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Die Kommunalwahl in Dortmund - Dortmunder & Schwerter ...

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6<br />

Presseberichte von 1909<br />

Zusammengestellt von<br />

Karl-He<strong>in</strong>z Frese<br />

Dorstfeld, den 11. April 1909.<br />

<strong>Die</strong> himmelblauen Romane ersche<strong>in</strong>en<br />

gleich nach Ostern! Sie<br />

s<strong>in</strong>d zu haben <strong>in</strong> Dorstfeld bei Frau<br />

Beyer, Frau Troske, Frau Voß und<br />

Frau Lange, Emscherstraße 2.<br />

<strong>Die</strong> Verlobung ihrer Tochter Herm<strong>in</strong>e<br />

mit Herrn Carl Höffl<strong>in</strong>ghaus<br />

aus Lünen beehren sich anzuzeigen<br />

Gustav Kaffsack und Frau Ida<br />

geb. Poth. Dorstfeld, Ostern 1909.<br />

Dorstfeld, 20.04.1909.<br />

–Sprechsaal-<br />

Schon lange ist das der hiesigen<br />

Geme<strong>in</strong>de gehörige Wohn- und<br />

Geschäftshaus, Wittener- und Kaiserstraßen-Ecke,<br />

welches übrigens<br />

der Geme<strong>in</strong>de noch gute Miete<br />

e<strong>in</strong>brachte, abgebrochen worden.<br />

Wie es damals hieß, sollte auch die<br />

Kapelle abgebrochen werden, um<br />

e<strong>in</strong>en freien Patz mit gärtnerischen<br />

Anlagen schaffen zu können.<br />

Unsers Erachtens können aber<br />

gärtnerische Anlagen nur im Frühjahr<br />

gemacht werden, es wäre<br />

doch jetzt die geeignete Zeit hierfür.<br />

Oder soll der unschöne offene<br />

Schulhof mit dem Ausblick auf die<br />

Abortanlage noch bis zum nächsten<br />

Frühjahr bestehen bleiben?<br />

Ist es nicht schon genug mit dem<br />

Eisenbahn- und dem Kaiserstraßenelend?<br />

Der Geme<strong>in</strong>devertretung<br />

ist da weniger Schuld beizumessen.<br />

Früher ist auch an dieser<br />

Stelle mehrmals die Rede davon<br />

gewesen, auf dem freiwerdenden<br />

Platze soll e<strong>in</strong> Bismarckdenkmal<br />

GRABMALE<br />

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errichtet werden; aber so lange<br />

