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BussinessMonat Holz 2021

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ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XII, NR. 6, 18. DEZEMBER 2020, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK<br />

DIE ZUKUNFT<br />

… ist auf <strong>Holz</strong> gebaut. Wie innovativer<br />

<strong>Holz</strong>bau die heimische Architektur prägt<br />

WERTSCHÖPFUNG<br />

Die <strong>Holz</strong>branche trotzt mit Investitionen und<br />

Innovationen erfolgreich der Krise<br />

BEISPIELGEBEND<br />

Die Steiermark und ihre internationale<br />

Vorreiterrolle in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

HOLZ<br />

SPEZIAL


Von Haus aus<br />

natürlich.<br />

Scan mich<br />

Von den Wänden bis zum Dach – alles ist ausschließlich aus Naturholz.<br />

Dabei lassen wir nichts zurück, sondern verwenden alles vom Baum.<br />

Schließlich heißen wir nicht zufällig Reinholz. Auch künstliche Dämmstoffe<br />

oder Plastikfolien dürfen nicht ins Haus. Damit erzielen wir (so ganz nebenbei)<br />

Dämmwerte für allerhöchste Energie-Standards. In Sachen Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz machen Sie mit Reinholz also alles richtig!<br />

REINHOLZ PUR<br />

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100% Naturholz<br />

• patentiertes Reinholz-System<br />

• Dämmung durch Lufteinschlüsse<br />

• ohne Chemie, Folie und Leim<br />

• U-Wert: 0,24 W/m2k<br />

Tipp: Auf Seite 42 erfahren Sie<br />

mehr über das einzigartige<br />

Reinholz-System.<br />

Oder besuchen Sie uns unter<br />

www.reinholz.at.


EDITORIAL<br />

DIE ZUKUNFT BAUT AUF HOLZ<br />

© LUNGHAMMER<br />

Veränderung. Ein Wort, das<br />

wir wohl alle mit dem Jahr<br />

2020 verbinden. Ein Jahr, in<br />

dem eine weltweite Pandemie<br />

unseren Alltag auf den Kopf<br />

gestellt hat. Manches, was bisher<br />

unverrückbar erschien, beginnt<br />

sich zu verändern, da<br />

das Virus einem schonungslos<br />

die Schwächen unseres Systems<br />

offenbarte. Bei all den<br />

negativen Begleiterscheinungen<br />

hat Covid-19 aber zweifellos<br />

auch dazu geführt, dass sich<br />

die Menschen mehr mit ihrem<br />

persönlichen Umfeld und nicht<br />

zuletzt auch mit ihrer Umwelt<br />

auseinandergesetzt haben.<br />

Wälder haben als Erholungsraum<br />

einen neuen Stellenwert<br />

erhalten, gesundes Wohnen<br />

an Bedeutung gewonnen und<br />

Menschen haben vermehrt den<br />

Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen<br />

mit regionaler Verwurzelung.<br />

Die Themen Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz sind<br />

nicht mehr nur bloße Lippenbekenntnisse,<br />

sondern werden<br />

immer mehr gelebt.<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />

– Schlagwörter, die<br />

auch die heimische <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />

verinnerlicht<br />

hat. Als waldreichstes Bundesland<br />

beginnt der Klimaschutz<br />

in der Steiermark direkt vor<br />

der Haustür. Denn <strong>Holz</strong> sichert<br />

nicht nur zehntausende<br />

Arbeitsplätze in der Region,<br />

sondern trägt wie keine andere<br />

Ressource dazu bei, die Ziele<br />

der Dekarbonisierung zu unterstützen.<br />

So stellt sich die Branche<br />

erfolgreich den großen Herausforderungen<br />

der Krise und<br />

nutzt die noch größeren Chancen,<br />

die sie mit sich bringt,<br />

um mit Ideen und weiß-grünem<br />

Know-how wegweisende<br />

Leuchtturmprojekte zu verwirklichen.<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Diesen Investitionen und<br />

Innovationen widmen wir uns<br />

in dieser bereits fünften Ausgabe<br />

des BUSINESS MONAT<br />

mit dem Schwerpunkt HOLZ.<br />

DORIS STIKSL<br />

GF pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Die Breite der Themen zeigt<br />

die Vielfalt der Chancen, die<br />

der Natur-Baustoff <strong>Holz</strong> bietet<br />

– denn die Zukunft ist auf<br />

<strong>Holz</strong> gebaut.<br />

HOLZ SCHAFFT …<br />

© FOTO FISCHER<br />

NICOLE NIEDERL<br />

GF BUSINESS MONAT<br />

… Arbeitsplätze, Wachstum,<br />

gutes Klima, Innovation, lebenswerten<br />

Wohnraum, sehenswertes<br />

Design. <strong>Holz</strong><br />

schafft aber auch spannende<br />

Storys, die sich wie ein roter<br />

Faden durch diese bereits fünfte<br />

Sonderausgabe des BUSI-<br />

NESS MONAT zum Thema<br />

<strong>Holz</strong> ziehen. In Kooperation<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark holen<br />

wir wieder Vordenker, Macher<br />

und Visionäre vor den Vorhang,<br />

die gerade in den aktuell<br />

unsicheren Zeiten beweisen,<br />

dass die steirische <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette<br />

beispielhaft<br />

mit ihrer Stärke und ihrem<br />

Tatendrang der Krise trotzt.<br />

Spannende Hintergrundartikel<br />

thematisieren, warum der Rohstoff<br />

von gestern der Rohstoff<br />

von morgen ist, welche Investitionen<br />

und Innovationen den<br />

Standort zusätzlich stärken und<br />

wie <strong>Holz</strong> unser Leben noch lebenswerter<br />

macht. Denn eines<br />

ist klar: <strong>Holz</strong> ist maßgeblich für<br />

die heimische Wirtschaft, ein<br />

gesundes Klima und einen lebenswerten<br />

Alltag.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

bei diesem Streifzug<br />

durch die Welt des <strong>Holz</strong>es und<br />

wir freuen uns, gemeinsam mit<br />

Ihnen in Zukunft noch mehr<br />

auf diese so wichtige steirische<br />

Ressource zu setzen!<br />

BUSINESS Monat<br />

3


22 12<br />

20<br />

INHALT<br />

6 DATEN & FAKTEN<br />

Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />

rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

8 HOLZZEITALTER<br />

Zwei Krisen, eine Hoffnung:<br />

Zwischen Corona und Klima<br />

wächst das Bewusstsein für<br />

das Potenzial von <strong>Holz</strong>.<br />

12 STARKER WALD<br />

Wie die neue Initiative WALD:STARK<br />

den Wald schützen und klimafit<br />

machen will.<br />

16 AKTIVER KLIMASCHUTZ<br />

Dem heimischen Waldbestand geht<br />

es gut, aber der Klimawandel bringt<br />

Handlungsbedarf.<br />

18 PROFIS IM FORST<br />

Die Qualitäten der heimischen<br />

Forstunternehmen sind gefragt –<br />

auch im Ausland.<br />

48<br />

Die Zukunft baut auf <strong>Holz</strong>:<br />

Vom gesunden Wald über sichere<br />

Arbeitsplätze bis zum kreativen<br />

<strong>Holz</strong>bau beweist die steirische<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft auch in der Krise<br />

ihre Stärke (im Uhrzeigersinn).<br />

20 WERTE FÜR DIE REGIONEN<br />

Die Betriebe der steirischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie gewährleisten<br />

krisensichere regionale Arbeitsplätze.<br />

22 DIGITALE VORREITER<br />

Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet<br />

Betriebe auf dem Weg in die digitale<br />

Zukunft.<br />

24 HOLZ-RENAISSANCE<br />

Warum in der steirischen Baubranche<br />

immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />

28 WEITERDENKEN<br />

Die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe investiert<br />

in die Zukunft. Vorstandsvorsitzender<br />

Richard Stralz im Gespräch.<br />

32 EINE IDEE ZIEHT KREISE<br />

Zufriedenes Resümee: CEO Stefan<br />

Stolitzka über den Bau des neuen<br />

legero united campus in Feldkirchen<br />

34<br />

18<br />

34 BAU DER ZUKUNFT<br />

Branchenvertreter sehen eine<br />

vielversprechende Zukunft – und<br />

geben eine Vorschau auf kommende<br />

Innovationen.<br />

38 TRENDWENDE<br />

Architekt Karlheinz Boiger setzt<br />

auf <strong>Holz</strong> als Baustoff der Gegenwart<br />

und Zukunft.<br />

42 BEST PRACTICE<br />

Kreativität und Innovation sind beim<br />

<strong>Holz</strong>bau kaum Grenzen gesetzt.<br />

48 WIRTSCHAFTSKRAFT<br />

Die steirischen Tischler trotzen der<br />

Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt,<br />

erklärt Landesinnungsmeister<br />

Rupert Christian Zach.<br />

50 WOHLFÜHLFAKTOR<br />

Die vielseitigen Vorteile von echten<br />

<strong>Holz</strong>böden gegenüber Laminat-Böden<br />

© ANDREAS KIRSCHEK, MARC LINS PHOTOGRAPHY , JORJ KONSTANTINOV, AK DIGIART, PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, PHOTOSEHLTER.COM, MARIJA KANIZAJ, ARICHTEKRURBÜRO HOHENSINN<br />

4<br />

BUSINESS Monat


52 VIELSEITIG EINSETZBAR<br />

<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff<br />

für Möbel, Papier und Energie.<br />

Das große Potenzial der Zellstoffund<br />

Papierindustrie.<br />

54 NEUER BLICKWINKEL<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />

und ihr Roboter-Mitarbeiter Fräd<br />

58 AUF EINEN KAFFEE MIT …<br />

Architekt und Visionär<br />

Guido Strohecker<br />

62 LEUCHTTURM DES WISSENS<br />

Mit den „Naturwelten Steiermark“<br />

will die Steirische Jägerschaft eine<br />

Symbiose aus Bildungszentrum,<br />

Treffpunkt und Erlebnis schaffen.<br />

68 GOLDMEDAILLE<br />

Größen wie Zaha Hadid<br />

Architects zählen zu seinen<br />

Kunden – Christian Fuchs und<br />

seine ausgezeichneten Projekte.<br />

74 STIMMT’S?<br />

Mythen rund ums <strong>Holz</strong> im Check<br />

87 HEADS AND NEWS<br />

90 FRAUENPOWER<br />

Tischlermeisterin Martina Kahr<br />

im Gespräch<br />

IMPRESSUM:<br />

EIGENTÜMER UND VERLEGER:<br />

Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1,<br />

8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET:<br />

www.businessmonat.at. E-Mail: office@diesteirerin.at.<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl,<br />

Mag. Andreas Eisendle.<br />

CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />

REDAKTION: Sarah Kampitsch, Stefanie Weissacher,<br />

Yvonne Hölzl. REDAKTIONELLE MITARBEIT:<br />

Helmut Bast, Josef Puschitz.<br />

ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter,<br />

Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Gudrun Pflanzl.<br />

ASSISTENTIN DER GESCHÄFTSLEITUNG: Veronika Probst.<br />

BACK-OFFICE: Julia Kahofer.<br />

ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at.<br />

GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela Balazic MA,<br />

Max Kapfenberger; grafik@diesteirerin.at.<br />

Lektorat: www.redpen.at.<br />

HERSTELLER: Bauer Medien<br />

Produktions- & Handels-GmbH, Wien.<br />

Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des<br />

Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at<br />

abgerufen werden.<br />

Vorgefertigte Konstruktionselemente<br />

aus massivem <strong>Holz</strong><br />

Seit über 20 Jahren produziert<br />

In mehr als 35 000 Projekten<br />

weltweit eingesetzt<br />

Klimaneutrales Bauen nach höchstem<br />

technischen Standard<br />

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />

erscheint am 19. Februar <strong>2021</strong><br />

KLH MASSIVHOLZ GMBH | 8842 Teufenbach-Katsch | Gewerbestraße 4<br />

Tel +43 (0)3588 8835 | office@klh.at | www.klh.at<br />

.at


Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />

rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft Steiermark<br />

WUSSTEN SIE,<br />

DASS ...<br />

… die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft einer der<br />

größten Arbeitgeber der Steiermark ist?<br />

Knapp 55.000 Arbeitnehmer*innen sind<br />

hier beschäftigt.<br />

… Möbel, Häuser und Spielzeuge<br />

aus <strong>Holz</strong> wie ein zweiter Wald<br />

wirken und für ein gutes<br />

Raumklima in den eigenen<br />

vier Wänden sorgen?<br />

… täglich mehr als<br />

360 Einfamilienhäuser<br />

in den steirischen<br />

Wäldern nachwachsen?<br />

QUELLE: PRO HOLZ STEIERMARK, GRAFIK: SHUTTERSTOCK<br />

6<br />

BUSINESS Monat


… <strong>Holz</strong>wände in Schulen und<br />

öffentlichen Gebäuden nachweislich<br />

weniger beschmiert oder beschädigt<br />

werden als verputzte Flächen?<br />

… durch die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

mehr nachwächst als<br />

genutzt wird?<br />

… ein nachhaltig bewirtschafteter<br />

Wald eines der wirksamsten<br />

Instrumente gegen den Klimawandel<br />

ist? Er ist unter anderem dafür<br />

verantwortlich, dass der CO 2<br />

-Anteil<br />

in der Atmosphäre in Balance bleibt.<br />

… <strong>Holz</strong> ruhiger und konzentrationsfähiger<br />

macht? Eine Umgebung aus <strong>Holz</strong><br />

lässt das Herz messbar langsamer schlagen<br />

und sorgt für mehr Entspannung und<br />

Wohlbefinden.<br />

… ein Kubikmeter<br />

verbautes <strong>Holz</strong> eine<br />

Tonne CO 2<br />

verhindert?<br />

Das entspricht<br />

dem Gewicht eines<br />

Kleinwagens.<br />

BUSINESS Monat<br />

7


ANBRUCH FÜR DAS<br />

HOLZZEITALTER<br />

Zwei Krisen, eine Hoffnung: Zwischen Corona und Klima wächst das Bewusstsein, dass<br />

im Wald und im <strong>Holz</strong> immenses Potenzial für die Bewältigung akuter Herausforderungen<br />

schlummert. Die steirische <strong>Holz</strong>- und Forstwirtschaft ist dafür gerüstet.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: MARC LINS, OLIVER WOLF, FOTO FISCHER, FOTOLIA, TU GRAZ/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK, MAYR MELNHOF HOLDING<br />

Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara<br />

Eibinger-Miedl<br />

<strong>Holz</strong>bauexperte<br />

Tom Kaden<br />

TU-Graz-Rektor<br />

Harald Kainz<br />

Mit seinen 75 Quadratmetern<br />

Fläche zerschmettert<br />

der <strong>Holz</strong>panther<br />

zwar keine Rekorde im<br />

<strong>Holz</strong>bau. Der <strong>Holz</strong>spielplatz, der<br />

im Oktober am Grazer Schlossberg<br />

eröffnet wurde, schafft es<br />

aber auch ohne überdimensionales<br />

Größenmaß zur Leuchtturmwirkung:<br />

Die Lärchenholzkonstruktion<br />

kommt bei<br />

Kindern nämlich ziemlich gut<br />

an und zeigt ihnen – auch wenn<br />

es ihnen gar nicht bewusst ist<br />

– die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Werkstoffes und<br />

die Kreativität, die er zulässt.<br />

Der <strong>Holz</strong>panther steht für eine<br />

zukünftige Generation, die möglicherweise<br />

sehr viel mehr von<br />

<strong>Holz</strong> umgeben sein wird, als wir<br />

es uns heute vorstellen können.<br />

Die Zeichen dafür stehen jedenfalls<br />

sehr gut.<br />

Sie lassen sich zunächst in den<br />

Zahlen ablesen. Von 1998 bis 2018<br />

hat sich der <strong>Holz</strong>bauanteil in Österreich<br />

von 14 Prozent auf 24<br />

Prozent erhöht. Die steirischen<br />

Betriebe investieren Milliarden<br />

in den Ausbau der <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette.<br />

Allen voran<br />

die großen Leitbetriebe setzten<br />

Impulse für das Wachstum der<br />

<strong>Holz</strong>branche: Die Sägeindustrie<br />

in der Ost- und Weststeiermark,<br />

Tischlereien, <strong>Holz</strong>bauunternehmen,<br />

die Papierindustrie – es<br />

wird ausgebaut, modernisiert,<br />

riesige neue Produktionshallen<br />

entstehen. Die Industrie rüstet<br />

sich für einen Run aufs <strong>Holz</strong>, der<br />

gleich mehreren Faktoren zu verdanken<br />

ist.<br />

HOLZ WÄCHST<br />

IN DEN HIMMEL<br />

Als wichtigster und dringlichster<br />

Treiber für Veränderung<br />

stellt die Klimaerhitzung<br />

das <strong>Holz</strong> in den Fokus. Kein anderer<br />

Baustoff kann die Ziele<br />

der Dekarbonisierung dermaßen<br />

gut unterstützen: <strong>Holz</strong> bindet<br />

CO 2<br />

aus der Atmosphäre<br />

und speichert es langfristig, und<br />

das in rauen Mengen. In Norwegen<br />

reichen <strong>Holz</strong>bauten bereits<br />

18 Stockwerke hoch in den Himmel,<br />

das <strong>Holz</strong>hochhaus „HoHo“<br />

mit einem <strong>Holz</strong>anteil von 75<br />

Prozent in Wien sogar 24. Eine<br />

Stunde und 17 Minuten hat es<br />

gebraucht, bis das für den Bau<br />

des „HoHo“ benötigte Fichtenholz<br />

in Österreichs Wäldern gewachsen<br />

ist. 2.800 Tonnen CO 2<br />

hat das Bauprojekt im Vergleich<br />

zur herkömmlichen Stahlbeton-<br />

Bauweise eingespart.<br />

8<br />

BUSINESS Monat


Vielseitig und kreativ: Der Run auf<br />

den Baustoff <strong>Holz</strong> ist ungebrochen.<br />

Bauen mit <strong>Holz</strong> spielt der Politik bei der<br />

Erreichung ihrer Klimaziele in die Hände.<br />

Das Land Steiermark fördert den <strong>Holz</strong>bau,<br />

die Stadt Graz verabschiedete eine Deklaration<br />

zum Umweltschutz im Bau. Zu verdanken<br />

ist dieses Umdenken nicht zuletzt<br />

einer lautstarken Bewegung, die vor allem<br />

2019 die Dringlichkeit des Handelns<br />

vor Augen geführt hat: die Fridays-for-Future-Proteste.<br />

Kinder und Jugendliche demonstrierten<br />

weltweit für Maßnahmen<br />

gegen die Klimaerhitzung – ein Aufbegehren<br />

der jungen Generation, das auch<br />

die Alten nicht kalt ließ. Das verstärkte<br />

Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den<br />

Jungen kam deutlich zum Vorschein, es<br />

wird aber auch auf der Bildungsebene aktiv<br />

gefördert. In neuen Lehrplänen kommt<br />

das Klima als übergreifendes Thema immer<br />

stärker zum Vorschein. Die Pädagogische<br />

Hochschule hat in Kooperation<br />

mit pro<strong>Holz</strong> sogar einen Lehrgang installiert,<br />

der sich speziell dem Themenbereich<br />

Wald, <strong>Holz</strong> und Klima widmet.<br />

BUSINESS Monat<br />

9


Immer öfter wird<br />

in der Steiermark auf <strong>Holz</strong> gebaut.<br />

Die Absicht dahinter: Kindern<br />

von klein auf zu vermitteln,<br />

wie wichtig der Wald und<br />

das <strong>Holz</strong> für uns alle ist.<br />

NEUER STANDARD<br />

Auch im Bereich der höheren<br />

Bildung erlebt das <strong>Holz</strong> eine<br />

Renaissance. Die Bedeutung<br />

des <strong>Holz</strong>baus in der Steiermark<br />

wird in der 2017 geschaffenen<br />

Professur für „Architektur und<br />

<strong>Holz</strong>bau“ deutlich. Sie konnte<br />

im Oktober 2020 zu einer unbefristeten<br />

Professur aufgewertet<br />

werden – dank des hohen<br />

Interesses bei den Studierenden.<br />

„Es ist unser oberster Auftrag,<br />

<strong>Holz</strong> sowohl konstruktiv<br />

als auch im Innenraum einzusetzen.<br />

Dies ist ein wertvoller<br />

Beitrag für die Wirtschaft, die<br />

Umwelt und die Menschen“,<br />

sagt TU-Rektor Harald Kainz.<br />

Der Berliner Planer und <strong>Holz</strong>bauexperte<br />

Tom Kaden, der die<br />

Professur von Beginn an innehat,<br />

stimmt dem bei: „<strong>Holz</strong> ist<br />

der Baustoff der Zukunft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, zukünftigen<br />

Architektinnen und Architekten<br />

den klima- und umweltfreundlichen<br />

Rohstoff näherzubringen.<br />

<strong>Holz</strong> muss verstärkt<br />

als Standard etabliert werden.“<br />

Die Zeit drängt. Um das EU-<br />

Klimaziel bis 2050 zu erreichen,<br />

muss die CO 2<br />

-Belastung in der<br />

Steiermark um zwei Drittel sinken.<br />

Immer noch ist der Gebäudebau<br />

in der Steiermark für<br />

14 Prozent der CO 2<br />

-Emissionen<br />

verantwortlich, da ist die Herstellung<br />

der Baustoffe noch gar<br />

nicht mit einberechnet. <strong>Holz</strong><br />

als Baustoff fällt da kaum ins<br />

Gewicht: Kein anderes Baumaterial<br />

braucht in seiner Produktion<br />

weniger Energie für Herstellung,<br />

Transport, Lagerung,<br />

Verkauf und Entsorgung als<br />

<strong>Holz</strong>. Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind<br />

ausgesprochen energieeffizient,<br />

sowohl in der Herstellung<br />

als auch in der Nutzung und<br />

schließlich in der Entsorgung.<br />

Im Schnitt können 40 Tonnen<br />

CO 2<br />

mit der Errichtung eines<br />

<strong>Holz</strong>hauses vermieden werden.<br />

Und die klimaschonende Wirkung<br />

einer nachhaltigen Forstbewirtschaftung<br />

ist ohnehin<br />

unschätzbar – besonders in einem<br />

waldreichen Land wie der<br />

Steiermark.<br />

GESUNDES WOHNEN<br />

„Die <strong>Holz</strong>wirtschaft ist ein<br />

traditionelles Stärkefeld der<br />

Steiermark. Mit über 5.000 Unternehmen,<br />

die mehr als 55.000<br />

Arbeitsplätze sichern, hat die<br />

Branche eine große Bedeutung<br />

für die heimische Wirtschaft“,<br />

sagt Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl. „In den<br />

vergangenen Jahren sind zahlreiche<br />

Erfolge gelungen, etwa<br />

bei der Weiterentwicklung des<br />

Werkstoffs Brettsperrholz oder<br />

dem Einsatz von <strong>Holz</strong> im Fahrzeugbau.<br />

Ich denke aber, dass<br />

es im Hinblick auf Innovationen<br />

im <strong>Holz</strong>bereich noch Potenzial<br />

gibt. Dieses gilt es in<br />

den kommenden Jahren zu nutzen!“<br />

Ein nicht zu unterschätzender<br />

Innovationstreiber der letzten<br />

Monate war die Corona-<br />

Pandemie. Die Lockdowns im<br />

Jahr 2020 haben den Wert eines<br />

hochwertigen Wohnraums<br />

deutlicher gemacht denn je.<br />

Gesundes Wohnen hat an Priorität<br />

gewonnen – auch hier<br />

spielt <strong>Holz</strong> alle seine Stärken<br />

aus. Aus Studien weiß man,<br />

dass sich Menschen in einer<br />

„<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller<br />

von körperlichen und mentalen<br />

Belastungssituationen erholen.<br />

Viele, die in Zeiten von<br />

Ausgangsbeschränkungen den<br />

Wald als Kraftquelle wiederentdeckt<br />

haben, können das<br />

wohl bestätigen. Von den vielen<br />

Umbrüchen, die das letzte<br />

Jahr mit sich gebracht hat, lassen<br />

sich viele davon als Chance<br />

sehen – so auch der Anbruch<br />

für das <strong>Holz</strong>zeitalter.<br />

Innovativ: Der neue <strong>Holz</strong>panther-<br />

Spielplatz (l.) in Graz<br />

10<br />

BUSINESS Monat


Lounge Chair & Ottoman<br />

Design: Charles & Ray Eames, 1956<br />

Das Original kommt von Vitra<br />

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STARKER<br />

WALD,<br />

STARKE<br />

ZUKUNFT<br />

Klimaschützer, Arbeitgeber, Wasserspeicher, Lebensraum, Erholungsraum … unser Wald ist einzigartig<br />

und gehört geschützt – da sind sich alle einig. Die neue Initiative WALD:STARK soll dies nun unterstützen.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: JORJ KONSTANTINOV, LISA SCHATZL, HELMUT LUNGHAMMER, SEVERIN WURNIG, STEIERMARK.AT/STREIBL<br />

Das bekannte Gastronomenpaar<br />

Herti Grossauer-Widakovich und<br />

Christof Widakovich ist sich ihrer<br />

Verantwortung als Waldbesitzer<br />

und -nutzer bewusst. Sie sor gen<br />

so bereits für die nächste<br />

Generation vor.<br />

12<br />

BUSINESS Monat


Rund 62 % der Steiermark sind bewaldet,<br />

55.000 Menschen arbeiten<br />

in der Steiermark entlang der<br />

Wertschöpfungskette <strong>Holz</strong>, ein<br />

Kubikmeter <strong>Holz</strong> bindet 1.000 Kilogramm<br />

CO 2<br />

… diese Zahlen zeigen eindeutig, dass<br />

der Wald uns allen etwas bringt: von der Luft<br />

zum Atmen über das Papier bis zum Möbelstück.<br />

Wir brauchen den Wald – ob zum Leben,<br />

Arbeiten oder Erholen.<br />

Wald heißt aber auch Verantwortung. Dessen<br />

ist sich das bekannte steirische Gastronomen-Paar<br />

Herti Grossauer-Widakovich<br />

und Christof Widakovich bewusst. Beim entspannten<br />

Spaziergang durch den Wald erklären<br />

die beiden Waldbesitzer ihre vielschichtige<br />

Beziehung zwischen ihnen und dem<br />

Naturraum. Die Leidenschaft für die Ressource<br />

<strong>Holz</strong> ist dabei förmlich greifbar. „Der Wald<br />

spielt in vielen unserer Lebensbereiche eine<br />

bedeutende Rolle. Wir nutzen ihn zum Spazierengehen<br />

mit den Kindern – und das zu<br />

jeder Jahreszeit. Er ist auch kulinarische Inspirationsquelle<br />

für uns. Mit Bärlauch, Frühlingskräutern<br />

und Co lassen sich Gerichte<br />

wunderbar verfeinern. Und verarbeitet hält<br />

<strong>Holz</strong> in vielen unserer Betriebe Einzug.“ Erst<br />

vor Kurzem wurde die neue Grossauer-Lagerhalle<br />

in Übelbach eröffnet, die in Vollholz<br />

gebaut wurde.<br />

Gerade in Zeiten von Covid-19 haben viele<br />

erst bemerkt, wie wertvoll ein gesunder Naturraum<br />

und intakter Wald ist. Aber was viele<br />

nicht wissen: Der Wald braucht auch uns!<br />

Als Waldbesitzer liegt der Familie Grossauer-Widakovich<br />

daher der Erhalt eines gesunden<br />

Waldes besonders am Herzen. „Wir sind<br />

uns unserer Rolle, den Wald richtig zu nutzen<br />

und zu pflegen, sehr bewusst. Den Wald einfach<br />

nur zu belassen, wie er ist, ist nicht der<br />

richtige Weg. Es ist unsere Aufgabe, den Wald<br />

langfristig gesund zu halten.“<br />

„Herausragend ist, dass in<br />

WALD:STARK die Waldbesitzer, die<br />

Waldnutzer und die Generationen<br />

von morgen eingebunden sind.<br />

Mit Bewusstseinsbildung und<br />

Wissensvermittlung wird der Wald<br />

– der grüne Schatz der Steiermark –<br />

stark für die Zukunft gemacht.“<br />

PAUL LANG<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann<br />

„Unser Wald ist Arbeitsplatz,<br />

Lebens- und Erholungsraum,<br />

Wasser- und CO 2<br />

-Speicher. Darüber<br />

hinaus sichert der steirische Wald<br />

55.000 Arbeitsplätze und sorgt<br />

für eine Wertschöpfung von über<br />

fünf Milliarden Euro bei unseren<br />

heimischen Unternehmen.“<br />

HANS SEITINGER<br />

Landesrat<br />

„Einen Schwerpunkt des<br />

Projektes stellt die richtige<br />

Waldpflege dar. Unsere Wälder<br />

müssen zukunftsfit bleiben. Sie<br />

sind eine wichtige Einkom mensquelle<br />

für unsere Waldbesitzer<br />

und leisten für die Gesellschaft<br />

Unverzichtbares.“<br />

FRANZ TITSCHENBACHER<br />

Landwirtschaftsk ammerpräsident<br />

BUSINESS Monat<br />

13


WIE MACHT WALD:STARK DEN WALD STARK?<br />

VIELFALT<br />

Die richtige Baumart<br />

am richtigen Standort<br />

und eine große Baumartenvielfalt<br />

wappnen<br />

den Wald für die<br />

Herausforderungen<br />

des Klimawandels.<br />

So richten Stürme,<br />

Trockenheit und<br />

Schädlinge weniger<br />

Schaden an. Im Zuge<br />

von WALD:STARK wird<br />

eine App entwickelt,<br />

die für jeden Standort<br />

die ideale Baumart<br />

empfiehlt.<br />

PFLEGE<br />

Mit nachhaltiger<br />

Pflege bleibt der<br />

Wald gesund<br />

und wird klimafit.<br />

Pflege bedeutet,<br />

das ökologische<br />

Gleichgewicht des<br />

Waldes in Balance<br />

zu halten, damit<br />

gesunde Bäume<br />

gedeihen können,<br />

Schädlinge keine<br />

Chance haben und<br />

das Ökosystem<br />

dem Klimawandel<br />

gewachsen ist.<br />

HOLZ -<br />

VER WENDUNG<br />

<strong>Holz</strong> zu verwenden<br />

schützt das Klima und<br />

fördert die Gesundheit.<br />

Wird <strong>Holz</strong> z. B. für<br />

Möbel oder Gebäude<br />

genutzt, gelangt das<br />

im <strong>Holz</strong> gebundene<br />

CO 2<br />

nicht mehr in die<br />

Atmosphäre. Zudem<br />

ist <strong>Holz</strong> ein ökologischer<br />

Werk- und<br />

Baustoff und ist am<br />

Ende des Lebenszyklus<br />

eine saubere<br />

Energiequelle.<br />

Eine Aufgabe, die – jetzt<br />

mitgedacht – vor allem auch für<br />

zukünftige Generationen von<br />

Vorteil sein wird.<br />

KLIMASCHUTZ KENNT<br />

KEINEN LOCKDOWN<br />

Um diesen Mehrwert des<br />

Waldes zu erhalten, braucht es<br />

vor allem hinsichtlich des Klimawandels<br />

einen gemeinsamen<br />

Schulterschluss. Alleine die Klimaerwärmung<br />

des letzten Jahrhunderts<br />

hat die Baumgrenze<br />

um 300 Höhenmeter nach oben<br />

verschoben. Wenn es so weitergeht,<br />

kann der Wald in seiner<br />

derzeitigen Zusammensetzung<br />

seine Funktionen nicht mehr erfüllen.<br />

Trockenheit, Stürme und<br />

Schädlingsbefall werden zunehmend<br />

zum Problem werden.<br />

Mit einem innovativen Projekt<br />

sollen nun alle Kräfte gebündelt<br />

werden, um so den steirischen<br />

Wald für die nächsten<br />

Generationen stark zu machen.<br />

WALD:STARK, eine Initiative<br />

des Lebensressorts des Landes<br />

Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />

sowie von pro-<br />

<strong>Holz</strong> Steiermark, richtet sich an<br />

Waldbesitzer, Waldnutzer sowie<br />

all jene, die sich für einen<br />

klimafitten Wald interessieren.<br />

Aktuell geht es dem steirischen<br />

Wald zwar gut. Dies ist vor allem<br />

den tausenden engagierten<br />

Waldbesitzer*innen zu verdanken,<br />

die sich täglich um ihn<br />

kümmern. Sie suchen die richtigen,<br />

also klimafitten Bäume<br />

für ihren Wald aus. Sie pflegen<br />

ihn, indem sie reife Bäume ernten<br />

und so Platz für die jüngeren<br />

schaffen, und sie pflanzen neue<br />

Bäume. Das geerntete <strong>Holz</strong><br />

kann vielfältig genutzt werden.<br />

NUTZEN UND SCHÜTZEN<br />

Zu den engagierten Waldbesitzer*innen<br />

zählt auch Landund<br />

Forstwirtin Andrea Pirker.<br />

Am Fuße des Zirbitzkogels widmet<br />

sie sich mit Liebe und Hingabe<br />

ihrem Wald. Wichtig ist ihr<br />

dabei das richtige Gespür. „So<br />

wie bei Menschen ist auch jeder<br />

Wald individuell zu betrachten.<br />

Was braucht er? Wie ist der Zustand?“<br />

Waldbesitzern steht die<br />

Steirerin gerne auch beratend<br />

zur Seite. „Es ist wichtig, dass<br />

sich Waldbesitzer, aber auch<br />

Waldnutzer ihrer Verantwortung<br />

bewusst sind – ihrer Verantwortung<br />

gegenüber dem Naturraum<br />

und dem Klimaschutz-Faktor,<br />

den der Wald mit sich bringt,<br />

aber auch gegenüber der wirtschaftlichen<br />

Komponente. Der<br />

Wald als Arbeitsplatz und Quelle<br />

einer nachwachsenden Ressource<br />

gehört geschützt.“<br />

Ein unverzichtbarer Schritt,<br />

damit der Wald auch in Zukunft<br />

seine vielfältigen Funktionen<br />

erfüllen kann und wir ihn<br />

als intakten Lebensraum, Arbeitsraum<br />

und Erholungsraum<br />

nutzen und erleben können.<br />

STARKE FAKTEN<br />

Allein in der Steiermark arbeiten<br />

rund 50.000 Menschen<br />

in zirka 5.300 Betrieben der<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

