DGZ-Weihnachtsbeilage 2020
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DEUTSCHE<br />
GEHÖRLOSENZEITUNG<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
WEIHNACHTS- UND<br />
NEUJAHRSGRÜSSE <strong>2020</strong>/21<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
2
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Wir danken allen herzlich für den ehrenamtlichen Einsatz<br />
in dieser für uns schwierigen Zeit. Der Einsatz von<br />
ehrenamtlich Engagierten, die spontan für ältere und<br />
isolierte gehörlose Menschen eingesprungen sind, war<br />
besonders beeindruckend. Viele haben sich verstärkt<br />
solidarisch für ihre Mitmenschen eingesetzt, trotz eigener<br />
Belastungen. Wir haben alle zusammen angepackt und<br />
viele Fortschritte erreichen können. Trotz Schwierigkeiten,<br />
Einschränkungen und Rückschlägen half uns die<br />
gemeinsame Solidarität, möglichst gesund<br />
durch diese schwierige Zeit zu kommen.<br />
Zum Ende des Jahres, zur besinnlichen Zeit,<br />
werden wir den Opfern der Pandemie gedenken.<br />
Diese trotz allem möglichst<br />
friedliche und besinnliche Zeit gebe uns Hoffnung,<br />
Kraft und Zuversicht<br />
für ein gesünderes kommendes Jahr.<br />
Ehrenpräsidenten und Ehrenmitglied:<br />
Gerlinde Gerkens – Prof. Dr. Ulrich Hase –<br />
Käthe George<br />
Präsidium:<br />
Helmut Vogel – Elisabeth Kaufmann –<br />
Steffen Helbing – Michael Wohlfahrt –<br />
Dr. med. Ulrike Gotthardt – Hans-Jürgen Kleefeldt<br />
Beirat:<br />
Benjamin Gutwein – Ege Karar – Bernd Siebert –<br />
Christian Ebmeyer – Bernd Schneider<br />
Bundesgeschäftsstelle:<br />
Daniel Büter – Dr. Anja Gutjahr –<br />
Ngoc Mai Nguyen – Wille Felix Zante –<br />
Petra Alaei<br />
www.gehoerlosen-bund.de<br />
2 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
3
RÜCK- & AUSBLICKE<br />
„Die Pandemie stellte die<br />
ganze Welt auf den Kopf“<br />
Zwölf Persönlichkeiten aus der Gebärdensprachgemeinschaft<br />
blicken auf das vergangene, von Corona<br />
überschattete Jahr zurück und teilen ihre Wünsche für<br />
das neue Jahr 2021<br />
Asha Rajashekhar<br />
Pädagogin, Aktivistin<br />
<strong>2020</strong> war natürlich kein einfaches,<br />
sondern ein schwieriges Jahr.<br />
Corona hatte einen sehr großen<br />
Einfluss auf unser Leben. Als Lehrerin<br />
wusste ich oft nicht, ob ich arbeiten kann<br />
oder nicht. Im März gab es zum ersten<br />
Mal Online-Unterricht, und dann durften<br />
1<br />
2<br />
Josef Willmerdinger<br />
DGS-Präsident<br />
wir doch in die Schule zurück. Es gab auch<br />
viele Ängste und Sorgen, ob man dem<br />
Corona-Virus ausgesetzt war oder nicht.<br />
Was mich auch sehr erschüttert hat, war<br />
der Fall George Floyd, der durch brutale<br />
Polizeigewalt getötet wurde. Das stellte<br />
eine deutliche Verletzung der Menschenwürde<br />
dar. Für mich war dies neben Corona<br />
der Tiefpunkt. Ein Höhepunkt war<br />
für mich die darauffolgende BLM-Bewegung;<br />
es wurde viel aufgeklärt. Vielen<br />
wurde bewusst, dass auch in Gebärdensprache<br />
diskriminiert werden kann. Ich<br />
bin sehr froh, dass wir die Diskussion zu<br />
diesem Thema ermöglicht haben.<br />
Für 2021 wünsche ich mir, dass wir alle<br />
gesund bleiben. Dazu möchte ich auch,<br />
dass jedem die Diversität unserer Gemeinschaft<br />
bewusster wird. BIPoC-Personen<br />
sollen mehr einbezogen werden,<br />
wie zum Beispiel in der Vereinsarbeit.<br />
Es war für mich ein sehr turbulentes<br />
Jahr. Kaum war ich neugewählter<br />
Präsident, stellte die Corona-Pandemie<br />
die ganze Welt auf den Kopf. Das<br />
erschwerte mir den Einstieg in das Amt.<br />
Positiv war aber, dass für uns taube Menschen<br />
Videokonferenzen zur Normalität<br />
wurden. Wir vom Deutschen Gehörlosen-Sportverband<br />
schauen auch, wie<br />
sich die Pandemie in Brasilien entwickelt,<br />
wo 2021 die Sommer-Deaflympics stattfinden<br />
sollen. Zudem gab es auch viele<br />
Ereignisse wie die BlackLivesMatter-, feministische<br />
oder LGBTQ*- Bewegungen,<br />
die mehr Aufmerksamkeit bekamen und<br />
