CBE Jahresbericht 2011 - BBE
CBE Jahresbericht 2011 - BBE
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<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Grußwort Seite 2<br />
<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Wurzeln Seite 3-8<br />
Seite 3-5 Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />
Seite 6-8 Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />
Der Stamm Seite 9-15<br />
Seite 9-10 Die drei Säulen der Arbeit<br />
Seite 11 Die Mitarbeiter<br />
Seite 12 Neuer Geschäftsführer und neuer Vorsitzender<br />
Seite 13 Empfang, Verwaltung und mehr<br />
Seite 14-15 Gremien und Mitglieder<br />
Die Äste Seite 16-48<br />
– Projekte Seite 16-31<br />
Seite 16-17 GenerationenWerkstatt<br />
Seite 18 Kreis der Bergbauinteressierten<br />
Seite 19 Service Learning – Verantwortung lernen<br />
Seite 20 Die Schmökerstube<br />
Seite 21 Leseförderung<br />
Seite 22 Engagement braucht Leadership<br />
Seite 23 Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />
Seite 24-25 Das EFI-Projekt<br />
Seite 26 Ausbildungspaten für Mülheim<br />
Seite 27 ILJA-Lotsen<br />
Seite 28-29 Kein Start ohne Ziel<br />
Seite 30-31 Kulturbotschafter<br />
– Corporate Citizenship Seite 32-35<br />
Seite 32-34 RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />
Seite 34 Büro für intersektorale Kooperation<br />
Seite 35 Aktionstage<br />
– Vermittlung & Qualifizierung Seite 36-40<br />
Seite 36-37 Vermittlung<br />
Seite 38-39 Qualifizierung<br />
Seite 40 Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />
Seite 40 Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />
– Veranstaltungen & Aktionen Seite 41-44<br />
– Netzwerke Seite 45-48<br />
Seite 45-46 Netzwerke in Mülheim<br />
Seite 47-48 Netzwerke in NRW<br />
Seite 48 Bundesweite Netzwerke<br />
Die Sonne Seite 49-50<br />
Seite 49-50 Anerkennungskultur<br />
Die Gießkanne Seite 51-52 <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />
Der vorliegende Bericht ist aus Gründen der besseren Lesbarkeit in der maskulinen Sprachform verfasst, wofür wir die Leserinnen um Verständnis bitten.<br />
1
2 Grußwort<br />
Grußwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Liebe Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />
<strong>2011</strong> war für das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>) e.V. ein<br />
bewegtes und recht turbulentes Jahr. Gemeinsam mit vielen Freunden,<br />
Förderern, Mitgliedern und Ehrenamtlichen haben wir unser 10 – jähriges<br />
Jubiläum in der Alten Dreherei gefeiert. Wir haben zurückgeschaut auf<br />
die Entwicklung des <strong>CBE</strong> und konnten die Gelegenheit nutzen, uns bei den<br />
Menschen zu bedanken, die uns in all den Jahren zur Seite gestanden und<br />
unterstützt haben. Das <strong>CBE</strong> ist eine große Familie geworden!<br />
Mit dem Ausscheiden von Lothar Fink als Vorsitzendem und dem Wechsel<br />
unserer Geschäftsführerin, Andrea Hankeln, ins Ministerium für Familie,<br />
Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, verließen<br />
uns aber auch zwei langjährige und engagierte Verantwortungsträger. Ihnen<br />
beiden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für Ihre engagierte und<br />
erfolgreiche Arbeit für das bürgerschaftliche Engagement in Mülheim an<br />
der Ruhr gedankt.<br />
Bürgerschaftliches Engagement lebt von der Kreativität der Ehrenamtlichen<br />
und von guten Rahmenbedingungen, die diesen Raum und Ressourcen<br />
geben, um ihre Potenziale freiwillig zum Nutzen der Gemeinschaft einzusetzen.<br />
Wieviel erreicht werden kann, wenn passende und verlässliche<br />
Strukturen bestehen und alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen,<br />
davon werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf den folgenden Seiten<br />
einen kleinen Eindruck gewinnen können.<br />
Bürgerschaftliches Engagement findet häufig in Initiativen und Vereinen statt.<br />
Mit den Projekten Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) und Engagement<br />
braucht Leadership haben wir uns aus zwei unterschiedlichen Perspektiven<br />
mit der Entwicklung von ehrenamtlichen Projekten und der ehrenamtlichen<br />
Leitung von Vereinen befasst. Qualifizierung, kollegialer Austausch und<br />
Begleitung auf kommunaler Ebene sind hier wesentliche Faktoren für<br />
gelingendes Ehrenamt.<br />
Bürgerschaftliches Engagement gibt es auch in vielen Unternehmen. Der<br />
Fachbegriff Corporate Citizenship ist manchem Mülheimer dabei noch fremd,<br />
nicht aber das, was sich dahinter verbirgt: Aktives und verantwortungsvolles<br />
Handeln von Firmen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen und<br />
damit soziale Verantwortung übernehmen.<br />
Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement ist hierbei Partner für zahlreiche<br />
Mülheimer Betriebe, passende Strategien und Aktivitäten für sich<br />
zu suchen.<br />
Dieser <strong>Jahresbericht</strong> greift das Motiv unserer Festschrift, den Baum mit<br />
seinen Jahresringen, auf. Damit ein Baum gut wächst und gedeiht, braucht<br />
er gute Wurzeln, einen fruchtbaren Boden, viel Sonne und Wasser. Wir sind<br />
zuversichtlich, dass das <strong>CBE</strong> auch in den nächsten Jahren weiter wachsen<br />
und viele Blüten und Früchte tragen wird.<br />
Dazu braucht es viele helfende Hände! Wir möchten daher an dieser Stelle<br />
ausdrücklich all denen für ihre tatkräftige Unterstützung danken, die sich<br />
als Mitglieder, Förderer, Sponsoren, Unterstützer der Freiwilligenkarte oder<br />
durch ein wohlwollendes Wort zur rechten Zeit an dieser Entwicklung<br />
beteiligt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen auch im<br />
kommenden Jahr das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadtgesellschaft<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Herzliche Grüße<br />
Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender und Michael Schüring, Geschäftsführer
Die Wurzeln<br />
Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />
2001<br />
Im August 2001 wird, basierend auf den Erfahrungen, die die AWO bereits<br />
zwei Jahre zuvor mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Vermittlung<br />
und Begleitung von Ehrenamtlichen gemacht hatte, das Centrum für bürgerschaftliches<br />
Engagement e.V. gegründet.<br />
Das besondere Modell des Centrum für bürgerschaftliches Engagement, das<br />
durch die Kommune maßgeblich entwickelt und bis heute gefördert wird,<br />
sieht die Gründung einer stadtweit tätigen Einrichtung vor und schließt von<br />
Anfang an eine breite Basis der sozialpolitischen Akteure in Mülheim an der<br />
Ruhr mit ein. Hierzu wird ein gemeinnütziger Verein gegründet, dem<br />
andere soziale Einrichtungen beitreten können. Dem Verein und Vorstand<br />
des <strong>CBE</strong> gehören traditionell daher Repräsentanten aus verschiedenen<br />
gesellschaftlichen Bereichen an.<br />
Die ersten Räume des <strong>CBE</strong> werden vom Deutschen Roten Kreuz Mülheim<br />
gestellt und im Dezember 2001, dank zahlreicher Spenden und tatkräftiger<br />
Hilfe, an der Löhstraße eröffnet.<br />
Die Leitung übernimmt Gudrun Schönwälder, die zuvor schon bei der AWO<br />
Freiwillige beraten hatte. Schwerpunkt in den ersten Jahren ist die Beratung<br />
und Vermittlung Ehrenamtlicher in die gemeinnützigen Organisationen,<br />
die Mitglied im <strong>CBE</strong> sind.<br />
2002<br />
Mit dem Beitritt zur Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />
(bagfa e.V.) im März 2002 erhält das <strong>CBE</strong> weiter Rückenwind. Die Fortbildungen<br />
und Informationsmaterialien, aber auch der Austausch mit Ω<br />
Die Wurzeln 3
4 Die Wurzeln<br />
Aktiven in anderen Städten hilft, die Arbeitsabläufe in dem noch jungen<br />
Arbeitsfeld nachhaltig zu strukturieren.<br />
2003<br />
Die Aufgaben des <strong>CBE</strong> wachsen und im Juni 2003 wird die neue Geschäftsstelle<br />
in der Friedrichstraße 9 eröffnet. Der damalige Ministerpräsident<br />
des Landes NRW, Peer Steinbrück, zeigt sich bei seinem Besuch am 10. Juli<br />
beeindruckt von der Arbeit des <strong>CBE</strong> in Mülheim.<br />
2004<br />
Im Oktober 2004 übernimmt Andrea Hankeln die Leitung der Einrichtung.<br />
Sie forciert in den folgenden Jahren die Entwicklung des <strong>CBE</strong> mit dem<br />
weiteren Aufbau der Projektarbeit und der Unterstützung des gesellschaftlichen<br />
Engagements von Unternehmen. Die Arbeit basiert nun auf drei Säulen:<br />
Vermittlung, Projekte und Unternehmensengagement.<br />
Der Beitritt zur neu gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />
in Nordrhein-Westfalen (lagfa NRW) im Oktober 2004 führt<br />
zu intensiveren Kontakten des <strong>CBE</strong> auch über die Stadtgrenzen hinaus.<br />
In der Friedrichstraße 9 werden zusätzlich zum Ladenlokal erstmals auch<br />
eigene Büroräume bezogen. Mit dem Beginn größerer Projekte werden<br />
weitere Arbeitsplätze in der 4. Etage eingerichtet. Die beiden Projekte der<br />
ersten Jahre waren das Vorleseprojekt Mülheim liest vor, das sich der<br />
gezielten Förderung von Schüler widmete und das Projekt Lernallianzen.<br />
Dieses bot Fortbildungsangebote, um Ehrenamtliche gezielt auf ihre<br />
jeweiligen Aufgaben vorbereiten zu können.<br />
2005<br />
2005 kommen weitere Projekte, wie EQUAL, mit dem erstmals ein Projekt<br />
im Bereich der Seniorenarbeit umgesetzt wird, hinzu. Und mit ZIEL entsteht<br />
ein erstes Kooperationsprojekt mit Schulen in Mülheim.<br />
Das 2005 gegründete Netzwerk Ruhrgebiet schafft eine neue, regionale<br />
Plattform zur Vernetzung des bürgerschaftlichen Engagements auf politischer,<br />
zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Der RUHRDAX als gemeinsamer<br />
Marktplatz für den Handel zwischen Anbietern und Nachfragern<br />
ehrenamtlicher Leistungen, zwischen gemeinnützigen Einrichtungen und<br />
Unternehmen, gibt seit 2006 jährlich einen Eindruck davon, wie vielfältig<br />
und lebendig bürgerschaftliches Engagement in unserer Region ist.<br />
2006<br />
Im Februar 2006 führt Mülheim als eine der ersten Städte in NRW eine Anerkennungs-Karte<br />
für Ehrenamtliche ein. Die Mülheimer Freiwilligenkarte<br />
erhalten Ehrenamtliche, wenn ihr Engagement nachweislich bestimmte Kriterien<br />
erfüllt. Zahlreiche Unternehmen, Einzelhändler, kulturelle und<br />
sportliche Institutionen gewähren auf diese Karte Rabatte. Später wird diese<br />
Karte als ein Vorbild für die Ehrenamtskarte NRW dienen.<br />
Das Projekt Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) startet als landesweites<br />
Projekt. In Mülheim werden Menschen in der Nacherwerbsphase, die mit<br />
ihren Lebens- und Berufserfahrungen eigene Projekte initiieren möchten,<br />
qualifiziert und begleitet.<br />
2007<br />
Als Gemeinschaftsprojekt des Netzwerkes Ruhrgebiet entstehen 2007 die<br />
Kulturbotschafter in Essen, Oberhausen und Mülheim. Jugendliche mit und<br />
ohne Migrationshintergrund engagieren sich für die Kultur ihrer Stadt,<br />
lernen, entdecken und erleben in unterschiedlichsten Formen Kulturtechniken<br />
und Kulturstätten und geben ihr neu erworbenes Wissen mit Begeisterung
Foto: Stefan Glagla, WAZ<br />
an andere Jugendliche weiter.<br />
Das <strong>CBE</strong> baut seine Netzwerke aus. Im August 2007 wird der Beirat ins<br />
Leben gerufen, dem Menschen des öffentlichen Lebens, zumeist aus der<br />
Wirtschaft, angehören. Sie werben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld für<br />
die Anliegen des bürgerschaftlichen Engagements und fördern das <strong>CBE</strong>.<br />
Da die Räume an der Friedrichstraße zu eng werden, zieht das <strong>CBE</strong> im Juni<br />
2007 in die Wallstraße 7 um. Der Umzug ermöglicht, das neu gegründete<br />
ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Schmökerstube räumlich beim <strong>CBE</strong><br />
anzu-siedeln. In dem Gemeinschaftsprojekt mit dem Freundeskreis der<br />
Stadtbibliothek Mülheim wird die Leseförderung für Kinder im Grundschulalter<br />
intensiviert.<br />
Mit den Ausbildungspaten stellt das <strong>CBE</strong> das erste Projekt im Bereich Mentoring<br />
auf die Beine. Die Paten unterstützen Hauptschüler beim Übergang<br />
von der Schule in den Beruf.<br />
2008<br />
Mit dem Besuch von Franz Müntefering im April 2008 erfährt das <strong>CBE</strong> bundesweite<br />
Anerkennung für seine Projekte im Generationsübergreifenden<br />
Freiwilligendienst. Im November startet die GenerationenWerkstatt, mit der<br />
das <strong>CBE</strong> ein weiteres Modellprojekt im Bereich der intergenerativen Freiwilligenarbeit<br />
entwickelt.<br />
Der 5. Dezember 2008 rückt das Ehrenamt in der Stadt Mülheim aus Anlass<br />
des 200 jährigen Jubiläums in den Mittelpunkt. Am Internationalen Tag<br />
des Ehrenamtes werden 200 Ehrenamtliche in einer Feierstunde stellvertretend<br />
für alle Engagierten in Mülheim durch die Oberbürgermeisterin<br />
geehrt. Die ersten Ehrenamtskarten NRW werden in Mülheim an diesem<br />
Tag ausgegeben.<br />
Der erste <strong>Jahresbericht</strong> erscheint 2008 und dokumentiert von nun an jedes<br />
Jahr ausführlich und übersichtlich die vielfältige Arbeit des <strong>CBE</strong>.<br />
2009<br />
Der Netzknoten Ruhr des Mobilen Teams des Freiwilligendienstes aller<br />
Generationen (FdaG) wird 2009 beim <strong>CBE</strong> angesiedelt. Es koordiniert die<br />
Beratung und Qualifizierung von Organisationen und Kommunen im Ruhrgebiet<br />
zum Aufbau dieses neuen Freiwilligendienstes.<br />
Andrea Hankeln wird Anfang 2009 stellvertretende Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der Freiwilligenagenturen NRW (lagfa) und im Herbst<br />
1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />
(bagfa e.V.).<br />
2010<br />
Im Rahmen des Projektes Integration lernbehinderter Schüler in Ausbildung<br />
(ILJA) übernimmt das <strong>CBE</strong> seit 2010 die Beratung und Qualifizierung der<br />
Lotsen und setzt damit erfolgreich die Arbeit im Bereich Mentoring fort.<br />
<strong>2011</strong><br />
Das Jahr <strong>2011</strong> steht im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums, das am 8. Juli<br />
mit zahlreichen Informationsständen, einem Stadtteilfest in Heißen und<br />
einem großen Fest in der Alten Dreherei begangen wird.<br />
Im Juni übernimmt Jochen Leyendecker den Vorsitz des Vereins und im<br />
September tritt Michael Schüring als Geschäftsführer die Nachfolge<br />
von Andrea Hankeln an, die in das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />
Kultur und Sport nach Düsseldorf wechselt. π<br />
Die Wurzeln 5
Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />
Das <strong>CBE</strong> feierte am 8. Juli <strong>2011</strong> sein 10-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Informationsständen bei langjährigen<br />
Kooperationspartnern und einem großen Fest in der Alten Dreherei. Wir möchten Ihnen hier einen kleinen<br />
bildlichen Eindruck von der Veranstaltung geben. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer<br />
Internetseite: www.cbe-mh.de<br />
Jubiläums-Fotos: Hans Hartwig<br />
oben: Die Alte Dreherei bietet einen interessanten Rahmen für die Jubiläumsveranstaltung.<br />
links: Stadtsprecher Volker Wiebels führt durch das abwechslungsreiche Programm.<br />
rechts: Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld würdigt in ihrer Ansprache die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen<br />
im <strong>CBE</strong>.<br />
6 Die Wurzeln
links oben: Lothar Fink als langjähriger Vorsitzender und Jochen Leyendecker als neuer Vorsitzender freuen sich<br />
über die zahlreich erschienenen Gratulanten.<br />
rechts oben und unten: Die <strong>CBE</strong>-Mitarbeiter haben sich bestens vorbereitet und ihr Theaterstück kommt bei den<br />
Gästen besonders gut an.<br />
unten: Der Pantomime NEMO fasziniert mit seinem Auftritt ebenso wie die afrikanischen Clowns, die er aus<br />
einem südafrikanischen Projekt mit nach Mülheim gebracht hat.<br />
Die Wurzeln 7
links: Virtuos unterhält der Student Anton Gölle die Besucher mit seinem Violin-Vortrag.<br />
rechts: Und stimmlich gewaltig gratulierten die Sängerinnen der A-Capella-Gruppe Just 4 You.<br />
links: Ganz und gar „zauberhaft“ findet das Publikum die Vorstellung des Zauberers Christian Finke.<br />
rechts: Und ein besonderes Jubiläumsgeschenk hat Jinchen Quin vorbereitet. In chinesischen Zeichen hat er<br />
ein Motto für die vielen Ehrenamtlichen künstlerisch umgesetzt: „Wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird!“<br />
unten: Am Ende gilt der Dank allen Förderern und Unterstützern der Arbeit des <strong>CBE</strong>. Und der Abend klingt mit<br />
vielen Gesprächen und guten Wünschen für die scheidende Geschäftsführerin Andrea Hankeln aus.<br />
8 Die Wurzeln
Der Stamm<br />
Die drei Säulen der Arbeit<br />
Die Arbeitsbereiche des Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>)<br />
Das <strong>CBE</strong> ist als gemeinnütziger Verein gegründet worden, um das bürgerschaftliche<br />
Engagement insbesondere in der Stadt Mülheim zu fördern.<br />