(ohne 34.000 bäuerliche Waldbesitzer<br />

gerechnet).<br />

Ein nachhaltig bewirtschafteter<br />

Wald trägt wesentlich zum<br />

Klimaschutz bei und ist unter<br />

anderem dafür verantwortlich,<br />

dass der CO 2<br />

-Anteil in der Atmosphäre<br />

in Balance bleibt.<br />

Waldspaziergänge tragen zur<br />

Entspannung bei. Britische<br />

Forscher haben herausgefunden,<br />

dass Ausflüge in den<br />

Wald das Selbstwertgefühl<br />

steigern, die Stimmung heben<br />

und Stress abbauen.<br />

14<br />

BUSINESS Monat


Von der richtigen <strong>Holz</strong>ernte<br />

bis zur Einbindung der<br />

nächsten Generation – den<br />

Wald zu schützen und zu<br />

stärken bringt allen etwas.<br />

Das kann auch Land- und<br />

Forstwirtin Andrea Pirker<br />

(r. unten) bestätigen.<br />

WALD:STARK<br />

WALD:STARK ist eine Initiative des Lebensressorts<br />

des Landes Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />

sowie von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

und richtet sich dabei insbesondere an Waldbesitzer,<br />

Waldnutzer sowie all jene, die sich für einen<br />

klimafitten Wald interessieren. Basierend auf<br />

den drei Säulen Vielfalt, Pflege und Verwendung<br />

wird unter anderem Wissen zur Baumartenvielfalt,<br />

Waldpflege und <strong>Holz</strong>verwendung vermittelt<br />

sowie das Bewusstsein der Waldbesitzer, der<br />

Waldnutzer und der Generationen von morgen<br />

für den Wald geschärft.<br />

Digitalisierung hilft<br />

Gerade in puncto Vielfalt ist ein Umdenken notwendig,<br />

da in den heimischen Wäldern der Fichtenanteil<br />

60 Prozent beträgt. Prinzipiell wäre das<br />

kein Problem, wenn nicht Fichten in vielen Regionen<br />

des Landes durch die Auswirkungen des<br />

Klimawandels unter Druck kommen würden.<br />

Daher muss in Zukunft auf resistentere Baumarten<br />

gesetzt werden. Auf Initiative von Landesrat<br />

Hans Seitinger wurde daher unter Federführung<br />

der Landesforstdirektion eine dynamische<br />

Waldtypisierung durchgeführt. Im Zuge von<br />

WALD:STARK wird daher eine App entwickelt,<br />

die für jeden Standort die ideale Baumart empfiehlt.<br />

Zu diesen Standortfaktoren zählen neben<br />

der Seehöhe auch die Bodenbeschaffenheit sowie<br />

die prognostizierte Temperaturzunahme in<br />

den nächsten Jahrzehnten.<br />

Vitalität steigern<br />

Einen weiteren Schwerpunkt des Projektes stellt<br />

die richtige Waldpflege dar. Eine fachgerechte<br />

Durchforstung steigert die Vitalität und Stabilität<br />

des Bestands und erhöht die Biodiversität<br />

in der bodennahen Flora und Fauna. Das notwendige<br />

Know-how für die Pflegemaßnahmen<br />

liefern die kompetenten Berater der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

CO 2<br />

wird gebunden<br />

Auch die Verarbeitung ist von besonderer Bedeutung<br />

in der <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette. Auch<br />

in diesem Bereich setzt WALD:STARK Akzente,<br />

denn das geerntete <strong>Holz</strong> kann vielfältig genutzt<br />

werden. So wird es beispielsweise in der Möbelindustrie<br />

verarbeitet oder im <strong>Holz</strong>bau verwendet.<br />

Letzterer ist eine besonders nachhaltige<br />

Verwendungsmöglichkeit, denn im Vergleich zu<br />

anderen Baustoffen wird bei der Produktion von<br />

<strong>Holz</strong> CO 2<br />

gebunden. Mehr <strong>Holz</strong>bauten bedeuten<br />

daher auch weniger CO 2<br />

in der Luft.<br />

Kontaktmöglichkeiten<br />

für interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger:<br />

Tel.: 0316/58 78 50-115<br />

kontakt@waldstark.at<br />

www.waldstark.at<br />

BUSINESS Monat<br />

15


WALDWIRTSCHAFT<br />

IST AKTIVER<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Stefan Zwettler leitet die Abteilung für Forst und Energie in der steirischen<br />

Landwirtschaftskammer. Sein Zeugnis für den Waldbestand und dessen<br />

wirtschaftliche und ökologische Bedeutung fällt gut aus, aber der<br />

Klimawandel bringt Handlungsbedarf.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

STEFAN ZWETTLER<br />

Leiter der Abteilung für<br />

Forst und Energie in<br />

der steirischen Landwirtschaftskammer<br />

Herr Zwettler, wie geht es<br />

dem steirischen Wald aktuell?<br />

Stefan Zwettler: Im Großen und Ganzen<br />

geht es ihm gut. Wir hatten das große Glück,<br />

keine nennenswerten Borkenkäferschäden<br />

verzeichnen zu müssen. Nieder- und Oberösterreich<br />

waren da wesentlich stärker betroffen.<br />

Ein gewisser eiserner Bestand an Borkenkäfern<br />

wird aber auch die Steiermark immer<br />

beschäftigen, ihm fallen aber zur Zeit weniger<br />

als 10 Prozent der <strong>Holz</strong>nutzung zum Opfer.<br />

Was läuft in der Steiermark bes ser<br />

als in anderen Regionen?<br />

Wir hatten im letzten Jahr eine bessere<br />

Niederschlagsverteilung als nördlich des Alpenhauptkammes.<br />

Wir sind aber auch in der<br />

Waldhygiene sehr gut unterwegs. Ein Großteil<br />

der Waldbesitzer handelt schnell, wenn<br />

durch Schneedruck oder Sommergewitter<br />

Bäume umfallen, und beseitigt das betroffene<br />

<strong>Holz</strong> umgehend. Je schneller das <strong>Holz</strong><br />

aus dem Wald kommt, desto besser. So halten<br />

wir die Massenvermehrung in Grenzen<br />

und stellen die nachhaltige Nutzung des<br />

Waldes sicher.<br />

Sie bezeichnen diese Nutzung als<br />

„Baumbusiness“ und vergleichen die<br />

Wertschöpfungskette des <strong>Holz</strong>es mit<br />

der Symbiose, die ein Baum im Wald mit<br />

Pilzen eingeht. Was meinen Sie damit?<br />

<strong>Holz</strong> ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe<br />

und dient uns seit Menschengedenken<br />

als Baustoff und Energieträger. Er liefert uns<br />

eine unverzichtbare Grundlage für unsere<br />

Lebensbedingungen und ist gerade jetzt,<br />

wo wir angesichts des Klimawandels fossilen<br />

Brennstoffen den Rücken zukehren müssen,<br />

wichtiger denn je. So wie die Mykorrhiza-Pilze<br />

sich an den Wurzeln eines Baumes<br />

ansiedeln und mit ihnen eine Kooperation<br />

bei der Nährstoffversorgung eingehen, stehen<br />

wir als Gesellschaft in einer Symbiose<br />

mit dem Wald. Wirtschaftlich, ökologisch,<br />

klimatisch – es ist ein gegenseitiges Geben,<br />

Nehmen und Belassen, von dem beide Seiten<br />

profitieren.<br />

Wie sehr bedroht der Klimawandel<br />

dieses Zusammenwirken?<br />

Wir sind zum Handeln gezwungen. In einigen<br />

Gebieten der Südoststeiermark lassen<br />

sich schon Auswirkungen durch die<br />

zunehmend trockenen Sommer feststellen.<br />

Das bedeutet für die Baumartenzusammensetzung<br />

einen höheren Anteil an trockenheitstoleranteren<br />

Baumarten – etwa<br />

16<br />

BUSINESS Monat


Stiel- und Roteiche. Die sind besser an die<br />

zu erwartenden klimatischen Bedingungen<br />

angepasst.<br />

Wird es mehr Vielfalt in den<br />

steirischen Wäldern geben?<br />

Die muss es geben. Nicht nur verschiedenste<br />

Baumarten tragen dazu bei, einen gesunden<br />

Wald zu erhalten, sondern auch biologische<br />

Vielfalt hinsichtlich der Tier- und<br />

Pflanzenarten. Ist all das gegeben, können<br />

Störungen innerhalb des Ökosystems besser<br />

ausgeglichen werden. Der Wald ist dann<br />

auch resistenter gegen Naturkatastrophen.<br />

Nur ein gepflegter Wald kann außerdem seine<br />

Funktion als CO ²<br />

-Speicher erfüllen. Waldwirtschaft<br />

ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz.<br />

Waldwirtschaft ist aber auch ein<br />

beträchtlicher Wirtschaftsfaktor:<br />

55.000 Arbeitsplätze entlang der<br />

Wertschöpfungskette Forst und <strong>Holz</strong>,<br />

fünf Milliarden Euro Umsatz in der<br />

Steiermark alleine. Geht da noch mehr?<br />

Wir hätten die Möglichkeit, rund 1,5 Millionen<br />

Festmeter <strong>Holz</strong> mehr zu nutzen, ohne<br />

dass die Nachhaltigkeit darunter leiden<br />

müsste. Denn so viel wächst jedes Jahr in<br />

den steirischen Wäldern zusätzlich zum genutzten<br />

<strong>Holz</strong> dazu. Wie viel <strong>Holz</strong> den Wäldern<br />

entnommen wird, ist aber immer eine<br />

Entscheidung des Grundeigentümers – die<br />

sich auch wirtschaftlich darstellen lassen<br />

muss. Momentan sind wir in einer schwierigen<br />

Phase, denn die Borkenkäferplage in<br />

Mitteleuropa drückt das allgemeine Preisniveau.<br />

Die Baumkrone als Kraftwerk<br />

des Baumes sagt viel über seinen<br />

Gesundheitszustand aus – je größer<br />

und höher, desto besser wurzelt<br />

auch der Baum im Boden. Sind wir<br />

als Gesellschaft wirtschaftlich<br />

noch gut im Wald verwurzelt?<br />

Unser Wohlstand hängt auch ganz besonders<br />

vom Zustand des Waldes ab. Jeder<br />

Baum im Wald und der daraus genutzte Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> sind wichtige Stabilisatoren für<br />

unseren Lebens- und Wirtschaftsraum. Das<br />

leistet unsere nachhaltige Familienforstwirtschaft.<br />

Die Verschmutzung unserer Welt ist<br />

zu viel geworden, deshalb brauchen wir einen<br />

Wandel vom verbrauchenden Wirtschaftsystem<br />

hin zu einer nachhaltigen regenerativen<br />

Kreislaufwirtschaft. Das ist daher<br />

das Gebot der Stunde.<br />

SERVICEANGEBOT<br />

Die Abteilung Forst und Energie<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark ist das Kompetenzzentrum<br />

für alle Fragen rund um<br />

den Wald und seine nachhaltige<br />

Nutzung. Sie stellt Informationen<br />

zur Befallserkennung<br />

und zu notwendigen<br />

Bekämpfungsmaßnahmen<br />

bei Borkenkäferkalamitäten<br />

zur Verfügung und berät<br />

zu Maßnahmen für sichere<br />

Waldarbeit.<br />

Auf www.stmk.lko.at/forst<br />

finden sich Beratungsvideos zum<br />

Thema Klimawandel oder waldbauliche<br />

Pflegemaßnahmen.<br />

BUSINESS Monat<br />

17


JUNGE<br />

PROFIS<br />

IM FORST<br />

Die Herausforderungen der heimischen Forstunternehmen sind<br />

vielfältig: Klimawandel, Borkenkäfer, die Preise und die Sicherheit<br />

bei der Arbeit. Nach Schadereignissen sind die Qualitäten der<br />

<strong>Holz</strong>dienstleister auch im Ausland sehr gefragt.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: WK STEIERMARK, BEIGESTELLT<br />

LEBENSRAUM<br />

WALD<br />

850 Millionen Bäume<br />

stehen in der Steiermark,<br />

auf jeden Steirer kommen<br />

700 Bäume<br />

500.000 Festmeter <strong>Holz</strong><br />

sind 2019 in der Steiermark<br />

den klimabedingten Schadereignissen<br />

zum Opfer gefallen<br />

71 % der steirischen<br />

Wälder sind Nadelhölzer,<br />

nur 8 % sind Laubwälder<br />

13 Milliarden Euro<br />

erwirtschaftet die <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

in Österreich, 5 Mrd.<br />

sind es in der Steiermark<br />

60 % des <strong>Holz</strong>es aus<br />

steirischen Wäldern<br />

werden für Hausbau und<br />

Möbelerzeugung verwendet<br />

Die österreichische<br />

Forstwirtschaft ist in<br />

puncto Wertschöpfung<br />

eine relevante Größe. Die ganze<br />

Wertschöpfungskette erwirtschaftet<br />

jährlich einen Umsatz<br />

von 13 Milliarden Euro. Peter<br />

Konrad, Bundesvorsitzender der<br />

österreichischen Forstunternehmer<br />

und Berufsgruppensprecher<br />

in der WKO Steiermark, sieht jedoch<br />

einige Herausforderungen<br />

auf die Branche zukommen – einerseits<br />

durch die grassierende<br />

Covid-19-Pandemie, andererseits<br />

durch den Klimawandel.<br />

„Als systemrelevanter Wirtschaftssektor<br />

hat die Forstwirtschaft<br />

in Österreich, aber auch<br />

in ganz Europa und weltweit<br />

unter der Klimaerwärmung<br />

zu leiden. Durch Borkenkäfer,<br />

Schneebruch, Sturmereignisse<br />

und Trockenheit wird der Wald<br />

in seiner gesamten Komplexität<br />

gefordert, diese sind für<br />

die heimischen Forstunternehmen,<br />

Forstleute und Waldbesitzer<br />

eine gewaltige Herausforderung.“,<br />

sagt Peter Konrad. Die<br />

Berufsgruppe der heimischen<br />

Forstunternehmer stemme sich<br />

dagegen, indem sie gegen die<br />

Klimaerwärmung mit einer verantwortungsvollen<br />

Nutzung<br />

der Wälder ankämpft und auch<br />

nachhaltige Forstwirtschaft für<br />

die Zukunft forciert. Es gehe darum,<br />

für die nächsten Generationen<br />

klimafitte Wälder zu erhalten.<br />

Es brauche im Wald eine<br />

gute Mischung, weniger Monokulturen,<br />

mehr Laubholz und<br />

hitzeresistentere Baumarten<br />

müssen integriert werden. Genauso<br />

wichtig ist es, Feuchträume<br />

und -biotope zu schützen<br />

und auszubauen.<br />

NAHER ROHSTOFF HOLZ<br />

„Die Covid-19-Pandemie zeigt<br />

auf, dass wir wieder auf die ureigensten<br />

Dinge zurückkommen<br />

müssen, nämlich auf die<br />

besondere Bedeutung des nahen<br />

Rohstoffes <strong>Holz</strong>“, meint Peter<br />

Konrad. 46,6 Prozent der Fläche<br />

Österreichs sind bewaldet,<br />

in der Steiermark sind es sogar<br />

62 Prozent. „Es ist wichtig, dass<br />

wir den wertvollen Rohstoff, der<br />

vor unserer Haustüre wächst<br />

und entscheidend zur wichtigen<br />

regionalen Wertschöpfung beiträgt,<br />

noch mehr schätzen. Denn<br />

die weiterverarbeitende <strong>Holz</strong>industrie<br />

ist in Österreich ein starkes<br />

Wirtschaftssegment“, bekräftigt<br />

Konrad.<br />

Was sind in diesen schwierigen<br />

Zeiten die besonderen Herausforderungen<br />

für die <strong>Holz</strong>dienstleister?<br />

„In erster Linie<br />

sind die ganzen Schadhölzer<br />

zeitnah und professionell aufzuarbeiten,<br />

moderne Erntesysteme<br />

einzubinden, wo das möglich<br />

ist, vom Harvester bis zum<br />

Seilkran. Und schließlich muss<br />

durch eine optimale Wertschöpfung<br />

auch für den Waldbesitzer,<br />

sprich Urproduzenten, ein bestmöglicher<br />

<strong>Holz</strong>erlös übrig bleiben“,<br />

so Konrad.<br />

18<br />

BUSINESS Monat


Mit dem neuen Beruf<br />

des Forsttechnikers<br />

wird die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

zukunftsfit.<br />

WEITERE INFOS:<br />

www.wko.at/branchen/stmk/<br />

gewerbe-handwerk/gewerblichedienstleister/Forstunternehmer.html<br />

BESTENS GERÜSTET<br />

Der Markt gebe das derzeit allerdings<br />

kaum her. <strong>Holz</strong> sei durch<br />

die enormen Schadholzmengen<br />

in ganz Europa einem enormen<br />

Preisverfall ausgesetzt. Daher sei<br />

die große Herausforderung für<br />

alle Beteiligten, vom Waldbesitzer,<br />

den Forstinteressenvertretern<br />

bis zur Abnehmerseite, für<br />

die Zukunft einen klimafitten<br />

Wald zu gestalten.<br />

Und genau für solche Zukunftsthemen<br />

sieht Peter Konrad<br />

die österreichischen Forstdienstleister<br />

als verlässlichen Partner<br />

bestens gerüstet. „Wir setzen<br />

schon von der Jungbestandspflege<br />

bis zur Erstdurchforstung und<br />

weiteren Nutzung nachhaltige<br />

und bodenschonende <strong>Holz</strong>ernteverfahren<br />

ein“, betont Konrad.<br />

NEUER LEHRBERUF:<br />

FORSTTECHNIKER<br />

Um diese pflegliche und nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

auch in Zukunft professionell anbieten<br />

zu können, hat die Berufsgruppe<br />

2016 den neuen Lehrberuf<br />

Forsttechniker initiiert. Auf<br />

diesem Wege soll jungen interessierten<br />

Menschen – auch Frauen<br />

sind sehr erwünscht – eine fundierte<br />

Ausbildung ermöglicht<br />

werden, damit sie mit modernen<br />

Erntesystemen eine sichere,<br />

pflegliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

betreiben können.<br />

„Wir sehen uns als steirische<br />

und österreichische Forstdienstleister<br />

in der Verantwortung, gerade<br />

in dieser schwierigen Covid-<br />

19-Zeit jungen Menschen eine<br />

Perspektive zu geben und im Bereich<br />

der Green Jobs nachhaltige<br />

Arbeitsleistungen zu erbringen.<br />

Mit dieser Berufsausbildung<br />

‚Forsttechniker‘ sind wir in Österreich<br />

Vorreiter im DACH-Raum,<br />

europaweit gibt es nur noch in<br />

Skandinavien diese Ausbildung“,<br />

ist Konrad stolz. In diesem Lehrberuf<br />

wird sehr viel Wert auf eine<br />

ökologische wie ökonomische<br />

Waldbewirtschaftung gelegt.<br />

VERSTÄRKTE SICHER-<br />

HEITSTRAININGS<br />

Wichtig sei ebenfalls, dass in<br />

Zeiten einer globalisierten und<br />

internationalisierten Welt die<br />

heimischen <strong>Holz</strong>unternehmen<br />

exportfit gemacht werden. Unternehmen,<br />

die länderübergreifend<br />

arbeiten, benötigen Rat und<br />

Tat in rechtlichen, sozialen und<br />

versicherungstechnischen Fragen.<br />

Die Österreichische Wirtschaftskammer<br />

mit ihren sehr<br />

gut organisierten Außenhandelsstellen<br />

leistet den österreichischen<br />

Forstdienstleistern in<br />

diesen komplexen Themen professionelle<br />

Hilfestellung. Großen<br />

Wert legt die Berufsgruppe<br />

auch auf das Thema Sicherheit.<br />

„Es ist extrem wichtig, dass wir<br />

bei diesen gefährlichen Tätigkeiten<br />

Fachkräfte und gut geschultes<br />

Personal einsetzen“, bekräftigt<br />

Peter Konrad. In der bestmöglichen<br />

Qualifikation sieht die Berufsgruppe<br />

daher auch die Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter.<br />

„Die Forstwirtschaft<br />

ist<br />

systemrelevant<br />

und wir arbeiten<br />

am klimafitten<br />

Wald für die<br />

Zukunft.“<br />

PETER KONRAD<br />

Bundesvorsitzender<br />

der österreichischen<br />

Forstunternehmer<br />

BUSINESS Monat<br />

19


WERTE<br />

FÜR DIE REGIONEN<br />

Die Betriebe der steirischen <strong>Holz</strong>industrie gewährleisten krisensichere regionale Arbeitsplätze ohne langes<br />

Pendeln und erhalten die Wertschöpfung in den Standortgemeinden. Sogar in der derzeitigen Corona-Krise<br />

werden Fach- und Hilfskräfte laufend gesucht.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, ERIKA MAYER PHOTOGRAPHY, MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

Die Bedeutung eines<br />

gesundes Innen- und<br />

Raumklimas wird in<br />

Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins<br />

immer wichtiger.<br />

<strong>Holz</strong> in Wohnräumen schafft<br />

nicht nur klimatische Behaglichkeit,<br />

sondern fördert auch<br />

das Wohlbefinden und die<br />

Gesundheit. Steiermarkweit<br />

kommt daher <strong>Holz</strong> nicht nur bei<br />

der Errichtung von Einfamilienhäusern,<br />

sondern immer mehr<br />

auch im Geschoßwohnbau zum<br />

Einsatz. Nur zwei Beispiele: In<br />

Graz Reininghaus wird derzeit<br />

ein innovativer <strong>Holz</strong>-Lehmbau<br />

errichtet, in Spielberg wurde<br />

erst im Oktober ein <strong>Holz</strong>wohnbau<br />

mit 24 Wohnungen eröffnet.<br />

Dass sich <strong>Holz</strong> längst als Baustoff<br />

der Zukunft etabliert hat,<br />

unterstreicht auch die Tatsache,<br />

dass Dank der großen Nachfrage<br />

die 2017 eingerichtete befristete<br />

Stiftungsprofessur für „Architektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau“ an der<br />

TU Graz unter Professor Tom<br />

Kaden nun bereits nach drei Jahren<br />

in eine unbefristete Professur<br />

übergeführt wurde. So wird<br />

die Bedeutung des <strong>Holz</strong>baus in<br />

der Steiermark auch in der universitären<br />

Ausbildung künftiger<br />

Architektinnen und Architekten<br />

ins richtige Licht gerückt. Dafür<br />

bedarf es der steirischen Sägewerke!<br />

SICHERUNG<br />

REGIONALER<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

Schafft der <strong>Holz</strong>bau für Bewohner<br />

ein gesundes Klima, so<br />

sichert der geniale Baustoff <strong>Holz</strong><br />

zugleich regionale Arbeitsplätze<br />

entscheidend ab. Und in der<br />

Steiermark, Österreichs <strong>Holz</strong>land<br />

Nummer eins, leistet die<br />

heimische <strong>Holz</strong>industrie einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Regionalentwicklung,<br />

sodass Ingenieure,<br />

Fach- und Hilfskräfte<br />

auch in den entlegeneren Regionen<br />

des Landes Arbeitsplätze<br />

vorfinden und die Wertschöpfung<br />

in den Standortgemeinden<br />

verbleibt. Auch in Krisen wie<br />

jetzt bleibt die <strong>Holz</strong>indus trie<br />

ein Garant für Beschäftigung.<br />

Den Arbeitskräften in den Regionen<br />

bleibt das wertvolle Gut<br />

Zeit, wenn sie sich Pendlerwege<br />

in die Zentralräume ersparen<br />

können.<br />

Regional verankert agieren<br />

viele steirische <strong>Holz</strong>betriebe<br />

erfolgreich auf dem internationalen<br />

Markt. Erfolge, die aber<br />

nur mit ausgezeichnet qualifizierten<br />

und motivierten Mitarbeitern<br />

zu erreichen sind. „Fast<br />

alle Betriebe könnten noch<br />

fachkräftige Unterstützung<br />

brauchen, jedoch ist es nicht<br />

einfach, die geeigneten Mitarbeiter<br />

zu finden. Aus diesem<br />

20<br />

BUSINESS Monat


Auch im Geschoßwohnbau hält <strong>Holz</strong> immer mehr Einzug.<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie liefert die innovativen Vorarbeiten<br />

zu Möbel, Fenster, Böden und für Räume zum Wohlfühlen.<br />

„Betriebe der <strong>Holz</strong>industrie sichern<br />

regionale Arbeitsplätze und schaffen<br />

regionale Wertschöpfung.“<br />

Brigitte Marold (l.), GF <strong>Holz</strong>industrie WKO Steiermark, und<br />

Monika Zechner, Obfrau der <strong>Holz</strong>industrie in der WKO Steiermark<br />

Grund schafft die Fachgruppe<br />

neben einer Vielzahl von fachspezifischen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

Anreize, um junge<br />

Fachkräfte auszubilden. Jeder<br />

Betrieb, der derzeit einen neuen<br />

Lehrling einstellt, wird mit<br />

2.000 € Bonus vom Staat Österreich<br />

belohnt“, sagt Monika<br />

Zechner, Obfrau der Fachgruppe<br />

<strong>Holz</strong>industrie in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

NATUR UND TECHNIK<br />

Rund um den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

bieten die heimischen Unternehmen<br />

der <strong>Holz</strong>industrie sichere<br />

Arbeitsplätze im spannenden<br />

Themenfeld zwischen Natur und<br />

Technik – gepaart mit hervorragenden<br />

Karrieremöglichkeiten,<br />

die mit der Lehre – begleitend<br />

mit Matura – beginnen und bis<br />

hin zur Chefetage reichen.<br />

Zehn verschiedene Lehrberufe<br />

werden in der <strong>Holz</strong>industrie<br />

ausgebildet. Vom Bautechnischen<br />

Zeichner über den<br />

<strong>Holz</strong>techniker bis hin zum Zimmereitechniker<br />

ist alles dabei.<br />

Fachkräfte, aber auch Hilfskräfte<br />

ohne (<strong>Holz</strong>-)erfahrung werden<br />

laufend gesucht.<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />

umfasst etwa 220 Betriebe, vom<br />

kleinen Sägewerk bis zu den großen<br />

Herstellern von Fertigteilhäusern,<br />

Möbeln, Parkett und<br />

Fenstern und beschäftigt etwa<br />

6.000 Menschen. Branchenbezogen<br />

ist damit die <strong>Holz</strong>industrie<br />

fünftwichtigster Arbeitgeber<br />

der Steiermark.<br />

HAND,<br />

HIRN &<br />

HERZ FÜRS<br />

HOLZ<br />

Ihr Job in der<br />

<strong>Holz</strong>industrie –<br />

vom Sägewerk<br />

zum Möbelbau<br />

Da gibt’s die<br />

Jobs & Lehrstellen<br />

KRISENRESISTENTE<br />

BRANCHE<br />

Kleine, meist familiengeführte<br />

Sägewerke sind Rundumanbieter<br />

und etablieren sich auch in Nischenbereichen.<br />

Sie sind Spezialisten<br />

für massives Bauholz, bieten<br />

unterschiedliche Sortimente<br />

für Zimmereien, aber auch Baukastensätze<br />

etwa für Hochbeete<br />

in Privathaushalten an. Die steirischen<br />

Großsägewerke sind Weltmarkführer<br />

im CLT-Bereich und<br />

als Lieferanten für <strong>Holz</strong>hochbauten<br />

europaweit und darüber hinaus<br />

sehr gefragt.<br />

Auch den wirtschaftlichen<br />

Zumutungen der Corona-Krise<br />

trotzt die Branche. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

hat im Vergleich zu anderen<br />

Branchen noch nicht so<br />

großen Schaden durch die Corona-Krise<br />

genommen.<br />

Trotz Krise investieren Unternehmen<br />

der Branche in ihre<br />

Standorte und technologische<br />

Entwicklungen. Auch dies ist<br />

ein kräftiges Statement für die<br />

Standortsicherung in der Steiermark.<br />

www.holzindustriesteiermark.at<br />

INFOS<br />

Fachgruppe der Steirischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie:<br />

Rund 220 aktive Betriebe<br />

schaffen Arbeit für<br />

6.000 Menschen<br />

Unternehmen der<br />

steirischen <strong>Holz</strong>industrie:<br />

• Klassische Sägewerke, meist<br />

als Familienbetrieb geführt<br />

• Großsägewerke<br />

• Hersteller von<br />

Fertigteilhäusern, Möbeln,<br />

Parkett, Fenstern und<br />

anderen <strong>Holz</strong>produkten<br />

Was die <strong>Holz</strong>industrie<br />

auszeichnet:<br />

• Sicherer Arbeitgeber<br />

• Klima- und<br />

ressourcenschonend<br />

• Hohes Ausmaß an sozialer<br />

Verantwortung<br />

• Förderung der<br />

Berufsausbildung durch<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

und Unterstützung von<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Obfrau: Monika Zechner<br />

Geschäftsführerin:<br />

Brigitte Marold<br />

www.wko.at/stmk/<br />

holzindustrie<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<br />

holzindustriesteiermark.at<br />

BUSINESS Monat<br />

21


DIGITALISIERUNG<br />

IST MACHBAR<br />

Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet Betriebe auf dem Weg in die digitale Zukunft. Viele Unternehmen<br />

haben den Schritt bereits gewagt – und sind heute Vorreiter im Innovationswettrennen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: HOLZCLUSTER STEIERMARK, SHUTTERSTOCK, TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY,<br />

HOHENSINN ARCHITEKTUR, REINHOLZ, KULMER BAU, HANNES NIEDERKÖFLER<br />

CHRISTIAN TIPPELREITHER<br />

Geschäftsführer des<br />

steirischen <strong>Holz</strong>clusters<br />

Die Zeit ist reif. Digitale<br />

Technologien haben<br />

in den letzten Jahren<br />

atemberaubende Fortschritte<br />

gemacht – sie helfen uns, zeitliche<br />

und räumliche Grenzen<br />

zu überwinden, Ressourcen effizienter<br />

zu nutzen und Ideen<br />

umzusetzen, die vor Kurzem<br />

noch utopisch erschienen<br />

sind. Viele Branchen profitieren<br />

von der Digitalisierung,<br />

nicht zuletzt die <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />

„Digitale Innovationen<br />

bringen die Chance,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Sparte zu steigern.<br />

Unser Kernanspruch<br />

als Cluster ist, die <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />

für die<br />

Zukunft zu stärken und schlagkräftiger<br />

zu machen“, sagt<br />

Christian Tippelreither.<br />

Als Geschäftsführer des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>clusters hat er ein<br />

ganz bestimmtes Bild davon,<br />

wie Digitalisierung in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

aussehen kann. Sein<br />

Verständnis geht über Homeoffice,<br />

Breitbandanschluss und<br />

IT-Infrastruktur hinaus: „Mit<br />

digitalen Technologien lässt<br />

sich das Auftreten am Markt<br />

verbessern, die Interaktion mit<br />

Kunden vorantreiben und innovative<br />

Prozesse im Unternehmen<br />

verankern, die sich wesentlich<br />

auf die Produktivität<br />

auswirken“, sagt Tippelreither.<br />

Spannend und gleichzeitig herausfordernd<br />

sind für ihn diese<br />

Entwicklungen – die sowohl<br />

im Kleinbetrieb als auch in<br />

großen Industrieunternehmen<br />

Einzug finden.<br />

„KÜNSTLICHE<br />

INTELLIGENZ“<br />

Robotik, Bildgebung, Blockchain<br />

– das sind alles hochtechnologische<br />

Themen, die man<br />

in der Industrie im Blick haben<br />

sollte. Es gibt aber auch einfache<br />

Systeme, die für den kleinen<br />

Tischlerbetrieb interessant<br />

sind. Digital heißt nicht automatisch<br />

kompliziert“, sagt Tippelreither.<br />

Der <strong>Holz</strong>cluster will<br />

Bewusstsein schaffen, dass Digitalisierung<br />

für jede Betriebsgröße<br />

machbar ist – und leistbar<br />

ist. Mit der Förderschiene<br />

„Spitzen!Leistung“ werden Betriebe<br />

bei Digitalisierungsprojekten<br />

mit Zuschüssen im fünfstelligen<br />

Bereich unterstützt.<br />

DAS ZIEL DAHINTER:<br />

Den <strong>Holz</strong>bau vom Nischendasein<br />

zum Standardprodukt weiterzuentwickeln.<br />

Auf bautechnischer<br />

Seite hat sich da schon<br />

einiges getan, man denke da an<br />

die Modulbauweise und die Weiterentwicklung<br />

verschiedenster<br />

Baufunktionen. „Es braucht aber<br />

noch weitere digitale Aspekte,<br />

um Anschluss zu finden“, sagt<br />

Tippelreither und bringt Beispiele,<br />

wie das vom Planungsprozess<br />

bis zur Gestaltung vom<br />

Interieur gelingen kann.<br />

22<br />

BUSINESS Monat


BEST-PRACTICE-<br />

BEISPIELE:<br />

ARCHITEKTURBÜRO HOHENSINN<br />

Das Grazer Büro konzeptioniert und führt den Bau von Hotelanlagen,<br />

Tourismusressorts oder Justizbauten aus. Mit ihrer Dienstleistungs- und<br />

Geschäftsmodellinnovation, dem „Building Information Modeling“, gehen<br />

sie neue Wege in der Planungsmethodik. Die digitalen Schnittstellen<br />

zwischen Planung und Ausführung zeigen ein Zukunftssystem für<br />

die steirische Bauwirtschaft vor.<br />

COMMOD HOUSE<br />

Das erste mitwachsende Modulhaus am Markt wird seit bald<br />

zehn Jahren stark nachgefragt. COMMOD House ist ökologisch,<br />

flexibel und wertbeständig. Vom innovativen Geschäftsmodell<br />

über die Kundeninteraktion bis hin zum Marktauftritt zeigt das<br />

junge Unternehmen völlig neue Ansätze vor.<br />

www.commod-house.com<br />

REINHOLZ<br />

Der <strong>Holz</strong>baumeister Reinhard Hansmann<br />

aus Oberwölz hat ein patentiertes<br />

<strong>Holz</strong>bausystem entwickelt, das völlig<br />

ohne künstliche Baustoffe auskommt<br />

und als Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit<br />

gilt. Die dafür neu gegründete<br />

Firma Reinholz wurde vom <strong>Holz</strong>cluster<br />

bei der Einbindung von digitalen Geschäftsprozessen<br />

unterstützt. Mehr Infos<br />

unter www.reinholz.at<br />

HUTTER ACUSTIX<br />

Geht es ums Bändigen von Lärm, um optimale Klangverhältnisse<br />

für Musik, Erholung oder produktives Arbeiten, setzt der<br />

steirische Familienbetrieb auf maximale digitale Interaktion<br />

mit seinen Kunden. Interessenten können bei Hutter Acustix<br />

ihre persönlichen Klangräume erleben, ehe sie überhaupt produziert<br />

werden. www.hutter.co.at<br />

KULMER BAU<br />

In der Region als einer der großen<br />

<strong>Holz</strong>bauer bekannt, setzt die Kulmer<br />

<strong>Holz</strong>- und Leimbau GmbH auf neue<br />

Kommunikationsmittel. Unterstützt<br />

vom <strong>Holz</strong>cluster stellte das Unternehmen<br />

auf digitale interne Geschäftsprozesse<br />

um. Vom digitalen Bauakt über<br />

die digitale Verknüpfung von Betriebsgelände<br />

hin zur Baustelle läuft bei Kulmer<br />

immer mehr ohne Papier ab.


