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CBE Jahresbericht 2011 - BBE

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<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


Grußwort Seite 2<br />

<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Wurzeln Seite 3-8<br />

Seite 3-5 Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />

Seite 6-8 Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />

Der Stamm Seite 9-15<br />

Seite 9-10 Die drei Säulen der Arbeit<br />

Seite 11 Die Mitarbeiter<br />

Seite 12 Neuer Geschäftsführer und neuer Vorsitzender<br />

Seite 13 Empfang, Verwaltung und mehr<br />

Seite 14-15 Gremien und Mitglieder<br />

Die Äste Seite 16-48<br />

– Projekte Seite 16-31<br />

Seite 16-17 GenerationenWerkstatt<br />

Seite 18 Kreis der Bergbauinteressierten<br />

Seite 19 Service Learning – Verantwortung lernen<br />

Seite 20 Die Schmökerstube<br />

Seite 21 Leseförderung<br />

Seite 22 Engagement braucht Leadership<br />

Seite 23 Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />

Seite 24-25 Das EFI-Projekt<br />

Seite 26 Ausbildungspaten für Mülheim<br />

Seite 27 ILJA-Lotsen<br />

Seite 28-29 Kein Start ohne Ziel<br />

Seite 30-31 Kulturbotschafter<br />

– Corporate Citizenship Seite 32-35<br />

Seite 32-34 RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />

Seite 34 Büro für intersektorale Kooperation<br />

Seite 35 Aktionstage<br />

– Vermittlung & Qualifizierung Seite 36-40<br />

Seite 36-37 Vermittlung<br />

Seite 38-39 Qualifizierung<br />

Seite 40 Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />

Seite 40 Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />

– Veranstaltungen & Aktionen Seite 41-44<br />

– Netzwerke Seite 45-48<br />

Seite 45-46 Netzwerke in Mülheim<br />

Seite 47-48 Netzwerke in NRW<br />

Seite 48 Bundesweite Netzwerke<br />

Die Sonne Seite 49-50<br />

Seite 49-50 Anerkennungskultur<br />

Die Gießkanne Seite 51-52 <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Der vorliegende Bericht ist aus Gründen der besseren Lesbarkeit in der maskulinen Sprachform verfasst, wofür wir die Leserinnen um Verständnis bitten.<br />

1


2 Grußwort<br />

Grußwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Liebe Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

<strong>2011</strong> war für das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>) e.V. ein<br />

bewegtes und recht turbulentes Jahr. Gemeinsam mit vielen Freunden,<br />

Förderern, Mitgliedern und Ehrenamtlichen haben wir unser 10 – jähriges<br />

Jubiläum in der Alten Dreherei gefeiert. Wir haben zurückgeschaut auf<br />

die Entwicklung des <strong>CBE</strong> und konnten die Gelegenheit nutzen, uns bei den<br />

Menschen zu bedanken, die uns in all den Jahren zur Seite gestanden und<br />

unterstützt haben. Das <strong>CBE</strong> ist eine große Familie geworden!<br />

Mit dem Ausscheiden von Lothar Fink als Vorsitzendem und dem Wechsel<br />

unserer Geschäftsführerin, Andrea Hankeln, ins Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, verließen<br />

uns aber auch zwei langjährige und engagierte Verantwortungsträger. Ihnen<br />

beiden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für Ihre engagierte und<br />

erfolgreiche Arbeit für das bürgerschaftliche Engagement in Mülheim an<br />

der Ruhr gedankt.<br />

Bürgerschaftliches Engagement lebt von der Kreativität der Ehrenamtlichen<br />

und von guten Rahmenbedingungen, die diesen Raum und Ressourcen<br />

geben, um ihre Potenziale freiwillig zum Nutzen der Gemeinschaft einzusetzen.<br />

Wieviel erreicht werden kann, wenn passende und verlässliche<br />

Strukturen bestehen und alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen,<br />

davon werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf den folgenden Seiten<br />

einen kleinen Eindruck gewinnen können.<br />

Bürgerschaftliches Engagement findet häufig in Initiativen und Vereinen statt.<br />

Mit den Projekten Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) und Engagement<br />

braucht Leadership haben wir uns aus zwei unterschiedlichen Perspektiven<br />

mit der Entwicklung von ehrenamtlichen Projekten und der ehrenamtlichen<br />

Leitung von Vereinen befasst. Qualifizierung, kollegialer Austausch und<br />

Begleitung auf kommunaler Ebene sind hier wesentliche Faktoren für<br />

gelingendes Ehrenamt.<br />

Bürgerschaftliches Engagement gibt es auch in vielen Unternehmen. Der<br />

Fachbegriff Corporate Citizenship ist manchem Mülheimer dabei noch fremd,<br />

nicht aber das, was sich dahinter verbirgt: Aktives und verantwortungsvolles<br />

Handeln von Firmen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen und<br />

damit soziale Verantwortung übernehmen.<br />

Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement ist hierbei Partner für zahlreiche<br />

Mülheimer Betriebe, passende Strategien und Aktivitäten für sich<br />

zu suchen.<br />

Dieser <strong>Jahresbericht</strong> greift das Motiv unserer Festschrift, den Baum mit<br />

seinen Jahresringen, auf. Damit ein Baum gut wächst und gedeiht, braucht<br />

er gute Wurzeln, einen fruchtbaren Boden, viel Sonne und Wasser. Wir sind<br />

zuversichtlich, dass das <strong>CBE</strong> auch in den nächsten Jahren weiter wachsen<br />

und viele Blüten und Früchte tragen wird.<br />

Dazu braucht es viele helfende Hände! Wir möchten daher an dieser Stelle<br />

ausdrücklich all denen für ihre tatkräftige Unterstützung danken, die sich<br />

als Mitglieder, Förderer, Sponsoren, Unterstützer der Freiwilligenkarte oder<br />

durch ein wohlwollendes Wort zur rechten Zeit an dieser Entwicklung<br />

beteiligt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen auch im<br />

kommenden Jahr das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadtgesellschaft<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Herzliche Grüße<br />

Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender und Michael Schüring, Geschäftsführer


Die Wurzeln<br />

Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />

2001<br />

Im August 2001 wird, basierend auf den Erfahrungen, die die AWO bereits<br />

zwei Jahre zuvor mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Vermittlung<br />

und Begleitung von Ehrenamtlichen gemacht hatte, das Centrum für bürgerschaftliches<br />

Engagement e.V. gegründet.<br />

Das besondere Modell des Centrum für bürgerschaftliches Engagement, das<br />

durch die Kommune maßgeblich entwickelt und bis heute gefördert wird,<br />

sieht die Gründung einer stadtweit tätigen Einrichtung vor und schließt von<br />

Anfang an eine breite Basis der sozialpolitischen Akteure in Mülheim an der<br />

Ruhr mit ein. Hierzu wird ein gemeinnütziger Verein gegründet, dem<br />

andere soziale Einrichtungen beitreten können. Dem Verein und Vorstand<br />

des <strong>CBE</strong> gehören traditionell daher Repräsentanten aus verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Bereichen an.<br />

Die ersten Räume des <strong>CBE</strong> werden vom Deutschen Roten Kreuz Mülheim<br />

gestellt und im Dezember 2001, dank zahlreicher Spenden und tatkräftiger<br />

Hilfe, an der Löhstraße eröffnet.<br />

Die Leitung übernimmt Gudrun Schönwälder, die zuvor schon bei der AWO<br />

Freiwillige beraten hatte. Schwerpunkt in den ersten Jahren ist die Beratung<br />

und Vermittlung Ehrenamtlicher in die gemeinnützigen Organisationen,<br />

die Mitglied im <strong>CBE</strong> sind.<br />

2002<br />

Mit dem Beitritt zur Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.) im März 2002 erhält das <strong>CBE</strong> weiter Rückenwind. Die Fortbildungen<br />

und Informationsmaterialien, aber auch der Austausch mit Ω<br />

Die Wurzeln 3


4 Die Wurzeln<br />

Aktiven in anderen Städten hilft, die Arbeitsabläufe in dem noch jungen<br />

Arbeitsfeld nachhaltig zu strukturieren.<br />

2003<br />

Die Aufgaben des <strong>CBE</strong> wachsen und im Juni 2003 wird die neue Geschäftsstelle<br />

in der Friedrichstraße 9 eröffnet. Der damalige Ministerpräsident<br />

des Landes NRW, Peer Steinbrück, zeigt sich bei seinem Besuch am 10. Juli<br />

beeindruckt von der Arbeit des <strong>CBE</strong> in Mülheim.<br />

2004<br />

Im Oktober 2004 übernimmt Andrea Hankeln die Leitung der Einrichtung.<br />

Sie forciert in den folgenden Jahren die Entwicklung des <strong>CBE</strong> mit dem<br />

weiteren Aufbau der Projektarbeit und der Unterstützung des gesellschaftlichen<br />

Engagements von Unternehmen. Die Arbeit basiert nun auf drei Säulen:<br />

Vermittlung, Projekte und Unternehmensengagement.<br />

Der Beitritt zur neu gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

in Nordrhein-Westfalen (lagfa NRW) im Oktober 2004 führt<br />

zu intensiveren Kontakten des <strong>CBE</strong> auch über die Stadtgrenzen hinaus.<br />

In der Friedrichstraße 9 werden zusätzlich zum Ladenlokal erstmals auch<br />

eigene Büroräume bezogen. Mit dem Beginn größerer Projekte werden<br />

weitere Arbeitsplätze in der 4. Etage eingerichtet. Die beiden Projekte der<br />

ersten Jahre waren das Vorleseprojekt Mülheim liest vor, das sich der<br />

gezielten Förderung von Schüler widmete und das Projekt Lernallianzen.<br />

Dieses bot Fortbildungsangebote, um Ehrenamtliche gezielt auf ihre<br />

jeweiligen Aufgaben vorbereiten zu können.<br />

2005<br />

2005 kommen weitere Projekte, wie EQUAL, mit dem erstmals ein Projekt<br />

im Bereich der Seniorenarbeit umgesetzt wird, hinzu. Und mit ZIEL entsteht<br />

ein erstes Kooperationsprojekt mit Schulen in Mülheim.<br />

Das 2005 gegründete Netzwerk Ruhrgebiet schafft eine neue, regionale<br />

Plattform zur Vernetzung des bürgerschaftlichen Engagements auf politischer,<br />

zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Der RUHRDAX als gemeinsamer<br />

Marktplatz für den Handel zwischen Anbietern und Nachfragern<br />

ehrenamtlicher Leistungen, zwischen gemeinnützigen Einrichtungen und<br />

Unternehmen, gibt seit 2006 jährlich einen Eindruck davon, wie vielfältig<br />

und lebendig bürgerschaftliches Engagement in unserer Region ist.<br />

2006<br />

Im Februar 2006 führt Mülheim als eine der ersten Städte in NRW eine Anerkennungs-Karte<br />

für Ehrenamtliche ein. Die Mülheimer Freiwilligenkarte<br />

erhalten Ehrenamtliche, wenn ihr Engagement nachweislich bestimmte Kriterien<br />

erfüllt. Zahlreiche Unternehmen, Einzelhändler, kulturelle und<br />

sportliche Institutionen gewähren auf diese Karte Rabatte. Später wird diese<br />

Karte als ein Vorbild für die Ehrenamtskarte NRW dienen.<br />

Das Projekt Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) startet als landesweites<br />

Projekt. In Mülheim werden Menschen in der Nacherwerbsphase, die mit<br />

ihren Lebens- und Berufserfahrungen eigene Projekte initiieren möchten,<br />

qualifiziert und begleitet.<br />

2007<br />

Als Gemeinschaftsprojekt des Netzwerkes Ruhrgebiet entstehen 2007 die<br />

Kulturbotschafter in Essen, Oberhausen und Mülheim. Jugendliche mit und<br />

ohne Migrationshintergrund engagieren sich für die Kultur ihrer Stadt,<br />

lernen, entdecken und erleben in unterschiedlichsten Formen Kulturtechniken<br />

und Kulturstätten und geben ihr neu erworbenes Wissen mit Begeisterung


Foto: Stefan Glagla, WAZ<br />

an andere Jugendliche weiter.<br />

Das <strong>CBE</strong> baut seine Netzwerke aus. Im August 2007 wird der Beirat ins<br />

Leben gerufen, dem Menschen des öffentlichen Lebens, zumeist aus der<br />

Wirtschaft, angehören. Sie werben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld für<br />

die Anliegen des bürgerschaftlichen Engagements und fördern das <strong>CBE</strong>.<br />

Da die Räume an der Friedrichstraße zu eng werden, zieht das <strong>CBE</strong> im Juni<br />

2007 in die Wallstraße 7 um. Der Umzug ermöglicht, das neu gegründete<br />

ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Schmökerstube räumlich beim <strong>CBE</strong><br />

anzu-siedeln. In dem Gemeinschaftsprojekt mit dem Freundeskreis der<br />

Stadtbibliothek Mülheim wird die Leseförderung für Kinder im Grundschulalter<br />

intensiviert.<br />

Mit den Ausbildungspaten stellt das <strong>CBE</strong> das erste Projekt im Bereich Mentoring<br />

auf die Beine. Die Paten unterstützen Hauptschüler beim Übergang<br />

von der Schule in den Beruf.<br />

2008<br />

Mit dem Besuch von Franz Müntefering im April 2008 erfährt das <strong>CBE</strong> bundesweite<br />

Anerkennung für seine Projekte im Generationsübergreifenden<br />

Freiwilligendienst. Im November startet die GenerationenWerkstatt, mit der<br />

das <strong>CBE</strong> ein weiteres Modellprojekt im Bereich der intergenerativen Freiwilligenarbeit<br />

entwickelt.<br />

Der 5. Dezember 2008 rückt das Ehrenamt in der Stadt Mülheim aus Anlass<br />

des 200 jährigen Jubiläums in den Mittelpunkt. Am Internationalen Tag<br />

des Ehrenamtes werden 200 Ehrenamtliche in einer Feierstunde stellvertretend<br />

für alle Engagierten in Mülheim durch die Oberbürgermeisterin<br />

geehrt. Die ersten Ehrenamtskarten NRW werden in Mülheim an diesem<br />

Tag ausgegeben.<br />

Der erste <strong>Jahresbericht</strong> erscheint 2008 und dokumentiert von nun an jedes<br />

Jahr ausführlich und übersichtlich die vielfältige Arbeit des <strong>CBE</strong>.<br />

2009<br />

Der Netzknoten Ruhr des Mobilen Teams des Freiwilligendienstes aller<br />

Generationen (FdaG) wird 2009 beim <strong>CBE</strong> angesiedelt. Es koordiniert die<br />

Beratung und Qualifizierung von Organisationen und Kommunen im Ruhrgebiet<br />

zum Aufbau dieses neuen Freiwilligendienstes.<br />

Andrea Hankeln wird Anfang 2009 stellvertretende Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freiwilligenagenturen NRW (lagfa) und im Herbst<br />

1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.).<br />

2010<br />

Im Rahmen des Projektes Integration lernbehinderter Schüler in Ausbildung<br />

(ILJA) übernimmt das <strong>CBE</strong> seit 2010 die Beratung und Qualifizierung der<br />

Lotsen und setzt damit erfolgreich die Arbeit im Bereich Mentoring fort.<br />

<strong>2011</strong><br />

Das Jahr <strong>2011</strong> steht im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums, das am 8. Juli<br />

mit zahlreichen Informationsständen, einem Stadtteilfest in Heißen und<br />

einem großen Fest in der Alten Dreherei begangen wird.<br />

Im Juni übernimmt Jochen Leyendecker den Vorsitz des Vereins und im<br />

September tritt Michael Schüring als Geschäftsführer die Nachfolge<br />

von Andrea Hankeln an, die in das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport nach Düsseldorf wechselt. π<br />

Die Wurzeln 5


Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />

Das <strong>CBE</strong> feierte am 8. Juli <strong>2011</strong> sein 10-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Informationsständen bei langjährigen<br />

Kooperationspartnern und einem großen Fest in der Alten Dreherei. Wir möchten Ihnen hier einen kleinen<br />

bildlichen Eindruck von der Veranstaltung geben. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer<br />

Internetseite: www.cbe-mh.de<br />

Jubiläums-Fotos: Hans Hartwig<br />

oben: Die Alte Dreherei bietet einen interessanten Rahmen für die Jubiläumsveranstaltung.<br />

links: Stadtsprecher Volker Wiebels führt durch das abwechslungsreiche Programm.<br />

rechts: Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld würdigt in ihrer Ansprache die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

im <strong>CBE</strong>.<br />

6 Die Wurzeln


links oben: Lothar Fink als langjähriger Vorsitzender und Jochen Leyendecker als neuer Vorsitzender freuen sich<br />

über die zahlreich erschienenen Gratulanten.<br />

rechts oben und unten: Die <strong>CBE</strong>-Mitarbeiter haben sich bestens vorbereitet und ihr Theaterstück kommt bei den<br />

Gästen besonders gut an.<br />

unten: Der Pantomime NEMO fasziniert mit seinem Auftritt ebenso wie die afrikanischen Clowns, die er aus<br />

einem südafrikanischen Projekt mit nach Mülheim gebracht hat.<br />

Die Wurzeln 7


links: Virtuos unterhält der Student Anton Gölle die Besucher mit seinem Violin-Vortrag.<br />

rechts: Und stimmlich gewaltig gratulierten die Sängerinnen der A-Capella-Gruppe Just 4 You.<br />

links: Ganz und gar „zauberhaft“ findet das Publikum die Vorstellung des Zauberers Christian Finke.<br />

rechts: Und ein besonderes Jubiläumsgeschenk hat Jinchen Quin vorbereitet. In chinesischen Zeichen hat er<br />

ein Motto für die vielen Ehrenamtlichen künstlerisch umgesetzt: „Wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird!“<br />

unten: Am Ende gilt der Dank allen Förderern und Unterstützern der Arbeit des <strong>CBE</strong>. Und der Abend klingt mit<br />

vielen Gesprächen und guten Wünschen für die scheidende Geschäftsführerin Andrea Hankeln aus.<br />

8 Die Wurzeln


Der Stamm<br />

Die drei Säulen der Arbeit<br />

Die Arbeitsbereiche des Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>)<br />

Das <strong>CBE</strong> ist als gemeinnütziger Verein gegründet worden, um das bürgerschaftliche<br />

