BussinessMonat Holz 2021
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ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XII, NR. 6, 18. DEZEMBER 2020, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK<br />
DIE ZUKUNFT<br />
… ist auf <strong>Holz</strong> gebaut. Wie innovativer<br />
<strong>Holz</strong>bau die heimische Architektur prägt<br />
WERTSCHÖPFUNG<br />
Die <strong>Holz</strong>branche trotzt mit Investitionen und<br />
Innovationen erfolgreich der Krise<br />
BEISPIELGEBEND<br />
Die Steiermark und ihre internationale<br />
Vorreiterrolle in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
HOLZ<br />
SPEZIAL
Von Haus aus<br />
natürlich.<br />
Scan mich<br />
Von den Wänden bis zum Dach – alles ist ausschließlich aus Naturholz.<br />
Dabei lassen wir nichts zurück, sondern verwenden alles vom Baum.<br />
Schließlich heißen wir nicht zufällig Reinholz. Auch künstliche Dämmstoffe<br />
oder Plastikfolien dürfen nicht ins Haus. Damit erzielen wir (so ganz nebenbei)<br />
Dämmwerte für allerhöchste Energie-Standards. In Sachen Nachhaltigkeit<br />
und Klimaschutz machen Sie mit Reinholz also alles richtig!<br />
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EDITORIAL<br />
DIE ZUKUNFT BAUT AUF HOLZ<br />
© LUNGHAMMER<br />
Veränderung. Ein Wort, das<br />
wir wohl alle mit dem Jahr<br />
2020 verbinden. Ein Jahr, in<br />
dem eine weltweite Pandemie<br />
unseren Alltag auf den Kopf<br />
gestellt hat. Manches, was bisher<br />
unverrückbar erschien, beginnt<br />
sich zu verändern, da<br />
das Virus einem schonungslos<br />
die Schwächen unseres Systems<br />
offenbarte. Bei all den<br />
negativen Begleiterscheinungen<br />
hat Covid-19 aber zweifellos<br />
auch dazu geführt, dass sich<br />
die Menschen mehr mit ihrem<br />
persönlichen Umfeld und nicht<br />
zuletzt auch mit ihrer Umwelt<br />
auseinandergesetzt haben.<br />
Wälder haben als Erholungsraum<br />
einen neuen Stellenwert<br />
erhalten, gesundes Wohnen<br />
an Bedeutung gewonnen und<br />
Menschen haben vermehrt den<br />
Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen<br />
mit regionaler Verwurzelung.<br />
Die Themen Nachhaltigkeit<br />
und Klimaschutz sind<br />
nicht mehr nur bloße Lippenbekenntnisse,<br />
sondern werden<br />
immer mehr gelebt.<br />
Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />
– Schlagwörter, die<br />
auch die heimische <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />
verinnerlicht<br />
hat. Als waldreichstes Bundesland<br />
beginnt der Klimaschutz<br />
in der Steiermark direkt vor<br />
der Haustür. Denn <strong>Holz</strong> sichert<br />
nicht nur zehntausende<br />
Arbeitsplätze in der Region,<br />
sondern trägt wie keine andere<br />
Ressource dazu bei, die Ziele<br />
der Dekarbonisierung zu unterstützen.<br />
So stellt sich die Branche<br />
erfolgreich den großen Herausforderungen<br />
der Krise und<br />
nutzt die noch größeren Chancen,<br />
die sie mit sich bringt,<br />
um mit Ideen und weiß-grünem<br />
Know-how wegweisende<br />
Leuchtturmprojekte zu verwirklichen.<br />
PAUL LANG<br />
Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
Diesen Investitionen und<br />
Innovationen widmen wir uns<br />
in dieser bereits fünften Ausgabe<br />
des BUSINESS MONAT<br />
mit dem Schwerpunkt HOLZ.<br />
DORIS STIKSL<br />
GF pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
Die Breite der Themen zeigt<br />
die Vielfalt der Chancen, die<br />
der Natur-Baustoff <strong>Holz</strong> bietet<br />
– denn die Zukunft ist auf<br />
<strong>Holz</strong> gebaut.<br />
HOLZ SCHAFFT …<br />
© FOTO FISCHER<br />
NICOLE NIEDERL<br />
GF BUSINESS MONAT<br />
… Arbeitsplätze, Wachstum,<br />
gutes Klima, Innovation, lebenswerten<br />
Wohnraum, sehenswertes<br />
Design. <strong>Holz</strong><br />
schafft aber auch spannende<br />
Storys, die sich wie ein roter<br />
Faden durch diese bereits fünfte<br />
Sonderausgabe des BUSI-<br />
NESS MONAT zum Thema<br />
<strong>Holz</strong> ziehen. In Kooperation<br />
mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark holen<br />
wir wieder Vordenker, Macher<br />
und Visionäre vor den Vorhang,<br />
die gerade in den aktuell<br />
unsicheren Zeiten beweisen,<br />
dass die steirische <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette<br />
beispielhaft<br />
mit ihrer Stärke und ihrem<br />
Tatendrang der Krise trotzt.<br />
Spannende Hintergrundartikel<br />
thematisieren, warum der Rohstoff<br />
von gestern der Rohstoff<br />
von morgen ist, welche Investitionen<br />
und Innovationen den<br />
Standort zusätzlich stärken und<br />
wie <strong>Holz</strong> unser Leben noch lebenswerter<br />
macht. Denn eines<br />
ist klar: <strong>Holz</strong> ist maßgeblich für<br />
die heimische Wirtschaft, ein<br />
gesundes Klima und einen lebenswerten<br />
Alltag.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />
bei diesem Streifzug<br />
durch die Welt des <strong>Holz</strong>es und<br />
wir freuen uns, gemeinsam mit<br />
Ihnen in Zukunft noch mehr<br />
auf diese so wichtige steirische<br />
Ressource zu setzen!<br />
BUSINESS Monat<br />
3
22 12<br />
20<br />
INHALT<br />
6 DATEN & FAKTEN<br />
Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />
rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
8 HOLZZEITALTER<br />
Zwei Krisen, eine Hoffnung:<br />
Zwischen Corona und Klima<br />
wächst das Bewusstsein für<br />
das Potenzial von <strong>Holz</strong>.<br />
12 STARKER WALD<br />
Wie die neue Initiative WALD:STARK<br />
den Wald schützen und klimafit<br />
machen will.<br />
16 AKTIVER KLIMASCHUTZ<br />
Dem heimischen Waldbestand geht<br />
es gut, aber der Klimawandel bringt<br />
Handlungsbedarf.<br />
18 PROFIS IM FORST<br />
Die Qualitäten der heimischen<br />
Forstunternehmen sind gefragt –<br />
auch im Ausland.<br />
48<br />
Die Zukunft baut auf <strong>Holz</strong>:<br />
Vom gesunden Wald über sichere<br />
Arbeitsplätze bis zum kreativen<br />
<strong>Holz</strong>bau beweist die steirische<br />
<strong>Holz</strong>wirtschaft auch in der Krise<br />
ihre Stärke (im Uhrzeigersinn).<br />
20 WERTE FÜR DIE REGIONEN<br />
Die Betriebe der steirischen<br />
<strong>Holz</strong>industrie gewährleisten<br />
krisensichere regionale Arbeitsplätze.<br />
22 DIGITALE VORREITER<br />
Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet<br />
Betriebe auf dem Weg in die digitale<br />
Zukunft.<br />
24 HOLZ-RENAISSANCE<br />
Warum in der steirischen Baubranche<br />
immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />
28 WEITERDENKEN<br />
Die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe investiert<br />
in die Zukunft. Vorstandsvorsitzender<br />
Richard Stralz im Gespräch.<br />
32 EINE IDEE ZIEHT KREISE<br />
Zufriedenes Resümee: CEO Stefan<br />
Stolitzka über den Bau des neuen<br />
legero united campus in Feldkirchen<br />
34<br />
18<br />
34 BAU DER ZUKUNFT<br />
Branchenvertreter sehen eine<br />
vielversprechende Zukunft – und<br />
geben eine Vorschau auf kommende<br />
Innovationen.<br />
38 TRENDWENDE<br />
Architekt Karlheinz Boiger setzt<br />
auf <strong>Holz</strong> als Baustoff der Gegenwart<br />
und Zukunft.<br />
42 BEST PRACTICE<br />
Kreativität und Innovation sind beim<br />
<strong>Holz</strong>bau kaum Grenzen gesetzt.<br />
48 WIRTSCHAFTSKRAFT<br />
Die steirischen Tischler trotzen der<br />
Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt,<br />
erklärt Landesinnungsmeister<br />
Rupert Christian Zach.<br />
50 WOHLFÜHLFAKTOR<br />
Die vielseitigen Vorteile von echten<br />
<strong>Holz</strong>böden gegenüber Laminat-Böden<br />
© ANDREAS KIRSCHEK, MARC LINS PHOTOGRAPHY , JORJ KONSTANTINOV, AK DIGIART, PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, PHOTOSEHLTER.COM, MARIJA KANIZAJ, ARICHTEKRURBÜRO HOHENSINN<br />
4<br />
BUSINESS Monat
52 VIELSEITIG EINSETZBAR<br />
<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff<br />
für Möbel, Papier und Energie.<br />
Das große Potenzial der Zellstoffund<br />
Papierindustrie.<br />
54 NEUER BLICKWINKEL<br />
Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />
und ihr Roboter-Mitarbeiter Fräd<br />
58 AUF EINEN KAFFEE MIT …<br />
Architekt und Visionär<br />
Guido Strohecker<br />
62 LEUCHTTURM DES WISSENS<br />
Mit den „Naturwelten Steiermark“<br />
will die Steirische Jägerschaft eine<br />
Symbiose aus Bildungszentrum,<br />
Treffpunkt und Erlebnis schaffen.<br />
68 GOLDMEDAILLE<br />
Größen wie Zaha Hadid<br />
Architects zählen zu seinen<br />
Kunden – Christian Fuchs und<br />
seine ausgezeichneten Projekte.<br />
74 STIMMT’S?<br />
Mythen rund ums <strong>Holz</strong> im Check<br />
87 HEADS AND NEWS<br />
90 FRAUENPOWER<br />
Tischlermeisterin Martina Kahr<br />
im Gespräch<br />
IMPRESSUM:<br />
EIGENTÜMER UND VERLEGER:<br />
Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1,<br />
8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET:<br />
www.businessmonat.at. E-Mail: office@diesteirerin.at.<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl,<br />
Mag. Andreas Eisendle.<br />
CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />
REDAKTION: Sarah Kampitsch, Stefanie Weissacher,<br />
Yvonne Hölzl. REDAKTIONELLE MITARBEIT:<br />
Helmut Bast, Josef Puschitz.<br />
ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter,<br />
Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Gudrun Pflanzl.<br />
ASSISTENTIN DER GESCHÄFTSLEITUNG: Veronika Probst.<br />
BACK-OFFICE: Julia Kahofer.<br />
ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at.<br />
GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela Balazic MA,<br />
Max Kapfenberger; grafik@diesteirerin.at.<br />
Lektorat: www.redpen.at.<br />
HERSTELLER: Bauer Medien<br />
Produktions- & Handels-GmbH, Wien.<br />
Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des<br />
Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at<br />
abgerufen werden.<br />
Vorgefertigte Konstruktionselemente<br />
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In mehr als 35 000 Projekten<br />
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Klimaneutrales Bauen nach höchstem<br />
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DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />
erscheint am 19. Februar <strong>2021</strong><br />
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Tel +43 (0)3588 8835 | office@klh.at | www.klh.at<br />
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Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />
rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft Steiermark<br />
WUSSTEN SIE,<br />
DASS ...<br />
… die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft einer der<br />
größten Arbeitgeber der Steiermark ist?<br />
Knapp 55.000 Arbeitnehmer*innen sind<br />
hier beschäftigt.<br />
… Möbel, Häuser und Spielzeuge<br />
aus <strong>Holz</strong> wie ein zweiter Wald<br />
wirken und für ein gutes<br />
Raumklima in den eigenen<br />
vier Wänden sorgen?<br />
… täglich mehr als<br />
360 Einfamilienhäuser<br />
in den steirischen<br />
Wäldern nachwachsen?<br />
QUELLE: PRO HOLZ STEIERMARK, GRAFIK: SHUTTERSTOCK<br />
6<br />
BUSINESS Monat
… <strong>Holz</strong>wände in Schulen und<br />
öffentlichen Gebäuden nachweislich<br />
weniger beschmiert oder beschädigt<br />
werden als verputzte Flächen?<br />
… durch die nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung<br />
mehr nachwächst als<br />
genutzt wird?<br />
… ein nachhaltig bewirtschafteter<br />
Wald eines der wirksamsten<br />
Instrumente gegen den Klimawandel<br />
ist? Er ist unter anderem dafür<br />
verantwortlich, dass der CO 2<br />
-Anteil<br />
in der Atmosphäre in Balance bleibt.<br />
… <strong>Holz</strong> ruhiger und konzentrationsfähiger<br />
macht? Eine Umgebung aus <strong>Holz</strong><br />
lässt das Herz messbar langsamer schlagen<br />
und sorgt für mehr Entspannung und<br />
Wohlbefinden.<br />
… ein Kubikmeter<br />
verbautes <strong>Holz</strong> eine<br />
Tonne CO 2<br />
verhindert?<br />
Das entspricht<br />
dem Gewicht eines<br />
Kleinwagens.<br />
BUSINESS Monat<br />
7
ANBRUCH FÜR DAS<br />
HOLZZEITALTER<br />
Zwei Krisen, eine Hoffnung: Zwischen Corona und Klima wächst das Bewusstsein, dass<br />
im Wald und im <strong>Holz</strong> immenses Potenzial für die Bewältigung akuter Herausforderungen<br />
schlummert. Die steirische <strong>Holz</strong>- und Forstwirtschaft ist dafür gerüstet.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: MARC LINS, OLIVER WOLF, FOTO FISCHER, FOTOLIA, TU GRAZ/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK, MAYR MELNHOF HOLDING<br />
Wirtschaftslandesrätin<br />
Barbara<br />
Eibinger-Miedl<br />
<strong>Holz</strong>bauexperte<br />
Tom Kaden<br />
TU-Graz-Rektor<br />
Harald Kainz<br />
Mit seinen 75 Quadratmetern<br />
Fläche zerschmettert<br />
der <strong>Holz</strong>panther<br />
zwar keine Rekorde im<br />
<strong>Holz</strong>bau. Der <strong>Holz</strong>spielplatz, der<br />
im Oktober am Grazer Schlossberg<br />
eröffnet wurde, schafft es<br />
aber auch ohne überdimensionales<br />
Größenmaß zur Leuchtturmwirkung:<br />
Die Lärchenholzkonstruktion<br />
kommt bei<br />
Kindern nämlich ziemlich gut<br />
an und zeigt ihnen – auch wenn<br />
es ihnen gar nicht bewusst ist<br />
– die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
des Werkstoffes und<br />
die Kreativität, die er zulässt.<br />
Der <strong>Holz</strong>panther steht für eine<br />
zukünftige Generation, die möglicherweise<br />
sehr viel mehr von<br />
<strong>Holz</strong> umgeben sein wird, als wir<br />
es uns heute vorstellen können.<br />
Die Zeichen dafür stehen jedenfalls<br />
sehr gut.<br />
Sie lassen sich zunächst in den<br />
Zahlen ablesen. Von 1998 bis 2018<br />
hat sich der <strong>Holz</strong>bauanteil in Österreich<br />
von 14 Prozent auf 24<br />
Prozent erhöht. Die steirischen<br />
Betriebe investieren Milliarden<br />
in den Ausbau der <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette.<br />
Allen voran<br />
die großen Leitbetriebe setzten<br />
Impulse für das Wachstum der<br />
<strong>Holz</strong>branche: Die Sägeindustrie<br />
in der Ost- und Weststeiermark,<br />
Tischlereien, <strong>Holz</strong>bauunternehmen,<br />
die Papierindustrie – es<br />
wird ausgebaut, modernisiert,<br />
riesige neue Produktionshallen<br />
entstehen. Die Industrie rüstet<br />
sich für einen Run aufs <strong>Holz</strong>, der<br />
gleich mehreren Faktoren zu verdanken<br />
ist.<br />
HOLZ WÄCHST<br />
IN DEN HIMMEL<br />
Als wichtigster und dringlichster<br />
Treiber für Veränderung<br />
stellt die Klimaerhitzung<br />
das <strong>Holz</strong> in den Fokus. Kein anderer<br />
Baustoff kann die Ziele<br />
der Dekarbonisierung dermaßen<br />
gut unterstützen: <strong>Holz</strong> bindet<br />
CO 2<br />
aus der Atmosphäre<br />
und speichert es langfristig, und<br />
das in rauen Mengen. In Norwegen<br />
reichen <strong>Holz</strong>bauten bereits<br />
18 Stockwerke hoch in den Himmel,<br />
das <strong>Holz</strong>hochhaus „HoHo“<br />
mit einem <strong>Holz</strong>anteil von 75<br />
Prozent in Wien sogar 24. Eine<br />
Stunde und 17 Minuten hat es<br />
gebraucht, bis das für den Bau<br />
des „HoHo“ benötigte Fichtenholz<br />
in Österreichs Wäldern gewachsen<br />
ist. 2.800 Tonnen CO 2<br />
hat das Bauprojekt im Vergleich<br />
zur herkömmlichen Stahlbeton-<br />
Bauweise eingespart.<br />
8<br />
BUSINESS Monat
Vielseitig und kreativ: Der Run auf<br />
den Baustoff <strong>Holz</strong> ist ungebrochen.<br />
Bauen mit <strong>Holz</strong> spielt der Politik bei der<br />
Erreichung ihrer Klimaziele in die Hände.<br />
Das Land Steiermark fördert den <strong>Holz</strong>bau,<br />
die Stadt Graz verabschiedete eine Deklaration<br />
zum Umweltschutz im Bau. Zu verdanken<br />
ist dieses Umdenken nicht zuletzt<br />
einer lautstarken Bewegung, die vor allem<br />
2019 die Dringlichkeit des Handelns<br />
vor Augen geführt hat: die Fridays-for-Future-Proteste.<br />
Kinder und Jugendliche demonstrierten<br />
weltweit für Maßnahmen<br />
gegen die Klimaerhitzung – ein Aufbegehren<br />
der jungen Generation, das auch<br />
die Alten nicht kalt ließ. Das verstärkte<br />
Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den<br />
Jungen kam deutlich zum Vorschein, es<br />
wird aber auch auf der Bildungsebene aktiv<br />
gefördert. In neuen Lehrplänen kommt<br />
das Klima als übergreifendes Thema immer<br />
stärker zum Vorschein. Die Pädagogische<br />
Hochschule hat in Kooperation<br />
mit pro<strong>Holz</strong> sogar einen Lehrgang installiert,<br />
der sich speziell dem Themenbereich<br />
Wald, <strong>Holz</strong> und Klima widmet.<br />
BUSINESS Monat<br />
9
Immer öfter wird<br />
in der Steiermark auf <strong>Holz</strong> gebaut.<br />
Die Absicht dahinter: Kindern<br />
von klein auf zu vermitteln,<br />
wie wichtig der Wald und<br />
das <strong>Holz</strong> für uns alle ist.<br />
NEUER STANDARD<br />
Auch im Bereich der höheren<br />
Bildung erlebt das <strong>Holz</strong> eine<br />
Renaissance. Die Bedeutung<br />
des <strong>Holz</strong>baus in der Steiermark<br />
wird in der 2017 geschaffenen<br />
Professur für „Architektur und<br />
<strong>Holz</strong>bau“ deutlich. Sie konnte<br />
im Oktober 2020 zu einer unbefristeten<br />
Professur aufgewertet<br />
werden – dank des hohen<br />
Interesses bei den Studierenden.<br />
„Es ist unser oberster Auftrag,<br />
<strong>Holz</strong> sowohl konstruktiv<br />
als auch im Innenraum einzusetzen.<br />
Dies ist ein wertvoller<br />
Beitrag für die Wirtschaft, die<br />
Umwelt und die Menschen“,<br />
sagt TU-Rektor Harald Kainz.<br />
Der Berliner Planer und <strong>Holz</strong>bauexperte<br />
Tom Kaden, der die<br />
Professur von Beginn an innehat,<br />
stimmt dem bei: „<strong>Holz</strong> ist<br />
der Baustoff der Zukunft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, zukünftigen<br />
Architektinnen und Architekten<br />
den klima- und umweltfreundlichen<br />
Rohstoff näherzubringen.<br />
<strong>Holz</strong> muss verstärkt<br />
als Standard etabliert werden.“<br />
Die Zeit drängt. Um das EU-<br />
Klimaziel bis 2050 zu erreichen,<br />
muss die CO 2<br />
-Belastung in der<br />
Steiermark um zwei Drittel sinken.<br />
Immer noch ist der Gebäudebau<br />
in der Steiermark für<br />
14 Prozent der CO 2<br />
-Emissionen<br />
verantwortlich, da ist die Herstellung<br />
der Baustoffe noch gar<br />
nicht mit einberechnet. <strong>Holz</strong><br />
als Baustoff fällt da kaum ins<br />
Gewicht: Kein anderes Baumaterial<br />
braucht in seiner Produktion<br />
weniger Energie für Herstellung,<br />
Transport, Lagerung,<br />
Verkauf und Entsorgung als<br />
<strong>Holz</strong>. Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind<br />
ausgesprochen energieeffizient,<br />
sowohl in der Herstellung<br />
als auch in der Nutzung und<br />
schließlich in der Entsorgung.<br />
Im Schnitt können 40 Tonnen<br />
CO 2<br />
mit der Errichtung eines<br />
<strong>Holz</strong>hauses vermieden werden.<br />
Und die klimaschonende Wirkung<br />
einer nachhaltigen Forstbewirtschaftung<br />
ist ohnehin<br />
unschätzbar – besonders in einem<br />
waldreichen Land wie der<br />
Steiermark.<br />
GESUNDES WOHNEN<br />
„Die <strong>Holz</strong>wirtschaft ist ein<br />
traditionelles Stärkefeld der<br />
Steiermark. Mit über 5.000 Unternehmen,<br />
die mehr als 55.000<br />
Arbeitsplätze sichern, hat die<br />
Branche eine große Bedeutung<br />
für die heimische Wirtschaft“,<br />
sagt Wirtschaftslandesrätin<br />
Barbara Eibinger-Miedl. „In den<br />
vergangenen Jahren sind zahlreiche<br />
Erfolge gelungen, etwa<br />
bei der Weiterentwicklung des<br />
Werkstoffs Brettsperrholz oder<br />
dem Einsatz von <strong>Holz</strong> im Fahrzeugbau.<br />
Ich denke aber, dass<br />
es im Hinblick auf Innovationen<br />
im <strong>Holz</strong>bereich noch Potenzial<br />
gibt. Dieses gilt es in<br />
den kommenden Jahren zu nutzen!“<br />
Ein nicht zu unterschätzender<br />
Innovationstreiber der letzten<br />
Monate war die Corona-<br />
Pandemie. Die Lockdowns im<br />
Jahr 2020 haben den Wert eines<br />
hochwertigen Wohnraums<br />
deutlicher gemacht denn je.<br />
Gesundes Wohnen hat an Priorität<br />
gewonnen – auch hier<br />
spielt <strong>Holz</strong> alle seine Stärken<br />
aus. Aus Studien weiß man,<br />
dass sich Menschen in einer<br />
„<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller<br />
von körperlichen und mentalen<br />
Belastungssituationen erholen.<br />
Viele, die in Zeiten von<br />
Ausgangsbeschränkungen den<br />
Wald als Kraftquelle wiederentdeckt<br />
haben, können das<br />
wohl bestätigen. Von den vielen<br />
Umbrüchen, die das letzte<br />
Jahr mit sich gebracht hat, lassen<br />
sich viele davon als Chance<br />
sehen – so auch der Anbruch<br />
für das <strong>Holz</strong>zeitalter.<br />
Innovativ: Der neue <strong>Holz</strong>panther-<br />
Spielplatz (l.) in Graz<br />
10<br />
BUSINESS Monat
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STARKER<br />
WALD,<br />
STARKE<br />
ZUKUNFT<br />
Klimaschützer, Arbeitgeber, Wasserspeicher, Lebensraum, Erholungsraum … unser Wald ist einzigartig<br />
und gehört geschützt – da sind sich alle einig. Die neue Initiative WALD:STARK soll dies nun unterstützen.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: JORJ KONSTANTINOV, LISA SCHATZL, HELMUT LUNGHAMMER, SEVERIN WURNIG, STEIERMARK.AT/STREIBL<br />
Das bekannte Gastronomenpaar<br />
Herti Grossauer-Widakovich und<br />
Christof Widakovich ist sich ihrer<br />
Verantwortung als Waldbesitzer<br />
und -nutzer bewusst. Sie sor gen<br />
so bereits für die nächste<br />
Generation vor.<br />
12<br />
BUSINESS Monat
Rund 62 % der Steiermark sind bewaldet,<br />
55.000 Menschen arbeiten<br />
in der Steiermark entlang der<br />
Wertschöpfungskette <strong>Holz</strong>, ein<br />
Kubikmeter <strong>Holz</strong> bindet 1.000 Kilogramm<br />
CO 2<br />
… diese Zahlen zeigen eindeutig, dass<br />
der Wald uns allen etwas bringt: von der Luft<br />
zum Atmen über das Papier bis zum Möbelstück.<br />
Wir brauchen den Wald – ob zum Leben,<br />
Arbeiten oder Erholen.<br />
Wald heißt aber auch Verantwortung. Dessen<br />
ist sich das bekannte steirische Gastronomen-Paar<br />
Herti Grossauer-Widakovich<br />
und Christof Widakovich bewusst. Beim entspannten<br />
Spaziergang durch den Wald erklären<br />
die beiden Waldbesitzer ihre vielschichtige<br />
Beziehung zwischen ihnen und dem<br />
Naturraum. Die Leidenschaft für die Ressource<br />
<strong>Holz</strong> ist dabei förmlich greifbar. „Der Wald<br />
spielt in vielen unserer Lebensbereiche eine<br />
bedeutende Rolle. Wir nutzen ihn zum Spazierengehen<br />
mit den Kindern – und das zu<br />
jeder Jahreszeit. Er ist auch kulinarische Inspirationsquelle<br />
für uns. Mit Bärlauch, Frühlingskräutern<br />
und Co lassen sich Gerichte<br />
wunderbar verfeinern. Und verarbeitet hält<br />
<strong>Holz</strong> in vielen unserer Betriebe Einzug.“ Erst<br />
vor Kurzem wurde die neue Grossauer-Lagerhalle<br />
in Übelbach eröffnet, die in Vollholz<br />
gebaut wurde.<br />
Gerade in Zeiten von Covid-19 haben viele<br />
erst bemerkt, wie wertvoll ein gesunder Naturraum<br />
und intakter Wald ist. Aber was viele<br />
nicht wissen: Der Wald braucht auch uns!<br />
Als Waldbesitzer liegt der Familie Grossauer-Widakovich<br />
daher der Erhalt eines gesunden<br />
Waldes besonders am Herzen. „Wir sind<br />
uns unserer Rolle, den Wald richtig zu nutzen<br />
und zu pflegen, sehr bewusst. Den Wald einfach<br />
nur zu belassen, wie er ist, ist nicht der<br />
richtige Weg. Es ist unsere Aufgabe, den Wald<br />
langfristig gesund zu halten.“<br />
„Herausragend ist, dass in<br />
WALD:STARK die Waldbesitzer, die<br />
Waldnutzer und die Generationen<br />
von morgen eingebunden sind.<br />
Mit Bewusstseinsbildung und<br />
Wissensvermittlung wird der Wald<br />
– der grüne Schatz der Steiermark –<br />
stark für die Zukunft gemacht.“<br />
PAUL LANG<br />
pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann<br />
„Unser Wald ist Arbeitsplatz,<br />
Lebens- und Erholungsraum,<br />
Wasser- und CO 2<br />
-Speicher. Darüber<br />
hinaus sichert der steirische Wald<br />
55.000 Arbeitsplätze und sorgt<br />
für eine Wertschöpfung von über<br />
fünf Milliarden Euro bei unseren<br />
heimischen Unternehmen.“<br />
HANS SEITINGER<br />
Landesrat<br />
„Einen Schwerpunkt des<br />
Projektes stellt die richtige<br />
Waldpflege dar. Unsere Wälder<br />
müssen zukunftsfit bleiben. Sie<br />
sind eine wichtige Einkom mensquelle<br />
für unsere Waldbesitzer<br />
und leisten für die Gesellschaft<br />
Unverzichtbares.“<br />
FRANZ TITSCHENBACHER<br />
Landwirtschaftsk ammerpräsident<br />
BUSINESS Monat<br />
13
WIE MACHT WALD:STARK DEN WALD STARK?<br />
VIELFALT<br />
Die richtige Baumart<br />
am richtigen Standort<br />
und eine große Baumartenvielfalt<br />
wappnen<br />
den Wald für die<br />
Herausforderungen<br />
des Klimawandels.<br />
So richten Stürme,<br />
Trockenheit und<br />
Schädlinge weniger<br />
Schaden an. Im Zuge<br />
von WALD:STARK wird<br />
eine App entwickelt,<br />
die für jeden Standort<br />
die ideale Baumart<br />
empfiehlt.<br />
PFLEGE<br />
Mit nachhaltiger<br />
Pflege bleibt der<br />
Wald gesund<br />
und wird klimafit.<br />
Pflege bedeutet,<br />
das ökologische<br />
Gleichgewicht des<br />
Waldes in Balance<br />
zu halten, damit<br />
gesunde Bäume<br />
gedeihen können,<br />
Schädlinge keine<br />
Chance haben und<br />
das Ökosystem<br />
dem Klimawandel<br />
gewachsen ist.<br />
HOLZ -<br />
VER WENDUNG<br />
<strong>Holz</strong> zu verwenden<br />
schützt das Klima und<br />
fördert die Gesundheit.<br />
Wird <strong>Holz</strong> z. B. für<br />
Möbel oder Gebäude<br />
genutzt, gelangt das<br />
im <strong>Holz</strong> gebundene<br />
CO 2<br />
nicht mehr in die<br />
Atmosphäre. Zudem<br />
ist <strong>Holz</strong> ein ökologischer<br />
Werk- und<br />
Baustoff und ist am<br />
Ende des Lebenszyklus<br />
eine saubere<br />
Energiequelle.<br />
Eine Aufgabe, die – jetzt<br />
mitgedacht – vor allem auch für<br />
zukünftige Generationen von<br />
Vorteil sein wird.<br />
KLIMASCHUTZ KENNT<br />
KEINEN LOCKDOWN<br />
Um diesen Mehrwert des<br />
Waldes zu erhalten, braucht es<br />
vor allem hinsichtlich des Klimawandels<br />
einen gemeinsamen<br />
Schulterschluss. Alleine die Klimaerwärmung<br />
des letzten Jahrhunderts<br />
hat die Baumgrenze<br />
um 300 Höhenmeter nach oben<br />
verschoben. Wenn es so weitergeht,<br />
kann der Wald in seiner<br />
derzeitigen Zusammensetzung<br />
seine Funktionen nicht mehr erfüllen.<br />
Trockenheit, Stürme und<br />
Schädlingsbefall werden zunehmend<br />
zum Problem werden.<br />
Mit einem innovativen Projekt<br />
sollen nun alle Kräfte gebündelt<br />
werden, um so den steirischen<br />
Wald für die nächsten<br />
Generationen stark zu machen.<br />
WALD:STARK, eine Initiative<br />
des Lebensressorts des Landes<br />
Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />
sowie von pro-<br />
<strong>Holz</strong> Steiermark, richtet sich an<br />
Waldbesitzer, Waldnutzer sowie<br />
all jene, die sich für einen<br />
klimafitten Wald interessieren.<br />
Aktuell geht es dem steirischen<br />
Wald zwar gut. Dies ist vor allem<br />
den tausenden engagierten<br />
Waldbesitzer*innen zu verdanken,<br />
die sich täglich um ihn<br />
kümmern. Sie suchen die richtigen,<br />
also klimafitten Bäume<br />
für ihren Wald aus. Sie pflegen<br />
ihn, indem sie reife Bäume ernten<br />
und so Platz für die jüngeren<br />
schaffen, und sie pflanzen neue<br />
Bäume. Das geerntete <strong>Holz</strong><br />
kann vielfältig genutzt werden.<br />
NUTZEN UND SCHÜTZEN<br />
Zu den engagierten Waldbesitzer*innen<br />
zählt auch Landund<br />
Forstwirtin Andrea Pirker.<br />
Am Fuße des Zirbitzkogels widmet<br />
sie sich mit Liebe und Hingabe<br />
ihrem Wald. Wichtig ist ihr<br />
dabei das richtige Gespür. „So<br />
wie bei Menschen ist auch jeder<br />
Wald individuell zu betrachten.<br />
Was braucht er? Wie ist der Zustand?“<br />
Waldbesitzern steht die<br />
Steirerin gerne auch beratend<br />
zur Seite. „Es ist wichtig, dass<br />
sich Waldbesitzer, aber auch<br />
Waldnutzer ihrer Verantwortung<br />
bewusst sind – ihrer Verantwortung<br />
gegenüber dem Naturraum<br />
und dem Klimaschutz-Faktor,<br />
den der Wald mit sich bringt,<br />
aber auch gegenüber der wirtschaftlichen<br />
Komponente. Der<br />
Wald als Arbeitsplatz und Quelle<br />
einer nachwachsenden Ressource<br />
gehört geschützt.“<br />
Ein unverzichtbarer Schritt,<br />
damit der Wald auch in Zukunft<br />
seine vielfältigen Funktionen<br />
erfüllen kann und wir ihn<br />
als intakten Lebensraum, Arbeitsraum<br />
und Erholungsraum<br />
nutzen und erleben können.<br />
STARKE FAKTEN<br />
Allein in der Steiermark arbeiten<br />
rund 50.000 Menschen<br />
in zirka 5.300 Betrieben der<br />
Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
(ohne 34.000 bäuerliche Waldbesitzer<br />
gerechnet).<br />
Ein nachhaltig bewirtschafteter<br />
Wald trägt wesentlich zum<br />
Klimaschutz bei und ist unter<br />
anderem dafür verantwortlich,<br />
dass der CO 2<br />
-Anteil in der Atmosphäre<br />
in Balance bleibt.<br />
Waldspaziergänge tragen zur<br />
Entspannung bei. Britische<br />
Forscher haben herausgefunden,<br />
dass Ausflüge in den<br />
Wald das Selbstwertgefühl<br />
steigern, die Stimmung heben<br />
und Stress abbauen.<br />
14<br />
BUSINESS Monat
Von der richtigen <strong>Holz</strong>ernte<br />
bis zur Einbindung der<br />
nächsten Generation – den<br />
Wald zu schützen und zu<br />
stärken bringt allen etwas.<br />
Das kann auch Land- und<br />
