Junia Ausgabe 1/2021
Junia ist das Mitgliedermagazin des kfd-Bundesverbandes. www.junia-magazin.de
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01/21<br />
Mitgliedermagazin der kfd –<br />
Katholische Frauengemeinschaft<br />
Deutschlands<br />
FRAU UND MUTTER HAT JETZT EINEN NAMEN –<br />
WER WAR JUNIA?<br />
Die Geschichte der wiedergefundenen Apostelin,<br />
ihre Entdeckerin und eine <strong>Junia</strong> von heute<br />
MENSCHENRECHTE<br />
Das Engagement der philippinischen<br />
Nonne Mary John Mananzan<br />
MACHT LICHT AN!<br />
Die Forderungen der kfd<br />
und der Synodale Weg<br />
CORONA UND DAS KLIMA<br />
Die Pandemie, und was wir<br />
für die Zukunft lernen
„Kein Geld der Welt baut Dir ein Luftschloss”<br />
DER MONROE-EFFEKT<br />
bezeichnet einen starken<br />
Aufwind an Hochhausfassaden.<br />
An heißen Tagen bilden sich am<br />
Fuße hoher Häuser oft böige<br />
Aufwinde, die am Gebäude<br />
von unten nach oben<br />
strömen. Passanten kann beim<br />
Durchqueren solcher Zonen<br />
die Bekleidung hochgeweht<br />
werden. Der Name stammt von<br />
einer bekannten Szene im Film<br />
„Das verflixte 7. Jahr“, in<br />
der Schauspielerin Marilyn<br />
Monroe über einem U-Bahn-<br />
Lüftungsgitter steht und ihr<br />
Rock hochgeweht wird.<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
WELT-<br />
REKORD<br />
im Luft<br />
anhalten<br />
Männer:<br />
11:35 Min.<br />
Stephane<br />
Mifsud (FR),<br />
2009<br />
Frauen:<br />
09:02 Min.<br />
Natalia<br />
Molchanova<br />
(RU),<br />
2013<br />
(Apnoetauchen,<br />
offizieller<br />
Eintrag im<br />
Guinnessbuch<br />
der Rekorde)<br />
Ein frohes neues Jahr <strong>2021</strong>, oder: Da ist noch Luf t nach oben<br />
die, Substantiv, (f.)<br />
Lebensgrundlage für<br />
Mensch, Tier und<br />
Pflanze<br />
Luft<br />
CLOUD<br />
Mann, wer hätte das gedacht, dass es einmal so weit<br />
kommt wegen 99 Luftballons … sang Nena 1983<br />
Geflügeltes<br />
Wort<br />
Wer wird denn<br />
gleich<br />
…<br />
von Luft und<br />
Liebe leben?<br />
…<br />
in die Luft gehen?<br />
…<br />
Luftsprünge<br />
machen?<br />
Ihr Völker der Welt,<br />
schaut auf diese Stadt!<br />
Alliierte<br />
Luftbrücke<br />
1948-1949<br />
2,1 Tonnen<br />
Fracht<br />
Berlin<br />
322 Tage<br />
Die menschlichen<br />
Lungenflügel füllen<br />
sich pro Atemzug<br />
mit rund 400 bis<br />
600 Milliliter Luft.<br />
}<br />
Sitzt, passt, wackelt<br />
und hat Luft … sagen<br />
Handwerkerinnen<br />
und Handwerker,<br />
wenn die Arbeit<br />
zwar nicht präzise<br />
und perfekt ist, aber<br />
irgendwie hält.<br />
GASGEMISCH LUFT<br />
N 2 Stickstoff 78,08 Vol.-%<br />
O 2 Sauerstoff 20,95 Vol.-%<br />
Ar Argon 0,93 Vol.-%<br />
CO 2 Kohlendioxid 0,04 Vol.-%<br />
andere Gase in Spuren<br />
(Neon, Helium, Methan,<br />
Krypton etc. ...)<br />
Ein Erwachsener<br />
atmet rund 12<br />
Mal pro Minute.<br />
Wenn er sich<br />
anstrengt, auch<br />
40–60 Mal.<br />
Ein Elefant atmet<br />
übrigens nur rund<br />
6 Mal pro Minute.<br />
300.000.000.000<br />
Lungenbläschen<br />
MACHEN<br />
AUSGEBREITET<br />
RUND EIN<br />
FUSSBALLFELD AUS.<br />
Das ergibt im Laufe des Lebens eines<br />
gesunden Menschen bis zu 20 Millionen<br />
Liter Sauerstoff.<br />
Zusammengetragen von Jutta Laege, lllustration: Christina Claßen<br />
MUTTERSPRACHE
Editorial<br />
Dürfen wir Sie<br />
mit <strong>Junia</strong> bekannt<br />
machen?<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ein neues Jahr beginnt. Wollen wir es in aller Bescheidenheit<br />
verheißungsvoll starten? Ich freue mich, Ihnen<br />
gemeinsam mit allen an dieser <strong>Ausgabe</strong> Beteiligten die<br />
Nachfolgerin Ihrer „Frau und Mutter“ vorstellen zu dürfen.<br />
<strong>Junia</strong> ist geboren, und wir sind sehr gespannt darauf,<br />
wie sie Ihnen gefällt.<br />
Sie kommt nicht von ungefähr: Warum <strong>Junia</strong> uns als<br />
würdige Namensgeberin erschien, soll das von uns entworfene<br />
Titelbild deutlich machen, das sich in Gänze auch<br />
im Innenteil wiederfindet. <strong>Junia</strong> war über Jahrhunderte<br />
unsichtbar. Erst seit 2016 machen wir uns ein (gewisses)<br />
Bild von ihr. Niemand weiß, wie sie wirklich ausgesehen<br />
hat, diese frühe Apostelin, die in der katholischen Kirche<br />
zum Mann gemacht wurde (S. 8 ff.). Pater Dominik Kitta<br />
schreibt in seinem Geistlichen Impuls (S. 23) von einem<br />
Kennzeichen, das er mit <strong>Junia</strong> verbindet. Eine schöne Annäherung!<br />
Er sieht, wie wir auch, in <strong>Junia</strong> die Chance,<br />
Frauen in Kirche und Gesellschaft deutlich werden zu lassen.<br />
Insofern steht <strong>Junia</strong> in bester Tradition zur „Frau und<br />
Mutter“, könnte gewissermaßen ihr überfälliger Name<br />
sein. Auch deshalb ergänzen wir <strong>Junia</strong> mit dem wichtigen<br />
Zusatz: Frau und Mutter hat jetzt einen Namen!<br />
Wenn Sie durch unser Mitgliedermagazin blättern,<br />
werden Sie viel Neues, aber auch viel Bewährtes finden.<br />
Wir haben neue Rubriken entworfen, die auch künftig<br />
die Vielfalt von Frauen und Müttern in Kirche und Gesellschaft<br />
abbilden werden – und sichtbar machen sollen,<br />
was Frauen und Mütter leisten, wofür sie stehen und sich<br />
einsetzen. Wir haben bekannte Rubriken aufpoliert: So<br />
dürfen Sie sich auch weiterhin<br />
auf „Madame X“<br />
freuen. Sie bekommt mit<br />
„Mrs Y“ eine prominente<br />
Partnerin. Wir schauen<br />
in unserer Reihe „Weißt<br />
Du noch?“ (S. 19) auch<br />
zurück. Ich muss zugeben,<br />
mit dem Lesen in<br />
Archivbänden der „Frau<br />
und Mutter“ kann man<br />