Engagement insbesondere in der Stadt Mülheim zu fördern.<br />

Der gewählte Name verwies schon in den Anfängen darauf, dass hier von<br />

den beteiligten sozialpolitischen Akteuren ein sehr weiter Begriff von<br />

freiwilligem Engagement zugrunde gelegt wurde. Dieser setzt die Mitwirkung<br />

vieler verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und die Unterstützung<br />

durch Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft voraus. Er ermöglicht<br />

aber auch, das Engagement von Einzelnen, Initiativen, Vereinen und<br />

Unternehmen anzuregen und zu unterstützen.<br />

Entsprechend basiert die Arbeit des <strong>CBE</strong> auf drei Säulen: der Vermittlung<br />

und Beratung von Freiwilligen, der Projektentwicklung und dem Corporate<br />

Citizenship, dem Engagement von Unternehmen.<br />

Dieser Jahresrückblick gibt Ihnen einen guten Überblick über diese drei<br />

Arbeitsbereiche sowie über unsere weiteren Aktivitäten, denn auch Anerkennungskultur,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Qualifi zierung und Vernetzung spielen<br />

eine wichtige Rolle in unserer alltäglichen Arbeit. Ω<br />

Der Stamm 9


Vermittlung und Beratung von Freiwilligen<br />

Die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen in die<br />

für sie passenden Tätigkeiten ist die erste Säule unserer<br />

Arbeit. Das <strong>CBE</strong> vermittelt Freiwillige nur in seine<br />

Mitgliedsvereine und stellt so sicher, dass der Grundsatz<br />

der Gemeinnützigkeit erfüllt wird. Zur Vermittlung<br />

gehört einerseits, die gute Kenntnis der Einrichtungen,<br />

der jeweiligen Einsatzfelder und der Stellen für ehrenamtliches<br />

Engagement. Andererseits wird mit jedem,<br />

der sich bürgerschaftlich engagieren möchte, ein ausführliches<br />

Gespräch geführt, in dem die in Frage kommenden<br />

Tätigkeiten aus dem Angebot von zur Zeit<br />

über 200 Gesuchen gemeinsam ausgewählt werden.<br />

Persönliche Interessen, Fähigkeiten und Motivation jedes<br />

Einzelnen werden dabei berücksichtigt.<br />

Die Qualität der Vermittlung durch das <strong>CBE</strong> wird von<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.) regelmäßig überprüft. Mit dem<br />

Qualitätssiegel der bagfa e.V. wurde unsere fachliche<br />

Kompetenz auf diesem Gebiet bestätigt.<br />

Projektentwicklung<br />

Mit der Entwicklung zahlreicher eigener Projekte hat sich<br />

in den vergangenen Jahren die zweite Säule unserer<br />

Arbeit stetig fortentwickelt. Projekte, in deren Rahmen<br />

Freiwillige zum Einsatz kommen oder in denen das<br />

Thema bürgerschaftliches Engagement eine Rolle spielt,<br />

werden durch das <strong>CBE</strong> initiiert und umgesetzt. Neben<br />

der konzeptionellen Arbeit ist hier häufig auch die erfolgreiche<br />

Akquise von Fördergeldern nötig.<br />

In unserer Projektarbeit werden Akteure aus dem<br />

Gemeinwesen, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft<br />

zusammengebracht. Inhalte und Themen der Projekte<br />

können variieren.<br />

10 Der Stamm<br />

Zu den Projektbereichen, in denen das <strong>CBE</strong> mittlerweile<br />

vielfältige Erfahrungen sammeln und Kernkompetenzen<br />

erwerben konnte, gehören:<br />

Generationenübergreifende Projekte, Mentoren- und<br />

Patenprojekte für Schüler und Familien, Netzwerkprojekte<br />

sowie Projekte zum sozialen Lernen.<br />

Corporate Citizenship/Corporate Volunteering<br />

Die dritte Säule der Arbeit ist der Bereich des Unternehmensengagements.<br />

Das <strong>CBE</strong> ist der Ansprechpartner für Unternehmen, die<br />

sich in Mülheim im Sinne des Corporate Citizenship<br />

(das Unternehmen als guter Bürger) engagieren oder<br />

Strategien zur Corporate Social Responsibility (der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen)<br />

entwickeln wollen.<br />

Das <strong>CBE</strong> möchte zur Verankerung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements bei Unternehmen beitragen, die<br />

Unternehmen beraten, begleiten und gemeinsam mit<br />

ihnen Projekte entwickeln. Es kann sich dabei ebenso<br />

um das Engagement einzelner Mitarbeiter handeln wie<br />

um den Einsatz ganzer Abteilungen oder des ganzen<br />

Unternehmens. Unter anderem soll den Unternehmern<br />

anhand von Best-practice-Beispielen gezeigt werden,<br />

welche vielfältigen Formen des Engagements es gibt<br />

und welche Bedeutung dieses für ihre Personalentwicklung<br />

haben kann. Gemeinsam mit den Unternehmen<br />

möchten wir Projekte entwickeln, die in ihr eigenes Portfolio<br />

passen.<br />

Mit dem RUHRDAX, der Planung und Durchführung von<br />

Aktionstagen und der Koordination des Netzwerk<br />

Ruhrgebiet hat das <strong>CBE</strong> hier bereits langjährige Erfahrungen<br />

anzubieten.<br />

Neben diesen drei Säulen gibt es weitere Bereiche, die<br />

mittlerweile zum bewährten Angebot des <strong>CBE</strong> gehören<br />

und, um im Bild des <strong>CBE</strong> als Baum zu bleiben, schon<br />

eigene Äste ausgebildet haben. Hierzu gehören zahlreiche<br />

Veranstaltungen und Aktionen, die das bürgerschaftliche<br />

Engagement in den Mittelpunkt stellen oder<br />

durch Freiwillige durchgeführt werden.<br />

Auch die Netzwerkarbeit auf lokaler und überregionaler<br />

Ebene ist zum wichtigen Element unserer Arbeit geworden<br />

und wird in diesem Bericht in ihren verschiedenen<br />

Facetten vorgestellt. π


Die Mitarbeiter<br />

Julia Bledau Marlies Diedrich Stephanie Ehlert<br />

Projektleitung Verwaltungsleiterin Projektleitung<br />

Dr. Jörg Ernst Georg Fox Gudrun Führ<br />

Leitung Corp. Citizenship, Projektleitung Mitarbeiter Verwaltung Mitarbeiterin Verwaltung<br />

Christian Giardina Jörg Petzold Marlies Rustemeyer<br />

Projektleitung Projektleitung Projektleitung<br />

Luise Scheib Michael Schüring Burkhart Stork<br />

Projektleitung Geschäftsführer Mitarbeiter Vermittlung<br />

Katharina Wehner Kristina Weitz Eva Winkler<br />

Projektleitung Projektleitung Leitung Vermittlung, Projektleitung<br />

Sowie die Projekt-Mitarbeiterinnen Carina-Maria Brühl und Isabelle Wojcicki im Projekt Kulturbotschafter.<br />

Der Stamm 11


12 Der Stamm<br />

Neuer Geschäftsführer...<br />

Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

seit dem 1. September bin ich nun als neuer Geschäftsführer im <strong>CBE</strong> tätig.<br />

Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe und fühle mich nach den<br />

ersten Wochen in der Geschäftsstelle an der Wallstraße schon sehr wohl.<br />

Einige von Ihnen werden mich vielleicht schon aus meiner Tätigkeit als<br />

Stadtteil-Koordinator in Styrum kennen, für andere bin ich ein neues Gesicht<br />

in der ihnen vertrauten Einrichtung.<br />

Ich bin Sozialwissenschaftler, lebe mit meiner Familie in Oberhausen und<br />

habe dort viele Jahre in der Erwachsenenbildung gearbeitet.<br />

Zuletzt habe ich für die Koordinierungsstelle Integration der Stadt Mülheim<br />

das Projekt Bildungspartnerschaft Styrum auf den Weg gebracht und dort<br />

bereits die Arbeit des <strong>CBE</strong> kennen gelernt.<br />

Ich war sofort begeistert von dem besonderen „Geist“ dieser Einrichtung<br />

und den vielen erfolgreichen Projekten und engagierten Menschen, die mir<br />

in der Zusammenarbeit begegnet sind. Daher freue ich mich sehr, hier nun<br />

mitwirken zu können und meine Erfahrungen aus der Stadtteilarbeit, der<br />

Integrations- und Bildungsarbeit in die Weiterentwicklung des <strong>CBE</strong> mit<br />

einbringen zu können.<br />

Herzliche Grüße<br />

Michael Schüring<br />

... und neuer Vorsitzender<br />

Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

auf der Mitgliederversammlung im Juni bin ich zum neuen Vorsitzenden des<br />

<strong>CBE</strong> gewählt worden. Ich freue mich darauf, nun noch enger mit den<br />

Mitgliedern und dem Team zusammen arbeiten zu können. Seit 2003<br />

gehöre ich bereits dem Vorstand des <strong>CBE</strong> an und seit 2005 war ich in der<br />

Funktion des 2. stellvertretenden Vorsitzenden für den Verein aktiv.<br />

Die Erfolgsstory des <strong>CBE</strong> ist für mich vor allem unserem Team zu verdanken.<br />

Die engagierten Mitarbeiter haben es in der Vergangenheit immer wieder<br />

verstanden, Projekte und Aktivitäten zu entwickeln, die Mülheimern gute<br />

Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement boten. Und sie haben<br />

Angebote für Menschen von jung bis alt entwickelt und somit vielen einen<br />

passenden Einstieg in das Ehrenamt ermöglicht. Ob Kulturbotschafter für<br />

Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, ob Erfahrungswissen für<br />

Initiativen (EFI) für Menschen in der nachberuflichen Lebensphase oder<br />

RUHRDAX für Unternehmen und soziale Einrichtungen im Ruhrgebiet, das<br />

<strong>CBE</strong> steht heute für eine ganze Reihe vorbildlicher Projekte im Rahmen<br />

der kommunalen Freiwilligenarbeit. Diesen Weg wollen wir in den kommenden<br />

Jahren konsequent weiter verfolgen und ich darf Sie ganz herzlich<br />

einladen, daran mitzuwirken.<br />

Ihr<br />

Jochen Leyendecker


Empfang, Verwaltung und mehr<br />

Wer das <strong>CBE</strong> in der Wallstraße besucht, findet ein Ladenlokal mit einem<br />

großen Schaufenster vor. Der Schriftzug Freiwillig und eine meist phantasievolle<br />

Dekoration weisen schon von weitem den Weg zu uns.<br />

Montag bis Donnerstag vormittags (10-13 Uhr) sowie Mittwoch (14-18 Uhr)<br />

und Donnerstag (13-16 Uhr) nachmittags stehen Mitarbeiter des <strong>CBE</strong> hier<br />

für alle Fragen rund um das bürgerschaftliche Engagement als Gesprächspartner<br />

zur Verfügung.<br />

Oft kommen Menschen, die ein Gesuch im Schaufenster gesehen haben,<br />

und sich vorstellen können, ehrenamtlich tätig zu werden. Manchmal<br />

suchen unsere Besucher nach speziellen Angeboten oder benötigen Informationen<br />

über ein Projekt. Manchen treibt auch einfach die Neugier auf<br />

das <strong>CBE</strong> in unser Ladenlokal oder eine der zahlreichen Aktionen, an denen<br />

sich das <strong>CBE</strong> beteiligt, wie die Kork-Sammelaktion oder Mülheim räumt auf.<br />

Neben dem Ladenlokal nutzt das <strong>CBE</strong> aber auch Räume in den oberen<br />

Etagen des Hauses. Hier sind Arbeitsplätze für die Projektleiter, ein Besprechungsraum<br />

und das Büro für die Verwaltungsarbeiten untergebracht.<br />

Die Verwaltungsarbeit steht selten in der Öffentlichkeit, ist aber für uns als<br />

Verein sehr wichtig. Spender und Sponsoren, Stiftungen, Landes-, Bundes-<br />

oder EU-Verwaltungen erwarten einen korrekten und transparenten Umgang<br />

mit Fördergeldern, eine fundierte Berichterstattung und ein professionelles<br />

Management. Da sind hohe Anforderungen zu erfüllen und immer<br />

bedeutet das mehr, als nur ein paar Zahlen zusammen zu tragen.<br />

Aber für Marlies Diedrich, die im <strong>CBE</strong> für diesen Bereich die Fäden in der<br />

Hand hält, ist das alles andere als langweilig, sich mit den Zahlen zu<br />

beschäftigen und auch bei der bunten Vielfalt unserer Projekte stets „alles<br />

im Griff“ zu haben.<br />

Und auch wenn die Verwaltungsarbeit oft keine große Bühne fordert: der<br />

verantwortungsvolle, gewissenhafte und freiwillige Dienst im „stillen<br />

Vereinskämmerlein“ ist eine der Grundlagen der erfolgreichen <strong>CBE</strong>-Arbeit. π<br />

Ansprechpartnerin: Marlies Diedrich, 0208/ 970 68-17<br />

„Als rechte Hand der Geschäftsführung<br />

werden hier viele Fäden zu<br />

einem großen Teppich verknüpft,<br />

mit dem wir gemeinsam zu neuen<br />

Zielen und Aufgaben fliegen“<br />

– Marlies Diedrich<br />

Der Stamm 13


Gremien und Mitglieder<br />

Das <strong>CBE</strong> hat als gemeinnütziger Verein zwei, per Satzung vorgeschriebene<br />

Gremien: Vorstand und Mitgliederversammlung.<br />

Vorstand<br />

Als geschäftsführender Vorstand wurden im Juni <strong>2011</strong> gewählt:<br />

Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender<br />

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (l. v.), 1. stellv. Vorsitzende<br />

Judith Koch (r. v.), 2. stellv. Vorsitzende<br />

Als Beisitzer wurden gewählt: Bernd Barfuß, Wolfgang Cukrowski,<br />

Lothar Fink, Ernst Herzog, Hans-Martin Schlebusch, Günter Schneider.<br />

Mitgliederversammlung<br />

In der Mitgliederversammlung sind alle Mitglieder vertreten. Ende <strong>2011</strong> hatte<br />

das <strong>CBE</strong> 83 Mitglieder (siehe unten).<br />

Wir danken allen Mitgliedern und Funktionsträgern für ihre konstruktive und<br />

intensive Zusammenarbeit mit dem Team des <strong>CBE</strong>!<br />

Mitglieder<br />

Alta Vita e.V.<br />

Altenhilfe Betriebsträgergesellschaft<br />

St. Engelbert GmbH<br />

Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Ruhr e.V.<br />

Arbeiterwohlfahrt, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

BIG Brothers BIG Sisters Deutschland<br />

Niederlassung Ruhrgebiet<br />

Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung<br />

Behinderter (BDH)<br />

Kreisverband Mülheim an der Ruhr<br />

Caritas Sozialdienste e.V., Mülheim an der Ruhr<br />

Caritasverband für die Stadt Duisburg e.V.<br />

Alten- und Pflegeheim Marienhof<br />

CVJM Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

Bezirk Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Deutscher Kinderschutzbund<br />

Ortsverband Mülheim e.V.<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

14 Der Stamm<br />

Diakoniewerk Arbeit & Kultur gGmbH<br />

Diakonisches Werk, im Kirchenkreis an der Ruhr<br />

Druckerei Thierbach GmbH<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Eisenbahnfreunde, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Ev. Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH<br />

(Haus Ruhrgarten)<br />

Evangelischer Kirchenkreis An der Ruhr<br />

Förderverein des Technischen Hilfswerkes<br />

Ortsverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Franziskushaus, Vereinigte August-Thyssenstiftungen<br />

Gemeindeverband der Katholischen Kirchengemeinden<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Hauptausschuss Groß-Mülheimer-Karneval 1957 e.V.<br />

Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst e.V.<br />

Initiative PSKOW e.V.<br />

Initiative Tschernobyl-Kinder e.V.<br />

Initiativkreis Ruhr GmbH<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Essen,<br />

Dienststelle Mülheim an der Ruhr


Beirat<br />

Seit Anfang 2008 hat das <strong>CBE</strong> darüber hinaus einen Beirat, in dem Persönlichkeiten des Mülheimer Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftslebens vertreten sind:<br />

Brigitte Arts, RWE Deutschland AG<br />

Ernst Gerlach<br />

Hermann Hartwich<br />

Peter Hemmerle, Stadtbäckerei Hemmerle<br />

Roswitha Hoffmann, Geschäftsstellenleiterin Sparda<br />

Bank West eG Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />

Jochen Hoffmeister<br />

Gisela Lahno<br />

Wolfgang Lehmann<br />

Norbert Misiak, Bezirksgeschäftsführer<br />

BARMER GEK Mülheim an der Ruhr<br />

Die Beiratsmitglieder stellen dem <strong>CBE</strong> ein Netzwerk zur Verfügung, das dem <strong>CBE</strong> hilft, seine Arbeit noch besser<br />

zu verankern, bekannter zu machen und Unterstützer zu finden. Als konkrete Maßnahme wurde Anfang 2009 ein<br />

<strong>CBE</strong>-Förderkreis gegründet.<br />

Jüdische Gemeinde, Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen<br />

Kahlenberger Hockey- und Tennisclub e.V.<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Kreisjägerschaft, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.<br />

Ortsvereinigung Mülheim an der Ruhr<br />

MATERNUS Senioren- und Pflegezentrum<br />

Bonifatius GmbH<br />

Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V.<br />

Mülheimer Nachbarschaft e.V.<br />

Mülheimer Senioreneinrichtungen gGmbH<br />

Mülheimer Sportbund an der Ruhr e.V.<br />

Mülheimer Wohnungsbau e.G.<br />

Pflege Zu Hause, Andrea und Martin Behmenburg<br />

Raphaelhaus, Vereinigte August-Thyssenstiftung<br />

Reha Ruhr- Familien -und Krankenpflege gGmbH<br />

Fachdienst Betreutes Wohnen<br />

RWE Deutschland AG<br />

RWW Rheinisch Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Dr. Lothar Oelert, RWE Deutschland AG<br />

Frank Peylo, Druckerei Thierbach<br />

Florian Schauenburg<br />

Helmut Schiffer, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />

Claudia Schmies, RWE Effizienz GmbH<br />

Prof. Dr. Wolfgang Stark, Leiter des Labors Organisationsentwicklung<br />

und des Zentrums für gesellschaftliches<br />

Lernen und soziale Verantwortung an der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

Schauenburg International GmbH<br />

SKJ – Soziale Kinder- und Jugendarbeit e.V.<br />

Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V.<br />

Sparda-Bank West eG<br />

Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />

Sparkasse, Mülheim an der Ruhr<br />

St. Marien-Hospital<br />

Mülheim an der Ruhr GmbH<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr<br />

Stiftung Ev. Kranken- und Versorgungshaus<br />

Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG<br />

Theodor Fliedner Stiftung<br />

UNICEF Arbeitsgruppe Mülheim an der Ruhr/Oberhausen<br />

Verein „Kinder brauchen uns“ e.V.<br />

Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport<br />

Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Verein Hilfe für Frauen e.V.<br />

Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Auch 23 Privatpersonen sind Mitglied im <strong>CBE</strong>. π<br />

Der Stamm 15


16 Projekte<br />

Projekte<br />

„Die Generationen-<br />

Werkstatt war eine<br />

wunderbar bereichernde<br />

Erfahrung!“<br />

– Christa Bredenbeck<br />

GenerationenWerkstatt<br />

Nach dreijähriger Laufzeit endete im Oktober <strong>2011</strong> die GenerationenWerkstatt,<br />

in der vielfältige Projekte entstanden und in gemeinsamer Arbeit von<br />

„Jung und Alt“ umgesetzt wurden. Dieses intergenerative Bildungsprojekt<br />

wurde von der Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert.<br />

Früher wurden viele handwerkliche und hauswirtschaftliche Kenntnisse<br />

innerhalb der Familie weitergegeben. Gerade die ältere Generation hat diese<br />