ich vom ganzen Herzen unterstütze.<br />
Meine Familie ist mein größter Halt, die<br />
mir viel Kraft gibt. In meinem privaten<br />
Umfeld gab es glücklicherweise keine<br />
Tiefen. Es stimmt mich aber traurig, dass<br />
immer wieder Menschen versuchen, der<br />
sowieso so kleinen Taubengemeinschaft<br />
zu schaden.<br />
Für 2021 haben wir vieles vor, um den<br />
DGS weiterhin zu stabilisieren. Auch die<br />
Elisabeth Kaufmann<br />
DGB-Vizepräsidentin<br />
Ich erlebte meine erste Pandemie. Als<br />
im Fernsehen über den Virusausbruch<br />
in China berichtet wurde, dachte ich<br />
noch, dass das Deutschland nicht betreffen<br />
würde. Es begann harmlos und<br />
dann explodierten die Zahlen. Die Welt<br />
war auf einmal nicht mehr dieselbe. An<br />
diesen Wahnsinn habe ich mich inzwischen<br />
schon gewöhnt. Aber ein toller<br />
Nebeneffekt ist, dass alle gemeinsam<br />
gegen die Corona-Krise kämpfen, wie<br />
zum Beispiel für den barrierefreien Zugang<br />
zu Informationen seitens der Regierung<br />
und des Robert-Koch-Instituts.<br />
Mir fallen keine Höhen und Tiefen ein.<br />
Denn mit meinen Ehrenämtern habe<br />
ich jeden Tag die Aufgabe, das Beste<br />
für die Gehörlosengemeinschaft zu machen.<br />
Wenn ich einmal abtrete, kann<br />
ich gewiss sein, dass ich meine Verantwortung<br />
für meine ehrenamtlichen<br />
Engagements gelebt habe – trotz aller<br />
Höhen und Tiefen, die einfach zum Leben<br />
dazu gehören.<br />
Im kommenden Jahr habe ich einiges<br />
vor, darunter die Durchführung<br />
eines Frauenworkshops und die Organisation<br />
der Fachtagung „Musikperformance“.<br />
Wenn das Münchner<br />
Gehörlosenzentrum wieder<br />
öffnet, gibt es einiges aufzuholen. Und<br />
dann ist da auch noch das nächste<br />
Projekt des Deutschen Gehörlosentheaters.<br />
Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Gehörlosen-Bund ist mir sehr wichtig.<br />
Außerdem wünsche ich mir positive Entwicklungen<br />
im ICSD, damit wir erfolgreiche<br />
Deaflympics bestreiten können. Privat<br />
freue ich mich auf viel Zeit mit meiner<br />
Familie.<br />
3<br />
1 privat, 2 studiolind Hamburg, 3 GMU<br />
4 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
RÜCK- & AUSBLICKE<br />
Christian Rathmann<br />
Professor<br />
für Deaf Studies/Gebärdensprachdolmetschen<br />
Es war ein sehr ungewöhnliches Jahr,<br />
welches mit davor ungeahnten gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen<br />
verbunden war, die innerhalb kurzer Zeit<br />
zu meistern waren. Es war leider zu offensichtlich,<br />
dass eine hohe Anzahl von gesellschaftlichen<br />
Ausgrenzungen und Ungleichbehandlungen<br />
in der Öffentlichkeit<br />
stattgefunden haben.<br />
4<br />
Höhen waren für mich unter anderem<br />
die Sichtbarkeit der Gebärdensprachen<br />
in der Gesellschaft durch die Medien,<br />
die Erweiterung meiner Abteilung an der<br />
Universität und die Sichtbarkeit sowie<br />
Sensibilisierung der Intersektionalität<br />
in der Gehörlosengemeinschaft. Tiefen<br />
waren für mich, dass es sehr viele Kranke<br />
und Tote in der Gesellschaft gab. Außerdem<br />
musste ich meinen Jahresurlaub<br />
in Argentinien abbrechen. Auch fand<br />
ich es schade, dass ich die Erstsemester-<br />
Studenten nicht persönlich begrüßen<br />
durfte!<br />
Für 2021 habe ich vieles vor. Darunter<br />
eine Forschungskooperation mit drei<br />
brasilianischen Gastwissenschaftlern sowie<br />
die Umsetzung weiterer Schritte zur<br />
Anerkennung der Gebärdensprachen als<br />
Minderheitssprachen. Es sieht außerdem<br />
gut aus, dass wir zu Präsenzveranstaltungen<br />
an der Universität zurückkehren<br />
können. Ich hoffe auch, dass ich Urlaub<br />
auf den Azoren machen kann!<br />
Daniel Beilborn<br />
DGJ-Vorsitzender<br />
Für mich war <strong>2020</strong> eine große Umstellung.<br />
Es ist viel passiert und wir<br />
wurden mit einer Informationsflut<br />
zum Thema Corona überrannt. Ich habe<br />
mir viele Gedanken zu diesem Thema<br />
gemacht. Nicht nur deswegen war es<br />