Stunden verbringen und Erstaunliches zu Tage befördern,<br />
was uns viel über damals und heute verrät.<br />
Das bundesweite Verbandsgeschehen der kfd wird sich<br />
auch weiterhin in vielen Beiträgen spiegeln, die Diözesanbeilagen<br />
„nah dran“ werden weiter mitgeliefert – auch sie<br />
bekommen ein neues Kleid. Die beliebte Mittelseite unter<br />
dem neuen Titel „Frauenwort“ bleibt unser kleines Geschenk<br />
an Sie.<br />
<strong>Junia</strong> ist aber auch überraschend und ungewohnt.<br />
Modernisierte Schriften und Grafiken zeigen den Weg in<br />
neue, andere Medienwelten. Wir haben mehr Seiten aufgelegt<br />
und dazu mehr Kleinteiliges zum Stöbern und Kennenlernen.<br />
Natürlich wollen wir das Magazin <strong>Junia</strong> nun<br />
kontinuierlich weiterentwickeln. Auch die erste <strong>Ausgabe</strong><br />
der „Frau und Mutter“ von 1931 unterscheidet sich von<br />
der, die Sie 2020 zuletzt in Händen hielten. Wir haben<br />
für diese erste <strong>Junia</strong>-<strong>Ausgabe</strong> und die nebenstehende neue<br />
Rubrik „Muttersprache“ das Wort „Luft“ ausgewählt, weil<br />
es uns für den Neuanfang als passend erscheint: Wir haben<br />
tief Luft geholt, um <strong>Junia</strong> Atem einzuhauchen. Und wir<br />
können in diesem neuen Jahr (in dem Corona hoffentlich<br />
endet) alle viel frische Luft gebrauchen. Nun also: Lüften<br />
wir das Geheimnis der <strong>Junia</strong> und freuen uns auf <strong>2021</strong>!<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ihre Jutta Laege<br />
Chefredakteurin<br />
Folgen Sie uns<br />
Katholische Frauengemeinschaf Deutschlands
DIE WIEDER<br />
8<br />
KATEGORIE
FRAUENFRAGEN<br />
<strong>Junia</strong>,<br />
GEFUNDENE<br />
APOSTELIN<br />
Lange waren wir es gewohnt, von den „zwölf Aposteln“ zu<br />
sprechen und dabei nur an die 12 Männer zu denken, deren<br />
Namen uns die Evangelien des Markus (3,13-19), Matthäus<br />
(10,1-4) und Lukas (6,12-16) – mit kleinen Unterschieden –<br />
überliefern. Und nun ist auf einmal die Apostelin <strong>Junia</strong><br />
aufgetaucht. Wie konnte das geschehen? Tatsächlich wird<br />
in den Schriften des Neuen Testaments der Begriff Apostel<br />
sehr unterschiedlich benutzt und keineswegs nur auf die<br />
Zwölf bezogen.<br />
VON SONJA ANGELIKA STRUBE<br />
Wörtlich übersetzt bedeutet das griechische Wort<br />
Apostolos „Gesandter, Ausgesandter“. Der Plural<br />
„die Apostel“ bezeichnet im Griechischen<br />
nicht unbedingt eine reine Männergruppe, sondern kann<br />
genauso gut auch eine gemischte Gruppe meinen: also<br />
„Apostel und Apostelinnen“. Die Evangelien des Markus,<br />
Matthäus und Johannes benutzen den Begriff fast gar nicht<br />
(jeweils einmal). Paulus wiederum wendet den Begriff auf<br />
viele engagierte Gläubige in seinen Gemeinden an. Nur<br />
das Lukasevangelium und die vom selben Autor stammende<br />
Apostelgeschichte setzen den Begriff Apostel mit den<br />
Zwölfen gleich. Für Lukas sind die Apostel die zwölf Männer,<br />
die Jesus zu seinen Lebzeiten ausgewählt hat, die ihn<br />
von Galiläa an begleiteten und die nach seinem Tod und<br />
seiner Auferstehung mit der Mission begannen. Wenn wir<br />
heute von „den zwölf Aposteln“ sprechen, so folgen wir<br />
also allein dem Sprachgebrauch des Lukas.<br />
Paulus dagegen versteht den Begriff ganz anders. 24<br />
Mal spricht er in seinen Briefen von Aposteln und Apostelinnen<br />
und meint damit nie die Zwölf, sondern vor allem<br />
Botinnen und Boten seiner Gemeinden und besonders<br />
wichtige Missionarinnen und Missionare. Auch sich<br />
selbst bezeichnet er als „Apostel Jesu Christi“, obwohl er<br />
nicht zur Gruppe der Zwölf gehörte und Jesus gar nicht<br />
persönlich kennengelernt hatte. Vielmehr war er erst Jahre<br />
nach Jesu Tod und Auferstehung zu einem Anhänger<br />
der Jesus-Bewegung geworden. Dennoch versteht er sich<br />
selbst als Berufener und Gesandter und verwendet den Begriff<br />
Apostel auch für andere, uns heute recht unbekannte<br />
frühe Christen und Christinnen, wie etwa Andronikus und<br />
<strong>Junia</strong> (Röm 16,7).<br />
<strong>Junia</strong> – herausragend unter den Aposteln<br />
Erst seit 2016 können wir unsere Bibel (die neue Einheitsübersetzung)<br />
aufschlagen und finden dort in den zahlreichen<br />
Grüßen am Ende des Römerbriefs den Satz: „Grüßt<br />
Andronikus und <strong>Junia</strong>, die zu meinem Volk gehören und<br />
mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus<br />
unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu<br />
Christus bekannt.“ In nahezu allen älteren Bibelausgaben<br />
FRAUENFRAGEN 9
– mit Ausnahme der Bibel in gerechter<br />
Sprache – war und ist an<br />
dieser Stelle stattdessen von zwei<br />
Männern die Rede, von Andronikus<br />
und <strong>Junia</strong>s. Wie kam es dazu,<br />
und wie wurde <strong>Junia</strong> wiedergefunden?<br />
Um das zu verstehen,<br />
müssen wir uns ein wenig mit<br />
Grammatik beschäftigen.<br />
In Röm 16,7 grüßt Paulus<br />
zwei Personen, die er als besonders<br />
verdienstvolle „Apostel“ bezeichnet.<br />
Weil Paulus schreibt<br />
„Grüßt X und Y ...“, stehen die<br />
Namen im Akkusativ. Anders als<br />
im Deutschen ändert sich dadurch<br />
die Endung der Namen. Aus dem<br />
griechischen Männernamen Andronikos<br />
(auf lateinisch: Andronikus)<br />
wird zum Beispiel Andronikon.<br />
Im griechischen Text steht<br />
deshalb: „Grüßt Andronikon und<br />
<strong>Junia</strong>n.“ Rein grammatikalisch<br />
könnte der Akkusativ „<strong>Junia</strong>n“<br />
entweder zu einem Männernamen<br />
