zahlen wohl einem Umsatz
zwischen 415 bis 440 Mio. Euro
entspricht. Beim EBITDA sehen wir
einen Korridor zwischen 37 und 48
Mio. Euro, womit wir wirklich einen
gewaltigen Sprung machen.
Die Skalierbarkeit unseres Ge -
schäftsmodells hat in diesem Jahr
kräftig Wirkung gezeigt. Das ist allerdings
nur die Betrachtung der Zahlen:
Dahinter steckt jedoch eine wirklich
gute Performance, die nur auf der
Grundlage einer engen Abstimmung
mit unseren Logistikpartnern gelingen
konnte.
Zudem wurden uns auch seltene
Verzögerungen in der Auslieferung
während der ersten Welle von den
Kunden nicht angekreidet, denn sie
waren sehr glücklich, dass wir überhaupt
geliefert haben, denn das war
ja zeitweise nicht sicher. Die Kundenzufriedenheit
war somit während des
ganzen Jahres sehr hoch.
Eine Herausforderung in der
Logistik bestand darin, viele neue
Mitarbeiter zu integrieren und
gleichzeitig die Sicherheitsmaßnahmen
und Hygieneregeln aufzusetzen
und im Alltag zu etablieren.
Bei all dem, was wir gut strukturiert
haben, ist aber dennoch davon auszugehen,
dass die gesamte Logistik
im Weihnachtsgeschäft noch einmal
deutlich mehr strapaziert werden
wird. Das gilt aber für den E-Commerce
insgesamt.
6
möbel kultur: Die Supply Chains
sind wieder kurz vor dem Zerreißen.
Befürchten Sie, dass es viele enttäuschte
Kunden geben wird, weil die Lieferzeiten
immer weiter ins Jahr 2021 hereinreichen?
Stefan Smalla: Wir versuchen zumindest
tagtäglich alles, um dieser
Herausforderung zu begegnen.
Wir haben einen flexiblen Lieferanten-Pool.
Das bedeutet, dass ein
nicht erhältliches Primärprodukt
in Echtzeit von einem lieferbaren
Sekundärprodukt ersetzt wird. Wir
arbeiten auch mit Technologie, um
die Carrier möglichst effizient zu
steuern und einzusetzen. Außerdem
bauen wir auf unseren Kundenservice,
der proaktiv bei Verzögerungen
auf die Kunden zugeht. Und: Kundenfragen
werden innerhalb weniger
Minuten und maximal innerhalb von
24 Stunden beantwortet.
7
möbel kultur: Wie viele Kunden hat
Westwing gewonnen und wie schaffen
Sie es, diese zu halten?
Stefan Smalla: Der Fokus auf Stammkunden
ist der Grundpfeiler unseres
Geschäftsmodells. 85 Prozent
unseres Umsatzes machen wir mit
Kundinnen, die mehr als 100 Mal im
Jahr auf unserer Website sind. Dazu
eine Zahl: Innerhalb der ersten fünf
Jahre machen wir mit einem durchschnittlichen
Kunden in Deutschland
Was uns sehr glücklich stimmt,
ist, dass sich die Neukunden diesen
Jahres genauso verhalten wie die
Bestandskunden und dass wir es insgesamt
schaffen, die Kauffrequenz zu
erhöhen. Wir haben aktuell in Europa
1,3 Mio. aktive Kunden, die mindestens
eine Bestellung in den letzten
12 Monaten bei uns gemacht haben,
und haben somit etwa ein Fünftel im
Corona-Jahr dazugewonnen.
über 1.000 Euro Umsatz. www.westwing.de
8
möbel kultur: Wie hat das Marketing in
diesem Jahr funktioniert?
Stefan Smalla: Wir betreiben ein Customer
Relationship Management, das
auf eine langfristige Bindung setzt.
Wir machen also keine TV-Werbung
und nur sehr wenige Google Ads,
sondern setzen stark auf kontinuierliche
Pressearbeit und Social Media.
Deshalb werden wir auch weiter in
diese Felder investieren.
Auf Instagram und Facebook sind
wir schon richtig gut, auf Tiktok,
Pinterest und Youtube – wollen wir
noch besser werden. Deshalb setzen
wir auch stark auf hervorragenden
Video-Content, den wir in unseren
eigenen Produktionsstudios produzieren.
Das ist auch ein Argument
für viele Marken mit uns zusammenzuarbeiten,
weil wir sie auf allen
Kanälen hochwertig inszenieren.
9
möbel kultur: Was sind die wichtigsten
strategischen Themen für 2021?
Stefan Smalla: Es geht eindeutig
darum, die Prozesse sicherzustellen,
da sind wir weiterhin gefordert.
Deshalb steht noch alles unter dem
Oberbegriff „Covid-Szenario“.
Um das zu schaffen, müssen wir
uns um Themen wie Lagerkapazitäten
und die damit zusammenhängende
Produktverfügbarkeit kümmern. Und
es geht darum, unser Team weiter zu
formen, denn wir haben viele neue
Mitarbeiter dazubekommen.
Unsere Kundinnen sollen unsere
Prozessexzellenz spüren und ein
noch intensiveres Erlebnis auf der
Seite und in den Apps haben – das
wollen wir z.B. mit mehr 3D-Produktdarstellungen
gewährleisten.
Unsere Community kommt nur dann
100 Mal im Jahr zu uns auf die Seite
und lässt sich zum Kauf verführen,
wenn sie sich jedes Mal gut unterhalten
fühlt. Shoppable Entertainment.
Darum geht es. SASCHA TAPKEN
12/2020 möbel kultur 21
TOP-THEMA/RESTART
Wie weit geht die
Corona-Rallye ?
Nachfrage
1. Lockdown
März 2020
Die deutsche Möbelindustrie hat die
zweistelligen Verluste, die während
des Lockdowns im Frühjahr entstanden
sind, zu einem Großteil wieder aufholen
können. Die Umsatzwelle rollt
aktuell ganz klar nach oben. Doch
wie lange hält das Wachstum in
der Corona-Rallye noch an?
Dr. Wieselhuber und Partner
entwickelte gemeinsam mit der
„möbel kultur“ vier Szenarien,
wie sich die Branche 2021 weiter
entwickeln könnte.
Ramp-down
Erste
Lockerungen
Mai 2020
22 möbel kultur 12/2020
Ramp-up
2. Lockdown
light
November 2020
Unsicherheit
Volatilität
Risiko
?
Illustration: freepik.com, Macrovector
Im Vergleich zu vielen anderen
Bereichen hat sich die Möbelbranche
sowohl im Ramp-down
als auch im Ramp-up deutlich rasanter
entwickelt. Gleichwohl ergab
die große Umfrage „Restart“, die
Dr. Wieselhuber & Partner in diesem
Sommer gemeinsam mit der „möbel
kultur“ durchgeführt hatte, dass
nicht alle Unternehmen gleichermaßen
gut durch die Corona-Krise
kommen, sondern sich ein beträchtlicher
Anteil kranker Unternehmen
restrukturieren muss.
„Viele haben zur kurzfristigen
Sicherung der Ertragskraft erst
einmal zu ,Beruhigungspillen‘
gegriffen, wie Einstellungsstopps,
Reduzierung der Reisekosten,
Streichung von Fortbildungen oder
Abbau von Überstunden“, berichtet
Dr. Timo Renz, Managing Partner von
Dr. Wieselhuber & Partner, aus
Erfahrung. In einem nächsten Schritt
wurde möglicherweise die „Hausapotheke“
aktiviert: Streichung
von Marketingbudgets, Auslaufen
befristeter Verträge, selektiver Personalabbau
oder Reduzierung von
Prämien/Boni. „Doch erst wenn
konsequentes Cost Cutting betrieben
wird, z. B. durch die Anpassung von
Kapazitäten, Reduzierung von Leerkosten
oder den Abbau von Personalgemeinkosten,
können spürbare
Effekte auf das Ebit erzielt werden.
Je radikaler die Maßnahmen, um
so größer die Wirkung“, so Renz.
Einige Unternehmen werden allerdings
nicht darum herum kommen,
eine nachhaltige Restrukturierung
mit einer Veränderung der Wertschöpfung
und einer Senkung des
Break-even einzuleiten. Die Probleme
der Branche werden durch
Corona nicht produziert, sondern
für manche Firmen nur früher hervorgebracht.
Zumal derzeit große
Unsicherheit herrscht, in welchem
Korridor sich die Branche weiterentwickeln
wird. Da es diesbezüglich
eine hohe Volatilität gibt und die
Risiken schwer einzuschätzen sind,
rät Dr. Timo Renz dazu, ein agiles
Szenario-Management zu praktizieren.
Lesen Sie im Interview auf
S. 24, welche Szenarien für 2021
denkbar wären und mit welchen
Maßnahmen Unternehmen darauf
reagieren können. RITA BREER
12/2020 möbel kultur 23
HANDEL/360 GRAD
Konzept mit
Herzblut
Auch
Norddeutsche können mit Leidenschaft
für ihr Projekt brennen. Bestes
Beispiel ist das neue Konzept „360 Grad
by Möbel Jähnichen“ von Arndt Grube.
Der Alliance-Gesellschafter mit Sitz in
Stade überzeugt mit außergewöhnlichen
Wohnbildern und Markenshops.
Gemeinsam mit dem Kölner Innenarchitekten
Werner Quadt (Flächenplanung) und dem Team von
CVO Germany (Ladenbau) hat Geschäftsführer Arndt
Grube „360 Grad“ entwickelt. Eyecatcher ist u. a.
der Shop mit den Bildern von Wandkraft.
