ST:A:R_8
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Städteplanung / Architektur / Religion
Nr. 8/2005 3,– Euro
ST/A/R
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch I – Wahre Werte ST/A/R 1
04Z035665M – P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien • Adresse: 1060 Wien Capistrangasse 2/8 • office@star-wien.at • Europa € 3,00
Aktuelle Kunst
Architektur
Literatur
Stadtleben
Landleben
ST/A/R PRINTMEDIUM WIEN
Interview Markus Prachensky,
Franz Graf, Herbert Brandl,
Peter Sellars, Superstars, k/haus,
ZV-Bauherrenpreis, Venedig,
PPAG Loospreis, Russland, USA
2 ST/A/R
Buch I – Wahre Werte
Nr. 08/2005
EDITORIAL HEIDULF GERNGROSS:
FROHE WEIHNACHTEN
Fiat Lux
ST/A/R meets Sellars
SOZIALES ENGAGEMENT !
KARL MARX HOF 2
ROVENTA, GERNGROSS, SPIEGELFELD
Willkommen andiban!
Foto: S. Rössler
Danke für die Unterstützung
von ST/A/R 01-07
SEITENSPIEGEL/KONZEPT ST/A/R 08
Andreas Ban ist ab 2006 neuer
Mitherausgeber der ST/A/R-Zeitung.
Städteplanung / Architektur / Religion Buch I – Wahre Werte
ST/A/R 5
ALUMINIUM ANGST
ALTERNATIV MASSSTAB etc...
Das sind einige der Worte, die wir aus Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsendungen,
Politikerreden, Werbung, intellektuellen Essays und persönlichen Gesprächen mit
FreundInnen und ExpertInnen entnommen haben. Es sind Begriffe, die das Denken und Handeln
der Jetztzeit zu bestimmen scheinen. Auffallend ist, dass es Begriffe (Phänomene, Dinge,
Sehnsüchte, Emotionen, Vorstellungen etc.) sind, die bereits vor Jahren oder gar Jahrzehnten
gebraucht wurden und die nach einer Zeit der Latenz gleich bedeutend oder neu auf die Jetztzeit
eingestimmt wieder präsent sind. Kurzum: Es handelt sich um Begriffe, die sich bewährt zu haben
scheinen oder tatsächlich bewährt haben und die nun den Alltag prägen. Daher nennen wir diese
Worte „wahre Werte“.
Offensichtlich sind wir alle in recht unsichere Zeiten geraten. Denn jene zwei Begriffe, die
gegenwärtig weltweit in den Schlagzeilen der Medien gern dramaturgisch eingesetzt werden,
heißen Angst und Zukunft. Zwischen diesen beiden Begriffen, also zwischen A und Z, werden
die wahren Werte alphabetisch geordnet und kommentiert in zwei Enzyklopädien festgehalten.
Eine „vollständig“ - rund tausend haben wir bereits registriert - in einem Buch, das mit
Ausstellungsende erscheinen soll. Eine Auswahl von „ausstellungsfähigen“ Werten wird in einer
Schau im Künstlerhaus so vorgestellt, als würde der Alltag in eine Ausstellung verwandelt. Die
Ausstellung als auch das ihr folgende Buch heißen „Die Enzyklopädie der wahren Werte.
Die Wiederkehr des Gleichen in Architektur Design Lifestyle Politik. Ein Passagenwerk.“
SWI ➤
SW I
43
70
70
43
r=70
226
▼
183
▼
M
Maß und Proportion:
Der Archiquant entspricht
den menschlichen
Proportionen. Le
Corbusiers orthogonales
Maßsystem wird durch den
Kreis erweitert. Seinem
männlichem Modulor werden
durch die weiblichen
Brüste zusätzliche Energien
verliehen.
Heidulf Gerngross
Jan Tabor :
113
▼
„wieder hat heidulf
recht, das wahre mass
aller dinge ist die frau“
➤
TAB
70
TAB
43
0,00
▼
* ist super! *
6 ST/A/R
Buch I – Wahre Werte
Nr. 08/2005
Schwarzbraille ist eine Schrift, die vor Kurzem
von der österreichischen Designerin Anna
Oberascher entwickelt wurde. Sie wird über
den Sechs-Punkte-Raster der Blindenschrift
gedruckt und übersetzt somit jedes einzelne
Braillezeichen für Sehende.
Das System der Brailleschrift funktioniert sehr gut zum Ertasten von Zeichen,
kann aber nicht von jedem Sehenden gelesen werden. Dadurch ergibt sich
eine konsequente Trennung von Information für Blinde und Sehende. Während
computertechnisch schon große Fortschritte gemacht wurden, bleibt diese Trennung
bei gedruckter Information erhalten. Schwarzbraille soll ein Anstoß sein, diese zwei
Welten zu verbinden.
Die Anwendungsgebiete der Schrift sind
breit gestreut: Ein sehr großer Bereich stellen
Beschriftungen im öffentlichen Raum dar.
Leitsysteme in öffentlichen Gebäuden (Spitäler,
Ämter, etc.) können behindertenfreundlicher
und Bahnhöfe und Haltestellen des öffentlichen
Verkehrs besser beschriftet sein. Ein weiterer
sehr wichtiger Bereich betrifft die Integration
Blinder am Arbeitsplatz. Bei der Ordnung im
Büro bieten Beschriftungen in Schwarzbraille
eine große Hilfe – zum Beispiel Regale,
Ordnerrücken und Cds wären endlich sowohl
für Blinde als auch für Sehende auffindbar.
Die Bedienung von elektronischen Geräten (von Haushaltsgeräten bis hin zu CD-
Playern) wäre mit der doppelten Beschriftung einfacher, die aus geprägter Plastikfolie
hergestellt wird (siehe Abbildung „tastbar“).
Es gibt zwei Varianten der Schrift: »Schwarzbraille S« ist für Anwendungen
gedacht, bei denen eine optisch schöne Lösung im Vordergrund steht. Die Zeichen
der Schwarzschrift werden über die geprägten Punkte gedruckt. Die Prägung ist
gut ertastbar, aber für Sehende nicht so leicht zu erkennen, was bei den meisten
Anwendungen nicht so wichtig ist.
Bei »Schwarzbraille P« werden die Schwarzschriftzeichen und die Braille-Punkte
über die Prägung gedruckt. Die Braillepunkte sind also geprägt und gedruckt und
somit für Sehende leicht nachvollziehbar. Diese Schrift ist für den Lernbereich
optimiert. Wenn zum Beispiel Eltern mit ihren blinden Kindern lesen lernen,
können sie sich die Formen optisch einprägen. So haben sie die Möglichkeit, mithilfe
weniger Regeln die Systematik schnell zu erlernen.
Die Abmessungen der Braille-Zeichen sind, mit
einem geringen Spielraum, vorgegeben (das Gedicht
ist in Originalgröße – 28 Punkt). Schwarzbraille
bietet sich daher eher für kurze Texte an, wie
Leitsysteme, Visitkarten, Speisekarten, Broschüren
und Informationsblätter. Wenn Sie ein Produkt in
Schwarzbraille anfertigen wollen, wenden Sie sich an
die unten angegebene Adresse.
Die Erfinderin:
Anna Oberascher
Jahngasse 18/11
1050 Wien
anna.oberascher@gmx.at
Tel.: 0699/81 23 73 71
Umsetzungen in
Schwarzbraille:
Visitenkarten,
Leitsysteme,
Folder,
Broschüren,
Flyer,
Speisekarten...
Nr. 08/2005
Buch I – Wahre Werte ST/A/R 7
Die HILFSGEMEINSCHAFT unterstützt diese Initiative
für eine bessere Integration von blinden Menschen.
Helfen Sie mit Ihrer Spende - Kontonr. PSK 7.670.000
(BLZ 60000) www.hilfsgemeinschaft.at
Städteplanung / Architektur / Religion Buch II – Architekturdiskurs
ST/A/R 13
The Russians are coming
Russian architects and designers take part in almost every, more or less important, professional event on the
globe. Their art is represented almost everywhere, in Italy, France, Holland, Japan, etc. Last year they won a
bronze medal at the prestigious Chelsea Flower Show in England.
Project „Moscow garden“
From January 2005, Russian architecture will
be represented in Vienna, Austria. Head of the
representation is A. Sobolev, member of the
International Journalists’ Association in Vienna
(Verband der Auslandspresse in Wien). Cell
phone: 0664 351-00-68, email: sobolev@
chello.at. Professional magazines: «Architecture,
Construction, Design» and “Landscape
architecture. Design“
Project creative supervisor is I.N. Voskresenski,
chairman of the public editorial board of the
magazines, vice-president of the All Russian
Union of Architects, Honorary Architect of
Russia. Visiting Oscar Niemeyer in Brazil.
ST/A/R-Mania präsentation bei der
ViennAfair 05
Holzkirche für den
Schwarzenbergplatz in Wien
Architekturmanifest von Vladimir Jaremenko Tolstoj:
„Die Architektur soll sich der
weiblichen Form anpassen!”
Europäisches Kulturparlament in Minsk
www.gipli.ru
gipli@rambler.ru
info@archjournal.ru
www.archjournal.ru
info@ladj.ru
www.ladj.ru
Günther Geiger und sein Übersetzter in Moskau
Neuerscheinung in Russland
Das Buch „Ulica Marata“ von Günther Geiger, Herausgeber der
Literaturrzeitschrift „WIENZEILE”, steht auf der Top-Liste der
Buchmesse in Moskau und wurde laut Moskow-Literaturreview zum
besten, je von einem Ausländer geschriebenen Buch über Russland,
bezeichnet. Übersetzung ins Russische: Vladimir Jaremenko Tolstoj.
10 ST/A/R
Buch II – Architekturdiskurs
Nr. 08/2005
2006
Hollands höchster Berg
DAS ARCHITEKTURZENTRUM WIEN:
Bergmuseum
Ein Projekt von Gerngross und Werkstatt Wien Spiegelfeld Architektur Management
WEINARCHITEKTUR. VOM KELLER ZUM
KULT
■ ■ ■ ■ ■/ HOME STORIES:
AN INSIDE LOOK AT SINGLE-FAMILY
HOUSES IN AUSTRIA (ACF NEW YORK)
■ ■ / MARGHERITA SPILUTTINI -
ATLAS AUSTRIA (ARCO MADRID) ■ ■ ■ ■ ■/
A_SCHAU.
ÖSTERREICHISCHE
ARCHITEKTUR IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT
■ ■ ■ ■ ■/ DER UNBEKANNTE
LOOS: WALTER. MODERNE I EMIGRATION I
SÜDAMERIKA ■ ■ ■ / WONDERLAND -
JUNGE ARCHITEKTEN AUS EUROPA
■
■ / IN BETWEEN: DOMINIQUE PERRAULT ■
/ ZV-BAUHERRENPREIS 2006 UND VIELES
MEHR...
Visualisierung: Caballero Arteworks / Wien
www.azw.at
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1, A-1070 Wien
Nr. 08/2005
Buch II – Architekturdiskurs ST/A/R 11
ST/A/R-Fee Hatschi
ST/A/R-Fee Sophie
alfredpolansky@hotmail.com
Chaos Marcel Houf - Heiligtum, um 2003 Der Wegweiser – Waran, 2005
Städteplanung / Architektur / Religion Buch II – Architekturdiskurs
ST/A/R 13
The Russians are coming
Russian architects and designers take part in almost every, more or less important, professional event on the
globe. Their art is represented almost everywhere, in Italy, France, Holland, Japan, etc. Last year they won a
bronze medal at the prestigious Chelsea Flower Show in England.