RENAISSANCE EINER<br />

Natürlich, ökologisch, nachwachsend, klimafreundlich, flexibel … <strong>Holz</strong> hat viele Vorteile.<br />

Kein Wunder also, dass auch in der steirischen Baubranche immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />

Eine Entwicklung, die auch dem Ziel der Dekarbonisierung entgegenkommt.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER, HELMUT LUNGHAMMER, GO-ART/GEORG OTT, OLIVER WOLF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/SIMON OBERHOFER<br />

Warum stehen<br />

alte Bauernhäuser<br />

oft<br />

nach 400<br />

Jahren nach wie vor robust<br />

da, während andere Bauten<br />

schon nach viel kürzerer Zeit<br />

ihre Lebensdauer überschritten<br />

haben? Die Antwort ist,<br />

dass Bauernhäuser mit dem<br />

Baustoff <strong>Holz</strong> gebaut wurden.<br />

Geriet der Baustoff <strong>Holz</strong> in<br />

den letzten Jahrzehnten etwas<br />

in Vergessenheit, erlebt er nun<br />

eine Renaissance. So hat sich<br />

der <strong>Holz</strong>bauanteil, also Bauwerke,<br />

bei denen mehr als 50<br />

Prozent der tragenden Konstruktion<br />

aus <strong>Holz</strong> oder <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />

sind, in Österreich<br />

von 14 Prozent im Jahr 1998 auf<br />

24 Prozent im Jahr 2018 gesteigert.<br />

Und eine weitere Steigerung<br />

ist zu erwarten. Denn<br />

<strong>Holz</strong> erfüllt genau die Kriterien,<br />

die beim Gebäudebau<br />

entscheidend sind: Die Bauzeit<br />

soll möglichst kurz und die<br />

Planung flexibel und vielfältig<br />

sein.<br />

KLIMASCHÜTZER<br />

<strong>Holz</strong> als Baustoff ist aber<br />

nicht nur praktisch, sondern<br />

ist im Sinne der Dekarbonisierung<br />

auch dringend notwendig.<br />

Bis 2050 soll Europa der<br />

erste klimaneutrale Kontinent<br />

sein. Heimisches <strong>Holz</strong> bringt<br />

alle Voraussetzungen mit, um<br />

dieses Vorhaben zu unterstützen:<br />

Es fungiert als CO 2<br />

-Speicher,<br />

wächst, ohne dabei graue<br />

Energie zu erzeugen beziehungsweise<br />

kann ohne großen<br />

Energieaufwand entsorgt<br />

werden, erfordert nur kurze<br />

Transportwege und ist damit<br />

ökologisch anderen Materialien<br />

um Längen voraus.<br />

NEUE TECHNIKEN<br />

UND INNOVATIONEN<br />

<strong>Holz</strong> ist daher der ideale,<br />

ökologische Zukunftsbaustoff.<br />

Eine Entwicklung, die<br />

Doris Stiksl, Geschäftsführerin<br />

von pro<strong>Holz</strong> Steiermark,<br />

mehr als begrüßt. „Dank dem<br />

hohen technischen, ökonomischen<br />

und gestalterischen<br />

Potenzial hat <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

schon längst seinen Weg<br />

aus der Nische gefunden. Beispielgebende<br />

Projekte, wie das<br />

Wohnprojekt Q7 am Areal<br />

der Reininghaus-Gründe,<br />

zeigen<br />

auf,<br />

24<br />

BUSINESS Monat


„Graz ist ja Klima-<br />

Innovationsstadt und wir<br />

wollen zur Klimaschutz-<br />

Vorzeigestadt werden – daher<br />

forcieren wir Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />

„Es gibt auch schon für die<br />

Zukunft eine lange Liste an<br />

<strong>Holz</strong>bau-Projekten, die wir im<br />

Sinne der Ressourcenschonung,<br />

der Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />

umsetzen wollen.“<br />

GÜNTER RIEGLER<br />

Finanzstadtrat und GBG-<br />

Eigentümervertreter<br />

„Dank dem hohen technischen,<br />

ökonomischen und gestalterischen<br />

Potenzial hat <strong>Holz</strong> als<br />

Baustoff schon längst seinen<br />

Weg aus der Nische gefunden.“<br />

„Als GBG ist es uns wichtig, einen<br />

nachhaltigen Kreislauf in all<br />

unseren Bereichen umzusetzen.“<br />

GÜNTER HIRNER<br />

GBG Geschäftsführer<br />

SIEGFRIED NAGL<br />

Bürgermeister Graz<br />

DORIS STIKSL<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Geschäftsführerin<br />

BUSINESS Monat<br />

25


Innovativer <strong>Holz</strong>bau<br />

tut Mensch<br />

und Natur gut.<br />

was alles möglich ist.“ Lange<br />

galt die Ressource <strong>Holz</strong> als<br />

sensibler Baustoff. Aber auch<br />

hier fand ein Umdenken statt.<br />

„Dank intensiver Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeit können<br />

wir immer höher und mit<br />

immer weiteren Spannweiten<br />

bauen“, ergänzt Stiksl.<br />

Diesem Umdenken im Bereich<br />

<strong>Holz</strong>bau wird auch im<br />

Hochschulbereich Rechnung<br />

getragen. So gibt es seit 2017<br />

die erste Professur für Architektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau Österreichs<br />

an der TU Graz unter<br />

Leitung des renommierten Architekten<br />

Tom Kaden.<br />

HOLZBAU<br />

FINDET STADT<br />

Von Wohnhäusern bis zu<br />

Kommunalbauten wie Schulen,<br />

Kindergärten und Pflegeheimen<br />

findet <strong>Holz</strong> immer<br />

öfter Verwendung. Denn obwohl<br />

<strong>Holz</strong> zu den leichten<br />

Baustoffen gehört, kann es<br />

trotzdem eine hohe Traglast<br />

aufnehmen – ein Vorzug, der<br />

gerade im städtischen Wohnbau,<br />

wo der Platz begrenzt ist,<br />

zum Einsatz kommt. „Graz hat<br />

in der Stadtentwicklung bereits<br />

vor 20 Jahren den Weg<br />

der Nachverdichtung eingeschlagen.<br />

Das bedeutet, wir<br />

weisen kein neues Bauland<br />

aus, sondern entwickeln das<br />

Bestehende weiter und konsumieren<br />

Baulandreserven. Sanierungen<br />

und Aufstockungen<br />

sind Bereiche, in denen sich<br />

<strong>Holz</strong> als Baustoff, gerade im<br />

innerstädtischen Raum, hervorragend<br />

eignet. Aber auch<br />

im Neubau kann man <strong>Holz</strong> gut<br />

einsetzen“, weiß Graz-Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl. Nicht<br />

nur aufgrund der baulichen<br />

Vorteile ist er ein Fan des<br />

Rohstoffes. „Die Verwendung<br />

von <strong>Holz</strong> als Baustoff zählt<br />

für mich zum aktiven Klimaschutz!<br />

In Österreich wächst<br />

mehr <strong>Holz</strong> nach als wir ernten.<br />

Graz ist ja Klima-Innovationsstadt<br />

und wir wollen zur<br />

Klimaschutz-Vorzeigestadt<br />

werden – daher forcieren wir<br />

Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />

Allein in Graz gibt es zahlreiche<br />

Beispiele gelungener<br />

und zukunftsweisender <strong>Holz</strong>bau-Architektur,<br />

denn das bereits<br />

erwähnte Wohnprojekt<br />

Q7, bei dem die balloon Architekten<br />

und Hohensinn Architektur<br />

206 Wohneinheiten auf<br />

sechs Geschoßen in <strong>Holz</strong>bau<br />

geplant haben, ist bei Weitem<br />

nicht das einzige Leuchtturmprojekt<br />

im Bereich <strong>Holz</strong>bau.Der<br />

<strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-Allee<br />

der Wohnbaugruppe Ennstal<br />

in Graz, geplant von Nussmüller<br />

Architekten, wurde erst<br />

vor Kurzem beim diesjährigen<br />

BigSEE Award ausgezeichnet.<br />

Die Jugendzentren Echo und<br />

Grünanger wurden als eingeschoßiger<br />

<strong>Holz</strong>massivbau<br />

umgesetzt. Beim Raiffeisen<br />

Sportpark in der Hüttenbrennergasse<br />

wurde ein <strong>Holz</strong>dach<br />

mit gewaltigen Dimensionen<br />

verwirklicht. Und die Volksschule<br />

Schönbrunngasse in<br />

Mariatrost wurde etwa in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

in Passivhausqualität<br />

verwirklicht. Hierfür gab es<br />

die Auszeichnung Klima:Aktiv<br />

Gold Standard.<br />

VON ANFANG AN<br />

Die Stadt Graz trägt aber<br />

nicht nur in puncto <strong>Holz</strong>bau zu<br />

einem gesunden Klima bei, sondern<br />

auch zum Schutz der Ressource<br />

<strong>Holz</strong> – durch einen nach-<br />

26<br />

BUSINESS Monat


Der <strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-<br />

Allee wurde erst vor kurzem<br />

beim diesjährigen BigSEE<br />

Award ausgezeichnet.<br />

haltig bewirtschafteten Wald.<br />

Günter Hirner, Geschäftsführer<br />

der GBG Gebäude- und Baumanagement<br />

Graz, dazu: „Als GBG<br />

ist es uns wichtig, einen nachhaltigen<br />

Kreislauf in all unseren<br />

Bereichen umzusetzen. Dazu<br />

gehört auch die Bewirtschaftung<br />

der der Stadt zugehörigen<br />

Waldflächen.“ Und die können<br />

sich in Graz sehen lassen. Rund<br />

25 Prozent der Grazer Stadtfläche<br />

sind mit Wald bedeckt und<br />

machen die Murmetropole zu<br />

einer der grünsten Städte Österreichs.<br />

Um den Wald klimafit<br />

bewirtschaften zu können,<br />

müssen natürlich auch Bäume<br />

entnommen werden. Diese<br />

werden dann in den Werkstätten<br />

der GBG weiterverarbeitet.<br />

„Diese hochwertigen Möbelstücke<br />

sind gleichzeitig CO 2<br />

-<br />

Speicher und tragen so wiederum<br />

zum Klimaschutz bei,“ so<br />

Hirner.<br />

UNVERGLEICHBARES<br />

RAUMKLIMA<br />

<strong>Holz</strong> ist also ein bedeutender<br />

Klimaschützer. Aber auch innerhalb<br />

der vier Wände sorgt<br />

<strong>Holz</strong> für ein gutes Klima. Medizinische<br />

Studien bestätigen:<br />

Wer in und mit Massivholz<br />

wohnt, lebt gesünder und entspannter.<br />

<strong>Holz</strong> in Kindergärten<br />

und Schulen zum Beispiel<br />

macht Kinder ruhiger und konzentrationsfähiger.<br />

Außerdem<br />

sind sowohl Raumklima als<br />

auch die Luftqualität in „<strong>Holz</strong>räumen“<br />

wesentlich besser und<br />

gesünder, da <strong>Holz</strong> die Schadstoffe<br />

in der Luft verdünnt und<br />

die Luftfeuchtigkeit reguliert.<br />

„Das Feedback auf die bisher<br />

umgesetzten <strong>Holz</strong>bauten im<br />

kommunalen Bereich ist mehr<br />

als positiv“, freut sich Finanzstadtrat<br />

und GBG-Eigentümervertreter<br />

Günter Riegler. „Es<br />

gibt auch schon für die Zukunft<br />

eine lange Liste an <strong>Holz</strong>bau-Projekten,<br />

die wir im Sinne<br />

der Ressourcenschonung, der<br />

Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />

umsetzen wollen.“ Denn<br />

bis ins Jahr 2022 benötigt allein<br />

die Stadt Graz rund 80 zusätzliche<br />

Volksschulklassen,<br />

um dem Bevölkerungswachstum<br />

der Stadt gerecht zu werden.<br />

Da sind Zukunftsvisionen,<br />

die auf <strong>Holz</strong> bauen, genau der<br />

richtige Weg.<br />

BUSINESS Monat<br />

27


DEN HOLZBAU<br />

WEITERDENKEN<br />

130 Millionen Euro investiert die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe bis Ende 2022 in die Erweiterung des<br />

obersteirischen Standortes Leoben: Ein topmodernes Brettsperrholzwerk wird im Anschluss an das<br />

Sägewerk errichtet – eine Investition in die Zukunft, so Vorstandsvorsitzender DI Richard Stralz.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, MAYR-MELNHOF HOLZ, P. OTT. PIERER.AT, MORGENSTERN, HOHENSINN, BYGGEINDUSTRIEN VSINDRE SVERDRUP STRAND<br />

Richard Stralz, CEO der<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Holding:<br />

„Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />

noch viel gesamthafter als<br />

bisher denken.“<br />

28<br />

BUSINESS Monat


Die Erweiterung des Sägewerkstandorts<br />

in Leoben mit einem Brettsperrholzwerk<br />

nach neuestem Stand der Technik, errichtet<br />

mit <strong>Holz</strong>bauprodukten aus dem eigenen<br />

Unternehmen, wird ab <strong>2021</strong> umgesetzt.<br />

„Es geht immer<br />

mehr darum,<br />

möglichst viel an<br />

Vorleistungen im<br />

Werk zu erbringen,<br />

um die Bauzeit vor<br />

Ort möglichst zu<br />

verkürzen.“<br />

RICHARD STRALZ<br />

CEO der Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> Holding AG<br />

Die Brettsperrholz-Technologie<br />

hat eine Art Baurevolution<br />

angestoßen. Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> errichtet ein neues Werk<br />

im Anschluss an das Sägewerk<br />

in Leoben. Was sind die<br />

Vorteile des Brettsperrholzes?<br />

Richard Stralz: Brettsperrholz<br />

wurde zwar erst um das Jahr<br />

2000 entwickelt, ist aber längst<br />

schon der Werkstoff der Zukunft.<br />

Damit ist systematisches Bauen<br />

möglich, es ist umweltfreundlich<br />

und wie alle Baustoffe aus<br />

<strong>Holz</strong> CO 2<br />

-neutral, vor allem dieses<br />

letzte Argument macht es<br />

zu DEM Baustoff für unsere Zukunft,<br />

denn wir müssen auch<br />

beim Bauen an unsere Umwelt<br />

und die nächsten Generationen<br />

denken. Der Klimawandel ist nur<br />

zu bekämpfen, wenn wir auch im<br />

Bauwesen das CO 2<br />

-Aufkommen<br />

drastisch reduzieren, und dazu<br />

muss der CO 2<br />

-Verbrauch des<br />

verwendeten Baumaterials über<br />

den gesamten Lebenszyklus –<br />

von der Herstellung bis zum Recyceln<br />

– berücksichtigt werden.<br />

<strong>Holz</strong> ist hier unschlagbar im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Baumaterialien.<br />

Auch bautechnisch<br />

bringt Brettsperrholz große Vorteile<br />

mit: <strong>Holz</strong>lamellen werden<br />

in drei bis neun Lagen kreuzweise<br />

miteinander verklebt, dieser<br />

Aufbau macht die Bauelemente<br />

sehr formstabil und luftdicht bei<br />

äußerst geringem Eigengewicht<br />

und damit vielseitig einsetzbar.<br />

Da der Brettsperrholzmarkt<br />

jährlich im zweistelligen Bereich<br />

wächst und unser bestehendes<br />

Brettsperrholzwerk am Standort<br />

in Gaishorn an seine Kapazitätsgrenze<br />

angelangt ist, haben wir<br />

uns entschlossen, eine Erweiterungsinvestition<br />

zu tätigen und<br />

ein neues Werk nach dem letzten<br />

Stand der Technik zu errichten.<br />

Wann ist die Fertigstellung<br />

geplant?<br />

Wir werden aufgrund der Corona-Pandemie<br />

etwas verzögert<br />

<strong>2021</strong> zu bauen beginnen und Mitte,<br />

Ende 2022 in den Probebetrieb<br />

gehen. Wir sind in der glücklichen<br />

Lage, dass wir das neue<br />

Werk unmittelbar im Anschluss<br />

an unser Sägewerk errichten<br />

können, das heißt, der Schnittholztransport<br />

zum Weiterverarbeitungswerk<br />

fällt weg – ein immenser<br />

zusätzlicher Pluspunkt<br />

bei der Umweltfreundlichkeit des<br />

in Leoben hergestellten Brettsperrholzes.<br />

Aber es gibt noch zusätzliche<br />

Investitionen …<br />

Zusätzlich investieren wir in<br />

eine moderne Schnittholznachsortierung,<br />

in ein Hochleistungshobelwerk<br />

und angeschlossen daran<br />

in ein Hochregallager für das<br />

Schnittholz – alles Investitionen,<br />

die zum Teil bereits zur Modernisierung<br />

des bestehenden Sägewerks<br />

gehören, mit der wir nach<br />

der Fertigstellung des neuen<br />

Werkes weitermachen werden.<br />

Durch die Nähe von Sägewerk<br />

und Brettsperrholzwerk können<br />

wir die notwendigen Transportfahrzeuge<br />

elektrisch betreiben.<br />

Also auch hier setzen wir alles<br />

daran, das neue Werk so ökologisch<br />

wie möglich auszurichten.<br />

Dazu werden wir die Halle mit einer<br />

Photovoltaikanlage ausrüsten,<br />

um auch bei der Stromproduktion<br />

unseren Beitrag zu leisten.<br />

Und selbstverständlich werden<br />

die neuen Hallen wo möglich<br />

und sinnvoll mit unseren eigenen<br />

PEFC-zertifizierten <strong>Holz</strong>bauprodukten<br />

für Wand-, Decken- und<br />

Dachkonstruktionen gebaut.<br />

BUSINESS Monat<br />

29


Brettsperrholz revolutioniert derzeit den <strong>Holz</strong>-Wohnbau: Standardisierte<br />

Planungsprozesse und fixfertige Raummodule inklusive<br />

integrierter Haustechnik sind die Themen in der Umsetzung.<br />

CEO Richard Stralz und CFO Michael Wolfram sind stolz<br />

auf die Auszeichnung „Austria’s Leading Companies 2020“.<br />

Wie hoch ist die Investition<br />

und wie schaut der Plan für<br />

die Zukunft aus?<br />

Die Investition ist Teil eines<br />

mehrstufigen Investitionsplans<br />

und beträgt 130<br />

Millionen Euro inklusive<br />

Nachsortier- und Hobelwerk.<br />

Mit dem Brettsperrholzwerk<br />

folgen wir unserer Strategie,<br />

den Added Value, also<br />

den Bearbeitungswert unserer<br />

Produkte, zu erhöhen. Das<br />

bedeutet, je mehr Bearbeitungsschritte<br />

am Bauelement<br />

direkt im Werk im Rahmen<br />

der Vorfertigung erfolgen können,<br />

umso höher ist die Wertschöpfung.<br />

In einem folgenden<br />

Ausbauschritt planen wir, den<br />

Vorfertigungsgrad noch weiter<br />

zu erhöhen, beispielsweise<br />

durch den Einbau von Fenstern<br />

oder das Aufbringen von Fassadenelementen.<br />

Was wir diesbezüglich<br />

schlussendlich dann<br />

umsetzen werden, entscheiden<br />

wir, wenn das Werk in der<br />

derzeit geplanten Ausbaustufe<br />

– Produktion der Brettsperrholzelemente<br />

und moderner<br />

CNC-Abbund – realisiert ist.<br />

Im <strong>Holz</strong>bau wird das<br />

Kom plett angebot immer<br />

wichtiger. Was ist darunter<br />

zu verstehen?<br />

Der Trend geht eindeutig<br />

dorthin, dass auf der Baustelle<br />

nur mehr zusammengebaut<br />

wird. Es ist die Aufgabe der Industrie,<br />

dieses Zusammenbauen<br />

so zu erleichtern, dass am<br />

Bau schneller gearbeitet werden<br />

kann, damit wird zugleich<br />

auch dem Fachkräftemangel,<br />

den es aktuell ja leider gibt,<br />

entgegengewirkt. Wenn wir es<br />

schaffen, Module für Gebäude<br />

effizient in der Fabrik vorzufertigen<br />

sowie sie so zu konstruieren,<br />

dass sie auf der Baustelle<br />

sehr einfach zu montieren sind,<br />

dann wird eine Facharbeiterin,<br />

ein Facharbeiter pro verfügbarer<br />

Zeiteinheit mehr schaffen,<br />

also mehr Quadratmeter verlegen<br />

und aufstellen können.<br />

Werden diese Komplettangebote<br />

schon umgesetzt?<br />

Ja, das gibt es aktuell bereits<br />

bei Raummodulen einiger großer<br />

Anbieter. Das Unternehmen<br />

Kaufmann-Bausysteme<br />

in Kalwang, bei dem Mayr-<br />

Melnhof <strong>Holz</strong> auch beteiligt<br />

ist, verfolgt die Philosophie,<br />

fixfertige Raumzellen inklusive<br />

Elektronik und Installationen<br />

im Werk herzustellen.<br />

Auf der Baustelle müssen diese<br />

dann nur mehr versetzt und<br />

zusammengeschlossen sowie<br />

die Fassadenarbeiten erledigt<br />

werden. Die Vorteile liegen auf<br />

der Hand: Weniger Koordinationsaufwand<br />

auf der Baustelle<br />

bei vorab gut kalkulierbaren<br />

Projektkosten und Bauzeiten.<br />

Die Herstellung der Module<br />

kann man sich wie eine Fließfertigung<br />

unter optimalen „Laborbedingungen“<br />

vorstellen:<br />

Die Gewerke arbeiten in der<br />

Halle bei definierten gleichbleibenden<br />

Bedingungen witterungsunabhängig.<br />

Neben der<br />

Möglichkeit der Auswahl von<br />

standardisierten Modulen werden<br />

Hersteller von <strong>Holz</strong>bauelementen<br />

und Komplettanbieter<br />

aber auch zukünftig Architektenwünschen<br />

entgegenkommen<br />

und individuell geplante<br />

Wände, Decken sowie fertige<br />

Raummodule herstellen müssen.<br />

Wie gestalten sich<br />

die Markt lage und die<br />

Nachfrage nach den<br />

Brettsperrholzsystemen?<br />

Wir sind mit Brettsperrholzprodukten<br />

hauptsächlich in<br />

den DACH-Märkten sowie in<br />

Italien und Skandinavien tätig.<br />

Diese Märkte sind alle sehr<br />

holzfreundlich. Nur ein Beispiel<br />

aus Deutschland: In Berlin<br />

wird am alten Flughafen<br />

Tegel ein neues Wohnquartier<br />

errichtet werden mit dem ganz<br />

klaren Wunsch der Politik,<br />

dass es klimaneutral und unter<br />

Verwendung nachwachsender<br />

Rohstoffe gebaut werden muss.<br />

30<br />

BUSINESS Monat


Auch das Headquarter<br />

von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

in Leoben zeigt, was<br />

<strong>Holz</strong>bau heute kann,<br />

ebenso Bauprojekte wie<br />

Graz-Reininghaus, LKH<br />

Graz, der Josefhof in<br />

Graz oder die Sydskogen<br />

Schule in Bødalen in<br />

Norwegen.<br />

Eine Vorgabe, die eindeutig für<br />

eine <strong>Holz</strong>bauweise spricht.<br />

Wo sehen Sie im<br />

<strong>Holz</strong>bau den größten<br />

Entwicklungsbedarf?<br />

Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />

noch viel gesamthafter denken.<br />

Das heißt, wir müssen die<br />

gesamte Haustechnik, den gesamten<br />

Planungsprozess und<br />

das Thema Veränderung des<br />

Lebenszyklus der Menschen<br />

einbeziehen. Nehmen wir eine<br />

junge Familie mit Kindern.<br />

Bei einem Bauvorhaben muss<br />

bereits in der Planungsphase<br />

berücksichtigt werden, dass<br />

später, wenn die Kinder erwachsen<br />

sind und ausziehen,<br />

der frei gewordene Raum beispielsweise<br />

durch die Möglichkeit,<br />

Wände zu versetzen, flexibel<br />

umgestaltet werden kann.<br />

Ein weiteres Thema betrifft<br />

die Installationen. Sehr weit<br />

gediegen sind die Entwicklungen<br />

bereits bezogen auf die<br />

Elektroinstallationen, Handlungsbedarf<br />

besteht aber noch<br />

bei Installationen für Nassbereiche,<br />

denn hier geht es um<br />

den eigentlich einzigen Feind,<br />

den <strong>Holz</strong> hat: Wasser. Es wird<br />

Lösungen und Standardisierungen<br />

für Nasszellenmodule<br />

geben, die nicht nur im wahrsten<br />

Sinne des Wortes wasserdicht<br />

sind, sondern auch<br />

Sensoren enthalten, die Undichtheiten<br />

umgehend melden<br />

und bewusst mit Revisionsöffnungen<br />

versehen sind, damit<br />

eine Reparatur, wenn notwendig,<br />

nicht aufwendig ist. Smarttechnologie<br />

und Digitalisierung<br />

werden also im <strong>Holz</strong>bau<br />

zunehmend Einzug halten.<br />

GRÖSSTE INVESTITION DER UNTERNEHMENSGESCHICHTE<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> wurde 1850 gegründet. Der<br />

Traditionsbetrieb ist im Besitz der F. Mayr-Melnhof-Saurau<br />

Industrie Holding und in die Bereiche<br />

Schnittholz und Weiterverarbeitung gegliedert.<br />

Rund 3,2 Millionen Tonnen <strong>Holz</strong> aus ausschließlich<br />

nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der<br />

Nähe der Sägewerkstandorte in Leoben (hier<br />

befindet sich auch der Hauptsitz der Unternehmensgruppe),<br />

Paskov (Tschechien) und Efimovskij<br />

(Rumänien) verarbeitet Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

jährlich. Die <strong>Holz</strong>weiterverarbeitung erfolgt an<br />

vier Standorten: in Gaishorn und Reuthe (beide<br />

Österreich) sowie in Wismar und Olsberg (beide<br />

in Deutschland).<br />

Das <strong>Holz</strong>bau-Produktionsprogramm von<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> umfasst Schnittholz, Brettschichtholz<br />

und Sonderbauteile, Brettschichtholzdecken,<br />

-dielen und -wandelemente,<br />

Brettsperrholz, <strong>Holz</strong>-Beton-Verbundelemente<br />

(hergestellt im Joint Venture mit der Kirchdorfer<br />

Fertigteilholding GmbH), Betonschalungstechnik<br />

sowie Pellets. Alle Produkte sind PEFC-zertifiziert.<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> erwirtschaftete 2019 einen<br />

konsolidierten Konzernumsatz von rund 669 Millionen<br />

Euro und beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Nach Inbetriebnahme des Brettsperrholzwerkes<br />

in Gaishorn 2008 konnte schon 2015 die Brettsperrholzkapazität<br />

verdoppelt werden, 2019 wurde<br />

die Kapazitätsgrenze erreicht. Bereits 2015/16<br />

investierte Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> 40 Millionen Euro<br />

in die Kernstandorte.<br />

Ab <strong>2021</strong> wird ein zweites Brettsperrholzwerk,<br />

angeschlossen an das Sägewerk in Leoben,<br />

errichtet, außerdem werden umfangreiche Investitionen<br />

in eine neue Nachsortierung, in ein<br />

Hochleistungshobelwerk und ein daran angeschlossenes<br />

Hochregallager für das Schnittholz<br />

getätigt: Das gesamte Investitionsvolumen beträgt<br />

130 Millionen Euro, die größte Investition in<br />

der langen Firmengeschichte. Der Probebetrieb<br />

soll ab Mitte 2022 starten.<br />

BUSINESS Monat<br />

31


EINE IDEE<br />

ZIEHT KREISE<br />

Der Wohlfühlfaktor stand beim Bau des neuen legero united<br />

campus in Feldkirchen im Vordergrund. Erreicht wurde<br />

das mit <strong>Holz</strong>, das sich durch den gesamten Bau zieht.<br />

Ein zufriedenes Resümee zieht auch CEO Stefan Stolitzka.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Herr Stolitzka, warum war es<br />

Ihnen so wichtig, so viel <strong>Holz</strong> wie<br />

möglich in den Bau des legero<br />

united campus zu integrieren?<br />

Stefan Stolitzka: Es gab vorab Überlegungen<br />

an die Anforderungen, die<br />

wir an den Campus, der aus zwei ringförmigen<br />

Gebäudekomplexen besteht,<br />

stellen. In erster Linie standen der<br />

Wohlfühlfaktor und eine ideale Umgebung<br />

für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Vordergrund, erst danach<br />

kam der Gedanke der Nachhaltigkeit.<br />

Und nachdem <strong>Holz</strong> beide Kriterien<br />

erfüllt, war die Wahl einfach.<br />

In welchen Bereichen lässt sich<br />

<strong>Holz</strong> im neuen Headquarter finden?<br />

<strong>Holz</strong> als Bauelement zieht sich<br />

durch das gesamte Gebäude – vom<br />

kompletten 1. Stock, der in <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

errichtet wurde, über die<br />

gläserne Fabrik bis zu den Wandverkleidungen<br />

der Meeting-Räume. Insgesamt<br />

wurden 500 Tonnen an heimischem<br />

<strong>Holz</strong> verbaut. Das heißt,<br />

das sind gleichzeitig 500 Tonnen<br />

CO 2<br />

, die dadurch gebunden werden.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach<br />

die Vorteile von <strong>Holz</strong> gegenüber<br />

anderen Materialien?<br />

CO 2<br />

-Speicherung, die lokale Verfügbarkeit,<br />

das unschlagbar angenehme<br />

Raumgefühl, akustische und<br />

klimatische Eigenschaften, Speicherkapazitäten<br />

… die Liste der Vorteile<br />

ist lang.<br />

Der Campus ist seit knapp einem<br />

Jahr fertiggestellt. Wie fällt das<br />

Feedback der Mitarbeiterinnen<br />

32<br />

BUSINESS Monat


und Mitarbeiter sowie<br />

von Ihnen persönlich aus?<br />

Sehr positiv. Das Ambiente ist noch<br />

viel besser, als man es sich hätte vorstellen<br />

können. Das neue Headquarter liegt<br />

an einem der größten Verkehrsknotenpunkte<br />

der Umgebung. Im Innenbereich<br />

merkt man davon aber nichts.<br />

Die GerambRose 2020, das Umwelt-<br />

Zertifikat der ÖGNI in Platin …<br />

der legero united campus ist trotz<br />

seines jungen Alters schon mehrfach<br />

ausgezeichnet. Wie wichtig sind solche<br />

Auszeichnungen für Sie?<br />

Solche Auszeichnungen freuen mich<br />

sehr und machen auch die „legero united“-<br />

Familie stolz. Man bekommt damit bestätigt,<br />

dass die Anforderungen, die man an<br />

sich selber gestellt hat, die richtigen waren.<br />

Auch im Bereich der Schuhproduktion<br />

legen Sie sehr viel Wert auf<br />

Nachhaltigkeit. Was kann man sich<br />

darunter vorstellen?<br />

Wir arbeiten sehr stark daran, unseren<br />

CO 2<br />

-Footprint zu senken. Das betrifft<br />

auch die Schuhproduktion. Mittlerweile<br />

sind alle unsere Marken – Legero,<br />

Superfit, Think! und Vios – mit dem Österreichischen<br />

Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />

Sie sind ja auch Präsident der<br />

Industriellenvereinigung Steiermark.<br />

Welche Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für den<br />

Wirtschaftsstandort Steiermark?<br />

Die Steiermark wird nicht umsonst<br />

grünes Herz Österreichs genannt. Der<br />

Wald und damit auch <strong>Holz</strong> spielt für die<br />

heimische Wirtschaft eine enorm große<br />

Rolle. Die <strong>Holz</strong>industrie gehört zu den<br />

fünf größten Branchen in der Steiermark<br />

und beschäftigt über zehntausend<br />

Menschen. Bemerkenswert ist dabei<br />

vor allem die Entwicklung der Steiermark<br />

vom reinen <strong>Holz</strong>lieferanten zu einer<br />

Riesenindustrie mit extrem hoher<br />

Wertschöpfung in alle möglichen Produktrichtungen.<br />

Ist <strong>Holz</strong> Ihrer Meinung nach<br />

der Baustoff der Zukunft?<br />

Ja, vor allem in Kombination mit Beton<br />

wird man damit in Zukunft neue Dimensionen<br />

erreichen.<br />

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BUSINESS Monat<br />

33


TURBO FÜR DEN<br />

BAU DER ZUKUNFT<br />

Der Boom des steirischen <strong>Holz</strong>baus wird vom wachsenden Wunsch nach dem nachhaltigen Eigenheim<br />

zusätzlich befeuert. Branchenvertreter sehen eine vielversprechende Zukunft – und geben eine Vorschau<br />

auf kommende Innovationen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PRONTOLUX<br />

