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AKTUELLE ARCHITEKTUR DER OBERPFALZ BAND IV

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HERAUSGEBER: BÜRO WILHELM

Aktuelle

Architektur

der Oberpfalz

Band IV

BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR



Aktuelle

Architektur

der Oberpfalz

Band IV

BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR

10 Vorwort

14 Ausgewählte Architektur

22 Kunst und Kultur

44 Bildung und Gemeinschaft

104 Wohnen

138 Arbeiten

161 Architektenverzeichnis

180 Sponsoren

182 Herausgeber


Konzerthaus, Blaibach | Peter Haimerl . Architekt


4 —— 5

Bürogebäude 55 / MB-Campus, Sengenthal | Bögl Gierer Architekten


Ausgewählte

Architektur

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Aus mehr als 100 Einreichungen hat eine Fachjury,

bestehend aus Nicola Borgmann (Architekturgalerie

München), Sabine Köhler (Stadtgestaltungskommission

Regensburg), Claudia Neeser (Guiding Architects München)

sowie den Journalisten Frank Kaltenbach (Detail)

und Moritz Holfelder (Bayerischer Rundfunk) gemeinsam

mit Nicolette Baumeister (Redaktion) und Wilhelm Koch

(Verlag), eine Auswahl getroffen, die repräsentativ ist für

das regionale Bauen in der Oberpfalz. Neben der grundsätzlichen

Architektur qualität waren Ortsbezug und

Materialität Kriterien, die in den präsentierten Projekten

auf herausragende Weise umgesetzt wurden.


Kunst & Kultur

21 Pfarrhof St. Nikolaus, Bärnau

Juretzka Architekten

41 Siedlungshaus, Regensburg

Fabi Architekten

1 Kulturzentrum Aurelium, Lappersdorf

Blasch Architekten

2 Fliegendes Schlachthaus, Brand

Peter Haimerl . Architektur

3 Konzerthaus, Blaibach

Peter Haimerl . Architektur

4 Kulturhalle, Berching

Kühnlein Architektur

5 Kulturhaus, Dietfurt

Kühnlein Architektur

6 Kunstpartner Schaulager, Adlmannstein

Planschmid-Architekten

7 Schlossbauernhof, Schwarzach-Altfalter

Rösch Architekten und Stadtplaner

Bildung & Gemeinschaft

8 Kapuzinerkloster, Neumarkt i.d.OPf.

Berschneider + Berschneider

9 Willibald-Gluck-Gymnasium,

Neumarkt i.d.OPf.

