Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
November Februar/März November-Dezember 1/2021 Jg. 12 1/2008
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
IB918 – Das Grafikgenie von iBASE
Distec, Seite 65
961-455d-06.20
Dokumentation:
lückenlos
Rückverfolgbarkeit:
100 %
Wenn es um Menschenleben geht,
sind nur 100 % gut genug.
Kistler optimiert komplexe Prozesse in der Herstellung von Medizinprodukten
nahtlos auf 100 % Transparenz und Rückverfolgbarkeit.
www.kistler.com/medical
Editorial
Ein Blick auf die Trends in der Medizintechnik
Autor:
Dr. Thomas Dietrich,
Geschäftsführer
IVAM Fachverband für Mikrotechnik
www.ivam.de
In Zeiten von Corona haben wir gelernt,
wie wichtig die schnelle und effektive Entwicklung
von Diagnose-Verfahren und
-geräten ist und welche Bedeutung die
schnelle Weiterentwicklung der Digitalisierung
auch im Bereich Gesundheit hat.
Das haben wir zum Beispiel im Rahmen
der virtuellen Compamed/Medica im letzten
Herbst gesehen. Grundsätzlich sind
aktuell alle Technologien sehr stark nachgefragt,
die helfen können, diagnostische
Verfahren schneller, einfacher und zuverlässiger
– und nicht zuletzt kostengünstiger
und massenkompatibel zu machen.
Hier sehen wir interessante Entwicklungen
beispielsweise im Bereich mikrofluidischer
Komponenten. In Kombination
mit MEMS, mikro-elektronisch-mechanischen
Systemen, ergeben sich vielversprechende
Möglichkeiten, um z. B. die personalisierte
Medizin in Zukunft maßgeblich
voranzutreiben. In diesem Zusammenhang
fanden auch der Bereich der gedruckten
Elektronik für „Printed Diagnostics“ sowie
innovative 3D-Druckverfahren auf der virtuellen
Messe viel Beachtung.
Personalisierte medizintechnische
Lösungen helfen dabei, im klinischen Alltag
wertvolle Ressourcen wie Medikamente
und Diagnosewerkzeuge deutlich
effizienter einzusetzen. Die gedruckte Diagnostik
bietet zudem eine schnelle und
sichere Methode zur Herstellung von Einweg-Diagnosewerkzeugen,
die für kostengünstige
Massentests verwendet werden
können, sodass Probleme mit Lieferengpässen
verringert werden können. Mit innovativen
3D-Druckverfahren können computergesteuert
Werkzeuge - wie z. B. spezifische
Implantate – hergestellt werden,
die exakt auf einen bestimmten Patienten
abgestimmt sind – zum Teil ist dies dann
sogar direkt vor Ort im Klinikum möglich.
Auch die Miniaturisierung von optoelektronischen
Modulen und Komponenten kann
im Bereich unterschiedlichster medizintechnischer
Geräte einen Anteil zur Verbesserung
von diagnostischen Verfahren
leisten. Mögliche Anwendungen sind hier
z. B. Komponenten für Pipettierungsautomaten
zur Auswertungen der Virusanalyse
oder die momentan viel diskutierte Sequenzierung
von Virusgenomen, die auch dabei
hilft, Virus-Mutationen rechtzeitig zu erkennen
und im Blick zu behalten. Verbesserte
miniaturisierte Detektorkomponenten kommen
in bildgebenden Systemen wie Computertomographen
(CT) zum Einsatz und
helfen bei der Diagnostik.
Vielerorts wird auch diskutiert, welchen
Einfluss die Corona-Pandemie für die bisher
ja eher schleppend verlaufende Digitalisierung
insbesondere in Deutschland
hat. Ich erwarte, dass sich der Trend zum
mobilen Arbeiten in vielen Branchen nachhaltig
durchsetzen wird – eventuell auch im
Bereich von Prozesssteuerung, Wartung
und Qualitätssicherung. Vermehrte Nachfrage
nach smarten und intelligenten und
vernetzten Systemen wird auch die Hersteller
medizintechnischer Geräte weiterhin
beschäftigen.
Ein weiteres Zukunftsthema, welches
durch zunehmende Digitalisierung und vermehrte
Telemedizin-Angebote vorangetrieben
werden kann, ist der Einsatz von künstlicher
Intelligenz. Künstliche Intelligenz wird
ein wichtiger Bestandteil der Telemedizin
sein und bietet die Möglichkeit, Patienten
ohne Personalaufwand rund um die Uhr
zu überwachen und dabei Information zu
sammeln und auszuwerten, sobald mögliche
Anzeichen von Krankheitsaktivität auftreten.
