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Bestimmungsschlüssel
aller wild wachsenden
Gehölze Mitteleuropas
Esche,
Espe
oder Erle?
Peter Steiger
2. Auflage
Dank 5
Dank
Ein solches Buch mit mehreren Tausend Fotos, aufgenommen zu allen
Jahreszeiten und in unterschiedlichsten Lebensräumen und botanischen
Gärten, kommt nur durch jahrelange akribische Arbeit und mit
Hilfe zahlreicher wohlwollender Personen zustande, denen ich hier
meinen Dank aussprechen möchte.
Bruno Erny und Kok van Herk haben sich die Mühe genommen,
das ganze Werk zu lesen und mir viele Verbesserungsvorschläge
zu machen. Kok hat mir zudem die notwendigen Literaturangaben
und zahlreiche Verbreitungshinweise für die Niederlande und Belgien
geliefert. Frank Klötzli hat seine weltweite Erfahrung mit Bäumen
und Wäldern einfliessen lassen. Stefan Eggenberg hat mir wertvolle
Anregungen gegeben, und Roland Wenger hat mich mit seiner grossen
Erfahrung mit den Wildrosen unterstützt. Im Wildrosengarten von
Marina Eichenberger und Regina Schär in Uffikon durfte ich mehrmals
seltene Wildrosenarten fotografieren. Patrice Prunier und Pascal Vittoz
haben die französischen Gehölznamen unter die Lupe genommen.
Gabriele Carraro hat mir viele Hinweise zu Gehölzen der Alpensüdseite
gegeben. Dank der Gastfreundschaft von Veronika Mandorfer konnte
ich die Gehölze des Pannonischen Beckens um Wien kennenlernen.
Gerold Baring Liegnitz und das Team « Ahornblatt » in Mainz haben
mir Fotos seltener Wildrosen zur Verfügung gestellt. Men Haupt
vom ott verlag hat mich zu dieser Buchidee angestossen, Geraldine
Blatter hat die Umsetzung des Buches mit grosser Umsicht betreut,
Nicholas Mühlberg und Corina Stähli haben mit ihren Gestaltungsideen
entscheidend zur Qualität des Buches beigetragen.
Leiden und Freuden eines Buchschreibenden über Jahre mitzutragen,
ist eine mitunter herausfordernde Leistung, die meine Partnerin
Maya und meine Söhne Tibor und Silvan mit Bravour gemeistert
haben, wofür ich mich ganz besonders bedanken möchte. Viele Freundinnen
und Freunde haben mich auf Wanderungen begleitet und mit
grossem Verständnis und mit viel Geduld meine gelegentlich abrupten
Abstecher ertragen, wenn ich wieder einmal ein Gehölz entdeckte,
von dem mir noch ein Bild fehlte und das mich unwiderstehlich vom
Weg lockte. Besonders danken möchte ich Barbara, Beatrice,
Benno, Billy, Birgit, Christian, Christian, Dietmar, Elisabeth, Gonpo,
6
Dank
Hilke, Horst, Ingrid, Jeannette, Joachim, Judith, Karin, Kok, Lena,
Michel, Nadine, Norbert, Roland, Rolf, Silvia, Tanja, Thomas, Urs,
Vesna und Waltraud.
Dank vielen Hinweisen aufmerksamer Leser und Leserinnen sowie Rezensentinnen
und Rezensenten, vor allem den detaillierten Richtigstellungen
von Bernd Schulz, konnten Fehler in der ersten Auflage, insbesondere
inkorrekte Bezeichnungen der Fruchttypen, für die nun
vorliegende zweite Auflage korrigiert werden. Herzlichen Dank an alle
Beteiligte!