Arndt Grube ist in seinem Redefluss
kaum zu stoppen. Der
Geschäftsführende Ge sell -
schafter von Möbel Jähnichen in
Stade ist begeistert bei der Sache,
wenn er von seinem jüngsten
Projekt erzählt. Vis-a-vis zum konventionellen
Möbelhaus, in der
ehemaligen 2.000 qm großen
SB-Halle, hat er Anfang November
„360 Grad by Möbel Jähnichen“
eröffnet. Ein Lifestyle-Konzept mit
ganzheitlichem Blick, das seinesgleichen
sucht. Hier gibt es wirklich
Wohnwelten zu sehen. Das Besondere:
In 18 jeweils rund 40 qm großen
Kojen werden die Warengruppen
Küche, Speisen und Wohnen
auf einer Fläche gezeigt, abgestimmt
auf Stil, Farben und Materialien. Ein
durchdachtes Angebot für die Kunden,
die sich oftmals nicht wirklich
vorstellen können, wie sie die
unterschiedlichen Bereiche stilvoll
miteinander kombinieren können,
was bei offenen Wohnformen aber
immer wichtiger wird.
Insgesamt ist das Sortiment hochwertiger
als im benachbarten 16.000
qm großen Einrichtungshaus. Dazu
tragen Marken shops u.a. von Rivièra
Maison, Joop!, Birkenstock, Noteborn,
Light & Living und Wandkraft
bei. Darüber hinaus setzt das
Alliance-Mitglied bei „360 Grad“ auf
eine recht kleine Auswahl an weiteren
26 möbel kultur 12/2020
1 2
1 Für Atmosphäre sorgen bei „360 Grad“ auch die viele Einrichtungsideen mit Leuchten und Wohnaccessoires, darunter ein Konzept des niederländischen Lifestyle-Anbieters Light & Living sowie der große
Shop von Rivièra Maison (2). 3 Geschäftsführer Arndt Grube ist bereits seit 18 Jahren Ideengeber bei Möbel Jähnichen. Nach der Eröffnung von „360 Grad“ wird bereits im Januar schräg gegenüber ein
Discount-Küchenfachmarkt ans Netz gehen. 4 Es gibt insgesamt 18 Kojen, in denen die drei Bereiche Küche, Speisen und Wohnen gemeinsam und aufeinander abgestimmt gezeigt werden. 5 Zu den Marken,
die hier präsentiert werden, zählen auch Birkenstock und Joop! (6). 7 Darüber hinaus werden u.a. die Anbieter Theca (Polstermöbel) und RMW (Wohn-, Speise- Officemöbel und Garderoben) breit platziert.
3 4
5 6
7
12/2020 möbel kultur 27
VERBÄNDE
Einrichtungspartnerring VME: Sortimente für 2021 auf der digitalen Messeplattform
Ein digitales Meisterstück
Ohne Unterbrechung hat der Einrichtungspartnerring VME
in diesem Jahr die Sortimentsarbeit fortgesetzt. Als feststand,
dass eine geplante hybride Messe nicht stattfinden
kann, wurden innerhalb weniger Wochen die digitalen
Mittel verstärkt, um das Messeerlebnis auf 12.000 qm so
gut wie möglich ins Netz zu übertragen. Ein gewaltiger
Kraftakt, der sich für die 200 Gesellschafter in Rahmen der
zwei wöchigen virtuellen VME-Messe sehen lassen konnte.
Die von Google Street View
gelernte Navigation führt
den Besucher schnell und
ohne Umwege durch die Bielefelder
Messehallen. Mit dem Cursor
lässt sich das neue Sortiment easy
erkunden, als hätte es nie einen
anderen Weg der Neuheitenvermittlung
gegeben. Hinter diesem
reibungslosen digitalen Messeerlebnis
steckt allerdings viel Arbeit:
„Die Ergebnisse sind sensationell –
auch in der virtuellen 3D-Welt ist
es uns gelungen, die aktuellen
Sortimente und Exklusivmodelle
2021 aus den Bereichen Möbel-
fachhandel, Küche, Mitnahme, SB
sowie verschiedene Marketingthemen
und alles rund um die Marke
Interliving perfekt digital wiederzugegeben“,
sagt VME-Hauptgeschäftsführer
Frank Stratmann.
Die Besonderheit der Präsentation
ist, dass die Lieferanten die
komplette Ware mit einer frischen
Kojen-Darstellung in Bielefeld aufgebaut
haben. „Denn nur so konnten
wir unseren Gesellschaftern
einen virtuellen, aber authentischen
,Messe besuch' ermöglichen“, freut
sich Stratmann über die erfolgreiche
Umsetzung. Zur Ergänzung wurden
den Gesellschaftern für ihren
virtuellen Messerundgang sogar
Chats oder telefonische Beratung
angeboten.
Dabei sind auch die Industriepartner
von dem Ergebnis durchaus
beeindruckt: „Der Verband hat es
uns mit einer straffen Organisation
und klaren Vorgaben so leicht wie
möglich gemacht. Der Datentransfer
und das Timing waren exzellent. Mit
dieser Konsequenz zeigt sich der
VME hochprofessionell und organisatorisch
auf höchstem Niveau“,
sagt Jürgen Kleinegesse, Geschäftsführer
der 3C-Gruppe. Auch Ralph
Böhme, Verkaufsleiter von Nowy Stil
unterstreicht: „Das war echte Pionierarbeit
auf höchstem Niveau.“
Denn der Messebau unter Corona-
Bedingugen erforderte die Einhaltung
eines Hygienekonzepts sowie
unterschiedliche Zeitfenster für die
Anlieferung.
Und es musste jede Menge Content
produziert und verarbeitet
werden. Dabei geht die Halbwertszeit
weit über das Messeende am
2. Dezember hinaus: „Über 100
Produktfilme wurden bereits in der
Messehalle aufgenommen, die wir
für die digitale Messe nutzen. Zudem
werden wir diese nachfolgend auf
unserer VME-Learning Schulungsplattform
weiterverwenden“, sagt
Jens Westerwelle, VME-Einkaufsgeschäftsführer.
„Wir sind überzeugt
davon, dass wir so einen wichtigen
Beitrag dafür leisten, dass die Verkäufer
bestens informiert sind und
34 möbel kultur 12/2020
Digitale Bewährungsprobe für das
Biele felder Geschäftsführungs-Trio
(v.l.): Peter Wülfing, Einkaufsgeschäftsführer,
Frank Stratmann, Hauptgeschäftsführer
und Jens Westerwelle,
Einkaufsgeschäftsführer, haben die
Zentrale frühzeitig für ein alternatives
Messe-Szenario gewappnet.
die Neuheiten schneller erfolgreich
anlaufen“, erklärt Westerwelle weiter.
Das umfangreiche Video- und
Bildmaterial zeigt viele Highlights,
Ergänzungen und Neuaufnahmen.
Denn die Einkaufsausschüsse haben
in den vergangenen Monaten intensiv
gearbeitet, um einen Vorsprung
gegenüber dem Wettbewerb herauszuarbeiten.
Das Ergebnis kann sich
sehen lassen: Die Marke Interliving
steht erneut im Fokus, denn die
Wohn-Kollektion wurde um viele
funktionelle Homeoffice-Lösungen
erweitert. Zudem geht Interliving mit
dem ersten Jugendzimmer an den
Start, das sich durch modulare Planungssysteme
für eine durchdachte
Appartementgestaltung eignet.
Die Platzierungsbeispiele der
Interliving-Warengruppen und die
Sonderfläche, auf der sich das
umfangreiche 360-Grad-Marketingkonzept
präsentiert, demonstrierten
die ständige Weiterentwicklung der
Verbandsmarke. „Wir arbeiten mit
Hochdruck daran das Sortiment
kontinuierlich zu erweitern“, sagt
Frank Stratmann. „Die Ausgestaltung
der Marke schreitet erfolgreich voran
und auch in diesem besonderen Jahr,
können wir unseren Gesellschaftern
ein breites Spektrum an Neuheiten
inklusive der dazu passenden Vermarktungsideen
an die Hand geben.
So gewährleisten wir eine optimale
Werbepräsenz auf allen Kanälen.
Neben der erfolgreichen Samu-
Haber-Kampagne sorgt die emotionale
und Aufsehen erregende Interliving-Kampagne
,Zuhause… lässt
sich einrichten' mit neuen Werbemotiven
für eine hohe Sichtbarkeit
am POS“, so Stratmann weiter.
Sechs thematische Trendpakete
wurden für das Jahr 2021 von den
Interliving-Trendscouts erarbeitet.
Diese werden über das Jahr verteilt
mit umfangreichen Vermarktungskonzepten
angeboten. Die Trendartikel
geben Inspirationen, setzen
Impulse, erhöhen die Sichtbarkeit
der Marke und sorgen so für eine
innovative Kundenansprache und
nachhaltige Kundenbindung.
Ebenfalls ein Trend zeigt sich in
bodenfreien Couchgarnituren, die
sich in den verschiedenen Kollektionen
der VME-Eigenmarken „Interliving“,
„Modulmaster“, „Comfortmaster“,
„OrthoSedis“ oder auch
„Kawoo“ wiederfinden.
Der Bereich Speisen präsentiert
den Industrial Look mit schwarzem
Metall oder auf Kufen gestellten
Stühlen, die mit modernen Farben
und organischen Formen ebenso
in der Interliving-Welt kombiniert
werden. Auch das Thema Nachhaltigkeit
und der Umgang mit Recyclaten
wird in dem Bereich groß
geschrieben – so wird verstärkt auf
Stoffe aus Recyclingmaterial gesetzt.
Im Mittelpunkt der VME-Eigenmarken
steht auch zukünftig die individuelle
Planbarkeit der Sortimente.
Die Warengruppe der Interliving-
Küchen präsentierte sich hochmodern
und schick auf der Verkaufsfläche:
„Küchen sind unsere stärkste
Warengruppe und wir konnten den
Umsatzanteil insbesondere bei der
Interliving-Küche weiter deutlich
ausbauen“, erklärt Peter Wülfing,
VME-Einkaufsgeschäftsführer. „Das
Flächenkonzept für Interliving-Küchen
wurde noch breiter aufgestellt
und zusätzlich haben wir unser Sortiment
der Exklusivgeräte deutlich
erweitert. Ein Exklusiv-Backofen
wurde sogar vom ETM-Testmagazin
mit „sehr gut“ bewertetet.