Berschneider + Berschneider

10 Haus der Technik, Regensburg

Blasch Architekten

11 Patientenhaus der Leukämiehilfe

Ostbayern e.V., Regensburg

Blasch Architekten

12 Burganlage mit Konferenzzentrum,

Falkenberg

Brückner & Brückner Architekten

13 Haus Johannisthal, Windischeschenbach

Brückner & Brückner Architekten

14 Lernstandort, Tirschenreuth

Brückner & Brückner Architekten

15 Städtische Wirtschaftsschule

Friedrich Arnold, Amberg

Dömges Architekten

16 Planetarium, Ursensollen

evh_architekten

17 Friedhofskirche St. Martin, Schönach

Michael Feil Architekten

18 Grundschule Napoleonstein, Regensburg

Gutthann HIW Architekten

19 Bürgerhaus, Blaibach

Peter Haimerl . Architektur

20 Ehem. Offiziers-Casino,

KZ-Gedenkstätte / Flossenbürg

Juretzka Architekten

22 Barrierefreie Erschließung

historischer Reichssaal, Regensburg

Köstlbacher Miczka

Architektur Urbanistik

23 Neugestaltung Stadtpark, Waldershof

Arbeitsgemeinschaft Kuchenreuther

Architekten | Stadtplaner mit

Schlichtiger Landschaftsarchitektur

24 Hotel Post, Berching

Kühnlein Architektur

25 Bergsteig-Arena, Amberg

Architekturbüro Locusforma

26 Kinderhaus mit Gemeindezentrum,

Sinzing

Pure Gruppe Architekten gesellschaft

27 Rathaus, Neukirchen-Balbini

Rösch Architekten und Stadtplaner

28 Bürgerhaus, Chamerau

Schnabel + Partner Architekten

29 Kinderhaus, Nittenau

Schnabel + Partner Architekten

30 Pfarrzentrum, Harrling

Schnabel + Partner Architekten

31 Rathaus, Zeitlarn

Schretzenmayr Architekten

32 Jüdisches Gemeindezentrum mit

Synagoge, Regensburg

Staab Architekten

33 Schießl-Hof, Neukirchen-Balbini

Wild & Wilnhammer

Architekten Stadtplaner

34 Bienenbeuten, Neusath-Perschen

Max Otto Zitzelsberger Architekt

35 Erkläranlage, Berngau

Max Otto Zitzelsberger Architekt

Wohnen

36 Georgenhof 1, Regensburg

be_planen

37 Wohnhaus in histor. Scheune, Kemnath

Karlheinz Beer

Büro für Architektur und Stadtplanung

38 Wohnen mit Nachbarn, Regensburg

Dömges Architekten

39 Wohnhaus am Gries, Regensburg

Dömges Architekten

40 Atelier- und Wohngebäude, Pulling

Fabi Architekten

42 Wohnhaus, Lappersdorf

Fabi Architekten

43 Wohnanlage St.-Rupert-Straße,

Regensburg

Michael Feil Architekten

44 Wohnen für Senioren, Weiden i.d.Opf.

Hans Kneidl

45 Wohnhaus aus Holz, Neumarkt

Kühnlein Architektur

46 Ausbau Scheune, Aicha

Landherr und Partner Architekten

47 Wohnhaus, Obertraubling

quadrat45°

48 Wohnhaus, Pettendorf

quadrat45°

49 Einfamilienhaus, Maxhütte-Haidhof

schoen und gut – Büro für Architektur

50 Mehr familienhäuser, Vohenstrauß

Arch 01 | Architekturbüro Volker Schwab

51 Wohnung, Amberg

Georg Zunner

Arbeiten

52 Bürogebäude / Betriebshof, Weiden i.d.OPf.

Karlheinz Beer

Büro für Architektur und Stadtplanung

53 Verwaltungsgebäude FIT AG, Lupburg

Berschneider + Berschneider

54 Bürogebäude 55 / Max Bögl Campus,

Sengenthal

Bögl Gierer Architekten

55 Verwaltungsgebäude Ziegler Group,

Plößberg

Brückner & Brückner Architekten

56 Bayerisches Landesamt für Steuern,

Regensburg

Dopo Donhauser Postweiler Architekten

57 Bischöfliches Baureferat, Regensburg

Michael Feil Architekten

58 Kammerhauptverwaltung der

Handwerkskammer Niederbayern

Oberpfalz, Regensburg

Schwinde Architekten

59 Amt für ländliche Entwicklung,

Tirschenreuth

S H L Architekten und Stadtplaner

60 Deprag Academy, Amberg

Roland Wochnick Architekt

14 —— 15


FIT AG, Lupburg | Berschneider + Berschneider


16 —— 17

Kulturzentrum Aurelium, Lappersdorf | Blasch Architekten


Kunst und Kultur


Spätestens seit der Eröffnung des Konzerthauses Blaibach wird die

Oberpfalz auch als Kulturregion wahrgenommen. Der „Blaibach-Effekt“

ist zum Synonym geworden für die erfolgreiche Revitalisierung

von durch Abwanderung und Verödung bedrohten Gemeinden. Dass

es darüber hinaus eine Vielzahl von ausgezeichneten Beispielen gibt,

die durch neue Nutzungen das kulturelle und gesellschaftliche Leben

der Region bereichern, zeigt das Spektrum der hier vorgestellten

Beispiele. Dabei sind es nicht nur die großen Projekte, die über die

Region hinaus ausstrahlen, sondern auch kleine Interventionen,

die mit Charme und Gespür für besondere Potenziale zum Schauen,

Mitmachen und Mitdenken einladen. Dass häufig engagierte Einzel -

kämpfer oder bürgerschaftliche Initiativen diese Projekte anschieben

und tragen, ist auch der herauszuhebenden typischen oberpfälzischen

Hartnäckigkeit zu verdanken. Nur weiter so!

