AKTUELLE ARCHITEKTUR DER OBERPFALZ BAND IV
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
HERAUSGEBER: BÜRO WILHELM
Aktuelle
Architektur
der Oberpfalz
Band IV
BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR
Aktuelle
Architektur
der Oberpfalz
Band IV
BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR
10 Vorwort
14 Ausgewählte Architektur
22 Kunst und Kultur
44 Bildung und Gemeinschaft
104 Wohnen
138 Arbeiten
161 Architektenverzeichnis
180 Sponsoren
182 Herausgeber
Konzerthaus, Blaibach | Peter Haimerl . Architekt
4 —— 5
Bürogebäude 55 / MB-Campus, Sengenthal | Bögl Gierer Architekten
Ausgewählte
Architektur
2
23
37
12
14
59
13
55
21
20
44
52
50
15
25
34
46
16
51
60
7
27
33
8 9
45
35
54
49
29
28
4 24
53
31
6
30
3
19
40
48
1
42
5
10
11 18
22
26
32 36
38
39
41
43
56
57
58
47
17
Aus mehr als 100 Einreichungen hat eine Fachjury,
bestehend aus Nicola Borgmann (Architekturgalerie
München), Sabine Köhler (Stadtgestaltungskommission
Regensburg), Claudia Neeser (Guiding Architects München)
sowie den Journalisten Frank Kaltenbach (Detail)
und Moritz Holfelder (Bayerischer Rundfunk) gemeinsam
mit Nicolette Baumeister (Redaktion) und Wilhelm Koch
(Verlag), eine Auswahl getroffen, die repräsentativ ist für
das regionale Bauen in der Oberpfalz. Neben der grundsätzlichen
Architektur qualität waren Ortsbezug und
Materialität Kriterien, die in den präsentierten Projekten
auf herausragende Weise umgesetzt wurden.
Kunst & Kultur
21 Pfarrhof St. Nikolaus, Bärnau
Juretzka Architekten
41 Siedlungshaus, Regensburg
Fabi Architekten
1 Kulturzentrum Aurelium, Lappersdorf
Blasch Architekten
2 Fliegendes Schlachthaus, Brand
Peter Haimerl . Architektur
3 Konzerthaus, Blaibach
Peter Haimerl . Architektur
4 Kulturhalle, Berching
Kühnlein Architektur
5 Kulturhaus, Dietfurt
Kühnlein Architektur
6 Kunstpartner Schaulager, Adlmannstein
Planschmid-Architekten
7 Schlossbauernhof, Schwarzach-Altfalter
Rösch Architekten und Stadtplaner
Bildung & Gemeinschaft
8 Kapuzinerkloster, Neumarkt i.d.OPf.
Berschneider + Berschneider
9 Willibald-Gluck-Gymnasium,
Neumarkt i.d.OPf.
Berschneider + Berschneider
10 Haus der Technik, Regensburg
Blasch Architekten
11 Patientenhaus der Leukämiehilfe
Ostbayern e.V., Regensburg
Blasch Architekten
12 Burganlage mit Konferenzzentrum,
Falkenberg
Brückner & Brückner Architekten
13 Haus Johannisthal, Windischeschenbach
Brückner & Brückner Architekten
14 Lernstandort, Tirschenreuth
Brückner & Brückner Architekten
15 Städtische Wirtschaftsschule
Friedrich Arnold, Amberg
Dömges Architekten
16 Planetarium, Ursensollen
evh_architekten
17 Friedhofskirche St. Martin, Schönach
Michael Feil Architekten
18 Grundschule Napoleonstein, Regensburg
Gutthann HIW Architekten
19 Bürgerhaus, Blaibach
Peter Haimerl . Architektur
20 Ehem. Offiziers-Casino,
KZ-Gedenkstätte / Flossenbürg
Juretzka Architekten
22 Barrierefreie Erschließung
historischer Reichssaal, Regensburg
Köstlbacher Miczka
Architektur Urbanistik
23 Neugestaltung Stadtpark, Waldershof
Arbeitsgemeinschaft Kuchenreuther
Architekten | Stadtplaner mit
Schlichtiger Landschaftsarchitektur
24 Hotel Post, Berching
Kühnlein Architektur
25 Bergsteig-Arena, Amberg
Architekturbüro Locusforma
