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Citylife_Ausgabe_3_2020

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50°55N lattitude

WO IST DAS PASSIERT?

Neben Hexenturm und Stadtschloss gehen

noch einige andere Orte aus Quellen hervor,

an denen sich die Hexenverfolgung abgespielt

hat: So sollen etwa auf dem sogenannten

Hexenküppel gegenüber der Ochsenwiese

und am Zentgericht nahe der Christuskirche

Scheiterhaufen gestanden haben. Zwischen

Löherstraße und Gerbergasse vermutet man

außerdem Merga Biens Elternhaus. Auf dem

dompfarrkirchlichen Friedhof am Frauenberg

findet man Denkmale mit den Namen der Opfer.

Zwischen Löherstraße

und Gerbergasse

– so vermuten verschiedene Quellen –

stand einst Merga Biens Elternhaus.

UND NUSS?

Dafür, dass Balthasar Nuß trotz der Abwegigkeit seiner Anschuldigungen hunderte Menschen inhaftieren,

foltern, verurteilen und verbrennen konnte, sind vor allem zwei Umstände maßgeblich fördernd gewesen:

Zur Durchsetzung seiner Anschuldigungen setzte er regelmäßig geltendes Recht außer Kraft, sogar die

für Hexenprozesse in der „Carolina“ festgelegten Vorschriften. So konnte er nicht nur seine haltlosen und willkürlichen

Anschuldigungen durchsetzen, die auch nach damaligem Gesetz kaum Gültigkeit aufweisen konnten, sondern

auch unmenschliche Foltermethoden anwenden lassen. Letztere führten wiederum dazu, dass Inhaftierte unter Folter

nicht nur die Vorwürfe gestanden, die ihnen selbst entgegengebracht wurden, sondern noch weitere „Hexen“ beschuldigten.

So konnte Nuß sein Geschäft aufrechterhalten.

Am Ende wurde aber auch er verurteilt: Im Jahr 1606 nahmen die Hexenprozesse in Fulda mit dem Tode Balthasar

von Dernbachs ein abruptes Ende. Erst dann trauten sich die Angehörigen der Opfer, bei ihrem neuen Fürstabt, Johann

Friedrich von Schwalbach, Beschwerde einzulegen – allerdings nicht etwa wegen der Verbrennungen oder der

Folter Unschuldiger, sondern vielmehr wegen der hohen Prozesskosten, die sie zu tragen hatten. Allein dieser Vorwurf

führte letztendlich dazu, dass Balthasar Nuß nach einer zwölfjährigen Prozessdauer und Gefangenschaft in der

DER „HEXENTURM“

sogenannten Harnischkammer des Stadtschlosses geköpft wurde.

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in der Kanalstraße ist eigentlich gar

keiner – die Opfer der Hexenverfolgung

wurden im Stadtschloss eingesperrt.

OKTOBER – APRIL 2021

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