Der gewählte Name verwies schon in den Anfängen darauf, dass hier von<br />
den beteiligten sozialpolitischen Akteuren ein sehr weiter Begriff von<br />
freiwilligem Engagement zugrunde gelegt wurde. Dieser setzt die Mitwirkung<br />
vieler verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und die Unterstützung<br />
durch Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft voraus. Er ermöglicht<br />
aber auch, das Engagement von Einzelnen, Initiativen, Vereinen und<br />
Unternehmen anzuregen und zu unterstützen.<br />
Entsprechend basiert die Arbeit des <strong>CBE</strong> auf drei Säulen: der Vermittlung<br />
und Beratung von Freiwilligen, der Projektentwicklung und dem Corporate<br />
Citizenship, dem Engagement von Unternehmen.<br />
Dieser Jahresrückblick gibt Ihnen einen guten Überblick über diese drei<br />
Arbeitsbereiche sowie über unsere weiteren Aktivitäten, denn auch Anerkennungskultur,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Qualifi zierung und Vernetzung spielen<br />
eine wichtige Rolle in unserer alltäglichen Arbeit. Ω<br />
Der Stamm 9
Vermittlung und Beratung von Freiwilligen<br />
Die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen in die<br />
für sie passenden Tätigkeiten ist die erste Säule unserer<br />
Arbeit. Das <strong>CBE</strong> vermittelt Freiwillige nur in seine<br />
Mitgliedsvereine und stellt so sicher, dass der Grundsatz<br />
der Gemeinnützigkeit erfüllt wird. Zur Vermittlung<br />
gehört einerseits, die gute Kenntnis der Einrichtungen,<br />
der jeweiligen Einsatzfelder und der Stellen für ehrenamtliches<br />
Engagement. Andererseits wird mit jedem,<br />
der sich bürgerschaftlich engagieren möchte, ein ausführliches<br />
Gespräch geführt, in dem die in Frage kommenden<br />
Tätigkeiten aus dem Angebot von zur Zeit<br />
über 200 Gesuchen gemeinsam ausgewählt werden.<br />
Persönliche Interessen, Fähigkeiten und Motivation jedes<br />
Einzelnen werden dabei berücksichtigt.<br />
Die Qualität der Vermittlung durch das <strong>CBE</strong> wird von<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />
(bagfa e.V.) regelmäßig überprüft. Mit dem<br />
Qualitätssiegel der bagfa e.V. wurde unsere fachliche<br />
Kompetenz auf diesem Gebiet bestätigt.<br />
Projektentwicklung<br />
Mit der Entwicklung zahlreicher eigener Projekte hat sich<br />
in den vergangenen Jahren die zweite Säule unserer<br />
Arbeit stetig fortentwickelt. Projekte, in deren Rahmen<br />
Freiwillige zum Einsatz kommen oder in denen das<br />
Thema bürgerschaftliches Engagement eine Rolle spielt,<br />
werden durch das <strong>CBE</strong> initiiert und umgesetzt. Neben<br />
der konzeptionellen Arbeit ist hier häufig auch die erfolgreiche<br />
Akquise von Fördergeldern nötig.<br />
In unserer Projektarbeit werden Akteure aus dem<br />
Gemeinwesen, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft<br />
zusammengebracht. Inhalte und Themen der Projekte<br />
können variieren.<br />
10 Der Stamm<br />
Zu den Projektbereichen, in denen das <strong>CBE</strong> mittlerweile<br />
vielfältige Erfahrungen sammeln und Kernkompetenzen<br />
erwerben konnte, gehören:<br />
Generationenübergreifende Projekte, Mentoren- und<br />
Patenprojekte für Schüler und Familien, Netzwerkprojekte<br />
sowie Projekte zum sozialen Lernen.<br />
Corporate Citizenship/Corporate Volunteering<br />
Die dritte Säule der Arbeit ist der Bereich des Unternehmensengagements.<br />
Das <strong>CBE</strong> ist der Ansprechpartner für Unternehmen, die<br />
sich in Mülheim im Sinne des Corporate Citizenship<br />
(das Unternehmen als guter Bürger) engagieren oder<br />
Strategien zur Corporate Social Responsibility (der<br />
gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen)<br />
entwickeln wollen.<br />
Das <strong>CBE</strong> möchte zur Verankerung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements bei Unternehmen beitragen, die<br />
Unternehmen beraten, begleiten und gemeinsam mit<br />
ihnen Projekte entwickeln. Es kann sich dabei ebenso<br />
um das Engagement einzelner Mitarbeiter handeln wie<br />
um den Einsatz ganzer Abteilungen oder des ganzen<br />
Unternehmens. Unter anderem soll den Unternehmern<br />
anhand von Best-practice-Beispielen gezeigt werden,<br />
welche vielfältigen Formen des Engagements es gibt<br />
und welche Bedeutung dieses für ihre Personalentwicklung<br />
haben kann. Gemeinsam mit den Unternehmen<br />
möchten wir Projekte entwickeln, die in ihr eigenes Portfolio<br />
passen.<br />
Mit dem RUHRDAX, der Planung und Durchführung von<br />
Aktionstagen und der Koordination des Netzwerk<br />
Ruhrgebiet hat das <strong>CBE</strong> hier bereits langjährige Erfahrungen<br />
anzubieten.<br />
Neben diesen drei Säulen gibt es weitere Bereiche, die<br />
mittlerweile zum bewährten Angebot des <strong>CBE</strong> gehören<br />
und, um im Bild des <strong>CBE</strong> als Baum zu bleiben, schon<br />
eigene Äste ausgebildet haben. Hierzu gehören zahlreiche<br />
Veranstaltungen und Aktionen, die das bürgerschaftliche<br />
Engagement in den Mittelpunkt stellen oder<br />
durch Freiwillige durchgeführt werden.<br />
Auch die Netzwerkarbeit auf lokaler und überregionaler<br />
Ebene ist zum wichtigen Element unserer Arbeit geworden<br />
und wird in diesem Bericht in ihren verschiedenen<br />
Facetten vorgestellt. π
Die Mitarbeiter<br />
Julia Bledau Marlies Diedrich Stephanie Ehlert<br />
Projektleitung Verwaltungsleiterin Projektleitung<br />
Dr. Jörg Ernst Georg Fox Gudrun Führ<br />
Leitung Corp. Citizenship, Projektleitung Mitarbeiter Verwaltung Mitarbeiterin Verwaltung<br />
Christian Giardina Jörg Petzold Marlies Rustemeyer<br />
Projektleitung Projektleitung Projektleitung<br />
Luise Scheib Michael Schüring Burkhart Stork<br />
Projektleitung Geschäftsführer Mitarbeiter Vermittlung<br />
Katharina Wehner Kristina Weitz Eva Winkler<br />
Projektleitung Projektleitung Leitung Vermittlung, Projektleitung<br />
Sowie die Projekt-Mitarbeiterinnen Carina-Maria Brühl und Isabelle Wojcicki im Projekt Kulturbotschafter.<br />
Der Stamm 11
12 Der Stamm<br />
Neuer Geschäftsführer...<br />
Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />
seit dem 1. September bin ich nun als neuer Geschäftsführer im <strong>CBE</strong> tätig.<br />
Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe und fühle mich nach den<br />
ersten Wochen in der Geschäftsstelle an der Wallstraße schon sehr wohl.<br />
Einige von Ihnen werden mich vielleicht schon aus meiner Tätigkeit als<br />
Stadtteil-Koordinator in Styrum kennen, für andere bin ich ein neues Gesicht<br />
in der ihnen vertrauten Einrichtung.<br />
Ich bin Sozialwissenschaftler, lebe mit meiner Familie in Oberhausen und<br />
habe dort viele Jahre in der Erwachsenenbildung gearbeitet.<br />
Zuletzt habe ich für die Koordinierungsstelle Integration der Stadt Mülheim<br />
das Projekt Bildungspartnerschaft Styrum auf den Weg gebracht und dort<br />
bereits die Arbeit des <strong>CBE</strong> kennen gelernt.<br />
Ich war sofort begeistert von dem besonderen „Geist“ dieser Einrichtung<br />
und den vielen erfolgreichen Projekten und engagierten Menschen, die mir<br />
in der Zusammenarbeit begegnet sind. Daher freue ich mich sehr, hier nun<br />
mitwirken zu können und meine Erfahrungen aus der Stadtteilarbeit, der<br />
Integrations- und Bildungsarbeit in die Weiterentwicklung des <strong>CBE</strong> mit<br />
einbringen zu können.<br />
Herzliche Grüße<br />
Michael Schüring<br />
... und neuer Vorsitzender<br />
Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />
auf der Mitgliederversammlung im Juni bin ich zum neuen Vorsitzenden des<br />
<strong>CBE</strong> gewählt worden. Ich freue mich darauf, nun noch enger mit den<br />
Mitgliedern und dem Team zusammen arbeiten zu können. Seit 2003<br />
gehöre ich bereits dem Vorstand des <strong>CBE</strong> an und seit 2005 war ich in der<br />
Funktion des 2. stellvertretenden Vorsitzenden für den Verein aktiv.<br />
Die Erfolgsstory des <strong>CBE</strong> ist für mich vor allem unserem Team zu verdanken.<br />
Die engagierten Mitarbeiter haben es in der Vergangenheit immer wieder<br />
verstanden, Projekte und Aktivitäten zu entwickeln, die Mülheimern gute<br />
Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement boten. Und sie haben<br />
Angebote für Menschen von jung bis alt entwickelt und somit vielen einen<br />
passenden Einstieg in das Ehrenamt ermöglicht. Ob Kulturbotschafter für<br />
Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, ob Erfahrungswissen für<br />
Initiativen (EFI) für Menschen in der nachberuflichen Lebensphase oder<br />
RUHRDAX für Unternehmen und soziale Einrichtungen im Ruhrgebiet, das<br />
<strong>CBE</strong> steht heute für eine ganze Reihe vorbildlicher Projekte im Rahmen<br />
der kommunalen Freiwilligenarbeit. Diesen Weg wollen wir in den kommenden<br />
Jahren konsequent weiter verfolgen und ich darf Sie ganz herzlich<br />
einladen, daran mitzuwirken.<br />
Ihr<br />
Jochen Leyendecker
Empfang, Verwaltung und mehr<br />
Wer das <strong>CBE</strong> in der Wallstraße besucht, findet ein Ladenlokal mit einem<br />
großen Schaufenster vor. Der Schriftzug Freiwillig und eine meist phantasievolle<br />
Dekoration weisen schon von weitem den Weg zu uns.<br />
Montag bis Donnerstag vormittags (10-13 Uhr) sowie Mittwoch (14-18 Uhr)<br />
und Donnerstag (13-16 Uhr) nachmittags stehen Mitarbeiter des <strong>CBE</strong> hier<br />
für alle Fragen rund um das bürgerschaftliche Engagement als Gesprächspartner<br />
zur Verfügung.<br />
Oft kommen Menschen, die ein Gesuch im Schaufenster gesehen haben,<br />
und sich vorstellen können, ehrenamtlich tätig zu werden. Manchmal<br />
suchen unsere Besucher nach speziellen Angeboten oder benötigen Informationen<br />
über ein Projekt. Manchen treibt auch einfach die Neugier auf<br />
das <strong>CBE</strong> in unser Ladenlokal oder eine der zahlreichen Aktionen, an denen<br />
sich das <strong>CBE</strong> beteiligt, wie die Kork-Sammelaktion oder Mülheim räumt auf.<br />
Neben dem Ladenlokal nutzt das <strong>CBE</strong> aber auch Räume in den oberen<br />
Etagen des Hauses. Hier sind Arbeitsplätze für die Projektleiter, ein Besprechungsraum<br />
und das Büro für die Verwaltungsarbeiten untergebracht.<br />
Die Verwaltungsarbeit steht selten in der Öffentlichkeit, ist aber für uns als<br />
Verein sehr wichtig. Spender und Sponsoren, Stiftungen, Landes-, Bundes-<br />
oder EU-Verwaltungen erwarten einen korrekten und transparenten Umgang<br />
mit Fördergeldern, eine fundierte Berichterstattung und ein professionelles<br />
Management. Da sind hohe Anforderungen zu erfüllen und immer<br />
bedeutet das mehr, als nur ein paar Zahlen zusammen zu tragen.<br />
Aber für Marlies Diedrich, die im <strong>CBE</strong> für diesen Bereich die Fäden in der<br />
Hand hält, ist das alles andere als langweilig, sich mit den Zahlen zu<br />
beschäftigen und auch bei der bunten Vielfalt unserer Projekte stets „alles<br />
im Griff“ zu haben.<br />
Und auch wenn die Verwaltungsarbeit oft keine große Bühne fordert: der<br />
verantwortungsvolle, gewissenhafte und freiwillige Dienst im „stillen<br />
Vereinskämmerlein“ ist eine der Grundlagen der erfolgreichen <strong>CBE</strong>-Arbeit. π<br />
Ansprechpartnerin: Marlies Diedrich, 0208/ 970 68-17<br />
„Als rechte Hand der Geschäftsführung<br />
werden hier viele Fäden zu<br />
einem großen Teppich verknüpft,<br />
mit dem wir gemeinsam zu neuen<br />
Zielen und Aufgaben fliegen“<br />
– Marlies Diedrich<br />
Der Stamm 13
Gremien und Mitglieder<br />
Das <strong>CBE</strong> hat als gemeinnütziger Verein zwei, per Satzung vorgeschriebene<br />
Gremien: Vorstand und Mitgliederversammlung.<br />
Vorstand<br />
Als geschäftsführender Vorstand wurden im Juni <strong>2011</strong> gewählt:<br />
Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender<br />
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (l. v.), 1. stellv. Vorsitzende<br />
Judith Koch (r. v.), 2. stellv. Vorsitzende<br />
Als Beisitzer wurden gewählt: Bernd Barfuß, Wolfgang Cukrowski,<br />
Lothar Fink, Ernst Herzog, Hans-Martin Schlebusch, Günter Schneider.<br />
Mitgliederversammlung<br />
In der Mitgliederversammlung sind alle Mitglieder vertreten. Ende <strong>2011</strong> hatte<br />
das <strong>CBE</strong> 83 Mitglieder (siehe unten).<br />
Wir danken allen Mitgliedern und Funktionsträgern für ihre konstruktive und<br />
intensive Zusammenarbeit mit dem Team des <strong>CBE</strong>!<br />
Mitglieder<br />
Alta Vita e.V.<br />
Altenhilfe Betriebsträgergesellschaft<br />
St. Engelbert GmbH<br />
Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Ruhr e.V.<br />
Arbeiterwohlfahrt, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
BIG Brothers BIG Sisters Deutschland<br />
Niederlassung Ruhrgebiet<br />
Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung<br />
Behinderter (BDH)<br />
Kreisverband Mülheim an der Ruhr<br />
Caritas Sozialdienste e.V., Mülheim an der Ruhr<br />
Caritasverband für die Stadt Duisburg e.V.<br />
Alten- und Pflegeheim Marienhof<br />
CVJM Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />
Bezirk Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Deutscher Kinderschutzbund<br />
Ortsverband Mülheim e.V.<br />
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Deutsches Rotes Kreuz<br />
Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
14 Der Stamm<br />
Diakoniewerk Arbeit & Kultur gGmbH<br />
Diakonisches Werk, im Kirchenkreis an der Ruhr<br />
Druckerei Thierbach GmbH<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Eisenbahnfreunde, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Ev. Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH<br />
(Haus Ruhrgarten)<br />
Evangelischer Kirchenkreis An der Ruhr<br />
Förderverein des Technischen Hilfswerkes<br />
Ortsverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Franziskushaus, Vereinigte August-Thyssenstiftungen<br />
Gemeindeverband der Katholischen Kirchengemeinden<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Hauptausschuss Groß-Mülheimer-Karneval 1957 e.V.<br />
Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst e.V.<br />
Initiative PSKOW e.V.<br />
Initiative Tschernobyl-Kinder e.V.<br />
Initiativkreis Ruhr GmbH<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Essen,<br />
Dienststelle Mülheim an der Ruhr
Beirat<br />
Seit Anfang 2008 hat das <strong>CBE</strong> darüber hinaus einen Beirat, in dem Persönlichkeiten des Mülheimer Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftslebens vertreten sind:<br />
Brigitte Arts, RWE Deutschland AG<br />
Ernst Gerlach<br />
Hermann Hartwich<br />
Peter Hemmerle, Stadtbäckerei Hemmerle<br />
Roswitha Hoffmann, Geschäftsstellenleiterin Sparda<br />
Bank West eG Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />
Jochen Hoffmeister<br />
Gisela Lahno<br />
Wolfgang Lehmann<br />
Norbert Misiak, Bezirksgeschäftsführer<br />
BARMER GEK Mülheim an der Ruhr<br />
Die Beiratsmitglieder stellen dem <strong>CBE</strong> ein Netzwerk zur Verfügung, das dem <strong>CBE</strong> hilft, seine Arbeit noch besser<br />
zu verankern, bekannter zu machen und Unterstützer zu finden. Als konkrete Maßnahme wurde Anfang 2009 ein<br />
<strong>CBE</strong>-Förderkreis gegründet.<br />
Jüdische Gemeinde, Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen<br />
Kahlenberger Hockey- und Tennisclub e.V.<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Kreisjägerschaft, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.<br />
Ortsvereinigung Mülheim an der Ruhr<br />
MATERNUS Senioren- und Pflegezentrum<br />
Bonifatius GmbH<br />
Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V.<br />
Mülheimer Nachbarschaft e.V.<br />
Mülheimer Senioreneinrichtungen gGmbH<br />
Mülheimer Sportbund an der Ruhr e.V.<br />
Mülheimer Wohnungsbau e.G.<br />
Pflege Zu Hause, Andrea und Martin Behmenburg<br />
Raphaelhaus, Vereinigte August-Thyssenstiftung<br />
Reha Ruhr- Familien -und Krankenpflege gGmbH<br />
Fachdienst Betreutes Wohnen<br />
RWE Deutschland AG<br />
RWW Rheinisch Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />
mbH<br />
Dr. Lothar Oelert, RWE Deutschland AG<br />
Frank Peylo, Druckerei Thierbach<br />
Florian Schauenburg<br />
Helmut Schiffer, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />
Claudia Schmies, RWE Effizienz GmbH<br />
Prof. Dr. Wolfgang Stark, Leiter des Labors Organisationsentwicklung<br />
und des Zentrums für gesellschaftliches<br />
Lernen und soziale Verantwortung an der Universität<br />
Duisburg-Essen<br />
Schauenburg International GmbH<br />
SKJ – Soziale Kinder- und Jugendarbeit e.V.<br />
Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V.<br />
Sparda-Bank West eG<br />
Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />
Sparkasse, Mülheim an der Ruhr<br />
St. Marien-Hospital<br />
Mülheim an der Ruhr GmbH<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr<br />
Stiftung Ev. Kranken- und Versorgungshaus<br />
Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG<br />