ein herausforderndes Jahr, sondern<br />
auch wegen der BlackLivesMatter-Bewegung.<br />
Dadurch habe ich viel reflektiert<br />
und bin mir meiner Privilegien als<br />
weiße Person bewusst geworden.<br />
6<br />
4 privat, 5 Museumsdienst hamburg, 6 privat<br />
<strong>2020</strong> war wegen Corona kein schönes<br />
Jahr. Nachdem es im Februar<br />
sehr gut lief, mussten alle Museen<br />
im März schließen. Das war eine ungewohnte<br />
Situation. Es kamen auch viele<br />
Anfragen, wann es denn wieder Termine<br />
gäbe. Daran sah man, wie hoch der Bedarf<br />
im Kulturbereich ist.<br />
Im August gab es einen kleinen Lichtblick,<br />
als die Museen wieder öffnen<br />
durften und wir Termine anbieten konnten.<br />
Führungen mit Gesichtsmasken<br />
waren komisch, aber man gewöhnte<br />
sich daran und die Kommunikation<br />
funktionierte trotzdem gut. Aber<br />
nicht mal zwei Monate später mussten<br />
alle Museen traurigerweise wieder<br />
schließen.<br />
Ich wünsche mir schon sehr lange, dass<br />
es gehörlose Menschen mit Gebärdensprachkompetenz<br />
in den Bereichen Bildung<br />
und Vermittlung in den deutschen<br />
Museen gibt. Freie Mitarbeiter, die ab<br />
und an Führungen anbieten, reichen<br />
Martina Bergmann<br />
Museums-Pädagogin<br />
nicht! Es wäre schön, wenn es in einigen<br />
Großstädten gehörlose feste Mitarbeiter<br />
gäbe – und zwar in den Museumszentralen.<br />
Natürlich hoffe ich auch,<br />
dass 2021 besser wird und die Museen<br />
wieder ihre Türen öffnen können.<br />
5<br />
Ein Tiefpunkt waren für mich die Kontaktbeschränkungen.<br />
Für mich als taube<br />
Person, die den körperlichen Kontakt<br />
braucht, sind diese Einschränkungen sehr<br />
schwierig. Positiv war jedoch, dass ich<br />
mehr Zeit mit meiner Familie verbringen<br />
konnte. Mir ist der Wert der Familie bewusster<br />
geworden. Der DGJ ist die Wichtigkeit<br />
von Online-Angeboten bewusst<br />
geworden, die eine große Bereicherung<br />
für die Gemeinschaft sind. Vorher haben<br />
wir uns eher auf Präsenzangebote fokussiert,<br />
aber durch Corona wurden wir zur<br />
Umstellung gezwungen.<br />
Für das nächste Jahr habe ich so viele Sachen<br />
vor, die aber noch offen sind. Ich<br />
habe somit keinen konkreten Plan für das<br />
kommende Jahr, da alles ungewiss ist.<br />
Aber eins möchte ich auf jeden Fall: eine<br />
Impfung gegen Corona. Eine Impfung ist<br />
für alle wichtig – wir müssen an andere<br />
Personen denken anstatt nur an uns<br />
selbst. Deshalb würde ich das auf jeden<br />
Fall sofort machen.<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
5
RÜCK- & AUSBLICKE<br />
Ralph Raule<br />
Senatskoordinator<br />
7<br />
Das Jahr <strong>2020</strong> war eines der ereignisreichsten<br />
Jahre. Über sieben<br />
Monate leben wir schon<br />
mit einer Pandemie. Viele früher selbstverständliche<br />
Dinge in unserem Leben<br />
sind es nicht mehr. Die Corona-Phase ist<br />
ein tiefer Einschnitt in unserem Leben,<br />
aber nicht nur negativ. Zum Beispiel<br />
wurde man sich der fehlenden Gebärdensprachverdolmetschungen<br />
in den<br />
Nachrichten bewusst.<br />
Beruflich war dieses Jahr etwas Besonderes<br />
für mich. Mit dem neuen Amt als<br />
erster hauptamtlicher Senatskoordinator<br />
der Stadt Hamburg wurde mein Berufsleben<br />
komplett auf den Kopf gestellt. Diese<br />
berufliche Neuorientierung ist eine große<br />
Herausforderung. Jedoch kann ich trotz<br />
vielfältigen anfänglichen Schwierigkeiten<br />
sagen, dass es mir sehr viel Spaß bereitet.<br />
Für das kommende Jahr habe ich sehr<br />
viele Ideen im Kopf. Im Vordergrund<br />
steht im Moment jedoch noch immer<br />
eine gute Einarbeitung in meinem neuen<br />
Job. Ich hoffe sehr, dass persönliche<br />
Kontakte wieder möglich werden. Das<br />
fehlt mir gerade sehr.<br />
Das Jahr war etwas seltsam. Anfangs<br />
gab es ein großes Up, und dann<br />
kam der Lockdown. An diesen<br />
schloss sich ein ständiges Auf und Ab an.<br />
Ein Höhepunkt waren die Standing<br />
Ovations nach unserer Aufführung für<br />
