Die KLETTE ist jetzt mehrsprachig! Unsere Wintersonderausgabe haben wir den Sprachen gewidmet. Darum erscheinen unsere Stories diesmal in 6 Sprachen auf 40 Seiten. Junge Neustädter*innen haben uns erzählt, wie es ist mehrsprachig hier aufzuwachsen.
Dazu natürlich Tipps, ein Selbstversuch mit einer Sprachen-App und ein Poster in der Mitte mit allen Ausgaben der KLETTE im Jahr 2020! Viel Spaß! – Hier ist sie auch gleich online zum Durchschauen:
Ausgabe 31 / Dezember 2020 - Jänner 2021
Willkommen zur
Winter-Sonderausgabe.
Das ist die
SPRACHEN
KLETTE
Sprachen bereichern
das Leben. Wiener
Neustadt ist besonders
reich an Sprachen,
denen wir deshalb
diese Ausgabe
widmen.
Hintergrundbild ©Unsplash/Carl Raw
dieklette.offiziell
dieklette
www.dieklette.at
Liebe Klette-Leser*innen!
Könnt ihr euch noch an März erinnern? An
den Beginn der Corona-Krise. An gewöhnungsbedürftige
Maßnahmen, abstruse Informationspolitik
und Veränderungen, die man
sich vor 2020 schlichtweg so nicht ausmalen
konnte. Wir können uns auch erinnern, aber
auch noch an etwas Anderes.
Die Stadt war geschmückt mit einem neuen
Plakat, auf dem „Bleiben Sie zu Hause – Retten
Sie Leben!“ stand. An sich kein ungewöhnlicher
Umstand mehr, für all jene, die dieses
Jahr miterlebt haben. Was uns allerdings
auffiel, waren die weiteren vier Sprachen in
denen derselbe Satz geschrieben stand. Stay
at home – save lives! Lütfen evde kalın - hayat
kurtarın! Ostanite kod kuće - spasite živote!
Während Plakate in englischer Sprache
keine Besonderheit mehr sind, ist offizielles
Infomaterial der Stadt auf Türkisch, Kroatisch
und Arabisch selten zu finden. Welches Signal
gesendet wird, wenn im Alltag auf die Übersetzung
in gängige Sprachen verzichtet wird,
haben wir uns gefragt.
Unsere Antwort ist die Sprachenklette, die
zeigt, dass Mehrsprachigkeit sowohl für das
Zusammenleben in der Stadt ein Gewinn ist
als auch für die Entwicklung von Jugendlichen,
die mehr als nur eine Sprache sprechen können.
Denn die Mehrsprachigkeit ist einer der
wenigen Schätze, der durchs Teilen nur noch
größer wird.
Iris Strasser
Julia
Roschinsky (18)
Redakteurin
Celina
Dinhopl (19)
Redakteurin
Lara
Karner (16)
Redakteurin,
Social Media
Janine
Tremmel (21)
Redakteurin
Mehmet
Özdemir (18)
Redakteur,
Social Media
Marie
Hanakamp (22)
Redakteurin, Social
Media, Marketing
Iris
Strasser (21)
Chefredaktion
Online
Stefanie
Marek (25)
Chefredaktion
Türkisch. Mert Kilic ... 04
Ungarisch. Anna Daróczi
Serbo-Kroatisch. Laura Krizanovic
Wie wird man...? Mevlüt Kücükyasar ist AMS-Geschäftsstellenleiter
in Wiener Neustadt
Ausprobiert. Sprachenlern-App „Tandem“
Dinge die man nicht in der Schule lernt. Zuhören
Polnisch. Dennis Wojcik
Armenisch. Sona Baghdasarian
Arabisch. Judy Akkam
Über den Wert der Sprache. Redewettbewerb
„Sag‘s Multi“
Tipps
Meinung. Jugendsprache
Filmstarts im Jänner 2021
... 08
... 12
... 16
... 18
... 19
... 24
... 28
... 32
... 34
... 36
... 38
... 39
Kannst du alle
Landesflaggen
zuordnen?
o Armenien
o Ungarn
o Türkei
o Syrien
o Polen
IMPRESSUM. Redaktion: Stefanie Marek, Iris Strasser, Janine Tremmel, Marie Hanakamp, Lara Karner, Celina
Dinhopl, Julia Roschinsky, Melina Sederl, Mehmet Özdemir. „die Klette“ ist eine regionale Monatszeitung, die von einer
Lehrredaktion ehrenamtlich produziert wird. Ein Projekt des Wiener Neustädter Vereins Mediengruppe 65b, Verein zur
Förderung der Medienkompetenz- und Kultur von Jugendlichen. Projektleitung: Conrad Heßler. Kontakt: die Klette,
Fritz Radel-Gasse 48, 2700 Wr. Neustadt. Mail: redaktion@dieklette.at | Fotos wurden wenn nicht anders angegeben
zur Verfügung gestellt. Website: www.dieklette.at, Druck: flyeralarm.at mit Unterstützung des Landes Niederösterreich
und der Stadt Wiener Neustadt
Einladung
„Medien selber machen“ ist
unsere Devise und wir laden dich
dazu ein! Es sind keine Vorkenntnisse
notwendig. Du schreibst,
fotografierst oder gestaltest
gerne? - Dann probiere das bei
uns einfach mal aus! Schreib uns
und wir laden dich zur nächsten
Redaktionssitzung ein:
redaktion@dieklette.at
Warum wir gendern
Um der Diversität an Geschlechtern
mittels Sprache Raum zu geben,
verwenden wir in der KLETTE
das Gendersternchen.
Direkte Zitate bleiben weiterhin
unverändert und liegen in der
Verantwortung der interviewten
Personen.
„Die Familienwerte sind ein bisschen cooler“
Für jede Sprache eine
andere Persönlichkeit
Mert mit seiner
Schwester Sıla als
Kinder.
Türkisch | Mert ist Trilingual aufgewachsen, seine Muttersprache
ist Türkisch. Für jede der drei Sprachen Deutsch, Englisch
und Türkisch hat er eine eigene Persönlichkeit entwickelt, wie
er im Klette-Interview erzählt. Außerdem spricht er über die
türkische Kultur, seine Lieblingswörter und richtet einen Appell
sowohl an Türk*innen als auch an Österreicher*innen.
Celina Dinhopl
Mert Kilics Muttersprache ist
zwar Türkisch, doch neben
Deutsch hat er seit dem Kindergarten
auch Englischunterricht
bekommen. Seine Eltern sind
beide in ihrer Jugendzeit nach
Österreich gezogen, er selbst
ist in Wiener Neustadt auf die
Welt gekommen. In frühen
Kinderjahren ist zuhause noch
Türkisch gesprochen worden,
erzählt Mert. Inzwischen wird
bei ihm zuhause mit der Mama
Deutsch und mit dem Papa
und den Großeltern Türkisch
gesprochen.
Wie war das in der Kinderzeit,
welche Sprache habt ihr da gesprochen?
Meine Kinderzeit ist nicht wie
die von „normalen“ Menschen,
denn ich habe einen großen
Teil meiner Kindheit aufgrund
eines angeborenen Herzfehlers
im Krankenhaus verbracht.
Dort haben die Ärzt*innen
und Krankenschwestern und
-pfleger mit mir auf Deutsch
geredet. Deswegen habe ich als
Kind auch vermehrt Deutsch
gesprochen.
Was sind die Besonderheiten am
Türkischen und hast du Lieblingswörter?
Die Simplizität, würde ich
sagen. Es gibt nicht so viel
Grammatik, keine Artikel
und alles wird so ausgesprochen,
wie es geschrieben wird.
„Maymun“, das heißt „Affe“.
Aber auch „hayat“ finde ich
schön, das heißt „leben“, ist
aber auch ein Name. Weitere
Wörter sind „Güneş”, das
bedeutet „Sonne” und „Ateş”
„Feuer”.
Kannst du uns ein paar Türkisch-Basics
sagen?
„Merhaba“ heißt Hallo, aber
man kann inzwischen auch
Hallo sagen und man wird
verstanden. Weil in Deutschland
und Österreich viele türkische
Emigrant*innen leben,
aber nicht die ganze Familie
auswandert, lernen Türk*innen
mit Verwandten in Österreich
ein paar deutsche Wörter.
Und vermutlich weil man
es sich leicht vom Englischen
“Hello” ableiten kann.
Was sind für dich Vor- und
Nachteile der Bilingualität?
Ein Vorteil ist, dass man so
leichter weitere Sprachen lernen
kann. Die Voraussetzung
ist aber, dass man das Lernen
der neuen Sprache am Anfang
gut hinbekommt. Denn es gibt
viele Fälle, bei denen Menschen
dann weder die Muttersprache
noch die zweite Sprache
gut beherrschen. Man muss
schauen, dass das Fundament
stimmt, denn dann eröffnet
das viele Türen und man entwickelt
für jede Sprache eine
andere Persönlichkeit. Ich bin
eine andere Person, wenn ich
Türkisch spreche, als wenn
Deutsch oder Englisch spreche.
Da ich im Türkischen nicht so
ein großes Vokabular wie im
Deutschen habe, bin ich da oft
makaber und ein bisschen gemein,
weil ich nicht weiß, wie
ich etwas besser ausdrücken
soll. Im Deutschen bin ich halt
eloquent, ganz normal wie jede*r
Teenager*in auch und im
Englischen bin ich fast schon
zu nett.
Was ist die türkische Kultur für
dich?
Schwierige Frage, was ist denn
die österreichische Kultur? Es
ist sehr davon abhängig, wo
man sich befindet, aber in den
größeren Städten wie Instanbul
gibt es kaum Unterschiede zur
westlichen Kultur, man sieht
zum Beispiel LGBTQ+ Menschen
auf der Straße gehen,
ohne dass sie diskriminiert
werden. Auf dem Land merkt
man einen großen Unterschied
zu Österreich. Zwangsheirat ist
immer noch ein großes Problem
in manchen Orten, konservative
Türk*innen sind viel
konservativer als konservative
Österreicher*innen. Essen ist
ein großer Bestandteil, wir haben
so viele Spezialitäten. Die
Familienwerte sind ein bisschen
cooler als hier im Westen,
weil darauf viel mehr Wert gelegt
wird.
Wo nutzt du die Sprache im Alltag?
Bei Oma und Opa und wenn
ich alljährlich im Sommer im
Krankenhaus arbeite, dann
rede ich mit Patient*innen, die
Deutsch nicht so gut beherrschen.
Es gibt viele Parallelen
zu Französisch und Latein und
jedes Mal, wenn ich im Lateinunterricht
ein Wort wiedererkannt
habe, habe ich mich
gefreut.
Gibt es von deiner Seite aus noch
etwas zu sagen?
Ja, tatsächlich. Es geht darum,
ob man in Österreich stolz darauf
sein sollte, türkische Wurzeln
zu haben. Natürlich ja, man
kann überall auf die eigene Kultur
stolz sein, aber ich finde das
Konzept „Nationalismus“ nicht
cool. Etwas, was mich auch
stört, ist der Ruf, den wir Türk*innen
haben, vor allem wenn
man rechte Politik ansieht und
wie wir von dieser dargestellt
werden. Das wird uns nicht gerecht
und führt nur weiter dazu,
dass es eine Abgrenzung gibt
und das kann man sicher damit
lösen, dass man Jugendliche
durch Programme nicht nur in
die gleichen Blasen steckt. Ich
selber bin immer in so einer
„Mischmasch-Blase“ gewesen,
doch dieses Privileg hat nicht
jede*r. #
Mert ist neben
Deutsch und Türkisch
auch mit Englisch
aufgewachsen, am
liebsten spricht er
Englisch.
FACTS
Name: Mert Kilic
Alter: 19
Wohnort: Wien
Ausbildung: BRG
Gröhrmühlgasse,
studiert derzeit Koreanologie
und Philosophie
„Aile değerleri daha önemli ve bence bu iyi“
„Her dil için farklı
bir kişilik“
Mert kız kardeşi ile
Sıla.
Türkçe | Mert üç dilde büyüdü, anadili Türkçe. Klette röportajında
açıkladığı üzere Almanca, İngilizce ve Türkçe olmak üzere
üç dilden her biri için kendi kişiliğini geliştirdi. Ayrıca Türk
kültüründen, en sevdiği sözlerden bahsediyor ve hem Türklere
hem de Avusturyalılara hitap ediyor.
Übersetzung: Mert Kılıç
Mert Kılıç‘ın anadili Türkçe
olmakla birlikte Almanca‘nın
yanı sıra anaokulundan
itibaren İngilizce dersleri
de almıştır. Anne ve babası
gençken Avusturya‘ya taşındı
ve o Wiener Neustadt‘ta doğdu.