„<strong>Junia</strong>s“ gehören oder zu einem<br />
Frauennamen „<strong>Junia</strong>“. Wen<br />
nun will Paulus grüßen – den<br />
Apostel <strong>Junia</strong>s oder die Apostelin<br />
<strong>Junia</strong>? Die römische Gemeinde<br />
vor 2.000 Jahren wusste es natürlich,<br />
denn sie kannte <strong>Junia</strong>. Doch<br />
wie können wir heute herausfinden,<br />
wer gemeint ist, zumal uns<br />
die Namen <strong>Junia</strong> und <strong>Junia</strong>s beide<br />
nicht geläufig sind?<br />
Der Theologin Bernadette J.<br />
Brooten (siehe Text rechts) ist es<br />
bereits in den 1970er-Jahren gelungen,<br />
das Rätsel zu lösen. Zunächst<br />
studierte sie alte Bibelauslegungen<br />
und stellte fest, dass der<br />
Akkusativ „<strong>Junia</strong>n“ erst seit dem<br />
15. Jahrhundert als zu einem<br />
Männernamen gehörig gedeutet<br />
wurde. Bis ins Mittelalter hinein<br />
gingen Auslegungen und Bibelabschriften<br />
von einer Frau aus.<br />
Auch gibt es antike Abschriften<br />
des Römerbriefs – die Schriften<br />
des NT mussten jahrhundertelang<br />
durch Abschreiben vervielfältigt<br />
werden –, in denen aus dem<br />
Namen „<strong>Junia</strong>“ eine „Julia“ wurde.<br />
Die Abschreiber, die diesen<br />
Schreibfehler machten, hielten es<br />
also für klar, dass Paulus hier eine<br />
Apostelin grüßt. Bernadette Brooten<br />
studierte darüber hinaus auch<br />
nichtbiblische antike Schriften<br />
und Inschriften und fand heraus,<br />
dass „<strong>Junia</strong>“ ein weit verbreiteter<br />
Frauenname war, während es<br />
keine Belege für den männlichen<br />
Namen „<strong>Junia</strong>s“ gibt. Schon allein<br />
deshalb war es ausgesprochen unwahrscheinlich,<br />
dass Paulus hier<br />
einen Mann grüßt, der einen völlig<br />
einzigartigen Vornamen trägt.<br />
Nicht zuletzt legt auch der<br />
Römerbrief selbst nahe, an eine<br />
engagierte Frau und damit an ein<br />
gemischtgeschlechtliches Apostelpaar<br />
zu denken. In Röm 16<br />
grüßt Paulus zahlreiche Frauen,<br />
die Diakonin Phöbe etwa, Maria,<br />
die Frauen Tryphäna und Tryphosa,<br />
Rufus und seine Mutter, Nereus<br />
und seine Schwester sowie<br />
die Paare Priska und Aquilla und<br />
Philologus und Julia, die sich in<br />
der römischen Gemeinde engagierten,<br />
was in unterschiedlicher<br />
paarweiser Zusammensetzung<br />
geschah.<br />
Doch offenbar ließ die Bezeichnung<br />
„Apostel“ lange Zeit<br />
die Vorstellung nicht zu, dass<br />
es sich um eine Frau handeln<br />
könnte. Erst die feministische<br />
Bibelforschung der letzten Jahrzehnte<br />
machte verdrängte und<br />
verschwiegene Jüngerinnen und<br />
Apostelinnen wieder sichtbar.<br />
Mit Erfolg: Maria aus Magdala<br />
wird endlich wieder als Apostelin<br />
der Apostel gefeiert. Und <strong>Junia</strong><br />
hat nach langem Verstecktsein<br />
schließlich ihren Weg in unsere<br />
Bibelübersetzung gefunden.<br />
Doch immer noch setzt sich<br />
das Unsichtbarmachen von Frauen<br />
fort: Schon heute schreiben<br />
manche Bibelwissenschaftler gelehrte<br />
Aufsätze über <strong>Junia</strong> und<br />
andere Apostelinnen, ohne die<br />
Forschungen ihrer Kolleginnen<br />
wie Bernadette Brooten zu erwähnen.<br />
Die amerikanische<br />
Theologin Bernadette<br />
J. Brooten gilt als<br />
Entdeckerin der<br />
<strong>Junia</strong>. Wir sprachen<br />
mit ihr.<br />
„Ich bin eine<br />
Detektivin“<br />
<strong>Junia</strong>-Chefredakteurin Jutta<br />
Laege trifft die <strong>Junia</strong>-Entdeckerin<br />
Bernadette J. Brooten an<br />
einem schönen Spätherbsttag<br />
in einer Videokonferenz. Die<br />
Wissenschaftlerin freut sich<br />
sehr über die Namensgebung<br />
der Verbandszeitschrift der kfd.<br />
Und sie ermuntert die deutschen<br />
katholischen Frauen, sich<br />
weiter für die Gleichberechtigung<br />
stark zu machen. „Die bekommt<br />
man nicht als Gabe. Die<br />
muss man sich erkämpfen!“<br />
10<br />
FRAUENFRAGEN
Die Professorin sitzt in ihrem Arbeitszimmer<br />
in der Nähe von Boston am<br />
Schreibtisch, hinter ihr eine riesige<br />
Bücherwand. Die 69-Jährige ist emeritiert<br />
von der Privatuniversität Brandeis. Die Geschichte<br />
der Frauen in der alten Synagoge<br />
und der frühchristlichen Kirche gehört seit<br />
Jahrzehnten zu ihrem Forschungsschwerpunkt.<br />
In den 1970er-Jahren war Brooten<br />
Doktorandin in Tübingen. Zu dieser Zeit<br />
stieß sie auf die weitgehend unbekannte<br />
Geschichte der <strong>Junia</strong>.<br />
„Ich habe über <strong>Junia</strong> in einem Aufsatz<br />
von Elisabeth Schüssler Fiorenza* gelesen<br />
und dachte: Das muss ich erforschen“, erinnert<br />
sie sich. Sie studierte Handschriften<br />
und frühchristliche Römerbriefkommentare,<br />
kniete sich in die Grammatik und in die<br />
griechischen und lateinischen Namensformen,<br />
analysierte rund 500 Inschriften<br />
alter Gräber und kam zu dem<br />
Ergebnis: „In den Inschriften<br />
gab es nur <strong>Junia</strong>, nicht <strong>Junia</strong>s, JUNIA?<br />
und die frühen Kommentatoren<br />
JUNIAS?<br />
hielten sie für eine Frau.“<br />
Dass <strong>Junia</strong> ausschließlich „ES MUSSTE<br />
einer falschen Übersetzung zum EIN MANN<br />
Opfer fiel, ist allerdings zweifelhaft.<br />
Auch wenn sich ab dem<br />
SEIN,<br />
13. Jahrhundert und spätestens SCHLIESSLICH<br />
mit der Luther-Übersetzung GING ES<br />
der Bibel der männliche Name<br />
<strong>Junia</strong>s durchgesetzt hatte, fand JA UM<br />
Brooten noch katholische Kommentatoren<br />
im 20. Jahrhundert,<br />
APOSTEL!“<br />
die <strong>Junia</strong> erwähnten. „Weil sie<br />