Die eigenen vier Wände<br />

haben wir im Lockdown<br />

gut kennengelernt<br />

– manche von uns sogar<br />

zu gut. Der Wunsch nach mehr<br />

Wohnfläche oder einem eigenen<br />

Haus im Grünen habe in<br />

der Pandemie zugenommen,<br />

heißt es vonseiten der Wirtschaftskammer.<br />

Der Innungsgeschäftsführer<br />

des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>baus, Bernd Haintz, bringt<br />

es auf den Punkt: „Wir merken,<br />

dass sich Menschen in Zeiten<br />

von Ausgangsbeschränkungen<br />

verstärkt mit dem Thema Wohnen<br />

beschäftigen. Sie schauen<br />

sich genau in ihrem Wohnbereich<br />

nach Verbesserungsmöglichkeiten<br />

um und entschließen<br />

sich zu Investitionen.“<br />

Diese Entwicklung habe der<br />

steirischen Bauwirtschaft ein<br />

gutes Jahr 2020 verschafft, besonders<br />

profitieren durfte dabei<br />

der <strong>Holz</strong>bau: Über alle Betriebsgrößen<br />

hinweg konnten<br />

die <strong>Holz</strong>baubetriebe Zuwächse<br />

verzeichnen. „Immer mehr<br />

Menschen denken in Richtung<br />

Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit<br />

und Regionalität. Durch<br />

die Entwicklungen der vergangenen<br />

Monate haben diese Einstellungen<br />

noch einen zusätzlichen<br />

Anschub erhalten“, sagt<br />

Haintz. Auch weil viele Konsumenten<br />

bewusst begonnen haben,<br />

der lokalen Wirtschaft den<br />

Vorzug zu geben, spricht er in<br />

diesem Zusammenhang von einem<br />

„Turbo“ für den <strong>Holz</strong>bau.<br />

EXTREMER ZUWACHS<br />

Ein Unternehmen, das diesen<br />

„Turbo“ unmittelbar zu<br />

spüren bekam, war Kulmer<br />

Bau im oststeirischen Pischelsdorf.<br />

Geschäftsführer Gernot<br />

Kulmer kann von einem „extremen<br />

Zuwachs“ im Segment<br />

Einfamilienhäuser in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

berichten: „Wir haben<br />

in diesem Bereich heuer ein<br />

Plus von 100 Prozent erreicht,<br />

was nicht zuletzt auch am vermehrten<br />

Wunsch nach dem Eigenheim<br />

aufgrund des Lockdowns<br />

und der Pandemie zu<br />

liegen scheint.“ Dass der <strong>Holz</strong>bau<br />

boomt, hat für Kulmer aber<br />

auch technische Gründe. Er<br />

sieht weitreichende Fortschritte<br />

bei der Entwicklung der Bauweise<br />

erreicht, die Schnelligkeit,<br />

Genauigkeit und Ökologie<br />

des <strong>Holz</strong>baus enorm vorangetrieben<br />

haben.<br />

34<br />

BUSINESS Monat


Ein Beispiel für die Innovationsfähigkeit<br />

des Baustoffs <strong>Holz</strong><br />

hat Kulmer mit der Firma Kielsteg<br />

und der technischen Universität<br />

Graz geliefert: Die Kielsteg-Bauelemente<br />

erreichen<br />

Spannweiten von bis zu 30 Metern<br />

und wurden in 28 Ländern<br />

patentiert. Sie basieren auf einer<br />

Wabenstruktur und können<br />

als flächenbildendes sowie lasttragendes<br />

Deckensystem eingesetzt<br />

werden. Typische Anwendungsbereiche<br />

sind Dach- und<br />

Deckenkonstruktionen mit großen<br />

Spannweiten. Kulmer Bau<br />

produziert diese Elemente in<br />

einer 120 Meter langen vollautomatischen<br />

Anlage, die von<br />

zwei Mitarbeitern bedient wird.<br />

Kindergärten, Schulbauten, Industrieanlagen,<br />

Einkaufsmärkte<br />

und Bürogebäude sind damit<br />

schon verwirklicht worden.<br />

Oskar Beer, Landesinnungsmeister des steirischen <strong>Holz</strong>baus,<br />

Gernot Kulmer, Geschäftsführer Kulmer <strong>Holz</strong>bau, und Bernd<br />

Haintz, Innungsgeschäftsführer des steirischen <strong>Holz</strong>baus (v. l.)<br />

In 16 Monaten<br />

Bauzeit hat<br />

Kulmer Bau die<br />

Gesundheitseinrichtung<br />

Josefhof<br />

in <strong>Holz</strong>modulbauweise<br />

errichtet.<br />

Auf einer<br />

Gebäudelänge<br />

von 115 Meter<br />

wurden rund<br />

2.000 m³ <strong>Holz</strong><br />

verbaut.<br />

ZUKUNFTSTHEMEN<br />

Entwicklungen wie diese<br />

sind es, die dem <strong>Holz</strong>bau weiter<br />

Auftrieb verschaffen. „Wir<br />

erwarten, dass die Marktanteile<br />

des <strong>Holz</strong>baus weiter ansteigen<br />

werden, jedes Jahr um<br />

zehn Prozent. Die Zeiten, in denen<br />

man Bauherren vom <strong>Holz</strong><br />

noch hat überzeugen müssen,<br />

sind definitiv vorbei“, sagt Oskar<br />

Beer, Landesinnungsmeister<br />

des steirischen <strong>Holz</strong>baus.<br />

Heute sei es so, dass<br />

die Überlegung, einen nachwachsenden<br />

Rohstoff zu verwenden,<br />

die Leute aktiv zum<br />

<strong>Holz</strong>bau bringen würde.<br />

Die Möglichkeiten, auch anspruchsvolle<br />

Vorstellungen<br />

umzusetzen, werden immer<br />

mehr: „Wir sind mittlerweile<br />

in der Lage, mit Brettsperrholzelementen<br />

allen Vorgaben<br />

der Architekten entgegenzukommen.<br />

In Zukunft<br />

wird auch das Thema der<br />

Leitungsführung in <strong>Holz</strong>bauten<br />

verbessert werden können“,<br />

sagt Beer, der damit auf<br />

das heikle Thema <strong>Holz</strong> und<br />

Wasser zu sprechen kommt.<br />

Feuchtigkeit setzt dem Material<br />

<strong>Holz</strong> zu. Damit es durch<br />

undichte Rohrleitungen nicht<br />

zu Schäden kommt, sind<br />

Hirnschmalz und Ingenieurskunst<br />

gefordert – Beer sieht<br />

darin ein großes Zukunftsthema<br />

für den <strong>Holz</strong>bau.<br />

Ein weiteres Zukunftsthema<br />

– egal ob im Wohnungsbau<br />

oder im Gewerbebau –<br />

ist die Modulbauweise. „Wir<br />

entwickeln Module, die je<br />

nach Lebenslage mitgenommen<br />

und erweitert werden<br />

können. Ein Student in Graz<br />

kann als erste Wohnung ein<br />

einzelnes Modul aus <strong>Holz</strong><br />

haben, es nach dem Studium<br />

zum nächsten Wohnort mitnehmen<br />

und dort zu einem<br />

Einfamlienhaus erweitern“,<br />

skizziert Gernot Kulmer<br />

die Vision. „Mitnehmbares<br />

Wohnen“ lautet die Devise,<br />

die auf eine besonders zukunftsträchtige<br />

Eigenschaft<br />

des <strong>Holz</strong>baus setzt – seine<br />

Wiederverwendbarkeit.<br />

BUSINESS Monat<br />

35


Falkensteiner Hotel Schladming<br />

© WALTER LUTTENBERGER<br />

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gelebte Werte und Traditionen,<br />

kombiniert mit dem Wunsch<br />

nach ständiger Weiterentwicklung.<br />

Gegenseitiges Vertrauen<br />

und Zusammenhalt. Eine tief<br />

verwurzelte Zuneigung zur Natur<br />

und zum heimischen Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong>. Die Überzeugung,<br />

dass es Sinn macht, zu 100 %<br />

in Österreich zu produzieren.<br />

Und – vielleicht am wichtigsten:<br />

die Liebe, mit der wir ans<br />

Werk gehen. Denn die sieht<br />

und spürt man in jedem Detail.<br />

Jetzt ist vielleicht der perfekte<br />

Zeitpunkt, um über Ihr Projekt<br />

zu sprechen.<br />

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das <strong>Holz</strong> für unsere<br />

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heimischer Forstwirtschaft.<br />

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Strom. In unserer hauseigenen<br />

Design- und Forschungsabteilung<br />

arbeiten wir zudem<br />

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36<br />

BUSINESS Monat


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BUSINESS Monat<br />

37


VS St. Marein im Mürztal<br />

Reinighaus Q7, Graz<br />

Architekt Karlheinz Boiger von Hohensinn<br />

Architektur setzt auf <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

der Gegenwart und Zukunft – wie viele<br />

seiner Projekte beweisen.<br />

MITTEN IN DER<br />

TRENDWENDE<br />

Hohensinn Architektur plant seit 20 Jahren mit dem Baustoff <strong>Holz</strong>. Von der anfangs<br />

schwierigen Überzeugungsarbeit konnte man sich mittlerweile verabschieden – dank<br />

enormer Nachfrage und großem Potenzial für Bildungseinrichtungen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PIXACON, BEIGESTELLT<br />

Herr Boiger, hat man als Architekt im<br />

<strong>Holz</strong>bau einen Lieblingsbaum?<br />

Karlheinz Boiger: In der Steiermark sind<br />

wir als Bewohner eines starken <strong>Holz</strong>landes<br />

natürlich vorbelastet – die Fichte ist nach wie<br />

vor bei uns die vorherrschende Baumart, die<br />

auch am häufigsten eingesetzt wird. Sie ist<br />

ideal für die Herstellung von Plattenholz, das<br />

uns in der Planung sehr viele Möglichkeiten<br />

eröffnet. Für Fassaden bevorzuge ich aber die<br />

Lärche, weil sie die Umwelteinflüsse robuster<br />

besteht. Und in Innenräumen bringt die<br />

Weißtanne die besten Eigenschaften mit.<br />

Sie haben eine Reihe von Nadelhölzern<br />

aufgezählt, die sich mit dem Klimawandel<br />

nicht so leicht tun werden. Wird der<br />

<strong>Holz</strong>bau ein Problem bekommen, wenn<br />

in Zukunft die heimische Forstwirtschaft<br />

vermehrt auf hitzebeständigere<br />

Laubbäume setzen muss?<br />

Dank der intensiven Forschung in der Steiermark<br />

sind wir für die Zukunft gerüstet.<br />

Daher sehe ich keine Probleme auf uns zukommen,<br />

schon jetzt wird mit Laubhölzern<br />

experimentiert. Damit lassen sich gute Ergebnisse<br />

produzieren, Birken zum Beispiel haben<br />

hervorragende Eigenschaften. Mit Birken lassen<br />

sich bei geringeren Querschnitten größere<br />

Spannweiten erzielen. Auch Harthölzer<br />

wie die Buchen sind enorm im Kommen, sie<br />

erlauben höhere Tragfähigkeiten. Beide Bäume<br />

werden im <strong>Holz</strong>bau der Zukunft eine bedeutende<br />

Rolle spielen – es wird aber noch etwas<br />

dauern.<br />

Es scheint, als habe sich der <strong>Holz</strong>bau schon<br />

jetzt als konkurrenzfähige Alternative zum<br />

herkömmlichen Bau etabliert. Was hat<br />

diese Entwicklung gefördert?<br />

Wir erleben zurzeit eine regelrechte Trendwende,<br />

die vor allem von der vermehrten Aufmerksamkeit<br />

rund um die Klimathematik angestoßen<br />

wurde. Die Leute kommen drauf,<br />

dass es viel schlauer ist, bei Immobilien in<br />

nachhaltige Produkte zu investieren. Ein Beispiel:<br />

Auf den Grazer Reininghausgründen<br />

haben wir zusammen mit Balloon Architekten<br />

das Quartier 7 in völliger <strong>Holz</strong>bauweise<br />

geplant. Es war als einziges Quartier schon<br />

vollkommen ausverkauft, bevor es überhaupt<br />

fertiggestellt wurde. Man merkt, die Nachfrage<br />

ist enorm, die Menschen wollen in <strong>Holz</strong>bauten<br />

wohnen.<br />

Das war nicht immer so. Welche<br />

Widerstände musste der <strong>Holz</strong>bau in der<br />

Steiermark anfangs überwinden?<br />

Als wir vor 20 Jahren bei Hohensinn Architektur<br />

starteten, war es zunächst nicht<br />

leicht, ausführende Firmen mit dem nötigen<br />

Know-how zu finden. Aber die heimischen<br />

Zimmereibetriebe sind schnell mitgezogen<br />

und investierten auch in die notwendigen Innovationen,<br />

die sie heute zu starken Playern<br />

am Markt machen. Die große Herausforderung<br />

war aber vor allem, die Kunden zu überzeugen.<br />

Sie mussten die zentrale Entscheidung<br />

treffen, auf <strong>Holz</strong> zu bauen. Am Ende war<br />

38<br />

BUSINESS Monat


Falkensteiner Hotel, Schladming<br />

Reinighaus Q7, Graz<br />

Glanbogen,<br />

Salzburg<br />

die Kostenfrage immer der größte Hemmschuh,<br />

was sich heute allerdings bereits geändert<br />

hat. Auch, dass es zunächst nur wenig<br />

Leuchtturmprojekte gab, machte unsere<br />

Überzeugungsarbeit fordernder.<br />

Welche Argumente für den Baustoff <strong>Holz</strong><br />

ziehen dabei am besten?<br />

Zunächst spricht für <strong>Holz</strong>, dass es ein nachwachsender,<br />

ökologischer und klimafreundlicher<br />

Baustoff ist. Aus architektonischer<br />

Sicht ist aber besonders die hohe Präzision,<br />

die <strong>Holz</strong> erreicht, ein Vorteil. Der <strong>Holz</strong>bau arbeitet<br />

mit Toleranzgrenzen im Millimeterbereich<br />

– beim Betonbau ist man oft um ganze<br />

Zentimeter daneben. Außerdem lassen sich<br />

im <strong>Holz</strong>bau große Elemente in der Produktionshalle<br />

vorfertigen, die auf der Baustelle<br />

nur noch zusammengefügt werden müssen.<br />

Das spart Zeit, Aufwand und ist gut für die<br />

Umwelt.<br />

In welchem Bereich sehen Sie für den<br />

<strong>Holz</strong>bau besonderes Potenzial?<br />

Ein irrsinnig tolles Einsatzgebiet sind Bildungseinrichtungen.<br />

Ob Kindergärten, Schulen<br />

oder ganze Campusse, der Baustoff hat<br />

enorme Vorzüge. Beginnend bei der Raumakustik<br />

über den Geruch bis hin zur Haptik,<br />

<strong>Holz</strong> wirkt sich positiv auf Schüler und Lehrer<br />

aus. Studien belegen, dass Schüler in <strong>Holz</strong>klassen<br />

ein besseres Lernverhalten an den Tag<br />

legen. Ich bin überzeugt, dass <strong>Holz</strong> im Schulbau<br />

immer stärker eingesetzt wird.<br />

Fenster zum Wohnfühlen<br />

Von Natur aus gemütlich<br />

Mit <strong>Holz</strong>-Fenstern bringen<br />

Sie die Natur direkt ins Haus.<br />

Gaulhofer verwendet daher nur<br />

heimische Premium-Hölzer wie<br />

Fichte oder Lärche.<br />

www.gaulhofer.com


Next Level in der<br />

<strong>Holz</strong>bauproduktion<br />

Mit Technowood investiert Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau in eine weitere Automatisierung ihrer <strong>Holz</strong>bauproduktion.<br />

Gut geschulte und aktive Mitarbeiter sind bei dem steirischen Leitbetrieb daher immer gefragt.<br />

In der Strobl-Zentrale<br />

vor den Toren von<br />

Weiz wird bereits<br />

um- und neu<br />

gebaut.<br />

Das „Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau“-<br />

Geschäftsführertrio setzt auf<br />

<strong>Holz</strong>: Thomas Hanin, Harald<br />

Strobl und Johann Harrer (v. l.).<br />

Bauen ist ihre Leidenschaft.<br />

Bereits seit 1964 arbeitet<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau<br />

mit Sitz in Weiz erfolgreich an<br />

der Verwirklichung von Wohnund<br />

Arbeitsträumen. Mit viel<br />

Wissen, Technik und Erfahrung<br />

hat sich das Unternehmen zu<br />

einem der führenden Bau- und<br />

<strong>Holz</strong>baubetrieben in der Steiermark<br />

entwickelt.<br />

REGIONAL, AUS<br />

EIGENER HAND<br />

Ein großer Fokus in der Umsetzung<br />

von Bauten wird dabei<br />

auf <strong>Holz</strong> gelegt. Der nachwachsende<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> ist Basis für<br />

nachhaltige, tragfähige und witterungsbeständige<br />

Bauvorhaben. In<br />

den Produktionshalle werden die<br />

verschiedensten <strong>Holz</strong>elemente<br />

präzise vorgefertigt. So kann das<br />

Unternehmen Projekte in kürzester<br />

Bauzeit als Generalunternehmer,<br />

als Baumeister oder Zimmermeisterauftrag<br />

abwickeln.<br />

INVESTIEREN ALS<br />

ERFOLGSFAKTOR<br />

Höchste technische Kompetenz<br />

und eine handwerklich bestens<br />

ausgebildete Belegschaft sichert<br />

den Erfolg. Das war auch der<br />

Grund, wieso sich die Geschäftsführung<br />

dazu entschlossen hat –<br />

trotz Corona und der herausfordernden<br />

globalen Situation – in<br />

eine neue Produktionsstraße für<br />

<strong>Holz</strong>fertigteile zu investieren.<br />

Mit der Technowood-Mill E, einer<br />

Maschine aus der Schweiz,<br />

können unterschiedlichste <strong>Holz</strong>elemente<br />

bearbeitet werden. Die<br />

Maschine kann Werkzeuge aufnehmen,<br />

mit denen gesägt, gebohrt,<br />

gefräst, geklammert, genagelt<br />

und geschraubt werden<br />

kann. <strong>Holz</strong>fertigteile, Wände, Decken<br />

und Dachelemente werden<br />

effizient produziert. Eine weitere<br />

Entscheidungsgrundlage für<br />

diese Maschine war deren große<br />

Flexibilität. Es können gleichzeitig<br />

mehrere unterschiedliche<br />

<strong>Holz</strong>-Aufbauten bearbeitet werden.<br />

Dies bedingt einen enormen<br />

Zeitgewinn.<br />

STARK FÜR<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Durch diese Investition ist<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau für die Zukunft<br />

technisch gut gerüstet und<br />

kann somit langfristig den Standort<br />

in Weiz absichern. Für diese<br />

Erneuerung und Erweiterung ist<br />

menschliches Know-how mehr<br />

als gefragt. Gut geschulte und<br />

aktive Mitarbeiter sind bei dem<br />

steirischen Leitbetrieb daher immer<br />

willkommen.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © FOTOSTUDIO ALEXANDRA, PHOTOSHELTER.COM, PIERER.NET, STROBL<br />

40<br />

BUSINESS Monat


GENERAL SANIERUNG<br />

BILDUNGS ZENTRUM IN LEOBEN<br />

Bauherr: Stadtgemeinde Leoben<br />

Architekt: stingl – enge architekten zt gmbh<br />

Die zu sanierenden Objekte bestehen aus einem dreigeschoßigen<br />

Altbestand und einem westseitigen zweigeschoßigen Zubau.<br />

Das Objekt ist voll unterkellert und weist zusätzlich drei<br />

oberirdische Geschoße auf.<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dieser Baustelle für sämtliche<br />

Baumeister-, Zimmermeister- und Dachdeckerarbeiten zuständig.<br />

HELMUT-ZILK-PARK IN WIEN<br />

Bauherr: AT Home/Neue Heimat<br />

Architekt: einszueins architekten<br />

Seit einigen Jahren errichtet Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau auch<br />

in Wien Projekte in Massiv- und <strong>Holz</strong>bauweise.<br />

Bei der Umsetzung des Projektes „Helmut-Zilk-Park“<br />

war Strobl als Generalunternehmer für die Errichtung<br />

von 35 Wohneinheiten in <strong>Holz</strong>-Beton-Hybrid-Bauweise<br />

und zwei Gewerbeeinheiten verantwortlich.<br />

Q7 GRAZ –<br />

REININGHAUS<br />

Bauherr: ENW Gemeinnützige<br />

Wohnungsges.m.b.h<br />

Architekt: Ballon Architekten ZT OG/<br />

Hohensinn Architektur<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dem Projekt,<br />

das 207 Wohnungen, Kindergarten und<br />

Gewerbeflächen in <strong>Holz</strong>- und Massivbauweise<br />

umfasst, für sämtliche Baumeisterund<br />

Zimmermeisterarbeiten sowie die<br />

Außenanlagen zuständig.<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

Bundesstraße 85, 8160 Weiz<br />

T. 03172/27 55, F. DW 938<br />

<br />

BUSINESS Monat<br />

41


AUF INNOVATION<br />

GEBAUT<br />

Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind gefragt. Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich zeigen, dass dabei Kreativität<br />

und Innovation kaum Grenzen gesetzt sind. Ein Einblick in Ideen, die Weitblick beweisen.<br />

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTOS: HOLZBAU HANSMANN, GREENLINE ARCHITECTS, VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Nichts als <strong>Holz</strong><br />

REINHOLZ<br />

Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“ von Reinholz<br />

verbindet auf gekonnte Weise Wohnen und Arbeiten<br />

unter einem Dach.<br />

Nomen ist hier omen.<br />

Von den Wänden bis<br />

zum Dach – beim innovativen<br />

Reinholz-Haus ist<br />

alles ausschließlich aus Naturholz.<br />

Auch künstliche Dämmstoffe<br />

oder Plastikfolien dürfen<br />

hier nicht ins Haus. Die Idee<br />

und das dazu passende Wand-<br />

System dahinter stammen<br />

vom Oberwölzer Unternehmer<br />

Reinhard Hansmann, der,<br />

um fortschrittlich bauen zu<br />

können, auf alte Traditionen<br />

zurückgriff. „Wir wollten nach<br />

dem Motto ,Mehr <strong>Holz</strong> in die<br />

Wand‘ die früher üblichen <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Holz</strong>-Verbindungen wieder aufgreifen.“<br />

So ist im Betrieb das<br />

Reinholz-System entstanden.<br />

„Mittels schwalbenschwanzförmiger<br />

Presspassungen werden<br />

dabei Ver bundelemente hergestellt,<br />

die für Wand-, Dachund<br />

Deckenelemente geeignet<br />

sind.“ Leimfreie <strong>Holz</strong>häuser<br />

sind so leicht umsetzbar. „Die<br />

Stabilität ist hoch und die Luftdurchlässigkeit<br />

so gering, dass<br />

die Elemente eine ökologische<br />

Dampfbremse darstellen“, erklärt<br />

Hansmann das von der<br />

TU Graz geprüfte und patentierte<br />

System. Durch die Verwendung<br />

von heimischem<br />

<strong>Holz</strong> wird dabei nicht nur das<br />

Klima geschont, sondern auch<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />

innerhalb der Region<br />

gehalten.<br />

42<br />

BUSINESS Monat


<strong>Holz</strong>bau-Meister Reinhard<br />

Hansmann, Reinholz<br />

www.reinholz.at<br />

Ein Blick in die Fertigungshallen von Reinholz<br />

HOMEOFFICE<br />

NEU DEFINIERT<br />

Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“<br />

von Reinholz verbindet<br />

auf gekonnte Weise Wohnen<br />

und Arbeiten unter einem<br />

Dach. Die gesamte Nutzfläche<br />

von rund 170 Quadratmetern<br />

teilt sich dabei zu fast<br />

zwei gleich großen Hälften<br />

in Wohnen und Büro auf. Die<br />

Bauzeit betrug dabei nur acht<br />

Wochen. Eine der größten Herausforderungen<br />

bestand dabei<br />

in der idealen Trennung<br />

zwischen dem Wohnbereich<br />

im Erdgeschoß und dem offenen<br />

Loftbüro im Dachgeschoß.<br />

Gelöst wurde dies unter<br />

anderem durch die L-Form<br />

des Erdgeschoßes, wodurch<br />

alle Wohnräume zum Garten<br />

hin orientiert sind. Die Sichtachsen<br />

des offenen Büros im<br />

Dachgeschoß sind so angelegt,<br />

dass sie nicht in den Garten,<br />

sondern zum Vorplatz und<br />

zum Wald gerichtet sind. Mit<br />

den getrennten Eingängen für<br />

Büro und Wohnung entstehen<br />

ein „Zur-Arbeit-Gehen“<br />

und ein „Nachhausekommen“.<br />

Ebenfalls auf alte Traditionen<br />

setzte man bei der Gestaltung<br />

der Lärchenschalung, die sich<br />

nach Behandlung mit einer japanischen<br />

Brenntechnik nun<br />

unauffällig in die Naturlandschaft<br />

einfügt. Unbehandelte<br />

Lärche in den überdeckten Bereichen<br />

sorgt dabei für spannende<br />

optische Akzente.<br />

BUSINESS Monat<br />

43


Wohnen am Teich<br />

GREENLINE ARCHITECTS<br />

Weil ökologische<br />

Architektur die<br />

Zukunft ist, setzen<br />

die Architekten von Greenline<br />

Architects, Gregor Schmidtauer<br />

und Johannes Gomille, mit<br />

ihren Büros in Graz sowie<br />

Innsbruck auf umweltbewusste<br />

Materialien wie <strong>Holz</strong>, Hanf und<br />

Lehm. Die Lebensqualität soll<br />

so über Generationen hinweg<br />

erhalten bleiben.<br />

Mit ihrem Projekt „Wohnen<br />

am Teich“ zeigen Greenline Architects,<br />

wie aus einem bestehenden,<br />

schlecht gedämmten<br />

<strong>Holz</strong>riegelbau aus den 1960er-<br />

Jahren unter Verwendung natürlicher<br />

Materialien in Konstruktion,<br />

Dämmung und<br />

Innenoberfläche ein zeitgemäßer<br />

Neubau errichtet werden<br />

kann. Überwiegend wurden für<br />

den <strong>Holz</strong>riegelbau mit Zellulosedämmung<br />

Baustoffe aus <strong>Holz</strong><br />

oder Weiterverarbeitungen<br />

davon eingesetzt. Außenseitig<br />

wurde die Konstruktion in<br />

überdachten Bereichen mit ei-<br />

ner Lärchenschalung als Sichtfassade<br />

und an exponierten<br />

Stellen mit Stahlblechschindeln<br />

verkleidet. Innen dienen<br />

Weichfaserplatten auf einer darunterliegenden<br />

aussteifenden<br />

Rauschalung als Installationsebene.<br />

Abschließend wurden<br />

die Platten mit einem Kalkputz<br />

versehen.<br />

In Innenraum stechen vor<br />

allem die raumhohen Fenster,<br />

die einen fließenden Übergang<br />

vom Wohnbereich zur Terrasse<br />

schaffen, optisch ins Auge.<br />

Ostseitige Dachflächenfenster<br />

bringen schon die Morgensonne<br />

an den Frühstückstisch.<br />

Im Außenbereich sorgen südseitig<br />

Raffstores für Beschattung,<br />

westseitig übernehmen<br />

verschiebbare <strong>Holz</strong>lamellen-<br />

Aus Alt mach Neu: Wie das mit Einsatz von <strong>Holz</strong> funktioniert,<br />

zeigen Greenline Architects mit ihrem Projekt „Wohnen am Teich“.<br />

Elemente vor der überdachten<br />

Terrasse die Funktion des<br />

Sicht- und Sonnenschutzes. Beheizt<br />

wird das Haus nur durch<br />

einen zentralen Kachelofen mit<br />

kombiniertem Tischherd. Das<br />

<strong>Holz</strong> stammt dabei vom eigenen<br />

Wald der Bauherren.<br />

Architekt Gregor Schmidtauer,<br />

Greenline Architects Graz<br />

www.greenline-architects.at<br />

44<br />

BUSINESS Monat


Aus einer Hand<br />

Vom traditionellen <strong>Holz</strong>bau bis zum modernen <strong>Holz</strong>haus<br />

bietet HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach alle Leistungen aus einer Hand.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © BEIGESTELLT<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach<br />

verbindet regionales<br />

Handwerk und<br />

moderne <strong>Holz</strong>bau-Techniken<br />

zu individuellen Lösungen<br />

für Bauherren, Planer und<br />

Architekten. Durch das Zusammenspiel<br />

der vier Gewerke<br />

<strong>Holz</strong>bau, Dachdeckerei,<br />

Spenglerei und Bauwerksabdichtung<br />

schafft das steirische<br />

Unternehmen ein Rundum-<br />

Programm für ein angenehmes<br />

Wohngefühl – egal ob für<br />

Terrasse, Carport oder ganze<br />

Häuser in CLT-Massivholzbauweise.<br />

Wichtig ist dem<br />

HSP-Team dabei besonders,<br />

alle Wünsche der Kunden zu<br />

berücksichtigen und für jeden<br />

einen Raum zum Wohlfühlen<br />

mit architektonischen Details<br />

zu erbauen. Dies freut auch die<br />

zufriedenen Kunden, durch die<br />

der Betrieb die Auszeichnung<br />

zum „Empfohlenen Meisterbetrieb“<br />

jährlich verliehen bekommt.<br />

ÖKOLOGIE & EXPERTISE<br />

Mit ökologischen Baustoffen<br />

aus heimischer Produktion legt<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach den Grundstock<br />

für qualitative Arbeit. Doch<br />

nicht nur das Material, sondern<br />

gerade die Verarbeitung und das<br />

Handwerk liegt den <strong>Holz</strong>experten<br />

hierbei besonders am Herzen.<br />

Moderne Werkzeuge und<br />

Maschinen helfen den Mitarbeitern<br />

dabei, ihr erlerntes Fachwissen<br />

durch Ausbildungen, Kurse<br />

und Schulungen in die Praxis<br />

umzusetzen. Ein besonderer<br />

Dank gilt dabei den jahrelang angestellten<br />

Facharbeitern, die von<br />

Beginn an das Unternehmen unterstützt<br />

haben und ihr erlerntes<br />

Wissen täglich an Lehrlinge und<br />

neue Mitarbeiter weitergeben.<br />

„Wir sind stolz auf<br />

die fundierte Ausbildung<br />

unserer<br />

Lehrlinge. In unserem<br />

Unternehmen<br />

ist jeder vierte<br />

Mitarbeiter ein<br />

Lehrling“, so die<br />

Firmengründer<br />

Silvia und Helmut<br />

Platzer.<br />

MITARBEITER<br />

GESUCHT!<br />

Da der Betrieb<br />

ständig wächst, werden laufend<br />

motivierte Mitarbeiter aufgenommen,<br />

die bereit sind, täglich<br />

Neues zu lernen und ihr Wissen<br />

auch praktisch umzusetzen. Das<br />

Unternehmen freut sich besonders,<br />

auch in Zukunft moderne<br />

<strong>Holz</strong>bauten aus ökologisch<br />

nachwachsendem Material zu<br />

fertigen.<br />

WORLD<br />

USABILTY<br />

CONGRESS<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach GmbH<br />

Kirchbach 232<br />

8082 Kirchbach<br />

www.hsp-holzbau.at<br />

BUSINESS Monat<br />

45


Licht und Natur<br />

VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Fügt sich perfekt in die Umgebung<br />

ein: „The Eagle“, das Kreischberg-<br />

Gipfelrestaurant<br />

© TOM LAMM<br />

© TOM LAMM<br />

Am Millstättersee<br />

beeindruckt das<br />

Lakeside Chalet mit<br />

seiner <strong>Holz</strong>architektur.<br />

© TINA REITER<br />

Gemeinsam mit ihrem<br />

Team setzen die Geschwister<br />

Bernhard und<br />

Marleen Viereck an ihren Bürostandorten<br />

Graz und Kindberg<br />

Ideen für modernes Bauen, innovative<br />

Architektur und zeitgemäßes<br />

Wohnen um. Dabei<br />

immer im Fokus: der sensible<br />

Umgang mit Licht und Natur.<br />

Baustoffe verwenden die beiden<br />

Bauexperten je nachdem,<br />

was für welches Projekt als sinnvoll<br />

erachtet wird. <strong>Holz</strong> kristallisierte<br />

sich aber im Laufe der<br />

Zeit als ein bevorzugter Baustoff<br />

heraus. Die Vorteile reichen von<br />

der Ökologie und dem Nachhaltigkeitsaspekt,<br />

der CO 2<br />

-Bilanz,<br />

bis zur haptischen Qualität, dem<br />

guten Raumklima und dem hohen<br />

Vorfertigungsgrad.<br />

AUF HOLZ GESETZT<br />

Wie kreativ <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

einsetzbar ist, zeigt zum Beispiel<br />

„The Eagle“, das Kreischberg-Gipfelrestaurant.<br />

Die Form<br />

des Gebäudes leitet sich direkt<br />

aus der Nutzung sowie aus der<br />

© VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Interaktion mit der umgebenden<br />

