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ST:A:R_10

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14 Nr. <strong>10</strong>/2006<br />

Buch II – Leben<br />

<strong>ST</strong>/A/R<br />

Thomas Strobl – Malerei<br />

Die ganze Idiotie dessen<br />

– sich zu formulieren –<br />

die ganze geistige Konstellation<br />

zu verarbeiten<br />

(irgendwie), wäre ja<br />

ohne die Reflexion nicht<br />

möglich.<br />

Und wenn sich alles so<br />

einfach durch sich selbst<br />

teilen lassen würde, wäre<br />

ich ja schon fertig mit<br />

diesem Auftrag oder dieser<br />

Aufgabe, mir so lange<br />

den Kopf zu zerbrechen<br />

bis etwas zerbricht ohne<br />

wirklich zu zerbrechen<br />

daran.<br />

Thomas Strobl 2006<br />

Schwester Maria # 1, Öl auf Leinwand, <strong>10</strong>0 x <strong>10</strong>0 cm, 2005<br />

Den Blick der anderen sich aus den Augen malen<br />

Man könnte versuchen, verschiedene Arten gegenständlicher Malerei danach zu unterscheiden,<br />

welche Absicht sie mit ihrem Gegenstand verfolgen. Es gibt Malerei, die sensibel reagieren will<br />

auf den Gegenstand, die beschreibend einer gesehenen Wirklichkeit gerecht werden möchte.<br />

Andererseits gibt es Malerei, die agieren will, die etwas kreieren möchte, herbeischaffen, vielleicht<br />

sogar möglichst schnell. Ferner gibt es beispielsweise Malerei, die den Gegenstand behandelt,<br />

um die Grenzen der Malerei zu erforschen, oder um zu spielen etc.<br />

Es gibt aber auch eine Art von Malerei, deren Hauptabsicht darin besteht, einen bestimmten<br />

Gegenstand zu bewältigen: ihn in eine Form zu bringen, um ihn zu überwinden, mit ihm<br />

fertigzuwerden (so, wie man versucht, mit einem Schock fertigzuwerden oder mit einem<br />

schmerzlichen Erlebnis): eine Anstrengung der Gegenwehr, Geste der Renitenz, des Ankämpfens,<br />

getragen von der Sehnsucht des Schlußmachens.<br />

Auszug aus dem Katalogtext “Werkschau” Herbert Lachmayer/ Robert Pfaller 1995<br />

Thomas Strobl: geboren 1967 in Linz; studierte<br />

Malerei an der Hochschule für künstlerische und<br />

industrielle Gestaltung Linz; seit 1996 als Freischaffender<br />

Maler und Grafiker tätig; lebt seit<br />

2004 in Wien;<br />

zahlreiche Ausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen,<br />

Filmvorführungen, Performances;<br />

Mitglied bei Sixpackfilm Wien.<br />

www.8ung.at/strobl<br />

Atelier: 1170 Wien, Sautergasse 3<br />

Blur, Öl auf Alumium, 50 x 50 cm, 2005<br />

Portraitreihe “Selbstportrait”, Fotografie, 1973 - 2005

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