26 Kinderhaus mit Gemeindezentrum,
Sinzing
Pure Gruppe Architekten gesellschaft
27 Rathaus, Neukirchen-Balbini
Rösch Architekten und Stadtplaner
28 Bürgerhaus, Chamerau
Schnabel + Partner Architekten
29 Kinderhaus, Nittenau
Schnabel + Partner Architekten
30 Pfarrzentrum, Harrling
Schnabel + Partner Architekten
31 Rathaus, Zeitlarn
Schretzenmayr Architekten
32 Jüdisches Gemeindezentrum mit
Synagoge, Regensburg
Staab Architekten
33 Schießl-Hof, Neukirchen-Balbini
Wild & Wilnhammer
Architekten Stadtplaner
34 Bienenbeuten, Neusath-Perschen
Max Otto Zitzelsberger Architekt
35 Erkläranlage, Berngau
Max Otto Zitzelsberger Architekt
Wohnen
36 Georgenhof 1, Regensburg
be_planen
37 Wohnhaus in histor. Scheune, Kemnath
Karlheinz Beer
Büro für Architektur und Stadtplanung
38 Wohnen mit Nachbarn, Regensburg
Dömges Architekten
39 Wohnhaus am Gries, Regensburg
Dömges Architekten
40 Atelier- und Wohngebäude, Pulling
Fabi Architekten
42 Wohnhaus, Lappersdorf
Fabi Architekten
43 Wohnanlage St.-Rupert-Straße,
Regensburg
Michael Feil Architekten
44 Wohnen für Senioren, Weiden i.d.Opf.
Hans Kneidl
45 Wohnhaus aus Holz, Neumarkt
Kühnlein Architektur
46 Ausbau Scheune, Aicha
Landherr und Partner Architekten
47 Wohnhaus, Obertraubling
quadrat45°
48 Wohnhaus, Pettendorf
quadrat45°
49 Einfamilienhaus, Maxhütte-Haidhof
schoen und gut – Büro für Architektur
50 Mehr familienhäuser, Vohenstrauß
Arch 01 | Architekturbüro Volker Schwab
51 Wohnung, Amberg
Georg Zunner
Arbeiten
52 Bürogebäude / Betriebshof, Weiden i.d.OPf.
Karlheinz Beer
Büro für Architektur und Stadtplanung
53 Verwaltungsgebäude FIT AG, Lupburg
Berschneider + Berschneider
54 Bürogebäude 55 / Max Bögl Campus,
Sengenthal
Bögl Gierer Architekten
55 Verwaltungsgebäude Ziegler Group,
Plößberg
Brückner & Brückner Architekten
56 Bayerisches Landesamt für Steuern,
Regensburg
Dopo Donhauser Postweiler Architekten
57 Bischöfliches Baureferat, Regensburg
Michael Feil Architekten
58 Kammerhauptverwaltung der
Handwerkskammer Niederbayern
Oberpfalz, Regensburg
Schwinde Architekten
59 Amt für ländliche Entwicklung,
Tirschenreuth
S H L Architekten und Stadtplaner
60 Deprag Academy, Amberg
Roland Wochnick Architekt
14 —— 15
FIT AG, Lupburg | Berschneider + Berschneider
16 —— 17
Kulturzentrum Aurelium, Lappersdorf | Blasch Architekten
Kunst und Kultur
Spätestens seit der Eröffnung des Konzerthauses Blaibach wird die
Oberpfalz auch als Kulturregion wahrgenommen. Der „Blaibach-Effekt“
ist zum Synonym geworden für die erfolgreiche Revitalisierung
von durch Abwanderung und Verödung bedrohten Gemeinden. Dass
es darüber hinaus eine Vielzahl von ausgezeichneten Beispielen gibt,
die durch neue Nutzungen das kulturelle und gesellschaftliche Leben
der Region bereichern, zeigt das Spektrum der hier vorgestellten
Beispiele. Dabei sind es nicht nur die großen Projekte, die über die
Region hinaus ausstrahlen, sondern auch kleine Interventionen,
die mit Charme und Gespür für besondere Potenziale zum Schauen,
Mitmachen und Mitdenken einladen. Dass häufig engagierte Einzel -
kämpfer oder bürgerschaftliche Initiativen diese Projekte anschieben
und tragen, ist auch der herauszuhebenden typischen oberpfälzischen
Hartnäckigkeit zu verdanken. Nur weiter so!