„Eine Besonderheit ist die exklusive
und persönliche ,Face- to-Face'-
Onlineschulung für unsere Verkäufer.
Um unseren Mitgliedern auch
in diesem Jahr, wo keine Interliving
Präsenzschulungen stattfinden
konnten, weiterhin die Verkaufsschulungen
anbieten zu können,
haben wir kurzfristig auf buchbare
Einzel-Schulungen umgestellt“,
erläutert Wülfing.
Im Bereich Mitnahme und SB
zeigen sich gerade im Hinblick auf
die erste digitale VME-Messe alle
Lieferanten in Bestform. „Wir konnten
neue Lieferanten für unseren
Verband gewinnen, die mit aktuellen
Sortimenten das erste Mal
auf unserer Neuheitenpräsentation
vertreten sind“, freut sich Wülfing.
„Wir haben die Auswahl der Wohn-,
Speisen- und Kleinmöbelprogramme
optimiert und ausgebaut.
Der Bereich ist bestens aufgestellt
und präsentiert zahlreiche Neuheiten
– vom Preiseinstieg SB über
Mitnahme bis hin zu hochwertigen
Lifestyle-Studios und neuen Exklusivmodellen
unserer Handelsmarke
Kawoo“, so Wülfing abschließend.
Die Bielefelder haben früh auf
ein hybrides Verbandsmesse-Format
gesetzt, konnten so flexibel auf die
Corona-Rahmebedingungen reagieren
und ein vollständig digitales Format
realisieren. Diese Leistung wird
noch lange nachhallen: Denn die virtuelle
Infrastruktur steht – und kann
auch weiterhin ergänzend genutzt
und weiterentwickelt werden.
12/2020 möbel kultur 35
KÜCHE
Martin Alof kam im Januar 2018
als Head of Sales für Einbaugeräte
zu Samsung. Mit seinen
langjährigen Erfahrungen u. a.
als Plana- Geschäftsführer
und einem engagierten
Vertriebsteam gelangen
erfolgreiche Neuplatzierungen
im Küchen- und Möbelhandel.
Samsung: Offensive 2021 für den Küchenkanal
Aufbruch zum
Durchbruch
Eine neue Gerätelinie, die Kooperation mit Nobilia
und viel Action im Marketing: Bei Samsung tut sich
einiges in diesem Jahr. Vor allem in den Küchenund
Möbelhandel investiert die Marke, um auch in
diesem Kanal die Erfolgsspur einzuhalten. Welche
Funken wie zünden sollen, beschreiben Martin Alof,
Vertriebsleiter für Einbaugeräte, und Diana Diefenbach,
Head of Communications, im Interview.
Diana Diefenbach, Head of Retail &
Communication, engagiert sich seit 13
Jahren mit viel Herzblut für Samsung
und sorgt mit schlagkräftigen
PR-Maßnahmen dafür, dass man hierzulande
immer häufiger über Samsung
als Hausgerätemarke spricht.
möbel kultur: Samsung hat in diesem Jahr
zum Thema Einbaugeräte eine Menge initiiert
– und das muss ja auch in den Markt
kommuniziert werden. Wie stark ist Ihnen
der Corona-bedingte Ausfall der Messen
in die Quere gekommen?
Martin Alof: Covid-19 hat uns natürlich
eine hohe Flexibilität abgefordert.
Denn ursprünglich war
geplant, mit Nobilia und der neuen
„ Infinite“-Einbaugerätelinie zur
Mailänder Eurocucina 2020 zu
starten. Daraustin haben wir mit
Nobilia beschlossen, die Hausmesse
in Verl als Plattform zu nutzen. Der
persönliche Kontakt zum Handel
war uns wichtig, weil der Weg über
digitale Medien einfach nicht die
gleichen Möglichkeiten bietet. Und
wir freuen uns, dass wir mit dem
220 qm großen Stand den adäquaten
Rahmen für unsere Präsentation
erhalten haben.
Diana Diefenbach: Über alle Kanäle
und Produktkategorien betrachtet,
war auch unser digitales Event
„Life unstoppable“ Anfang September
eine Möglichkeit, den
Ausfall der IFA aufzufangen und
es wurde großartig von unserem
European Headquarter umgesetzt.
Daneben haben wir die virtuelle
Plattform Kuechenherbst.online
für die Kommunikation mit dem
Fachhandel genutzt. Es war natürlich
schade, dass die Messen und
auch die große Jubiläumsveranstaltung
der MHK ausgefallen sind,
aber am Ende des Tages haben wir
wenige Friktionen erlebt, sondern
haben vielmehr die Premiere von
„Infinite“ lediglich nach hinten
geschoben. Das Jahr lief für uns
trotzdem super.
möbel kultur: Wie bewerten Sie nun
im Nachgang die Premiere auf der
Nobilia- Hausmesse?
Martin Alof: Wir haben die Möglichkeit
eines starken Partners genutzt
38 möbel kultur 12/2020
und die Rechnung ist aufgegangen,
auch wenn die Frequenz in Verl
diesmal geringer als gewohnt war.
Wir haben eine sehr gute Resonanz
auf den Stand bekommen. Er hat
unser Portfolio gut wiedergeben und
auch das neue „Infinite“-Design
zu einem überzeugenden Erlebnis
gemacht. Gleichzeitig konnten
wir vermitteln, wie wir die Strahlkraft
der Marke Samsung zum Beispiel
durch die Marketing-Kooperation
mit der TV-Sendung „The
Taste“ transportieren und damit
die Bekanntheit für Küchen geräte
stärken. Gerade in diesem Punkt
haben uns die persönlichen Gespräche
viel weitergebracht. Mich hat
beeindruckt, dass der Handel gerade
beim Thema Kühlen die Differenzierungsmerkmale
von Samsung
schon sehr gut kannte.
möbel kultur: Wie gut kennt der deutsche
Handel überhaupt Samsung als Marke für
Küchengeräte?
Diana Diefenbach: Im Elektrohandel
sind wir ja schon seit 30 Jahren
präsent, durch Mikrowellen- und
Kühlgeräte. Seit Anfang der 90er gibt
es in Deutschland im Retailbereich
auch Einbaugeräte und schon seit 15
Jahren ist der „Dual Cook“-Backofen
mit seinem zweigeteilten Backraum
als absolutes Alleinstellungsmerkmal
auf dem deutschen Markt. In
der Kommunikation hat tatsächlich
unsere Kooperation mit „The
Taste“ richtig gut funktioniert. Auch
zur Nobilia-Hausmesse haben mir
Besucher oft bestätigt, dass sie den
Samsung-Backofen aus der Sendung
kennen. „The Taste“ hat uns
sehr geholfen, die Backöfen in der
Breite bekannt zu machen. Von Vorteil
ist, dass während der Kochshow
am „Dual Cook Flex“ und „Family
Hub“ immer das Logo sichtbar ist,
dies also nicht verdeckt wird. Auch
wenn allein schon die Einzigartigkeit
des zweigeteilten Backofens und der
Touchscreen für eine hohe Wiedererkennbarkeit
sorgen.
möbel kultur: Wie kommt denn das neue
„Infinite“-Design an?
Martin Alof: Der Handel bestätigt uns,
dass sich das kubische Design der
neuen Geräte, ob als matte oder
glänzende Variante, vom Wettbewerb
sehr gut absetzt. Außerdem sorgt die
Haptik für den emotionalen Touch.
Neben dieser Begeisterung haben
wir auch die Neugier an „Smart
Things“ und den Vorteilen der
Geräte vernetzung feststellen können.
möbel kultur: Wie viele Samsung-Modelle
werden über Nobilia insgesamt –
und speziell bei der „Infinite“-Linie
exklusiv – vermarktet?
Martin Alof: Nobilia steht zum Start
der Zusammenarbeit ein Portfolio
von rund 40 interessanten Samsung
Einbaugeräten zur Verfügung, welches
Schritt für Schritt weiter ausgebaut
wird. Die „Infinite“-Linie ist
dabei in einer entsprechend gehobeneren
Preisklasse positioniert, um
zu signalisieren, dass Design und
Innovationskraft ihren Preis haben.
Die Exklusivität bezieht sich auf den
privilegierten, anstehenden Bemusterungszeitraum
der nobilia Musterkojen,
der üblicherweise eine Fachhandelsvereinbarung
einschließt.
Danach können auch andere Partner
über die „Infinite“-Geräte verfügen.
möbel kultur: Nobilia ist als Europas
Marktführer zweifellos ein Top-Partner.
Aber Samsung muss sich hier gegen eine
ganze Reihe anderer Gerätemarken im
Portfolio durchsetzen.
Martin Alof: Das ist richtig und bedeutet
zunächst einmal eine Herausforderung.
Wir fangen aber erst einmal
klein an. Doch im Rahmen unserer
3-Jahres-Strategie haben wir ganz
klar unsere Wachstumspläne festgelegt.
Dabei verfolgen wir mit Nobilia
gemeinsame Kommunikationsmöglichkeiten
und wird zum Beispiel
auch Connected Living ein wichtiges
Thema, das wir dem Handel als
Frequenzbringer nahelegen wollen.
möbel kultur: Hier bringt Samsung ja
gerade als Hersteller von Handys, Tablets
und TV-Geräten eine eigene Kompetenz
und Bekanntheit mit. Wie lassen sich
diese Synergien noch besser ausspielen?