Frühling 2016
Peter Steiger
Folgende Personen und Institutionen unterstützen die Gestaltung des
Buches finanziell:
SVS – Birdlife Schweiz
Schweizerische Dendrologische Gesellschaft
Peter Lüthi, Landschaftsgestaltung, Bern
Raymond Vogel, Landschaftsarchitekten, Zürich
Thomas Uebelhart, Naturnahe Gartengestaltung, Oberägeri
Moeri und Partner, Landschaftsarchitekten, Bern
Einleitung 8
1 Erklärung der botanischen Grundbegriffe
für die Gehölzbestimmung 10
1.1 Wuchsform 10
1.2 Blattstellung 13
1.3 Sommergrün oder immergrün 15
1.4 Bedornung 17
1.5 Blattform 17
1.6 Blattrand 25
1.7 Rinde 28
1.8 Zweig 30
1.9 Blattknospe 31
1.10 Blüte 32
1.11 Frucht 34
2 Art, Gattung und Familie 37
3 Exotische Gehölze in Mitteleuropa 38
4 Rezept zur Gehölzbestimmung 39
5 Packungsbeilage – bitte vor der Anwendung lesen
(Tücken der Anwendung) 41
Bestimmungsteil 44
1. Einfacher Bestimmungsschlüssel 51
A Nadelbäume 52
B Laubbäume mit wechselständigen Blättern 62
C Laubbäume mit gegenständigen Blättern 87
D Sträucher mit wechselständigen Blättern 91
E Sträucher mit gegenständigen Blättern 109
F F1 Kleinsträucher von 50 bis 150 cm Wuchshöhe und 120
F2 Zwergsträucher von 5 bis 50 cm Wuchshöhe 128
G Kletterpflanzen ( Lianen ) 138
2. Vollständiger Bestimmungsschlüssel 143
A Nadelbäume 144
B Laubbäume mit wechselständigen Blättern 156
C Laubbäume mit gegenständigen Blättern 201
D Sträucher mit wechselständigen Blättern 211
E Sträucher mit gegenständigen Blättern 270
F F1 Kleinsträucher von 50 bis 150 cm Wuchshöhe und 290
F2 Zwergsträucher von 5 bis 50 cm Wuchshöhe 326
G Kletterpflanzen ( Lianen ) 348
Anhang 357
6 Literatur 357
7 Alphabetische Namensliste der Gehölze 362
Inhalt 7
8
Einleitung
Einleitung
Was dieses Buch( paar ) möchte
Es gibt fast so viele Bestimmungsbücher für ( einheimische ) Gehölze
wie Bäume im Wald. Die Entscheidung, ein weiteres hinzuzufügen, hat
mit der Erfahrung in meiner langjährigen Lehrtätigkeit zu tun, dass
gut verständliche und bebilderte Bestimmungshilfen weitgehend fehlen.
Begriffe wie « gegenständig », « doppelt gezähnt » oder « schiefer
Blattgrund » sind zwar notwendig zur Bestimmung von Gehölzen, aber
sie müssen Leserinnen und Lesern mit Bildern direkt beim Bestimmen
verständlich gemacht werden, damit die spannende « Rätselaufgabe »
der Pflanzenbestimmung durch das Erfolgserlebnis der richtigen Bestimmung
gekrönt wird.
Der Bestimmungsschlüssel ist zur feldtauglichen Verwendbarkeit in
einen kleinformatigen Band ausgegliedert und enthält zwei Schlüssel
mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad. Die Kurzversion spricht nur
die wichtigsten und häufigsten Arten an und ist vor allem für Einsteigerinnen
und Einsteiger gedacht. Die ausführliche Version umfasst alle
wild wachsenden Gehölze Mitteleuropas sowie häufig gepflanzte und
verwilderte exotische Arten.
Wenn ein Gehölz bestimmt ist, entsteht vielleicht der Wunsch, mehr
darüber zu erfahren : Wo überall gedeiht die Lärche, woher stammt
ihr Name? Welche Bedeutung spielt sie in der Mythologie und als Heilpflanze?