noch die alten Kirchenväter gelesen hatten“,<br />
schlussfolgerte die Bibelforscherin.<br />
Warum aber verschwand <strong>Junia</strong> dann<br />
doch? Warum setzte sich der Name <strong>Junia</strong>s<br />
über Jahrhunderte durch? Brooten hat<br />
eine deutliche, ernüchternde Antwort: „Es<br />
musste ein Mann sein, schließlich ging es<br />
ja um Apostel!“<br />
Wie erging es ihr, als sie <strong>Junia</strong> auf die<br />
Spur kam? „Ich habe mich gleichzeitig<br />
geärgert und gefreut, <strong>Junia</strong> gefunden zu<br />
haben“, berichtet sie. „Die Entdeckung<br />
war aber auch ein Ansporn für mich, nach<br />
weiteren Frauen zu suchen, zum Beispiel:<br />
Leitende Frauen in der alten Synagoge<br />
sichtbar zu machen.“<br />
Die feministische Theologin eckte<br />
nicht nur mit dieser Studie in der Männerkirche<br />
an. In Tübingen begann sie mit der<br />
Forschung zu einem Buch, das nun auch<br />
in deutscher Übersetzung vorliegt: „Liebe<br />
zwischen Frauen. Weibliche Homoerotik<br />
in hellenistisch-römischer Zeit und im frühen<br />
Christentum“ (Münster 2020). 1985<br />
verließ sie die Universität Tübingen und<br />
wechselte nach Harvard. „Was mich in<br />
meiner Forschung immer wieder begleitet<br />
hat, waren die Skeptiker, die gesagt haben:<br />
Es gibt keine Quellen. Das hat mich dann<br />
umso mehr angespornt. Ich arbeite gerade<br />
an einer Studie über Frauen in der frühen<br />
Kirche, die versklavt waren oder Sklaven-<br />
Herrinnen waren. Und ich habe Quellen<br />
ausfindig gemacht! Ich bin eine Detektivin“,<br />
sagt sie lachend. „Gibt es nichts?<br />
Doch! Es gibt Spuren.“<br />
Natürlich bleibt bei der Sichtbarmachung<br />
frühchristlicher Frauen vieles im<br />
Ungewissen. <strong>Junia</strong> lebte vor rund 2.000<br />
Jahren. Und es gibt nur bei Paulus diese<br />
kurze, aber bedeutende Erwähnung. „<strong>Junia</strong><br />
hat wohl um die 50er-Jahre in Rom gelebt<br />
und gewirkt“, erläutert Brooten.<br />
„Es ist davon auszugehen, dass sie<br />
noch in die Synagoge gegangen ist,<br />
an Kirchenversammlungen teilgenommen,<br />
die jüdischen Feiertage<br />
gefeiert hat und ihr die jüdischen<br />
Speisegebote wichtig waren. Der<br />
Name könnte darauf hindeuten,<br />
dass <strong>Junia</strong> Freigelassene eines Junius<br />
oder einer <strong>Junia</strong> war.“<br />
Wie sie zum Christentum<br />
fand, bleibt spekulativ. Mutmaßlich,<br />
so ist es von Paulus überliefert,<br />
hat sie sich schon vor ihm<br />
zu Christus bekannt. Für Brooten<br />
ist auch denkbar: „Es gab in der<br />
Antike Pilgerfahrten nach Jerusalem. Vielleicht<br />
hat sie an einer teilgenommen und<br />
ist so mit Jesusgläubigen in Kontakt gekommen.“<br />
Möglicherweise, so Brooten<br />
weiter, habe <strong>Junia</strong> in einer Hauskirche gewirkt,<br />
vielleicht gehörte sie sogar zu den<br />
Gründerinnen der römischen Gemeinde.<br />
„Herausragend unter den Aposteln“, wie<br />
Paulus es nennt, deutet jedenfalls darauf<br />
hin, dass sie bei den frühen Christinnen<br />
und Christen eine besondere Position und<br />
Bedeutung hatte.<br />
Was wäre, wenn <strong>Junia</strong> heute leben<br />
würde? Der Gedanke gefällt Bernadette<br />
Brooten: „Ich vermute, sie würde das gleiche<br />
machen wie damals: Von Christus predigen<br />
und sich um das Wohl des Kirchenvolkes<br />
bemühen. Und ja: Wahrscheinlich<br />
würde sie reisen und gute Werke tun.“<br />
*Elisabeth Schüssler Fiorenza, geboren 1938, katholische<br />
Theologin, zuletzt Professorin an der Harvard-Universität,<br />
Cambridge<br />
<strong>Junia</strong> –<br />
ein mutiger<br />
Schritt!<br />
Umbenennungen von breit<br />
bekannten Zeitschriften sind<br />
immer riskant, weil Namen<br />
sich durch Jahrzehnte tief<br />
eingeprägt haben – weit<br />
mehr als man glaubt. Die<br />
kfd hat diesen Schritt mutig<br />
getan und verweist damit auf<br />
eine engagierte Frauengestalt<br />
der Urkirche. <strong>Junia</strong> wird im<br />
Neuen Testament „Apostelin“<br />
genannt (vgl. Röm<br />
16,7). Das zeigt, dass sie in<br />
hoher Verantwortung die<br />
Gemeinde Christi mit aufgebaut<br />
hat.<br />
Ich wünsche mir sehr, dass<br />
der Namenswechsel ein<br />
Signal ist für eine immer<br />
verantwortlichere Mitarbeit<br />
von vielen Frauen in den<br />
apostolischen Diensten und<br />
Ämtern der Kirche. Dass das<br />
möglich wird, ist von höchster<br />
Bedeutung.<br />
Bischof<br />
Franz-Josef Bode<br />
FRAUENFRAGEN 11
Mit einer mutigen Antwort<br />
reagiert Schwester<br />
Mary John auf eine Rufmord-Kampagne<br />
aus<br />
Kreisen der philippinischen<br />
Regierung. „Ich<br />
hasse es, wenn ihr mich<br />
eine Terroristin nennt“,<br />
steht auf ihrem T-Shirt<br />
geschrieben.<br />
Schwester<br />
Mary John Mananzan<br />
DIE<br />
NON-<br />
Stop<br />
NONNE<br />
Sie bezeichnet sich als<br />
„feministische Nonne“ und zählt<br />
zu den 100 einflussreichsten<br />
Persönlichkeiten der Welt.<br />
Doch ihr Engagement für<br />
Menschenrechte bringt<br />
Schwester Mary John in<br />
Lebensgefahr.<br />
VON JÖRG NOWAK<br />
16<br />
MUTTER COURAGE
MUTTER COURAGE<br />
„Gender- und Geschlechtergerechtigkeit“<br />
gehören zum Pflichtfach der Mädchenschule,<br />
die Schwester Mary John als Direktorin<br />
stark geprägt hat.<br />
Barbara Schöneberger zeigte sich beeindruckt<br />
von dem Fernsehauftritt der<br />
Ordensschwester im ZDF.<br />
„W<br />
as macht denn die Nonne da?“,<br />
flüstert einer der Hotelgäste seiner<br />
Frau zu. Schwester Mary John<br />
Mananzan braucht einfach mal ein bisschen<br />