Martin Alof: Dass in diesen Synergien
noch große Chancen liegen, kann
ich nur bestätigen. Das spiegelt sich
auch in dem Interesse, das Besucher
und viele Nobilia-Mitarbeiter an
unserer Präsentation der Smart
Things gezeigt haben, wider. In Verl
haben wir in der Umgebung einer
authentischen Wohnatmosphäre
demonstriert, wie sich das Thema
Smart Things aufbereiten lässt und
zum Beispiel in dynamisch agierenden
Einrichtungshäusern und
für Technik interessierte Küchenspezialisten
frische Impulse setzen
kann. In der Integration in Wohnwelten
sehen wir noch viel Potenzial,
innovative Themen am POS neu
zu besetzen.
Wir wollen unseren
Marktanteil mit Hausgeräten
verdoppeln, und
das möglichst jährlich. Martin Alof
möbel kultur: Soll die Komplettvermarktung
mit Nobilia auch international
eine Rolle spielen, zum Beispiel im
Projektgeschäft?
Martin Alof: Die Ambitionen gehen
sicher auch über die Grenzen hinaus
und Nobilia denkt tatsächlich
europaweit. Erst einmal starten
wir den Rollout im Dezember in
Deutschland, Österreich, Benelux
und Frankreich. Dies ist angesichts
der Komplexität in puncto Logistik
und Verfügbarkeit bei einem solch
großen Partner wie Nobilia Herausforderung
genug.
Vielversprechend: die Premiere der „Infinite“-
Einbaulinie auf der Nobilia-Hausmesse.
möbel kultur: Verfügbarkeit bzw. Lieferfähigkeit
sind derzeit Punkte, auf die der
Handel sehr sensibel achtet. Wie stellt
Samsung diese sicher?
Martin Alof: Wir haben mit viel Kraftanstrengung
mehrere große Pufferlager
eingerichtet und garantieren damit
hundertprozentige Lieferfähigkeit in
etwa zehn Tagen. In manchen Produktbereichen
sind wir aktuell sogar
die Einzigen, die liefern können, wie
wir hören. Diese Bemühungen, die in
dieser Form im Retail bereich bislang
12/2020 möbel kultur 39
KÜCHE
Durch Corona mussten
viele Pläne fürs 75.
Jubiläum verschoben
werden. Doch das
Markenstudio im
„Küchencenter No 1“
konnte Inhaber Robert
Andreas Hesse (l.)
pünktlich im Oktober
eröffnen.
Hesse: Jubiläums-Upgrade im „Küchencenter No 1“
Für die Extraportion Mehrwert
75 Jahre Möbel Hesse in Garbsen waren Anlass, das „Küchencenter No 1“ mit einem
Upgrade aufzuwerten. Zwei Kompetenzcenter sind dazu gekommen: zum einen das
„Markenstudio“ mit einem entsprechend abgehobenen Ambiente, zum anderen eine
Sonderfläche für Gerätetechnik. Beide Bereiche signalisieren einmal mehr, dass
Hesse eine Küchenadresse mit besonderen Highlights ist.
Seit 2006 gehört das
„Küchencenter No1“ mit
4.000 qm zu Hesses Wohnpark
in Garbsen. Mit dem
„Markenstudio“ sind es
nun 600 qm mehr.
Ursprünglich sollte das
ganze Jahr über mit
Jubiläumsaktionen gespickt
sein. Bis auf die große
Verlosung von 75 Smart-Elektroautos,
die als lange Schlange an
der B6 in Garbsen alle Augen auf
sich zogen und für gute PR in der
Presse sorgte, musste jedoch vieles
ins nächste Jahr verschoben werden.
Hinter der Fassade von Hesses
50.000 qm-Einrichtungswelt ist
trotzdem einiges passiert. Dazu
gehörte auch die Investition ins
„Küchencenter No 1“. Im Oktober
fertig wurde das „Markenstudio“ –
600 qm Hochwertküchen, die im
Anbau (mit Durchgang) die Verkaufsfläche
erweitern. „Wir brauchten
noch ein Pendant zu unserem
Konzept ,Ambiente by Hesse‘,
erklärt Oliver Bosch, Prokurist für
Einkauf/Vertrieb, den Hintergrund.
Während also schon 50 Toplabels
rund ums Wohnen unter dem Dach
der markanten Rotunde gebündelt
werden, soll nun das Extra-Areal
ein ebenbürtiges Ambiente für die
Küche der gehobeneren Preisklasse
schaffen. Entsprechend wurden
die etablierten Lieferanten Team7,
next125 und KH System Möbel
(geführt unter Hesses Eigenmarke
Küchenhandwerk) umplatziert und
ganz neu Leicht ins Sortiment aufgenommen.
Dazu finden hier Geräte
von Miele, Gaggenau, V-Zug, Falcon,
Bora und Erge ihren standesgemäßen
Platz.
Damit das besondere Flair der
Markenpräsentationen auch emotional
beim Kunden ankommt,
brauchte es eine Abgrenzung zum
4.000 qm großen Küchencenter, so
betont Bosch. Gleich rechter Hand
vom gemeinsamen Entree öffnet
sich dem Besucher der Zugang zur
anderen „Welt“, die schon durch
das stark abgedämpfte Licht in den
Gängen sowie die gezielt ausgerichteten
LED-Spots in den Kojen das
Gefühl des Besonderen vermittelt.
Mit fünf Modellen präsentiert sich
hier die Marke Leicht mit eigener
Raumarchitektur, zum Beispiel mit
der „Küche im Versteck“, die sich
durch Einschubtüren zum Wohnraum
hin öffnet. Gegenüber lockt
„next125“ mit seinen Spezialitäten
rund um den markanten Kochtisch,
auch mal mit Inox-Fronten.
Die Hausmarke Küchenhandwerk
steht vor allem für Kundenwünsche
im Sondermaß zur Verfügung. Und
gleich zu Anfang empfängt Massivholz-Spezialist
Team 7 mit einer
großen Vorführküche. Daneben
unterstreichen Naturstein-Arbeitsplatten
von Naumann, der Tisch
44 möbel kultur 12/2020
von Dreaenert und Edra-Stühle den
hochwertigen Gesamteindruck. Das
monolithische Stein-Spülbecken,
ein Vorführ-Quooker mit Wasseranschluss,
der „Plantcube“ von Agrilution
oder auch der Refresh-Butler
im Hauswirtschaftsraum (V-Zug)
sind weitere Highlights.
Zeitgemäß hat Hesse die Kojen
im „Markenstudio“ mit digitalen
Displays ausgestattet, die keine
Preise, aber dafür spezifische Details
und -varianten zur Küchenausstattung
interaktiv anzeigen (umgesetzt
durch Dein Konfigurator).
Außerdem animieren an drei Stellen
große Screens mit Videos oder
Wechselbildern dazu, sich mit den
Markenprofilen zu beschäftigen.
Für die Beratung hat der Kunde die
Wahl zwischen einem hinter Glas
abgeschlossenen Platz oder einer
lockeren Alternative am offenen
(Ess-)Tisch, an dem der Planer mit
Laptop und Wandscreen berät. Auch
die Bodengestaltung hebt sich ab:
Während Parkett beispielsweise den
„next125“-Bereich akzentuiert, stehen
die Leicht-Küchen auf gegossenem
Beton. Ebenso wie bei den
Tapeten verweist die Raumgestaltung
zum Teil auf eine weitere Spezialität
des Hauses: auf die Handwerker-Gemeinschaft
Werkart, deren Ausstellung
sich nahtlos an das „Markenstudio“
anschließt. Die langjährige
Kooperation mit den zehn Partnern
verschiedener Gewerke für die ganzheitliche
Raumgestaltung – bis zu
Bad, Kamin, Heimtextilien oder
Innenausbau – sei ein Konzept mit
steigendem Erfolg, sieht Hesse die
Synergien bestätigt. Und so versprechen
sich ebenso die Untermieter
aus dem Handwerk durch die
neue Küchen-Ausstellung weitere
Aufträge.
Eine Extrafläche hat Hesse überdies
für moderne Gerätetechnik
geschaffen, allerdings im benachbarten
Küchencenter. Auf 250 qm zeigen
hier drei Marken ihre Kompetenzen.
Als langjähriger Partner wird
hier Miele auf beleuchteten Podesten
sehr wertig präsentiert, wobei
erstmals auch Waschmaschinen und
Staubsauger vertreten sind. Und das
kommt sehr gut an, stellt Einkaufsleiter
Kai Weber fest. Nicht zuletzt
passen die Geräte zum Thema Hauswirtschafsraum.
Als angestammter
Gerätepartner darf auch Siemens
nicht fehlen und als dritte Marke
im Bunde ist Samsung dabei, die
gerade bei jüngeren Käufern auf
großes Interesse stößt. Im 1. Halbjahr
soll im Küchencenter auch das
Thema Smart Home, übergreifend
für alle Wohnbereiche, exponierter
dargestellt werden.
Ein Hauch von Exklusivität ja,
aber auch nicht zu abgehoben: So
Ein Hauch von Exklusivität erzeugt
bereits das abgedämpfte Licht in den
Gängen des „Markenstudios“ sowie
die Akzentbeleuchtung in den Kojen.
Neben Team 7 (l.), next125 (o.) und
der Eigenmarke Küchenhandwerk
wurde jetzt auch Leicht ins Sortiment
aufgenommen. Einzelne Details der
Raumgestaltung verweisen auf das
direkt abgegliederte „Werkart“-
Studio, in dem seit Jahren schon
zehn Handwerkspartner ihre Dienstleistungen
anbieten.
lautet die Prämisse. Diese erinnert
daran, dass die Einrichtungswelt als
Ganzes ein breites Spektrum von
ganz unten bis in den gehobenen
Bereich abdecken will. Denn, so
betont der Inhaber Robert Andreas
Hesse: „Man muss aufpassen, dass
sich nicht in den Köpfen festsetzt:
Hesse ist teuer.“ Denn die Einstiegsküche
sei ja schon für 699 Euro zu
haben. Und diese Auswahl sei in der
Region nun mal absolut einmalig.