unser bekannter Bismarckverehrer<br />

zu den Vätern heimgegangen,<br />

ist es recht stille davon geworden.<br />

Der hiesige Bismarckvere<strong>in</strong> sollte<br />

recht wacker die Werbetrommel<br />

rühren, es würde denn auch schon<br />

mancher se<strong>in</strong> Scherfle<strong>in</strong> dazu beitragen,<br />

um e<strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de<br />

entsprechendes, dem unvergeßlichen<br />

Kanzler würdiges Denkmal<br />

errichten zu können.<br />

Dorstfeld, 24. April 1909.<br />

<strong>Die</strong>bstahl. Aus der Bahnwärterbude<br />

Nr. 81 hierselbst wurden <strong>in</strong><br />

der vergangenen Nacht über 100<br />

kg Telegraphendraht entwendet,<br />

nachdem man die Tür aufgebrochen<br />

hatte. Der Wert des Drahtes<br />

übersteigt 200 M. In <strong>Dortmund</strong><br />

wurden heute morgen 2 Personen,<br />

die derartigen Draht mit sich<br />

führten und über dessen rechtmäßigen<br />

Erwerb sich nicht ausweisen<br />

konnten, festgenommen. Man vermutet<br />

<strong>in</strong> ihnen die Täter.<br />

Dorstfeld, 24. April 1909.<br />

E<strong>in</strong> großes Unglück hätte leicht der<br />

dem Trunke ergebene Berg<strong>in</strong>valide<br />

Wilhelm Stratmann, Bochumerstraße<br />

21, anrichten können. Der<br />

Mann begoß gestern die Küchene<strong>in</strong>richtung<br />

se<strong>in</strong>er Wohnung mit<br />

Benz<strong>in</strong> und legte dann Feuer an.<br />

Familienangehörige und Hausbewohner<br />

konnten den Brand aber,<br />

ehe größerer Schaden angerichtet<br />

war, löschen. Der Täter wurde festgenommen.<br />

Dorstfeld, 26. April 1909.<br />

E<strong>in</strong> tief bedauerlicher Unglücksfall<br />

ereignete sich am Samstag<br />

vormittag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Turnstunde der<br />

hiesigen Volksschule. E<strong>in</strong>e Knabenabteilung<br />

spielte unter Aufsicht<br />

des Lehrers auf der Wiese Schleuderball.<br />

Der Schüler F., welcher<br />

den Ball nicht auff<strong>in</strong>g, wurde von<br />

demselben so heftig getroffen,<br />

daß er betäubt niedersank. Mit<br />

dem Krankenwagen wurde er <strong>in</strong><br />

die elterliche Wohnung gebracht,<br />

wo auch alsbald ärztliche Hilfe<br />

zu Stelle war. Leider war diese resultatlos<br />

und der Knabe verschied<br />

schon am Tage nach dem Unfall.<br />

<strong>Dortmund</strong>, 3. Mai 1909.<br />

Schöffengericht. „Laßt die Huckarder<br />

Jungens nur kommen, ich<br />

will sie schon verhauen!“ <strong>Die</strong>sen<br />

Wutausbruch stieß der Bergmann<br />

Wilhelm Glöckner aus Dorstfeld<br />

am 23. Februar d. J. <strong>in</strong> Huckarde<br />

aus, wo er sich <strong>in</strong> der Horstmannschen<br />

Wirtschaft so ungebührlich<br />

benommen hatte, daß er an die<br />

Luft befördert wurde. Zur selben<br />

Zeit g<strong>in</strong>g der Arbeiter Ignatz Flotka<br />

und der Schmied Friedrich Nientit<br />

an der Horstmannschen Wirtschaft<br />

vorüber. Glöckner erhob se<strong>in</strong>en<br />

Stock und schlug damit ohne jede<br />

Veranlassung auf die beiden Personen<br />

e<strong>in</strong>, so daß Flotka e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Kopfwunde davontrug.<br />

Auch auf den h<strong>in</strong>zugerufenen Polizeisergeanten<br />

<strong>Die</strong>ckmann schlug<br />

Glöckner e<strong>in</strong>, weshalb der Beamte<br />

genötigt wurde, se<strong>in</strong>en Säbel zu<br />

ziehen und den Angreifer kampfunfähig<br />

zu machen. Glöckner wurde<br />

heute mit Rücksicht darauf, daß<br />

er bereits an Ort und Stelle e<strong>in</strong>en<br />

gehörigen Denkzettel erhalten hatte,<br />

wegen Hausfriedensbruchs und<br />

Körperverletzung zu e<strong>in</strong>er Geldstrafe<br />

von 70 Mark verurteilt.<br />

Dorstfeld, 10. Mai 1909.<br />

<strong>Die</strong> Versammlung des evangelischen<br />

Arbeitervere<strong>in</strong>s beschäftigte<br />

sich im wesentlichen mit den<br />

Vorbereitungen für das Kreisverbandsfest,<br />

das <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

der Feier des 25jährigen Bestehens<br />

des hiesigen Vere<strong>in</strong>s gefeiert werden<br />

wird. Als Festtag ist der 27.<br />

Juni <strong>in</strong> Aussicht genommen, das<br />

Festlokal ist der Zieglersche Saal<br />

und der schattige Garten.<br />

In den Ehrenausschuß wurden<br />

Bürger aller Stände gewählt; außerdem<br />

bestimmt die Versammlung<br />

die anderen notwendigen<br />

Ausschüsse, die die umfangreichen<br />

Vorbereitungen erledigen<br />

und der nächsten Versammlung<br />

Bericht erstatten werden. Der E<strong>in</strong>trittspreis<br />

für Nichtmitglieder soll<br />

30 Pf. betragen. Weitere Beschlüsse<br />

konnten nicht gefaßt werden, da<br />

erst die Sitzung des Kreisverbandes<br />

am nächsten Sonntag <strong>in</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