Mert, erken çocukluk
döneminde hala evde Türkçe
konuşulduğunu söylüyor. Bu
arada evde anne ile Almanca,
baba,büyükanne ve büyükbabayla
Türkçe konuşulmaktadır.
Çocukluğunda nasıldın, hangi
dili konuştun?
Çocukluğum “normal” insanlara
benzemiyordu çünkü
çocukluğumun büyük bir bölümünü
doğuştan kalp hastalığı
nedeniyle hastanede geçirmek
zorunda kaldım. Hastanede
doktorlar ve hemşireler benimle
Almanca konuşuyorlardı. Bu
yüzden çocukken daha çok Almanca
konuştum.
Türkçenin kendine has özellikleri
nelerdir ve sevdiğiniz
sözcükler var mı?
Çok basit olduğunu söyleyebilirim.
O kadar gramer yok,
makale yok ve her şey yazıldığı
gibi telaffuz ediliyor. „Maymun“,Maymun
( Affe )anlamına
gelir.
Ama aynı zamanda, „hayat“
(Leben) demek. Bu süzcüğün
güzel söz olduğunu
düşünüyorum, „yaşamak“ da
(Leben)demek, ama aynı zamanda
“Hayat“ bir isim. Sevdiğim
kelimeler „güneş“ (Sonne
) demek „Ateş“ ise (Feuer)
anlamına gelir.
Bize birkaç Türkçe temelden
bahsedebilir misiniz?
Merhaba ( Hallo )demek ,
ama artık Hallo diyebilirsin
ve anlaşılacaksın. Almanya ve
Avusturya‘da çok sayıda Türk
göçmen yaşadığı için tüm aile
göç etmediğinden dolayı, Türkler
Avusturya‘daki akrabalarından
birkaç Almanca kelime
öğreniyor. Ve muhtemelen
bunu İngilizcede de “Hallo”
duyduklarından dolayı kolayca
öğreniyorlar.
İki dilliliğin sizin için avantajları
ve dezavantajları nelerdir?
Bir avantajı, diğer dilleri öğrenmenin
daha kolay olmasıdır.
Ancak ön koşul, başlangıçta
ikinci dili iyi öğrenebilmenizdir.
Çünkü insanların ne anadillerine
ne de ikinci dillerine
hakim olmadıkları pek çok
durum vardır. Temelin doğru
olduğundan emin olmalısınız,
çünkü bu birçok kapıyı açar
ve her dil için farklı bir kişilik
geliştirirsiniz. Türkçe konuştuğumda
Almanca veya İngilizce
konuştuğumdan farklı
bir insanım. Türkçe‘de Almanca‘da
olduğu kadar fazla kelime
hazinem olmadığından,
genellikle ürkütücüyüm ve
biraz kabayım çünkü bir şeyi
nasıl daha iyi ifade edeceğimi
bilmiyorum. Almanca‘da çok
iyiyim, her genç gibi konuşma
diline ve anlamına hakimim.
İngilizcede ise iyi ve çok nazik
konuşuyorum.
Sizin için Türk kültürü nedir?
Zor soru, Avusturya kültürü
nedir? Nerede olduğunuza
çok bağlıdır, ancak Instanbul
gibi daha büyük şehirlerde batı
kültüründen neredeyse hiç
fark yoktur, örneğin ayrımcılık
yapılmadan sokaklarda yürüyen
LGBTQ + insanları görebilirsiniz.
Köy ve kasabalarda
Avusturya ile büyük bir fark
görüyorsunuz. Zorla evlilik
bazı yerlerde hala büyük bir
sorun, muhafazakar Türkler,
muhafazakar Avusturyalılardan
çok daha muhafazakarlar.
Yemek kültürü ve zenginliği
büyük bir rol oynuyor,
pek çok özelliğimiz var. Aile
iletişimi batıdakinden daha
değerli,çünkü aile kavramı çok
önemli.
Dili günlük yaşamda nerede
kullanıyorsunuz?
Büyükannem ve büyükbabamla
konuşurken ve her
yaz hastanede çalışırken çok iyi
Almanca bilmeyen hastalarla
konuşuyorum. Fransızca ve
Latince ile pek çok paralellik
var ve Latince dersinde bir
kelimeyi her tanıdığımda mutluydum.
Dilini ve kültürünü devam ettirecekmisin?
Evet, Kesinlikle çocuklarıma.
Ayrıca, partnerim başka bir dil
konuşuyorsa çocuklarımı üç
dilli, hatta belki dört dilli olarak
yetiştirmeyi planlıyorum.
Ne kadar çok dil o kadar iyidir,
ancak bunaltıcı ve sıkıcı olmamalıdır.
Sizin tarafınızdan söylenecek
başka bir şey var mı?
Evet kesinlikle. Avusturya‘nın
Türk kökenlilere sahip olmakla
gurur duyması gerekip gerekmediğiyle
ilgili. Tabii ki, evet,
her yerde kendi kültürünüzle
gurur duyabilirsiniz. Fakat
„milliyetçilik“ kavramının
iyi bir şey olmadığını düşünmüyorum.
Beni rahatsız eden
şey, özellikle sağcı siyaset ve onlar
tarafından nasıl tasvir edildiğimiz.
Baktığınızda biz Türklerin
sahip olduğu itibar. Bu
bize adalet sağlamaz ve sadece
bir sınırın var olduğu gerçeğine
götürür. Bu kesinlikle gençleri
programlar aracılığıyla ayrı ayrı
gurublara sokmakla değil, aynı
gurubun içine toplayıp almakla
çözülebilir. Ben de her zaman
böyle bir ayrıcalıksız büyük
gurubun içerisindeyim, ancak
herkes böyle bir ayrıcalığa sahip
değil. #
Mert ist neben
Deutsch und Türkisch
auch mit Englisch
aufgewachsen, am
liebsten spricht er
Englisch.
FACTS
İsim: Mert Kılıç
Yaş: 19
İkamet yeri: Viyana
Okul: BRG Gröhrmühlgasse,
şu anda Koreoloji
ve Felsefe okuyor
Trotz unserer Nähe zu Ungarn sprechen bei uns
nur wenige Ungarisch. Anna ist da die Ausnahme
„Es ist halt schon was anderes,
wenn man den Mund in einer
anderen Sprache aufmacht“
Hat adelige Wurzeln in
Siebenbürgen: Anna
Daróczi
Foto: zVg.
Ungarisch | Anna Daróczi ist 25 und lebt in Wien, ursprünglich
kommt ihre Familie mütterlicherseits aus Siebenbürgen,
einem ehemaligen Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie,
der heute zu Rumänien gehört. Ihre Mutter ist daher
zweisprachig mit Ungarisch und Deutsch aufgewachsen und
hat dann beschlossen, auch ihre Kinder so aufzuziehen.
Lara Karner
Anna erzählt, dass sie durch
ihre Zweitsprache immer mit
ihrer Herkunft und ihrer Familiengeschichte
verbunden
ist und man ihr das nie nehmen
kann. Sie glaubt daher
auch, ein anderes kulturelles
Verständnis zu haben als viele
andere. Außerdem ist es ihr so
möglich, sich in Ungarn und
Teilen Rumäniens zu verständigen.
Annas Urgroßeltern
kamen aus Siebenbürgen. Ihre
Familie gehörte dort zu den
Großgrundbesitzern und nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs
kam die Kommunistische
Partei in Rumänien an die
Macht und machte die adeligen
Familie zum „Klassenfeind“.
Dadurch wurden sie politisch
verfolgt und 1949 enteignet,
durften sich nicht frei im Land
bewegen, fanden wegen ihres
Klassenfeind-Status keine dauerhafte
Arbeit, durften nicht
an eine Universität, so waren
sie also ernsthaft in ihrer Existenz
gefährdet. Da ihr Urgroßvater
aber in seiner Jugend in
Kalksburg zur Schule ging und
dort maturierte hatte er gute
Beziehungen, so konnten ihre
Urgroßmutter und Großonkel
nach Österreich ausreisen.
Später dann auch Annas Mutter
mit ihren Eltern und ihrem
Bruder. 1970 war somit die
Familie in Österreich wiedervereint.
Kein Vorteil beim Sprachenlernen
Anna meint, keinen großen
Vorteil aus der Zweisprachigkeit
gezogen zu haben, wenn es
um das Erlernen von anderen
Sprachen geht. Die ungarische
Sprache gehört zum ungarischen
Zweig der finno-ugrischen
Sprachgruppe und gehört
somit nicht in die gleiche
Sprachgruppe wie die Sprachen,
die momentan gerne gelernt
werden. Daher sei es nicht
direkt hilfreich, wenn man eine
andere Sprache lernen möchte.
Einen Nachteil sieht sie daran
aber definitiv auch nicht,
da sie nie Lernprobleme hatte
oder von anderen aufgrund
ihrer Herkunft ausgeschlossen
wurde. Ihre Schulzeit hat sie
zuerst an der Sta. Christiana
Volksschule und dann am BRG
Gröhrmühlgasse in Wiener
Neustadt verbracht. Danach
ging es für sie an die BAKIP
nach Wien. Doch sie stellte
fest, dass Kindergärtnerin doch
nicht ihr Traumjob war und
machte das ÖHV Tourismuskolleg
am Semmering. Jetzt
arbeitet sie als Rezeptionistin
in Wien.
Mit wem spricht man in Wiener
Neustadt Ungarisch?
In Wiener Neustadt gibt es laut
Anna keine wirkliche ungarische
Community, doch in ihrer
Kindheit war sie Teil einer
ungarischen Pfadfindergruppe
in Wien. Sonst spricht sie vor
allem mit ihren Großeltern
und teilweise auch ihrer Mutter
ungarisch. Sind Leute dabei,
die nur Deutsch sprechen ist
es ihr wichtig, dass nicht auf
Ungarisch gesprochen wird.
„Das ist sonst einfach respektlos“,
sagt sie. Mittlerweile lebt
sie, nachdem sie ihre Jugend
in Wiener Neustadt verbracht
hat, in Wien und arbeitet in
der Hotellerie. Dabei hilft ihr
ihre zweite Muttersprache oft
weiter, da viele ihrer Kollegen
auch zweisprachig aufgewachsen
sind und auch oft Gäste
aus unserem Nachbarland zu
Besuch nach Wien kommen.
Bei Bewerbungen kommt ihre
Mehrsprachigkeit gut an. In
der Bundeshauptstadt hat sie
auch viele Freunde gefunden,
Bei Bewerbungen ist Annas Mehrsprachigkeit
immer gut angekommen. Bei der Arbeit im
Hotel ist das ebenfalls ein Vorteil.
die ebenfalls Ungarisch sprechen.
Auch beim Fortgehen
lernt man Menschen ganz anders
kennen, wenn man sich
mit ihnen in der Muttersprache
unterhalten kann. „Es ist halt
schon was anderes, wenn man
den Mund in einer anderen
Sprache aufmacht“, sagt Anna.
Mittlerweile hat sie in etwa
gleich viele Ungarisch- wie
nicht Ungarisch-sprechende
Freunde. Denn die gemeinsame
Sprache verbindet. #
Foto: zVg.
FACTS
Name: Anna Daróczi
Alter: 25
Wohnort: Wien
Ausbildung: BRG
Gröhrmühlgasse, ÖHV
Tourismuskolleg Semmering
Arbeit: Rezeptionistin
in Wien
Annak ellenére, hogy közel vagyunk Magyarországhoz,
közülünk alig beszél valaki magyarul. Anna itt a kivétel.
„Teljesen más helyzet, ha az
ember egy másik nyelven
szólal meg“
Nemesi gyökerei vannak
Erdélyből: Daróczi
Anna.
Magyar | Daróczi Anna 25 éves, jelenleg Bécsben él. Anyai részről
családja Erdélyből származik, ami az akkori Osztrák-Magyar
Monarchia része volt, ma már a mai Románia területéhez
tartozik. Ez az oka annak, hogy édesanyja kétnyelvi közegben
nőtt fel (magyar és német) és döntött úgy, hogy
gyermekeit is hasonlóképpen neveli fel.
Übersetzung: Anna Daróczi
Anna elmesélte, hogy a magyar
nyelv ismerete okán érzelmi
kapocs fűzi származásához és
családtörténetéhez, amit soha
senki nem vehet el tőle. Ezért
is hiszi úgy, hogy széleskörübb
kulturális ismerettel rendelkezik,
mint sok más ember.