Dabei liegt der Durchschnittswert
im Küchencenter insgesamt bei
etwas über 10.000 Euro – ohne Mitnahme
und Objektgeschäft sowie
das Bulthaup-Studio in der City von
Hannover. Das neue Markenstudio
soll den Gesamtschnitt noch einmal
treiben. „Ja, wir sind schon sehr
stark im Küchenbereich, aber da
ist durchaus noch Luft,“ beschreibt
Hesse das Potenzial. Weil aber auch
andere Sortimentsbereiche sehr
erfolgreich sind, unterschreite sogar
der Umsatzanteil der Küchen das
durchschnittliche Markt-Niveau.
So wird der neue Hochwertbereich
zum weiteren Anziehungspunkt,
wobei auch die Werbung größere
Kreise ziehen wird.
Derweil hat Hesse schon weitere
Pläne in der Pipeline, wie ein
neues Studio für die Verbandsmarke
Contur (EMV). Immerhin sei das
Jahr bislang besser gelaufen als
75 JAHRE
❯❯
1. September 1945: Kurz nach dem
Krieg beginnen Robert Hesse I und
seine Frau Margarete, in einer Garage
in Hannover-Linden an zwei Tagen
pro Woche Möbel auf Bezugsschein
zu verkaufen
❯❯
1972: Umzug nach Garbsen-Berenbostel
in ein 4.000 qm-Haus
❯❯
1984: Die „Möbel-Rampe“ setzt als
Abholmarkt einen Meilenstein
(später „Trend Store“)
❯❯
1994: der „Natur-Pavillon“ entsteht
❯❯
2000: „Hannovers feinste
Möbelschau“ eröffnet unter dem
Namen „Ambiente by Hesse“
❯❯
2006: Das neue „Küchencenter
No. 1“ präsentiert auf 4.000 qm über
100 Küchen
❯❯
2007: Die „Gartenwelt by Hesse“
kommt dazu
❯❯
2020: Hesse zählt mit 300 Mitarbeitern
und über 50.000 qm zu
Deutschlands führenden Einrichtungshäusern;
mit Robert Moritz
Hesse (24) startet die vierte
Generation im Familienbetrieb
❯❯
2021: Die bekannte italienische
Restaurantkette L’Osteria sorgt für
den nächsten Frequenzbringer auf
dem Gelände – Bauherr ist die Hesse
Wohnpark GmbH
www.moebel-hesse.de
gedacht, wie der Inhaber feststellt:
„Ursprünglich hatte ich auch nach
dem Lockdown mit Einbrüchen von
20 oder 30 Prozent gerechnet. Dass
es dann genau anders herumlief, hat
mich positiv überrascht.“ So wird
der Umsatz 2020 wohl zumindest
das Vorjahresniveau erreichen. Wie
sich 2021 entwickelt, weiß natürlich
noch niemand, doch besteht
die Hoffnung, dass das 75-Jährige
dann endlich richtig gefeiert werden
kann.
HEIKE LORENZ
12/2020 möbel kultur 45
12 I 2020
E-COMMERCE
Die 20 Top-Möbelhändler im Netz
Exklusiver
Website-Check
Foto: Creativestyle
/// Creativestyle: Online-Verkauf auf neuem Level möglich /// Ebay: Ein Marktplatz für jeden Wunsch /// SHD:
So gelingt der Omnichannel-Handel /// Configura: Räume ganz ohne Mühe einrichten /// BEVH: Visionen zu
den Citys der Zukunft /// Sauter + Held: Warenwirtschaft to go /// Wohnklamotte: TikTok leicht gemacht ///
E-COMMERCE
Ob online zu Hause
oder vor Ort im
Möbelhaus: Reale
und virtuelle Produkt-Darstellungen
greifen künftig
nahtlos ineinander.
Foto: Gorodenkoff/Shutterstock.com
Push-Effekte
Alle Welt redet derzeit vom Digitalisierungsschub, der ja auch im Möbelbusiness
deutlich durchschlägt. Einerseits, weil das Social Distancing in
der Corona-Zeit Käufer verstärkt zum Onlineshopping motiviert. Andererseits
weil die gesamte Kommunikation – ob zwischen den Partnern aus
Industrie und Handel, intern und auch zum Endverbraucher – immer mehr
zur digitalen Gewohnheit wird. Bis hin zum Workflow, der das papierlose
Büro längst erreicht hat und jetzt auf Profi-Niveau gelebt wird.
Was bedeutet dies für den klassischen Möbelhandel? Zweigleisig
fahren, hybride Kommunikationswege finden und kultivieren! Was einen
wirklich erfolgreichen Webshop ausmacht, wie ein Internet-Auftritt
SEO- optimiert und zielgruppengerecht gestaltet sein muss und wie sich
also das Rennen um die Online-Käufer gewinnen lässt – dafür bietet der
große Website-Check der Agentur Signundsinn eine Toporientierung. Die
20 umsatzstärksten Möbelhändler Deutschlands wurden dafür nach den
wichtigsten Kriterien analysiert. Exklusiv gelang es, die Ergebnisse der
Benchmark-Studie mit ihren wertvollen Detailinformationen für die „möbel
kultur“-Leser zu bündeln.
Dass dabei nicht nur die großen Marktplätze wie Amazon und Otto.de
herausfordern, macht Ebay deutlich. Als neuer Deutschland-Chef gab jetzt
Oliver Klinck im „möbel kultur“-Exklusivinterview Einblick ins strategische
Konzept, was das Portal 2021 im Segment Home & Living vorhat.
Ob stationärer oder Online-Handel: Die digitale Visualisierung über
Konfiguratoren ist derzeit das Trend-Thema, das auch viele Chancen bietet,
erste wichtige Kaufimpulse innerhalb der Customer Journey zu setzen.
Spannend wird dies, wenn zu 3D-Ansichten zusätzlich die Augmented
Reality die Augen für die individuelle Raumplanung öffnen, wie dies die
Profis von Creativestyle entwickelt haben.
Mit diesen und weiteren Beiträgen will Sie dieses „möbel kultur“-
Special zu eigenen Push-Effekten in Ihrem E-Business anregen.
Top-Themen
in diesem Special:
Top 20-Händler: Der große
Website-Check
Ebay: Ein Marktplatz für
jeden Wunsch
Creativestyle: Online-Verkauf
auf neuem Level
TikTok: Content-Tipps von
Wohnklamotte
Zum Titel: Neue Visualisierungsmöglichkeiten
in 3D bietet das Unternehmen Creativestyle mit
Hilfe von Augmented Reality.
12/2020 möbel kultur 49
E-COMMERCE
Der E-Commerce-Boom
hält weiter an – auch in
Sachen Möbel. Anbieter
von Onlineshops sollten
dabei jedoch einige
Punkte beachten, um
im Netz erfolgreich
zu sein.
Foto: Shutterstock.com / YummyBuum
Signundsinn: Möbelhändler im Netz
Der große
Website-Check
Die Branche braucht neue Strategien in der Digita lisierung.
Und das bedeutet nicht nur Suchmaschinenoptimierung
(SEO), sondern auch die zielgruppengerechte
und bedarfsorientierte Kundenansprache über
die Online-Kanäle. Die E-Commerce-Experten von
der Digitalagentur Signundsinn haben die 20 umsatzstärksten
Möbelhandels unternehmen einem großen
Website- Check unterzogen. Die Ergebnisse stellen sie
in der „möbel kultur“ vor.
Welche Möbelhändler punkten
im Netz mit ihren
Onlineshops? Bei wem
gibt es Nachholbedarf und was muss
der stationäre Handel beachten, um
auch digital ganz vorne mitzuspielen?
Antworten darauf liefert die
Signundsinn GmbH, Agentur für
Digitales, aus München, die bereits
viele Onlineshops für mittelständische
wie große Kunden umgesetzt
hat. Inhaber und Geschäftsführer
Biljana und Estefan Huerta Barroso
und ihr Team haben sich für die
„möbel kultur“ alle Onlineshops
der 20 umsatzstärksten Möbelhändler
angeguckt. Mit Hilfe von
unabhängigen Tools wie den SEO-
Tools „XOVI“und „Sistrix“ sowie
zum Beispiel dem „Google Pagespeed
Test“ wurden die Seiten verglichen
und gerankt. Nicht in die
Betrachtungen einbezogen wurden
dabei otto.de und amazon.de, da sie
branchenübergreifende Plattformen
sind, können sie nach diesen Maßstäben
nicht verglichen werden.
Schon bei der ersten Betrachtung
der Händler fiel den Digitalexperten
ein erstes Problem auf: Drei der
20 größten Unternehmen verfügen
gar nicht über einen eigenen
Onlineshop.
Zur Bewertung wurden bei dem
Website-Check drei Hauptkriterien
herangezogen, die je ein Drittel der
Note ausmachen: zum einen die
Sichtbarkeit im Netz – definiert
über Ladezeiten (Desktop und
Mobil) und zum anderen über die
Sichtbarkeit selbst, gemessen mit
dem SEO-Tool XOVI. Als zweites
wurde das Design untersucht – vor
allem definiert über benutzerrelevante
Kriterien wie Menüführung,
Navigation, mobile Ansicht oder
50 möbel kultur 12/2020
Der Website-Check der Möbelbranche – die Auswertung
Im Gesamtergebnis reicht die Schulnoten-Spannweite von Befriedigend Minus bis Gut Plus. Somit eignet sich jeder Onlineshop zum Möbelkauf.