Forstwirtin Andrea Pirker<br />
(r. unten) bestätigen.<br />
WALD:STARK<br />
WALD:STARK ist eine Initiative des Lebensressorts<br />
des Landes Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />
sowie von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
und richtet sich dabei insbesondere an Waldbesitzer,<br />
Waldnutzer sowie all jene, die sich für einen<br />
klimafitten Wald interessieren. Basierend auf<br />
den drei Säulen Vielfalt, Pflege und Verwendung<br />
wird unter anderem Wissen zur Baumartenvielfalt,<br />
Waldpflege und <strong>Holz</strong>verwendung vermittelt<br />
sowie das Bewusstsein der Waldbesitzer, der<br />
Waldnutzer und der Generationen von morgen<br />
für den Wald geschärft.<br />
Digitalisierung hilft<br />
Gerade in puncto Vielfalt ist ein Umdenken notwendig,<br />
da in den heimischen Wäldern der Fichtenanteil<br />
60 Prozent beträgt. Prinzipiell wäre das<br />
kein Problem, wenn nicht Fichten in vielen Regionen<br />
des Landes durch die Auswirkungen des<br />
Klimawandels unter Druck kommen würden.<br />
Daher muss in Zukunft auf resistentere Baumarten<br />
gesetzt werden. Auf Initiative von Landesrat<br />
Hans Seitinger wurde daher unter Federführung<br />
der Landesforstdirektion eine dynamische<br />
Waldtypisierung durchgeführt. Im Zuge von<br />
WALD:STARK wird daher eine App entwickelt,<br />
die für jeden Standort die ideale Baumart empfiehlt.<br />
Zu diesen Standortfaktoren zählen neben<br />
der Seehöhe auch die Bodenbeschaffenheit sowie<br />
die prognostizierte Temperaturzunahme in<br />
den nächsten Jahrzehnten.<br />
Vitalität steigern<br />
Einen weiteren Schwerpunkt des Projektes stellt<br />
die richtige Waldpflege dar. Eine fachgerechte<br />
Durchforstung steigert die Vitalität und Stabilität<br />
des Bestands und erhöht die Biodiversität<br />
in der bodennahen Flora und Fauna. Das notwendige<br />
Know-how für die Pflegemaßnahmen<br />
liefern die kompetenten Berater der Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark.<br />
CO 2<br />
wird gebunden<br />
Auch die Verarbeitung ist von besonderer Bedeutung<br />
in der <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette. Auch<br />
in diesem Bereich setzt WALD:STARK Akzente,<br />
denn das geerntete <strong>Holz</strong> kann vielfältig genutzt<br />
werden. So wird es beispielsweise in der Möbelindustrie<br />
verarbeitet oder im <strong>Holz</strong>bau verwendet.<br />
Letzterer ist eine besonders nachhaltige<br />
Verwendungsmöglichkeit, denn im Vergleich zu<br />
anderen Baustoffen wird bei der Produktion von<br />
<strong>Holz</strong> CO 2<br />
gebunden. Mehr <strong>Holz</strong>bauten bedeuten<br />
daher auch weniger CO 2<br />
in der Luft.<br />
Kontaktmöglichkeiten<br />
für interessierte<br />
Bürgerinnen und Bürger:<br />
Tel.: 0316/58 78 50-115<br />
kontakt@waldstark.at<br />
www.waldstark.at<br />
BUSINESS Monat<br />
15
WALDWIRTSCHAFT<br />
IST AKTIVER<br />
KLIMASCHUTZ<br />
Stefan Zwettler leitet die Abteilung für Forst und Energie in der steirischen<br />
Landwirtschaftskammer. Sein Zeugnis für den Waldbestand und dessen<br />
wirtschaftliche und ökologische Bedeutung fällt gut aus, aber der<br />
Klimawandel bringt Handlungsbedarf.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />
STEFAN ZWETTLER<br />
Leiter der Abteilung für<br />
Forst und Energie in<br />
der steirischen Landwirtschaftskammer<br />
Herr Zwettler, wie geht es<br />
dem steirischen Wald aktuell?<br />
Stefan Zwettler: Im Großen und Ganzen<br />
geht es ihm gut. Wir hatten das große Glück,<br />
keine nennenswerten Borkenkäferschäden<br />
verzeichnen zu müssen. Nieder- und Oberösterreich<br />
waren da wesentlich stärker betroffen.<br />
Ein gewisser eiserner Bestand an Borkenkäfern<br />
wird aber auch die Steiermark immer<br />
beschäftigen, ihm fallen aber zur Zeit weniger<br />
als 10 Prozent der <strong>Holz</strong>nutzung zum Opfer.<br />
Was läuft in der Steiermark bes ser<br />
als in anderen Regionen?<br />
Wir hatten im letzten Jahr eine bessere<br />
Niederschlagsverteilung als nördlich des Alpenhauptkammes.<br />
Wir sind aber auch in der<br />
Waldhygiene sehr gut unterwegs. Ein Großteil<br />
der Waldbesitzer handelt schnell, wenn<br />
durch Schneedruck oder Sommergewitter<br />
Bäume umfallen, und beseitigt das betroffene<br />
<strong>Holz</strong> umgehend. Je schneller das <strong>Holz</strong><br />
aus dem Wald kommt, desto besser. So halten<br />
wir die Massenvermehrung in Grenzen<br />
und stellen die nachhaltige Nutzung des<br />
Waldes sicher.<br />
Sie bezeichnen diese Nutzung als<br />
„Baumbusiness“ und vergleichen die<br />
Wertschöpfungskette des <strong>Holz</strong>es mit<br />
der Symbiose, die ein Baum im Wald mit<br />
Pilzen eingeht. Was meinen Sie damit?<br />
<strong>Holz</strong> ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe<br />
und dient uns seit Menschengedenken<br />
als Baustoff und Energieträger. Er liefert uns<br />
eine unverzichtbare Grundlage für unsere<br />
Lebensbedingungen und ist gerade jetzt,<br />
wo wir angesichts des Klimawandels fossilen<br />
Brennstoffen den Rücken zukehren müssen,<br />
wichtiger denn je. So wie die Mykorrhiza-Pilze<br />
sich an den Wurzeln eines Baumes<br />
ansiedeln und mit ihnen eine Kooperation<br />
bei der Nährstoffversorgung eingehen, stehen<br />
wir als Gesellschaft in einer Symbiose<br />
mit dem Wald. Wirtschaftlich, ökologisch,<br />
klimatisch – es ist ein gegenseitiges Geben,<br />
Nehmen und Belassen, von dem beide Seiten<br />
profitieren.<br />
Wie sehr bedroht der Klimawandel<br />
dieses Zusammenwirken?<br />
Wir sind zum Handeln gezwungen. In einigen<br />
Gebieten der Südoststeiermark lassen<br />
sich schon Auswirkungen durch die<br />
zunehmend trockenen Sommer feststellen.<br />
Das bedeutet für die Baumartenzusammensetzung<br />
einen höheren Anteil an trockenheitstoleranteren<br />
Baumarten – etwa<br />
16<br />
BUSINESS Monat
Stiel- und Roteiche. Die sind besser an die<br />
zu erwartenden klimatischen Bedingungen<br />
angepasst.<br />
Wird es mehr Vielfalt in den<br />
steirischen Wäldern geben?<br />
Die muss es geben. Nicht nur verschiedenste<br />
Baumarten tragen dazu bei, einen gesunden<br />
Wald zu erhalten, sondern auch biologische<br />
Vielfalt hinsichtlich der Tier- und<br />
Pflanzenarten. Ist all das gegeben, können<br />
Störungen innerhalb des Ökosystems besser<br />
ausgeglichen werden. Der Wald ist dann<br />
auch resistenter gegen Naturkatastrophen.<br />
Nur ein gepflegter Wald kann außerdem seine<br />
Funktion als CO ²<br />
-Speicher erfüllen. Waldwirtschaft<br />
ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz.<br />
Waldwirtschaft ist aber auch ein<br />
beträchtlicher Wirtschaftsfaktor:<br />
55.000 Arbeitsplätze entlang der<br />
Wertschöpfungskette Forst und <strong>Holz</strong>,<br />
fünf Milliarden Euro Umsatz in der<br />
Steiermark alleine. Geht da noch mehr?<br />
Wir hätten die Möglichkeit, rund 1,5 Millionen<br />
Festmeter <strong>Holz</strong> mehr zu nutzen, ohne<br />
dass die Nachhaltigkeit darunter leiden<br />
müsste. Denn so viel wächst jedes Jahr in<br />
den steirischen Wäldern zusätzlich zum genutzten<br />
<strong>Holz</strong> dazu. Wie viel <strong>Holz</strong> den Wäldern<br />
entnommen wird, ist aber immer eine<br />
Entscheidung des Grundeigentümers – die<br />
sich auch wirtschaftlich darstellen lassen<br />
muss. Momentan sind wir in einer schwierigen<br />
Phase, denn die Borkenkäferplage in<br />
Mitteleuropa drückt das allgemeine Preisniveau.<br />
Die Baumkrone als Kraftwerk<br />
des Baumes sagt viel über seinen<br />
Gesundheitszustand aus – je größer<br />
und höher, desto besser wurzelt<br />
auch der Baum im Boden. Sind wir<br />
als Gesellschaft wirtschaftlich<br />
noch gut im Wald verwurzelt?<br />
Unser Wohlstand hängt auch ganz besonders<br />
vom Zustand des Waldes ab. Jeder<br />
Baum im Wald und der daraus genutzte Rohstoff<br />
<strong>Holz</strong> sind wichtige Stabilisatoren für<br />
unseren Lebens- und Wirtschaftsraum. Das<br />
leistet unsere nachhaltige Familienforstwirtschaft.<br />
Die Verschmutzung unserer Welt ist<br />
zu viel geworden, deshalb brauchen wir einen<br />
Wandel vom verbrauchenden Wirtschaftsystem<br />
hin zu einer nachhaltigen regenerativen<br />
Kreislaufwirtschaft. Das ist daher<br />
das Gebot der Stunde.<br />
SERVICEANGEBOT<br />
Die Abteilung Forst und Energie<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Steiermark ist das Kompetenzzentrum<br />
für alle Fragen rund um<br />
den Wald und seine nachhaltige<br />
Nutzung. Sie stellt Informationen<br />
zur Befallserkennung<br />
und zu notwendigen<br />
Bekämpfungsmaßnahmen<br />
bei Borkenkäferkalamitäten<br />
zur Verfügung und berät<br />
zu Maßnahmen für sichere<br />
Waldarbeit.<br />
Auf www.stmk.lko.at/forst<br />
finden sich Beratungsvideos zum<br />
Thema Klimawandel oder waldbauliche<br />
Pflegemaßnahmen.<br />
BUSINESS Monat<br />
17
JUNGE<br />
PROFIS<br />
IM FORST<br />
Die Herausforderungen der heimischen Forstunternehmen sind<br />
vielfältig: Klimawandel, Borkenkäfer, die Preise und die Sicherheit<br />
bei der Arbeit. Nach Schadereignissen sind die Qualitäten der<br />
<strong>Holz</strong>dienstleister auch im Ausland sehr gefragt.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: WK STEIERMARK, BEIGESTELLT<br />
LEBENSRAUM<br />
WALD<br />
850 Millionen Bäume<br />
stehen in der Steiermark,<br />
auf jeden Steirer kommen<br />
700 Bäume<br />
500.000 Festmeter <strong>Holz</strong><br />
sind 2019 in der Steiermark<br />
den klimabedingten Schadereignissen<br />
zum Opfer gefallen<br />
71 % der steirischen<br />
Wälder sind Nadelhölzer,<br />
nur 8 % sind Laubwälder<br />
13 Milliarden Euro<br />
erwirtschaftet die <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
in Österreich, 5 Mrd.<br />
sind es in der Steiermark<br />
60 % des <strong>Holz</strong>es aus<br />
steirischen Wäldern<br />
werden für Hausbau und<br />
Möbelerzeugung verwendet<br />
Die österreichische<br />
Forstwirtschaft ist in<br />
puncto Wertschöpfung<br />
eine relevante Größe. Die ganze<br />
Wertschöpfungskette erwirtschaftet<br />
jährlich einen Umsatz<br />
von 13 Milliarden Euro. Peter<br />
Konrad, Bundesvorsitzender der<br />
österreichischen Forstunternehmer<br />
und Berufsgruppensprecher<br />
in der WKO Steiermark, sieht jedoch<br />
einige Herausforderungen<br />
auf die Branche zukommen – einerseits<br />
durch die grassierende<br />
Covid-19-Pandemie, andererseits<br />
durch den Klimawandel.<br />
„Als systemrelevanter Wirtschaftssektor<br />
hat die Forstwirtschaft<br />
in Österreich, aber auch<br />
in ganz Europa und weltweit<br />
unter der Klimaerwärmung<br />
zu leiden. Durch Borkenkäfer,<br />
Schneebruch, Sturmereignisse<br />
und Trockenheit wird der Wald<br />
in seiner gesamten Komplexität<br />
gefordert, diese sind für<br />
die heimischen Forstunternehmen,<br />
Forstleute und Waldbesitzer<br />
eine gewaltige Herausforderung.“,<br />
sagt Peter Konrad. Die<br />
Berufsgruppe der heimischen<br />
Forstunternehmer stemme sich<br />
dagegen, indem sie gegen die<br />
Klimaerwärmung mit einer verantwortungsvollen<br />
Nutzung<br />
der Wälder ankämpft und auch<br />
nachhaltige Forstwirtschaft für<br />
die Zukunft forciert. Es gehe darum,<br />
für die nächsten Generationen<br />
klimafitte Wälder zu erhalten.<br />
Es brauche im Wald eine<br />
gute Mischung, weniger Monokulturen,<br />
mehr Laubholz und<br />
hitzeresistentere Baumarten<br />
müssen integriert werden. Genauso<br />
wichtig ist es, Feuchträume<br />
und -biotope zu schützen<br />
und auszubauen.<br />
NAHER ROHSTOFF HOLZ<br />
„Die Covid-19-Pandemie zeigt<br />
auf, dass wir wieder auf die ureigensten<br />
Dinge zurückkommen<br />
müssen, nämlich auf die<br />
besondere Bedeutung des nahen<br />
Rohstoffes <strong>Holz</strong>“, meint Peter<br />
Konrad. 46,6 Prozent der Fläche<br />
Österreichs sind bewaldet,<br />
in der Steiermark sind es sogar<br />
62 Prozent. „Es ist wichtig, dass<br />
wir den wertvollen Rohstoff, der<br />
vor unserer Haustüre wächst<br />
und entscheidend zur wichtigen<br />
regionalen Wertschöpfung beiträgt,<br />
noch mehr schätzen. Denn<br />
die weiterverarbeitende <strong>Holz</strong>industrie<br />
ist in Österreich ein starkes<br />
Wirtschaftssegment“, bekräftigt<br />
Konrad.<br />
Was sind in diesen schwierigen<br />
Zeiten die besonderen Herausforderungen<br />
für die <strong>Holz</strong>dienstleister?<br />
„In erster Linie<br />
sind die ganzen Schadhölzer<br />
zeitnah und professionell aufzuarbeiten,<br />
moderne Erntesysteme<br />
einzubinden, wo das möglich<br />
ist, vom Harvester bis zum<br />
Seilkran. Und schließlich muss<br />
durch eine optimale Wertschöpfung<br />
auch für den Waldbesitzer,<br />
sprich Urproduzenten, ein bestmöglicher<br />
<strong>Holz</strong>erlös übrig bleiben“,<br />
so Konrad.<br />
18<br />
BUSINESS Monat
Mit dem neuen Beruf<br />
des Forsttechnikers<br />
wird die nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung<br />
zukunftsfit.<br />
WEITERE INFOS:<br />
www.wko.at/branchen/stmk/<br />
gewerbe-handwerk/gewerblichedienstleister/Forstunternehmer.html<br />
BESTENS GERÜSTET<br />
Der Markt gebe das derzeit allerdings<br />
kaum her. <strong>Holz</strong> sei durch<br />
die enormen Schadholzmengen<br />
in ganz Europa einem enormen<br />
Preisverfall ausgesetzt. Daher sei<br />
die große Herausforderung für<br />
alle Beteiligten, vom Waldbesitzer,<br />
den Forstinteressenvertretern<br />
bis zur Abnehmerseite, für<br />
die Zukunft einen klimafitten<br />
Wald zu gestalten.<br />
Und genau für solche Zukunftsthemen<br />
sieht Peter Konrad<br />
die österreichischen Forstdienstleister<br />
als verlässlichen Partner<br />
bestens gerüstet. „Wir setzen<br />
schon von der Jungbestandspflege<br />
bis zur Erstdurchforstung und<br />
weiteren Nutzung nachhaltige<br />
und bodenschonende <strong>Holz</strong>ernteverfahren<br />
ein“, betont Konrad.<br />
NEUER LEHRBERUF:<br />
FORSTTECHNIKER<br />
Um diese pflegliche und nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung<br />
auch in Zukunft professionell anbieten<br />
zu können, hat die Berufsgruppe<br />
2016 den neuen Lehrberuf<br />
Forsttechniker initiiert. Auf<br />
diesem Wege soll jungen interessierten<br />
Menschen – auch Frauen<br />
sind sehr erwünscht – eine fundierte<br />
Ausbildung ermöglicht<br />
werden, damit sie mit modernen<br />
Erntesystemen eine sichere,<br />
pflegliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />
betreiben können.<br />
„Wir sehen uns als steirische<br />
und österreichische Forstdienstleister<br />
in der Verantwortung, gerade<br />
in dieser schwierigen Covid-<br />
19-Zeit jungen Menschen eine<br />
Perspektive zu geben und im Bereich<br />
der Green Jobs nachhaltige<br />
Arbeitsleistungen zu erbringen.<br />
Mit dieser Berufsausbildung<br />
‚Forsttechniker‘ sind wir in Österreich<br />
Vorreiter im DACH-Raum,<br />
europaweit gibt es nur noch in<br />
Skandinavien diese Ausbildung“,<br />
ist Konrad stolz. In diesem Lehrberuf<br />
wird sehr viel Wert auf eine<br />
ökologische wie ökonomische<br />
Waldbewirtschaftung gelegt.<br />
VERSTÄRKTE SICHER-<br />
HEITSTRAININGS<br />
Wichtig sei ebenfalls, dass in<br />
Zeiten einer globalisierten und<br />
internationalisierten Welt die<br />
heimischen <strong>Holz</strong>unternehmen<br />
exportfit gemacht werden. Unternehmen,<br />
die länderübergreifend<br />
arbeiten, benötigen Rat und<br />
Tat in rechtlichen, sozialen und<br />
versicherungstechnischen Fragen.<br />
Die Österreichische Wirtschaftskammer<br />
mit ihren sehr<br />
gut organisierten Außenhandelsstellen<br />
leistet den österreichischen<br />
Forstdienstleistern in<br />
diesen komplexen Themen professionelle<br />
Hilfestellung. Großen<br />
Wert legt die Berufsgruppe<br />
auch auf das Thema Sicherheit.<br />
„Es ist extrem wichtig, dass wir<br />
bei diesen gefährlichen Tätigkeiten<br />
Fachkräfte und gut geschultes<br />
Personal einsetzen“, bekräftigt<br />
Peter Konrad. In der bestmöglichen<br />
Qualifikation sieht die Berufsgruppe<br />
daher auch die Verantwortung<br />
für die Mitarbeiter.<br />
„Die Forstwirtschaft<br />
ist<br />
systemrelevant<br />
und wir arbeiten<br />
am klimafitten<br />
Wald für die<br />
Zukunft.“<br />
PETER KONRAD<br />
Bundesvorsitzender<br />
der österreichischen<br />
Forstunternehmer<br />
BUSINESS Monat<br />
19
WERTE<br />
FÜR DIE REGIONEN<br />
Die Betriebe der steirischen <strong>Holz</strong>industrie gewährleisten krisensichere regionale Arbeitsplätze ohne langes<br />
Pendeln und erhalten die Wertschöpfung in den Standortgemeinden. Sogar in der derzeitigen Corona-Krise<br />
werden Fach- und Hilfskräfte laufend gesucht.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, ERIKA MAYER PHOTOGRAPHY, MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />
Die Bedeutung eines<br />
gesundes Innen- und<br />
Raumklimas wird in<br />
Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins<br />
immer wichtiger.<br />
<strong>Holz</strong> in Wohnräumen schafft<br />
nicht nur klimatische Behaglichkeit,<br />
sondern fördert auch<br />
das Wohlbefinden und die<br />
Gesundheit. Steiermarkweit<br />
kommt daher <strong>Holz</strong> nicht nur bei<br />
der Errichtung von Einfamilienhäusern,<br />
sondern immer mehr<br />
auch im Geschoßwohnbau zum<br />
Einsatz. Nur zwei Beispiele: In<br />
Graz Reininghaus wird derzeit<br />
ein innovativer <strong>Holz</strong>-Lehmbau<br />
errichtet, in Spielberg wurde<br />
erst im Oktober ein <strong>Holz</strong>wohnbau<br />
mit 24 Wohnungen eröffnet.<br />
Dass sich <strong>Holz</strong> längst als Baustoff<br />
der Zukunft etabliert hat,<br />
unterstreicht auch die Tatsache,<br />
dass Dank der großen Nachfrage<br />
die 2017 eingerichtete befristete<br />
Stiftungsprofessur für „Architektur<br />
und <strong>Holz</strong>bau“ an der<br />
TU Graz unter Professor Tom<br />
Kaden nun bereits nach drei Jahren<br />
in eine unbefristete Professur<br />
übergeführt wurde. So wird<br />
die Bedeutung des <strong>Holz</strong>baus in<br />
der Steiermark auch in der universitären<br />
Ausbildung künftiger<br />
Architektinnen und Architekten<br />
ins richtige Licht gerückt. Dafür<br />
bedarf es der steirischen Sägewerke!<br />
SICHERUNG<br />
REGIONALER<br />
ARBEITSPLÄTZE<br />
Schafft der <strong>Holz</strong>bau für Bewohner<br />
ein gesundes Klima, so<br />
sichert der geniale Baustoff <strong>Holz</strong><br />
zugleich regionale Arbeitsplätze<br />
entscheidend ab. Und in der<br />
Steiermark, Österreichs <strong>Holz</strong>land<br />
Nummer eins, leistet die<br />
heimische <strong>Holz</strong>industrie einen<br />
entscheidenden Beitrag zur Regionalentwicklung,<br />
sodass Ingenieure,<br />
Fach- und Hilfskräfte<br />
auch in den entlegeneren Regionen<br />
des Landes Arbeitsplätze<br />
vorfinden und die Wertschöpfung<br />
in den Standortgemeinden<br />
verbleibt. Auch in Krisen wie<br />
jetzt bleibt die <strong>Holz</strong>indus trie<br />
ein Garant für Beschäftigung.<br />
Den Arbeitskräften in den Regionen<br />
bleibt das wertvolle Gut<br />
Zeit, wenn sie sich Pendlerwege<br />
in die Zentralräume ersparen<br />
können.<br />
Regional verankert agieren<br />
viele steirische <strong>Holz</strong>betriebe<br />
erfolgreich auf dem internationalen<br />
Markt. Erfolge, die aber<br />
nur mit ausgezeichnet qualifizierten<br />
und motivierten Mitarbeitern<br />
zu erreichen sind. „Fast<br />
alle Betriebe könnten noch<br />
fachkräftige Unterstützung<br />
brauchen, jedoch ist es nicht<br />
einfach, die geeigneten Mitarbeiter<br />
zu finden. Aus diesem<br />
20<br />
BUSINESS Monat
Auch im Geschoßwohnbau hält <strong>Holz</strong> immer mehr Einzug.<br />
Die steirische <strong>Holz</strong>industrie liefert die innovativen Vorarbeiten<br />
zu Möbel, Fenster, Böden und für Räume zum Wohlfühlen.<br />
„Betriebe der <strong>Holz</strong>industrie sichern<br />
regionale Arbeitsplätze und schaffen<br />
regionale Wertschöpfung.“<br />
Brigitte Marold (l.), GF <strong>Holz</strong>industrie WKO Steiermark, und<br />
Monika Zechner, Obfrau der <strong>Holz</strong>industrie in der WKO Steiermark<br />
Grund schafft die Fachgruppe<br />
neben einer Vielzahl von fachspezifischen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
Anreize, um junge<br />
Fachkräfte auszubilden. Jeder<br />
Betrieb, der derzeit einen neuen<br />
Lehrling einstellt, wird mit<br />
2.000 € Bonus vom Staat Österreich<br />
belohnt“, sagt Monika<br />
Zechner, Obfrau der Fachgruppe<br />
<strong>Holz</strong>industrie in der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark.<br />
NATUR UND TECHNIK<br />
Rund um den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />
bieten die heimischen Unternehmen<br />
der <strong>Holz</strong>industrie sichere<br />
Arbeitsplätze im spannenden<br />
Themenfeld zwischen Natur und<br />
Technik – gepaart mit hervorragenden<br />
Karrieremöglichkeiten,<br />
die mit der Lehre – begleitend<br />
mit Matura – beginnen und bis<br />
hin zur Chefetage reichen.<br />
Zehn verschiedene Lehrberufe<br />
werden in der <strong>Holz</strong>industrie<br />
ausgebildet. Vom Bautechnischen<br />
Zeichner über den<br />
<strong>Holz</strong>techniker bis hin zum Zimmereitechniker<br />
ist alles dabei.<br />
Fachkräfte, aber auch Hilfskräfte<br />
ohne (<strong>Holz</strong>-)erfahrung werden<br />
laufend gesucht.<br />
Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />
umfasst etwa 220 Betriebe, vom<br />
kleinen Sägewerk bis zu den großen<br />
Herstellern von Fertigteilhäusern,<br />
Möbeln, Parkett und<br />
Fenstern und beschäftigt etwa<br />
6.000 Menschen. Branchenbezogen<br />
ist damit die <strong>Holz</strong>industrie<br />
fünftwichtigster Arbeitgeber<br />
der Steiermark.<br />
HAND,<br />
HIRN &<br />
HERZ FÜRS<br />
HOLZ<br />
Ihr Job in der<br />
<strong>Holz</strong>industrie –<br />
vom Sägewerk<br />
zum Möbelbau<br />
Da gibt’s die<br />
Jobs & Lehrstellen<br />
KRISENRESISTENTE<br />
BRANCHE<br />
Kleine, meist familiengeführte<br />
Sägewerke sind Rundumanbieter<br />
und etablieren sich auch in Nischenbereichen.<br />
Sie sind Spezialisten<br />
für massives Bauholz, bieten<br />
unterschiedliche Sortimente<br />
für Zimmereien, aber auch Baukastensätze<br />
etwa für Hochbeete<br />
in Privathaushalten an. Die steirischen<br />
Großsägewerke sind Weltmarkführer<br />
im CLT-Bereich und<br />
als Lieferanten für <strong>Holz</strong>hochbauten<br />
europaweit und darüber hinaus<br />
sehr gefragt.<br />
Auch den wirtschaftlichen<br />
Zumutungen der Corona-Krise<br />
trotzt die Branche. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />
hat im Vergleich zu anderen<br />
Branchen noch nicht so<br />
großen Schaden durch die Corona-Krise<br />
genommen.<br />
Trotz Krise investieren Unternehmen<br />
der Branche in ihre<br />
Standorte und technologische<br />
Entwicklungen. Auch dies ist<br />
ein kräftiges Statement für die<br />
Standortsicherung in der Steiermark.<br />
www.holzindustriesteiermark.at<br />
INFOS<br />
Fachgruppe der Steirischen<br />
<strong>Holz</strong>industrie:<br />
Rund 220 aktive Betriebe<br />
schaffen Arbeit für<br />
6.000 Menschen<br />
Unternehmen der<br />
steirischen <strong>Holz</strong>industrie:<br />
• Klassische Sägewerke, meist<br />
als Familienbetrieb geführt<br />
• Großsägewerke<br />
• Hersteller von<br />
Fertigteilhäusern, Möbeln,<br />
Parkett, Fenstern und<br />
anderen <strong>Holz</strong>produkten<br />
Was die <strong>Holz</strong>industrie<br />
auszeichnet:<br />
• Sicherer Arbeitgeber<br />
• Klima- und<br />
ressourcenschonend<br />
• Hohes Ausmaß an sozialer<br />
Verantwortung<br />
• Förderung der<br />
Berufsausbildung durch<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
und Unterstützung von<br />
Bildungseinrichtungen<br />
Obfrau: Monika Zechner<br />
Geschäftsführerin:<br />
Brigitte Marold<br />
www.wko.at/stmk/<br />
holzindustrie<br />
Weitere Informationen:<br />
www.<br />
holzindustriesteiermark.at<br />
BUSINESS Monat<br />
21
DIGITALISIERUNG<br />
IST MACHBAR<br />
Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet Betriebe auf dem Weg in die digitale Zukunft. Viele Unternehmen<br />
haben den Schritt bereits gewagt – und sind heute Vorreiter im Innovationswettrennen.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: HOLZCLUSTER STEIERMARK, SHUTTERSTOCK, TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY,<br />
HOHENSINN ARCHITEKTUR, REINHOLZ, KULMER BAU, HANNES NIEDERKÖFLER<br />
CHRISTIAN TIPPELREITHER<br />
Geschäftsführer des<br />
steirischen <strong>Holz</strong>clusters<br />
Die Zeit ist reif. Digitale<br />
Technologien haben<br />
in den letzten Jahren<br />
atemberaubende Fortschritte<br />
gemacht – sie helfen uns, zeitliche<br />
und räumliche Grenzen<br />
zu überwinden, Ressourcen effizienter<br />
zu nutzen und Ideen<br />
umzusetzen, die vor Kurzem<br />
noch utopisch erschienen<br />
sind. Viele Branchen profitieren<br />
von der Digitalisierung,<br />
nicht zuletzt die <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />
„Digitale Innovationen<br />
bringen die Chance,<br />
die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Sparte zu steigern.<br />
Unser Kernanspruch<br />
als Cluster ist, die <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />
für die<br />
Zukunft zu stärken und schlagkräftiger<br />
zu machen“, sagt<br />
Christian Tippelreither.<br />
Als Geschäftsführer des steirischen<br />
<strong>Holz</strong>clusters hat er ein<br />
ganz bestimmtes Bild davon,<br />
wie Digitalisierung in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />
aussehen kann. Sein<br />
Verständnis geht über Homeoffice,<br />
Breitbandanschluss und<br />
IT-Infrastruktur hinaus: „Mit<br />
digitalen Technologien lässt<br />
sich das Auftreten am Markt<br />
verbessern, die Interaktion mit<br />
Kunden vorantreiben und innovative<br />
Prozesse im Unternehmen<br />
verankern, die sich wesentlich<br />
auf die Produktivität<br />
auswirken“, sagt Tippelreither.<br />
Spannend und gleichzeitig herausfordernd<br />
sind für ihn diese<br />
Entwicklungen – die sowohl<br />
im Kleinbetrieb als auch in<br />
großen Industrieunternehmen<br />
Einzug finden.<br />
„KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ“<br />
Robotik, Bildgebung, Blockchain<br />
– das sind alles hochtechnologische<br />
Themen, die man<br />
in der Industrie im Blick haben<br />
sollte. Es gibt aber auch einfache<br />
Systeme, die für den kleinen<br />
Tischlerbetrieb interessant<br />
sind. Digital heißt nicht automatisch<br />
kompliziert“, sagt Tippelreither.<br />
Der <strong>Holz</strong>cluster will<br />
Bewusstsein schaffen, dass Digitalisierung<br />
für jede Betriebsgröße<br />
machbar ist – und leistbar<br />
ist. Mit der Förderschiene<br />
„Spitzen!Leistung“ werden Betriebe<br />
bei Digitalisierungsprojekten<br />
mit Zuschüssen im fünfstelligen<br />
Bereich unterstützt.<br />
DAS ZIEL DAHINTER:<br />
Den <strong>Holz</strong>bau vom Nischendasein<br />
zum Standardprodukt weiterzuentwickeln.<br />
Auf bautechnischer<br />
Seite hat sich da schon<br />
einiges getan, man denke da an<br />
die Modulbauweise und die Weiterentwicklung<br />
verschiedenster<br />
Baufunktionen. „Es braucht aber<br />
noch weitere digitale Aspekte,<br />
um Anschluss zu finden“, sagt<br />
Tippelreither und bringt Beispiele,<br />
wie das vom Planungsprozess<br />
bis zur Gestaltung vom<br />
Interieur gelingen kann.<br />
22<br />
BUSINESS Monat
BEST-PRACTICE-<br />
BEISPIELE:<br />
ARCHITEKTURBÜRO HOHENSINN<br />
Das Grazer Büro konzeptioniert und führt den Bau von Hotelanlagen,<br />
Tourismusressorts oder Justizbauten aus. Mit ihrer Dienstleistungs- und<br />
Geschäftsmodellinnovation, dem „Building Information Modeling“, gehen<br />
sie neue Wege in der Planungsmethodik. Die digitalen Schnittstellen<br />
zwischen Planung und Ausführung zeigen ein Zukunftssystem für<br />
die steirische Bauwirtschaft vor.<br />
COMMOD HOUSE<br />
Das erste mitwachsende Modulhaus am Markt wird seit bald<br />
zehn Jahren stark nachgefragt. COMMOD House ist ökologisch,<br />
flexibel und wertbeständig. Vom innovativen Geschäftsmodell<br />
über die Kundeninteraktion bis hin zum Marktauftritt zeigt das<br />
junge Unternehmen völlig neue Ansätze vor.<br />
www.commod-house.com<br />
REINHOLZ<br />
Der <strong>Holz</strong>baumeister Reinhard Hansmann<br />
aus Oberwölz hat ein patentiertes<br />
<strong>Holz</strong>bausystem entwickelt, das völlig<br />
ohne künstliche Baustoffe auskommt<br />
und als Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit<br />
gilt. Die dafür neu gegründete<br />
Firma Reinholz wurde vom <strong>Holz</strong>cluster<br />
bei der Einbindung von digitalen Geschäftsprozessen<br />
unterstützt. Mehr Infos<br />
unter www.reinholz.at<br />
HUTTER ACUSTIX<br />
Geht es ums Bändigen von Lärm, um optimale Klangverhältnisse<br />
für Musik, Erholung oder produktives Arbeiten, setzt der<br />
steirische Familienbetrieb auf maximale digitale Interaktion<br />
mit seinen Kunden. Interessenten können bei Hutter Acustix<br />
ihre persönlichen Klangräume erleben, ehe sie überhaupt produziert<br />
werden. www.hutter.co.at<br />
KULMER BAU<br />
In der Region als einer der großen<br />
<strong>Holz</strong>bauer bekannt, setzt die Kulmer<br />
<strong>Holz</strong>- und Leimbau GmbH auf neue<br />
Kommunikationsmittel. Unterstützt<br />
vom <strong>Holz</strong>cluster stellte das Unternehmen<br />
auf digitale interne Geschäftsprozesse<br />
um. Vom digitalen Bauakt über<br />
die digitale Verknüpfung von Betriebsgelände<br />
hin zur Baustelle läuft bei Kulmer<br />
immer mehr ohne Papier ab.
