1. September 2019
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- Ausbau von Bus und Bim: Größte Öffi-Reform seit Jahrzehnten in Graz
- Neuwahlen in der Steiermark: Statistik spricht für Landeshauptmann Schützenhöfer
- Grazer Innenstadt soll endlich eine Hundewiese bekommen
- Sperre nach umgefallenen Bäumen: Eustacchiogründe schon früher wieder nutzbar
- Schulstart in der Smart City: Volksschule Leopoldinum
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>1.</strong> SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Vojo<br />
Radkovic<br />
✏ vojo.radkovic@grazer.at<br />
Get Your<br />
Öffi-Kicks on<br />
Route 66<br />
D<br />
ie neue Buslinie 66 von<br />
St. Peter nach Wetzelsdorf<br />
in Graz ist zwar<br />
ziemlich lang, aber weit<br />
entfernt von der Original- Route<br />
66 mit den einst rund 4000<br />
Kilometern von Chicago nach<br />
Santa Monica in Kalifornien.<br />
Aber da heute dort nur mehr<br />
ein kleiner Teil der Strecke<br />
befahrbar ist, hinkt der<br />
Vergleich nicht mehr so stark.<br />
Unsere Route 66 ist eine<br />
Buslinie, die beim Schulzentrum<br />
in St. Peter startet, durchs<br />
Harmsdorfviertel düst, vorbei<br />
an Messe und Sportpark, um<br />
nach Stopps in Citypark und<br />
Don Bosco in Wetzelsdorf zu<br />
landen. Warum diese neue<br />
Buslinie so wichtig ist? Sie ist<br />
Symbol dafür, dass die Graz<br />
Linien nun eine größere<br />
Offensive zur Verbesserung<br />
und Attraktivierung der<br />
öffentlichen Verkehrslinien auf<br />
Schiene bzw. Straße gebracht<br />
haben. Andere Buslinien<br />
werden besser getaktet, die<br />
Straßenbahnlinie 4 fährt am<br />
Abend öfter nach Andritz und<br />
die Ersterschließung des<br />
Reininghausareals steht am<br />
Programm. Da soll noch mehr<br />
kommen. Busse und Straßenbahnlinien<br />
sollen öfter fahren.<br />
Dafür wird die Stadt Graz<br />
gemeinsam mit der Holding<br />
neue Busse und Straßenbahnen<br />
kaufen und neue Busfahrerinnen<br />
und -fahrer sowie<br />
Straßenbahnlenker einstellen.<br />
Das ist eine Gewaltanstrengung,<br />
aber Klimaschutz, es<br />
wird was getan. Gut so.<br />
Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer (l.) und Vize<br />
Michael Schickhofer dürften<br />
wohl früher als gedacht in<br />
den Wahlkampf-Ring steigen.<br />
STEIERMARK.AT/STREIBL<br />
Neuwahlen: Statistik<br />
spricht für Schützenhöfer<br />
ZAHLENSPIEL. Im Landtag stehen die Zeichen auf Neuwahlen. Es wäre die 17. vorgezogene<br />
Wahl im Vergleich zu einer regulären. Acht davon waren politisch motiviert.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Während die Wahlkampfmotoren<br />
im Bund mittlerweile<br />
auf Hochtouren<br />
laufen, werden sie nun auch<br />
in der Steiermark angeworfen.<br />
Seit der Sondersitzung zum Leitspital<br />
in Liezen und dem Antrag<br />
der Freiheitlichen zur Auflösung<br />
des Landtags sieht es ganz nach<br />
Neuwahlen aus. Eine endgültige<br />
Entscheidung möchte Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer<br />
demnächst treffen, am<br />
Donnerstag kündigte er bereits an,<br />
eine „breite Mehrheit“ für auf den<br />
November vorgezogene Wahlen<br />
finden zu wollen.<br />
Schon die letzte Gesetzgebungsperiode<br />
wurde vorzeitig<br />
beendet: Die „Reformpartner“<br />
Schützenhöfer und Franz Voves<br />
entschieden sich, die Wahl vom<br />
<strong>September</strong> schon auf Mai 2015<br />
zu verschieben. In den bisherigen<br />
17 Landtagsperioden der Zweiten<br />
Republik wurden 16 vorzeitig<br />
aufgelöst und damit 16 Wahlen<br />
vorverlegt. „Acht davon aufgrund<br />
eines politischen Inter esses und<br />
mehr als ein Monat“, weiß Wahlreferatsleiter<br />
Manfred Kindermann.<br />
„Die anderen acht waren formaler<br />
Natur, weil man versuchte, einen<br />
günstigen Wahltermin zu finden.<br />
Das waren manchmal nur wenige<br />
Tage.“ Die kürzeste Landtagsperiode<br />
dauerte von Oktober 1978 bis<br />
Oktober 1981 – die Wahlen wurden<br />
also ganze zwei Jahre vorverlegt.<br />
Am längsten war Josef Krainer<br />
senior in der Position des Landeshauptmanns:<br />
ganze 23 Jahre.<br />
Der erste gewählte Landeschef<br />
der Steiermark nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg war Anton Pirchegger<br />
von der ÖVP. Die Partei stellte bis<br />
zum Jahr 2005 den Landeshauptmann:<br />
Vier Männer und eine Frau<br />
(Waltraud Klasnic) waren das<br />
in den 60 Jahren. Dann kam mit<br />
Franz Voves erstmals ein Sozialdemokrat<br />
an die Landesspitze.<br />
Die Statistik spricht jetzt für<br />
Schützenhöfer. Erstens: Als Wahlsieger<br />
ging aus fast allen Terminen<br />
die Landeshauptmannpartei hervor.<br />
Neben dem Jahr 2005 war das<br />
nur 1953 nicht der Fall. Zweitens:<br />
Alle steirischen Landeshauptleute<br />
führten die Funktion zumindest<br />
zwei Amtsperioden lang aus, bis<br />
auf Pirchegger, der aufgrund massiver<br />
Herzprobleme vorzeitig zurücktreten<br />
musste. Andererseits<br />
besagt die Statistik auch, dass der<br />
Wähler die Regierung bestraft, arbeitet<br />
sie nicht bis zum Ende der<br />
Legislaturperiode: Bei der letzten<br />
Wahl 2015 verloren sowohl ÖVP<br />
als auch SPÖ fast neun Prozent.<br />
Die FPÖ konnte mehr als 16 Prozent<br />
zulegen. Landeshauptmann<br />
Voves trat – wie angekündigt, würde<br />
er weniger als 30 Prozent erreichen<br />
– zurück.<br />
T R E N D B A R O M E T E R<br />
Grazer im Rampenlicht<br />
<strong>1.</strong> Hermann<br />
Schützenhöfer131<br />
Die Debatte um vorgezogene<br />
Wahlen brachte den<br />
Landeshauptmann besonders<br />
oft in die Medien.<br />
Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam<br />
2. Andreas Gabalier, Volks-Rock‘n‘Roller 85<br />
3. Franco Foda, Teamchef 78<br />
4. Valentino Lazaro, Fußballer 64<br />
5. Nestor El Maestro, Sturmtrainer 46<br />
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