Anbieter URL Sichtbarkeit Schulnote Design Schulnote E-Commerce Schulnote Gesamtnote Schulnote
Ikea https://www.ikea.com/de/de/ 10,33 2- 12,67 1- 12,50 1- 11,83 2+
Home24 https://www.home24.de/ 9,33 3+ 13,33 1- 11,00 2 11,22 2
Segmüller https://www.segmueller.de/ 10,33 2- 12,67 1- 7,25 3- 10,08 2-
Höffner https://www.hoeffner.de/ 6,33 4+ 11,33 2 11,75 2+ 9,81 2-
Möbel Hardeck https://www.hardeck.de/ 6,33 4+ 13,33 1- 9,50 2- 9,72 2-
XXXLutz https://www.xxxlutz.de/ 6,67 3- 12,33 2+ 8,00 3 9,00 3+
Tessner Gruppe https://www.roller.de/ 10,33 2- 6,67 3- 8,75 3+ 8,58 3+
Möbel Martin https://www.moebel-martin.de/ 5,67 4+ 11,33 2 6,50 3- 7,83 3
Inhofer https://www.inhofer.de/ 7,67 3 6,33 4+ 9,50 2- 7,83 3
Dänisches Bettenlager https://www.daenischesbettenlager.de/ 6,33 4+ 8,33 3 8,75 3+ 7,81 3
Möbel Rieger https://www.moebel-rieger.de/ 9,67 2- 9,00 3+ 4,25 4- 7,64 3
Porta Möbel https://porta.de/ 6,67 3- 8,67 3+ 7,25 3- 7,53 3
Schaffrath https://www.schaffrath.com/ 7,67 3 7,00 3- 7,25 3- 7,31 3-
Hofmeister https://www.hofmeister.de/ 8,00 3 8,67 3+ 5,00 4 7,22 3-
Ostermann https://www.ostermann.de/ 5,33 4 6,67 3- 9,50 2- 7,17 3-
Anbieter ohne Webshop
Weko https://www.weko.com/startseite 12,00 2+ 5,67 4+ kein Shop kein Shop 8,83 3+
Küchen Aktuell https://www.kuechen-aktuell.de/ 4,33 4- 10,33 2- kein Shop kein Shop 7,33 3-
Braun Möbel-Center https://www.braun-moebel.de/ 6,00 4+ 5,00 4 kein Shop kein Shop 5,50 4+
Sichtbarkeit = Ladezeit Desktop / Mobil / „XOVI“-Sichtbarkeitsindex; Design = Durchschnittsbewertung von 2 Designern von
Signundsinn und 2 Designern der Agentur pr://ip; E-Commerce = Produktdarstellung / Suchfunktion / Checkout / Zahlungsmöglichkeiten
Schriftart, aber auch Originalität
und Farben. Als dritter Punkt stand
das Thema E-Commerce im Mittelpunkt
– definiert über Produktdarstellung,
Suchfunktionen, Checkout
und angebotene Zahlungsmöglichkeiten.
Im Gesamtergebnis reicht
die Spannweite in Schulnoten von
Gut Plus bis Befriedigend Minus.
Das bedeutet schon einmal, dass
sich jeder der aufgeführten Onlineshops
grundsätzlich zum Möbelkauf
eignet. Jedoch zeigen sich in den
einzelnen Bewertungskategorien
zum Teil größere Unterschiede, die
relativ von Sehr gut Plus bis Ungenügend
reichen.
Bei Onlineshops der unteren
Hälfte des Rankings wird nicht die
gesamte Performance gleichmäßig
schlechter, dort machen vor allem
einzelne Features den Unterschied.
Ein Beispiel ist Möbel Rieger. Das
Unternehmen punktet vor allem
mit seinen Ladezeiten und zwar
sowohl auf dem Desktop wie auch
mobil. Kein Mitbewerber zeigt eine
bessere mobile Performance und
am Desktop ist nur Segmüller noch
ein kleines bisschen performanter.
Auch in puncto saubere Programmierung
gab es die Bestnote – die
allerdings mehr als die Hälfte aller
Wettbewerber bekamen. Im Bereich
E-Commerce zeigten sich hingegen
Defizite. Wenn eine Seite schnell
lädt, dann kann das auch daran liegen,
dass einfach nichts bzw. sehr
wenig dahinter steckt. So wie hier:
keine Bewertungen, nur ein Bild
pro Produkt und sehr wenig Text
mit Details. Von acht gängigen Zahlungsmöglichkeiten
werden nur vier
angeboten.
Im Vergleich dazu steht XXXLutz.
Die Seite rankt bei Google deutlich
besser als Möbel Rieger: Das SEO-
Tool „XOVI“ weist einen dreimal
höheren Sichtbarkeitsindex aus.
Allerdings muss der User sich
zunächst in Geduld über: Fakt ist
nämlich, dass nur ein Onlineshop
mobil noch schlechtere Ladezeiten
aufweist. Im Anschluss wird der
potenzielle Kunde dann aber hinsichtlich
umfangreicher Produktdarstellungen
und Features bei der Produktsuche
belohnt. In diesem Punkt
ist keiner der Mitbewerber besser.
Auch wenn man auf die unteren
Bereiche des Gesamt-Rankings sieht,
kann jeder Mitbewerber zumindest
in einer Kategorie positiv auf sich
aufmerksam machen. Der an Platz
15 und damit am Schluss rangierende
Onlineshop von Ostermann,
dessen Abstand zu Platz acht dem
eines Befriedigend Minus zu Befriedigend
entspricht, bekommt zwar
in den Kategorien Sichtbarkeit und
Design durchweg schlechte Bewertungen.
Doch in Sachen Kaufabwicklung
(Checkout) können ihm
nur wenige das Wasser reichen. Nur
Testsieger Ikea und Höffner bieten
die gleiche Anzahl an Zahlungsmöglichkeiten
an.
Die beiden Erstplatzierten erreichen
insgesamt als jeweils einzige
ein Gut Plus (Ikea) bzw. Gut
(Home24). Angesichts der geringen
Abstände in der unteren Tabellenhälfte
kann man sie als klare Testsieger
bezeichnen. Beide bieten
in Sachen Produktdarstellung alle
Extra-Features: Related Products,
Bewertungen, mehr als ein Bild
pro Möbel, längere Texte und den
größten Umfang an Detailinformationen
(Maße, Material etc.).
Bei Ikea fällt lediglich die mobile
Ladezeit nicht gut aus. Allerdings
12/2020 möbel kultur 51
E-COMMERCE
möbel kultur: Wie hat sich Ebay Deutschland
in diesem von der Pandemie beeinflussten
Jahr entwickelt?
Oliver Klinck: In den vergangenen
Monaten waren wir als Unternehmen
sehr erfolgreich und haben
in Deutschland im ersten Halbjahr
2020 mehr neue aktive Käuferinnen
und Käufer hinzugewonnen als im
gesamten Jahr 2019 – darunter
besonders viele junge Menschen,
was mich sehr freut. Nun gilt es
allerdings, daran anzuknüpfen und
auf diesem Erfolg aufzubauen.
möbel kultur: Wo liegen die strategischen
Schwerpunkte für 2021?
Oliver Klinck: Mein Ziel ist es, die
Stärken von Ebay weiter zu herauszuarbeiten.
Wir haben als Unternehmen
ein einzigartiges Geschäftsmodell
und ich möchte mich auf den Ausbau
der Bereiche konzentrieren, die
uns von anderen unterscheiden: Die
riesige Auswahl auf dem Marktplatz,
die für jedes Budget das Richtige
bietet, ob neu gebraucht oder super
selten.
Die Möglichkeit, auf dem Ebay-
Marktplatz Dinge nicht nur zu kaufen,
sondern auch zu verkaufen und
außerdem ein starker Partner – und
niemals Wettbewerber – für Händ-
Aufgrund unseres
einzigartigen Geschäftsmodells
fällt ein direkter
Wettbewerbsvergleich
schwer.
Oliver Klinck ist der neue Chef
von Ebay Deutschland
Oliver Klinck hat im September die Führung des Marktplatzgeschäfts
von Ebay in Deutschland übernommen. Für
diese Rolle bringt er umfangreiche Führungserfahrung mit. So
war er seit zwei Jahren als Chief Commercial Officer bei Ebay
in Deutschland tätig und verantwortete in dieser Rolle bereits
zentrale Bereiche des deutschen Marktplatzes, unter anderem
das gesamte B2C- und C2C-Geschäft. Vor seinem Wechsel zu
Ebay im September 2018 arbeitete Oliver Klinck in verschiedenen
leitenden Funktionen im Online-Handel unter anderem
als Chief Sales Officer Direct und Chief Merchandising Officer
bei Office Depot Europe, als Vice President Fashion & Sports
bei Otto sowie für mehr als vier Jahre als Managing Director
von Hermes Otto-International.
Eben Sermon war seit 2017 für das deutsche Ebay- Geschäft
und seit 2019 zusätzlich für Zentral- und Südeuropa verantwortlich.
Während Oliver Klinck die Verantwortung für Ebay
in Deutschland übertragen worden ist, wird Rob Hattrell,
der bisher das Ebay-Geschäft in Großbritannien leitete, die
Führung des Geschäfts in der gesamten europäischen Region
übernehmen. In seiner neuen Rolle berichtet Oliver Klinck
somit an Rob Hattrell.
54 möbel kultur 12/2020
Ebay: Interview mit Oliver Klinck
Ein Marktplatz
für jeden Wunsch
Oliver Klinck hat im September den Chefposten für Ebay Deutschand
angetreten. Der Marktplatz hat sich im Corona-Jahr rasant entwickelt,
viele junge Online-Shopper an sich gebunden – und auch sein Profil als
Drehscheibe für Einrichtungslösungen geschärft. Im kommenden Jahr
will Klinck Ebays Stärken weiter profilieren, denn das Alleinstellungsmerkmal
der Plattform liegt in ihrer Einzigartigkeit begründet.
lerinnen und Händler aller Größen
zu sein. Diese Strategie teile ich mit
meinen internationalen Kolleginnen
und Kollegen.
möbel kultur: Wird es für Ihre Handelspartner
2021 Neuerungen geben?
Oliver Klinck: Da muss ich Sie leider
noch um etwas Geduld bitten.
In diesem Augenblick finalisieren
wir unsere Pläne für das nächste
Jahr und als einer der drei großen
Märkte von Ebay weltweit sind wir
im direkten Austausch mit unseren
Kollegen in Silicon Valley.
möbel kultur: Was sind 2021 die wichtigsten
Verticals für Ebay?