mehr Platz und hat sich nach ihrem Morgengebet<br />
von ihrem Zimmer in die Lobby begeben.<br />
In einer ruhigen Ecke des Berliner Hotels<br />
bereitet sie sich auf ihre Weise für ihren<br />
Auftritt vor: Samstagabend, live im ZDF mit<br />
mehreren Millionen Zuschauern.<br />
Da steht sie im Ordens-Habit der Missionsbenediktinerinnen<br />
und drückt die Starttaste<br />
ihrer Musik-App im Smartphone. Sanfte Mediationsmusik<br />
erklingt. Mit fließenden Bewegungen<br />
führt sie ihre Tai-Chi-Übungen durch.<br />
In aller Seelenruhe. Mitten im Hotel, um<br />
Körper und Geist in Balance zu bringen. Das<br />
tut ihr sichtbar gut, immerhin hat die 1938<br />
geborene Mary John eine Reise von 10.000<br />
Kilometern hinter sich.<br />
Einige Zeit später sitzt sie im Fernsehstudio<br />
neben Johannes B. Kerner. Mit emotionalen<br />
Worten bittet sie in der Spendengala „Ein<br />
Herz für Kinder“ um Unterstützung für ein<br />
„… Als Christin<br />
glaube ich,<br />
wir müssen<br />
uns um Seelen<br />
und um Körper<br />
kümmern.“<br />
missio-Hilfsprojekt ihrer philippinischen Heimat.<br />
Jenes Projekt wird vor Ort von einem<br />
großen Team getragen und von einem engagierten<br />
katholischen Priester geleitet. Entgegen<br />
der weit verbreiteten Hierarchie bat<br />
der Geistliche gezielt Schwester Mary John,<br />
in die erste Reihe zu treten. „Ich fühle mich<br />
vor der Kamera nicht so sicher, bitte Schwester,<br />
stellen Sie lieber unser Projekt vor“, so<br />
der Priester. Hilfreich für den Auftritt vor den<br />
Fernsehkameras waren die Deutschkenntnisse<br />
der philippinischen Katholikin. Schließlich<br />
hatte sie in Münster ihr Studium absolviert.<br />
Ein Blick auf das Leben der Ordensfrau<br />
zeigt, wie sehr sie eine Wegbereiterin für<br />
Gleichberechtigung ist. Von Münster aus folgt<br />
der Ruf nach Rom, wo sie als erste Frau an<br />
der 1551 gegründeten Päpstlichen Universität<br />
Gregoriana promoviert.<br />
Sie kehrt auf die Philippinen<br />
zurück und lehrt Theologie.<br />
„Was dann kam, war<br />
meine Feuerteufe.“ In ihrer<br />
Heimat regierte Diktator<br />
Ferdinand Marcos, er hatte<br />
das Kriegsrecht verhängt,<br />
es spielten sich dramatische<br />
Szenen ab. „Zum ersten Mal<br />
sah ich mit eigenen Augen<br />
die Brutalität der Militärs“,<br />
berichtet sie. Tausende<br />
Menschen werden gefoltert<br />
und getötet. Während einer Demonstration<br />
versucht ein Polizist, die widerspenstige<br />
Schwester Mary John zu verjagen, und<br />
schreit, sie solle sich gefälligst um die Seelen<br />
der Menschen kümmern. „Sehen Sie hier<br />
etwa Seelen herumspazieren?“, entgegnet<br />
Schwester Mary John gelassen. „Als Christin<br />
bin ich davon überzeugt, dass wir uns um den<br />
Körper und die Seelen kümmern müssen.“<br />
Die menschenverachtende Politik des<br />
Regimes sorgt dafür, dass die katholische Kirche<br />
zu der treibenden Kraft einer friedlichen<br />
Revolution wird. Diktator Marcos flieht am<br />
25. Februar 1986 in die USA. Am selben Tag<br />
beginnt eine neue politische Ära. „Erstmalig<br />
regiert eine Frau die Philippinen“, erinnert<br />
sich Schwester Mary John Mananzan. Im<br />
Lebenslauf der Politikerin Corazon Aquino<br />
sieht die Ordensfrau parallele Stationen weiterer<br />
wichtiger Frauen auf den Philippinen.<br />
Wie beispielsweise das renommierte Mädchengymnasium<br />
und College St. Scholastica<br />
– 1906 gegründet von deutschen Missionsbenediktinerinnen<br />
in Manila. Die genannte<br />
Präsidentin des Landes ist hier ebenso zur<br />
MUTTER COURAGE 17
Was denken<br />
Sie über die<br />
Apostelin <strong>Junia</strong>,<br />
Schwester<br />
Mary John?<br />
Nächstenliebe am „dreckigsten Ort der Welt“: Schwester<br />
Mary John geht dahin, wo die Not am größten ist –<br />
ins Elendsviertel ihrer Heimatstadt Manila.<br />
Schule gegangen wie die erste Pilotin<br />
und die erste Richterin am Obersten<br />
Gerichtshof der Philippinen. Als<br />
langjährige Direktorin hat Schwester<br />
Mary John Mananzan den Charakter<br />
dieser modernen katholischen Schule<br />
durch ein progressives Frauenbild<br />
geprägt.<br />
Schwester Mary John Mananzan<br />
hat sich über Jahrzehnte einen<br />
Ruf als Frauenrechtlerin erarbeitet.<br />
Sie gründete das Institut für Frauenstudien<br />
in Manila, veröffentlichte<br />
zahlreiche Bücher wie „Nun Stop“<br />
und „Nun Sense“, hält Vorträge in<br />
über 50 Ländern der Welt und wird<br />
2011 als eine der 100 inspirierendsten<br />
Personen der Welt geehrt. „Nun<br />
Sense makes sense“ lautet der Titel<br />
ihrer eigenen Fernsehsendung.<br />
Besonders wütend macht es<br />
Schwester Mary John, wenn Mädchen<br />
und Frauen ausgebeutet und<br />
sexuell missbraucht werden. Wie<br />
zum Beispiel das philippinische<br />
Hausmädchen Jennifer Dalquez.<br />
In Notwehr widersetzte sie sich in<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
ihrem Vergewaltiger. Am Ende<br />
wurde sie zum Tode verurteilt.<br />
Im Rahmen eines missio-Projektes<br />
kämpfte Schwester Mary John mit<br />
der Organisation Migrante um das<br />
Leben der verzweifelten Frau und<br />
konnte während eines zweijährigen<br />
Prozesses die Freilassung bewirken.<br />
Weil Schwester Mary John sich so<br />
vehement für Menschenrechte einsetzt,<br />
ist sie selbst nun Opfer einer<br />
Hasskampagne geworden. Regierungskreise<br />
bezeichnen die Missionsbenediktinerin<br />
öffentlich als<br />
„Terroristin“. Damit gilt die 83-Jährige<br />
als Freiwild für die Anhänger von<br />
Staatsoberhaupt Rodrigo Duerte, die<br />
als Todesschwadronen bereits zahlreiche<br />