BEAThoven in der Kölner Philharmonie.<br />
So etwas erlebt man als Künstler nicht<br />
oft und es war eine großartige Anerkennung<br />
für mich und die Kinder. Der Opus-<br />
Klassik-Preis für mein Musikvideo zu<br />
Beethovens 5. Symphonie war außerdem<br />
eine weitere unerwartete Anerkennung.<br />
Aber natürlich gab es auch weniger gute<br />
Zeiten: Die ganzen Absagen bedeuteten<br />
Arbeitslosigkeit. Dadurch gewann ich<br />
jedoch auch Zeit für mich und andere<br />
Dinge, welche ich sonst nicht gehabt<br />
hätte. Meine Kreativität und Motivation<br />
konnte ich so wieder neu entdecken.<br />
2021 werden manche Projekte aufgeholt.<br />
Ich werde als weiblicher Beethoven<br />
zu Helmut Oehrings Komposition<br />
performen, worauf ich mich schon sehr<br />
freue. In Planung habe ich noch meine<br />
eigene Forschung bezüglich Gebärdensprachkunst,<br />
Tanz und Performance; ich<br />
möchte mich immer weiterentwickeln.<br />
Kassandra Wedel<br />
Tänzerin, Schauspielerin<br />
8<br />
4 GMU, 5 studiolind Hamburg,6 Museumsdienst Hamburg, 7 privat<br />
Okan Kubus<br />
Professor für Gebärdensprachdolmetschen<br />
<strong>2020</strong> war mein erstes Jahr als Professor<br />
an der Hochschule Magdeburg-Stendal<br />
im Studiengang<br />
Gebärdensprachdolmetschen und war<br />
deshalb ganz besonders für mich. Ich<br />
bin damit in eine neue Lebensphase<br />
eingetreten.<br />
9<br />
Wie sicher alle von uns habe ich die Auswirkungen<br />
der Pandemie in diesem Jahr<br />
auch als sehr einschneidend und belastend<br />
erlebt. Parallel zu meiner neuen beruflichen<br />
Situation hat das viele unvorbereitete<br />
Fragen aufgeworfen, was enorm<br />
anstrengend war. Mich beeindruckten<br />
der Zusammenhalt und Wille aller, sich<br />
auf neue Lösungen einzulassen. Dadurch<br />
wurden wichtige Gespräche angestoßen,<br />
wie zum Beispiel die Bedeutung<br />
von Barrierefreiheit in Videogesprächen.<br />
Am liebsten möchte ich ins Ausland reisen<br />
können, was mir sehr fehlt. Es war<br />
sehr schwer, meine Familie dieses Jahr<br />
nicht in der Türkei besuchen zu können.<br />
Ich wünsche mir für die Zukunft<br />
außerdem, dass wir das in diesem Jahr<br />
Gelernte nicht vergessen und so den<br />
Abbau von Barrieren zur Stärkung der<br />
Taubengemeinschaft immer weiter vorantreiben<br />
können.<br />
Christian Ebmeyer<br />
Telekom-Berater,<br />
Misshandlungs-Beauftragter<br />
<strong>2020</strong> war in vielen Bereichen ein herausforderndes<br />
Jahr. Einerseits die Einschränkungen<br />
persönlicher Kontakte,<br />
die vielen ausgefallenen Veranstaltungen;<br />
andererseits haben wir die Erkenntnis, dass<br />
wir Gehörlose längst im digitalen Zeitalter<br />
angekommen sind. Wir können uns glücklich<br />
schätzen, dass wir in einer Zeit mit so<br />
vielen technischen Innovationen leben.<br />
10<br />
7 CHRISTOPH TAPPÉ, 8 Nicolas Priso, 9 privat, 10 privat<br />
6 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
RÜCK- & AUSBLICKE<br />
Einer der Höhepunkte war für mich auch<br />
mein 40-jähriges Dienstjubiläum bei der<br />
Deutschen Telekom AG. Darüber hinaus<br />
hat mich der Einsatz als Ansprechpartner<br />
der Stiftung Anerkennung und Hilfe für<br />
misshandelte Betroffene stark beschäftigt.<br />
Ich bin hierfür als Verantwortlicher<br />
beim Deutschen Gehörlosen-Bund eingesetzt<br />
und informiere und berate gehörlose<br />
Antragsteller.<br />
Auch diese Aufgabe wird mich ins nächste<br />
Jahr begleiten. Ich hoffe und wünsche<br />
mir für alle Betroffenen einen reibungslosen<br />
Beratungsverlauf von der Antragstellung<br />
bis hin zum Erhalt der Entschädigung<br />
für das erlittene Leid. Ich werde mich weiterhin<br />
mit aller Kraft dafür einsetzen.<br />
Magdalena Stenzel<br />
VisuKids-Vorsitzende<br />
Das Jahr begann damit, dem Sächsischen<br />
Ministerpräsidenten Michael<br />
Kretschmer unsere Petition<br />
„Gebärdensprache umsetzen“ öffentlich<br />
zu übergeben. Diese Gespräche, zeitgleich<br />
laufende Gerichtsprozesse und<br />