Zeiten erlebt und wendet noch heute viele dieser Fähigkeiten an. Doch<br />

schrumpfen durch die veränderten Lebensgewohnheiten zunehmend die<br />

Räume, in denen sich Menschen verschiedener Generationen begegnen und<br />

voneinander lernen können.<br />

Mit der gemeinsamen Projektarbeit konnte die GenerationenWerkstatt die<br />

Brücke zwischen den Generationen bauen. Dabei war „der Weg das Ziel“,<br />

um das Wissen zu vermitteln.<br />

Die Jugendlichen bestimmten mit ihrer Idee das Ergebnis, das erarbeitet<br />

werden sollte. Die Älteren kannten die einzelnen Arbeitsschritte und leiteten<br />

die Jugendlichen an. Mit allen Beteiligten wurde das Projekt zuvor besprochen<br />

und der Ablauf festgelegt. In kleinen Generationen-Teams von zumeist<br />

ein bis zwei Älteren und zwei bis drei Jugendlichen wurden die Projekte dann<br />

umgesetzt. Dies schuf den verlässlichen Rahmen in dem sich das nötige<br />

Wissen am besten vermitteln ließ und sich die Menschen verschiedener<br />

Generationen intensiv kennenlernen konnten. Ω


Mit ihrer „Projekte-Struktur“, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch<br />

aus einer Vielzahl von Einzelaktivitäten bestand, bot die Generationen-<br />

Werkstatt ein Höchstmaß an individueller Gestaltbarkeit des eigenen Engagements.<br />

Diese Form der Partizipation war gerade in Bezug auf die Jugendlichen<br />

ein Schlüssel zum Erfolg, was sich nicht zuletzt an der Tatsache zeigt,<br />

dass ausnahmslos alle gestarteten Projekte bis zum selbst gewählten<br />

Ergebnis führten!<br />

Viele der Projekte lagen im hauswirtschaftlichen Bereich. Dabei wurden<br />

verschiedene Marmeladensorten eingekocht, Likör angesetzt, Jugendliche<br />

backten Torten und Kuchen oder kochten sogar 3-Gänge-Menüs, zu<br />

denen sie andere Jugendliche und Senioren aus dem Stadtteil einluden. Im<br />

Rahmen der GenerationenWerkstatt fand auch das 1. Generationenfest<br />

in Heißen statt. Dafür backten über 20 Schüler mit sechs Backexpertinnen<br />

in sechs Generationen-Teams 15 Kuchen und luden alle Senioren des<br />

Stadtteils ein.<br />

An handwerklichen Projekten waren vor allem Textilprojekte beliebt, bei<br />

denen sich die Jugendlichen selbst Taschen, Socken oder Kleidungsstücke,<br />

wie z.B. eine mittelalterliche Hose, anfertigten. In anderen Projekten<br />

wurde gestickt oder gewebt. In einem Holzprojekt bauten drei Schüler in<br />

monatelanger Arbeit einen Turniertischkicker. Auch ein selbst entworfener<br />

Sessel wurde begonnen, an dem noch über das Projektende hinaus weiter<br />

gearbeitet wird.<br />

Die Jugendlichen konnten selbst entscheiden, ob sie die Ergebnisse für sich<br />

selbst erarbeiten, wie z.B. Taschen, Kleidungs- oder Möbelstücke, oder<br />

sich mit ihren Projektideen für das Gemeinwesen ehrenamtlich engagieren,<br />

wie z.B. beim Generationenfest oder in Kochprojekten. Sie erhielten zum<br />

Abschluß ihres Projektes eine Urkunde, in der alle Arbeitsschritte und ihre<br />

besonderen Leistungen detailliert beschrieben wurden.<br />

Den älteren Ehrenamtlichen war der Respekt der Jungen vor ihrem Können<br />

sicher. Gerade Frauen mit ihren angehäuften hauswirtschaftlichen Kenntnissen<br />

konnten feststellen, dass ihre Fertigkeiten in der heutigen Gesellschaft<br />

nicht mehr selbstverständlich sind. Neben der Aufwertung von häuslichem<br />

Wissen, entstand auch ein neues Verständnis füreinander.<br />

Bei einem Abschlussworkshop am 9. Januar wurde das Konzept und die<br />

Methoden öffentlich vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert, wie sich die<br />

Idee weiterführen lassen könnte. Dazu wurde auch eine Dokumentation<br />

erstellt, die im Ladenlokal kostenlos erhältlich ist. π<br />

Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />

Projekte 17


Kreis der Bergbauinteressierten<br />

Seit über sechs Jahren trifft sich ein Kreis von ehemaligen Bergleuten und<br />

Bergbauinteressierten in Heißen. Die Gruppe entstand im Rahmen<br />

eines Projektes, bei dem vornehmlich Zeitzeugen zwei Ausstellungen zur<br />

Mülheimer Bergbauvergangenheit ehrenamtlich gestalteten.<br />

Der für Interessierte offene Kreis trifft sich rund alle zwei Monate zu Stammtischen<br />

in der ehemaligen Bergarbeitergaststätte Fünte. Dabei referieren die<br />

Beteiligten abwechselnd über verschiedene geschichtliche Themen, tauschen<br />

Informationen, Erfahrungen und Erlebnisse aus und planen Exkursionen<br />

zu montanhistorischen Stätten.<br />

Das <strong>CBE</strong> begleitet die auf 45 Personen angewachsene Gruppe, die auch ehrenamtlich<br />

aktiv ist. Sie gestaltete im Kulturhauptstadtjahr 2010 eine weitere<br />

Bergbauausstellung in der Fünte: Bergbau in Heißen III–Geschichte(n) vom Pott.<br />

Der Kreis unterstützt zudem die ehrenamtlichen Anstrengungen von Vereinen,<br />

die das bergbaugeschichtliche Erbe Mülheims erhalten und kommenden<br />

Generationen vermitteln wollen. So halfen Gruppenmitglieder dem Mülheimer<br />

Bergbauverein Initiativkreis Bergbau- und Kokereiwesen e.V.<br />

(IBK) bei der Wiederaufstellung eines jahrzehntelang verschollen geglaubten<br />

Gedenksteins.<br />

Ulrich Turck, ein Mülheimer Unternehmer, wusste aus einem früheren <strong>Jahresbericht</strong><br />

von dem Kreis und wandte sich an das <strong>CBE</strong> als er 2009 sprichwörtlich<br />

in Nachbars Garten auf einem Stein die Inschrift „Zeche Rosenblumendelle“<br />

wiedererkannte. Der Vorsitzende des IBK Lars van den Berg,<br />

seit 2006 im Bergbaukreis engagiert, konnte feststellen, dass es sich um<br />

den 1912 im Ehrenhof der Zeche aufgestellten Gedenkstein handelt, der an<br />

die Abteufung der damaligen drei Schächte erinnerte.<br />

Unter Vermittlung des <strong>CBE</strong> konnte eine Unterstützergruppe zusammengebracht<br />

werden, die dem IBK dabei half, das rund zweieinhalb Tonnen<br />

schwere Denkmal zu bergen, zu restaurieren und an seinem ursprünglichen<br />

Platz wieder aufzustellen.<br />

Allen voran das THW Mülheim, das mit vielen ehrenamtlichen Helfern den<br />

tief in der Wiese versunkenen Koloss bergen konnte. Auch den Transport<br />

des Steins zur Steinbildhauerei Klingberg, in der Peter Klingberg ihn mit all<br />

seinem Können restaurierte, und danach an seinen Aufstellungsort, bewältigten<br />

die Freiwilligen des THW. Durch Mitglieder des Bergbaukreises konnte<br />

die Geschichte des Gedenksteins recherchiert werden. Ebenso stellten sie<br />

den Kontakt zu Arne-Björn Brinken her, der als Bezirksvertreter die letzten<br />

finanziellen Hürden für das Projekt überwinden half. Der Besitzer des<br />

ehemaligen Zechengeländes Horst Detmers stellte den Gedenkstein an<br />

seinem Originalplatz wieder auf.<br />

Mit dem Zuschuss, vielen Spenden und tatkräftiger Unterstützung wurde das<br />

Denkmal für die Nachwelt erhalten und wird ein weiterer Anlaufpunkt für die<br />

Führungen des IBK zur Mülheimer Bergbaugeschichte sein. Zum Tag der 45jährigen<br />

Zechenstilllegung wurde der Gedenkstein unter großer Anteilnahme<br />

zahlreicher Bergbauinteressierter feierlich wieder eingeweiht. Mülheim ist<br />

um ein weiteres Zeugnis seines bergbaugeschichtlichen Erbes reicher. π<br />

Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />

18 Projekte


Service Learning – Verantwortung lernen<br />

Kinder und Jugendliche engagieren sich außerhalb der<br />

Schule und lernen für’s Leben<br />

Die Idee, die sich hinter dem Begriff verbirgt ist, dass<br />

Kinder und Jugendliche sich ihrer eigenen Stärken und<br />

Kompetenzen bewusst werden und diese Fähigkeiten<br />

für das Gemeinwohl ehrenamtlich einbringen.<br />

Was kann ich, das anderen nützt?<br />

Von Lehrern angeleitet, setzen sich Schüler mit dieser<br />

Frage auseinander. Sie erkunden ihr soziales Umfeld<br />

und entdecken Gegebenheiten, die sie mit gestalten<br />

wollen und in die sie sich mit ihren Stärken und<br />

Interessen einbringen können. Dazu bedarf es Lehrer,<br />

die bereit sind, sich als Prozess- und Wegbegleiter<br />

der Schüler und ihrer Ideen zu verstehen. Pädagogen,<br />

die sich selbst auch auf den Weg in den Stadtteil<br />

machen und Vereine und andere gemeinnützige<br />

Organisationen für diese Ideen gewinnen können. Die<br />

Institutionen öffnen sich ebenfalls, greifen die Impulse<br />

von Außen auf und ermöglichen kurzfristige (ein<br />

Tag oder eine Woche) oder auch langfristige Projekte<br />

(ein halbes oder ganzes Schuljahr).<br />

Das <strong>CBE</strong> berät individuell bei der Gestaltung von<br />

Service Learning.<br />

Bereits im dritten Jahr bietet die Lehrerin Frau Brigitte<br />

Walter-Böing im Rahmen des Wahlpflichtfachs der<br />

9. Klassen an der Gustav-Heinemann Gesamtschule<br />

Bürgerschaftliches Engagement an. Die ersten Unterrichtsstunden<br />

dienen der Vermittlung der Idee des außerschulischen<br />

Lernens. Denn Schüler sind es oft nicht<br />

gewohnt, dass ihre eigenen Interessen gefragt sind<br />

und dass das Ziel erst einmal selbst entwickelt werden<br />

muss. In einem nächsten Schritt kommen bereits<br />

kooperierende Institutionen (wie z.B. Kindergärten,<br />

Grundschulen, Seniorenheime, oder z.B. ein Reitverein)<br />

in die Schule und stellen sich den Schülern vor.<br />

Gleich im Anschluss treffen die Schüler ihre Wahl und<br />

dann geht ihr Einsatz auch schon los. Dieser wird am<br />

Ende des Jahres mit einem Zertifikat belohnt, das auch<br />

in der Bewerbungsmappe einen guten Eindruck machen<br />

wird (rechts).<br />

„Jetzt ist mir nicht<br />

mehr so langweilig<br />

und ich tu<br />

was Gutes!“<br />

– Noreen<br />

Die Idee des Engagements von Schülern außerhalb der<br />

Schule zieht Kreise.<br />

Frau Sabine Schröer, Lehrerin an der Schule am Hexbachtal<br />

hörte von einer Kollegin in Wuppertal, die Service<br />

Learning durchführte, und fand die Idee „einfach klasse“.<br />

Sie setzte sich mit Katharina Wehner im <strong>CBE</strong> in Verbindung<br />

und entwickelte ihr Konzept. Jugendliche Helfer –<br />

Helfen als Unterricht, so lautet ihr Motto, mit dem sie<br />

ihren Schülern die Möglichkeit gibt, sich zu engagieren.<br />

Auch sie wurden in der Schule vorbereitet und übten<br />

ein, wie man sich in der Einrichtung vorstellt und welche<br />

Fragen geklärt werden müssen, bevor es zu einem<br />

Einsatz kommt. Dann gingen sie gemeinsam in den<br />

Stadtteil und schauten sich vor Ort nach Institutionen<br />

und Einsatzmöglichkeiten um. Einige Schüler brachten<br />

auch schon ihre eigenen Ideen mit. Sie sind in Kindergärten,<br />

in Grund- und Sonderschulen im Einsatz und<br />

auch im Krankenhaus, in einer Hundeauffangstation und<br />

in einer Moschee.<br />

Wenn Sie Interesse haben, ein Projekt zum Thema<br />

Verantwortung Lernen an Ihrer Schule umzusetzen,<br />

wenden Sie sich an uns. π<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18.<br />

Projekte 19


20 Projekte<br />

Die Schmökerstube<br />

Suchen und finden, schnuppern und stöbern - Die Schmökerstube<br />

„Sollte mein Haus eines Tages unter der Last meiner Bücher zusammenbrechen,<br />

so ist dies auch Ihre Schuld...“<br />

Natürlich wünschen wir vom <strong>CBE</strong> niemandem ein solches Unglück.<br />

Dennoch hatten wir und auch die 25 ehrenamtlichen Kräfte, von denen die<br />

Schmökerstube seit ihrer Eröffnung im Mai 2007 betrieben wird, viel Freude<br />

an diesem Eintrag im Gästebuch.<br />

Im vierten Jahr seines Bestehens konnte das kleine Bücher-Antiquariat in<br />

der Wallstraße seinen Erfolgskurs weiter fortsetzen. Viele interessierte<br />

Bücherfreunde nutzen den Dienstag- und Donnerstagnachmittag oder den<br />

Samstagvormittag, um in Ruhe in alten Bücherschätzen zu stöbern, die<br />

zu günstigen Preisen dort angeboten werden. Unter ihnen befindet sich eine<br />

große Zahl treuer Stammkunden. Aber auch, wer das Antiquariat zum<br />

ersten Mal besucht, und dessen Neugier geweckt ist, schaut sich gerne um.<br />

Alle Genres, die man in einem Buchladen findet, sind auch hier vertreten.<br />

Es gibt Romane, Taschenbücher, Reise- und Kinderliteratur, Sachbücher zu<br />

unterschiedlichsten Themen, Klassiker, Bild- und Kunstbände, Geschenkbücher,<br />

Kochbücher, CDs, Schallplatten und einiges mehr.<br />

Die gut erhaltenen, gebrauchten Bücher stammen ausschließlich aus<br />

Spenden von Mülheimer Bürgern. Die Einnahmen aus dem Bücherverkauf<br />

kommen zu gleichen Teilen der Stadtbibliothek und dem <strong>CBE</strong> – Projekt<br />

Leseförderung zu gute, für das die Schmökerstube auch ein Veranstaltungsort<br />

ist, denn: „...Literatur ermutigt“, wie es weiter in unserem Gästebuch heißt!<br />

Die Schmökerstube ist ein Gemeinschaftsprojekt des <strong>CBE</strong> mit dem Freundeskreis<br />

der Stadtbibliothek Mülheim an der Ruhr e.V. und wird von der<br />

Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert. π<br />

Öffnungszeiten: Di. und Do. 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr<br />

Addresse: Wallstraße 7, 45468, Mülheim an der Ruhr<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Foto: WAZ


„Ich brauche nicht<br />

gut lesen können.<br />

Ich werde später mal<br />

Profi-Fußballer!“<br />

„Und wie willst du dir<br />

sicher sein, dass man<br />

dich nicht über’s Ohr haut,<br />

wenn du deinen Vertrag<br />

nicht richtig<br />

lesen kannst...?“<br />

Leseförderung<br />

Lesen soll Laune machen – Das Projekt Leseförderung<br />

„... Literatur ermutigt.“ Dieses Zitat aus dem Gästebuch der Schmökerstube,<br />

das hier bereits im Artikel über das ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Verwendung<br />

fand, eignet sich auch ganz hervorragend zur Beschreibung des<br />

Projekts Leseförderung. Denn dies ist eines der Ziele, die die Ehrenamtlichen<br />

dieses Projekts immer im Auge haben: Die Stärkung des Selbstvertrauens<br />

der Kinder und der Spaß am Umgang mit Büchern und Geschichten.<br />

Die Leseförderung, die das <strong>CBE</strong> organisiert, soll keine Verlängerung des<br />

Deutschunterrichts sein, den die Kinder am Vormittag in der Grundschule<br />

besuchen. Es geht eher darum, Freude an Geschichten überhaupt erst zu<br />

wecken. Und es geht darum, zu motivieren, selbst mal ein Buch in die Hand<br />

zu nehmen, um zu erahnen, welche neuen Welten sich einem durch das<br />

Lesen eröffnen können.<br />

Spaß soll es machen, das Lesen. Die Mittel, die dafür eingesetzt werden,<br />

damit dies auch so ist, beschränken sich nicht nur auf Bücher. Es wird<br />

gelesen, gemalt, gespielt, gebastelt, noch ein bisschen gelesen, herumgealbert<br />

und vor allem – viel erzählt. Das Vertrauensverhältnis zwischen den<br />

Ehrenamtlichen und den Kindern ist in vielen Gesprächen gewachsen,<br />

denn sie nutzen zum Beispiel die ruhige und gemütliche Atmosphäre in der<br />

Schmökerstube, um sich richtig kennen zu lernen. Oder sie besuchen<br />

das Medienhaus und schauen sich Atlanten an, damit sie sich gegenseitig<br />

etwas über ihr Herkunftsland erzählen können.<br />

Die Gemeinschaftsgrundschule an der Zunftmeisterstraße ist Kooperationspartner<br />

des <strong>CBE</strong>. Von dort kommen viele Kinder zur Leseförderung, die<br />

bisher nicht oft mit Büchern in Berührung gekommen sind und manchmal<br />

auch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Dass es aber<br />

nicht nur gut für die Schulnote ist, wenn man gut lesen kann, sondern es<br />

richtig cool sein kann, vermittelt dieser kurze Wortwechsel, den wir vor<br />

kurzem bei der Leseförderung beiläufig aufgeschnappt haben (siehe links). π<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Projekte 21


Engagement braucht Leadership<br />

Dass Vereinsvorstände nicht immer einen leichten Stand haben und dass<br />

viele Vereine Probleme haben, die Vorstandsposten zu besetzen, ist Anlass<br />

für ein Modellprojekt der Robert Bosch Stiftung, das seit <strong>2011</strong> unter dem<br />

etwas sperrigen Titel „Engagement braucht Leadership“ umgesetzt wird.<br />

Mülheim ist, neben Bremen und Halle, eine von drei Kommunen, in der<br />

die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit lokalen Freiwilligenagenturen,<br />

Modelle zur Besetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Vereinsvorstände<br />

entwickelt.<br />

Vereine leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Stadtgesellschaft und<br />

bürgerschaftliches Engagement findet nach wie vor in hohem Maße im<br />

Rahmen gemeinnütziger Vereine statt. Allerdings nimmt aus vielerlei<br />

Gründen die Bereitschaft, Vorstandsaufgaben zu übernehmen ab. Damit<br />

Vereine weiterhin in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen, braucht es<br />

mehr Öffentlichkeit für dieses Thema und besondere, strukturelle Förderung<br />

für die Aktiven.<br />

Das <strong>CBE</strong> hat sich zu Beginn des Projektes ein Bild von der Situation in den<br />