Natur ab. So wurde an der<br />

nordwestlichen Gebäudeseite<br />

die Fassade bis auf sechs Meter<br />

Raumhöhe aufgemacht, um<br />

das fantastische Panorama einzufangen.<br />

Der gesamte Hochbau<br />

des Erdgeschoßes bzw. des<br />

Gastraums wurde komplett in<br />

Brettschichtholz bzw. Kreuzlagenholz<br />

auf Millimeter genau<br />

vorgefertigt auf die Baustelle geliefert<br />

und errichtet.<br />

Das Lakeside Chalet am Millstättersee<br />

ist ein freischwe-<br />

Marleen und Bernhard Viereck,<br />

Viereck Architekten<br />

www.viereck.at<br />

bendes Chalet in <strong>Holz</strong>riegelbauweise<br />

mit großzügigen<br />

Glaselementen. Der Innenraum<br />

wurde komplett in Weißtanne<br />

ausgekleidet, um einen Kontrast<br />

akzent mit der verspachtelten<br />

Betonoberfläche am Boden<br />

zu bilden. Die Fassade wurde<br />

komplett mit vorvergrauten<br />

Lärchenbrettern in 3 verschiedenen<br />

Stärken und Breiten ausgebildet.<br />

46<br />

BUSINESS Monat


125 Jahre – Tradition<br />

und Innovation<br />

Vom Rohstoff bis zum Endprodukt dreht sich beim steirischen Verpackungsspezialisten <strong>Holz</strong>industrie Schafler<br />

alles um <strong>Holz</strong> – und das seit bereits 125 Jahren. Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler im Interview.<br />

Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler<br />

Herr Schafler, Sie leiten das<br />

Unternehmen bereits in vierter<br />

Generation. Wie waren die Anfänge?<br />

Bernd Christoph Schafler: Mein Urgroßvater<br />

legte 1895 mit einem Venezianergatter<br />

und einer Mühle an der Feistritz den<br />

Grundstein für das Unternehmen.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

125 Jahre später beschäftigen Sie<br />

80 Mitarbeiter und sind der größte<br />

Arbeitgeber der Gemeinde Feistritztal.<br />

Wie hat sich das Produktportfolio<br />

gewandelt?<br />

Wir fertigen aus Rundholz Schnittholz,<br />

Paletten und Verpackungen. Dazu gehören<br />

unter anderem Europaletten in allen<br />

Qualitäten, sämtliche Ein- und Mehrwegpaletten,<br />

Aufsetzrahmen und Kisten, Verpackungshölzer<br />

und Überseeverpackung<br />

inklusive Verpackungsdienstleistung.<br />

Namhafte Betriebe aus den Branchen<br />

Pharma, Lebensmittel, Chemie,<br />

Automobil, Metall, Bau sowie die ÖBB<br />

zählen zu Ihren Kunden. Was macht den<br />

Erfolg Ihres Unternehmens aus?<br />

Zu den wesentlichen Bausteinen unseres<br />

Erfolges zählen Kundenorientierung<br />

und Flexibilität, das Konzept „Alles aus einer<br />

Hand“, die Nutzung der Synergien und<br />

der Nähe zu den Ballungszentren, innovative<br />

Produkte, Märkte sowie Anlagen und<br />

dies komplettiert mit dem Handeln eines<br />

kompetenten Teams mit Erfahrung und<br />

Motivation.<br />

„Tradition trifft Innovation“ lautet dabei<br />

das Motto der <strong>Holz</strong>industrie Schafler.<br />

Unternehmerischer Mut und Weitsicht<br />

liegen in der Familie. Wir haben uns nie<br />

auf Erreichtem ausgeruht, sondern immer<br />

in unsere Ideen und in das Unternehmen<br />

investiert.<br />

Das zeigt sich auch in Zeiten von<br />

Corona, wo Sie starke Zeichen setzen.<br />

Wo investieren Sie?<br />

Insgesamt investiert die <strong>Holz</strong>industrie<br />

Schafler eine siebenstellige Summe für<br />

eine neue Lagerhalle mit Fotovoltaikanlage,<br />

eine Schnittholzpaketieranlage und Erweiterungen<br />

am Rundholzplatz.<br />

Sie investieren aber nicht nur in<br />

Gebäude, sondern auch in Personal.<br />

Ja, damit wollen wir eine zunehmende<br />

Präsenz am Markt beziehungsweise bei<br />

den Kunden vor Ort mit Außendienstmitarbeitern<br />

in Ballungszentren erreichen.<br />

HOLZINDUSTRIE SCHAFLER<br />

GMBH & CO KG<br />

Hirnsdorf 1, 8221 Hirnsdorf<br />

Tel.: 03113/2282-0<br />

info@schafler-holz.at<br />

www.schafler-holz.at<br />

BUSINESS Monat<br />

47


STEIRISCHE<br />

WIRTSCHAFTSKRAFT<br />

Die steirischen Tischler trotzen der Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt, erklärt der<br />

neue Landesinnungsmeister der Steirischen Tischler, Rupert Christian Zach, im Gespräch.<br />

FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Rupert Christian Zach aus Straden<br />

ist der neue Landesinnungsmeister<br />

der Steirischen<br />

Tischler. Martina Kahr, Harald<br />

Almer und der Landeslehrlingswart Klaus<br />

Fruhmann stehen ihm zur Seite.<br />

Zach sieht die größte Herausforderung<br />

der kommenden Jahre in der Sichtbarkeit<br />

der Tischler als Wirtschaftskraft der Steiermark.<br />

Auch die Nachhaltigkeit der steirischen<br />

Tischler liegt ihm sehr am Herzen.<br />

Ein besonderes Anliegen ist ihm außerdem<br />

der Nachwuchs. Der neue Innungsmeister<br />

will die Zusammenarbeit mit den Schulen<br />

vertiefen und die Karriere mit Lehre in die<br />

Auslage stellen.<br />

Warum soll der Steirer beim steirischen<br />

Tischler kaufen?<br />

Rupert Christian Zach: Weil die Entscheidung<br />

für ein neues Schlafzimmer,<br />

ein Wohnzimmer, eine auf die individuellen<br />

Bedürfnisse abgestimmte Küche<br />

oder das Bad eine wirtschaftspolitische<br />

Entscheidung für die Steiermark und für<br />

einen der wichtigsten Arbeitgeber dort<br />

ist, wo die Arbeit die größte Bedeutung<br />

hat, nämlich in den Regionen der Steiermark.<br />

Die steirischen Tischler trotzen<br />

der Krise. Aber für die langfristige<br />

Absicherung braucht es das<br />

Bewusstsein der Konsumenten.<br />

Die steirischen Tischler stehen gemeinsam<br />

für 5.000 steirische Arbeitsplätze, 400<br />

Lehrstellen und sage und schreibe eine<br />

Million Quadratmeter Produktionsfläche.<br />

Damit spielen die Tischler des Landes in<br />

der Liga der Top-Konzerne – mit einem<br />

wesentlichen Unterschied: Familiengeführte<br />

Betriebe sind widerstandsfähiger.<br />

Wenn andere zusperren, abwandern oder<br />

die Betriebsgröße massiv einschränken,<br />

stehen die steirischen Tischler für Kontinuität<br />

und Sicherheit.<br />

Warum ist der steirische Tischler<br />

nachhaltiger als die Industrie?<br />

Die Fertigung beim Tischler ist in fast allen<br />

Bereichen ökologisch besser. Der große<br />

Vorteil der Dezentralität wird erkennbar.<br />

Kostenschonende, aber umweltintensive<br />

Bereiche der Industrie werden gegen umweltschonende,<br />

aber investitionsintensive<br />

beim Tischler getauscht. Zudem ein weiterer<br />

Gedanke: Die lange Nutzungsdauer bedeutet<br />

eine lange CO 2<br />

-Speicherung im <strong>Holz</strong>.<br />

Warum zahlt sich die Entscheidung für<br />

den Tischler aus?<br />

Sie tut der Umwelt gut und der höhere<br />

Anschaffungspreis amortisiert sich über<br />

die Nutzungsdauer und die Möglichkeit der


„Eine Lehre beim<br />

Tischler bedeutet<br />

im wahrsten<br />

Sinne des Wortes<br />

,die Bretter, die die<br />

Welt bedeuten‘.“<br />

RUPERT CHRISTIAN ZACH<br />

Landesinnungsmeister<br />

Rupert Christian Zach<br />

aus Straden, der neue<br />

Landesinnungsmeister<br />

der Steirischen Tischler<br />

Restauration der Tischler-Einrichtung. Ein<br />

Möbel aus folierten Platten wird es vermutlich<br />

nicht zur Antiquität von morgen schaffen,<br />

sondern sorgt gerade in Lockdowns für<br />

ein erhebliches Sperrmüllaufkommen in<br />

den Gemeinden. So ist die Entscheidung<br />

für den Tischler in letzter Konsequenz eine<br />

Entscheidung für eine spätere Antiquität.<br />

Und da kann der Marktwert den Anschaffungswert<br />

schon mal gehörig übersteigen.<br />

Warum raten Sie jungen Menschen,<br />

die Tischlerlehre anzustreben?<br />

Weil es wenige andere Berufe gibt, wo<br />

die exzellente duale Ausbildung dafür<br />

sorgt, dass der Weg vom Lehrling zum<br />

Weltmeister ein durchaus realistischer ist.<br />

Erst vergangenes Jahr haben wir den steirischen<br />

Jungtischler und zigfachen Staatsmeister<br />

Julian Fink zur WM nach Russland<br />

begleitet und er ist als drittbester Tischler<br />

der Welt heimgeflogen.<br />

Eine Lehre beim Tischler bedeutet im<br />

wahrsten Sinne des Wortes „die Bretter,<br />

die die Welt bedeuten“. Manfred Zink holte<br />

2015 in Sao Paulo den Weltmeistertitel.<br />

Karriere mit Lehre ist bei den Tischlern<br />

weit mehr als ein hohles Wortspiel. Das<br />

duale System wird mit viel Inspiration gefüttert.<br />

Das spiegelt sich in der Qualität der<br />

Facharbeiter wider, aber auch in den finanziellen<br />

Möglichkeiten.<br />

BUSINESS Monat<br />

49


BEDRUCKTES PAPIER ODER<br />

ECHTES HOLZBODEN-<br />

GEFÜHL?<br />

Fast 40 % der Menschen denken, dass Laminat ein <strong>Holz</strong>boden ist. Das fand eine steirische<br />

Imageanalyse heraus. Ein großer Irrtum. Doch warum kann man <strong>Holz</strong>optik nicht mit <strong>Holz</strong><br />

gleichsetzen? Wo liegt der Unterschied? Und warum können Kunststoffböden ungesund sein?<br />

FOTOS: WEITZER PARKETT, MARTIN STEINTHALER, RUDY DELLINGER/ULREICH<br />

Raum für alle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten:<br />

Scheucher Parkett<br />

Zwischen einem Laminat-Bodenbelag<br />

und einem echten<br />

<strong>Holz</strong>boden bestehen<br />

riesige Unterschiede. Während<br />

der eine aus dem Wald kommt,<br />

stammt der andere teilweise<br />

aus einer Raffinerie. <strong>Holz</strong><br />

strahlt Natürlichkeit aus und<br />

bringt Natur in den Wohnbereich.<br />

Der Werkstoff macht einen<br />

Raum warm, gemütlich und<br />

angenehm. Das ist der Grund,<br />

warum auch viele Bodenbeläge<br />

aus Kunststoff so aussehen, als<br />

wären sie aus <strong>Holz</strong>. Beim Laminat-Boden<br />

wird diese <strong>Holz</strong>optik<br />

etwa durch bedrucktes<br />

Papier erzeugt. Ein <strong>Holz</strong>boden<br />

mit seinen wesentlichen Eigenschaften<br />

kann damit kaum mit<br />

einem Plastikboden verglichen<br />

werden. Doch worin liegen eigentlich<br />

die konkreten Unterschiede?<br />

ECHTER HOLZBODEN:<br />

NACHHALTIG,<br />

LANGLEBIG, LEISE<br />

Kunststoffböden wie Laminat<br />

lassen kein Abschleifen zu.<br />

Zeigt ein echter <strong>Holz</strong>boden<br />

hingegen nach vielen Jahren<br />

Gebrauchsspuren, können diese<br />

durch Abschleifen gut beseitigt<br />

werden. Deshalb ist die<br />

Lebensdauer bei einem echten<br />

<strong>Holz</strong>boden wesentlich höher –<br />

Ein großer Pluspunkt in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. Doch auch für<br />

die Ohren macht der Bodenbelag<br />

einen Unterschied: Denn<br />

bei einer schlechten Dämmung<br />

ist der Trittschalleffekt bei Laminat<br />

sehr hoch, während echte<br />

<strong>Holz</strong>böden gut zur zusätzlichen<br />

Dämmung geeignet sind.<br />

GEFÄHRLICHE<br />

WEICHMACHER IM<br />

KUNSTSTOFFBODEN<br />

Neben Laminat ist im Bereich<br />

der Kunststoffbodenbeläge<br />

vielfach auch der<br />

Vinyl-Bodenbelag (PVC-Bodenbelag)<br />

im Einsatz. Dieser<br />

weist jedoch gerade im<br />

Vergleich zum Naturprodukt<br />

<strong>Holz</strong> eine sehr schlechte Ökobilanz<br />

auf. Was viele Menschen<br />

zusätzlich abschreckt,<br />

ist die Tatsache, dass Bodenbeläge<br />

aus Kunststoff Giftstoffe<br />

wie etwa schädliche<br />

Weichmacher enthalten können,<br />

welche als höchst gesundheitsgefährdend<br />

gelten.<br />

Da diese chemisch nicht<br />

an den Kunststoff gebunden<br />

sind, können sie leicht entweichen.<br />

So gelangen sie in die<br />

Raumluft und in den Hausstaub.<br />

Mit der Atemluft aufgenommene<br />

Phtalate wirken<br />

sich negativ auf den Hormonhaushalt<br />

aus, besonders auf<br />

jenen von Kindern.<br />

HOLZ SORGT FÜR<br />

GUTES RAUMKLIMA<br />

Wer auf <strong>Holz</strong>böden und Einrichtungen<br />

aus <strong>Holz</strong> setzt, unterstützt<br />

außerdem sein Raumklima<br />

auf natürliche Weise.<br />

50<br />

BUSINESS Monat


Warum? Weil der Bodenbelag<br />

<strong>Holz</strong> Wärme und Luftfeuchtigkeit<br />

nach Bedarf aufnimmt und<br />

nach und nach wieder abgibt –<br />

wenn etwa die Luft aufgrund<br />

der Heizsaison zu trocken ist.<br />

Nicht zuletzt ist das Naturprodukt<br />

<strong>Holz</strong> wärmedämmend<br />

und ein <strong>Holz</strong>boden sorgt so<br />

auch für warme Füße.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bei Echtholzböden sind<br />

vielfältig und die große Auswahl<br />

ermöglicht eine Anpassung<br />

an den individuellen<br />

Wohnstil. Vom rustikalen<br />

Landhausstil bis zur modernen,<br />

zurückhaltenden Einrichtung<br />

ist für jede und jeden etwas<br />

dabei und kein Boden<br />

Natürlich sind echte <strong>Holz</strong>böden<br />

zum Wohlfühlen: Weitzer Parkett<br />

Platz für Spaß – Parkett sorgt für<br />

gutes Raumklima und gesunde<br />

Oberflächen: Bauwerk Parkett<br />

gleicht dem anderen – Ein<br />

wahres Unikat also in den eigenen<br />

vier Wänden.<br />

Sie wollen mehr darüber<br />

wissen? Dann holen Sie<br />

sich hier weitere Infos:<br />

www.deinechterholzboden.at<br />

9 GRÜNDE FÜR<br />

DEN ECHTEN<br />

HOLZBODEN<br />

1. Raumklima: <strong>Holz</strong> sorgt für<br />

ein gesundes Raumklima, da<br />

es Wasserdampf – wie er beim<br />

Atmen oder Duschen entsteht<br />

– aufnehmen und bei zu<br />

trockener Luft wieder abgeben<br />

kann.<br />

2. Hygiene: <strong>Holz</strong>böden sind<br />

leicht zu reinigen. Außerdem<br />

haben Keime, Milben und Co.<br />

hier keine Chance.<br />

3. Bauqualität: <strong>Holz</strong>fuß böden<br />

bieten bei entsprechender<br />

Verlegung eine hervorragende<br />

Dämmung.<br />

4. Umwelt: <strong>Holz</strong> ist ein<br />

ökologischer und nachhaltiger<br />

Baustoff – und umweltfreundlicher<br />

als die meisten anderen<br />

Baumaterialien. Pro Quadratmeter<br />

verlegtem Parkett spart<br />

man 6 bis 8 kg CO 2<br />

gegenüber<br />

anderen Bodenbelägen.<br />

5. Langlebigkeit: Selbst<br />

nach jahrelanger Nutzung und<br />

harter Beanspruchung können<br />

<strong>Holz</strong>fußböden leicht renoviert<br />

werden und sehen dann wieder<br />

wie neu aus.<br />

6. Optik: Bei <strong>Holz</strong>böden stehen<br />

unzählige unterschiedliche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und<br />

Verlegemuster zur Wahl.<br />

7. Natürlichkeit: Es ist ein<br />

großer Unterschied, ob man<br />

über eine geölte <strong>Holz</strong>oberfläche<br />

oder über einen Kunststoffboden<br />

geht. Nur <strong>Holz</strong><br />

kann echte Behaglichkeit und<br />

Wärme erzeugen.<br />

8. Leistbarkeit: Es gibt<br />

<strong>Holz</strong>böden für jedes<br />

Budget, auch kostengünstige<br />

Lösungen sind möglich.<br />

9. Pflege: Ein Parkettboden ist<br />

durchaus pflegeleicht. In aller<br />

Regel genügt eine Trockenreinigung<br />

mit Besen, Staubsauger<br />

und ab und zu ein nebelfeuchter<br />

Lappen.<br />

BUSINESS Monat<br />

51


HOLZ – ROHSTOFF<br />

MIT VIEL POTENZIAL<br />

<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff für Möbel, Papier und Energie. In der Zellstoff- und Papierindustrie fallen bei<br />

der Produktion von Zellstoff, Karton und Papier auch <strong>Holz</strong>bestandteile wie Lignin oder Hemizellulose an.<br />

Ihnen schreibt die Forschung eine große Zukunft in der Nachhaltigkeitswirtschaft zu.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MICHAEL SCHAFFER-WARGA, LENZING, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

VORREITER DER<br />

BIOÖKONOMIE<br />

Die Lenzing AG verwertet schon<br />

seit Jahrzehnten neben Zellstoff alle<br />

wertvollen Bestandteile und nutzt<br />

diese so optimal wie mög lich. Essigsäure<br />

findet z. B. in der Nahrungsmittel-,<br />

der Pharma- und Kosmetikindustrie<br />

Anwendung. Furfural dient als<br />

Lösungsmittel für Schmieröle oder<br />

Harze. Magnesium-Lignosulfonat<br />

wird in der Tiernahrungsindustrie,<br />

Kerami kindustrie oder für die Herstellung<br />

feuerfester Ziegel verwendet.<br />

Soda, Natriumsulfat und der Süßstoff<br />

Xy lose sind weitere wichtige Neben-<br />

Produkte der Zellstoffproduktion.<br />

Die Mondi AG sorgt mit Tiefziehschalen<br />

aus Papier für Käse für weniger<br />

Plastikmüll und Austrocel<br />

sHallein deckt mit einer neu errichteten<br />

Bioethanol-Anlage künftig<br />

rund ein Prozent des bundes weiten<br />

Benzinverbrauchs mit umweltfreundlichem<br />

Treibstoff.<br />

<strong>Holz</strong> spielt in der Eindämmung<br />

der Klimaerwärmung<br />

eine<br />

entscheidende Rolle. Es ist<br />

nicht nur wertvoller Rohstoff<br />

für Möbel und Textilien, für<br />

die Papier- und Verpackungsherstellung,<br />

es ist auch im<br />

ökologischen Wohnbau und<br />

als erneuerbarer Energieträger<br />

bedeutend. Als nachwachsender<br />

Rohstoff ist <strong>Holz</strong> zudem ein<br />

maßgeblicher Player, um in naher<br />

Zukunft Produkte aus fossilen<br />

Ressourcen zu ersetzen.<br />

Denn die Gesellschaft muss<br />

sich von der exzessiven Nutzung<br />

fossiler Rohstoffe verabschieden.<br />

Das Ziel ist eine naturorientierte<br />

Wirtschaftsform<br />

– die zirkuläre Bioökonomie.<br />

Und auf dieses Ziel hin arbeitet<br />

die Zellstoff- und Papierindustrie<br />

heute schon die<br />

umfassenden Potenziale des<br />

Rohstoffes <strong>Holz</strong> heraus. Das<br />

für Papierprodukte verwendete<br />

<strong>Holz</strong> ist zur Hälfte Durchforstungsholz<br />

und zur anderen<br />

Hälfte kommt es aus der Sägeindustrie,<br />

wo es beim Zuschnitt<br />

der Stämme zu Brettern als Sägerestholz<br />

anfällt.<br />

ZELLULOSE UND LIGNIN<br />

In der Zellstofffabrik wird<br />

das <strong>Holz</strong> in seine Bestandteile<br />

aufgespalten. Hier erhält man<br />

Zellulose, Hemizellulose und<br />

Lignin. Aus der Zellulose wird<br />

der Zellstoff für die Papierherstellung<br />

produziert. Das Lignin,<br />

das ist der Stoff, der die Verholzung<br />

der pflanzlichen Zelle bewirkt,<br />

fällt in Form der Biolauge<br />

an.<br />

Diese wird derzeit in hocheffizienten<br />

Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen<br />

verbrannt und<br />

daraus erneuerbarer Strom und<br />

Wärme erzeugt. Zellstofffabriken<br />

erzeugen so mehr Energie,<br />

als sie selbst für die Produktion<br />

benötigen. Die überschüssige<br />

ins Netz gelieferte Energie der<br />

österreichischen Papierindustrie<br />

entspricht dem Energieverbrauch<br />

von über 100.000 Haushalten.<br />

Derzeit wird intensiv an weiteren<br />

Verwertungsmöglichkeiten<br />

der <strong>Holz</strong>bestandteile<br />

Lignin und HemiZellulose geforscht.<br />

Heute schon werden<br />

Nebenprodukte wie der Kaugummizucker<br />

Xylit, der Geschmacksstoff<br />

Vanillin oder<br />

Bioessigsäure gewonnen (siehe<br />

Kasten). In Zukunft können sie<br />

„Wir sollten noch viel mehr aus <strong>Holz</strong> machen. <strong>Holz</strong> und seine<br />

Bestandteile haben viele Qualitäten, die unterschiedlich<br />

genutzt werden sollten.“<br />

WOLFGANG BAUER<br />

Forscher und Universitätsprofessor vom Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik der TU Graz<br />

52<br />

BUSINESS Monat


mineralölbasierte Bestandteile<br />

in vielen Produkten der chemischen,<br />

der Lebensmittel- und<br />

der Pharmaindustrie ersetzen.<br />

Oberstes Ziel der Papierindustrie<br />

ist es, möglichst das volle<br />

Potenzial des Rohstoffes <strong>Holz</strong><br />

zu nutzen. Denn auch <strong>Holz</strong><br />

wächst nur langsam nach.<br />

VANILLIN ALS<br />

ELEKTROLYT IN<br />

FLOW-BATTERIEN<br />

Um dieses wertvolle Potenzial<br />

zu heben, gibt es bereits<br />

zahlreiche Forschungsprojekte<br />

rund um die Verwertung der<br />

<strong>Holz</strong>bestandteile, etwa am Institut<br />

für Biobasierte Produkte<br />

und Papiertechnik (BPTI) der<br />

TU Graz, das Universitätsprofessor<br />

Wolfgang Bauer leitet.<br />

Hier spielt Lignin eine wichtige<br />

Rolle.<br />

„Einerseits kann das Lignin<br />

in der Papierindustrie selbst<br />

als Binder Anwendung finden,<br />

etwa um Verpackungspapiere<br />

fester zu machen. Ein vielversprechendes<br />

Projekt bei uns am<br />

Institut ist, Vanillin als Material<br />

für die Energiespeicherung<br />

zu verwenden. Der Aromastoff<br />

Vanillin wird aus dem Lignin<br />

gewonnen und in Flüssigbatterien<br />

als modifiziertes redoxaktives<br />

Elektrolyt verwendet“,<br />

sagt Wolfgang Bauer. Bisher<br />

bestehen die flüssigen Elektrolyte<br />

in diesen Flow-Batterien<br />

aus ökologisch bedenklichen<br />

Schwermetallen oder seltenen<br />

Erden. Aus Lignin mithilfe milder<br />

und grüner Chemie gewonnenes<br />

Vanillin kann diese in naher<br />

Zukunft ersetzen.<br />

Die Redox-Flow-Technologie<br />

ist für den Ausbau von erneuerbaren<br />

Energien wie Wind- und<br />

Solarkraft ein wichtiger Puzzlestein:<br />

Redox-Flow-Batterien<br />

speichern große Energiemengen<br />

und federn Spannungsspitzen<br />

im Stromnetz ab. Zudem<br />

eignen sich die Batterien<br />

als Back-up-Speicher für stationäre<br />

Anwendungen wie Kraftwerke,<br />

Krankenhäuser, Mobilfunkanlagen<br />

oder E-Tankstellen.<br />

BIOPOLYMERE ALS<br />

BARRIEREN FÜR<br />

VERPACKUNGEN<br />

Der Plastikflut in Verpackungen<br />

Einhalt gebieten könnte<br />

ein weiteres Projekt am BPTI.<br />

Bisher sind Lebensmittelverpackungen<br />

mit fossilbasierten<br />

Kunststoffen beschichtet oder<br />

mit Aluminium kaschiert, um<br />

etwa Gerüche, Wasserdampf,<br />

Fett etc. abzuhalten. „Neue Biopolymer-Barrieren<br />

bestehen<br />

z. B. aus Nanozellulosen, Stärke,<br />

Alginaten oder Milchsäure-<br />

Dispersionen, die auf das Verpackungspapier<br />

aufgetragen<br />

werden und ähnliche Barriereeigenschaften<br />

wie Kunststoffe<br />

haben“, so Bauer.<br />

Vielversprechend, so der Experte,<br />

sei hier auch die Produktion<br />

von mikro- oder nanofibrillierter<br />

Zellulose. Das sind<br />

die kleinen Grundbestandteile<br />

der Zellstoffmaterialien, die<br />

als biopolymere Barriere dienen<br />

oder auch in Solarzellen<br />

Anwendung finden können. In<br />

einem EU-finanzierten Projekt<br />

wird Hemizellulose, ein weiteres<br />

Produkt der Papierindustrie,<br />

als Schaumstoff in der Autoindustrie<br />

erforscht.<br />

„Wir sollten noch viel mehr<br />

aus <strong>Holz</strong> machen. Wir können<br />

mit unseren heutigen wissenschaftlichen<br />

Methoden noch<br />

gezieltere Anwendungsbereiche<br />

aufzeigen. Besinnt sich unsere<br />

Gesellschaft wirklich auf<br />

eine Kreislaufwirtschaft, gewinnt<br />

vor allem die stoffliche<br />

Nutzung nachwachsender Materialien<br />

eine umso wichtigere<br />

Bedeutung. Und hier hat <strong>Holz</strong><br />

ein enormes Potenzial“, weiß<br />

Wolfgang Bauer.<br />

<strong>Holz</strong> ist ein talentierter Alleskönner. Die Papierindustrie verwertet<br />

schon seit Langem alle Bestandteile des wertvollen Rohstoffs.<br />

Sie finden neben Papier und Karton Verwendung in Pharma- und<br />

Drogerie produkten, aber auch in Lebensmitteln wie Vanillekipferl<br />

und Essig gur ken, Textilien …<br />

BUSINESS Monat<br />

53


EIN BESONDERER<br />

MECHANISCHER<br />

MITARBEITER<br />

Weiterentwicklung bedarf neuer Blickwinkel.<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch und ihr Team wissen das und<br />

haben den Schritt gewagt – mit Roboter-Mitarbeiter Fräd.<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />

mit Projektpartner und Techniker<br />

Niko Bretterklieber<br />

Im Jahr 2019 startete das<br />

sechsköpfige Tischlerei-<br />

Team in Gleinstätten mit<br />

der Aufnahme des liebevoll<br />

„Fräd“ getauften Industrieroboters<br />

von Kuka Robotics in<br />

ihre Werkstatt in Richtung<br />

Zukunft. In einem Gespräch<br />

gibt Tischlermeisterin und<br />

Geschäftsführerin Birgit<br />

Kumpusch einen Einblick in<br />

den neuen Arbeitsalltag.<br />

Wie kam es zu<br />

einer solchen Idee?<br />

Birgit Kumpusch: Oft haben<br />

kleine Dinge große Auswirkungen.<br />

Ein inzwischen sehr<br />

guter Freund hat uns mit dem<br />

Thema in Verbindung gebracht.<br />

Von der ersten Minute an waren<br />

wir von den neuen Möglichkeiten<br />

der Freiformbearbeitung<br />

begeistert. Von diesem Moment<br />

bis hin zur ersten Bewegung<br />

des Roboters hat es ein Jahr gedauert<br />

– dann noch ein weiteres<br />

Jahr, um sich mit dem Thema<br />

Bedienung beziehungsweise<br />

Programmierung auseinanderzusetzen.<br />

Als Motivator diente<br />

uns mitunter der Wunsch, den<br />

Tischlerberuf für junge Leute<br />

attraktiver zu gestalten – nach<br />

dem Motto: „Weg vom Hobel<br />

hin zu neuem Denken“. Ein längerfristiges<br />

Ziel wäre es, die<br />

Robotertechnik in Zukunft in<br />

die Ausbildung der Lehrlinge<br />

miteinfließen zu lassen.<br />

Was macht FRÄD<br />

so besonders?<br />

Herkömmliche Bearbeitungsmaschinen<br />

sind meist<br />

auf festen Einrichtungen montiert<br />

und bewegen sich oft nur<br />

linear in eine Richtung. Bildlich<br />

gesprochen konnten wir<br />

bis jetzt nur links und rechts<br />

schauen. Fräd gibt uns nun die<br />

Möglichkeit, auch nach oben<br />

und unten zu sehen. Diese Art<br />

der Bewegung lässt komplett<br />

neue Blickwinkel zu. Fräd ist<br />

frei und genau dies ermöglich<br />

uns auch freies Denken in der<br />

Formgebung.<br />

54<br />

BUSINESS Monat


FRAGEN SIE<br />

DR. MARIETTA BABOS<br />

FINANZ-PROFI<br />

Dr. Marietta Babos<br />

berät mit ihrem<br />

Team der unabhängigen<br />

Initiative<br />

DAMENSACHE<br />

Frauen in allen<br />

Finanzfragen.<br />

Wie funktioniert die Bedienung?<br />

Alles beginnt mit einer Idee, die wir<br />

mithilfe von einer 3D-CAD-Software<br />

in einen digitalen Vorentwurf bringen.<br />

Diese erste 3D-Ansicht hilft uns im weiteren<br />

Entwurfsverlauf dabei, das Produkt<br />

immer weiter zu verfeinern. Ähnlich<br />

verläuft es bei der Bearbeitung vom<br />

Groben ins Detail. Beginnend mit einem<br />

Rohteil planen wir alle nötigen Bearbeitungsverfahren<br />

wie Schneiden, Fräsen<br />

oder Bohren. Dieser Schritt benötigt<br />

einiges an Erfahrung, um die Bearbeitungszeiten<br />

und den Verschleiß von Maschine<br />

und Werkzeug so gering wie<br />

möglich zu halten. Am Ende gibt uns<br />

der Roboter die Möglichkeit, Freiformen<br />

mit einer Genauigkeit von 0,1 mm zu erschaffen.<br />

Übernimmt er, wo gekonnte Tischler-<br />

Hände an ihre Grenzen stoßen?<br />

Der Roboter war nie als Ersatz für einen<br />

unserer Mitarbeiter gedacht. Vielmehr ist<br />

er ihr „verlängerter Arm“ – das trifft es,<br />

glaube ich, ganz gut. Fast ausschließlich<br />

handelt es sich um Projekte beziehungsweise<br />

Bearbeitungen, die wir mit unseren<br />

herkömmlichen Maschinen nicht durchführen<br />

können. Und eines darf man nicht<br />

vergessen: Er kann seine Arbeit noch so<br />

exakt erledigen – der letzte Arbeitsschritt<br />

wird immer von Hand und von einem geschulten<br />

Auge durchgeführt. Somit ergibt<br />

sich eine perfekte Symbiose, die unseren<br />

Kundenkreis stark wachsen lässt und somit<br />

Arbeitsplätze sichert.<br />

www.kumpusch.at<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © ROLAND KISS<br />

FINANZEN<br />

FÜR FRAUEN<br />

Finanzielle Unabhängigkeit für<br />

Frauen, so lautet das erklärte<br />

Ziel von Finanzexpertin Dr. Marietta<br />

Babos, Gründerin des unabhängigen<br />

Finanzberatungsunternehmens<br />

DAMENSACHE. „Wir<br />

beraten kostenlos alle Frauen, die<br />

ihre Finanzen selbst in die Hand<br />

nehmen und ein finanziell selbstbestimmtes<br />

Leben führen möchten“,<br />

erklärt Babos.<br />

Ein Herzensprojekt. Sie selbst hat<br />

an der Universität in St. Gallen in<br />

„Banking & Finance“ promoviert und<br />

sich dem Thema Frauen & Finanzen<br />

verschrieben, als ihrer Mutter nur<br />

eine Pension nahe der Armutsgrenze<br />

zugesprochen wurde. „Da habe<br />

ich erkannt, dass es vielen Frauen so<br />

geht, wenn sie nicht rechtzeitig vorsorgen.<br />

Mit der unabhängigen Initiative<br />

DAMENSACHE halte ich seither<br />

Vorträge auf Einladung von Unternehmen,<br />

aber auch kostenlose Webinare,<br />

die auf www.damensache.at angeboten<br />

werden, um Frauen auf dem<br />

Weg in die finanzielle Unabhängigkeit<br />

zu begleiten“, sagt Dr. Babos.<br />

Investieren mit gutem Gewissen<br />

ist für viele Frauen besonders wichtig<br />

und sie sind auf der Suche nach<br />

„grünen“ Anlagemöglichkeiten. Daher<br />

hat das gesamte, österreichweit<br />

aktive Team der DAMENSACHE eine<br />

Prüfung im Bereich der nachhaltigen<br />

Investitionen abgelegt, um das fachkundige<br />

Know-how sicherzustellen.<br />

Wollen Sie finanziell unabhängig<br />

werden? Vereinbaren Sie am besten<br />

gleich einen kostenlosen Beratungstermin<br />

auf www.damensache.at –<br />

jetzt auch per Video-Call!<br />

BUSINESS Monat<br />

55


Im Werk von Rubner<br />

<strong>Holz</strong>industrie in Rohrbach<br />

an der Lafnitz arbeiten<br />

117 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit <strong>Holz</strong> aus<br />

der Region.<br />

Verwertet bis zum letzten Sägespan<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi) geht sorgsam mit dem wertvollen Rohstoff um – und verarbeitet pro Jahr rund 330.000 Festmeter<br />

