Landespresseball_2020_Balljournal_digital_small
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WELCOME
20
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Wir nehmen Sie mit auf eine
Reise durch Baden-Württemberg
und blicken zurück auf
den phänomenalen
Jubiläumsball im Jahr 2019.
Viel Spaß beim Lesen!
BALLJOURNAL 2020 l 3
RUBRIK
Die schönen Dinge des Lebens.
Fashion und Lifestyle Shopping seit 1881.
4 l BALLJOURNAL 2020
Breuninger Stuttgart Marktstraße 1 – 3
GRUSSWORT
„Der Landespresseball – eine Institution, die fast so alt ist wie das Land Baden-Württemberg selbst.“
Seit nunmehr 61 Jahren treffen sich Vertreterinnen und
Vertreter aus Politik und Medien, Wirtschaft und Wissenschaft,
Kultur und Sport, um fernab vom Alltagstrott das
Tanzbein zu schwingen, Kontakte zu pflegen und sich
auszutauschen. Der Landespresseball ist eine langjährige
Tradition, die vor allem für Politik und Medien in unserem
Land von großer Bedeutung ist. Umso bedauernswerter
ist es daher, dass der „Ball der Medien“ in diesem Jahr
aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann.
Zur Tradition des Landespresseballs gehören nicht nur die
musikalische Unterhaltung und die Gelegenheit zum Tanz,
im Vordergrund steht vor allem der karitative Zweck. Der
Erlös des Abends kommt stets dem Sozialfonds der Pressestiftung
Baden-Württemberg zugute, der in Not geratene
Journalistinnen und Journalisten und ihre Angehörigen finanziell
unterstützt. In diesem Jahr sollen vor allem die Medienvertreterinnen
und Medienvertreter gefördert werden, die
unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Der Pressestiftung
Baden-Württemberg gilt mein besonderer Dank
für ihren langjährigen Einsatz.
In einer Zeit, in der viele Entscheidungen gefällt und neue
Herausforderungen angegangen werden, zeigt sich erneut
die Wichtigkeit einer ausgeprägten Presse- und Medienlandschaft.
Die unabhängigen Journalistinnen und Journalisten
in Baden-Württemberg machen es sich zur Aufgabe,
Themen sorgfältig und gewissenhaft auszuwählen, sie zu
analysieren und zu diskutieren. In einer modernen Gesellschaft
braucht es ein umfassendes Informationsangebot
sowie unterschiedliche Blickpunkte auf aktuell gesellschaftsrelevante
Themen. Die Medien sorgen dafür, dass die Bürgerinnen
und Bürger in unserem Land täglich informiert und
aufgeklärt werden und so die Möglichkeit erhalten, sich
einzubringen.
Mein Dank gilt allen Medienvertreterinnen und Medienvertretern
für ihre aktive journalistische Arbeit und allen Verantwortlichen
für ihr wichtiges soziales Engagement. Ich
freue mich auch weiterhin über gute Zusammenarbeit mit
der Landespresse.
WINFRIED KRETSCHMANN
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
BALLJOURNAL 2020 l 5
VORWORT
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6 l BALLJOURNAL 2020
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In den vergangenen Jahren ist es nie eine
lästige Pflicht, sondern immer eine angenehme
Aufgabe gewesen, das Vorwort für
das Magazin des Landespresseballs zu
schreiben. Aber mit der Leichtigkeit, auf ein
schönes und fröhliches Fest einzustimmen,
ist es in diesem Jahr vorbei. 2020 steht
ganz im Zeichen der Corona-Pandemie.
Deswegen gibt es im November auch keinen
Ball. Wir haben uns die Entscheidung
nicht leicht gemacht, viele Diskussionen
geführt und mögliche Alternativen durchgespielt.
Aber auch eine Gala fanden wir
am Ende zu riskant. Und die Entwicklung
der Infektionszahlen im Herbst hat uns
leider Recht gegeben.
Vor diesem Hintergrund ist es eine große
Herausforderung, etwas zu schreiben für
ein Magazin, das Ihnen allen, liebe Freundinnen
und Freunde des Presseballs, einen
Hauch von Erinnerung an den Ball im vergangenen
Jahr bringen und auf künftige
Bälle einstimmen soll. 2019 haben wir ein
Jubiläum gefeiert mit dem 60. Landespresseball.
Und nicht nur meiner Einschätzung
nach war es ein besonders gelungener Ball.
Der gesamte Auftritt war peppiger und
frischer, auch das Publikum ist jünger geworden.
Und aus der heutigen Perspektive
scheinen die Sorgen von damals klein
gewesen zu sein, dass sich unsere Gäste
hätten daran stören können, dass die Liederhalle
eine Baustelle war. Nichts ist eingetroffen.
Es ist ein wundervoller und für die
Zukunft vielversprechender Abend geworden.
Daran wollen wir künftig anknüpfen.
Als Brücke in die Zukunft dient uns das Ballmagazin,
das wir als Werbung in eigener
Sache benutzen. Denn das Ziel der Pressestiftung,
Journalistinnen und Journalisten
in Not zu unterstützen, hat eine unerwartete
Aktualität erfahren.
Die Corona-Krise hat die Medien besonders
hart getroffen. Während die festangestellten
Redakteurinnen und Redakteure
in Kurzarbeit geschickt wurden, standen
die hauptberuflich freien Journalistinnen
und Journalisten plötzlich ohne Aufträge
da. In kürzester Zeit von 100 auf null,
das ist existenzbedrohend. Nachdem die
staatliche Hilfe ausgelaufen ist, aber die
Aufträge nicht so schnell zurückgekommen
sind, haben wir uns entschlossen, einen
Corona-Fonds aufzulegen. Für zunächst
drei Monate können die Not leidenden
Journalistinnen und Journalisten bis zu 600
Euro pro Monat als Hilfe in Anspruch nehmen.
Wir haben uns dafür entschieden,
obwohl mit dem Landespresseball auch
der Löwenanteil unserer Spenden weggefallen
ist. Wir waren uns bewusst, dass
wir unsere Reserven angreifen müssen.
Doch dass der Bedarf so groß ist, dass
er unsere Möglichkeiten übersteigt, das
hätten wir nicht erwartet. Dass wir die Situation
meistern, gelingt uns nur mit Ihrer
Unterstützung.
Die Pressestiftung Baden-Württemberg ist
ehrenamtlich tätig. Sie wird gemeinsam
verantwortet vom Deutschen Journalistenverband,
dem Verband Südwestdeutscher
Zeitungsverleger und von der
Landespressekonferenz.
Nun wünsche ich Ihnen vor allem, dass
Sie gesund bleiben. Bleiben Sie uns gewogen,
genießen Sie ein paar schöne
Erinnerungen und freuen Sie sich auf den
kommenden Ball.
Mit Ihrer Unterstützung kann die Pressestiftung
viel Gutes tun. Herzlichen Dank dafür.
Herzlich grüßt Sie
RAINER LANG
Vorsitzender der Pressestiftung
WELCOME
BALLJOURNAL 2020 l 7
VORWORT
Es sind keine Breaking News, leider auch keine Fake News:
„Hausschuhe statt High Heels“ heißt es für die Ballsaison 2020.
Und ganz ehrlich, ist einem nach Tanzen zumute? Noch nicht. Anstrengende
Monate liegen hinter uns allen und ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Medien- und
Kulturschaffende – die Liste derer ist lang, die auf dem Landespresseball sonst
tanzen, tanzen lassen, unterhalten, unterhalten werden und leidenschaftlich für
Glanz, Gloria und ausgelassene Stimmung sorgen. Wir haben lange gehofft und
versucht, mit alternativen Konzepten den Landespresseball 2020 durchführen zu
können, doch die aktuelle Lage zeigt: Dieses Jahr tanzt aus der Reihe.
Es gibt nun für Sie das Balljournal ohne Ball. Die Devise muss heißen: Schöne
Erinnerungen tragen das Leben. Zum einen zeigen wir noch mal die schönsten
Fotos des Landespresseballs 2019 und zum anderen wenden wir uns mit dem
guten Grundgedanken der Ballnacht an Sie – mit der Unterstützung in Not
geratener Journalistinnen und Journalisten. Bedingt durch die Pandemie haben sie
große finanzielle Probleme. Worüber sollten sie auch berichten oder was sollten
sie fotografieren?
Daher würden wir uns freuen, wenn Sie, als unsere Gäste, in diesem Jahr den
Corona-Hilfsfonds der Pressestiftung unterstützen.
IN EIGENER SACHE MÖCHTE ICH IHNEN NOCH EINEN GEDANKEN
ANS HERZ LEGEN:
Die Krise hat uns Kulturschaffende ins Mark getroffen, aber noch nicht in die Knie
gezwungen.
Wo immer es möglich und erlaubt ist, bietet die Kulturbranche auch in dieser Zeit
Unterhaltung und Abwechslung. Wir freuen uns über Ihr Vertrauen und vor allen
Dingen über Ihren Besuch.
SIMONE SCHÜLE
Vorsitzende der Ballkommission
8 l BALLJOURNAL 2020
SPONSOREN & PARTNER
Vielen Dank
an unsere langjährigen Partner und Unterstützer.
Wir freuen uns auf den gemeinsamen
Landespresseball 2021.
PREMIUMSPONSOR
HAUPTSPONSOREN
SPONSOREN & MEDIEN-PARTNER
Vereinigung
Baden-Württembergische
Wertpapierbörse e.V.
BALLJOURNAL 2020 l 9
INHALT
INHALT BALLJOURNAL
|2020
5
6
9
12
14
16
18
22
48
70
77
78
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GRUSSWORT
Ministerpräsident Winfried Kretschmann
VORWORT
Rainer Lang, Vorsitzender der Pressestiftung
Simone Schüle, Vorsitzende der Ballkommission
PARTNER & SPONSOREN
Partner & Sponsoren
DIE PRESSESTIFTUNG
UND IHRE MITGLIEDER
Corona-Hilfsfonds der Pressestiftung Baden-Württemberg
Ausbildung Arbeitsgemeinschaft JBB
(Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger e.V.)
Rückblick Medienzukunftsfestival
(Deutscher Journalistenverband Baden-Württemberg)
66 Jahre Landespressekonferenz Baden-Württemberg
ADVERTORIAL
Designpress GmbH
Wald- & Schlosshotel Friedrichsruhe
Kienle Automobiltechnik GmbH
Staatsweingut Weinsberg
Eppli Safelounge
INTERVIEW
Georg Wacker, Staatliche Toto-Lotto GmbH
Baden-Württemberg
10 l BALLJOURNAL 2020
INHALT/IMPRESSUM
25
68
30
34
44
50
54
62
64
GALERIE RÜCKBLICK 2019
Bildergalerie – Fotograf: W. List
Bildergalerie – Fotograf: C. Sage
E-BIKE
Die Heimat genießen
Das Ländle stromert
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
UND SCHWEIZ
Region Hohenlohe
Region Schwarzwald
Region Remstal
Schweiz erleben
Panoramaweg Baden-Baden
IMPRESSUM Balljournal |2020
HERAUSGEBERIN: Pressestiftung Baden-Württemberg und
Sozialfonds der Landespresse Baden-Württemberg e.V.
VORSITZENDER PRESSESTIFTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG:
Rainer Lang
VORSITZENDER SOZIALFONDS DER LANDESPRESSE
BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.: Anno Knüttgen
SCHIRMHERR: Ministerpräsident Winfried Kretschmann
ORGANISATION: Sozialfonds der Landespresse
Baden-Württemberg e.V. · Konrad-Adenauer-Straße 3
70173 Stuttgart · Tel. (07142) 7706929
info@landespresseball-bw.de · www.landespresseball-bw.de
VORSITZENDE DER BALLKOMMISSION: Simone Schüle
MITGLIEDER DER BALLKOMMISSION:
Dietmar Hafner, Jochen Hornung, Evelyn Knappe, Günter
Knappe, Anno Knüttgen, Rainer Lang, Edda Markeli,
Wolfgang Meyer-Benz, Marcus Mockler, Hermann Orgeldinger,
Dr. Holger Paesler, Christiane Rebhan, Michael Schwarz, Sandra Vogelmann
REDAKTION: Die Konzeptfabrik GmbH (Redaktionsleitung),
Wolf M. Günthner, Martin Häußermann, Brigitte Johanna
Henkel-Waidhofer, Dagmar Lange, Rainer Lang,
Gregor Schwarz, Markus Weckesser, Sandra Vogelmann
LEKTORAT: Bärbel Otto · www.korr-otto.de
FOTOS: Wolfgang List, Christof R. Sage, Staatsministerium
Baden-Württemberg, PR oder genannt
ANZEIGEN/SPONSORING: Verantwortlich für den Inhalt
(verantw. f. Anz. i. S. d. P.) Sandra Vogelmann · Mobil 0177-956 7025
sandra.vogelmann@landespresseball-bw.de
GRAFIK & LAYOUT: Monika Möhrle – Puls Mediengestaltung
Susanne Ilg - Grafik Design
DRUCK:DESIGNPRESS GmbH
BALLJOURNAL 2020 l 11
CORONA-HILFSFONDS
EIN SCHWARZES JAHR FÜR
FREIE JOURNALIST*INNEN
|2020
EIN
BALLJOURNAL ZU EINEM BALL, DER NICHT STATTFINDET? WAS BIS VOR
KURZEM NUR KOPFSCHÜTTELN HERVORGERUFEN HÄTTE, WUNDERT IM HERBST
2020 NACH CA. ACHT MONATEN CORONA-PANDEMIE KEINEN MEHR WIRKLICH.
MANCHER SCHEINT SICH MIT DER SITUATION LANGSAM ARRANGIERT ZU HABEN.
DAS GILT JEDOCH KEINESFALLS FÜR VIELE JOURNALIST*INNEN, HIER GANZ
BESONDERS DIE FREIEN, DEREN LAGE NACH WIE VOR DRAMATISCH IST.
Nehmen wir mal den Landespresseball
2019 als Beispiel. Viele Journalist*innen
hatten von diesem gesellschaftlichen
Ereignis berichtet, am roten Teppich
wurden Pressefotos geschossen, Gäste
interviewt, Zeitungs- und Zeitschriftenjournalisten
schrieben Artikel, Blogger
und teilweise auch Fernsehteams und
Radiosender berichteten live vor Ort.
Stattdessen 2020: Nichts! Gar nichts!