Mülheimer Vereinen gemacht. Mit einer Fragebogen-Aktion wurden 300<br />

Vereine gebeten, ihre Sicht der Vorstandssituation und vor allem eigene<br />

Unterstützungsbedarfe einzubringen.<br />

Die Resonanz auf die Umfrage und die begleitenden Presseartikel war groß<br />

und schon zu diesem Zeitpunkt meldeten sich auch Mülheimer, die sich<br />

vorstellen könnten, Vorstandsarbeit zu unterstützen.<br />

Die Auswertung dieser Fragebögen bildete dann die Grundlage für zwei<br />

Workshops mit Vorstandsvertretern unterschiedlicher Vereine.<br />

Hier wurde in einer offenen und produktiven Atmosphäre über Vieles<br />

gesprochen, was im Vereinsleben selbst häufig keinen Platz findet. Neben<br />

der Suche nach Unterstützung gab es aber auch über die Vereinsgrenzen<br />

hinweg Angebote, sich gegenseitig zu helfen.<br />

Sechs Bausteine für die mögliche Unterstützung der Vorstandsarbeit in<br />

Mülheim wurden entwickelt. Sie reichen von speziellen Fortbildungen über<br />

den Aufbau von Beratungsangeboten und Netzwerken bis zur gemeinsamen<br />

Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />

Zumindest einige dieser Ideen sollen in einer zweiten Projektphase ab<br />

Frühjahr 2012 gemeinsam mit den Vereinen in Mülheim umgesetzt<br />

werden. π<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

22 Projekte


„Die vom <strong>CBE</strong> angebotenen<br />

Workshops und regelmäßigen<br />

Zusammenkünfte unterstützen diese<br />

Arbeit noch zusätzlich und hierdurch<br />

gewonnene Kenntnisse sind nicht<br />

nur in der Arbeit im<br />

Sprachenpool nützlich.“<br />

– Marion Pilz<br />

„Ich möchte den Menschen,<br />

die nicht in der Lage sind, einen<br />

Dolmetscher zu bezahlen, mit meinen<br />

Sprachkenntnissen behilflich sein.<br />

Außerdem können ich und auch die<br />

Personen, die meinen ehrenamtlichen<br />

Dienst brauchen,<br />

neue Kontakte knüpfen.“<br />

– Stella Karimian<br />

Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />

Sprachkundige bauen Brücken zwischen den Kulturen<br />

In fast allen Lebenssituationen hat Kommunikation eine wichtige Schlüsselrolle.<br />

Unter den sogenannten „Muttersprachlern“ schon nicht ganz<br />

konfliktfrei, kann sie zu einem großen Problem werden, wenn man sich rein<br />

sprachlich nicht versteht. Gerade Neuzugewanderten kann ein intensives<br />

Gespräch z.B. beim Arzt oder bei einem Elterngespräch im Kindergarten<br />

oder der Schule schwer fallen.<br />

Um bei der Verständigung in solchen und anderen Gesprächssituationen<br />

zu helfen, gibt es beim <strong>CBE</strong> die Ehrenamtlichen Sprachvermittler.<br />

Diese stellen ihre Sprachfähigkeit und interkulturelle Kompetenz unentgeltlich<br />

zur Verfügung, um „Sprachlosigkeit“ bei Migranten zu vermeiden<br />

und Mülheimer Behörden oder soziale Einrichtungen in ihrer Arbeit zu<br />

unterstützen.<br />

Zurzeit engagieren sich im Projekt 18 ehrenamtliche Sprachvermittler mit<br />

15 unterschiedlichen Sprachen und kulturellen Hintergründen. Die<br />

Sprachvermittler sind zweisprachig und verfügen über fundierte Deutschkenntnisse.<br />

Sie interessieren sich für interkulturelle Begegnungen und<br />

kommen meist selber aus einem anderen Land und möchten Ihre Erfahrungen<br />

weitergeben. Sie sehen sich als Vermittler zwischen den Kulturen,<br />

um einen wertschätzenden Umgang miteinander zu schaffen und sprachliche<br />

als auch kulturelle Hürden zu überbrücken.<br />

Gefördert wird das Projekt von der Leonhard-Stinnes-Stiftung. π<br />

Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />

Projekte 23


„Ich hätte mich gerne schon<br />

früher ehrenamtlich engagiert,<br />

aber der Beruf ließ mir dafür<br />

keine Zeit. Jetzt kann ich das<br />

endlich nachholen.“<br />

24 Projekte<br />

– Erich Reichertz<br />

Das EFI-Projekt<br />

Ein Netzwerk für engagierte Mülheimer<br />

EFI steht für ‚Erfahrungswissen für Initiativen’. So heißt das sehr erfolgreiche<br />

Projekt, das bereits seit sechs Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen<br />

gefördert wird, nachdem es zuvor drei Jahre Bundesmodellprojekt war.<br />

Ich für mich.<br />

Ich mit anderen für mich.<br />

Ich mit anderen für andere.<br />

Andere mit anderen für mich.<br />

Dieses Motto ist für viele der Teilnehmer am EFI-Projekt – die sogenannten<br />

„EFIs“ – inzwischen zum Leitmotiv geworden. Denn nur, wenn die eigenen<br />

Interessen und Fähigkeiten die Grundlage für das Engagement bilden, ist man<br />

langfristig und ‚mit dem Herzen’ bei der Sache.<br />

Mitmachen können engagierte Mülheimer, die nicht mehr im Berufsleben<br />

stehen und ihre Fähigkeiten und Erfahrungen nun nutzen wollen, um –<br />

zusammen mit anderen – gemeinnützige Projekte auf den Weg zu bringen.<br />

Den Einstieg ins Projekt stellt eine Qualifizierung dar, die das <strong>CBE</strong> als<br />

Anlaufstelle für die EFIs anbietet. Darin werden unter anderem Kenntnisse<br />

über Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising vermittelt,<br />

allem voran jedoch der Blick auf die eigenen Ressourcen und die eigene<br />

Motivation geschärft. Die zentralen Fragen lauten: „Wofür möchte ich mich<br />

wirklich einsetzen? Was ist mir eine Herzensangelegenheit?“<br />

Gemeinsam entwickeln die Teilnehmer neue Ideen oder schaffen geeignete<br />

Rahmenbedingungen für die Ideen, mit denen sie bereits ins <strong>CBE</strong> kamen.<br />

So hatte zum Beispiel Erich Reichertz die Idee, ein Nachbarschaftsprojekt<br />

aufzubauen, um bedürftige Menschen mit kleinen handwerklichen Dienstleistungen<br />

zu unterstützen. Der Weg von der Idee zur Umsetzung war ihm<br />

vor der EFI-Qualifizierung noch nicht klar. Danach kam er jedoch hoch<br />

motiviert zurück und baute zielstrebig das Projekt Heinzelwerk auf. Das <strong>CBE</strong><br />

und das Diakonische Werk bieten als Träger den notwendigen Rahmen<br />

für ein solches Projekt. Denn auch Themen wie Versicherungsschutz und<br />

Auftragsverwaltung spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung solcher<br />

Ideen.<br />

Ilse Schwarzer war es vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen ein Anliegen,<br />

Alleinerziehende zu stärken. So baute sie, mit Hilfe der anderen EFI -<br />

Teilnehmer, das Projekt Lila Feen auf. Als Träger konnte sie das Diakonische<br />

Werk und die Evangelische Familienbildungsstätte gewinnen, die ihr mit<br />

ihrer Infrastruktur professionell den Rücken stärken.<br />

Andere Ideen wie KIM (Kultur in Mülheim), die Zeitzeugenbörse oder Mario<br />

& Nette wurden erst im EFI-Netzwerk geboren.<br />

Die Initiatorinnen von KIM, Renate Beckmann und Marlies Schröder, wollen<br />

mit ihrem Projekt das kulturelle Leben in Mülheim bereichern und dabei<br />

die jungen Künstler dieser Stadt fördern. Seit April dieses Jahres ist an jedem<br />

ersten Donnerstag im Monat „KIM-Tag“ in Rick’s Café und der Besucherandrang<br />

spricht für sich. Ω


An Mario & Nette sind gleich vier der EFIs beteiligt. Mit selbstgebauten<br />

Marionetten wollen sie Jung und Alt gleichermaßen fesseln. Unentgeltlich<br />

treten sie mit eigenen Stücken in Kindergärten und Seniorenheimen auf.<br />

Mit der Zeitzeugenbörse wollen Brigitte Reuß und Elke Kurschat erlebte<br />

Geschichte als Teil einer Erinnerungskultur und den Dialog zwischen den<br />

Generationen fördern. Neben dem monatlichen Treffen gehen die Zeitzeugen<br />

auch in Schulen und Seniorenheime, um dort von ihren Lebenserfahrungen<br />

zu berichten. Dabei herrscht meist andächtiges Schweigen.<br />

Die Erzählungen werden aufgenommen und dokumentiert, eventuell soll<br />

sogar mal ein kleines Buch daraus entstehen.<br />

Viele weitere EFI-Projekte sind in den letzten Jahren in Mülheim entstanden.<br />

Darunter das Wohnprojekt LINA- Leben in Nachbarschaft, Mit Abschieden<br />

leben, Zeit für Kunst, das Malstübchen und andere mehr. Durch den Austausch<br />

von Erfahrungen und Interessen entstehen immer wieder neue<br />

Ideen und jedes Jahr kommen nach der Qualifizierung zehn weitere EFIs<br />

hinzu. Das <strong>CBE</strong> begleitet als Anlaufstelle die EFIs je nach Bedarf bei der<br />

Planung und Umsetzung der Projekte und vermittelt geeignete Kooperationspartner.<br />

Mit den fast 40 EFIs, die seit 2006 qualifiziert wurden, ist in Mülheim inzwischen<br />

ein regelrechter „Kompetenz-Pool“ entstanden. Die meisten<br />

der Teilnehmer kommen bis heute zu den regelmäßigen Treffen, die das<br />

<strong>CBE</strong> organisiert.<br />

Auch der monatliche Stammtisch findet großen Zulauf und neue Interessenten<br />

sind hier immer herzlich willkommen.<br />

Aus dem EFI-Netzwerk heraus entstand auch die Idee einer eigenen Internet-<br />

Seite für EFI-Mülheim. Ein Redaktionsteam trifft sich regelmäßig im<br />

<strong>CBE</strong> um den Internetauftritt aufzubauen und inzwischen ist die Seite an den<br />

Start gegangen.<br />

Damit ist Mülheim die erste Stadt im Ruhrgebiet mit einer eigenen EFI-Seite!<br />

Näheres zu EFI und den Projekten finden Sie unter www.efi-mh.de π<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

„Den Menschen helfen, damit<br />

diese ihren Kindern starke<br />

Vorbilder sein können, macht viel<br />

Freude - und das Zusammensein<br />

mit den Kindern bringt viel<br />

Fröhlichkeit ins Leben“<br />

– Ilse Schwarzer<br />

„Wir EFIs setzen unsere<br />

Kompetenzen für Ideen ein,<br />

mit denen wir uns identifizieren.<br />

Durch unser Engagement bereichern<br />

wir nicht nur unser eigenes Leben<br />

und das anderer, sondern wirken<br />

auch aktiv am Leben in der<br />

Stadt Mülheim mit.“<br />

– Redaktionsteam EFI<br />

Projekte 25


Ausbildungspaten für Mülheim<br />

Mit Unterstützung geht vieles leichter...<br />

vor allem, wenn es sich um so etwas Wichtiges und<br />

oftmals Beschwerliches handelt wie die Ausbildungsplatzsuche.<br />

Da ist es gut, wenn sich jemand der Sorgen<br />

und Nöte des Jugendlichen annimmt, dessen Stärken<br />

kennt und ihn motiviert. Patenschülerin Sueda: „Ich<br />

wollte eine Patin, der ich vertrauen und mit der ich Spaß<br />

haben kann.“<br />

Lolita Paul-Heuft ist die Patin, bei der sie Vertrauen und<br />

Spaß im Umgang miteinander fand. Einen Ausbildungsplatz<br />

in 2012 bei einem Mülheimer Zahnarzt gibt<br />

es zudem auch noch. Damit Ausbildungspatenschaften<br />

gelingen, werden Paten auf ihre Aufgabe gut<br />

vorbereitet.<br />

Am Anfang einer jeden Patenschaft steht eine zweiteilige<br />

Qualifizierungsphase der Paten. Im ersten Teil<br />

geht es um die Erwartungen an eine Patenschaft<br />

und welche Rolle der Pate in der Begleitung des Jugendlichen<br />

einnehmen sollte. In dem zweiten Teil stellt<br />

sich das Netzwerk aus hauptamtlichen Mitarbeitern des<br />

Übergangs Schule-Beruf (Agentur für Arbeit, BuT-<br />

Schulsozialarbeit, RAA) den Paten vor. Bei Bedarf erhalten<br />

Paten dort Unterstützung und hilfreiche Tipps.<br />

Die Projektleiterin Katharina Wehner steht ebenfalls<br />

kontinuierlich als Ansprechpartnerin zur Verfügung und<br />

bietet regelmäßig Reflexionsabende und Fortbildungen<br />

an.<br />

Im Berufskolleg Lehnerstraße, das seit Ende des Jahres<br />

wie die Mülheimer Hauptschulen und die Realschule<br />

Stadtmitte, im Projekt mitarbeitet, wurde das Matchingverfahren<br />

erstmals als Speeddating durchgeführt.<br />

26 Projekte<br />

Foto: PR-Foto Köhring/PK<br />

Das hat den Vorteil, dass sich Schüler und Paten<br />

spielerisch kennen lernen können und selbst bestimmen,<br />

wer eine verlässliche Zusammenarbeit eingehen<br />

möchte. Denn eine gelungene Patenschaft entsteht<br />

dort, wo die Chemie stimmt.<br />

Jede Patenschaft ist ein Unikat<br />

Wie sich die einzelnen Patenschaften von da an entwickeln,<br />

ist so individuell wie die beiden Menschen, die<br />

sich in regelmäßigen Abständen treffen.<br />

Unser jüngster Ausbildungspate Tobias Schmidt (30<br />

Jahre) hat mit seinem Patenschüler nicht nur das<br />

Berufsziel Polizist herausfinden können, sondern auch<br />

an der Verbesserung der Schulnote in Mathematik gearbeitet.<br />

Da war die Freude groß, als sein Schützling anrief<br />

und die gute Note verkündete. Renate Beckmanns<br />

Erwartung ihre Patenschülerin in der Phase der Berufsfindung<br />

motivieren zu können, hat sich erfüllt und trägt<br />

erste Früchte. Lehrerin und Mutter bemerken ein<br />

„Aufblühen“ des Mädchens, das mehr an Selbstsicherheit<br />

gewinnt. Der Patenschüler von Herrn Köhnen möchte<br />

gerne Automechatroniker werden. Gemeinsam schauten<br />

sie sich in Autohäusern und Autowerkstätten um. Ein<br />

Vorstellungsgespräch für ein Praktikum in einer<br />

Autowerkstatt wurde zuvor eingeübt, so dass der Junge<br />

eine Zusage erhielt. π<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18


„Da meine Töchter nun<br />

erwachsen sind, wollte ich gerne<br />

ein Ehrenamt übernehmen,<br />

bei dem ich meine Erfahrungen<br />

an Jugendliche weitergeben<br />

kann.“<br />

– Bernd Hermes<br />

ILJA-Lotsen<br />

Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung<br />

ILJA-Lotsen startete im Rahmen einer Pilotphase im November 2010. Bei<br />

diesem Projekt begleiten ehrenamtlich tätige Lotsen einzelne Jugendliche<br />

mit Lernschwierigkeiten in der Übergangsphase Schule-Beruf und stehen<br />

ihnen mit Rat und Tat zur Seite ohne dabei das Interesse und Wohl des<br />

Schülers aus den Augen zu verlieren. Mit insgesamt sechs Lotsen kann das<br />

<strong>CBE</strong> auf eine kleine, aber erfolgreiche erste Runde zurückblicken.<br />

An zwei Mülheimer Förderschulen und einer Gemeinschaftshauptschule mit<br />

einer integrativen Klasse sind die Lotsen derzeit im Einsatz. Bernd Hermes<br />

ist einer von ihnen.<br />

Foto: Fabian Strauch, WAZ<br />

Seit einem Dreivierteljahr begleitet der Leiter der Sparkassen-Filiale am<br />

Berliner Platz einen Schüler von der Tersteegen Schule. Von Anfang an<br />

verstanden sich die beiden sehr gut. „Die Chemie muss stimmen, sonst<br />

kann man kein Vertrauensverhältnis aufbauen.“ Dies ist ein wichtiger Aspekt<br />

in der Arbeit mit dem Jugendlichen. Dann nimmt der Jugendliche von<br />

einem neutralen und verlässlichen Ansprechpartner, wie Herrn Hermes,<br />

auch eher Ratschläge an als von Lehrern oder Eltern.<br />

Ebenfalls bedeutsam ist, dass der Lotse gerne mit Jugendlichen arbeitet und<br />

sich auf dessen Lebenswelt und seine individuellen Bedürfnisse einlassen<br />

möchte.<br />

Je nach Bedarf des Jugendlichen unterstützt der Lotse seinen Schüler bei der<br />