Auf diese und viele weitere Fragen gibt der Hauptband mit
den Porträts der Gehölze umfassend Auskunft, ergänzt durch umfangreiche
Bildgalerien ( Peter Steiger : Esche, Espe oder Erle? Pflanzenporträts
aller wild wachsenden Gehölze Mitteleuropas, ott verlag 2016,
ISBN 978-3-7225-0155-0 ).
Mit welchem Interesse Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auch immer
dieses Buch( paar ) nützen mögen, ich wünsche mir, mit Ihnen damit
die Freude und das Staunen über die Vielfalt der Erscheinungsformen
der Gehölze und zugleich der Natur und Schöpfung teilen zu können.
Einleitung 9
Kann man Pflanzen einfach bestimmen?
Sind eine einfach aufgebaute und gut bebilderte Bestimmungshilfe
sowie Neugier vorhanden, kann die Titelfrage mit Ja beantwortet werden.
Zudem beschränken sich die in Mitteleuropa wild wachsenden
Gehölze auf 227 Arten, wovon nur 80 häufig und regelmässig zu finden
sind. In subtropischen und tropischen Gebieten mit oft Hunderten von
Gehölzen mit überwiegend ähnlich aussehenden, ganzrandigen, ledrigimmergrünen
Blättern ist die Bestimmung sehr viel anspruchsvoller.
Entscheidend sind die angewendeten Bestimmungskriterien:
Merkmale von Stamm, Zweig und Wuchsform sind ganzjährig sichtbar,
Blattmerkmale meist sechs bis sieben Monate im Jahr, Blüten und
Früchte, die auf den ersten Blick oft auffälligsten Merkmale, dagegen
meist nur ein bis zwei Monate oder während noch kürzerer Zeit. Deshalb
werden hier nach Möglichkeit Merkmale der Wuchsform, Rinde,
Zweige und Blätter verwendet.
Das erste und wichtigste Unterscheidungskriterium nach der Entscheidung
Baum, Strauch oder Kleinstrauch ist stets die Blattstellung:
wechselständig oder gegenständig? ( Vgl. Grundbegriffe Seite 13. )
Etwa ein Drittel der Pflanzenfamilien zeigt gegenständige Blätter, die
restlichen wechselständige. Es lohnt sich somit, sich für die Bestimmung
die Familien mit gegenständigen Blättern – bei den einheimischen
Bäumen bloss Ahorn- und Ölbaumgewächse mit Esche – zu
merken.
In Einzelfällen ist die Unterscheidung aber nur mithilfe von Blütenoder
Fruchtmerkmalen möglich, was eine zeitliche Einschränkung
der Verwendbarkeit des Bestimmungsschlüssels bedeutet. Bei Arten,
die sich nur durch wenige, geringfügige oder schwer bestimmbare
Merkmale unterscheiden, hilft oft auch ein Blick auf die geografische
Verbreitung, um manche Arten an einem Fundpunkt auszuschliessen.
Für Einsteiger und Einsteigerinnen sehr schwierig zu bestimmen
sind unter den Gehölzen Mitteleuropas die folgenden Gruppen: Die
Weiden Salix ( mit 33 wild vorkommenden Arten ), die Wildrosen ( mit
31 Arten ) und die Zwergginster und ihre Verwandten ( mit 12 Arten ).
10
Einleitung
1 Erklärung der botanischen
Grundbegriffe für
die Gehölzbestimmung
Von den zahlreichen botanischen Fachbegriffen sind nach Ansicht
des Autors einige unentbehrlich zur Bestimmung der einheimischen
Gehölze. Die Grundfrage zum Gebrauch der verschiedenen Teilschlüssel
betrifft die Wuchsform : Baum, Strauch, Kleinstrauch oder
kletternde Liane ? Weitere zentrale Bestimmungskriterien betreffen
Blattstellung ( wechsel- oder gegenständig ), sommergrün oder immergrün,
Bedornung, Blattform, Rinde und Zweigfarbe, Blüte und Frucht
sowie die für die Winterbestimmung unentbehrlichen Blattknospen.