Ezenkívül lehetősége van arra,
hogy Magyarország- és Románia
egyes részein is tudjon
kommunikálni, ami segíti őt a
beilleszkedésben.
Anna dédszülei Erdélyből
származnak. Családja az ottani
nagybirtokosok közé tartozott.
Romániában a második
világháborút követően a kommunista
párt átvette a hatalmat,
ezzel osztályellenessé nyilvánítva
a családot.
Ennek eredményeként 1949-
ben politikailag üldözték és kisemmizték
őket; nem engedték,
hogy szabadon mozogjanak
az országban. Osztályellenes
státusz miatt nem tudtak állandó
munkát találni, illetve
nem engedték, hogy egyetemen
tanulhassanak. Ez komolyan
veszélyeztette a család egzisztenciáját.
Mivel Anna dédapja fiatal korában
Kalksburgba járt iskolába
és ott is érettségizett le, így jó
kapcsolatai voltak. Ez tette lehetővé,
hogy Anna dédnagymamája
és Anna édesanyjának
a nagybátyja Ausztriába utazhasson.
Később Anna édesanyja
szüleivel és fiú testvérével
együtt sikerült nekik is elhagyniuk
Erdélyt.
Később Anna nagyszüleinek,
édesanyjának és nagybátyjának
is sikerült elhagynia Erdélyt.
1970-ben a család újra egyesülhetett
Ausztriában.
Nincs előny a nyelvtanulásban
Anna véleménye szerint más
nyelvek megtanulásakor nem
nagyon támaszkodott a kétnyelvűségre.
A magyar nyelv
a finnugor nyelvcsoportba
tartozik. Nem sorolhatjuk ugyanazokba
a nyelvcsoportokba,
mint azokat a nyelveket,
amelyeket jelenleg szivesen
tanulunk. Ezért nem igazán
vesszük hasznát, ha egy másik
nyelvet szeretnénk megtanulni.
Anna viszont soha nem látta
ennek hátrányát, ugyanis nem
voltak se tanulási nehézségei,
sem egyéb problémai, azért
mert kiközösítették volna származása
miatt.
Általános iskolai éveit a Sta.
Christianaban töltötte, majd a
Wiener Neustadt-i BRG Gröhrmühlgasse-i
iskolában folytatta.
Ezután Bécsben a BAKIP főiskolában
tanult tovább de hamar
rájött, hogy az óvónői hivatás
mégsem álmai munkája, ezért a
Semmering-i ÖHV turisztikai
főiskolára ment. Ma már recepciósként
dolgozik Bécsben.
Kivel lehet beszélni magyarul
Wiener Neustadt-ban?
Anna szerint nincs igazi magyar
közösség Wiener Neustadtban,
de gyermekkorában
Bécsben egy magyar cserkészcsoport
tagja volt.
Elsősorban a nagyszüleivel és
néha az édesanyjával beszél
magyarul. Ha a társaságban
vannak olyan emberek akik
csak németül beszélnek fontos
számára, hogy ne magyarul
szólaljanak meg. „Különben is
tiszteletlenség lenne.“ - mondja.
Munkavállalás esetén nagy előnynek számít
az, hogy több nyelven beszél. Mivel hotelben
dolgozik, a sok nyelvűség is előny.
Fiatal éveit Wiener Neustadtban
töltötte, jelenleg most
Bécsben él és szállodaiparban
dolgozik. Második anyanyelve
gyakran előnyt jelent számára,
mivel sok olyan kollégája
van, aki kétnyelvűként nőtt fel.
Ezenkívül sokszor látogatnak
vendégek Bécsbe a szomszédos
országból, Magyarországról.
Munkavállalás esetén nagy
előnynek számít az, hogy több
nyelven beszél. Az osztrák fővárosban
sok barátot szerzett,
akik szintén beszélnek magyarul.
„Teljesen más helyzet, ha az
ember egy másik nyelven szólal
meg“-mondja Anna. Időközben
most már ugyanannyi
magyar ajkú barátja van, mint
egyéb nyelvet beszélő barátja.
Mert a közös nyelv összeköt. #
Fotos: zVg.
Adatok
Név: Daróczi Anna
Életkor: 25
Lakóhely: Bécs
Iskolai képzések:
BRG Gröhrmühlgasse,
ÖHV Tourismuskolleg
Semmering
Foglalkozás: recepciós
Bécsben
Warum Laura es unhöflich findet, wenn man
sie nicht auf Deutsch anspricht
„Wir verwenden
Serbo-Kroatisch als
Geheimsprache“
„Ich habe die
Zweisprachigkeit
immer als Vorteil
gesehen“
Serbo-Kroatisch | Laura Krizanovic (21) ist in Theresienfeld aufgewachsen
und in Wiener Neustadt zur Schule gegangen. Sie
erzählt uns, wie es ist mit einer zweiten Sprache aufzuwachsen
und wie das Wort „Papa“ im Kindergarten eine handfeste Diskussion
ausgelöst hat.
Janine Tremmel
Wieso sprichst du eine zweite
Sprache?
Serbo-Kroatisch ist meine Muttersprache,
die ich parallel zu
Deutsch gelernt habe. Meine
Eltern sind aus dem Kroatisch-sprachigen
Teil Bosniens
und sind damals 1989 kurz vor
dem Jugoslawienkrieg nach
Österreich gekommen. Meine
beiden Opas haben schon vorher
versucht, sich eine Existenz
in Österreich aufzubauen, bevor
meine Eltern nachkamen.
Sie haben hier schon gearbeitet
und Häuser gebaut, weil sie
schon eine Vorahnung hatten,
was kommen würde. Die Lage
in Jugoslawien war schon Jahre
vor dem Ausbruch des Krieges
angespannt. Kennengelernt haben
sich meine Eltern aber in
Theresienfeld, wo wir bis heute
wohnen. Zusammen haben sie
dann mich und meinen Bruder
Leon bekommen und sind immer
noch glücklich verheiratet.
Wann sprichst du welche Sprache?
Eigentlich spreche ich
Serbo-Kroatisch vor allem mit
meiner Oma, die noch in Bosnien
lebt und nicht wirklich
Deutsch kann. Auch, wenn ich
wütend bin und mich aufrege
oder fluche. Mit meinen Eltern
spreche ich meistens Deutsch,
außer Wörter, die man nicht
wirklich übersetzen kann oder
wenn man uns nicht verstehen
soll. Wir verwenden dann
Serbo-Kroatisch als unsere Geheimsprache.
Für mich ist meine
Muttersprache auch etwas
Persönliches, wohingegen ich
Deutsch eher mit Arbeit, Schule
und dem öffentlichen Leben
verbinde.
Wie war das zweisprachige Aufwachsen?
Eigentlich habe ich mein zweisprachiges
Aufwachsen immer
nur als Vorteil gesehen. Natürlich
gibt es ungute Leute, die
nur meinen Nachnamen sehen
und glauben ich kann nicht gut
Deutsch, oder mich gleich abstempeln.
Aber die meiste Zeit
finde ich es toll, noch eine andere
Sprache als Deutsch sprechen
zu können und möchte
das dann an meine Kinder weitergeben.
Ich erinnere mich an einen
lustigen Zwischenfall im Kindergarten.
Ich habe mit einer
Freundin diskutiert, weil sie zu
ihrem Vater „Papa“ sagt und
bei uns sagt man „Tata“. Ein
heftiger Wortwechsel mit „Das
heißt Papa“, „Nein das heißt
„Tata“ war das Ergebnis. Zu
Hause habe ich meinem Tata
ganz schockiert von dieser Diskussion
erzählt, mit der Überzeugung,
dass ich Recht hatte.
Mein Vater hat mir ganz ruhig
erklärt, dass man in verschiedenen
Sprachen verschiedene
Wörter für Tata verwendet. Mit
einem „Ist mir egal“ beendete
ich ohne Einsicht das Gespräch.
Verwendest du die Sprache im Alltag?
Im Alltag spreche ich fast nur
Deutsch. Manchmal passiert
es mir, dass die Kunden in der
Arbeit mein Namensschild sehen
und mich automatisch auf
Serbo-Kroatisch ansprechen.
Mich stört das schon. Erstens
finde ich das sehr unhöflich meinen
Kollegen*innen gegenüber,
die die Sprache nicht verstehen.
Zweitens, wer sagt, dass ich diese
Sprache spreche? Nur weil mein
Name auf „ic“ endet, heißt es
nicht, dass ich die Sprache kann
oder sie sprechen will. Wenn
natürlich ein Kunde oder eine
Kundin verzweifelt ist und nicht
gut Deutsch kann, weiche ich
schon manchmal aus um zu helfen
und das mach ich dann auch
gerne. Aber mich gleich, ohne zu
fragen, auf Serbo-Kroatisch anzusprechen,
nur wegen meinem
Namen, finde ich schon unhöflich.
#
Lauras Eltern Josip
und Slavica in den
90er Jahren.
FACTS
Name: Laura Krizanovic
Alter: 21
Wohnort: Theresienfeld
Ausbildung: Matura
an der HAK Wiener
Neustadt
Arbeit: Stellvertretende
Filialleitung des Smyths
Toys in Wiener Neustadt
Hobbys: Backen, mit
Freund*innen chillen,
Reisen
Zašto Laura misli da je nepristojno ne pričati
s njom na njemačkom
„Koristimo srpskohrvatski
kao
tajni jezik“
Serbo-Kroatisch | Laura Križanović (21) odrasla je u Theresienfeldu
i školovala se u Wiener Neustadtu. Govori nam kako je
odrasti s drugim jezikom i kako je riječ „tata“ pokrenula solidnu
raspravu u vrtiću.
Übersetzung: Laura Križanović
„Dvojezičnost
sam uvijek
doživljavala kao
prednost“
Zašto govoris drugi jezik?
Srpsko-hrvatski mi je maternji
jezik, koji sam naučila paralelno
s njemačkim. Moji roditelji
su iz dijela Bosne koji govori
hrvatski jezik i došli su u Austriju
1989. malo prije rata u
Jugoslaviji. Moja su dva djeda
pokušala stvoriti život u Austriji
prije nego što su došli moji
roditelji. Ovdje su već radili i
gradili kuće jer su predosjećali
što dolazi.
Situacija u Jugoslaviji bila je
napeta godinama prije izbijanja
rata.
Moji su se roditelji upoznali u
Theresienfeldu, gdje i danas živimo.
Zajedno su dobili mene i
mog brata Leona i još su uvijek
u sretnom braku.
Kada govorite kojim jezikom?
Zapravo, još uvijek pričam
srpsko-hrvatski uglavnom s
bakom koja još uvijek živi u
Bosni i zapravo ne govori dobro
njemački. Čak i kad sam ljuta
i uzrujana ili kad proklinjem.
S roditeljima uglavnom govorim
njemački, osim riječi koje
se stvarno ne mogu prevesti
ili kada nas ne bi trebalo razumjeti.
Tada koristimo srpskohrvatski
kao svoj tajni jezik.
Za mene je moj materi jezik
također nešto osobno, dok njemački
jezik povezujem s poslom,
školom i javnim životom.
Kako je odrastalo dvojezično?
Zapravo, samo sam dvojezično
odrastanje doživljavala kao
prednost. Naravno da postoje
loši ljudi koji vide samo moje
prezime i misle da ne govorim
dobro njemački ili koji me
odmah opečati. Ali većinu
vremena mislim da je sjajno
što mogu govoriti jezik koji
nije njemački, a zatim to želim
prenijeti svojoj djeci.
Sjećam se smiješnog događaja
u vrtiću. Razgovarala sam s
prijateljicom jer ona kaže ocu
„Papa“, a mi kažemo „Tata“. Rezultat
je nasilna razmjena riječi
s „To znači Papa“, „Ne, to znači“
Tata „. Kod kuće sam šokirano
rekla svome Tati za ovu raspravu,
uvjerena da sam u pravu.
Otac mi je smireno objasnio da
se za Tata koriste različite riječi
na različitim jezicima. S „Nije
me briga“ završila sam razgovor
bez razumijevanja.
Koristite li jezik u svakodnevnom
životu?
Tako da u svakodnevnom životu
gotovo samo govorim njemački.
Ponekad mi se dogodi
da kupci vide moju pločicu s
imenom na poslu i automatski
mi se obraćaju na srpskohrvatskom.
To mene osobno smeta.
Prije svega, smatram ovo
vrlo grubim prema kolegama
koji ne razumiju jezik. Drugo,
tko kaže da govorim taj jezik?