22 —— 23



Aufreger

2

FLIEGENDES SCHLACHTHAUS,

BRAND

PETER HAIMERL . ARCHITEKTUR

28 —— 29 KUNST UND KULTUR

Kulturelle Nutzung:

85 m²

Bauherr:

Gemeinde Blaibach

Fertigstellung:

2020

Ein fliegendes Klassenzimmer – das gab es schon im bekannten Kinderbuch

von Erich Kästner. Aber ein fliegendes Schlachthaus? Gibt es jetzt

auch! Und anders als im Kinderbuch fliegt es wirklich – oder hebt zumindest

ab. Auf Betonpfählen schwebt das ehemalige Schlachthaus der

Gemeinde Brand über dem weichen Grund des ehemaligen Dorfweihers,

wird über seine neue Bestimmung hinaus zum minimalistischen Kunstwerk,

zum Symbol des Aufbruchs der kleinen Gemeinde. Der steht unter

dem Slogan „Brand ist alles, außer langweilig“. Durchaus glaubwürdig,

wenn man sich das im nächsten Schritt der Reaktivierung des Ortes

geplante Projekt anschaut: den Umbau des ehemaligen Freibades mit der

Implementierung von Strukturen und Nutzungen, die neue Perspektiven

für die Ortsentwicklung eröffnen. Dafür und für alles, was folgen kann und

soll, ist das fliegende Schlachthaus, präsent am Orteingang gelegen,

Wegbereiter mit Signalwirkung.

Die multifunktionale Nutzung und Grundrissorganisation sind schnell

erklärt: Café und temporärer Lebensmittelladen finden in der ehemaligen

Wurstküche im Ziegelbau Platz. Als Treffpunkt und Probenraum für den

Chor dient der Schlachtraum im angrenzenden, aufgeständerten Gebäudeteil,

den man über einen Steg erreicht. Fliesen an den Wänden, Gitter vor

den Fenstern: Die Räume des über lange Zeit leerstehenden Schlachthauses

bleiben in ihrer ursprünglichen Nutzung erkennbar. Abgeschlossen

ist die Entwicklung in Brand noch lange nicht – als Aufhänger und Aufreger

hat das fliegende Schlachthaus seine Funktion jedenfalls bereits erfüllt.



Begegnung

6

KUNSTPARTNER SCHAULAGER,

ADLMANNSTEIN

PLANSCHMID-ARCHITEKTEN

BIRGIT RIEGER UND WILLI SCHMID

Schaufläche und Depots:

108 m 2

Bauherr:

Wilma Rapf-Karikari

und Ingo Kübler

Fertigstellung:

2020

Seit 2005 betreiben die KUNSTPARTNER in einem historischen Stallgewölbe

ihrer über 300 Jahre alten ehem. Schlossgaststätte in Adlmannstein

eine bekannte Galerie für zeitgenössische Kunst. Mit der Erweiterung des

Schaulagers in einem benachbarten, ehemals landwirtschaftlich genutzten

Stadel wurde das kulturelle Angebot um einen wichtigen Bereich erweitert:

Präsentiert werden Nachlässe regionaler Künstlerinnen und Künstler. Den

Besucherinnen und Besuchern wird die Möglichkeit gegeben, Werkgruppen

kennenzulernen und ungestört in Mappen mit Originalen zu blättern.

Schon von außen ist die neue Nutzung ablesbar: Der alte Stadl wurde im

Obergeschoss mit einer zweiten Haut aus senkrechten Holzlatten auf

diagonaler Unterkonstruktion um zwei Giebelräume erweitert. Das kräftige

Blau der dahinterliegenden geschlossenen Innenschale schimmert durch

die halbtransparente Lattung und sorgt, insbesondere in Verbindung mit der

Außenbeleuchtung, für ein stimmungsvolles Ambiente. Der Sockel des

Gebäudes blieb in seiner ursprünglichen Kubatur und Materialität erhalten.

Insgesamt birgt das Haus sechs abtrennbare Depots für Künstlernachlässe.

In Kombination mit einem zentralen Nord-Süd ausgerichteten Präsentationsraum

entsteht, je nach Wunsch und Interesse der Besucherinnen

und Besucher, eine individueller Ausstellungsrundgang mit immer wieder

neuen Eindrücken. Der Präsentationssraum selbst ist als White Cube mit

einheitlich weißem Anstrich auf Wand, Untersicht und Bestandshölzern

gestaltet. Durch die Öffnung der Giebelseiten mit hohen Glaselementen

wird die Landschaft des Vorderen Bayerischen Waldes in das Ausstellungskonzept

integriert.