RENAISSANCE EINER<br />
Natürlich, ökologisch, nachwachsend, klimafreundlich, flexibel … <strong>Holz</strong> hat viele Vorteile.<br />
Kein Wunder also, dass auch in der steirischen Baubranche immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />
Eine Entwicklung, die auch dem Ziel der Dekarbonisierung entgegenkommt.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER, HELMUT LUNGHAMMER, GO-ART/GEORG OTT, OLIVER WOLF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/SIMON OBERHOFER<br />
Warum stehen<br />
alte Bauernhäuser<br />
oft<br />
nach 400<br />
Jahren nach wie vor robust<br />
da, während andere Bauten<br />
schon nach viel kürzerer Zeit<br />
ihre Lebensdauer überschritten<br />
haben? Die Antwort ist,<br />
dass Bauernhäuser mit dem<br />
Baustoff <strong>Holz</strong> gebaut wurden.<br />
Geriet der Baustoff <strong>Holz</strong> in<br />
den letzten Jahrzehnten etwas<br />
in Vergessenheit, erlebt er nun<br />
eine Renaissance. So hat sich<br />
der <strong>Holz</strong>bauanteil, also Bauwerke,<br />
bei denen mehr als 50<br />
Prozent der tragenden Konstruktion<br />
aus <strong>Holz</strong> oder <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />
sind, in Österreich<br />
von 14 Prozent im Jahr 1998 auf<br />
24 Prozent im Jahr 2018 gesteigert.<br />
Und eine weitere Steigerung<br />
ist zu erwarten. Denn<br />
<strong>Holz</strong> erfüllt genau die Kriterien,<br />
die beim Gebäudebau<br />
entscheidend sind: Die Bauzeit<br />
soll möglichst kurz und die<br />
Planung flexibel und vielfältig<br />
sein.<br />
KLIMASCHÜTZER<br />
<strong>Holz</strong> als Baustoff ist aber<br />
nicht nur praktisch, sondern<br />
ist im Sinne der Dekarbonisierung<br />
auch dringend notwendig.<br />
Bis 2050 soll Europa der<br />
erste klimaneutrale Kontinent<br />
sein. Heimisches <strong>Holz</strong> bringt<br />
alle Voraussetzungen mit, um<br />
dieses Vorhaben zu unterstützen:<br />
Es fungiert als CO 2<br />
-Speicher,<br />
wächst, ohne dabei graue<br />
Energie zu erzeugen beziehungsweise<br />
kann ohne großen<br />
Energieaufwand entsorgt<br />
werden, erfordert nur kurze<br />
Transportwege und ist damit<br />
ökologisch anderen Materialien<br />
um Längen voraus.<br />
NEUE TECHNIKEN<br />
UND INNOVATIONEN<br />
<strong>Holz</strong> ist daher der ideale,<br />
ökologische Zukunftsbaustoff.<br />
Eine Entwicklung, die<br />
Doris Stiksl, Geschäftsführerin<br />
von pro<strong>Holz</strong> Steiermark,<br />
mehr als begrüßt. „Dank dem<br />
hohen technischen, ökonomischen<br />
und gestalterischen<br />
Potenzial hat <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />
schon längst seinen Weg<br />
aus der Nische gefunden. Beispielgebende<br />
Projekte, wie das<br />
Wohnprojekt Q7 am Areal<br />
der Reininghaus-Gründe,<br />
zeigen<br />
auf,<br />
24<br />
BUSINESS Monat
„Graz ist ja Klima-<br />
Innovationsstadt und wir<br />
wollen zur Klimaschutz-<br />
Vorzeigestadt werden – daher<br />
forcieren wir Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />
„Es gibt auch schon für die<br />
Zukunft eine lange Liste an<br />
<strong>Holz</strong>bau-Projekten, die wir im<br />
Sinne der Ressourcenschonung,<br />
der Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />
umsetzen wollen.“<br />
GÜNTER RIEGLER<br />
Finanzstadtrat und GBG-<br />
Eigentümervertreter<br />
„Dank dem hohen technischen,<br />
ökonomischen und gestalterischen<br />
Potenzial hat <strong>Holz</strong> als<br />
Baustoff schon längst seinen<br />
Weg aus der Nische gefunden.“<br />
„Als GBG ist es uns wichtig, einen<br />
nachhaltigen Kreislauf in all<br />
unseren Bereichen umzusetzen.“<br />
GÜNTER HIRNER<br />
GBG Geschäftsführer<br />
SIEGFRIED NAGL<br />
Bürgermeister Graz<br />
DORIS STIKSL<br />
pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
Geschäftsführerin<br />
BUSINESS Monat<br />
25
Innovativer <strong>Holz</strong>bau<br />
tut Mensch<br />
und Natur gut.<br />
was alles möglich ist.“ Lange<br />
galt die Ressource <strong>Holz</strong> als<br />
sensibler Baustoff. Aber auch<br />
hier fand ein Umdenken statt.<br />
„Dank intensiver Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeit können<br />
wir immer höher und mit<br />
immer weiteren Spannweiten<br />
bauen“, ergänzt Stiksl.<br />
Diesem Umdenken im Bereich<br />
<strong>Holz</strong>bau wird auch im<br />
Hochschulbereich Rechnung<br />
getragen. So gibt es seit 2017<br />
die erste Professur für Architektur<br />
und <strong>Holz</strong>bau Österreichs<br />
an der TU Graz unter<br />
Leitung des renommierten Architekten<br />
Tom Kaden.<br />
HOLZBAU<br />
FINDET STADT<br />
Von Wohnhäusern bis zu<br />
Kommunalbauten wie Schulen,<br />
Kindergärten und Pflegeheimen<br />
findet <strong>Holz</strong> immer<br />
öfter Verwendung. Denn obwohl<br />
<strong>Holz</strong> zu den leichten<br />
Baustoffen gehört, kann es<br />
trotzdem eine hohe Traglast<br />
aufnehmen – ein Vorzug, der<br />
gerade im städtischen Wohnbau,<br />
wo der Platz begrenzt ist,<br />
zum Einsatz kommt. „Graz hat<br />
in der Stadtentwicklung bereits<br />
vor 20 Jahren den Weg<br />
der Nachverdichtung eingeschlagen.<br />
Das bedeutet, wir<br />
weisen kein neues Bauland<br />
aus, sondern entwickeln das<br />
Bestehende weiter und konsumieren<br />
Baulandreserven. Sanierungen<br />
und Aufstockungen<br />
sind Bereiche, in denen sich<br />
<strong>Holz</strong> als Baustoff, gerade im<br />
innerstädtischen Raum, hervorragend<br />
eignet. Aber auch<br />
im Neubau kann man <strong>Holz</strong> gut<br />
einsetzen“, weiß Graz-Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl. Nicht<br />
nur aufgrund der baulichen<br />
Vorteile ist er ein Fan des<br />
Rohstoffes. „Die Verwendung<br />
von <strong>Holz</strong> als Baustoff zählt<br />
für mich zum aktiven Klimaschutz!<br />
In Österreich wächst<br />
mehr <strong>Holz</strong> nach als wir ernten.<br />
Graz ist ja Klima-Innovationsstadt<br />
und wir wollen zur<br />
Klimaschutz-Vorzeigestadt<br />
werden – daher forcieren wir<br />
Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />
Allein in Graz gibt es zahlreiche<br />
Beispiele gelungener<br />
und zukunftsweisender <strong>Holz</strong>bau-Architektur,<br />
denn das bereits<br />
erwähnte Wohnprojekt<br />
Q7, bei dem die balloon Architekten<br />
und Hohensinn Architektur<br />
206 Wohneinheiten auf<br />
sechs Geschoßen in <strong>Holz</strong>bau<br />
geplant haben, ist bei Weitem<br />
nicht das einzige Leuchtturmprojekt<br />
im Bereich <strong>Holz</strong>bau.Der<br />
<strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-Allee<br />
der Wohnbaugruppe Ennstal<br />
in Graz, geplant von Nussmüller<br />
Architekten, wurde erst<br />
vor Kurzem beim diesjährigen<br />
BigSEE Award ausgezeichnet.<br />
Die Jugendzentren Echo und<br />
Grünanger wurden als eingeschoßiger<br />
<strong>Holz</strong>massivbau<br />
umgesetzt. Beim Raiffeisen<br />
Sportpark in der Hüttenbrennergasse<br />
wurde ein <strong>Holz</strong>dach<br />
mit gewaltigen Dimensionen<br />
verwirklicht. Und die Volksschule<br />
Schönbrunngasse in<br />
Mariatrost wurde etwa in <strong>Holz</strong>bauweise<br />
in Passivhausqualität<br />
verwirklicht. Hierfür gab es<br />
die Auszeichnung Klima:Aktiv<br />
Gold Standard.<br />
VON ANFANG AN<br />
Die Stadt Graz trägt aber<br />
nicht nur in puncto <strong>Holz</strong>bau zu<br />
einem gesunden Klima bei, sondern<br />
auch zum Schutz der Ressource<br />
<strong>Holz</strong> – durch einen nach-<br />
26<br />
BUSINESS Monat
Der <strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-<br />
Allee wurde erst vor kurzem<br />
beim diesjährigen BigSEE<br />
Award ausgezeichnet.<br />
haltig bewirtschafteten Wald.<br />
Günter Hirner, Geschäftsführer<br />
der GBG Gebäude- und Baumanagement<br />
Graz, dazu: „Als GBG<br />
ist es uns wichtig, einen nachhaltigen<br />
Kreislauf in all unseren<br />
Bereichen umzusetzen. Dazu<br />
gehört auch die Bewirtschaftung<br />
der der Stadt zugehörigen<br />
Waldflächen.“ Und die können<br />
sich in Graz sehen lassen. Rund<br />
25 Prozent der Grazer Stadtfläche<br />
sind mit Wald bedeckt und<br />
machen die Murmetropole zu<br />
einer der grünsten Städte Österreichs.<br />
Um den Wald klimafit<br />
bewirtschaften zu können,<br />
müssen natürlich auch Bäume<br />
entnommen werden. Diese<br />
werden dann in den Werkstätten<br />
der GBG weiterverarbeitet.<br />
„Diese hochwertigen Möbelstücke<br />
sind gleichzeitig CO 2<br />
-<br />
Speicher und tragen so wiederum<br />
zum Klimaschutz bei,“ so<br />
Hirner.<br />
UNVERGLEICHBARES<br />
RAUMKLIMA<br />
<strong>Holz</strong> ist also ein bedeutender<br />
Klimaschützer. Aber auch innerhalb<br />
der vier Wände sorgt<br />
<strong>Holz</strong> für ein gutes Klima. Medizinische<br />
Studien bestätigen:<br />
Wer in und mit Massivholz<br />
wohnt, lebt gesünder und entspannter.<br />
<strong>Holz</strong> in Kindergärten<br />
und Schulen zum Beispiel<br />
macht Kinder ruhiger und konzentrationsfähiger.<br />
Außerdem<br />
sind sowohl Raumklima als<br />
auch die Luftqualität in „<strong>Holz</strong>räumen“<br />
wesentlich besser und<br />
gesünder, da <strong>Holz</strong> die Schadstoffe<br />
in der Luft verdünnt und<br />
die Luftfeuchtigkeit reguliert.<br />
„Das Feedback auf die bisher<br />
umgesetzten <strong>Holz</strong>bauten im<br />
kommunalen Bereich ist mehr<br />
als positiv“, freut sich Finanzstadtrat<br />
und GBG-Eigentümervertreter<br />
Günter Riegler. „Es<br />
gibt auch schon für die Zukunft<br />
eine lange Liste an <strong>Holz</strong>bau-Projekten,<br />
die wir im Sinne<br />
der Ressourcenschonung, der<br />
Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />
umsetzen wollen.“ Denn<br />
bis ins Jahr 2022 benötigt allein<br />
die Stadt Graz rund 80 zusätzliche<br />
Volksschulklassen,<br />
um dem Bevölkerungswachstum<br />
der Stadt gerecht zu werden.<br />
Da sind Zukunftsvisionen,<br />
die auf <strong>Holz</strong> bauen, genau der<br />
richtige Weg.<br />
BUSINESS Monat<br />
27
DEN HOLZBAU<br />
WEITERDENKEN<br />
130 Millionen Euro investiert die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe bis Ende 2022 in die Erweiterung des<br />
obersteirischen Standortes Leoben: Ein topmodernes Brettsperrholzwerk wird im Anschluss an das<br />
Sägewerk errichtet – eine Investition in die Zukunft, so Vorstandsvorsitzender DI Richard Stralz.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, MAYR-MELNHOF HOLZ, P. OTT. PIERER.AT, MORGENSTERN, HOHENSINN, BYGGEINDUSTRIEN VSINDRE SVERDRUP STRAND<br />
Richard Stralz, CEO der<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Holding:<br />
„Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />
noch viel gesamthafter als<br />
bisher denken.“<br />
28<br />
BUSINESS Monat
Die Erweiterung des Sägewerkstandorts<br />
in Leoben mit einem Brettsperrholzwerk<br />
nach neuestem Stand der Technik, errichtet<br />
mit <strong>Holz</strong>bauprodukten aus dem eigenen<br />
Unternehmen, wird ab <strong>2021</strong> umgesetzt.<br />
„Es geht immer<br />
mehr darum,<br />
möglichst viel an<br />
Vorleistungen im<br />
Werk zu erbringen,<br />
um die Bauzeit vor<br />
Ort möglichst zu<br />
verkürzen.“<br />
RICHARD STRALZ<br />
CEO der Mayr-Melnhof<br />
<strong>Holz</strong> Holding AG<br />
Die Brettsperrholz-Technologie<br />
hat eine Art Baurevolution<br />
angestoßen. Mayr-Melnhof<br />
<strong>Holz</strong> errichtet ein neues Werk<br />
im Anschluss an das Sägewerk<br />
in Leoben. Was sind die<br />
Vorteile des Brettsperrholzes?<br />
Richard Stralz: Brettsperrholz<br />
wurde zwar erst um das Jahr<br />
2000 entwickelt, ist aber längst<br />
schon der Werkstoff der Zukunft.<br />
Damit ist systematisches Bauen<br />
möglich, es ist umweltfreundlich<br />
und wie alle Baustoffe aus<br />
<strong>Holz</strong> CO 2<br />
-neutral, vor allem dieses<br />
letzte Argument macht es<br />
zu DEM Baustoff für unsere Zukunft,<br />
denn wir müssen auch<br />
beim Bauen an unsere Umwelt<br />
und die nächsten Generationen<br />
denken. Der Klimawandel ist nur<br />
zu bekämpfen, wenn wir auch im<br />
Bauwesen das CO 2<br />
-Aufkommen<br />
drastisch reduzieren, und dazu<br />
muss der CO 2<br />
-Verbrauch des<br />
verwendeten Baumaterials über<br />
den gesamten Lebenszyklus –<br />
von der Herstellung bis zum Recyceln<br />
– berücksichtigt werden.<br />
<strong>Holz</strong> ist hier unschlagbar im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Baumaterialien.<br />
Auch bautechnisch<br />
bringt Brettsperrholz große Vorteile<br />
mit: <strong>Holz</strong>lamellen werden<br />
in drei bis neun Lagen kreuzweise<br />
miteinander verklebt, dieser<br />
Aufbau macht die Bauelemente<br />
sehr formstabil und luftdicht bei<br />
äußerst geringem Eigengewicht<br />
und damit vielseitig einsetzbar.<br />
Da der Brettsperrholzmarkt<br />
jährlich im zweistelligen Bereich<br />
wächst und unser bestehendes<br />
Brettsperrholzwerk am Standort<br />
in Gaishorn an seine Kapazitätsgrenze<br />
angelangt ist, haben wir<br />
uns entschlossen, eine Erweiterungsinvestition<br />
zu tätigen und<br />
ein neues Werk nach dem letzten<br />
Stand der Technik zu errichten.<br />
Wann ist die Fertigstellung<br />
geplant?<br />
Wir werden aufgrund der Corona-Pandemie<br />
etwas verzögert<br />
<strong>2021</strong> zu bauen beginnen und Mitte,<br />
Ende 2022 in den Probebetrieb<br />
gehen. Wir sind in der glücklichen<br />
Lage, dass wir das neue<br />
Werk unmittelbar im Anschluss<br />
an unser Sägewerk errichten<br />
können, das heißt, der Schnittholztransport<br />
zum Weiterverarbeitungswerk<br />
fällt weg – ein immenser<br />
zusätzlicher Pluspunkt<br />
bei der Umweltfreundlichkeit des<br />
in Leoben hergestellten Brettsperrholzes.<br />
Aber es gibt noch zusätzliche<br />
Investitionen …<br />
Zusätzlich investieren wir in<br />
eine moderne Schnittholznachsortierung,<br />
in ein Hochleistungshobelwerk<br />
und angeschlossen daran<br />
in ein Hochregallager für das<br />
Schnittholz – alles Investitionen,<br />
die zum Teil bereits zur Modernisierung<br />
des bestehenden Sägewerks<br />
gehören, mit der wir nach<br />
der Fertigstellung des neuen<br />
Werkes weitermachen werden.<br />
Durch die Nähe von Sägewerk<br />
und Brettsperrholzwerk können<br />
wir die notwendigen Transportfahrzeuge<br />
elektrisch betreiben.<br />
Also auch hier setzen wir alles<br />
daran, das neue Werk so ökologisch<br />
wie möglich auszurichten.<br />
Dazu werden wir die Halle mit einer<br />
Photovoltaikanlage ausrüsten,<br />
um auch bei der Stromproduktion<br />
unseren Beitrag zu leisten.<br />
Und selbstverständlich werden<br />
die neuen Hallen wo möglich<br />
und sinnvoll mit unseren eigenen<br />
PEFC-zertifizierten <strong>Holz</strong>bauprodukten<br />
für Wand-, Decken- und<br />
Dachkonstruktionen gebaut.<br />
BUSINESS Monat<br />
29
Brettsperrholz revolutioniert derzeit den <strong>Holz</strong>-Wohnbau: Standardisierte<br />
Planungsprozesse und fixfertige Raummodule inklusive<br />
integrierter Haustechnik sind die Themen in der Umsetzung.<br />
CEO Richard Stralz und CFO Michael Wolfram sind stolz<br />
auf die Auszeichnung „Austria’s Leading Companies 2020“.<br />
Wie hoch ist die Investition<br />
und wie schaut der Plan für<br />
die Zukunft aus?<br />
Die Investition ist Teil eines<br />
mehrstufigen Investitionsplans<br />
und beträgt 130<br />
Millionen Euro inklusive<br />
Nachsortier- und Hobelwerk.<br />
Mit dem Brettsperrholzwerk<br />
folgen wir unserer Strategie,<br />
den Added Value, also<br />
den Bearbeitungswert unserer<br />
Produkte, zu erhöhen. Das<br />
bedeutet, je mehr Bearbeitungsschritte<br />
am Bauelement<br />
direkt im Werk im Rahmen<br />
der Vorfertigung erfolgen können,<br />
umso höher ist die Wertschöpfung.<br />
In einem folgenden<br />
Ausbauschritt planen wir, den<br />
Vorfertigungsgrad noch weiter<br />
zu erhöhen, beispielsweise<br />
durch den Einbau von Fenstern<br />
oder das Aufbringen von Fassadenelementen.<br />
Was wir diesbezüglich<br />
schlussendlich dann<br />
umsetzen werden, entscheiden<br />
wir, wenn das Werk in der<br />
derzeit geplanten Ausbaustufe<br />
– Produktion der Brettsperrholzelemente<br />
und moderner<br />
CNC-Abbund – realisiert ist.<br />
Im <strong>Holz</strong>bau wird das<br />
Kom plett angebot immer<br />
wichtiger. Was ist darunter<br />
zu verstehen?<br />
Der Trend geht eindeutig<br />
dorthin, dass auf der Baustelle<br />
nur mehr zusammengebaut<br />
wird. Es ist die Aufgabe der Industrie,<br />
dieses Zusammenbauen<br />
so zu erleichtern, dass am<br />
Bau schneller gearbeitet werden<br />
kann, damit wird zugleich<br />
auch dem Fachkräftemangel,<br />
den es aktuell ja leider gibt,<br />
entgegengewirkt. Wenn wir es<br />
schaffen, Module für Gebäude<br />
effizient in der Fabrik vorzufertigen<br />
sowie sie so zu konstruieren,<br />
dass sie auf der Baustelle<br />
sehr einfach zu montieren sind,<br />
dann wird eine Facharbeiterin,<br />
ein Facharbeiter pro verfügbarer<br />
Zeiteinheit mehr schaffen,<br />
also mehr Quadratmeter verlegen<br />
und aufstellen können.<br />
Werden diese Komplettangebote<br />
schon umgesetzt?<br />
Ja, das gibt es aktuell bereits<br />
bei Raummodulen einiger großer<br />
Anbieter. Das Unternehmen<br />
Kaufmann-Bausysteme<br />
in Kalwang, bei dem Mayr-<br />
Melnhof <strong>Holz</strong> auch beteiligt<br />
ist, verfolgt die Philosophie,<br />
fixfertige Raumzellen inklusive<br />
Elektronik und Installationen<br />
im Werk herzustellen.<br />
Auf der Baustelle müssen diese<br />
dann nur mehr versetzt und<br />
zusammengeschlossen sowie<br />
die Fassadenarbeiten erledigt<br />
werden. Die Vorteile liegen auf<br />
der Hand: Weniger Koordinationsaufwand<br />
auf der Baustelle<br />
bei vorab gut kalkulierbaren<br />
Projektkosten und Bauzeiten.<br />
Die Herstellung der Module<br />
kann man sich wie eine Fließfertigung<br />
unter optimalen „Laborbedingungen“<br />
vorstellen:<br />
Die Gewerke arbeiten in der<br />
Halle bei definierten gleichbleibenden<br />
Bedingungen witterungsunabhängig.<br />
Neben der<br />
Möglichkeit der Auswahl von<br />
standardisierten Modulen werden<br />
Hersteller von <strong>Holz</strong>bauelementen<br />
und Komplettanbieter<br />
aber auch zukünftig Architektenwünschen<br />
entgegenkommen<br />
und individuell geplante<br />
Wände, Decken sowie fertige<br />
Raummodule herstellen müssen.<br />
Wie gestalten sich<br />
die Markt lage und die<br />
Nachfrage nach den<br />
Brettsperrholzsystemen?<br />
Wir sind mit Brettsperrholzprodukten<br />
hauptsächlich in<br />
den DACH-Märkten sowie in<br />
Italien und Skandinavien tätig.<br />
Diese Märkte sind alle sehr<br />
holzfreundlich. Nur ein Beispiel<br />
aus Deutschland: In Berlin<br />
wird am alten Flughafen<br />
Tegel ein neues Wohnquartier<br />
errichtet werden mit dem ganz<br />
klaren Wunsch der Politik,<br />
dass es klimaneutral und unter<br />
Verwendung nachwachsender<br />
Rohstoffe gebaut werden muss.<br />
30<br />
BUSINESS Monat
Auch das Headquarter<br />
von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />
in Leoben zeigt, was<br />
<strong>Holz</strong>bau heute kann,<br />
ebenso Bauprojekte wie<br />
Graz-Reininghaus, LKH<br />
Graz, der Josefhof in<br />
Graz oder die Sydskogen<br />
Schule in Bødalen in<br />
Norwegen.<br />
Eine Vorgabe, die eindeutig für<br />
eine <strong>Holz</strong>bauweise spricht.<br />
Wo sehen Sie im<br />
<strong>Holz</strong>bau den größten<br />
Entwicklungsbedarf?<br />
Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />
noch viel gesamthafter denken.<br />
Das heißt, wir müssen die<br />
gesamte Haustechnik, den gesamten<br />
Planungsprozess und<br />
das Thema Veränderung des<br />
Lebenszyklus der Menschen<br />
einbeziehen. Nehmen wir eine<br />
junge Familie mit Kindern.<br />
Bei einem Bauvorhaben muss<br />
bereits in der Planungsphase<br />
berücksichtigt werden, dass<br />
später, wenn die Kinder erwachsen<br />
sind und ausziehen,<br />
der frei gewordene Raum beispielsweise<br />
durch die Möglichkeit,<br />
Wände zu versetzen, flexibel<br />
umgestaltet werden kann.<br />
Ein weiteres Thema betrifft<br />
die Installationen. Sehr weit<br />
gediegen sind die Entwicklungen<br />
bereits bezogen auf die<br />
Elektroinstallationen, Handlungsbedarf<br />
besteht aber noch<br />
bei Installationen für Nassbereiche,<br />
denn hier geht es um<br />
den eigentlich einzigen Feind,<br />
den <strong>Holz</strong> hat: Wasser. Es wird<br />
Lösungen und Standardisierungen<br />
für Nasszellenmodule<br />
geben, die nicht nur im wahrsten<br />
Sinne des Wortes wasserdicht<br />
sind, sondern auch<br />
Sensoren enthalten, die Undichtheiten<br />
umgehend melden<br />
und bewusst mit Revisionsöffnungen<br />
versehen sind, damit<br />
eine Reparatur, wenn notwendig,<br />
nicht aufwendig ist. Smarttechnologie<br />
und Digitalisierung<br />
werden also im <strong>Holz</strong>bau<br />
zunehmend Einzug halten.<br />
GRÖSSTE INVESTITION DER UNTERNEHMENSGESCHICHTE<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> wurde 1850 gegründet. Der<br />
Traditionsbetrieb ist im Besitz der F. Mayr-Melnhof-Saurau<br />
Industrie Holding und in die Bereiche<br />
Schnittholz und Weiterverarbeitung gegliedert.<br />
Rund 3,2 Millionen Tonnen <strong>Holz</strong> aus ausschließlich<br />
nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der<br />
Nähe der Sägewerkstandorte in Leoben (hier<br />
befindet sich auch der Hauptsitz der Unternehmensgruppe),<br />
Paskov (Tschechien) und Efimovskij<br />
(Rumänien) verarbeitet Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />
jährlich. Die <strong>Holz</strong>weiterverarbeitung erfolgt an<br />
vier Standorten: in Gaishorn und Reuthe (beide<br />
Österreich) sowie in Wismar und Olsberg (beide<br />
in Deutschland).<br />
Das <strong>Holz</strong>bau-Produktionsprogramm von<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> umfasst Schnittholz, Brettschichtholz<br />
und Sonderbauteile, Brettschichtholzdecken,<br />
-dielen und -wandelemente,<br />
Brettsperrholz, <strong>Holz</strong>-Beton-Verbundelemente<br />
(hergestellt im Joint Venture mit der Kirchdorfer<br />
Fertigteilholding GmbH), Betonschalungstechnik<br />
sowie Pellets. Alle Produkte sind PEFC-zertifiziert.<br />
Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> erwirtschaftete 2019 einen<br />
konsolidierten Konzernumsatz von rund 669 Millionen<br />
Euro und beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Nach Inbetriebnahme des Brettsperrholzwerkes<br />
in Gaishorn 2008 konnte schon 2015 die Brettsperrholzkapazität<br />
verdoppelt werden, 2019 wurde<br />
die Kapazitätsgrenze erreicht. Bereits 2015/16<br />
investierte Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> 40 Millionen Euro<br />
in die Kernstandorte.<br />
Ab <strong>2021</strong> wird ein zweites Brettsperrholzwerk,<br />
angeschlossen an das Sägewerk in Leoben,<br />
errichtet, außerdem werden umfangreiche Investitionen<br />
in eine neue Nachsortierung, in ein<br />
Hochleistungshobelwerk und ein daran angeschlossenes<br />
Hochregallager für das Schnittholz<br />
getätigt: Das gesamte Investitionsvolumen beträgt<br />
130 Millionen Euro, die größte Investition in<br />
der langen Firmengeschichte. Der Probebetrieb<br />
soll ab Mitte 2022 starten.<br />
BUSINESS Monat<br />
31
EINE IDEE<br />
ZIEHT KREISE<br />
Der Wohlfühlfaktor stand beim Bau des neuen legero united<br />
campus in Feldkirchen im Vordergrund. Erreicht wurde<br />
das mit <strong>Holz</strong>, das sich durch den gesamten Bau zieht.<br />
Ein zufriedenes Resümee zieht auch CEO Stefan Stolitzka.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />
Herr Stolitzka, warum war es<br />
Ihnen so wichtig, so viel <strong>Holz</strong> wie<br />
möglich in den Bau des legero<br />
united campus zu integrieren?<br />
Stefan Stolitzka: Es gab vorab Überlegungen<br />
an die Anforderungen, die<br />
wir an den Campus, der aus zwei ringförmigen<br />
Gebäudekomplexen besteht,<br />
stellen. In erster Linie standen der<br />
Wohlfühlfaktor und eine ideale Umgebung<br />
für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter im Vordergrund, erst danach<br />
kam der Gedanke der Nachhaltigkeit.<br />
Und nachdem <strong>Holz</strong> beide Kriterien<br />
erfüllt, war die Wahl einfach.<br />
In welchen Bereichen lässt sich<br />
<strong>Holz</strong> im neuen Headquarter finden?<br />
<strong>Holz</strong> als Bauelement zieht sich<br />
durch das gesamte Gebäude – vom<br />
kompletten 1. Stock, der in <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
errichtet wurde, über die<br />
gläserne Fabrik bis zu den Wandverkleidungen<br />
der Meeting-Räume. Insgesamt<br />
wurden 500 Tonnen an heimischem<br />
<strong>Holz</strong> verbaut. Das heißt,<br />
das sind gleichzeitig 500 Tonnen<br />
CO 2<br />
, die dadurch gebunden werden.<br />
Was sind Ihrer Meinung nach<br />
die Vorteile von <strong>Holz</strong> gegenüber<br />
anderen Materialien?<br />
CO 2<br />
-Speicherung, die lokale Verfügbarkeit,<br />
das unschlagbar angenehme<br />
Raumgefühl, akustische und<br />
klimatische Eigenschaften, Speicherkapazitäten<br />
… die Liste der Vorteile<br />
ist lang.<br />
Der Campus ist seit knapp einem<br />
Jahr fertiggestellt. Wie fällt das<br />
Feedback der Mitarbeiterinnen<br />
32<br />
BUSINESS Monat
und Mitarbeiter sowie<br />
von Ihnen persönlich aus?<br />
Sehr positiv. Das Ambiente ist noch<br />
viel besser, als man es sich hätte vorstellen<br />
können. Das neue Headquarter liegt<br />
an einem der größten Verkehrsknotenpunkte<br />
der Umgebung. Im Innenbereich<br />
merkt man davon aber nichts.<br />
Die GerambRose 2020, das Umwelt-<br />
Zertifikat der ÖGNI in Platin …<br />
der legero united campus ist trotz<br />
seines jungen Alters schon mehrfach<br />
ausgezeichnet. Wie wichtig sind solche<br />
Auszeichnungen für Sie?<br />
Solche Auszeichnungen freuen mich<br />
sehr und machen auch die „legero united“-<br />
Familie stolz. Man bekommt damit bestätigt,<br />
dass die Anforderungen, die man an<br />
sich selber gestellt hat, die richtigen waren.<br />
Auch im Bereich der Schuhproduktion<br />
legen Sie sehr viel Wert auf<br />
Nachhaltigkeit. Was kann man sich<br />
darunter vorstellen?<br />
Wir arbeiten sehr stark daran, unseren<br />
CO 2<br />
-Footprint zu senken. Das betrifft<br />
auch die Schuhproduktion. Mittlerweile<br />
sind alle unsere Marken – Legero,<br />
Superfit, Think! und Vios – mit dem Österreichischen<br />
Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />
Sie sind ja auch Präsident der<br />
Industriellenvereinigung Steiermark.<br />
Welche Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für den<br />