Fichtenrundholz. Die fertigen <strong>Holz</strong>produkte gehen als Material für anspruchvolle Bauprojekte rund um die Welt.<br />

Man hat schon vieles<br />

gesehen und staunt<br />

doch immer wieder:<br />

Was nicht alles geht mit<br />

<strong>Holz</strong>. Zum Staunen auch, wie<br />

weit steirisches <strong>Holz</strong> in die<br />

Welt hinauswachsen kann.<br />

Bestes Beispiel dafür ist das<br />

Terminal 2 des Mactan Cebu<br />

International Airport auf den<br />

Philippinen. Es war das erste<br />

Flughafengebäude in Asien,<br />

dessen Tragwerk und Dachstruktur<br />

komplett aus <strong>Holz</strong><br />

gefertigt wurden. 4.500 m³<br />

Brettschichtholz wurden zu<br />

Trägern mit einer Spannweite<br />

von bis zu 30 Metern gefertigt<br />

und in die Philippinen<br />

verschifft. Das Rundholz für<br />

die Konstruktion stammt aus<br />

der Region um Rohrbach an<br />

der Lafnitz. Dort wurde es<br />

im Werk von Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />

(rhi) zu Brettschichtholzlamellen<br />

verarbeitet. Das<br />

Schwesterunternehmen Rubner<br />

<strong>Holz</strong>bau in Niederösterreich<br />

stellte daraus Leimbinder<br />

her.<br />

FÜHRENDER SPEZIALIST<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie wurde<br />

1978 als Sägewerk gegründet<br />

und stieg mittlerweile zu<br />

Europas führendem Spezialisten<br />

für konstruktives Rahmenholz<br />

auf. Bei allem internationalen<br />

Erfolg wird<br />

aber nicht auf die steirischen<br />

Wurzeln vergessen: „Der ressourcenschonende<br />

Umgang<br />

mit dem Naturprodukt <strong>Holz</strong><br />

ist uns im Hinblick auf eine<br />

nachhaltige Verwendung<br />

sehr wichtig. Unser Rundholz<br />

stammt aus Wäldern der Region<br />

und wird restlos verwertet“,<br />

sagt rhi-Geschäftsführer<br />

Albert Weissensteiner.<br />

Wenn er „restlos“ sagt, dann<br />

meint er es auch so. Das produzierte<br />

Schnittholz kommt<br />

beinahe zu 100 Prozent in Gebäuden<br />

zum Einsatz. Was<br />

nicht als Baumaterial verwendet<br />

werden kann, geht als Zellstoff<br />

in die Papierherstellung<br />

oder kommt als Rohmaterial<br />

für <strong>Holz</strong>pellets zum Einsatz.<br />

Und der verbleibende Rest<br />

des Rundholzes befeuert das<br />

betriebseigene Biomasseheizwerk<br />

– wo mit der anfallenden<br />

Wärmeenergie Schnittholz getrocknet<br />

wird.<br />

WELTWEIT GEFRAGT<br />

330.000 Festmeter <strong>Holz</strong> pro<br />

Jahr werden so bis zum letzten<br />

Sägespan bei rhi aufbereitet.<br />

117 Mitarbeiterinnen und Mit-<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © RUBNER HOLZINDUSTRIE, CHRISTOPHER COLINARES<br />

56<br />

BUSINESS Monat


2018 hat Rubner <strong>Holz</strong>industrie den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

für den Bau des Terminals 2 am Mactan Cebu<br />

International Airport auf den Philippinen geliefert.<br />

arbeiter sorgen für die Verarbeitung<br />

des <strong>Holz</strong>es, das ihnen<br />

rund 1.000 Lieferanten aus der<br />

Region zur Verfügung stellen.<br />

„Die Liefermengen variieren<br />

dabei von nur einem Festmeter<br />

bis tausende Festmeter.<br />

Mir ist wichtig, zu betonen,<br />

dass uns jede Lieferung gleich<br />

wichtig ist – da gibt es für uns<br />

kein ,zu klein‘ oder ,zu groß‘“,<br />

sagt Weissensteiner. 50 bis 60<br />

Lkw fahren jeden Tag beim<br />

Werk in Rohrbach vor.<br />

Das <strong>Holz</strong>, das sie liefern,<br />

wird zu Leimbinderlamellen<br />

und Konstruktionsrahmenholz<br />

verarbeitet. Die fertigen<br />

Produkte werden für Bauprojekte<br />

in der ganzen Welt benötigt.<br />

Auch in Australien<br />

kommt <strong>Holz</strong> aus dem rhi-Werk<br />

zum Einsatz: im „Chadstone<br />

Link“, dem mit 233.243 m² Verkaufsfläche<br />

größten Einkaufszentrum<br />

der südlichen Erdhalbkugel.<br />

LÜCKENLOSE WERT-<br />

SCHÖPFUNGSKETTE<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie hat<br />

noch weitere Schwesterunternehmen.<br />

Als Teil der familiengeführten<br />

Rubner Gruppe kooperiert<br />

rhi mit den Bereichen<br />

Ingenieurholzbau, Objektbau,<br />

<strong>Holz</strong>hausbau, <strong>Holz</strong>türen und<br />

<strong>Holz</strong>fenster. So decken die Aktivitäten<br />

der Rubner Gruppe vom<br />

Rohmaterial bis zum fertigen<br />

Objekt alle Prozesse und Arbeitsschritte<br />

rund um den nachwachsenden<br />

Rohstoff ab. Diese<br />

lückenlose Wertschöpfungskette<br />

ist in Europa einzigartig – wie<br />

auch der Zugang zum <strong>Holz</strong>, den<br />

Albert Weissensteiner vertritt:<br />

„<strong>Holz</strong> ist ein Lebensstoff, ein<br />

Lebensmaterial, das von seiner<br />

Natürlichkeit her nicht zu überbieten<br />

ist. Wenn das <strong>Holz</strong> richtig<br />

verarbeitet wird, bleibt die<br />

Natürlichkeit im fertig errichteten<br />

Gebäude spürbar.“<br />

www.rubner.com/rhi<br />

Albert Weissensteiner ist Geschäftsführer<br />

der Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi).<br />

BUSINESS Monat<br />

57


AUS GRAU<br />

WIRD GRÜN<br />

Auf einen<br />

Kaffee mit …<br />

... Architekt<br />

Guido R. Strohecker<br />

Der Bausektor ist in hohem<br />

Maße für die CO 2<br />

-Produktion<br />

verantwortlich. Für ein Umdenken<br />

setzt sich Architekt Guido R.<br />

Strohecker mit seiner neuen<br />

Plattform „architects4climate“ ein.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: MARIJA KANIZAJ<br />

Wer hätte sich das gedacht? Am<br />

gesamten Spektrum des Bauvolumens<br />

gemessen – vom<br />

Städtebau über landwirtschaftlichen Bau<br />

bis zu Straßenbau und Tiefbau –, produziert<br />

die Baubranche mehr CO 2<br />

als die<br />

Autoindustrie. Der Grazer Architekt Guido<br />

R. Strohecker, unter anderem bekannt<br />

für sein innovatives <strong>Holz</strong>bau-Projekt „VillaVoon“,<br />

das zu 100 Prozent kunststoffund<br />

metallfrei aufgebaut wird, will das<br />

ändern. Wie? Das verrät er im Gespräch<br />

mit dem BUSINESS MONAT.<br />

Der Begriff „graue Energie“ bekommt<br />

immer mehr Bedeutung in der<br />

Baubranche. Was versteht man<br />

darunter genau?<br />

Der Begriff „graue Energie“ beschreibt<br />

die komplette umfassende Betrachtung<br />

beim Bau eines Gebäudes – von der Herstellung<br />

der Baustoffe bis hin zum letzten<br />

Entsorgungsbereich.<br />

Architekt Guido R. Strohecker blickt mit seiner<br />

neuen Plattform „architects4climate“ Richtung<br />

Zukunft.<br />

Den Energieausweis für Gebäude<br />

finden Sie in seinem Ansatz gut. Wobei<br />

gibt es aber noch Verbesserungsbedarf?<br />

Der Energieausweis behandelt nur die<br />

Energiethematik. Das heiß tman schaut<br />

sich an, wie ein Gebäude gedämmt ist<br />

und welche thermischen Eigenschaf-<br />

58<br />

BUSINESS Monat


WWW.FOKUS-ZUKUNFT.COM<br />

ten es hat. Das Thema „graue Energie“<br />

wird meist ausgespart. Ob als Dämmstoff<br />

zum Beispiel Styropor, ein Erdölprodukt,<br />

verwendet wurde, wird nicht<br />

hinterfragt. Da sind wir von nachhaltig<br />

weit entfernt.<br />

Welche Fehler werden Ihrer Meinung<br />

nach in der heutigen Architektur<br />

besonders häufig gemacht?<br />

Die westliche Architektur ist geprägt<br />

von Theorie und Hochtechnisierung<br />

–eine komplett falsche Entwicklung,<br />

wenn man bedenkt, dass es aufgrund<br />

des Klimawandels immer wärmer wird.<br />

Häuser mit riesigen Glasflächen ohne<br />

Beschattung müssen unter hohem Energieaufwand<br />

gekühlt werden. Dabei würden<br />

zum Beispiel schon tiefe Balkone<br />

reichen, um die Beschattung in Innenräumen<br />

zu erhöhen und den Einsatz von<br />

Klimageräten zu reduzieren.<br />

Mit Ihrer neuen Plattform<br />

„architects4climate“, die Sie<br />

gemeinsam mit Architekt Ernst Rainer<br />

ins Leben gerufen haben, wollen Sie<br />

nun gegensteuern. Welche Idee steckt<br />

dahinter?<br />

Bei „architects4climate“ geht es um wesentlich<br />

mehr, als das Gebäude als solches.<br />

Wichtig ist, es schon bei der Planung anzusetzen.<br />

Mitglieder in unserem Verein verpflichten<br />

sich dazu, ihre Projekte in den<br />

Punkten Baumaterial, Bauform, Vegetation,<br />

Feuchtigkeit, Temperatur, Wind und Sonne<br />

so nachhaltig wie möglich zu planen. Eine<br />

erste Stufe wird die Implementierung einer<br />

Art Label sein, das die Expertise von<br />

Architekten und Planern hinsichtlich zukunftsfähigen<br />

Bauens bestätigt.<br />

Sie sehen sich aber nicht nur als<br />

Plattform für Planer, sondern auch<br />

als Consumer-Verein. Inwiefern<br />

profitieren Konsumenten von<br />

„architects4climate“?<br />

Zu unseren schon erwähnten sieben<br />

Hauptpunkten wird es konsumentengerechte<br />

Unterlagen geben. Es gibt viel zu<br />

viele hochwissenschaftliche Texte, mit<br />

denen Konsumenten nichts anfangen können.<br />

Punkto Baumaterial – welche<br />

Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für Sie?<br />

Ich bin ein großer Fan dieses Rohstoffes.<br />

Er ist nicht nur CO 2<br />

-Binder, sondern<br />

wächst in Österreich über den benötigten<br />

Verbrauch hinaus nach. Darüber hi naus<br />

können schon alleine durch die kürzeren<br />

Transportwege Unmengen an CO 2<br />

gespart<br />

werden. Meiner Meinung nach wird<br />

<strong>Holz</strong> oftmals noch immer viel zu stiefmütterlich<br />

behandelt.<br />

Welchen Wunsch hätten Sie an Land<br />

und Bund?<br />

Mein Wunsch wäre ein Ende der „Verregelungen“<br />

– die bestehenden Baunormen<br />

gehören dringendst überarbeitet.<br />

instagram.com/architects4climate<br />

Neu ab Jänner:<br />

www.architects4climate.com<br />

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KLIMANEUTRALES UNTERNEHMEN<br />

2020<br />

AUSTRIA‘S<br />

BESTE<br />

Innovations-Award<br />

Preisträger<br />

2020/21<br />

Sihga


Mit dem Lieb Fertighaus im <strong>Holz</strong>riegelbau<br />

werden individuelle Wohnträume wahr.<br />

<strong>Holz</strong> ist uns LIEB<br />

<strong>Holz</strong>bau ist in der Lieb Bau Unternehmensgruppe seit jeher stark verwurzelt. Innovation, individuelle Lösungen<br />

und Design stehen dabei an erster Stelle.<br />

Der Baustoff <strong>Holz</strong> ist<br />

als nachwachsender<br />

Baustoff nicht<br />

nur nachhaltig,<br />

sondern auch in seinen Eigenschaften<br />

besonders, ermöglicht<br />

er doch viele neue Lösungen,<br />

in denen Funktionalität,<br />

Sicherheit und Ästhetik ineinander<br />

fließen.<br />

„<strong>Holz</strong> wurde bis vor etwa 20<br />

Jahren in der breiten Masse nur<br />

mit niedriger Veredlungsstufe<br />

verarbeitet. Seit der Entwicklung<br />

von Ingenieurholzbau-Produkten<br />

können auch vermehrt<br />

anspruchsvolle Lösungen umgesetzt<br />

werden“, erklärt Dominikus<br />

Jantscher, Leiter des<br />

Bereichs <strong>Holz</strong>bau bei Lieb<br />

Bau. Das mehrfach mit dem<br />

<strong>Holz</strong>baupreis ausgezeichnete<br />

Team von Bauleitern, Technikern<br />

und Zimmerern lässt die<br />

kreativen Wünsche der Kunden<br />

gerne Realität werden.<br />

Heute durchdringt der<br />

<strong>Holz</strong>bau beim Weizer Familienunternehmen<br />

unterschiedliche<br />

Bereiche. So findet sich<br />

der Baustoff in vielen Bereichen<br />

wieder und wird sowohl<br />

für große gewerbliche Projekte<br />

wie beim neuen legero united<br />

campus in Feldkirchen bei<br />

Graz als auch beim eindrucksvollen<br />

Projekt bei der Boku in<br />

Wien eingesetzt. Neben vielen<br />

herausfordernden Großprojekten<br />

wird aber auch im Bereich<br />

der Privatkunden ein breites<br />

Angebot geliefert – vom Carport<br />

über die Stiege bis hin<br />

zum Fertig- oder Modulhaus.<br />

„Im Ingenieur-Leimholzbau<br />

werden von uns beispielsweise<br />

ganze Einkaufszentren in<br />

<strong>Holz</strong> errichtet“, so Jantscher.<br />

Anfang dieses Jahres startete<br />

Lieb Bau mit der Sparte Modulbau,<br />

ein modulares Fertighaus,<br />

das sich an die Wohnsituation<br />

seiner Bewohner<br />

anpassen kann. „Die Module<br />

sind sofort bezugsfertig und<br />

werden nachhaltig in unserem<br />

Werk produziert.“ Weitere<br />

Einsatzbereiche dieser Module<br />

bzw. Raumzellen sind<br />

Hotels und Wohnheime. Zudem<br />

fertigt das Unternehmen<br />

am Standort St. Ruprecht auch<br />

Stiegen mit modernster CNC-<br />

Technik.<br />

WOHNTRÄUME<br />

WERDEN WAHR<br />

Das Lieb Fertighaus ist das<br />

Haus im <strong>Holz</strong>riegelbau der<br />

Lieb Bau Weiz. Jedes Haus<br />

wird durch die hausinterne Planungsabteilung<br />

oder vom Architekten<br />

individuell geplant<br />

und kann in vier verschiedenen<br />

Ausbaustufen zum Fixpreis sowie<br />

Fixtermin übergeben werden.<br />

Durch die Vorfertigung ist<br />

eine Errichtung in wenigen Tagen<br />

möglich. Das ökologische<br />

HERADOMO-Wandsystem aus<br />

<strong>Holz</strong> sorgt für eine unvergleichliche<br />

Wohlfühlatmosphäre.<br />

Dem Motto „Individualität<br />

statt Haus von der Stange“<br />

wird hier mit vier verschiedenen<br />

Dachformen, individueller<br />

Raumaufteilung und frei wählbarem<br />

Stil ganz nach persönlichem<br />

Geschmack Rechnung<br />

getragen.<br />

Infos unter liebfertighaus.at<br />

60<br />

BUSINESS Monat


Echter Hingucker – dank der hauseigenen<br />

Stiegenbauabteilung der Lieb Bau Weiz werden<br />

Stiegen zum Herzstück des Hauses.<br />

© BRUNO KLOMFAR<br />

Auch bei Großprojekten wie dem neuen legero united campus in Feldkirchen bei Graz<br />

waren die Profis von Lieb Bau Weiz im Einsatz.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MICHAELA BEGSTEIEGER, BRUNO KLOMFAR, LIEBBAU/<br />

HERZSTÜCKE,<br />

DIE VERBINDEN<br />

Unter dem Slogan „Herzstücke,<br />

die verbinden“ zeigen<br />

die Profis von Lieb Stiege,<br />

dass eine Stiege weitaus<br />

mehr als nur seine funktionellen<br />

Eigenschaften hat, es<br />

ist ein Stilobjekt. Eine Stiege<br />

kann mit richtiger Planung<br />

und Integrierung ins Wohnbild<br />

zum Schmuckstück werden.<br />

Vom Stiegentyp über Materialauswahl<br />

und Grundriss<br />

bis zu den Befestigungstypen<br />

ist für jeden Geschmack etwas<br />

dabei. Die Profis von Lieb unterstützen<br />

gerne von der Planung<br />

bis zur Montage und zeigen<br />

alle Möglichkeiten auf. Mit<br />

den verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten<br />

bleibt so<br />

nahezu kein Wunsch unerfüllt.<br />

Tipp: Nach der Planung<br />

kann dank modernster Technologie<br />

Ihre Traumstiege virtuell<br />

zum Leben erweckt werden,<br />

damit man sich ein Bild<br />

machen kann.<br />

Infos unter liebstiege.at<br />

Mit den variablen<br />

Modulhäusern der Lieb Bau<br />

Weiz flexibel bleiben.<br />

NEU: DER LIEB<br />

MODULBAU<br />

Völlig neu im Portfolio der<br />

Unternehmensgruppe ist<br />

das Lieb Modulbauhaus, das<br />

flexibel erweiterbar ist und<br />

sich an die unterschiedlichen<br />

Bedürf nisse der Bewohner<br />

ideal an passen kann. Lebenssituation<br />

können sich verändern<br />

– das Modulhaus ist<br />

mobil und kann auch einen<br />

Ortswechsel problemlos mitmachen.<br />

Aber auch für Büros,<br />

Ateliers, pri vate Praxen,<br />

Gästezimmer, Poolhäuser<br />

oder vieles mehr können die<br />

Module verwen det werden.<br />

Diese massiven <strong>Holz</strong>häuser<br />

werden in Arn dorf bei Weiz<br />

produziert. Tipp: Speziell die<br />

Business-Varianten sind – sowohl<br />

fi nanziell als auch in<br />

ihrer Flexibilität – eine sehr<br />

inter essante Lösung.<br />

Infos unter liebmodulbau.at<br />

BUSINESS Monat<br />

61


LEUCHTTURM DES<br />

NATUR-WISSENS<br />

Mit dem österreichweit einzigartigen Projekt „Naturwelten Steiermark“ will die steirische Jägerschaft eine<br />

Symbiose aus Bildungszentrum, Treffpunkt und Erlebnis schaffen. Trotz Corona liegt der Bau im Zeitplan.<br />

Ein Lokalaugenschein.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/MATHY, PROHOLZ<br />

Es lässt sich schon erahnen,<br />

wie der fertige Bau<br />

einmal aussehen wird.<br />

In Mixnitz, dem Tor zum Almenland,<br />

im Bezirk Bruck-<br />

Mürzzuschlag entstehen<br />

aktuell die „Naturwelten Steiermark“<br />

– ein einzigartiges<br />

Leuchtturmprojekt der steirischen<br />

Jägerschaft, mit dem<br />

ein starkes und österreichweit<br />

einzigartiges Zeichen gesetzt<br />

wird. Ein mutiger Schritt.<br />

Aber auch ein Schritt, der<br />

dringend notwendig ist. „Das<br />

zu bewahren, was wir alle lieben,<br />

die Natur, ist unser Ziel“,<br />

erklärt Landesjägermeister<br />

Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />

Das neue Lern- und Erlebnisareal<br />

soll dabei helfen und<br />

wird nach Fertigstellung ein<br />

attraktiver Treffpunkt für die<br />

gesamte Bevölkerung – Jung<br />

und Alt, einheimisch oder<br />

Tourist und auch für Jägerinnen<br />

und Jäger – sein.<br />

AUF HOLZ GEBAUT<br />

Der Projektstart erfolgte im<br />

Sommer 2018. Nachdem sämtliche<br />

Projektunterlagen von<br />

externen Experten überprüft<br />

waren, konnte es losgehen –<br />

der Spatenstich erfolgte trotz<br />

der Covid-19-Pandemie nach<br />

Plan Ende Mai 2020 durch<br />

Landeshauptmann Hermann<br />

Schützenhöfer. Seitdem wird<br />

ohne Pause an der Umsetzung<br />

des sehenswerten <strong>Holz</strong>baus<br />

gearbeitet. Der geplante<br />

Fertigstellungstermin im April<br />

<strong>2021</strong> kann somit eingehalten<br />

werden. Die Eröffnung des<br />

dazugehörigen Erlebnisareals<br />

soll im Sommer <strong>2021</strong> stattfinden.<br />

Der Leitspruch „Natur verpflichtet“<br />

unterstreicht dabei,<br />

dass die Jägerinnen und Jäger<br />

bereit sind, eine Schlüsselrolle<br />

zu übernehmen, wenn es darum<br />

geht, den natürlichen Lebensraum<br />

zu beschützen und<br />

zu bewahren. So war es auch<br />

von Anfang an klar, dass beim<br />

Bau der Naturwelten auf natürliche<br />

Materialien gesetzt<br />

wird. Heimisches <strong>Holz</strong> steht<br />

dabei im Mittelpunkt.<br />

Die bauliche Umsetzung des<br />

neuen Kompetenzzentrums<br />

wird Traditionelles und Modernes<br />

verbinden. Im revitalisierten<br />

Hauptgebäude entsteht<br />

der Seminar- und Veranstaltungsbereich<br />

mit zeitgemäßer<br />

Ausstattung. Der Trakt der Jägerschaft,<br />

die Waldwerkstatt<br />

sowie auch das touristische<br />

Gebäude werden neu errichtet.<br />

Ein wesentlicher Teil des<br />

Indoor-Pädagogikbereiches<br />

ist eine „Lernwerkstatt“ mit<br />

rund 35 Stationen-Boxen zum<br />

Thema Wald, <strong>Holz</strong> und Klimaschutz,<br />

die in Zusammenarbeit<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

und der Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark entsteht. Im<br />

Tourismusgebäude befinden<br />

sich der Gastronomie- und<br />

Ausstellungsbereich sowie im<br />

Anbau eine Kletter- und Boulderhalle,<br />

die in Kooperation<br />

mit dem Alpenverein gebaut<br />

wird. Alle Gebäude sind multifunktionell<br />

und barrierefrei<br />

geplant.<br />

ERLEBBAR UND<br />

GREIFBAR<br />

Ziel der „Naturwelten Steiermark“<br />

ist die Verständnisvermittlung<br />

des Themas Natur,<br />

Wald und Jagd auch für<br />

die nicht jagende Bevölkerung<br />

sowie die Sensibilisierung<br />

für einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit unserer<br />

Umwelt. „Mit Unterstützung<br />

namhafter Sponsoren schaffen<br />

wir neben dem zeitgemäßen<br />

Bildungszentrum und<br />

dem Treffpunkt für die Jägerschaft<br />

eine wald- und holzpädagogische<br />

Anlaufstelle<br />

für Schulen und eine Naturerlebnis-Einrichtung<br />

für die<br />

Bevölkerung, die den Zusammenhang<br />

zwischen Leben,<br />

Natur und Jagd verständlich<br />

und sympathisch vermitteln<br />

kann“, so Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />

Bei insgesamt<br />

30 Freiluft-Erlebnisstationen<br />

werden die Themen Jagd und<br />

Jägersein, Biodiversität und<br />

Kulturlandschaft, Wildtiere,<br />

Wildacker sowie Wald und<br />

Wiese erklärt. So lernen Interessierte<br />

Wissenswertes<br />

unter anderem über Jagdausrüstung,<br />

den alpinen Lebensraum,<br />

Tierstimmen, Baumarten<br />

oder <strong>Holz</strong>verwendung.<br />

Jedem Besucher werden dabei<br />

auch Möglichkeiten aufgezeigt,<br />

wie er zum Erhalt unserer<br />

Natur etwas Positives<br />

beitragen kann.<br />

62<br />

BUSINESS Monat


In Mixnitz,<br />

dem Tor zum<br />

Almenland,<br />

entsteht<br />

aktuell das<br />

österreichweit<br />

einzigartige<br />

Lern- und<br />

Erlebnisareal<br />

„Naturwelten<br />

Steiermark“<br />

der steirischen<br />

Jägerschaft.<br />

„Mit den Naturwelten<br />

Steiermark beschreiten<br />

wir einen neuen Weg der<br />

Naturvermittlung. Vom<br />

Kind bis zum naturbegeisterten<br />

Erwachsenen werden<br />

unsere Naturwelten<br />

etwas Spannendes zum<br />

Thema Natur bereithalten<br />

und neue Einblicke in den<br />

Wald und in die Lebenswelt<br />

unserer Wildtiere<br />

bieten. Aber auch aktuelle<br />

Herausforderungen wie<br />

die Erhaltung und Förderung<br />

der Biodiversität,<br />

der Klimawandel und das<br />

lösungsorientierte Herangehen<br />

an die Vereinbarkeit<br />

von unterschiedlichen<br />

Nutzungsinteressen werden<br />

Thema sein. Insgesamt<br />

wird unser Leuchtturmprojekt<br />

für jeden Besucher<br />

eine Möglichkeit aufzeigen,<br />

zum Erhalt unserer Natur<br />

etwas Positives beizutragen.“<br />

FRANZ MAYR-MELNHOF-SAURAU<br />

Landesjägermeister Steiermark<br />

Der Baufortschritt der „Naturwelten Steiermark“ kann über die Webseite www.jagd-stmk.at via Live-Webcam verfolgt werden.<br />

BUSINESS Monat<br />

63


(T)RÄUME<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Wissen rund um Wald, <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>bau macht Schule – und das von den neugierigen Kleinen bis hin zu<br />

international erfolgreichen Studierenden. Wegweisende steirische Projekte und visionäre Ausbildungswege<br />

zeigen vor, wie es geht.<br />

FOTOS: PROHOLZ STEIERMARK/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK/MELBINGER, TAMARA MEDNITZER/BALLGUIDE, PROHOLZ AUSTRIA REDTENBACHER, HARZL, LAZARUS<br />

Mit Spaß bei der Sache: Beim Projekt<br />

„Let’s GRAZe“ stand Wissensvermittlung<br />

mit dem gewissen Fun-Faktor im<br />

Mittelpunkt.<br />

KINDER ALS KLIMASCHÜTZER<br />

Wald, Natur, nachhaltige<br />

Stadtentwicklung,<br />

die Ernährung<br />

mit selbst angebauten Produkten,<br />

nachwachsende Rohstoffe und<br />

Klimaschutz … diese Themen<br />

Kindern und Jugendlichen näherzubringen<br />

stand im Mittelpunkt<br />

von „Let’s GRAZe“, einem groß<br />

angelegten Projekt im Rahmen<br />

des Grazer Kulturjahrs 2020.<br />

Dafür wurde an Schulen in allen<br />

Grazer Bezirken generationenübergreifend<br />

in Workshops gearbeitet,<br />

um die Bedeutung von<br />

Wald und <strong>Holz</strong> für die Nachhaltigkeit<br />

zu verdeutlichen. Initiator<br />

des Projektes war pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark, als Kooperationspartner<br />

lieferte die Pädagogische<br />

Hochschule Steiermark das<br />

Fachwissen um die richtige pädagogische<br />

Vermittlung teils komplexer<br />

Themen, während Jürgen<br />

Herler von HerBios als weiterer<br />

Kooperationspartner mit seinen<br />

Vertikalgarten-Systemen praktisches<br />

Wissen über regionale Ernährung<br />

und Urban Gardening<br />

vermittelte.<br />

UMDENKEN<br />

„Wir sind froh, dass wir dieses<br />

Projekt gemeinsam mit pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark und der Pädagogischen<br />

Hochschule durchführen<br />

konnten. Denn dieses hinterlässt<br />

nachhaltige Spuren und<br />

zielt direkt auf den Titel des<br />

Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben<br />

wollen‘ ab“, erfreute sich Stadtrat<br />

Günter Riegler über das große<br />

Interesse am Projekt. Ein<br />

bedeutender Fokus wurde bei<br />

„Let’s GRAZe“ auch auf nachhaltige<br />

Stadtentwicklung unter<br />

Verwendung von steirischen<br />

Ressourcen gelegt – Im Mittelpunkt<br />

dabei <strong>Holz</strong> als Baustoff.<br />

So fertigten die teilnehmenden<br />

Schülerinnen und Schüler jeweils<br />

vor und nach dem Projekt<br />

eine Zeichnung an, die zeigen<br />

soll, wie sie ihre Stadt sehen.<br />

Der Vorher-Nachher-Vergleich<br />

ist beschreibend und der beste<br />

Beweis, dass das Projekt ein<br />

wichtiger Schritt war, um die<br />

nächste Generation schrittweise<br />

an die klimafitte Grazer Lebenskultur<br />

heranzuführen.<br />

64<br />

BUSINESS Monat


Nachher<br />

Umdenken: Kinder zeichneten ihre<br />

Vorstellung der Stadt vor und nach<br />

dem Projekt „Let’s GRAZe“.<br />

Vorher<br />

Vorher<br />

Kulturjahr-<br />

Programm-Manager<br />

Christian Mayer<br />

im Einsatz.<br />

<strong>Holz</strong>bauprofessor Tom Kaden (i.) und<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann Paul Lang<br />

PROFESSUR MIT ERFOLG<br />

„Wir sind froh, dass wir dieses Projekt gemeinsam<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark und der Pädagogischen<br />

Hochschule durchführen konnten. Denn dieses<br />

hinterlässt nachhaltige Spuren und zielt direkt auf<br />

den Titel des Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben wollen‘ ab.“<br />

GÜNTER RIEGLER<br />

Stadtrat<br />

Jürgen Herler (HerBios),<br />

Kulturstadtrat Günter Riegler und<br />

Doris Stiksl (pro<strong>Holz</strong> Steiermark)<br />

Um die Wichtigkeit des <strong>Holz</strong>baus auch in der<br />

universitären Ausbildung künftiger Architektinnen<br />

und Architekten zu vertiefen, wurde<br />

2017 erstmals eine Professur für „Architektur und <strong>Holz</strong>bau“<br />

an der TU Graz eingerichtet. Besetzt wurde diese<br />

Professur mit dem renommierten Berliner <strong>Holz</strong>bauexperten<br />

Tom Kaden, der die interdisziplinäre Jury überzeugen<br />

und sich so gegen rund 30 internationale Bewerber<br />

behaupten konnte. Nach nur drei Jahren haben<br />

die hohe Nachfrage und die positiven Rückmeldungen<br />

nun den Weg geebnet, die befristete Stiftungsprofessur<br />

bereits nach drei Jahren in eine unbefristete Professur<br />

überzuführen – Ein wichtiger Schritt für das Klima und<br />

für die Weiterentwicklung des <strong>Holz</strong>baus, insbesondere<br />

in der Steiermark.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Die Arbeit Kadens erhält aber auch international große<br />

Anerkennung, denn Deutschlands renommiertester<br />

Architekturpreis für nachhaltige Gebäude geht in diesem<br />

Jahr an das <strong>Holz</strong>hochhaus SKAIO in Heilbronn. Das<br />

vom Architekturbüro Kaden + Lager geplante SKAIO<br />

der Stadtsiedlung Heilbronn war mit zehn Geschoßen<br />

und einer Höhe von 34 Metern zum Zeitpunkt seiner<br />

Fertigstellung das erste und ist bis heute das höchste<br />

<strong>Holz</strong>hochhaus in Deutschland.<br />

BUSINESS Monat<br />

65


Das Gewinnerteam Viktoria<br />

Harzl und Fabian Lazarus<br />

(vorne) mit Richard Stralz<br />

(Obmann pro<strong>Holz</strong> Austria),<br />

Andreas Meinhold (Stadt<br />

Wien) und Maximilian R. Luger<br />

(Juryvorsitzender, Architekten<br />

Luger & Maul, v. l.)<br />

STEIRISCHES SIEGERTEAM<br />

Bei der „pro<strong>Holz</strong> Student<br />

Trophy“, die 2020 erstmals<br />

international ausgeschrieben<br />

wurde, konnte ein<br />

steirisches Projekt der FH Joanneum<br />

überzeugen. Prämiert<br />

wurden die besten Ideen für<br />

ARCHITEKTUR<br />

AUS<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Aufstockungen aus <strong>Holz</strong> auf<br />

bestehende Wiener Gemeindebauten<br />

der Nachkriegszeit.<br />

Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums<br />

benötigt<br />

Wien dringend zusätzlichen<br />

Wohnraum. Aufstockungen<br />

bestehender Wohnbauten<br />

bieten die Chance, Wien in<br />

die Höhe wachsen zu lassen<br />

und neuen Wohnraum ohne<br />

neuen Verbrauch von Bodenflächen<br />

zu schaffen. Von den<br />

Studierenden, die ihre Projekte<br />

in Teams einreichten, waren<br />

nachhaltige Lösungen mit<br />

dem Baustoff <strong>Holz</strong> gefordert.<br />

127 Wettbewerbsbeiträge aus<br />

sieben Nationen wurden zum<br />

Wettbewerb eingereicht.<br />

ZUM DRITTEN MAL<br />

IN FOLGE<br />

Bereits zum dritten Mal in<br />

Folge überzeugten steirische<br />

Studierende der FH Joanneum<br />

und konnten sich den Sieg sichern.<br />

„Ich bin sehr stolz auf<br />

mein Team und bedanke mich<br />

für die Zusammenarbeit“, sagt<br />

Tim Wakonig-Lücking, FH-<br />

Dozent und Betreuer des steirischen<br />

Teams. „Die Zusammenarbeit<br />

von Architekt*innen<br />

und Bauingenieur*innen treibt<br />

nachhaltiges Bauen voran und<br />

sichert dem <strong>Holz</strong>bau eine große<br />

Zukunft. Studentenwettbewerbe<br />

wie diese helfen dabei,<br />

Wissen rund um nachhaltiges<br />

Bauen zu vertiefen und zu verstärken.“<br />

Bei dem Gewinner-<br />

Projekt „Wohncollage – Aufstockung<br />

der Raummodule“<br />

werden die Raumzellen zweigeschoßig<br />

auf dem Bestand<br />

gestapelt und vor den Bestand<br />

ein flexibel nutzbares <strong>Holz</strong>regal<br />

gestellt. Die neue Gebäudeschicht<br />

verbindet Alt und<br />

Neu.<br />

WWW.VIERECK.AT


GOLDMEDAILLE<br />

FÜRS LEISESEIN<br />

Größen wie Zaha Hadid Architects zählen zu seinen Kunden. Lange Zeit<br />

war Kunststoff dabei das Material der Wahl im Werk von Christian Fuchs<br />

Organic Form Production. Doch auch mit <strong>Holz</strong> lassen sich kreative Formen<br />

realisieren – was er mit seinen Schallabsorbern unter Beweis stellt.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: WWW.FOTO-AUGENBLICK.AT, HIDEAWAYS-HOTELS.COM<br />