Und das fast überall: keine Stadtfeste,
kaum Sportveranstaltungen, Konzerte
oder Festivals, geschweige denn
große Messen oder Kongresse. Dagmar
Lange, Landesvorsitzende des DJV Baden-
Württemberg, erklärt dazu:
„Gerade freie Journalist*innen stemmen für
die Redaktionen die Berichterstattung von
Veranstaltungen, übernehmen Abend- und
Wochenendtermine oder schreiben aufwendig
recherchierte Reportagen. Ohne
diese Aufträge brach ihnen in den letzten
Monaten eine für den Lebensunterhalt essenzielle
Einnahmequelle weg.“
Als ob das nicht schon schlimm genug
wäre, hat der Lockdown ganz nebenbei
zu einer der größten Wirtschaftskrisen
in der Geschichte des Landes geführt,
sodass viele Unternehmen Kurzarbeit
anmelden und jeden Cent umdrehen
müssen, um ihre Überlebensfähigkeit zu
sichern. Dabei werden oftmals als Erstes
die Budgets für Werbung und PR gekürzt,
ein weiteres wichtiges Standbein für viele
freie Kolleg*innen. Und es kommt noch
dicker: Auch viele Zeitungs- und Zeitschriftenverlage
sind wegen der Corona-
Pandemie in Kurzarbeit und dürfen daher
aus rechtlichen Gründen keine Freien
mehr beauftragen. Schließlich begründen
sie die Kurzarbeit ja damit, dass selbst
für ihre festangestellten Mitarbeiter*innen
nicht mehr genügend Arbeit vorhanden ist.
Feste Freie oder Pauschalisten wurden teilweise
von heute auf morgen auf die Straße
gesetzt oder erhielten einfach keinerlei
Aufträge mehr.
Insgesamt hätte es also für die freien Journalist*innen
kaum schlimmer kommen
können, einen Berufsstand, dem zwar
etwa 50 Prozent aller in Deutschland
tätigen Medienschaffenden angehören,
der aber ohnehin schon seit Jahren mit
immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen
kämpft. Große Gewinne,
geschweige denn Rücklagen, ließen sich
für die allermeisten nicht erwirtschaften.
Auch zahlen die wenigsten Freien als
Solo-Selbstständige in die gesetzliche
Arbeitslosenversicherung ein oder unterhalten
Betriebsausfallversicherungen, die
sich aber bei der Corona-Pandemie ohnehin
meist auf höhere Gewalt berufen
und daher nicht zahlen. Wer also vor der
Pandemie seinen Lebensunterhalt mit der
journalistischen Tätigkeit noch gerade so
bestreiten konnte, stand mit Beginn des
Lockdowns auf einen Schlag vor dem
wirtschaftlichen Ruin.
Etwas Linderung konnte in den ersten Monaten
die Corona-Soforthilfe aus Bundesund
Landesmitteln schaffen. Das Problem
dabei: Das Programm war in erster Linie
darauf ausgelegt, einen Ausgleich für laufende
Betriebskosten zu leisten, die bei
Journalist*innen im Vergleich zu anderen
Gewerbetreibenden wie Handwerkern
oder Einzelhändlern natürlich äußerst
gering sind. Immerhin konnte ein „fiktiver
Unternehmerlohn“ von 1.180,– Euro pro
Monat für die Bestreitung des Lebensunterhaltes
berücksichtigt werden. Während
12 l BALLJOURNAL 2020
€
„
die Corona-Soforthilfe noch relativ einfach
online beantragt werden konnte und
schnell ausbezahlt wurde, ist das bei dem
seit Juli laufenden Nachfolgeprogramm
des Landes, „Überbrückungshilfe Corona“,
längst nicht mehr so einfach. Ein Antrag
ist hier nur über Steuerberater*innen oder
Rechtsanwält*innen möglich, wobei für
die Antragsteller zunächst Kosten anfallen.
Noch dazu werden die laufenden
Betriebskosten nur noch anteilig ausgeglichen,
was geringere Ansprüche zur Folge
hat. Insgesamt also hohe bürokratische
Hürden, die viele von einer Antragstellung
abschrecken.
Was also tun? Um den betroffenen Kolleg*innen
zu helfen, hat die Pressestiftung
kurzfristig einen eigenen Corona-Hilfsfonds
aufgelegt, aus dem für einen Zeitraum von
zunächst drei Monaten Zuschüsse von bis
zu 600 Euro pro Monat beantragt werden
können. Je nach Bedarf und Finanzlage
soll das Programm noch verlängert
werden, sofern sich die Auswirkungen der
Corona-Krise auf den Journalismus nicht
bis Ende des Jahres deutlich gebessert
haben, wonach es derzeit leider nicht
aussieht.
Was bleibt also als Ausblick auf das
nächste Jahr? Die Tatsache, dass trotz
leicht steigender Infektionszahlen wieder
mehr und mehr Veranstaltungen stattfinden
und dabei auch wieder Zuschauer zugelassen
werden, macht etwas Hoffnung auf
Besserung der Situation. Auch beenden
viele Verlagshäuser spätestens zum Ende
des Jahres die Kurzarbeit, sodass sich
auch hier wieder neue Perspektiven für
Freie ergeben. Nicht zuletzt die Ankündigung
der Bundesregierung, dass es einen
zweiten harten Lockdown wie im Frühjahr
wohl nicht noch einmal geben wird, und
die Fortschritte bei der Entwicklung eines
Impfstoffes dürfen durchaus als positive
Zeichen gewertet werden. Bleibt also zu
hoffen, dass es im Jahr 2021 wieder ein
Balljournal geben wird, nur dann wieder
mit dem dazugehörigen Landespresseball.
Informationen zum Hilfsfonds finden
Sie unter:
http://www.pressestiftung-bw.de/
Spenden, die direkt dem Corona-Hilfsfonds
zufließen, nimmt die Pressestiftung unter der
Bankverbindung
IBAN: DE44 6005 0101 7871 5180 30
BIC: SOLADEST600 gerne entgegen.
Helfen Sie mit Ihrer Spende unseren Kolleg*innen,
die völlig unverschuldet in Not geraten sind.
GREGOR SCHWARZ
Landesgeschäftsführer des DJV Baden-Württemberg und
Mitglied im Vorstand des Sozialfonds der Pressestiftung
BALLJOURNAL 2020 l 13
14 l BALLJOURNAL 2020
AUSBILDUNG
EINE
INS
TI
TUT
ION
IM WANDEL
ARBEITSGEMEINSCHAFT
JBB
Talent zum Schreiben und Leidenschaft für
die Sache sind für gute Journalist*innen
sicher wesentlich. Dennoch ist in Zeiten
von Fake News und Filterblasen eine gute
journalistische Ausbildung grundlegend
und unabdingbar. Bereits seit 1961 bildet
der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger
(VSZV) Volontäre aus.
HISTORISCHE KONTINUITÄT
Neben der Schulung des journalistischen
Nachwuchses bietet der Verband auch
überbetriebliche Fort- und Weiterbildungen
für Redakteur*innen und Verlagsmitarbeiter*innen
an. Die 1978 gestartete Zusammenarbeit
mit dem Deutschen Journalistenverband
in Baden-Württemberg (DJV-BW)
mündete 1986 in die Arbeitsgemeinschaft
JBB – Journalistische Berufsausbildung.
JOURNALISTISCHES RÜSTZEUG FÜR
DIE PRAXIS
Hier wird den Volontär*innen ergänzend
zur Ausbildung in den Verlagen journalistisches
Rüstzeug vermittelt. Auf dem Programm
der zweiwöchigen Grundlagenund
Aufbauseminare stehen unterschiedliche
Darstellungsformen, konkrete Arbeitstechniken
und Kenntnisse zu rechtlichen
Grundlagen. Da im Redaktionsalltag
oftmals nur wenig Zeit bleibt, um mit den
Volontär*innen Texte und Methoden zu
besprechen, legt die JBB viel Wert auf
praktische Schreibübungen.
LERNEN IM ABGESICHERTEN
RAHMEN
Ruhige und ideale Arbeitsbedingungen
für die Volontärseminare garantiert das
EWJ-Tagungszentrum Bernhäuser Forst in
Filderstadt. Das Haus liegt vor den Toren
Stuttgarts am Rande des Naturparks
Schönbuch und ist optimal ausgestattet.
Hier finden auch mehrtägige Fachseminare
und Fortbildungsveranstaltungen statt.
Mit dem Umzug der Geschäftsstelle des
VSZV in neue Räumlichkeiten verfügt die
JBB seit 2020 über einen eigenen Seminarraum,
der im Hinblick auf die Verfügbarkeit
und Kosten zukünftig eine größere
Flexibilität in der Angebotsgestaltung
bietet.
STRATEGISCHE NEUAUSRICHTUNG
Nicht zuletzt durch die digitale Transformation
haben sich die Bedingungen und
Anforderungen an Journalist*innen sowie
die Arbeitsabläufe in den Redaktionen
rasant gewandelt. Daher entwickelte die
JBB eine Strategie zur Neuausrichtung.
INDIVIDUELLE ANGEBOTE
Ergänzend zu den Präsenzseminaren sind
ab kommendem Jahr Webinare geplant.
Das jeweilige Jahresprogramm wird bei
Bedarf auch kurzfristig um neue Angebote
erweitert. Im Rahmen dessen werden zudem
mehr individuelle Angebote in Form
von Inhouse-Seminaren konzipiert. Denn
warum sollten mehrere Teilnehmer*innen
nach Stuttgart reisen, wenn die Referierenden
ebenso gut in den Verlag kommen
können?
MEHR SICHTBARKEIT UND
SICHERHEIT
Um schließlich auf lange Sicht mehr potenzielle
Adressaten zu erreichen und
landesweit an Sichtbarkeit zu gewinnen,
kommuniziert die JBB in Kürze mehr über
Newsletter sowie die sozialen Medien.
„Corona war eine Sternstunde für die
Branche, weil sie gezeigt hat, dass Tageszeitungen
systemrelevant sind und
ihren Lesern Sicherheit und Orientierung
bieten“, konstatierte der Vorsitzende
des VSZV, Valdo Lehar jr., auf der diesjährigen
Jahresversammlung. Das gleiche
Versprechen macht die JBB ihren
Seminarteilnehmer*innen.(wec)
www.journalistische-berufsbildung.de
BALLJOURNAL 2020 l 15
RÜCKBLICK MZF
NEUE
TEXT: DAGMAR LANGE
IMPULSE :
DAS MEDIEN-ZUKUNFT-FESTIVAL BEWEGT
Welche Trends bestimmen die Medienrezeption? Wie geht
man mit „Fake News“-Rufern, Hetze im Netz und Rechtspopulisten
um? Haben der Lokaljournalismus und journalistische
Start-ups eine Perspektive? Auf diese und viele andere Fragen
gibt das vom DJV Baden-Württemberg veranstaltete Medien-
Zukunft-Festival (MZF) Antworten. Es richtet sich an gestandene
wie an junge Journalist*innen und an Studierende der auf Medien
ausgerichteten Hochschulen, um ihnen neue Perspektiven für
journalistische Berufe sowie aktuelle Trends aufzuzeigen. Und
der Namensbestandteil „Festival“ steht für den Spaß am Beruf
auch in schwierigen Zeiten.
Das MZF will etwas bewegen, gibt viele Möglichkeiten für Vernetzung
und weitet durch verschiedene Formate wie Impulsvorträge,
Workshops, Barcamp und Fishbowl den Blick auf die
Medienlandschaft. Damit ist es eine ideale Plattform für Information,
Interaktion und Inspiration. Und macht auch Mut für die
Zukunft.
Besonders stolz ist der DJV Baden-
Württemberg darauf, dass das MZF
bereits seit der ersten Veranstaltung
im Jahr 2018 selbstständig von einem
kleinen, aber tatkräftigen Team junger
Kolleg*innen eigenverantwortlich gestaltet
wird. Der DJV-Landesvorstand
gibt bei Bedarf Rückhalt bei allen
Fragen des Organisationsteams, vertraut
aber grundsätzlich auf das richtige
Gespür der Organisator*innen
in Bezug auf die Inhalte. Und wurde
bislang nicht enttäuscht. Im Gegenteil
– die hohen Teilnehmerzahlen zeigen,
dass die Inhalte den Nerv der Zielgruppen
treffen.
Dafür sorgten nicht zuletzt die renommierten
Referent*innen. Beim Pilotprojekt
in Heidelberg an der SRH
Hochschule waren dies unter anderen
Laura Himmelreich (Chefredakteurin
VICE Deutschland), Dirk Lübke (Chefredakteur
Mannheimer Morgen),
Christian Bachmann und Tobias Wolf
(Sächsische Zeitung), Petra Nann (Blog „ImLändle“), Götz Münstermann
(Online-Chef Rhein-Neckar-Zeitung) und Dr. Wolfgang
Kreißig als Präsident der Landesanstalt für Kommunikation.
Zum MZF 2019 in der Mannheimer Abendakademie kam als
Schirmherr der Oberbürgermeister von Mannheim, Peter Kurz,
und dokumentierte damit die Relevanz der Veranstaltung für seine
Stadt. Mit Jörg Sadrozinski (Leiter Correctiv Reporterfabrik)
als Keynote-Speaker, Maximilian Nowroth (Handelsblatt Orange-Redaktionsleiter),
Senta Krasser (Medium Magazin), Janis
Dietz (Zeit online), Katharina Nocun (Podcast Denkangebot)
und Julia Schweizer (Redakteurin Ludwigsburger Kreiszeitung)
wurde wieder ein vielfältig besetztes Feld von Referent*innen
und Moderator*innen gewonnen. Sehr interessiert zeigten sich
die Teilnehmer*innen auch am Kontakt mit Exiljournalisten aus
der Türkei, die über ihre Fluchterlebnisse und ihre Arbeit von
Deutschland aus berichteten.
16 l BALLJOURNAL 2020
DIGITAL
ALLE ZEICHEN AUF
Im Oktober 2020 fand das MZF zum
dritten Mal statt und feierte trotzdem eine
Premiere: Aufgrund der Corona-Pandemie
wurde es als virtuelle Konferenzplattform
gestaltet. Denn ein klassischer Vor-Ort-
Treffpunkt, um im engen Kreis zu diskutieren,
ist derzeit nicht denkbar. Aber
es gab eine überzeugende virtuelle Alternative.
Diesmal konnten die Teilnehmer*innen
bequem vom Wohnzimmer
aus oder gemeinsam in der Redaktion
dabei sein. Public Viewing, verschiedene
Workshops, interaktive Webinare und
Video-Chats sorgten wiederum für eine
gute Vernetzung von Journalist*innen aus
ganz Deutschland. Ein Experiment mit
Zukunft.
Passend zur aktuellen Situation lautete das
Motto 2020 „Vertrauen in Journalismus“.