Mit dem KUNSTPARTNER Schaulager ist es einem engagierten Galeristenpaar

gelungen, Kulturinteressierten einen erweiterten Zugang zur Kunst

zu ermöglichen in einem Haus, das inspirierender und angemessener an

diesem Ort kaum sein könnte.

38 —— 39 KUNST UND KULTUR


Nutzfläche:

4.280 m 2

Bauherr:

Besondere Klerikalstiftung

St. Jakob, Regensburg

Fertigstellung:

2014

Auszeichnung:

2017: best architects 17 Award

2016: International Prize of

Sacred Architecture Frate Sole

(Besondere Erwähnung)


Raum

für Stille

13

MODERNISIERUNG UND NEU-

STRUKTURIERUNG HAUS JOHANNISTHAL,

WINDISCHESCHENBACH

BRÜCKNER & BRÜCKNER ARCHITEKTEN

Inmitten der einzigartigen Landschaft des Naturschutzgebietes

Waldnaabtal bietet das zur Diözese Regensburg

gehörende Haus Johannisthal Ruhe- und Erholungsuchenden

einen Ort der Besinnung und Begegnung. Das Gebäudeensemble,

dessen erste bauliche Spuren auf eine

Glasschleiferei im Jahr 1848 zurückgehen, wurde von

Brückner & Brückner Architekten zeitgemäßen Anforderungen

entsprechend umgestaltet. Sie meisterten die

architektonische Heraus forderung, eine Symbiose aus

Landschaft und Gebautem zu schaffen, in der die inhaltliche

Neustrukturierung des Hauses und seines Programms

in Einklang gebracht wurden. In Johannisthal entstand ein

kleines Dorf. Die im Bestand fehlende Mitte formt ein neuer

Dorfplatz, der das Herz der Häuser bildet. Um den Platz

reihen sich die einzelnen Häuser mit klarer funktionaler

Zuordnung der Nutzungen wie Speisen, Begegnen, Ruhen

und Beten. Die aus Granit gebaute Kapelle mit ihrem

einfachen hölzernen Kern steht im Zentrum.

58 —— 59 BILDUNG UND GEMEINSCHAFT

Einfache, aber wertige Materialien nehmen Bezug auf die

Tra ditionen der Region – Flossenbürger Granit, Tannenund

Fichtenholz, Putz, Porzellan und Glas. Holz und Granit

reflektieren die umgebende Natur, die Lampen aus Porzellan

sind eine Reminiszenz an die benachbarten traditionsreichen

Porzellanfabriken. Die Verwendung von Glas nimmt

konkret Bezug auf die frühere Glasschleife und erinnert wie

auch die Adaption der Putzstruktur der Bestandsgebäude,

an die Geschichte des Ortes. Die Typologie der Architektur

entspricht der von Bauernhäusern oder Scheunen der

nördlichen Oberpfalz. Die historische, regionale Baukultur

wurde in die Jetztzeit übersetzt, sensible neue Bausteine

eingefügt, alte saniert.



Schlicht

und schön

WOHNHAUS AUS HOLZ,

NEUMARKT IN DER OBERPFALZ

KÜHNLEIN ARCHITEKTUR

Wohnfläche:

210 m 2

Bauherr:

Verena und Simon Kühnlein

Ein Wohnhaus mit Wohn- Koch- Essbereich und Feuerstelle,

ein Schlafhaus mit Elternschlafzimmer, Kinderzimmer,

Bädern und Hauswirtschaftsraum – verbunden durch einen

flachen Zwischenbaukörper: Gemeinsam bilden sie mit

ihren schlichten Fassaden aus Lärchenleisten eine skulpturale

Einheit. Sie passen sich in die Landschaft ein und

haben trotzdem ein prägnantes, selbstbewusstes Erscheinungsbild.

Massive, geölte Lärchenholzfenster bilden einen

bewussten Kontrast zur mit der Zeit vergrauenden Fassade.

Durch die Anordnung der Gebäude entstehen zwei Höfe:

Der Eingangshof als halb privater Vorhof und der intimere

Terrassenhof, der sich in die weite Landschaft der Jurahochebene

orientiert. Die umgebende Wiese bildet den

ruhigen, naturnahen Rahmen für das Ensemble.