Was, wenn<br />

Erdöl plötzlich<br />

zu teuer<br />

wäre? Fünf<br />

Jahre ist es her, dass Christian<br />

Fuchs dieser Gedanke durch<br />

den Kopf ging. So ein Szenario<br />

hätte für den Unternehmer<br />

weitreichende Konsequenzen,<br />

sind doch Erdölnebenprodukte<br />

wie Kunststoff sein wichtigstes<br />

Material. Christian Fuchs Organic<br />

Form Production mit Sitz<br />

in Stainz stellt dreidimensionale<br />

Körper aus Polyurethanblöcken<br />

her – Auftragswerke<br />

für Künstler, Designer, Architekten,<br />

Galeristen und Museen<br />

weltweit. „Wenn ich diese<br />

Kunden nicht mehr beliefern<br />

könnte, weil der Werkstoff zu<br />

teuer wäre, welche Alternativen<br />

hätte ich? Und so kam ich<br />

aufs <strong>Holz</strong>“, sagt Fuchs.<br />

Ein Spaziergang durch seine<br />

Werkstatt hat ihn auf die<br />

Idee gebracht. Er stolperte über<br />

eine simple Kartonschachtel<br />

aus Wellpappe und machte<br />

sich Gedanken über die stabile<br />

Wabenstruktur. „Ich habe mehrere<br />

Schichten der Pappe zusammengeklebt<br />

und darin eine<br />

Mulde fräsen lassen. Überraschenderweise<br />

ergab das eine<br />

unglaublich tolle Oberfläche,<br />

ein schönes Fräsbild und eine<br />

starke Steifigkeit. Jetzt musste<br />

ich nur noch etwas mit diesem<br />

Produkt machen“, sagt der gelernte<br />

Malermeister, der immer<br />

wieder auf der Suche nach neuen<br />

Herausforderungen ist.<br />

MATERIAL MIT<br />

EIGENLEBEN<br />

<strong>Holz</strong> stellte für ihn eine besonders<br />

große Herausforderung<br />

dar. Anders als die<br />

Kunststoffe, die Fuchs mit<br />

CNC-Fräsmaschinen in beliebige<br />

3D-Objekte verwandelt, hat<br />

<strong>Holz</strong> ein Eigenleben. Der organische<br />

Stoff lebt, bildet Risse,<br />

dehnt sich aus. „Gerade im 3D-<br />

Sektor ist so ein Werkstoff sehr<br />

aufwendig zu verarbeiten, aber<br />

genau das reizt mich am <strong>Holz</strong>.<br />

Das <strong>Holz</strong>projekt von<br />

Christian Fuchs kann<br />

sich sehen lassen: die größte<br />

Zirbensauna Österreichs im Hotel<br />

„Jungbrunn“ in Tannheim in Tirol.<br />

Man muss viel Energie einsetzen,<br />

um dem Kunden höchste<br />

Qualität liefern zu können“,<br />

sagt Fuchs. Fünf Jahre ist es her,<br />

dass er diese Energie gebündelt<br />

hat: zu einem Produkt namens<br />

Soundcomb. Das sind optisch<br />

ansprechende Schallabsorber,<br />

die vollständig auf dem<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> basieren. Zum<br />

Einsatz kommen dabei Biofaserplatten,<br />

wiederverwertete<br />

Zellulose, Vlies und Karton. Zu<br />

finden sind die in unterschiedlichsten<br />

Farben und Formen<br />

verfügbaren Absorber derzeit<br />

vor allem in Großraumbüros.<br />

„Dort ist die Lärmbelastung<br />

mittlerweile ein großes Problem,<br />

verursacht durch die moderne<br />

Architektur mit ihren<br />

schallharten, glatten Oberflächen.<br />

Die verursachen einen<br />

unglaublichen Nachhall, wenn<br />

viele Menschen gleichzeitig reden.<br />

Das kostet viel an Konzen-<br />

68<br />

BUSINESS Monat


tration, wenn man in Ruhe arbeiten<br />

will, und verursacht in<br />

Folge Ermüdung und Energieverlust“,<br />

sagt Fuchs. Seine Absorber<br />

senken den Schallpegel<br />

und verringern den Nachhall –<br />

so effizient, dass bei einer<br />

Überprüfung der Produkte<br />

der TU Graz die höchste Kategorie<br />

in der Schallabsorbtion<br />

bescheinigt werden konnte,<br />

quasi die Goldmedaille im<br />

Schallschutz.<br />

NEW YORK BIS VENEDIG<br />

Der Erfolg von Soundcomb<br />

hat Fuchs auf den Geschmack<br />

gebracht: Neue Freiform-Projekte<br />

mit <strong>Holz</strong> als Basis sollen<br />

künftig sein Portfolio erweitern.<br />

Schon bisher hat er mit<br />

namhaften Partnern zusammengearbeitet<br />

– darunter der<br />

Künstler Erwin Wurm oder die<br />

Star-Architektin Zaha Hadid,<br />

für die er Skulpturen und Objekte<br />

anfertigte, die es in die<br />

Top-Museen dieser Welt geschafft<br />

haben. So waren Objekte<br />

aus dem Stammwerk in<br />

Stainz bereits im Guggenheim-<br />

Museum in New York oder bei<br />

der Biennale in Venedig zu bestaunen.<br />

„Auch in dieser Kategorie<br />

wird den Gestaltern die<br />

Verwendung von ökologischen<br />

Materialien immer wichtiger,<br />

die Tendenz geht eindeutig in<br />

Richtung Nachhaltigkeit“, sagt<br />

Fuchs.<br />

CHRISTIAN FUCHS<br />

Organic Form Production<br />

BUSINESS Monat<br />

69


Sparringpartner<br />

mit frischen Ideen<br />

Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02, powered by WKO Steiermark, unterstützt kleine Betriebe auf der Suche nach<br />

neuen Produkten oder Geschäftsfeldern. Gerade die <strong>Holz</strong>branche beweist, wie empfänglich sie für Innovationen ist.<br />

In fünf Tagen kann ganz schön was<br />

weitergehen. Genau so viel Zeit<br />

braucht das Team des INNOLABs,<br />

um mit Unternehmen einen Restart<br />

durchzuführen: eine Analyse des Geschäftsmodells,<br />

ein Entwickeln von neuen<br />

Produkten, Märkten oder Services. „Unser<br />

Fokus liegt darauf, Unternehmen neu<br />

zu denken. Wir kommen als Sparringpartner<br />

mit einem neutralen Blick von außen<br />

und unterstützen die Weiterentwicklung“,<br />

sagt Nadja Schönherr, die Leiterin des IN-<br />

NOLABs. Ihr interdisziplinäres Team besteht<br />

aus sieben Mitarbeitern, die neben<br />

Innovationsmanagement auch Bereiche<br />

wie Industriedesign, Markenentwicklung<br />

und Technologie abdecken. Um die 120 bis<br />

150 kleine und mittlere Betriebe berät das<br />

INNOLAB jedes Jahr, dieses Service ist<br />

kostenlos und wird von der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark finanziert.<br />

Die „Kunden“ des INNOLABs sind quer<br />

durch den Gemüsegarten verteilt. „Wir<br />

arbeiten mit Betrieben aus allen Branchen<br />

und sind in der gesamten Steiermark tätig.<br />

Wenn Unternehmen offen sind für Veränderungen<br />

und innovative Ansätze, dann<br />

gelingt uns so einiges“, sagt Schönherr. In<br />

der <strong>Holz</strong>branche bestehe große Offenheit<br />

für Neues, die Branche habe sich in der<br />

Vergangenheit enorm weiterentwickelt,<br />

befindet die INNOLAB-Leiterin. Ihr Blick<br />

geht aber schon in Richtung Zukunft – ein<br />

Anspruch des INNOLABs ist es, für die<br />

Betriebe vorauszudenken und kommende<br />

Trends, Entwicklungen und Herausforderungen<br />

zu antizipieren. In der <strong>Holz</strong>branche<br />

betrifft das die Themen Robotics, Big<br />

Data und branchenübergreifendes Denken,<br />

berichtet Schönherr. „Neben der Restart-up-Beratung<br />

versuchen wir auch,<br />

den Betrieben schon einen Schritt voraus<br />

zu sein – in den Themenstellungen, die<br />

auf sie zukommen werden.“<br />

SCHALL-MÖBEL<br />

Wirtschaftskammer-Steiermark-Präsident<br />

Josef Herk teilt ihre Einschätzung:<br />

„Innovation, Digitalisierung und Robotik-<br />

Technologien sind zentrale Themen der<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft. In den kommenden Jahren<br />

ist es daher wesentlich, dass die Unternehmen<br />

Zukunftsprojekte vorantreiben. Mit<br />

Restart-up bieten wir Unternehmen eine<br />

passende Unterstützung.“ Ein Betrieb, der<br />

bereits die fünftägige Beratungsleistung in<br />

Anspruch genommen hat, ist die Tischlerei<br />

Feldbaumer in Graz. Die Tischlerei mit<br />

Spezialisierung auf Innenarchitektur besteht<br />

seit 1958, hat sich aber unlängst mit<br />

dem INNOLAB an eine umfassende Produktinnovation<br />

gewagt. „Wir haben uns<br />

dabei die Frage gestellt, welche anderen<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © INNOLAB/OLIVER WOLF, HELDENTHEATER, FOTO FISCHER, TISCHLEREI FELDBAUMER<br />

70<br />

BUSINESS Monat


Die Tischlerei Feldbaumer<br />

entwickelte gemeinsam mit<br />

dem INNOLAB die Idee zu<br />

einer neuen Produktlinie<br />

namens „Acoustic Furniture“.<br />

INNOLAB begleitete<br />

bei Baumeister<br />

Gerhard Feldgrill den<br />

Prozess bis hin zum<br />

fertigen Prototypen,<br />

der „<strong>Holz</strong>-Oase“ – ein<br />

flexibel einsetzbarer<br />

Modul-Raum aus<br />

Vollholzbauteilen.<br />

Werkstoffe zum althergebrachten <strong>Holz</strong> infrage<br />

kommen und wie sie zu einem neuen<br />

Produkt kombiniert werden können“, sagt<br />

Christian Gumpold, der stellvertretende<br />

Leiter des INNOLABs. Der Industriedesigner<br />

fand bei der Tischlerei große Kompetenz<br />

im Bereich Architektur vor und ermunterte<br />

den Betrieb, sich stärker in diese<br />

Richtung zu bewegen. Herausgekommen<br />

ist eine neue Produktlinie namens „Acoustic<br />

Furniture“ – Einrichtungsgegenstände,<br />

die durch spezielle Eigenschaften die<br />

Raumakustik optimieren. „Verschiedenste<br />

Möbel lassen sich mit Schallabsorbern<br />

anfertigen, zum Beispiel auch Betthäupter.<br />

Damit erzielt man eine höhere Schlafqualität<br />

und ein besseres Raumgefühl“, sagt<br />

Gumpold.<br />

HOLZ-OASE<br />

Das INNOLAB gibt sich nicht nur mit<br />

der Entwicklung neuer Produkte zufrieden,<br />

sondern gibt den Unternehmen auch<br />

gleich eine Roadmap mit auf den Weg, die<br />

die Umsetzung skizziert. Der Baumeister<br />

Gerhard Feldgrill hat so einen Plan aus der<br />

Zusammenarbeit mit dem INNOLAB mitgenommen.<br />

Er betreibt ein Bauunternehmen<br />

inklusive Zimmerei in der Gemeinde<br />

Passail und beschäftigt dort 25 Mitarbeiter.<br />

„Schon lange hat er den Wunsch gehabt,<br />

ein eigenes Produkt auf den Markt zu<br />

bringen. Wir haben uns mit ihm gemeinsam<br />

angeschaut, wie die Umsetzung davon<br />

funktionieren kann, welche Ressourcen<br />

für den Bau eines Prototypen bereit<br />

stehen und welche Services dazu entwickelt<br />

werden können“, sagt Nadja Schönherr.<br />

Sie begleitete den Prozess bis hin<br />

zum fertigen Prototypen, der „<strong>Holz</strong>-Oase“.<br />

Das ist ein flexibel einsetzbarer Modul-<br />

Raum aus Vollholzbauteilen, der als externes<br />

Büro, Schlafraum oder Erholungsort<br />

genutzt werden kann. Die Besonderheit<br />

am Produkt ist der Verzicht auf künstliche<br />

Bestandteile, verwendet wird nur der natürlich<br />

nachwachsende Rohstoff <strong>Holz</strong> – ein<br />

vollökologisches Restart-up quasi.<br />

UMFANGREICHES SERVICE<br />

Zusätzlich zu den kostenlosen Beratungen<br />

hat das INNOLAB auch Workshops im<br />

Angebot, die derzeit wie auch alle anderen<br />

Leistungen online durchgeführt werden.<br />

Ein weiteres Highlight ist die jährliche Restart-up-Night,<br />

bei der Best-Practice-Unternehmen<br />

zusammengebracht werden,<br />

um sich auszutauschen.<br />

Alle Infos zum Angebot<br />

finden Sie unter:<br />

www.innolab.at<br />

„Innovation,<br />

Digitalisierung und<br />

Robotik-Technologien<br />

sind zentrale Themen<br />

der <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />

In den kommenden<br />

Jahren ist es daher<br />

wesentlich, dass<br />

die Unternehmen<br />

Zukunftsprojekte<br />

vorantreiben. Mit<br />

Restart-up bieten<br />

wir Unternehmen<br />

eine passende<br />

Unterstützung.“<br />

JOSEF HERK<br />

Unternehmer und Präsident der<br />

Wirtschaftskammer Steiermark<br />

BUSINESS Monat<br />

71


MIT RESPEKT<br />

UND VERTRAUEN<br />

Best Practice: Wie Generationenmanagement erfolgreich funktionieren kann, erklären die <strong>Holz</strong>experten<br />

Vinzenz und Philipp Harrer im Gespräch mit FUEGO Austria und dem BUSINESS MONAT.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER<br />

Philipp (l.) und Vinzenz Harrer<br />

Das steirische Traditionsunternehmen<br />

Vinzenz<br />

Harrer Gmbh ist Spezialist<br />

für Lösungen im <strong>Holz</strong>bau<br />

und vereint unter dem Dach der<br />

VH Holding Beteiligungen an<br />

Firmen wie Ecowall, Datenkreise,<br />

Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau, Straka<br />

Dämmtechnik und Sherpa Connection<br />

Systems. Um eine Nachfolge<br />

braucht sich Firmengründer<br />

Vinzenz Harrer keine Sorgen<br />

machen, ist Sohn Philipp ja schon<br />

tatkräftig in den Unternehmen<br />

aktiv. Wie erfolgreiches Generationenmanagement<br />

funktioniert<br />

und wo Herausforderungen liegen,<br />

verraten sie im Interview<br />

mit dem BUSINESS MONAT und<br />

FUEGO Austria, dem Netzwerk<br />

für InhaberInnen renommierter<br />

Arbeitgeberbetriebe in allen Bereichen<br />

der Wirtschaft, der Landwirtschaft<br />

und der freien Berufe.<br />

Wie groß war Ihr Wunsch,<br />

dass eines Ihrer Kinder ins<br />

Unternehmen nachfolgt?<br />

Vinzenz Harrer: Ich habe immer<br />

gesagt, die Firma hat es vor<br />

mir nicht gegeben und wenn es<br />

die Firma nach mir nicht mehr<br />

geben sollte, wäre es nicht die<br />

große Tragik für mich. Aber natürlich<br />

freut es mich sehr, wenn<br />

es familiäres Interesse und einen<br />

Nachfolger gibt. Vor allem<br />

wenn es so gut funktioniert wie<br />

bei uns.<br />

Wie war die Zusammenarbeit<br />

von Anfang an?<br />

Philipp Harrer: Es hat von Beginn<br />

an kaum Unstimmigkeiten<br />

gegeben – das ist bis heute so. Da<br />

ich mich auf die Firmen Zarnhofer<br />

<strong>Holz</strong>bau und die Ecowall<br />

GmbH konzentriere, sind unsere<br />

Arbeitsbereiche weitgehend<br />

getrennt. Mein Vater hat jedoch<br />

eine unterstützende Rolle für<br />

mich, die ich sehr schätze.<br />

Ihr Sohn lernt sicher viel<br />

von Ihrer jahrzehntelangen<br />

Expertise. Was lernen Sie<br />

von Ihrem Sohn?<br />

Vinzenz Harrer: Es ist einfach<br />

toll zu sehen, dass er mit seinen<br />

Unternehmensbereichen einen<br />

so erfolgreichen Weg geht. Wir<br />

versuchen, die Unternehmen<br />

nicht alleine von meiner Seite<br />

auf die nächste Generation vorzubereiten,<br />

sondern wir machen<br />

das gemeinsam.<br />

Gibt es unterschiedliche<br />

Sicht weisen und wie geht<br />

man damit um?<br />

Philipp Harrer: Wir sind komplett<br />

andere Typen. Ich bin eher<br />

wie meine Mutter, die auch im<br />

Unternehmen tätig ist und sehr<br />

erfolgreich das Personal managt.<br />

Wir denken viel über Sicherheiten,<br />

Stabilität und Ordnung nach.<br />

Mein Vater ist da im Vergleich<br />

eher der Draufgänger.<br />

Vinzenz Harrer: Für mich ist<br />

ein wesentlicher Teil des Erfolges,<br />

dass wir uns ständig wandeln.<br />

Ich arbeite dabei gerne in<br />

Projekten und kann da sehr zielstrebig<br />

und hartnäckig sein.<br />

Dass Sie eines Tages eine<br />

leitende Funktion innerhalb<br />

des Unternehmens übernehmen<br />

würden, war ja<br />

nicht von Anfang an so klar.<br />

Philipp Harrer: Ich habe mit<br />

Begeisterung eine Lehre als<br />

Koch begonnen, musste diese<br />

aber aufgrund gesundheitlicher<br />

Herausforderungen im zweiten<br />

Lehrjahr beenden. Der Wechsel<br />

72<br />

BUSINESS Monat


auf eine Landwirtschaftsschule<br />

mit Handelsschwerpunkt erwies<br />

sich dann als gute Wahl. Ein<br />

Praktikum war dann mein erster<br />

Schritt ins Unternehmen.<br />

Auch wenn es wahrscheinlich<br />

möglich gewesen wäre, haben<br />

Sie nicht gleich in einer<br />

Führungsposition begonnen.<br />

Welche Vorteile sehen Sie<br />

darin?<br />

Philipp Harrer: So konnte ich<br />

das Unternehmen von der Pike<br />

auf kennenlernen. Wäre ich direkt<br />

als Juniorchef eingestiegen,<br />

wäre es sicher schwieriger<br />

gewesen. Wenn man sich aber<br />

erst einmal beweisen muss und<br />

die Mitarbeiter sehen, was man<br />

kann und wie man agiert, ist die<br />

Akzeptanz eine andere. Ich durfte<br />

Respekt und Wertschätzung in<br />

beide Richtungen erfahren.<br />

Beruf und Privat – wie<br />

funktioniert die Trennung?<br />

Philipp Harrer: Ich bin der<br />

Meinung, dass eine absolute<br />

Trennung in einem Familienunternehmen<br />

nicht möglich ist.<br />

Ich persönlich sehe das aber<br />

auch nicht als Belastung. Wir<br />

reden zum Beispiel am Sonntag<br />

beim Familienessen auch über<br />

Berufliches – aber das ist angenehm<br />

und ohne Druck.<br />

Sie haben auch eine Tochter.<br />

Wird sie ebenfalls eines<br />

Tages in das Unternehmen<br />

nachfolgen?<br />

Vinzenz Harrer: Das ist ganz<br />

alleine ihre Entscheidung. Sie<br />

ist aktuell sehr erfolgreich<br />

und glücklich in ihrem Beruf<br />

als Großhandelskauffrau. Wir<br />

werden sehen, was die Zeit<br />

bringt.<br />

Werden Sie eines Tages<br />

leicht loslassen können?<br />

Vinzenz Harrer: Es gibt einen<br />

großen Unterschied zwischen<br />

Loslassen und Zurücklassen.<br />

Wenn es so weit ist, dass Philipp<br />

oder unsere beiden Kinder sagen,<br />

sie wollen das Unternehmen eigenständig<br />

führen, kann ich diesen<br />

Teil meines Lebens mit gutem<br />

Gewissen loslassen.<br />

Wie sehen Sie die Bedeutung<br />

von <strong>Holz</strong>?<br />

Vinzenz Harrer: Ich bin der<br />

Meinung, dass wir unsere Erde<br />

nicht von unseren Vorfahren geerbt,<br />

sondern von unseren Kindern<br />

geliehen haben. Daher<br />

müssen wir besonders darauf<br />

aufpassen. Es gibt nur wenige<br />

Materialien, Rohstoffe und Systeme,<br />

die dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

näher kommen – vor<br />

allem im Baubereich – als <strong>Holz</strong>.<br />

FUEGO Austria durfte Sie<br />

ein Stück des Weges begleiten.<br />

Inwiefern fanden Sie<br />

Unterstützung?<br />

Philipp Harrer: In vielerlei<br />

Hinsicht. Initiator Paul Slamanig<br />

hat mir unter anderem sehr geholfen,<br />

als es darum ging, in der<br />

Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau GmbH neue<br />

Strukturen zu entwickeln, indem<br />

er mich in meiner Führungsrolle<br />

bestärkt hat. Der Blick von außen<br />

war sehr wichtig, um Dinge auch<br />

einmal anders sehen zu können.<br />

Vinzenz Harrer: Paul hat eine<br />

absolut hochqualifizierte Mentoren-Rolle<br />

eingenommen, vor allem<br />

in der Zeit, in der Philipp sich<br />

vom Mitarbeiter zur anerkannten<br />

Führungskraft entwickelt hat.<br />

www.harrer.at<br />

www.fuegoaustria.at


WAHR ODER<br />

FALSCH? – MYTHEN<br />

RUND UMS HOLZ<br />

<strong>Holz</strong>bauten sind aufwendig, <strong>Holz</strong> sorgt für ein besseres Raumklima, der Wald wird weniger … rund<br />

um das Thema <strong>Holz</strong> ranken sich viel Mythen. Welche wahr sind und welche nicht, verraten wir hier.<br />

QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK, FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />

HOLZBAUTEN SIND<br />

VIEL AUFWENDIGER.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> kann leicht bearbeitet werden,<br />

etwa durch Fräsen, Schneiden und Bohren. Das gilt<br />

im Herstellerwerk, aber auch vor Ort auf der Baustelle,<br />

wenn man zum Beispiel an schon bestehenden<br />

Bauteilen Veränderungen vornehmen muss. Andere<br />

Baustoffe müssen dagegen relativ exakt vorbereitet<br />

sein, eine Nachbearbeitung vor Ort ist mit hohem<br />

Aufwand verbunden oder gar nicht mehr möglich.<br />

HOLZ IST GESUND.<br />

Stimmt. Verschiedene Studien ergeben, dass sich<br />

Personen in einer „<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller von<br />

körperlichen und mentalen Belastungssituationen<br />

erholen. Dies äußert sich unter anderem in einer<br />

niedrigen Herzschlagrate sowie in einem beschleunigten<br />

Erholungsprozess. Langzeitversuche zeigen,<br />

dass sich <strong>Holz</strong> aufgrund seiner Farbe, Struktur und<br />

warmen Ausstrahlung positiv auf das Wohlbefinden<br />

des Menschen auswirkt.<br />

74<br />

BUSINESS Monat


HOLZBAUTEN SIND<br />

BRANDGEFÄHRDETER.<br />

Stimmt nicht. Der moderne <strong>Holz</strong>bau erfüllt beim Brandschutz<br />

ebenso wie alle anderen Baustoffe die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften.<br />

Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist<br />

das Brandverhalten von <strong>Holz</strong> sogar genauer im Voraus berechenbar<br />

und daher auch kontrollierbarer. <strong>Holz</strong> brennt gleichmäßig<br />

und langsam ab. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen<br />

brechen Decken aus <strong>Holz</strong> nicht plötzlich ein, massive <strong>Holz</strong>decken<br />

und -träger überstehen sogar die meisten Brände.<br />

EIN HOLZBAU IST VIEL<br />

TEURER ALS EIN MASSIVBAU.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> hat eine hohe Festigkeit und Tragkraft,<br />

ist gleichzeitig sehr leicht und dämmt besser als alle anderen<br />

Baustoffe. Und das spart Bauherren bares Geld: Fundamente<br />

können kleiner gebaut werden, die Transportkosten sind gering<br />

und Probleme auf schwierigen Baugründen sind leichter<br />

zu lösen. Und mit dem niedrigsten Wärmeleitwert aller gängigen<br />

tragenden Baumaterialien spart <strong>Holz</strong> Kosten für Heiz- und<br />

Dämmmaterial.


DER BAUSTOFF HOLZ VERBRAUCHT<br />

IN DER HERSTELLUNG WENIG ENERGIE.<br />

Stimmt. <strong>Holz</strong> ist ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine<br />

fremde Energie benötigt; für die Verarbeitung zu Werkstoffen<br />

muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet werden.<br />

Damit ist <strong>Holz</strong> anderen, energieintensiven Baustoffen wie<br />

Beton, Stahl und Ziegel deutlich überlegen. <strong>Holz</strong>produkte<br />

sind Plus-Energie-Produkte: Sie enthalten mehr gespeicherte<br />

(Sonnen-)Energie, als zu ihrer Herstellung und Entsorgung<br />

nötig ist.<br />

HOLZ SORGT FÜR EIN<br />

BESSERES RAUMKLIMA.<br />

Stimmt. <strong>Holz</strong> kann Feuchtigkeit aufnehmen und sie<br />

bei trockener Luft wieder abgeben. Dadurch haben<br />

<strong>Holz</strong>bauten das ganze Jahr über ein gleichmäßiges<br />

Raumklima.<br />

DER WALD<br />

WIRD WENIGER.<br />

Stimmt nicht. Im Gegenteil, durch die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung wächst sogar mehr <strong>Holz</strong> nach,<br />

als genutzt wird. Allein in der Steiermark wachsen 800<br />

Fußballfelder jährlich dazu.<br />

EIN HOLZBAU<br />

VERURSACHT MEHR<br />

HEIZKOSTEN.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong>bauten haben aufgrund der<br />

Dämmfähigkeit des Baustoffes <strong>Holz</strong> und der heute<br />

üblichen Standards einen sehr niedrigen Heizenergie-<br />

Verbrauch. <strong>Holz</strong> besitzt hohe wärmedämmende Fähigkeiten<br />

und bietet einfache konstruktive Möglichkeiten<br />

zusätzlicher Wärmedämmung. Deshalb sind auch sehr<br />

viele <strong>Holz</strong>bauten sogenannte Niedrigenergiehäuser.<br />

HOLZFASSADEN MUSS<br />

MAN IMMER STREICHEN.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> braucht keinen chemischen<br />

Schutz, es ist gegen Witterungseinflüsse resistent. Die<br />

Entscheidung für einen Anstrich fällt ausschließlich<br />

aus optischen Gründen. Wichtig ist der konstruktive<br />

<strong>Holz</strong>schutz – das heißt der Schutz des <strong>Holz</strong>es durch<br />

richtiges Planen und Konstruieren. Zu beachten ist dabei,<br />

dass die eingebauten Hölzer luftumspült sind und<br />

eventuell eingedrungene Feuchtigkeit rasch abtrocknen<br />

kann.<br />

76<br />

BUSINESS Monat


Admonter ist nicht nur am Boden Zuhause, sondern weiß auch,<br />

wie man gesamten Räumen ein Antlitz verleiht, das die Handschrift<br />

des Designers und der Natur gleichermaßen trägt. Böden, Wände,<br />

Treppen, Türen und Akustiklösungen gehen Hand in Hand und<br />

sind dazu da, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Hergestellt zu 100% in Österreich.<br />

admonter.com<br />

Naturholzböden Naturholzplatten Naturholztüren Naturholzstiegen<br />

Naturholz-Akustikplatten


KEIN SPAREN<br />

BEI NACHHALTIGKEIT<br />

Richtungsweisend! Ein neuer Spar-Markt hat seine Tore in Weinitzen geöffnet und punktet dabei mit der<br />

nachhaltigen Wahl von großteils heimischem <strong>Holz</strong> als Baumaterial.<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: FOTO KRUG<br />

Der entscheidende und<br />

wegweisende Schritt<br />

in Richtung Nachhaltigkeit<br />

sichert nicht nur langfristig<br />

ab – obwohl dies der<br />

hervorzuhebende Faktor sein<br />

mag –, sondern kann auch gut<br />

aussehen. Im Falle der neuen<br />

Spar-Supermarkt-Filiale in<br />

Weinitzen können Kunden seit<br />

Kurzem sowohl nachhaltige<br />

Praxis als auch Optik genießen.<br />

Denn wie Geschäftsführer<br />

von Spar Steiermark und<br />

Südburgenland Christoph <strong>Holz</strong>er<br />

passend formuliert: „Das<br />

Auge isst mit.“<br />

Dies mag mit dem imposanten,<br />

großzügigen und modernen<br />

Design der neuen Filiale<br />

ein Leichtes sein. Eine Fassade<br />

mit Sichtholzelementen bildet<br />

in Kombination mit dem darauf<br />

thronenden Gründach ein wahres<br />

optisches Highlight. Nun<br />

ist Aussehen zwar schön und<br />

gut, aber nicht alles – es handelt<br />

sich um ein Projekt, das<br />

mit Bedacht sorgfältig geplant<br />

und ausgeführt wurde, die<br />

Nachhaltigkeit stets im Hinterkopf.<br />

Die Wahl von <strong>Holz</strong> als<br />

Baumaterial ist dabei also eine<br />

kalkulierte: Schließlich handelt<br />

es sich um einen der wichtigsten<br />

nachwachsenden Rohstoffe,<br />

der (nachgewachsen) in Baum-<br />

Form Sauerstoff produziert und<br />

CO 2<br />

bindet. Wer nun aber in die<br />

großen Fußstapfen des Wortes<br />

Nachhaltigkeit treten möchte,<br />

hat die zweite entscheidende<br />

Voraussetzung für einen nachhaltigen<br />

<strong>Holz</strong>bau zu erfüllen,<br />

nämlich den der Regionalität.<br />

Dementsprechend wurde auch<br />

beim Bau dieser Filiale für die<br />

Verwendung von Materialien<br />

aus großteils heimischen Wäldern<br />

gesorgt.<br />

NACHHALTIGES<br />

INNENLEBEN<br />

Der Umstieg auf umweltfreundlicheres<br />

Handeln ist einer<br />

mit Vorbildwirkung. Dementsprechende<br />

Umsetzungen<br />

sowohl im technischen als auch<br />

im logistischen Wesen von Spar<br />

lassen sich hier erkennen: Von<br />

78<br />

BUSINESS Monat


modernen CO 2<br />

-Kühlanlagen<br />

mit Wärmerückgewinnung, die<br />

ressourcenschonendes Heizen<br />

ermöglichen sollen, über die<br />

Anbringung von LED-Beleuchtung<br />

am gesamten Gebäude bis<br />

zum Einsatz von regionalen Lieferanten,<br />

wodurch Transportwege<br />

verkürzt, Emissionen verringert<br />

und frischere Produkte<br />

in den Regalen garantiert werden<br />

können.<br />

EIN ENTSPANNTER<br />

EINKAUF IST EIN<br />

GUTER EINKAUF<br />

Dass die regelmäßige Lebensmittelbesorgung<br />

nicht für jeden<br />

Durchschnittsverbraucher zu<br />

den Top-3-Momenten der Tiefenentspannung<br />

zählt, ist kein<br />

Geheimnis. Es ist aber durchaus<br />

möglich, in Sachen Marktdesign<br />

Abhilfe zu schaffen und das<br />

Einkaufserlebnis als Ganzes etwas<br />

zu entschleunigen, ohne tatsächlich<br />

Zeit zu kosten. Planung<br />

und Design der rund 670 Quadratmeter<br />

stehen daher ganz im<br />

Sinne eines raschen, angenehmen<br />

Einkaufs, dem auch beim<br />

Miteinbeziehen medizinischer<br />

Vorschriften nichts im Wege<br />

steht: „Wir wollen unseren Kundinnen<br />

und Kunden das Einhalten<br />

der Abstandsregeln einfacher<br />

machen. Einkaufen soll Spaß machen<br />

und entspannen“, so Geschäftsführer<br />

Christoph <strong>Holz</strong>er.<br />

www.spar.at<br />

NACHHALTIGER BAU – NACHHALTIGER EINKAUF<br />

DER NEUE SPAR-MARKT IN WEINITZEN<br />

Nachhaltiger <strong>Holz</strong>bau:<br />

• Das zum Bau verwendete <strong>Holz</strong> stammt aus heimischen Wäldern und bildet<br />

somit einen der nachhaltigsten nachwachsenden Rohstoffe. Das bedeutet:<br />

• Nachwachsende Bäume, die Sauerstoff<br />

produzieren und CO 2<br />

binden.<br />

• Kurze Transportwege für das Material.<br />

Moderne nachhaltige Technik und Logistik:<br />

• Moderne CO 2<br />

-Kühlanlagen schonen dank<br />

Wärmerückgewinnung Ressourcen und sparen Energie.<br />

• LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude statt Glühbirnen.<br />