1.1 Wuchsform
Baum
Wuchshöhe 3–60 m ( gilt für Mitteleuropa ; Nordamerika und
Tasmanien bis 110 m ), meist zwischen 10 und 30 m, ein
oder mehrere Stämme mit einer vielfach verzweigten Krone.
Beispiele : Buche, Eiche, Linde, Kiefer
Baum
Einleitung 11
Strauch
Wuchshöhe 5 cm bis 7 m, meist mehrere, und meist schon dicht über
dem Boden verzweigte Haupttriebe oder Stämmchen. Die Abgrenzung
zum Baum ist nicht immer klar, verschiedene Bäume treten oft auch
strauchig auf, z.B. Feld-Ahorn oder Stechpalme. Sträucher können
umgekehrt auch zu kleinen Bäumen wachsen, z.B. Pfaffenhütchen oder
Weissdorn.
Strauch
Aus praktischen Gründen wird in diesem Buch aufgrund der Wuchshöhe
unterschieden zwischen :
Strauch
Kleinstrauch
Zwergstrauch
Wuchshöhe 150–700 cm, meist 2–5 m
Beispiele : Schwarzdorn, Haselstrauch
Wuchshöhe 50–150 cm
Beispiele : Strauchweiden, Ginster, Alpenrose
Wuchshöhe 5–50 cm
Beispiele : Heidelbeere, Erika, Zwergweiden
12
Einleitung
Strauch
Kleinstrauch
Zwergstrauch
Strauch
Kleinstrauch
Zwergstrauch
Kletterpflanze ( Liane )
Auf/an anderen Gehölzen, seltener an Felsen und Mauern windender
oder kletternder Strauch, Wuchshöhe 1–20 m. Beispiele : Gemeine Waldrebe,
Weinrebe, Efeu, Geissblatt
Kletterpflanze ( Liane) )
Einleitung
13
Blattstellung 1.2
Wechselständig Die Blätter und Blattknospen stehen am Zweig versetzt
und nie gegenüber.
Gegenständig Die Blätter und die winterlichen Blattknospen stehen
sich am Zweig gegenüber.
Wechselständig oder 1.2.1
gegenständig
Die Blätter eines Grossteils der einheimischen Gehölze sind wechselständig
angeordnet. Es lohnt sich deshalb, sich die wenigen Familien
mit gegenständigen Blättern zu merken. Der Gemeine Kreuzdorn
Rhamnus cathartica stellt einen Spezialfall dar, indem derselbe Strauch
gegen- wie wechselständige Blätter aufweisen kann.
Wechselständig
Gegenständig
14
Einleitung
Familien und Gattungen mit gegenständigen Blättern
Familie
Gattung
Bäume Ahorngewächse Aceraceae Ahorn Acer spp.
Ölbaumgewächse Oleaceae Esche Fraxinus spp.
Rosskastaniengewächse
Rosskastanie
Hippocastanaceae * Aesculus hippocastanum *
Blauglockenbaumgewächse Blauglockenbaum
Paulowniaceae * Paulownia tomentosa *
Sträucher Geissblattgewächse
Heckenkirsche/Geissblatt
Caprifoliaceae
Lonicera spp.
Holunder
Sambucus nigra und racemosa
Schneeball
Viburnum lantana und opulus
Schneebeere Symphoricarpos albus *
Buchsbaumgewächse Buxaceae Buchs Buxus sempervirens
Spindelbaumgewächse
Pfaffenhütchen
Celastraceae
Euonymus spp.
Hartriegelgewächse Cornaceae Kornelkirsche Cornus mas
und sanguinea
Hortensiengewächse
Pfeifenstrauch
Hydrangeaceae
Philadelphus coronarius
Ölbaumgewächse Oleaceae Liguster Ligustrum vulgare
Flieder Syringa vulgaris *
Braunwurzgewächse
Sommerflieder
Scrophulariaceae Buddleja davidii *
Sandelholzgewächse Santalaceae Mistel Viscum album
Eichenmistel Loranthus europaeus
Mit * sind in Mitteleuropa häufig gepflanzte und verwilderte exotische
Familien, Gattungen und Arten bezeichnet.