Project „Moscow garden“
From January 2005, Russian architecture will
be represented in Vienna, Austria. Head of the
representation is A. Sobolev, member of the
International Journalists’ Association in Vienna
(Verband der Auslandspresse in Wien). Cell
phone: 0664 351-00-68, email: sobolev@
chello.at. Professional magazines: «Architecture,
Construction, Design» and “Landscape
architecture. Design“
Project creative supervisor is I.N. Voskresenski,
chairman of the public editorial board of the
magazines, vice-president of the All Russian
Union of Architects, Honorary Architect of
Russia. Visiting Oscar Niemeyer in Brazil.
ST/A/R-Mania präsentation bei der
ViennAfair 05
Holzkirche für den
Schwarzenbergplatz in Wien
Architekturmanifest von Vladimir Jaremenko Tolstoj:
„Die Architektur soll sich der
weiblichen Form anpassen!”
Europäisches Kulturparlament in Minsk
www.gipli.ru
gipli@rambler.ru
info@archjournal.ru
www.archjournal.ru
info@ladj.ru
www.ladj.ru
Günther Geiger und sein Übersetzter in Moskau
Neuerscheinung in Russland
Das Buch „Ulica Marata“ von Günther Geiger, Herausgeber der
Literaturrzeitschrift „WIENZEILE”, steht auf der Top-Liste der
Buchmesse in Moskau und wurde laut Moskow-Literaturreview zum
besten, je von einem Ausländer geschriebenen Buch über Russland,
bezeichnet. Übersetzung ins Russische: Vladimir Jaremenko Tolstoj.
14 ST/A/R
Buch II – Architekturdiskurs
Nr. 08/2005
gallery view in Vienna
a rare Beni Mguild carpet in deep indigo blue, western central Middle Atlas, Morocco, ca. 1900/20, ca. 400 x 180 cm
Galaxy chair, 1966, Walter Pichler, Svoboda, Austria
Gebhart Blazek, Berber carpets & textiles
Schleifmühlgasse 13, A - 1040 Wien, Austria
Enge Gasse 1, A - 8010 Graz, Austria
gblazek@berber-arts.com
+43-664-214 22 41
Harald Bichler, vintage 20th century furniture
Schleifmühlgasse 13, A - 1040 Wien, Austria
design@rauminhalt.com
www.rauminhalt.com
www.berber-arts.com
Nr. 08/2005
INSERT 29 X 42 CM 10.12.2005 16:54 Uhr Seite 1
Buch II – Architekturdiskurs ST/A/R 15
Design muss
sitzen!
Xten, desiged by
Pininfarina, dem Top-
Designer von Ferrari
BÜRO-U.OBJEKTEINRICHTUNGEN
HANDELSGESELLSCHAFT.M.B.H.
A.P. Handelsges.m.b.H., 1060 Wien, Amerlingstraße 13, Tel: 01 / 587 38 24, Fax: 01/587 38 25 – 18, e-mail: apwien@apmoebel.at
www.apmoebel.at, Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag: 9.00 bis 18.00, Freitag: 9.00 bis 15.00
16 ST/A/R
Buch II – Architekturdiskurs
Nr. 08/2005
NAPOLEONSTADL
KÄRNTENS HAUS DER ARCHITEKTUR PRÄSENTIERT:
KÄRNTENS HAUS DER ARCHITEKTUR PRÄSENTIERT:
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch III – Franz Graf ST/A/R 17
Aktuelle Ausstellung: Franz Graf, bis 28. Jänner 2006
Galerie Julius Hummel – geöffnet: Di-Fr 15-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr
Bäckerstraße 14, A-1010 Wien, T: +43-1-512 12 96, F: +43-1-512 12 964, galerie.hummel@chello.at
18 ST/A/R
Buch III – Franz Graf
Nr. 08/2005
Franz Graf, O.T. , Tusche und Grafit auf Leinwand, 2004
Städteplanung / Architektur / Religion Franz Graf
ST/A/R 19
Franz Graf, Werde... , Inkjet-Print, 2005
Städteplanung / Architektur / Religion Franz Graf
ST/A/R 21
Franz Graf, O.T. , Inkjet-Print, 2005
Nr. 08/2005
Buch III – Franz Graf ST/A/R 23
Franz Graf, O.T. , Acryl und Grafit auf Leinwand, 2004
24 ST/A/R
Buch III – Franz Graf
Nr. 08/2005
Franz Graf, O.T. , Acryl und Grafit auf Leinwand, 2004
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch V - SUPERSTARS ST/A/R 33
URS LÜTHI, Detail der
Installationsansicht
Art is a better Life
(The Revenge), 2003
Im Hintergrund:
Zuzana & Miska aus
Bratislava diskutieren
über die Lebendigkeit,
der Urs Lüthi
Installation
Foto: Thomas Redl, 2005
34 ST/A/R
Buch V - SUPERSTARS
Nr. 08/2005
SUPERSTARS
Das Prinzip Prominenz von Warhol bis Madonna
Ausstellung bis 22. Februar 2006 in der KUNSTHALLE wien und im BA-CA Kunstforum.
Kuratoren: BA-CA Kunstforum: Ingried Brugger, Heike Eipeldauer, Florian Steininger; Kunsthalle Wien: Gerald Matt, Thomas Mießgang
Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog bei Hatje Cantz erschienen, mit 320 Seiten und 252 Farbabbildungen.
Weitere Informationen zur Ausstellung: www.ba-ca-kunstforum.at und www.kunsthallewien.at
Zwar gibt es schon seit der Renaissance Künstler, die man im heutigen
Sinne als „STARS“ bezeichnen könnte – Malerfürsten wie Rembrandt,
Michelangelo oder Tizian. Doch erst seit dem 20. Jahrhundert
stehen die weltweit ausstrahlenden Mediensysteme zur Verfügung, die
globale Prominenz garantie ren können. Natürlich sind die Quote, die
mediale Maschinerie und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit stets an
den Grad des Starfaktors gebunden. Ein Vergleich zwischen David Beckham
und Jeff Koons ist daher unzulänglich, sprechen beide doch unterschiedlich
große Interessensgemeinschaften an.
Die Ausstellung „SUPERSTARS“ beschäftigt sich, ausgehend von Andy
Warhol, mit dem Phänomen des Künstlerstars (Pablo Picasso, Salvador
Dalí, Marcel Duchamp, Joseph Beuys, Markus Lüpertz etc.), aber auch mit
der Tatsache, dass Berühmtheiten aus der Medienwelt als Bildvorlagen
dienen. Karrieren wie die von Elizabeth Peyton oder Jeff Koons sind in
einem starken Maße auf das ästhetische Recycling von Bildern, die bereits
im öffentlichen Raum der allgemeinen Wahrnehmung zirkulieren, zurückzuführen.
Darüber hinaus stellt „SUPERSTARS“ auch „Bad Boys und
Bad Girls“ vor – Künstler wie Jonathan Meese oder Tracey Emin, die für
Schockeffekte und provozierende Umkehrungen von Star-Images berüchtigt
sind und in der Folge selbst populär werden. Das Prinzip Prominenz
gilt auch für industrielle Produkte (Nike, McDonalds, Marlboro, Coca
Cola), die, meist in Verbindung mit Celebrities aus Sport und Entertainment,
zu globalen Emblemen gemacht werden und durch ihren Appell
ans Gefühl die Konsumleidenschaft beflügeln sollen. Künstler wie Tom
Sachs, Marc Bijl, Richard Prince und Sylvie Fleury setzen sich kritisch mit
Markenfetischismus und Produkterotik auseinander. Rodney Graham
und Adrian Tranquilli zeigen die Realitäten hinter aufgeblasenen Idealbildern,
Cindy Sherman und Dennis Oppenheim führen das Idol als Teil
einer Medienmaschinerie vor.
Spezielle Ausstellungsbereiche sind den „Altstars“ Marilyn Monroe (berühmteste
Filmschauspielerin aller Zeiten) und Mona Lisa (berühmtestes
Bild der Kunstgeschichte) und ihrer Wahrnehmung in der Kunst gewidmet.
Außerdem wird die Faszination, die globale Heldinnen und Helden
wie Madonna und Michael Jackson auf Künstler ausüben, in Arbeiten
etwa von Paul McCarthy und Louise Lawler dargestellt.
Superstars sind die sichtbarsten Repräsentanten einer medialisierten Gegenwartsgesellschaft.
Die Ausstellung will Glamour und Tristesse einer
Welt zeigen, die sich immer mehr in ein „künstliches Paradies“ verwandelt.
Ingried Brugger (BA-CA Kunstforum) - Gerald Matt
(KUNSTHALLE Wien)
Die ausgewählten Zitate und Textpassagen sind aus dem gleichnamigen Katalog.
ANNIE LEIBOVITZ, Christo, New York City, 1981,
Cibachrome-Fotografie, 50 x 40 cm,
©Annie Leibovitz/CONTACT Press Images
In the future,
everybody will be
world famous for
15 minutes.
Andy Warhol
TRACY EMIN:
I’ve got it all, 2001
Billboard print,
316,5 x 315 cm,
Courtesy the artist and Jay Jopling/White
Cube (London)
Nr. 08/2005
Buch V - SUPERSTARS ST/A/R 35
Papst, König und Superstar
YAN PEI MING, Pape rouge, 2004, Öl auf Leinwand, 250 x 220 cm, Forsblom-Seppälä Collection Foto © Bernier/
Eliades, Athen
Der Psychoanalytiker Gilles Lipovetsky ist der Meinung, dass die auf die Prominenz versessene Gegenwartsgesellschaft „eine neue Form der Teilnahmslosigkeit
produziert, die einem Narzissmus entspricht, der die tragische Tiefendimension außer Kraft setzt.“
Und diese Mangelerfahrung, genährt vom richtungslosen Schweifen durch ein bedeutungsloses Universum der Zeichen, könnte auf lange Sicht einen
allgemeinen Überdruss am Prinzip der kulturellen Bricolage erzeugen. Noch promenieren wir auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten und sehen den Superstars
zu, die sich im Blitzlichtgewitter suhlen. Doch vielleicht steht schon jemand am Hauptschalter, der sich anschickt, die Lichter auszuknipsen. Und
dann ist jeder Mensch in seiner Nacht, verloren im Labyrinth der Einsamkeit.