eine regelmäßige Berichterstattung der<br />
Sächsischen Zeitung haben dazu geführt,<br />
dass nun das Kultusministerium für Dolmetscher<br />
zahlt. Ein riesiger Erfolg, nach<br />
jahrelangem zähen Kampf!<br />
11<br />
Es ist viel mehr passiert als erwartet.<br />
Es war ein spezielles Jahr, in<br />
dem ich viel Zeit für Selbstreflexion<br />
und eine persönliche Weiterentwicklung<br />
hatte. Ich habe viel gebloggt und<br />
war auf Instagram aktiv. Besonders das<br />
Thema Sexismus ist für mich wichtiger<br />
denn je geworden. Ich trage viele wertvolle<br />
Erfahrungen wie einen Schatz mit<br />
mir herum, die ich an andere weitergeben<br />
möchte.<br />
endlich ein Schulfach mit Lehrplan wird<br />
und mit VisuKids weiter wirksam sein.<br />
Ich hoffe, dass auch im Förderzentrum<br />
Hören in Chemnitz endlich in der Grundschule<br />
Dolmetscher eingesetzt werden.<br />
Persönlich möchte ich gern gehörlose<br />
Freunde besuchen können, mit meiner<br />
Familie reisen sowie gesund bleiben.<br />
12<br />
11 ProBild Fotografie, 12 privat<br />
Während des Lockdowns habe ich Eltern<br />
unterstützt, dass bilinguale Bildung trotz<br />
Schulschließungen fortgesetzt wird. Wir<br />
konnten bilinguale Veranstaltungen ermöglichen<br />
– sowohl online als auch als<br />
Ausflug. Gehörlose Kinder konnten zum<br />
ersten Mal Gleichgesinnte sehen. Es ist<br />
schade, dass wichtige Tagungen ausgefallen<br />
sind. In meinen Bemühungen um bilinguale<br />
Bildung wurde einiges ausgebremst.<br />
2021 möchte ich mich in Sachsen unter<br />
anderem dafür einsetzen, dass DGS<br />
Ich habe sowohl Höhen als auch Tiefen<br />
erlebt. Aber es war ein Jahr voller neuer<br />
Gedankenanstöße. Ich konnte durch<br />
das Bloggen viele unterschiedliche Leute<br />
interviewen. Besonders toll war, dass<br />
wir Tabuthemen ansprechen und so<br />
dazu beitragen konnten, diese Tabus zu<br />
brechen. Das hat mich wirklich bewegt,<br />
daran möchte ich auch in Zukunft weiterarbeiten.<br />
Für 2021 habe ich mir vorgenommen,<br />
weiter gegen die Diskriminierung von<br />
Dana Cērmane<br />
Bloggerin, Aktivistin<br />
Kindern und Jugendlichen zu kämpfen.<br />
Es gibt noch viel zu tun, damit eine<br />
Gleichberechtigung zu Erwachsenen<br />
erreicht ist. Ich möchte meinen Aktivismus<br />
zu wichtigen Themen aufrechterhalten.<br />
Ich wünsche mir speziell fürs<br />
nächste Jahr mehr Wertschätzung für die<br />
Gebärdensprache und dass wir mehr<br />
Tabus brechen können.<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
7
8 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Weiß sind Türme, Dächer,<br />
Zweige, und das Jahr<br />
geht auf die Neige, und<br />
das schönste Fest ist da.<br />
Theodor Fontane<br />
Ein aufregendes Jahr liegt hinter uns allen. Nun wünschen wir unseren<br />
Mitgliedsvereinen, unseren Kooperationspartnern sowie unseren Förderern:<br />
Frohe Weihnachten, erholsame Tage zum Durchatmen und ein gutes,<br />
gesundes Jahr 2021!<br />
Trotz Abstand bleiben wir miteinander verbunden.<br />
der Vorstand, die Beauftragten und die Mitabeiter*innen von<br />
Geschäftsstelle, Dolmetschervermittlung für Gebärdensprache und<br />
Ergänzender unabhängiger Teilhabeberatung<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
9
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Nicht die Glücklichen<br />
sind dankbar.<br />
Es sind die Dankbaren,<br />
die glücklich sind.<br />
Francis Bacon<br />
10 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
11
12 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
13
14 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
15
WEIHNACHTSPREISRÄTSEL<br />
Preisrätsel<br />
für <strong>DGZ</strong>-Abonnenten<br />
Welcher berühmte taube Bildhauer aus Österreich schuf über 2.000 Werke?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
1.<br />
2. Wie heißt die bis heute einzige taube Oscarpreisträgerin?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
2.<br />
3. Nach welchem Namen wurden die Vorreiter für DGS Heiko Zienert, Wolfgang Schmidt und<br />
Alexander von Meyenn genannt?<br />