Denn es gab kaum eine Zeit, in der unabhängiger,
hartnäckiger und freier Journalismus
notwendiger war als jetzt. Auf
der anderen Seite fehlt es aufgrund vieler
negativer Nachrichten an engagiertem
Nachwuchs.
Tipps, Ermutigung und Antworten für
gestandene wie für angehende Journalist*innen
MZF braucht nicht nur den DJV Baden-
Württemberg als ideellen und finanziellen
Träger, sondern auch weitere finanzielle
Partner. Und da Idee, Konzept wie auch
die Umsetzung der Zielgruppenansprache
mit den Leitlinien der Pressestiftung
Baden-Württemberg übereinstimmen, fand
sich eine folgerichtige Allianz mit dem
Veranstalter.
Auch das Versorgungswerk der Presse,
die MFG Baden-Württemberg, die Bundeszentrale
für politische Bildung, die Landesanstalt
für Kommunikation und große
Unternehmen wie BASF und Diringer &
Scheidel, DKV, interstuhl, die Sparkasse
und die Städte Heidelberg und Mannheim
– um nur einige zu nennen – stellten
sich hinter die Intension des MZF, Perspektiven
für und Vertrauen in den Journalismus
zu fördern. Mit dem aktuellen Blick auf die
Welt ist die Investition in guten Journalismus
richtig angelegtes Geld.
gaben den Festival-Gästen im
Live-Video meinungsstarke Referent*innen.
Unter anderem Prof. Alexandra Borchert
Weitere Informationen unter:
www.medien-zukunft-festival.de
(Universität der Künste Berlin und Senior
Research Associate am Reuters Institute for
the Study of Journalism an der University
of Oxford), Arndt Ginzel (ZDF Frontal 21),
Roland Karle (freier Journalist), Daniel
Stahl (Leiter Online-Redaktion Badische
Neueste Nachrichten), Inna Hartwich
(Korrespondentin für verschiedene Tageszeitungen
aus Russland und China),
Alexandra Haderlein (Nürnberger Lokalbloggerin),
Annkathrin Weis (Nachrichtenagentur
Thomson Reuters, FAZ) und
für die Pressestiftung Baden-Württemberg
deren Vorstandsvorsitzender Rainer Lang.
Die Pressestiftung Baden-Württemberg
gehört seit 2019 zu den Unterstützern
des Medien-Zukunft-Festivals. Ein aufwendiges
Veranstaltungskonzept wie das
BALLJOURNAL 2020 l 17
66 JAHRE LANDESPRESSEKONFERENZ BADEN-WÜRTTEMBERG
TEXT: BRIGITTE JOHANNA HENKEL-WAIDHOFER
KEIN PASO DOBLE
Eins, zwei, drei steht nicht nur für den
Walzertakt. Eins, zwei, drei steht auch für
den Umgang zwischen Medien und Politik.
Denn es gibt – allen Kumpaneivorwürfen
oder gar Verschwörungstheorien zum
Trotz – seit vielen Jahren bewährte Regeln.
Als deren Hüterin versteht sich die Landespressekonferenz
Baden-Württemberg mit
ihrer inzwischen 66-jährigen Geschichte.
„Angesichts der nie dagewesenen Informationslawine
wird ihre Mittlerrolle immer
wichtiger“: Die Worte stammen aus dem
Jahr 1984 und wurden geschrieben von
Ministerpräsident Lothar Späth zum 30.
Geburtstag der LPK.
Schönster, beschwingter und in den Augen
vieler Stammgäste sogar glanzvoller Ausdruck
dieser Mittlerrolle ist der Landespresseball.
Sehen und Gesehenwerden ist das
eine Motto beim größten und wichtigsten
Ball in der Landeshauptstadt, Diskutieren,
Politisieren und Spekulieren das andere.
Apropos Späth: 1988 lag nicht nur der
Duft des üppigen Blumenschmucks in der
Luft, sondern dass der damals 41-Jährige
am nächsten Karriereschritt bastelte. Mögliche
Nachfolger – Fraktionschef Erwin
Teufel und Innenminister Dietmar Schlee –
schwangen das Tanzbein, um sich auch
auf dem Liederhallen-Parkett in Szene zu
setzen. Der Putsch gegen Bundeskanzler
Helmut Kohl im Folgejahr, den Späth
anführen wollte, schlug allerdings fehl.
1990 sollte er das letzte Mal Schirmherr
sein, bis er über die Traumschiff-Affäre
stürzte.
Eine Zäsur, in der Geschichte der LPK
ebenfalls, weil sich – zu Unrecht – über
viele Jahre selbst vom Ex-Regierungschef
geschürte Gerüchte hielten, „die Journalisten“
oder noch besser „die Medien“
hätten erstens: von seinen Reiseusancen
gewusst; zweitens: profitiert; und drittens:
geschwiegen. Alles falsch, aber auch
längst Geschichte. Wahr ist dagegen,
18 l BALLJOURNAL 2020
Eins, zwei, drei steht nicht nur
für den Walzertakt. Eins, zwei,
drei steht auch für den Umgang
zwischen Medien und Politik.
dass Späth weitsichtig ein neues Kapitel
der Zusammenarbeit mit der landespolitischen
Journaille und den Medien insgesamt
aufschlug. Der so oft als „Cleverle“
beschriebene ehemalige Bietigheimer Bürgermeister
ist Miterfinder der politisch begleiteten
und damit aufgewerteten Wirtschaftsdelegationsreisen
in aller Herren
Länder. Er baute auf die Anfang der Achtziger
sich verändernde Stimmung in der
UdSSR und im Fernen Osten, beförderte
den Austausch unterhalb der nationalen
Ebene.
Die allererste damals sogenannte „Industrieausstellung“
fand 1981 in Moskau statt.
Viele Reisen folgten, einige landespolitische
Journalist*innen immer mit dabei. Schließlich
der legendäre Gegenbesuch von
Michail Gorbatschow 1989 in Stuttgart.
Die zweite große Industrieausstellung
ihrer Art fand 1985 in Shenyang
statt. Die Stadt wird Partnerregion. Schon
im selben Jahr kam Chinas Ministerpräsident
Zhào Zǐyáng zu Besuch, der
als Exponent für Öffnung und Reformen
galt. „Wir wollen dabei helfen und wirtschaftlich
dabei sein“, sagte Späth beim
abendlichen Bankett. Der Baden-Württemberger
besuchte Vice President George
Bush, als Gäste im Weißen Haus noch
mehr oder weniger ungehindert aus- und
eingehen durften. Und er gründete die
überhaupt erste Vertretung eines Bundeslandes
bei der EU in Brüssel, deutlich vor
Bayern und NRW übrigens. Mitte der
Achtzigerjahre wurde der Grundstein gelegt
für Baden-Württemberg International,
die Markterschließer für Wirtschaft und
Wissenschaft. Auch Späths Nachfolger
– Erwin Teufel, Günther Oettinger, Stefan
Mappus und Winfried Kretschmann – verstehen
sich als Türöffner, vor allem für den
Mittelstand.
An der Wiege der LPK steht allerdings
ganz anderes, nämlich der Ärger eines
Bundeskanzlers. Konrad Adenauer kam
nach Stuttgart, nur wollte kaum jemand
Notiz von ihm nehmen. Der Ruf, sich besser
zu organisieren, wurde laut: Am 18.
Januar 1954 wurde die Landespressekonferenz
Baden-Württemberg im Schloßgarten-Café
gegründet. Eugen Pfuhler, Korrespondent
des Norddeutschen Rundfunks,
wurde ihr erster Vorsitzender. Die LPK
gewann als Veranstalterin aller einschlägigen
landespolitischen Pressekonferenzen
schnell an Bedeutung und behielt sie bis
heute. Dazu trägt eine Besonderheit bei,
die es in keinem der 15 anderen Bundesländer
und auch bei der Bundespressekonferenz
in Berlin nicht gibt: Alle, die vor
den Stuttgarter Medienleuten einen Auftritt
absolvieren, landeseigene Politprominenz
und solche von auswärts, müssen sich,
ehe sie ihre Botschaft loswerden, auf Fragen
einlassen, die sie nicht kennen. Thematische
Einschränkungen gibt es dabei
nicht. Die „Hölzchen-Stöckchen-Runde“
taufte das der grüne Regierungschef Winfried
Kretschmann, weil er so ungern darüberspringt.
Der Tradition beugte er sich
trotzdem.
Immer von Bedeutung, gerade wenn offizieller
und inoffizieller Charakter nicht
immer haarscharf zu trennen sind, sind
die Zahlen Eins, Zwei und Drei. Die Eins
steht für Begegnungen mit den Medien,
bei denen die eingeladenen Gäste wissen,
dass Zitate und Namen verwendet
werden. Zwei steht für die Verwendung
von Informationen ohne Nennung der Person,
von der sie kam, und ohne direktes
Zitat. Bei der Drei wird es spannend, sie
sorgt außerhalb der Branche gelegentlich
für wilde Gerüchte, an denen manchmal
viel Wahres ist: „Unter Drei“ heißt die
Parole, wenn eine/ein Politiker*in eine
Nachricht loswerden oder eine heikle Ansicht
äußern, sie aber auf keinen Fall anderntags
in der Zeitung wiedergegeben
finden will.
Die Bundespressekonferenz, die analog
zu den Landespressekonferenzen seit
Jahrzehnten die Vermittlerrolle zunächst in
Bonn und inzwischen in Berlin übernimmt,
regelt die Stufen sogar in ihrer Satzung:
„Unter Eins – die Information darf bei F
BALLJOURNAL 2020 l 19
66 JAHRE LANDESPRESSEKONFERENZ BADEN-WÜRTTEMBERG
Unzeit die Position von Ministerpräsident
Günther Oettinger publik, was den Zuffenhausenern
nicht eben nutzte. Am Ende
übernahm VW Porsche und nicht umgekehrt,
wie es naturgemäß viele in Baden-Württemberg
gern gesehen hätten.
Apropos Porsche. Der Entwicklungschef
des Unternehmens hatte beim 25. Landespresseball
anno 1984 das ganz große
Los gezogen und die Lacher auf seiner
Seite, als er den Hauptgewinn, eine Limousine
mit dem Stern, abschleppte. Zum
direkter Nennung des Urhebers wörtlich
wiedergegeben werden: Bundeskanzlerin
Merkel sagte: ‚Angesichts der aktuellen
Finanzkrise hat die Bundesregierung …‘;
unter Zwei – die Information und das Umfeld
der Quelle dürfen zwar wiedergegeben,
aber nicht direkt zitiert werden: ,Wie
aus Kreisen der CDU zu erfahren war,
hat die Bundesregierung angesichts der
aktuellen Finanzkrise …‘; unter Drei – die
Information darf nicht öffentlich verwertet
werden. Der Journalist hat sie ausschließlich
für seinen eigenen Hintergrund erhalten.
Das Gesagte kann aber Anlass für
weitere Recherchen sein oder in Artikel
und Kommentare des Journalisten indirekt
einfließen.“
Auf Reisen, auf Festen und natürlich auf
dem Landespresseball fallen viele Kontakte
in die dritte Kategorie. Zugleich muss
jede*r selbst wissen, wie sie/er sich auf
dem Parkett, in der Bierbar oder unter der
Golden Gate verhält. Im Alltag von Pressekonferenzen,
Landtagssitzungen oder
Hintergrundgesprächen bekommt Ärger,
wer die vereinbarte Vertraulichkeit bricht.
Denn die Folgen solcher Verstöße können
manchmal weitreichend sein. Beim
Übernahme-Poker zwischen Porsche und
VW machten Wirtschaftsjournalisten zur
Jubiläum befasste sich der LPK-Vorsitzende
Wolf Dietrich Zöllner in der obligatorischen
Eröffnungsrede, der das Publikum
nicht immer seine ungeteilte Aufmerksamkeit
schenkt, einmal mehr mit dem
Verhältnis zwischen Medien und Politik.
Er schmückte die Vermittlerrolle aus und
zog die zu einem Tanz-Event passende,
jedoch abschreckende Parallele zum
Paso doble. Der verkörpere Unterwerfung,
die Landespressekonferenz hingegen
„unverzichtbares Miteinander“. Und
2021 bedeutet das wieder: Eins, zwei,
drei im Sinne des Drei-Viertel-Akts und
alles Walzer!
FOTO: W. LIST
LPK über die LPK
„Ziel der Landespressekonferenz ist es, ihren Mitgliedern
gleichberechtigten Zugang zu landespolitischen
Informationen zu gewährleisten. Dazu
werden die Termine von Pressekonferenzen der
Landtagsfraktionen, der Landesregierung, der Parteien,
Interessenverbände und Gewerkschaften koordiniert.
Die Landespressekonferenz nimmt dabei
für sich kein Informationsmonopol in Anspruch. Im
Gegenteil: Die Eigeninitiative der Mitglieder wird
nicht behindert, der Medienmarkt ist offen auch für
Nichtmitglieder. Und selbstverständlich gibt es Kontakte
auch zu den Mitgliedern der Wirtschaftspresse,
die in einem eigenen Club organisiert sind.“
Eins, zwei, drei
Die Bundespressekonferenz, die analog zu den Landespressekonferenzen
seit Jahrzehnten die Vermittlerrolle zunächst in Bonn und inzwischen
in Berlin übernimmt, regelt die Stufen sogar in ihrer Satzung: „Unter Eins
– die Information darf bei direkter Nennung des Urhebers wörtlich wiedergegeben
werden: Bundeskanzlerin Merkel sagte: ‚Angesichts der aktuellen
Finanzkrise hat die Bundesregierung …‘; unter Zwei – die Information
und das Umfeld der Quelle dürfen zwar wiedergegeben, aber nicht
direkt zitiert werden: ,Wie aus Kreisen der CDU zu erfahren war, hat
die Bundesregierung angesichts der aktuellen Finanzkrise …‘; unter Drei
– die Information darf nicht öffentlich verwertet werden. Der Journalist
hat sie ausschließlich für seinen eigenen Hintergrund erhalten. Das
Gesagte kann aber Anlass für weitere Recherchen sein oder in Artikel und
Kommentare des Journalisten indirekt einfließen.“
20 l BALLJOURNAL 2020
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BALLJOURNAL 2020 l 21
ADVERTORIAL
IN DIGITALEN ZEITEN
BRAUCHT ES HOCHWERTIGE KATALOGE
Als Ferdinand Pfitzer, Geschäftsführer
des Renninger Druckunternehmens
„DESIGNPRESS“, Ende letzten Jahres die
Nachricht über den dritten Platz in der
Kategorie „Bücherdrucker des Jahres“
bekam und damit einen der renommiertesten
Preise der deutschen Druck- und
Medienwirtschaft gewann, war er dann
doch etwas überrascht. „Wir haben zum
ersten Mal an diesem Wettbewerb teilgenommen
und haben uns schon sehr über
die Nominierung gefreut“, erzählt
Pfitzer, „dass wir letztlich
dann den Bronze-
Award gewonnen
haben, macht uns
natürlich stolz.“
Die Geschichte
der Druckerei
PFITZER reicht
bis ins Jahr
1924 zurück,
als Otto Pfitzer
die „Buchdruckerei
Korntal Otto Pfitzer“
gegründet hat. Seitdem
ist das mittelständische
Unternehmen in Familienhand.