Samo zato što moje ime završava
s „ic“, ne znači da znam jezik
ili želim na njemu govoriti. Naravno,
kada je kupac očajan i ne
govori dobro njemački, ponekad
odlucim pomoći i to volim
učiniti. Ali, odmah razgovarati
sa mnom na srpsko-hrvatskom
jeziku, samo zbog mog imena,
za mene je nepristojno. #
Laurini roditelji Josip
i Slavica u 90-ima
FACTS
Ime: Laura Križanović
Godine: 21
Prebivalište:
Theresienfeld
Školovanje: Matura u
HAK Wiener Neustadt
Poso: Zamjenica Chefa
Filiale Smyths Toys
Wiener Neustadt
Hobby: ispeći kolace,
sa prijateljima sastajet,
putovat
„Man muss keine Angst haben, zum AMS zu gehen.“
„Am Arbeitsmarkt ist
jede Sprache hilfreich“
„In Wiener Neustadt
gibt es einen
großen Fachkräftemangel
und da
wird es nach der
Krise Bedarf
geben.“
Wie wird man…AMS-Geschäftsstellenleiter | Mevlüt Kücükyasar
(37) ist seit Jänner Geschäftsstellenleiter des AMS Wiener Neustadt.
Der Klette hat er etwas über seinen erfüllenden Beruf
erzählt, den Wert von Mehrsprachigkeit auf dem Arbeitsmarkt
und auch darüber was er gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit
in Wiener Neustadt tut.
Stefanie Marek
Was sind die Aufgaben eines Geschäftsstellenleiters?
Mevlüt Kücükyasar: Ich bin
dafür zuständig, alle Abläufe innerhalb
der AMS-Geschäftsstelle
zu organisieren und zu schauen,
dass die KundInnen möglichst
schnell an ihr Geld kommen und
rasch wieder eine Arbeit finden.
Mein Bereich ist aber auch das
Umfeld des AMS. Das heißt,
ich bin mit Amtsleiter*innen
und Betrieben, Kursträgern und
Unternehmen in Kontakt. Ich
schaue, dass die Unternehmen
Personal finden und ihre offenen
Stellen über das AMS ausschreiben.
Ich habe mich schon
während des Studiums für die
Themen Arbeitsmarkt und Bildung
interessiert und in diesen
Bereichen gearbeitet.
Das Coronavirus hat viele Menschen
Jobs und Berufseinstiegschancen
gekostet. Wie ist die
Situation der Jugendlichen in
Wiener Neustadt momentan?
In Wiener Neustadt Stadt und
Bezirk ist die Jugendarbeitslosigkeit
gerade ähnlich hoch wie
in anderen größeren Städten.
Im Vergleich zum Vorjahr sind
27 Prozent der unter 25-Jährigen
arbeitslos. Das ist viel und
hat mehrere Gründe. Vor allem
Junge sind oft in neuen Dienstverhältnissen
und werden dadurch
eher gekündigt. Viele haben
gerade die Schule oder die
Lehre abgeschlossen und finden
jetzt in der Krise keine Arbeit.
Vor allem junge Menschen sind
in der Gastro und im Tourismus
tätig, beides ist stark von den Covid-Maßnahmen
betroffen.
Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit auf
junge Menschen aus und was tut
das AMS dagegen?
Arbeitslosigkeit macht etwas mit
den Menschen. Je länger sie dauert,
desto frustrierter, träger und
lustloser werden die Betroffenen.
Da ist es ganz wichtig, dass wir
den Fokus bei den Jugendlichen
haben. Wenn man schon am
Beginn des Arbeitslebens länger
arbeitslos ist, ist es besonders
schwer. Wir setzen jetzt stark
auf Weiterbildungsmaßnahmen,
von Schulabschlusskursen bis
hin zu Bewerbungstrainings. In
Wiener Neustadt gibt es einen
großen Fachkräftemangel und
da wird es nach der Krise Bedarf
geben. Vor allem Jugendliche haben
bessere Chancen Arbeit zu
finden, weil sie oft besser qualifiziert
sind als Ältere. Man muss
keine Angst haben, zum AMS zu
gehen. Bei der AMS-Beratung
kann man herausfinden wo die
eigenen Interessen und Fähigkeiten
liegen und welche Ausbildungsmöglichkeiten
es gibt.
Was ist das Schöne an deinem Job?
Ich bin ein politisch interessierter
Mensch und will gestalten
und das kann ich in meiner Position.
Wir wollen Menschen
und Arbeit zusammenbringen
und ihnen auf Augenhöhe begegnen.
Es ist für mich eine Arbeit,
die einen guten Zweck hat.
Ich kann Menschen helfen, ihr
Leben in eine positive Richtung
zu verändern. Ich selbst mache
keine Beratungen, aber alle
Kunden und Kundinnen haben
die Möglichkeit mit mir zu sprechen,
wenn sie das wollen. Mich
interessieren dann besonders die
Erwartungen der Menschen an
das AMS und das Feedback zu
unserer Arbeit.
Ist Mehrsprachigkeit ein Vorteil
bei der Jobsuche oder im Arbeitsalltag?
Ich sehe Mehrsprachigkeit als
Mehrwert und damit meine ich
jegliche Sprache, nicht nur Englisch
und Französisch. Es gibt
viele Jobs, wo auch Türkisch oder
einen andere Migrant*innenprache
gefordert ist. Wir leben in einer
globalisierten Welt und da ist
jede Sprache hilfreich bei der Arbeitssuche
oder im Arbeitsalltag.
Denn wenn man mehr Sprachen
spricht, hat man auch mehr
Möglichkeiten.
Du bist selbst mehrsprachig aufgewachsen,
hilft dir das bei deiner
Arbeit?
Meine Muttersprache ist Kurdisch,
ich spreche auch Türkisch,
Englisch und Deutsch. Ich verbinde
Sprache auch stark mit
Kultur und würde schon sagen,
dass mich die Mehrsprachigkeit
bereichert hat. Ich habe durch
meine Erfahrungen vielleicht
auch andere Perspektiven auf
einige Dinge als Einsprachige.
Das hilft mir bei der Gestaltung
in meinem Beruf und darüber
hinaus. In Wiener Neustadt gibt
es zum Beispiel viele Menschen
mit türkischem Migrationshintergrund.
Es hilft zu wissen, wer
diese Menschen sind, welche Geschichten
sie haben und welche
Schwierigkeiten, um darauf auch
eingehen zu können.
Welche Herausforderung bringt
deine Arbeit mit sich?
Die Situation am Arbeitsmarkt
ändert sich ständig. Mal steigt
die Arbeitslosigkeit, mal sinkt
sie, viele Menschen sind saisonal,
also zum Beispiel im Winter,
arbeitslos. Diese Entwicklungen
muss man beobachten und analysieren
und ständig auf der Suche
nach Lösungen sein, das ist
eine Herausforderung. Wiener
Neustadt ist auch keine blühende
Industriestadt, sondern eher
eine strukturschwache Region.
Die Schicksale arbeitsloser Menschen
sind da, aber wir schauen
nicht weg, sondern versuchen,
die Menschen zu unterstützen
und das ist sehr erfüllend. #
FACTS
Name:
Mevlüt Kücükyasar
Alter: 37
Wohnort: Wien
Ausbildung: zwei
Jahre Grundschule in
der Türkei, kam mit
acht Jahren nach Österreich,
Volksschule,
Gymnasium und HTL
für Bautechnik in Graz
Studium: Politikwissenschaft
und Soziologie
in Wien, schon
während des Studiums
Interesse an den
Themen Arbeitsmarkt
und Bildung
Beruf: Seit Jänner
2020 Geschäftsstellenleiter
des AMS in
Wiener Neustadt
Sprachen und Menschen
kennenlernen.
Beim „Tandem-Lernen“
verbindet man beides.
FACTS
Tandem-Lernen
Foto: Screenshot
www.tandem.net
Mit einem anderen Menschen
via Internet eine
Sprache zu lernen ist die
moderne Alternative zu
klassischen Lern-Apps.
Dazu sind schon mehrere
Anbieter am Markt wie
zum Beispiel „Bilingua“,
„HiNative“, „HelloTalk“
oder eben „Tandem“.
Einen ausführlichen Testbericht
zu diesen Apps
findet ihr online hier:
https://tinyurl.com/
sprachenapps
Sprachen-App
Ausprobiert | Mit einer Sprachen-App richtig durchstarten
und Meisterin aller Sprachen der Erde zu werden, das
ist mein Plan. Die App „Tandem“ scheint mir die perfekte
Möglichkeit um kostenlos und schnell sowohl Sprachen zu
lernen als auch Bekanntschaften in der ganzen Welt zu machen.
Celina Dinhopl
Auf der Welt gibt es viele
Sprachen, die ich gerne lernen
möchte. Meine Motivation ist
groß, mein Geldbeutel aber
nicht. Daher habe ich nach
einer kostenlosen Möglichkeit
gesucht, meine Sprachkenntnisse
zu verbessern und
sie sofort gefunden: Die App
„Tandem“. Das Prinzip ist einfach:
Muttersprachler*innen
helfen sich gegenseitig eine
neue Sprache zu beibringen
und zwar im Chat, über Audio-
oder Videoanrufe. Mit
der Korrekturfunktion und
den Übersetzungstools von
Tandem kann man leicht miteinander
kommunizieren.
Man wird einfach selbst
„Native-Speaker*in“
Mit ein paar Informationen,
wie meinem Namen und meiner
E-Mailadresse und welche
Sprachen ich überhaupt lernen
möchte (in meinem Fall
Französisch, Russisch und
Italienisch) ist es auch sofort
losgegangen. Nach zwei
Sekunden online sind schon
die ersten zwanzig Anfragen
zur Kontaktaufnahme reingekommen.
Entweder sind die
Menschen auf Tandem überaus
freundlich und motiviert,
oder mein Profilbild hat einfach
eine große Erfolgsquote.
Bei dieser Flut an Nachrichten
habe ich mich erst mal wieder
ausloggen müssen, denn ich
bin mit dem Antworten einfach
nicht nachgekommen.
Erste Live-Session
via Skype
Schon am nächsten Tag habe
ich meine erste Live-Session
via Skype gehabt, allerdings
war ich die Lehrerin. Das Erklären
der deutschen Sprache
kann jedoch ganz schön kompliziert
sein. Mit Wowa aus
Russland werde ich mich in
nächster Zeit öfter treffen, um
ihm bei seinem Goethe-Zertifikat
zu helfen. Aber was ist
mit mir? Auch ich habe bereits
ein paar nette Menschen
kennengelernt, mit denen
ich bald schon auf Russisch,
Französisch und Italienisch
über Gott und die Welt reden
werde. #
Natürlich gibt es Menschen, die zwar zuhören können, das aber nur tun um zu antworten. Das
kannst du testen. Schaut dein Gegenüber überall hin nur nicht in deine Augen, nickt dabei aber und
stimmt dir zu, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass sie oder er nur darauf wartet, selbst zu sprechen.
Genau dasselbe gilt für Gesprächspartner*innen, die dich regelmäßig unterbrechen. Richtiges
Zuhören ist das nicht. Dann gibt es noch Menschen, die dir in die Augen schauen und tatsächlich
interessiert Gegenfragen stellen. Menschen, die auch feinfühlige Zwischennuancen des Gesagten
hören und verstehen. Aber wie machen sie das und was kannst du tun, um besser im Zuhören zu
werden?
Die Klette informiert / In meiner Familie mieten wir uns einmal im Jahr ein Haus an
der Nordsee. Der schönste Teil beginnt für mich, wenn die Kleinsten im Bett sind
und wir uns in einer gemütlichen Runde zusammensetzen um uns zu unterhalten.
Mittlerweile hat heute aber fast jeder das eigene Handy im Blick. Sobald es einen
Ton von sich gibt, werden die Besitzer*innen nervös und nach kürzester Zeit wird
nachgeschaut, was man verpasst hat. Die Aufmerksamkeit gilt nun nicht mehr der
Person, die gerade spricht, sondern einem Meme aus einer WhatsApp-Gruppe.
Solche Situationen, in denen wir uns mit dem Zuhören schwer tun, kennen wir alle.
Marie Hanakamp
Zuhören
Dinge, die man nicht
in der Schule lernt... #02
1. Handy weglegen und am besten auf Flugmodus schalten.
2. „Schau‘ mir in die Augen, Kleines“. Dieser Satz ist nicht nur der Erkennungsspruch des Filmklassikers
„Casablanca“, sondern trifft absolut zu. Wenn du deinem Gegenüber direkt in die Augen
schaust, wird er sich wohl in deiner Nähe fühlen und sich dir gerne öffnen.