Der Einsatz von Brettsperrholz sicherte eine wirtschaftliche

Bauweise und ermöglichte darüber hinaus die großzügige

Raumgestaltung: Die 12 Zentimeter starken Holzplatten

der Decken spannen im großen Wohn- Koch- Essbereich

über 16 Meter ohne Pfetten, Sparren oder sonstige Stahlbauteile.

Alle Brettsperrholzoberflächen sind innen sichtbar,

Ver kleidungen oder Verputzarbeiten waren damit

nicht notwendig. Durch die gute Dämmwirkung der Wände

und Böden wird der Heizaufwand gering gehalten. Eine

Fuß bodenheizung und die zusätzliche Wandheizung in den

Bädern garantieren eine angenehme Strahlungswärme.

Für zusätzliche Wärme und Behaglichkeit sorgt der drehbare

Holzofen im Wohnbereich.

Ein besonderes Detail sind die mit Kupferrohren sichtbar

verlegten Elektroinstallationen und die aus Kupferblöcken

ausgefrästen Schalter und Steckdosen, die nach den

Wünschen des Bauherrn entwickelt wurden. Neben dem

ästhetischen Aspekt bieten sie den Vorteil, dass alle Leitungen

gut zugänglich sind und auf Schlitzungen und

Bohrungen durch die Brettsperrholzelemente verzichtet

werden konnte.

45

124 —— 125 WOHNEN

Fertigstellung:

2014

Auszeichnung:

2017: Architekturführer Deutschland

2016: Architektouren;

Bundeswettbewerb Holzbau Plus



Hohes Holz

55

VERWALTUNGSGEBÄUDE

ZIEGLER GROUP, PLÖSSBERG

BRÜCKNER & BRÜCKNER ARCHITEKTEN

Nutzfläche:

1.975 m 2

Bauherr:

Ziegler Holzindustrie

GmbH & Co. KG

Fertigstellung:

2020

Mitten auf einer Lichtung im Wald, an der Schnittstelle zu den Produktionsflächen

ist das neue Verwaltungsgebäude der Ziegler Group entstanden.

Die Architektur zeigt das Unternehmen, dessen Kerngeschäft die Holzverarbeitung

ist, seine Produkte und seine Philosophie: Langhölzer ziehen

sich rhythmisch aufgereiht um das Gebäude. Holz bildet den natürlichen

Filter, zusätzlich zu verschatten mit einem textilen Sonnenschutz. Den

Kern bildet eine Pfosten-Riegel-Fassade aus Glas, Holz und Metall. Die

beiden Kuben sind in der Höhe versetzt, wie bei einem Baumstumpf mit

Fällschnitten, dazwischen zwei Innenhöfe, die die Lichtung symbolisieren.

Innen setzt sich dieses Konzept fort, die Verarbeitung des Holzes wird

immer feiner – Holz in seiner ganzen Vielfalt in Verarbeitung, Sorte und

Farbigkeit. Das neue Verwaltungsgebäude ist ein reiner Holzbau mit

Brettsperrholzwänden und zwei Fluchttreppenhäusern aus Beton, ebenfalls

holzsichtig.

146 —— 147 ARBEITEN

Das Haus verbindet, stiftet Identität und schafft eine perfekte Arbeitsatmosphäre

– Verwaltung und Produktion stehen immer in Blickbeziehung.

Neben einem Showroom, den Büros für etwa 100 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, Besprechungsräumen und einer Loggia gibt es ein Mitarbeiterrestaurant

und ein Gästekasino – alles verbunden durch eine hölzerne

Wendeltreppe.

Im Dunkeln leuchtet das Haus wie eine hölzerne Laterne aus dem Wald.

Im Hellen entwickelt die Fassade über die Jahre Patina, zeigt bewusst die

Himmelsrichtungen an, geschützte und ungeschützte Bereiche. Das neue

Verwaltungsgebäude war nur der erste Baustein, das Areal wird weiterentwickelt:

Geplant sind die Aufforstung mit lokalen Baumsorten, die

Integra tion von Fahrstraßen, Parkplätzen und Wegen auf natürliche Art und

Weise und eine Masterplanung für einen Ziegler Campus mitten im Wald.