Theodor Fliedner Stiftung<br />
UNICEF Arbeitsgruppe Mülheim an der Ruhr/Oberhausen<br />
Verein „Kinder brauchen uns“ e.V.<br />
Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport<br />
Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Verein Hilfe für Frauen e.V.<br />
Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V.<br />
Auch 23 Privatpersonen sind Mitglied im <strong>CBE</strong>. π<br />
Der Stamm 15
16 Projekte<br />
Projekte<br />
„Die Generationen-<br />
Werkstatt war eine<br />
wunderbar bereichernde<br />
Erfahrung!“<br />
– Christa Bredenbeck<br />
GenerationenWerkstatt<br />
Nach dreijähriger Laufzeit endete im Oktober <strong>2011</strong> die GenerationenWerkstatt,<br />
in der vielfältige Projekte entstanden und in gemeinsamer Arbeit von<br />
„Jung und Alt“ umgesetzt wurden. Dieses intergenerative Bildungsprojekt<br />
wurde von der Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert.<br />
Früher wurden viele handwerkliche und hauswirtschaftliche Kenntnisse<br />
innerhalb der Familie weitergegeben. Gerade die ältere Generation hat diese<br />
Zeiten erlebt und wendet noch heute viele dieser Fähigkeiten an. Doch<br />
schrumpfen durch die veränderten Lebensgewohnheiten zunehmend die<br />
Räume, in denen sich Menschen verschiedener Generationen begegnen und<br />
voneinander lernen können.<br />
Mit der gemeinsamen Projektarbeit konnte die GenerationenWerkstatt die<br />
Brücke zwischen den Generationen bauen. Dabei war „der Weg das Ziel“,<br />
um das Wissen zu vermitteln.<br />
Die Jugendlichen bestimmten mit ihrer Idee das Ergebnis, das erarbeitet<br />
werden sollte. Die Älteren kannten die einzelnen Arbeitsschritte und leiteten<br />
die Jugendlichen an. Mit allen Beteiligten wurde das Projekt zuvor besprochen<br />
und der Ablauf festgelegt. In kleinen Generationen-Teams von zumeist<br />
ein bis zwei Älteren und zwei bis drei Jugendlichen wurden die Projekte dann<br />
umgesetzt. Dies schuf den verlässlichen Rahmen in dem sich das nötige<br />
Wissen am besten vermitteln ließ und sich die Menschen verschiedener<br />
Generationen intensiv kennenlernen konnten. Ω
Mit ihrer „Projekte-Struktur“, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch<br />
aus einer Vielzahl von Einzelaktivitäten bestand, bot die Generationen-<br />
Werkstatt ein Höchstmaß an individueller Gestaltbarkeit des eigenen Engagements.<br />
Diese Form der Partizipation war gerade in Bezug auf die Jugendlichen<br />
ein Schlüssel zum Erfolg, was sich nicht zuletzt an der Tatsache zeigt,<br />
dass ausnahmslos alle gestarteten Projekte bis zum selbst gewählten<br />
Ergebnis führten!<br />
Viele der Projekte lagen im hauswirtschaftlichen Bereich. Dabei wurden<br />
verschiedene Marmeladensorten eingekocht, Likör angesetzt, Jugendliche<br />
backten Torten und Kuchen oder kochten sogar 3-Gänge-Menüs, zu<br />
denen sie andere Jugendliche und Senioren aus dem Stadtteil einluden. Im<br />
Rahmen der GenerationenWerkstatt fand auch das 1. Generationenfest<br />
in Heißen statt. Dafür backten über 20 Schüler mit sechs Backexpertinnen<br />
in sechs Generationen-Teams 15 Kuchen und luden alle Senioren des<br />
Stadtteils ein.<br />
An handwerklichen Projekten waren vor allem Textilprojekte beliebt, bei<br />
denen sich die Jugendlichen selbst Taschen, Socken oder Kleidungsstücke,<br />
wie z.B. eine mittelalterliche Hose, anfertigten. In anderen Projekten<br />
wurde gestickt oder gewebt. In einem Holzprojekt bauten drei Schüler in<br />
monatelanger Arbeit einen Turniertischkicker. Auch ein selbst entworfener<br />
Sessel wurde begonnen, an dem noch über das Projektende hinaus weiter<br />
gearbeitet wird.<br />
Die Jugendlichen konnten selbst entscheiden, ob sie die Ergebnisse für sich<br />
selbst erarbeiten, wie z.B. Taschen, Kleidungs- oder Möbelstücke, oder<br />
sich mit ihren Projektideen für das Gemeinwesen ehrenamtlich engagieren,<br />
wie z.B. beim Generationenfest oder in Kochprojekten. Sie erhielten zum<br />
Abschluß ihres Projektes eine Urkunde, in der alle Arbeitsschritte und ihre<br />
besonderen Leistungen detailliert beschrieben wurden.<br />
Den älteren Ehrenamtlichen war der Respekt der Jungen vor ihrem Können<br />
sicher. Gerade Frauen mit ihren angehäuften hauswirtschaftlichen Kenntnissen<br />
konnten feststellen, dass ihre Fertigkeiten in der heutigen Gesellschaft<br />
nicht mehr selbstverständlich sind. Neben der Aufwertung von häuslichem<br />
Wissen, entstand auch ein neues Verständnis füreinander.<br />
Bei einem Abschlussworkshop am 9. Januar wurde das Konzept und die<br />
Methoden öffentlich vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert, wie sich die<br />
Idee weiterführen lassen könnte. Dazu wurde auch eine Dokumentation<br />
erstellt, die im Ladenlokal kostenlos erhältlich ist. π<br />
Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />
Projekte 17
Kreis der Bergbauinteressierten<br />
Seit über sechs Jahren trifft sich ein Kreis von ehemaligen Bergleuten und<br />
Bergbauinteressierten in Heißen. Die Gruppe entstand im Rahmen<br />
eines Projektes, bei dem vornehmlich Zeitzeugen zwei Ausstellungen zur<br />
Mülheimer Bergbauvergangenheit ehrenamtlich gestalteten.<br />
Der für Interessierte offene Kreis trifft sich rund alle zwei Monate zu Stammtischen<br />
in der ehemaligen Bergarbeitergaststätte Fünte. Dabei referieren die<br />
Beteiligten abwechselnd über verschiedene geschichtliche Themen, tauschen<br />
Informationen, Erfahrungen und Erlebnisse aus und planen Exkursionen<br />
zu montanhistorischen Stätten.<br />
Das <strong>CBE</strong> begleitet die auf 45 Personen angewachsene Gruppe, die auch ehrenamtlich<br />
aktiv ist. Sie gestaltete im Kulturhauptstadtjahr 2010 eine weitere<br />
Bergbauausstellung in der Fünte: Bergbau in Heißen III–Geschichte(n) vom Pott.<br />
Der Kreis unterstützt zudem die ehrenamtlichen Anstrengungen von Vereinen,<br />
die das bergbaugeschichtliche Erbe Mülheims erhalten und kommenden<br />
Generationen vermitteln wollen. So halfen Gruppenmitglieder dem Mülheimer<br />
Bergbauverein Initiativkreis Bergbau- und Kokereiwesen e.V.<br />
(IBK) bei der Wiederaufstellung eines jahrzehntelang verschollen geglaubten<br />
Gedenksteins.<br />
Ulrich Turck, ein Mülheimer Unternehmer, wusste aus einem früheren <strong>Jahresbericht</strong><br />
von dem Kreis und wandte sich an das <strong>CBE</strong> als er 2009 sprichwörtlich<br />
in Nachbars Garten auf einem Stein die Inschrift „Zeche Rosenblumendelle“<br />
wiedererkannte. Der Vorsitzende des IBK Lars van den Berg,<br />
seit 2006 im Bergbaukreis engagiert, konnte feststellen, dass es sich um<br />
den 1912 im Ehrenhof der Zeche aufgestellten Gedenkstein handelt, der an<br />
die Abteufung der damaligen drei Schächte erinnerte.<br />
Unter Vermittlung des <strong>CBE</strong> konnte eine Unterstützergruppe zusammengebracht<br />
werden, die dem IBK dabei half, das rund zweieinhalb Tonnen<br />
schwere Denkmal zu bergen, zu restaurieren und an seinem ursprünglichen<br />
Platz wieder aufzustellen.<br />
Allen voran das THW Mülheim, das mit vielen ehrenamtlichen Helfern den<br />
tief in der Wiese versunkenen Koloss bergen konnte. Auch den Transport<br />
des Steins zur Steinbildhauerei Klingberg, in der Peter Klingberg ihn mit all<br />
seinem Können restaurierte, und danach an seinen Aufstellungsort, bewältigten<br />
die Freiwilligen des THW. Durch Mitglieder des Bergbaukreises konnte<br />
die Geschichte des Gedenksteins recherchiert werden. Ebenso stellten sie<br />
den Kontakt zu Arne-Björn Brinken her, der als Bezirksvertreter die letzten<br />
finanziellen Hürden für das Projekt überwinden half. Der Besitzer des<br />
ehemaligen Zechengeländes Horst Detmers stellte den Gedenkstein an<br />
seinem Originalplatz wieder auf.<br />
Mit dem Zuschuss, vielen Spenden und tatkräftiger Unterstützung wurde das<br />
Denkmal für die Nachwelt erhalten und wird ein weiterer Anlaufpunkt für die<br />
Führungen des IBK zur Mülheimer Bergbaugeschichte sein. Zum Tag der 45jährigen<br />
Zechenstilllegung wurde der Gedenkstein unter großer Anteilnahme<br />
zahlreicher Bergbauinteressierter feierlich wieder eingeweiht. Mülheim ist<br />
um ein weiteres Zeugnis seines bergbaugeschichtlichen Erbes reicher. π<br />
Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />
18 Projekte
Service Learning – Verantwortung lernen<br />
Kinder und Jugendliche engagieren sich außerhalb der<br />
Schule und lernen für’s Leben<br />
Die Idee, die sich hinter dem Begriff verbirgt ist, dass<br />
Kinder und Jugendliche sich ihrer eigenen Stärken und<br />
Kompetenzen bewusst werden und diese Fähigkeiten<br />
für das Gemeinwohl ehrenamtlich einbringen.<br />
Was kann ich, das anderen nützt?<br />
Von Lehrern angeleitet, setzen sich Schüler mit dieser<br />
Frage auseinander. Sie erkunden ihr soziales Umfeld<br />
und entdecken Gegebenheiten, die sie mit gestalten<br />
wollen und in die sie sich mit ihren Stärken und<br />
Interessen einbringen können. Dazu bedarf es Lehrer,<br />
die bereit sind, sich als Prozess- und Wegbegleiter<br />
der Schüler und ihrer Ideen zu verstehen. Pädagogen,<br />
die sich selbst auch auf den Weg in den Stadtteil<br />
machen und Vereine und andere gemeinnützige<br />
Organisationen für diese Ideen gewinnen können. Die<br />
Institutionen öffnen sich ebenfalls, greifen die Impulse<br />
von Außen auf und ermöglichen kurzfristige (ein<br />
Tag oder eine Woche) oder auch langfristige Projekte<br />
(ein halbes oder ganzes Schuljahr).<br />
Das <strong>CBE</strong> berät individuell bei der Gestaltung von<br />
Service Learning.<br />
Bereits im dritten Jahr bietet die Lehrerin Frau Brigitte<br />
Walter-Böing im Rahmen des Wahlpflichtfachs der<br />
9. Klassen an der Gustav-Heinemann Gesamtschule<br />
Bürgerschaftliches Engagement an. Die ersten Unterrichtsstunden<br />
dienen der Vermittlung der Idee des außerschulischen<br />
Lernens. Denn Schüler sind es oft nicht<br />
gewohnt, dass ihre eigenen Interessen gefragt sind<br />
und dass das Ziel erst einmal selbst entwickelt werden<br />
muss. In einem nächsten Schritt kommen bereits<br />
kooperierende Institutionen (wie z.B. Kindergärten,<br />
Grundschulen, Seniorenheime, oder z.B. ein Reitverein)<br />
in die Schule und stellen sich den Schülern vor.<br />
Gleich im Anschluss treffen die Schüler ihre Wahl und<br />
dann geht ihr Einsatz auch schon los. Dieser wird am<br />
Ende des Jahres mit einem Zertifikat belohnt, das auch<br />
in der Bewerbungsmappe einen guten Eindruck machen<br />
wird (rechts).<br />
„Jetzt ist mir nicht<br />
mehr so langweilig<br />
und ich tu<br />
was Gutes!“<br />
– Noreen<br />
Die Idee des Engagements von Schülern außerhalb der<br />
Schule zieht Kreise.<br />
Frau Sabine Schröer, Lehrerin an der Schule am Hexbachtal<br />
hörte von einer Kollegin in Wuppertal, die Service<br />
Learning durchführte, und fand die Idee „einfach klasse“.<br />
Sie setzte sich mit Katharina Wehner im <strong>CBE</strong> in Verbindung<br />
und entwickelte ihr Konzept. Jugendliche Helfer –<br />
Helfen als Unterricht, so lautet ihr Motto, mit dem sie<br />
ihren Schülern die Möglichkeit gibt, sich zu engagieren.<br />
Auch sie wurden in der Schule vorbereitet und übten<br />
ein, wie man sich in der Einrichtung vorstellt und welche<br />
Fragen geklärt werden müssen, bevor es zu einem<br />
Einsatz kommt. Dann gingen sie gemeinsam in den<br />
Stadtteil und schauten sich vor Ort nach Institutionen<br />
und Einsatzmöglichkeiten um. Einige Schüler brachten<br />
auch schon ihre eigenen Ideen mit. Sie sind in Kindergärten,<br />
in Grund- und Sonderschulen im Einsatz und<br />
auch im Krankenhaus, in einer Hundeauffangstation und<br />
in einer Moschee.<br />
Wenn Sie Interesse haben, ein Projekt zum Thema<br />
Verantwortung Lernen an Ihrer Schule umzusetzen,<br />
wenden Sie sich an uns. π<br />
Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18.<br />
Projekte 19
20 Projekte<br />
Die Schmökerstube<br />
Suchen und finden, schnuppern und stöbern - Die Schmökerstube<br />
„Sollte mein Haus eines Tages unter der Last meiner Bücher zusammenbrechen,<br />
so ist dies auch Ihre Schuld...“<br />
Natürlich wünschen wir vom <strong>CBE</strong> niemandem ein solches Unglück.<br />
Dennoch hatten wir und auch die 25 ehrenamtlichen Kräfte, von denen die<br />
Schmökerstube seit ihrer Eröffnung im Mai 2007 betrieben wird, viel Freude<br />
an diesem Eintrag im Gästebuch.<br />
Im vierten Jahr seines Bestehens konnte das kleine Bücher-Antiquariat in<br />
der Wallstraße seinen Erfolgskurs weiter fortsetzen. Viele interessierte<br />
Bücherfreunde nutzen den Dienstag- und Donnerstagnachmittag oder den<br />
Samstagvormittag, um in Ruhe in alten Bücherschätzen zu stöbern, die<br />
zu günstigen Preisen dort angeboten werden. Unter ihnen befindet sich eine<br />
große Zahl treuer Stammkunden. Aber auch, wer das Antiquariat zum<br />
ersten Mal besucht, und dessen Neugier geweckt ist, schaut sich gerne um.<br />
Alle Genres, die man in einem Buchladen findet, sind auch hier vertreten.<br />
Es gibt Romane, Taschenbücher, Reise- und Kinderliteratur, Sachbücher zu<br />
unterschiedlichsten Themen, Klassiker, Bild- und Kunstbände, Geschenkbücher,<br />
Kochbücher, CDs, Schallplatten und einiges mehr.<br />
Die gut erhaltenen, gebrauchten Bücher stammen ausschließlich aus<br />
Spenden von Mülheimer Bürgern. Die Einnahmen aus dem Bücherverkauf<br />
kommen zu gleichen Teilen der Stadtbibliothek und dem <strong>CBE</strong> – Projekt<br />
Leseförderung zu gute, für das die Schmökerstube auch ein Veranstaltungsort<br />
ist, denn: „...Literatur ermutigt“, wie es weiter in unserem Gästebuch heißt!<br />
Die Schmökerstube ist ein Gemeinschaftsprojekt des <strong>CBE</strong> mit dem Freundeskreis<br />
der Stadtbibliothek Mülheim an der Ruhr e.V. und wird von der<br />
Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert. π<br />
Öffnungszeiten: Di. und Do. 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr<br />
Addresse: Wallstraße 7, 45468, Mülheim an der Ruhr<br />
Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />
Foto: WAZ
„Ich brauche nicht<br />
gut lesen können.<br />
Ich werde später mal<br />
Profi-Fußballer!“<br />
„Und wie willst du dir<br />
sicher sein, dass man<br />
dich nicht über’s Ohr haut,<br />
wenn du deinen Vertrag<br />
nicht richtig<br />
lesen kannst...?“<br />
Leseförderung<br />
Lesen soll Laune machen – Das Projekt Leseförderung<br />
„... Literatur ermutigt.“ Dieses Zitat aus dem Gästebuch der Schmökerstube,<br />
das hier bereits im Artikel über das ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Verwendung<br />
fand, eignet sich auch ganz hervorragend zur Beschreibung des<br />
Projekts Leseförderung. Denn dies ist eines der Ziele, die die Ehrenamtlichen<br />
dieses Projekts immer im Auge haben: Die Stärkung des Selbstvertrauens<br />
der Kinder und der Spaß am Umgang mit Büchern und Geschichten.<br />
Die Leseförderung, die das <strong>CBE</strong> organisiert, soll keine Verlängerung des<br />
Deutschunterrichts sein, den die Kinder am Vormittag in der Grundschule<br />
besuchen. Es geht eher darum, Freude an Geschichten überhaupt erst zu<br />
wecken. Und es geht darum, zu motivieren, selbst mal ein Buch in die Hand<br />
zu nehmen, um zu erahnen, welche neuen Welten sich einem durch das<br />
Lesen eröffnen können.<br />
Spaß soll es machen, das Lesen. Die Mittel, die dafür eingesetzt werden,<br />
damit dies auch so ist, beschränken sich nicht nur auf Bücher. Es wird<br />
gelesen, gemalt, gespielt, gebastelt, noch ein bisschen gelesen, herumgealbert<br />
und vor allem – viel erzählt. Das Vertrauensverhältnis zwischen den<br />
Ehrenamtlichen und den Kindern ist in vielen Gesprächen gewachsen,<br />
denn sie nutzen zum Beispiel die ruhige und gemütliche Atmosphäre in der<br />
Schmökerstube, um sich richtig kennen zu lernen. Oder sie besuchen<br />
das Medienhaus und schauen sich Atlanten an, damit sie sich gegenseitig<br />
etwas über ihr Herkunftsland erzählen können.<br />
Die Gemeinschaftsgrundschule an der Zunftmeisterstraße ist Kooperationspartner<br />
des <strong>CBE</strong>. Von dort kommen viele Kinder zur Leseförderung, die<br />
bisher nicht oft mit Büchern in Berührung gekommen sind und manchmal<br />
auch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Dass es aber<br />
nicht nur gut für die Schulnote ist, wenn man gut lesen kann, sondern es<br />
richtig cool sein kann, vermittelt dieser kurze Wortwechsel, den wir vor<br />
kurzem bei der Leseförderung beiläufig aufgeschnappt haben (siehe links). π<br />
Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />
Projekte 21
Engagement braucht Leadership<br />
Dass Vereinsvorstände nicht immer einen leichten Stand haben und dass<br />
viele Vereine Probleme haben, die Vorstandsposten zu besetzen, ist Anlass<br />
für ein Modellprojekt der Robert Bosch Stiftung, das seit <strong>2011</strong> unter dem<br />
etwas sperrigen Titel „Engagement braucht Leadership“ umgesetzt wird.<br />
