hinnerk Februar/März 2021
Das queere Magazin für Norddeutschland
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GESUNDHEIT 25<br />
Was sagen Studien über „den promisken Schwulen“?<br />
Ist an dem Vorurteil des omnipotenten und ständig<br />
nach Sex suchenden Schwulen etwas dran? Allen<br />
Klischees liege ein wahrer Kern zugrunde, sonst würde<br />
die Lust an der Aufrechterhaltung der Klischees vergehen,<br />
sagt der Professor. Das Klischee des promiskuitiven<br />
Schwulen findet sich allerdings sogar in der<br />
Wissenschaft wieder, beispielhaft zitiert Dannecker<br />
aus einer Schweizer Arbeit im Fach Psychologie:<br />
„Homosexuelle sind bekannt für ihre Untreue,<br />
Homosexualität und Promiskuität sind fast schon<br />
Synonyme. Homosexuelle selbst lieben es, sich mit<br />
wechselnden Partner zu zeigen. Die Darkrooms und<br />
die Parkszenen sind ohne ständigen Objektwechsel<br />
nicht denkbar.“<br />
Süffisant und mit einem Anflug von Altherrenwitz,<br />
weißt Dannecker darauf hin, dass die Autorin des<br />
Textes keine empirische Datenbasis angibt und sich<br />
ihre Erfahrung demnach vielleicht aus ihrer klinischen<br />
Beobachtung, also der Behandlung schwuler<br />
Patienten nährt: „Das könnte ja eine besondere<br />
Perspektive sein.“ Allerdings könnten zunächst auch<br />
die empirischen Studien der Sexualwissenschaft über<br />
die möglicherweise konkreten psychischen Gründe für<br />
Partnerwechsel unter Schwulen nichts aussagen. Das<br />
gleiche gelte für die Beantwortung der Frage wie viel<br />
an Promiskuität notwendig ist, um individuell ausreichend<br />
für Befriedigung oder zumindest Beruhigung<br />
zu sein.