__ __ __ __ __ __ __<br />
3.<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
4. In welchem einmaligen Kulturprojekt wurden zehn Gehörlose in München ausgebildet?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
4.<br />
5. Welche Sportart betreibt Urs Breitenberger?<br />
__ __ __ __ __ __<br />
5.<br />
6. Welcher Verband feierte in diesem Jahr 15. Geburtstag?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __<br />
6.<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ – __ __ __ __ __ __<br />
7. Die Fußball-Bundesliga hat einen gehörlosen Torwarttrainer. Wer ist es?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
7.<br />
8. Wie heißt die Influencerin, die unter dem Namen „chocosecret“ auf Instagram ist?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
8.<br />
__ __ __ __ __ __<br />
9. Wie heißt die Netflix-Serie, die sich um das Leben auf der Gallaudet Universität dreht?<br />
__ __ __ __<br />
9.<br />
__<br />
10. Was hat Jochen Muhs bei den Kulturtagen der Gehörlosen 2008 in Köln erhalten?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
10. 11.<br />
11. Wie heißt die inklusive Kinderkrippe, die von einer tauben Münchnerin geleitet wird?<br />
__ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
12.<br />
16 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
WEIHNACHTSPREISRÄTSEL<br />
Lösungswort<br />
herausgefunden?<br />
Bio-Baumwolle & mehr – fair hergestellt<br />
wasni-Jacken können online konfiguriert und bestellt werden<br />
(wir berichteten in der <strong>DGZ</strong> 04 | 2019).<br />
1. Preis<br />
wasni–Gutschein<br />
im Wert von einer<br />
klassischen Kapuzenjacke<br />
(72 €)<br />
2. Preis<br />
wasni–Gutschein<br />
im Wert von 50 €<br />
3. Preis<br />
wasni–Gutschein<br />
im Wert von 25 €<br />
Lösungswort:<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.<br />
Einsendeschluss: 6. Januar 2021<br />
Das Lösungswort bitte mit vollständigem Namen und Postanschrift zuschicken an info@gehoerlosenzeitung.de<br />
oder per Fax an 07724/9160666. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
17
18 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
WEIHNACHTSGESCHICHTE<br />
Unser erster Christbaum<br />
Eine Weihnachtsgeschichte von Peter Rosegger, nacherzählt von Käte Röhring<br />
Peter hatte Weihnachtsferien.<br />
Wochenlang hatte er sich schon<br />
auf die Heimat gefreut. Als der<br />
Tag kam, schneite es so viel, dass die<br />
Eisenbahn nicht weiterfahren konnte.<br />
Peter stieg aus und ging zu Fuß.<br />
Er musste noch sechs Stunden laufen,<br />
sein Elternhaus lag oben auf einem<br />
Berg. Er musste durch den Bergwald<br />
hinaufgehen. Zur Abenddämmerung<br />
kam er dann endlich<br />
glücklich und froh beim alten Haus<br />
an. Er ging hinein, die Stube war<br />
klein, niedrig, dunkel und warm.<br />
Die Stadthäuser waren alle sehr<br />
groß, das Waldbauernhaus im Vergleich<br />
sehr klein.<br />
Diese Geschichte ist schon viele<br />
Jahre alt. In den Dörfern gab es<br />
noch kein elektrisches Licht und<br />
die Menschen kannten noch keinen<br />
Christbaum. Auf dem offenen<br />
Stein-Herd brannte das Feuer. Auf<br />
dem Tisch wurde eine Kerze angezündet.<br />
Peters Mutter war sehr<br />
froh und sagte: „Wie schön, dass<br />
du endlich zu Hause bist. Du warst<br />
sehr lange fort.“<br />
Peter wollte Doktor werden, weshalb<br />
er in der Stadt zur Schule gehen<br />
musste. Peters kleiner Bruder hieß<br />
Nickel, er sah blass aus. „Nickel hustet<br />
schon den halben Winter durch.<br />
Darum muss er im Haus bleiben. Weil er<br />
nicht an die frische Luft kommt, sieht er<br />
so fahl aus“, sagte die Mutter.<br />
In der Nacht vor Heiligabend schlief<br />
Peter wenig und dachte nach. In der<br />
Stadt kauften einige Familien einen<br />
Tannenbaum. Daran wurden kleine<br />
Kerzen gesteckt. Unter dem Baum wurden<br />
dann kleine Geschenke gelegt und<br />
bis Heiligabend brannten die Kerzen,<br />
das war so ein schöner Anblick. Daher<br />
wollte Peter morgen zum ersten Mal<br />