Thomas Mießgang
ANDREAS GURSKY, Tote Hosen, 2000, C-print, 204,4 x 508 cm, Courtesy Monika Sprüth/Philomene Magers, Köln München ©VBK, Wien, 2005
Städteplanung / Architektur / Religion Buch V - SUPERSTARS
ST/A/R 37
DOUGLAS GORDON,
Self Portrait as Kurt Cobain,
as Andy Warhol,
as Myra Hindley,
as Marilyn Monroe, 1996,
Kolorierter Fotoabzug,
75 x 75 cm, Scottish National
Portrait Gallery, Edinburgh
BERNT STERN, The last sitting, 1962, Portfolio mit 9 Farbfotografien, je 48 x 48 cm, Münchner Stadtmuseum, Fotomuseum
„Der Mythos Marilyn wandert von Generation zu Generation. Die Schauspielerin ist dazu verdammt, als Untote die geisterhaften Alptraumszenarien
hinter den Masken der politischen und ökonomischen Effizienz zu durchwandern. „Die Leute sahen mich immer an, als ob ich eine Art
Spiegel wäre“, hat MM selbst einmal gesagt. Ein Spiegel allerdings, der nicht zur Einheitswahrnehmung verhilft, sondern dem Individuum, das
sich im Vollbesitz seiner stabilen Identität wähnt, eine zerstückelte Imago zurückwirft.“
Thomas Mießgang
38 ST/A/R
Buch V - SUPERSTARS
Nr. 08/2005
EVE SUSSMANN, 89 Seconds at Alcázar:
Oben: The Infanta Enters (Videostill), 2004, Video, 10’ loop
Unten: Light On Her Neck (Videostill), 2004, Video, 10’ loop
Courtesy of Roebling Hall, NY ©Eve Sussman
CINDY SHERMAN, Untiteld# 224, 1990, Farbfoto, 121,9 x 96,5 cm,
Fürst Thurn und Taxis Sammlungen © Cindy Sherman
Die eigene Person als Spielfläche für Images zu verwenden, ist nicht nur ein Phänomen, welches KünstlerInnen wie Cindy
Sherman oder Urs Lüthi benützen, sondern jeder Einzelne hat in der Fülle der angebotenen Lebensstile die Möglichkeit,
die eigene Identität als Projektionsfläche für ein beliebiges Spiel von Identitäten zu benützen. Thomas Redl
URS LÜTHI, Installationsansicht, Art is a better Life (The Revenge), 2003, Mixed media-Skulptur und diverse Objekte auf Holzsockel, 175 x 375 x 200 cm;
I’ll be your mirror, 1972, Fotografie E.A. gerahmt, 100 x 95 cm, (links), Courtesy the artist und Galerie Hubert Winter, Wien
Nr. 08/2005
Buch V - SUPERSTARS ST/A/R 39
MARC BIJL, La
rivoluzione siamo Noi,
2002, Polyester, Teer,
Zigarette und Sprayfarbe
auf Wand, 170 cm hoch,
Privatsammlung, Berlin,
Courtesy Upstream
Gallery Amsterdam
Global Players, Logokultur & Brand Religion
Die Konstruktion der Markenikone verbindet das Bedürfnis nach popkulturellen Leitbildern, nach Heroisierung und Projektion
mit dem Anspruch auf Wiedererkennbarkeit, Identifikation und Distinktion. „Global Player“ wie Nike, Coca Cola und Disney
haben sich durch ihre weltweite Präsenz ins kollektive Gedächnis eingebrannt, sind in der globalisierten Welt zu einer neuen
Form von „Heimat“ geworden. Als Superstars unter den Marken beanspruchen sie eine „larger-than-life“ – Aufmerksamkeit, die
ihnen nahezu anthropomorphe Präsenz verleiht. Heike Eipeldauer
Der Kapitalismus als Ersatzreligion, die Konsumkultur als
Hypersystem übergeordneter Inhalte und Zeichen, die Marke
als neues gesellschaftliches Leit- und Orientierungsmodell:
spätestens seit Naomi Kleins viel diskutiertem Bestseller
No Logo! (2000), der sie schlagartig zur Galionsfigur der
Globalisierungsgegner werden ließ, ist deutlich geworden,
dass mit der fortschreitenden Erosion der traditionellen
identitätsstiftenden Ordnungssysteme – Familie, Kirche,
Staat, Partei – die ökonomischen Heilsversprechen das
Kommando übernommen haben, inkorporiert im Meta-Produkt
der Marke. „Brands are the new religion“, wie es der
Marketingstratege John Elkins formuliert. Bereits Karl Marx
hat im Zusammenhang mit seiner These über den Fetischcharakter
der Ware auf deren religiös-auratische Qualität
verwiesen, doch erst der Spätkapitalismus führt vor, wie
das reale Produkt zum bloßen Füllstoff für das eigentliche
Produkt – die Marke – wird.
Heike Eipeldauer
Michael Blum, My Sneakers, 2001,
Filmstills und Installationsansicht, DVD 37’ 30’’,
Courtesy the artist. ©VBK, Wien, 2005
40 ST/A/R
Buch V - SUPERSTARS
Nr. 08/2005
plakat richard hoeck/john miller
Richard Hoeck, Werbeplakat als konzeptioneller Teil des Projektes SUPERSTARS, plakatiert im öffentlichen Raum Wien.
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VI – Gabriele ST/A/R 41
LITERATUR zusammen
gestellt von Dieter Sperl
GABRIELE PETRICEK – ERZÄHLUNGEN, ESSAYS
SPIELARTEN DER ORDNUNG
(Zimmerflucht III)
Unverändert der Platz. Jan Turnovsky vermisst ihn
1 blickweise mit seinen Augen. Vermutet, wie viele
Schritte er wäre, der Länge nach, und der Breite nach
– denn, da ist eine kleine Differenz, ein Quadrat bildet
der Platz nicht. Seine Augen tasten Schritt für Schritt
über den steinernen Boden, halten die regelmäßigen
Schrittlängen an den Unregelmäßigkeiten der Steine
fest und sein Mund zählt mit. Automatisch, wie er eine
Treppe hinauf oder hinunterstrebend, stets Stufen zählt.
Turnovsky weiß, wie viele Stufen die Spanische Treppe in
Rom hat, (132), wie viele die Potjemkin-Stiege in Odessa,
(192), und wie viele die verschwiegene Bramante-Stiege
im Vatikan in die Privatbibliothek der Päpste. Unbeirrt
stieg er hinunter, Stufe für Stufe zählend, einem Uhrwerk
gleich, absolvierte die Bramante-Stiege wie ein Uhrzeiger
die Strichmarkierungen seiner Minuten: treppab, treppab,
treppab, treppab. Die Schweizer Gardisten riefen und
gestikulierten auf der diskreten Stiege, zwei bunte, von
ihrer Dienstvorschrift auf vorbestimmte Treppenabsätze
festgeschworene Hampelmänner, abwechselnd in drei
oder vier Sprachen - er habe umzukehren, bis hierhin
und nicht weiter. Turnovsky stieg seinen eigenen
Rosenkranz murmelnd weiter. Er beabsichtigte,
über die Proportionen von Stufen und Stiegen eine
architekturtheoretische Schrift zu verfassen, die brillant
sein sollte wie jene poetische Abhandlung, die er einem
gleichermaßen unauffälligen wie ungewöhnlichen
Mauervorsprung gewidmet hatte. Einer kleinen
aufregenden Widersprüchlichkeit an einem Bauwerk der
frühen Moderne, das ein berühmter Philosoph für seine
Schwester bauen liess. Gleichmäßig Zahlen hersagend,
gelassen, konzentriert, es hatte keinen Sinn, wenn er
sich irrte, stieg er hinunter und verlautbarte vor der
versperrten päpstlichen Holztüre auf der Talsohle das
Resultat auf Tschechisch.
2ichtstumm der Leuchtturm am höchsten Punkt der
Insel. Lichtstumm noch am Beginn der Dämmerung,
die das verausgabt verstrahlende Westglühen in ihren
dünkleren Schlund verstecken wird und den Turm
am vorbestimmten Dämmerwert automatisch zur
Wiederaufnahme seiner Signale veranlassen. Das
Dunkeln und die in den letzten Horizont gesandten
Leuchtzeichen versichern Turnovsky der Zeitleere,
in der er sich wähnt. Eine Muse, die den hell mit
unregelmäßigen Steinen gepflasterten Platz unter
seinem Fenster bannt. Auch den Fenstersturz, in dem er
mit angezogenen Beinen unbekleidet hockt. Und ihn. Er
war im Schrecken einer Erkenntnis gesprungen: als er
verstand, kein Zauber konnte ihn mehr einhüllen, alles
ihm entblößt vor Augen lag. Dort, wo er aufschlug, ist er
jetzt.
3either fällt ihm das Altern schwer. Seither, in der
Zeitenebbe kommt diese Vokabel nicht vor und
Turnovsky sieht nicht in Spiegelgläser. Anfangs waren
die böhmischen Spiegel mit schwerem, dunklem
Tuch verhängt, später verschwanden sie. Als er seinen
anhaltenden Zustand einmal nicht ertrug, riss er die
Schwarzflore von den Wänden. Darunter war nichts.
Seine Haut reflektierte das Kalkweiß der bloßen Wände,
die er seither zu durchqueren versteht. Die kahle Mauer
hatte ihn ermutigt. An der Mauer, dieser Membran, durch
die die Schauspielerin täglich zum Kaiser drang und der
Kaiser zur Schauspielerin, hatte Turnovsky Jahrzehnte
gewohnt, den Friedhof hinter der Mauer als beste
Aussicht. Ist schließlich dort beerdigt worden. Während
der Zeremonie stand er oben hinter dem Vorhang im
französischen Fenster. Die Stores verdeckten seine
Identität, die Trauergäste, die vom frisch ausgehobenen
Grab hinaufschauten konnten sehen, daß dort jemand
war, sie stießen sich an, sprachen hernach darüber,
erkannt aber haben sie ihn nicht. Niemand hätte ihn
erkannt.
Manchmal sieht Turnovsky zum Leuchtturm hin.
4 Der Turm ist seine Ferne. Der Platz unter dem
Fenster seine Nähe. Etwa zwölf Schritt lang und zehn
Schritt breit, überschlägt er dessen augenscheinliche
Quadratur. Daß er sie nicht messend abschritt, scheint
ihm unwahrscheinlich, aber er erinnert sich daran nicht.
Den Leuchtturm sah er in der Tunneldämmerung seines
Sprunges zuerst. Dessen über die Gegend laufendes
Licht, das den gewählten Zufall seines Absprungs in
einzigartiger Beziehung des Augenblicks abfing und ihn
hier ablud. Dieses Timing! Akrobat, der ohne Netz und
im Flug die Trapeze wechselte. Unten brandete Applaus
auf. Das Rauschen des Strandes in den Korridoren des
dicht gebauten Oberdorfs. Er blieb. Angespült von den
Spielarten der Ordnung des Universums, geworfen
von einer scharfen Gischt an den groben Fels der Insel.
Mit dem Leuchtturm im Einklang, der das Jetzt setzt.
Der Pharo erteilt sein Licht in einem Doppelblink,
dem ein langer dunkler Lidschlag folgt, ein Jetztjetzt
gewissermaßen, aber so, dass Turnovsky stets meint, er
würde das nächste Signal vergessen. So wie Neugeborene
manchmal vergessen, den nächsten Atemzug zu tun und
daran sterben. Doch jedesmal ist das Zwillingsblinken
bloß ein Versichern der Nachdrücklichkeit eines Nun.
Turnovsky studiert es zeitenlang.
Es ist die Zeit zwischen den Hunden und den
5 Wölfen. Eine Frau betritt den Platz von Osten her.
Es ist Airam, die Alte mit den frischen Beinen. Diese
zarten Stängelchen tragen sie schwarzbestrumpft in
die Hitzeperioden. Wenn die Sonne auf den Platz
keine Schatten wirft, rollt sie die Strümpfe zu den
Knöcheln. Airam rüttelt an der Kirchentür, ihre Hände
flattern, ihre kratzige Stimme ertönt unverständlich, sie
steuert geradewegs auf die kurze, in den Platz ragende
Steinmauer zu, die das Tor zu ihrem Haus abdeckt. Der
GABRIELE PETRICEK
Mauerparavent weist jeden Blick in ihr Haus ab. Bevor
Airam in ihre Kulisse schlüpft, bleibt sie unvermittelt
stehen, zupft ihr schwarzes Kopftuch ein wenig nach
hinten, was eine ihrer Locken hervorspringen lässt.
Die alteingesessene Frauen sich drehen, wie orthodoxe
Juden Beikeles. Sie schaut zu ihm. Dass Turnovsky
sie beobachtet seitdem er hier ist, seitdem er in dem
Mansardenfenster hockt, stört sie nicht. Sie lächelt ihr
junges, regelmäßiges Drittzähnelächeln, ein Geschenk
ihrer amerikanisch emigrierten Schwester, aus ihrem
schmalen, dürren Faltengesicht hervor. Ihre dunklen
Augen blitzen, sie lallt, radebrecht kehlig und lachend ihm
etwas hoch in der Sprache der ehemaligen Okkupanten
der Insel, weil sie weiß, er versteht. Turnovsky tut aber nur
so. Sie deutet nach oben und nach Westen zum kleinen
Treppenabsatz, der von dort her in den Platz führt. Ihre
Hände schwirren. Dann hakt sie ab, lacht laut, zieht das
Kopftuch zurecht, stopft die Stoppellocke weg und macht
zwei, drei Schritte hinter die Mauer. Schaut, bevor sie ins
Haus tritt nochmal hinauf, verschmitzt und mit der Hand
drohend. Turnovsky sieht, der Fußboden in ihrer Diele
besteht aus blanken roten Ziegeln.