Einleitung
15
Sommergrün oder 1.3
immergrün
Sommergrün Die Blätter bleiben nur für wenige Monate ( Frühling
( laubwerfend ) bis Herbst ) am Baum/Strauch, Beispiele : Buche, Eiche,
Linde, Weiden, Lärche
Immergrün Die Blätter bleiben über mehrere Jahre am
Baum/Strauch, Beispiele : Stechpalme, Buchs, Weiss-
Tanne, Fichte, Kiefern, Alpenrosen, Preiselbeere
Mit Ausnahme der immergrünen Nadelbäume sind die meisten einheimischen
Gehölze Mitteleuropas, dem gemässigt winterkalten Klima
entsprechend, sommergrün laubwerfend. Der einzige immergrüne
Laubbaum ist die Stechpalme, die anderen immergrünen Gehölze sind
nur strauchig. Eine bemerkenswerte Häufung immer grüner Klein- und
Zwergsträucher, mit über der Hälfte aller einheimischen immergrünen
Arten, finden wir bei den niederwüchsigen Heidekrautgewächsen
Ericaceae. Immergrüne Blätter sind dickledrig, nadlig oder schuppig,
sommergrüne sind in der Regel nicht dickledrig.
sommergrün
immergrün
16
Einleitung
Die folgenden einheimischen Laubgehölze, überwiegend seltene Arten,
sind immergrün :
Immergrüne einheimische Laubgehölze
Familie
Stechpalmengewächse
Aquifoliaceae
Spargelgewächse Asparagaceae
Buchsbaumgewächse Buxaceae
Zistrosengewächse Cistaceae
Meerträubchengewächse
Ephedraceae
Sandelholzgewächse Santalaceae
Seidelbastgewächse
Thymelaeaceae
Erikagewächse Ericaceae
Gattung und Art
Stechpalme
Ilex aquifolium
Mäusedorn
Ruscus aculeatus und hypoglossum
Buchs Buxus sempervirens
Salbeiblättrige
Zistrose Cistus salviifolius
Schweizer Meerträubchen
Ephedra helvetica
Mistel Viscum album
Lorbeer-Seidelbast Daphne laureola
Gestreifter Seidelbast
Daphne striata
Flaumiger Seidelbast
Daphne cneorum
Alpenrosen Rhododendron
ferrugineum und hirsutum
Sumpfporst
Rhododendron tomentosum
Erika/Schneeheide Erica carnea
Glockenheide und Graue Heide
Erica tetralix und cinerea
Besenheide Calluna vulgaris
Rosmarinheide Andromeda polifolia
Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea
Moosbeere Vaccinium oxycoccos
und microcarpum
Immergrüne Bärentraube
Arctostaphylos uva-ursi
Alpenazalee/Gamsheide
Loiseleuria procumbens
Zwerg-Alpenrose
Rhodothamnus chamaecistus
Krähenbeere Empetrum nigrum
Einleitung
17
Bedornung 1.4
Verschiedene einheimische Sträucher, bei den häufigen exotischen
Arten auch die baumförmige Robinie, schützen sich durch Bedornung
vor Tierfrass. Es können zwei Formen unterschieden werden :
Dornen
Stacheln
meist verdornte Zweigenden oder Kurztriebe, sogenannte
Sprossdorne ( Schwarz-, Weiss-, Kreuz-, Sanddorn
), selten Blattdorne ( Berberitze ) oder Nebenblattdorne
( Robinie )
Auswüchse ( Emergenzen ) der Sprossoberhaut ( Epidermis
) unter Beteiligung des ( subepidermalen ) Rindengewebes
( Rosen, Brombeeren )
Dornen
Stacheln
Blattform 1.5
Zur Bestimmung der einheimischen Gehölze ist die Unterscheidung
von einfachen, gelappten und gefiederten Blättern notwendig. Zusätzlich
werden für die Bestimmung verschiedene Ausbildungen des Blattrandes
und fallweise der Blattoberfläche beigezogen.