einen Christbaum aus dem Wald holen.<br />
Kerzen hatte er schon mitgebracht. Er<br />
wollte sehr früh aufstehen, bevor seine<br />
Mutter in der Küche aktiv war. Heimlich<br />
stand er am nächsten Morgen<br />
auf und zog sich an. Leise ging er zur<br />
Hintertür hinaus, draußen war dichter<br />
Winternebel. Das war gut, denn keiner<br />
konnte ihn sehen, wie er in den Wald<br />
ging. Er suchte einen schönen Tannenbaum<br />
aus, machte den Christbaum auf<br />
zwei kleinen dicken Holzstücken in der<br />
Scheune fest und versteckte ihn.<br />
Dann war es Heiligabend. Die Mägde<br />
und Knechte, die auf dem Bauernhof<br />
halfen, waren in den Ställen, um das<br />
Vieh zu füttern. Im Anschluss wollten<br />
sie sich waschen und ihre Sonntagskleider<br />
anziehen. Die Mutter hatte noch viel<br />
für das Mahl zum Weihnachtsfest zu<br />
kochen. Der Vater ging mit dem kleinen<br />
Nickel zu den Tieren im Stall. Sie schauten<br />
nach, ob alle Tiere auch genug Futter<br />
hatten. In diesem Moment konnte Peter<br />
den Christbaum schnell aus der Scheune<br />
holen und ihn in die Stube bringen. Keiner<br />
hatte ihn gesehen oder bemerkt. Er<br />
stellte den Baum auf den Tisch, machte<br />
die Kerzen fest und zündete sie an. Die<br />
Tür ging auf. Peter versteckte sich schnell<br />
hinter dem Ofen.<br />
„Was ist denn das“, sagte der Vater.<br />
Der kleine Nickel konnte nichts<br />
sagen. Seine großen runden Augen<br />
aber strahlten vor Staunen wie<br />
die Christbaumkerzen. Der Vater<br />
fragte leise: „Mutter, hast du das<br />
gemacht?“ Aber auch die Mutter<br />
konnte nicht antworten. So etwas<br />
Schönes hatte sie noch nie gesehen.<br />
Bald kamen die Knechte und<br />
Mägde vorbei. Alle waren freudig<br />
erschrocken über so einen schönen<br />
Baum. Ein Junge aus dem Tal<br />
glaubte, dass Engel vom Himmel<br />
den Christbaum gebracht haben.<br />
Sie schauten und kamen aus dem<br />
Staunen nicht mehr heraus. Es war<br />
wie ein Wunder.<br />
Die Mutter suchte mit den Augen<br />
in der Stube herum: „Wo ist denn<br />
Peter?“ Da kam er aus seinem Versteck<br />
heraus. Er fasste den kleinen<br />
Nickel an den Händen und ging<br />
mit ihm bis vor den Tisch. Der Kleine<br />
fürchtet sich, aber Peter sagte:<br />
„Du darfst keine Angst haben, Bruder!<br />
Schau, das liebe Christkind hat dir<br />
einen Christbaum gebracht. Der gehört<br />
dir.“ Da lachte der Kleine vor Freude<br />
und faltete seine Hände wie in der<br />
Kirche.<br />
Peter hat in den folgenden Jahren noch<br />
oft den Christbaum aufgestellt, prächtig<br />
geschmückt und schöne Geschenke<br />
für junge und alte Menschen daruntergelegt.<br />
Aber solche große Freude wie<br />
bei seinem kleinen Bruder Nickel hatte<br />
er nie wiedergesehen.<br />
Quelle: <strong>DGZ</strong> 12 | 1970<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
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20 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
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FESTTAGSGRÜSSE<br />
Frohe Weihnachten!<br />
Wir wünschen unseren<br />
Mitgliedern,<br />
Kooperationspartnern und<br />
allen Freunden<br />
ein wundervolles<br />
Weihnachtsfest<br />
sowie einen guten Rutsch<br />
in ein gesundes Jahr 2021.<br />
Wir bedanken uns zugleich<br />
für die gelungene Zusammenarbeit<br />
im Jahr <strong>2020</strong>.<br />
Landesverband der Gehörlosen<br />
Sachsen e.V.<br />
22 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Wir wünschen allen<br />
Sportvereins-Mitgliedern<br />
und allen Sportfreunden<br />
ein fröhliches Weihnachtsfest.<br />
Wir danken Euch für die gute<br />
Zusammenarbeit im alten Jahr<br />
und wünschen Euch viel Glück,<br />
Erfolg und einen guten Rutsch<br />
in das neue Jahr 2021.<br />
Präsidium:<br />
Josef Scheitle<br />
Birgit Hermann<br />
Ingo Schweinsberg<br />
Franz Partsch<br />
Alexandra Götz<br />
Carsten Koch<br />
David Holler<br />
Josef Willmerdinger<br />
Birgit Willmerdinger<br />
Mike Schmauser<br />
Stefan Pöllmann<br />
Sportjugend:<br />
David Holler<br />