Berufswahlorientierung, der Suche nach einem Praktikumsplatz, gibt<br />

Hilfestellung in schulischen Angelegenheiten oder hat einfach ein offenes<br />

Ohr für dessen Belange.<br />

Bei Herrn Hermes und seinem Schüler ist das Ziel, einen Ausbildungsplatz<br />

als Lokführer zu finden. Zusammen informierten sie sich, welche Voraussetzungen<br />

dafür erforderlich sind. Eine davon ist ein Praktikumsplatz in<br />

einem Elektrogeschäft, bei dessen Suche Herr Hermes seinen Schüler<br />

ebenfalls erfolgreich unterstützen konnte.<br />

Anhand von Qualifizierungsmaßnahmen werden die Lotsen auf ihre Aufgabe<br />

vom <strong>CBE</strong> vorbereitet und geschult. Unterstützung erhalten sie auch<br />

während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit durch die Projektleitung sowie durch<br />

das Netzwerk, das ihnen mit seinen Partnern (Schule, Agentur für Arbeit,<br />

u.v.m.) bei Fragen zur Berufswahl oder sozialen Angeboten weiter hilft.<br />

Regelmäßige Fortbildungen und Reflexionsabende zum Austausch untereinander<br />

werden ebenfalls begleitend angeboten. π<br />

Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />

Projekte 27


Kein Start ohne Ziel<br />

Der neue Name für das ZIEL-Projekt weist auch auf den<br />

neuen Fokus hin, den das bewährte Konzept, das<br />

für weitere drei Jahre von der Leonhard-Stinnes-Stiftung<br />

gefördert wird, nun hat. Mehr Schüler an mehr Schulen<br />

und Schulformen und vor allem Schüler, die gerade in<br />

der weiterführenden Schule starten, sollen vom ZIEL-<br />

Projekt profitieren. Das Projekt Kein Start ohne ZIEL wird<br />

somit in Mülheimer Hauptschulen und Realschulen<br />

attraktive Angebote anbieten.<br />

Was geschieht im Projekt?<br />

Über 30 ehrenamtliche Kursleiter bringen ihr Wissen,<br />

ihr Hobby und ihre Lebenserfahrung für Schüler ein. Das<br />

geschieht im freiwilligen Unterricht am Nachmittag<br />

oder parallel zu Förderstunden im Ganztagsunterricht.<br />

Die Angebotspalette reicht von der Deutsch-, Englisch-<br />

und Mathematikförderung, über Kurse im Nähen,<br />

Malen, Flugmodellbau, Ukulelenbau, Töpfern und<br />

Theaterspiel bis zur Rechtskunde mit Gerichtsrollenspiel.<br />

Das Besondere ist immer die Arbeit in kleinen Gruppen<br />

und der lebendige Generationendialog. Einige Beispiele<br />

wollen wir Ihnen hier vorstellen.<br />

Christa Held’s Küchengespräche<br />

Christa Held ist seit Beginn des ZIEL-Projekts im Jahre<br />

2005 dabei. Die ehemalige Fremdsprachenkorrespondentin<br />

war die erste Freiwillige, die ihr Wissen an Schüler<br />

der Hauptschule an der Bruchstraße weitergab. In<br />

kleinen Gruppen, intensiv und mit ganz viel Geduld übt<br />

sie mit den Schülern. Da sie selbst im Stadtteil lebt,<br />

wird sie oft von Schülern auf der Straße angesprochen.<br />

„Hallo Frau Held, wie geht es Ihnen?“,<br />

28 Projekte<br />

hört sie ab und zu von Eppinghofener Kindern.<br />

Zur Zeit ist sie an vier Tagen in der Woche in der Schule<br />

und stärkt die Schüler in Deutsch und Englisch.<br />

Darüber hinaus hat sie einen Kochkurs mit alleinstehenden<br />

Männern initiiert, der alle zwei Wochen in der<br />

Küche der Schule schnippelt und schmort.<br />

Irgendwann musste sie aus räumlichen Gründen ihren<br />

Deutschkurs in die Küche verlegen. Die große Küche<br />

hatte genügend Platz, so dass an einer der Küchenzeilen<br />

gekocht und in einer anderen Ecke des Raumes<br />

gelernt wurde. Das war eine Atmosphäre wie in einer<br />

Großfamilie. Es herrschte eine gute Stimmung. Es duftete<br />

fantastisch. Ohne dass es geplant war, hatte sich ein<br />

gemütliches und ungezwungenes Miteinander ergeben.<br />

Die Mädchen fühlten sich wohl und mochten die<br />

kochenden Männer auch gern. Keiner der Männer hat<br />

Enkelkinder. Deshalb war es vermutlich auch für sie von<br />

großer Bedeutung, das generationsübergreifende<br />

Zusammenkommen mitzuerleben. Hierfür muss Christa<br />

Held gedankt werden: Sie schafft es wunderbar, die<br />

Generationen zu verbinden. Was als Zufall begann,<br />

erwies sich später als Erfolgsrezept.<br />

„So etwas könnte man eigentlich weiter ausbauen“, meint<br />

Christa Held, was auch bald geschah.<br />

Eppinghofens guter Start in den Tag<br />

Im Rahmen der Aktionswoche Eppinghofens guter Start<br />

in den Tag traf sich die Kochgruppe um Christa Held mit<br />

Schüler der Zauberküche in der Gemeinschaftshauptschule<br />

an der Bruchstraße zum gesunden Frühstück. Ω


Gemeinsam hatten sie Orangensaft gepresst, Gemüse<br />

geschnippelt und schön drapiert, einen Kräuterdipp<br />

erstellt und eine Quarkspeise mit exotischen Früchten<br />

zubereitet. „Die Kiste mit Bio-Orangen habe ich hierfür<br />

extra aus Mallorca einfliegen lassen“, erzählt Gerhard<br />

Schmidt stolz.<br />

Und Minas teilt mit: „Das gemeinsame Essen hat großen<br />

Spaß gemacht.“ Christa Held ist mit dem Ergebnis<br />

zufrieden und freut sich über den geglückten Generationendialog.<br />

Das Alphabet und mehr – gelungene Sprachvermittlung<br />

für irakische Kinder<br />

Kinder, vor allem aus irakischen Familien, waren ohne<br />

Sprachkenntnisse in die Schule gekommen. Das<br />

Ehepaar Christel Schrör-Hilberath und Hermann Schrör<br />

half irakischen Kindern dabei, die deutsche Sprache<br />

zu erlernen.<br />

Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützten<br />

sie die Bemühungen der Gemeinschaftshauptschule an<br />

der Bruchstraße, des Schulamtes und der Regionalen<br />

Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

aus Zuwandererfamilien (RAA). Erstmals wurden<br />

so Kinder einer Styrumer Grundschule und Kinder der<br />

Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße als Lerngruppe<br />

zusammen gebracht. Die Kinder standen nämlich<br />

vor der besonderen Herausforderung, nicht nur die<br />

deutsche Sprache, sondern auch die lateinische Schrift<br />

neu erlernen zu müssen. Durch die Hilfe des Ehepaars<br />

Schrör-Hilberath wurden die Kinder in kleinen Gruppen<br />

zusätzlich zweimal in der Woche für zwei Stunden beim<br />

Schrift-Sprach-Erwerb unterstützt. Außerdem unternahmen<br />

die beiden mit den Kindern Exkursionen in den<br />

Stadtteil Eppinghofen und an die Ruhr. Die Schüler<br />

dankten es mit großer Freude und Herzlichkeit.<br />

Bau dir deine eigene Ukulele<br />

„Somewhere over the rainbow“ Der Song, mit dem der<br />

voluminöse Hawaiianer Israel Kamakawiwo’ole weltberühmt<br />

wurde, sollte der Lockruf für Schüler der Hauptschule<br />

an der Bruchstraße sein. Bau dir deine eigene<br />

Ukulele schlug Schreinermeister Dirk Jungbluth vor.<br />

Pascal und Patrick Schönfeld und Robin Ante folgten dem<br />

Ruf. Ursprünglich waren es sieben Schüler. Einige<br />

sprangen ab, aber die drei Jungs hielten durch und<br />

erfreuen sich an einer selbst gebauten Ukulele.<br />

Die WAZ und die NRZ berichteten am 21. Juli <strong>2011</strong>,<br />

dass beim Instrumentenbau Schüler der Hauptschule<br />

an der Bruchstraße für ihre Ausdauer belohnt wurden.<br />

„70 Stunden haben die Jungs mit dem Meister gezeichnet,<br />

Maß berechnet, Mahagoni-Hölzer gebogen, geraspelt,<br />

gefeilt, gehobelt, gesägt, geleimt und lackiert.“, schrieb Dr.<br />

Thomas Emons. Und er erfuhr von den Schülern, dass<br />

die Ausdauer das Schwierigste bei allem war. π<br />

Ansprechpartnerin: Marlies Rustemeyer, 0160/ 895 46 31<br />

Foto: Dr. Thomas Emons, WAZ<br />

Projekte 29


„Es war schon ziemlich<br />

aufregend vor einer ‚richtigen‘<br />

Kamera zu stehen, aber nachher<br />

waren wir alle stolz auf unseren<br />

eigenen Clip. Im vorbereitenden<br />

Kurs haben wir viele einfache<br />

Kniffe gelernt, um einen<br />

Text interessant und lustig<br />

zu gestalten.“<br />

30 Projekte<br />

– Leonie Arnold<br />

“Durch das <strong>CBE</strong> wurde es mir<br />

ermöglicht, die Erfahrung der<br />

Planung und Konzeption einer<br />

Fotoausstellung zu machen.”<br />

– Simon Hammer<br />

Kulturbotschafter<br />

Unsere Kulturbotschafter haben <strong>2011</strong> wieder zahlreiche, kreative Projekte<br />

umgesetzt. Sie waren mit Begeisterung dabei, haben viel gelernt und ihr<br />

Wissen an andere Jugendliche weitergegeben. Klingt interessant, finden Sie?<br />

Aber wer oder was sind eigentlich Kulturbotschafter?<br />

Die Beantwortung dieser Frage fällt nicht schwer, schließlich gibt es diese<br />

ehrenamtlich aktiven Jugendlichen bereits seit 2007. Es kann also auf<br />

einen großen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden: Kulturbotschafter<br />

sind junge Menschen die eigene Kulturprojekte umsetzen, um damit andere<br />

Jugendliche auf die kulturelle Vielfalt in Mülheim an der Ruhr aufmerksam<br />

zu machen. Diese jungen Menschen im Alter zwischen 13 und Anfang 20<br />

sind dabei gut vernetzt mit den Einrichtungen in ihrer Stadt. Sie engagieren<br />

sich in „ihrem“ Kulturbotschafterprojekt ehrenamtlich, entwickeln eigene<br />

Ideen, organisieren ihr Projekt und präsentieren ihre Ergebnisse.<br />

<strong>2011</strong> war für alle Beteiligten ein aufregendes Jahr. Im März gab es einen<br />

Wechsel in der hauptamtlichen Projektleitung, aber viel Zeit für ein zaghaftes<br />

Herantasten blieb nicht, das Jahr fing nämlich gleich mit einem großen<br />

Projekt an:<br />

Im März kamen filmbegeisterte Kulturbotschafter voll auf ihre Kosten.<br />

Gemeinsam mit der Peter Ustinov Stiftung hatten sie unter dem Motto<br />

Poesie trifft Kurzfilm die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Genre des Kurzfilms<br />

auseinanderzusetzen, eigene Texte zu verfassen und diese anschließend<br />

unter professioneller Anleitung durch Kameraleute und Medienprofis<br />

in sogenannte PoetryClips umzusetzen. Die Ergebnisse wurden auf<br />

den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen einem breiten Publikum<br />

präsentiert. Die beteiligten Kulturbotschafter können auf ihren PoetryClip<br />

besonders stolz sein, da er sich aus Sicht der Zuschauer in seiner Individualität<br />

deutlich von anderen Beiträgen abhob.<br />

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des <strong>CBE</strong> gestalteten sechs Kulturbotschafter<br />

eine Fotoausstellung zum Thema Mit anderen Augen.<br />

Die sechs Bilderstrecken waren genauso abwechslungsreich und vielfältig wie<br />

die jungen Kulturbotschafter selbst. Sie ernteten mit ihrer Ausstellung in<br />

der Sparkasse nicht nur viel Aufsehen, sondern vor allem sehr viel Lob.<br />

Viele Besucher zeigten sich beeindruckt und konnten kaum glauben, dass<br />

diese Bilder von so jungen Menschen gemacht wurden. In der Vorbereitung<br />

auf die Ausstellung wurde auch ein Workshop zum Thema Portraitfotografie<br />

besucht und man kann sagen: Es hat sich gelohnt! Das Projekt entwickelt<br />

sich seitdem zur Wechselausstellung: Im Herbst konnten einige der Bilder<br />

im Rahmen von Schlimm City, einer Veranstaltung des Ringlokschuppens,<br />

präsentiert werden. Seit Dezember <strong>2011</strong> sind sie nun in der Sozialagentur in<br />

Styrum zu sehen – weitere Ausstellungsorte werden folgen.<br />

Im Rahmen eines Stärken vor Ort Projektes beschäftigte sich unter dem<br />

Motto Zeichen der Zukunft – Eine Skulptur für Eppinghofen gleich eine ganze<br />

Gruppe junger Menschen, bestehend aus aktiven Kulturbotschaftern und<br />

Jugendlichen aus dem Jugendzentrum Stadtmitte, mit dem Stadtteil Eppinghofen.<br />

Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und Berufe im handwerklichkreativen<br />

Bereich standen bei den Jugendlichen im Mittelpunkt ihrer fast<br />

einjährigen Projektarbeit. Neben Führungen durch die Innenstadt wurden<br />

Betriebsbesichtigungen organisiert und Workshops durchgeführt. So<br />

lernten die Projektteilnehmer nicht nur die Arbeit mit Speckstein kennen,<br />

sondern wissen jetzt auch, wie T-Shirts professionell bedruckt werden. Ω


Die Erfahrungen und Erlebnisse der Jugendlichen wurden in einer filmischen<br />

Dokumentation lebendig und anschaulich dargestellt. Ein überlebensgroßer<br />

Fuß steht symbolisch für eine mögliche Skulptur im öffentlichen Raum in<br />

Eppinghofen.<br />

Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Einsätze der Kulturbotschafter ist<br />

sicher auch dieses Engagement: Eine junge Kulturbotschafterin äußerte<br />

den Wunsch, ihre Begeisterung für die Fotografie an Grundschulkinder zu<br />

vermitteln. Mit der offenen Ganztagsbetreuung der Kath. Grundschule<br />

Styrum (OGS Fröbelstraße) war schnell ein engagierter Partner gefunden.<br />

Über einen Zeitraum von sieben Wochen betreute sie hier, für je zwei<br />

Stunden, vier Kinder im Alter von acht und neun Jahren.<br />

Die Kinder lernten in dieser Zeit spielerisch die unterschiedlichen Perspektiven<br />

beim fotografieren und die Funktionsweise einer Kamera kennen.<br />

Sie erstellten Bilder und Collagen, gestalteten Fotorahmen, schminkten und<br />

verkleideten sich für ihre „Fotosession“. Ein Highlight des Workshops<br />

war der Besuch der Fotoausstellung im Oberhausener Gasometer, der den<br />

Kindern im Rahmen einer Führung die Arbeit professioneller Fotografen<br />

näher brachte. Bei der Abschlussveranstaltung stellten die Grundschüler dann<br />

ihre eigenen Werke ihren Mitschülern vor und luden sie zum Betrachten<br />

ihrer kleinen Ausstellung ein.<br />

Die genannten Beispiele bilden einen Teil des Spektrums der in <strong>2011</strong> durchgeführten<br />

Projekte ab. Weitere Informationen über das Engagement der<br />

Kulturbotschafter finden Sie auf der <strong>CBE</strong>-Homepage oder dem Facebookprofil<br />

der Kulturbotschafter.<br />

Wenn Sie Jugendliche kennen, die sich an dem Projekt beteiligen möchten<br />

oder eine tolle Projektidee haben, die sie gerne mit Jugendlichen gemeinsam<br />

umsetzen möchten, treten Sie gern mit uns in Kontakt! Wir bedanken<br />

uns bei der Leonhard-Stinnes-Stiftung für die Förderung des Projektes. π<br />

Ansprechpartnerin: Stephanie Ehlert, 0208/ 970 68-15<br />

„Ich fand es sehr<br />

interessant und schön an<br />

diesem Projekt teilzunehmen,<br />

da ich erst vor kurzem<br />

nach Mülheim an der Ruhr<br />

gezogen bin und es war<br />

großartig, auf diese Weise die<br />

Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />

kennen zu lernen.“<br />

– Sunita Idrizi<br />

“Die Umsetzung des Projektes<br />

hat großartig funktioniert und<br />

die Kinder waren mit<br />

Begeisterung bei der Sache –<br />

für mich die<br />

schönste Bestätigung!“<br />

– Lisa Marie Appel<br />

Projekte 31


Corporate<br />

Citizenship<br />

32 Corporate Citizenship<br />

RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />

Was ist der RUHRDAX? Als kostenlose Kontaktplattform bringt der<br />

RUHRDAX in nur zwei Stunden Unternehmen, die sich unentgeltlich<br />

engagieren möchten, und gemeinnützige Organisationen zueinander.<br />

Der RUHRDAX bietet den Teilnehmenden nicht nur innerhalb kurzer Zeit<br />

einen großen Überblick über interessante Einsatzmöglichkeiten für ihr<br />

Engagement, sondern gibt den Entscheidern auch die Möglichkeit, konkrete<br />

Projekte in den Aktivitätsfeldern „Helfende Hände“, „Know-how“ und<br />

„Sachmittel“ zu verabreden. Die Bitte um Geld ist dabei tabu. Die Teilnahme<br />

an der Veranstaltung ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung<br />

aber notwendig.<br />

Es fi nden auch Informationsveranstaltungen für Interessenten statt, die<br />

sich ein genaueres Bild über die Methode und Möglichkeiten des RUHRDAX<br />

machen möchten. Weitere Infos über den RUHRDAX gibt es im Internet<br />

unter www.ruhrdax.de. Ω


RUHRDAX <strong>2011</strong> – buntes Treiben im Foyer der Grugahalle<br />

Vor der Grugahalle in Essen dominierte herbstliches Grau – drinnen<br />

herrschte buntes Treiben: Die rund 150 Teilnehmer des diesjährigen<br />

RUHRDAX am 12. Oktober ließen sich von dem eher trüben Herbstwetter<br />

nicht die Lust am Handeln auf dem ehrenamtlichen Parkett nehmen.<br />

Ganz im Gegenteil – schon wenige Minuten nach der offiziellen Eröffnung<br />

durch den Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Staatssekretär im<br />

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Sport des Landes NRW, Prof.<br />

Klaus Schäfer sowie Dr. Bernhard Görgens, Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Essen AG, wurde die erste Vereinbarung notiert. Wie in jedem Jahr hatten<br />

sich zahlreiche Vertreter der gemeinnützigen Organisationen aufwändige<br />

Verkleidungen oder Modelle ausgedacht, um auf ihre Belange aufmerksam<br />

zu machen: so waren unter anderen übergroße Blüten und ein Riesen-Huhn<br />

im Käfig zu sehen, aber auch kleine „Roboter“.<br />

Bundesweites Ansehen und ein Gewinn für den Standort Ruhrgebiet<br />

Nach eineinhalb Stunden des „Handelns“ konnten die Organisatoren an<br />

diesem RUHRDAX – Nachmittag insgesamt 72 Vereinbarungen verkünden.<br />

Das Ergebnis, so Bernd Böddeling, Finanzvorstand der RWE Deutschland<br />

AG, im Gespräch mit dem ehrenamtlichen Moderator der Veranstaltung<br />

Tom Hegermann (WDR), sei gut und gleichzeitig Ansporn für den RUHRDAX<br />

im kommenden Jahr.<br />

Viele zufriedene Gesichter – neue Kontakte, anregende Gespräche<br />

Die vielen zufriedenen Gesichter der Teilnehmenden zeigten, dass sich der<br />

Aufwand gelohnt hatte. Zu den Vereinbarungen zählten beispielsweise das<br />

Anlegen eines Nutzgartens oder der Anstrich eines Künstlerraumes ebenso<br />

wie verschiedene Mitarbeiterschulungen oder die Unterstützung rund<br />

um grafische Aufgaben. Und selbst wer keine Vereinbarung in den Händen<br />

hielt, hatte von der Veranstaltung profitiert: Der RUHRDAX bietet eben<br />

auch eine Plattform für neue Kontakte und anregende Gespräche. Ω<br />

„Mit meinem Unternehmen<br />

biete ich in einem sensiblen Feld<br />

Dienstleistungen an, die sich nur schwer<br />

über eine Werbeanzeige vermitteln lassen.<br />

Vielmehr ist das erklärende, persönliche Gespräch<br />

mit potenziellen Kunden wichtig.<br />

Der RUHRDAX gibt mir die Möglichkeit, mit<br />

Einrichtungen ins Gespräch zu kommen<br />

und sie von meiner Unternehmensleistungen<br />

zu überzeugen.<br />

Für mich gibt es keine bessere<br />

Plattform als den RUHRDAX!“<br />

– Dagmar Nitsch-Musikant,<br />

anplanum, Marl<br />

Corporate Citizenship 33


Und wo liegt der Nutzen für die Unternehmen bei diesen Vereinbarungen?<br />

Gabriele Masthoff, Kreisgeschäftsführerin Mülheim/Essen des BVMW –<br />

Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft e.V. beschreibt es wie<br />

folgt: „Der RUHRDAX ist eine greifbare Möglichkeit für unsere Mitglieder eine<br />