Die Dämmerung laviert den Tag, als werde nichts
6 geschehen. Schatten liegen auf dem leeren Platz.
Turnovsky überlegt, ob sein Zustand die Wartebank zu
einem Purgatorium sei. Er war gesprungen, gestorben
und begraben. Der Widerhall meines Ichs steckt in
einem zeitgestockten Feld wie Fleisch in Aspik, denkt
Turnovsky. Verdammt, in welcher Dimension lagert
meine Verwandlungsachse, flucht er zum Fenster hinaus
auf den Platz und verändert die Lage seines Körpers,
hängt die Beine zum Fenster raus. Er dreht den Kopf
zum Kirchturm, in dem lange schon die Kirchenglocken
ihre Stunden zu schlagen versäumen. Gegen jede
Windrichtung hat der Turm ein Zifferblatt mit römischen
Ziffern, die vergeblich warten, von den Zeigern bedeckt
zu werden. Aus dem Nordaufgang neben der Kirche
kommt die mollige Weinhändlerin in den Platz und steckt
ihren blonden Kopf zwischen die Gitter des ebenerdigen
Fensters zum Weinlager hinein. Sie fragt etwas in die
Fensteröffnung. Dass es sich um eine Frage handelt, kann
Turnovsky am hochgehenden Klang der fremden, dem
Tschechischen verwandten Sprachmelodie hören, einzelne
Worte versteht er, nichts Wichtiges. Der Hintern der
Weinhändlerin ist fleischig und einladend.
Nichts ist geschehen. Nichts Auffälliges. Damals.
7 An einem Freitag im September ordnete Turnovsky
hunderte Diapositive. Aus Kuba. eine Reise mit den
Studenten. Sein Vortrag an der Technischen Universität
hieß „Architektonische Moderne und nostalgische Technik
im Kuba von Batista und deren architrave Wirkung im
Castrismus“. Eine nächtelange
Vorbereitung, begleitet vom
Klicken dreier Diaprojektoren, die
mit dem Computer korrelierten.
Er werkte hinter geschlossenen
Fenstern und zugezogenen
Vorhängen im Blauschein des
Bildschirms. Drei Screens an den
Wänden. Das kahle Leuchten
aus dem Kühlschrank, wenn er
daraus Dosenbier und verpackte
Sandwiches holte. Die Luft
zum Schneiden vom Qualm
der Zigaretten. Im Lichten der
Falten der Dunkelheit der dritten
Nacht begann die Tonspur
ein einziges Wort zu remoten.
Kuba. Bilder entsprangen.
Schnell, schneller. Wie das Wort.
Kubanische Soldaten rückten
im Gleichmaß der Dias vor.
Klickten weiter. Soldaten auf
dem nächsten Dia. Klick. Und
klick. Klick: Soldaten von drei
Seiten auf ihn zukommend.
Ku ba ku ba ku Ba ku Ba ku
skandierten sie. Turnovsky hörte
nur mehr Baku. Er hörte ba ku
ba ku ba ku ba ku ba – erkannte
die Inversion der Worte und
der Zeit, den Zusammenfall der
Bedeutungen. Er strauchelte, fiel
in eine Leinwand, überschüttete
die Soldaten mit Bier, richtete sich
auf, erreichte die Fensterfront,
riss den Vorhang beiseite. Aus
der mattblauen Spiegelung des
Fensters sprangen die Schemen,
riss das Fenster auf, das feuchte
Morgengrau nahm ihm jede
Deckung, im Zimmer war es plötzlich ruhig.
Der Platz liegt in Unverstand und Stumpfheit.
8 Turnovsky sieht seine Füße über den ungleichmäßigen
Steinplatten baumeln. Über einem Quadrat, das keines
ist. Er sieht den Hintern der Weinhändlerin, die nicht
mehr dort unten steht und hat Lust zu trinken. Er holt
den blauen Krug und geht. Denkt, das sind die Spielarten
der Ordnung des Universums. Die Verheißungen der
Technologie waren falsch nicht aber leer. In Pantoffeln
und kurzen Hosen balanciert er den randgefüllten Krug
über den Platz. Turn of Sky hatten die Studenten seinen
Namen ob seiner Lust der poetischen Dekonstruktion
der Architektur verändert. Wein hat er nie getrunken. Er
stellt den Krug auf der Mauer von Airam ab und klopft an
ihre Tür. Sie kommt, er hält ihr den Krug hin. Nimm! Sie
lacht. Ihre Vogelhände halten den Krug, die Tür fällt zu.
Wie man entfernte Dinge sehen kann als wären sie nah.
Airams Porzellanzähne entblössen ihm noch ihr Lachen,
als er wieder in seinem Mansardenfenster sitzt und der
Leuchtturm ihn schon vermisst hat.
Das Steingesicht des Hauses gegenüber ist geborsten
9 unter dem Starrsinn des Efeus, der Farne und des
Schilfs, das sich von dem westwärts unter dem schroffen
Dorfhügel wild wuchernden Mülldeponie bis an den Saum
des Kirchplatzes durchsetzte. Ausdehnen geht bis an den
Endpunkt des Schrumpfens. Die einstigen Bewohner der
verlassenen Häuser im Oberdorf wohnen in den Gräbern
des kleinen Friedhofs, der, an der Mülldeponie vorbei, an
der Westkante des Inselfelsens liegt. Dort, wo die wieder
bestellten Weingärten beginnen, die der Kommunismus
nicht brauchte und die dem Schilf wichen. Die marmorne
Foto: Daniela Beranek
42 ST/A/R
Buch VI – Gabriele
Nr. 08/2005
PETER SELLARS MEETS ST/A/R
Heidulf meets Sellars Fotos by Daniel Podmirseg
SELLARS
CELESTINE HILFT
Saat ihrer Gräber jedoch pflegten die Inselbewohner
unausgesetzt. In dem Haus gegenüber wohnt niemand
mehr. Amerika. Turnovsky beobachtet seine Spalten und
Sprünge, seine Eidechsen, Geckos und Schwalben. Das
moribunde Haus und die efeubefestigte Feuermauer des
dreistöckigen Hauses dahinter sind Folie seiner Trugbilder.
Der Abend schwärzt den Tag. Die Straßenlampe flackert
auf, mehrmals, verlöscht endgültig. Turnovsky zündet eine
Zigarette an. Das frühe Dunkeln der Zimmer versiegelt
die Ritzen in den Fensterläden von Airams Haus. Er hört
Eidechsen an der Kirchfassade huschen. Das Kalkweiß der
Kirchenwand erhellt notdürftig den Platz.
Turnovsky hört sie erst, als sie in der Mitte des
10 Platzes ist. Er glaubt nicht, daß es die schlafdurstige
Airam ist, die da etwas zerrt und schleppt. Die Tür ihres
Hauses steht im rötlichen Schein des schwach beleuchteten
Ziegelbodens offen. Es ist Airam. Sie schleppt etwas
Sperriges. Sie trägt eine überlange schwarze Mantille
mit Kapuze über ihre kurzen gestärkten schwarzen
Plisseeröcke, die schwarzen Strümpfe zu den Knöcheln
gerollt, ihre kahlen Zierbeine blitzen wie Zeiger aus
dem Umhang hervor. Eine Unebenheit läßt sie beinah
straucheln. Airam zieht einen Schlüssel aus der Mantille,
schleppt sich ans Kirchentor, sperrt es auf, geht hinein.
Turnovsky zieht tief an der Zigarette. Die Gleichmäßigkeit
des Leuchtturms glättet die vom Lungenzug
hervorgerufene Herzarythmie. Eine Gottesanbeterin
verharrt auf der Mauer. Im Weinlager erlischt das Licht.
Poltern aus der Kirche. Stimmen. Die Stimme
11 des alten Mesners. Airam schreit auf. Turnovsky
fällt zum ersten mal auf, hier raspeln nie Zikaden. Er
wartet auf das Finale des Theaters, das der Platz bietet.
Er ahnt, er wird nicht auf dem Zuschauerrang im
Fenster belassen werden. Er beobachtet das schmale
grüne Insekt, das auf der Airam-Mauer harrt, wie eine
auf ein englisches Tweedkostüm gesteckte Brosche. Er
überlegt die Sprungkraft der schrecklich langen Beine.
Und die brutale Kraft der, gegen die zarten Beinchen des
männchenfressenden Tieres, satt muskulös wirkenden
Fangarme. Er schnippt seine Kippe gegen es. Der Aufprall
auf dem Rückenpanzer klickt, das Insekt bleibt ruhig.
Bewegung am Kirchturm. Die Fensterläden
12 oberhalb der leeren Zifferblätter klappen auf.
Turnovsky hört den Mesner fluchen. Flüche, gegen
Airam gerichtet. Sehen kann er ihn nicht, der Mesner
werkt an der Nordwestseite des Turmes, da, wo das durch
einhundertdreiundvierzig Stufen unterschiedene Unterdorf
und das Hafenbecken liegt. Es kratzt, schabt und flucht
vom Kirchturm her. Aufmerksam filtert Turnovsky die
Nachtschwärze, die den hellen Kirchturm kontrastiert und
ist doch überrascht, als sich aus der Luke gegen Südosten
etwas herausstreckt. Dieses schmale, arabeske Stück wird
immer länger. Hinten dran ist der Kirchdiener, der das
Trumm nach unten kippt, wobei er sich soweit aus der
kleinen Fensteröffnung quetscht, daß Turnovsky meint,
er würde jetzt und jetzt stürzen. Jetzt! Der Mesner jedoch
hantiert mit dem Ding, befestigt es außen am Turm,
zieht zeternd seinen Körper aus der Öffnung zurück,
erscheint wieder mit einem zweiten länglichen Teil, mit
dem er so verfährt wie mit dem ersten. Er flucht, auch
noch, als Turnovsky beobachtet, wie er sich daran macht,
die Prozedur an der zum Platz gerichteten Turmseite zu
wiederholen. Als er das längere der beiden Metallstücke
mit der Spitze voran aus dem Fenster steckt, versteht
Turnovsky. Es ist Zeit. Vor der Mondscheibe treiben
Wolken.
Airam steigt aus dem Flügeltor der Kirche.
13 Klandestiner Klang entströmt dem Kirchenschiff.
Turnovsky fröstelt. Airam, Airam, was hast du getan?
Airam hebt ihr Gesicht ihm zu, ihre Züge sind glatt und
vollkommen, ihr Lächeln gläsern. Eine vage Mordlust
befällt Turnovsky. Airam streckt ihren Hänsel und Gretel-
Finger aus und lockt ihn. Dann schreitet sie zwischen der
Mauer vor der Tür ihres Hauses und dem Kirchtor aus
der Mitte des Platzes heraus mehrmals die Figur einer
liegenden Acht ab. Turnovsky glaubt, sie mit jeder Schlinge
jünger zu sehen und macht sich bereit. Im Schwung,
den seine Beine über die Fensterbrüstung nach innen
nehmen, sieht er den verrückt gewordenen Leuchtturm,
der ein wahnhaft schnelles, S.O.S. blinkt. Steigt die
dreizehn Wendeltreppchen aus der Mansarde herab, die
sechs Stufen ins Erdgeschoß. Sieben auf die Ebene des
Platzes. Airam entfernt sich aus der Acht elegant gegen den
Westeingang in den Platz, wendet sich ihm zu. Turnovsky
geht über die Diagonale ihr entgegen, stolpert über eine
Erhebung in der Platzmitte, sieht im Sich-aufrichten seinen
Todessprung landen, seinen Körper zerschellen, sieht
seinen Stolperstein, das Bruchstück eines eingemauerten
marmornen Zifferblattes, III und IV, und versteht die stille
Tyrannei des Platzes. Er erreicht Airam, die Junge. Sie sagt
kuba und er sagt baku und folgt ihr.