1991 übersiedelte die Firma von Korntal
nach Renningen, wo Ferdinand Pfitzer
seit 2009 in dritter Generation die
Unternehmensgeschicke leitet.
Er hat 2012 mit „DESIGNPRESS“
das Unternehmen um eine Premiumadresse
für qualitativ hochwertige
und oft auch internationale Druckerzeugnisse
erweitert und ist Teilhaber der
Schwesterfirma „GZD Media“, einer Agentur
für Medienproduktion, die sich auf Produktvisualisierung
spezialisiert hat.
Seit Otto Pfitzers Zeiten ist durch die fortschreitende
technische Entwicklung, vor
allem durch die Digitalisierung, viel Bewegung
in den Markt gekommen.
Obwohl man heute vieles auf digitalen Endgeräten
liest, wollen auch im Zeitalter von
Online-Publikationen viele Leser und Werbekunden
nicht auf Gedrucktes verzichten. Das
bestätigt auch einer seiner Kunden: Robin
Schmitt, Gründer und Herausgeber der
Magazine E-MOUNTAINBIKE, DOWN-
TOWN, ENDURO und GRAN FONDO,
setzt voll auf digitale Medienkanäle und
ist international sehr erfolgreich, druckt jedoch
seit mehreren Jahren bei PFITZER Jahresausgaben
im Coffee-Table-Magazin-Stil
und weiß sich dort in besten Händen. „Das
hochwertige, zeitlose Print-Format erlaubt es
uns, unseren Qualitätsanspruch in die Offline-Welt
zu übersetzen, uns von der klassischen
Print-Konkurrenz deutlich abzusetzen
und neue Kunden anzusprechen. Hierbei
erweist sich PFITZER als professioneller Partner
an unserer Seite. Für uns als ‚Digital
Natives‘ bietet Print viele Vorteile, die wir
mit digitalen Medien alleine nicht erreichen
können, und damit einen echten Mehrwert“,
weiß der Gründer des E-MOUNTAINBIKE-
Magazins.
Besonders in den Bereichen Kunst, Luxus
und Lifestyle setzt man auf aufwendig produzierte
Magazine, Kataloge und Bücher
auf hochwertigem Papier und mit diversen
Veredelungen. „Unsere Kunden schätzen
unsere ganzheitliche Beratung ab der Konzeption
sowie unsere Professionalität und
Erfahrung in der Abwicklung komplexer
Aufträge“, sagt der 48-jährige Firmenchef.
Damit hat es DESIGNPRESS auch auf das
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BALLJOURNAL 2020 l 23
S P O N S O R E N & P A R T N E R
INTERVIEW
mit Georg Wacker, Geschäftsführer,
Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg.
„Ich vermisse den ungezwungenen Austausch“
Der Landespresseball findet diesmal
nicht auf dem Parkett statt.
Vermissen Sie es, in diesem Jahr
das Tanzbein zu schwingen?
GEORG WACKER: Ganz ehrlich? Ich bin
zwar leidenschaftlicher Musiker, doch das
Tanzen wurde mir nicht unbedingt in die
Wiege gelegt. Vor allem für meine Frau
und deren Füße wird es eine Wohltat
sein, nicht aufs Parkett zu können. Was
ich aber ganz sicher vermisse, ist der
ungezwungene Austausch mit Bekannten
und Weggefährten aus Politik, Wirtschaft
oder Gesellschaft.
Lotto Baden-Württemberg ist beim
Landespresseball eine feste Größe.
Wie gehen Sie in diesem Jahr
mit der neuen Situation um?
GEORG WACKER: Natürlich hätten wir
gerne wieder in netter Runde am Lotto-Tisch
gesessen, aber das geht dieses Jahr nun
mal nicht. Und trotzdem wollen wir guten
Traditionen die Treue halten. Denn gerade
in schwierigen Zeiten zählt die Verlässlichkeit.
Uns ist es als Landesunternehmen
wichtig, unsere Partner weiterhin zu unterstützen,
das gilt für Sportvereine genauso
wie für Kulturinitiativen – selbstverständlich
auch für den Landespresseball.
Dieses Mal unterstützt Lotto Baden-
Württemberg die Produktion des Ballmagazins.
Warum?
GEORG WACKER: Gerade Freiberufler
trifft diese Krise hart. Es ist uns ein Anliegen,
solch wichtigen Berufsgruppen wie
Kulturschaffenden oder Journalisten unter
die Arme zu greifen. Und wir finden, dass
die Erlöse der Pressestiftung sehr sinnvoll
eingesetzt werden. Deshalb möchten wir
gerne auch in diesem Jahr mithelfen, eine
möglichst große Summe zusammenzubekommen
– auch ohne Veranstaltung.
»ICH WÜNSCHE UNS
ALLEN, DASS WIR IM
NOVEMBER 2021 WIEDER
EINE UNBESCHWERTE
BALLNACHT FEIERN
WERDEN.«
Helfen ist ein gutes Stichwort. Mit
seinen Erträgen tut Lotto Baden-
Württemberg viel Gutes. Manch
einem ist gar nicht bewusst, wohin
die Gelder fließen, die nicht als
Gewinne ausgeschüttet werden.
Klären Sie uns bitte auf!
GEORG WACKER: Lotto Baden-Württemberg
überweist dem Land rund eine Million
Euro täglich. Insgesamt gehen rund 40
Prozent der Erträge an das und damit in
das Land. Ein Großteil davon kommt dem
Sport, Kunst und Kultur, der Denkmalpflege
oder sozialen Projekten zugute. Hinzu kommen
die Erträge der Lotterie GlücksSpirale,
von denen die Allgemeinheit seit 50 Jahren
profitiert. Mit Lotto-Geldern werden Kunstwerke
gekauft, Orchester oder Theater
finanziert und fast der komplette Landesetat
für den Denkmalschutz bestritten.
Wenn alles klappt, wird der Landespresseball
im nächsten Jahr
wieder in der Liederhalle stattfinden.
Worauf freuen Sie sich
am meisten?
GEORG WACKER: Ich hoffe, dass wir
nächstes Jahr keinen Maskenball feiern
müssen. Spaß beiseite, die Masken und
Hygienemaßnahmen sind absolut sinnvoll
und haben uns bisher geholfen, die Corona-Situation
einigermaßen zu überstehen.
Aber, der Ball lebt von Nähe, vom Miteinander,
vom Austausch. Das lässt sich mit
sozialer Distanz einfach nicht in Einklang
bringen. Ich wünsche uns allen, dass wir
im November 2021 wieder eine unbeschwerte
Ballnacht feiern werden.
24 l BALLJOURNAL 2020
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
BALLJOURNAL 2020 l 25
26 l BALLJOURNAL 2020
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
BALLJOURNAL 2020 l 27
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E-BIKE
DIE
H ei-
TEXT UND FOTOS: MARTIN HÄUSSERMANN
GENIESSEN
Baden-Württenberg ist nicht nur schön, sondern verfügt auch über ein gutes touristisch nutzbares Radwegnetz.
Das E-Bike wird zum idealen Vehikel, seine weitere Nachbarschaft zu entdecken. Los geht’s an der eigenen Haustür.
SEIEN SIE EHRLICH
Kennen Sie Ihre Nachbarschaft? Damit
meinen wir nicht in erster Linie die Menschen
vom Haus gegenüber, sondern
vielmehr die Umgebung in – sagen wir
mal – 50 Kilometer Umkreis um das eigene
Domizil. Diese Frage haben wir uns
auch gestellt und sind zu der Erkenntnis
gekommen: Entdecker-Radtouren starten
oft an der eigenen Haustür. So wie diese.
Grundlagen dafür sind eine klassische
Radwanderkarte der heimischen Region,
Informationen von radelnden Freunden,
natürlich das Internet, aber auch in Wochen,
Monaten und Jahren erworbene
Ortskenntnis.
Diesen Erfahrungshorizont zu erweitern,
bereitet einen Heidenspaß. Versprochen.
Und genau dafür ist das E-Bike ein
hervorragendes Vehikel. Mal rechts oder
links von den üblichen Strecken abzubiegen
und was Neues auszuprobieren, ist
reizvoll, birgt aber wenig Risiken. Zumindest
müssen Radler keine Angst haben,
kraftlos irgendwo hängen zubleiben. „Der
Motor bringt mich immer wieder heim“,
pflegt die beste Ehefrau von allen an dieser
Stelle immer zu sagen. Die nutzt ihr
E-Bike nicht nur, um zur Arbeit und wieder
nach Hause zu kommen, sondern eben
auch für Ausflüge in die nähere Umgebung
– alleine, zu zweit oder auch in einer
Freundesgruppe.
Zu unserer Hausrunde, die wir mal an einem
Wochenendvor- oder -nachmittag – mal
mit, mal ohne Elektrounterstützung – strampeln,
gehört der Glemsmühlenradweg,
der an nicht weniger als 19 Mühlen vorbeiführt,
die Ende des 18. bis Anfang
des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Der
Glemsmühlenradweg ist rund 40 Kilometer
lang und lässt sich oft prima in eine
Genussrunde einbauen.
UNSER HEIMVORTEIL
Der Startpunkt am Hotel Glemseck ist
gerade mal zwei Kilometer von unserer
Haustüre entfernt und führt über gut
ausgebaute Wirtschaftswege durch eine
mit Feldern und Wäldern durchzogene
Kulturlandschaft. Das ist nun keine Fahrradstunde
von unserem Haus weg und
bietet Entspannung pur. Solche Möglichkeiten
findet man in Baden-Württemberg
viele. F
30 l BALLJOURNAL 2020
WELCOME
TMA - The Icon, Mod. 5541, Shape IS in 6560 & Shape IU in 4140 / © Silhouette, valid until 06. 2021
SIE WERDEN
NIE WIEDER
ETWAS ANDERES
TRAGEN WOLLEN.
Unvergleichbar leicht.
Außergewöhnlich komfortabel.
Try it. Wear it. Love it.
BALLJOURNAL 2020 l 31
E-BIKE
Aktive Freizeitgestaltung
mit über
400 Kilometer
ausgeschilderten
Radwegen.
Zum Beispiel in Baiersbronn, das mit dem
Slogan wirbt:
„MEHR SCHWARZWALD
GIBT’S NIRGENDS.“
Mehr Genuss auch nicht. Schließlich hat
die 14.500-Seelen-Gemeinde wohl die
höchste Dichte an Michelin-Sternen in
Deutschland. Genuss hat in Baiersbronn
aber nicht nur – vor allem nicht ausschließlich
– mit Kulinarik zu tun, sondern eben
auch mit aktiver Freizeitgestaltung. 400
Kilometer ausgeschilderte Radwege sind
eine deutliche Ansage. „Baiersbronn
ist ein Paradies für Biker“, sagt Michael
Pojtinger, der hier ehrenamtlich als
Bike-Guide tätig ist. Das hört sich gut
an. Die 400 Radweg-Kilometer teilen
sich in elf unterschiedlich lange und anspruchsvolle
Touren auf, rund ein Drittel
aller ausgeschilderten Radrouten sind tatsächlich
Singletrails. Die berüchtigte baden-württembergische
Zwei-Meter-Regel,
wonach Biker nur Wege mit mindestens
zwei Meter Breite nutzen dürfen, ist hier
außer Kraft gesetzt.
Einige dieser Trails sind ziemlich knackig
und setzen eine ausgereifte Fahrtechnik
voraus. „Davor muss aber niemand
Angst haben, denn es gibt überall
auch eine einfache Umfahrung auf
breiten Wegen“, beruhigt Anette. Die
ausgewiesenen Touren sind zwischen
13 und 81 Kilometer lang und bieten
Abwechslung für Familien, Einsteiger
und erfahrene Mountainbiker. Breite
Forst- und Schotterwege wechseln sich
mit schmalen Singletrails und technisch
anspruchsvollen Passagen ab. Etwa zwei
Drittel der Wege werden von Wanderern
und Mountainbikern gemeinsam genutzt.
„Nach unserer Erfahrung gibt es da wenig
Probleme“, sagt Michael. Mit etwas
gegenseitiger Rücksichtnahme funktioniere
das sehr gut – wie im richtigen Leben.
32 l BALLJOURNAL 2020
WELCOME
BALLJOURNAL 2020 l 33
E-BIKE
DAS
LÄNDLE
TEXT: MARTIN HÄUSSERMANN
STROMERT
TEXT: MARTIN HÄUSSERMANN
Das E-Bike fährt derzeit von Erfolg zu Erfolg. Allein im Jahr 2019
wurden 1,36 Millionen neue E-Bikes verkauft. Zu diesem Erfolg tragen
Menschen und Unternehmen aus Baden-Württemberg maßgeblich bei.
Das Fahrrad – und damit auch das E-Bike
– hat seine Wiege in Baden-Württemberg.
Der gebürtige Karlsruher Karl Drais
erfand die sogenannte Laufmaschine
– die Urform des heutigen Fahrrads –
und meldete sie 1917 zum Patent an.
Damals wurde er für seine Erfindung
noch belächelt. So ging es auch Bernhard
Sprenger, der in Gerlingen vor
den Toren Stuttgarts wohnt. Der gelernte
Elektrotechniker in Diensten von Bosch
baute 1980 ein altes Tourenrad mithilfe
von Autoersatzteilen zum E-Bike um, damit
er unverschwitzt seinen Arbeitsplatz
auf der Höhe erreiche. Dafür bekam
er keine Anerkennung, auch nicht von
seinem Arbeitgeber. Übers betriebliche
Vorschlagswesen reichte er seine Idee
eines Elektrofahrrads samt umfassenden
Konstruktionszeichnungen ein, erntete
jedoch eine herbe Abfuhr, wie sich der
heute 78-Jährige erinnert: „Damals war
man der Meinung, dass das Fahrrad
ein Sportgerät sei und keinen Motor
brauche.“
Sprenger war seiner Zeit einfach weit
voraus. 40 Jahre später hat sich seine Erfindung
zur Erfolgsstory entwickelt. 1,36
Millionen E-Bikes kauften die Deutschen
im Jahr 2019 – eine Zahl, die man sich
auf der Zunge zergehen lassen muss.