Engagementpartnerschaft einzugehen. Die daraus resultierenden Teameinsätze<br />

können in diesem Zusammenhang unmittelbar zur Stärkung der Mitarbeiterbindung<br />

und zur Verbesserung der Unternehmenskultur beitragen. Wir erleben<br />

eine ideale Plattform für Unternehmer die sich für die Metropole Ruhr<br />

handfest engagieren wollen und sind weiterhin motiviert dabei.“<br />

Veranstalter des RUHRDAX <strong>2011</strong> waren das Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches<br />

Engagement, die RWE Deutschland AG und die Stadtwerke<br />

Essen AG. Gefördert wurde der RUHRDAX wieder von CP/COMPARTNER,<br />

Messe Essen, K+S Studios GmbH, der Firma Schultenhof als Caterer sowie<br />

dem BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Büro für intersektorale Kooperation<br />

Die Zielsetzung des Büro für intersektorale Kooperation<br />

(BISKO) ist die Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />

um eine langfristige, strategische und allen Beteiligten<br />

nutzbringende Form der Zusammenarbeit zwischen den<br />

verschiedenen Sektoren Wirtschaft, Kommune und<br />

Zivilgesellschaft zu ermöglichen.<br />

BISKO ist im Laufe des Jahres von einem Kernteam,<br />

bestehend aus <strong>CBE</strong>-Mitarbeitenden (Geschäftsführung<br />

und Dr. Jörg Ernst) gemeinsam mit drei Siemens-<br />

Mitarbeitenden – Mirco Winkler (Wirtschaftsjurist),<br />

Philipp Krämer (Projektmanager), Mareike Taudien<br />

(Kauffrau) – aufgebaut worden.<br />

Die Siemens-Mitarbeitenden gehören zum Nachwuchskreis<br />

von Siemens Energy, Werk Mülheim. Ziel des<br />

Nachwuchskreises ist, neben der eigenen Persönlichkeitsentwicklung,<br />

die Förderung eines „Networking“<br />

zwischen den einzelnen Nachwuchskräften. Elementarer<br />

Bestandteil des Nachwuchskreises ist u.a. die Bearbeitung<br />

selbst ausgesuchter Projekte, wobei deren<br />

Fokus auf ein soziales Engagement gewünscht ist.<br />

34 Corporate Citizenship<br />

Neben dem Kernteam nahmen am erweiterten BISKO-<br />

Arbeitskreis Guido Brücker und Thomas Konietzka<br />

für die Kommune (Stadt Mülheim) sowie für den zivilgesellschaftlichen<br />

Sektor Ursula Jakobs als Sprecherin<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände<br />

in Mülheim (AGW) und Lothar Fink (Geschäftsführer<br />

AWO) teil.<br />

Der erste BISKO-Ideenworkshop am 26. September <strong>2011</strong><br />

ist sehr erfolgreich gelaufen – Veranstaltungsort war<br />

Siemens, Mülheim an der Ruhr.<br />

Der Workshop bot den Beteiligten die Möglichkeit, über<br />

die Sektoren bzw. Fachbereichsgrenzen hinweg in ein<br />

anregendes Gespräch zu treten und erste Projektideen<br />

zum Schwerpunktthema der Veranstaltung Gerechtes<br />

Aufwachsen zu finden.<br />

Der BISKO-Arbeitskreis wird sich weiterhin treffen,<br />

um die Ideen des Workshops zu gemeinsamen<br />

Projekten weiter zu entwickeln. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12


Aktionstage<br />

Freiwilligentag von KPMG-Mitarbeitern<br />

KPMG-Mitarbeiter tauschten an einem sonnigen Septembertag ihr Büro<br />

gegen das Außengelände des städtischen Abenteuerspielplatzes im<br />

Dortmunder Stadtteil Scharnhorst. Ehrenamtlich führten sie in Zusammenarbeit<br />

mit dem Reit-, Fahr- und Voltigierverein des Abenteuerspielplatzes<br />

und mit der GrünBau gGmbH verschiedene Stall- und Reparaturarbeiten<br />

im Spielplatz- und Pferdebereich durch. Tatkräftig wurden sie dabei von<br />

Kindern und Eltern des Stadtteils unterstützt.<br />

Die Aktion fand im Rahmen des von KPMG deutschlandweit durchgeführten<br />

„Make a Difference Day“ statt. In zahlreichen Städten engagieren<br />

sich Mitarbeiter des Unternehmens ehrenamtlich. Dabei werden vor Ort in<br />

Absprache mit den jeweiligen Einrichtungen Projekte ausgewählt, bei<br />

denen unbürokratische, persönliche Hilfe nötig ist.<br />

Bei der Organisation ihres Freiwilligentages wird die Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft KPMG in Dortmund seit einigen Jahren vom<br />

Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. im Rahmen des Netzwerkes<br />

Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement unterstützt. So<br />

werden jeweils die passenden Kontakte zu gemeinnützigen Einrichtungen<br />

gefunden und die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Freiwilligentag<br />

geschaffen.<br />

Zusammenarbeit mit RWE Companius ausgebaut<br />

Die Zusammenarbeit des <strong>CBE</strong> mit RWE Companius, der Dachorganisation<br />

des RWE-Konzerns für gesellschaftliches Engagement der Mitarbeiter, ist<br />

im vergangenen Jahr ausgebaut worden.<br />

Das <strong>CBE</strong> recherchiert für RWE Companius geeignete gemeinnützige<br />

Organisationen, die als Teilnehmer für Aktionstage oder das „Kopfverleih“-<br />

Programm in Frage kommen.<br />

Bei letzterem „verleihen“ RWE-Beschäftigte ehrenamtlich für 2 mal 2<br />

Stunden ihr Know-How und ihre Ideen an soziale Projekte im Ruhrgebiet.<br />

Die Gedanken werden im Rahmen einer Art kleinen Marktplatzes entwickelt<br />

und in der Praxis von den gemeinnützigen Einrichtungen getestet.<br />

Nach vier Wochen kommen die Beteiligten wieder zusammen, teilen ihre<br />

Erfahrungen mit und besprechen weitere zu treffende Maßnahmen mit<br />

den RWE-Beschäftigten. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Corporate Citizenship 35


36 Vermittlung & Qualifi zierung<br />

Vermittlung &<br />

Qualifi zierung<br />

Vermittlung<br />

Der Gedanke, sich zu engagieren, ist auch in Mülheim – wie in ganz<br />

Deutschland – weit verbreitet und die Beweggründe für ein Engagement<br />

sind vielfältig. Der Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe, das<br />

Gefühl gebraucht zu werden, zu helfen, Gemeinschaft zu erleben, die<br />

soziale Umwelt mit zu gestalten und die Lebensqualität zu verbessern<br />

sind gute Gründe für ein ehrenamtliches Engagement.<br />

Allerdings hat sich das Verständnis vom „Ehrenamt“ in den letzten<br />

Jahren sehr gewandelt. Heute bekennen sich die Freiwilligen zunehmend<br />

auch zu eigennützigen Motiven.<br />

Das Umsetzen eigener Ideen und Fähigkeiten, das Einbringen von<br />

Wissen und Erfahrungen, der Wunsch, sich weiter zu qualifi zieren und<br />

neue Kontakte zu knüpfen, das alles verbindet sich heute mit dem<br />

Engagement. Vor allem aber soll eine freiwillige Tätigkeit Spaß machen,<br />

um einen langfristigen Einsatz zu gewährleisten.<br />

Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Beratung, einem engen<br />

Kontakt zu den Mitgliedseinrichtungen und genauen Kenntnissen über<br />

den Bedarf an Freiwilligen und die Einsatzmöglichkeiten, ist das <strong>CBE</strong><br />

ein kompetenter Partner für Menschen, die sich engagieren möchten.<br />

In unserer Beratungsstelle können Sie sich in einem persönlichen<br />

Gespräch umfassend und unverbindlich über eine große Bandbreite an<br />

interessanten Tätigkeiten informieren. Wir helfen Ihnen dabei, aus der<br />

Fülle von Möglichkeiten das für Sie Passende heraus zu fi ltern. Ω


In der Regel nehmen Sie aus einem Beratungsgespräch zwei bis drei<br />

passende Angebote mit nach Hause und führen nach Terminabsprache<br />

mit den Einrichtungen unverbindliche Vorgespräche.<br />

Das <strong>CBE</strong> setzt sich auch für die notwendigen Rahmenbedingungen von<br />

freiwilligem Engagement ein. Wir beraten die Mitgliedseinrichtungen<br />

bei der Entwicklung und Organisation ehrenamtlicher Tätigkeiten in der<br />

eigenen Einrichtung. Ein fester Ansprechpartner, die Einbindung ins<br />

Team und der Versicherungsschutz für die Ehrenamtlichen gehören<br />

genauso zu diesen Aufgaben, wie die Erstattung von Aufwendungen der<br />

ehrenamtlich Aktiven.<br />

Die professionelle Beratung rund um das freiwillige Engagement ist<br />

eine wichtige Säule unserer Arbeit. Dabei werden auch wir von Freiwilligen<br />

unterstützt. Damit erweitern sie unsere Kompetenz und verbessern<br />

die Qualität unserer Einrichtung. Gudrun Führ unterstützt uns<br />

ehrenamtlich seit März 2008 bei vielen administrativen Aufgaben.<br />

Burkhart Stork ist seit 2009 ehrenamtlich bei uns tätig und berät an<br />

einem Vormittag in der Woche Menschen, die eine passende Aufgabe<br />

suchen. Dabei sind seine Erfahrung und Menschenkenntnis sehr<br />

gefragt, die er in knapp 30 Berufsjahren im Suchtkrankenhaus ‚Streithof’<br />

in Mülheim in seiner Arbeit als Soziotherapeut und Heilpraktiker<br />

Psychotherapie erworben hat.<br />

Wenn Sie sich beraten lassen möchten oder Menschen kennen, die eine<br />

sinnvolle Aufgabe suchen, sprechen Sie uns an. Gerne vereinbaren wir<br />

mit Ihnen einen unverbindlichen Beratungstermin. π<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

Vermittlung & Qualifizierung 37


Qualifizierung<br />

Fortbildung für Ausbildungspaten im Berufsinformationszentrum<br />

Ausbildungspaten begleiten Jugendliche beim Übergang Schule-Beruf. Das<br />

erfordert auch Wissen über die beruflichen Möglichkeiten und schulischen<br />

Weiterbildungen, die in ihrer Vielfalt oft unbekannt sind.<br />

Herr Nastaly von der Agentur für Arbeit ermöglichte am 30. Juni <strong>2011</strong><br />

einen Einblick in das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oberhausen,<br />

in dem er eine Einführung in seine Beratertätigkeit und die Nutzung der<br />

Medien gab. Außerdem informierte er über Arbeitsmarktentwicklungen,<br />

neue Ausbildungsberufe und Berufsfindungsmethoden, die direkt vor<br />

Ort ausprobiert werden konnten.<br />

Interkulturelles Training<br />

Bereits im dritten Jahr bietet das <strong>CBE</strong> zusammen mit der Regionalen<br />

Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien<br />

(RAA) das Interkulturelle Training an. Es zeigt sich immer<br />

wieder, dass Ehrenamtliche in ihren Tätigkeitsbereichen gefordert sind, sich<br />

mit unterschiedlichen Kulturen auseinanderzusetzen. Dabei können sie<br />

Situationen begegnen, in denen „interkulturelle Fettnäpfchen“ lauern. In<br />

diese hineinzutappen und gegebenenfalls gar nicht darum zu wissen,<br />

kann die Zusammenarbeit erschweren. Das interkulturelle Training möchte<br />

sensibel machen für kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten.<br />

Denn vieles ist nicht so einfach zu erklären, wie wir denken, manches jedoch<br />

einfacher als man glaubt! Martina Kleinewegen und Mahnez Airempoor von<br />

der RAA führten als bi-kulturelles Tandem durch die Fortbildung.<br />

Jugendliche Lebenswirklichkeit(en)<br />

Ehrenamtliche, die mit Jugendlichen arbeiten, konnten das Seminar<br />

Lebenswirklichkeit(en) heutiger Jugend besuchen. Neben der theoretischen<br />

Einordnung der Lebensphase Jugend und der gesellschaftlichen Entwicklungen,<br />

wurden ausgewählte Ergebnisse der letzten drei Shell-Studien<br />

vorgestellt. Auch mit der Hilfe von Jugendmedien konnten die Teilnehmer<br />

diesen biographischen Abschnitt lebensnah (wieder-)entdecken. Die Fortbildung,<br />

die besonders auf die Anforderungen in der ehrenamtlichen<br />

Arbeit mit Jugendlichen einging, wurde von Christian Giardina, <strong>CBE</strong>- Projektmitarbeiter<br />

und Dipl.-Sozialpädagoge, entwickelt und durchgeführt.<br />

Strategien für Sprachvermittler<br />

„Welche Rolle und Haltung habe ich als Sprachvermittler?“ Diese Frage<br />

stand im Mittelpunkt des halbtägigen Workshops für Ehrenamtliche aus<br />

dem Projekt Ehrenamtliche Sprachvermittler. Praktische Übungen und<br />

unterschiedliche Gesprächssituationen halfen, sich in die verschiedenen<br />

Personen (Redner-Sprachvermittler-Rezipient) einfühlen zu können. Es<br />

gab viele Tipps, wie auf Gesagtes flexibel reagiert und Sachverhalte<br />

umschrieben werden können. Auch die richtige Vor- und Nachbereitung<br />

der Einsätze wurde gemeinsam erarbeitet.<br />

Hanna Schenck, Fachfrau für Training und Coaching im Bereich Sprachen<br />

und Interkulturelle Kommunikation, führte durch den Workshop.<br />

Theaterworkshop<br />

Jede gesellschaftliche Rolle, aber gerade auch jedes Alter hat seine eigenen<br />

Bewegungen und Gesten. Zum ersten Mal wurde ein Theaterworkshop<br />

für Ehrenamtliche angeboten, die einzelne Jugendliche betreuen oder Kleingruppen<br />

leiten. Die Kölner Theaterpädagogin Lisa Ostendorp bot einen<br />

halbtägigen Workshop zum Bewegungstheater an, bei dem mit kleinen<br />

Theater- und Improvisationsübungen die Wahrnehmung des eigenen Ω<br />

38 Vermittlung & Qualifizierung


Körpers geschult wurde. Über die körperlichen Bewegungen des Theaterspiels<br />

konnten sich die Teilnehmer in Jugendliche einfühlen und Erinnerungen<br />

an die eigene Jugend wieder entdecken.<br />

Seminare für Kursleiter an Hauptschulen im ZIEL-Projekt<br />

Das Thema Grenzen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stand im<br />

Mittelpunkt eines Treffens in der Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße<br />

am 13. April <strong>2011</strong>. Rollenspiele und Gruppenarbeiten wechselten<br />

einander ab, ergänzt durch Gruppenübungen zum Raum - und Distanzverhalten.<br />

Der Austausch untereinander und das Lernen voneinander in<br />

Bezug auf sinnvolle Verhaltensregeln waren hierbei wesentliche Bestandteile.<br />

Moderiert wurde das Seminar von Marlies Rustemeyer (Projektleiterin<br />

ZIEL) mit Unterstützung der ehrenamtlich engagierten Studentin der<br />

Pädagogik Alexandra Buttenbruch.<br />

Erfahrungsaustausch im ZIEL-Projekt im Verlag an der Ruhr<br />

Der Verlag an der Ruhr war bei Recherchen über Mülheimer Projekte auf<br />

das ZIEL-Projekt des <strong>CBE</strong> gestoßen und war davon begeistert. Um das<br />

Projekt und die engagierten Ehrenamtlichen zu unterstützen, stellte das<br />

Unternehmen kostenlos seinen Seminarraum zur Verfügung. Das ZIEL-<br />

Projekt nutzte diesen Raum daraufhin bereits mehrfach für Austauschtreffen.<br />

Die Ehrenamtlichen waren eingeladen zunächst in der Buchhandlung des<br />

Verlags zu stöbern und sich später zum Bespiel mit dem Thema Lernlust<br />

und Lernfrust in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an Haupt- und<br />

Realschulen auseinander setzen.<br />

Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />

Am 16. März <strong>2011</strong> bot die Servicestelle des Netzwerkes Ruhrgebiet<br />

gemeinsam mit der Kreisverbandsleitung Mülheim des BVMW (Bundesverband<br />

mittelständische Wirtschaft) ein Info-Frühstück für Unternehmen<br />

an. Thema des Impulsreferats und der anschließenden Diskussion mit<br />

den Unternehmen war: Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />

zwischen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) und Gemeinnützigen.<br />

Dr. Jörg Ernst – Leiter der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten Servicestelle Netzwerk<br />

Ruhrgebiet – zeigte, wie vielfältig die Formen der Engagementpartnerschaften<br />

mittlerweile geworden sind. Zum Beispiel unterstützt eine Kommunikationsagentur<br />

kostenlos die Öffentlichkeitsarbeit einer sozialen Organisation,<br />

Mitarbeiter einer Wirtschaftsberatung beteiligen sich bei einem<br />

Aktionstag an Umbauarbeiten auf einem Spielplatz und der Manager einer<br />

Druckerei arbeitet eine Woche ehrenamtlich in einer Behindertenwerkstatt.<br />

In seinem Impulsvortrag umriss Jörg Ernst auch, welche Rahmenbedingungen<br />

bei Engagementpartnerschaften erfüllt sein müssen und welchen<br />

konkreten Nutzen gerade auch (neugegründete) kleine und mittlere Unternehmen<br />

für sich daraus ziehen können: Kontakte knüpfen, Kompetenzen<br />

belegen, Referenzen erhalten.<br />

Die Beispiele und Argumente machten offensichtlich Appetit auf Engagementpartnerschaften.<br />

So signalisierten etliche der anwesenden Unternehmer,<br />

sich in den kommenden Monaten bürgerschaftlich engagieren zu wollen. π<br />

Vermittlung & Qualifizierung 39


„Der Freiwilligendienst<br />

aller Generationen ist ein<br />

Fenster zu einer anderen<br />

Welt!“<br />

– Rima Ayvaz, Freiwillige<br />

„Der Freiwilligendienst aller Generationen<br />

war für uns genau die Lücke,<br />

die wir hatten, zwischen ganz großen<br />

Formaten [...] und dem normalen<br />

ehrenamtlichen Engagement.“<br />

– Christian Haase,<br />

Bürgermeister,<br />

Stadt Beverungen, Träger<br />

40 Vermittlung & Qualifizierung<br />

Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />

Auf Anfrage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und im<br />

Auftrag des Bundesministeriums des Innern hat Dr. Jörg Ernst für das <strong>CBE</strong><br />

die fachliche Begleitung der Modellprojekte zur verstärkten Partizipation von<br />

Migrantenorganisationen zusammen mit Dr. Ingrid Beer (Stadtforschung und<br />

Sozialplanung Berlin) übernommen.<br />

Bei den begleiteten Projekten handelt es sich überwiegend um so genannte<br />

Tandemprojekte. Bei diesen arbeiten etablierte Träger wie z.B. Diakonie<br />

oder Caritas mit Migrantenorganisationen intensiv in einem Projekt<br />

zusammen, um so voneinander lernen und Kontakte nutzen zu können.<br />

Unter den vom <strong>CBE</strong> begleiteten Modellprojekten befand sich auch das<br />

Mülheimer Tandemprojekt zwischen den Caritas-Sozialdiensten e.V. und dem<br />

Multikulturellen Familienverein Mülheim an der Ruhr e.V. mit dem Titel<br />

Interkulturelle Öffnung – professionelles und ehrenamtliches Engagement vor<br />