unliebsame Kritiker ermordet<br />
haben. Weil das Leben der langjährigen<br />
Projektpartnerin ernsthaft<br />
in Gefahr war, reagierte missio-Präsident<br />
Pfarrer Dirk Bingener sofort,<br />
startete eine Solidaritätsaktion und<br />
bat Außenminister Heiko Maas um<br />
Unterstützung. Schwester Mary<br />
John selbst will sich indes nicht einschüchtern<br />
lassen und verbreitet<br />
ein selbstbewusstes Foto von sich<br />
im T-Shirt, auf dem steht: „Ich hasse<br />
es, wenn ihr mich eine Terroristin<br />
nennt.“ Ihre Zuversicht und ihr<br />
Gottvertrauen hat sie von ihrer Mutter<br />
geerbt, die 103 Jahre alt wurde.<br />
So dürfte noch einiges zu erwarten<br />
sein von der mutigen Non-Stop-Nonne<br />
Mary John.<br />
Autor Jörg<br />
Nowak hat<br />
Mary John<br />
mehrfach<br />
getroffen.<br />
Man kann viele komplizierte<br />
exegetische Texte lesen, die versuchen<br />
zu beweisen, dass <strong>Junia</strong> ein Mann war.<br />
Ich bin aber davon überzeugt, dass<br />
<strong>Junia</strong> eine Frau war. Ich komme daher<br />
zu dem Schluss, dass die frühe Kirche<br />
Frauen nicht von verantwortlichen<br />
Positionen ausgeschlossen hat, da<br />
Paulus sie zu seinen Gefährten gezählt<br />
hat, selbst im Gefängnis.<br />
Dies stärkt unseren heutigen<br />
Einsatz, Frauen in der Kirche zu befähigen<br />
und in verantwortungsvollere<br />
Positionen in der Kirche im vollen<br />
Umfang zu bringen.<br />
Ich denke, die Benennung Ihres Magazins<br />
in <strong>Junia</strong> wird Männer und Frauen<br />
in der Kirche heute daran erinnern,<br />
dass es in der frühen Kirche Frauen<br />
in verantwortlichen Positionen<br />
gegeben hat, die sie heute<br />
wiedererlangen sollten.<br />
VIEL KRAFT FÜR SIE!<br />
Ihre Meinung zur<br />
Gleichstellung von Frauen in<br />
der katholischen Kirche?<br />
Ich bin für die vollständige<br />
Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern innerhalb der Kirche.<br />
Sollte es Priesterinnen geben?<br />
Ja, ich glaube, dass Frauen sogar die<br />
besseren Priester wären als Männer,<br />
weil Frauen tendenziell mehr<br />
Mitgefühl haben und weniger engstirnig<br />
sind. Viele Priester sind zu weit von<br />
den Menschen entfernt.<br />
Und sollte eine Frau auch<br />
Päpstin werden dürfen?<br />
Natürlich. Wieso sollten denn<br />
Frauen nicht gleich den<br />
ganzen Weg gehen?<br />
18<br />
MUTTER COURAGE
Weißt du noch?<br />
1961<br />
Wir<br />
schauen<br />
60 Jahre<br />
zurück<br />
…<br />
VON JUTTA LAEGE<br />
D<br />
as zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) warf<br />
seine Schatten voraus. Bereits 1961 rief „Frau und<br />
Mutter“ ihre Leserinnen auf, Bitten und Anregungen<br />
zu schicken. Dabei ging es den Frauen zum einen um<br />
Fragen des liturgischen Lebens: Man könnte die Muttersprache<br />
erbitten, „wenigstens im Wortgottesdienst der<br />
Vormesse, für die Gesänge im Hochamt, vielleicht auch<br />
für den Segensgruß (…)“. Sehr konkret und eine echte<br />
Herzensangelegenheit der Leserinnen damals: „Die katholischen<br />
Mütter Deutschlands bitten die Konzilsväter, den<br />
ohne Taufe gestorbenen neugeborenen oder totgeborenen<br />
Kindern christlicher Eltern eine besondere Form der kirchlichen<br />
Beerdigung zu gestatten.“<br />
Immerhin! 1961 ist ein Viertel aller Studierenden an<br />
den wissenschaftlichen Hochschulen der Bundesrepublik<br />
und West-Berlin, genau 26,3 Prozent, Frauen, notiert die<br />
„Frau und Mutter“ in Heft Nr. 7/1961. Am größten ist<br />
der Anteil der Studentinnen in der philosophischen Fakultät<br />
mit 44,7 und in der medizinischen mit 34,6 Prozent.<br />
Schlussfolgerung: Der Lehrberuf (Lehrerinnen) und der<br />
Arztberuf (Ärztinnen) sind die bevorzugten akademischen<br />
Frauenberufe.<br />
Wer von Ihnen,<br />
liebe Leser und<br />
Leserinnen, erinnert sich<br />
noch an dieses Jahr 1961?<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Post, Mails und Fotos:<br />
leserbriefe@junia-magazin.de,<br />
Stichwort „Rückblick“<br />
Frauen werden älter: Jeder zehnte Einwohner der<br />
Bundesrepublik ist über 65 Jahre, sagt die Statistik 1961.<br />
Die Frauen liegen (sicher auch kriegsbedingt) weit vorne.<br />
Mit 800.000 gegenüber Männern (250.000).<br />
Die Bundestagswahl 1961 steht an: Darauf wird<br />
in der „Frau und Mutter“ immer wieder Bezug genommen.<br />
Die Wahlbeteiligung ist in den 50er- und 60er-Jahren<br />
hoch (1961: 87,7 %). Elisabeth Schwarzhaupt wird zwar<br />
die erste Bundesministerin überhaupt, Frauenpolitik gibt<br />
es deshalb aber noch lange nicht. Es gibt insgesamt nur<br />
wenige einflussreiche Politikerinnen. Helene Weber, Bundestagsabgeordnete<br />
bis 1961 und von 1953 bis 1959 Vorsitzende<br />
des Müttergenesungswerkes, ist eine von ihnen.<br />
kfd-Präsidentin Marianne Dirks hält bei Webers Abschied<br />
in der „Frau und Mutter“ fest: „Wir wollen dankbar sein<br />
für alles, was Sie für uns deutsche Frauen erkämpft und<br />
erlitten haben!“<br />
1961 ist auch das Jahr des Mauerbaus. „Frau und<br />
Mutter“ schreibt in ihrer Oktoberausgabe: „Mit großer<br />
Bestürzung und tiefer Erschütterung erlebten wir alle am<br />
13. August die Abriegelung von Ost-Berlin.“ Der Berliner<br />
Kardinal Döpfner musste Abschied von seinem „Bistum<br />
unterm Kreuz“, wie er es nannte, nehmen. Politische<br />
Machthaber verwehrten ihm den Zugang nach Ost-Berlin,<br />
so wie umgekehrt der schnell eingesetzte Weihbischof<br />
Bengsch in Ost-Berlin nicht mehr nach West-Berlin darf.<br />
Frau und Mutter versucht, tröstende Worte zu finden:<br />
„Noch ist für Briefe und Freundesgaben die Grenze offen.<br />