Die Verkaufszahlen haben sich innerhalb
von zwei Jahren verdoppelt, woran
auch Sprengers ehemaliger Arbeitgeber
maßgeblichen Anteil hat. 2009 gründete
der Technikkonzern den Geschäftsbereich
Bosch eBike Systems in Reutlingen,
der zwei Jahre später mit seinem ersten
Mittelmotor in Serie ging. Inzwischen
sind die Schwaben bei E-Bike-Antrieben
unangefochtener Weltmarktführer und
überraschen die Szene immer wieder
mit Innovationen wie beispielsweise dem
E-Bike-Antiblockiersystem.
Der Erfolg von Bosch und der schnell wachsende
Markt veranlasste auch andere
Unternehmen aus dem Ländle, in dieses
Geschäft einzusteigen. So kaufte der
Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle F
34 l BALLJOURNAL 2020
WELCOME
BALLJOURNAL 2020 l 35
E-BIKE
ein spanisches Start-up-Unternehmen auf und entwickelte
es zu dem inzwischen international beachteten Motoren-
und Systemlieferanten Mahle ebikemotion. Dessen
kompakte Radnabenmotoren dienen als Anschubhilfe bei
leichten Citybikes, aber auch bei Rennrädern.
Wie Mahle setzt auch Alber auf Radnabenmotor und
Heckantrieb. Erfahrung mit Elektromotoren und deren
Steuerung sammelte das Unternehmen aus Albstadt mit
Antrieben für Elektrorollstühle. Auf dieser Grundlage entwickelten
die Schwaben ihr Antriebssystem Neodrives,
das in Europa zu den beliebtesten Heckmotoren gehört,
insbesondere wenn hohes Drehmoment und geringe Geräuschentwicklung
gefragt sind. Liebhaber gehobener
Technik kombinieren den Neodrives-Heckmotor gerne mit
der Tretlager-Getriebeschaltung von Pinion aus Denkendorf.
Das ist ein kleiner, aber feiner Komponentenhersteller,
der von den ehemaligen Porsche-Entwicklungsingenieuren
Christoph Lermen und Michael Schmitz gegründet
wurde und heute Hersteller hochwertiger Fahrräder und
E-Bikes beliefert. Dazu gehören auch die beiden inhabergeführten
Manufakturen Velotraum (Weil der Stadt)
und Tout Terrain (Gundelfingen). Sowohl die Schwaben
als auch die Badener sind bei Vielfahrern, Pendlern sowie
Radreisenden sehr beliebt – und haben auch beide
die Antriebskombination aus Neodrives-Motor und
Alber-Getriebeschaltung im Programm. Allerdings bewegt
sich der E-Bike-Fan hier schon im gehobenen Preisbereich,
unter 5.000 Euro ist da nichts drin.
36 l BALLJOURNAL 2020
E-BIKE
Das E-Bike fährt derzeit von Erfolg zu
Erfolg. Allein im Jahr 2019 wurden
1,36 Millionen neue E-Bikes verkauft.
Motor und Schaltung aus einer Hand bietet die Branchengröße
Shimano an. Das ist zwar ein japanisches
Unternehmen, hat aber dennoch viel mit Baden-Württemberg
zu tun. Denn der Fahrradkomponenten-Riese
aus dem Land der aufgehenden Sonne wird in Deutschland
seit Jahrzehnten von der Paul Lange & Co. OHG
in Stuttgart-Bad Cannstatt vertreten. Das inhabergeführte
Großhandelsunternehmen sorgt dafür, dass sowohl der
Fahrradhandel als auch die Fahrradhersteller mit Komponenten
versorgt werden.
Zu den Kunden von Paul Lange gehören auch der im
schwäbischen Magstadt ansässige Fahrradhersteller
Centurion und seine Schwestermarke Merida. Das von
dem einstigen Radrennfahrer Wolfgang Renner gegründete
– und bis heute geführte – Unternehmen darf als
Vollsortimenter angesehen werden. Vom entspannten
E-City-Bike für rund 2.500 Euro bis zum Hightech-E-Mountainbike
haben die Magstädter eigentlich alles im Programm.
Und dabei setzt der Schwabe Renner nicht nur
auf Shimano-Antriebe, sondern hat selbstverständlich
auch Bosch-Motoren im Angebot.
BALLJOURNAL 2020 l 37
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
38 l BALLJOURNAL 2020
Kulinarische Highlights im November und Dezember
Sonntags von 12 bis 14.30 Uhr:
Familienbuffet in der Rôtisserie
Neben herzhaften schwäbischen Spezialitäten werden
auch köstliche vegetarische Alternativen angeboten.
Ab dem 15. November 2020 steht zusätzlich köstlicher
Gänsebraten bereit. Das kalt-warme Buffet kostet inklusive
alkoholfreier Getränke sowie Kaffee, Tee, Bier und Hauswein
pro Erwachsenem 45 €. Kinder von 7 bis 12 Jahren
zahlen den halben Preis und Kinder bis 6 Jahre schlemmen
kostenfrei. Das Parken in der Tiefgarage gibt es kostenfrei
obendrauf.
Am 25. und 26. Dezember 2020 wird das gewohnt leckere
Familienbuffet um zahlreiche Weihnachtsköstlichkeiten
erweitert. Preis pro Erwachsenem 59 €.
Ihre Plätze können Sie telefonisch unter der Rufnummer
0711 942-1149 reservieren.
Montags bis samstags:
Leckere Drinks mit Live-Musik in der Pianobar
Montags bis samstags von 19 Uhr bis 2 Uhr treffen sich
Stuttgarter und Besucher in der Pianobar, um hochwertige
Spirituosen, darunter ein exklusives Rumsortiment, sowie
klassische und ausgefallene Cocktails zu genießen. Von
donnerstags bis samstags wird in den Monaten November
und Dezember 2020 Live-Musik gespielt.
11. November bis 26. Dezember 2020:
Gans außer Haus
Im Maritim Hotel Stuttgart kann die servierfertige Festtagsgans
für vier Personen inklusive Beilagen bestellt
werden. Eigene Abholung für 99 €, an den Festtagen
119 €, jeweils plus 10 € Pfand für den Bräter. Außerhalb
der Festtage gibt es eine Flasche Sekt gratis dazu. Gern
auch Lieferung nach Hause oder in die Firma (Aufpreis).
Bestellung mindestens zwei Tage im Voraus bei der Gänse-
Hotline 0711 942-1163, per E-Mail an info.stu@maritim.de
oder über das Online-Bestellformular auf www.maritim.de/
de/gans. Begrenzte Kapazitäten an den Weihnachtstagen.
24. Dezember 2020 von 18 bis 21 Uhr:
Weihnachtsbuffet im Reuchlin
Wir reservieren für Sie an Heiligabend einen Tisch in
unserem Restaurant Reuchlin. Das Essen gibt es an
diesem besonderen Abend in Form eines großen Buffets,
an dem Sie sich nach Lust und Laune bedienen dürfen.
Preis pro Person: 59 € inklusive alkoholfreier Getränke,
Kaffee und Tee. Ihr Auto parkt an diesem Abend kostenfrei
in unserer Tiefgarage. Buchung unter der Rufnummer
0711 942-1149.
Zur Abholung am 31. Dezember 2020:
Ihr individuelles Silvestermenü zum Mitnehmen
Zum Beispiel Nordsee-Krabbensalat mit Gurke und Sauce
Aurora; Rinderfilet „sous vide vorgegart“ mit Schalotten-
Rotweinjus, Bohnenbündchen und Kartoffelgratin; Sherry
Trifle – fruchtigsüßes Blaubeerragout mit Vanillecreme
und Amarettinis. Preis für vier Personen: 176 €.
Oder Imperial Kaviar (125 g) und ein IKARIMI geräuchertes
Lachsrückenfilet mit Senf-Dill-Sauce inklusive einer Flasche
Lanson Champagner. Preis für vier Personen: 243 €.
Komplettes Angebot und Bestellung unter der Rufnummer
0711 942-1163.
Maritim Hotel Stuttgart · Seidenstraße 34 · 70174 Stuttgart · Telefon 0711 942-0 · info.stu@maritim.de · www.maritim.de
Betriebsstätte der Maritim Hotelgesellschaft mbH · Herforder Straße 2 · 32105 Bad Salzuflen
BALLJOURNAL 2020 l 39
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BALLJOURNAL 2020 l 41
42 l BALLJOURNAL 2020
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
BALLJOURNAL 2020 l 43
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
TEXT: RAINER LANG I FOTOS: TOURISTIKGEMEINSCHAFT HOHENLOHE E.V.
VIELFALT: Dorfgasthaus,
Weinstube und Gourmettempel
Hohenlohe im Nordosten Baden-Württembergs wurde
zur ersten Genießerregion im Land ernannt
Frank Winkler ist ein geselliger Mensch. Er
betreibt in seiner Heimatstadt Forchtenberg
im Kochertal eine inzwischen schon legendäre
Weinstube. Normalerweise sitzen die
Gäste an den Tischen in der engen Stube
dicht gedrängt. Da kommt man zwangsläufig
ins Gespräch mit den anderen. Für
eine entspannte Atmosphäre sorgt auch der
Wirt, der immer einen lockeren Spruch auf
den Lippen hat, wenn er seinen eigenen
Fasswein kredenzt. Der Gastronom und
Wengerter ist ein Hohenloher Original. Es
ist ein auf den ersten Blick etwas verschlossener
Menschenschlag, der als bodenständig,
schaffig, etwas eigenbrötlerisch und
vor allem als schlitzohrig gilt.
Besonders empfindlich reagieren die Hohenloher,
wenn man sie als Schwaben
bezeichnet. Sie sind Franken und sprechen
einen Dialekt, den Außenstehende nicht
ohne Weiteres verstehen. Kartoffeln sind
hier „Eebire“ und Eier „Gaggelich“. Sorge
dafür, dass die besondere Sprache weiter
gepflegt wird, trägt auch der Wirt von
Winklers Weinstube. Er ist Frontmann der
Kultband und Mundartgruppe „Annaweech“,
was so viel wie egal bedeutet.
Die Gruppe hat sich mit Liedern wie „Ân
schenâ Dôôch“ (Ein schöner Tag) weit über
die Region hinaus einen Namen gemacht.
Vor ein paar Monaten reiste die Gruppe
sogar nach Moskau, um dort auf Einladung
von Alexander Gerst aufzuspielen. Der als
„Astro-Alex“ bekannt gewordene deutsche
Astronaut stammt aus Künzelsau, dem Zentrum
des Hohenlohekreises. Für seine Ausflüge
ins All wird Gerst in seiner Heimat
als Star verehrt. Schließlich ist noch kein
Hohenloher so hoch hinaus gekommen.
Hohenlohe erstreckt sich zwischen den
ehemaligen freien Reichsstädten Heilbronn,
Rothenburg ob der Tauber und dem Heilbad
Bad Mergentheim im Süden Deutschlands
und umfasst den nordöstlichen Teil Baden-
Württembergs. Aufgefallen ist im Sommer,
wie viele Radfahrer in der Region unterwegs
waren, meist auf dem Kocher- und
Jagst-Fahrradweg. Die Ferienlandschaft F
44 l BALLJOURNAL 2020
2020
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DER REIHE
2021
TANZEN WIR
WIEDER
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Auch eines der größten Highlights des
Jahres bleibt nicht verschont.
In dieser schweren Zeit
wünschen wir allen in der Branche
Kraft, Hoffnung und Zuversicht.
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BALLJOURNAL 2020 l 45
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
mit vielen kleinen Dörfern und historischen
Städten wird von den beiden Flüssen Jagst
und Kocher geprägt und hat sich nicht nur
zum Dorado für Radfahrer, sondern auch
für Kanufahrer erwiesen. Und zum Baden
gibt es einige schöne Plätze wie in Schöntal
mit Blick auf das dortige Kloster oder in
Künzelsau, wo im Sommer das neu gestaltete
Kocherbad eröffnet wurde. Das Naturfreibad
hat sogar ein „Theater im Fluss“
zu bieten, in dem ambitionierte Amateure
auftreten.
Der Kreisstadt hat Schraubenkönig Reinhold
Würth, dessen Unternehmenszentrale
im Vorort Gaisbach ihren Sitz hat, seinen
Stempel aufgedrückt. Zwei Hotels, zwei Restaurants,
ein Café und bald eine Vinothek
gehören zu seinem Imperium. Inzwischen
hat er am Firmensitz ein zweites Kunstmuseum
und mit dem Carmen-Würth-Forum eine
moderne Veranstaltungshalle gebaut, in
der auch das hauseigene Orchester – die
Würth Philharmoniker – zu hören ist.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt Schwäbisch
Hall, bekannt für seine Freilichtspiele
auf der steilen Treppe der mächtigen
St.-Michael-Kirche im Sommer und natürlich
wegen des schwäbisch-hällischen Landschweins,
das hier gezüchtet wird. Bei
Touristen ist die Stadt beliebt wegen ihrer
idyllisch gelegenen und gut erhaltenen
historischen Altstadt. Auch hier hat Würth
die Kulturszene geprägt mit der Kunsthalle
Würth und Altarbildern in der Johanniterkirche.
Eine weitere Attraktion in der Stadt
der Salzsieder ist das nach dem Vorbild der
Shakespeare-Zeit gestaltete Globe-Theater.
Aber Hohenlohe hat noch viel mehr zu
bieten. Aus einem Gebiet, in dem früher
vor allem Landwirtschaft betrieben wurde,
ist heute eine von Mittelständlern geprägte
wirtschaftlich prosperierende Region und
ein beliebtes Touristenziel geworden mit
einer sanft und malerisch wirkenden Landschaft,
durch die sich idyllische Flusstäler
schlängeln und in der es auf abwechslungsreichen
Touren viel zu entdecken gibt.
Offiziell ist Hohenlohe zur ersten Genießerregion
des Bundeslandes ernannt worden
und gilt als Feinkosttheke Baden-Württembergs.
Einer der Genuss-Handwerker ist
Bernulf Schlauch aus Bächlingen. Der Bruder
des Grünen-Politikers Rezzo Schlauch
ist mit seinem Holunderzauber bekannt
geworden, der zum alkoholarmen Lifestyle-Drink
geworden ist. Viele Gastronomen
setzen auf Hohenloher Produkte, angefangen
vom schwäbisch-hällischen Landschwein
und dem Boeuf de Hohenlohe
über das Hohenloher Lamm, den Hohenloher
Landgockel und den Limpurger Weideochsen
bis zu Käse, Schinken, Weinen
und Destillaten.