Ort verbinden. Im projekt wurden Frauen mit Zuwanderungsgeschichte zu<br />

Interkulturellen Gesundheitsmediatorinnen qualifiziert, die sich auf Honorarbasis<br />

engagieren und Anderen den Weg zur Selbsthilfe – auch durch die<br />

Zusammenarbeit mit sozialen Diensten – zeigen.<br />

Zum Jahresschluss <strong>2011</strong>endete die Modellprojektphase. Am 8. Dezember<br />

<strong>2011</strong> fand in Nürnberg im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

eine zentrale Abschlussveranstaltung statt. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />

Über zweieinhalb Jahre wurde zu dem Programm Freiwilligendienste aller<br />

Generationen in Nordrhein-Westfalen beraten und geschult. Dezember<br />

<strong>2011</strong> endete die Arbeit des mobilen Beratungsteams, das gemeinnützige<br />

Organisationen und Kommunen beim Aufbau von Projekten begleitete.<br />

Neben Informationsveranstaltungen und Fachgesprächen unterstützten die<br />

Beraterinnen auch durch vielfältige Fortbildungsangebote die Fachkräfte bei<br />

der Umsetzung der Freiwilligendienste.<br />

Die Bilanz kann sich sehen lassen, in NRW haben sich insgesamt über 700<br />

Freiwillige im Rahmen des Programms engagiert. Über 190 Einrichtungen<br />

wurden beraten. 35 davon haben eine Trägerschaft der Freiwilligendienste<br />

übernommen. Das Programm wurde 2009 vom Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. In ganz Deutschland wurden<br />

kostenlos Beratungen und Seminare für Fachkräfte und Freiwillige angeboten.<br />

Insgesamt haben sich deutschlandweit 7.000 Freiwillige engagiert,<br />

davon 44% erstmalig und über 60% waren älter als 50 Jahre.<br />

Der FdaG richtete sich an alle Menschen ab dem 16. Lebensjahr, die sich<br />

mindestens sechs Stunden in der Woche und für mindestens ein halbes Jahr<br />

engagieren möchten. Im Gegenzug erhielten die Freiwilligen Fortbildungen<br />

im Umfang von 60 Stunden im Jahr.<br />

Das Beratungsteam wurde in NRW vom Landesministerium für Generationen,<br />

Emanzipation, Pflege und Alter gefördert. Mit der Projektleiterin Kristina<br />

Weitz übernahm das <strong>CBE</strong> in den zweieinhalb Jahren die Funktion einer<br />

regionalen Beratungs- und Koordinierungsstelle. π


Veranstaltungen<br />

V<br />

& Aktionen<br />

Veranstaltungen und Aktionen<br />

Erste Patenbörse in Mülheim an der Ruhr<br />

Zur ersten Patenbörse in Mülheim an der Ruhr lud das <strong>CBE</strong> am 22. Januar<br />

<strong>2011</strong> in das Stadtteilbüro Eppinghofen ein. Wer eine sinnvolle, interessante<br />

und vielseitige Aufgabe suchte, mit der die Zukunftschancen junger<br />

Menschen verbessert werden können oder sich einfach über die Vielfalt der<br />

Projekte informieren wollte, war herzlich willkommen. Eingeladen waren<br />

auch die Menschen, die nach Unterstützung suchten.<br />

Mit einem Projektstand vertreten waren: das Projekt Lesepaten der Stadtteile<br />

Eppinghofen und Styrum (Stadt Mülheim), das Projekt Familienstart<br />

(Caritas), Big Brothers – Big Sisters (Regionalbüro Essen) sowie die <strong>CBE</strong>-<br />

Projekte Leseförderung, Ausbildungspaten und ILJA-Lotsen.<br />

Voll die Ruhr<br />

Erstmals beteiligten sich auch Kulturbotschafter an den in Mülheim schon<br />

fast legendären Jugendfestspielen Voll die Ruhr. Die Veranstaltung lockte<br />

mit einem bunten Programm und die Kulturbotschafter waren mittendrin:<br />

Eine Graffi ti Sprayaktion machte auf das Projekt aufmerksam und animierte<br />

zum Mitmachen. Interessierte Jugendliche konnten sich über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten des Projektes informieren und erste Kontakte knüpfen. Ω<br />

Veranstaltungen & Aktionen 41


Seniorenmesse<br />

Das <strong>CBE</strong> präsentierte sich am 6. April <strong>2011</strong> auf der<br />

Seniorenmesse im Forum und stellte verschiedene<br />

Projekte vor. Julia Bledau und Katharina Wehner informierten<br />

Besucher über Möglichkeiten, sich zu engagieren,<br />

z.B. als Ausbildungspate mitzumachen.<br />

Marlies Rustemeyer stellte das ZIEL-Projekt vor und<br />

präsentierte aus dem Projekt Kunst für die Tonne eine<br />

Mülltonne mit Asterixmotiven, die von Schülerinnen<br />

mit der Künstlerin Gisela Lentz bemalt wurde. Eva<br />

Winkler informierte über die Möglichkeit, seine Herzenswünsche<br />

im EFI-Projekt umzusetzen. Die emsigen<br />

Heinzelwerker nahmen Kontakt mit Senioren auf und<br />

stießen auf ein erfreutes und überraschtes Echo: „Das<br />

habe ich ja gar nicht gewusst, dass es so etwas gibt.“<br />

Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement<br />

(<strong>BBE</strong>) veranstaltet jährlich die so genannte Woche des<br />

bürgerschaftlichen Engagements. Bereits zum siebten<br />

Mal beteiligten sich unter dem Motto Engagement<br />

macht stark! vom 16. bis 25. September <strong>2011</strong> Initiativen,<br />

Vereine, Verbände, staatliche Institutionen und<br />

Unternehmen daran. Ziel dieser größten bundesweiten<br />

Freiwilligenoffensive ist es, die Arbeit von mehr<br />

als 23 Millionen Engagierten zu würdigen.<br />

Auch das <strong>CBE</strong> beteiligte sich, wie jedes Jahr, und stellte<br />

diesmal besonders die beiden Projekte Ausbildungspaten<br />

und ILJA-Lotsen vor. Am 19. September konnten<br />

sich interessierte Bürger im Foyer der Sparkasse am<br />

Berliner Platz über diese Projekte, die auf eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit mit Jugendlichen im Übergang<br />

Schule-Beruf zielen, informieren. Die beiden Projektleiterinnen<br />

Julia Bledau (ILJA) und Katharina Wehner<br />

42 Veranstaltungen & Aktionen<br />

(Ausbildungspaten) standen für alle Fragen rund um<br />

Patenschaften zur Verfügung. Die Besucher stellten<br />

aber auch Fragen zur Arbeit des <strong>CBE</strong> und interessierten<br />

sich für die Möglichkeiten im <strong>CBE</strong> ehrenamtlich aktiv<br />

zu werden.<br />

Kunst für die Tonne<br />

An der Gemeinschaftsaktion zur künstlerischen Gestaltung<br />

von Restmülltonnen, die von den Mülheimer<br />

Social Clubs, der MEG und weiteren Partnern ins Leben<br />

gerufen wurde, beteiligte sich auch das ZIEL-Projekt<br />

des <strong>CBE</strong>.<br />

Hilal und Ronahi, Schülerinnen der Gemeinschaftshauptschule<br />

an der Bruchstraße, machten mit und<br />

gestalteten, wie zahlreiche andere Mülheimer, ihre<br />

Tonne. Im Atelier der Malerin Gisela Lentz malten sie<br />

unter deren Anleitung in den Sommerferien Asterix-<br />

Motive auf die Tonne und waren am Ende stolz auf<br />

ihre Tonne.<br />

Mülheims Straßen sind durch diese Aktion ein wenig<br />

bunter geworden, drei Sieger des Wettbewerbs freuten<br />

sich über Gutscheine für eine individuelle Reise und<br />

das <strong>CBE</strong> dankte allen Beteiligten, dass der Erlös Aktion<br />

der Arbeit des <strong>CBE</strong> zugute kommt. Ω


Führung durch den Betrieb der Druckerei Thierbach –<br />

Kinder aus dem Projekt Leseförderung drucken ihr<br />

eigenes Buch<br />

Tolle Eindrücke gewannen 24 Kinder der Grundschule<br />

an der Zunftmeisterstraße in der Druckerei Thierbach<br />

an der Elbestraße. Die Mitarbeiter der Druckerei boten<br />

den Kindern eine spannende und lehrreiche Führung<br />

durch ihren Betrieb, gaben Einblick in ihre Arbeit, erklärten<br />

die Entstehung eines Printprodukts vom Layout bis<br />

zur fertigen Broschüre und demonstrierten die Funktionen<br />

einzelner Maschinen.<br />

Der Clou: Die Kinder hatten in den Wochen zuvor im<br />

Rahmen der Leseförderung selbst Texte verfasst und<br />

Bilder gemalt. Diese waren dann von der Grafikerin Louise<br />

Huber-Fennell in ein druckfähiges Layout umgesetzt<br />

worden. Während der Führung und vor den Augen der<br />

Kinder, entstand nun als Anschauungsobjekt, Arbeitsschritt<br />

für Arbeitsschritt, ein Heft mit ihren eigenen<br />

Werken. „Unser eigenes Bilderbuch!“, staunte einer der<br />

Schüler aus der 4. Klasse. „Ich bin FC Barcelona-Fan und<br />

habe zu meiner Geschichte noch ein Fußballbild gemalt.“<br />

Für die Kinder und auch für die Ehrenamtlichen der<br />

Leseförderung war dieser sehr interessante Nachmittag<br />

ein ganz besonderes Erlebnis. An dieser Stelle geht<br />

unser Dank an Louise Huber-Fennell und an das Team<br />

der Druckerei Thierbach für ihren tollen Einsatz.<br />

Bürgerkongress „Brücken bauen – Gemeinschaft<br />

zusammen gestalten“<br />

Anfang Dezember bot der Bürgerkongress im Rahmen<br />

des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit<br />

Interessierten die Gelegenheit, sich über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements zu<br />

informieren. Auch das <strong>CBE</strong> präsentierte sich auf dem<br />

„Markt der Möglichkeiten“ in Düsseldorf und stellte<br />

anschaulich einen Teil der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten<br />

Projekte vor. Viele ehrenamtlich engagierte Bürger sowie<br />

Mitarbeiter anderer Organisationen zeigten sich<br />

beeindruckt von der Vielfalt der Projekte – spannende<br />

Gespräche und ein lebhafter Austausch waren die Folge.<br />

Themen- und Fachforen ergänzten die inhaltliche Bandbreite<br />

der Veranstaltung.<br />

Der Bundesweite Vorlesetag erfreute Mülheimer Kinder<br />

Die Initiatoren Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche<br />

Bahn organisierten den Bundesweiten Vorlesetag <strong>2011</strong><br />

am 18. November. Er gilt als das größte Vorlesefest<br />

Deutschlands und folgt der Idee: Jeder, der Spaß am<br />

Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum<br />

Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder<br />

Buchhandlungen.<br />

Im vergangenen Jahr hatten sich über 9.000 Vorleser<br />

am Bundesweiten Vorlesetag beteiligt, darunter viele<br />

Prominente aus Politik, Kultur und Medien.<br />

Diesmal waren auch die Ehrenamtlichen des Projekts<br />

Leseförderung des <strong>CBE</strong> mit dabei. Im Bücher-Antiquariat<br />

Schmökerstube gaben sie am Nachmittag Geschichten<br />

für Kinder im Grundschulalter zum Besten.<br />

Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule an<br />

der Zunftmeisterstraße, die regelmäßig zur Leseförderung<br />

kommen, war das eine schöne Abwechslung.<br />

So urteilte das Publikum: „Meistens lesen wir ja schon<br />

selber, aber heute hat es Spaß gemacht, etwas vorgelesen<br />

zu bekommen!“ Ω<br />

Veranstaltungen & Aktionen 43


Der Deutsche Vorlesepreis – Kinderoper und viel<br />

Prominenz<br />

Der Deutsche Vorlesepreis wurde im Herbst 2005 von<br />

einer Kölner Knabberartikel-Marke ins Leben gerufen. Er<br />

soll ehrenamtliches Vorlese-Engagement fördern, und<br />

für das Lesen und die Liebe zum Buch als Bildungsgrundlage<br />

werben. Ehrenamtliche Vorleseprojekte bieten<br />

insbesondere Kindern, die in eher literaturfernen<br />

familiären Situationen aufwachsen, Zugang zur großen<br />

und vielseitigen Welt der Bücher. Die besten, engagiertesten<br />

und kreativsten Projekte zeichnet der Deutsche<br />

Vorlesepreis mit seiner Trophäe sowie mit weiteren<br />

Preisen einmal im Jahr aus.<br />

In diesem Jahr war auch das Projekt Leseförderung des<br />

<strong>CBE</strong> für den Preis in der Kategorie Förderpreis für<br />

Integration nominiert. Die Teilnehmer erlebten am 7.<br />

Oktober eine sehr schöne Abendveranstaltung in der<br />

Kölner Kinderoper mit musikalischem Programm und<br />

vielen prominenten Gästen, darunter Hannelore Hoger<br />

(siehe Foto), Fritz Pleitgen, Marie-Luise Marjan etc.<br />

„Auch wenn wir diesmal nicht ausgezeichnet wurden, hat<br />

es trotzdem Freude gemacht, heute Abend dabei zu<br />

sein“, so die Ehrenamtlichen des Projekts.<br />

Quiz zum Welttag des Buches in der Schmökerstube<br />

Wussten Sie schon, dass seit 1995 der 23. April der<br />

Welttag des Buches ist? Und dass er seinen Ursprung in<br />

einer katalanischen Tradition hat, und dass sich die<br />

Menschen in Barcelona seit den 20er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts an diesem Tag neben Rosen auch Bücher<br />

schenken? Die UNESCO möchte mit diesem Tag und<br />

den damit verbundenen weltweiten Aktivitäten Buch und<br />

Lesen fördern. Deutschlandweit feiern Buchhandlungen,<br />

Verlage, Bibliotheken und Schulen ein großes Lesefest<br />

und teilen ihre Begeisterung für Bücher.<br />

44 Veranstaltungen & Aktionen<br />

Das ehrenamtlich geführte Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />

veranstaltete an diesem Tag für seine Besucher<br />

eine Quiz-Aktion. Zehn Fragen rund um das Thema<br />

Literatur sollten richtig beantwortet werden. Die<br />

ausgelosten Gewinner konnten sich über Büchergutscheine<br />

für die Schmökerstube freuen.<br />

<strong>CBE</strong> – Geschäftsführerin beim Podium mit Bundeskanzlerin<br />

Merkel<br />

Unter dem Motto Gemeinsam geht’s – Menschen helfen<br />

Menschen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5.<br />

April knapp 200 Menschen, die sich überdurchschnittlich<br />

für die Gesellschaft engagieren, in das Bundeskanzleramt<br />

eingeladen.<br />

An der Podiumsdiskussion nahm die damalige Geschäftsführerin<br />

des <strong>CBE</strong>, Andrea Hankeln, stellvertretend für<br />

die Freiwilligenagenturen teil. Im Rahmen der Diskussion<br />

hatte sie Gelegenheit, auf die Bedeutung von Freiwilligenagenturen<br />

hinzuweisen und das breite Angebotsspektrum<br />

dieser Anlaufstellen zu erläutern. Frau Merkel<br />

würdigte diese Arbeit in ihrer Ansprache: „Ich glaube,<br />

dass wir noch viel mehr Menschen gewinnen könnten, wenn<br />

es mehr Beratung, mehr Unterstützung gäbe. Deshalb<br />

darf der Staat nicht denken, dass das Ehrenamt schon<br />

von alleine funktioniert (...)“. Die Freiwilligenagenturen<br />

freuten sich über diese Bestätigung von höchster<br />

Regierungsebene.<br />

Bericht aus Brüssel – Filmteam des Westdeutschen<br />

Rundfunks zu Gast beim <strong>CBE</strong><br />

Am 31. Januar <strong>2011</strong> fanden im Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />

Dreharbeiten für die WDR-Sendung Bericht<br />

aus Brüssel statt. Andrea Hankeln (Geschäftsführerin des<br />

<strong>CBE</strong>) und Ulrike Mostafai, die als Ehrenamtliche das<br />

<strong>CBE</strong>-Projekt Leseförderung betreut, gaben in einem<br />

Interview Einblick in den praktischen Ablauf der Leseförderung.<br />

Im Rahmen des Europäischen Jahres der<br />

Freiwilligentätigkeit wurde im März eine Reportage über<br />

das Projekt ausgestrahlt.<br />

Leseförderung gewinnt Preisgeld bei dm-Wettbewerb<br />

Das <strong>CBE</strong> nahm im Januar <strong>2011</strong> mit dem Projekt Leseförderung<br />

am Wettbewerb Ideen Initiative Zukunft teil, der<br />

von der Drogeriemarktkette dm und der Deutschen<br />

UNESCO-Kommission ausgelobt wurde. Prämiert<br />

werden sollten gute Ideen und Projekte für eine lebenswerte<br />

Welt.<br />

In einer Kundenabstimmung füllten Besucher der dm-<br />

Filiale im Mülheimer Forum einen Stimmzettel aus, mit<br />

dem sie für ein dort vorgestelltes gemeinnütziges<br />

Projekt abstimmen konnten.<br />

Das Projekt Leseförderung erhielt die meisten Stimmen<br />

und gewann so das Preisgeld in Höhe von 1.000,- Euro.<br />

Die offizielle Scheckübergabe fand im dm-Markt im<br />

Forum statt.<br />

Das <strong>CBE</strong> bedankt sich ganz herzlich bei allen Besucher,<br />

die für das Projekt Leseförderung gestimmt haben! π


Netzwerke<br />

Netzwerke in Mülheim<br />

Das <strong>CBE</strong> arbeitet in einer Vielzahl Mülheimer Netzwerke mit. An dieser<br />

Stelle wollen wir Ihnen das Netzwerk Saarn vorstellen.<br />

Weitere Netzwerke fi nden Sie auf unserer Internetseite: www.cbe-mh.de<br />

Netzwerk Saarn – Bündnis für Familie<br />

Zwei Jahre Netzwerkarbeit für einen kinder-, jugend- und familienfreundlichen<br />

Stadtteil. Im Auftrag des Mülheimer Bündnisses für Familie unterstützt<br />

das <strong>CBE</strong> den Aufbau von Netzwerkstrukturen für Familien im Stadtteil<br />

Saarn. Inhaltliche Impulse setzen die Aktiven selbst, schließlich sind sie<br />

die Experten in eigener Sache. Zahlreiche Netzwerke, Projektgruppen<br />

und Initiativen haben sich entwickelt, die auch in <strong>2011</strong> sehr aktiv waren.<br />

Saarner Jugendforum<br />

Saarner Akteure der Jugendarbeit suchen nach neuen Beteiligungsformen für<br />

Jugendliche, denn sie möchten die Angebote für Jugendliche im Stadtteil<br />

erweitern. Nach einer Fragebogenaktion an der Gesamtschule Saarn fand im<br />

September eine Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Bock auf Saarn?<br />