In der kommenden Zeit brauchen unsere Freunde in der<br />
Zone alle noch möglichen Zeichen der Liebe und Treue<br />
und Anteilnahme dringender denn je.“<br />
Demnächst mehr „Weißt Du noch?“ unter:<br />
www.kfd.de/junia<br />
WEISST DU NOCH? 19
GENERATION<br />
Sie sind katholisch (nicht nur), kritisch, konstruktiv, kirchennah und<br />
kirchenfern: Die Serie „Generation K“ widmet sich jungen Frauen, die<br />
sich die Fragen von Kirche, Glauben und Gesellschaft neu stellen.<br />
EINE NEUE<br />
FORM VON KIRCHE<br />
„Junge<br />
Menschen wollen<br />
Glaubwürdigkeit“<br />
Wenn der Vater<br />
Kirchenmusiker ist und man<br />
quasi im Schatten der<br />
Kirche nebenan<br />
aufwächst, dann muss<br />
man sich einfach<br />
in der Gemeinde<br />
engagieren – oder nicht?<br />
Das Interesse von<br />
Johanna Müller<br />
jedenfalls geht weit<br />
darüber hinaus. Die<br />
17-Jährige ist die jüngste<br />
Teilnehmerin der<br />
Synodalversammlung und<br />
hofft, dass die Kirche in<br />
Deutschland die Chance<br />
nutzt, sich weiterzuentwickeln.<br />
VON ISABELLE DE BORTOLI<br />
S<br />
ich als Messdienerin engagieren,<br />
im Chor singen, oft<br />
in der Kirche sein und vor<br />
allem über Kirche sprechen – das<br />
ist für viele Kinder und Jugendliche<br />
nicht mehr selbstverständlich.<br />
Für Johanna Müller schon.<br />
Denn die 17-Jährige aus Marienfeld<br />
im Bistum Münster hat<br />
einen Papa, der Kirchenmusiker,<br />
also Organist und Chorleiter, ist,<br />
und zur benachbarten Kirche<br />
sind es nur ein paar Schritte. Ihr<br />
Engagement geht aber noch viel<br />
weiter: Johanna Müller gehört zu<br />
der jungen Generation von Katholiken<br />
und Katholikinnen, die<br />
sich auch beim Synodalen Weg<br />
engagieren. „Dass der Synodale<br />
Weg gestartet werden sollte, hatte<br />
ich über die Sozialen Medien<br />
mitbekommen“, erzählt Johanna<br />
Müller. „Dort hatte ich gesehen,<br />
dass der BDKJ 15 Leute unter 30<br />
Jahren sucht, um am Synodalen<br />
Weg teilzunehmen. Das fand ich<br />
total interessant und habe dann<br />
24<br />
GENERATION K
für mich entschieden: Ich bewerbe<br />
mich! Mein Alter war dann sicher<br />
ein Joker, der mir einen Platz<br />
beschert hat.“<br />
Und so fuhr Johanna Müller<br />
als jüngstes Mitglied der Synodalversammlung<br />
zum Auftakt im<br />
Januar 2020 nach Frankfurt und<br />
im Herbst zur Regionenkonferenz<br />
nach Dortmund – während ihre<br />
Freundinnen und Freunde sich<br />
auf den Weg zur Schule machten.<br />
„Vor der ersten Synodalversammlung<br />
war ich sehr aufgeregt. So<br />
etwas gab es noch nie, so ein großes<br />
Vernetzen untereinander. Die<br />
langen Aussprachen waren zum<br />
Teil sehr bewegend. Beim Treffen<br />
im Herbst in Dortmund war die<br />
Gruppe dann kleiner, und so habe<br />
ich mir auch Wortmeldungen zugetraut.“<br />
Die Erwartungen sind groß,<br />
und aus den Beratungen müssen<br />
Veränderungen folgen, betont<br />
die 17-Jährige – und spielt damit<br />
auch auf die Arbeitstexte aus den<br />
einzelnen Foren an. „Wenn etwa<br />
in dem Papier aus dem Forum<br />
,Frauen in Diensten und Ämtern'<br />
steht, was schon alles möglich<br />
ist, frage ich mich, warum diese<br />
Dinge dann nicht schon längst in<br />
allen Bistümern umgesetzt sind.“<br />
Johanna Müller ist selbst Mitglied<br />
des Forums „Macht und<br />
Gewaltenteilung in der Kirche“,<br />
das sich regelmäßig digital trifft<br />
und dessen erster Arbeitstext im<br />
Februar bei einem Online-Treffen<br />
der Synodalen vorgestellt werden<br />
soll. „Der Text wird von Experten<br />
wie Professorinnen und Professoren<br />
geschrieben, und ich hatte<br />
zunächst natürlich Respekt davor,<br />
zu dem Entwurf etwas zu sagen.<br />
Mittlerweile weise ich aber<br />
durchaus darauf hin, wenn mir<br />
etwa eine Passage unverständlich<br />
bleibt.“<br />
Und so beschäftigt sich die<br />
17-Jährige mit Themen, die<br />
selbst für studierte Theologinnen<br />
manchmal nur schwer zu<br />
durchschauen sind. Unter ihren<br />
Freundinnen und Mitschülern<br />
ist sie damit natürlich eine Ausnahme.<br />
„Bei uns im Münsterland<br />
sind schon viele katholisch – aber<br />
mehr auf dem Papier. Ein paar<br />
wenige Familien sind in der Gemeinde<br />
engagiert und die Jugendlichen<br />
dann dementsprechend im<br />
Chor oder bei den Messdienern<br />
aktiv“, sagt Johanna Müller. „Dabei<br />
kann der Glaube, kann Kirche<br />
jungen Menschen auch Halt geben,<br />
Lebenssinn, Hoffnung und<br />
Gemeinschaft. Dazu braucht es<br />
aber Authentizität und Glaubwürdigkeit<br />
– und eine gute Jugendarbeit.<br />
Sehr positiv reagieren<br />
andere in meinem Alter übrigens<br />
auf den Synodalen Weg, wenn ich<br />
davon berichte. Dann merken sie,<br />
dass es Menschen gibt, die die<br />
Missstände in der Kirche sehen<br />
und diese ändern möchten.“<br />
Und genau das möchte die<br />
17-Jährige mit ihrem Engagement<br />
beim Synodalen Weg erreichen:<br />
„Klar bin ich als Kind in die Gemeinschaft<br />
Kirche hineingewachsen,<br />
bin Messdienerin, singe im<br />
Mädchenchor unserer Gemeinde.<br />
Aber: Wenn man so aufwächst,<br />
sieht man vieles in Kirche auch<br />
als selbstverständlich an, nimmt<br />
einiges hin. Ich möchte die Dinge<br />
aber hinterfragen – und da wird<br />
es dann kompliziert. Kommunikation<br />
in Kirche ist schwierig,<br />
Kirche ist weltfremd und nicht<br />
authentisch – und das ist, gerade<br />
in Bezug auf junge Menschen, ein<br />
Problem.“<br />
Stellvertretend für ihre Generation<br />
kämpft Johanna Müller<br />