Der Tourismusverband wirbt jedoch nicht nur
für Hohenlohe als Genießerland, sondern
auch als Rad-, Wander- und Weinparadies.
„Romantische Flusstäler, herrliche Eindrücke
inmitten von Weinbergen, blühende Obstbaumplantagen
und erholsame Erlebnisse
in den Wäldern zeigen das authentische
Hohenlohe“, heißt es auf der Homepage.
Quasi an jeder Ecke stolpert man über eine
Burg oder ein Schloss. Das ist auch in Langenburg
so, das hoch über dem Jagsttal
thront. Das Schloss ist heute noch der Sitz
des Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg, dessen
Familie mit dem britischen Königshaus
verwandt ist. Ein Teil des Schlosses ist für
Führungen zugänglich.
Der Adlige, der auch erster Vorsitzender
des ältesten unabhängigen Automuseums
auf Schloss Langenburg ist, hat sich der
nachhaltigen Landwirtschaft verschrieben.
Besondere Bedeutung kommt dem Mausoleum
der fürstlichen Familie zu, das etwas
außerhalb des Stadtkerns liegt, dem
Grabungsmuseum und der Krypta im Teilort
Unterregenbach (dem sogenannten „Rätsel
von Regenbach“) sowie den bedeutenden
Fresken und einem kostbaren Epitaph in der
evangelischen Pfarrkirche in Bächlingen.
Weit über den Ort hinaus bekannt sind jedoch
die Langenburger Wibele, ein Süßgebäck
aus Biskuitteig. Schon von Weitem
sichtbar ist der 27 Meter aufragende
Turm des Mawell Resorts. Ein ehemaliges
Feriendorf hat der umtriebige Unternehmer
Wolfgang Maier in eine großzügige
Hotelanlage verwandelt, deren 4 000
46 l BALLJOURNAL 2020
Quadratmeter großer Wellnessbereich zum
Teil spektakulär in den Felsen hineingebaut
wurde.
Nur einen Katzensprung entfernt ist die ehemalige
Landesgartenschaustadt Öhringen.
Die frühere Residenzstadt kann mit einem
300 Jahre alten Hofgarten und einem Landschaftspark
aufwarten. Gleich in der Nachbarschaft
befindet sich Schloss Neuenstein.
Und das edle Wald- und Schlosshotel
Friedrichsruhe in unmittelbarer Nachbarschaft
ist eine Oase der Entspannung.
Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel mit einem
400 Quadratmeter großen Spa und einem
27-Loch-Golfplatz nebenan ist bekannt für
seine Gourmetküche. Seit 2016 hat sich
hier Boris Rommel zwei Sterne erkocht.
Wer es zünftig möchte, der ist im Rössle
in Saurach bei Crailsheim richtig. In dem
Dorfgasthaus, das 100 Jahre lang jeden
Tag geöffnet hatte, pflegen Frieder und Elsbeth
Fundis Hohenloher Traditionen. Jeden
Freitag gibt es Blootz, eine Art Hohenloher
Flammkuchen.
Ob rustikal auf dem Pferdehof oder gepflegt
im Roten Schloss in Jagsthausen oder
im Löwen in Braunsbach, Hohenlohe bietet
ein breites Spektrum.
Beim Genuss darf der Wein nicht fehlen:
Noch immer ist der Hohenloher Weinbau
fest in Genossen-Hand. Mit 550 von 803
Hektar bewirtschaftet die Weinkellerei Hohenlohe
knapp 70 Prozent der gesamten
Rebfläche des Hohenlohekreises. Eine Bereicherung
im Weinparadies Hohenlohe
sind aber auch die privaten Weingüter,
die sich vor allem in der Hohenloher Ebene
konzentrieren. Typisch sind die Weinstuben
und Besenwirtschaften.
Inzwischen haben sich die Hohenloher
wieder erholt vom Schock der Naturkatastrophe
2016. Damals hatten starke Überschwemmungen
schwere Verwüstungen
angerichtet. Der Ortskern vom Braunsbach
glich einem Schlachtfeld. Und die Innenstadt
von Künzelsau hatte sich in einen
reißenden Fluss verwandelt. Auch das historische
Rathaus wurde in Mitleidenschaft
gezogen. Dies eröffnete jedoch den Weg
zur Sanierung. Vorher hätte der Denkmalschutz
keine so großen Veränderungen
erlaubt, erinnert sich der verantwortliche Architekt
Erhard Demuth. Auch die finanziellen
Mittel für eine grundlegende Sanierung
sind nicht vorhanden gewesen. So konnte
das mitten in der Hauptstraße stehende historische
Gebäude mit seinem prächtigen
Ratssaal grundlegend restauriert werden.
Info-Tipp
Eine umfangreiche Auswahl an
Touren, Gastgebern und Freizeittipps
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Hohenlohe e.V.:
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BALLJOURNAL 2020 l 47
ADVERTORIAL
Ausgezeichnet –
DAS WALD & SCHLOSSHOTEL
FRIEDRICHSRUHE WELLNESS * GOURMET * GOLF
TRAUMHAFT GELEGEN IM IDYLLISCHEN HOHENLOHER LAND
– auch «Schwäbische Toskana» genannt – und umgeben von einem
wunderschönen 44 000 qm großen Schlosspark empfängt das Wald
& Schlosshotel Friedrichsruhe seine Gäste zu einer genussvollen
Auszeit. Bereits seit vielen Jahren zählt das 5-Sterne-Superior-Hotel zu
den besten Wellness-Resorts in Europa (Höchstnote im RELAX Guide)
und wurde immer wieder mit internationalen Awards ausgezeichnet.
KRAFT TANKEN IM EINZIGARTIGEN SPA
Beste Erholung und Entspannung sind garantiert in der sensationellen
4 400 qm großen Spa- und Wellnesswelt. Zur Verfügung stehen 13
geschmackvoll möblierte Behandlungsräume, ein großer Innen- und
Außenpool, die 400 qm große KLAFS-Saunalandschaft inklusive
Sanarium, Aroma- und Soledampfbad, Kneippgang und Hydro-
Pool. Dazu kommen der separate Damensauna-Bereich, mehrere
großzügige Ruheräume, die exklusive Private-Spa-Suite, ein High-End-
Fitnessraum und vieles andere mehr – es bleiben keine Wünsche offen!
Die hoteleigene Wein-Wellness-Pflegelinie SanVINO sorgt zudem für
eine Haut wie Samt und Seide.
EXQUISITER GOURMET-GENUSS
Kulinarisch werden die Gäste in vier verschiedenen Restaurants
verwöhnt, allen voran das Gourmet-Restaurant «Le Cerf», das sich
mit zwei Sternen im Guide Michelin und 18 Gault&Millau-Punkten
schmücken darf. Dort begeistert Zwei-Sterne-Koch Boris Rommel mit
klassischer französischer Haute Cuisine, die er kreativ und innovativ
interpretiert.
GOLFEN MIT TRAUMBLICK
Direkt beim Hotel befindet sich der gepflegte 27-Loch-Golfplatz des
Golf-Clubs Heilbronn-Hohenlohe, der im letzten Jahr in die exklusive
Vereinigung «Leading Golf Clubs of Germany» aufgenommen wurde
und damit für Golfkultur auf höchstem Niveau und überdurchschnittlichen
Service steht.
www.schlosshotel-friedrichsruhe.de
48 l BALLJOURNAL 2020
Nachfragen ist
immer besser
als Hörensagen.
Catrin Weykopf,
Online-Redakteurin
Damit Sie klar sehen,
schauen wir genauer hin.
BALLJOURNAL 2020 l 49
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
TEXT: RAINER LANG I FOTOS: SCHWARZWALD-TOURISMUS,
TI SASBACHWALDEN, HOCHSCHWARZWALD TOURISMUS GMBH
Wildnis, Spitzenküche,
Attraktionen und Gastfreundschaft
Vielfältige Urlaubsregion: vom Naturpark Schwarzwald
über das Gourmetparadies bis zum Dorf am Himmel.
Mit der zentralen Anlaufstelle am Ruhestein ist das Tüpfelchen auf dem i für den Nationalpark
Schwarzwald entstanden. Das neue Nationalparkzentrum ist ein weiterer touristischer
Höhepunkt für die beliebte Urlaubsregion. Das ist nicht der einzige Superlativ
in dem an Attraktionen reichen Schwarzwald. Die Vielfalt macht die Anziehungskraft
der für immergrüne Wälder bekannten Gegend im Südwesten Deutschlands aus.
Am 1. Januar 2014 wurde Baden-Württembergs
Baden-Württemberg. Hier gilt das Motto:
erster Nationalpark gegrün-
„Natur Natur sein lassen.“ Vom seltenen
det – auf rund 10 000 Hektar zwischen
Baden-Baden und Freudenstadt wird der
Wald auf den beiden getrennten Teilen des
Parks der Natur überlassen und darf nach
den Worten der Verantwortlichen wieder
eine Spur wilder werden. Das im Nordschwarzwald
gelegene Gebiet entspricht
0,7 Prozent der gesamten Waldfläche in
Dreizehenspecht bis zum Borkenkäfer – im
Nationalpark ist Platz für alle, sagen die
Verantwortlichen.
Die Gegner leisteten jahrelang erbitterten
Widerstand gegen das Projekt. Die Kritik
ist bis heute nicht verstummt. Doch während
der Corona-Pandemie haben sich
die Befürworter bestätigt gesehen. Schätzungsweise
kamen bisher rund eine halbe
Million Besucher pro Jahr. Im Zeitraum April
bis Juni 2020 haben rund 100 000 Gäste
mehr als im Vorjahreszeitraum den Nationalpark
Schwarzwald besucht – ein Plus
von knapp 50 Prozent.
Der schnellste Vogel der Welt, der Wanderfalke,
ist hier ebenso zu Hause wie die
kleinste Eule Europas, der Sperlingskauz.
Bäume, die in Wirtschaftswäldern meist
nur ein Drittel ihres natürlichen Alters erreichen,
dürfen nach Angaben der Parkverwaltung
hier mehrere Hundert Jahre
alt werden, bis sie Platz machen für die
nachfolgende Generation. Auf scheinbar
totem Holz sprießt neues Leben. F
50 l BALLJOURNAL 2020
BALLJOURNAL 2020 l 51
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
„Der Nationalpark hat jetzt ein Zentrum,
das schon von außen das Programm zeigt:
Alles aus Holz und eine Spur wilder“, so
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
„Das neue Gebäude ist ein echtes architektonisches
Highlight im Holzbau und damit
selbst ein kleines Naturwunder, perfekt an
Ort und Klima angepasst. Mit seinem spektakulären
Skywalk hat es das Zeug dazu,
zum Aushängeschild und Symbol von Park
und Region zu werden.“
Vorbild für den Neubau ist der natürliche
Wald mit frei liegendem Totholz. Die acht
lang gestreckten, quer aufeinanderliegenden
und behutsam in den bestehenden
Wald eingefügten Gebäuderiegel sind
Baumstämmen nachempfunden. Der Entwurf
stammt vom Architekturbüro Sturm &
Wartzeck aus Dipperz, das Anfang 2015
den Architekturwettbewerb gewann. Die
Investitionskosten belaufen sich auf etwa
50 Millionen Euro.
Über fünf Geschosse zieht sich das Nationalparkzentrum
das steile Hanggrundstück
am Fuße des Ruhesteins hinab. Herzstück
ist die rund 1 000 Quadratmeter große
Dauerausstellung über den Wald. Sie
greift die Idee der übereinanderliegenden
Gebäuderiegel auf und verbindet sie zu
einem Rundgang. Die Besucherinnen und
Besucher werden von der Eingangsebene
beispielsweise hinunter in den untersten
Riegel bis zu den Wurzeln einer Tanne
geführt. Als weiterer Höhepunkt warten
Skywalk und Turm mit einem Gang durch
die echten Baumkronen. Insgesamt hat
das Zentrum eine Nutzfläche von 3 200
Quadratmetern.
Für die Öffentlichkeit wird das Nationalparkzentrum
ab dem 1. März 2021 zugänglich
sein – in Abhängigkeit der dann
aktuellen Lage und geltenden Vorschriften
mit beschränkter Gästezahl und Online-
Ticketverkauf. Der unbeschränkte Betrieb
des Nationalparkzentrums Ruhestein ist ab
1. Juni 2021 geplant.
Die Ferienregion Schwarzwald erstreckt
sich auf insgesamt 11 100 Quadratkilometern
im Südwesten Deutschlands. Das
größte Mittelgebirge Deutschlands umfasst
unterschiedliche Naturlandschaften wie
lang gezogene Waldberge im Norden,
breite Wiesentäler im Mittleren Schwarzwald
und den mit baumfreien Bergkuppen
auf 1 493 Meter aufsteigenden Südlichen
Schwarzwald.
Neben naturwüchsiger Wildnis ist der
Nördliche Schwarzwald auch bekannt als
Gourmetparadies. Baiersbronn ist zur international
bekannten Feinschmeckeradresse
geworden. Die bisher mit drei Sternen ausgezeichnete
Schwarzwaldstube und die
mit einem Stern bedachte Köhlerstube im
Hotel Traube Tonbach haben wegen eines
52 l BALLJOURNAL 2020
Feuers zwar ihre Auszeichnung vorübergehend
verloren, aber Claus-Peter Lumpp
vom Restaurant Bareiss konnte seine drei
Sterne behalten und Vater und Sohn erkochten
sich im Hotel Sackmann wieder
einen Stern.
In Bad Peterstal-Griesbach ist das Restaurant
Le Pavillon im Schwarzwald-Resort
Dollenberg mit zwei Sternen ausgezeichnet.
Und in Bad Teinach-Zavelstein wartet
das Wellnesshotel Berlins KroneLamm
ebenfalls mit Sterneküche auf.
Vielfalt ist in der Region Mittlerer
Schwarzwald angesagt. Sie ist für Wanderungen,
Biketouren und Langlauf
genauso geeignet. Spannende Ausflugsziele
sind zum Beispiel die Triberger
Wasserfälle, die mit 163 Meter
Fallhöhe zu den höchsten Wasserfällen
Deutschlands gehören. Im Glasmuseum in
Wolfach kann man erleben, wie Glas geblasen
wird und wie sich die Glaskunst im
Lauf der Zeit entwickelt hat. Das Uhrenmuseum
in Furtwangen zeigt die Geschichte
der Uhrmacherkunst. Das Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof präsentiert das Leben der
ländlichen Bevölkerung der letzten vier
Jahrhunderte. Und im Kinzigtal ist das Kloster
Alpirsbach, das vor über 900 Jahren
gegründet wurde.