22 —— 23
Aufreger
2
FLIEGENDES SCHLACHTHAUS,
BRAND
PETER HAIMERL . ARCHITEKTUR
28 —— 29 KUNST UND KULTUR
Kulturelle Nutzung:
85 m²
Bauherr:
Gemeinde Blaibach
Fertigstellung:
2020
Ein fliegendes Klassenzimmer – das gab es schon im bekannten Kinderbuch
von Erich Kästner. Aber ein fliegendes Schlachthaus? Gibt es jetzt
auch! Und anders als im Kinderbuch fliegt es wirklich – oder hebt zumindest
ab. Auf Betonpfählen schwebt das ehemalige Schlachthaus der
Gemeinde Brand über dem weichen Grund des ehemaligen Dorfweihers,
wird über seine neue Bestimmung hinaus zum minimalistischen Kunstwerk,
zum Symbol des Aufbruchs der kleinen Gemeinde. Der steht unter
dem Slogan „Brand ist alles, außer langweilig“. Durchaus glaubwürdig,
wenn man sich das im nächsten Schritt der Reaktivierung des Ortes
geplante Projekt anschaut: den Umbau des ehemaligen Freibades mit der
Implementierung von Strukturen und Nutzungen, die neue Perspektiven
für die Ortsentwicklung eröffnen. Dafür und für alles, was folgen kann und
soll, ist das fliegende Schlachthaus, präsent am Orteingang gelegen,
Wegbereiter mit Signalwirkung.
Die multifunktionale Nutzung und Grundrissorganisation sind schnell
erklärt: Café und temporärer Lebensmittelladen finden in der ehemaligen
Wurstküche im Ziegelbau Platz. Als Treffpunkt und Probenraum für den
Chor dient der Schlachtraum im angrenzenden, aufgeständerten Gebäudeteil,
den man über einen Steg erreicht. Fliesen an den Wänden, Gitter vor
den Fenstern: Die Räume des über lange Zeit leerstehenden Schlachthauses
bleiben in ihrer ursprünglichen Nutzung erkennbar. Abgeschlossen
ist die Entwicklung in Brand noch lange nicht – als Aufhänger und Aufreger
hat das fliegende Schlachthaus seine Funktion jedenfalls bereits erfüllt.
Begegnung
6
KUNSTPARTNER SCHAULAGER,
ADLMANNSTEIN
PLANSCHMID-ARCHITEKTEN
BIRGIT RIEGER UND WILLI SCHMID
Schaufläche und Depots:
108 m 2
Bauherr:
Wilma Rapf-Karikari
und Ingo Kübler
Fertigstellung:
2020
Seit 2005 betreiben die KUNSTPARTNER in einem historischen Stallgewölbe
ihrer über 300 Jahre alten ehem. Schlossgaststätte in Adlmannstein
eine bekannte Galerie für zeitgenössische Kunst. Mit der Erweiterung des
Schaulagers in einem benachbarten, ehemals landwirtschaftlich genutzten
Stadel wurde das kulturelle Angebot um einen wichtigen Bereich erweitert:
Präsentiert werden Nachlässe regionaler Künstlerinnen und Künstler. Den
Besucherinnen und Besuchern wird die Möglichkeit gegeben, Werkgruppen
kennenzulernen und ungestört in Mappen mit Originalen zu blättern.
Schon von außen ist die neue Nutzung ablesbar: Der alte Stadl wurde im
Obergeschoss mit einer zweiten Haut aus senkrechten Holzlatten auf
diagonaler Unterkonstruktion um zwei Giebelräume erweitert. Das kräftige
Blau der dahinterliegenden geschlossenen Innenschale schimmert durch
die halbtransparente Lattung und sorgt, insbesondere in Verbindung mit der
Außenbeleuchtung, für ein stimmungsvolles Ambiente. Der Sockel des
Gebäudes blieb in seiner ursprünglichen Kubatur und Materialität erhalten.
Insgesamt birgt das Haus sechs abtrennbare Depots für Künstlernachlässe.
In Kombination mit einem zentralen Nord-Süd ausgerichteten Präsentationsraum
entsteht, je nach Wunsch und Interesse der Besucherinnen
und Besucher, eine individueller Ausstellungsrundgang mit immer wieder
neuen Eindrücken. Der Präsentationssraum selbst ist als White Cube mit
einheitlich weißem Anstrich auf Wand, Untersicht und Bestandshölzern
gestaltet. Durch die Öffnung der Giebelseiten mit hohen Glaselementen
wird die Landschaft des Vorderen Bayerischen Waldes in das Ausstellungskonzept
integriert.
