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34 <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch V - SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Nr. 08/2005<br />

SUPER<strong>ST</strong>ARS<br />

Das Prinzip Prominenz von Warhol bis Madonna<br />

Ausstellung bis 22. Februar 2006 in der KUN<strong>ST</strong>HALLE wien und im BA-CA Kunstforum.<br />

Kuratoren: BA-CA Kunstforum: Ingried Brugger, Heike Eipeldauer, Florian Steininger; Kunsthalle Wien: Gerald Matt, Thomas Mießgang<br />

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog bei Hatje Cantz erschienen, mit 320 Seiten und 252 Farbabbildungen.<br />

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.ba-ca-kunstforum.at und www.kunsthallewien.at<br />

Zwar gibt es schon seit der Renaissance Künstler, die man im heutigen<br />

Sinne als „<strong>ST</strong>ARS“ bezeichnen könnte – Malerfürsten wie Rembrandt,<br />

Michelangelo oder Tizian. Doch erst seit dem 20. Jahrhundert<br />

stehen die weltweit ausstrahlenden Mediensysteme zur Verfügung, die<br />

globale Prominenz garantie ren können. Natürlich sind die Quote, die<br />

mediale Maschinerie und die gesellschaftliche Aufmerksamkeit stets an<br />

den Grad des Starfaktors gebunden. Ein Vergleich zwischen David Beckham<br />

und Jeff Koons ist daher unzulänglich, sprechen beide doch unterschiedlich<br />

große Interessensgemeinschaften an.<br />

Die Ausstellung „SUPER<strong>ST</strong>ARS“ beschäftigt sich, ausgehend von Andy<br />

Warhol, mit dem Phänomen des Künstlerstars (Pablo Picasso, Salvador<br />

Dalí, Marcel Duchamp, Joseph Beuys, Markus Lüpertz etc.), aber auch mit<br />

der Tatsache, dass Berühmtheiten aus der Medienwelt als Bildvorlagen<br />

dienen. Karrieren wie die von Elizabeth Peyton oder Jeff Koons sind in<br />

einem starken Maße auf das ästhetische Recycling von Bildern, die bereits<br />

im öffentlichen Raum der allgemeinen Wahrnehmung zirkulieren, zurückzuführen.<br />

Darüber hinaus stellt „SUPER<strong>ST</strong>ARS“ auch „Bad Boys und<br />

Bad Girls“ vor – Künstler wie Jonathan Meese oder Tracey Emin, die für<br />

Schockeffekte und provozierende Umkehrungen von Star-Images berüchtigt<br />

sind und in der Folge selbst populär werden. Das Prinzip Prominenz<br />

gilt auch für industrielle Produkte (Nike, McDonalds, Marlboro, Coca<br />

Cola), die, meist in Verbindung mit Celebrities aus Sport und Entertainment,<br />

zu globalen Emblemen gemacht werden und durch ihren Appell<br />

ans Gefühl die Konsumleidenschaft beflügeln sollen. Künstler wie Tom<br />

Sachs, Marc Bijl, Richard Prince und Sylvie Fleury setzen sich kritisch mit<br />

Markenfetischismus und Produkterotik auseinander. Rodney Graham<br />

und Adrian Tranquilli zeigen die Realitäten hinter aufgeblasenen Idealbildern,<br />

Cindy Sherman und Dennis Oppenheim führen das Idol als Teil<br />

einer Medienmaschinerie vor.<br />

Spezielle Ausstellungsbereiche sind den „Altstars“ Marilyn Monroe (berühmteste<br />

Filmschauspielerin aller Zeiten) und Mona Lisa (berühmtestes<br />

Bild der Kunstgeschichte) und ihrer Wahrnehmung in der Kunst gewidmet.<br />

Außerdem wird die Faszination, die globale Heldinnen und Helden<br />

wie Madonna und Michael Jackson auf Künstler ausüben, in Arbeiten<br />

etwa von Paul McCarthy und Louise Lawler dargestellt.<br />

Superstars sind die sichtbarsten Repräsentanten einer medialisierten Gegenwartsgesellschaft.<br />

Die Ausstellung will Glamour und Tristesse einer<br />

Welt zeigen, die sich immer mehr in ein „künstliches Paradies“ verwandelt.<br />

Ingried Brugger (BA-CA Kunstforum) - Gerald Matt<br />

(KUN<strong>ST</strong>HALLE Wien)<br />

Die ausgewählten Zitate und Textpassagen sind aus dem gleichnamigen Katalog.<br />

ANNIE LEIBOVITZ, Christo, New York City, 1981,<br />

Cibachrome-Fotografie, 50 x 40 cm,<br />

©Annie Leibovitz/CONTACT Press Images<br />

In the future,<br />

everybody will be<br />

world famous for<br />

15 minutes.<br />

Andy Warhol<br />

TRACY EMIN:<br />

I’ve got it all, 2001<br />

Billboard print,<br />

316,5 x 315 cm,<br />

Courtesy the artist and Jay Jopling/White<br />

Cube (London)

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