Mülheim ist, neben Bremen und Halle, eine von drei Kommunen, in der<br />
die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit lokalen Freiwilligenagenturen,<br />
Modelle zur Besetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Vereinsvorstände<br />
entwickelt.<br />
Vereine leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Stadtgesellschaft und<br />
bürgerschaftliches Engagement findet nach wie vor in hohem Maße im<br />
Rahmen gemeinnütziger Vereine statt. Allerdings nimmt aus vielerlei<br />
Gründen die Bereitschaft, Vorstandsaufgaben zu übernehmen ab. Damit<br />
Vereine weiterhin in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen, braucht es<br />
mehr Öffentlichkeit für dieses Thema und besondere, strukturelle Förderung<br />
für die Aktiven.<br />
Das <strong>CBE</strong> hat sich zu Beginn des Projektes ein Bild von der Situation in den<br />
Mülheimer Vereinen gemacht. Mit einer Fragebogen-Aktion wurden 300<br />
Vereine gebeten, ihre Sicht der Vorstandssituation und vor allem eigene<br />
Unterstützungsbedarfe einzubringen.<br />
Die Resonanz auf die Umfrage und die begleitenden Presseartikel war groß<br />
und schon zu diesem Zeitpunkt meldeten sich auch Mülheimer, die sich<br />
vorstellen könnten, Vorstandsarbeit zu unterstützen.<br />
Die Auswertung dieser Fragebögen bildete dann die Grundlage für zwei<br />
Workshops mit Vorstandsvertretern unterschiedlicher Vereine.<br />
Hier wurde in einer offenen und produktiven Atmosphäre über Vieles<br />
gesprochen, was im Vereinsleben selbst häufig keinen Platz findet. Neben<br />
der Suche nach Unterstützung gab es aber auch über die Vereinsgrenzen<br />
hinweg Angebote, sich gegenseitig zu helfen.<br />
Sechs Bausteine für die mögliche Unterstützung der Vorstandsarbeit in<br />
Mülheim wurden entwickelt. Sie reichen von speziellen Fortbildungen über<br />
den Aufbau von Beratungsangeboten und Netzwerken bis zur gemeinsamen<br />
Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />
Zumindest einige dieser Ideen sollen in einer zweiten Projektphase ab<br />
Frühjahr 2012 gemeinsam mit den Vereinen in Mülheim umgesetzt<br />
werden. π<br />
Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />
22 Projekte
„Die vom <strong>CBE</strong> angebotenen<br />
Workshops und regelmäßigen<br />
Zusammenkünfte unterstützen diese<br />
Arbeit noch zusätzlich und hierdurch<br />
gewonnene Kenntnisse sind nicht<br />
nur in der Arbeit im<br />
Sprachenpool nützlich.“<br />
– Marion Pilz<br />
„Ich möchte den Menschen,<br />
die nicht in der Lage sind, einen<br />
Dolmetscher zu bezahlen, mit meinen<br />
Sprachkenntnissen behilflich sein.<br />
Außerdem können ich und auch die<br />
Personen, die meinen ehrenamtlichen<br />
Dienst brauchen,<br />
neue Kontakte knüpfen.“<br />
– Stella Karimian<br />
Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />
Sprachkundige bauen Brücken zwischen den Kulturen<br />
In fast allen Lebenssituationen hat Kommunikation eine wichtige Schlüsselrolle.<br />
Unter den sogenannten „Muttersprachlern“ schon nicht ganz<br />
konfliktfrei, kann sie zu einem großen Problem werden, wenn man sich rein<br />
sprachlich nicht versteht. Gerade Neuzugewanderten kann ein intensives<br />
Gespräch z.B. beim Arzt oder bei einem Elterngespräch im Kindergarten<br />
oder der Schule schwer fallen.<br />
Um bei der Verständigung in solchen und anderen Gesprächssituationen<br />
zu helfen, gibt es beim <strong>CBE</strong> die Ehrenamtlichen Sprachvermittler.<br />
Diese stellen ihre Sprachfähigkeit und interkulturelle Kompetenz unentgeltlich<br />
zur Verfügung, um „Sprachlosigkeit“ bei Migranten zu vermeiden<br />
und Mülheimer Behörden oder soziale Einrichtungen in ihrer Arbeit zu<br />
unterstützen.<br />
Zurzeit engagieren sich im Projekt 18 ehrenamtliche Sprachvermittler mit<br />
15 unterschiedlichen Sprachen und kulturellen Hintergründen. Die<br />
Sprachvermittler sind zweisprachig und verfügen über fundierte Deutschkenntnisse.<br />
Sie interessieren sich für interkulturelle Begegnungen und<br />
kommen meist selber aus einem anderen Land und möchten Ihre Erfahrungen<br />
weitergeben. Sie sehen sich als Vermittler zwischen den Kulturen,<br />
um einen wertschätzenden Umgang miteinander zu schaffen und sprachliche<br />
als auch kulturelle Hürden zu überbrücken.<br />
Gefördert wird das Projekt von der Leonhard-Stinnes-Stiftung. π<br />
Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />
Projekte 23
„Ich hätte mich gerne schon<br />
früher ehrenamtlich engagiert,<br />
aber der Beruf ließ mir dafür<br />
keine Zeit. Jetzt kann ich das<br />
endlich nachholen.“<br />
24 Projekte<br />
– Erich Reichertz<br />
Das EFI-Projekt<br />
Ein Netzwerk für engagierte Mülheimer<br />
EFI steht für ‚Erfahrungswissen für Initiativen’. So heißt das sehr erfolgreiche<br />
Projekt, das bereits seit sechs Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen<br />
gefördert wird, nachdem es zuvor drei Jahre Bundesmodellprojekt war.<br />
Ich für mich.<br />
Ich mit anderen für mich.<br />
Ich mit anderen für andere.<br />
Andere mit anderen für mich.<br />
Dieses Motto ist für viele der Teilnehmer am EFI-Projekt – die sogenannten<br />
„EFIs“ – inzwischen zum Leitmotiv geworden. Denn nur, wenn die eigenen<br />
Interessen und Fähigkeiten die Grundlage für das Engagement bilden, ist man<br />
langfristig und ‚mit dem Herzen’ bei der Sache.<br />
Mitmachen können engagierte Mülheimer, die nicht mehr im Berufsleben<br />
stehen und ihre Fähigkeiten und Erfahrungen nun nutzen wollen, um –<br />
zusammen mit anderen – gemeinnützige Projekte auf den Weg zu bringen.<br />
Den Einstieg ins Projekt stellt eine Qualifizierung dar, die das <strong>CBE</strong> als<br />
Anlaufstelle für die EFIs anbietet. Darin werden unter anderem Kenntnisse<br />
über Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising vermittelt,<br />
allem voran jedoch der Blick auf die eigenen Ressourcen und die eigene<br />
Motivation geschärft. Die zentralen Fragen lauten: „Wofür möchte ich mich<br />
wirklich einsetzen? Was ist mir eine Herzensangelegenheit?“<br />
Gemeinsam entwickeln die Teilnehmer neue Ideen oder schaffen geeignete<br />
Rahmenbedingungen für die Ideen, mit denen sie bereits ins <strong>CBE</strong> kamen.<br />
So hatte zum Beispiel Erich Reichertz die Idee, ein Nachbarschaftsprojekt<br />
aufzubauen, um bedürftige Menschen mit kleinen handwerklichen Dienstleistungen<br />
zu unterstützen. Der Weg von der Idee zur Umsetzung war ihm<br />
vor der EFI-Qualifizierung noch nicht klar. Danach kam er jedoch hoch<br />
motiviert zurück und baute zielstrebig das Projekt Heinzelwerk auf. Das <strong>CBE</strong><br />
und das Diakonische Werk bieten als Träger den notwendigen Rahmen<br />
für ein solches Projekt. Denn auch Themen wie Versicherungsschutz und<br />
Auftragsverwaltung spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung solcher<br />
Ideen.<br />
Ilse Schwarzer war es vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen ein Anliegen,<br />
Alleinerziehende zu stärken. So baute sie, mit Hilfe der anderen EFI -<br />
Teilnehmer, das Projekt Lila Feen auf. Als Träger konnte sie das Diakonische<br />
Werk und die Evangelische Familienbildungsstätte gewinnen, die ihr mit<br />
ihrer Infrastruktur professionell den Rücken stärken.<br />
Andere Ideen wie KIM (Kultur in Mülheim), die Zeitzeugenbörse oder Mario<br />
& Nette wurden erst im EFI-Netzwerk geboren.<br />
Die Initiatorinnen von KIM, Renate Beckmann und Marlies Schröder, wollen<br />
mit ihrem Projekt das kulturelle Leben in Mülheim bereichern und dabei<br />
die jungen Künstler dieser Stadt fördern. Seit April dieses Jahres ist an jedem<br />
ersten Donnerstag im Monat „KIM-Tag“ in Rick’s Café und der Besucherandrang<br />
spricht für sich. Ω
An Mario & Nette sind gleich vier der EFIs beteiligt. Mit selbstgebauten<br />
Marionetten wollen sie Jung und Alt gleichermaßen fesseln. Unentgeltlich<br />
treten sie mit eigenen Stücken in Kindergärten und Seniorenheimen auf.<br />
Mit der Zeitzeugenbörse wollen Brigitte Reuß und Elke Kurschat erlebte<br />
Geschichte als Teil einer Erinnerungskultur und den Dialog zwischen den<br />
Generationen fördern. Neben dem monatlichen Treffen gehen die Zeitzeugen<br />
auch in Schulen und Seniorenheime, um dort von ihren Lebenserfahrungen<br />
zu berichten. Dabei herrscht meist andächtiges Schweigen.<br />
Die Erzählungen werden aufgenommen und dokumentiert, eventuell soll<br />
sogar mal ein kleines Buch daraus entstehen.<br />
Viele weitere EFI-Projekte sind in den letzten Jahren in Mülheim entstanden.<br />
Darunter das Wohnprojekt LINA- Leben in Nachbarschaft, Mit Abschieden<br />
leben, Zeit für Kunst, das Malstübchen und andere mehr. Durch den Austausch<br />
von Erfahrungen und Interessen entstehen immer wieder neue<br />
Ideen und jedes Jahr kommen nach der Qualifizierung zehn weitere EFIs<br />
hinzu. Das <strong>CBE</strong> begleitet als Anlaufstelle die EFIs je nach Bedarf bei der<br />
Planung und Umsetzung der Projekte und vermittelt geeignete Kooperationspartner.<br />
Mit den fast 40 EFIs, die seit 2006 qualifiziert wurden, ist in Mülheim inzwischen<br />
ein regelrechter „Kompetenz-Pool“ entstanden. Die meisten<br />
der Teilnehmer kommen bis heute zu den regelmäßigen Treffen, die das<br />
<strong>CBE</strong> organisiert.<br />
Auch der monatliche Stammtisch findet großen Zulauf und neue Interessenten<br />
sind hier immer herzlich willkommen.<br />
Aus dem EFI-Netzwerk heraus entstand auch die Idee einer eigenen Internet-<br />
Seite für EFI-Mülheim. Ein Redaktionsteam trifft sich regelmäßig im<br />
<strong>CBE</strong> um den Internetauftritt aufzubauen und inzwischen ist die Seite an den<br />
Start gegangen.<br />
Damit ist Mülheim die erste Stadt im Ruhrgebiet mit einer eigenen EFI-Seite!<br />
Näheres zu EFI und den Projekten finden Sie unter www.efi-mh.de π<br />
Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />
„Den Menschen helfen, damit<br />
diese ihren Kindern starke<br />
Vorbilder sein können, macht viel<br />
Freude - und das Zusammensein<br />
mit den Kindern bringt viel<br />
Fröhlichkeit ins Leben“<br />
– Ilse Schwarzer<br />
„Wir EFIs setzen unsere<br />
Kompetenzen für Ideen ein,<br />
mit denen wir uns identifizieren.<br />
Durch unser Engagement bereichern<br />
wir nicht nur unser eigenes Leben<br />
und das anderer, sondern wirken<br />
auch aktiv am Leben in der<br />
Stadt Mülheim mit.“<br />
– Redaktionsteam EFI<br />
Projekte 25
Ausbildungspaten für Mülheim<br />
Mit Unterstützung geht vieles leichter...<br />
vor allem, wenn es sich um so etwas Wichtiges und<br />
oftmals Beschwerliches handelt wie die Ausbildungsplatzsuche.<br />
Da ist es gut, wenn sich jemand der Sorgen<br />
und Nöte des Jugendlichen annimmt, dessen Stärken<br />
kennt und ihn motiviert. Patenschülerin Sueda: „Ich<br />
wollte eine Patin, der ich vertrauen und mit der ich Spaß<br />
haben kann.“<br />
Lolita Paul-Heuft ist die Patin, bei der sie Vertrauen und<br />
Spaß im Umgang miteinander fand. Einen Ausbildungsplatz<br />
in 2012 bei einem Mülheimer Zahnarzt gibt<br />
es zudem auch noch. Damit Ausbildungspatenschaften<br />
gelingen, werden Paten auf ihre Aufgabe gut<br />
vorbereitet.<br />
Am Anfang einer jeden Patenschaft steht eine zweiteilige<br />
Qualifizierungsphase der Paten. Im ersten Teil<br />
geht es um die Erwartungen an eine Patenschaft<br />
und welche Rolle der Pate in der Begleitung des Jugendlichen<br />
einnehmen sollte. In dem zweiten Teil stellt<br />
sich das Netzwerk aus hauptamtlichen Mitarbeitern des<br />
Übergangs Schule-Beruf (Agentur für Arbeit, BuT-<br />
Schulsozialarbeit, RAA) den Paten vor. Bei Bedarf erhalten<br />
Paten dort Unterstützung und hilfreiche Tipps.<br />
Die Projektleiterin Katharina Wehner steht ebenfalls<br />
kontinuierlich als Ansprechpartnerin zur Verfügung und<br />
bietet regelmäßig Reflexionsabende und Fortbildungen<br />
an.<br />
Im Berufskolleg Lehnerstraße, das seit Ende des Jahres<br />
wie die Mülheimer Hauptschulen und die Realschule<br />
Stadtmitte, im Projekt mitarbeitet, wurde das Matchingverfahren<br />
erstmals als Speeddating durchgeführt.<br />
26 Projekte<br />
Foto: PR-Foto Köhring/PK<br />
Das hat den Vorteil, dass sich Schüler und Paten<br />
spielerisch kennen lernen können und selbst bestimmen,<br />
wer eine verlässliche Zusammenarbeit eingehen<br />
möchte. Denn eine gelungene Patenschaft entsteht<br />
dort, wo die Chemie stimmt.<br />
Jede Patenschaft ist ein Unikat<br />
Wie sich die einzelnen Patenschaften von da an entwickeln,<br />
ist so individuell wie die beiden Menschen, die<br />
sich in regelmäßigen Abständen treffen.<br />
Unser jüngster Ausbildungspate Tobias Schmidt (30<br />
Jahre) hat mit seinem Patenschüler nicht nur das<br />
Berufsziel Polizist herausfinden können, sondern auch<br />
an der Verbesserung der Schulnote in Mathematik gearbeitet.<br />
Da war die Freude groß, als sein Schützling anrief<br />
und die gute Note verkündete. Renate Beckmanns<br />
Erwartung ihre Patenschülerin in der Phase der Berufsfindung<br />
motivieren zu können, hat sich erfüllt und trägt<br />
erste Früchte. Lehrerin und Mutter bemerken ein<br />
„Aufblühen“ des Mädchens, das mehr an Selbstsicherheit<br />
gewinnt. Der Patenschüler von Herrn Köhnen möchte<br />
gerne Automechatroniker werden. Gemeinsam schauten<br />
sie sich in Autohäusern und Autowerkstätten um. Ein<br />
Vorstellungsgespräch für ein Praktikum in einer<br />
Autowerkstatt wurde zuvor eingeübt, so dass der Junge<br />
eine Zusage erhielt. π<br />
Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18
„Da meine Töchter nun<br />
erwachsen sind, wollte ich gerne<br />
ein Ehrenamt übernehmen,<br />
bei dem ich meine Erfahrungen<br />
an Jugendliche weitergeben<br />
kann.“<br />
– Bernd Hermes<br />
ILJA-Lotsen<br />
Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung<br />
ILJA-Lotsen startete im Rahmen einer Pilotphase im November 2010. Bei<br />
diesem Projekt begleiten ehrenamtlich tätige Lotsen einzelne Jugendliche<br />
mit Lernschwierigkeiten in der Übergangsphase Schule-Beruf und stehen<br />
ihnen mit Rat und Tat zur Seite ohne dabei das Interesse und Wohl des<br />
Schülers aus den Augen zu verlieren. Mit insgesamt sechs Lotsen kann das<br />
<strong>CBE</strong> auf eine kleine, aber erfolgreiche erste Runde zurückblicken.<br />
An zwei Mülheimer Förderschulen und einer Gemeinschaftshauptschule mit<br />
einer integrativen Klasse sind die Lotsen derzeit im Einsatz. Bernd Hermes<br />
ist einer von ihnen.<br />
Foto: Fabian Strauch, WAZ<br />
Seit einem Dreivierteljahr begleitet der Leiter der Sparkassen-Filiale am<br />
Berliner Platz einen Schüler von der Tersteegen Schule. Von Anfang an<br />
verstanden sich die beiden sehr gut. „Die Chemie muss stimmen, sonst<br />
kann man kein Vertrauensverhältnis aufbauen.“ Dies ist ein wichtiger Aspekt<br />
in der Arbeit mit dem Jugendlichen. Dann nimmt der Jugendliche von<br />
einem neutralen und verlässlichen Ansprechpartner, wie Herrn Hermes,<br />
auch eher Ratschläge an als von Lehrern oder Eltern.<br />
Ebenfalls bedeutsam ist, dass der Lotse gerne mit Jugendlichen arbeitet und<br />
sich auf dessen Lebenswelt und seine individuellen Bedürfnisse einlassen<br />
möchte.<br />
Je nach Bedarf des Jugendlichen unterstützt der Lotse seinen Schüler bei der<br />
Berufswahlorientierung, der Suche nach einem Praktikumsplatz, gibt<br />
Hilfestellung in schulischen Angelegenheiten oder hat einfach ein offenes<br />
Ohr für dessen Belange.<br />
Bei Herrn Hermes und seinem Schüler ist das Ziel, einen Ausbildungsplatz<br />
als Lokführer zu finden. Zusammen informierten sie sich, welche Voraussetzungen<br />
dafür erforderlich sind. Eine davon ist ein Praktikumsplatz in<br />
einem Elektrogeschäft, bei dessen Suche Herr Hermes seinen Schüler<br />
ebenfalls erfolgreich unterstützen konnte.<br />
Anhand von Qualifizierungsmaßnahmen werden die Lotsen auf ihre Aufgabe<br />
vom <strong>CBE</strong> vorbereitet und geschult. Unterstützung erhalten sie auch<br />
während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit durch die Projektleitung sowie durch<br />
das Netzwerk, das ihnen mit seinen Partnern (Schule, Agentur für Arbeit,<br />
u.v.m.) bei Fragen zur Berufswahl oder sozialen Angeboten weiter hilft.<br />
Regelmäßige Fortbildungen und Reflexionsabende zum Austausch untereinander<br />
werden ebenfalls begleitend angeboten. π<br />
Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />
Projekte 27
Kein Start ohne Ziel<br />
Der neue Name für das ZIEL-Projekt weist auch auf den<br />
neuen Fokus hin, den das bewährte Konzept, das<br />
für weitere drei Jahre von der Leonhard-Stinnes-Stiftung<br />
gefördert wird, nun hat. Mehr Schüler an mehr Schulen<br />
und Schulformen und vor allem Schüler, die gerade in<br />
der weiterführenden Schule starten, sollen vom ZIEL-<br />
Projekt profitieren. Das Projekt Kein Start ohne ZIEL wird<br />
somit in Mülheimer Hauptschulen und Realschulen<br />
attraktive Angebote anbieten.<br />
Was geschieht im Projekt?<br />