3. Auch wenn dein*e Gesprächspartner*in dir ein Problem erzählt, das du nicht nachempfinden
kannst, zeige trotzdem Interesse. Deiner Meinung nach gibt es Schlimmeres auf der Welt? Das mag
sein, aber das Thema ist deinem Gegenüber wichtig. Das solltest du akzeptieren.
4. Frage nach! Im Grunde wollen wir doch alle dasselbe – über uns selbst sprechen. Und das ist auch
gut so, denn nur indem man über das eigene Leben spricht, kann man reflektieren und Lösungen
finden. Gegenfragen helfen dabei, auch wenn dich das Thema gerade nicht brennend interessiert.
5. Höre nicht nur zu, HÖRE auch zu! Könnt ihr euch an den Film Avatar erinnern? Statt „Ich liebe
dich“ spricht man in Pandora von „einander sehen“. Damit ist nicht die eigentliche Sinneswahrnehmung
des Sehens gemeint, sondern „einander auf tieferer Ebenen spüren“. Und genau das gibt es
auch in einer Konversation. Höre nicht nur mit den Ohren zu, sondern versuche auch Gestik und
Mimik zu deuten. Beispielsweise merkt man einer lächelnden Person an, dass es ihr nicht gut geht,
wenn das Lächeln nicht bei den Augen ankommt.
6. Lasse dein Gegenüber ausreden und lege eine kurze Pause ein, um über das eben Gehörte nachzudenken.
Oft überlegt man sich schon was man antworten möchte, noch bevor der andere überhaupt
ausgesprochen hat. Aber wie soll man wissen was man antwortet, wenn man sich gar nicht alles bis
zum Ende anhört?
Ganz ehrlich, ich bin (noch) keine perfekte Zuhörerin. Aber besonders in dieser Zeit, die so geprägt
von Angst und Einsamkeit ist, kann ein einziges ungestörtes Gespräch Wunder bewirken.
Das radioaktive Material „Polonium“ hat
Marie Curie nach ihrer Heimat Polen benannt.
Auf Polnisch denken und
träumen auf Deutsch
„Ich fange gar
nicht erst damit
an, die Grammatik
zu erklären.
Es ist der
Horror.“
Polnisch | 50 Millionen Menschen sprechen sie, 65.000 davon
in Österreich. Es gehört zur slawischen Sprachfamilie, ist nach
Russisch die meistgesprochene slawische Sprache und hat große
Ähnlichkeit mit Tschechisch und Slowakisch. Außerdem
ist es eine der schwierigsten Sprachen weltweit. Es geht um
Polnisch.
Marie Hanakamp
Dennis Wojcik, geboren in Stockerau,
aufgewachsen in Wien,
wohnt seit seinem 13. Lebensjahr
in Wiener Neustadt. Seine
Eltern sind gebürtige Polen, die
Zweisprachigkeit war also fast
vorprogrammiert. „Ich persönlich
empfinde es als großes
Glück, dass ich zweisprachig
aufwachsen durfte. Und dann
auch noch mit zwei so schwierigen
Sprachen, wie Deutsch
und Polnisch. Es ist wie beim
Poker spielen, entweder du
hast Glück in so eine Familie
reingeboren zu werden, oder
eben nicht“, erzählt der heute
23-Jährige. Einige Male im
Jahr ist er als Kind mit seiner
Familie nach Polen auf Besuch
zu Verwandten gefahren. Am
liebsten ist ihm Krakau, der
Geburtsort seiner Mutter.
Ob polnische Landsleute bei
ihm einen Akzent hören weiß er
nicht. Es kommt darauf an wen
man wo fragen würde, meint
er schmunzelnd. „In Krakau,
wo meine Eltern herkommen,
würde man wahrscheinlich
Nein sagen. In Warschau, also
im nördlicheren Polen, würde
es wahrscheinlich heißen, ich
habe einen Akzent.“
Sprache im Alltag
Zum Thema Zweisprachigkeit
in der Schule meint Dennis:
„Ich habe mehrere Male, aufgrund
von Umzügen die Schule
gewechselt. Dass ich zwei Sprachen
spreche, ist in der Schule
eher auf positive Reaktionen
gestoßen. Aber wahrscheinlich
auch deswegen, weil ich immer
Mitschüler in der Klasse hatte,
die ebenfalls zweisprachig aufgewachsen
sind.“
Mit seinen Eltern redet Dennis
nur auf Polnisch. „Tatsächlich
hat mein Papa mich mehr in
der deutschen Sprache gefördert,
meiner Mama war es
wichtiger, mir die polnische
Sprache näherzubringen. Deshalb
kann ich auch auf Polnisch
schreiben und lesen.“
Dennis Eltern kamen aus wirtschaftlichen
Gründen nach
Österreich. Sie sahen die Arbeitschancen
hierzulande und
zogen vor rund 30 Jahren nach
Wien. Besonders in der Hauptstadt
ist die polnische Community
groß und er hatte immer
Kontakt zu anderen polnischen
Kindern.
Filme und Serien in Originalsprache
boomen wie nie zuvor.
Ob Netflix, Amazon Prime
oder AppleTV. Für Dennis ist
das derzeit aber nicht so relevant:
„Serien habe ich als Kind
immer auf Polnisch geschaut,
wie zum Beispiel von Cartoon
Network. Als Kind habe ich
auch öfters polnische Comics
gelesen, Bücher eher weniger.“
Seinen Kindern möchte er die
polnische Sprache übrigens
auch einmal weitergeben: „Ich
will ihnen genauso einen Vorteil
mitgeben, wie ich ihn bekommen
habe.“
Der Horror vor der Grammatik
Gibt es für ihn auch Nachteile
durch die Zweisprachigkeit?
„Ich denke auf Polnisch.
Das hört sich nicht unbedingt
schlecht an. Das Problem ist
nur, dass ich dadurch oft die
Artikel verwechsle, weil es im
Polnischen nicht wirklich Artikel
gibt“, erzählt Dennis. Neben
dieser besonderen Eigenheit
hebt sich die polnische Sprache
vom Deutschen auch durch
drei weitere Fälle ab – Grammatikfehler
können da schon
mal passieren, ab und zu auch
bei Dennis. „Ich fange gar nicht
erst damit an, die Grammatik
zu erklären. Es ist der Horror.“
Fun Fact: Dennis denkt zwar
auf Polnisch, träumt aber tatsächlich
auf Deutsch. Wenn
man Dennis so zuhört, spricht
er tatsächlich sehr hochdeutsch.
Neben seinem Wirtschaftsinformatik-Studium
arbeitet er
als Sales-Manager bei „BenQ“.
„Bei Bewerbungen gibt’s auf
jeden Fall einen Pluspunkt,
wenn man mehrere Sprachen
spricht,“ sagt er. „Vor allem die
östlichen Sprachen sind heutzutage
sehr gefragt. Mittlerweile
gibt es ja zum Beispiel auch
Wirtschaftsstudiengänge mit
genauem Fokus auf slawische/
östliche Sprachen.“
Gibt es verwandte Sprachen,
die du auch verstehst oder einfach
lernen könntest? „Kroatisch,
Serbisch, Bosnisch,
Slowakisch, Tschechisch (für
einen Polen laut Dennis relativ
einfach zu lernen). Auch Russisch
versteht man als Pole gut“,
meint Dennis. #
Neben Uni und
Arbeit lernt Dennis
gerade das Programmieren
und macht
ab und zu Yoga.
FACTS
Name: Dennis Wojcik
Alter: 23
Wohnort: Wiener
Neustadt (In Stockerau
geboren, aufgewachsen
in Wien und Wiener
Neustadt)
Ausbildung: Matura
HAK Neunkirchen,
Studiert Wirtschaftsinformatik
an einer
Fernuniversität.
Job: Arbeitet bei BenQ
in Wien.
Fun Facts Polen:
Polen lieben es Wörter
zu verniedlichen, zum
Beispiel sagen sie gerne
statt Milch „Milchlein“
oder statt Kaffee „Kaffeechen“
Das polnische Alphabet
besteht aus 32
Buchstaben, neun davon
findet man in keinem
anderen Alphabet, zum
Beispiel das durchgestrichene
L = Ł
In Polen ist der Namenstag
wichtiger als
der Geburtstag
Erfindungen aus Polen:
das Walkie-Talkie,
die Film-Kamera und die
kugelsichere Weste
Marie Curie hat
einen radioaktiven
Stoff entdeckt als sie
in Frankreich war, aber
nach ihrer Heimat Polen
benannt = Polonium
Marie Curie nazwała materiał radioaktywny „polon”
po swoim rodzinnym kraju - Polsce.
Myślenie w języku polskim i
marzenie w języku niemieckim
Polski | 50 milionów ludzi to mówi, 65 000 z nich w Austrii. Należy
do rodziny języków słowiańskich, jest najbardziej rozpowszechnionym
językiem słowiańskim po rosyjskim i jest bardzo
podobny do czeskiego i słowackiego. Jest to również jeden z
najtrudniejszych języków na świecie. To chodzi o język polski.
Übersetzung: Dennis Wojcik
Filmy i seriale w oryginalnym
języku rozwijają się jak nigdy
dotąd. Czy to Netflix, Amazon
Prime czy AppleTV. Ale dla
Dennisa nie jest to w tej chwili
tak istotne: „Filmy nie do
końca“. Kiedy byłem dzieckiem,
oglądałem seriale po polsku,
jak Cartoon Network. Jako
dziecko czytałem też polskie
komiksy, ale nie tyle książek.“
Chciałby przekazać dzieciom
język polski: „Chcę dać im przewagę,
tak jak ja ją dostałem.“
Horror gramatyki
Oprócz studiów i
pracy, Dennis od
czasu do czasu uczy
się programowania
i jogi.
FACTS
Foto: zVg.
Imię: Dennis Wojcik
„Nie zaczynam
nawet wyjaśniać
gramatyki. To
jest horror.“
Dennis Wojcik, urodzony w
Stockerau, dorastał w Wiedniu,
a od 13 roku życia mieszka w
Wiener Neustadt. Jego rodzice
urodzili się w Polsce, więc dwujęzyczność
była prawie nieunikniona.
„Osobiście czuję się
bardzo szczęśliwy, że pozwolono
mi dorastać dwujęzycznie. A
potem z dwoma tak trudnymi
językami jak niemiecki i polski.
To jak gra w pokera, albo
masz szczęście, że urodziłeś
się w takiej rodzinie, albo nie“,
mówi 23-latek. Jako dziecko
kilka razy w roku wyjeżdżał z
rodziną do Polski, by odwiedzić
krewnych. Jego ulubionym
miejscem jest Kraków, miejsce
urodzenia jego matki. Nie wie,
czy polscy rodacy słyszą akcent
w jego rodzinnym mieście.
Zależy od tego, kogo zapytasz
gdzie, mówi z uśmiechem. „W
Krakowie, skąd pochodzą moi
rodzice, pewnie powiedziałbyś
nie. W Warszawie, w bardziej
północnej Polsce, pewnie powiedzieliby,
że mam akcent.“
Język w życiu codziennym
Na temat dwujęzyczności w szkole
Dennis mówi: „Kilka razy
zmieniałem szkoły z powodu
przeprowadzki. To, że mówię
dwoma językami, spotkało się z
bardziej pozytywnymi reakcjami
w szkole. Ale prawdopodobnie
również dlatego, że zawsze
miałem w klasie kolegów, którzy
również dorastali dwujęzycznie“.
Dennis rozmawia z rodzicami
tylko po polsku. „Właściwie,
tata zachęcał mnie bardziej w
języku niemieckim, mama była
bardziej zainteresowana nauczaniem
mnie języka polskiego.
Dlatego umiem czytać i pisać
po polsku.“
Rodzice Dennisa przyjechali
do Austrii z powodów ekonomicznych.
Widzieli możliwości
pracy tutaj w Austrii i przenieśli
się do Wiednia około 30
lat temu. Zwłaszcza w stolicy,
Polonia jest duża i zawsze miał
kontakt z innymi polskimi
dziećmi.
Czy są dla niego jakieś wady
wynikające z dwujęzyczności?
„Myślę po polsku. To nie brzmi
zbyt źle. Jedynym problemem
jest to, że często doprowadza
mnie to do pomyłek w artykułach,
ponieważ tak naprawdę
nie ma artykułów w języku
polskim“, mówi Dennis. Poza tą
szczególną cechą charakterystyczną,
język polski różni się
od niemieckiego również trzema
innymi sposobami - błędy
gramatyczne mogą się zdarzyć,
nawet w przypadku Dennisa
od czasu do czasu. „Nawet nie
zaczynam wyjaśniać gramatyki.