Oliver Klinck: Es gibt nicht das wichtigste
Vertical bei uns. Wir sind ein
offener Marktplatz mit einem extrem
breiten Angebot. Wir haben
aber dieses Jahr begonnen, einige
Schwerpunkte zu setzen durch
unsere Kampagnen in C2C, aufbereitete
Waren in B2C (B-Ware) und
im Bereich Autoteile und Zubehör.
Dies werden wir weiterführen und
Anfang des nächsten Jahres weitere
dazu schalten.
möbel kultur: Welche Rolle spielt 2021
das Segment Home & Living für Ebay?
Wird es besondere Aktionen in dem
Bereich geben?
Oliver Klinck: Mit Beginn der Pandemie
haben wir einen gewissen
„Cocooning-Effekt“ beobachtet.
Die Nachfrage nach Möbeln und
Wohnaccessoires ging direkt steil
nach oben und blieb bis September
auf hohem Niveau. Um es kurz zu
machen: Die Konsumentinnen und
Konsumenten investieren in ihre
Wohnung oder ihr Haus und richten
sich zu Hause ein. Und das tun sie
noch immer!
Auch deshalb möchten wir den
Bereich Home & Living im kommenden
Jahr noch viel weiter ausbauen.
Hier sind wir schon sehr
groß, aber noch nicht alle Konsumentinnen
und Konsumenten sehen
uns in dem Bereich als einen relevanten
Marktplatz. Das wollen wir
gerne ändern, weiter wachsen und
Präsenz zeigen!
möbel kultur: Wie verändert sich aus
Ebay-Sicht das Konsumentenverhalten
aktuell?
Oliver Klinck: Wir beobachten durchgehend
das Konsumverhalten, um
wichtige Insights an unsere Händlerinnen
und Händler weiterzugeben.
Eine Entwicklung die wir
sehen, ist, dass das Wachstum, das
wir in den vergangenen Wochen
und Monaten gesehen haben,
überproportional in den Bereichen
stattfand, in denen nicht mit
brandneuer Markenware gehandelt
wird – also zum Beispiel in
Bereichen wie Vorsaisonware, generalüberholte
Artikel, gebrauchte
Produkte, Outletware oder neue
aufkommende Marken.
möbel kultur: Wer ist generell Ebays
stärkster Wettbewerber? Amazon? Otto?
Oliver Klinck: Dies hängt von davon
ab von welchem Geschäftsfeld wir
sprechen. Für unser B2C Geschäft in
Home & Garden sind es zu Beispiel
beide, in anderen B2C-Geschäftsfeldern
nur einer von den beiden oder
sogar ganz andere Unternehmen
und für C2C keiner von den Beiden
und für unser B2B-Geschäft nur
Amazon. Dies zeigt auch deutlich,
dass aufgrund unseres einzigartigen
Geschäftsmodells ein direkter Vergleich
schwer ist. Für das am meisten
vergleichbare B2C-Geschäft sind
wir die starke Nummer 2 im Markt.
möbel kultur: Welche Anbieter nehmen
Sie aktuell im Home & Living Bereich
besonders wahr?
Oliver Klinck: An dieser Stelle ein
Kompliment an die Kollegen von
Otto, die in diesem Bereich einen
guten Job machen. Aber auch
hier gilt: Wir haben bei Ebay auf
Grund unseres Setups als globaler
Marktplatz ebenfalls ein sehr gutes
Geschäft, aber eben etwas anders
strukturiert. Bei uns finden die Kunden
nicht nur die übliche Neuware
für Deutschland, sondern auch
Antiquitäten, aufbereitete Möbel
oder auch Angebote, die man sonst
nur in Italien, Spanien oder Frankreich
findet.
FACTS
❯❯
Die Ebay-Plattformen umfassen den
Online-Marktplatz Ebay.com, die
länderspezifischen Ebay- Marktplätze
wie Ebay.de sowie die mobilen
Ebay-Apps
❯❯
Anteil des Umsatzes, der außerhalb
der USA erzielt wird: 59 Prozent
❯❯
Anzahl der aktiven Käufer weltweit:
183 Mio. Euro
❯❯
Anteil der Neuware, die verkauft
wird: 79 Prozent
❯❯
Festpreisanteil am Handelsvolumen:
90 Prozent
❯❯
Anzahl der weltweiten Downloads
der Ebay-Apps: 542 Mio.
www.ebay.de
Wir möchten den
Bereich Home & Living im
kommenden Jahr noch viel
weiter ausbauen. Hier sind
wir schon sehr groß, aber
noch nicht alle sehen uns
in dem Bereich als einen
relevanten Marktplatz.
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12 I 2020
SCHLAFEN
Profitabel
Die Sleep-Branche
im Corona-Jahr
Foto: Schramm Werkstätten
/// Matratzenverband: Gemeinsam stark /// Schramm: Auf Verjüngungskur /// Dunlopillo: Launcht Bettenkollektion
/// Betten Bormann: Wie im 5-Sterne-Hotel /// Garant Gruppe: Emotionen am POS /// BBE:
Hochwertig läuft! /// DLSdigital: Premiere geglückt /// Schlaraffia: 111 Jahre Vertrauen /// Stendebach: Wie
auf Wolke 7 /// Creed: Investiert in innovative Lattenbox /// Ruf: Schlaflösungen für die breite Zielgruppe ///
SCHLAFEN
Schöner Schlafen: Kare Design macht mit dem richtigen Drumherum aus dem
Schlafzimmer einen stylischen Master Bedroom. Inszenierte Einrichtungen mit Betten,
Leuchten und Deko-Accessoires wecken die Kauflaune der Verbraucher.
Besser als gedacht!
Ein außergewöhnliches Corona-Jahr liegt hinter uns. Nichtsdestotrotz
lief es für die Einrichtungsbranche 2020 trotz des Lockdowns im Frühjahr
recht gut. Wie sich 2021 entwickelt, bleibt abzuwarten. Nicht zuletzt, weil
die „imm cologne“ im Januar gecancelt wurde. Schließlich gilt die Veranstaltung
– und insbesondere für das Segment Schlafen die Halle 9 –
als Indikator für die kommende Saison. Vor allem Betten und Matratzen
haben in diesem Jahr an Bedeutung gewonnen – die BBE Handelsberatung
spricht sogar von einer Sonderkonjunktur. Denn die Verbraucher
wollen es sich in ihrem Zuhause nicht nur schön machen. Auch das
Thema Gesundheit spielt derzeit eine größere Rolle. Schließlich fördert
guter Schlaf und ein gesunder Rücken das Wohlbefinden.
Die gute Stimmung im Bettenfachhandel spiegelt sich auch in der
Industrie wieder. Wie der Matratzenverband mitteilt, konnte für 2020 die
zum Ende des 1. Halbjahres spürbare Erholung des Umsatzes in Richtung
Vorjahresniveau im 3. Quartal weiter ausgebaut werden und hat zu
einem sehr guten Ergebnis geführt. Diese positiven Signale werden allerdings
durch aktuelle Lieferengpässe der Rohstofflieferanten getrübt. So
herrscht aufgrund eines außerplanmäßigen Produktionsstillstandes bei
einem der wichtigesten Produzenten eine Verknappung des TDI-Grundstoffs,
der für die Herstellung von klassischen Schäumen erforderlich ist.
Zusätzlich wird die Situation durch die unerwartet hohe Nachfrage bei
Matratzen und Möbeln verschärft. Mit dem Rückgang der Verfügbarkeit
geht auch ein deutlicher Preisanstieg für die Schaumproduktion einher.
Das zeigt, die Lage bleibt angespannt – doch Zuversicht ist trotzdem
angesagt.
Kristina Tapken
Top-Themen
in diesem Schlafen-Special:
Matratzenverband: Gemeinsam
die Herausforderungen
meistern
Betten Bormann: Ein Store
wie ein 5-Sterne-Hotel
BBE: Hochwertig läuft!
Garant Notturno: Emotionen
am POS
ZUM TITEL: Für sein Bett „Cleo“ hat Schramm
Möbelwerkstätten einen neuen Velours in zwölf
Farben ins Programm aufgenommen.
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SCHLAFEN
Betten Bormann: Neue Dependance in Münster
Ein Store wie ein
5-Sterne-Hotel
Ende 2019 fasste Betten Bormann den Entschluss, sich mit einem zweiten
Standort zu vergrößern. Doch dann kam Corona und mit dem Virus ein
wochenlanger Lockdown. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, entschied
sich das Familienunternehmen Ende März dazu, die zusätzliche
Dependance in Münster zu verwirklichen. Ein guter Entschluss, wie sich
schon bei der Eröffnung im September zeigte.
Fotos: Christian Koch | Businessview.ruhr
Im ehemaligen RvE-Gebäude liegt Betten Bormann in Münster
direkt an der Weseler Straße (o.). Der Ladenbau und die
Ausstattung wurden liebevoll bis ins kleinste Detail geplant.
Am 1. September hat Betten
Bormann aus Dortmund
seinen zweiten Standort in
Münster ans Netz gebracht. An der
stark frequentierten Weseler Straße
gelegen, befindet sich der Store im
ehemaligen RvE-Gebäude, einem
renommierten Möbelstandort. Das
Angebot umfasst die komplette
Schlafzimmereinrichtung von Betten,
Nachttischen und Schränken über
Bettwaren, Teppichen sowie Lampen
bis hin zu Bildern und Dekorationselementen
für eine gemütliche
Wohlfühl-Atmosphäre.
Ende vergangenen Jahres begann
das Unternehmen mit den Überlegungen,
sich zu vergrößern und
neben dem 1993 bezogenen Haus
in Dortmund einen weiteren Verkaufspunkt
zu eröffnen. „Die Entscheidung
sofort in die Umsetzung
zu gehen, fiel dann während des
Lockdowns Ende März“, erklärt
Geschäftsführer Nico Ellermann.