Sebastian Ellies<br />
Rainer Hopf<br />
Wolfgang Klose<br />
Breitensport:<br />
Alexandra Götz<br />
Marcello von Beek<br />
Stefan Schneider<br />
Robert Walter<br />
Josef Rothmeier<br />
Florian Eberl<br />
Marco Baron<br />
Hennig Egge<br />
Mike Schmauser<br />
Sportbeauftragte:<br />
Silvia Duda<br />
Wolfgang Klose<br />
Carsten Koch<br />
Gottfried Paulus<br />
Sportbezirke:<br />
Karl Gross<br />
Gottfried Paulus<br />
Josef Scheitle<br />
Stefan Pöllmann<br />
Alexandra Götz<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
23
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Stille Nacht!<br />
Heilige Nacht!<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Alles schläft, einsam wacht<br />
Nur das traute hochheilige Paar.<br />
Holder Knabe im lockigen Haar,<br />
Schlaf in himmlischer Ruh!<br />
Schlaf in himmlischer Ruh!<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Gottes Sohn, o wie lacht<br />
Lieb aus deinem göttlichen Mund,<br />
Da uns schlägt die rettende Stund‘.<br />
Christ, in deiner Geburt!<br />
Christ, in deiner Geburt!<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Die der Welt Heil gebracht,<br />
Aus des Himmels goldenen Höh‘n<br />
Uns der Gnaden Fülle lässt seh‘n<br />
Jesus, in Menschengestalt,<br />
Jesus, in Menschengestalt<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Wo sich heute alle Macht<br />
Väterlicher Liebe ergoss<br />
Und als Bruder huldvoll umschloss.<br />
Jesus, die Völker der Welt,<br />
Jesus, die Völker der Welt.<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Lange schon uns bedacht,<br />
Als der Herr vom Grimme befreit,<br />
In der Väter urgrauer Zeit<br />
Aller Welt Schonung verhieß,<br />
Aller Welt Schonung verhieß.<br />
Stille Nacht! Heilige Nacht!<br />
Hirten erst kundgemacht<br />
Durch der Engel Halleluja,<br />
Tönt es laut von ferne und nah:<br />
Christus, der Retter, ist da!<br />
Christus, der Retter ist da!<br />
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FESTTAGSGRÜSSE<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
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26 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRÜSSE
WEIHNACHTSGESCHICHTE<br />
Die besinnlichen<br />
Tage zwischen<br />
Weihnachten und<br />
Neujahr haben schon<br />
manchen um die<br />
Besinnung gebracht.<br />
Joachim Ringelnatz<br />
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28 <strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
FESTTAGSGRUSS
FESTTAGSGRUSS<br />
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30 <strong>Weihnachtsbeilage</strong>
FESTTAGSGRÜSSE<br />
Ulrich Braig<br />
Die Umschlagseite dieses Heftes hat<br />
Herr Braig aus dem württembergischen<br />
Berglen gestaltet. Nach dem<br />
Besuch der Gehörlosenschule in<br />
Schwäbisch Gmünd machte er eine<br />
Ausbildung zum Dekorationsmaler<br />
und anschließend zum Schriftenund<br />
Plakatmaler. Außerdem besuchte<br />
er die höhere Fachschule für den<br />
Bereich des Malerhandwerks in Stuttgart<br />
und legte dort seine staatliche<br />
Abschlussprüfung ab. Von 1970 bis<br />
1971 besuchte er eine Meisterschule<br />
und erwarb den Abschluss als Werbetechniker-Meister.<br />
Seinen Weg in den<br />
künstlerischen Bereich ebneten ihm<br />
die kreativen Fächer an der Gehörlosenschule,<br />
wie beispielsweise Werken<br />
und Zeichnen. Noch immer erinnert<br />
er sich gut an diese Zeit. Besonders<br />
in der Adventszeit bastelte er Strohsterne<br />
oder formte Krippenfiguren<br />
aus Ton. Braig malt bereits seit seiner<br />
Kindheit zahlreiche Bilder und wird<br />
dabei vom französischen Impressionismus<br />
sowie durch die abstrakte Malerei<br />
beeinflusst. „Manchmal betrachte ich<br />
Kunst und Kultur wie Rhetorik“, sagt<br />
der 72-Jährige heute. Bevor er in Rente<br />
gegangen ist, stellte er seine Werke<br />
als freischaffender Maler bundesweit<br />
in viele Kunstausstellungen aus.<br />
<strong>Weihnachtsbeilage</strong><br />
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Umschlagseite: Ulrich Braig