Im Südlichen Schwarzwald liegt mit
Höchenschwand auf 1 015 Metern der
höchstgelegene heilklimatische Kurort
Deutschlands zwischen Schluchsee und
Waldshut-Tiengen. Hier steht das Bio- und
Wellnesshotel Alpenblick beispielhaft nicht
nur für familiäre und nachhaltige Gastlichkeit,
sondern auch für die gelungene Verbindung
von Tradition und Moderne. Als
sich die Betreiber Ferdinand und Renate
Thoma für Bio entschieden haben, hat
ihre Umgebung noch mit Unverständnis
reagiert. Heute liegt das Hotel, das in diesem
Jahr 20-jähriges Bestehen feiert, voll
im Trend. Nicht zuletzt auch wegen des
eigens von Ferdinand Thoma entwickelten
Konzepts der Wellness-Balance, um Säuren
und Basen im Körper zum Ausgleich
zu bringen.
Und seine Gäste können einen Ort genießen,
der mit seinen 1 848 Sonnenstunden
im Jahresdurchschnitt und dem milden Reizklima
sowie dem herrlichen Ausblick auf
die Schweizer Alpen und auf einer Sonnenterrasse
gelegen auch „Dorf am Himmel“
genannt wird. Wegen seiner besonderen
Lage gilt der Ort als ideal für Heilbehandlung,
Kur und Erholung. Aber zu entdecken
gibt es auch im Südlichen Schwarzwald
weit mehr, wie den Schluchsee zum
Beispiel.
www.schwarzwald-tourismus.info
Erkennen,
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Tag der offenen Tür
23. Januar 2021
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BALLJOURNAL 2020 l 53
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
TEXT: WOLF GÜNTHNER
REMSTAL
„Komma, gugga,
schmecka, schlotza“
Schlotzen heißt im Schwäbischen Wein trinken – und
das ist im Remstal Pflicht. Den Fluss säumen Weinberge,
die nach der Ernte im Herbst in allen Farben schillern
und von denen berühmte Spitzenweine stammen.
WEINSTADT – Selbst „Schwarzer Peter“
wird hier nicht gespielt, sondern getrunken.
Reinhold Maier, Baden-Württembergs
erster Ministerpräsident, gab
dem Hauswein im Landgasthof Hirsch in
Remshalden-Grunbach seinen berühmten
Namen. Mit dem Satz, er „spiele das
Schwarze-Peter-Spiel von Konrad Adenauer
bei den europäischen Verträgen
nicht mehr mit“, lockte Maier einst mehrere
Dutzend Journalist*innen aus Europa
ins Remstal. Seither heißt der eigens
für den „Hirsch“ gekelterte Trollinger
„Schwarzer Peter“.
Das Remstal ist das Naherholungsgebiet
der Region Stuttgart. Von ihrem Ursprung
bei Essingen im Ostalbkreis bis zur Mündung
in den Neckar bei Neckarrems
fließt die Rems 80 Kilometer lang an
Streuobstwiesen, Wäldern und grünen
Auen vorbei, entlang an Weinbergen und
durch verwinkelte Dörfer und Städtchen.F
FOTOS: STUTTGART-MARKETING GMBH/ACHIM MENDE,
MARTIN FRISCHAUF, WTM GMBH/KAI KÖPF, STADT SCHORNDORF
54 l BALLJOURNAL 2020
BALLJOURNAL 2020 l 55
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
Die Obstbaumblüte im Frühjahr ist ein Erlebnis,
ebenso der Herbst, wenn die Rebstöcke
voller Trauben hängen. Und nach der
Lese der Trauben, die Spitzen-Weingärtner
wie Ellwanger in Winterbach, Haidle und
Beurer in Stetten, Klopfer und Ellwanger in
Großheppach, Kuhnle und Mödinger in
Strümpfelbach, Aldinger, Schnaitmann und
Rienth in Fellbach oder Schwegler und Zimmerle
in Korb anbauen, schillert das Laub
der Reben in allen Farben.
DREIKLANG AUS NATUR, GUTEM ESSEN
UND FEINEN WEINEN
„Komma, gugga, schmecka, schlotza“ –
was sich wie die schwäbische Variante
von Cäsars „veni, vidi, vici“ anhört, ist das
Motto des Remstals und die Aufforderung,
sich in diesem Landstrich östlich von Stuttgart
vom Dreiklang aus Natur, gutem Essen
und feinen Weinen verwöhnen zu lassen.
Schlotzen steht im Schwäbischen für Wein
trinken. Nicht umsonst gilt das Tal als vinologisches
Zentrum und die Wiege von
Württemberg.
Im Jahr 1080 erbaute Konrad von Beutelsbach
auf dem Wirtenberg eine Burg, die
der Familie den Namen gab. Nicht weniger
wichtig war 1514 der Bauernaufstand
„Armer Konrad“, der zwar blutig niedergeschlagen
wurde, letztlich aber zum „Tübinger
Vertrag“ führte – der ersten Verfassung
von Württemberg.
Bedeutsam ist auch das im Jahr 885 in einer
Urkunde des Karolinger-Kaisers Karl III.
erstmals erwähnte Waiblingen: Mit dem
Schlachtruf „Hie Welf, hie Waibling!“ trugen
die mächtigen Staufer den Namen der
heutigen Kreisstadt nach ganz Europa. Die
historische Stadtmauer mit ihren gut erhaltenen
Tortürmen und die Fachwerkhäuser
führten zur Aufnahme Waiblingens in die
„Deutsche Fachwerkstraße“.
DAIMLER ALS FALSCHMÜNZER
VERTRIEBEN
Sehenswert sind im Remstal unter anderem
der Limes in Schwäbisch Gmünd,
das jeden Sommer zum Festival „Europäische
Kirchenmusik“ einlädt, oder Lorch
mit seinem romanischen Kloster. Flussabwärts
folgt Schorndorf, der Geburtsort von
Gottlieb Daimler. Ihn hielten die Leute wegen
seiner nächtlichen Versuche mit dem
„leichten, schnelllaufenden Benzinmotor“
für einen Falschmünzer, weshalb er seine
Erfinderwerkstatt nach Bad Cannstatt verlegte.
Aus Geradstetten kommt dagegen
der „Spätzles-Schwob“, eine Presse, die
die schwäbische Speise wie handgeschabt
auf den Teller bringt.
Bei einer Stadt ist der Name Programm:
Weinstadt liegt im Herzen des Remstals,
umgeben von den Hängen des Schurwalds,
von Obstwiesen und Weinbergen.
Sie gehört zu den führenden Weinbauzentren
Württembergs. Selbst die Pietisten, die
im Remstal zu Hause sind, trinken öfters ein
Viertele Riesling und pflegen dann zu sagen:
„Wenn der Wein nicht ein Geschenk
Gottes wäre, könnten wir ihn noch viel
besser verachten.“
Auch kulinarisch hat sich das Remstal prächtig
entwickelt. Neben Besen- und Vesperwirtschaften,
gut bürgerlichen Gasthäusern
und herrlichen Ausflugslokalen geht es auch
in der Gourmet-Szene seit Jahren aufwärts.
Fellbach hat mit dem Goldberg, dem avui
und dem Oettinger gleich drei Sterne-Restaurants.
In Waiblingen ist das Bachofer
mit einem Michelin-Stern dekoriert, in Kernen
das Malathounis und in Schorndorf
das Restaurant Nico Burkhardt.
www. remstal.de
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BALLJOURNAL 2020 l 57
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
58 l BALLJOURNAL 2020
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3,78 Mio. Mitglieder
statt Egonummer.
Die großen Aufgaben unserer Zeit lösen wir nur
zusammen. Deshalb entscheiden wir mit unseren
Mitgliedern gemeinsam, wie wir als Bank handeln.
Und obwohl diese Idee schon mehr als 170 Jahre
alt ist, könnte sie kaum moderner sein.
Die Volksbanken Raiffeisenbanken arbeiten in Kooperation mit:
DZ PRIVATBANK
DZ HYP
VR Smart
Finanz
Bausparkasse
Schwäbisch Hall
Union
Investment
R+V
Versicherung
Ein Produkt
der TeamBank
Deutsche Zentral-
Genossenschaftsbank
DZ
Privatbank
DZ HYP
VR Smart
Finanz
Münchener Hyp Fiducia & GAD Gewinnsparen Süddeutsche
Krankenversicherung
BALLJOURNAL 2020 l 59
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
60 l BALLJOURNAL 2020
Abstand ist gut ...
... aber nicht bei den Fakten.
Die Landeszeitung für die badische Region.
Baden –
im Herzen
Europas
BALLJOURNAL 2020 l 61
INSPIRATION SCHWEIZ
FOTOS: ST.GALLEN-BODENSEE TOURISMUS, TAMINA THERME AG/BAD RAGAZ
SCHWEIZ ERLEBEN
TIPPS FÜR DREI HERBSTTAGE IN DER REGION HEIDILAND & ST. GALLEN BODENSEE
VON WARMEN & KÜHLEN WÄSSERCHEN
Zwei tiefblaue Seen, von herbstlichen Wäldern geschmückt, und eine heiße Therme: Das Heidiland und die Bodenseeregion wissen
auch im Herbst mit dem Element Wasser zu verwöhnen. Nach einer Fondue-Wanderung gibt’s Erholung in der Tamina-Therme, sodass
man gestärkt ist für die kulinarische E-Bike-Tour am Walensee.
TAG 1
TAG 2
TAG 3
Rorschach: Mit dem Fondue-Rucksack
zum Fünfländerblick
Bad Ragaz: Wärme tanken in der Tamina -
Therme mit großem Saunadorf
Unterterzen: E-Bike-Kulinarik-Tour am
Walensee
In freier Natur ein typisches Schweizer
Fondue zu genießen, ist ein einmaliges
Erlebnis. Bei Kündig Feinkost Käse in Rorschach
oder St. Gallen besorgt man sich
den All-inclusive-Fondue-Rucksack und begibt
sich auf Wanderschaft. Zum Beispiel
hoch zum Fünfländerblick.
Viele Wege führen auf den Höhenzug
zwischen Bodensee und Appenzellerland
mit einmaligem Blick auf den Bodensee
und die fünf „Länder“ Österreich,
Schweiz, Bayern, Baden und Württemberg.
Urige Sitzbänke aus Baumstämmen
und Feuerstellen laden zum Sitzen
und Staunen ein. Ein perfekter Ort für ein
Outdoor-Fondue!
Im Herbst tankt man am besten nochmals
richtig Wärme für die kalten Wintermonate.
Wo geht das besser als in der Sauna
der Tamina-Therme? Das einmalige
Saunadorf liegt mitten in der Natur und
bietet auf 1 300 Quadratmetern jede
Menge Abwechslung in puncto Ambiente,
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Erlebnis und
Unterhaltung. In der weitläufigen Saunalandschaft
Bad Ragaz kann man wunderbar
abschalten und zur Ruhe kommen.
Von Gang zu Gang radeln: Das verspricht
die E--Bike-Tour entlang des Walensees.
In Unterterzen wird das E-Bike gemietet
und schon geht’s den Strandweg entlang
via Murg – das Edelkastanienmekka –
bis zur Vorspeise im Seerestaurant in
Mühlehorn.
Nächstes Highlight ist die Sicht auf die
Seerenbachfälle, die zu den höchsten der
Schweiz zählen. In Weesen angekommen,
gibt es in der Brasserie du Lac den
Hauptgang. Die letzten Kilometer führen
nach Beetlis, wo es via Schiff zurück nach
Unterterzen und zum Dessert im Marina
Walensee geht.
62 l BALLJOURNAL 2020
RESTAURANT-TIPP
MAIENFELD: WEINKOST & FEINKOST IM STALL 247
Ein Stall steht am Anfang einer Vielzahl von Esswaren wie
Milch, Käse oder Fleischprodukten. Er steht auch für die Philosophie
des Betriebes, die Produkte direkt vom Hersteller zu
beziehen und ohne Umwege zu präsentieren. Und das inmitten
der Weinberge in Maienfeld.
Auf der Speisekarte steht einfaches, aber qualitativ hochwertiges
Essen – Fleischplatten (Trockenfleisch), Käseplatten,
Sandwichs, Suppen, frische Kuchen und weitere saisonale
Angebote. Die Inneneinrichtung des Stalls bietet eine lockere
Atmosphäre, in der jeder willkommen ist.
www.stall247.ch
HOTEL-TIPP
RORSCHACHERBERG: SCHLOSS WARTEGG
Eingebettet in einen englischen Park mit traumhaftem Blick auf
den Bodensee liegt das historische Biohotel Schloss Wartegg.
Bereits 1557 wurde es oberhalb des südlichen Bodenseeufers
erbaut. Um 1960 fiel das Refugium von Kaiserin Zita in einen
Dornröschenschlaf. 1994 erfolgten die kulturelle Wiederbelebung
und der behutsame Umbau zum eleganten Hotel.
Einmalig auch der Schlossgarten mit alten Nutzpflanzen (Pro-
SpecieRara), die vielfach aus alten Bauerngärten stammen und
heute für die ausgezeichnete Slow-Food-Küche mit saisonalen Frischprodukten
verwendet werden.
wartegg.ch
Weitere Informationen: MySwitzerland.com
Buchungen: SwitzerlandTravelCentre.com
@myswitzerland
@myswitzerlandde
Hashtags:
#inLOVEwithSWITZERLAND
#VERLIEBTindieSCHWEIZ, #IneedSwitzerland
BALLJOURNAL 2020 l 63
INSPIRATION BADEN-WÜRTTEMBERG
Wanderlust
– PANORAMAWEG BADEN-BADEN
Entdecken Sie einen der schönsten Wanderwege Deutschlands,
den Panoramaweg in Baden-Baden. Eine neue Streckenführung,
ein Mehr an Sehenswertem und noch spektakulärere
Aussichten.
Neue Wege gehen, die reine Natur schnuppern, Spaß haben,
über das Land blicken, Grenzen austesten – und danach eine
inspirierende Stadt wie Baden-Baden mit all ihren vielfältigen
Angeboten entdecken.