Wirtschaftsstandort Steiermark?<br />
Die Steiermark wird nicht umsonst<br />
grünes Herz Österreichs genannt. Der<br />
Wald und damit auch <strong>Holz</strong> spielt für die<br />
heimische Wirtschaft eine enorm große<br />
Rolle. Die <strong>Holz</strong>industrie gehört zu den<br />
fünf größten Branchen in der Steiermark<br />
und beschäftigt über zehntausend<br />
Menschen. Bemerkenswert ist dabei<br />
vor allem die Entwicklung der Steiermark<br />
vom reinen <strong>Holz</strong>lieferanten zu einer<br />
Riesenindustrie mit extrem hoher<br />
Wertschöpfung in alle möglichen Produktrichtungen.<br />
Ist <strong>Holz</strong> Ihrer Meinung nach<br />
der Baustoff der Zukunft?<br />
Ja, vor allem in Kombination mit Beton<br />
wird man damit in Zukunft neue Dimensionen<br />
erreichen.<br />
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BUSINESS Monat<br />
33
TURBO FÜR DEN<br />
BAU DER ZUKUNFT<br />
Der Boom des steirischen <strong>Holz</strong>baus wird vom wachsenden Wunsch nach dem nachhaltigen Eigenheim<br />
zusätzlich befeuert. Branchenvertreter sehen eine vielversprechende Zukunft – und geben eine Vorschau<br />
auf kommende Innovationen.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PRONTOLUX<br />
Die eigenen vier Wände<br />
haben wir im Lockdown<br />
gut kennengelernt<br />
– manche von uns sogar<br />
zu gut. Der Wunsch nach mehr<br />
Wohnfläche oder einem eigenen<br />
Haus im Grünen habe in<br />
der Pandemie zugenommen,<br />
heißt es vonseiten der Wirtschaftskammer.<br />
Der Innungsgeschäftsführer<br />
des steirischen<br />
<strong>Holz</strong>baus, Bernd Haintz, bringt<br />
es auf den Punkt: „Wir merken,<br />
dass sich Menschen in Zeiten<br />
von Ausgangsbeschränkungen<br />
verstärkt mit dem Thema Wohnen<br />
beschäftigen. Sie schauen<br />
sich genau in ihrem Wohnbereich<br />
nach Verbesserungsmöglichkeiten<br />
um und entschließen<br />
sich zu Investitionen.“<br />
Diese Entwicklung habe der<br />
steirischen Bauwirtschaft ein<br />
gutes Jahr 2020 verschafft, besonders<br />
profitieren durfte dabei<br />
der <strong>Holz</strong>bau: Über alle Betriebsgrößen<br />
hinweg konnten<br />
die <strong>Holz</strong>baubetriebe Zuwächse<br />
verzeichnen. „Immer mehr<br />
Menschen denken in Richtung<br />
Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit<br />
und Regionalität. Durch<br />
die Entwicklungen der vergangenen<br />
Monate haben diese Einstellungen<br />
noch einen zusätzlichen<br />
Anschub erhalten“, sagt<br />
Haintz. Auch weil viele Konsumenten<br />
bewusst begonnen haben,<br />
der lokalen Wirtschaft den<br />
Vorzug zu geben, spricht er in<br />
diesem Zusammenhang von einem<br />
„Turbo“ für den <strong>Holz</strong>bau.<br />
EXTREMER ZUWACHS<br />
Ein Unternehmen, das diesen<br />
„Turbo“ unmittelbar zu<br />
spüren bekam, war Kulmer<br />
Bau im oststeirischen Pischelsdorf.<br />
Geschäftsführer Gernot<br />
Kulmer kann von einem „extremen<br />
Zuwachs“ im Segment<br />
Einfamilienhäuser in <strong>Holz</strong>bauweise<br />
berichten: „Wir haben<br />
in diesem Bereich heuer ein<br />
Plus von 100 Prozent erreicht,<br />
was nicht zuletzt auch am vermehrten<br />
Wunsch nach dem Eigenheim<br />
aufgrund des Lockdowns<br />
und der Pandemie zu<br />
liegen scheint.“ Dass der <strong>Holz</strong>bau<br />
boomt, hat für Kulmer aber<br />
auch technische Gründe. Er<br />
sieht weitreichende Fortschritte<br />
bei der Entwicklung der Bauweise<br />
erreicht, die Schnelligkeit,<br />
Genauigkeit und Ökologie<br />
des <strong>Holz</strong>baus enorm vorangetrieben<br />
haben.<br />
34<br />
BUSINESS Monat
Ein Beispiel für die Innovationsfähigkeit<br />
des Baustoffs <strong>Holz</strong><br />
hat Kulmer mit der Firma Kielsteg<br />
und der technischen Universität<br />
Graz geliefert: Die Kielsteg-Bauelemente<br />
erreichen<br />
Spannweiten von bis zu 30 Metern<br />
und wurden in 28 Ländern<br />
patentiert. Sie basieren auf einer<br />
Wabenstruktur und können<br />
als flächenbildendes sowie lasttragendes<br />
Deckensystem eingesetzt<br />
werden. Typische Anwendungsbereiche<br />
sind Dach- und<br />
Deckenkonstruktionen mit großen<br />
Spannweiten. Kulmer Bau<br />
produziert diese Elemente in<br />
einer 120 Meter langen vollautomatischen<br />
Anlage, die von<br />
zwei Mitarbeitern bedient wird.<br />
Kindergärten, Schulbauten, Industrieanlagen,<br />
Einkaufsmärkte<br />
und Bürogebäude sind damit<br />
schon verwirklicht worden.<br />
Oskar Beer, Landesinnungsmeister des steirischen <strong>Holz</strong>baus,<br />
Gernot Kulmer, Geschäftsführer Kulmer <strong>Holz</strong>bau, und Bernd<br />
Haintz, Innungsgeschäftsführer des steirischen <strong>Holz</strong>baus (v. l.)<br />
In 16 Monaten<br />
Bauzeit hat<br />
Kulmer Bau die<br />
Gesundheitseinrichtung<br />
Josefhof<br />
in <strong>Holz</strong>modulbauweise<br />
errichtet.<br />
Auf einer<br />
Gebäudelänge<br />
von 115 Meter<br />
wurden rund<br />
2.000 m³ <strong>Holz</strong><br />
verbaut.<br />
ZUKUNFTSTHEMEN<br />
Entwicklungen wie diese<br />
sind es, die dem <strong>Holz</strong>bau weiter<br />
Auftrieb verschaffen. „Wir<br />
erwarten, dass die Marktanteile<br />
des <strong>Holz</strong>baus weiter ansteigen<br />
werden, jedes Jahr um<br />
zehn Prozent. Die Zeiten, in denen<br />
man Bauherren vom <strong>Holz</strong><br />
noch hat überzeugen müssen,<br />
sind definitiv vorbei“, sagt Oskar<br />
Beer, Landesinnungsmeister<br />
des steirischen <strong>Holz</strong>baus.<br />
Heute sei es so, dass<br />
die Überlegung, einen nachwachsenden<br />
Rohstoff zu verwenden,<br />
die Leute aktiv zum<br />
<strong>Holz</strong>bau bringen würde.<br />
Die Möglichkeiten, auch anspruchsvolle<br />
Vorstellungen<br />
umzusetzen, werden immer<br />
mehr: „Wir sind mittlerweile<br />
in der Lage, mit Brettsperrholzelementen<br />
allen Vorgaben<br />
der Architekten entgegenzukommen.<br />
In Zukunft<br />
wird auch das Thema der<br />
Leitungsführung in <strong>Holz</strong>bauten<br />
verbessert werden können“,<br />
sagt Beer, der damit auf<br />
das heikle Thema <strong>Holz</strong> und<br />
Wasser zu sprechen kommt.<br />
Feuchtigkeit setzt dem Material<br />
<strong>Holz</strong> zu. Damit es durch<br />
undichte Rohrleitungen nicht<br />
zu Schäden kommt, sind<br />
Hirnschmalz und Ingenieurskunst<br />
gefordert – Beer sieht<br />
darin ein großes Zukunftsthema<br />
für den <strong>Holz</strong>bau.<br />
Ein weiteres Zukunftsthema<br />
– egal ob im Wohnungsbau<br />
oder im Gewerbebau –<br />
ist die Modulbauweise. „Wir<br />
entwickeln Module, die je<br />
nach Lebenslage mitgenommen<br />
und erweitert werden<br />
können. Ein Student in Graz<br />
kann als erste Wohnung ein<br />
einzelnes Modul aus <strong>Holz</strong><br />
haben, es nach dem Studium<br />
zum nächsten Wohnort mitnehmen<br />
und dort zu einem<br />
Einfamlienhaus erweitern“,<br />
skizziert Gernot Kulmer<br />
die Vision. „Mitnehmbares<br />
Wohnen“ lautet die Devise,<br />
die auf eine besonders zukunftsträchtige<br />
Eigenschaft<br />
des <strong>Holz</strong>baus setzt – seine<br />
Wiederverwendbarkeit.<br />
BUSINESS Monat<br />
35
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37
VS St. Marein im Mürztal<br />
Reinighaus Q7, Graz<br />
Architekt Karlheinz Boiger von Hohensinn<br />
Architektur setzt auf <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />
der Gegenwart und Zukunft – wie viele<br />
seiner Projekte beweisen.<br />
MITTEN IN DER<br />
TRENDWENDE<br />
Hohensinn Architektur plant seit 20 Jahren mit dem Baustoff <strong>Holz</strong>. Von der anfangs<br />
schwierigen Überzeugungsarbeit konnte man sich mittlerweile verabschieden – dank<br />
enormer Nachfrage und großem Potenzial für Bildungseinrichtungen.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PIXACON, BEIGESTELLT<br />
Herr Boiger, hat man als Architekt im<br />
<strong>Holz</strong>bau einen Lieblingsbaum?<br />
Karlheinz Boiger: In der Steiermark sind<br />
wir als Bewohner eines starken <strong>Holz</strong>landes<br />
natürlich vorbelastet – die Fichte ist nach wie<br />
vor bei uns die vorherrschende Baumart, die<br />
auch am häufigsten eingesetzt wird. Sie ist<br />
ideal für die Herstellung von Plattenholz, das<br />
uns in der Planung sehr viele Möglichkeiten<br />
eröffnet. Für Fassaden bevorzuge ich aber die<br />
Lärche, weil sie die Umwelteinflüsse robuster<br />
besteht. Und in Innenräumen bringt die<br />
Weißtanne die besten Eigenschaften mit.<br />
Sie haben eine Reihe von Nadelhölzern<br />
aufgezählt, die sich mit dem Klimawandel<br />
nicht so leicht tun werden. Wird der<br />
<strong>Holz</strong>bau ein Problem bekommen, wenn<br />
in Zukunft die heimische Forstwirtschaft<br />
vermehrt auf hitzebeständigere<br />
Laubbäume setzen muss?<br />
Dank der intensiven Forschung in der Steiermark<br />
sind wir für die Zukunft gerüstet.<br />
Daher sehe ich keine Probleme auf uns zukommen,<br />
schon jetzt wird mit Laubhölzern<br />
experimentiert. Damit lassen sich gute Ergebnisse<br />
produzieren, Birken zum Beispiel haben<br />
hervorragende Eigenschaften. Mit Birken lassen<br />
sich bei geringeren Querschnitten größere<br />
Spannweiten erzielen. Auch Harthölzer<br />
wie die Buchen sind enorm im Kommen, sie<br />
erlauben höhere Tragfähigkeiten. Beide Bäume<br />
werden im <strong>Holz</strong>bau der Zukunft eine bedeutende<br />
Rolle spielen – es wird aber noch etwas<br />
dauern.<br />
Es scheint, als habe sich der <strong>Holz</strong>bau schon<br />
jetzt als konkurrenzfähige Alternative zum<br />
herkömmlichen Bau etabliert. Was hat<br />
diese Entwicklung gefördert?<br />
Wir erleben zurzeit eine regelrechte Trendwende,<br />
die vor allem von der vermehrten Aufmerksamkeit<br />
rund um die Klimathematik angestoßen<br />
wurde. Die Leute kommen drauf,<br />
dass es viel schlauer ist, bei Immobilien in<br />
nachhaltige Produkte zu investieren. Ein Beispiel:<br />
Auf den Grazer Reininghausgründen<br />
haben wir zusammen mit Balloon Architekten<br />
das Quartier 7 in völliger <strong>Holz</strong>bauweise<br />
geplant. Es war als einziges Quartier schon<br />
vollkommen ausverkauft, bevor es überhaupt<br />
fertiggestellt wurde. Man merkt, die Nachfrage<br />
ist enorm, die Menschen wollen in <strong>Holz</strong>bauten<br />
wohnen.<br />
Das war nicht immer so. Welche<br />
Widerstände musste der <strong>Holz</strong>bau in der<br />
Steiermark anfangs überwinden?<br />
Als wir vor 20 Jahren bei Hohensinn Architektur<br />
starteten, war es zunächst nicht<br />
leicht, ausführende Firmen mit dem nötigen<br />
Know-how zu finden. Aber die heimischen<br />
Zimmereibetriebe sind schnell mitgezogen<br />
und investierten auch in die notwendigen Innovationen,<br />
die sie heute zu starken Playern<br />
am Markt machen. Die große Herausforderung<br />
war aber vor allem, die Kunden zu überzeugen.<br />
Sie mussten die zentrale Entscheidung<br />
treffen, auf <strong>Holz</strong> zu bauen. Am Ende war<br />
38<br />
BUSINESS Monat
Falkensteiner Hotel, Schladming<br />
Reinighaus Q7, Graz<br />
Glanbogen,<br />
Salzburg<br />
die Kostenfrage immer der größte Hemmschuh,<br />
was sich heute allerdings bereits geändert<br />
hat. Auch, dass es zunächst nur wenig<br />
Leuchtturmprojekte gab, machte unsere<br />
Überzeugungsarbeit fordernder.<br />
Welche Argumente für den Baustoff <strong>Holz</strong><br />
ziehen dabei am besten?<br />
Zunächst spricht für <strong>Holz</strong>, dass es ein nachwachsender,<br />
ökologischer und klimafreundlicher<br />
Baustoff ist. Aus architektonischer<br />
Sicht ist aber besonders die hohe Präzision,<br />
die <strong>Holz</strong> erreicht, ein Vorteil. Der <strong>Holz</strong>bau arbeitet<br />
mit Toleranzgrenzen im Millimeterbereich<br />
– beim Betonbau ist man oft um ganze<br />
Zentimeter daneben. Außerdem lassen sich<br />
im <strong>Holz</strong>bau große Elemente in der Produktionshalle<br />
vorfertigen, die auf der Baustelle<br />
nur noch zusammengefügt werden müssen.<br />
Das spart Zeit, Aufwand und ist gut für die<br />
Umwelt.<br />
In welchem Bereich sehen Sie für den<br />
<strong>Holz</strong>bau besonderes Potenzial?<br />
Ein irrsinnig tolles Einsatzgebiet sind Bildungseinrichtungen.<br />
Ob Kindergärten, Schulen<br />
oder ganze Campusse, der Baustoff hat<br />
enorme Vorzüge. Beginnend bei der Raumakustik<br />
über den Geruch bis hin zur Haptik,<br />
<strong>Holz</strong> wirkt sich positiv auf Schüler und Lehrer<br />
aus. Studien belegen, dass Schüler in <strong>Holz</strong>klassen<br />
ein besseres Lernverhalten an den Tag<br />
legen. Ich bin überzeugt, dass <strong>Holz</strong> im Schulbau<br />
immer stärker eingesetzt wird.<br />
Fenster zum Wohnfühlen<br />
Von Natur aus gemütlich<br />
Mit <strong>Holz</strong>-Fenstern bringen<br />
Sie die Natur direkt ins Haus.<br />
Gaulhofer verwendet daher nur<br />
heimische Premium-Hölzer wie<br />
Fichte oder Lärche.<br />
www.gaulhofer.com
Next Level in der<br />
<strong>Holz</strong>bauproduktion<br />
Mit Technowood investiert Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau in eine weitere Automatisierung ihrer <strong>Holz</strong>bauproduktion.<br />
Gut geschulte und aktive Mitarbeiter sind bei dem steirischen Leitbetrieb daher immer gefragt.<br />
In der Strobl-Zentrale<br />
vor den Toren von<br />
Weiz wird bereits<br />
um- und neu<br />
gebaut.<br />
Das „Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau“-<br />
Geschäftsführertrio setzt auf<br />
<strong>Holz</strong>: Thomas Hanin, Harald<br />
Strobl und Johann Harrer (v. l.).<br />
Bauen ist ihre Leidenschaft.<br />
Bereits seit 1964 arbeitet<br />
Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau<br />
mit Sitz in Weiz erfolgreich an<br />
der Verwirklichung von Wohnund<br />
Arbeitsträumen. Mit viel<br />
Wissen, Technik und Erfahrung<br />
hat sich das Unternehmen zu<br />
einem der führenden Bau- und<br />
<strong>Holz</strong>baubetrieben in der Steiermark<br />
entwickelt.<br />
REGIONAL, AUS<br />
EIGENER HAND<br />
Ein großer Fokus in der Umsetzung<br />
von Bauten wird dabei<br />
auf <strong>Holz</strong> gelegt. Der nachwachsende<br />
Rohstoff <strong>Holz</strong> ist Basis für<br />
nachhaltige, tragfähige und witterungsbeständige<br />
Bauvorhaben. In<br />
den Produktionshalle werden die<br />
verschiedensten <strong>Holz</strong>elemente<br />
präzise vorgefertigt. So kann das<br />
Unternehmen Projekte in kürzester<br />
Bauzeit als Generalunternehmer,<br />
als Baumeister oder Zimmermeisterauftrag<br />
abwickeln.<br />
INVESTIEREN ALS<br />
ERFOLGSFAKTOR<br />
Höchste technische Kompetenz<br />
und eine handwerklich bestens<br />
ausgebildete Belegschaft sichert<br />
den Erfolg. Das war auch der<br />
Grund, wieso sich die Geschäftsführung<br />
dazu entschlossen hat –<br />
trotz Corona und der herausfordernden<br />
globalen Situation – in<br />
eine neue Produktionsstraße für<br />
<strong>Holz</strong>fertigteile zu investieren.<br />
Mit der Technowood-Mill E, einer<br />
Maschine aus der Schweiz,<br />
können unterschiedlichste <strong>Holz</strong>elemente<br />
bearbeitet werden. Die<br />
Maschine kann Werkzeuge aufnehmen,<br />
mit denen gesägt, gebohrt,<br />
gefräst, geklammert, genagelt<br />
und geschraubt werden<br />
kann. <strong>Holz</strong>fertigteile, Wände, Decken<br />
und Dachelemente werden<br />
effizient produziert. Eine weitere<br />
Entscheidungsgrundlage für<br />
diese Maschine war deren große<br />
Flexibilität. Es können gleichzeitig<br />
mehrere unterschiedliche<br />
<strong>Holz</strong>-Aufbauten bearbeitet werden.<br />
Dies bedingt einen enormen<br />
Zeitgewinn.<br />
STARK FÜR<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Durch diese Investition ist<br />
Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau für die Zukunft<br />
technisch gut gerüstet und<br />
kann somit langfristig den Standort<br />
in Weiz absichern. Für diese<br />
Erneuerung und Erweiterung ist<br />
menschliches Know-how mehr<br />
als gefragt. Gut geschulte und<br />
aktive Mitarbeiter sind bei dem<br />
steirischen Leitbetrieb daher immer<br />
willkommen.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © FOTOSTUDIO ALEXANDRA, PHOTOSHELTER.COM, PIERER.NET, STROBL<br />
40<br />
BUSINESS Monat
GENERAL SANIERUNG<br />
BILDUNGS ZENTRUM IN LEOBEN<br />
Bauherr: Stadtgemeinde Leoben<br />
Architekt: stingl – enge architekten zt gmbh<br />
Die zu sanierenden Objekte bestehen aus einem dreigeschoßigen<br />
Altbestand und einem westseitigen zweigeschoßigen Zubau.<br />
Das Objekt ist voll unterkellert und weist zusätzlich drei<br />
oberirdische Geschoße auf.<br />
Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dieser Baustelle für sämtliche<br />
Baumeister-, Zimmermeister- und Dachdeckerarbeiten zuständig.<br />
HELMUT-ZILK-PARK IN WIEN<br />
Bauherr: AT Home/Neue Heimat<br />
Architekt: einszueins architekten<br />
Seit einigen Jahren errichtet Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau auch<br />
in Wien Projekte in Massiv- und <strong>Holz</strong>bauweise.<br />
Bei der Umsetzung des Projektes „Helmut-Zilk-Park“<br />
war Strobl als Generalunternehmer für die Errichtung<br />
von 35 Wohneinheiten in <strong>Holz</strong>-Beton-Hybrid-Bauweise<br />
und zwei Gewerbeeinheiten verantwortlich.<br />
Q7 GRAZ –<br />
REININGHAUS<br />
Bauherr: ENW Gemeinnützige<br />
Wohnungsges.m.b.h<br />
Architekt: Ballon Architekten ZT OG/<br />
Hohensinn Architektur<br />
Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dem Projekt,<br />
das 207 Wohnungen, Kindergarten und<br />
Gewerbeflächen in <strong>Holz</strong>- und Massivbauweise<br />
umfasst, für sämtliche Baumeisterund<br />
Zimmermeisterarbeiten sowie die<br />
Außenanlagen zuständig.<br />
Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />
Bundesstraße 85, 8160 Weiz<br />
T. 03172/27 55, F. DW 938<br />
<br />
BUSINESS Monat<br />
41
AUF INNOVATION<br />
GEBAUT<br />
Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind gefragt. Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich zeigen, dass dabei Kreativität<br />
und Innovation kaum Grenzen gesetzt sind. Ein Einblick in Ideen, die Weitblick beweisen.<br />
REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTOS: HOLZBAU HANSMANN, GREENLINE ARCHITECTS, VIERECK ARCHITEKTEN<br />
Nichts als <strong>Holz</strong><br />
REINHOLZ<br />
Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“ von Reinholz<br />
verbindet auf gekonnte Weise Wohnen und Arbeiten<br />
unter einem Dach.<br />
Nomen ist hier omen.<br />
Von den Wänden bis<br />
zum Dach – beim innovativen<br />
Reinholz-Haus ist<br />
alles ausschließlich aus Naturholz.<br />
Auch künstliche Dämmstoffe<br />
oder Plastikfolien dürfen<br />
hier nicht ins Haus. Die Idee<br />
und das dazu passende Wand-<br />
System dahinter stammen<br />
vom Oberwölzer Unternehmer<br />
Reinhard Hansmann, der,<br />
um fortschrittlich bauen zu<br />
können, auf alte Traditionen<br />
zurückgriff. „Wir wollten nach<br />
dem Motto ,Mehr <strong>Holz</strong> in die<br />
Wand‘ die früher üblichen <strong>Holz</strong>-<br />
<strong>Holz</strong>-Verbindungen wieder aufgreifen.“<br />
So ist im Betrieb das<br />
Reinholz-System entstanden.<br />
„Mittels schwalbenschwanzförmiger<br />
Presspassungen werden<br />
dabei Ver bundelemente hergestellt,<br />
die für Wand-, Dachund<br />
Deckenelemente geeignet<br />
sind.“ Leimfreie <strong>Holz</strong>häuser<br />
sind so leicht umsetzbar. „Die<br />
Stabilität ist hoch und die Luftdurchlässigkeit<br />
so gering, dass<br />
die Elemente eine ökologische<br />
Dampfbremse darstellen“, erklärt<br />
Hansmann das von der<br />
TU Graz geprüfte und patentierte<br />
System. Durch die Verwendung<br />
von heimischem<br />
<strong>Holz</strong> wird dabei nicht nur das<br />
Klima geschont, sondern auch<br />
Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />
innerhalb der Region<br />
gehalten.<br />
42<br />
BUSINESS Monat
<strong>Holz</strong>bau-Meister Reinhard<br />
Hansmann, Reinholz<br />
www.reinholz.at<br />
Ein Blick in die Fertigungshallen von Reinholz<br />
HOMEOFFICE<br />
NEU DEFINIERT<br />
Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“<br />
von Reinholz verbindet<br />
auf gekonnte Weise Wohnen<br />
und Arbeiten unter einem<br />
Dach. Die gesamte Nutzfläche<br />
von rund 170 Quadratmetern<br />
teilt sich dabei zu fast<br />
zwei gleich großen Hälften<br />
in Wohnen und Büro auf. Die<br />
Bauzeit betrug dabei nur acht<br />
Wochen. Eine der größten Herausforderungen<br />
bestand dabei<br />
in der idealen Trennung<br />
zwischen dem Wohnbereich<br />
im Erdgeschoß und dem offenen<br />
Loftbüro im Dachgeschoß.<br />
Gelöst wurde dies unter<br />
anderem durch die L-Form<br />
des Erdgeschoßes, wodurch<br />
alle Wohnräume zum Garten<br />
hin orientiert sind. Die Sichtachsen<br />
des offenen Büros im<br />
Dachgeschoß sind so angelegt,<br />
dass sie nicht in den Garten,<br />
sondern zum Vorplatz und<br />
zum Wald gerichtet sind. Mit<br />
den getrennten Eingängen für<br />
Büro und Wohnung entstehen<br />
ein „Zur-Arbeit-Gehen“<br />
und ein „Nachhausekommen“.<br />
Ebenfalls auf alte Traditionen<br />
setzte man bei der Gestaltung<br />
der Lärchenschalung, die sich<br />
nach Behandlung mit einer japanischen<br />
Brenntechnik nun<br />
unauffällig in die Naturlandschaft<br />
einfügt. Unbehandelte<br />
Lärche in den überdeckten Bereichen<br />
sorgt dabei für spannende<br />
optische Akzente.<br />
BUSINESS Monat<br />
43
Wohnen am Teich<br />
GREENLINE ARCHITECTS<br />
Weil ökologische<br />
Architektur die<br />
Zukunft ist, setzen<br />
die Architekten von Greenline<br />
Architects, Gregor Schmidtauer<br />
und Johannes Gomille, mit<br />
ihren Büros in Graz sowie<br />
Innsbruck auf umweltbewusste<br />
Materialien wie <strong>Holz</strong>, Hanf und<br />
Lehm. Die Lebensqualität soll<br />
so über Generationen hinweg<br />
erhalten bleiben.<br />
Mit ihrem Projekt „Wohnen<br />
am Teich“ zeigen Greenline Architects,<br />
wie aus einem bestehenden,<br />
schlecht gedämmten<br />
<strong>Holz</strong>riegelbau aus den 1960er-<br />
Jahren unter Verwendung natürlicher<br />
Materialien in Konstruktion,<br />
Dämmung und<br />
Innenoberfläche ein zeitgemäßer<br />
Neubau errichtet werden<br />
kann. Überwiegend wurden für<br />
den <strong>Holz</strong>riegelbau mit Zellulosedämmung<br />
Baustoffe aus <strong>Holz</strong><br />
oder Weiterverarbeitungen<br />
davon eingesetzt. Außenseitig<br />
wurde die Konstruktion in<br />
überdachten Bereichen mit ei-<br />
ner Lärchenschalung als Sichtfassade<br />
und an exponierten<br />
Stellen mit Stahlblechschindeln<br />
verkleidet. Innen dienen<br />
Weichfaserplatten auf einer darunterliegenden<br />
aussteifenden<br />
Rauschalung als Installationsebene.<br />
Abschließend wurden<br />
die Platten mit einem Kalkputz<br />
versehen.<br />
In Innenraum stechen vor<br />
allem die raumhohen Fenster,<br />
die einen fließenden Übergang<br />
vom Wohnbereich zur Terrasse<br />
schaffen, optisch ins Auge.<br />
Ostseitige Dachflächenfenster<br />
bringen schon die Morgensonne<br />
an den Frühstückstisch.<br />
Im Außenbereich sorgen südseitig<br />
Raffstores für Beschattung,<br />
westseitig übernehmen<br />
verschiebbare <strong>Holz</strong>lamellen-<br />
Aus Alt mach Neu: Wie das mit Einsatz von <strong>Holz</strong> funktioniert,<br />
zeigen Greenline Architects mit ihrem Projekt „Wohnen am Teich“.<br />
Elemente vor der überdachten<br />
Terrasse die Funktion des<br />
Sicht- und Sonnenschutzes. Beheizt<br />
wird das Haus nur durch<br />
einen zentralen Kachelofen mit<br />
kombiniertem Tischherd. Das<br />
<strong>Holz</strong> stammt dabei vom eigenen<br />
Wald der Bauherren.<br />
Architekt Gregor Schmidtauer,<br />
Greenline Architects Graz<br />
www.greenline-architects.at<br />
44<br />
BUSINESS Monat
Aus einer Hand<br />
Vom traditionellen <strong>Holz</strong>bau bis zum modernen <strong>Holz</strong>haus<br />
bietet HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach alle Leistungen aus einer Hand.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © BEIGESTELLT<br />
HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach<br />
verbindet regionales<br />
Handwerk und<br />
moderne <strong>Holz</strong>bau-Techniken<br />
zu individuellen Lösungen<br />
für Bauherren, Planer und<br />
Architekten. Durch das Zusammenspiel<br />
der vier Gewerke<br />
<strong>Holz</strong>bau, Dachdeckerei,<br />
Spenglerei und Bauwerksabdichtung<br />
schafft das steirische<br />
Unternehmen ein Rundum-<br />
Programm für ein angenehmes<br />
Wohngefühl – egal ob für<br />
Terrasse, Carport oder ganze<br />
Häuser in CLT-Massivholzbauweise.<br />
Wichtig ist dem<br />
HSP-Team dabei besonders,<br />
alle Wünsche der Kunden zu<br />
berücksichtigen und für jeden<br />
einen Raum zum Wohlfühlen<br />
mit architektonischen Details<br />
zu erbauen. Dies freut auch die<br />
zufriedenen Kunden, durch die<br />
der Betrieb die Auszeichnung<br />
zum „Empfohlenen Meisterbetrieb“<br />
jährlich verliehen bekommt.<br />
ÖKOLOGIE & EXPERTISE<br />
Mit ökologischen Baustoffen<br />
aus heimischer Produktion legt<br />
HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach den Grundstock<br />
für qualitative Arbeit. Doch<br />
nicht nur das Material, sondern<br />
gerade die Verarbeitung und das<br />
Handwerk liegt den <strong>Holz</strong>experten<br />
hierbei besonders am Herzen.<br />
Moderne Werkzeuge und<br />
Maschinen helfen den Mitarbeitern<br />
dabei, ihr erlerntes Fachwissen<br />
durch Ausbildungen, Kurse<br />
und Schulungen in die Praxis<br />
umzusetzen. Ein besonderer<br />
Dank gilt dabei den jahrelang angestellten<br />
Facharbeitern, die von<br />
Beginn an das Unternehmen unterstützt<br />
haben und ihr erlerntes<br />
Wissen täglich an Lehrlinge und<br />
neue Mitarbeiter weitergeben.<br />
„Wir sind stolz auf<br />
die fundierte Ausbildung<br />
unserer<br />
Lehrlinge. In unserem<br />
Unternehmen<br />
ist jeder vierte<br />
Mitarbeiter ein<br />
Lehrling“, so die<br />
Firmengründer<br />
Silvia und Helmut<br />
Platzer.<br />
MITARBEITER<br />
GESUCHT!<br />
Da der Betrieb<br />
ständig wächst, werden laufend<br />
motivierte Mitarbeiter aufgenommen,<br />
die bereit sind, täglich<br />
Neues zu lernen und ihr Wissen<br />
auch praktisch umzusetzen. Das<br />
Unternehmen freut sich besonders,<br />
auch in Zukunft moderne<br />
<strong>Holz</strong>bauten aus ökologisch<br />
nachwachsendem Material zu<br />
fertigen.<br />
WORLD<br />
USABILTY<br />
CONGRESS<br />
HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach GmbH<br />
Kirchbach 232<br />
8082 Kirchbach<br />
www.hsp-holzbau.at<br />
BUSINESS Monat<br />
45
Licht und Natur<br />
VIERECK ARCHITEKTEN<br />