ST/A/R widmet den Beitrag dem Architekten András
Pallfy.
Auszug aus: Zimmerfluchten. Erzählungen.
Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten 2005. ISBN 3-
901117-76-8
Nr. 08/2005
Buch VI – Gabriele ST/A/R 43
NEW CROWNED HOPE 2006
Architecture
Christian Deschka, Kieran C. Fraser, Sandra Häuplik, Iris Hercher, Verena Holzgethan, Gregor
Holzinger, Doris Kepplinger, Julia Lindenthal, Leo Levine-Moringer, Panajota Panotopoulou,
Luciano Parodi, Daniel Podmirseg, Eva Radlherr, Marta Rego, Tatia Skhirtladze, Rüdiger Suppin,
Elena Valcheva, Tobias Werkner
Director of project studio: Peter Sellars
In co-operation with: Studio Prix, Institute of Architecture, University of Applied Arts Vienna
Project managers: Bärbel Müller, Hannes Stiefel
Vienna – A City of Culture and Social Commitment Welcome in Vienna space of urban operations
New GROUND Hope - Gaudenzdorfer Gürtel Integrationshaus Mariahilferplatz meets Westbahnhof
Buch VI – Gabriele
Thomas Redl
ARTAUD 02, 2004, Tusche auf Papier, 59,5 x 74 cm
46 ST/A/R
Buch VI – Gabriele
Nr. 08/2005
Ihr ST/A/R-Schneider
in Mariahilf
BAUHERRENPREIS D
Die Zentralvereinigung der Architekten Österrreichs
❶
verleiht seit 1967 regelmäßig den „Bauherrenpreis“. Dieser
Preis in Form eines Würfels und einer Urkunde soll jene
PERSONEN ODER PERSONENNKREISE, die sich als
BauherrIn oder AuftraggeberIn und MentorIn der Planung
in besonderer Weise verdient gemacht haben, auszeichnen.
Im Jahr 2005 wurde die Veranstaltung von der ZV-
Landesverband Tirol ausgerichtet.
Preisträger:
❶ Sudhaus Adambräu Innsbruck; Bauherr: Innsbrucker
Immobilien-Gmbh, Stadt Innsbruck; Architekten:
Giner+Wucherer, Arch. Pfeiffer, Arch. Köberl.
❷ Eurospar Leibnitz; Bauherr: SPAR Österreichische
Handels-GmbH, Graz; Architekten: Riegler Riewe.
❸ Art for Art House, Haringsee; Bauherr: Theaterservice
GmbH, Dr. Josef Kirchberger, Wien; Architekten: Arch.
Gerhard Steixner.
❹ MQ West, Wien; Bauherr: KALLCO Bauträger GmbH,
Dr. Winfried Kallinger; Architekten: Arch. Dr. Carl
Pruscha.
❺ Feuerwerk Binder, Fügen; Bauherr: Fa. Franz Binder
GmbH., Hr. Hans Binder, Fügen im Zillertal;
Architekten: Arch. Helmut Reitter.
❻ Generalsanierung und Erweiterung Einfamilienhaus
Grabher, Dornbirn; Bauherr: Familie Grabherr,
Dornbirn; Architekten: raumhochrosen
architekturerzeugnisse, Bregenz.
❸
Wir ändern für Sie...
...kunststopfen...
...reparieren...
...mode nach mass...
Fotos: Bruno Klomfar, Paul Ott, Lukas Schaller, Günther Wett, Gerals Zugmann (2)
ST/A/R - AMIGOS
MAGIC’S BIRTHDAY
...modernisieren.
1060 Wien • Amerlingstraße 8 •
Tel.: 0699- 1000 97 90
schräg vis-a-vis Libro, neben Café Ritter
Montag – Freitag 9:00 – 19.00,
Samstag 10.00– 17.00
23
BIG PAINTE
ISMAEL ISM
BASARAN
Nr. 08/2005
Buch VI – Gabriele ST/A/R 47
ER ZENTRAVEREINIGUNG 2005
❺
❻
❷
❹
R
ET
ARTISTA
BETTINA
SCHÜLKE
BIG HOUF
BIG HOUF
TV-SMOKING
LIVE-DRINKING
48 ST/A/R
Buch VI – Gabriele
Nr. 08/2005
ST/A/R SERVICE N Ø 1
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VII - China retour ST/A/R 49
Hollands höchster Berg
Bergmuseum
Ein Projekt von Gerngross und Werkstatt Wien Spiegelfeld Architektur Management
MARKUS PRACHENSKY
SENATUS CONSULTUM
Visualisierung: Caballero Arteworks / Wien
Senatus Consultum 2005, 130 x 115 cm, Acryl / Leinwand
21. Jänner bis 18. März 2006
GALERIE ULYSSES
1010 Wien, Opernring 21
50 ST/A/R
Buch VII - China retour
Nr. 08/2005
MARKUS PRACHENSKY
Ein malerisches Werk voll Konzentration und Vitalität
Interview mit Markus Prachensky – 07. 12. 2005
Thomas Redl.: Herr Prachensky, Sie waren ja
zu Beginn, in den Aufbruchsjahren nach dem 2.
Weltkrieg, bei dieser Gruppe um Monsignore Otto
Mauer in der Galerie Nächst St. Stephan. Wie war
damals die Stimmung, die Situation?
Markus Prachensky: Also die Gruppe haben wir
gegründet. Das war die Gruppe von Hollegha,
Mikl, Rainer, Prachensky und sie hieß « Galerie St.
Stephan » genauso wie damals noch die Galerie.
Es wurde dann der Name verboten. Nachdem uns
die Kirche anscheinend nicht so geliebt hat und
wir uns nicht so gut benommen haben, wurde die
Galerie in Nächst St. Stephan umgetauft.
Wie die Situation war? Es war ein ganz furchtbar
tiefes, schwarzes Loch nach dem 2. Weltkrieg. Es
war alles abgeschnitten, wir hatten keine Idee,
was im Ausland passierte. Überhaupt, es gab
nichts. Wir sind praktisch vor Null gestanden,
aber wir haben eine unerhörte Begeisterung
gehabt, wir wollten da herauskommen wie der
Baron Münchhausen, uns am eigenen Schopf
aus dem Dreck ziehen. Und das ist, glaube ich,
ganz gut gegangen. Ich war berstend vor Gier,
etwas zu schaffen, etwas zu machen, und es hat
sich gut gefügt, daß wir vier wohl überhaupt nie
eine Richtungsgruppe waren, sondern nur eine
Qualitätsgruppe. Wir haben uns so gefunden,
indem wir gesagt haben: Hier sind vier Maler und
wir sind die besten vier Maler. Du machst das, was
du willst. Ich mache das, was ich will. Aber wir sind
die besten vier Maler. Was anderes braucht man
nicht. Man muß in der Jugend so sein. Wenn man
nicht so denkt und wenn man nicht denkt, daß
man etwas erreichen kann, braucht man gleich gar
nicht anzufangen. Es geht nur mit der Gewißheit,
daß man ganz hinauf kommt. Ich glaube das heute
noch. Ich habe das auch oft mit meinen Studenten
diskutiert. Die haben immer gesagt: Naja, komme
ich halt zwei Tage nicht. Das geht nicht. Also, man
muß das wollen, man muß das erreichen wollen.
Und man muß malen, malen, malen. Das ist, war
mein Weg hinauf.
T.R.: Sie haben dann ziemlich bald den erweiterten
Raum gesucht und auch die Kommunikation,
sind auch von Wien weggegangen, waren in Paris,
haben in deutschen Städten gelebt.
M.P.: Richtig. Ich habe immer wieder Monate in
Paris verbracht, dort gemalt, habe eine Menge
Freunde gewonnen, die ich zum Teil bis heute
habe, wie zum Beispiel Pierre Soulages. Ich habe
aber auch Leute kennengelernt wie Giacometti oder
Arp, das waren große Kaliber. So habe ich auch
Ausstellungen in die Galerie St. Stephan gebracht ;
also ich habe zum Beispiel mit dem Pierre Soulages
gesprochen, daß er eine Ausstellung macht, oder
mit dem Matthieu oder ähnlichen Leuten.
Und dann in Deutschland ist mir ein Vertrag
angeboten worden, 1959 oder 60, also sehr früh.
Ich habe dort gelebt, gemalt und habe enorm viel
verkauft. Da hat es große Sammler gegeben, und es
war für mich so, wie wenn auf einmal eine Rakete
losgegangen wäre. Daß dann aber auch wieder eine
Depression kommen kann, das wußte man ja nicht
im Vollgefühl der Begebenheiten.
T.R.: Wenn man die Geschichte der 50er, 60er
Jahre sieht, zählen Sie ja auch zu den Malern des
Informellen, also gibt es auch eine Anlehnung
an den Tachismus, an die gestische Malerei. Was
waren die wichtigsten Einflüsse für Ihre Arbeit?
M.P.: Naja, das ist sehr schwer zu sagen. Wenn
Sie meine Arbeiten aus der Mitte der 50er Jahre
anschauen, sind da eigentlich keine Einflüsse
festzustellen Die Bilder sind sehr eigenständig.
Wenn Sie wollen, gibt es sicher irgendwelche
Einflüsse, weil jeder Mensch irgendwelchen
Einflüsse ausgesetzt ist.
T.R.: Aber es gibt Querverbindungen?
M.P.: Querverbindungen? In irgendeiner Form
sicher. Querverbindungen hat es mit Soulages
gegeben, aber wenn Sie seine Bilder und meine
Bilder aus dieser Zeit hernehmen, so sind sie
zeitgleich entstanden ; es ist eine Parallelität. Und
« informell » und « Tachismus », das sind Begriffe,
mit denen man sehr sparsam umgehen sollte, weil
für mich ist es einfach Malerei.
T.R.: Ja, es ist sozusagen ein Versuch einer
Zuordnung.
M.P.: Ich begreife das vollkommen, daß
Kunsthistoriker so etwas brauchen, daß es vielfach
gewünscht ist. Ich für meine Person lehne es
ab, weil ich finde, daß es fast nie stimmt. Zum
Beispiel bei Jackson Pollock, hier paßt « informell
» sicherlich auf eine Art, aber ich kenne keinen
zweiten, der in diese Kategorie noch hineinpassen
würde.
T.R.: Sie haben damals auch experimentiert. Da gab
es die « Peinture liquide », die Sie im Theater am
Fleischmarkt gemacht haben.
M.P.: Die habe ich ein Jahr darauf, 1960, auch
in Deutschland im Stadttheater Aschaffenburg
vorgeführt. Da lief Farbe, furchtbar viel Farbe, rote
Farbe, über eine Leinwand herunter, es war eine
weiße Leinwand. Es gab immer mehr Farbe und als
alles voll Rot war, war die Aktion aus, und ich habe
das Bild zerstören lassen im Unterschied zu einem
anderen Herrn, der das nach mir gemacht hat und
bis heute in Wien ähnliche Sachen macht. Die
Leinwand wurde nicht verkauft. Die Leute haben
gesagt: Um Gottes Willen, das kannst du noch
verkaufen. Nein, das ist nichts, das ist nichts und
ich weigere mich.
T.R.: Das heißt, es ist Ihnen rein um den Prozeß
gegangen, um die Performance.
M.P.: Ja, und ich frage mich heute noch ab und zu
bei dem anderen Herrn, wenn ich ausgeschnittene
Stücke aus irgendeinem Prozeß sehe, was das ist.
Ich finde, es ist ein Stück herausgeschnittenes
Irgendwas. Man muß halt ehrlich sein, so ist es.
T.R.: Es hat das Werk bei Hermann Nitsch
vielleicht auch einen anderen Gedanken.
M.P.: Das ist möglich.
T.R.: Vielleicht ist der malerische Aspekt gar nicht
so im Zentrum, wobei das Ergebnis, das verkauft
wird, ja Malerei ist.