Über 30 ehrenamtliche Kursleiter bringen ihr Wissen,<br />
ihr Hobby und ihre Lebenserfahrung für Schüler ein. Das<br />
geschieht im freiwilligen Unterricht am Nachmittag<br />
oder parallel zu Förderstunden im Ganztagsunterricht.<br />
Die Angebotspalette reicht von der Deutsch-, Englisch-<br />
und Mathematikförderung, über Kurse im Nähen,<br />
Malen, Flugmodellbau, Ukulelenbau, Töpfern und<br />
Theaterspiel bis zur Rechtskunde mit Gerichtsrollenspiel.<br />
Das Besondere ist immer die Arbeit in kleinen Gruppen<br />
und der lebendige Generationendialog. Einige Beispiele<br />
wollen wir Ihnen hier vorstellen.<br />
Christa Held’s Küchengespräche<br />
Christa Held ist seit Beginn des ZIEL-Projekts im Jahre<br />
2005 dabei. Die ehemalige Fremdsprachenkorrespondentin<br />
war die erste Freiwillige, die ihr Wissen an Schüler<br />
der Hauptschule an der Bruchstraße weitergab. In<br />
kleinen Gruppen, intensiv und mit ganz viel Geduld übt<br />
sie mit den Schülern. Da sie selbst im Stadtteil lebt,<br />
wird sie oft von Schülern auf der Straße angesprochen.<br />
„Hallo Frau Held, wie geht es Ihnen?“,<br />
28 Projekte<br />
hört sie ab und zu von Eppinghofener Kindern.<br />
Zur Zeit ist sie an vier Tagen in der Woche in der Schule<br />
und stärkt die Schüler in Deutsch und Englisch.<br />
Darüber hinaus hat sie einen Kochkurs mit alleinstehenden<br />
Männern initiiert, der alle zwei Wochen in der<br />
Küche der Schule schnippelt und schmort.<br />
Irgendwann musste sie aus räumlichen Gründen ihren<br />
Deutschkurs in die Küche verlegen. Die große Küche<br />
hatte genügend Platz, so dass an einer der Küchenzeilen<br />
gekocht und in einer anderen Ecke des Raumes<br />
gelernt wurde. Das war eine Atmosphäre wie in einer<br />
Großfamilie. Es herrschte eine gute Stimmung. Es duftete<br />
fantastisch. Ohne dass es geplant war, hatte sich ein<br />
gemütliches und ungezwungenes Miteinander ergeben.<br />
Die Mädchen fühlten sich wohl und mochten die<br />
kochenden Männer auch gern. Keiner der Männer hat<br />
Enkelkinder. Deshalb war es vermutlich auch für sie von<br />
großer Bedeutung, das generationsübergreifende<br />
Zusammenkommen mitzuerleben. Hierfür muss Christa<br />
Held gedankt werden: Sie schafft es wunderbar, die<br />
Generationen zu verbinden. Was als Zufall begann,<br />
erwies sich später als Erfolgsrezept.<br />
„So etwas könnte man eigentlich weiter ausbauen“, meint<br />
Christa Held, was auch bald geschah.<br />
Eppinghofens guter Start in den Tag<br />
Im Rahmen der Aktionswoche Eppinghofens guter Start<br />
in den Tag traf sich die Kochgruppe um Christa Held mit<br />
Schüler der Zauberküche in der Gemeinschaftshauptschule<br />
an der Bruchstraße zum gesunden Frühstück. Ω
Gemeinsam hatten sie Orangensaft gepresst, Gemüse<br />
geschnippelt und schön drapiert, einen Kräuterdipp<br />
erstellt und eine Quarkspeise mit exotischen Früchten<br />
zubereitet. „Die Kiste mit Bio-Orangen habe ich hierfür<br />
extra aus Mallorca einfliegen lassen“, erzählt Gerhard<br />
Schmidt stolz.<br />
Und Minas teilt mit: „Das gemeinsame Essen hat großen<br />
Spaß gemacht.“ Christa Held ist mit dem Ergebnis<br />
zufrieden und freut sich über den geglückten Generationendialog.<br />
Das Alphabet und mehr – gelungene Sprachvermittlung<br />
für irakische Kinder<br />
Kinder, vor allem aus irakischen Familien, waren ohne<br />
Sprachkenntnisse in die Schule gekommen. Das<br />
Ehepaar Christel Schrör-Hilberath und Hermann Schrör<br />
half irakischen Kindern dabei, die deutsche Sprache<br />
zu erlernen.<br />
Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützten<br />
sie die Bemühungen der Gemeinschaftshauptschule an<br />
der Bruchstraße, des Schulamtes und der Regionalen<br />
Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />
aus Zuwandererfamilien (RAA). Erstmals wurden<br />
so Kinder einer Styrumer Grundschule und Kinder der<br />
Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße als Lerngruppe<br />
zusammen gebracht. Die Kinder standen nämlich<br />
vor der besonderen Herausforderung, nicht nur die<br />
deutsche Sprache, sondern auch die lateinische Schrift<br />
neu erlernen zu müssen. Durch die Hilfe des Ehepaars<br />
Schrör-Hilberath wurden die Kinder in kleinen Gruppen<br />
zusätzlich zweimal in der Woche für zwei Stunden beim<br />
Schrift-Sprach-Erwerb unterstützt. Außerdem unternahmen<br />
die beiden mit den Kindern Exkursionen in den<br />
Stadtteil Eppinghofen und an die Ruhr. Die Schüler<br />
dankten es mit großer Freude und Herzlichkeit.<br />
Bau dir deine eigene Ukulele<br />
„Somewhere over the rainbow“ Der Song, mit dem der<br />
voluminöse Hawaiianer Israel Kamakawiwo’ole weltberühmt<br />
wurde, sollte der Lockruf für Schüler der Hauptschule<br />
an der Bruchstraße sein. Bau dir deine eigene<br />
Ukulele schlug Schreinermeister Dirk Jungbluth vor.<br />
Pascal und Patrick Schönfeld und Robin Ante folgten dem<br />
Ruf. Ursprünglich waren es sieben Schüler. Einige<br />
sprangen ab, aber die drei Jungs hielten durch und<br />
erfreuen sich an einer selbst gebauten Ukulele.<br />
Die WAZ und die NRZ berichteten am 21. Juli <strong>2011</strong>,<br />
dass beim Instrumentenbau Schüler der Hauptschule<br />
an der Bruchstraße für ihre Ausdauer belohnt wurden.<br />
„70 Stunden haben die Jungs mit dem Meister gezeichnet,<br />
Maß berechnet, Mahagoni-Hölzer gebogen, geraspelt,<br />
gefeilt, gehobelt, gesägt, geleimt und lackiert.“, schrieb Dr.<br />
Thomas Emons. Und er erfuhr von den Schülern, dass<br />
die Ausdauer das Schwierigste bei allem war. π<br />
Ansprechpartnerin: Marlies Rustemeyer, 0160/ 895 46 31<br />
Foto: Dr. Thomas Emons, WAZ<br />
Projekte 29
„Es war schon ziemlich<br />
aufregend vor einer ‚richtigen‘<br />
Kamera zu stehen, aber nachher<br />
waren wir alle stolz auf unseren<br />
eigenen Clip. Im vorbereitenden<br />
Kurs haben wir viele einfache<br />
Kniffe gelernt, um einen<br />
Text interessant und lustig<br />
zu gestalten.“<br />
30 Projekte<br />
– Leonie Arnold<br />
“Durch das <strong>CBE</strong> wurde es mir<br />
ermöglicht, die Erfahrung der<br />
Planung und Konzeption einer<br />
Fotoausstellung zu machen.”<br />
– Simon Hammer<br />
Kulturbotschafter<br />
Unsere Kulturbotschafter haben <strong>2011</strong> wieder zahlreiche, kreative Projekte<br />
umgesetzt. Sie waren mit Begeisterung dabei, haben viel gelernt und ihr<br />
Wissen an andere Jugendliche weitergegeben. Klingt interessant, finden Sie?<br />
Aber wer oder was sind eigentlich Kulturbotschafter?<br />
Die Beantwortung dieser Frage fällt nicht schwer, schließlich gibt es diese<br />
ehrenamtlich aktiven Jugendlichen bereits seit 2007. Es kann also auf<br />
einen großen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden: Kulturbotschafter<br />
sind junge Menschen die eigene Kulturprojekte umsetzen, um damit andere<br />
Jugendliche auf die kulturelle Vielfalt in Mülheim an der Ruhr aufmerksam<br />
zu machen. Diese jungen Menschen im Alter zwischen 13 und Anfang 20<br />
sind dabei gut vernetzt mit den Einrichtungen in ihrer Stadt. Sie engagieren<br />
sich in „ihrem“ Kulturbotschafterprojekt ehrenamtlich, entwickeln eigene<br />
Ideen, organisieren ihr Projekt und präsentieren ihre Ergebnisse.<br />
<strong>2011</strong> war für alle Beteiligten ein aufregendes Jahr. Im März gab es einen<br />
Wechsel in der hauptamtlichen Projektleitung, aber viel Zeit für ein zaghaftes<br />
Herantasten blieb nicht, das Jahr fing nämlich gleich mit einem großen<br />
Projekt an:<br />
Im März kamen filmbegeisterte Kulturbotschafter voll auf ihre Kosten.<br />
Gemeinsam mit der Peter Ustinov Stiftung hatten sie unter dem Motto<br />
Poesie trifft Kurzfilm die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Genre des Kurzfilms<br />
auseinanderzusetzen, eigene Texte zu verfassen und diese anschließend<br />
unter professioneller Anleitung durch Kameraleute und Medienprofis<br />
in sogenannte PoetryClips umzusetzen. Die Ergebnisse wurden auf<br />
den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen einem breiten Publikum<br />
präsentiert. Die beteiligten Kulturbotschafter können auf ihren PoetryClip<br />
besonders stolz sein, da er sich aus Sicht der Zuschauer in seiner Individualität<br />
deutlich von anderen Beiträgen abhob.<br />
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des <strong>CBE</strong> gestalteten sechs Kulturbotschafter<br />
eine Fotoausstellung zum Thema Mit anderen Augen.<br />
Die sechs Bilderstrecken waren genauso abwechslungsreich und vielfältig wie<br />
die jungen Kulturbotschafter selbst. Sie ernteten mit ihrer Ausstellung in<br />
der Sparkasse nicht nur viel Aufsehen, sondern vor allem sehr viel Lob.<br />
Viele Besucher zeigten sich beeindruckt und konnten kaum glauben, dass<br />
diese Bilder von so jungen Menschen gemacht wurden. In der Vorbereitung<br />
auf die Ausstellung wurde auch ein Workshop zum Thema Portraitfotografie<br />
besucht und man kann sagen: Es hat sich gelohnt! Das Projekt entwickelt<br />
sich seitdem zur Wechselausstellung: Im Herbst konnten einige der Bilder<br />
im Rahmen von Schlimm City, einer Veranstaltung des Ringlokschuppens,<br />
präsentiert werden. Seit Dezember <strong>2011</strong> sind sie nun in der Sozialagentur in<br />
Styrum zu sehen – weitere Ausstellungsorte werden folgen.<br />
Im Rahmen eines Stärken vor Ort Projektes beschäftigte sich unter dem<br />
Motto Zeichen der Zukunft – Eine Skulptur für Eppinghofen gleich eine ganze<br />
Gruppe junger Menschen, bestehend aus aktiven Kulturbotschaftern und<br />
Jugendlichen aus dem Jugendzentrum Stadtmitte, mit dem Stadtteil Eppinghofen.<br />
Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und Berufe im handwerklichkreativen<br />
Bereich standen bei den Jugendlichen im Mittelpunkt ihrer fast<br />
einjährigen Projektarbeit. Neben Führungen durch die Innenstadt wurden<br />
Betriebsbesichtigungen organisiert und Workshops durchgeführt. So<br />
lernten die Projektteilnehmer nicht nur die Arbeit mit Speckstein kennen,<br />
sondern wissen jetzt auch, wie T-Shirts professionell bedruckt werden. Ω
Die Erfahrungen und Erlebnisse der Jugendlichen wurden in einer filmischen<br />
Dokumentation lebendig und anschaulich dargestellt. Ein überlebensgroßer<br />
Fuß steht symbolisch für eine mögliche Skulptur im öffentlichen Raum in<br />
Eppinghofen.<br />
Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Einsätze der Kulturbotschafter ist<br />
sicher auch dieses Engagement: Eine junge Kulturbotschafterin äußerte<br />
den Wunsch, ihre Begeisterung für die Fotografie an Grundschulkinder zu<br />
vermitteln. Mit der offenen Ganztagsbetreuung der Kath. Grundschule<br />
Styrum (OGS Fröbelstraße) war schnell ein engagierter Partner gefunden.<br />
Über einen Zeitraum von sieben Wochen betreute sie hier, für je zwei<br />
Stunden, vier Kinder im Alter von acht und neun Jahren.<br />
Die Kinder lernten in dieser Zeit spielerisch die unterschiedlichen Perspektiven<br />
beim fotografieren und die Funktionsweise einer Kamera kennen.<br />
Sie erstellten Bilder und Collagen, gestalteten Fotorahmen, schminkten und<br />
verkleideten sich für ihre „Fotosession“. Ein Highlight des Workshops<br />
war der Besuch der Fotoausstellung im Oberhausener Gasometer, der den<br />
Kindern im Rahmen einer Führung die Arbeit professioneller Fotografen<br />
näher brachte. Bei der Abschlussveranstaltung stellten die Grundschüler dann<br />
ihre eigenen Werke ihren Mitschülern vor und luden sie zum Betrachten<br />
ihrer kleinen Ausstellung ein.<br />
Die genannten Beispiele bilden einen Teil des Spektrums der in <strong>2011</strong> durchgeführten<br />
Projekte ab. Weitere Informationen über das Engagement der<br />
Kulturbotschafter finden Sie auf der <strong>CBE</strong>-Homepage oder dem Facebookprofil<br />
der Kulturbotschafter.<br />
Wenn Sie Jugendliche kennen, die sich an dem Projekt beteiligen möchten<br />
oder eine tolle Projektidee haben, die sie gerne mit Jugendlichen gemeinsam<br />
umsetzen möchten, treten Sie gern mit uns in Kontakt! Wir bedanken<br />
uns bei der Leonhard-Stinnes-Stiftung für die Förderung des Projektes. π<br />
Ansprechpartnerin: Stephanie Ehlert, 0208/ 970 68-15<br />
„Ich fand es sehr<br />
interessant und schön an<br />
diesem Projekt teilzunehmen,<br />
da ich erst vor kurzem<br />
nach Mülheim an der Ruhr<br />
gezogen bin und es war<br />
großartig, auf diese Weise die<br />
Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />
kennen zu lernen.“<br />
– Sunita Idrizi<br />
“Die Umsetzung des Projektes<br />
hat großartig funktioniert und<br />
die Kinder waren mit<br />
Begeisterung bei der Sache –<br />
für mich die<br />
schönste Bestätigung!“<br />
– Lisa Marie Appel<br />
Projekte 31
Corporate<br />
Citizenship<br />
32 Corporate Citizenship<br />
RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />
Was ist der RUHRDAX? Als kostenlose Kontaktplattform bringt der<br />
RUHRDAX in nur zwei Stunden Unternehmen, die sich unentgeltlich<br />
engagieren möchten, und gemeinnützige Organisationen zueinander.<br />
Der RUHRDAX bietet den Teilnehmenden nicht nur innerhalb kurzer Zeit<br />
einen großen Überblick über interessante Einsatzmöglichkeiten für ihr<br />
Engagement, sondern gibt den Entscheidern auch die Möglichkeit, konkrete<br />
Projekte in den Aktivitätsfeldern „Helfende Hände“, „Know-how“ und<br />
„Sachmittel“ zu verabreden. Die Bitte um Geld ist dabei tabu. Die Teilnahme<br />
an der Veranstaltung ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung<br />
aber notwendig.<br />
Es fi nden auch Informationsveranstaltungen für Interessenten statt, die<br />
sich ein genaueres Bild über die Methode und Möglichkeiten des RUHRDAX<br />
machen möchten. Weitere Infos über den RUHRDAX gibt es im Internet<br />
unter www.ruhrdax.de. Ω
RUHRDAX <strong>2011</strong> – buntes Treiben im Foyer der Grugahalle<br />
Vor der Grugahalle in Essen dominierte herbstliches Grau – drinnen<br />
herrschte buntes Treiben: Die rund 150 Teilnehmer des diesjährigen<br />
RUHRDAX am 12. Oktober ließen sich von dem eher trüben Herbstwetter<br />
nicht die Lust am Handeln auf dem ehrenamtlichen Parkett nehmen.<br />
Ganz im Gegenteil – schon wenige Minuten nach der offiziellen Eröffnung<br />
durch den Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Staatssekretär im<br />
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Sport des Landes NRW, Prof.<br />
Klaus Schäfer sowie Dr. Bernhard Görgens, Geschäftsführer der Stadtwerke<br />
Essen AG, wurde die erste Vereinbarung notiert. Wie in jedem Jahr hatten<br />
sich zahlreiche Vertreter der gemeinnützigen Organisationen aufwändige<br />
Verkleidungen oder Modelle ausgedacht, um auf ihre Belange aufmerksam<br />
zu machen: so waren unter anderen übergroße Blüten und ein Riesen-Huhn<br />
im Käfig zu sehen, aber auch kleine „Roboter“.<br />
Bundesweites Ansehen und ein Gewinn für den Standort Ruhrgebiet<br />
Nach eineinhalb Stunden des „Handelns“ konnten die Organisatoren an<br />
diesem RUHRDAX – Nachmittag insgesamt 72 Vereinbarungen verkünden.<br />
Das Ergebnis, so Bernd Böddeling, Finanzvorstand der RWE Deutschland<br />
AG, im Gespräch mit dem ehrenamtlichen Moderator der Veranstaltung<br />
Tom Hegermann (WDR), sei gut und gleichzeitig Ansporn für den RUHRDAX<br />
im kommenden Jahr.<br />
Viele zufriedene Gesichter – neue Kontakte, anregende Gespräche<br />
Die vielen zufriedenen Gesichter der Teilnehmenden zeigten, dass sich der<br />
Aufwand gelohnt hatte. Zu den Vereinbarungen zählten beispielsweise das<br />
Anlegen eines Nutzgartens oder der Anstrich eines Künstlerraumes ebenso<br />
wie verschiedene Mitarbeiterschulungen oder die Unterstützung rund<br />
um grafische Aufgaben. Und selbst wer keine Vereinbarung in den Händen<br />
hielt, hatte von der Veranstaltung profitiert: Der RUHRDAX bietet eben<br />
auch eine Plattform für neue Kontakte und anregende Gespräche. Ω<br />
„Mit meinem Unternehmen<br />
biete ich in einem sensiblen Feld<br />
Dienstleistungen an, die sich nur schwer<br />
über eine Werbeanzeige vermitteln lassen.<br />
Vielmehr ist das erklärende, persönliche Gespräch<br />
mit potenziellen Kunden wichtig.<br />
Der RUHRDAX gibt mir die Möglichkeit, mit<br />
Einrichtungen ins Gespräch zu kommen<br />
und sie von meiner Unternehmensleistungen<br />
zu überzeugen.<br />
Für mich gibt es keine bessere<br />
Plattform als den RUHRDAX!“<br />
– Dagmar Nitsch-Musikant,<br />
anplanum, Marl<br />
Corporate Citizenship 33
Und wo liegt der Nutzen für die Unternehmen bei diesen Vereinbarungen?<br />
Gabriele Masthoff, Kreisgeschäftsführerin Mülheim/Essen des BVMW –<br />
Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft e.V. beschreibt es wie<br />
folgt: „Der RUHRDAX ist eine greifbare Möglichkeit für unsere Mitglieder eine<br />
Engagementpartnerschaft einzugehen. Die daraus resultierenden Teameinsätze<br />
können in diesem Zusammenhang unmittelbar zur Stärkung der Mitarbeiterbindung<br />
und zur Verbesserung der Unternehmenskultur beitragen. Wir erleben<br />