To jest horror.“ Zabawny fakt:
Dennis myśli po polsku, a właściwie
marzy po niemiecku. Jeśli
słuchasz Dennisa w ten sposób,
to on naprawdę mówi bardzo
wysoko po niemiecku.
Oprócz studiów z zakresu informatyki
biznesowej, pracuje
jako kierownik sprzedaży w
„BenQ“. „Kiedy starasz się o
pracę, na pewno jest plus, jeśli
mówisz kilkoma językami“,
mówi. „Zwłaszcza języki wschodnie
są w dzisiejszych czasach
bardzo poszukiwane. W
międzyczasie istnieją również
na przykład kursy biznesowe,
które koncentrują się dokładnie
na językach słowiańskich/
wschodnich“.
Czy masz jakieś ulubione polskie
słowa? „Ja nie. Wszystko
brzmi zabawnie.“
Czy są jakieś powiązane języki,
które mógłbyś zrozumieć
lub nauczyć się? Chorwacki,
serbski, bośniacki, słowacki,
czeski (według Dennisa stosunkowo
łatwy do nauki dla
Polaka). Mówi, że język rosyjski
jest również dobrze rozumiany
przez Polaków. #
Wiek: 23 lata
Miejsce zamieszkania:
Wiener Neustadt
(urodzony w Stockerau,
dorastał w Wiedniu i
Wiener Neustadt)
Wykształcenie: Matura
HAK Neunkirchen,
studiuje informatykę
biznesową na studiach
zaocznych.
Praca: Pracuje w BenQ
w Wiedniu.
Ciekawostki o Polsce:
Polacy lubią zdrabniać
słowa, na przykład
lubią mówić „mleczko”
zamiast mleka lub
„kawusia” zamiast kawy.
Alfabet polski składa
się z 32 liter, z których
dziewięć nie występuje
w żadnym innym
alfabecie, na przykład
przekreślony L = Ł.
W Polsce imieniny są
ważniejsze niż urodziny.
Wynalazek z Polski:
walkie-talkie, kamera
filmowa i kamizelka kuloodporna.
Marie Curie
odkryła substancję radioaktywną,
gdy była we
Francji, ale nazwała ją
po swoim rodzinnym
kraju - Polonia czyli
Polska.
„Apfel“ ist auf Armenisch ein Zungenbrecher
Bibi Blocksberg als
Deutsch-Durchbruch
Sona lernte erst im
Kindergarten Deutsch.
Auf dem Bild ist sie 8
Jahre alt.
Armenisch | Sona Baghdasarian ist 18 Jahre alt, engagiert sich
bei den „Jungen Linken Wiener Neustadt“ und schneidet in
ihrer Freizeit gerne Kurzfilme. Im Klette-Interview erzählt sie
vom Aufwachsen mit einer zweiten Sprache, Bibi Blocksberg
und der besonderen Schriftart des Armenischen.
Celina Dinhopl
Nach dem Zerfall der Sowjetunion
sind Sonas Eltern wegen
der Wirtschaftskrise nach Österreich
gezogen. Sie selbst ist
in der Steiermark auf die Welt
gekommen. Zuhause wurde
nur Armenisch gesprochen.
Erst mit fünf Jahren begann
sie im Kindergarten in Niederösterreich,
Deutsch zu lernen
– das Lesen hat ihr dabei
besonders geholfen, erzählt sie.
Mittlerweile spricht Sona mit
ihren Geschwistern nur noch
auf Deutsch, die Eltern sprechen
miteinander Armenisch.
Wie war es für dich Deutsch zu
lernen?
Soweit ich mich erinnern kann,
ist es im Kindergarten schwierig
gewesen, Freund*innen zu
finden, weil ich ja am Anfang
nicht Deutsch sprechen konnte.
Der Vorteil daran war, dass
ich dadurch Deutsch sprechen
musste und mir so die Sprache
angeeignet habe. Dann in der
Volksschule habe ich angefangen
Bücher zu lesen. Ich habe
mich so sehr gesteigert, dass
ich in der dritten und vierten
Klasse nur Einser in Deutsch
geschrieben habe. Meine
Mama hat ein Buch von Bibi
Blocksberg gehabt und weil das
so schön pink und eingepackt
gewesen ist, wollte ich das immer
lesen, obwohl das für ältere
Kinder war. Ich konnte mich
dann aber durchsetzen und ab
diesem Zeitpunkt konnte ich
die Sprache extrem gut. Bibi
Blocksberg ist mein Durchbruch
gewesen, was die deutsche
Sprache angeht, lacht sie.
Was sind die Besonderheiten am
Armenischen?
Ich glaube das Besondere ist,
dass man die Sprache nicht
wirklich mit einer anderen
vergleichen kann. Sie zählt
zwar zum Indogermanischen,
ist aber eigentlich etwas ganz
Eigenes. Die armenischen
Schriftzeichen sind verbunden
mit dem Äthiopischen. Diese
Schrift haben nur die beiden
Sprachen.
Kannst du mir ein paar Lieblingswörter
sagen?
Das Lustige ist, dass das Armenisch,
das ich gelernt habe, viel
Russisch beinhaltet und daher
kenne ich zum Beispiel nur
das russische Wort für Kühlschrank
und nicht das Armenische.
Apfel ist ein kleiner Zungenbrecher
und hat nur einen
Vokal und heißt „Khndzor“
(armenische Schrift Խնձոր).
Das ist zwar echt schwierig auszusprechen,
aber ich find das
Wort cool.
Was sind Vorteile und Nachteile
der Zweisprachigkeit für
dich?
Vorteile gibt es auf jeden Fall
in Richtung Berufswelt, denn
es kommt immer gut an, wenn
man zwei Sprachen kann. Ein
Nachteil ist es dann, wenn
man die Sprache, die die anderen
Kinder sprechen, nicht
kann. Dann wird man oft ausgeschlossen
und benachteiligt.
Wurde das Aufwachsen mit Armenisch
gefördert?
Ich glaube, dass Armenisch
in Österreich schwierig zu
fördern ist, da es eben sehr
wenige Menschen sprechen
und wenige lehren möchten
oder können. Soweit ich weiß
gibt es auch keine Möglichkeit,
Armenisch zu studieren.
An meiner Volksschule hat es
Programme gegeben für Kinder,
die nicht so gut Deutsch
sprechen konnten, aber das
finde ich immer ein bisschen
kritisch, weil das zu Ausgrenzung
führen kann. Ich weiß
nicht, wie es zurzeit aussieht,
aber ich glaube, dass es einen
Unterschied macht, ob man in
der Stadt oder auf dem Dorf
aufwächst.
Dort, wo ich Armenisch wirklich
nutze, ist in den Sozialen
Medien, wenn ich mir Nachrichten
und Kommentare anschaue,
die Armenien betreffen
und wenn meine Eltern
mit mir auf Armenisch reden.
Aber ich kann das armenische
Alphabet nicht. Es gibt
zwar eine Schule, in der man
es lernen kann, das habe ich
aber nicht gemacht. Die Kommentare
kann ich lesen, weil
die Buchstaben in lateinischer
Schrift so übersetzt werden,
wie sie in armenischer Schrift
geschrieben werden würden.
Ich hätte aber auf jeden Fall
Lust das Alphabet zu lernen,
auch weil ich es sehr schön
finde.
Wirst du die Sprache weitergeben?
Ja, auf jeden Fall. Auch, weil es
so wenige Menschen gibt, die
die Sprache weitergeben, finde
ich das wichtig, die Sprache
beziehungsweise meine Wurzeln
weiterzugeben, damit sie
nicht verloren gehen. #
In ihrer Freizeit
schneidet Sona
gerne Kurzfilme und
engagiert sich für
die Jungen Linken
Wiener Neustadt.
FACTS
Name: Sona Baghdasarian
Sprache: Armenisch
Alter: 18
Wohnort: Sollenau
Schule: HAK Wiener
Neustadt
„Khndzor“ bary shat djvaruzjamb en artasanum europazinere
vorowhetev uni miayn mek dzaynavor.
Bibi Blocksberg vorpes
germanakan arrajxarazum
Sonan germaneren
sovorets’ miayn mankapartezum:
Lusankarum
na 8 tarekan e.
Fotos: zVg.
Hayeren | Sona Baghdasarian 18 tarekan e, nergravvats e «Junge
Linke Wiener Neustadt» - i het yev azat zhamanak sirum
e nkarahanel karchametrazh filmer: Klettin tvats hartsazruytsum
na khosum e yerkrord lezvov metsanalu masin, Bibi
Blocksbergi yev hatuk haykakan tarratesaki masin:
Khorhrdayin Miut’yan p’luzumits’
heto Sonayi tsnoghnery
tntesakan chgnazhami patcharrov
teghap’vokhvets’in Avstria:
Na ink’y tsnvel e Steierkmarkum:
Tany miayn hayeren
ein khosum: Na derr hing tarekan
er, yerb na sksets’ germaneren
sovorel Storin Avstriayi
mankapartezum. Na bats’atrum
e, vor kardaly hatkapes
ogtakar er: Sonan ayzhm kroj
u yeghbor het khosum e miayn
germaneren, tsnoghnery miasin
hayeren en khosum:
Übersetzung: Sona Baghdasarian
Inch’pe՞s er dzez hamar germaneren
sovorely:
Vork’an hishum em, mankapartezum
dzhvar er ynkerut’yun
anel, k’ani vor skzbum
ch’ei karoghanum germaneren
khosel: Sra arravelut’yunn
ayn er, vor da nshanakum er,
vor yes petk’ e sovorem germaneren
yev aydpisov dzerrk’
berem lezun: Heto tarrakan
dprotsum sksetsi grker kardal:
Aynk’an yem katarelagortsvel,
vor germaneren lezvov mek
er yem stazel miayn yerrord
yev ch’vorrord dasarannerum:
Mayrs uner Bibi Blocksbergigirky,
yev k’ani vor ayn
shat gerezik er vardaguyn yev
patatvats, yes misht uzum ei
kardal ayn, chnayats ayn aveli
mets yerekhaneri hamar er:
Bayts heto yes karoghatsa
ink’nahastatvel yev ayd pahits’
sksats yes karogh ei tsayrastichan
lav khosel ayd lezvov:
Bibi Blocksbergy germaneren
lezvi harts’um im arrajxarazum
er, na tsitsaxum e:
Voro՞nk’ yen hayereni arandznahatkutjunnery:
Kartsum yem ՝ arrandznahatkutjun
e, vor lezun irakanum
ch’es karogh hamematel myusneri
het: Ch’nayats ayn patkanum
e hndevropakan lezvin,
ayn irakanum shat yurahatuk e:
Haykakan nishery kapvats yen
yetovpakan lezvi het: Miayn
yerku lezunern unen ays giry:
Karo՞gh yek’ indz mi qani sirvats
barr asel:
Hetaqrqirn ayn e, vor im
imats’ats hayerenum shat ruseren
barer kan, yev, orinak, yes
gitem sarrnaran miayn ruseren
barry yev voch’ t’e hayeren:
Khndzor bary shat djvaruzjamb
en artasanum europazinere vorowhetev
uni miayn mek dzaynavor:
Irok’ dzhvar e artasanel,
bayts’ kartsum yem, vor gerezik
bar e:
Karo՞gh ek’ mez hayeren orinakov
tsuyts tal nakhadasutyun:
Barev, im anuny Sona e yev yes
tasnut tarekan yem:
Voro՞nk’ yen yerku lezu imanalu
arravelutyunnern u terutyunnery
dzez hamar:
Mianshanak arravelut’yunner
kan masnagitakan ashkhatanki
ughghut’yamb, k’ani vor drank
misht el lav yen yndunvum,
yete karogh yes khosel yerku
lezunerov: Da terutyun e, yete
duk chek karogh khosel ayn lezvov,
vorov khosum yen myus
yerekhanery: Ayd depkum duk
hachakh batsarrvum yev anapahov
yek’:
Hayerenov metsanaly khrakhusva՞ts
er:
Havatum yem, vor Avstriayum
hayereny dzhvar e khtanel,
k’ani vor shat kchern yen da
khosum, yev kchern yen tsankanum
kam karogh yen sovoretsnel:
Vorkan gitem, hayereny
nuynpes usumnasirelu
hnaravorutyun chka: Im tarrakan
dprotsum tsragrer kayin
yerekhaneri hamar, ovker shat
lav chein karoghanum germaneren
khosel, bayts yes kandatum
em da, k’ani vor da jerekhanerin
e bajananum er jerku
masi: Chgitem `inch tesk’ uni
ays pahin, bayts kartsum yem
tarberut’yun ka du metsanu՞m
yes k’aghak’um, t’e՞ gyughum:
Vortegh yek’ ogtagortsum hayeren
arrorya kyank’um:
Ayn vayry, vortegh yes iskapes
ogtagortsum yem hayeren,
sotsialakan tsantserum e, yerb
ditum yem Hayastanin veraberogh
haghordagrutyunner
yev meknabanutyunner, yev
yerb tsnoghners indz het hayeren
yen khosum: Bayts yes chgitem
hayots aybubeny: Goyutyun
uni dprots, vortegh duk
karogh yek sovorel ayn, bayts
yes da chem arel: Karogh yem
kardal meknabanutyunnery,
kani vor latineren tarrery targmanvum
yen aynpes, inchpes
grvats ein hayeren: Bayts yes
hastat ktsankanayi sovorel aybubeny,
nayev ayn patcharrov,
vor kartsum yem, vor ayn shat
geghetsik e:
Lezun kpokhanze՞k
Ayo, amen depkum: Kanivor
ayd lezvov shat kich martik en
khosum ayn petk e pahpanel,
kartsum yem karevor e wor lezun
ir armatnery chkorzni. #
Azat zhamanak Sonan
sirum e karchametrazh
filmer nkarel
yev havatarim e
Junge Linke Wiener
Neustadt- in.