• Regionale Lieferanten ermöglichen kürzere Transportwege<br />

und somit frischere Produkte und weniger Emissionen.<br />

BUSINESS Monat<br />

79


Nachfolger mit Herz<br />

Erstmalig hat sich beim diesjährigen „Follow me Award“ der WKO Steiermark ein familienexterner Nachfolger<br />

den Titel geholt. Emanuel Reindl von Elektro Ertl Feldbach hat das Public Voting für sich entschieden.<br />

Die 12 nominierten Betriebe des<br />

diesjährigen Follow me Award<br />

standen heuer vor ganz neuen<br />

Herausforderungen und bewiesen, „wie<br />

die regionale Verankerung dabei helfen<br />

kann, Krisen zu bewältigen“, zeigt sich<br />

die Vizepräsidentin der WKO Steiermark,<br />

Gabriele Lechner, beeindruckt. Den Gesamtsieg<br />

beim Public Voting holt sich mit<br />

über 3.100 Stimmen das Elektrogeschäft<br />

Ertl aus Feldbach für seinen neuen Firmeneigentümer<br />

Emanuel Reindl. Mitten<br />

im ersten Lockdown übernahm er den<br />

Betrieb.<br />

LEIDENSCHAFT<br />

1998 beginnt Emanuel Reindl seine Lehre<br />

bei Elektro Ertl in Feldbach – eigentlich<br />

wollte er Konditor werden. Bei einem<br />

Praktikum entdeckt er die Liebe zur Elektronik,<br />

die ihn bis heute prägt. Selbst eine<br />

Weltreise 2009, ein geplanter Neustart,<br />

hat ihn am Ende unerwartet doch wieder<br />

zu Elektro Ertl zurückgeführt: „Auf einer<br />

Weltreise ist man minimalistisch unterwegs,<br />

zurück zu Hause findet man doch<br />

wieder zur Elektronik.“ Vor ein paar Jahren<br />

ergab es sich schließlich, dass der Eigentümer<br />

seine Pension ankündigte und<br />

Reindl die Nachfolgerschaft anbot. Dass<br />

die Übergabe letztendlich mitten im ersten<br />

Corona-Lockdown im Frühjahr stattfinden<br />

würde, war so nicht geplant: „Es<br />

war ein Sprung ins kalte Wasser, weil keiner<br />

wusste, wie es weitergehen würde.<br />

Den Vertrag schlossen wir nur wenige<br />

Tage vor dem Lockdown ab.“ Viele hatten<br />

ihm davon abgeraten, doch Reindls Devise<br />

in der Krise blieb: Wenn nicht jetzt,<br />

wann dann? „Wir haben das Beste daraus<br />

gemacht.“<br />

UMDENKEN UND WEITERGEHEN<br />

Obwohl die Geschäfte 2020 über Wochen<br />

geschlossen blieben, mangelte es der<br />

Kundschaft nicht an Loyalität: Das Motto<br />

#supportyourlocals hatte sich in den Köpfen<br />

der Feldbacher definitiv eingeprägt.<br />

Anstatt ins Geschäft zu kommen, riefen<br />

Kunden an und teilten mit, was sie brauchten,<br />

anstatt bequem via Amazon zu bestellen.<br />

„Im Lockdown waren wir immer erreichbar,<br />

machten viel im Onlineshop und<br />

waren sehr flexibel mit Zustellungen – teilweise<br />

konnten wir bereits innerhalb weniger<br />

Stunden liefern.“ Auch rund ums Jahr<br />

werden Kundenwünsche mit viel Herz bearbeitet;<br />

was nicht lagernd ist, wird organisiert.<br />

„Da schauen wir mit den Kunden<br />

gemeinsam durch, was sie sich vorstellen,<br />

und bestellen mit ihnen.“<br />

KUNDENBINDUNG<br />

Dass ein Elektrogeschäft auch während<br />

der Krise so gut läuft, ist einem hohen<br />

Maß an Vertrauen und Wertschätzung<br />

zu schulden. Elektro Ertl legt viel Wert<br />

auf persönliche Beratung, man widmet<br />

sich mit viel Zeit und Hingabe Kaufwünschen.<br />

Wer zur Tür reinkommt, wird mit<br />

Kaffee empfangen, mit Lockerheit und<br />

Witz bedient. Positive Mundpropaganda<br />

ist Reindls beste Werbung: Alle empfehlen<br />

weiter. Das ist auch das Erfolgsrezept<br />

von Elektro Ertl mit seinem neuen Inhaber<br />

Emanuel Reindl, das selbst durch das<br />

schwierige Jahr 2020 brachte.<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Für die Zukunft wünscht sich der Jungunternehmer,<br />

dass der Betrieb gesund<br />

bleibt, die Mitarbeiter gehalten und sogar<br />

aufgestockt werden können. In seine neue<br />

Rolle wächst er noch rein. „Es sind jetzt<br />

erst 8 Monate, davon waren wir schon 5<br />

Wochen geschlossen. Es gab viele Dinge,<br />

mit denen ich zum Start nicht gerechnet<br />

hätte. Aber dadurch wird man flexibel<br />

und lernt.“ Der Gewinn des Follow me<br />

Award war eine Überraschung, mit dieser<br />

Ehre hätte Reindl nicht gerechnet. Sich als<br />

erster familienexterner Nachfolger den<br />

Sieg zu holen, war emotional – und ja, er<br />

ist stolz.<br />

Angehenden Jungunternehmern in einer<br />

ähnlichen Situation kann er nur sagen:<br />

Probieren. Mutig sein. „Auch wenn der<br />

Moment nicht optimal ist, so eine Möglichkeit<br />

muss man nutzen.“<br />

80<br />

BUSINESS Monat


FOLLOW ME<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen. Jährlich richtet die WKO Steiermark den Follow<br />

me Award aus, der stellvertretend für rund 900 Betriebe, die in der Steiermark<br />

jährlich an die nächste Generation übergeben werden, sechs Betriebe<br />

auszeichnet. Von den diesjährigen 12 nominierten Betrieben wurden fünf<br />

innerhalb der Familie übergeben, sieben wurden familienextern übernommen.<br />

Im kombinierten Online- und Offline-Voting im Oktober konnten insgesamt<br />

fast 20.000 Stimmen gesammelt werden, der überwiegende Teil davon<br />

als persönliche Unterschriften in den Betrieben. Nachfolger des Jahres<br />

ist der Gesamtsieger mit den meisten Stimmen.<br />

Noch nie waren die familienexternen Nachfolger so stark im Voting<br />

wie in diesem Jahr. Trotz zusätzlich erschwerter Bedingungen haben sie sich<br />

an die Betriebsnachfolge gewagt und mit dem Rekord-Ergebnis bewiesen,<br />

wie breit ihre Wirkung ist und wie tief die Wurzeln ihrer Betriebe reichen.<br />

Der diesjährige Gesamtsieger Emanuel Reindl von Elektro Ertl<br />

in seinem Shop in Feldbach (o.)<br />

Der Sieger unter den familieninternen Nachfolgern,<br />

Jungchef Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt<br />

Emanuel Reindl von Elektro Ertl ist der erste familienexterne Nachfolger,<br />

der den Gesamtsieg für sich entschied. Nur 29 Stimmen hinter ihm holte<br />

sich Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt in Aich im Ennstal den<br />

2. Platz des Gesamtvotings und den 1. Platz in der Kategorie „familien interne<br />

Übergabe“. Der junge Chef ist seit fünf Jahren zurück im elterlichen Betrieb<br />

und hat mit kulinarischem Spürsinn den Betrieb übernommen. „Ich habe<br />

von meinen Eltern gelernt, wie man mit Respekt ein gutes Miteinander<br />

schafft. Von meinen Wanderjahren habe ich einen vollen Fundus für das<br />

Handwerk als Koch und die Vielfalt der Küche mit nach Hause gebracht.“ In<br />

Zeiten der Krise, in der besonders in der Gastronomie einiges an Umdenken<br />

an den Tag gebracht werden musste, hat Danklmaier innovativ agiert: Seine<br />

Gerichte lieferte er als „kulinarischer Baukasten“ halbfertig nach Hause, unter<br />

beigelegter Kochanleitung konnten seine Gäste sie selbst fertig zaubern.<br />

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Der zweite Platz der familieninternen Nachfolge ging an Barbara<br />

Reiner vom Gasthaus Platzwirt in Köflach, der dritte Platz an Georg &<br />

Franz-Josef Kollar von Kollar Göbl Hotel-Restaurant-Fleischmanufaktur in<br />

Deutschlandsberg. Die zweitplatzierte familienexterne Nachfolgerin wurde<br />

Yvonne Friesenbichler vom Kosmetikstudio Hautnah in Weiz, den dritten<br />

Platz holte sich Christopher Petsch vom Café-Restaurant Macherei in Bruck-<br />

Mürzzuschlag.<br />

Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, des Wirtschaftsressorts des Landes Steiermark und der Stadt<br />

Graz. Begleitet wird die Initiative durch namhafte Partner: Steiermärkische<br />

Sparkasse, Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Fachgruppe<br />

der Ingenieurbüros, Notariatskammer für Steiermark.<br />

BUSINESS Monat<br />

81


Auf gutem Grund gebaut<br />

Seit Anfang 2019 leiten die Brüder Hannes und Peter Schreiner das Immobilienimperium Technopark Raaba<br />

Holding, dessen Grundstein 1999 Vater Johann Schreiner legte. Heute bietet der Standort Raum für rund<br />

2.500 Arbeitnehmer – gepaart mit einer umfassenden Infrastruktur, die fast alle Lebensbereiche abdeckt.<br />

In zwei Jahrzehnten hat<br />

sich einiges getan. Die<br />

Stadt Graz ist gewachsen,<br />

auch ihr südliches Umland<br />

hat sich zu einer potenten<br />

Wirtschaftszone mit großer Anziehungskraft<br />

für Unternehmen<br />

und Konzerne aus allen Bereichen<br />

entwickelt. Raaba selbst<br />

war bis in die 1980er nur bekannt<br />

für seine Mühlenindustrie und<br />

das damals neu errichtete Raiffeisen<br />

Rechenzentrum.<br />

SOLIDE FUNDAMENTE<br />

Johann Schreiner erkannte<br />

die Zeichen der Zeit: Mit seinen<br />

zahlreichen beruflichen Erfahrungen<br />

im Baugewerbe beschloss<br />

er mit rund 60 Jahren,<br />

sein Immobilien-Portfolio zu<br />

erweitern. Überzeugt vom Potenzial<br />

des Standortes erwarb<br />

er 1999 ein über 20.000 m 2 großes<br />

Grundstück, zwei Jahre<br />

später war ein neues Gebäude<br />

mit 10.000 m 2 Büroflächen und<br />

Tiefgaragen errichtet, als dessen<br />

Hauptmieter, die Mercedes<br />

Benz AG und Magna, einzogen.<br />

Ein Bürogebäude für die Sozialversicherung<br />

der Bauern folgte;<br />

der frühere Standort dieser<br />

in der Rembrandtgasse in Graz-<br />

Leonhard wurde von Schreiner<br />

saniert und in eine Wohnanlage<br />

mit 100 Wohneinheiten verwandelt.<br />

Im Lauf der Jahre folgte eine<br />

Reihe interessanter Gewerbeimmobilien,<br />

zunächst in Graz, dann<br />

in Leoben, Wien und an einigen<br />

weiteren Standorten.<br />

Trotz der Expansion ist das<br />

Team mit rund 18 Mitarbeitern<br />

schlank geblieben. Die beiden<br />

Söhne Peter und Hannes wurden<br />

schon früh in das Unternehmen<br />

eingebunden und haben zu<br />

Beginn des letzten Jahres die Geschäftsführung<br />

übernommen,<br />

Ehefrau Gertrud managt bis heute<br />

die Hausverwaltung.<br />

ANHALTENDES<br />

WACHSTUM<br />

Im Verlauf ihrer rund 20 Jahre<br />

ist die Technopark Raaba Holding<br />

mit ihren Tochtergesellschaften<br />

zum größten Player der<br />

Steiermark bei der Entwicklung<br />

und Betreuung gewerblicher Immobilien<br />

herangewachsen. Welche<br />

Berechtigung gigantische<br />

Bürostandorte in Zeiten einer<br />

Pandemie und damit verbunden<br />

der Bedeutung von Home Office<br />

haben? „Von Stagnation oder gar<br />

einem Rückgang der Nachfrage<br />

ist besonders im Raum Graz keine<br />

Rede“, erklärt Peter Schreiner.<br />

Die Zuwachsraten liegen jährlich<br />

bei rund zehn Prozent. Das gerade<br />

entstehende neue Bürogebäude<br />

soll die rasch wachsende<br />

Nachfrage an Büroflächen im<br />

Grazer Umfeld stillen. Besonders<br />

zu Corona-Zeiten haben Sicherheit<br />

und Gesundheit hohe<br />

Priorität: Belüftungssysteme<br />

mit Hilfe moderner Fensterkonstruktionen<br />

sorgen für eine intensive<br />

Luftumwälzung und<br />

damit neben den zahlreichen<br />

Hygienestationen zur Vermeidung<br />

von Ansteckungsquellen.<br />

VISIONEN VON<br />

ARBEITSWELTEN<br />

Als Mitglied der Vereinigung<br />

österreichischer Projektentwickler<br />

sehen sich die Geschäftsführer<br />

der Technopark Raaba Holding<br />

mit innovativen Ideen am<br />

Puls der Zeit. Ein Element dabei<br />

ist das Konzept einer „Stadt<br />

in der Stadt“: Ergänzend zu Gewerbeflächen<br />

widmet man sich<br />

dem Ausbau von Wohnraum<br />

und Infrastruktur in der näheren<br />

Umgebung. Mit dem Wohnpark<br />

Raaba wurden letztes Jahr<br />

49 Wohnungen errichtet. Mit<br />

dem jüngst erfolgten Spatenstich<br />

wurde der zweite Abschnitt mit<br />

118 weiteren Wohneinheiten in<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIO GIMPEL<br />

82<br />

BUSINESS Monat


Angriff genommen. Mit öffentlichen<br />

Einrichtungen, Geschäften<br />

und umfangreichen Erholungsflächen<br />

wird das Konzept<br />

einer quasi autonomen Trabantenstadt<br />

konsequent umgesetzt.<br />

Die tolle Verkehrsanbindung<br />

umfasst S-Bahn, Busse und die<br />

unmittelbare Nähe zur Autobahn.<br />

Dennoch: Der Ausbau eines<br />

übergreifenden öffentlichen<br />

Verkehrskonzeptes lässt zu Gemeindeseiten<br />

noch auf sich warten.<br />

Der überwiegende Teil der<br />

Arbeitenden reist bisher ohnehin<br />

via Pkw an.<br />

EIN GRÜNER TREND<br />

Entscheidende Veränderungen<br />

beginnen sich auch hier<br />

abzuzeichnen, betont Hannes<br />

Schreiner, „Elektromobilität<br />

spielt eine immer wichtigere<br />

Rolle und wenn die Zahlen<br />

sich auch vorerst noch relativ<br />

bescheiden ausnehmen, so richten<br />

wir uns dennoch auf einen<br />

anhaltenden Megatrend ein.“<br />

In Kooperation mit der Energie<br />

Steiermark entsteht eine Reihe<br />

von E-Ladestationen und in der<br />

geplanten Tiefgarage am derzeitigen<br />

Hauptparkplatz ist für<br />

alle Plätze die Ausstattung mit<br />

Steckdosen vorgesehen. Auch<br />

das Pendeln per Fahrrad soll besser<br />

gefördert werden: Es gibt<br />

Duschen für Radfahrer und das<br />

Angebot von überdachten E-Ladeboxen<br />

soll zukünftig die E-<br />

Mobilität auch auf diesem Gebiet<br />

fördern. Der ökologische<br />

Aspekt soll zu einem bestimmenden<br />

Markenzeichen des<br />

Technopark Raaba werden. „In<br />

Verbindung mit den bestehenden<br />

Photovoltaikanlagen auf den<br />

neueren Gebäuden setzen wir<br />

hier Schritte in Richtung grüner<br />

Energiesysteme. Das wollen wir<br />

in Zukunft weiter verstärken und<br />

auch die neuen Gebäude mit Solarenergie-Anlagen<br />

ausstatten“,<br />

ergänzt Peter Schreiner. Das Rechenzentrum<br />

von Mercedes in<br />

Raaba soll demnächst als erstes<br />

des Konzerns weltweit vollständig<br />

auf erneuerbare Energiequellen<br />

umgestellt werden.<br />

GEPLANTE ZUKUNFT<br />

Abseits von langfristigen Visionen<br />

sind sich die Brüder in den<br />

anstehenden Plänen der kommenden<br />

Jahre einig: „Das Wachstum<br />

ist noch lange nicht vorbei,<br />

der Bedarf an hochqualitativen<br />

Gewerbeflächen in den Toplagen<br />

steigt in gewaltigem Ausmaß,<br />

ebenso wie die Preise. Unser<br />

Vater hatte noch das Glück,<br />

in Raaba sehr günstig einzusteigen;<br />

heute betragen die Quadratmeterpreise<br />

rund das Zehnfache<br />

wie vor zwanzig Jahren.“ Zudem<br />

verfügt das Unternehmen in unmittelbarem<br />

Anschluss an das<br />

jetzt bebaute Gelände über rund<br />

100.000 m 2 an freien Flächen, die<br />

langsam, aber konsequent weiterentwickelt<br />

werden. „Unser<br />

nächstes Großprojekt ist der Garagenbau<br />

mit 13 oberirdischen<br />

Leveln und zwei Tiefgeschoßen“,<br />

ergänzt Peter Schreiner.<br />

„Mit der Fertigstellung des neuen<br />

Gebäudes im kommenden<br />

Jahr können wir neben anderen<br />

Umstrukturierungen das Lokal<br />

‚Raabarrista‘ umsiedeln und die<br />

Kantine auf das erforderliche Volumen<br />

erweitern.“ Es gibt immer<br />

was zu tun im höchst lebendigen<br />

Familienunternehmen.<br />

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#GEGENSTEIRERN<br />

Steiermark, bleib stark! Unter diesem Motto rufen die steirischen Sozialpartner zu Mut und Zuversicht in<br />

Zeiten von Corona auf.<br />

© MARIJA KANIZAJ<br />

Was haben eine Unternehmerin,<br />

ein Pfarrer, eine Obstbäuerin,<br />

ein Fußballer und eine Mama<br />

gemeinsam? Genau, sie alle rufen gemeinsam<br />

mit fünf anderen Steirern und Steirerinnen<br />

dazu auf, stark zu bleiben, sich an die<br />

Regeln zu halten und nach vorne zu blicken.<br />

Die zehn Landsleute, die stellvertretend für<br />

alle Menschen stehen, die in der Steiermark<br />

leben, sind die Testimonials für die neue Initiative<br />

„Wir Steirerinnen und Steirer gegen<br />

Corona“.<br />

SCHULTERSCHLUSS<br />

Unter dem Motto „Steiermark, bleib<br />

stark“ starteten die steirischen Sozialpartner<br />

Anfang Dezember diese österreichweit<br />

einzigartige Kampagne, die in dieser besonderen<br />

Zeit Mut und Zuversicht gibt. Mit<br />

diesem Schulterschluss appellieren die Sozialpartner-Präsidenten<br />

Josef Herk (WKO),<br />

Josef Pesserl (AK), Horst Schachner (ÖGB),<br />

Stefan Stolitzka (IV) und Franz Titschenbacher<br />

(LK) an das Durchhaltevermögen aller<br />

und rufen zur Eigenverantwortung auf.<br />

Das Ziel: Eine neuerliche Verschärfung der<br />

Maßnahmen bis hin zum dritten Lockdown<br />

und damit schwerwiegende Folgen für Unternehmen,<br />

Arbeitsplätze, aber auch Ausbildungen<br />

durch einen gemeinsamen Appell<br />

an Eigenverantwortung, Mut und Solidarität<br />

abzuwenden.<br />

SCHON GESEHEN?<br />

Vielleicht haben Sie ja eines der zehn Gesichter<br />

der Kampagne schon entdeckt. Zu<br />

sehen und zu hören sind sie in TV, Print,<br />

Hörfunk und natürlich auch online. Zusätzlich<br />

gibt es für die Jüngeren eine eigene Online-Challenge<br />

mit einem kleinen Gewinnspiel.<br />

Die Initiative kann unter<br />

www.gegensteirern.at sowie<br />

#gegensteirern mitverfolgt werden.<br />

Mit der Initiative für die Steiermark setzen<br />

die steirischen Sozialpartner mit den<br />

Medien ein einzigartiges und vor allem<br />

gemeinschaftliches Zeichen.<br />

STEFAN STOLITZKA<br />

Präsident Industriellenvereinigung Steiermark<br />

Ja, Abstand halten ist derzeit eines der<br />

obersten Gebote, doch darüber hinaus sollten<br />

wir das Zusammenhalten nicht vergessen.<br />

JOSEF PESSERL<br />

Präsident Arbeiterkammer Steiermark<br />

Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die<br />

Coronakrise zu überwinden und rasch zu<br />

unserem gewohnten Leben zurückzukehren.<br />

FRANZ TITSCHENBACHER<br />

Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark<br />

Wir Arbeitnehmerinnen und Arbeit nehmer in<br />

der Steiermark setzen all unser Können, unsere<br />

Erfahrung und unsere Kraft ein, damit wir eine<br />

gute Zukunft gestalten.<br />

HORST SCHACHNER<br />

Vorsitzender ÖGB Steiermark<br />

Jeder kann etwas dazu beitragen – durch<br />

das eigene Verhalten, was die Einhaltung<br />

der Regeln angeht, genauso wie durch die<br />

Entscheidung, regional einzukaufen.<br />

JOSEF HERK<br />

Präsident Wirtschaftskammer Steiermark<br />

BUSINESS Monat<br />

85


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HEADS & NEWS<br />

Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

© THOMAS LUEF, TLC, ROBERT POLSTER, PH. HARTBERGER, DESIGN BÜRO+STAUBACH BERLIN, BEIGESTELLT<br />

1 Geschichte schreiben<br />

Bereits zum vierten Mal wurde mit dem<br />

BUSINESS HISTORY MONAT Unternehmensgeschichte<br />

geschrieben. In Ko operation<br />

mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozialund<br />

Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz werden darin die Historien<br />

heimischer Leitbetriebe präsentiert.<br />

2020 steht dabei das 25-Jahr-Jubiläum des<br />

ACstyria Mobilitätsclusters im Fokus. Foto:<br />

BUSINESS-MONAT-GF Nicole Niederl mit<br />

Thomas Krautzer und Walter Iber (v. l.) vom<br />

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte<br />

2 Transaktion<br />

Neovia Logistics, ein globaler Anbieter von<br />

Logistikdienstleistungen, gab bekannt, dass<br />

das Unternehmen eine Vereinbarung zur<br />

Übernahme der Temmel Logistik (TLC),<br />

einem in der Steiermark ansässigen Anbieter<br />

von Inbound-Logistik, Dienstleistungen<br />

für die Automobilbranche, geschlossen hat.<br />

Es wird erwartet, dass die Transaktion –<br />

vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung<br />

– bis Anfang <strong>2021</strong> abgeschlossen sein<br />

wird.<br />

3 Studienergebnis<br />

Die Volksbank UnternehmerInnen-Studie<br />

in Kooperation mit dem Gallup-Institut gibt<br />

auch heuer wieder spannende Einblicke in<br />

die persönliche Lebenswelt von Selbstständigen<br />

in Österreich. Thema dieser Ausgabe<br />

sind die Unternehmergenerationen. Die Studie<br />

zeigt unter anderem: Drei von vier UnternehmerInnen<br />

streben nach Anerkennung.<br />

Acht von zehn der Befragten sind zumindest<br />

hin und wieder Kompromisse eingegangen,<br />

um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. 57 %<br />

der Befragten geben an, nach wie vor eher<br />

wenig bis kaum Freizeit zu haben. „Die<br />

UnternehmerInnen-Studie hilft uns dabei,<br />

Selbstständige besser zu verstehen“, erklärt<br />

Gerald Fleischmann (Foto), Generaldirektor<br />

der Volksbank Wien AG.<br />

4 Kaufhaus Österreich<br />

Mit Ende November startete etwas vollkommen<br />

Neues in Österreich: Unter kaufhausoesterreich.at<br />

erhalten rot-weiß-rote Onlinehändler<br />

eine neue Meta-Plattform, die<br />

gemeinsam vom Wirtschaftsministerium<br />

und der Wirtschaftskammer Österreich geschaffen<br />

wurde. Ziel ist es, den heimischen<br />

Onlinehandel zu stärken und Regionalität<br />

mit dem Digitalen zu verbinden. Foto: Bundesministerin<br />

Margarete Schramböck und<br />

WKÖ-Präsident Harald Mahrer<br />

5 Großauftrag<br />

Die Düsseldorfer Rheinbahn AG und die<br />

Duis burger Verkehrsgesellschaft AG haben<br />

bei Siemens Mobility gemeinsam 109<br />

Hochflur-Stadtbahnen vom Typ Avenio HF<br />

bestellt, inklusive einer Option für 48 weitere<br />

Fahrzeuge. Das Auftragsvolumen beträgt<br />

fast 400 Millionen Euro. Die 327 Drehgestelle<br />

dieser Gelenktriebzüge werden im Weltkompetenzzentrum<br />

Graz ab 2022 bis Ende 2026<br />

gefertigt.<br />

BUSINESS Monat<br />

87


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1 2 3<br />

4<br />

5<br />

© STYRIA/MARIJA KANIZAJ, SES, HOMOLKA.CC, TECHNOPARK RAABA, ARNOLD POESCHL, BEIGESTELLT<br />

1 Markus Mair<br />

ausgezeichnet<br />

Das Branchenmagazin „Der österreichische<br />

Journalist“ zeichnete<br />

den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Styria Media Group und<br />

Präsidenten des VÖZ, Markus<br />

Mair, als „Medienmanager des<br />

Jahres“ aus. „Guter Journalismus<br />

braucht zwingend gutes<br />

Management. Das wollen wir<br />

mit dieser Auszeichnung gerade<br />

im Corona-Jahr deutlich machen<br />

und zugleich die Arbeit eines<br />

außergewöhnlichen Medienmanagers<br />

wertschätzen“, erklärt<br />

„Journalist“-Herausgeber Georg<br />

Taitl.<br />

2 Yip präsentiert<br />

Ende November präsentierte<br />

SES Spar European Shopping<br />

Centers die neue Kunden- und<br />

Händler-Plattform „yip.at“<br />

(your information point). yip.<br />

at vernetzt ab sofort kostenlos<br />

alle interessierten Handels-,<br />

Gastronomie-, Dienstleitungssowie<br />

Handwerksbetriebe<br />

aus ganz Österreich, um ihre<br />

Standorte, Sortimente und<br />

Leistungen in der Suchplattform<br />

für Kunden sichtbar zu<br />

machen. Die registrierten Unternehmen<br />

erhalten zudem<br />

kostenlos digitales Know-how<br />

mittels regelmäßiger Webinare.<br />

Gleichzeitig vergibt yip.at-Betreiber<br />

SES zweimal jährlich<br />

eine 10.000-Euro-Förderung für<br />

innovative Betriebe.<br />

Foto: Marcus Wild, SES-CEO<br />

und designierter SPAR-Vorstand<br />

3 Innovativ<br />

Wenigen ist wirklich bewusst,<br />

welchen Einfluss eine Schraube<br />

in einem Bauprojekt hat. Der<br />

Grazer Erfinder und Gründer<br />

des Unternehmens Tenz, Gerhard<br />

Hubmann (Foto), nahm<br />

sich dieses Themas an und<br />

entwickelte eine vollkommen<br />

neue Gewindeform – sie scheint<br />

einfach, doch vereint sehr viele<br />

Vorteile in sich. Die neue <strong>Holz</strong>bauschraube<br />

spart Energie und<br />

erleichtert die Arbeit.<br />

4 Spatenstich<br />

Kürzlich wurde im kleinen Rahmen<br />

der Spatenstich vom Wohnpark-Raaba-Bauabschnitt-2<br />

zelebriert. Der neue Wohnpark<br />

entsteht mitten im Zentrum des<br />

Ortsteils Raaba der Marktgemeinde<br />

Raaba-Grambach. Im<br />

nördlich angrenzenden 2. Bauabschnitt<br />

entstehen 118 Wohnungen.<br />

5 Neues<br />

Vorstandsmitglied<br />

In einer Sitzung hat der Aufsichtsrat<br />

der BKS Bank beschlossen,<br />

dass der Leiter der Direktion<br />

Steiermark, Nikolaus Juhász,<br />

ab Juli <strong>2021</strong> in den Vorstand der<br />

BKS Bank berufen wird.<br />

Wir lieben <strong>Holz</strong>.<br />

www.hohensinn-architektur.at


FRAUENPOWER<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTO: FOTO FISCHER GRAZ<br />

DIE (HOLZ-)BRÜCKE ZWISCHEN<br />

TRADITION & ZUKUNFT<br />

Unternehmerin, Tischlermeisterin, Mutter und noch mehr:<br />

Martina Kahr im Gespräch rund um Leidenschaft und Verantwortung.<br />

Wie fühlen Sie sich als Frau in<br />

einem Bereich, der lange Zeit von<br />

Männern dominiert wurde?<br />

Seit zehn Jahren ist unsere steirische<br />

Traditions-Tischlerei Kahr<br />

fest in weiblicher Hand. Das von<br />

unserem Vater vor 44 Jahren gegründete<br />

Familienunternehmen,<br />

die Tischlerwerkstätte Peter Kahr<br />

GmbH in Semriach, wird mittlerweile<br />

von uns Schwestern, Martina<br />

und Katrin, mit viel Leidenschaft<br />

und Engagement geführt. In einer<br />

eher männerdominierten Branche<br />

versuchen wir beide, mit einem gut<br />

ausgebildeten Team unseren Kunden<br />

ganzheitliche Einrichtungskonzepte<br />

mit hoher Handwerkskunst<br />

anzubieten.<br />

Uns ist es wichtig, die Tradition<br />

unserer Familie weiterzuführen,<br />

aber wir versuchen, diese in<br />

eine neue zeitgemäße Formensprache<br />

zu übersetzen und vor allem<br />

mit weiblicher Intuition zu bereichern.<br />

Ich als Tischlermeisterin<br />

bin verantwortlich für Beratung,<br />

Planung sowie Produktion und unser<br />

Organisationstalent Katrin für<br />

die Bereiche Einkauf, Marketing<br />

und Rechnungswesen. Um Personal<br />

und Verkauf kümmern wir uns<br />

gemeinsam.<br />

Woher nehmen Sie Inspiration<br />

und Begeisterung?<br />

Als Landesinnungsmeister-<br />

Stellvertreterin der Tischler und<br />

<strong>Holz</strong>gestalter lege ich das Hauptaugenmerk<br />

auf die Qualitätssicherung<br />

der Ausbildungsprogramme.<br />

In über vierzig Jahren wurden bei<br />

uns im Haus 25 Lehrlinge ausgebildet.<br />

Diese Nachwuchspflege wird<br />

auch von uns beiden fortgesetzt,<br />

mittlerweile mit einer vierjährigen<br />

Lehrausbildung mit Schwerpunkt<br />

Tischlereitechnik. Mir ist es als<br />

zweifache Mutter ein ganz besonderes<br />

Anliegen, unserer Jugend Zukunftsperspektiven<br />

aufzugzeigen<br />

und sie für das Tischlerhandwerk<br />

zu begeistern, daher ist es mir besonders<br />

wichtig, mich auch in der<br />

Landesinnung der Tischler und<br />

<strong>Holz</strong>gestalter zu engagieren.<br />

Ich bin auch froh, bereits früh<br />

Werte wie Wertschätzung und Leistung<br />

vorgelebt bekommen zu haben.<br />

FrauenPower hat es in unserem<br />

Familienbetrieb immer<br />

schon gegeben. Unsere Mutter<br />

Margit Kahr hat unseren Vater von<br />

Anbeginn der unternehmerischen<br />

Tätigkeit tatkräftig unterstützt.<br />

Wir sind sehr stolz auf sie. Sie hat<br />

es perfekt geschafft, die Zeit zwischen<br />

Betrieb und Familie zu balancieren,<br />

sodass wir als Kinder nie<br />

zu kurz gekommen sind, aber sehr<br />

viel positive Tugenden mitgenommen<br />

haben.<br />

Ein Zukunftsausblick?<br />

Der Nachwuchs und der Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong> sind unsere Zukunft. Als beratendes<br />

Vorstandsmitglied von pro-<br />

<strong>Holz</strong> und Vertreterin der Landesinnung<br />

der Tischler und <strong>Holz</strong>gestalter<br />

in der Wirtschaftskammer Steiermark<br />

sehe ich es als meine Aufgabe,<br />

den Werkstoff <strong>Holz</strong> auch hier mit<br />

weiblicher Intuition als Brücke für<br />

die Zukunft verstärkt aufzubauen.<br />

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