eine ideale Plattform für Unternehmer die sich für die Metropole Ruhr<br />
handfest engagieren wollen und sind weiterhin motiviert dabei.“<br />
Veranstalter des RUHRDAX <strong>2011</strong> waren das Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches<br />
Engagement, die RWE Deutschland AG und die Stadtwerke<br />
Essen AG. Gefördert wurde der RUHRDAX wieder von CP/COMPARTNER,<br />
Messe Essen, K+S Studios GmbH, der Firma Schultenhof als Caterer sowie<br />
dem BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />
Büro für intersektorale Kooperation<br />
Die Zielsetzung des Büro für intersektorale Kooperation<br />
(BISKO) ist die Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />
um eine langfristige, strategische und allen Beteiligten<br />
nutzbringende Form der Zusammenarbeit zwischen den<br />
verschiedenen Sektoren Wirtschaft, Kommune und<br />
Zivilgesellschaft zu ermöglichen.<br />
BISKO ist im Laufe des Jahres von einem Kernteam,<br />
bestehend aus <strong>CBE</strong>-Mitarbeitenden (Geschäftsführung<br />
und Dr. Jörg Ernst) gemeinsam mit drei Siemens-<br />
Mitarbeitenden – Mirco Winkler (Wirtschaftsjurist),<br />
Philipp Krämer (Projektmanager), Mareike Taudien<br />
(Kauffrau) – aufgebaut worden.<br />
Die Siemens-Mitarbeitenden gehören zum Nachwuchskreis<br />
von Siemens Energy, Werk Mülheim. Ziel des<br />
Nachwuchskreises ist, neben der eigenen Persönlichkeitsentwicklung,<br />
die Förderung eines „Networking“<br />
zwischen den einzelnen Nachwuchskräften. Elementarer<br />
Bestandteil des Nachwuchskreises ist u.a. die Bearbeitung<br />
selbst ausgesuchter Projekte, wobei deren<br />
Fokus auf ein soziales Engagement gewünscht ist.<br />
34 Corporate Citizenship<br />
Neben dem Kernteam nahmen am erweiterten BISKO-<br />
Arbeitskreis Guido Brücker und Thomas Konietzka<br />
für die Kommune (Stadt Mülheim) sowie für den zivilgesellschaftlichen<br />
Sektor Ursula Jakobs als Sprecherin<br />
der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände<br />
in Mülheim (AGW) und Lothar Fink (Geschäftsführer<br />
AWO) teil.<br />
Der erste BISKO-Ideenworkshop am 26. September <strong>2011</strong><br />
ist sehr erfolgreich gelaufen – Veranstaltungsort war<br />
Siemens, Mülheim an der Ruhr.<br />
Der Workshop bot den Beteiligten die Möglichkeit, über<br />
die Sektoren bzw. Fachbereichsgrenzen hinweg in ein<br />
anregendes Gespräch zu treten und erste Projektideen<br />
zum Schwerpunktthema der Veranstaltung Gerechtes<br />
Aufwachsen zu finden.<br />
Der BISKO-Arbeitskreis wird sich weiterhin treffen,<br />
um die Ideen des Workshops zu gemeinsamen<br />
Projekten weiter zu entwickeln. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12
Aktionstage<br />
Freiwilligentag von KPMG-Mitarbeitern<br />
KPMG-Mitarbeiter tauschten an einem sonnigen Septembertag ihr Büro<br />
gegen das Außengelände des städtischen Abenteuerspielplatzes im<br />
Dortmunder Stadtteil Scharnhorst. Ehrenamtlich führten sie in Zusammenarbeit<br />
mit dem Reit-, Fahr- und Voltigierverein des Abenteuerspielplatzes<br />
und mit der GrünBau gGmbH verschiedene Stall- und Reparaturarbeiten<br />
im Spielplatz- und Pferdebereich durch. Tatkräftig wurden sie dabei von<br />
Kindern und Eltern des Stadtteils unterstützt.<br />
Die Aktion fand im Rahmen des von KPMG deutschlandweit durchgeführten<br />
„Make a Difference Day“ statt. In zahlreichen Städten engagieren<br />
sich Mitarbeiter des Unternehmens ehrenamtlich. Dabei werden vor Ort in<br />
Absprache mit den jeweiligen Einrichtungen Projekte ausgewählt, bei<br />
denen unbürokratische, persönliche Hilfe nötig ist.<br />
Bei der Organisation ihres Freiwilligentages wird die Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft KPMG in Dortmund seit einigen Jahren vom<br />
Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. im Rahmen des Netzwerkes<br />
Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement unterstützt. So<br />
werden jeweils die passenden Kontakte zu gemeinnützigen Einrichtungen<br />
gefunden und die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Freiwilligentag<br />
geschaffen.<br />
Zusammenarbeit mit RWE Companius ausgebaut<br />
Die Zusammenarbeit des <strong>CBE</strong> mit RWE Companius, der Dachorganisation<br />
des RWE-Konzerns für gesellschaftliches Engagement der Mitarbeiter, ist<br />
im vergangenen Jahr ausgebaut worden.<br />
Das <strong>CBE</strong> recherchiert für RWE Companius geeignete gemeinnützige<br />
Organisationen, die als Teilnehmer für Aktionstage oder das „Kopfverleih“-<br />
Programm in Frage kommen.<br />
Bei letzterem „verleihen“ RWE-Beschäftigte ehrenamtlich für 2 mal 2<br />
Stunden ihr Know-How und ihre Ideen an soziale Projekte im Ruhrgebiet.<br />
Die Gedanken werden im Rahmen einer Art kleinen Marktplatzes entwickelt<br />
und in der Praxis von den gemeinnützigen Einrichtungen getestet.<br />
Nach vier Wochen kommen die Beteiligten wieder zusammen, teilen ihre<br />
Erfahrungen mit und besprechen weitere zu treffende Maßnahmen mit<br />
den RWE-Beschäftigten. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />
Corporate Citizenship 35
36 Vermittlung & Qualifi zierung<br />
Vermittlung &<br />
Qualifi zierung<br />
Vermittlung<br />
Der Gedanke, sich zu engagieren, ist auch in Mülheim – wie in ganz<br />
Deutschland – weit verbreitet und die Beweggründe für ein Engagement<br />
sind vielfältig. Der Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe, das<br />
Gefühl gebraucht zu werden, zu helfen, Gemeinschaft zu erleben, die<br />
soziale Umwelt mit zu gestalten und die Lebensqualität zu verbessern<br />
sind gute Gründe für ein ehrenamtliches Engagement.<br />
Allerdings hat sich das Verständnis vom „Ehrenamt“ in den letzten<br />
Jahren sehr gewandelt. Heute bekennen sich die Freiwilligen zunehmend<br />
auch zu eigennützigen Motiven.<br />
Das Umsetzen eigener Ideen und Fähigkeiten, das Einbringen von<br />
Wissen und Erfahrungen, der Wunsch, sich weiter zu qualifi zieren und<br />
neue Kontakte zu knüpfen, das alles verbindet sich heute mit dem<br />
Engagement. Vor allem aber soll eine freiwillige Tätigkeit Spaß machen,<br />
um einen langfristigen Einsatz zu gewährleisten.<br />
Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Beratung, einem engen<br />
Kontakt zu den Mitgliedseinrichtungen und genauen Kenntnissen über<br />
den Bedarf an Freiwilligen und die Einsatzmöglichkeiten, ist das <strong>CBE</strong><br />
ein kompetenter Partner für Menschen, die sich engagieren möchten.<br />
In unserer Beratungsstelle können Sie sich in einem persönlichen<br />
Gespräch umfassend und unverbindlich über eine große Bandbreite an<br />
interessanten Tätigkeiten informieren. Wir helfen Ihnen dabei, aus der<br />
Fülle von Möglichkeiten das für Sie Passende heraus zu fi ltern. Ω
In der Regel nehmen Sie aus einem Beratungsgespräch zwei bis drei<br />
passende Angebote mit nach Hause und führen nach Terminabsprache<br />
mit den Einrichtungen unverbindliche Vorgespräche.<br />
Das <strong>CBE</strong> setzt sich auch für die notwendigen Rahmenbedingungen von<br />
freiwilligem Engagement ein. Wir beraten die Mitgliedseinrichtungen<br />
bei der Entwicklung und Organisation ehrenamtlicher Tätigkeiten in der<br />
eigenen Einrichtung. Ein fester Ansprechpartner, die Einbindung ins<br />
Team und der Versicherungsschutz für die Ehrenamtlichen gehören<br />
genauso zu diesen Aufgaben, wie die Erstattung von Aufwendungen der<br />
ehrenamtlich Aktiven.<br />
Die professionelle Beratung rund um das freiwillige Engagement ist<br />
eine wichtige Säule unserer Arbeit. Dabei werden auch wir von Freiwilligen<br />
unterstützt. Damit erweitern sie unsere Kompetenz und verbessern<br />
die Qualität unserer Einrichtung. Gudrun Führ unterstützt uns<br />
ehrenamtlich seit März 2008 bei vielen administrativen Aufgaben.<br />
Burkhart Stork ist seit 2009 ehrenamtlich bei uns tätig und berät an<br />
einem Vormittag in der Woche Menschen, die eine passende Aufgabe<br />
suchen. Dabei sind seine Erfahrung und Menschenkenntnis sehr<br />
gefragt, die er in knapp 30 Berufsjahren im Suchtkrankenhaus ‚Streithof’<br />
in Mülheim in seiner Arbeit als Soziotherapeut und Heilpraktiker<br />
Psychotherapie erworben hat.<br />
Wenn Sie sich beraten lassen möchten oder Menschen kennen, die eine<br />
sinnvolle Aufgabe suchen, sprechen Sie uns an. Gerne vereinbaren wir<br />
mit Ihnen einen unverbindlichen Beratungstermin. π<br />
Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />
Vermittlung & Qualifizierung 37
Qualifizierung<br />
Fortbildung für Ausbildungspaten im Berufsinformationszentrum<br />
Ausbildungspaten begleiten Jugendliche beim Übergang Schule-Beruf. Das<br />
erfordert auch Wissen über die beruflichen Möglichkeiten und schulischen<br />
Weiterbildungen, die in ihrer Vielfalt oft unbekannt sind.<br />
Herr Nastaly von der Agentur für Arbeit ermöglichte am 30. Juni <strong>2011</strong><br />
einen Einblick in das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oberhausen,<br />
in dem er eine Einführung in seine Beratertätigkeit und die Nutzung der<br />
Medien gab. Außerdem informierte er über Arbeitsmarktentwicklungen,<br />
neue Ausbildungsberufe und Berufsfindungsmethoden, die direkt vor<br />
Ort ausprobiert werden konnten.<br />
Interkulturelles Training<br />
Bereits im dritten Jahr bietet das <strong>CBE</strong> zusammen mit der Regionalen<br />
Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien<br />
(RAA) das Interkulturelle Training an. Es zeigt sich immer<br />
wieder, dass Ehrenamtliche in ihren Tätigkeitsbereichen gefordert sind, sich<br />
mit unterschiedlichen Kulturen auseinanderzusetzen. Dabei können sie<br />
Situationen begegnen, in denen „interkulturelle Fettnäpfchen“ lauern. In<br />
diese hineinzutappen und gegebenenfalls gar nicht darum zu wissen,<br />
kann die Zusammenarbeit erschweren. Das interkulturelle Training möchte<br />
sensibel machen für kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten.<br />
Denn vieles ist nicht so einfach zu erklären, wie wir denken, manches jedoch<br />
einfacher als man glaubt! Martina Kleinewegen und Mahnez Airempoor von<br />
der RAA führten als bi-kulturelles Tandem durch die Fortbildung.<br />
Jugendliche Lebenswirklichkeit(en)<br />
Ehrenamtliche, die mit Jugendlichen arbeiten, konnten das Seminar<br />
Lebenswirklichkeit(en) heutiger Jugend besuchen. Neben der theoretischen<br />
Einordnung der Lebensphase Jugend und der gesellschaftlichen Entwicklungen,<br />
wurden ausgewählte Ergebnisse der letzten drei Shell-Studien<br />
vorgestellt. Auch mit der Hilfe von Jugendmedien konnten die Teilnehmer<br />
diesen biographischen Abschnitt lebensnah (wieder-)entdecken. Die Fortbildung,<br />
die besonders auf die Anforderungen in der ehrenamtlichen<br />
Arbeit mit Jugendlichen einging, wurde von Christian Giardina, <strong>CBE</strong>- Projektmitarbeiter<br />
und Dipl.-Sozialpädagoge, entwickelt und durchgeführt.<br />
Strategien für Sprachvermittler<br />
„Welche Rolle und Haltung habe ich als Sprachvermittler?“ Diese Frage<br />
stand im Mittelpunkt des halbtägigen Workshops für Ehrenamtliche aus<br />
dem Projekt Ehrenamtliche Sprachvermittler. Praktische Übungen und<br />
unterschiedliche Gesprächssituationen halfen, sich in die verschiedenen<br />
Personen (Redner-Sprachvermittler-Rezipient) einfühlen zu können. Es<br />
gab viele Tipps, wie auf Gesagtes flexibel reagiert und Sachverhalte<br />
umschrieben werden können. Auch die richtige Vor- und Nachbereitung<br />
der Einsätze wurde gemeinsam erarbeitet.<br />
Hanna Schenck, Fachfrau für Training und Coaching im Bereich Sprachen<br />
und Interkulturelle Kommunikation, führte durch den Workshop.<br />
Theaterworkshop<br />
Jede gesellschaftliche Rolle, aber gerade auch jedes Alter hat seine eigenen<br />
Bewegungen und Gesten. Zum ersten Mal wurde ein Theaterworkshop<br />
für Ehrenamtliche angeboten, die einzelne Jugendliche betreuen oder Kleingruppen<br />
leiten. Die Kölner Theaterpädagogin Lisa Ostendorp bot einen<br />
halbtägigen Workshop zum Bewegungstheater an, bei dem mit kleinen<br />
Theater- und Improvisationsübungen die Wahrnehmung des eigenen Ω<br />
38 Vermittlung & Qualifizierung
Körpers geschult wurde. Über die körperlichen Bewegungen des Theaterspiels<br />
konnten sich die Teilnehmer in Jugendliche einfühlen und Erinnerungen<br />
an die eigene Jugend wieder entdecken.<br />
Seminare für Kursleiter an Hauptschulen im ZIEL-Projekt<br />
Das Thema Grenzen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stand im<br />
Mittelpunkt eines Treffens in der Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße<br />
am 13. April <strong>2011</strong>. Rollenspiele und Gruppenarbeiten wechselten<br />
einander ab, ergänzt durch Gruppenübungen zum Raum - und Distanzverhalten.<br />
Der Austausch untereinander und das Lernen voneinander in<br />
Bezug auf sinnvolle Verhaltensregeln waren hierbei wesentliche Bestandteile.<br />
Moderiert wurde das Seminar von Marlies Rustemeyer (Projektleiterin<br />
ZIEL) mit Unterstützung der ehrenamtlich engagierten Studentin der<br />
Pädagogik Alexandra Buttenbruch.<br />
Erfahrungsaustausch im ZIEL-Projekt im Verlag an der Ruhr<br />
Der Verlag an der Ruhr war bei Recherchen über Mülheimer Projekte auf<br />
das ZIEL-Projekt des <strong>CBE</strong> gestoßen und war davon begeistert. Um das<br />
Projekt und die engagierten Ehrenamtlichen zu unterstützen, stellte das<br />
Unternehmen kostenlos seinen Seminarraum zur Verfügung. Das ZIEL-<br />
Projekt nutzte diesen Raum daraufhin bereits mehrfach für Austauschtreffen.<br />
Die Ehrenamtlichen waren eingeladen zunächst in der Buchhandlung des<br />
Verlags zu stöbern und sich später zum Bespiel mit dem Thema Lernlust<br />
und Lernfrust in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an Haupt- und<br />
Realschulen auseinander setzen.<br />
Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />
Am 16. März <strong>2011</strong> bot die Servicestelle des Netzwerkes Ruhrgebiet<br />
gemeinsam mit der Kreisverbandsleitung Mülheim des BVMW (Bundesverband<br />
mittelständische Wirtschaft) ein Info-Frühstück für Unternehmen<br />
an. Thema des Impulsreferats und der anschließenden Diskussion mit<br />
den Unternehmen war: Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />
zwischen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) und Gemeinnützigen.<br />
Dr. Jörg Ernst – Leiter der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten Servicestelle Netzwerk<br />
Ruhrgebiet – zeigte, wie vielfältig die Formen der Engagementpartnerschaften<br />
mittlerweile geworden sind. Zum Beispiel unterstützt eine Kommunikationsagentur<br />
kostenlos die Öffentlichkeitsarbeit einer sozialen Organisation,<br />
Mitarbeiter einer Wirtschaftsberatung beteiligen sich bei einem<br />
Aktionstag an Umbauarbeiten auf einem Spielplatz und der Manager einer<br />
Druckerei arbeitet eine Woche ehrenamtlich in einer Behindertenwerkstatt.<br />
In seinem Impulsvortrag umriss Jörg Ernst auch, welche Rahmenbedingungen<br />
bei Engagementpartnerschaften erfüllt sein müssen und welchen<br />
konkreten Nutzen gerade auch (neugegründete) kleine und mittlere Unternehmen<br />
für sich daraus ziehen können: Kontakte knüpfen, Kompetenzen<br />
belegen, Referenzen erhalten.<br />
Die Beispiele und Argumente machten offensichtlich Appetit auf Engagementpartnerschaften.<br />
So signalisierten etliche der anwesenden Unternehmer,<br />
sich in den kommenden Monaten bürgerschaftlich engagieren zu wollen. π<br />
Vermittlung & Qualifizierung 39
„Der Freiwilligendienst<br />
aller Generationen ist ein<br />
Fenster zu einer anderen<br />
Welt!“<br />
– Rima Ayvaz, Freiwillige<br />
„Der Freiwilligendienst aller Generationen<br />
war für uns genau die Lücke,<br />
die wir hatten, zwischen ganz großen<br />
Formaten [...] und dem normalen<br />
ehrenamtlichen Engagement.“<br />
– Christian Haase,<br />
Bürgermeister,<br />
Stadt Beverungen, Träger<br />
40 Vermittlung & Qualifizierung<br />
Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />
Auf Anfrage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und im<br />
Auftrag des Bundesministeriums des Innern hat Dr. Jörg Ernst für das <strong>CBE</strong><br />
die fachliche Begleitung der Modellprojekte zur verstärkten Partizipation von<br />
Migrantenorganisationen zusammen mit Dr. Ingrid Beer (Stadtforschung und<br />
Sozialplanung Berlin) übernommen.<br />
Bei den begleiteten Projekten handelt es sich überwiegend um so genannte<br />
Tandemprojekte. Bei diesen arbeiten etablierte Träger wie z.B. Diakonie<br />
oder Caritas mit Migrantenorganisationen intensiv in einem Projekt<br />
zusammen, um so voneinander lernen und Kontakte nutzen zu können.<br />
Unter den vom <strong>CBE</strong> begleiteten Modellprojekten befand sich auch das<br />
Mülheimer Tandemprojekt zwischen den Caritas-Sozialdiensten e.V. und dem<br />
Multikulturellen Familienverein Mülheim an der Ruhr e.V. mit dem Titel<br />
Interkulturelle Öffnung – professionelles und ehrenamtliches Engagement vor<br />