Fügt sich perfekt in die Umgebung<br />
ein: „The Eagle“, das Kreischberg-<br />
Gipfelrestaurant<br />
© TOM LAMM<br />
© TOM LAMM<br />
Am Millstättersee<br />
beeindruckt das<br />
Lakeside Chalet mit<br />
seiner <strong>Holz</strong>architektur.<br />
© TINA REITER<br />
Gemeinsam mit ihrem<br />
Team setzen die Geschwister<br />
Bernhard und<br />
Marleen Viereck an ihren Bürostandorten<br />
Graz und Kindberg<br />
Ideen für modernes Bauen, innovative<br />
Architektur und zeitgemäßes<br />
Wohnen um. Dabei<br />
immer im Fokus: der sensible<br />
Umgang mit Licht und Natur.<br />
Baustoffe verwenden die beiden<br />
Bauexperten je nachdem,<br />
was für welches Projekt als sinnvoll<br />
erachtet wird. <strong>Holz</strong> kristallisierte<br />
sich aber im Laufe der<br />
Zeit als ein bevorzugter Baustoff<br />
heraus. Die Vorteile reichen von<br />
der Ökologie und dem Nachhaltigkeitsaspekt,<br />
der CO 2<br />
-Bilanz,<br />
bis zur haptischen Qualität, dem<br />
guten Raumklima und dem hohen<br />
Vorfertigungsgrad.<br />
AUF HOLZ GESETZT<br />
Wie kreativ <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />
einsetzbar ist, zeigt zum Beispiel<br />
„The Eagle“, das Kreischberg-Gipfelrestaurant.<br />
Die Form<br />
des Gebäudes leitet sich direkt<br />
aus der Nutzung sowie aus der<br />
© VIERECK ARCHITEKTEN<br />
Interaktion mit der umgebenden<br />
Natur ab. So wurde an der<br />
nordwestlichen Gebäudeseite<br />
die Fassade bis auf sechs Meter<br />
Raumhöhe aufgemacht, um<br />
das fantastische Panorama einzufangen.<br />
Der gesamte Hochbau<br />
des Erdgeschoßes bzw. des<br />
Gastraums wurde komplett in<br />
Brettschichtholz bzw. Kreuzlagenholz<br />
auf Millimeter genau<br />
vorgefertigt auf die Baustelle geliefert<br />
und errichtet.<br />
Das Lakeside Chalet am Millstättersee<br />
ist ein freischwe-<br />
Marleen und Bernhard Viereck,<br />
Viereck Architekten<br />
www.viereck.at<br />
bendes Chalet in <strong>Holz</strong>riegelbauweise<br />
mit großzügigen<br />
Glaselementen. Der Innenraum<br />
wurde komplett in Weißtanne<br />
ausgekleidet, um einen Kontrast<br />
akzent mit der verspachtelten<br />
Betonoberfläche am Boden<br />
zu bilden. Die Fassade wurde<br />
komplett mit vorvergrauten<br />
Lärchenbrettern in 3 verschiedenen<br />
Stärken und Breiten ausgebildet.<br />
46<br />
BUSINESS Monat
125 Jahre – Tradition<br />
und Innovation<br />
Vom Rohstoff bis zum Endprodukt dreht sich beim steirischen Verpackungsspezialisten <strong>Holz</strong>industrie Schafler<br />
alles um <strong>Holz</strong> – und das seit bereits 125 Jahren. Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler im Interview.<br />
Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler<br />
Herr Schafler, Sie leiten das<br />
Unternehmen bereits in vierter<br />
Generation. Wie waren die Anfänge?<br />
Bernd Christoph Schafler: Mein Urgroßvater<br />
legte 1895 mit einem Venezianergatter<br />
und einer Mühle an der Feistritz den<br />
Grundstein für das Unternehmen.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />
125 Jahre später beschäftigen Sie<br />
80 Mitarbeiter und sind der größte<br />
Arbeitgeber der Gemeinde Feistritztal.<br />
Wie hat sich das Produktportfolio<br />
gewandelt?<br />
Wir fertigen aus Rundholz Schnittholz,<br />
Paletten und Verpackungen. Dazu gehören<br />
unter anderem Europaletten in allen<br />
Qualitäten, sämtliche Ein- und Mehrwegpaletten,<br />
Aufsetzrahmen und Kisten, Verpackungshölzer<br />
und Überseeverpackung<br />
inklusive Verpackungsdienstleistung.<br />
Namhafte Betriebe aus den Branchen<br />
Pharma, Lebensmittel, Chemie,<br />
Automobil, Metall, Bau sowie die ÖBB<br />
zählen zu Ihren Kunden. Was macht den<br />
Erfolg Ihres Unternehmens aus?<br />
Zu den wesentlichen Bausteinen unseres<br />
Erfolges zählen Kundenorientierung<br />
und Flexibilität, das Konzept „Alles aus einer<br />
Hand“, die Nutzung der Synergien und<br />
der Nähe zu den Ballungszentren, innovative<br />
Produkte, Märkte sowie Anlagen und<br />
dies komplettiert mit dem Handeln eines<br />
kompetenten Teams mit Erfahrung und<br />
Motivation.<br />
„Tradition trifft Innovation“ lautet dabei<br />
das Motto der <strong>Holz</strong>industrie Schafler.<br />
Unternehmerischer Mut und Weitsicht<br />
liegen in der Familie. Wir haben uns nie<br />
auf Erreichtem ausgeruht, sondern immer<br />
in unsere Ideen und in das Unternehmen<br />
investiert.<br />
Das zeigt sich auch in Zeiten von<br />
Corona, wo Sie starke Zeichen setzen.<br />
Wo investieren Sie?<br />
Insgesamt investiert die <strong>Holz</strong>industrie<br />
Schafler eine siebenstellige Summe für<br />
eine neue Lagerhalle mit Fotovoltaikanlage,<br />
eine Schnittholzpaketieranlage und Erweiterungen<br />
am Rundholzplatz.<br />
Sie investieren aber nicht nur in<br />
Gebäude, sondern auch in Personal.<br />
Ja, damit wollen wir eine zunehmende<br />
Präsenz am Markt beziehungsweise bei<br />
den Kunden vor Ort mit Außendienstmitarbeitern<br />
in Ballungszentren erreichen.<br />
HOLZINDUSTRIE SCHAFLER<br />
GMBH & CO KG<br />
Hirnsdorf 1, 8221 Hirnsdorf<br />
Tel.: 03113/2282-0<br />
info@schafler-holz.at<br />
www.schafler-holz.at<br />
BUSINESS Monat<br />
47
STEIRISCHE<br />
WIRTSCHAFTSKRAFT<br />
Die steirischen Tischler trotzen der Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt, erklärt der<br />
neue Landesinnungsmeister der Steirischen Tischler, Rupert Christian Zach, im Gespräch.<br />
FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />
Rupert Christian Zach aus Straden<br />
ist der neue Landesinnungsmeister<br />
der Steirischen<br />
Tischler. Martina Kahr, Harald<br />
Almer und der Landeslehrlingswart Klaus<br />
Fruhmann stehen ihm zur Seite.<br />
Zach sieht die größte Herausforderung<br />
der kommenden Jahre in der Sichtbarkeit<br />
der Tischler als Wirtschaftskraft der Steiermark.<br />
Auch die Nachhaltigkeit der steirischen<br />
Tischler liegt ihm sehr am Herzen.<br />
Ein besonderes Anliegen ist ihm außerdem<br />
der Nachwuchs. Der neue Innungsmeister<br />
will die Zusammenarbeit mit den Schulen<br />
vertiefen und die Karriere mit Lehre in die<br />
Auslage stellen.<br />
Warum soll der Steirer beim steirischen<br />
Tischler kaufen?<br />
Rupert Christian Zach: Weil die Entscheidung<br />
für ein neues Schlafzimmer,<br />
ein Wohnzimmer, eine auf die individuellen<br />
Bedürfnisse abgestimmte Küche<br />
oder das Bad eine wirtschaftspolitische<br />
Entscheidung für die Steiermark und für<br />
einen der wichtigsten Arbeitgeber dort<br />
ist, wo die Arbeit die größte Bedeutung<br />
hat, nämlich in den Regionen der Steiermark.<br />
Die steirischen Tischler trotzen<br />
der Krise. Aber für die langfristige<br />
Absicherung braucht es das<br />
Bewusstsein der Konsumenten.<br />
Die steirischen Tischler stehen gemeinsam<br />
für 5.000 steirische Arbeitsplätze, 400<br />
Lehrstellen und sage und schreibe eine<br />
Million Quadratmeter Produktionsfläche.<br />
Damit spielen die Tischler des Landes in<br />
der Liga der Top-Konzerne – mit einem<br />
wesentlichen Unterschied: Familiengeführte<br />
Betriebe sind widerstandsfähiger.<br />
Wenn andere zusperren, abwandern oder<br />
die Betriebsgröße massiv einschränken,<br />
stehen die steirischen Tischler für Kontinuität<br />
und Sicherheit.<br />
Warum ist der steirische Tischler<br />
nachhaltiger als die Industrie?<br />
Die Fertigung beim Tischler ist in fast allen<br />
Bereichen ökologisch besser. Der große<br />
Vorteil der Dezentralität wird erkennbar.<br />
Kostenschonende, aber umweltintensive<br />
Bereiche der Industrie werden gegen umweltschonende,<br />
aber investitionsintensive<br />
beim Tischler getauscht. Zudem ein weiterer<br />
Gedanke: Die lange Nutzungsdauer bedeutet<br />
eine lange CO 2<br />
-Speicherung im <strong>Holz</strong>.<br />
Warum zahlt sich die Entscheidung für<br />
den Tischler aus?<br />
Sie tut der Umwelt gut und der höhere<br />
Anschaffungspreis amortisiert sich über<br />
die Nutzungsdauer und die Möglichkeit der
„Eine Lehre beim<br />
Tischler bedeutet<br />
im wahrsten<br />
Sinne des Wortes<br />
,die Bretter, die die<br />
Welt bedeuten‘.“<br />
RUPERT CHRISTIAN ZACH<br />
Landesinnungsmeister<br />
Rupert Christian Zach<br />
aus Straden, der neue<br />
Landesinnungsmeister<br />
der Steirischen Tischler<br />
Restauration der Tischler-Einrichtung. Ein<br />
Möbel aus folierten Platten wird es vermutlich<br />
nicht zur Antiquität von morgen schaffen,<br />
sondern sorgt gerade in Lockdowns für<br />
ein erhebliches Sperrmüllaufkommen in<br />
den Gemeinden. So ist die Entscheidung<br />
für den Tischler in letzter Konsequenz eine<br />
Entscheidung für eine spätere Antiquität.<br />
Und da kann der Marktwert den Anschaffungswert<br />
schon mal gehörig übersteigen.<br />
Warum raten Sie jungen Menschen,<br />
die Tischlerlehre anzustreben?<br />
Weil es wenige andere Berufe gibt, wo<br />
die exzellente duale Ausbildung dafür<br />
sorgt, dass der Weg vom Lehrling zum<br />
Weltmeister ein durchaus realistischer ist.<br />
Erst vergangenes Jahr haben wir den steirischen<br />
Jungtischler und zigfachen Staatsmeister<br />
Julian Fink zur WM nach Russland<br />
begleitet und er ist als drittbester Tischler<br />
der Welt heimgeflogen.<br />
Eine Lehre beim Tischler bedeutet im<br />
wahrsten Sinne des Wortes „die Bretter,<br />
die die Welt bedeuten“. Manfred Zink holte<br />
2015 in Sao Paulo den Weltmeistertitel.<br />
Karriere mit Lehre ist bei den Tischlern<br />
weit mehr als ein hohles Wortspiel. Das<br />
duale System wird mit viel Inspiration gefüttert.<br />
Das spiegelt sich in der Qualität der<br />
Facharbeiter wider, aber auch in den finanziellen<br />
Möglichkeiten.<br />
BUSINESS Monat<br />
49
BEDRUCKTES PAPIER ODER<br />
ECHTES HOLZBODEN-<br />
GEFÜHL?<br />
Fast 40 % der Menschen denken, dass Laminat ein <strong>Holz</strong>boden ist. Das fand eine steirische<br />
Imageanalyse heraus. Ein großer Irrtum. Doch warum kann man <strong>Holz</strong>optik nicht mit <strong>Holz</strong><br />
gleichsetzen? Wo liegt der Unterschied? Und warum können Kunststoffböden ungesund sein?<br />
FOTOS: WEITZER PARKETT, MARTIN STEINTHALER, RUDY DELLINGER/ULREICH<br />
Raum für alle<br />
Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Scheucher Parkett<br />
Zwischen einem Laminat-Bodenbelag<br />
und einem echten<br />
<strong>Holz</strong>boden bestehen<br />
riesige Unterschiede. Während<br />
der eine aus dem Wald kommt,<br />
stammt der andere teilweise<br />
aus einer Raffinerie. <strong>Holz</strong><br />
strahlt Natürlichkeit aus und<br />
bringt Natur in den Wohnbereich.<br />
Der Werkstoff macht einen<br />
Raum warm, gemütlich und<br />
angenehm. Das ist der Grund,<br />
warum auch viele Bodenbeläge<br />
aus Kunststoff so aussehen, als<br />
wären sie aus <strong>Holz</strong>. Beim Laminat-Boden<br />
wird diese <strong>Holz</strong>optik<br />
etwa durch bedrucktes<br />
Papier erzeugt. Ein <strong>Holz</strong>boden<br />
mit seinen wesentlichen Eigenschaften<br />
kann damit kaum mit<br />
einem Plastikboden verglichen<br />
werden. Doch worin liegen eigentlich<br />
die konkreten Unterschiede?<br />
ECHTER HOLZBODEN:<br />
NACHHALTIG,<br />
LANGLEBIG, LEISE<br />
Kunststoffböden wie Laminat<br />
lassen kein Abschleifen zu.<br />
Zeigt ein echter <strong>Holz</strong>boden<br />
hingegen nach vielen Jahren<br />
Gebrauchsspuren, können diese<br />
durch Abschleifen gut beseitigt<br />
werden. Deshalb ist die<br />
Lebensdauer bei einem echten<br />
<strong>Holz</strong>boden wesentlich höher –<br />
Ein großer Pluspunkt in Sachen<br />
Nachhaltigkeit. Doch auch für<br />
die Ohren macht der Bodenbelag<br />
einen Unterschied: Denn<br />
bei einer schlechten Dämmung<br />
ist der Trittschalleffekt bei Laminat<br />
sehr hoch, während echte<br />
<strong>Holz</strong>böden gut zur zusätzlichen<br />
Dämmung geeignet sind.<br />
GEFÄHRLICHE<br />
WEICHMACHER IM<br />
KUNSTSTOFFBODEN<br />
Neben Laminat ist im Bereich<br />
der Kunststoffbodenbeläge<br />
vielfach auch der<br />
Vinyl-Bodenbelag (PVC-Bodenbelag)<br />
im Einsatz. Dieser<br />
weist jedoch gerade im<br />
Vergleich zum Naturprodukt<br />
<strong>Holz</strong> eine sehr schlechte Ökobilanz<br />
auf. Was viele Menschen<br />
zusätzlich abschreckt,<br />
ist die Tatsache, dass Bodenbeläge<br />
aus Kunststoff Giftstoffe<br />
wie etwa schädliche<br />
Weichmacher enthalten können,<br />
welche als höchst gesundheitsgefährdend<br />
gelten.<br />
Da diese chemisch nicht<br />
an den Kunststoff gebunden<br />
sind, können sie leicht entweichen.<br />
So gelangen sie in die<br />
Raumluft und in den Hausstaub.<br />
Mit der Atemluft aufgenommene<br />
Phtalate wirken<br />
sich negativ auf den Hormonhaushalt<br />
aus, besonders auf<br />
jenen von Kindern.<br />
HOLZ SORGT FÜR<br />
GUTES RAUMKLIMA<br />
Wer auf <strong>Holz</strong>böden und Einrichtungen<br />
aus <strong>Holz</strong> setzt, unterstützt<br />
außerdem sein Raumklima<br />
auf natürliche Weise.<br />
50<br />
BUSINESS Monat
Warum? Weil der Bodenbelag<br />
<strong>Holz</strong> Wärme und Luftfeuchtigkeit<br />
nach Bedarf aufnimmt und<br />
nach und nach wieder abgibt –<br />
wenn etwa die Luft aufgrund<br />
der Heizsaison zu trocken ist.<br />
Nicht zuletzt ist das Naturprodukt<br />
<strong>Holz</strong> wärmedämmend<br />
und ein <strong>Holz</strong>boden sorgt so<br />
auch für warme Füße.<br />
Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bei Echtholzböden sind<br />
vielfältig und die große Auswahl<br />
ermöglicht eine Anpassung<br />
an den individuellen<br />
Wohnstil. Vom rustikalen<br />
Landhausstil bis zur modernen,<br />
zurückhaltenden Einrichtung<br />
ist für jede und jeden etwas<br />
dabei und kein Boden<br />
Natürlich sind echte <strong>Holz</strong>böden<br />
zum Wohlfühlen: Weitzer Parkett<br />
Platz für Spaß – Parkett sorgt für<br />
gutes Raumklima und gesunde<br />
Oberflächen: Bauwerk Parkett<br />
gleicht dem anderen – Ein<br />
wahres Unikat also in den eigenen<br />
vier Wänden.<br />
Sie wollen mehr darüber<br />
wissen? Dann holen Sie<br />
sich hier weitere Infos:<br />
www.deinechterholzboden.at<br />
9 GRÜNDE FÜR<br />
DEN ECHTEN<br />
HOLZBODEN<br />
1. Raumklima: <strong>Holz</strong> sorgt für<br />
ein gesundes Raumklima, da<br />
es Wasserdampf – wie er beim<br />
Atmen oder Duschen entsteht<br />
– aufnehmen und bei zu<br />
trockener Luft wieder abgeben<br />
kann.<br />
2. Hygiene: <strong>Holz</strong>böden sind<br />
leicht zu reinigen. Außerdem<br />
haben Keime, Milben und Co.<br />
hier keine Chance.<br />
3. Bauqualität: <strong>Holz</strong>fuß böden<br />
bieten bei entsprechender<br />
Verlegung eine hervorragende<br />
Dämmung.<br />
4. Umwelt: <strong>Holz</strong> ist ein<br />
ökologischer und nachhaltiger<br />
Baustoff – und umweltfreundlicher<br />
als die meisten anderen<br />
Baumaterialien. Pro Quadratmeter<br />
verlegtem Parkett spart<br />
man 6 bis 8 kg CO 2<br />
gegenüber<br />
anderen Bodenbelägen.<br />
5. Langlebigkeit: Selbst<br />
nach jahrelanger Nutzung und<br />
harter Beanspruchung können<br />
<strong>Holz</strong>fußböden leicht renoviert<br />
werden und sehen dann wieder<br />
wie neu aus.<br />
6. Optik: Bei <strong>Holz</strong>böden stehen<br />
unzählige unterschiedliche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten und<br />
Verlegemuster zur Wahl.<br />
7. Natürlichkeit: Es ist ein<br />
großer Unterschied, ob man<br />
über eine geölte <strong>Holz</strong>oberfläche<br />
oder über einen Kunststoffboden<br />
geht. Nur <strong>Holz</strong><br />
kann echte Behaglichkeit und<br />
Wärme erzeugen.<br />
8. Leistbarkeit: Es gibt<br />
<strong>Holz</strong>böden für jedes<br />
Budget, auch kostengünstige<br />
Lösungen sind möglich.<br />
9. Pflege: Ein Parkettboden ist<br />
durchaus pflegeleicht. In aller<br />
Regel genügt eine Trockenreinigung<br />
mit Besen, Staubsauger<br />
und ab und zu ein nebelfeuchter<br />
Lappen.<br />
BUSINESS Monat<br />
51
HOLZ – ROHSTOFF<br />
MIT VIEL POTENZIAL<br />
<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff für Möbel, Papier und Energie. In der Zellstoff- und Papierindustrie fallen bei<br />
der Produktion von Zellstoff, Karton und Papier auch <strong>Holz</strong>bestandteile wie Lignin oder Hemizellulose an.<br />
Ihnen schreibt die Forschung eine große Zukunft in der Nachhaltigkeitswirtschaft zu.<br />
TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MICHAEL SCHAFFER-WARGA, LENZING, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />
VORREITER DER<br />
BIOÖKONOMIE<br />
Die Lenzing AG verwertet schon<br />
seit Jahrzehnten neben Zellstoff alle<br />
wertvollen Bestandteile und nutzt<br />
diese so optimal wie mög lich. Essigsäure<br />
findet z. B. in der Nahrungsmittel-,<br />
der Pharma- und Kosmetikindustrie<br />
Anwendung. Furfural dient als<br />
Lösungsmittel für Schmieröle oder<br />
Harze. Magnesium-Lignosulfonat<br />
wird in der Tiernahrungsindustrie,<br />
Kerami kindustrie oder für die Herstellung<br />
feuerfester Ziegel verwendet.<br />
Soda, Natriumsulfat und der Süßstoff<br />
Xy lose sind weitere wichtige Neben-<br />
Produkte der Zellstoffproduktion.<br />
Die Mondi AG sorgt mit Tiefziehschalen<br />
aus Papier für Käse für weniger<br />
Plastikmüll und Austrocel<br />
sHallein deckt mit einer neu errichteten<br />
Bioethanol-Anlage künftig<br />
rund ein Prozent des bundes weiten<br />
Benzinverbrauchs mit umweltfreundlichem<br />
Treibstoff.<br />
<strong>Holz</strong> spielt in der Eindämmung<br />
der Klimaerwärmung<br />
eine<br />
entscheidende Rolle. Es ist<br />
nicht nur wertvoller Rohstoff<br />
für Möbel und Textilien, für<br />
die Papier- und Verpackungsherstellung,<br />
es ist auch im<br />
ökologischen Wohnbau und<br />
als erneuerbarer Energieträger<br />
bedeutend. Als nachwachsender<br />
Rohstoff ist <strong>Holz</strong> zudem ein<br />
maßgeblicher Player, um in naher<br />
Zukunft Produkte aus fossilen<br />
Ressourcen zu ersetzen.<br />
Denn die Gesellschaft muss<br />
sich von der exzessiven Nutzung<br />
fossiler Rohstoffe verabschieden.<br />
Das Ziel ist eine naturorientierte<br />
Wirtschaftsform<br />
– die zirkuläre Bioökonomie.<br />
Und auf dieses Ziel hin arbeitet<br />
die Zellstoff- und Papierindustrie<br />
heute schon die<br />
umfassenden Potenziale des<br />
Rohstoffes <strong>Holz</strong> heraus. Das<br />
für Papierprodukte verwendete<br />
<strong>Holz</strong> ist zur Hälfte Durchforstungsholz<br />
und zur anderen<br />
Hälfte kommt es aus der Sägeindustrie,<br />
wo es beim Zuschnitt<br />
der Stämme zu Brettern als Sägerestholz<br />
anfällt.<br />
ZELLULOSE UND LIGNIN<br />
In der Zellstofffabrik wird<br />
das <strong>Holz</strong> in seine Bestandteile<br />
aufgespalten. Hier erhält man<br />
Zellulose, Hemizellulose und<br />
Lignin. Aus der Zellulose wird<br />
der Zellstoff für die Papierherstellung<br />
produziert. Das Lignin,<br />
das ist der Stoff, der die Verholzung<br />
der pflanzlichen Zelle bewirkt,<br />
fällt in Form der Biolauge<br />
an.<br />
Diese wird derzeit in hocheffizienten<br />
Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen<br />
verbrannt und<br />
daraus erneuerbarer Strom und<br />
Wärme erzeugt. Zellstofffabriken<br />
erzeugen so mehr Energie,<br />
als sie selbst für die Produktion<br />
benötigen. Die überschüssige<br />
ins Netz gelieferte Energie der<br />
österreichischen Papierindustrie<br />
entspricht dem Energieverbrauch<br />
von über 100.000 Haushalten.<br />
Derzeit wird intensiv an weiteren<br />
Verwertungsmöglichkeiten<br />
der <strong>Holz</strong>bestandteile<br />
Lignin und HemiZellulose geforscht.<br />
Heute schon werden<br />
Nebenprodukte wie der Kaugummizucker<br />
Xylit, der Geschmacksstoff<br />
Vanillin oder<br />
Bioessigsäure gewonnen (siehe<br />
Kasten). In Zukunft können sie<br />
„Wir sollten noch viel mehr aus <strong>Holz</strong> machen. <strong>Holz</strong> und seine<br />
Bestandteile haben viele Qualitäten, die unterschiedlich<br />
genutzt werden sollten.“<br />
WOLFGANG BAUER<br />
Forscher und Universitätsprofessor vom Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik der TU Graz<br />
52<br />
BUSINESS Monat
mineralölbasierte Bestandteile<br />
in vielen Produkten der chemischen,<br />
der Lebensmittel- und<br />
der Pharmaindustrie ersetzen.<br />
Oberstes Ziel der Papierindustrie<br />
ist es, möglichst das volle<br />
Potenzial des Rohstoffes <strong>Holz</strong><br />
zu nutzen. Denn auch <strong>Holz</strong><br />
wächst nur langsam nach.<br />
VANILLIN ALS<br />
ELEKTROLYT IN<br />
FLOW-BATTERIEN<br />
Um dieses wertvolle Potenzial<br />
zu heben, gibt es bereits<br />
zahlreiche Forschungsprojekte<br />
rund um die Verwertung der<br />
<strong>Holz</strong>bestandteile, etwa am Institut<br />
für Biobasierte Produkte<br />
und Papiertechnik (BPTI) der<br />
TU Graz, das Universitätsprofessor<br />
Wolfgang Bauer leitet.<br />
Hier spielt Lignin eine wichtige<br />
Rolle.<br />
„Einerseits kann das Lignin<br />
in der Papierindustrie selbst<br />
als Binder Anwendung finden,<br />
etwa um Verpackungspapiere<br />
fester zu machen. Ein vielversprechendes<br />
Projekt bei uns am<br />
Institut ist, Vanillin als Material<br />
für die Energiespeicherung<br />
zu verwenden. Der Aromastoff<br />
Vanillin wird aus dem Lignin<br />
gewonnen und in Flüssigbatterien<br />
als modifiziertes redoxaktives<br />
Elektrolyt verwendet“,<br />
sagt Wolfgang Bauer. Bisher<br />
bestehen die flüssigen Elektrolyte<br />
in diesen Flow-Batterien<br />
aus ökologisch bedenklichen<br />
Schwermetallen oder seltenen<br />
Erden. Aus Lignin mithilfe milder<br />
und grüner Chemie gewonnenes<br />
Vanillin kann diese in naher<br />
Zukunft ersetzen.<br />
Die Redox-Flow-Technologie<br />
ist für den Ausbau von erneuerbaren<br />
Energien wie Wind- und<br />
Solarkraft ein wichtiger Puzzlestein:<br />
Redox-Flow-Batterien<br />
speichern große Energiemengen<br />
und federn Spannungsspitzen<br />
im Stromnetz ab. Zudem<br />
eignen sich die Batterien<br />
als Back-up-Speicher für stationäre<br />
Anwendungen wie Kraftwerke,<br />
Krankenhäuser, Mobilfunkanlagen<br />
oder E-Tankstellen.<br />
BIOPOLYMERE ALS<br />
BARRIEREN FÜR<br />
VERPACKUNGEN<br />
Der Plastikflut in Verpackungen<br />
Einhalt gebieten könnte<br />
ein weiteres Projekt am BPTI.<br />
Bisher sind Lebensmittelverpackungen<br />
mit fossilbasierten<br />
Kunststoffen beschichtet oder<br />
mit Aluminium kaschiert, um<br />
etwa Gerüche, Wasserdampf,<br />
Fett etc. abzuhalten. „Neue Biopolymer-Barrieren<br />
bestehen<br />
z. B. aus Nanozellulosen, Stärke,<br />
Alginaten oder Milchsäure-<br />
Dispersionen, die auf das Verpackungspapier<br />
aufgetragen<br />
werden und ähnliche Barriereeigenschaften<br />
wie Kunststoffe<br />
haben“, so Bauer.<br />
Vielversprechend, so der Experte,<br />
sei hier auch die Produktion<br />
von mikro- oder nanofibrillierter<br />
Zellulose. Das sind<br />
die kleinen Grundbestandteile<br />
der Zellstoffmaterialien, die<br />
als biopolymere Barriere dienen<br />
oder auch in Solarzellen<br />
Anwendung finden können. In<br />
einem EU-finanzierten Projekt<br />
wird Hemizellulose, ein weiteres<br />
Produkt der Papierindustrie,<br />
als Schaumstoff in der Autoindustrie<br />
erforscht.<br />
„Wir sollten noch viel mehr<br />
aus <strong>Holz</strong> machen. Wir können<br />
mit unseren heutigen wissenschaftlichen<br />
Methoden noch<br />
gezieltere Anwendungsbereiche<br />
aufzeigen. Besinnt sich unsere<br />
Gesellschaft wirklich auf<br />
eine Kreislaufwirtschaft, gewinnt<br />
vor allem die stoffliche<br />
Nutzung nachwachsender Materialien<br />
eine umso wichtigere<br />
Bedeutung. Und hier hat <strong>Holz</strong><br />
ein enormes Potenzial“, weiß<br />
Wolfgang Bauer.<br />
<strong>Holz</strong> ist ein talentierter Alleskönner. Die Papierindustrie verwertet<br />
schon seit Langem alle Bestandteile des wertvollen Rohstoffs.<br />
Sie finden neben Papier und Karton Verwendung in Pharma- und<br />
Drogerie produkten, aber auch in Lebensmitteln wie Vanillekipferl<br />
und Essig gur ken, Textilien …<br />
BUSINESS Monat<br />
53
EIN BESONDERER<br />
MECHANISCHER<br />
MITARBEITER<br />
Weiterentwicklung bedarf neuer Blickwinkel.<br />
Tischlermeisterin Birgit Kumpusch und ihr Team wissen das und<br />
haben den Schritt gewagt – mit Roboter-Mitarbeiter Fräd.<br />
TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />
Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />
mit Projektpartner und Techniker<br />
Niko Bretterklieber<br />
Im Jahr 2019 startete das<br />
sechsköpfige Tischlerei-<br />
Team in Gleinstätten mit<br />
der Aufnahme des liebevoll<br />
„Fräd“ getauften Industrieroboters<br />
von Kuka Robotics in<br />
ihre Werkstatt in Richtung<br />
Zukunft. In einem Gespräch<br />
gibt Tischlermeisterin und<br />
Geschäftsführerin Birgit<br />
Kumpusch einen Einblick in<br />
den neuen Arbeitsalltag.<br />
Wie kam es zu<br />
einer solchen Idee?<br />
Birgit Kumpusch: Oft haben<br />
kleine Dinge große Auswirkungen.<br />
Ein inzwischen sehr<br />
guter Freund hat uns mit dem<br />
Thema in Verbindung gebracht.<br />
Von der ersten Minute an waren<br />
wir von den neuen Möglichkeiten<br />
der Freiformbearbeitung<br />
begeistert. Von diesem Moment<br />
bis hin zur ersten Bewegung<br />
des Roboters hat es ein Jahr gedauert<br />
– dann noch ein weiteres<br />
Jahr, um sich mit dem Thema<br />
Bedienung beziehungsweise<br />
Programmierung auseinanderzusetzen.<br />
Als Motivator diente<br />
uns mitunter der Wunsch, den<br />
Tischlerberuf für junge Leute<br />
attraktiver zu gestalten – nach<br />
dem Motto: „Weg vom Hobel<br />
hin zu neuem Denken“. Ein längerfristiges<br />
Ziel wäre es, die<br />
Robotertechnik in Zukunft in<br />
die Ausbildung der Lehrlinge<br />
miteinfließen zu lassen.<br />
Was macht FRÄD<br />
so besonders?<br />
Herkömmliche Bearbeitungsmaschinen<br />
sind meist<br />
auf festen Einrichtungen montiert<br />
und bewegen sich oft nur<br />
linear in eine Richtung. Bildlich<br />
gesprochen konnten wir<br />
bis jetzt nur links und rechts<br />
schauen. Fräd gibt uns nun die<br />
Möglichkeit, auch nach oben<br />
und unten zu sehen. Diese Art<br />
der Bewegung lässt komplett<br />
neue Blickwinkel zu. Fräd ist<br />
frei und genau dies ermöglich<br />
uns auch freies Denken in der<br />
Formgebung.<br />
54<br />
BUSINESS Monat
FRAGEN SIE<br />
DR. MARIETTA BABOS<br />
FINANZ-PROFI<br />
Dr. Marietta Babos<br />
berät mit ihrem<br />
Team der unabhängigen<br />
Initiative<br />
DAMENSACHE<br />
Frauen in allen<br />
Finanzfragen.<br />
Wie funktioniert die Bedienung?<br />
Alles beginnt mit einer Idee, die wir<br />
mithilfe von einer 3D-CAD-Software<br />