M.P.: Es ist eben keine Malerei. Ich meine nur,
wenn er Farben schüttet und er macht das für
sich und das bleibt dann so, ist das in Ordnung.
Nur finde ich es nicht richtig, aus einer Leinwand
etwas herauszuschneiden. Eine riesige Leinwand
zu bearbeiten und dann davon 100 Stücke zu
verkaufen?
T.R.: Ein Stückwerk zu machen.
M.P.: Ja, das ist ein Andenkenhandel. Das ist
das, was mich ein bißchen stört. Aber wenn er
komponiert, zum Beispiel eine Kreuzesform mit
Pölstern darauf, das hat er ja komponiert, da ist ja
nichts dagegen einzuwenden.
T.R.: Noch einmal zur Gruppe damals, Hollegha,
Mikl, Rainer und Sie. Es ist ja dann jeder doch
seinen eigenen Weg gegangen. Inwieweit besteht
jetzt noch Kontakt zueinander?
M.P.: Er ist immer noch da. Es ist nur so, daß
Hollegha in der Steiermark auf einem Berg wohnt
und fast nie nach Wien kommt. Aber wir haben
ja alle zusammen hier in Wien an der Akademie
der bildenden Künste gelehrt und da haben wir
uns natürlich häufig wiedergesehen. Der Mikl lebt
auch in Wien, den sehe ich natürlich öfters. Den
Rainer, der kommt immer wieder, den sehe ich
auch. Nein, der Kontakt ist absolut da. Es gibt keine
Verstimmungen, wie es bei anderen oft der Fall
war, wie zum Beispiel bei den Futuristen, die sich
am liebsten duelliert hätten.
T.R.: Um konkret auf Ihre Malerei zu kommen.
Sie benennen viele Ihrer Arbeiten nach dem
Entstehungsort. Ist das so etwas wie der Versuch
einer örtlichen Festlegung?
M.P.: Es ist so. Früher war es der Entstehungsort,
jetzt ist es die Entstehungsidee. Also früher hat
ein Bild geheißen « Sebastianplatz », das habe
ich am Sebastianplatz gemalt. Dann hat es Bilder
gegeben: « Berlin », die habe ich in Berlin gemalt,
dann Bilder « Wiesbaden », die habe ich in
Wiesbaden gemalt, « Aschaffenburg », die habe ich
in Aschaffenburg gemalt. In den letzten Jahren,
die römische Serie zum Beispiel, das ist eine
Sache, mit der ich mich wirklich seit langer Zeit
beschäftige, und jetzt habe ich mich darübergetraut
und bin glücklich, wie immer bei solchen Sachen.
Die vielen Jahre vorher sind schon diejenigen, wo
die Bilder im Kopf konzipiert und natürlich zum
Teil auch schon konkretisiert werden. Es wächst
ja doch alles in irgendeiner Form im Hirn heran
bevor man die ersten Skizzen macht, bei mir
jedenfalls.
T.R.: Es hat immer mit Eindrücken von Orten zu
tun, also mit einer Inspiration, die direkt am Ort
passiert.
M.P.: Ganz richtig, ja. Bei dieser römischen
Serie kann man das wirklich sehen, oder bei den
Arbeiten vorher. Zum Beispiel « Cinque Terre »,
Cinque Terre ist eine italienische Landschaft, das
wissen Sie vielleicht.
T.R.: Bei Genua, an der italienischen Riviera?
M.P.: Ja, etwas weiter herüben, von Rapallo nach
Osten, ein 30 Kilometer-Stück, eine unheimlich
schöne Felslandschaft am Meer. Ich bin da mit
dem Boot hinauf und hinunter und hinauf und
hinunter gefahren.
T.R.: Da ist die Natur auch Inspirationsquelle.
M.P.: Sicherlich, in irgendeiner Form. Die Natur, die
kann man ja nicht ganz verleugnen. Ich will sie ja
auch nicht ganz verleugnen, nur ich male halt nicht
nach der Natur. Ich male nach meinem Kopf, nach
meinem Hirn. Wo es mich hintreibt, das male ich.
T.R.: Mich interessiert noch stark der Aspekt
«Zeit in Ihrer Arbeit. Sie sprechen ja auch von
einer Art äußerster Konzentration beim Malakt.
Ich sehe die Bilder so, sie wirken so auf mich, als
ob sie in einem Moment entstehen und diesen
Moment einfrieren und diesem damit auch eine
Zeitlosigkeit geben.
Nr. 08/2005
Buch VII - China retour ST/A/R 51
Foto: Thomas Redl, 2005
Markus Prachensky, vor seinen aktuellen Bildern in seinem Atelier
an der Akademie bei Lois Welzenbacher zu
studieren und nicht Häuser entwerfen zu müssen
wie das heutzutage der Fall ist. Städteplanung, das
war unsere Hauptsache und es war eine ganz freie
Geschichte, auch was das Komponieren betrifft,
und das war nicht so weit von der Malerei entfernt.
T.R.: Um nochmals auf Ihre aktuelle Serie
zurückzukommen: Sie nehmen auch auf römische
Begriffe in Ihrem Titel Bezug. Können Sie noch
etwas erzählen über die Arbeit, die jetzt ganz
aktuell ist?
M.P.: Über die Serie aus 2005 kann ich erzählen,
daß sie « Senatus Consultum » heißt, das heißt
« vom Senat genehmigt », « durch den Senat
erlaubt ». Es steht « S.C. » auf allen Reversseiten
der römischen Münzen. Ich befasse mich auch
mit römischen Münzen, die sind oft wunderschön.
Da sind Bauten dargestellt, Säulen und Tempel,
ganz traumhaft schön. Diese Darstellungen mit
dem, was jetzt noch steht, zu vergleichen und zu
subsumieren, das ist eine unheimlich spannende
Sache. Das macht für mich die ganze Sache so
interessant.
T.R.: Jetzt haben natürlich diese römischen Bauten
etwas sehr Archaisches. Ist dieses Archaische eine
Inspirationsquelle für Ihre Malerei?
M.P.: Ja, absolut.
M.P.: Hier kann ich Ihnen, will ich Ihnen gar nicht
widersprechen. Das ist sehr gut gesehen.
T.R.: Insoferne, finde ich, ist der Aspekt der Zeit
ein durchaus wichtiges Element Ihrer Arbeit.
Aspekte von Zeit und Raum sind ja immer
Komponenten im Bild.
M.P.: Ja, sicher. Bei mir ist es so: Meistens im
September bin ich ganz ausgearbeitet, fertig,
Schluß, Ende, kann nicht mehr. Dann fahre ich
weg, dann schaue ich mir was an. Es beginnt in
meinem Kopf zu wurln. So um die Zeit jetzt im
Winter mache ich die ersten Skizzen irgendwo,
nichts Bleibendes. Das mache ich so bis Mitte
Jänner, da fange ich mit den Arbeiten auf
Papier an, und es drängt sich dann immer mehr
zusammen. Wenn diese Arbeiten auf Papier fertig
sind, liegen die Bilder quasi schon da, da wird die
Zeit immer kürzer, immer kürzer, ich habe alles
fest im Kopf. Das Ganze wird so komprimiert,
und bevor ich dann den ersten Bildstrich am
großen Bild mache, ist das wie vor einer Explosion.
Trotzdem, ein so ein großes Bild malt man nicht
in einer halben Stunde, das geht nicht. Aber ich
male es an einem Tag. Es kann sein, daß ich am
nächsten Tag noch irgendeine Kleinigkeit mache,
aber es ist an einem Tag gemalt.
T.R.: Das heißt, es ist ein Prozeß der Verdichtung.
M.P.: Ein Prozeß der Verdichtung, der
Komprimierung. Es verdichtet sich so bis es dann
quasi explodiert.
T.R.: Diese Konzentration könnte man auch
vergleichen mit der eines Zen-Meisters. Und das
Bild kann nur in dieser Konzentration entstehen,
damit es auch diese Kraft in sich trägt. Das ist
sozusagen eine Voraussetzung.
M.P.: Ja, wahrscheinlich es ist so.
T.R.: Es gibt ja in Ihrer Malerei, wenn man sich
das ganze Oeuvre anschaut, ein reduziertes Colorit.
Lange Zeit war die Farbe Rot sehr zentral, Rot auf
Weiß und auf Schwarz. Und dann hat sich das
Colorit erweitert mit Blau, Gelb, Grün, mit den
Grundtönen. Bei den Bildern, die ich jetzt gesehen
habe, hat wieder eine Reduzierung der Farbpalette
stattgefunden. Was spielt Rot in Ihrer Arbeit für
eine Rolle?
M.P.: Sagen wir so, ohne Rot könnte ich, glaube
ich, nicht leben und könnte ich nicht malen
und gar nichts. Rot ist für mich einfach die mir
zugeordnete Farbe. Von wem sie mir zugeordnet
ist, weiß ich nicht. Nachdem ich nicht gläubig bin,
weiß ich es wirklich nicht. Vielleicht habe ich sie
mir selbst verschrieben.
T.R.: Rot ist ja auch eine sehr energetische Farbe.
Sie steht für Lebensenergie, Vitalität, Blut, …
M.P.: Sicher. Es ist schon möglich, daß das
auch aus dieser Zeit kommt, über die wir zuerst
gesprochen haben, aus den 50er Jahren. Als ich
angefangen habe, mit Rot zu malen, war das die
Befreiung - ich habe ja früher auch anders gemalt,
wie jeder Maler am Beginn experimentiert. Mit Rot
habe ich mich befreit, aus allen Fesseln.
T.R.: Es ist natürlich auch so, wenn man sich
entscheidet, die Farbpalette völlig zu reduzieren,
daß das eine ganz bewußte Entscheidung für einen
Schritt in der Malerei ist, und Sie haben diesen
Schritt bewußt gesetzt.
M.P.: Ja, und dieser Schritt war in dem Fall
vielleicht die Befreiung. Ich wollte mich
wahrscheinlich auch in irgendeiner Form
abgrenzen von anderen.
T.R.: Sie sind dem Rot dann treu geblieben.
M.P.: Von Anfang bis Ende. Warten wir noch ein
bißchen, ich will jetzt vom Ende nicht sprechen.
T.R.: Jetzt haben Sie in Ihren ganz aktuellen
Arbeiten, die im Jänner in der Galerie Ulysses
gezeigt werden, so wie ich sie lese, auch Zitate
aus der Architektur oder eine Anlehnung an die
Architektur. Ist das eine mögliche Sichtweise
dieser Arbeiten?
M.P.: Vielleicht, ja. Wenn Sie unter Architektur
das verstehen, was man in Rom, in Sizilien oder
in anderen Städten an alten Bauwerken sieht, hat
das mit Architektur zu tun. Es hat aber nichts
mit der « Architektur » zu tun, die landläufig als
solche bezeichnet wird. Schauen Sie, ich habe ja
sogar Architektur studiert, habe aber nie einen
Millimeter gebaut.
T.R.: Also eine architektonische Mitprägung in
Ihrer Laufbahn.
M.P.: Wäre möglich. Ich habe ja das Glück gehabt,
T.R.: Diese Bauten gehören ja auch zum zentralen
Vokabular der Architektur, wie die Säule zum
Beispiel.
M.P.: Richtig. Insoferne kann ich gegen Ihren
Vergleich mit der Architektur überhaupt nichts
einwenden, für mich ist sie ein Gerüst. Was Sie auf
meinen Bildern sehen, das sehen Sie ja auch nicht
in Rom. Das habe ja ich aus dem entwickelt, was
mich dort inspiriert hat. Aber jemand, der meine
Bilder gut kennt, wird vielleicht in Rom ein Gefühl
haben, daß er in dieser Gegend schon einmal war.
Und umgekehrt jemand, der Rom gut kennt, lebt
sich sofort in meine Bilder ein.
T.R.: Sie nehmen bei der Bildschöpfung sozusagen
nicht spezifisch auf Architektur Bezug, sondern es
geht um die abstrakte Komposition und um den
Rhythmus als gestaltgebende Elemente.