Ort verbinden. Im projekt wurden Frauen mit Zuwanderungsgeschichte zu<br />
Interkulturellen Gesundheitsmediatorinnen qualifiziert, die sich auf Honorarbasis<br />
engagieren und Anderen den Weg zur Selbsthilfe – auch durch die<br />
Zusammenarbeit mit sozialen Diensten – zeigen.<br />
Zum Jahresschluss <strong>2011</strong>endete die Modellprojektphase. Am 8. Dezember<br />
<strong>2011</strong> fand in Nürnberg im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
eine zentrale Abschlussveranstaltung statt. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />
Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />
Über zweieinhalb Jahre wurde zu dem Programm Freiwilligendienste aller<br />
Generationen in Nordrhein-Westfalen beraten und geschult. Dezember<br />
<strong>2011</strong> endete die Arbeit des mobilen Beratungsteams, das gemeinnützige<br />
Organisationen und Kommunen beim Aufbau von Projekten begleitete.<br />
Neben Informationsveranstaltungen und Fachgesprächen unterstützten die<br />
Beraterinnen auch durch vielfältige Fortbildungsangebote die Fachkräfte bei<br />
der Umsetzung der Freiwilligendienste.<br />
Die Bilanz kann sich sehen lassen, in NRW haben sich insgesamt über 700<br />
Freiwillige im Rahmen des Programms engagiert. Über 190 Einrichtungen<br />
wurden beraten. 35 davon haben eine Trägerschaft der Freiwilligendienste<br />
übernommen. Das Programm wurde 2009 vom Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. In ganz Deutschland wurden<br />
kostenlos Beratungen und Seminare für Fachkräfte und Freiwillige angeboten.<br />
Insgesamt haben sich deutschlandweit 7.000 Freiwillige engagiert,<br />
davon 44% erstmalig und über 60% waren älter als 50 Jahre.<br />
Der FdaG richtete sich an alle Menschen ab dem 16. Lebensjahr, die sich<br />
mindestens sechs Stunden in der Woche und für mindestens ein halbes Jahr<br />
engagieren möchten. Im Gegenzug erhielten die Freiwilligen Fortbildungen<br />
im Umfang von 60 Stunden im Jahr.<br />
Das Beratungsteam wurde in NRW vom Landesministerium für Generationen,<br />
Emanzipation, Pflege und Alter gefördert. Mit der Projektleiterin Kristina<br />
Weitz übernahm das <strong>CBE</strong> in den zweieinhalb Jahren die Funktion einer<br />
regionalen Beratungs- und Koordinierungsstelle. π
Veranstaltungen<br />
V<br />
& Aktionen<br />
Veranstaltungen und Aktionen<br />
Erste Patenbörse in Mülheim an der Ruhr<br />
Zur ersten Patenbörse in Mülheim an der Ruhr lud das <strong>CBE</strong> am 22. Januar<br />
<strong>2011</strong> in das Stadtteilbüro Eppinghofen ein. Wer eine sinnvolle, interessante<br />
und vielseitige Aufgabe suchte, mit der die Zukunftschancen junger<br />
Menschen verbessert werden können oder sich einfach über die Vielfalt der<br />
Projekte informieren wollte, war herzlich willkommen. Eingeladen waren<br />
auch die Menschen, die nach Unterstützung suchten.<br />
Mit einem Projektstand vertreten waren: das Projekt Lesepaten der Stadtteile<br />
Eppinghofen und Styrum (Stadt Mülheim), das Projekt Familienstart<br />
(Caritas), Big Brothers – Big Sisters (Regionalbüro Essen) sowie die <strong>CBE</strong>-<br />
Projekte Leseförderung, Ausbildungspaten und ILJA-Lotsen.<br />
Voll die Ruhr<br />
Erstmals beteiligten sich auch Kulturbotschafter an den in Mülheim schon<br />
fast legendären Jugendfestspielen Voll die Ruhr. Die Veranstaltung lockte<br />
mit einem bunten Programm und die Kulturbotschafter waren mittendrin:<br />
Eine Graffi ti Sprayaktion machte auf das Projekt aufmerksam und animierte<br />
zum Mitmachen. Interessierte Jugendliche konnten sich über die vielfältigen<br />
Möglichkeiten des Projektes informieren und erste Kontakte knüpfen. Ω<br />
Veranstaltungen & Aktionen 41
Seniorenmesse<br />
Das <strong>CBE</strong> präsentierte sich am 6. April <strong>2011</strong> auf der<br />
Seniorenmesse im Forum und stellte verschiedene<br />
Projekte vor. Julia Bledau und Katharina Wehner informierten<br />
Besucher über Möglichkeiten, sich zu engagieren,<br />
z.B. als Ausbildungspate mitzumachen.<br />
Marlies Rustemeyer stellte das ZIEL-Projekt vor und<br />
präsentierte aus dem Projekt Kunst für die Tonne eine<br />
Mülltonne mit Asterixmotiven, die von Schülerinnen<br />
mit der Künstlerin Gisela Lentz bemalt wurde. Eva<br />
Winkler informierte über die Möglichkeit, seine Herzenswünsche<br />
im EFI-Projekt umzusetzen. Die emsigen<br />
Heinzelwerker nahmen Kontakt mit Senioren auf und<br />
stießen auf ein erfreutes und überraschtes Echo: „Das<br />
habe ich ja gar nicht gewusst, dass es so etwas gibt.“<br />
Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement<br />
(<strong>BBE</strong>) veranstaltet jährlich die so genannte Woche des<br />
bürgerschaftlichen Engagements. Bereits zum siebten<br />
Mal beteiligten sich unter dem Motto Engagement<br />
macht stark! vom 16. bis 25. September <strong>2011</strong> Initiativen,<br />
Vereine, Verbände, staatliche Institutionen und<br />
Unternehmen daran. Ziel dieser größten bundesweiten<br />
Freiwilligenoffensive ist es, die Arbeit von mehr<br />
als 23 Millionen Engagierten zu würdigen.<br />
Auch das <strong>CBE</strong> beteiligte sich, wie jedes Jahr, und stellte<br />
diesmal besonders die beiden Projekte Ausbildungspaten<br />
und ILJA-Lotsen vor. Am 19. September konnten<br />
sich interessierte Bürger im Foyer der Sparkasse am<br />
Berliner Platz über diese Projekte, die auf eine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit mit Jugendlichen im Übergang<br />
Schule-Beruf zielen, informieren. Die beiden Projektleiterinnen<br />
Julia Bledau (ILJA) und Katharina Wehner<br />
42 Veranstaltungen & Aktionen<br />
(Ausbildungspaten) standen für alle Fragen rund um<br />
Patenschaften zur Verfügung. Die Besucher stellten<br />
aber auch Fragen zur Arbeit des <strong>CBE</strong> und interessierten<br />
sich für die Möglichkeiten im <strong>CBE</strong> ehrenamtlich aktiv<br />
zu werden.<br />
Kunst für die Tonne<br />
An der Gemeinschaftsaktion zur künstlerischen Gestaltung<br />
von Restmülltonnen, die von den Mülheimer<br />
Social Clubs, der MEG und weiteren Partnern ins Leben<br />
gerufen wurde, beteiligte sich auch das ZIEL-Projekt<br />
des <strong>CBE</strong>.<br />
Hilal und Ronahi, Schülerinnen der Gemeinschaftshauptschule<br />
an der Bruchstraße, machten mit und<br />
gestalteten, wie zahlreiche andere Mülheimer, ihre<br />
Tonne. Im Atelier der Malerin Gisela Lentz malten sie<br />
unter deren Anleitung in den Sommerferien Asterix-<br />
Motive auf die Tonne und waren am Ende stolz auf<br />
ihre Tonne.<br />
Mülheims Straßen sind durch diese Aktion ein wenig<br />
bunter geworden, drei Sieger des Wettbewerbs freuten<br />
sich über Gutscheine für eine individuelle Reise und<br />
das <strong>CBE</strong> dankte allen Beteiligten, dass der Erlös Aktion<br />
der Arbeit des <strong>CBE</strong> zugute kommt. Ω
Führung durch den Betrieb der Druckerei Thierbach –<br />
Kinder aus dem Projekt Leseförderung drucken ihr<br />
eigenes Buch<br />
Tolle Eindrücke gewannen 24 Kinder der Grundschule<br />
an der Zunftmeisterstraße in der Druckerei Thierbach<br />
an der Elbestraße. Die Mitarbeiter der Druckerei boten<br />
den Kindern eine spannende und lehrreiche Führung<br />
durch ihren Betrieb, gaben Einblick in ihre Arbeit, erklärten<br />
die Entstehung eines Printprodukts vom Layout bis<br />
zur fertigen Broschüre und demonstrierten die Funktionen<br />
einzelner Maschinen.<br />
Der Clou: Die Kinder hatten in den Wochen zuvor im<br />
Rahmen der Leseförderung selbst Texte verfasst und<br />
Bilder gemalt. Diese waren dann von der Grafikerin Louise<br />
Huber-Fennell in ein druckfähiges Layout umgesetzt<br />
worden. Während der Führung und vor den Augen der<br />
Kinder, entstand nun als Anschauungsobjekt, Arbeitsschritt<br />
für Arbeitsschritt, ein Heft mit ihren eigenen<br />
Werken. „Unser eigenes Bilderbuch!“, staunte einer der<br />
Schüler aus der 4. Klasse. „Ich bin FC Barcelona-Fan und<br />
habe zu meiner Geschichte noch ein Fußballbild gemalt.“<br />
Für die Kinder und auch für die Ehrenamtlichen der<br />
Leseförderung war dieser sehr interessante Nachmittag<br />
ein ganz besonderes Erlebnis. An dieser Stelle geht<br />
unser Dank an Louise Huber-Fennell und an das Team<br />
der Druckerei Thierbach für ihren tollen Einsatz.<br />
Bürgerkongress „Brücken bauen – Gemeinschaft<br />
zusammen gestalten“<br />
Anfang Dezember bot der Bürgerkongress im Rahmen<br />
des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit<br />
Interessierten die Gelegenheit, sich über die vielfältigen<br />
Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements zu<br />
informieren. Auch das <strong>CBE</strong> präsentierte sich auf dem<br />
„Markt der Möglichkeiten“ in Düsseldorf und stellte<br />
anschaulich einen Teil der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten<br />
Projekte vor. Viele ehrenamtlich engagierte Bürger sowie<br />
Mitarbeiter anderer Organisationen zeigten sich<br />
beeindruckt von der Vielfalt der Projekte – spannende<br />
Gespräche und ein lebhafter Austausch waren die Folge.<br />
Themen- und Fachforen ergänzten die inhaltliche Bandbreite<br />
der Veranstaltung.<br />
Der Bundesweite Vorlesetag erfreute Mülheimer Kinder<br />
Die Initiatoren Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche<br />
Bahn organisierten den Bundesweiten Vorlesetag <strong>2011</strong><br />
am 18. November. Er gilt als das größte Vorlesefest<br />
Deutschlands und folgt der Idee: Jeder, der Spaß am<br />
Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum<br />
Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder<br />
Buchhandlungen.<br />
Im vergangenen Jahr hatten sich über 9.000 Vorleser<br />
am Bundesweiten Vorlesetag beteiligt, darunter viele<br />
Prominente aus Politik, Kultur und Medien.<br />
Diesmal waren auch die Ehrenamtlichen des Projekts<br />
Leseförderung des <strong>CBE</strong> mit dabei. Im Bücher-Antiquariat<br />
Schmökerstube gaben sie am Nachmittag Geschichten<br />
für Kinder im Grundschulalter zum Besten.<br />
Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule an<br />
der Zunftmeisterstraße, die regelmäßig zur Leseförderung<br />
kommen, war das eine schöne Abwechslung.<br />
So urteilte das Publikum: „Meistens lesen wir ja schon<br />
selber, aber heute hat es Spaß gemacht, etwas vorgelesen<br />
zu bekommen!“ Ω<br />
Veranstaltungen & Aktionen 43
Der Deutsche Vorlesepreis – Kinderoper und viel<br />
Prominenz<br />
Der Deutsche Vorlesepreis wurde im Herbst 2005 von<br />
einer Kölner Knabberartikel-Marke ins Leben gerufen. Er<br />
soll ehrenamtliches Vorlese-Engagement fördern, und<br />
für das Lesen und die Liebe zum Buch als Bildungsgrundlage<br />
werben. Ehrenamtliche Vorleseprojekte bieten<br />
insbesondere Kindern, die in eher literaturfernen<br />
familiären Situationen aufwachsen, Zugang zur großen<br />
und vielseitigen Welt der Bücher. Die besten, engagiertesten<br />
und kreativsten Projekte zeichnet der Deutsche<br />
Vorlesepreis mit seiner Trophäe sowie mit weiteren<br />
Preisen einmal im Jahr aus.<br />
In diesem Jahr war auch das Projekt Leseförderung des<br />
<strong>CBE</strong> für den Preis in der Kategorie Förderpreis für<br />
Integration nominiert. Die Teilnehmer erlebten am 7.<br />
Oktober eine sehr schöne Abendveranstaltung in der<br />
Kölner Kinderoper mit musikalischem Programm und<br />
vielen prominenten Gästen, darunter Hannelore Hoger<br />
(siehe Foto), Fritz Pleitgen, Marie-Luise Marjan etc.<br />
„Auch wenn wir diesmal nicht ausgezeichnet wurden, hat<br />
es trotzdem Freude gemacht, heute Abend dabei zu<br />
sein“, so die Ehrenamtlichen des Projekts.<br />
Quiz zum Welttag des Buches in der Schmökerstube<br />
Wussten Sie schon, dass seit 1995 der 23. April der<br />
Welttag des Buches ist? Und dass er seinen Ursprung in<br />
einer katalanischen Tradition hat, und dass sich die<br />
Menschen in Barcelona seit den 20er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts an diesem Tag neben Rosen auch Bücher<br />
schenken? Die UNESCO möchte mit diesem Tag und<br />
den damit verbundenen weltweiten Aktivitäten Buch und<br />
Lesen fördern. Deutschlandweit feiern Buchhandlungen,<br />
Verlage, Bibliotheken und Schulen ein großes Lesefest<br />
und teilen ihre Begeisterung für Bücher.<br />
44 Veranstaltungen & Aktionen<br />
Das ehrenamtlich geführte Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />
veranstaltete an diesem Tag für seine Besucher<br />
eine Quiz-Aktion. Zehn Fragen rund um das Thema<br />
Literatur sollten richtig beantwortet werden. Die<br />
ausgelosten Gewinner konnten sich über Büchergutscheine<br />
für die Schmökerstube freuen.<br />
<strong>CBE</strong> – Geschäftsführerin beim Podium mit Bundeskanzlerin<br />
Merkel<br />
Unter dem Motto Gemeinsam geht’s – Menschen helfen<br />
Menschen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5.<br />
April knapp 200 Menschen, die sich überdurchschnittlich<br />
für die Gesellschaft engagieren, in das Bundeskanzleramt<br />
eingeladen.<br />
An der Podiumsdiskussion nahm die damalige Geschäftsführerin<br />
des <strong>CBE</strong>, Andrea Hankeln, stellvertretend für<br />
die Freiwilligenagenturen teil. Im Rahmen der Diskussion<br />
hatte sie Gelegenheit, auf die Bedeutung von Freiwilligenagenturen<br />
hinzuweisen und das breite Angebotsspektrum<br />
dieser Anlaufstellen zu erläutern. Frau Merkel<br />
würdigte diese Arbeit in ihrer Ansprache: „Ich glaube,<br />
dass wir noch viel mehr Menschen gewinnen könnten, wenn<br />
es mehr Beratung, mehr Unterstützung gäbe. Deshalb<br />
darf der Staat nicht denken, dass das Ehrenamt schon<br />
von alleine funktioniert (...)“. Die Freiwilligenagenturen<br />
freuten sich über diese Bestätigung von höchster<br />
Regierungsebene.<br />
Bericht aus Brüssel – Filmteam des Westdeutschen<br />
Rundfunks zu Gast beim <strong>CBE</strong><br />
Am 31. Januar <strong>2011</strong> fanden im Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />
Dreharbeiten für die WDR-Sendung Bericht<br />
aus Brüssel statt. Andrea Hankeln (Geschäftsführerin des<br />
<strong>CBE</strong>) und Ulrike Mostafai, die als Ehrenamtliche das<br />
<strong>CBE</strong>-Projekt Leseförderung betreut, gaben in einem<br />
Interview Einblick in den praktischen Ablauf der Leseförderung.<br />
Im Rahmen des Europäischen Jahres der<br />
Freiwilligentätigkeit wurde im März eine Reportage über<br />
das Projekt ausgestrahlt.<br />
Leseförderung gewinnt Preisgeld bei dm-Wettbewerb<br />
Das <strong>CBE</strong> nahm im Januar <strong>2011</strong> mit dem Projekt Leseförderung<br />
am Wettbewerb Ideen Initiative Zukunft teil, der<br />
von der Drogeriemarktkette dm und der Deutschen<br />
UNESCO-Kommission ausgelobt wurde. Prämiert<br />
werden sollten gute Ideen und Projekte für eine lebenswerte<br />
Welt.<br />
In einer Kundenabstimmung füllten Besucher der dm-<br />
Filiale im Mülheimer Forum einen Stimmzettel aus, mit<br />
dem sie für ein dort vorgestelltes gemeinnütziges<br />
Projekt abstimmen konnten.<br />
Das Projekt Leseförderung erhielt die meisten Stimmen<br />
und gewann so das Preisgeld in Höhe von 1.000,- Euro.<br />
Die offizielle Scheckübergabe fand im dm-Markt im<br />
Forum statt.<br />
Das <strong>CBE</strong> bedankt sich ganz herzlich bei allen Besucher,<br />
die für das Projekt Leseförderung gestimmt haben! π
Netzwerke<br />
Netzwerke in Mülheim<br />
Das <strong>CBE</strong> arbeitet in einer Vielzahl Mülheimer Netzwerke mit. An dieser<br />
Stelle wollen wir Ihnen das Netzwerk Saarn vorstellen.<br />
Weitere Netzwerke fi nden Sie auf unserer Internetseite: www.cbe-mh.de<br />
Netzwerk Saarn – Bündnis für Familie<br />
Zwei Jahre Netzwerkarbeit für einen kinder-, jugend- und familienfreundlichen<br />
Stadtteil. Im Auftrag des Mülheimer Bündnisses für Familie unterstützt<br />
das <strong>CBE</strong> den Aufbau von Netzwerkstrukturen für Familien im Stadtteil<br />
Saarn. Inhaltliche Impulse setzen die Aktiven selbst, schließlich sind sie<br />
die Experten in eigener Sache. Zahlreiche Netzwerke, Projektgruppen<br />
und Initiativen haben sich entwickelt, die auch in <strong>2011</strong> sehr aktiv waren.<br />
Saarner Jugendforum<br />
Saarner Akteure der Jugendarbeit suchen nach neuen Beteiligungsformen für<br />
Jugendliche, denn sie möchten die Angebote für Jugendliche im Stadtteil<br />
erweitern. Nach einer Fragebogenaktion an der Gesamtschule Saarn fand im<br />
September eine Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Bock auf Saarn?<br />
Dein Plan für Saarn...“ statt. Jugendliche hatten hier Gelegenheit, sich zu<br />
ihren Themen im Stadtteil zu äußern. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
entstand der Saarn-Song, der die Gefühle von Mädchen in Saarn über ihren<br />
Stadtteil in Musik fasst. Die Projektpartner Ev. Jugend Broich Saarn, Treffpunkt<br />
Behinderte und Nichtbehinderte, Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />
wurden unterstützt von der pädagogischen Leitung der Gesamtschule Saarn,<br />