in einen digitalen Vorentwurf bringen.<br />
Diese erste 3D-Ansicht hilft uns im weiteren<br />
Entwurfsverlauf dabei, das Produkt<br />
immer weiter zu verfeinern. Ähnlich<br />
verläuft es bei der Bearbeitung vom<br />
Groben ins Detail. Beginnend mit einem<br />
Rohteil planen wir alle nötigen Bearbeitungsverfahren<br />
wie Schneiden, Fräsen<br />
oder Bohren. Dieser Schritt benötigt<br />
einiges an Erfahrung, um die Bearbeitungszeiten<br />
und den Verschleiß von Maschine<br />
und Werkzeug so gering wie<br />
möglich zu halten. Am Ende gibt uns<br />
der Roboter die Möglichkeit, Freiformen<br />
mit einer Genauigkeit von 0,1 mm zu erschaffen.<br />
Übernimmt er, wo gekonnte Tischler-<br />
Hände an ihre Grenzen stoßen?<br />
Der Roboter war nie als Ersatz für einen<br />
unserer Mitarbeiter gedacht. Vielmehr ist<br />
er ihr „verlängerter Arm“ – das trifft es,<br />
glaube ich, ganz gut. Fast ausschließlich<br />
handelt es sich um Projekte beziehungsweise<br />
Bearbeitungen, die wir mit unseren<br />
herkömmlichen Maschinen nicht durchführen<br />
können. Und eines darf man nicht<br />
vergessen: Er kann seine Arbeit noch so<br />
exakt erledigen – der letzte Arbeitsschritt<br />
wird immer von Hand und von einem geschulten<br />
Auge durchgeführt. Somit ergibt<br />
sich eine perfekte Symbiose, die unseren<br />
Kundenkreis stark wachsen lässt und somit<br />
Arbeitsplätze sichert.<br />
www.kumpusch.at<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © ROLAND KISS<br />
FINANZEN<br />
FÜR FRAUEN<br />
Finanzielle Unabhängigkeit für<br />
Frauen, so lautet das erklärte<br />
Ziel von Finanzexpertin Dr. Marietta<br />
Babos, Gründerin des unabhängigen<br />
Finanzberatungsunternehmens<br />
DAMENSACHE. „Wir<br />
beraten kostenlos alle Frauen, die<br />
ihre Finanzen selbst in die Hand<br />
nehmen und ein finanziell selbstbestimmtes<br />
Leben führen möchten“,<br />
erklärt Babos.<br />
Ein Herzensprojekt. Sie selbst hat<br />
an der Universität in St. Gallen in<br />
„Banking & Finance“ promoviert und<br />
sich dem Thema Frauen & Finanzen<br />
verschrieben, als ihrer Mutter nur<br />
eine Pension nahe der Armutsgrenze<br />
zugesprochen wurde. „Da habe<br />
ich erkannt, dass es vielen Frauen so<br />
geht, wenn sie nicht rechtzeitig vorsorgen.<br />
Mit der unabhängigen Initiative<br />
DAMENSACHE halte ich seither<br />
Vorträge auf Einladung von Unternehmen,<br />
aber auch kostenlose Webinare,<br />
die auf www.damensache.at angeboten<br />
werden, um Frauen auf dem<br />
Weg in die finanzielle Unabhängigkeit<br />
zu begleiten“, sagt Dr. Babos.<br />
Investieren mit gutem Gewissen<br />
ist für viele Frauen besonders wichtig<br />
und sie sind auf der Suche nach<br />
„grünen“ Anlagemöglichkeiten. Daher<br />
hat das gesamte, österreichweit<br />
aktive Team der DAMENSACHE eine<br />
Prüfung im Bereich der nachhaltigen<br />
Investitionen abgelegt, um das fachkundige<br />
Know-how sicherzustellen.<br />
Wollen Sie finanziell unabhängig<br />
werden? Vereinbaren Sie am besten<br />
gleich einen kostenlosen Beratungstermin<br />
auf www.damensache.at –<br />
jetzt auch per Video-Call!<br />
BUSINESS Monat<br />
55
Im Werk von Rubner<br />
<strong>Holz</strong>industrie in Rohrbach<br />
an der Lafnitz arbeiten<br />
117 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter mit <strong>Holz</strong> aus<br />
der Region.<br />
Verwertet bis zum letzten Sägespan<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi) geht sorgsam mit dem wertvollen Rohstoff um – und verarbeitet pro Jahr rund 330.000 Festmeter<br />
Fichtenrundholz. Die fertigen <strong>Holz</strong>produkte gehen als Material für anspruchvolle Bauprojekte rund um die Welt.<br />
Man hat schon vieles<br />
gesehen und staunt<br />
doch immer wieder:<br />
Was nicht alles geht mit<br />
<strong>Holz</strong>. Zum Staunen auch, wie<br />
weit steirisches <strong>Holz</strong> in die<br />
Welt hinauswachsen kann.<br />
Bestes Beispiel dafür ist das<br />
Terminal 2 des Mactan Cebu<br />
International Airport auf den<br />
Philippinen. Es war das erste<br />
Flughafengebäude in Asien,<br />
dessen Tragwerk und Dachstruktur<br />
komplett aus <strong>Holz</strong><br />
gefertigt wurden. 4.500 m³<br />
Brettschichtholz wurden zu<br />
Trägern mit einer Spannweite<br />
von bis zu 30 Metern gefertigt<br />
und in die Philippinen<br />
verschifft. Das Rundholz für<br />
die Konstruktion stammt aus<br />
der Region um Rohrbach an<br />
der Lafnitz. Dort wurde es<br />
im Werk von Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />
(rhi) zu Brettschichtholzlamellen<br />
verarbeitet. Das<br />
Schwesterunternehmen Rubner<br />
<strong>Holz</strong>bau in Niederösterreich<br />
stellte daraus Leimbinder<br />
her.<br />
FÜHRENDER SPEZIALIST<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie wurde<br />
1978 als Sägewerk gegründet<br />
und stieg mittlerweile zu<br />
Europas führendem Spezialisten<br />
für konstruktives Rahmenholz<br />
auf. Bei allem internationalen<br />
Erfolg wird<br />
aber nicht auf die steirischen<br />
Wurzeln vergessen: „Der ressourcenschonende<br />
Umgang<br />
mit dem Naturprodukt <strong>Holz</strong><br />
ist uns im Hinblick auf eine<br />
nachhaltige Verwendung<br />
sehr wichtig. Unser Rundholz<br />
stammt aus Wäldern der Region<br />
und wird restlos verwertet“,<br />
sagt rhi-Geschäftsführer<br />
Albert Weissensteiner.<br />
Wenn er „restlos“ sagt, dann<br />
meint er es auch so. Das produzierte<br />
Schnittholz kommt<br />
beinahe zu 100 Prozent in Gebäuden<br />
zum Einsatz. Was<br />
nicht als Baumaterial verwendet<br />
werden kann, geht als Zellstoff<br />
in die Papierherstellung<br />
oder kommt als Rohmaterial<br />
für <strong>Holz</strong>pellets zum Einsatz.<br />
Und der verbleibende Rest<br />
des Rundholzes befeuert das<br />
betriebseigene Biomasseheizwerk<br />
– wo mit der anfallenden<br />
Wärmeenergie Schnittholz getrocknet<br />
wird.<br />
WELTWEIT GEFRAGT<br />
330.000 Festmeter <strong>Holz</strong> pro<br />
Jahr werden so bis zum letzten<br />
Sägespan bei rhi aufbereitet.<br />
117 Mitarbeiterinnen und Mit-<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © RUBNER HOLZINDUSTRIE, CHRISTOPHER COLINARES<br />
56<br />
BUSINESS Monat
2018 hat Rubner <strong>Holz</strong>industrie den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />
für den Bau des Terminals 2 am Mactan Cebu<br />
International Airport auf den Philippinen geliefert.<br />
arbeiter sorgen für die Verarbeitung<br />
des <strong>Holz</strong>es, das ihnen<br />
rund 1.000 Lieferanten aus der<br />
Region zur Verfügung stellen.<br />
„Die Liefermengen variieren<br />
dabei von nur einem Festmeter<br />
bis tausende Festmeter.<br />
Mir ist wichtig, zu betonen,<br />
dass uns jede Lieferung gleich<br />
wichtig ist – da gibt es für uns<br />
kein ,zu klein‘ oder ,zu groß‘“,<br />
sagt Weissensteiner. 50 bis 60<br />
Lkw fahren jeden Tag beim<br />
Werk in Rohrbach vor.<br />
Das <strong>Holz</strong>, das sie liefern,<br />
wird zu Leimbinderlamellen<br />
und Konstruktionsrahmenholz<br />
verarbeitet. Die fertigen<br />
Produkte werden für Bauprojekte<br />
in der ganzen Welt benötigt.<br />
Auch in Australien<br />
kommt <strong>Holz</strong> aus dem rhi-Werk<br />
zum Einsatz: im „Chadstone<br />
Link“, dem mit 233.243 m² Verkaufsfläche<br />
größten Einkaufszentrum<br />
der südlichen Erdhalbkugel.<br />
LÜCKENLOSE WERT-<br />
SCHÖPFUNGSKETTE<br />
Rubner <strong>Holz</strong>industrie hat<br />
noch weitere Schwesterunternehmen.<br />
Als Teil der familiengeführten<br />
Rubner Gruppe kooperiert<br />
rhi mit den Bereichen<br />
Ingenieurholzbau, Objektbau,<br />
<strong>Holz</strong>hausbau, <strong>Holz</strong>türen und<br />
<strong>Holz</strong>fenster. So decken die Aktivitäten<br />
der Rubner Gruppe vom<br />
Rohmaterial bis zum fertigen<br />
Objekt alle Prozesse und Arbeitsschritte<br />
rund um den nachwachsenden<br />
Rohstoff ab. Diese<br />
lückenlose Wertschöpfungskette<br />
ist in Europa einzigartig – wie<br />
auch der Zugang zum <strong>Holz</strong>, den<br />
Albert Weissensteiner vertritt:<br />
„<strong>Holz</strong> ist ein Lebensstoff, ein<br />
Lebensmaterial, das von seiner<br />
Natürlichkeit her nicht zu überbieten<br />
ist. Wenn das <strong>Holz</strong> richtig<br />
verarbeitet wird, bleibt die<br />
Natürlichkeit im fertig errichteten<br />
Gebäude spürbar.“<br />
www.rubner.com/rhi<br />
Albert Weissensteiner ist Geschäftsführer<br />
der Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi).<br />
BUSINESS Monat<br />
57
AUS GRAU<br />
WIRD GRÜN<br />
Auf einen<br />
Kaffee mit …<br />
... Architekt<br />
Guido R. Strohecker<br />
Der Bausektor ist in hohem<br />
Maße für die CO 2<br />
-Produktion<br />
verantwortlich. Für ein Umdenken<br />
setzt sich Architekt Guido R.<br />
Strohecker mit seiner neuen<br />
Plattform „architects4climate“ ein.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: MARIJA KANIZAJ<br />
Wer hätte sich das gedacht? Am<br />
gesamten Spektrum des Bauvolumens<br />
gemessen – vom<br />
Städtebau über landwirtschaftlichen Bau<br />
bis zu Straßenbau und Tiefbau –, produziert<br />
die Baubranche mehr CO 2<br />
als die<br />
Autoindustrie. Der Grazer Architekt Guido<br />
R. Strohecker, unter anderem bekannt<br />
für sein innovatives <strong>Holz</strong>bau-Projekt „VillaVoon“,<br />
das zu 100 Prozent kunststoffund<br />
metallfrei aufgebaut wird, will das<br />
ändern. Wie? Das verrät er im Gespräch<br />
mit dem BUSINESS MONAT.<br />
Der Begriff „graue Energie“ bekommt<br />
immer mehr Bedeutung in der<br />
Baubranche. Was versteht man<br />
darunter genau?<br />
Der Begriff „graue Energie“ beschreibt<br />
die komplette umfassende Betrachtung<br />
beim Bau eines Gebäudes – von der Herstellung<br />
der Baustoffe bis hin zum letzten<br />
Entsorgungsbereich.<br />
Architekt Guido R. Strohecker blickt mit seiner<br />
neuen Plattform „architects4climate“ Richtung<br />
Zukunft.<br />
Den Energieausweis für Gebäude<br />
finden Sie in seinem Ansatz gut. Wobei<br />
gibt es aber noch Verbesserungsbedarf?<br />
Der Energieausweis behandelt nur die<br />
Energiethematik. Das heiß tman schaut<br />
sich an, wie ein Gebäude gedämmt ist<br />
und welche thermischen Eigenschaf-<br />
58<br />
BUSINESS Monat
WWW.FOKUS-ZUKUNFT.COM<br />
ten es hat. Das Thema „graue Energie“<br />
wird meist ausgespart. Ob als Dämmstoff<br />
zum Beispiel Styropor, ein Erdölprodukt,<br />
verwendet wurde, wird nicht<br />
hinterfragt. Da sind wir von nachhaltig<br />
weit entfernt.<br />
Welche Fehler werden Ihrer Meinung<br />
nach in der heutigen Architektur<br />
besonders häufig gemacht?<br />
Die westliche Architektur ist geprägt<br />
von Theorie und Hochtechnisierung<br />
–eine komplett falsche Entwicklung,<br />
wenn man bedenkt, dass es aufgrund<br />
des Klimawandels immer wärmer wird.<br />
Häuser mit riesigen Glasflächen ohne<br />
Beschattung müssen unter hohem Energieaufwand<br />
gekühlt werden. Dabei würden<br />
zum Beispiel schon tiefe Balkone<br />
reichen, um die Beschattung in Innenräumen<br />
zu erhöhen und den Einsatz von<br />
Klimageräten zu reduzieren.<br />
Mit Ihrer neuen Plattform<br />
„architects4climate“, die Sie<br />
gemeinsam mit Architekt Ernst Rainer<br />
ins Leben gerufen haben, wollen Sie<br />
nun gegensteuern. Welche Idee steckt<br />
dahinter?<br />
Bei „architects4climate“ geht es um wesentlich<br />
mehr, als das Gebäude als solches.<br />
Wichtig ist, es schon bei der Planung anzusetzen.<br />
Mitglieder in unserem Verein verpflichten<br />
sich dazu, ihre Projekte in den<br />
Punkten Baumaterial, Bauform, Vegetation,<br />
Feuchtigkeit, Temperatur, Wind und Sonne<br />
so nachhaltig wie möglich zu planen. Eine<br />
erste Stufe wird die Implementierung einer<br />
Art Label sein, das die Expertise von<br />
Architekten und Planern hinsichtlich zukunftsfähigen<br />
Bauens bestätigt.<br />
Sie sehen sich aber nicht nur als<br />
Plattform für Planer, sondern auch<br />
als Consumer-Verein. Inwiefern<br />
profitieren Konsumenten von<br />
„architects4climate“?<br />
Zu unseren schon erwähnten sieben<br />
Hauptpunkten wird es konsumentengerechte<br />
Unterlagen geben. Es gibt viel zu<br />
viele hochwissenschaftliche Texte, mit<br />
denen Konsumenten nichts anfangen können.<br />
Punkto Baumaterial – welche<br />
Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für Sie?<br />
Ich bin ein großer Fan dieses Rohstoffes.<br />
Er ist nicht nur CO 2<br />
-Binder, sondern<br />
wächst in Österreich über den benötigten<br />
Verbrauch hinaus nach. Darüber hi naus<br />
können schon alleine durch die kürzeren<br />
Transportwege Unmengen an CO 2<br />
gespart<br />
werden. Meiner Meinung nach wird<br />
<strong>Holz</strong> oftmals noch immer viel zu stiefmütterlich<br />
behandelt.<br />
Welchen Wunsch hätten Sie an Land<br />
und Bund?<br />
Mein Wunsch wäre ein Ende der „Verregelungen“<br />
– die bestehenden Baunormen<br />
gehören dringendst überarbeitet.<br />
instagram.com/architects4climate<br />
Neu ab Jänner:<br />
www.architects4climate.com<br />
SIHGA ®<br />
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KLIMANEUTRALES UNTERNEHMEN<br />
2020<br />
AUSTRIA‘S<br />
BESTE<br />
Innovations-Award<br />
Preisträger<br />
2020/21<br />
Sihga
Mit dem Lieb Fertighaus im <strong>Holz</strong>riegelbau<br />
werden individuelle Wohnträume wahr.<br />
<strong>Holz</strong> ist uns LIEB<br />
<strong>Holz</strong>bau ist in der Lieb Bau Unternehmensgruppe seit jeher stark verwurzelt. Innovation, individuelle Lösungen<br />
und Design stehen dabei an erster Stelle.<br />
Der Baustoff <strong>Holz</strong> ist<br />
als nachwachsender<br />
Baustoff nicht<br />
nur nachhaltig,<br />
sondern auch in seinen Eigenschaften<br />
besonders, ermöglicht<br />
er doch viele neue Lösungen,<br />
in denen Funktionalität,<br />
Sicherheit und Ästhetik ineinander<br />
fließen.<br />
„<strong>Holz</strong> wurde bis vor etwa 20<br />
Jahren in der breiten Masse nur<br />
mit niedriger Veredlungsstufe<br />
verarbeitet. Seit der Entwicklung<br />
von Ingenieurholzbau-Produkten<br />
können auch vermehrt<br />
anspruchsvolle Lösungen umgesetzt<br />
werden“, erklärt Dominikus<br />
Jantscher, Leiter des<br />
Bereichs <strong>Holz</strong>bau bei Lieb<br />
Bau. Das mehrfach mit dem<br />
<strong>Holz</strong>baupreis ausgezeichnete<br />
Team von Bauleitern, Technikern<br />
und Zimmerern lässt die<br />
kreativen Wünsche der Kunden<br />
gerne Realität werden.<br />
Heute durchdringt der<br />
<strong>Holz</strong>bau beim Weizer Familienunternehmen<br />
unterschiedliche<br />
Bereiche. So findet sich<br />
der Baustoff in vielen Bereichen<br />
wieder und wird sowohl<br />
für große gewerbliche Projekte<br />
wie beim neuen legero united<br />
campus in Feldkirchen bei<br />
Graz als auch beim eindrucksvollen<br />
Projekt bei der Boku in<br />
Wien eingesetzt. Neben vielen<br />
herausfordernden Großprojekten<br />
wird aber auch im Bereich<br />
der Privatkunden ein breites<br />
Angebot geliefert – vom Carport<br />
über die Stiege bis hin<br />
zum Fertig- oder Modulhaus.<br />
„Im Ingenieur-Leimholzbau<br />
werden von uns beispielsweise<br />
ganze Einkaufszentren in<br />
<strong>Holz</strong> errichtet“, so Jantscher.<br />
Anfang dieses Jahres startete<br />
Lieb Bau mit der Sparte Modulbau,<br />
ein modulares Fertighaus,<br />
das sich an die Wohnsituation<br />
seiner Bewohner<br />
anpassen kann. „Die Module<br />
sind sofort bezugsfertig und<br />
werden nachhaltig in unserem<br />
Werk produziert.“ Weitere<br />
Einsatzbereiche dieser Module<br />
bzw. Raumzellen sind<br />
Hotels und Wohnheime. Zudem<br />
fertigt das Unternehmen<br />
am Standort St. Ruprecht auch<br />
Stiegen mit modernster CNC-<br />
Technik.<br />
WOHNTRÄUME<br />
WERDEN WAHR<br />
Das Lieb Fertighaus ist das<br />
Haus im <strong>Holz</strong>riegelbau der<br />
Lieb Bau Weiz. Jedes Haus<br />
wird durch die hausinterne Planungsabteilung<br />
oder vom Architekten<br />
individuell geplant<br />
und kann in vier verschiedenen<br />
Ausbaustufen zum Fixpreis sowie<br />
Fixtermin übergeben werden.<br />
Durch die Vorfertigung ist<br />
eine Errichtung in wenigen Tagen<br />
möglich. Das ökologische<br />
HERADOMO-Wandsystem aus<br />
<strong>Holz</strong> sorgt für eine unvergleichliche<br />
Wohlfühlatmosphäre.<br />
Dem Motto „Individualität<br />
statt Haus von der Stange“<br />
wird hier mit vier verschiedenen<br />
Dachformen, individueller<br />
Raumaufteilung und frei wählbarem<br />
Stil ganz nach persönlichem<br />
Geschmack Rechnung<br />
getragen.<br />
Infos unter liebfertighaus.at<br />
60<br />
BUSINESS Monat
Echter Hingucker – dank der hauseigenen<br />
Stiegenbauabteilung der Lieb Bau Weiz werden<br />
Stiegen zum Herzstück des Hauses.<br />
© BRUNO KLOMFAR<br />
Auch bei Großprojekten wie dem neuen legero united campus in Feldkirchen bei Graz<br />
waren die Profis von Lieb Bau Weiz im Einsatz.<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © MICHAELA BEGSTEIEGER, BRUNO KLOMFAR, LIEBBAU/<br />
HERZSTÜCKE,<br />
DIE VERBINDEN<br />
Unter dem Slogan „Herzstücke,<br />
die verbinden“ zeigen<br />
die Profis von Lieb Stiege,<br />
dass eine Stiege weitaus<br />
mehr als nur seine funktionellen<br />
Eigenschaften hat, es<br />
ist ein Stilobjekt. Eine Stiege<br />
kann mit richtiger Planung<br />
und Integrierung ins Wohnbild<br />
zum Schmuckstück werden.<br />
Vom Stiegentyp über Materialauswahl<br />
und Grundriss<br />
bis zu den Befestigungstypen<br />
ist für jeden Geschmack etwas<br />
dabei. Die Profis von Lieb unterstützen<br />
gerne von der Planung<br />
bis zur Montage und zeigen<br />
alle Möglichkeiten auf. Mit<br />
den verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten<br />
bleibt so<br />
nahezu kein Wunsch unerfüllt.<br />
Tipp: Nach der Planung<br />
kann dank modernster Technologie<br />
Ihre Traumstiege virtuell<br />
zum Leben erweckt werden,<br />
damit man sich ein Bild<br />
machen kann.<br />
Infos unter liebstiege.at<br />
Mit den variablen<br />
Modulhäusern der Lieb Bau<br />
Weiz flexibel bleiben.<br />
NEU: DER LIEB<br />
MODULBAU<br />
Völlig neu im Portfolio der<br />
Unternehmensgruppe ist<br />
das Lieb Modulbauhaus, das<br />
flexibel erweiterbar ist und<br />
sich an die unterschiedlichen<br />
Bedürf nisse der Bewohner<br />
ideal an passen kann. Lebenssituation<br />
können sich verändern<br />
– das Modulhaus ist<br />
mobil und kann auch einen<br />
Ortswechsel problemlos mitmachen.<br />
Aber auch für Büros,<br />
Ateliers, pri vate Praxen,<br />
Gästezimmer, Poolhäuser<br />
oder vieles mehr können die<br />
Module verwen det werden.<br />
Diese massiven <strong>Holz</strong>häuser<br />
werden in Arn dorf bei Weiz<br />
produziert. Tipp: Speziell die<br />
Business-Varianten sind – sowohl<br />
fi nanziell als auch in<br />
ihrer Flexibilität – eine sehr<br />
inter essante Lösung.<br />
Infos unter liebmodulbau.at<br />
BUSINESS Monat<br />
61
LEUCHTTURM DES<br />
NATUR-WISSENS<br />
Mit dem österreichweit einzigartigen Projekt „Naturwelten Steiermark“ will die steirische Jägerschaft eine<br />
Symbiose aus Bildungszentrum, Treffpunkt und Erlebnis schaffen. Trotz Corona liegt der Bau im Zeitplan.<br />
Ein Lokalaugenschein.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/MATHY, PROHOLZ<br />
Es lässt sich schon erahnen,<br />
wie der fertige Bau<br />
einmal aussehen wird.<br />
In Mixnitz, dem Tor zum Almenland,<br />
im Bezirk Bruck-<br />
Mürzzuschlag entstehen<br />
aktuell die „Naturwelten Steiermark“<br />
– ein einzigartiges<br />
Leuchtturmprojekt der steirischen<br />
Jägerschaft, mit dem<br />
ein starkes und österreichweit<br />
einzigartiges Zeichen gesetzt<br />
wird. Ein mutiger Schritt.<br />
Aber auch ein Schritt, der<br />
dringend notwendig ist. „Das<br />
zu bewahren, was wir alle lieben,<br />
die Natur, ist unser Ziel“,<br />
erklärt Landesjägermeister<br />
Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />
Das neue Lern- und Erlebnisareal<br />
soll dabei helfen und<br />
wird nach Fertigstellung ein<br />
attraktiver Treffpunkt für die<br />
gesamte Bevölkerung – Jung<br />
und Alt, einheimisch oder<br />
Tourist und auch für Jägerinnen<br />
und Jäger – sein.<br />
AUF HOLZ GEBAUT<br />
Der Projektstart erfolgte im<br />
Sommer 2018. Nachdem sämtliche<br />
Projektunterlagen von<br />
externen Experten überprüft<br />
waren, konnte es losgehen –<br />
der Spatenstich erfolgte trotz<br />
der Covid-19-Pandemie nach<br />
Plan Ende Mai 2020 durch<br />
Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer. Seitdem wird<br />
ohne Pause an der Umsetzung<br />
des sehenswerten <strong>Holz</strong>baus<br />
gearbeitet. Der geplante<br />
Fertigstellungstermin im April<br />
<strong>2021</strong> kann somit eingehalten<br />
werden. Die Eröffnung des<br />
dazugehörigen Erlebnisareals<br />
soll im Sommer <strong>2021</strong> stattfinden.<br />
Der Leitspruch „Natur verpflichtet“<br />
unterstreicht dabei,<br />
dass die Jägerinnen und Jäger<br />
bereit sind, eine Schlüsselrolle<br />
zu übernehmen, wenn es darum<br />
geht, den natürlichen Lebensraum<br />
zu beschützen und<br />
zu bewahren. So war es auch<br />
von Anfang an klar, dass beim<br />
Bau der Naturwelten auf natürliche<br />
Materialien gesetzt<br />
wird. Heimisches <strong>Holz</strong> steht<br />
dabei im Mittelpunkt.<br />
Die bauliche Umsetzung des<br />
neuen Kompetenzzentrums<br />
wird Traditionelles und Modernes<br />
verbinden. Im revitalisierten<br />
Hauptgebäude entsteht<br />
der Seminar- und Veranstaltungsbereich<br />
mit zeitgemäßer<br />
Ausstattung. Der Trakt der Jägerschaft,<br />
die Waldwerkstatt<br />
sowie auch das touristische<br />
Gebäude werden neu errichtet.<br />
Ein wesentlicher Teil des<br />
Indoor-Pädagogikbereiches<br />
ist eine „Lernwerkstatt“ mit<br />
rund 35 Stationen-Boxen zum<br />
Thema Wald, <strong>Holz</strong> und Klimaschutz,<br />
die in Zusammenarbeit<br />
mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />
und der Pädagogischen Hochschule<br />
Steiermark entsteht. Im<br />
Tourismusgebäude befinden<br />
sich der Gastronomie- und<br />
Ausstellungsbereich sowie im<br />
Anbau eine Kletter- und Boulderhalle,<br />
die in Kooperation<br />
mit dem Alpenverein gebaut<br />
wird. Alle Gebäude sind multifunktionell<br />
und barrierefrei<br />
geplant.<br />
ERLEBBAR UND<br />
GREIFBAR<br />
Ziel der „Naturwelten Steiermark“<br />
ist die Verständnisvermittlung<br />
des Themas Natur,<br />
Wald und Jagd auch für<br />
die nicht jagende Bevölkerung<br />
sowie die Sensibilisierung<br />
für einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit unserer<br />
Umwelt. „Mit Unterstützung<br />
namhafter Sponsoren schaffen<br />
wir neben dem zeitgemäßen<br />
Bildungszentrum und<br />
dem Treffpunkt für die Jägerschaft<br />
eine wald- und holzpädagogische<br />
Anlaufstelle<br />
für Schulen und eine Naturerlebnis-Einrichtung<br />
für die<br />
Bevölkerung, die den Zusammenhang<br />
zwischen Leben,<br />
Natur und Jagd verständlich<br />
und sympathisch vermitteln<br />
kann“, so Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />
Bei insgesamt<br />
30 Freiluft-Erlebnisstationen<br />
werden die Themen Jagd und<br />
Jägersein, Biodiversität und<br />
Kulturlandschaft, Wildtiere,<br />
Wildacker sowie Wald und<br />
Wiese erklärt. So lernen Interessierte<br />
Wissenswertes<br />
unter anderem über Jagdausrüstung,<br />
den alpinen Lebensraum,<br />
Tierstimmen, Baumarten<br />
oder <strong>Holz</strong>verwendung.<br />
Jedem Besucher werden dabei<br />
auch Möglichkeiten aufgezeigt,<br />
wie er zum Erhalt unserer<br />
Natur etwas Positives<br />
beitragen kann.<br />
62<br />
BUSINESS Monat
In Mixnitz,<br />
dem Tor zum<br />
Almenland,<br />
entsteht<br />
aktuell das<br />
österreichweit<br />
einzigartige<br />
Lern- und<br />
Erlebnisareal<br />
„Naturwelten<br />
Steiermark“<br />
der steirischen<br />
Jägerschaft.<br />
„Mit den Naturwelten<br />
Steiermark beschreiten<br />
wir einen neuen Weg der<br />
Naturvermittlung. Vom<br />
Kind bis zum naturbegeisterten<br />
Erwachsenen werden<br />
unsere Naturwelten<br />
etwas Spannendes zum<br />
Thema Natur bereithalten<br />
und neue Einblicke in den<br />
Wald und in die Lebenswelt<br />
unserer Wildtiere<br />
bieten. Aber auch aktuelle<br />
Herausforderungen wie<br />
die Erhaltung und Förderung<br />
der Biodiversität,<br />
der Klimawandel und das<br />
lösungsorientierte Herangehen<br />
an die Vereinbarkeit<br />
von unterschiedlichen<br />
Nutzungsinteressen werden<br />
Thema sein. Insgesamt<br />
wird unser Leuchtturmprojekt<br />
für jeden Besucher<br />
eine Möglichkeit aufzeigen,<br />
zum Erhalt unserer Natur<br />
etwas Positives beizutragen.“<br />
FRANZ MAYR-MELNHOF-SAURAU<br />
Landesjägermeister Steiermark<br />
Der Baufortschritt der „Naturwelten Steiermark“ kann über die Webseite www.jagd-stmk.at via Live-Webcam verfolgt werden.<br />
BUSINESS Monat<br />
63
(T)RÄUME<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Wissen rund um Wald, <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>bau macht Schule – und das von den neugierigen Kleinen bis hin zu<br />
international erfolgreichen Studierenden. Wegweisende steirische Projekte und visionäre Ausbildungswege<br />
zeigen vor, wie es geht.<br />
FOTOS: PROHOLZ STEIERMARK/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK/MELBINGER, TAMARA MEDNITZER/BALLGUIDE, PROHOLZ AUSTRIA REDTENBACHER, HARZL, LAZARUS<br />
Mit Spaß bei der Sache: Beim Projekt<br />
„Let’s GRAZe“ stand Wissensvermittlung<br />
mit dem gewissen Fun-Faktor im<br />
Mittelpunkt.<br />
KINDER ALS KLIMASCHÜTZER<br />
Wald, Natur, nachhaltige<br />
Stadtentwicklung,<br />
die Ernährung<br />
mit selbst angebauten Produkten,<br />
nachwachsende Rohstoffe und<br />
Klimaschutz … diese Themen<br />
Kindern und Jugendlichen näherzubringen<br />
stand im Mittelpunkt<br />
von „Let’s GRAZe“, einem groß<br />
angelegten Projekt im Rahmen<br />
des Grazer Kulturjahrs 2020.<br />
Dafür wurde an Schulen in allen<br />
Grazer Bezirken generationenübergreifend<br />
in Workshops gearbeitet,<br />
um die Bedeutung von<br />
Wald und <strong>Holz</strong> für die Nachhaltigkeit<br />
zu verdeutlichen. Initiator<br />
des Projektes war pro<strong>Holz</strong><br />
Steiermark, als Kooperationspartner<br />
lieferte die Pädagogische<br />
Hochschule Steiermark das<br />
Fachwissen um die richtige pädagogische<br />
Vermittlung teils komplexer<br />
Themen, während Jürgen<br />
Herler von HerBios als weiterer<br />
Kooperationspartner mit seinen<br />
Vertikalgarten-Systemen praktisches<br />
Wissen über regionale Ernährung<br />
und Urban Gardening<br />
vermittelte.<br />
UMDENKEN<br />
„Wir sind froh, dass wir dieses<br />