Laubgehölze 1.5.1
einfach gelappt gefiedert dreiteilig
18
Einleitung
einfach
gelappt
gefiedert
dreiteilig
Einleitung
19
Blatt einfach
Beim einfachen Blatt werden im Bestimmungsschlüssel folgende
Grundformen unterschieden :
lang und schmal/ langoval rundoval
linealisch
Flussweiden Kirschen Felsenbirne
Sanddorn Seidelbast Wild-Apfel
rund dreieckig herzförmig
Espe/Zitter-Pappel Birken Linden
Schwarz-Pappel
lang und schmal langoval rundoval
20
Einleitung
rund dreieckig herzförmig
Blatt gelappt
handförmig buchtig rund buchtig spitz
gelappt gelappt gelappt
Ahorn Trauben-Eiche Zerr-Eiche
Elsbeere
Stiel-Eiche
Silber-Pappel
Einleitung
21
handförmig gelappt
buchtig rund gelappt
buchtig spitz gelappt
Blatt gefiedert
gefiedert
Esche, Vogelbeere, Holunder, Pimpernuss, Strauchwicke
gefiedert
22
Einleitung
Blatt dreiteilig
dreiteilig
Nur bei Schmetterlingsblütlern :
Goldregen, Geissklee und Zwerggeissklee
dreiteilig
Blatt asymmetrisch
Blattzipfel asymmetrisch
Bei der Berg-Ulme oft ein- bis dreizipflig
asymmetrisch mehrzipflig
Einleitung
23
Blattgrund asymmetrisch
Bei allen Ulmengewächsen ( Ulmen und Zürgelbaum ) ist der Blattgrund
deutlich schief und asymmetrisch, bei den Linden oft, aber nicht
zwingend, leicht asymmetrisch.
asymmetrisch
Nebenblatt
Bei mehreren Weidenarten sind Nebenblätter häufig, bei der Grossblättrigen,
Schwarzwerdenden und Ohr-Weide ist dieses Merkmal
sogar typisch und kennzeichnend.
Nebenblatt
Nebenblatt
24
Einleitung
1.5.2 Nadelgehölze
Die Blätter ( Nadeln ) der Nadelbäume können einzeln am Zweig stehen
oder gebündelt sein.
Nadeln einzeln stehend
Nadeln gebündelt
zu zweit gebündelt
zu fünft gebündelt
zu 30–40 gebündelt
Weiss-Tanne, Fichte, Douglasie, Eibe
Wald-, Berg-, und Schwarz-Kiefer
Arve/Zirbe, Weymouths-Kiefer
Lärche
einzeln stehend
zu zweit gebündelt
Einleitung
25
zu fünft gebündelt
zu 30–40 gebündelt
Blattrand 1.6
Die Beschaffenheit des Blattrandes ist eine wichtige Bestimmungshilfe,
insbesondere zur Unterscheidung der zahlreichen ovalen Blätter.
Blattrand
ganzrandig einfach doppelt
gezähnt
gezähnt
Buche Kirschen Birken
Faulbaum Weiden Erlen
Haselstrauch
stachlig regelmässig unregelmässig
gezähnt gezähnt gezähnt
Edel-Kastanie Kirschen Espe/Zitter-Pappel
Stechpalme Apfel Sal-Weide
Birne
26
Einleitung
eckig bewimpert nach unten
gezähnt
umgerollt
Espe/Zitter-Pappel Bewimperte Alpenrose Lavendel-Weide
Zwerg-Alpenrose Korb-Weide
Alpen-Bärentraube Preiselbeere
ganzrandig
einfach gezähnt
doppelt gezähnt
stachlig gezähnt
Einleitung 27
regelmässig gezähnt
unregelmässig gezähnt
eckig gezähnt
bewimpert
nach unten umgerollt