Selinayits’
Anun‘y՝: Sona Baghdasarian
Tarik’y՝: 18
Bnakut’yan vayry ՝
Sollenau
Dprots’ ՝: HAK Wiener
Neustadt
„Deutsch ist eine wirklich schwierige Sprache“
Die Wichtigkeit der Muttersprache
Besonders und schwierig:
Arabisch und Deutsch
„Ich lerne drei
bis vier Stunden
am Tag
Deutsch“
Arabisch | Die 18-jährige Judy Akkam lebt seit fünf Jahren
mit ihrer Familie in Österreich. Ursprünglich kommt sie aus
Syrien, ihre Erstsprache ist Arabisch. Uns hat sie etwas über
ihre anfänglich schwierige Zeit in Österreich, ihre Sprachlernstrategien
und über Besonderheiten der arabischen Sprache
erzählt.
Julia Roschinsky
Als Judy mit dreizehn Jahren
nach Österreich kam, sprach
sie kein Deutsch. Das erste
Jahr besuchte sie einen schulexternen
Deutschsprachkurs.
Das hat ihr allerdings wenig
geholfen, da er nur an zwei
Stunden pro Woche stattfand.
Deshalb hat Judy ihr eigenes
Lernsystem entwickelt und
dadurch selbstständig ihre
Deutschkenntnisse verbessert:
„Wenn ich in der Schule im
Unterricht bin, markiere ich
die Worte, die ich nicht verstehe.
Zuhause übersetze ich
sie auf Arabisch. Mit der Zeit
ist die Liste von Wörtern, die
ich nicht verstanden habe,
immer kleiner geworden.“
Durchschnittlich lernt Judy
drei bis vier Stunden pro Tag
Deutsch. Ihre Erstsprache
Arabisch wurde seitdem sie in
Österreich lebt nicht gefördert,
auch nicht in der Schule. Sie ist
ihr aber auf jeden Fall wichtig.
Deswegen lernt sie auch diese
Sprache selbstständig.
Schwierige Zeiten
Vor anderen Menschen
Deutsch zu sprechen fiel Judy
anfangs sehr schwer: „Ich war
sehr schüchtern. Ich hatte
Angst, dass mich meine Mitschülerinnen
und Mitschüler
auslachen, wenn ich ein falsches
Wort sage. Meine Mutter
hat mir aber gesagt: „Nein
Judy, du musst Deutsch reden.
Sprich einfach!“ Wenn ich
Fehler gemacht habe, konnten
mich die Lehrer und Lehrerinnen
verbessern. So habe ich
auch dazugelernt.“
Die Sprachbarriere erschwerte
Judy aber auch, Anschluss
in der Klasse zu finden: „Ich
war die einzige Person in der
Klasse, die nicht Deutsch
konnte. Manchmal war es so,
dass Schüler und Schülerinnen
geredet und mich dabei angeschaut
haben. Da wusste ich
nie, ob sie gerade schlecht über
mich reden.“ Die Umstellung,
in einem neuen Land zu leben,
war sehr belastend für sie: „Ich
habe zuhause manchmal sehr
geweint und meinen Eltern
gesagt, dass ich zurück nach
Syrien will. Die Zeit war für
mich sehr schwierig, aber ich
habe es geschafft!“
Um ihre Muttersprache nicht
zu vergessen, übt Judy diese regelmäßig:
„Ich lerne jeden Tag
auch eine Stunde Arabisch,
weil die Sprache schwierig ist
und ich sie nicht vergessen
will. Vielleicht brauche ich die
Sprache in anderen Ländern,
ich bin mir auch nicht sicher,
ob ich für immer in Österreich
bleibe.“ Auch im Alltag redet
Judy deswegen aktiv Arabisch:
„Ich habe auch hier in Österreich
Familie und Freunde,
mit denen ich in meiner Muttersprache
rede. Lustigerweise
vergesse ich manchmal Worte
auf Arabisch.“ Wie im Deutschen
fragt Judy in diesen Situationen
nach und recherchiert
nach Übersetzungen.
Besonders positive oder negative
Erfahrung im Bezug auf
ihre Muttersprache hat Judy
nicht gemacht. Und auch wenn
Judy aktiv Arabisch spricht,
ausgelernt hat sie die Sprache
noch lange nicht: „Im Arabischen
gibt es Grammatik, die
ich bis jetzt nicht kenne.“ Die
Grammatik kann schon mal
verwirrend sein, erzählt sie:
„Es ist manchmal zum Beispiel
so, dass man Sätze schreibt, um
die Wörter im Satz davor zu
erklären.“ Darüber hinaus gibt
es dutzende Abwandlungen
der Sprache: „In Syrien gibt
es ungefähr acht verschiedene
arabische Akzente. In arabischen
Ländern ändert sich die
Sprache dann noch stärker, in
Ägypten gibt es zum Beispiel
viele Wörter, die ich gar nicht
verstehe.“
„Deutsch ist eine wirklich
schwierige Sprache, weil es
viele Artikel gibt, die man im
Arabischen gar nicht benutzt.
Im Arabischen gibt es nur einen
Artikel, im Deutschen dafür
acht.“
Romane als Hilfsmittel
Beim Erhalten der arabischen
Sprachkenntnisse sind der
Koran und auf Arabisch geschriebene
Romane ein großes
Hilfsmittel für Judy. Einer ihrer
Lieblingsromane trägt den
Titel َتنأ„ “يل (Anta Li), zu
Deutsch „Du bist für mich“. Im
Roman geht es um die Lebensgeschichte
eines Mädchens,
das als Kind ihre Eltern verloren
hat und bei ihrem Onkel
aufwächst. Zentrale Themen
des Buches sind, wie das Mädchen
damit umgeht und wie
wichtig es ist, geduldig im Leben
zu sein. #
Oben: Judy 2006 in
Syrien. Mit 13 kam
sie nach Österreich
und lebt heute
(links) in Wiener
Neustadt.
FACTS
Foto: zVg.
Name: Judy Akkam
Alter: 18
Hobbies: Zeichnen, mit
Familie und Freunden
treffen
Ausbildung: Handelsschule
Lieblingssprich-
كتداعس عنصَت َتنأ wort:
(anta tasna‘a كَسفَنِب
sa‘adatak bi nafsak) (Du
bestimmst deine Glücklichkeit
für dich selbst)
رِبَص Lieblingswort:
(Sabr) (Geduld)
Leider ist es aus technischen
Gründen nicht möglich gewesen,
diesen Artikel auch auf
Arabisch abzudrucken.
„Englisch ist so
selbstverständlich,
dass es keine
Fremdsprache mehr
ist, sondern eine
Kulturtechnik.“
Wie und warum der Redewettbewerb „Sag‘s
Multi“ die Mehrsprachigkeit fördert
„Jede Sprache ist
gleich viel wert“
Nachgefragt | Fast ein Drittel aller Schüler*innen in Österreich
spricht im Alltag neben Deutsch noch eine andere Sprache.
ORF-Moderatorin Eser Akbaba (41) ist seit Oktober das Gesicht
des Redewettbewerbs „Sag´s Multi!“, der jungen, mehrsprachigen
Menschen eine Bühne gibt. Gemeinsam mit dem „Erfinder
des Wettbewerbs Peter Wesely hat sie uns ein Interview über
den Wert von Mehrsprachigkeit gegeben und von ihren eigenen
Erfahrungen erzählt.
Stefanie Marek
Werden Türkisch, Kroatisch,
Serbisch oder Arabisch in den
Schulen genauso gefördert wie
Englisch oder Französisch? Wohl
kaum. Dass vor allem die Muttersprachen
auf jeden Fall gefördert
gehören, da ist sich Eser Akbaba
auch aus eigener Erfahrung sicher:
„Ich bin mit Deutsch, Türkisch
und Zaza aufgewachsen.
Deutsch kann ich am besten, weil
meine Eltern darauf sehr viel Wert
gelegt haben. Sie kamen damals
als Gastarbeiter nach Österreich
und wollten, dass wir die Sprache
gut können, damit wir nicht negativ
im System auffallen. Ich finde
es aber schade, dass ich Türkisch
und Zaza nicht wie Deutsch gelernt
habe.“
„Sprachen werden in unserer
Gesellschaft unterschiedlich bewertet.
Englisch wird positiver
gesehen als Türkisch und wir
halten das für falsch“, sagt Peter
Wesely im Klette-Interview.
Als Generalsekretär des Vereins
Wirtschaft für Integration hat er
2009 den Redewettbewerb erfunden.
Nun setzen er und Eser
Akbaba den Wettbewerb für den
ORF um. Operativ unterstützt
als langjähriger Projektpartner
der Verein EDUCULT – Denken
und Handeln in Kultur und
Bildung. Die Teilnehmer*innen
müssen in ihrer Rede mehrmals
zwischen Deutsch und der Erstsprache
oder Deutsch und einer
erlernten Fremdsprache wechseln.
Letztes Schuljahr haben 600
Schüler*innen mit 52 Sprachen
teilgenommen.
In der Gesellschaft sei Mehrsprachigkeit
noch nicht als
Wert angekommen, das will
die Kampagne ändern: „Wenn
man Jugendlichen dauernd sagt
‘Deine Sprache ist hier nicht
willkommen!‘, macht das nichts
Gutes mit der Psyche“, sagt Eser
Akbaba. „Wir wollen mit ‚Sag’s
Multi!‘ Bewusstsein schaffen,
dass jede Sprache gleich viel wert
ist. Es sollte in einem mehrsprachigen
Österreich nicht mehr
Thema sein, welche Sprache man
spricht, sondern, dass man eine
andere Sprache spricht.“ Ihre eigene
Mehrsprachigkeit sieht sie
klar als Vorteil: „Ich kann mich
mit mehreren Gruppen unterhalten.
Was gibt es Besseres?
Sprachen bereichern einander,
Mehrsprachigkeit macht viel mit
dem Gehirn, vielleicht macht es
uns lösungsorientierter.“
„Es gibt keine guten und keine
schlechten Sprachen“, sagt auch
Peter Wesely. Auf die Frage, was
es braucht, um Mehrsprachigkeit
in der Gesellschaft aufzuwerten
und was ‚Sags Multi!‘
dazu beiträgt, antwortet er:
„Das ist zum einen die Wertschätzung.
Ali, der bei unserem
Redewettbewerb mit Türkisch
und Deutsch mitgemacht hat,
hat zum Beispiel erzählt, er hat
zum ersten Mal erlebt, dass er
Türkisch spricht und zweihundert
Leute applaudieren. Zweitens
braucht es die Ermutigung
für andere, an ihrer Mehrsprachigkeit
zu arbeiten. Das betrifft
auch Deutschsprachige. Englisch
ist so selbstverständlich,
dass es keine Fremdsprache
mehr ist, sondern eine Kulturtechnik.
Drittens geht es beim
Reden darum, Position zu beziehen.
Junge Menschen können
an ein Pult treten und über
Themen sprechen, die ihnen
wichtig sind und damit auch anderen
Mut machen.“
Das Thema heuer lautet „Wer,
wenn nicht wir? Wann, wenn
nicht jetzt?“ Die Unterthemen
sind Demokratie, Zivilcourage,
Vielfalt der Gesellschaft, Internationalität,
Zusammenleben
und Digitale Welten. Die Anmeldephase
ist bereits vorbei,
die per Video eingereichten
Reden werden auf öffentlich zugängliche
Plattformen gestellt.