Projekt gemeinsam mit pro<strong>Holz</strong><br />
Steiermark und der Pädagogischen<br />
Hochschule durchführen<br />
konnten. Denn dieses hinterlässt<br />
nachhaltige Spuren und<br />
zielt direkt auf den Titel des<br />
Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben<br />
wollen‘ ab“, erfreute sich Stadtrat<br />
Günter Riegler über das große<br />
Interesse am Projekt. Ein<br />
bedeutender Fokus wurde bei<br />
„Let’s GRAZe“ auch auf nachhaltige<br />
Stadtentwicklung unter<br />
Verwendung von steirischen<br />
Ressourcen gelegt – Im Mittelpunkt<br />
dabei <strong>Holz</strong> als Baustoff.<br />
So fertigten die teilnehmenden<br />
Schülerinnen und Schüler jeweils<br />
vor und nach dem Projekt<br />
eine Zeichnung an, die zeigen<br />
soll, wie sie ihre Stadt sehen.<br />
Der Vorher-Nachher-Vergleich<br />
ist beschreibend und der beste<br />
Beweis, dass das Projekt ein<br />
wichtiger Schritt war, um die<br />
nächste Generation schrittweise<br />
an die klimafitte Grazer Lebenskultur<br />
heranzuführen.<br />
64<br />
BUSINESS Monat
Nachher<br />
Umdenken: Kinder zeichneten ihre<br />
Vorstellung der Stadt vor und nach<br />
dem Projekt „Let’s GRAZe“.<br />
Vorher<br />
Vorher<br />
Kulturjahr-<br />
Programm-Manager<br />
Christian Mayer<br />
im Einsatz.<br />
<strong>Holz</strong>bauprofessor Tom Kaden (i.) und<br />
pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann Paul Lang<br />
PROFESSUR MIT ERFOLG<br />
„Wir sind froh, dass wir dieses Projekt gemeinsam<br />
mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark und der Pädagogischen<br />
Hochschule durchführen konnten. Denn dieses<br />
hinterlässt nachhaltige Spuren und zielt direkt auf<br />
den Titel des Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben wollen‘ ab.“<br />
GÜNTER RIEGLER<br />
Stadtrat<br />
Jürgen Herler (HerBios),<br />
Kulturstadtrat Günter Riegler und<br />
Doris Stiksl (pro<strong>Holz</strong> Steiermark)<br />
Um die Wichtigkeit des <strong>Holz</strong>baus auch in der<br />
universitären Ausbildung künftiger Architektinnen<br />
und Architekten zu vertiefen, wurde<br />
2017 erstmals eine Professur für „Architektur und <strong>Holz</strong>bau“<br />
an der TU Graz eingerichtet. Besetzt wurde diese<br />
Professur mit dem renommierten Berliner <strong>Holz</strong>bauexperten<br />
Tom Kaden, der die interdisziplinäre Jury überzeugen<br />
und sich so gegen rund 30 internationale Bewerber<br />
behaupten konnte. Nach nur drei Jahren haben<br />
die hohe Nachfrage und die positiven Rückmeldungen<br />
nun den Weg geebnet, die befristete Stiftungsprofessur<br />
bereits nach drei Jahren in eine unbefristete Professur<br />
überzuführen – Ein wichtiger Schritt für das Klima und<br />
für die Weiterentwicklung des <strong>Holz</strong>baus, insbesondere<br />
in der Steiermark.<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Die Arbeit Kadens erhält aber auch international große<br />
Anerkennung, denn Deutschlands renommiertester<br />
Architekturpreis für nachhaltige Gebäude geht in diesem<br />
Jahr an das <strong>Holz</strong>hochhaus SKAIO in Heilbronn. Das<br />
vom Architekturbüro Kaden + Lager geplante SKAIO<br />
der Stadtsiedlung Heilbronn war mit zehn Geschoßen<br />
und einer Höhe von 34 Metern zum Zeitpunkt seiner<br />
Fertigstellung das erste und ist bis heute das höchste<br />
<strong>Holz</strong>hochhaus in Deutschland.<br />
BUSINESS Monat<br />
65
Das Gewinnerteam Viktoria<br />
Harzl und Fabian Lazarus<br />
(vorne) mit Richard Stralz<br />
(Obmann pro<strong>Holz</strong> Austria),<br />
Andreas Meinhold (Stadt<br />
Wien) und Maximilian R. Luger<br />
(Juryvorsitzender, Architekten<br />
Luger & Maul, v. l.)<br />
STEIRISCHES SIEGERTEAM<br />
Bei der „pro<strong>Holz</strong> Student<br />
Trophy“, die 2020 erstmals<br />
international ausgeschrieben<br />
wurde, konnte ein<br />
steirisches Projekt der FH Joanneum<br />
überzeugen. Prämiert<br />
wurden die besten Ideen für<br />
ARCHITEKTUR<br />
AUS<br />
LEIDENSCHAFT<br />
Aufstockungen aus <strong>Holz</strong> auf<br />
bestehende Wiener Gemeindebauten<br />
der Nachkriegszeit.<br />
Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums<br />
benötigt<br />
Wien dringend zusätzlichen<br />
Wohnraum. Aufstockungen<br />
bestehender Wohnbauten<br />
bieten die Chance, Wien in<br />
die Höhe wachsen zu lassen<br />
und neuen Wohnraum ohne<br />
neuen Verbrauch von Bodenflächen<br />
zu schaffen. Von den<br />
Studierenden, die ihre Projekte<br />
in Teams einreichten, waren<br />
nachhaltige Lösungen mit<br />
dem Baustoff <strong>Holz</strong> gefordert.<br />
127 Wettbewerbsbeiträge aus<br />
sieben Nationen wurden zum<br />
Wettbewerb eingereicht.<br />
ZUM DRITTEN MAL<br />
IN FOLGE<br />
Bereits zum dritten Mal in<br />
Folge überzeugten steirische<br />
Studierende der FH Joanneum<br />
und konnten sich den Sieg sichern.<br />
„Ich bin sehr stolz auf<br />
mein Team und bedanke mich<br />
für die Zusammenarbeit“, sagt<br />
Tim Wakonig-Lücking, FH-<br />
Dozent und Betreuer des steirischen<br />
Teams. „Die Zusammenarbeit<br />
von Architekt*innen<br />
und Bauingenieur*innen treibt<br />
nachhaltiges Bauen voran und<br />
sichert dem <strong>Holz</strong>bau eine große<br />
Zukunft. Studentenwettbewerbe<br />
wie diese helfen dabei,<br />
Wissen rund um nachhaltiges<br />
Bauen zu vertiefen und zu verstärken.“<br />
Bei dem Gewinner-<br />
Projekt „Wohncollage – Aufstockung<br />
der Raummodule“<br />
werden die Raumzellen zweigeschoßig<br />
auf dem Bestand<br />
gestapelt und vor den Bestand<br />
ein flexibel nutzbares <strong>Holz</strong>regal<br />
gestellt. Die neue Gebäudeschicht<br />
verbindet Alt und<br />
Neu.<br />
WWW.VIERECK.AT
GOLDMEDAILLE<br />
FÜRS LEISESEIN<br />
Größen wie Zaha Hadid Architects zählen zu seinen Kunden. Lange Zeit<br />
war Kunststoff dabei das Material der Wahl im Werk von Christian Fuchs<br />
Organic Form Production. Doch auch mit <strong>Holz</strong> lassen sich kreative Formen<br />
realisieren – was er mit seinen Schallabsorbern unter Beweis stellt.<br />
TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: WWW.FOTO-AUGENBLICK.AT, HIDEAWAYS-HOTELS.COM<br />
Was, wenn<br />
Erdöl plötzlich<br />
zu teuer<br />
wäre? Fünf<br />
Jahre ist es her, dass Christian<br />
Fuchs dieser Gedanke durch<br />
den Kopf ging. So ein Szenario<br />
hätte für den Unternehmer<br />
weitreichende Konsequenzen,<br />
sind doch Erdölnebenprodukte<br />
wie Kunststoff sein wichtigstes<br />
Material. Christian Fuchs Organic<br />
Form Production mit Sitz<br />
in Stainz stellt dreidimensionale<br />
Körper aus Polyurethanblöcken<br />
her – Auftragswerke<br />
für Künstler, Designer, Architekten,<br />
Galeristen und Museen<br />
weltweit. „Wenn ich diese<br />
Kunden nicht mehr beliefern<br />
könnte, weil der Werkstoff zu<br />
teuer wäre, welche Alternativen<br />
hätte ich? Und so kam ich<br />
aufs <strong>Holz</strong>“, sagt Fuchs.<br />
Ein Spaziergang durch seine<br />
Werkstatt hat ihn auf die<br />
Idee gebracht. Er stolperte über<br />
eine simple Kartonschachtel<br />
aus Wellpappe und machte<br />
sich Gedanken über die stabile<br />
Wabenstruktur. „Ich habe mehrere<br />
Schichten der Pappe zusammengeklebt<br />
und darin eine<br />
Mulde fräsen lassen. Überraschenderweise<br />
ergab das eine<br />
unglaublich tolle Oberfläche,<br />
ein schönes Fräsbild und eine<br />
starke Steifigkeit. Jetzt musste<br />
ich nur noch etwas mit diesem<br />
Produkt machen“, sagt der gelernte<br />
Malermeister, der immer<br />
wieder auf der Suche nach neuen<br />
Herausforderungen ist.<br />
MATERIAL MIT<br />
EIGENLEBEN<br />
<strong>Holz</strong> stellte für ihn eine besonders<br />
große Herausforderung<br />
dar. Anders als die<br />
Kunststoffe, die Fuchs mit<br />
CNC-Fräsmaschinen in beliebige<br />
3D-Objekte verwandelt, hat<br />
<strong>Holz</strong> ein Eigenleben. Der organische<br />
Stoff lebt, bildet Risse,<br />
dehnt sich aus. „Gerade im 3D-<br />
Sektor ist so ein Werkstoff sehr<br />
aufwendig zu verarbeiten, aber<br />
genau das reizt mich am <strong>Holz</strong>.<br />
Das <strong>Holz</strong>projekt von<br />
Christian Fuchs kann<br />
sich sehen lassen: die größte<br />
Zirbensauna Österreichs im Hotel<br />
„Jungbrunn“ in Tannheim in Tirol.<br />
Man muss viel Energie einsetzen,<br />
um dem Kunden höchste<br />
Qualität liefern zu können“,<br />
sagt Fuchs. Fünf Jahre ist es her,<br />
dass er diese Energie gebündelt<br />
hat: zu einem Produkt namens<br />
Soundcomb. Das sind optisch<br />
ansprechende Schallabsorber,<br />
die vollständig auf dem<br />
Rohstoff <strong>Holz</strong> basieren. Zum<br />
Einsatz kommen dabei Biofaserplatten,<br />
wiederverwertete<br />
Zellulose, Vlies und Karton. Zu<br />
finden sind die in unterschiedlichsten<br />
Farben und Formen<br />
verfügbaren Absorber derzeit<br />
vor allem in Großraumbüros.<br />
„Dort ist die Lärmbelastung<br />
mittlerweile ein großes Problem,<br />
verursacht durch die moderne<br />
Architektur mit ihren<br />
schallharten, glatten Oberflächen.<br />
Die verursachen einen<br />
unglaublichen Nachhall, wenn<br />
viele Menschen gleichzeitig reden.<br />
Das kostet viel an Konzen-<br />
68<br />
BUSINESS Monat
tration, wenn man in Ruhe arbeiten<br />
will, und verursacht in<br />
Folge Ermüdung und Energieverlust“,<br />
sagt Fuchs. Seine Absorber<br />
senken den Schallpegel<br />
und verringern den Nachhall –<br />
so effizient, dass bei einer<br />
Überprüfung der Produkte<br />
der TU Graz die höchste Kategorie<br />
in der Schallabsorbtion<br />
bescheinigt werden konnte,<br />
quasi die Goldmedaille im<br />
Schallschutz.<br />
NEW YORK BIS VENEDIG<br />
Der Erfolg von Soundcomb<br />
hat Fuchs auf den Geschmack<br />
gebracht: Neue Freiform-Projekte<br />
mit <strong>Holz</strong> als Basis sollen<br />
künftig sein Portfolio erweitern.<br />
Schon bisher hat er mit<br />
namhaften Partnern zusammengearbeitet<br />
– darunter der<br />
Künstler Erwin Wurm oder die<br />
Star-Architektin Zaha Hadid,<br />
für die er Skulpturen und Objekte<br />
anfertigte, die es in die<br />
Top-Museen dieser Welt geschafft<br />
haben. So waren Objekte<br />
aus dem Stammwerk in<br />
Stainz bereits im Guggenheim-<br />
Museum in New York oder bei<br />
der Biennale in Venedig zu bestaunen.<br />
„Auch in dieser Kategorie<br />
wird den Gestaltern die<br />
Verwendung von ökologischen<br />
Materialien immer wichtiger,<br />
die Tendenz geht eindeutig in<br />
Richtung Nachhaltigkeit“, sagt<br />
Fuchs.<br />
CHRISTIAN FUCHS<br />
Organic Form Production<br />
BUSINESS Monat<br />
69
Sparringpartner<br />
mit frischen Ideen<br />
Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02, powered by WKO Steiermark, unterstützt kleine Betriebe auf der Suche nach<br />
neuen Produkten oder Geschäftsfeldern. Gerade die <strong>Holz</strong>branche beweist, wie empfänglich sie für Innovationen ist.<br />
In fünf Tagen kann ganz schön was<br />
weitergehen. Genau so viel Zeit<br />
braucht das Team des INNOLABs,<br />
um mit Unternehmen einen Restart<br />
durchzuführen: eine Analyse des Geschäftsmodells,<br />
ein Entwickeln von neuen<br />
Produkten, Märkten oder Services. „Unser<br />
Fokus liegt darauf, Unternehmen neu<br />
zu denken. Wir kommen als Sparringpartner<br />
mit einem neutralen Blick von außen<br />
und unterstützen die Weiterentwicklung“,<br />
sagt Nadja Schönherr, die Leiterin des IN-<br />
NOLABs. Ihr interdisziplinäres Team besteht<br />
aus sieben Mitarbeitern, die neben<br />
Innovationsmanagement auch Bereiche<br />
wie Industriedesign, Markenentwicklung<br />
und Technologie abdecken. Um die 120 bis<br />
150 kleine und mittlere Betriebe berät das<br />
INNOLAB jedes Jahr, dieses Service ist<br />
kostenlos und wird von der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark finanziert.<br />
Die „Kunden“ des INNOLABs sind quer<br />
durch den Gemüsegarten verteilt. „Wir<br />
arbeiten mit Betrieben aus allen Branchen<br />
und sind in der gesamten Steiermark tätig.<br />
Wenn Unternehmen offen sind für Veränderungen<br />
und innovative Ansätze, dann<br />
gelingt uns so einiges“, sagt Schönherr. In<br />
der <strong>Holz</strong>branche bestehe große Offenheit<br />
für Neues, die Branche habe sich in der<br />
Vergangenheit enorm weiterentwickelt,<br />
befindet die INNOLAB-Leiterin. Ihr Blick<br />
geht aber schon in Richtung Zukunft – ein<br />
Anspruch des INNOLABs ist es, für die<br />
Betriebe vorauszudenken und kommende<br />
Trends, Entwicklungen und Herausforderungen<br />
zu antizipieren. In der <strong>Holz</strong>branche<br />
betrifft das die Themen Robotics, Big<br />
Data und branchenübergreifendes Denken,<br />
berichtet Schönherr. „Neben der Restart-up-Beratung<br />
versuchen wir auch,<br />
den Betrieben schon einen Schritt voraus<br />
zu sein – in den Themenstellungen, die<br />
auf sie zukommen werden.“<br />
SCHALL-MÖBEL<br />
Wirtschaftskammer-Steiermark-Präsident<br />
Josef Herk teilt ihre Einschätzung:<br />
„Innovation, Digitalisierung und Robotik-<br />
Technologien sind zentrale Themen der<br />
<strong>Holz</strong>wirtschaft. In den kommenden Jahren<br />
ist es daher wesentlich, dass die Unternehmen<br />
Zukunftsprojekte vorantreiben. Mit<br />
Restart-up bieten wir Unternehmen eine<br />
passende Unterstützung.“ Ein Betrieb, der<br />
bereits die fünftägige Beratungsleistung in<br />
Anspruch genommen hat, ist die Tischlerei<br />
Feldbaumer in Graz. Die Tischlerei mit<br />
Spezialisierung auf Innenarchitektur besteht<br />
seit 1958, hat sich aber unlängst mit<br />
dem INNOLAB an eine umfassende Produktinnovation<br />
gewagt. „Wir haben uns<br />
dabei die Frage gestellt, welche anderen<br />
BEZAHLTE ANZEIGE © INNOLAB/OLIVER WOLF, HELDENTHEATER, FOTO FISCHER, TISCHLEREI FELDBAUMER<br />
70<br />
BUSINESS Monat
Die Tischlerei Feldbaumer<br />
entwickelte gemeinsam mit<br />
dem INNOLAB die Idee zu<br />
einer neuen Produktlinie<br />
namens „Acoustic Furniture“.<br />
INNOLAB begleitete<br />
bei Baumeister<br />
Gerhard Feldgrill den<br />
Prozess bis hin zum<br />
fertigen Prototypen,<br />
der „<strong>Holz</strong>-Oase“ – ein<br />
flexibel einsetzbarer<br />
Modul-Raum aus<br />
Vollholzbauteilen.<br />
Werkstoffe zum althergebrachten <strong>Holz</strong> infrage<br />
kommen und wie sie zu einem neuen<br />
Produkt kombiniert werden können“, sagt<br />
Christian Gumpold, der stellvertretende<br />
Leiter des INNOLABs. Der Industriedesigner<br />
fand bei der Tischlerei große Kompetenz<br />
im Bereich Architektur vor und ermunterte<br />
den Betrieb, sich stärker in diese<br />
Richtung zu bewegen. Herausgekommen<br />
ist eine neue Produktlinie namens „Acoustic<br />
Furniture“ – Einrichtungsgegenstände,<br />
die durch spezielle Eigenschaften die<br />
Raumakustik optimieren. „Verschiedenste<br />
Möbel lassen sich mit Schallabsorbern<br />
anfertigen, zum Beispiel auch Betthäupter.<br />
Damit erzielt man eine höhere Schlafqualität<br />
und ein besseres Raumgefühl“, sagt<br />
Gumpold.<br />
HOLZ-OASE<br />
Das INNOLAB gibt sich nicht nur mit<br />
der Entwicklung neuer Produkte zufrieden,<br />
sondern gibt den Unternehmen auch<br />
gleich eine Roadmap mit auf den Weg, die<br />
die Umsetzung skizziert. Der Baumeister<br />
Gerhard Feldgrill hat so einen Plan aus der<br />
Zusammenarbeit mit dem INNOLAB mitgenommen.<br />
Er betreibt ein Bauunternehmen<br />
inklusive Zimmerei in der Gemeinde<br />
Passail und beschäftigt dort 25 Mitarbeiter.<br />
„Schon lange hat er den Wunsch gehabt,<br />
ein eigenes Produkt auf den Markt zu<br />
bringen. Wir haben uns mit ihm gemeinsam<br />
angeschaut, wie die Umsetzung davon<br />
funktionieren kann, welche Ressourcen<br />
für den Bau eines Prototypen bereit<br />
stehen und welche Services dazu entwickelt<br />
werden können“, sagt Nadja Schönherr.<br />
Sie begleitete den Prozess bis hin<br />
zum fertigen Prototypen, der „<strong>Holz</strong>-Oase“.<br />
Das ist ein flexibel einsetzbarer Modul-<br />
Raum aus Vollholzbauteilen, der als externes<br />
Büro, Schlafraum oder Erholungsort<br />
genutzt werden kann. Die Besonderheit<br />
am Produkt ist der Verzicht auf künstliche<br />
Bestandteile, verwendet wird nur der natürlich<br />
nachwachsende Rohstoff <strong>Holz</strong> – ein<br />
vollökologisches Restart-up quasi.<br />
UMFANGREICHES SERVICE<br />
Zusätzlich zu den kostenlosen Beratungen<br />
hat das INNOLAB auch Workshops im<br />
Angebot, die derzeit wie auch alle anderen<br />
Leistungen online durchgeführt werden.<br />
Ein weiteres Highlight ist die jährliche Restart-up-Night,<br />
bei der Best-Practice-Unternehmen<br />
zusammengebracht werden,<br />
um sich auszutauschen.<br />
Alle Infos zum Angebot<br />
finden Sie unter:<br />
www.innolab.at<br />
„Innovation,<br />
Digitalisierung und<br />
Robotik-Technologien<br />
sind zentrale Themen<br />
der <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />
In den kommenden<br />
Jahren ist es daher<br />
wesentlich, dass<br />
die Unternehmen<br />
Zukunftsprojekte<br />
vorantreiben. Mit<br />
Restart-up bieten<br />
wir Unternehmen<br />
eine passende<br />
Unterstützung.“<br />
JOSEF HERK<br />
Unternehmer und Präsident der<br />
Wirtschaftskammer Steiermark<br />
BUSINESS Monat<br />
71
MIT RESPEKT<br />
UND VERTRAUEN<br />
Best Practice: Wie Generationenmanagement erfolgreich funktionieren kann, erklären die <strong>Holz</strong>experten<br />
Vinzenz und Philipp Harrer im Gespräch mit FUEGO Austria und dem BUSINESS MONAT.<br />
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER<br />
Philipp (l.) und Vinzenz Harrer<br />
Das steirische Traditionsunternehmen<br />
Vinzenz<br />
Harrer Gmbh ist Spezialist<br />
für Lösungen im <strong>Holz</strong>bau<br />
und vereint unter dem Dach der<br />
VH Holding Beteiligungen an<br />
Firmen wie Ecowall, Datenkreise,<br />
Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau, Straka<br />
Dämmtechnik und Sherpa Connection<br />
Systems. Um eine Nachfolge<br />
braucht sich Firmengründer<br />
Vinzenz Harrer keine Sorgen<br />
machen, ist Sohn Philipp ja schon<br />
tatkräftig in den Unternehmen<br />
aktiv. Wie erfolgreiches Generationenmanagement<br />
funktioniert<br />
und wo Herausforderungen liegen,<br />
verraten sie im Interview<br />
mit dem BUSINESS MONAT und<br />
FUEGO Austria, dem Netzwerk<br />
für InhaberInnen renommierter<br />
Arbeitgeberbetriebe in allen Bereichen<br />
der Wirtschaft, der Landwirtschaft<br />
und der freien Berufe.<br />
Wie groß war Ihr Wunsch,<br />
dass eines Ihrer Kinder ins<br />
Unternehmen nachfolgt?<br />
Vinzenz Harrer: Ich habe immer<br />
gesagt, die Firma hat es vor<br />
mir nicht gegeben und wenn es<br />
die Firma nach mir nicht mehr<br />
geben sollte, wäre es nicht die<br />
große Tragik für mich. Aber natürlich<br />
freut es mich sehr, wenn<br />
es familiäres Interesse und einen<br />
Nachfolger gibt. Vor allem<br />
wenn es so gut funktioniert wie<br />
bei uns.<br />
Wie war die Zusammenarbeit<br />
von Anfang an?<br />
Philipp Harrer: Es hat von Beginn<br />
an kaum Unstimmigkeiten<br />
gegeben – das ist bis heute so. Da<br />
ich mich auf die Firmen Zarnhofer<br />
<strong>Holz</strong>bau und die Ecowall<br />
GmbH konzentriere, sind unsere<br />
Arbeitsbereiche weitgehend<br />
getrennt. Mein Vater hat jedoch<br />
eine unterstützende Rolle für<br />
mich, die ich sehr schätze.<br />
Ihr Sohn lernt sicher viel<br />
von Ihrer jahrzehntelangen<br />
Expertise. Was lernen Sie<br />
von Ihrem Sohn?<br />
Vinzenz Harrer: Es ist einfach<br />
toll zu sehen, dass er mit seinen<br />
Unternehmensbereichen einen<br />
so erfolgreichen Weg geht. Wir<br />
versuchen, die Unternehmen<br />
nicht alleine von meiner Seite<br />
auf die nächste Generation vorzubereiten,<br />
sondern wir machen<br />
das gemeinsam.<br />
Gibt es unterschiedliche<br />
Sicht weisen und wie geht<br />
man damit um?<br />
Philipp Harrer: Wir sind komplett<br />
andere Typen. Ich bin eher<br />
wie meine Mutter, die auch im<br />
Unternehmen tätig ist und sehr<br />
erfolgreich das Personal managt.<br />
Wir denken viel über Sicherheiten,<br />
Stabilität und Ordnung nach.<br />
Mein Vater ist da im Vergleich<br />
eher der Draufgänger.<br />
Vinzenz Harrer: Für mich ist<br />
ein wesentlicher Teil des Erfolges,<br />
dass wir uns ständig wandeln.<br />
Ich arbeite dabei gerne in<br />
Projekten und kann da sehr zielstrebig<br />
und hartnäckig sein.<br />
Dass Sie eines Tages eine<br />
leitende Funktion innerhalb<br />
des Unternehmens übernehmen<br />
würden, war ja<br />
nicht von Anfang an so klar.<br />
Philipp Harrer: Ich habe mit<br />
Begeisterung eine Lehre als<br />
Koch begonnen, musste diese<br />
aber aufgrund gesundheitlicher<br />
Herausforderungen im zweiten<br />
Lehrjahr beenden. Der Wechsel<br />
72<br />
BUSINESS Monat
auf eine Landwirtschaftsschule<br />
mit Handelsschwerpunkt erwies<br />
sich dann als gute Wahl. Ein<br />
Praktikum war dann mein erster<br />
Schritt ins Unternehmen.<br />
Auch wenn es wahrscheinlich<br />
möglich gewesen wäre, haben<br />
Sie nicht gleich in einer<br />
Führungsposition begonnen.<br />
Welche Vorteile sehen Sie<br />
darin?<br />
Philipp Harrer: So konnte ich<br />
das Unternehmen von der Pike<br />
auf kennenlernen. Wäre ich direkt<br />
als Juniorchef eingestiegen,<br />
wäre es sicher schwieriger<br />
gewesen. Wenn man sich aber<br />
erst einmal beweisen muss und<br />
die Mitarbeiter sehen, was man<br />
kann und wie man agiert, ist die<br />
Akzeptanz eine andere. Ich durfte<br />
Respekt und Wertschätzung in<br />
beide Richtungen erfahren.<br />
Beruf und Privat – wie<br />
funktioniert die Trennung?<br />
Philipp Harrer: Ich bin der<br />
Meinung, dass eine absolute<br />
Trennung in einem Familienunternehmen<br />
nicht möglich ist.<br />
Ich persönlich sehe das aber<br />
auch nicht als Belastung. Wir<br />
reden zum Beispiel am Sonntag<br />
beim Familienessen auch über<br />
Berufliches – aber das ist angenehm<br />
und ohne Druck.<br />
Sie haben auch eine Tochter.<br />
Wird sie ebenfalls eines<br />
Tages in das Unternehmen<br />
nachfolgen?<br />
Vinzenz Harrer: Das ist ganz<br />
alleine ihre Entscheidung. Sie<br />
ist aktuell sehr erfolgreich<br />
und glücklich in ihrem Beruf<br />
als Großhandelskauffrau. Wir<br />
werden sehen, was die Zeit<br />
bringt.<br />
Werden Sie eines Tages<br />
leicht loslassen können?<br />
Vinzenz Harrer: Es gibt einen<br />
großen Unterschied zwischen<br />
Loslassen und Zurücklassen.<br />
Wenn es so weit ist, dass Philipp<br />
oder unsere beiden Kinder sagen,<br />
sie wollen das Unternehmen eigenständig<br />
führen, kann ich diesen<br />
Teil meines Lebens mit gutem<br />
Gewissen loslassen.<br />
Wie sehen Sie die Bedeutung<br />
von <strong>Holz</strong>?<br />
Vinzenz Harrer: Ich bin der<br />
Meinung, dass wir unsere Erde<br />
nicht von unseren Vorfahren geerbt,<br />
sondern von unseren Kindern<br />
geliehen haben. Daher<br />
müssen wir besonders darauf<br />
aufpassen. Es gibt nur wenige<br />
Materialien, Rohstoffe und Systeme,<br />
die dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />
näher kommen – vor<br />
allem im Baubereich – als <strong>Holz</strong>.<br />
FUEGO Austria durfte Sie<br />
ein Stück des Weges begleiten.<br />
Inwiefern fanden Sie<br />
Unterstützung?<br />
Philipp Harrer: In vielerlei<br />
Hinsicht. Initiator Paul Slamanig<br />
hat mir unter anderem sehr geholfen,<br />
als es darum ging, in der<br />
Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau GmbH neue<br />
Strukturen zu entwickeln, indem<br />
er mich in meiner Führungsrolle<br />
bestärkt hat. Der Blick von außen<br />
war sehr wichtig, um Dinge auch<br />
einmal anders sehen zu können.<br />
Vinzenz Harrer: Paul hat eine<br />
absolut hochqualifizierte Mentoren-Rolle<br />
eingenommen, vor allem<br />
in der Zeit, in der Philipp sich<br />
vom Mitarbeiter zur anerkannten<br />
Führungskraft entwickelt hat.<br />
www.harrer.at<br />
www.fuegoaustria.at
WAHR ODER<br />
FALSCH? – MYTHEN<br />
RUND UMS HOLZ<br />
<strong>Holz</strong>bauten sind aufwendig, <strong>Holz</strong> sorgt für ein besseres Raumklima, der Wald wird weniger … rund<br />
um das Thema <strong>Holz</strong> ranken sich viel Mythen. Welche wahr sind und welche nicht, verraten wir hier.<br />
QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK, FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />
HOLZBAUTEN SIND<br />
VIEL AUFWENDIGER.<br />
Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> kann leicht bearbeitet werden,<br />
etwa durch Fräsen, Schneiden und Bohren. Das gilt<br />
im Herstellerwerk, aber auch vor Ort auf der Baustelle,<br />
wenn man zum Beispiel an schon bestehenden<br />
Bauteilen Veränderungen vornehmen muss. Andere<br />
Baustoffe müssen dagegen relativ exakt vorbereitet<br />
sein, eine Nachbearbeitung vor Ort ist mit hohem<br />
Aufwand verbunden oder gar nicht mehr möglich.<br />
HOLZ IST GESUND.<br />
Stimmt. Verschiedene Studien ergeben, dass sich<br />
Personen in einer „<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller von<br />
körperlichen und mentalen Belastungssituationen<br />
erholen. Dies äußert sich unter anderem in einer<br />
niedrigen Herzschlagrate sowie in einem beschleunigten<br />
Erholungsprozess. Langzeitversuche zeigen,<br />
dass sich <strong>Holz</strong> aufgrund seiner Farbe, Struktur und<br />
warmen Ausstrahlung positiv auf das Wohlbefinden<br />
des Menschen auswirkt.<br />
74<br />
BUSINESS Monat
HOLZBAUTEN SIND<br />
BRANDGEFÄHRDETER.<br />
Stimmt nicht. Der moderne <strong>Holz</strong>bau erfüllt beim Brandschutz<br />
ebenso wie alle anderen Baustoffe die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften.<br />
Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist<br />
das Brandverhalten von <strong>Holz</strong> sogar genauer im Voraus berechenbar<br />
und daher auch kontrollierbarer. <strong>Holz</strong> brennt gleichmäßig<br />
und langsam ab. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen<br />
brechen Decken aus <strong>Holz</strong> nicht plötzlich ein, massive <strong>Holz</strong>decken<br />
und -träger überstehen sogar die meisten Brände.<br />
EIN HOLZBAU IST VIEL<br />
TEURER ALS EIN MASSIVBAU.<br />
Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> hat eine hohe Festigkeit und Tragkraft,<br />
ist gleichzeitig sehr leicht und dämmt besser als alle anderen<br />
Baustoffe. Und das spart Bauherren bares Geld: Fundamente<br />
können kleiner gebaut werden, die Transportkosten sind gering<br />
und Probleme auf schwierigen Baugründen sind leichter<br />
zu lösen. Und mit dem niedrigsten Wärmeleitwert aller gängigen<br />
tragenden Baumaterialien spart <strong>Holz</strong> Kosten für Heiz- und<br />
Dämmmaterial.