Mit dem KUNSTPARTNER Schaulager ist es einem engagierten Galeristenpaar
gelungen, Kulturinteressierten einen erweiterten Zugang zur Kunst
zu ermöglichen in einem Haus, das inspirierender und angemessener an
diesem Ort kaum sein könnte.
38 —— 39 KUNST UND KULTUR
Nutzfläche:
4.280 m 2
Bauherr:
Besondere Klerikalstiftung
St. Jakob, Regensburg
Fertigstellung:
2014
Auszeichnung:
2017: best architects 17 Award
2016: International Prize of
Sacred Architecture Frate Sole
(Besondere Erwähnung)
Raum
für Stille
13
MODERNISIERUNG UND NEU-
STRUKTURIERUNG HAUS JOHANNISTHAL,
WINDISCHESCHENBACH
BRÜCKNER & BRÜCKNER ARCHITEKTEN
Inmitten der einzigartigen Landschaft des Naturschutzgebietes
Waldnaabtal bietet das zur Diözese Regensburg
gehörende Haus Johannisthal Ruhe- und Erholungsuchenden
einen Ort der Besinnung und Begegnung. Das Gebäudeensemble,
dessen erste bauliche Spuren auf eine
Glasschleiferei im Jahr 1848 zurückgehen, wurde von
Brückner & Brückner Architekten zeitgemäßen Anforderungen
entsprechend umgestaltet. Sie meisterten die
architektonische Heraus forderung, eine Symbiose aus
Landschaft und Gebautem zu schaffen, in der die inhaltliche
Neustrukturierung des Hauses und seines Programms
in Einklang gebracht wurden. In Johannisthal entstand ein
kleines Dorf. Die im Bestand fehlende Mitte formt ein neuer
Dorfplatz, der das Herz der Häuser bildet. Um den Platz
reihen sich die einzelnen Häuser mit klarer funktionaler
Zuordnung der Nutzungen wie Speisen, Begegnen, Ruhen
und Beten. Die aus Granit gebaute Kapelle mit ihrem
einfachen hölzernen Kern steht im Zentrum.
58 —— 59 BILDUNG UND GEMEINSCHAFT
Einfache, aber wertige Materialien nehmen Bezug auf die
Tra ditionen der Region – Flossenbürger Granit, Tannenund
Fichtenholz, Putz, Porzellan und Glas. Holz und Granit
reflektieren die umgebende Natur, die Lampen aus Porzellan
sind eine Reminiszenz an die benachbarten traditionsreichen
Porzellanfabriken. Die Verwendung von Glas nimmt
konkret Bezug auf die frühere Glasschleife und erinnert wie
auch die Adaption der Putzstruktur der Bestandsgebäude,
an die Geschichte des Ortes. Die Typologie der Architektur
entspricht der von Bauernhäusern oder Scheunen der
nördlichen Oberpfalz. Die historische, regionale Baukultur
wurde in die Jetztzeit übersetzt, sensible neue Bausteine
eingefügt, alte saniert.
Schlicht
und schön
WOHNHAUS AUS HOLZ,
NEUMARKT IN DER OBERPFALZ
KÜHNLEIN ARCHITEKTUR
Wohnfläche:
210 m 2
Bauherr:
Verena und Simon Kühnlein
Ein Wohnhaus mit Wohn- Koch- Essbereich und Feuerstelle,
ein Schlafhaus mit Elternschlafzimmer, Kinderzimmer,
Bädern und Hauswirtschaftsraum – verbunden durch einen
flachen Zwischenbaukörper: Gemeinsam bilden sie mit
ihren schlichten Fassaden aus Lärchenleisten eine skulpturale
Einheit. Sie passen sich in die Landschaft ein und
haben trotzdem ein prägnantes, selbstbewusstes Erscheinungsbild.
Massive, geölte Lärchenholzfenster bilden einen
bewussten Kontrast zur mit der Zeit vergrauenden Fassade.
Durch die Anordnung der Gebäude entstehen zwei Höfe:
Der Eingangshof als halb privater Vorhof und der intimere
Terrassenhof, der sich in die weite Landschaft der Jurahochebene
orientiert. Die umgebende Wiese bildet den
ruhigen, naturnahen Rahmen für das Ensemble.