Dein Plan für Saarn...“ statt. Jugendliche hatten hier Gelegenheit, sich zu<br />

ihren Themen im Stadtteil zu äußern. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

entstand der Saarn-Song, der die Gefühle von Mädchen in Saarn über ihren<br />

Stadtteil in Musik fasst. Die Projektpartner Ev. Jugend Broich Saarn, Treffpunkt<br />

Behinderte und Nichtbehinderte, Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />

wurden unterstützt von der pädagogischen Leitung der Gesamtschule Saarn,<br />

dem JugendPotenzialProjekt (JUPP) und dem Projekt Kulturbotschafter. Sie<br />

werden gemeinsam weiter an dem Thema arbeiten. Ω<br />

Netzwerke 45


Saarner Kompass<br />

Ende des Jahres ist der Saarner Kompass erschienen. Diese Publikation<br />

enthält relevante Angebote für Familien und soll ihnen die Orientierung<br />

im Stadtteil erleichtern. Mit viel Engagement hat die Projektgruppe Adressen<br />

und Hinweise zu Dienstleistungen, Ansprechpartnern, Freizeitangeboten<br />

etc. zusammengestellt. Die Broschüre liegt im Stadtteil aus oder ist über<br />

die Netzwerkkoordinatorin erhältlich.<br />

Familienfest in der Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />

Die Akteure des Saarner Familienforums haben ein gemeinsames Familienfest<br />

organisiert, das am 1. Juli stattfand. Aufgrund des regnerischen<br />

Wetters wurde das Fest kurzerhand von dem Klostergarten in die Begegnungsstätte<br />

gelegt. Alle fanden dort ihren Platz: der Kindertrödel, die<br />

Klosterbücherei mit einem Büchertisch und das Koordinationstraining<br />

einer Gesundheitspädagogin. In der Mitte des Raumes spielten Schüler<br />

der Schach AGs der Klostermarktschule und der Gesamtschule Saarn gegeneinander.<br />

Kindertagesstätten und Familienzentren sorgten für mehr<br />

„Durchblick“ mit einem Spiegelstand, schminkten phantasievoll und boten<br />

die Möglichkeit Musikinstrumente zu basteln. Die Koffer des Projektes Saarn<br />

im Koffer wurden zum ersten Mal ausgestellt und boten viel Gesprächsstoff.<br />

Saarn im Koffer<br />

Die Projektgruppe Saarn im Koffer kooperiert mit dem Netzwerk Saarn<br />

und dem Netzwerk der Generationen. Anhand von „Themenkoffern“ soll<br />

der Kontakt und der Austausch zwischen den Generationen hergestellt<br />

sowie eine Sensibilisierung für die Geschichte des eigenen Stadtteils erreicht<br />

werden. In einem intergenerativen Workshop haben Drittklässler der<br />

Klostermarktschule gemeinsam mit Senioren ihren Stadtteil und ihre<br />

Geschichte erkundet und themenbezogene Koffer gepackt. Themen waren<br />

z.B. der Künstler Otto Pankok, Reitsport in Saarn, der Kräutergarten und<br />

die Düsseldorfer Straße.<br />

Weitere Beispiele der vielfältigen Netzwerkarbeit finden Sie unter:<br />

www.familie-in-muelheim.de und www.muelheim-ruhr.de π<br />

Ansprechpartnerin: Luise Scheib, 0208/ 970 68-24<br />

46 Netzwerke


Netzwerke in NRW<br />

Lagfa NRW<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Nordrhein-<br />

Westfalen (lagfa NRW) ist ein verbandsübergreifendes Fachforum für<br />

Freiwilligenarbeit, in der Freiwilligenagenturen, -zentren und -börsen mit<br />

ihrer vielfältigen Träger- und Organisationsstruktur vertreten sind.<br />

NRW ist das Bundesland mit den meisten Freiwilligenagenturen. Derzeit sind<br />

es 111, von denen 64 in der lagfa NRW vertreten sind.<br />

Das <strong>CBE</strong> ist Mitglied seit 2004 und hat zwischen 2009 und <strong>2011</strong> mit Andrea<br />

Hankeln die stellvertretende Sprecherin gestellt.<br />

Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />

Netzwerk AusbildungsPatenschaftsProjekte NRW: Konsequenter Einsatz<br />

des Sprecherteams wurde belohnt<br />

Das Netzwerk der Ausbildungspatenprojekte Nordrhein-Westfalen ist ein<br />

freiwilliger, trägerübergreifender Zusammenschluss von Ausbildungspatenprojekten<br />

in Nordrhein-Westfalen. Das <strong>CBE</strong> ist seit dem Gründungsjahr<br />

2007 daran beteiligt. Es bietet zweimal jährlich Raum für einen kollegialen<br />

Fachaustausch der Projekte (siehe Foto) und zielt auf die Qualitätssteigerung<br />

in den Projekten, sowie die Stärkung und Anerkennung der<br />

ehrenamtlichen Projekte im Übergangssystem Schule-Beruf.<br />

Aufgrund der verstärkten Lobbyarbeit des Sprecherteams, dem Katharina<br />

Wehner, Leiterin des Ausbildungspatenprojekts, neben Melanie Möllenbeck<br />

aus Köln und Wiebke Gehrke aus Rheine seit 2009 angehört, erhielt<br />

das Netzwerk am 11. November <strong>2011</strong> im Ministerium für Arbeit, Integration<br />

und Soziales die Zusage für eine Förderung. 2012 gibt es dann eine Homepage,<br />

die Interessierte über die Arbeit des Netzwerks und Ausbildungspatenschaften<br />

in NRW auf dem Laufenden hält: www.ausbildungspaten-nrw.de.<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18<br />

Netzwerke 47


48 Netzwerke<br />

Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement<br />

Im Netzwerk Ruhrgebiet arbeiten Freiwilligenagenturen, Bürgerstiftungen<br />

und kommunale Stellen aus Städten des Ruhrgebiets sowie Wirtschaftsunternehmen<br />

zusammen, um das bürgerschaftliche Engagement und<br />

den Gedanken der sektorenübergreifenden Kooperation in der Region weiter<br />

zu stärken. Zu einer bekannten Marke ist der vom Netzwerk Ruhrgebiet<br />

unter Mitveranstaltung und Unterstützung verschiedener Unternehmen<br />

jährlich organisierte RUHRDAX geworden. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

besteht seit einigen Jahren im Organisationsteam des RUHRDAX<br />

und über das Netzwerk Ruhrgebiet mit der RWE Deutschland AG, der Kommunikationsagentur<br />

CP-Compartner, der Messe Essen und weiteren<br />

Unternehmen aus der Region sowie mit dem BVMW Metropole Ruhr. Das<br />

beim <strong>CBE</strong> angesiedelte Servicebüro des Netzwerkes Ruhrgebiet organisiert<br />

den Erfahrungsaustausch der Netzwerkpartner, initiiert städteübergreifende<br />

Projekte und gibt Impulse in die Region. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Bundesweite Netzwerke<br />

Bagfa e.V.<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist<br />

der bundesweite Dach- und Fachverband der ca. 400 Freiwilligenagenturen<br />

in Deutschland. Sie wurde im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und<br />

konfessionsunabhängiger Verein von Vertretern lokaler Freiwilligenagenturen<br />

gegründet. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2002 Mitglied der bagfa e.V. und arbeitet in<br />

verschiedenen Gremien der Arbeitsgemeinschaft mit. In den letzen beiden<br />

Jahren war die Geschäftsführerin des <strong>CBE</strong> Vorsitzende der bagfa e.V.<br />

Ziel der bagfa ist es, Freiwilligenagenturen in ihrer Rolle als lokale Experten<br />

und Anlaufstellen des bürgerschaftlichen Engagements zu stärken. Sie<br />

will damit einen Beitrag zum Aufbau einer Bürgergesellschaft leisten, in der<br />

sich Bürger, Organisationen, Vereine, Unternehmen und Kommunen für<br />

eine solidarische Gesellschaft engagieren.<br />

Die bagfa unterstützt die Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen<br />

durch ein Qualitätsmanagementsystem und macht gute Qualität durch<br />

das bagfa-Siegel sichtbar. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2008 mit dem Qualitätssiegel<br />

der bagfa ausgezeichnet.<br />

Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />

Zusammenarbeit mit UPJ<br />

Das <strong>CBE</strong> hat seine Kontakte zu UPJ e.V., dem Netzwerk engagierter Unternehmen<br />

und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland,<br />

weiter intensiviert. Dabei geht es um Fragen der Unterstützung gemeinnütziger<br />

Einrichtungen durch Wirtschaftsunternehmen ebenso wie<br />

die Umsetzung lokaler Aktionstage und die Vorbereitung von sozialen<br />

Einrichtungen auf ihren Kontakt zu Unternehmen, die Einsatzfelder für ihr<br />

bürgerschaftliches Engagement suchen.<br />

Zu den <strong>CBE</strong>-Aktivitäten im Rahmen des UPJ-Netzwerkes zählten <strong>2011</strong> u.a.<br />

die Durchführung von zwei Kurz-Workshops zur Unternehmenskooperation<br />

bei gemeinnützigen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Dortmund und Köln.<br />

Die organisatorische Unterstützung des KPMG-Aktionstages (Make a<br />

Difference Day) in Dortmund war ebenso Teil der Netzwerkarbeit , wie die<br />

Bereitstellung von Infomaterialien und die Teilnahme an der Jahrestagung<br />

des UPJ-Netzwerkes im Roten Rathaus, Berlin, am 24.März <strong>2011</strong>. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12


Anerkennungskultur<br />

Die Sonne<br />

Dem <strong>CBE</strong> ist die Anerkennung für das geleistete Engagement ein wichtiges<br />

Anliegen. Dazu gehört für uns, darauf zu achten, dass die Engagierten ihre<br />

anfallenden Kosten wie Fahrkosten etc. erstattet bekommen, dass Qualifi -<br />

zierungsmaßnahmen angeboten werden und dass ein „Dankeschön“<br />

ausgesprochen wird.<br />

Freiwilligenkarte<br />

Eine besondere Anerkennung fi ndet in Form unserer Freiwilligenkarte Mülheim<br />

statt. Diese Karte gewährt Menschen, die sich in Mülheim mindestens seit<br />

zwei Jahren und mit mindestens 100 Stunden pro Jahr engagieren, Rabatte<br />

in Einrichtungen und Geschäften.<br />

Treffen diese Kriterien auf Sie zu? Dann sprechen Sie uns an oder informieren<br />

Sie sich auf unserer Internetseite, auf der Sie auch das Antragsformular<br />

fi nden: www.cbe-mh.de<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Ehrenamtskarte NRW<br />

Als das „i-Tüpfelchen“ obendrauf, gibt es in Mülheim seit Ende 2008 auch<br />

die Möglichkeit, die Ehrenamtskarte NRW zu beantragen. Diese Karte gilt<br />

nicht nur in Mülheim, sondern in zahlreichen beteiligten Kommunen und<br />

in ausgewählten Landeseinrichtungen. Diesen Mehrwert erhalten diejenigen,<br />

die mindestens fünf Stunden in der Woche in den letzten zwei Jahren<br />

tätig waren. Weitere Informationen und den entsprechenden Antrag fi nden<br />

Sie ebenfalls auf unsere Internetseite:<br />

www.cbe-mh.de oder auf www.ehrensache.nrw.de<br />

Die Sonne 49


Dankeschön!<br />

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Menschen bedanken,<br />

die das <strong>CBE</strong> im vergangenen Jahr ehrenamtlich unterstützt haben.<br />

Burkhart Stork hat uns in der Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />

mit viel Einfühlungsvermögen und seiner langjährigen Erfahrung in<br />

Mülheimer Sozialeinrichtungen unterstützt.<br />

Marlies Diedrich und Gudrun Führ haben unermüdlich und mit großer<br />

Verlässlichkeit geholfen, die Verwaltungsaufgaben im <strong>CBE</strong> zu bewältigen.<br />

Louise Huber-Fennell hat uns mit Kreativität und Ideenreichtum bei der<br />

Gestaltung von Drucksachen und Layouts geholfen.<br />

Ohne Eure Hilfe könnte das <strong>CBE</strong> nicht so erfolgreich arbeiten!<br />

Dafür gilt euch der Dank des <strong>CBE</strong>-Teams und des Vorstands an dieser Stelle.<br />

Helden des Alltags – Menschen machen’s möglich<br />

Auch in <strong>2011</strong> wurden in Mülheim an der Ruhr wieder die Helden des<br />

Alltags gewählt.<br />

Die RWW richten diesen Wettbewerb, in dem besonderes bürgerschaftliches<br />

Engagement gewürdigt wird, in Zusammenarbeit mit der WAZ aus.<br />

Mülheimer Bürger hatten die Möglichkeit, ihre Helden des Alltags zu<br />

benennen und Vorschläge bei der WAZ einzureichen. Eine Jury ermittelte<br />

dann aus allen Vorschlägen zehn Finalisten. Jeder der Zehn wurde<br />

anschließend in der WAZ porträtiert und die Leser hatten bei der Abstimmung<br />

die Qual der Wahl.<br />

In diesem Jahr ging der dritte Platz an Frau Christa Vieten, eine seit vielen<br />

Jahren engagierte Mülheimer Bürgerin. Frau Vieten setzte sich im Laufe<br />

ihres Lebens immer stark für die Belange anderer ein und ist darüber hinaus<br />

aktiv im Ausbildungspatenprojekt des <strong>CBE</strong>.<br />

Mit Herrn Jörg Deussen gehörte ein weiterer, in einem <strong>CBE</strong> Projekt aktiver<br />

Ehrenamtlicher, zu den Nominierten. Herr Deussen war über viele Jahre als<br />

Kursleiter im, ebenfalls beim <strong>CBE</strong> angesiedelten, ZIEL Projekt tätig und<br />

engagierte sich für die Belange junger Menschen. Als ehrenamtlicher Kursleiter<br />

unterstützte er Schüler in Mathematik und Physik. Jörg Deussen<br />

verstarb am 10.01.2012 nach kurzer schwerer Krankheit. Wir werden ihn als<br />

Menschen, dem das Wohl der Kinder am Herzen lag, in Erinnerung halten.<br />

Allen Preisträgern und allen Nominierten Helden des Alltags gratulieren wir<br />

an dieser Stelle herzlich. π<br />

50 Die Sonne<br />

Foto: Walter Schernstein


Die Gießkanne<br />

<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Liebe Leser, liebe Mitglieder und Sponsoren unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Die Zeit nach unserer Gründung am 24. März 2009 ist wie im Flug vergangen.<br />

Auch in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist es uns gelungen, Mitglieder<br />

und auch freiwillige Sponsoren für unseren Förderkreis zu gewinnen.<br />

Wir sind stolz darauf, dass Sie durch Ihren regelmäßigen fi nanziellen Beitrag<br />

dazu beitragen, dass wir eine feste und somit berechenbarere fi nanzielle<br />

Grundlage haben. Bei den nach wie vor vielfältigen Aufgaben, denen unsere<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr täglich gegenüber steht, ist uns Ihre fi nanzielle<br />

Unterstützung des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. eine große Hilfe. Wir können zum<br />

Beispiel laufende und besonders erfolgreiche Projekte, bei denen die<br />

Förderung durch das Land NRW oder den Bund ausgelaufen sind, fi nanziell<br />

auch weiterhin unterstützen und sie somit zu einem positiven<br />

Abschluss bringen.<br />

Für das Jahr 2012 haben wir uns vorgenommen, ein eigenes, neues Projekt<br />

zu verwirklichen. Derzeit treffen sich Vorstand und auch interessierte<br />

Mitglieder in regelmäßigen Abständen. Wir sondieren verschiedene soziale<br />

Projekte, um dann abschließend durch eine gezielte, fi nanziell unterstützte<br />

Aktion, bei der Lösung des Problems aktiv zu werden.<br />

An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Mitgliedern und Sponsoren<br />

danken. Ohne Ihre großartige und verlässliche Unterstützung könnten wir<br />

unsere Hilfsmaßnahmen im sozialen Bereich unserer Stadt nicht durchführen.Ω<br />

Die Gießkanne 51


Wolfgang Lehmann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

52 Die Gießkanne<br />

Ich darf Ihnen versichern, der <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. wird sich mit Ihrer Unterstützung<br />

auch zukünftig bei der Bewältigung von Problemen des täglichen<br />

Lebens im Sozialbereich unserer Stadt engagieren. Bitte bleiben Sie uns<br />

treu und vielleicht gibt es in Ihrem Freundes- und/oder Bekanntenkreis noch<br />

weitere Menschen, die nach einer Möglichkeit des eigenen Engagements<br />

im sozialen Bereich suchen. Wir dürfen nicht aufhören an der Entwicklung<br />

unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. zu arbeiten. Neue Mitglieder und/oder<br />

Sponsoren geben uns die Möglichkeit, in größerem Rahmen Projekte des<br />

bürgerschaftlichen Engagements zu fördern und zu unterstützen.<br />

Für weitere Informationen und/oder eine Mitgliedschaft steht Ihnen die<br />

Geschäftsstelle des <strong>CBE</strong> gerne zur Verfügung unter 0208/ 970 68-0. π<br />

Beitrittserklärung<br />

Ich möchte die Arbeit des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. unterstützen und<br />

Mitglied werden.<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Mitgliedsbeitrag: 50€ 100€ €<br />

Betrag Ihrer Wahl<br />

Mit der Vereinssatzung erkläre ich mich einverstanden.<br />

Zuwendungsbescheinigung erwünscht<br />

Einzugsermächtigung<br />

Hiermit bevollmächtige ich den <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. widerruflich den vereinbarten<br />

Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten nachfolgenden Kontos einzuziehen:<br />

Bankverbindung<br />

Institut<br />

Bankleitzahl Konto<br />

Wenn mein/unser Konto eine Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden<br />

Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung. Rücklastschriften, die<br />

dem Förderkreis bei Nichteinlösung in Rechnung gestellt werden, wird der Förderkreis<br />

mir in Rechnung stellen.<br />

Mülheim an der Ruhr, den<br />

Datum, Unterschrift<br />

<strong>CBE</strong><br />

Förderkreis e.V.


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V.<br />

Wallstraße 7<br />

45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon: 0208/ 970 68-0<br />

Email: info@cbe-mh.de<br />

Homepage: www.cbe-mh.de<br />

V.i.s.d.P.<br />

Jochen Leyendecker<br />

Redaktion<br />

Michael Schüring, Redaktionsgruppe <strong>CBE</strong><br />

Grafi k<br />

Louise Huber-Fennell<br />

Fotonachweis<br />

<strong>CBE</strong> und www.istockphoto.de<br />

Druck<br />

Druckerei Thierbach GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

Aufl age<br />

1500<br />

Mülheim an der Ruhr, April 2012


Sie haben Lust sich in Mülheim zu engagieren?<br />

Sie suchen eine interessante und sinnvolle Aufgabe?<br />

Wir informieren und beraten Sie unverbindlich und umfassend.<br />

Wir helfen Ihnen, aus einem großen Angebot<br />

die passende freiwillige Tätigkeit zu fi nden.<br />

Rufen Sie uns an!<br />

Wir sind für Sie da! Öffnungszeiten: Wallstraße 7<br />

Tel: 0208/970 68-0 Mo und Di: 10-13 Uhr 45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Mo-Fr: 9-17 Uhr Mi: 10-13 Uhr und 14-18 Uhr Fax: 0208/970 68-19<br />

Termine nach Vereinbarung Do: 10-16 Uhr Email: info@cbe-mh.de

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