dem JugendPotenzialProjekt (JUPP) und dem Projekt Kulturbotschafter. Sie<br />
werden gemeinsam weiter an dem Thema arbeiten. Ω<br />
Netzwerke 45
Saarner Kompass<br />
Ende des Jahres ist der Saarner Kompass erschienen. Diese Publikation<br />
enthält relevante Angebote für Familien und soll ihnen die Orientierung<br />
im Stadtteil erleichtern. Mit viel Engagement hat die Projektgruppe Adressen<br />
und Hinweise zu Dienstleistungen, Ansprechpartnern, Freizeitangeboten<br />
etc. zusammengestellt. Die Broschüre liegt im Stadtteil aus oder ist über<br />
die Netzwerkkoordinatorin erhältlich.<br />
Familienfest in der Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />
Die Akteure des Saarner Familienforums haben ein gemeinsames Familienfest<br />
organisiert, das am 1. Juli stattfand. Aufgrund des regnerischen<br />
Wetters wurde das Fest kurzerhand von dem Klostergarten in die Begegnungsstätte<br />
gelegt. Alle fanden dort ihren Platz: der Kindertrödel, die<br />
Klosterbücherei mit einem Büchertisch und das Koordinationstraining<br />
einer Gesundheitspädagogin. In der Mitte des Raumes spielten Schüler<br />
der Schach AGs der Klostermarktschule und der Gesamtschule Saarn gegeneinander.<br />
Kindertagesstätten und Familienzentren sorgten für mehr<br />
„Durchblick“ mit einem Spiegelstand, schminkten phantasievoll und boten<br />
die Möglichkeit Musikinstrumente zu basteln. Die Koffer des Projektes Saarn<br />
im Koffer wurden zum ersten Mal ausgestellt und boten viel Gesprächsstoff.<br />
Saarn im Koffer<br />
Die Projektgruppe Saarn im Koffer kooperiert mit dem Netzwerk Saarn<br />
und dem Netzwerk der Generationen. Anhand von „Themenkoffern“ soll<br />
der Kontakt und der Austausch zwischen den Generationen hergestellt<br />
sowie eine Sensibilisierung für die Geschichte des eigenen Stadtteils erreicht<br />
werden. In einem intergenerativen Workshop haben Drittklässler der<br />
Klostermarktschule gemeinsam mit Senioren ihren Stadtteil und ihre<br />
Geschichte erkundet und themenbezogene Koffer gepackt. Themen waren<br />
z.B. der Künstler Otto Pankok, Reitsport in Saarn, der Kräutergarten und<br />
die Düsseldorfer Straße.<br />
Weitere Beispiele der vielfältigen Netzwerkarbeit finden Sie unter:<br />
www.familie-in-muelheim.de und www.muelheim-ruhr.de π<br />
Ansprechpartnerin: Luise Scheib, 0208/ 970 68-24<br />
46 Netzwerke
Netzwerke in NRW<br />
Lagfa NRW<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Nordrhein-<br />
Westfalen (lagfa NRW) ist ein verbandsübergreifendes Fachforum für<br />
Freiwilligenarbeit, in der Freiwilligenagenturen, -zentren und -börsen mit<br />
ihrer vielfältigen Träger- und Organisationsstruktur vertreten sind.<br />
NRW ist das Bundesland mit den meisten Freiwilligenagenturen. Derzeit sind<br />
es 111, von denen 64 in der lagfa NRW vertreten sind.<br />
Das <strong>CBE</strong> ist Mitglied seit 2004 und hat zwischen 2009 und <strong>2011</strong> mit Andrea<br />
Hankeln die stellvertretende Sprecherin gestellt.<br />
Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />
Netzwerk AusbildungsPatenschaftsProjekte NRW: Konsequenter Einsatz<br />
des Sprecherteams wurde belohnt<br />
Das Netzwerk der Ausbildungspatenprojekte Nordrhein-Westfalen ist ein<br />
freiwilliger, trägerübergreifender Zusammenschluss von Ausbildungspatenprojekten<br />
in Nordrhein-Westfalen. Das <strong>CBE</strong> ist seit dem Gründungsjahr<br />
2007 daran beteiligt. Es bietet zweimal jährlich Raum für einen kollegialen<br />
Fachaustausch der Projekte (siehe Foto) und zielt auf die Qualitätssteigerung<br />
in den Projekten, sowie die Stärkung und Anerkennung der<br />
ehrenamtlichen Projekte im Übergangssystem Schule-Beruf.<br />
Aufgrund der verstärkten Lobbyarbeit des Sprecherteams, dem Katharina<br />
Wehner, Leiterin des Ausbildungspatenprojekts, neben Melanie Möllenbeck<br />
aus Köln und Wiebke Gehrke aus Rheine seit 2009 angehört, erhielt<br />
das Netzwerk am 11. November <strong>2011</strong> im Ministerium für Arbeit, Integration<br />
und Soziales die Zusage für eine Förderung. 2012 gibt es dann eine Homepage,<br />
die Interessierte über die Arbeit des Netzwerks und Ausbildungspatenschaften<br />
in NRW auf dem Laufenden hält: www.ausbildungspaten-nrw.de.<br />
Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18<br />
Netzwerke 47
48 Netzwerke<br />
Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement<br />
Im Netzwerk Ruhrgebiet arbeiten Freiwilligenagenturen, Bürgerstiftungen<br />
und kommunale Stellen aus Städten des Ruhrgebiets sowie Wirtschaftsunternehmen<br />
zusammen, um das bürgerschaftliche Engagement und<br />
den Gedanken der sektorenübergreifenden Kooperation in der Region weiter<br />
zu stärken. Zu einer bekannten Marke ist der vom Netzwerk Ruhrgebiet<br />
unter Mitveranstaltung und Unterstützung verschiedener Unternehmen<br />
jährlich organisierte RUHRDAX geworden. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit<br />
besteht seit einigen Jahren im Organisationsteam des RUHRDAX<br />
und über das Netzwerk Ruhrgebiet mit der RWE Deutschland AG, der Kommunikationsagentur<br />
CP-Compartner, der Messe Essen und weiteren<br />
Unternehmen aus der Region sowie mit dem BVMW Metropole Ruhr. Das<br />
beim <strong>CBE</strong> angesiedelte Servicebüro des Netzwerkes Ruhrgebiet organisiert<br />
den Erfahrungsaustausch der Netzwerkpartner, initiiert städteübergreifende<br />
Projekte und gibt Impulse in die Region. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />
Bundesweite Netzwerke<br />
Bagfa e.V.<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist<br />
der bundesweite Dach- und Fachverband der ca. 400 Freiwilligenagenturen<br />
in Deutschland. Sie wurde im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und<br />
konfessionsunabhängiger Verein von Vertretern lokaler Freiwilligenagenturen<br />
gegründet. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2002 Mitglied der bagfa e.V. und arbeitet in<br />
verschiedenen Gremien der Arbeitsgemeinschaft mit. In den letzen beiden<br />
Jahren war die Geschäftsführerin des <strong>CBE</strong> Vorsitzende der bagfa e.V.<br />
Ziel der bagfa ist es, Freiwilligenagenturen in ihrer Rolle als lokale Experten<br />
und Anlaufstellen des bürgerschaftlichen Engagements zu stärken. Sie<br />
will damit einen Beitrag zum Aufbau einer Bürgergesellschaft leisten, in der<br />
sich Bürger, Organisationen, Vereine, Unternehmen und Kommunen für<br />
eine solidarische Gesellschaft engagieren.<br />
Die bagfa unterstützt die Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen<br />
durch ein Qualitätsmanagementsystem und macht gute Qualität durch<br />
das bagfa-Siegel sichtbar. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2008 mit dem Qualitätssiegel<br />
der bagfa ausgezeichnet.<br />
Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />
Zusammenarbeit mit UPJ<br />
Das <strong>CBE</strong> hat seine Kontakte zu UPJ e.V., dem Netzwerk engagierter Unternehmen<br />
und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland,<br />
weiter intensiviert. Dabei geht es um Fragen der Unterstützung gemeinnütziger<br />
Einrichtungen durch Wirtschaftsunternehmen ebenso wie<br />
die Umsetzung lokaler Aktionstage und die Vorbereitung von sozialen<br />
Einrichtungen auf ihren Kontakt zu Unternehmen, die Einsatzfelder für ihr<br />
bürgerschaftliches Engagement suchen.<br />
Zu den <strong>CBE</strong>-Aktivitäten im Rahmen des UPJ-Netzwerkes zählten <strong>2011</strong> u.a.<br />
die Durchführung von zwei Kurz-Workshops zur Unternehmenskooperation<br />
bei gemeinnützigen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Dortmund und Köln.<br />
Die organisatorische Unterstützung des KPMG-Aktionstages (Make a<br />
Difference Day) in Dortmund war ebenso Teil der Netzwerkarbeit , wie die<br />
Bereitstellung von Infomaterialien und die Teilnahme an der Jahrestagung<br />
des UPJ-Netzwerkes im Roten Rathaus, Berlin, am 24.März <strong>2011</strong>. π<br />
Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12
Anerkennungskultur<br />
Die Sonne<br />
Dem <strong>CBE</strong> ist die Anerkennung für das geleistete Engagement ein wichtiges<br />
Anliegen. Dazu gehört für uns, darauf zu achten, dass die Engagierten ihre<br />
anfallenden Kosten wie Fahrkosten etc. erstattet bekommen, dass Qualifi -<br />
zierungsmaßnahmen angeboten werden und dass ein „Dankeschön“<br />
ausgesprochen wird.<br />
Freiwilligenkarte<br />
Eine besondere Anerkennung fi ndet in Form unserer Freiwilligenkarte Mülheim<br />
statt. Diese Karte gewährt Menschen, die sich in Mülheim mindestens seit<br />
zwei Jahren und mit mindestens 100 Stunden pro Jahr engagieren, Rabatte<br />
in Einrichtungen und Geschäften.<br />
Treffen diese Kriterien auf Sie zu? Dann sprechen Sie uns an oder informieren<br />
Sie sich auf unserer Internetseite, auf der Sie auch das Antragsformular<br />
fi nden: www.cbe-mh.de<br />
Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />
Ehrenamtskarte NRW<br />
Als das „i-Tüpfelchen“ obendrauf, gibt es in Mülheim seit Ende 2008 auch<br />
die Möglichkeit, die Ehrenamtskarte NRW zu beantragen. Diese Karte gilt<br />
nicht nur in Mülheim, sondern in zahlreichen beteiligten Kommunen und<br />
in ausgewählten Landeseinrichtungen. Diesen Mehrwert erhalten diejenigen,<br />
die mindestens fünf Stunden in der Woche in den letzten zwei Jahren<br />
tätig waren. Weitere Informationen und den entsprechenden Antrag fi nden<br />
Sie ebenfalls auf unsere Internetseite:<br />
www.cbe-mh.de oder auf www.ehrensache.nrw.de<br />
Die Sonne 49
Dankeschön!<br />
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Menschen bedanken,<br />
die das <strong>CBE</strong> im vergangenen Jahr ehrenamtlich unterstützt haben.<br />
Burkhart Stork hat uns in der Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />
mit viel Einfühlungsvermögen und seiner langjährigen Erfahrung in<br />
Mülheimer Sozialeinrichtungen unterstützt.<br />
Marlies Diedrich und Gudrun Führ haben unermüdlich und mit großer<br />
Verlässlichkeit geholfen, die Verwaltungsaufgaben im <strong>CBE</strong> zu bewältigen.<br />
Louise Huber-Fennell hat uns mit Kreativität und Ideenreichtum bei der<br />
Gestaltung von Drucksachen und Layouts geholfen.<br />
Ohne Eure Hilfe könnte das <strong>CBE</strong> nicht so erfolgreich arbeiten!<br />
Dafür gilt euch der Dank des <strong>CBE</strong>-Teams und des Vorstands an dieser Stelle.<br />
Helden des Alltags – Menschen machen’s möglich<br />
Auch in <strong>2011</strong> wurden in Mülheim an der Ruhr wieder die Helden des<br />
Alltags gewählt.<br />
Die RWW richten diesen Wettbewerb, in dem besonderes bürgerschaftliches<br />
Engagement gewürdigt wird, in Zusammenarbeit mit der WAZ aus.<br />
Mülheimer Bürger hatten die Möglichkeit, ihre Helden des Alltags zu<br />
benennen und Vorschläge bei der WAZ einzureichen. Eine Jury ermittelte<br />
dann aus allen Vorschlägen zehn Finalisten. Jeder der Zehn wurde<br />
anschließend in der WAZ porträtiert und die Leser hatten bei der Abstimmung<br />
die Qual der Wahl.<br />
In diesem Jahr ging der dritte Platz an Frau Christa Vieten, eine seit vielen<br />
Jahren engagierte Mülheimer Bürgerin. Frau Vieten setzte sich im Laufe<br />
ihres Lebens immer stark für die Belange anderer ein und ist darüber hinaus<br />
aktiv im Ausbildungspatenprojekt des <strong>CBE</strong>.<br />
Mit Herrn Jörg Deussen gehörte ein weiterer, in einem <strong>CBE</strong> Projekt aktiver<br />
Ehrenamtlicher, zu den Nominierten. Herr Deussen war über viele Jahre als<br />
Kursleiter im, ebenfalls beim <strong>CBE</strong> angesiedelten, ZIEL Projekt tätig und<br />
engagierte sich für die Belange junger Menschen. Als ehrenamtlicher Kursleiter<br />
unterstützte er Schüler in Mathematik und Physik. Jörg Deussen<br />
verstarb am 10.01.2012 nach kurzer schwerer Krankheit. Wir werden ihn als<br />
Menschen, dem das Wohl der Kinder am Herzen lag, in Erinnerung halten.<br />
Allen Preisträgern und allen Nominierten Helden des Alltags gratulieren wir<br />
an dieser Stelle herzlich. π<br />
50 Die Sonne<br />
Foto: Walter Schernstein
Die Gießkanne<br />
<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />
Liebe Leser, liebe Mitglieder und Sponsoren unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />
Die Zeit nach unserer Gründung am 24. März 2009 ist wie im Flug vergangen.<br />
Auch in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist es uns gelungen, Mitglieder<br />
und auch freiwillige Sponsoren für unseren Förderkreis zu gewinnen.<br />
Wir sind stolz darauf, dass Sie durch Ihren regelmäßigen fi nanziellen Beitrag<br />
dazu beitragen, dass wir eine feste und somit berechenbarere fi nanzielle<br />
Grundlage haben. Bei den nach wie vor vielfältigen Aufgaben, denen unsere<br />
Stadt Mülheim an der Ruhr täglich gegenüber steht, ist uns Ihre fi nanzielle<br />
Unterstützung des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. eine große Hilfe. Wir können zum<br />
Beispiel laufende und besonders erfolgreiche Projekte, bei denen die<br />
Förderung durch das Land NRW oder den Bund ausgelaufen sind, fi nanziell<br />
auch weiterhin unterstützen und sie somit zu einem positiven<br />
Abschluss bringen.<br />
Für das Jahr 2012 haben wir uns vorgenommen, ein eigenes, neues Projekt<br />
zu verwirklichen. Derzeit treffen sich Vorstand und auch interessierte<br />
Mitglieder in regelmäßigen Abständen. Wir sondieren verschiedene soziale<br />
Projekte, um dann abschließend durch eine gezielte, fi nanziell unterstützte<br />
Aktion, bei der Lösung des Problems aktiv zu werden.<br />
An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Mitgliedern und Sponsoren<br />
danken. Ohne Ihre großartige und verlässliche Unterstützung könnten wir<br />
unsere Hilfsmaßnahmen im sozialen Bereich unserer Stadt nicht durchführen.Ω<br />
Die Gießkanne 51
Wolfgang Lehmann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />
52 Die Gießkanne<br />
Ich darf Ihnen versichern, der <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. wird sich mit Ihrer Unterstützung<br />
auch zukünftig bei der Bewältigung von Problemen des täglichen<br />
Lebens im Sozialbereich unserer Stadt engagieren. Bitte bleiben Sie uns<br />
treu und vielleicht gibt es in Ihrem Freundes- und/oder Bekanntenkreis noch<br />
weitere Menschen, die nach einer Möglichkeit des eigenen Engagements<br />
im sozialen Bereich suchen. Wir dürfen nicht aufhören an der Entwicklung<br />
unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. zu arbeiten. Neue Mitglieder und/oder<br />
Sponsoren geben uns die Möglichkeit, in größerem Rahmen Projekte des<br />
bürgerschaftlichen Engagements zu fördern und zu unterstützen.<br />
Für weitere Informationen und/oder eine Mitgliedschaft steht Ihnen die<br />
Geschäftsstelle des <strong>CBE</strong> gerne zur Verfügung unter 0208/ 970 68-0. π<br />
Beitrittserklärung<br />
Ich möchte die Arbeit des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. unterstützen und<br />
Mitglied werden.<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Mitgliedsbeitrag: 50€ 100€ €<br />
Betrag Ihrer Wahl<br />
Mit der Vereinssatzung erkläre ich mich einverstanden.<br />
Zuwendungsbescheinigung erwünscht<br />
Einzugsermächtigung<br />
Hiermit bevollmächtige ich den <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. widerruflich den vereinbarten<br />
Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten nachfolgenden Kontos einzuziehen:<br />
Bankverbindung<br />
Institut<br />
Bankleitzahl Konto<br />
Wenn mein/unser Konto eine Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden<br />
Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung. Rücklastschriften, die<br />
dem Förderkreis bei Nichteinlösung in Rechnung gestellt werden, wird der Förderkreis<br />
mir in Rechnung stellen.<br />
Mülheim an der Ruhr, den<br />
Datum, Unterschrift<br />
<strong>CBE</strong><br />
Förderkreis e.V.
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V.<br />
Wallstraße 7<br />
45468 Mülheim an der Ruhr<br />
Telefon: 0208/ 970 68-0<br />
Email: info@cbe-mh.de<br />
Homepage: www.cbe-mh.de<br />
V.i.s.d.P.<br />
Jochen Leyendecker<br />
Redaktion<br />
Michael Schüring, Redaktionsgruppe <strong>CBE</strong><br />
Grafi k<br />
Louise Huber-Fennell<br />
Fotonachweis<br />
<strong>CBE</strong> und www.istockphoto.de<br />
Druck<br />
Druckerei Thierbach GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />
Aufl age<br />
1500<br />
Mülheim an der Ruhr, April 2012
Sie haben Lust sich in Mülheim zu engagieren?<br />
Sie suchen eine interessante und sinnvolle Aufgabe?<br />
Wir informieren und beraten Sie unverbindlich und umfassend.<br />
Wir helfen Ihnen, aus einem großen Angebot<br />
die passende freiwillige Tätigkeit zu fi nden.<br />
Rufen Sie uns an!<br />
Wir sind für Sie da! Öffnungszeiten: Wallstraße 7<br />
Tel: 0208/970 68-0 Mo und Di: 10-13 Uhr 45468 Mülheim an der Ruhr<br />
Mo-Fr: 9-17 Uhr Mi: 10-13 Uhr und 14-18 Uhr Fax: 0208/970 68-19<br />
Termine nach Vereinbarung Do: 10-16 Uhr Email: info@cbe-mh.de