Der Einsatz von Brettsperrholz sicherte eine wirtschaftliche
Bauweise und ermöglichte darüber hinaus die großzügige
Raumgestaltung: Die 12 Zentimeter starken Holzplatten
der Decken spannen im großen Wohn- Koch- Essbereich
über 16 Meter ohne Pfetten, Sparren oder sonstige Stahlbauteile.
Alle Brettsperrholzoberflächen sind innen sichtbar,
Ver kleidungen oder Verputzarbeiten waren damit
nicht notwendig. Durch die gute Dämmwirkung der Wände
und Böden wird der Heizaufwand gering gehalten. Eine
Fuß bodenheizung und die zusätzliche Wandheizung in den
Bädern garantieren eine angenehme Strahlungswärme.
Für zusätzliche Wärme und Behaglichkeit sorgt der drehbare
Holzofen im Wohnbereich.
Ein besonderes Detail sind die mit Kupferrohren sichtbar
verlegten Elektroinstallationen und die aus Kupferblöcken
ausgefrästen Schalter und Steckdosen, die nach den
Wünschen des Bauherrn entwickelt wurden. Neben dem
ästhetischen Aspekt bieten sie den Vorteil, dass alle Leitungen
gut zugänglich sind und auf Schlitzungen und
Bohrungen durch die Brettsperrholzelemente verzichtet
werden konnte.
45
124 —— 125 WOHNEN
Fertigstellung:
2014
Auszeichnung:
2017: Architekturführer Deutschland
2016: Architektouren;
Bundeswettbewerb Holzbau Plus
Hohes Holz
55
VERWALTUNGSGEBÄUDE
ZIEGLER GROUP, PLÖSSBERG
BRÜCKNER & BRÜCKNER ARCHITEKTEN
Nutzfläche:
1.975 m 2
Bauherr:
Ziegler Holzindustrie
GmbH & Co. KG
Fertigstellung:
2020
Mitten auf einer Lichtung im Wald, an der Schnittstelle zu den Produktionsflächen
ist das neue Verwaltungsgebäude der Ziegler Group entstanden.
Die Architektur zeigt das Unternehmen, dessen Kerngeschäft die Holzverarbeitung
ist, seine Produkte und seine Philosophie: Langhölzer ziehen
sich rhythmisch aufgereiht um das Gebäude. Holz bildet den natürlichen
Filter, zusätzlich zu verschatten mit einem textilen Sonnenschutz. Den
Kern bildet eine Pfosten-Riegel-Fassade aus Glas, Holz und Metall. Die
beiden Kuben sind in der Höhe versetzt, wie bei einem Baumstumpf mit
Fällschnitten, dazwischen zwei Innenhöfe, die die Lichtung symbolisieren.
Innen setzt sich dieses Konzept fort, die Verarbeitung des Holzes wird
immer feiner – Holz in seiner ganzen Vielfalt in Verarbeitung, Sorte und
Farbigkeit. Das neue Verwaltungsgebäude ist ein reiner Holzbau mit
Brettsperrholzwänden und zwei Fluchttreppenhäusern aus Beton, ebenfalls
holzsichtig.
146 —— 147 ARBEITEN
Das Haus verbindet, stiftet Identität und schafft eine perfekte Arbeitsatmosphäre
– Verwaltung und Produktion stehen immer in Blickbeziehung.
Neben einem Showroom, den Büros für etwa 100 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, Besprechungsräumen und einer Loggia gibt es ein Mitarbeiterrestaurant
und ein Gästekasino – alles verbunden durch eine hölzerne
Wendeltreppe.
Im Dunkeln leuchtet das Haus wie eine hölzerne Laterne aus dem Wald.
Im Hellen entwickelt die Fassade über die Jahre Patina, zeigt bewusst die
Himmelsrichtungen an, geschützte und ungeschützte Bereiche. Das neue
Verwaltungsgebäude war nur der erste Baustein, das Areal wird weiterentwickelt:
Geplant sind die Aufforstung mit lokalen Baumsorten, die
Integra tion von Fahrstraßen, Parkplätzen und Wegen auf natürliche Art und
Weise und eine Masterplanung für einen Ziegler Campus mitten im Wald.