In jedem Bundesland bewertet
eine eigene Jury die Reden nach
einem Punktesystem. Im April
2021 sollen jeweils 10 Teilnehmer*innen
aus drei Kategorien
in den ORF-Landesstudios in
einer Bundesland-Finalrunde
mit einer neuen Rede vor Publikum
und Jury antreten. Die
besten drei pro Kategorie sind
Bundesland-Sieger*innen. #
Eser Akbaba bestärkt die
vielen jungen Talente,
die jedes Jahr beim
Wettbewerb mit den verschiedensten
Sprachen
mitmachen.
Peter Wesely hat den
mehrsprachigen Redewettbewerb
erfunden.
FACTS
www.sagsmulti.at
facebook: Sags Multi-Redewettbwerb
-
instagram: sagsmulti
|| Empfehlungen der Redaktion
|| Empfehlungen der Redaktion
Game
Film
Musik
Podcast
Genshin Impact
Inglorious Basterds
Starset
Servus. Grüezi. Hallo.
Das Action-Fantasy-Rollenspiel
Genshin vom
chinesischen Videospielentwickler
miHoYo spricht die
neugierigen Abenteurer*innen unter uns an.
Denn die gewaltige Spielwelt hält an jeder
Ecke Geheimnisse und Schätze bereit, die nur
darauf warten gefunden zu werden. Ich habe
dieses Spiel damals am 28. September zum
Release gestartet und es langweilt mich auch
heute nicht. In Genshin Impact spielt man
einen der Zwillinge Lumine oder Aether und
versucht die/den jeweils andere/n zu finden,
während man dabei von vielen neuen Gefährten
unterstützt wird. Da das Spiel gratis ist
(Windows, iOS, Android, PS4), kann jede/r in
die atemberaubende Welt von Genshin Impact
eintauchen und ein Abenteuer erleben.
(PEGI: 12 Jahre)
~Mehmet
Mein absoluter Tarantino-Lieblingsfilm
hat einfach
alles: Vielschichtige
Charaktere mit Starbesetzung,
tolle Filmmusik und einen spannenden
Plot. Das Besondere: Im Originalton
sprechen die Figuren Englisch, Deutsch,
Französisch und Italienisch. Denn die
Handlung spielt im von Nazis besetzten
Frankreich während des Zweiten Weltkriegs.
Die Jüdin Shosanna schwört Rache
an SS-Standartenführer Hans Landa, der
ihre Familie ermordet hat. Währenddessen
muss sich die Schauspielerin Bridget
von Hammersmark mit einer Gruppe
amerikanischen Juden, den „Inglorious
Basterds“, zusammenzutun, die einen Anschlag
auf die Führungsriege des Dritten
Reichs planen. Doch Hans Landa ist ihnen
bereits auf der Spur.
~Stefi
Die U.S. amerikanische
Rockband Starset vereint
seit 2013 Musik mit Science-Fiction
Storytelling. Jedes Album erzählt
eine, von Leadsänger Dustin Bates konzeptionierte,
fiktionale Geschichte. Vereint wird
die Weltraum-Story mit einer Mischung aus
Rock-, EDM- und Filmmusikelementen. Bis
zum heutigen Zeitpunkt sind drei Studioalben
erschienen.
Das neueste Album mit dem Titel „Divisions“
erschien 2019. Das Setup des Albums
ist eine dystopische Zukunft, in der Manipulation
und technologischer Missbrauch
die Norm sind. Zusätzlich zu den Songs und
Musikvideos erscheinen laufend Graphic
Novels, die die Hintergrundgeschichte der
Alben erzählen.
~Julia
Österreich, Schweiz und
Deutschland auf der Suche
nach Gemeinsamkeiten. Der
Politikpodcast des deutschen ZEIT-Journalisten
Lenz Jacobsen verarbeitet im Gespräch
mit den ZEIT-Korrespondenten Matthias
Daum in Zürich und Florian Gasser in Wien
die Politik der drei Nachbarländer. Sie
besprechen alles von weit zurückliegenden
Politik-Phänomenen bis hin zu aktuellen
Ereignissen. Für Jacobsen sind „Österreich
und die Schweiz ein Labor für Europa, im
Guten wie im Schlechten“ und das ist auch
sein Ansporn den „voneinander lernen“-Gedanken
im Podcast aufrecht zu erhalten. Der
Podcast besteht bereits seit 136 Folgen und
stammt aus den Reihen der ZEIT (ONLINE).
Jeden Mittwoch auf iTunes, Spotify und
Deezer.
~Iris
App
YouTube
Buch
Serie
Lingvano
PULS Reportage
Herkunft
Weihnachten zu Hause
Gebärdensprache lernen?
Gute Idee! Es gibt
ungefähr 10.000 gehörlose
Personen und 45.000
Menschen mit Hörbeeinträchtigung in Österreich.
Über die Website Lingavano.com
kannst du die App für Android und iPhone
herunterladen. Spielerisch und über viele
Dialoge lernst du hier in kurzer Zeit sehr
viele Aspekte der Österreichischen Gebärdensprache
kennen. Im ÖGS-Wörterbuch
kannst du bestimmte Vokabel nachschlagen
und der Gebärdenspiegel ermöglicht
dir, dich selbst beim Gebärden zu überprüfen.
Da die Erstellung der vielen Videos zur
Gebärdensprache sehr aufwendig ist, ist
die App leider nicht kostenlos aber absolut
empfehlenswert. Zwei Wochen lang kann
man sie für einen Euro testen danach kostet
der Zugang einmalig 49 Euro.
~Stefi
Dokus und Reportagen gibt
es auf Youtube wie Sand
am Meer. Mein Favourite
ist aber die PULS-Reportage.
Ob Politik, Popkultur oder Pommes
rotweiß, hier reden Ari, Nadine und Meini
über das, was gerade für junge Leute wirklich
wichtig ist. Ob ASMR, Elektroscooter,
Make-Up für Männer oder wie man richtig
protestiert – wenn mir langweilig ist, finde
ich hier ein buntes Potpourri an kurzen Dokus,
die mich meistens staunen lassen.
Die Puls-Reportage ist ein Unterprogramm
des Fernsehsenders BR (Bayern). Was in
meinen Augen ein „Oma-Kanal“ ist, hat
hier einen Ort für die Jungen geschaffen,
an dem man jeden Mittwoch etwas neues
über unsere (vor allem jüngere) Welt lernen
kann.
~Marie
„Die Zeit“ zählt Saša Stanišić
zur goldenen Generation
der deutschen Gegenwartsliteratur
mit Migrationshintergrund. Der
autobiografische Roman „Herkunft“ gehört
spätestens seit der Auszeichnung mit dem
Deutschen Buchpreis 2019 zu den Must-
Reads, wenn es um Migration, Integration
und Identität geht.
In Višegrad kam Saša 1978 als Jugoslawe
zur Welt, heute sagt man er sei ein deutscher
Bosnier, mitunter stellt er sich aber
auch als Slowene vor, um der Verbindung
seiner Person mit dem Jugoslawienkrieg
zu entgehen. Was sich für den damals
14-Jährigen änderte, als die Familie 1992
nach Heidelberg kam, beschreibt Saša mit
kindlich-poetischer Weisheit und idealjugoslawischen
Zukunftsgedanken.
~Iris
Zur Einstimmung in die
Weihnachtszeit habe ich
die perfekte Serie für euch:
Weihnachten zu Hause. Was sich nach
Weihnachtskitsch anhört, glänzt tatsächlich
mit Popkultur und Comedy vom Feinsten.
Johanne, Anfang dreißig, wird beim Adventessen
von ihrer Familie über ihr nicht-vorhandenes
Liebesleben ausgefragt. Aus Frust
lügt sie und meint, sie hätte einen Freund
und würde ihn an Heilig Abend mitbringen.
Lasset das Dating beginnen. Von Escape
Room- bis Skifahr-Dates ist alles dabei und
als Zuschauer kann man amüsiert dabei zusehen,
wie Johannes Verzweiflung wächst.
Die Frage, wen sie zum Familienessen mitbringt,
bleibt allerdings offen. Glücklicherweise
werden wir es bald erfahren, denn die
2. Staffel erscheint schon am 18.Dezember
auf Netflix.
~Marie
#klettekommentar
Kino / Filmstarts Jänner 2021
von KLETTE
Chefredakteurin
Stefanie Marek
Für das Sprechen
gegen alle Regeln
Wer behauptet Sprache zu lieben und im selben Satz die sogenannte
Jugendsprache als Beispiel für deren Verstümmelung nennt, der hat
keine Ahnung, was Sprache ausmacht. Wieso reden Jugendliche nur
mehr Englisch hieß es früher. Wieso reden Jugendliche wie die Deutschen,
wir sind doch in Österreich, heißt es jetzt.
Egal wie sie reden, es ist auf jeden Fall nicht richtig und verstehen kann
man das schon gar nicht, was sie da alles von sich geben. Was gestern
noch „lit“ war, ist heute längst nicht mehr „fame“ und sind wir ehrlich,
manchmal fühlen wir uns alle etwas „lost“, wenn Pubertierende wie am
Fließband neue Wörter erfinden – #dürfendiedas? Ja sie dürfen und sie
sollen und ob es uns passt oder nicht sie werden auch und das ist gut so.
Vom Kind, das im Kirchenchor ihres Vaters singt, zu einem internationalen
Superstar, der Stadien füllt. „Respect“ ist die bemerkenswerte
wahre Geschichte des Lebens der Musikikone Aretha Franklin, gespielt
von Jennifer Hudson. Sie wird damit schon zum zweiten Mal Teil einer
Musik-Biographie. Bereits 2006 spielte sie die Effie White in der Girl-Group-Verfilmung
der Band „The Supremes“. Filmstart: 14.01.2021
Denn Jugendliche machen mit der Sprache einfach das, was sie immer
schon gemacht haben und gleichzeitig auch nicht. Es ist das Neuerfinden,
das Wörter- und Begriffekombinieren, das Spielen mit der Sprache,
das die Jugendsprache kennzeichnet wie kaum einen anderen Jargon.
Und auch wenn Deutschlehrer*innen, Grammar-Nazis und selbsternannte
Dichter und Denker das nicht hören wollen: Jugendsprache
entstellt die Sprache nicht, sie erweitert und bereichert sie. Sie ist kreativ,
sie provoziert und sie schert sich nicht darum, ob sie irgendjemand
anerkennt. Denn darum geht es nicht und darum ging es nie.
Sprache ist niemals „fertig“, sie entwickelt sich ständig weiter, in alle
Richtungen und trotz vereinheitlichter Grammatik- und Rechtschreibregeln
ganz ohne Regeln. Wer also Sprache ernsthaft liebt und Sprache
als lebendiges Wesen versteht, kann nicht wollen, dass sich dieses
Wesen immer benimmt, würde es sich eher austoben und sich von ihm
überraschen lassen und sich dabei selber ausprobieren. Und könnte sich
nebenbei den Atem sparen, um über „die Jugend“ und ihre Sprechweise
zu lästern, denn das ist schlechter Stil und interessiert „die Jugend“
sowieso nicht.
Kiss me Kosher
Komödie
Filmstart: 01.01.2021
Hochwald
Drama
01.01.2021
Martin Margiela - Mythos
der Mode
Dokumentation
01.01.2021
Hilfe, ich habe meine Freunde
geschrumpft
Komödie
06.01.2021
Escape Room 2
Horror/Mystery
06.01.2021
Schachnovelle
Drama/Literaturverfilmung
07.01.2021
Clara und der magische
Drache
Animation/Familienfilm
07.01.2021
Space Dogs
Dokumentation
08.01.2021
Himmel über dem Camino -
Der Jakobsweg ist Leben!
Dokumentation
08.01.2021
Superintelligence
Action/Komödie
14.01.2021
Respect
Musikfilm/Biografie
14.01.2021
Mortal Kombat
Action/Fantasy
15.01.2021
Davos
Dokumentation
22.01.2021
Ammonite
Drama/Romanze
22.01.2021
Kurt
Tragikomödie
22.01.2021
The Trouble with Being
Born
Drama/Science Fiction
22.01.2021
Little Things
Thriller
29.01.2021
Neues aus der Welt
Drama/Western
07.01.2021
Wenn es Liebe wäre
Dokumentation/Tanzfilm
15.01.2021