148 —— 149


be_planen Architektur GmbH

1 Wohnhaus W,

München

Geschäftsführung: Birgit Bucher

Rosental 5, 80331 München

T. 089 – 125 935 650

info@beplanen.de

www.beplanen.de

2 LB441,

München

3 Wohnhaus S12,

München

Mitarbeiter: 20

Gegründet: 2007

Tätigkeitsfelder:

Wohnungsbau, Gewerbebauten, öffentlicher Bau,

privater Bau, Bürobauten, Studentenwohnen

Fotos:

Erich Spahn

Karlheinz Beer Büro für

Architektur und Stadtplanung

Geschäftsführung: Karlheinz Beer

Moltkestraße 8, 92637 Weiden

T. 0961 – 388 194 32

mail@beerarchitekt.de

www.beerarchitekt.de

Mitarbeiter: 5

Gegründet: 1994

1 Modernisierung Remisen

Schloss Hirschberg,

Beilngries

2 Wohnhaus M,

Weiden

3 Polizeiinspektion,

Tirschenreuth

4 Ratskeller,

Weiden

Tätigkeitsfelder:

Architektur, Stadtplanung, Innenarchitektur,

Freiraumplanung

Fotos:

Edith Huff (1);

Oliver Heinl (2);

Roland Jeglinski (3);

Oliver Heinl (4);


Berschneider + Berschneider GmbH

Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA

Geschäftsführung: Gudrun Berschneider, Johannes

Berschneider, Rico Lehmeier, Peter Mederer, Christian Rein,

Andreas Schmid, Silke Zeiger

Hauptstraße 10, 92367 Pilsach

T. 09181 – 477 40

mail@berschneider.com

www.berschneider.com

1 Wohnhaus,

Oberpfalz

2 Verwaltung Kalkund

Schotterwerk,

Lauterhofen

3 Bräustuben,

Pyrbaum

4 Firmenzentrale,

Cham

Mitarbeiter: 40

Gegründet: 1984 / 2002

Tätigkeitsfelder:

Hochbau, Innenausbau, Design, Freianlagen, Bebauungspläne,

Bauen im Bestand, Energieberatung, Brandschutz

162 —— 163

Fotos:

Petra Kellner

Blasch Architekten

1 Schloss Prüfening,

Regensburg

Manfred Blasch

Weitoldstr. 7a, 93047 Regensburg

T. 0941 – 595 80 0

mail@blasch-architekten.de

www.blasch-architekten.de

Mitarbeiter: 9

Gegründet: 1985

2 Bürgerhaus Humboldtstraße,

Regensburg

3 Erweiterungsneubau Rathaus,

Sinzing

4 Turmhaus am Herrenplatz,

Regensburg

Tätigkeitsfelder:

Sanierungen, Wohnungsbau, Hochschulbau, Schulbau,

Kindergärten, Bauen für die Gemeinschaft, Verwaltungsbau,

Sakralbau, Bauten für das Gesundheitswesen, Innenraumgestaltungen,

Organisation + Betreuung von Architekturwettbewerben,

Wettbewerbsteilnahmen

Fotos:

Herbert Stolz (1, 2);

Stefan Hanke (3);

Lothar Reichel (4)


BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR

Aktuelle Architektur der Oberpfalz Band IV

Verwaltungsgebäude FIT AG, Lupburg

Berschneider + Berschneider

Ziegler Sägewerk, Plößberg

Brückner & Brückner Architekten

Konzerthaus, Blaibach

Peter Haimerl . Architektur

Dachausbau Scheune, Aicha

Landherr und Partner Architekten

Wohnhaus, Pettendorf

quadrat 45°

Jüdisches Gemeindezentrum, Regensburg

Staab Architekten

Wenn Reduktion und Opulenz, ideelle Gradlinigkeit und die Wildheit

der Naturformen einen gestalterischen Dialog auf Augenhöhe führen

können, entsteht offensichtlich eine Harmonie der Gegensätze, die mehr

Sinn und Schönheit ergibt als ihre einzelnen Bestandteile. Das scheint

die Erfahrungslehre von 20 Jahren lokal bewusster Architektur in der

Oberpfalz zu sein.

Die große Zahl an gelungenen Neu- und Umbauten, die dieser Band

versammelt, erzählt von einer bewundernswerten Sensibilität für

das kulturelle Erbe und dessen respektvolle Fortschreibung mit den

Mitteln des Heute.​

ISBN: 978-3-948137-27-4

Preis: 19,80 Euro

www.buero-wilhelm-verlag.de

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