M.P.: Das ist klar, aber im guten Fall macht der
Maler das nicht bewußt, er macht das automatisch,
ich mache das ja auch automatisch von innen
heraus. Natürlich, im Kopf habe ich so viele
Sachen, aber wenn ich das Bild male, beziehe ich
mich nicht auf eine bestimmte Architektur. Das
Abstrakte ist das Vordringliche.
T.R.: Und das wird auch die weitere Arbeit
bestimmen?
M.P.: Ich weiß noch nicht ganz genau, aber es
wird wahrscheinlich eine « Imperium Romanum
»-Serie werden. Also wo es nicht mehr nur um
Rom geht, sondern vielleicht auch noch um andere
römische Bauten in Südfrankreich oder zum
Beispiel in Volterra, einer Stadt in der Nähe von
Siena, mit einem alten etruskischen Tor und einem
römischen Amphitheater. Das ist das Schönste,
was ich seit langer Zeit gesehen habe, und das
hat mich sehr beschäftigt. Wenn ich diese Serie
nächste Jahr mache, kommt das sicher vor.
T.R.: Ich finde, daß Sie sehr konzentriert und sehr
sprühend sind und ich wünsche ihnen in diesem
Sinn für Ihre schöpferische Arbeit weiterhin
sehr viel Energie und diese Vitalität, die sich
ausstrahlen.
M.P.: Ich bedanke mich sehr. Ich habe noch große
Pläne und mache noch viele Reisen.
Transkribiert und lektoriert von Michaela Mair
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VII - China retour ST/A/R 53
China retour
Walter Vopava, Ohne Titel, 2003, Acryl auf Papier, 156 x 126 cm,
Courtesy National Art Museum of China, Beijing
Foto: MUMOK, Lena Deinhardstein, Wien
Herbert Brandl, Ohne Titel, 2002, Aquarell auf Papier, 140 x 105 cm
Courtesy National Art Museum of China, Beijing
Foto: MUMOK, Lena Deinhardstein, Wien
Im Osten geht die Sonne auf, im Westen auch. (H. Brandl)
Foto: Heinz Ploner, 2005, © MUMOK
Walter Vopava, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Hubert Scheibl und Gunter Damisch (von links) bei der Eröffnung der Ausstellung „Neue Abstrakte Malerei aus Österreich“
im National Art Museum of China (NAMOC), Peking, 8. 6.2005
China retour
Im Frühling dieses Jahres kuratierte Edelbert Köb für
China eine groß angelegte Ausstellung mit den sechs
wichtigsten abstrakten österreichischen Malern ihrer
Generation: Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter
Damisch, Hubert Scheibl, Walter Vopava, Otto Zitko.
Erwin Bohatsch, Ohne Titel, 2003, Öl, Kunstharz auf Leinwand,
190x 150 cm, Courtesy Sammlung Sigrid und Franz Wojda, Wien
Foto: MUMOK, Lisa Rastl, Wien
Hubert Scheibl, „ich habe angst, Dave“, (2001: A Space Odyssey), 2003/04, Öl auf
Leinwand, 250 x 250 cm,
Courtesy Hubert Scheibl, Wien
Foto: Franz Schachinger, Wien
Erwin Bohatsch
Herbert Brandl
Gunter Damisch
Hubert Scheibl
Walter Vopava
Otto Zitko
Auf ihren Stationen in Schanghai, Peking, Xi’an und
Guangzhou stieß die Ausstellung auf größtes Interesse
der Fachwelt und des chinesischen Publikums. Zugleich
war es die umfangreichste Schau zeitgenössischer
abstrakter Kunst in China. Den Abschluss der Tournee
bildet die Ausstellung in Wien.
Die sechs Künstler bewegen sich im offenen,
experimentellen Feld abstrakter und gegenstandsloser
Malerei und entwickelten in einem bis heute andauernden
Prozess höchst individuelle Positionen. Mit ihren vor
allem in den letzten Jahren entstandenen großformatigen
Arbeiten zeigen sie, dass gegenstandslose Malerei auch
heute – nach dem so oft proklamierten “Ende der Malerei”
– ausdrucksstark, inspirierend, aufrührend und aktuell zu
sein vermag.
Ausstellungsdauer: 16 Dezember 2005 – 19
Ferbruar 2006
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00
Do 10.00 – 21.00
www.mumok.at
Erwin Bohatsch Herbert Brandl Gunter Damisch Hubert Scheibl Walter Vopava Otto Zitko
54 ST/A/R
Buch VII - China retour
Nr. 08/2005
Filmentwicklung, Vergrößerungen und
Scans in höchster Qualität
http://www.kadmon.at/
Alle Fotos entwickelt bei Kadmon
Günther Brodar vor Wandinstallation von
Thomas Redl, Gallery AREA 53
Katzen im Sommer am Land
Hold, italienische Caffè - Bar
Wien 8, Josefstädter Straße 50, Tel.: 405 11 98
Ragazzi di vita
Nr. 08/2005
Buch VII - China retour ST/A/R 55
Die Qualität des manuellen Bilddrucks
Die Kulturwerkstatt Uferstöckl ist ein Zentrum des klassischen manuellen Bilddrucks
für Lithografie – Radierung – Holzschnitt.
In seiner fast 30-jährigen Tätigkeit hat Rudi Hörschläger mit dutzenden
Künstlern aus dem In- und Ausland ein Repertoire erarbeitet,
das alle maßgeblichen Techniken umfasst. Ob in der 10-
jährigen Zusammenarbeit mit Othmar Zechyr, in Seminaren mit
Kunsterziehern, Workshops wie Art Unlimited in Zusammenarbeit
mit der Lebenshilfe und Symposien, insbesondere das Projekt East-
West mit europäischen u. zentralasiatischen Künstlern.
Im Uferstöckl gibt es neben den 3 Druckwerkstätten mehrere
Atelierplätze und Gästezimmer, die ein kontinuierliches Arbeiten
vor Ort ermöglichen. Zur Zeit ist Valery Ruppel (Kirgistan) als
Artist in Residence in Wallsee zu Gast.
Rudi Hörschläger arbeitet unter anderem mit folgenden Künstlern
zusammen: Franz Blaas, Dietmar Brehm, Gunter Damisch, Oliver
Rudi Hörschläger
während der Produktion
in seiner Druckwerksätte
Dorfer, Lorenz Estermann, Tone Fink, Anselm Glück, Ferdinand
Goetz, Johann Jascha, Ingrid Kowarik, Robert Mittringer, Eva
Schlegel, Daniel Spoerri, Helmut Swoboda, Julian Taupe
Helmut Swoboda, Gosau, 2004, Carborundum Tiefdruck
Othmar Zechyr, Indutriekombinat, 1988, Radierung
Kulturwerkstatt Uferstöckl, Kontakt: Rudi Hörschläger
Uferstöcklweg 1, A-3313 Wallsee, 1 Autostunde von Wien entfernt, E-mail: werkstatt@uferstoeckl.com, Tel.: +43 / 7433 29941
56 ST/A/R
Buch VII - China retour
Nr. 08/2005
Donaulände 02 / Linz / 2004 /
Öl auf Leinwand / 230 x 160 cm
Überschreitung der unsichtbaren Grenze der Intimität
Zur Malerei von Thomas Feichtner
Formal und was die Methodik ihrer Herstellung betrifft, erinnern die Bilder von
Thomas Feichtner – auf den ersten Blick – an fotorealistische Arbeiten der 1960er
und 70er Jahre. Tatsächlich entstehen sie nach fotografischen Vorlagen, die sich der
Künstler auf unkonventionelle Art aneignet: er ersucht fremde Menschen auf der
Straße darum, ein Foto von ihnen machen zu dürfen. Anschließend tritt er ihnen im
wahrsten Wortsinne zu nahe, denn er will nur einen extrem engen Ausschnitt des
Gesichts, an Kinn und Stirn bewusst beschnitten, aufnehmen. Dabei überschreitet er
die unsichtbaren Grenzen der Intimsphäre, die im urbanen Alltag gewöhnlich penibel
eingehalten werden. Die wenigen Passanten, die diese plötzliche Annäherung eines
Fremden überhaupt akzeptieren, lässt Feichtner zudem im Unklaren darüber, wofür
er ihre Fotografien verwendet. Bis also eines Tages jemand das eigene Konterfei
an einer Galeriewand wiederfindet, bleiben die Fotografierten in Unkenntnis darüber,
was genau mit ihren Aufnahmen passiert. Umgekehrt holt Feichtner keinerlei
zusätzliche Informationen über die Abgebildeten ein. Er notiert lediglich die Straße
und die Stadt, in der er die Menschen fotografiert hat. Damit will er jedoch nicht die
Respektlosigkeit seiner Annäherung untermauern, sondern im Sinne seines künstlerischen
Konzeptes Distanz, Anonymität und Fremdheit bewahren.
Denn im Unterschied zur künstlerischen Porträtfotografie und -malerei, die sich seit
den 1990er Jahren wieder verstärkt dem menschlichen Abbild zuwendet und sich
meist in sachlich-dokumentarischer Form mit visuellen Codes und daraus abgeleiteten
sozialen und kulturellen Zugehörigkeiten beschäftigt, ist es Feichtners erklärtes
Ziel, jegliche Form von Zuordenbarkeit zu vermeiden. Dies gelingt ihm, indem er
sämtliche visuellen Informationen, die beispielsweise die Kleidung, der Haarschnitt
oder Details der Umgebung vermitteln könnten, aus den Bildern verbannt und sich
ganz auf die Essenz des Gesichtes beschränkt.
Daraus wird deutlich, dass Thomas Feichtners zentrale Anliegen Anonymität und
Reduktion sind: Ihre Spannung entwickeln diese beiden Charakteristika seiner
Malerei jeweils in der Konfrontation mit ihren Gegensätzen: so steht die Anonymität
www.feichtner.at
der Porträtierten der Intimität der „Nahaufnahme“ gegenüber. Die Reduktion des
Bildausschnitts auf die elementaren Teile des menschlichen Antlitz’ trifft auf die
Detailgenauigkeit der hyperrealistischen Maltechnik, die jede Falte und Narbe
ebenso wie die Lichtreflexe in den Augen der Dargestellten dokumentiert. Die
monumentale Wirkung der Großformate trägt zudem zur Steigerung dieser bildimmanenten
Spannung bei. Aus der extremen räumlichen Präsenz der Gesichter, die
aus dem Zusammenwirken des Großformats, des engen Ausschnitts und der realistischen
Darstellungsform entsteht, entwickelt sich in der Folge eine geradezu paradoxe
Wirkung der Bilder: Was als „Respektlosigkeit“ gegenüber fremden Passanten
auf der Straße begann, scheint nun von den Bildern an der Wand zurück zu wirken.
Der Blick, der den Betrachter von der Leinwand her erfasst, erzeugt ein beklemmendes
Gefühl des Beobachtet-Werdens.
Die amerikanischen Fotorealisten und
Pop-Artisten widmeten sich banalen
Objekten des Alltags, Konsumgütern und
Lifestyleprodukten sowie den Ikonen und
Stars der Massenkultur. Thomas Feichtners
Motivation ist dagegen vielmehr ein übergeordnetes
Interesse am Menschenbild, das
ihn in seiner anonymen Erscheinungsform
und in der Unmittelbarkeit seiner flüchtigen
Präsenz im urbanen Leben fasziniert.