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Mit Hilfe der Ladenbauer
von Schleifenbaum
konnte die
Filiale innerhalb
kürzester Zeit eingerichtet
werden. Von
der Planung bis zur
Fertigstellung dauerte
es nur etwas mehr als
drei Monate.
Kunden finden vor
Ort alles, was eine
schöne Schlafzimmereinrichtung
ausmacht: neben
Möbeln auch Bett waren,
Teppiche, Lampen,
Dekoartikel und Co.
„Dabei waren wir nicht direkt auf
Münster fixiert, vielmehr führte uns
eine Vielzahl festgelegter Standortfaktoren
zum Ladenlokal in Münster.“
Mit einer VK-Fläche von 1.800
qm ist das neue Haus etwas größer
als das in Dortmund. „Hatten wir uns
Ende März ursprünglich für einen
zweiten Standort entschieden, um
die bestehenden Mitarbeiter während
der Corona-Zeit auf zwei Standorte
aufteilen zu können, erwies sich
diese Einschätzung schon kurz darauf
als zu pessimistisch. Wie wohl
jeder in der Branche zu spüren
bekam, sorgten die Umstände für
einen erhöhten Bedarf an Schlafund
Wohnmöbeln. Entsprechend
lief die Eröffnung deutlich besser
als erwartet und wir waren überrascht
wie groß das Interesse der
Münsteraner an einem neuen Bettenfachgeschäft
in ihrer Stadt ist“,
resümiert Ellermann. Mittlerweile
umfasst das Betten-Bormann-Team
54 Mitarbeiter. 16 davon konnten in
den vergangenen Monaten neu für
Münster eingestellt werden.
In der Domstadt ist es aber nicht
nur die aktuell starke Nachfrage nach
Einrichtungslösungen, die Verbraucher
in das Geschäft des MZE-Mitglieds
zieht, auch der Standort und
das Angebot des Unternehmens
selbst wecken das Interesse von
immer mehr Kunden. Bis ins kleinste
Detail wurde sehr viel Liebe in die
Gestaltung der Ausstellungsfläche
gesteckt. Durch den Einsatz vieler
engagierter Kräfte konnte die ansprechende
und emotionale Ausstattung
in nur etwas mehr als drei Monaten
verwirklicht werden. „Den Ladenbau
hat die Firma Schleifenbaum Design
& Project übernommen und die
Zusammenarbeit war äußerst professionell.
Sonderwünsche wurden
teils über Nacht umgesetzt“, betont
Ellermann. Das Ergebnis: „Die Ausstellung
ist eine Mischung aus einem
5-Sterne Hotel mit ,Rezeption‘ und
,Lobby‘ und gemütlicher Schlafzimmeratmosphäre.
Die Kunden sollen
sich schnell in der Ausstellung
zurechtfinden und die präsentierten
Betten und Möbel gedanklich leicht
in ihr eigenes Schlafzimmer übertragen
können. Mit vielen digitalen
Angeboten ist es möglich, dass wir
die Produkte dann weiter an die Verbraucherwünsche
anpassen. Unsere
Kunden sind Gäste und erleben während
des gesamten Einkaufs einen
5-Sterne Service.“
Aber auch im Bereich der Dienstleistung
setzt sich Betten Bormann
vom Wettbewerb ab. „Das Team um
Sabine Ellermann setzt alles daran,
dass sich die Kunden wohl fühlen“,
schwärmt Iris Waltemode, Geschäftsführerin
von Schleifenbaum Design &
Project. Und Nico Ellerman ergänzt:
„Wir sind zu 100 Prozent kundenorientiert.
Das bedeutet, dass wir
jederzeit bereit sind, Extra-Meilen
für unsere Kunden zu laufen und
individuelle Lösungen zu finden: Ein
Rückruf sofort, Lieferung am selben
Tag, Stornierung ohne Grund? Wir
schreien das nicht raus, sind aber
jederzeit bereit dazu. Zudem sind wir
24/7 erreichbar, machen bei jedem
Produkt von vornherein den weltweit
günstigsten Preis und geben Kunden
die Möglichkeit Schlafprodukte 111
Nächte lang zu testen. Mit dieser Einstellung
gewinnen wir keine Kunden.
Wir gewinnen Fans.“
Auf dem Erfolg will sich der
Geschäftsführer nicht ausruhen.
„Zunächst gibt es jetzt viele Prozesse
zu optimieren. Aber wir lernen jeden
Tag dazu. Die eingesetzte Energie
fließt mit jedem erfolgreichen Tag
wieder zurück und ich bin gespannt
welche Ziele wir uns in den nächsten
Jahren stecken“, so ihr Ausblick.
DORIS SCHMIDT
www.betten-bormann.de
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SCHLAFEN
Dunlopillo-Geschäftsführer Christoph von Wrisberg
fühlte sich bei dem außergewöhnlichen Fotoshooting
für die aktuelle Betten-Kampagne wie im Paradies.
Foto: Esther Haase
Dunlopillo: Aufmerksamkeitsstarke Kampagne für den Launch der Bettenkollektion
Auf ins Reich der Träume
2020 wird wohl allen Menschen weltweit als ein sehr außergewöhnliches Jahr in Erinnerung bleiben.
Wann hat man jemals zuvor so viel Zeit Zuhause verbracht? #WirBleibenZuhause klingt zwar nach
Däumchen drehen, hat allerdings vielerorts großen Aktionismus ausgelöst, es wurde gestrichen,
gehämmert und geräumt. Für eine komfortable Erholung will ebenso gesorgt sein: Kurz vor Weihnachten
wird die neue Dunlopillo Bettenkollektion gelauncht. Mit hochwertigen Boxspring- und
Polsterbetten wird die aufgeweckte Traditionsmarke nun zum Vollsortimenter.
86 möbel kultur 12/2020
Dunlopillo hat großes vor: „Seit
dem Neustart 2019 haben wir
uns zum Ziel gesetzt, mit der
Marke wieder die Nummer 1 im
stationären Handel zu werden.
Das Matratzensortiment ist optimiert,
mit Click&Sleep wurde eine
moderne Unterfederungslösung
ergänzt und jetzt ist mit den hochwertigen
Boxspring- und Polsterbetten
das Sortiment vollständig.“,
freut sich Christoph von Wrisberg.
Und der Dunlopillo-Geschäftsführer
weiter: „Das wir dabei bestmögliche
Qualität liefern, ist für uns selbstverständlich.
Doch der Clou ist,
dass Kunden auf einer emotionalen
Ebene abgeholt werden können. Es
geht um Schlaf, das ist ein persönliches
Thema. Deshalb haben wir die
Dunlopillo Bettenkollektion entlang
dem Reich der Träume inszeniert.“
Das schöne an dem neuen Konzept:
Wie dabei die Aufmerksamkeit
der Kunden gewonnen wird,
können Handelspartner aktiv mitgestalten.
Sie haben die Wahl zwischen
drei aufmerksamkeitsstarken
Bildwelten: paradiesisch, fantastisch
und traumhaft. Die Inszenierung
untermauert damit den grundsätzlichen
Ansatz „weniger ist mehr“,
der aufgrund der positiven Rückmeldung
der Berater aus der Fläche
sowie dem Erfolg der Matratzenkollektion
„Smart Select“ konsequent
fortgesetzt wird. Ein überschaubares
Sortiment erleichtert die Beratungsgespräche.
Entsprechend umfasst die
Dunlopillo Betten-Kollektion drei
Modelle: Ein Boxspringbett sowie
zwei Polsterbetten (flacher oder
hoher Bettrahmen mit Stauraum).
Kombiniert werden können alle Betten
mit vier verschiedenen Kopfteilen
(Avalon, Pegasus, Atlantis, Eden)
in einer Höhe von 90 bis 120 cm.
Eine Balance zwischen Individualisierungsgrad
und dem Ziel,
Kunden eine einfache wie fundierte
Kaufentscheidung zu ermöglichen,
spiegelt sich auch bei den Stoff- und
Farbmöglichkeiten: 18 Optionen
werden angeboten. Ferner sind alle
den Beratern bekannten Dunlopillo
„Smart Select“ Matratzenmodelle
(„Smart Adapt“, „Fusion Helix“
und „Diamond Degree“) mit den
Polsterbetten kombinierbar. (optional:
Die Polsterbetten bieten mit
einem zusätzlich wählbaren Bettkasten
ordentlich Stauraum.) Das
Boxspringbett ist mit einer eigens
für dieses Bett entwickelten Dunlopillo
„Aquagel“-Matratze ausgestattet,
die sogar farblich passend zum
Bettrahmen erhältlich ist.
Die Dunlopillo „Traum“ Betten
sind ab 2.499 Euro (UVP) verfügbar,
haben eine Lieferzeit von fünf
Wochen und sind ab Februar 2021
erhältlich. Als Alternative zur Präsentation
im Rahmen der „imm
cologne“, die Corona-bedingt ausfällt,
hat sich Dunlopillo für eine
Hausmesse entschieden: Vom 22. bis
31. März 2021 werden in Frankfurt
die „Sleep Innovation Days - Product
Experience by Emma & Dunlopillo“
stattfinden. Anmeldungen sind ab
sofort direkt über den QR-Code
möglich.
www.dunlopillo.de
QR-Code einscannen
und direkt zu den
Sleep Innovation
Days von Dunlopillo
anmelden! Unten: Die
neue Bettenkollektion
umfasst drei Modelle,
eine Boxspring-
Lösung sowie zwei
Polsterbetten.
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Wer in
zukunft
erfolgreich
sein will,
braucht einen
partner mit
zukunft.
wir sichern ihre
zukunft im
mittelständischen
möbelhandel.
Mehr Info unter: www.emverbund.de
Persönlicher Ansprechpartner:
Michael Klessinger, Gesamtleitung Vertrieb,
Tel.: 08133 / 89-130, klessinger@emverbund.de