148 —— 149
be_planen Architektur GmbH
1 Wohnhaus W,
München
Geschäftsführung: Birgit Bucher
Rosental 5, 80331 München
T. 089 – 125 935 650
info@beplanen.de
www.beplanen.de
2 LB441,
München
3 Wohnhaus S12,
München
Mitarbeiter: 20
Gegründet: 2007
Tätigkeitsfelder:
Wohnungsbau, Gewerbebauten, öffentlicher Bau,
privater Bau, Bürobauten, Studentenwohnen
Fotos:
Erich Spahn
Karlheinz Beer Büro für
Architektur und Stadtplanung
Geschäftsführung: Karlheinz Beer
Moltkestraße 8, 92637 Weiden
T. 0961 – 388 194 32
mail@beerarchitekt.de
www.beerarchitekt.de
Mitarbeiter: 5
Gegründet: 1994
1 Modernisierung Remisen
Schloss Hirschberg,
Beilngries
2 Wohnhaus M,
Weiden
3 Polizeiinspektion,
Tirschenreuth
4 Ratskeller,
Weiden
Tätigkeitsfelder:
Architektur, Stadtplanung, Innenarchitektur,
Freiraumplanung
Fotos:
Edith Huff (1);
Oliver Heinl (2);
Roland Jeglinski (3);
Oliver Heinl (4);
Berschneider + Berschneider GmbH
Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA
Geschäftsführung: Gudrun Berschneider, Johannes
Berschneider, Rico Lehmeier, Peter Mederer, Christian Rein,
Andreas Schmid, Silke Zeiger
Hauptstraße 10, 92367 Pilsach
T. 09181 – 477 40
mail@berschneider.com
www.berschneider.com
1 Wohnhaus,
Oberpfalz
2 Verwaltung Kalkund
Schotterwerk,
Lauterhofen
3 Bräustuben,
Pyrbaum
4 Firmenzentrale,
Cham
Mitarbeiter: 40
Gegründet: 1984 / 2002
Tätigkeitsfelder:
Hochbau, Innenausbau, Design, Freianlagen, Bebauungspläne,
Bauen im Bestand, Energieberatung, Brandschutz
162 —— 163
Fotos:
Petra Kellner
Blasch Architekten
1 Schloss Prüfening,
Regensburg
Manfred Blasch
Weitoldstr. 7a, 93047 Regensburg
T. 0941 – 595 80 0
mail@blasch-architekten.de
www.blasch-architekten.de
Mitarbeiter: 9
Gegründet: 1985
2 Bürgerhaus Humboldtstraße,
Regensburg
3 Erweiterungsneubau Rathaus,
Sinzing
4 Turmhaus am Herrenplatz,
Regensburg
Tätigkeitsfelder:
Sanierungen, Wohnungsbau, Hochschulbau, Schulbau,
Kindergärten, Bauen für die Gemeinschaft, Verwaltungsbau,
Sakralbau, Bauten für das Gesundheitswesen, Innenraumgestaltungen,
Organisation + Betreuung von Architekturwettbewerben,
Wettbewerbsteilnahmen
Fotos:
Herbert Stolz (1, 2);
Stefan Hanke (3);
Lothar Reichel (4)
BEISPIELE AKTUELLER BAUKULTUR
Aktuelle Architektur der Oberpfalz Band IV
Verwaltungsgebäude FIT AG, Lupburg
Berschneider + Berschneider
Ziegler Sägewerk, Plößberg
Brückner & Brückner Architekten
Konzerthaus, Blaibach
Peter Haimerl . Architektur
Dachausbau Scheune, Aicha
Landherr und Partner Architekten
Wohnhaus, Pettendorf
quadrat 45°
Jüdisches Gemeindezentrum, Regensburg
Staab Architekten
Wenn Reduktion und Opulenz, ideelle Gradlinigkeit und die Wildheit
der Naturformen einen gestalterischen Dialog auf Augenhöhe führen
können, entsteht offensichtlich eine Harmonie der Gegensätze, die mehr
Sinn und Schönheit ergibt als ihre einzelnen Bestandteile. Das scheint
die Erfahrungslehre von 20 Jahren lokal bewusster Architektur in der
Oberpfalz zu sein.
Die große Zahl an gelungenen Neu- und Umbauten, die dieser Band
versammelt, erzählt von einer bewundernswerten Sensibilität für
das kulturelle Erbe und dessen respektvolle Fortschreibung mit den
Mitteln des Heute.
ISBN: 978-3-948137-27-4
Preis: 19,80 Euro
www.buero-wilhelm-verlag.de