Gabriele Spindler, Landesgalerie Linz
(Auszug)
Thomas Feichtner, geb. 1970 in Vitoria,
Brasilien; lebt und arbeitet in Linz;
Absolvent der Kunstuniversität Linz
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VIII - PPAG ST/A/R 57
58 ST/A/R
Buch VIII - PPAG
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VIII - PPAG ST/A/R 59
NEXT Haus PA1
im ST/A/R 09
60 ST/A/R Buch VIII - PPAG
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion Buch VIII - PPAG ST/A/R 61
62 ST/A/R
Buch VIII - PPAG
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch VIII - PPAG ST/A/R 63
64 ST/A/R
Buch VIII - PPAG
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch IX - ST/A/R Aktivisten ST/A/R 65
E U R O P Ä I S C H E
A U S B I L D U N G S
A K A D E M I E
66 ST/A/R
Buch IX - ST/A/R Aktivisten
Nr. 08/2005
Nr. 08/2005
Buch IX - ST/A/R Aktivisten ST/A/R 67
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch IX - ST/A/R Aktivisten ST/A/R 69
70 ST/A/R
Buch IX - ST/A/R Aktivisten
Nr. 08/2005
Nr. 08/2005
Buch IX - ST/A/R Aktivisten ST/A/R 71
72 ST/A/R
Buch IX - ST/A/R Aktivisten
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch X - ANGI ST/A/R 73
EL HOMBRE DE LA PORTADA
74 ST/A/R
Buch X - ANGI
Nr. 08/2005
OLIVER
ROMAN
intelli-nature
PAVILLON
>HELICOPTER<
9 x 9 x 7m
AUS GEBOGEN
GEWACHSENEN LÄRCHEN
UND FICHTENSTÄMMEN
LANDED: U6 7HIRTEN 7MIN
STADTAUSWÄRTS
ERHOLUNGSGEBIET
>KELLERBERG<
POWERED BY MA49
FORSTAMT WIEN
SKULPTUR
>GOING OUTA SPACE<
10 x 7 x 6m
see you at A21 Vösendorf-Brunn
am Gebirge
ERNTEN, SCHÄLEN
UND EINBAUEN
BAU(M)TEILE GÖTTLICHEN
DESIGNS
„LASSEN WIR DIE NATUR FÜR
UNS ARBEITEN;
SIE MACHT ES AM BESTEN“
www.oliver-roman.com
info@oliver-roman.com
BAUEN MIT BÄUMEN
0650 321 77 89
Modell M 1:20
Nr. 08/2005
Buch X - ANGI ST/A/R 75
MOTION TRACKING:
ANGELO ROVENTA, HERBERT WULZ, BERNHARD GARNICNIG
Zentraler Gedanke ist die Kombination der Aktivitäten des Kulturinstitutes zu einem integralen Service für den an der rumänischen Kultur
interessierten. Das im Haus zukünftig etablierte Medienlabor soll Produzenten als auch Konsumenten zur Verfügung stehen. Die Benutzung der
Infrastruktur erfolgt entweder direkt im Haus als auch extern und im Rahmen einer Internetcommunity.
Das Labor soll zur Interaktion und Produktion von kulturvermittelnden Inhalten einladen. Die an der Hausfassade angebrachten Monitor sind nicht
nur Displays sondern eine interaktive Schnittstelle zwischen Passanten und dem Kulturinstitut. Bewerkstelligt wird dies mit sechs Plasmascreens, die
Steuerung der Interaktion erfolgt mittels Infrarotkamera und Trackingsoftware.
Die Applikation ermöglicht die intuitive Navigation durch das Informationsangebot des Institutes via Gestikulation. Dabei wird die Präsenz und
die Gestik der Passanten in ablaufsteuernde Ereignisse übersetzt. Die command-by-motion Software wertet die Daten der vor dem Hause installierten
Kameras aus und wandelt die spezifische Bewegungen in Ereignisse um, die von der Browsersoftware als Navigationsanweisungen wie z.B: Start,
Zurück, Vorwärts, usw. verstanden werden.
• In den Ausstellungsräumlichkeiten des Institutes werden zusätzlich drei Infopoints für den Zugang zum Informationssystem aufgestellt. Ein WLAN (Wireless-
Local-Area) ermöglicht das barrierefreie Einloggen in die IT-Anlage des Institutes.
• Die Informationsinhalte werden auch auf einer institutseigenen WEB-Site rund um die Uhr verfügbar gemacht. Im Wesentlichen wird dabei nicht zwischen
Personen welche die Infopoints vor Ort bedienen und Besuchern via Internet unterschieden.
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch X - ANGI ST/A/R 77
Sabine Bitter / Helmut Weber; from the series “Short Histories” or “We have seen the past, and it doesn’t work” 2005; referring to a quote of Tony Schuman in his essay Utopia Spurned the montage is based on the spaces of Abraxas by Ricardo Bofi ll (1982, Marne La Vallee) and the housing project of the Boulevard Unirii in Bucharest
from the Ceausescu era. ; http://www.25peaces.at/site/index.php?id=40”, http://www.lot.at/collage
78 ST/A/R
Buch X - ANGI
Nr. 08/2005
Nr. 08/2005
Buch X - ANGI ST/A/R 79
80 ST/A/R
Buch X - ANGI
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XI - U.S.A. ST/A/R 81
HOCHHAUS BRATISLAVA; Labor BMW, Heidulf Gerngross und
82 ST/A/R
Buch XI - U.S.A.
Nr. 08/2005
Nikolaus Hellmayr 1995
Informationen über die Arbeit von Heidulf
Nr. 08/2005
Buch XI - U.S.A. ST/A/R 83
Ferdinand Schmatz 1993
Friedrich Achleitner 1999
Gerngross aus dem vorigen Jahrhundert
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XI - U.S.A. ST/A/R 85
BIENNALE - DIE SCHEISSER VON VENEDIG
ST/A/R VORSCHLAG: VERKAUF DES ÖSTERREICH-PAVILLONS! ER VERHINDERT ARCHITEKTUR!
Das Ghetto von Venedig:
LG: Du warst 2002 als
österreichischer Vertreter zur
Biennale in Venedig geladen.
In diesem Zusammenhang ist
mir der Satz von dir bekannt:
”Ich arbeite an der Entghettoisierung
der Architektur.” Was
meintest Du damit?
HG: Ich wollte keinen
Ausstellungsraum bauen.
Ich wollte einen Wohnraum
bauen, und der braucht Licht,
also ein Fenster.
Das durfte ich nicht!
Die lassen jeden Schwulst zu,
Vor-, Über- und Einbauten aber
alles was ins Knochenmark
geht verbieten sie; ich bin ein
Knochenmarksarchitekt.
LG: Du hast ja dann auch
als Ahnung ausserhalb der
Biennale-Sperrzone gebaut.
HG: Ja, denn Architektur hört
nicht um 18 Uhr auf. Die Aula
Discorsiva hat uns für alles
entschädigt, wir konnten Tag
und Nacht agieren. Disco,
Ausstellungen, Workshops,
Nachtlager, Vorträge, etc...
behördliches Originaldokument aus der Einreichung zur Biennale 2002
Goebl - Kulnig
86 ST/A/R
Buch XI - U.S.A.
Nr. 08/2005
PETER ZOLLY - 2005 - aus der Serie US - Presidents
LINCOLN
KENNEDY
ST/A/R
Nr. 08/2005
Buch XI - U.S.A. ST/A/R 87
EISENHOWER
WASHINGTON
88 ST/A/R
Buch XI - U.S.A.
Nr. 08/2005
ST/A/R - DUDEN
Ob Dreieck, Würfel, Archiquant oder Kreis, ob
eckig, rund oder oval: Formen erkennen und
unterscheiden für Kinder ab 1 Jahr.
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XII - Goebl Podmirseg ST/A/R 89
12.000.000
18.700.000
18.300.000
13.000.000
17.900.000
11.200.000
10.100.000
7.000.000
10.800.000
10.500.000
11.100.000
17.400.000
14.100.000
13.800.000
12.300.000
10.800.000
11.600.000
12.800.000
10.400.000
11.200.000
35.000.000
90 ST/A/R
Buch XII - Goebl Podmirseg
Nr. 08/2005
Moskau
Centrope
Los Angeles
Mexico City
New York
Lagos
Kairo
Karatschi
Bombay
Neu Delhi
Jakkarta
Peking
Shanghai
Dhaka
Kalkutta
Manila
Tokyo
Osaka - Kobe
Rio de Janeiro
Sao Paolo
Buenos Aires
Nr. 08/2005
Buch XII - Goebl Podmirseg ST/A/R 91
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XII - Goebl Podmirseg ST/A/R 93
C
©
© © © ©
94 ST/A/R
Buch XII - Goebl Podmirseg
Nr. 08/2005
Nr. 08/2005
Buch XII - Goebl Podmirseg ST/A/R 95
C
IL MONDO DI PARATUFELLO
96 ST/A/R
Buch XII - Goebl Podmirseg
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XIII - HB ST/A/R 97
98 ST/A/R
Buch XIII - Brandl
Nr. 08/2005
102 ST/A/R
Buch XIII - Brandl
Nr. 08/2005
104 ST/A/R
Buch XIII - Brandl
Nr. 08/2005
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XIV - ADAM ST/A/R 105
106 ST/A/R
Buch XIV - ADAM
Nr. 08/2005
Hören+
Sehen
In unserer kurzlebigen
Zeit werden Produkte,
die weder unsere
Augen noch unsere Ohren
beleidigen immer seltener.
Doch anspruchsvolle
Spezialisten sind ständig
auf der Suche nach den
bleibenden Werten und
bieten in jeder Preisklasse
ansprechende Produkte, die
neben ihren akustischen
Eigenschaften auch eine
eindeutige Formensprache
bieten.
Klare Linien und eine
intuitive Bedienbarkeit
zeichnen die Kultradios
von Tivoli Audio aus. Vom
einfachen Mono-Tischradio
für Küche, Bad, Büro usw.
über den Radiowecker bis zur
kleinen aber feinen Stereo-
Anlage mit CD-Player und
Aktiv-Bassmodul bietet Tivoli
Audio für jeden Einsatzzweck
TIVOLI SongBook,
Ö1, Künstler
Thomas Redl
Stereo+ mehr
Brille von Lagerfeld by Optik
Erba optik.erba@utanet.at
Form+
Farben
Soundwelle
begeistert auch das Kopfartteam
die passende
Lösung. Das
netz–
unabhängige
PAL und das
ultimative
Reiseradio
SongBook
runden das
Programm mit
vielen lustigen
Farben ab,
und bieten
gemeinsam
mit einem iPod
ungeahnte
Einsatzmöglichkeiten.
Hifi & Soundprofi
Peter Haidinger
Goldmund – Swiss Made – Schweizer Präzision genießt einen
einzigartigen Ruf. Bild und Ton erfordern sowohl bei der
Aufnahme, als auch bei der Wiedergabe eine enorme Erfahrung,
höchste Genauigkeit und menschliches Feingefühl. Nur wenn
alle diese Faktoren erfüllt werden, entstehen wie bei Goldmund,
Produkte für eine authentische Musik- und Bild-Wiedergabe.
Goldmund – Geneve – New York – Wien - Seoul – Tokyo
Allegro – Bernhard Mesicek
Siebensterngasse 32-34, 1070 Wien
0664 1356808, info@allegro-hifi.at
Goldmund Epilogue
Level 3
styria hifi – Peter Haidinger
Antonigasse 1, 1180 Wien
0676 6083727, office@styriahifi.at
Nr. 08/2005
Buch XIV - ADAM ST/A/R 107
Städteplanung / Architektur / Religion
Buch XIV - ADAM ST/A/R 109
110 ST/A/R
Buch XIV - ADAM
Nr. 08/2005
Von einem Bauwerk, das dazu geschaffen wurde, Dinge aus dem
Himmel abzuwehren, kommt ein Raum, der uns in den Himmel
führt... ein Raum zum Himmel.
James Turrell
Nr. 08/2005
Buch XIV - ADAM ST/A/R 111
112 ST/A/R
Buch XIV - ADAM
Nr. 08/2005
Tenzin Dorje, Nepal
„Die Wunder sind da, in den Momenten, wo wir nicht verschüttet sind“
Thomas Redl, 2005