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ST:A:R_11

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2 Nr. <strong>11</strong>/2006<br />

Buch I – Erstes Buch<br />

<strong>ST</strong>/A/R<br />

HERAUSGEBERAGGLOMERAT<br />

Thomas Redl – Künstler<br />

David Staretz - AUTO<strong>ST</strong>/A/R<br />

Rudolf Gerngross - Waran<br />

Dieter Sperl - Literatur<br />

Wladimir Jaremenko Tolstoi - Rechristianisator der Neandertaler<br />

Lukas Goebl - schaffender Architekt<br />

Valie Airport - Flugbegleiterin<br />

Andreas Lindermayr - <strong>ST</strong>/A/R Tagebuch<br />

Werkstatt Wien - immer dabei<br />

Herbert Wulz - Datenkoordinator<br />

Elisabeth Penker - EP positions<br />

Christian Denker - Philosoph<br />

Angelo Roventa - freischaffender Architekt<br />

Heidulf Gerngross - Der heilige Avatar<br />

gesegnet von Arsenik, Bischof von Wien<br />

7 8 9<br />

Betreff: <strong>ST</strong>/A/R HUMAN<br />

Architekturpreis<br />

Editorial:<br />

„Denken ist jammern”<br />

Antwort vom Preisträger Konrad Frey:<br />

Wenn ein Architekt geehrt wird, sind die<br />

Mithelfer und die Ermöglicher mit geehrt:<br />

....meine Frau Bärbl, die seinerzeit, nachdem<br />

sie unsere ersten Kinder zu Bett gebracht<br />

hatte, mit dem weiteren schon im<br />

Bauch, um 10Uhr abends per Autostop<br />

in den Zeichensaal kam, mit einem Korb<br />

Verpflegung für die Nachtstunden. Sie ist<br />

bis heute bei Konzepten und wichtigen<br />

Entscheidungen dabei.<br />

....dann jene Auftraggeber, die sich mit<br />

uns auf das Abenteuer Bauen eingelassen<br />

haben, was immer eine Art Erstbesteigung<br />

mit ungewissem Ausgang ist.<br />

“enlightened Patron“ nennt man sie in<br />

England.<br />

....und auch Heidulf Gerngross hat an der<br />

Dusche seinen Anteil, als Anreger seinerzeit<br />

in Graz: ......die Orientierung nach<br />

dem Weltmaßstab, ..... die Verdichtung<br />

auf die knappste Form,....die Kraft in der<br />

Poesie.<br />

All das drückt sich auch in der von<br />

Gerngross konzipierten Trophäe<br />

“<strong>ST</strong>/A/R Human” aus.<br />

Angelo Roventa empfängt Jedermann. in der Alten Naturrschau Dornbirn<br />

– im zukünftigen Sitz des VAI (Vorarlberger Architektur Institut)<br />

anlässlich der Ausstellung Österreichische Architekturtage 2006.<br />

Details in der <strong>ST</strong>/A/R-Ausgabe 10<br />

Andreas F. Lindermayr<br />

Stadtphilosoph<br />

Aus meinem Tageund<br />

Nachtbuch<br />

14. 9. 06 Do 17 Uhr 25<br />

sonnig und warm wieder - ca 25°<br />

Auf der BA/CA bin<br />

ich in Nähe meiner<br />

Betreuerin, die gerade<br />

die Geldflüsse eines Mannes<br />

unter die Lupe nahm, der<br />

seine Kinder mit Sparbüchern<br />

versorgt, gesessen und habe<br />

zugewartet und zugewartet<br />

und beobachtet, was in mir und<br />

um mich herum passiert. In mir<br />

brodelte eine Stinkwut auf das<br />

Ganze. Auf eine Wirtschaft,<br />

für die der Geldverkehr den<br />

Lebensatem bildet - und auf alle<br />

Repräsentanten dieses vorgeblich<br />

alleinseligmachenden Lebenstils,<br />

wie gewisse Herren einer<br />

gewissen Partei, denen es nun<br />

gelungen ist, Flöttl junior für ihre<br />

Zwecke zu instrumentalisieren.<br />

Übrigens ziert Flöttl jr´s<br />

aufgedunsenes Konterfei zur Zeit<br />

das Cover von News.<br />

Nach einiger Zeit des<br />

Zuwartens betraten zwei junge<br />

Zigeunerinnen die Bank-Filiale<br />

und setzten sich an einen Schalter<br />

im Eingangsbereich, wo sie<br />

sich dem Augenschein nach in<br />

irgendeiner Geldsache beraten<br />

ließen. Der Filialleiter oder<br />

Stellvertreter des Filialleiters gab<br />

kurz vorher an seine Mitarbeiter<br />

eine Warnung durch. Es hätten<br />

sich Ausländer angekündigt, die<br />

irgendwelche Tricks anwenden.<br />

Eh dumm. Aber auch unglaublich<br />

frech, weil sie dann auch noch<br />

Forderungen stellen würden, die<br />

durch nichts gedeckt sind.<br />

So in etwa ging die Rede, gefolgt<br />

von einem Geplauder und<br />

Gemurmel das nun die Runde<br />

durch den Kontor machte.<br />

Ich bin fast zwanzig Minuten<br />

gesessen, bis ich es wagte,<br />

an die sehr relaxed wirkende<br />

und wie es schien, genüsslich<br />

die Finanzlage ihres Kunden<br />

beleuchtende Sachbearbeiterin<br />

die Frage zu richten, wie lange<br />

das noch dauert. Bei dem Fall,<br />

den sie gerade bearbeitete,<br />

ging es um tausende Euros, die<br />

angelegt wurden. In meiner<br />

Sache wäre es lediglich um<br />

eine Mahnung gegangen, die<br />

zweite innerhalb eines Monats,<br />

aufgrund eines Aussenstandes,<br />

wie im Mahnschreiben<br />

geschrieben steht, von 296<br />

Euro. Über ihren Brillenrand zu<br />

mir auf meinen Schleuderstuhl<br />

blickend, erwiderte nun die<br />

Sachbearbeiterin seelenruhig,<br />

daß sie auf jeden Fall noch<br />

fünfzehn bis zwanzig Minuten<br />

braucht. Draussen herrschte ein<br />

spätsommerliches Traumwetter.<br />

Auf das hinauf erhob ich mich<br />

und ging unverrichteter Dinge,<br />

mit der Ankündigung, es morgen<br />

wieder zu versuchen.

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