DER BAUSTOFF HOLZ VERBRAUCHT<br />
IN DER HERSTELLUNG WENIG ENERGIE.<br />
Stimmt. <strong>Holz</strong> ist ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine<br />
fremde Energie benötigt; für die Verarbeitung zu Werkstoffen<br />
muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet werden.<br />
Damit ist <strong>Holz</strong> anderen, energieintensiven Baustoffen wie<br />
Beton, Stahl und Ziegel deutlich überlegen. <strong>Holz</strong>produkte<br />
sind Plus-Energie-Produkte: Sie enthalten mehr gespeicherte<br />
(Sonnen-)Energie, als zu ihrer Herstellung und Entsorgung<br />
nötig ist.<br />
HOLZ SORGT FÜR EIN<br />
BESSERES RAUMKLIMA.<br />
Stimmt. <strong>Holz</strong> kann Feuchtigkeit aufnehmen und sie<br />
bei trockener Luft wieder abgeben. Dadurch haben<br />
<strong>Holz</strong>bauten das ganze Jahr über ein gleichmäßiges<br />
Raumklima.<br />
DER WALD<br />
WIRD WENIGER.<br />
Stimmt nicht. Im Gegenteil, durch die nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung wächst sogar mehr <strong>Holz</strong> nach,<br />
als genutzt wird. Allein in der Steiermark wachsen 800<br />
Fußballfelder jährlich dazu.<br />
EIN HOLZBAU<br />
VERURSACHT MEHR<br />
HEIZKOSTEN.<br />
Stimmt nicht. <strong>Holz</strong>bauten haben aufgrund der<br />
Dämmfähigkeit des Baustoffes <strong>Holz</strong> und der heute<br />
üblichen Standards einen sehr niedrigen Heizenergie-<br />
Verbrauch. <strong>Holz</strong> besitzt hohe wärmedämmende Fähigkeiten<br />
und bietet einfache konstruktive Möglichkeiten<br />
zusätzlicher Wärmedämmung. Deshalb sind auch sehr<br />
viele <strong>Holz</strong>bauten sogenannte Niedrigenergiehäuser.<br />
HOLZFASSADEN MUSS<br />
MAN IMMER STREICHEN.<br />
Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> braucht keinen chemischen<br />
Schutz, es ist gegen Witterungseinflüsse resistent. Die<br />
Entscheidung für einen Anstrich fällt ausschließlich<br />
aus optischen Gründen. Wichtig ist der konstruktive<br />
<strong>Holz</strong>schutz – das heißt der Schutz des <strong>Holz</strong>es durch<br />
richtiges Planen und Konstruieren. Zu beachten ist dabei,<br />
dass die eingebauten Hölzer luftumspült sind und<br />
eventuell eingedrungene Feuchtigkeit rasch abtrocknen<br />
kann.<br />
76<br />
BUSINESS Monat
Admonter ist nicht nur am Boden Zuhause, sondern weiß auch,<br />
wie man gesamten Räumen ein Antlitz verleiht, das die Handschrift<br />
des Designers und der Natur gleichermaßen trägt. Böden, Wände,<br />
Treppen, Türen und Akustiklösungen gehen Hand in Hand und<br />
sind dazu da, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Hergestellt zu 100% in Österreich.<br />
admonter.com<br />
Naturholzböden Naturholzplatten Naturholztüren Naturholzstiegen<br />
Naturholz-Akustikplatten
KEIN SPAREN<br />
BEI NACHHALTIGKEIT<br />
Richtungsweisend! Ein neuer Spar-Markt hat seine Tore in Weinitzen geöffnet und punktet dabei mit der<br />
nachhaltigen Wahl von großteils heimischem <strong>Holz</strong> als Baumaterial.<br />
TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: FOTO KRUG<br />
Der entscheidende und<br />
wegweisende Schritt<br />
in Richtung Nachhaltigkeit<br />
sichert nicht nur langfristig<br />
ab – obwohl dies der<br />
hervorzuhebende Faktor sein<br />
mag –, sondern kann auch gut<br />
aussehen. Im Falle der neuen<br />
Spar-Supermarkt-Filiale in<br />
Weinitzen können Kunden seit<br />
Kurzem sowohl nachhaltige<br />
Praxis als auch Optik genießen.<br />
Denn wie Geschäftsführer<br />
von Spar Steiermark und<br />
Südburgenland Christoph <strong>Holz</strong>er<br />
passend formuliert: „Das<br />
Auge isst mit.“<br />
Dies mag mit dem imposanten,<br />
großzügigen und modernen<br />
Design der neuen Filiale<br />
ein Leichtes sein. Eine Fassade<br />
mit Sichtholzelementen bildet<br />
in Kombination mit dem darauf<br />
thronenden Gründach ein wahres<br />
optisches Highlight. Nun<br />
ist Aussehen zwar schön und<br />
gut, aber nicht alles – es handelt<br />
sich um ein Projekt, das<br />
mit Bedacht sorgfältig geplant<br />
und ausgeführt wurde, die<br />
Nachhaltigkeit stets im Hinterkopf.<br />
Die Wahl von <strong>Holz</strong> als<br />
Baumaterial ist dabei also eine<br />
kalkulierte: Schließlich handelt<br />
es sich um einen der wichtigsten<br />
nachwachsenden Rohstoffe,<br />
der (nachgewachsen) in Baum-<br />
Form Sauerstoff produziert und<br />
CO 2<br />
bindet. Wer nun aber in die<br />
großen Fußstapfen des Wortes<br />
Nachhaltigkeit treten möchte,<br />
hat die zweite entscheidende<br />
Voraussetzung für einen nachhaltigen<br />
<strong>Holz</strong>bau zu erfüllen,<br />
nämlich den der Regionalität.<br />
Dementsprechend wurde auch<br />
beim Bau dieser Filiale für die<br />
Verwendung von Materialien<br />
aus großteils heimischen Wäldern<br />
gesorgt.<br />
NACHHALTIGES<br />
INNENLEBEN<br />
Der Umstieg auf umweltfreundlicheres<br />
Handeln ist einer<br />
mit Vorbildwirkung. Dementsprechende<br />
Umsetzungen<br />
sowohl im technischen als auch<br />
im logistischen Wesen von Spar<br />
lassen sich hier erkennen: Von<br />
78<br />
BUSINESS Monat
modernen CO 2<br />
-Kühlanlagen<br />
mit Wärmerückgewinnung, die<br />
ressourcenschonendes Heizen<br />
ermöglichen sollen, über die<br />
Anbringung von LED-Beleuchtung<br />
am gesamten Gebäude bis<br />
zum Einsatz von regionalen Lieferanten,<br />
wodurch Transportwege<br />
verkürzt, Emissionen verringert<br />
und frischere Produkte<br />
in den Regalen garantiert werden<br />
können.<br />
EIN ENTSPANNTER<br />
EINKAUF IST EIN<br />
GUTER EINKAUF<br />
Dass die regelmäßige Lebensmittelbesorgung<br />
nicht für jeden<br />
Durchschnittsverbraucher zu<br />
den Top-3-Momenten der Tiefenentspannung<br />
zählt, ist kein<br />
Geheimnis. Es ist aber durchaus<br />
möglich, in Sachen Marktdesign<br />
Abhilfe zu schaffen und das<br />
Einkaufserlebnis als Ganzes etwas<br />
zu entschleunigen, ohne tatsächlich<br />
Zeit zu kosten. Planung<br />
und Design der rund 670 Quadratmeter<br />
stehen daher ganz im<br />
Sinne eines raschen, angenehmen<br />
Einkaufs, dem auch beim<br />
Miteinbeziehen medizinischer<br />
Vorschriften nichts im Wege<br />
steht: „Wir wollen unseren Kundinnen<br />
und Kunden das Einhalten<br />
der Abstandsregeln einfacher<br />
machen. Einkaufen soll Spaß machen<br />
und entspannen“, so Geschäftsführer<br />
Christoph <strong>Holz</strong>er.<br />
www.spar.at<br />
NACHHALTIGER BAU – NACHHALTIGER EINKAUF<br />
DER NEUE SPAR-MARKT IN WEINITZEN<br />
Nachhaltiger <strong>Holz</strong>bau:<br />
• Das zum Bau verwendete <strong>Holz</strong> stammt aus heimischen Wäldern und bildet<br />
somit einen der nachhaltigsten nachwachsenden Rohstoffe. Das bedeutet:<br />
• Nachwachsende Bäume, die Sauerstoff<br />
produzieren und CO 2<br />
binden.<br />
• Kurze Transportwege für das Material.<br />
Moderne nachhaltige Technik und Logistik:<br />
• Moderne CO 2<br />
-Kühlanlagen schonen dank<br />
Wärmerückgewinnung Ressourcen und sparen Energie.<br />
• LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude statt Glühbirnen.<br />
• Regionale Lieferanten ermöglichen kürzere Transportwege<br />
und somit frischere Produkte und weniger Emissionen.<br />
BUSINESS Monat<br />
79
Nachfolger mit Herz<br />
Erstmalig hat sich beim diesjährigen „Follow me Award“ der WKO Steiermark ein familienexterner Nachfolger<br />
den Titel geholt. Emanuel Reindl von Elektro Ertl Feldbach hat das Public Voting für sich entschieden.<br />
Die 12 nominierten Betriebe des<br />
diesjährigen Follow me Award<br />
standen heuer vor ganz neuen<br />
Herausforderungen und bewiesen, „wie<br />
die regionale Verankerung dabei helfen<br />
kann, Krisen zu bewältigen“, zeigt sich<br />
die Vizepräsidentin der WKO Steiermark,<br />
Gabriele Lechner, beeindruckt. Den Gesamtsieg<br />
beim Public Voting holt sich mit<br />
über 3.100 Stimmen das Elektrogeschäft<br />
Ertl aus Feldbach für seinen neuen Firmeneigentümer<br />
Emanuel Reindl. Mitten<br />
im ersten Lockdown übernahm er den<br />
Betrieb.<br />
LEIDENSCHAFT<br />
1998 beginnt Emanuel Reindl seine Lehre<br />
bei Elektro Ertl in Feldbach – eigentlich<br />
wollte er Konditor werden. Bei einem<br />
Praktikum entdeckt er die Liebe zur Elektronik,<br />
die ihn bis heute prägt. Selbst eine<br />
Weltreise 2009, ein geplanter Neustart,<br />
hat ihn am Ende unerwartet doch wieder<br />
zu Elektro Ertl zurückgeführt: „Auf einer<br />
Weltreise ist man minimalistisch unterwegs,<br />
zurück zu Hause findet man doch<br />
wieder zur Elektronik.“ Vor ein paar Jahren<br />
ergab es sich schließlich, dass der Eigentümer<br />
seine Pension ankündigte und<br />
Reindl die Nachfolgerschaft anbot. Dass<br />
die Übergabe letztendlich mitten im ersten<br />
Corona-Lockdown im Frühjahr stattfinden<br />
würde, war so nicht geplant: „Es<br />
war ein Sprung ins kalte Wasser, weil keiner<br />
wusste, wie es weitergehen würde.<br />
Den Vertrag schlossen wir nur wenige<br />
Tage vor dem Lockdown ab.“ Viele hatten<br />
ihm davon abgeraten, doch Reindls Devise<br />
in der Krise blieb: Wenn nicht jetzt,<br />
wann dann? „Wir haben das Beste daraus<br />
gemacht.“<br />
UMDENKEN UND WEITERGEHEN<br />
Obwohl die Geschäfte 2020 über Wochen<br />
geschlossen blieben, mangelte es der<br />
Kundschaft nicht an Loyalität: Das Motto<br />
#supportyourlocals hatte sich in den Köpfen<br />
der Feldbacher definitiv eingeprägt.<br />
Anstatt ins Geschäft zu kommen, riefen<br />
Kunden an und teilten mit, was sie brauchten,<br />
anstatt bequem via Amazon zu bestellen.<br />
„Im Lockdown waren wir immer erreichbar,<br />
machten viel im Onlineshop und<br />
waren sehr flexibel mit Zustellungen – teilweise<br />
konnten wir bereits innerhalb weniger<br />
Stunden liefern.“ Auch rund ums Jahr<br />
werden Kundenwünsche mit viel Herz bearbeitet;<br />
was nicht lagernd ist, wird organisiert.<br />
„Da schauen wir mit den Kunden<br />
gemeinsam durch, was sie sich vorstellen,<br />
und bestellen mit ihnen.“<br />
KUNDENBINDUNG<br />
Dass ein Elektrogeschäft auch während<br />
der Krise so gut läuft, ist einem hohen<br />
Maß an Vertrauen und Wertschätzung<br />
zu schulden. Elektro Ertl legt viel Wert<br />
auf persönliche Beratung, man widmet<br />
sich mit viel Zeit und Hingabe Kaufwünschen.<br />
Wer zur Tür reinkommt, wird mit<br />
Kaffee empfangen, mit Lockerheit und<br />
Witz bedient. Positive Mundpropaganda<br />
ist Reindls beste Werbung: Alle empfehlen<br />
weiter. Das ist auch das Erfolgsrezept<br />
von Elektro Ertl mit seinem neuen Inhaber<br />
Emanuel Reindl, das selbst durch das<br />
schwierige Jahr 2020 brachte.<br />
ZUKUNFTSMUSIK<br />
Für die Zukunft wünscht sich der Jungunternehmer,<br />
dass der Betrieb gesund<br />
bleibt, die Mitarbeiter gehalten und sogar<br />
aufgestockt werden können. In seine neue<br />
Rolle wächst er noch rein. „Es sind jetzt<br />
erst 8 Monate, davon waren wir schon 5<br />
Wochen geschlossen. Es gab viele Dinge,<br />
mit denen ich zum Start nicht gerechnet<br />
hätte. Aber dadurch wird man flexibel<br />
und lernt.“ Der Gewinn des Follow me<br />
Award war eine Überraschung, mit dieser<br />
Ehre hätte Reindl nicht gerechnet. Sich als<br />
erster familienexterner Nachfolger den<br />
Sieg zu holen, war emotional – und ja, er<br />
ist stolz.<br />
Angehenden Jungunternehmern in einer<br />
ähnlichen Situation kann er nur sagen:<br />
Probieren. Mutig sein. „Auch wenn der<br />
Moment nicht optimal ist, so eine Möglichkeit<br />
muss man nutzen.“<br />
80<br />
BUSINESS Monat
FOLLOW ME<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen. Jährlich richtet die WKO Steiermark den Follow<br />
me Award aus, der stellvertretend für rund 900 Betriebe, die in der Steiermark<br />
jährlich an die nächste Generation übergeben werden, sechs Betriebe<br />
auszeichnet. Von den diesjährigen 12 nominierten Betrieben wurden fünf<br />
innerhalb der Familie übergeben, sieben wurden familienextern übernommen.<br />
Im kombinierten Online- und Offline-Voting im Oktober konnten insgesamt<br />
fast 20.000 Stimmen gesammelt werden, der überwiegende Teil davon<br />
als persönliche Unterschriften in den Betrieben. Nachfolger des Jahres<br />
ist der Gesamtsieger mit den meisten Stimmen.<br />
Noch nie waren die familienexternen Nachfolger so stark im Voting<br />
wie in diesem Jahr. Trotz zusätzlich erschwerter Bedingungen haben sie sich<br />
an die Betriebsnachfolge gewagt und mit dem Rekord-Ergebnis bewiesen,<br />
wie breit ihre Wirkung ist und wie tief die Wurzeln ihrer Betriebe reichen.<br />
Der diesjährige Gesamtsieger Emanuel Reindl von Elektro Ertl<br />
in seinem Shop in Feldbach (o.)<br />
Der Sieger unter den familieninternen Nachfolgern,<br />
Jungchef Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt<br />
Emanuel Reindl von Elektro Ertl ist der erste familienexterne Nachfolger,<br />
der den Gesamtsieg für sich entschied. Nur 29 Stimmen hinter ihm holte<br />
sich Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt in Aich im Ennstal den<br />
2. Platz des Gesamtvotings und den 1. Platz in der Kategorie „familien interne<br />
Übergabe“. Der junge Chef ist seit fünf Jahren zurück im elterlichen Betrieb<br />
und hat mit kulinarischem Spürsinn den Betrieb übernommen. „Ich habe<br />
von meinen Eltern gelernt, wie man mit Respekt ein gutes Miteinander<br />
schafft. Von meinen Wanderjahren habe ich einen vollen Fundus für das<br />
Handwerk als Koch und die Vielfalt der Küche mit nach Hause gebracht.“ In<br />
Zeiten der Krise, in der besonders in der Gastronomie einiges an Umdenken<br />
an den Tag gebracht werden musste, hat Danklmaier innovativ agiert: Seine<br />
Gerichte lieferte er als „kulinarischer Baukasten“ halbfertig nach Hause, unter<br />
beigelegter Kochanleitung konnten seine Gäste sie selbst fertig zaubern.<br />
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Der zweite Platz der familieninternen Nachfolge ging an Barbara<br />
Reiner vom Gasthaus Platzwirt in Köflach, der dritte Platz an Georg &<br />
Franz-Josef Kollar von Kollar Göbl Hotel-Restaurant-Fleischmanufaktur in<br />
Deutschlandsberg. Die zweitplatzierte familienexterne Nachfolgerin wurde<br />
Yvonne Friesenbichler vom Kosmetikstudio Hautnah in Weiz, den dritten<br />
Platz holte sich Christopher Petsch vom Café-Restaurant Macherei in Bruck-<br />
Mürzzuschlag.<br />
Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark, des Wirtschaftsressorts des Landes Steiermark und der Stadt<br />
Graz. Begleitet wird die Initiative durch namhafte Partner: Steiermärkische<br />
Sparkasse, Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Fachgruppe<br />
der Ingenieurbüros, Notariatskammer für Steiermark.<br />
BUSINESS Monat<br />
81
Auf gutem Grund gebaut<br />
Seit Anfang 2019 leiten die Brüder Hannes und Peter Schreiner das Immobilienimperium Technopark Raaba<br />
Holding, dessen Grundstein 1999 Vater Johann Schreiner legte. Heute bietet der Standort Raum für rund<br />
2.500 Arbeitnehmer – gepaart mit einer umfassenden Infrastruktur, die fast alle Lebensbereiche abdeckt.<br />
In zwei Jahrzehnten hat<br />
sich einiges getan. Die<br />
Stadt Graz ist gewachsen,<br />
auch ihr südliches Umland<br />
hat sich zu einer potenten<br />
Wirtschaftszone mit großer Anziehungskraft<br />
für Unternehmen<br />
und Konzerne aus allen Bereichen<br />
entwickelt. Raaba selbst<br />
war bis in die 1980er nur bekannt<br />
für seine Mühlenindustrie und<br />
das damals neu errichtete Raiffeisen<br />
Rechenzentrum.<br />
SOLIDE FUNDAMENTE<br />
Johann Schreiner erkannte<br />
die Zeichen der Zeit: Mit seinen<br />
zahlreichen beruflichen Erfahrungen<br />
im Baugewerbe beschloss<br />
er mit rund 60 Jahren,<br />
sein Immobilien-Portfolio zu<br />
erweitern. Überzeugt vom Potenzial<br />
des Standortes erwarb<br />
er 1999 ein über 20.000 m 2 großes<br />
Grundstück, zwei Jahre<br />
später war ein neues Gebäude<br />
mit 10.000 m 2 Büroflächen und<br />
Tiefgaragen errichtet, als dessen<br />
Hauptmieter, die Mercedes<br />
Benz AG und Magna, einzogen.<br />
Ein Bürogebäude für die Sozialversicherung<br />
der Bauern folgte;<br />
der frühere Standort dieser<br />
in der Rembrandtgasse in Graz-<br />
Leonhard wurde von Schreiner<br />
saniert und in eine Wohnanlage<br />
mit 100 Wohneinheiten verwandelt.<br />
Im Lauf der Jahre folgte eine<br />
Reihe interessanter Gewerbeimmobilien,<br />
zunächst in Graz, dann<br />
in Leoben, Wien und an einigen<br />
weiteren Standorten.<br />
Trotz der Expansion ist das<br />
Team mit rund 18 Mitarbeitern<br />
schlank geblieben. Die beiden<br />
Söhne Peter und Hannes wurden<br />
schon früh in das Unternehmen<br />
eingebunden und haben zu<br />
Beginn des letzten Jahres die Geschäftsführung<br />
übernommen,<br />
Ehefrau Gertrud managt bis heute<br />
die Hausverwaltung.<br />
ANHALTENDES<br />
WACHSTUM<br />
Im Verlauf ihrer rund 20 Jahre<br />
ist die Technopark Raaba Holding<br />
mit ihren Tochtergesellschaften<br />
zum größten Player der<br />
Steiermark bei der Entwicklung<br />
und Betreuung gewerblicher Immobilien<br />
herangewachsen. Welche<br />
Berechtigung gigantische<br />
Bürostandorte in Zeiten einer<br />
Pandemie und damit verbunden<br />
der Bedeutung von Home Office<br />
haben? „Von Stagnation oder gar<br />
einem Rückgang der Nachfrage<br />
ist besonders im Raum Graz keine<br />
Rede“, erklärt Peter Schreiner.<br />
Die Zuwachsraten liegen jährlich<br />
bei rund zehn Prozent. Das gerade<br />
entstehende neue Bürogebäude<br />
soll die rasch wachsende<br />
Nachfrage an Büroflächen im<br />
Grazer Umfeld stillen. Besonders<br />
zu Corona-Zeiten haben Sicherheit<br />
und Gesundheit hohe<br />
Priorität: Belüftungssysteme<br />
mit Hilfe moderner Fensterkonstruktionen<br />
sorgen für eine intensive<br />
Luftumwälzung und<br />
damit neben den zahlreichen<br />
Hygienestationen zur Vermeidung<br />
von Ansteckungsquellen.<br />
VISIONEN VON<br />
ARBEITSWELTEN<br />
Als Mitglied der Vereinigung<br />
österreichischer Projektentwickler<br />
sehen sich die Geschäftsführer<br />
der Technopark Raaba Holding<br />
mit innovativen Ideen am<br />
Puls der Zeit. Ein Element dabei<br />
ist das Konzept einer „Stadt<br />
in der Stadt“: Ergänzend zu Gewerbeflächen<br />
widmet man sich<br />
dem Ausbau von Wohnraum<br />
und Infrastruktur in der näheren<br />
Umgebung. Mit dem Wohnpark<br />
Raaba wurden letztes Jahr<br />
49 Wohnungen errichtet. Mit<br />
dem jüngst erfolgten Spatenstich<br />
wurde der zweite Abschnitt mit<br />
118 weiteren Wohneinheiten in<br />
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82<br />
BUSINESS Monat
Angriff genommen. Mit öffentlichen<br />
Einrichtungen, Geschäften<br />
und umfangreichen Erholungsflächen<br />
wird das Konzept<br />
einer quasi autonomen Trabantenstadt<br />
konsequent umgesetzt.<br />
Die tolle Verkehrsanbindung<br />
umfasst S-Bahn, Busse und die<br />
unmittelbare Nähe zur Autobahn.<br />
Dennoch: Der Ausbau eines<br />
übergreifenden öffentlichen<br />
Verkehrskonzeptes lässt zu Gemeindeseiten<br />
noch auf sich warten.<br />
Der überwiegende Teil der<br />
Arbeitenden reist bisher ohnehin<br />
via Pkw an.<br />
EIN GRÜNER TREND<br />
Entscheidende Veränderungen<br />
beginnen sich auch hier<br />
abzuzeichnen, betont Hannes<br />
Schreiner, „Elektromobilität<br />
spielt eine immer wichtigere<br />
Rolle und wenn die Zahlen<br />
sich auch vorerst noch relativ<br />
bescheiden ausnehmen, so richten<br />
wir uns dennoch auf einen<br />
anhaltenden Megatrend ein.“<br />
In Kooperation mit der Energie<br />
Steiermark entsteht eine Reihe<br />
von E-Ladestationen und in der<br />
geplanten Tiefgarage am derzeitigen<br />
Hauptparkplatz ist für<br />
alle Plätze die Ausstattung mit<br />
Steckdosen vorgesehen. Auch<br />
das Pendeln per Fahrrad soll besser<br />
gefördert werden: Es gibt<br />
Duschen für Radfahrer und das<br />
Angebot von überdachten E-Ladeboxen<br />
soll zukünftig die E-<br />
Mobilität auch auf diesem Gebiet<br />
fördern. Der ökologische<br />
Aspekt soll zu einem bestimmenden<br />
Markenzeichen des<br />
Technopark Raaba werden. „In<br />
Verbindung mit den bestehenden<br />
Photovoltaikanlagen auf den<br />
neueren Gebäuden setzen wir<br />
hier Schritte in Richtung grüner<br />
Energiesysteme. Das wollen wir<br />
in Zukunft weiter verstärken und<br />
auch die neuen Gebäude mit Solarenergie-Anlagen<br />
ausstatten“,<br />
ergänzt Peter Schreiner. Das Rechenzentrum<br />
von Mercedes in<br />
Raaba soll demnächst als erstes<br />
des Konzerns weltweit vollständig<br />
auf erneuerbare Energiequellen<br />
umgestellt werden.<br />
GEPLANTE ZUKUNFT<br />
Abseits von langfristigen Visionen<br />
sind sich die Brüder in den<br />
anstehenden Plänen der kommenden<br />
Jahre einig: „Das Wachstum<br />
ist noch lange nicht vorbei,<br />
der Bedarf an hochqualitativen<br />
Gewerbeflächen in den Toplagen<br />
steigt in gewaltigem Ausmaß,<br />
ebenso wie die Preise. Unser<br />
Vater hatte noch das Glück,<br />
in Raaba sehr günstig einzusteigen;<br />
heute betragen die Quadratmeterpreise<br />
rund das Zehnfache<br />
wie vor zwanzig Jahren.“ Zudem<br />
verfügt das Unternehmen in unmittelbarem<br />
Anschluss an das<br />
jetzt bebaute Gelände über rund<br />
100.000 m 2 an freien Flächen, die<br />
langsam, aber konsequent weiterentwickelt<br />
werden. „Unser<br />
nächstes Großprojekt ist der Garagenbau<br />
mit 13 oberirdischen<br />
Leveln und zwei Tiefgeschoßen“,<br />
ergänzt Peter Schreiner.<br />
„Mit der Fertigstellung des neuen<br />
Gebäudes im kommenden<br />
Jahr können wir neben anderen<br />
Umstrukturierungen das Lokal<br />
‚Raabarrista‘ umsiedeln und die<br />
Kantine auf das erforderliche Volumen<br />
erweitern.“ Es gibt immer<br />
was zu tun im höchst lebendigen<br />
Familienunternehmen.<br />
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#GEGENSTEIRERN<br />
Steiermark, bleib stark! Unter diesem Motto rufen die steirischen Sozialpartner zu Mut und Zuversicht in<br />
Zeiten von Corona auf.<br />
© MARIJA KANIZAJ<br />
Was haben eine Unternehmerin,<br />
ein Pfarrer, eine Obstbäuerin,<br />
ein Fußballer und eine Mama<br />
gemeinsam? Genau, sie alle rufen gemeinsam<br />
mit fünf anderen Steirern und Steirerinnen<br />
dazu auf, stark zu bleiben, sich an die<br />
Regeln zu halten und nach vorne zu blicken.<br />
Die zehn Landsleute, die stellvertretend für<br />
alle Menschen stehen, die in der Steiermark<br />
leben, sind die Testimonials für die neue Initiative<br />
„Wir Steirerinnen und Steirer gegen<br />
Corona“.<br />
SCHULTERSCHLUSS<br />
Unter dem Motto „Steiermark, bleib<br />
stark“ starteten die steirischen Sozialpartner<br />
Anfang Dezember diese österreichweit<br />
einzigartige Kampagne, die in dieser besonderen<br />
Zeit Mut und Zuversicht gibt. Mit<br />
diesem Schulterschluss appellieren die Sozialpartner-Präsidenten<br />
Josef Herk (WKO),<br />
Josef Pesserl (AK), Horst Schachner (ÖGB),<br />
Stefan Stolitzka (IV) und Franz Titschenbacher<br />
(LK) an das Durchhaltevermögen aller<br />
und rufen zur Eigenverantwortung auf.<br />
Das Ziel: Eine neuerliche Verschärfung der<br />
Maßnahmen bis hin zum dritten Lockdown<br />
und damit schwerwiegende Folgen für Unternehmen,<br />
Arbeitsplätze, aber auch Ausbildungen<br />
durch einen gemeinsamen Appell<br />
an Eigenverantwortung, Mut und Solidarität<br />
abzuwenden.<br />
SCHON GESEHEN?<br />
Vielleicht haben Sie ja eines der zehn Gesichter<br />
der Kampagne schon entdeckt. Zu<br />
sehen und zu hören sind sie in TV, Print,<br />
Hörfunk und natürlich auch online. Zusätzlich<br />
gibt es für die Jüngeren eine eigene Online-Challenge<br />
mit einem kleinen Gewinnspiel.<br />
Die Initiative kann unter<br />
www.gegensteirern.at sowie<br />
#gegensteirern mitverfolgt werden.<br />
Mit der Initiative für die Steiermark setzen<br />
die steirischen Sozialpartner mit den<br />
Medien ein einzigartiges und vor allem<br />
gemeinschaftliches Zeichen.<br />
STEFAN STOLITZKA<br />
Präsident Industriellenvereinigung Steiermark<br />
Ja, Abstand halten ist derzeit eines der<br />
obersten Gebote, doch darüber hinaus sollten<br />
wir das Zusammenhalten nicht vergessen.<br />
JOSEF PESSERL<br />
Präsident Arbeiterkammer Steiermark<br />
Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die<br />
Coronakrise zu überwinden und rasch zu<br />
unserem gewohnten Leben zurückzukehren.<br />
FRANZ TITSCHENBACHER<br />
Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark<br />
Wir Arbeitnehmerinnen und Arbeit nehmer in<br />
der Steiermark setzen all unser Können, unsere<br />
Erfahrung und unsere Kraft ein, damit wir eine<br />
gute Zukunft gestalten.<br />
HORST SCHACHNER<br />
Vorsitzender ÖGB Steiermark<br />
Jeder kann etwas dazu beitragen – durch<br />
das eigene Verhalten, was die Einhaltung<br />
der Regeln angeht, genauso wie durch die<br />
Entscheidung, regional einzukaufen.<br />
JOSEF HERK<br />
Präsident Wirtschaftskammer Steiermark<br />
BUSINESS Monat<br />
85
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Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
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1 Geschichte schreiben<br />
Bereits zum vierten Mal wurde mit dem<br />
BUSINESS HISTORY MONAT Unternehmensgeschichte<br />
geschrieben. In Ko operation<br />
mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozialund<br />
Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz werden darin die Historien<br />
heimischer Leitbetriebe präsentiert.<br />
2020 steht dabei das 25-Jahr-Jubiläum des<br />
ACstyria Mobilitätsclusters im Fokus. Foto:<br />
BUSINESS-MONAT-GF Nicole Niederl mit<br />
Thomas Krautzer und Walter Iber (v. l.) vom<br />
Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte<br />
2 Transaktion<br />
Neovia Logistics, ein globaler Anbieter von<br />
Logistikdienstleistungen, gab bekannt, dass<br />
das Unternehmen eine Vereinbarung zur<br />
Übernahme der Temmel Logistik (TLC),<br />
einem in der Steiermark ansässigen Anbieter<br />
von Inbound-Logistik, Dienstleistungen<br />
für die Automobilbranche, geschlossen hat.<br />
Es wird erwartet, dass die Transaktion –<br />
vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung<br />
– bis Anfang <strong>2021</strong> abgeschlossen sein<br />
wird.<br />
3 Studienergebnis<br />
Die Volksbank UnternehmerInnen-Studie<br />
in Kooperation mit dem Gallup-Institut gibt<br />
auch heuer wieder spannende Einblicke in<br />
die persönliche Lebenswelt von Selbstständigen<br />
in Österreich. Thema dieser Ausgabe<br />
sind die Unternehmergenerationen. Die Studie<br />
zeigt unter anderem: Drei von vier UnternehmerInnen<br />
streben nach Anerkennung.<br />
Acht von zehn der Befragten sind zumindest<br />
hin und wieder Kompromisse eingegangen,<br />
um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. 57 %<br />
der Befragten geben an, nach wie vor eher<br />
wenig bis kaum Freizeit zu haben. „Die<br />
UnternehmerInnen-Studie hilft uns dabei,<br />
Selbstständige besser zu verstehen“, erklärt<br />
Gerald Fleischmann (Foto), Generaldirektor<br />
der Volksbank Wien AG.<br />
4 Kaufhaus Österreich<br />
Mit Ende November startete etwas vollkommen<br />
Neues in Österreich: Unter kaufhausoesterreich.at<br />
erhalten rot-weiß-rote Onlinehändler<br />
eine neue Meta-Plattform, die<br />
gemeinsam vom Wirtschaftsministerium<br />
und der Wirtschaftskammer Österreich geschaffen<br />
wurde. Ziel ist es, den heimischen<br />
Onlinehandel zu stärken und Regionalität<br />
mit dem Digitalen zu verbinden. Foto: Bundesministerin<br />
Margarete Schramböck und<br />
WKÖ-Präsident Harald Mahrer<br />
5 Großauftrag<br />
Die Düsseldorfer Rheinbahn AG und die<br />
Duis burger Verkehrsgesellschaft AG haben<br />
bei Siemens Mobility gemeinsam 109<br />
Hochflur-Stadtbahnen vom Typ Avenio HF<br />
bestellt, inklusive einer Option für 48 weitere<br />
Fahrzeuge. Das Auftragsvolumen beträgt<br />
fast 400 Millionen Euro. Die 327 Drehgestelle<br />
dieser Gelenktriebzüge werden im Weltkompetenzzentrum<br />
Graz ab 2022 bis Ende 2026<br />
gefertigt.<br />
BUSINESS Monat<br />
87
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Das neue Digitalabo für 12,99 € / Monat<br />
bietet alle Inhalte der Kleinen Zeitung<br />
im Web und in der App. Nähere Infos:<br />
kleinezeitung.at/abo<br />
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Kleine<br />
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1 2 3<br />
4<br />
5<br />
© STYRIA/MARIJA KANIZAJ, SES, HOMOLKA.CC, TECHNOPARK RAABA, ARNOLD POESCHL, BEIGESTELLT<br />
1 Markus Mair<br />
ausgezeichnet<br />
Das Branchenmagazin „Der österreichische<br />
Journalist“ zeichnete<br />
den Vorstandsvorsitzenden<br />
der Styria Media Group und<br />
Präsidenten des VÖZ, Markus<br />
Mair, als „Medienmanager des<br />
Jahres“ aus. „Guter Journalismus<br />
braucht zwingend gutes<br />
Management. Das wollen wir<br />
mit dieser Auszeichnung gerade<br />
im Corona-Jahr deutlich machen<br />
und zugleich die Arbeit eines<br />
außergewöhnlichen Medienmanagers<br />
wertschätzen“, erklärt<br />
„Journalist“-Herausgeber Georg<br />
Taitl.<br />
2 Yip präsentiert<br />
Ende November präsentierte<br />
SES Spar European Shopping<br />
Centers die neue Kunden- und<br />
Händler-Plattform „yip.at“<br />
(your information point). yip.<br />
at vernetzt ab sofort kostenlos<br />
alle interessierten Handels-,<br />
Gastronomie-, Dienstleitungssowie<br />
Handwerksbetriebe<br />
aus ganz Österreich, um ihre<br />
Standorte, Sortimente und<br />
Leistungen in der Suchplattform<br />
für Kunden sichtbar zu<br />
machen. Die registrierten Unternehmen<br />
erhalten zudem<br />
kostenlos digitales Know-how<br />
mittels regelmäßiger Webinare.<br />
Gleichzeitig vergibt yip.at-Betreiber<br />
SES zweimal jährlich<br />
eine 10.000-Euro-Förderung für<br />
innovative Betriebe.<br />
Foto: Marcus Wild, SES-CEO<br />
und designierter SPAR-Vorstand<br />
3 Innovativ<br />
Wenigen ist wirklich bewusst,<br />
welchen Einfluss eine Schraube<br />
in einem Bauprojekt hat. Der<br />
Grazer Erfinder und Gründer<br />
des Unternehmens Tenz, Gerhard<br />
Hubmann (Foto), nahm<br />
sich dieses Themas an und<br />
entwickelte eine vollkommen<br />
neue Gewindeform – sie scheint<br />
einfach, doch vereint sehr viele<br />
Vorteile in sich. Die neue <strong>Holz</strong>bauschraube<br />
spart Energie und<br />
erleichtert die Arbeit.<br />
4 Spatenstich<br />
Kürzlich wurde im kleinen Rahmen<br />
der Spatenstich vom Wohnpark-Raaba-Bauabschnitt-2<br />
zelebriert. Der neue Wohnpark<br />
entsteht mitten im Zentrum des<br />
Ortsteils Raaba der Marktgemeinde<br />
Raaba-Grambach. Im<br />
nördlich angrenzenden 2. Bauabschnitt<br />
entstehen 118 Wohnungen.<br />
5 Neues<br />
Vorstandsmitglied<br />
In einer Sitzung hat der Aufsichtsrat<br />
der BKS Bank beschlossen,<br />
dass der Leiter der Direktion<br />
Steiermark, Nikolaus Juhász,<br />
ab Juli <strong>2021</strong> in den Vorstand der<br />
BKS Bank berufen wird.<br />
Wir lieben <strong>Holz</strong>.<br />
www.hohensinn-architektur.at
FRAUENPOWER<br />
TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTO: FOTO FISCHER GRAZ<br />
DIE (HOLZ-)BRÜCKE ZWISCHEN<br />
TRADITION & ZUKUNFT<br />
Unternehmerin, Tischlermeisterin, Mutter und noch mehr:<br />
Martina Kahr im Gespräch rund um Leidenschaft und Verantwortung.<br />
Wie fühlen Sie sich als Frau in<br />
einem Bereich, der lange Zeit von<br />
Männern dominiert wurde?<br />
Seit zehn Jahren ist unsere steirische<br />
Traditions-Tischlerei Kahr<br />
fest in weiblicher Hand. Das von<br />
unserem Vater vor 44 Jahren gegründete<br />
Familienunternehmen,<br />
die Tischlerwerkstätte Peter Kahr<br />
GmbH in Semriach, wird mittlerweile<br />
von uns Schwestern, Martina<br />
und Katrin, mit viel Leidenschaft<br />
und Engagement geführt. In einer<br />
eher männerdominierten Branche<br />
versuchen wir beide, mit einem gut<br />
ausgebildeten Team unseren Kunden<br />
ganzheitliche Einrichtungskonzepte<br />
mit hoher Handwerkskunst<br />
anzubieten.<br />
Uns ist es wichtig, die Tradition<br />
unserer Familie weiterzuführen,<br />
aber wir versuchen, diese in<br />
eine neue zeitgemäße Formensprache<br />
zu übersetzen und vor allem<br />
mit weiblicher Intuition zu bereichern.<br />
Ich als Tischlermeisterin<br />
bin verantwortlich für Beratung,<br />
Planung sowie Produktion und unser<br />
Organisationstalent Katrin für<br />
die Bereiche Einkauf, Marketing<br />
und Rechnungswesen. Um Personal<br />
und Verkauf kümmern wir uns<br />
gemeinsam.<br />
Woher nehmen Sie Inspiration<br />
und Begeisterung?<br />
Als Landesinnungsmeister-<br />
Stellvertreterin der Tischler und<br />
<strong>Holz</strong>gestalter lege ich das Hauptaugenmerk<br />
auf die Qualitätssicherung<br />
der Ausbildungsprogramme.<br />
In über vierzig Jahren wurden bei<br />
uns im Haus 25 Lehrlinge ausgebildet.<br />
Diese Nachwuchspflege wird<br />
auch von uns beiden fortgesetzt,<br />
mittlerweile mit einer vierjährigen<br />
Lehrausbildung mit Schwerpunkt<br />
Tischlereitechnik. Mir ist es als<br />
zweifache Mutter ein ganz besonderes<br />
Anliegen, unserer Jugend Zukunftsperspektiven<br />
aufzugzeigen<br />
und sie für das Tischlerhandwerk<br />
zu begeistern, daher ist es mir besonders<br />
wichtig, mich auch in der<br />
Landesinnung der Tischler und<br />
<strong>Holz</strong>gestalter zu engagieren.<br />
Ich bin auch froh, bereits früh<br />
Werte wie Wertschätzung und Leistung<br />
vorgelebt bekommen zu haben.<br />
FrauenPower hat es in unserem<br />
Familienbetrieb immer<br />
schon gegeben. Unsere Mutter<br />
Margit Kahr hat unseren Vater von<br />
Anbeginn der unternehmerischen<br />
Tätigkeit tatkräftig unterstützt.<br />
Wir sind sehr stolz auf sie. Sie hat<br />
es perfekt geschafft, die Zeit zwischen<br />
Betrieb und Familie zu balancieren,<br />
sodass wir als Kinder nie<br />
zu kurz gekommen sind, aber sehr<br />
viel positive Tugenden mitgenommen<br />
haben.<br />
Ein Zukunftsausblick?<br />
Der Nachwuchs und der Werkstoff<br />
<strong>Holz</strong> sind unsere Zukunft. Als beratendes<br />
Vorstandsmitglied von pro-<br />
<strong>Holz</strong> und Vertreterin der Landesinnung<br />
der Tischler und <strong>Holz</strong>gestalter<br />
in der Wirtschaftskammer Steiermark<br />
sehe ich es als meine Aufgabe,<br />
den Werkstoff <strong>Holz</strong> auch hier mit<br />
weiblicher Intuition als Brücke für<br />
die Zukunft verstärkt aufzubauen.<br />
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