abgewartet werden muß.<br />

Dorstfeld, 13. Mai 1909.<br />

Festgenommen wurde heute vormittag<br />

der Erdarbeiter Andreas Sz.<br />

aus <strong>Dortmund</strong>, e<strong>in</strong> Pole. Der Verhaftete<br />

war hierselbst h<strong>in</strong>ter dem<br />

Fabrikgebäude der Firma Orenste<strong>in</strong><br />

und Koppel mit der Ausführung<br />

von Wegebauarbeiten beschäftigt.<br />

Er hat diese Gelegenheit benutzt,<br />

um K<strong>in</strong>der, die sich auf dem Wege<br />

von bzw. zur Schule befanden, an<br />

sich zu locken. E<strong>in</strong> Polizeisergeant<br />

<strong>in</strong> Zivil ermittelte den gefährlichen<br />

K<strong>in</strong>derfreund.<br />

Dorstfeld, 14. Mai 1909.<br />

Be<strong>in</strong>ahe zu Tode geschleift wurde<br />

heute nachmittag gegen 6 Uhr auf<br />

der Huckarderstraße e<strong>in</strong> Knecht<br />

des Landwirtes Krumme von hier.<br />

<strong>Die</strong>ser kehrte mit e<strong>in</strong>er mit Ackergeräten<br />

beladenen Karre vom<br />

Felde heim; er hatte auf dem Gefährt<br />

Platz genommen. Plötzlich<br />

scheuten die Pferde und rasten mit<br />

dem Gefährt die Huckarderstraße<br />

entlang. Da die Karre gegen e<strong>in</strong>en<br />

Baum fuhr, schlug sie um und<br />

begrub den Knecht unter sich. Zu<br />

allem Unglück hatte er auch die<br />

Le<strong>in</strong>e um den Hals gewickelt, und<br />

so wurde er von den weiter laufenden<br />

Tieren unter dem Gefährt<br />

hervorgezogen und geschleift.<br />

Zum Glück riß die Le<strong>in</strong>e. E<strong>in</strong> auf<br />

der Straße bef<strong>in</strong>dliches K<strong>in</strong>d wurde<br />

gleichfalls umgerissen, erlitt<br />

aber wunderbarer Weise nur leichte<br />

Verletzungen. Der Knecht wird<br />

unter den erlittenen Verletzungen<br />

und <strong>in</strong>folge des ausgestandenen<br />

Schreckens längere Zeit zu leiden<br />

haben.<br />

Dorstfeld, 17. Mai 1909. Achtuhrladenschluß.<br />

Nachdem <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

Huckarde und Marten der Achtuhrladenschluß<br />

e<strong>in</strong>geführt worden ist,<br />

soll solcher auch durch Verfügung<br />

des Herrn Regierungspräsidenten<br />

für unseren Ort vom 1. Juni dieses<br />

Jahres ab, geschehen. Ausgenommen<br />

hiervon sollen auf ihren eigenen<br />

Wunsch die ansässigen Bäcker<br />

und Konditoren se<strong>in</strong>. Ausgeschlossen<br />

von dem Achtuhrladenschluß<br />

sollen die Sonnabende und die für<br />

den erweiterten Geschäftsverkehr<br />

freigegebenen Ausnahmetage se<strong>in</strong>.<br />

Dorstfeld, 21. Mai 1909.<br />

In der Nacht zum 20. cr. wurde

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