für die Forderungen junger Katholikinnen<br />
und Katholiken. Und<br />
hofft, dass die Corona-Pandemie<br />
die Reformbewegung nicht ausbremst.<br />
„Schon jetzt ist der Synodale<br />
Weg eher ein Marathon<br />
als ein Sprint. Wir müssen im<br />
Gespräch bleiben – und auch die<br />
Johanna Müller<br />
bei der ersten<br />
Synodalversammlung<br />
im Januar<br />
2020 mit den<br />
Vertreterinnen<br />
der kfd:<br />
Brigitte<br />
Vielhaus,<br />
Lucia Lagoda<br />
und Agnes<br />
Wuckelt (v.l.)<br />
Aufmerksamkeit der Medien ist<br />
wichtig.“ Sie hofft, dass aus dem<br />
Synodalen Weg auch Konsequenzen<br />
folgen: „Dann können wir<br />
in Deutschland mit diesem Weg<br />
vielleicht auch Vorbild für andere<br />
Ländern sein. Für die Kirche wünsche<br />
ich mir, dass ich mich nicht<br />
mehr für sie schämen muss. Wir<br />
werden zu einer neuen Form von<br />
Kirche kommen müssen, in der<br />
die Glaubensgemeinschaft wieder<br />
im Mittelpunkt steht – und das ist<br />
eine ganz große Chance, wie ich<br />
finde.“<br />
GENERATION K 25
IMPRESSUM<br />
104. JAHRGANG | MITGLIEDERMAGAZIN DER kfd<br />
Herausgeberin: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) –<br />
Bundesverband e.V., Düsseldorf, vertreten durch Bundesvorsitzende Mechthild Heil<br />
Redaktion: Jutta Laege (Chefredakteurin, viSdP), Isabelle De Bortoli, Kim Theyssen<br />
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Prinz-Georg-Straße 44, 40477 Düsseldorf<br />
Telefon 0211 44992-43 oder -40, Telefax 0211 44992-89<br />
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Vertrieb<br />
Telefon 0211 44992-34<br />
Gestaltung<br />
Das weite Feld, Design Direction<br />
Christina Claßen, Köln<br />
Lektorat<br />
Petra Richter, Köln<br />
Gesamtherstellung<br />
Westend Druckereibetriebe GmbH<br />
WKS Druckholding, Essen<br />
Datenschutz<br />
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wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion dar. Nachdruck, auch aus zugsweise, nur mit Genehmigung und<br />
Quellenangabe. Die Zeitschrift wird sechs jährlich ausgeliefert, wenn der Beitragsanteil für<br />
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Darlehenskasse im Bistum Münster<br />
IBAN DE22 4006 0265 0003 1974 00<br />
BIC GENODEM1DKM<br />
„Im März-Heft<br />
beschäftigen wir<br />
uns mit den Belastungen<br />
der Mütter<br />
in diesen herausfordernden<br />
Zeiten.<br />
Als Mutter bin ich<br />
gespannt darauf,<br />
was Medizinerinnen<br />
dazu herausgefunden<br />
haben,<br />
was das Geheimnis<br />
ausgeglichener<br />
Mütter ist, und<br />
wie starke Mütter<br />
und eine starke<br />
Gesellschaft zusammenhängen.”<br />
Isabelle De Bortoli,<br />
<strong>Junia</strong>-Redakteurin<br />
Im<br />
nächsten<br />
Heft<br />
MÄRZ<br />
<strong>2021</strong><br />
VERBANDSOFFENSIVE<br />
<strong>2021</strong><br />
GLEICHE CHANCEN<br />
GLEICHE RECHTE,<br />
GLEICHE MACHT<br />
Die kfd fragt: „Frauen, ist<br />
Euch das genug?“ Was im<br />
Bundestagswahljahr für<br />
Frauen wichtig wird<br />
WELTGEBETSTAG<br />
DAS LEBEN IN<br />
VANUATU<br />
Zum Weltgebetstag geht<br />
unser Blick zum kleinen<br />
Inselstaat im Pazifik, der<br />
von Naturkatastrophen<br />
bedroht ist<br />
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Engel, Glitzer hält auch auf Matschhosen, Geschichten aus einem herrlich<br />
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MUTTER ERDE<br />
VOM GUTEN<br />
UMGANG MIT DER<br />
SCHÖPFUNG<br />
Was die Bibel zu<br />
Naturkatastrophen,<br />
Ausbeutung und<br />
Verschwendung sagt<br />
Außerdem im Heft:<br />
Omas Beste<br />
Mme X & Mrs. Y<br />
<strong>Junia</strong>-Quiz<br />
Frauenorte<br />
Auflösung Mme X und Mrs. Y in diesem Heft: Mme X: Caroline Herschel Mrs. Y: Antonia Langsdorf
Der Gedanke zum Schluss<br />
„Wenn man<br />
die Kraft hat für die<br />
kleinen Dinge, dann<br />
hat man sie auch für<br />
die großen.”<br />
Etty Hillesum, geboren am 15.01.1914,<br />
niederländische Juristin und Schriftstellerin, am 30.11.1943 in Auschwitz ermordet<br />
SHOP<br />
Bleiben Sie<br />
gesund!<br />
KLEINER GRUSS ZUM<br />
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Victor Hugo<br />
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands • Prinz-Georg-Str. 44 • 40477 Düsseldorf<br />
AUF IN DIE ZUKUNFT!<br />
Die Zukunft hat viele Namen:<br />
Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare,<br />
für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte,<br />
für die Tapferen ist sie die Chance.<br />
Ob das kleine rote Kärtchen mit dem Aufdruck „Bleiben Sie<br />
gesund!“ (0,10 Euro, WG83) oder die Postkarte „Auf in die<br />
Zukunft“ mit einem Gedicht von Victor Hugo (1 Euro, WG75)<br />
– zeigen Sie Ihren kfd-Schwestern, Freunden und Familie<br />
zum neuen Jahr, dass Sie an sie denken.<br />
JETZT: DIE NEUE<br />
„MITARBEITERIN“<br />
VON DER KUNST, SICH<br />
RICHTIG ZU ENTSCHEIDEN<br />
Hand aufs Herz: Wie treffen Sie<br />
Ihre Entscheidungen – mit dem<br />
Kopf oder dem Bauch? Um die<br />
Kunst, an den Weggabelungen des Lebens eine kluge<br />
Wahl zu treffen, geht es im Titelthema der neuen „Mitarbeiterin“.<br />
Mit dem neuen Jahrgang der „Mitarbeiterin“<br />
<strong>2021</strong> starten auch einige neue Serien. Lernen Sie die<br />
Frauen der frühen Kirche kennen, machen Sie sich auf die<br />
Reise zu Orten der Gottesbegegnung und lassen Sie sich<br />
von der Bibel anregen, Antworten auf Fragen der heutigen<br />
Zeit zu finden.<br />
UND MEHR SPANNENDE THEMEN!<br />
Kontakt zum Abo-Service: Dijana Galzina<br />
Tel. 0211 44992-34 | E-Mail: abo@kfd.de