Die einzigartige Lage am Fuße des Schwarzwaldes, die ansteckende
Lebensfreude, prachtvolle Bauten aus der Gründerzeit,
erlesene Shopping-Möglichkeiten, blühende Gärten, ein unglaubliches
Kulturangebot von Weltniveau und viel Sehenswertes
– weshalb sollte man in der Lebenskulturhauptstadt Baden-
Baden ausgerechnet die Wanderschuhe schnüren? Weil man
den besonderen Esprit dieser allseits jungen Stilikone am
Fuße des Schwarzwaldes mit all ihren Möglichkeiten zu Fuß
einfach viel intensiver erfahren kann …
DIE ERSTE ETAPPE
startet am mondänen Kurhaus und führt über 9,4 Kilometer und
460 Höhenmeter zum Alten Schloss Hohenbaden, dem Battertfelsen
bis zur Talstation der Merkurbergbahn. Zwar führt der „Panoramaweg“
genau genommen nur an der Talstation der berühmten
Merkurbergbahn vorbei, doch eine gemächliche Gipfelfahrt
mit der 1913 erbauten Standseilbahn muss am Endpunkt dieser
ersten Touretappe einfach sein. Von oben betrachtet sieht die
Welt bekanntlich anders aus – dies sollten Sie sich keinesfalls
entgehen lassen. Baden-Badens „Tafelberg“ – eines der hippsten
Sonnenplätzchen der Stadt …
64 l BALLJOURNAL 2020
Etappe eine besondere Attraktion: der spektakuläre „Geroldsauer
Wasserfall“. Das Tourende liegt landschaftlich reizvoll vor
den Toren Baden-Badens und markiert zugleich das „Tor zum
Schwarzwald“: die „Geroldsauer Mühle“, ein Anlaufpunkt mit
absoluter Genuss-Garantie …
DIE ZWEITE ETAPPE
des Panoramaweges Baden-Baden mit 8,6 Kilometern führt Sie
vom heiligen Berg des römischen Merkur-Gottes durch eine wundervolle
Landschaft mit unterschiedlichsten Aussichtsszenarien zu
den fast vergessenen Fernsehgöttern der frühen 70er – zu dem
einstigen Fernseh-Kultort „Forellenhof“. Hier endet die wunderbar
feinsinnige Kulturetappe in die gute alte Zeit …
DIE DRITTE ETAPPE
Viel Landschaft, viel Ruhe und jede Menge Eindrücke – diese
dritte Tagesetappe auf dem Panoramaweg ist mit 14,2 Kilometer
Streckenlänge (340 Höhenmeter) rund um den Baden-
Badener Stadtteil Geroldsau nicht nur die längste, sondern auch
gemeinsam mit Etappe vier die einsamste und ursprünglichste
aller Streckenabschnitte. Auf den Wanderer wartet auf dieser
DIE VIERTE ETAPPE
und damit die finale Schlussetappe führt über 13,2 Kilometer
und 400 Höhenmeter von der Geroldsauer Mühle zum Rosenneuheitengarten
auf dem Beutig. Man glaubt, das Paradies zu
betreten, und die gebotene Aussicht auf die Stadt hat ebensolche
Qualitäten. Die „World Federation of Rose Societies“ hat diesem
besonderen Garten die Auszeichnung „Award of Garden Excellence“
verliehen. Am Ende der Tour geht es die zahlreichen Stufen
bergab durch den Kurpark, hinunter zum Kurhaus – jenem
ebenso historisch reizvollen wie zentralen Ort in der mondänen
europäischen Lebenskulturhauptstadt Baden-Baden, der Ihnen
alle Optionen offenlässt …
Infos:
Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH
Schloss Solms, Solmsstraße 1
76530 Baden-Baden
Tel. 07221 275200, Fax 275202
info@baden-baden.com, www.baden-baden.com
BALLJOURNAL 2020 l 65
GALERIE 2019
FOTOGRAF: W. LIST
66 l BALLJOURNAL 2020
RUBRIK
Aus Stuttgart.
Für die Region.
Über die Region hinaus.
Spannende Inhalte. Erstklassig aufbereitet. StZ Plus.
Immer ganz nah dran: Mit einer großen Redaktion blicken wir hinter die Kulissen
von Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport – in Stuttgart, in der Region, aber auch weit
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68 l BALLJOURNAL 2020
GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
BALLJOURNAL 2020 l 69
ADVERTORIAL
SCHWÄBISCHE PERFEKTION
Die Firma Kienle Automobiltechnik in Heimerdingen bei Stuttgart
hat sich seit Gründung im Jahr 1984 den Ruf als eine der
weltbesten Restaurierungswerkstätten für Mercedes-Benz Klassiker
erarbeitet. Firmenchef Klaus Kienle gilt weltweit als Restaurierungs-
Guru für die Mercedes-Benz Typen 300 SL und 600, aber auch
für die legendären Kompressor-Fahrzeuge wie den 540 K. Seine
Firma ist neben Mercedes-Benz der größte Spezialbetrieb für
hochwertige Mercedes-Benz Klassiker. Das Familienunternehmen,
das der Gründer inzwischen gemeinsam mit seinen Söhnen Marc
und Alexander leitet, hat sich auf hochwertige Fahrzeuge der Vorund
Nachkriegszeit spezialisiert und ein Know-how entwickelt, das
am besten mit der von einem Gottlieb Daimler-Zitat abgeleiteten
Firmen-Philosophie „Das Beste oder nichts“ beschrieben wird.
Klaus und Marc Kienle beim berühmten Pebble Beach Concours
Um das Optimum an Qualität und Service zu bieten, werden
alle Gewerke im eigenen Betrieb durchgeführt. So ist die
Firma Kienle organisiert wie ein kleiner autarker Autohersteller
mit Karosseriebau, Sattlerei, Motorenbau, Elektrik-Abteilung,
mechanischer Abteilung inklusive Werkzeugbau, Endmontage und
Verkauf. Neben der Restaurierung ist der Oldtimer-Handel und der
Verkauf von Oldtimer-Ersatzteilen ein weiterer Kienle-Schwerpunkt:
Der Heimerdinger Spezialbetrieb verfügt über einen der weltweit
größten Ersatzteilvorräte für Mercedes-Benz Klassiker.
Blick in die Werkstatt
Die Arbeiten der Spezialisten wurden mit zahlreichen Prämierungen
ausgezeichnet. Jüngster Erfolg: der Klassensieg beim Concours
d‘Élégance vor wenigen Wochen am Tegernsee. Das Fahrzeug:
ein Mercedes 300 S Roadster, Baujahr 1953, bei Kienle nach
höchsten Standards restauriert, unter anderem mit aufwendig
verarbeitetem Furnier aus Vogelaugenahorn und maßgeschneidertem
vierteiligem Koffersatz. Das außergewöhnliche Auto wurde zudem
von der Jury als „Best of Show“ ausgezeichnet.
Eine Legende – der 300 SL als Flügeltürer
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GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
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GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
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FOTOGRAF: C. SAGE
WIR MACHEN UNS DIE PRESSEFREIHEIT ZUR
HERZENSSACHE.
Unser täglicher Beitrag zu Politik, Kultur und Sport.
Gedruckt oder digital. Seit über 132 Jahren.
Aus der Region – für die Region
GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
76 l BALLJOURNAL 2020
ADVERTORIAL
TEXT: RAINER LANG I FOTOS: STAATSWEINGUT WEINSBERG
STAATSWEINGUT WEINSBERG
SETZT AUF INNOVATION
Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg
hat praxisorientierte Lehre und Forschung erweitert
Während 2020 auch im Staatsweingut
Weinsberg die Corona-Pandemie alles
überschattete, ist das Jahr zuvor von Aufbruchstimmung
geprägt gewesen. Nachdem
2018 im Zeichen des 150-Jahr-Jubiläums
stand, war 2019 die Entwicklung der
Bildungsaufgaben das zentrale Thema.
„Die Gesellschaft verändert sich, und dies
erfordert die Anpassung unserer Strukturen
und Bildungsangebote“, begründete
Direktor Dr. Dieter Blankenhorn diesen
Schritt. 2019 starteten erstmals 22 Studierende
mit der Praxisphase im neuen
Dualen Studiengang Wein-Technologie-Management
der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg in Kooperation mit
der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Obstbau Weinsberg.
Dieter Blankenhorn, der seit Januar 2017
an der Spitze der ältesten deutschen
Weinbauschule steht, hat klare Ziele. Er
setzt auf Innovation. Dies begrüßt auch
der Vertriebsleiter im Außendienst Martin
Schwegler, der innovative Produkte präsentieren
kann.
Zwei weitere Meilensteine hob Blankenhorn
für das Jahr 2019 als herausragende
Ereignisse hervor. „Mit der Einweihung
der neuen Brennerei konnten wir unsere
technische Ausstattung bestmöglich für
die Bildung im Brennereiwesen in Baden-Württemberg
optimieren“, erläutert
er. Außerdem stärkte das Land mit dem
Spatenstich zum Laborneubau der Analytik
den zentralen Bildungsstandort für
Wein- und Obstbau in Weinsberg. Die
Einweihung ist für 2021 geplant. „Mit
Blick auf die Entwicklung des Volksbegehrens
Artenschutz werden die Themen
Biodiversität und Klimawandel verstärkt
unsere Versuchs- und Forschungsarbeit
bestimmen“, erläuterte Blankenhorn.
Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Obstbau wurde im Jahre
1868 als „Königliche Württembergische
Weinbauschule“ gegründet. Sie ist somit
die älteste Weinbauschule Deutschlands.
Leitendes Prinzip war von Anfang
an die Verbindung von praxisorientierter
Forschung und Lehre. Es gibt ein umfangreiches
Ausbildungsangebot – vom
Weinbautechniker über die Meisterkurse
im Obst- und Weinbau bis zum Weinerlebnisführer.
Weitere wichtige Aufgaben
sind die Versuchsarbeit im Wein- und
Obstbau, im Pflanzenschutz und in der
Kellerei- und Brennereitechnologie.
Auf etwa 40 ha Rebfläche und 35 ha
Obstfläche werden Versuche durchgeführt.
Die Rebenzüchtung ist ebenfalls
wichtig. Aktuell liegt der Schwerpunkt
auf der Züchtung pilzwiderstandsfähiger
robuster Rebsorten. Erste Erfolge mit
neuen Produkten sind schon da.
Das Staatsweingut Weinsberg vermarktet
die Produkte aus Trauben und Früchten.
Das vielfältige Sortiment enthält neben
Wein, klassisch vergorenem Sekt, edlen
Bränden und Liköre auch alkoholfreie
Erzeugnisse. An Auszeichnungen für die
Weine der Spitzenklasse mangelt es nicht.
Die Weinbauschule ist der wissenschaftliche
Arm der württembergischen Barrique-Studiengruppe
„Hades“. Auch im
Verband der Prädikatsweingüter wirkt
das Staatsweingut mit. Darüber hinaus
werden Kooperationen mit europäischen
Weinbauschulen und Ausbildungsstätten
der Gastronomie gepflegt.
www.sw-weinsberg.de
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Sicherheit
auch während
Krisenzeiten
Direkt im Herzen von Stuttgart, am schönen Marktplatz,
können Kunden und Firmen ihre persönlichen Wertgegenstände
(Schmuck, Wertpapiere und auch Bargeld) unter
modernster Sicherheitstechnik und in absoluter Diskretion
sicher verwahren.
Die Safelounge ist ein Schwesterunternehmen
des bekannten Auktionshauses
EPPLI in Stuttgart. EPPLI beschäftigt
sich seit Jahrzehnten mit der Bewertung,
der Beleihung und dem Handel von
Wertgegenständen aller Art. Die Schwerpunkte
des Expertenwissens liegen in den Bereichen
Schmuck und Uhren, Münzen und Varia, Kunst,
Antiquitäten sowie Fashion und Luxus-Accessoires.
Darüber hinaus bietet EPPLI hohe fachliche
Beratung bei Erbnachlässen, übernimmt
die Abwicklung bei Testamentsvollstreckungen
und kann, durch die Bestellung von Franz und
Ferdinand Benedikt Eppli als öffentlich bestellte
und vereidigte Versteigerer der Landeshauptstadt
Stuttgart, auch Behördenaufträge und
streitbehaftete Objekte mit entsprechender
Rechtssicherheit versteigern.
Die Safelounge, größte und modernste private
Schließfachanlage Süddeutschlands, wurde
von Familie Eppli bereits im Jahre 2016 gegründet,
um das Portfolio für die sichere Verwahrung
jeglicher Wertgestände zu ergänzen und abzurunden.
Die Nachfrage der bankenunabhängigen
Schließfächer ist inzwischen exorbitant
gestiegen. In Zeiten massiver Bankenfilialschließungen,
des Misstrauens in Bankgeschäfte
und Zahlungsdienstleister, den bestehenden
Negativzinsen und immer wiederkehrenden
Wirtschaftskrisen, überlegen Kunden ganz genau,
wem sie ihre Wertgegenstände und ihr Vermögen
anvertrauen.
KEYFACTS
1.279
bankenunabhängige
Schließfächer in
7
verschiedenen Größen
VdS &
Euronorm
Zertifizierung
24h
Überwachung
1.279 bankenunabhängige Schließfächer und
eine Zertifizierung nach Euronorm und mit VDS
Anerkennung, garantieren eine Einlagerung
unter höchsten Sicherheitsstandards. Es stehen
sieben unterschiedliche Schließfachgrößen
zur Auswahl sowie sogenannte Safeboxen, in
welchen auch größere Gegenstände in alarmgesicherten
Bereichen sicher verwahrt werden
können. Mit einer der größten Vorteile gegenüber
Bankenschließfächer ist weiterhin, dass
Kunden auch in Krisenzeiten problemlos Zugang
zu ihrem Vermögensgegenstände haben
und auch Bargeld mitversichert ist!
Auch von der Stiftung Warentest wurden im
April 2020 einige private Schatzhüter aus Stahl
unter die Lupe genommen - mit dem Ergebnis,
dass sich die EPPLI Safelounge als eine der
sichersten und empfehlenswertesten Schließfachanlagen
Deutschlands erwiesen hat.
Einzigartig und inklusive bei der Anmietung eines
der Schließfächer - ein exklusiver VIP-Loungebereich,
ein Ruheraum direkt unter dem Stuttgarter
Marktplatz.
EPPLI schätzt nicht nur Ihre Werte – sondern
schützt sie auch!
Alle Informationen zu unserer Safelounge
finden Sie unter www.safelounge.de, sowie
telefonisch unter 0711 72 23 31 44.
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GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
BALLJOURNAL 2020 l 79
GALERIE 2019
FOTOGRAF: C. SAGE
80 l BALLJOURNAL 2020
FOTOGRAF: C. SAGE
Ob stylisch, schwäbisch oder lässig – wir sind immer da!
www.wilhelmer-catering.de
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FOTOGRAF: C. SAGE
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82 l BALLJOURNAL 2020
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Fotos: dominic pencz - Artwork: bubecksen
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