Wearables, tragbare medizintechnische
Geräte, ermöglichen diese kontinuierliche
Kontrolle eines Patienten und
bemerken Änderungen, die für den Menschen
möglicherweise kaum wahrnehmbar
sind. Für diese Technologie sind erneut
miniaturisierte Bauteile und zuverlässige
Sensor-Systeme gefragt.
Dr. Thomas Dietrich
meditronic-journal 1/2021
3
Inhalt/Impressum
3 Editorial
4 Inhalt/Impressum
6 Aktuelles
7 Medical Device Regulation
8 Künstliche Intelligenz
10 Kommunikation
13 3D-Druck
14 Produktion
23 Lasertechnik
28 Qualitätssicherung
38 Sensoren
48 Robotik
50 Medical PC/SBC/Zubehör
57 Software
61 Bedienen und Visualisieren
66 Bildverarbeitung
67 Komponenten
81 Reinigung
82 Antriebe
85 Stromversorgung
88 Verpacken/Kennzeichnen/
Identifizieren
89 Materialien
90 Dienstleistung
November Februar/März November-Dezember 1/2021 Jg. 12 1/2008
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
IB918 – Das Grafikgenie von iBASE
Distec, Seite 65
Robustes
Grafikgenie
Perfekt geeignet für den Einsatz
in herausfordernden visuellen
Anwendungen ist der 3,5-Zoll
Single-Board-Computer IB918
von iBASE im Vertrieb der Distec
GmbH. Der kompakte SBC hat
den leistungsstarken AMD Ryzen
V1000 Embedded-Prozessor
oder alternativ den kleinen Bruder
R1000 integriert und steuert bis
zu drei TFTDisplays an. 65
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
■ Herausgeber und Verlag:
beam-Verlag
Krummbogen 14, 35039 Marburg
www.beam-verlag.de
Tel.: 06421/9614-0
Fax: 06421/9614-23
■ Redaktion:
Dipl.-Ing. Christiane Erdmann
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■ Erscheinungsweise:
5 Hefte jährlich
■ Satz und Reproduktionen:
beam-Verlag
■ Druck & Auslieferung:
Brühlsche Universitätsdruckerei,
Gießen
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer
Prüfung der Texte durch die Redaktion
keine Haftung für deren inhaltliche
Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer
beruhen auf Kundenangaben!
Handels- und Gebrauchsnamen, sowie
Waren bezeichnungen und dergleichen
werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen
verwendet. Dies berechtigt nicht zu
der Annahme, dass diese Namen im Sinne
der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung
als frei zu betrachten sind und
von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet
werden dürfen.
Sicherheit,
höhere Qualität
und Kostensenkung
Die Medizintechnik stellt bei Implantaten und Prothesen höchste Ansprüche an die Qualität
und Oberflächengüte. Erreichbar ist diese bei den schwer zerspanbaren Materialien
meist nur mit werkstoff- und prozessspezifischen Spezialwerkzeugen. Die Hufschmied
Zerspanungssysteme GmbH bietet hier Lösungen. 20
4 meditronic-journal 1/2021
Februar/März 1/2021
Allrounder für das Testen
Als EMS-Dienstleister bietet cms electronics nicht nur
die klassische SMD-Baugruppenfertigung, sondern auch
zahlreiche End-of-Line-Testkonzepte (EOL) mit teils
hohem Automatisierungsgrad. Diese Konzepte beinhalten
aufwändige Mess- und Handling-Systeme zur Bewältigung
sämtlicher Aufgabenstellungen der elektronischen
Bauteilmessung und Prüfung. 35
Leistungsstarke
Kühllösungen für
die Medizintechnik
Kühllösungen für die Medizintechnik
müssen höchsten Ansprüchen
genügen und absolut zuverlässig
sein – schließlich hängen im
Zweifelsfall Menschenleben davon
ab. CTX ist Spezialist für solche
anwendungsspezifischen Kühllösungen
zur effizienten Kühlung
der Hochleistungselektronik in
medizintechnischen Geräten. 67
Von der
Glasröhre zur
fertigen Spritze
Es gibt zahlreiche Formen
und Größen von Spritzen,
je nach Anwendungsgebiet
im medizinischen
Bereich. Zu Beginn des
Herstellungsprozesses
einer Glasspritze wird
ein Glasröhrchen durch
Hitzeeinwirkung in seine
Zielform gebracht. Bereits
hier prüft Neuro Check
Kontur und Größe des
Glaskörpers auf mögliche
Beschädigungen. 32
meditronic-journal 1/2021
Unterbrechungsfreie
DC-Stromversorgung
schützt vor
Anlagenstillstand
Die neue Bicker UPSI-2406DP1 mit
integrierter Lithium-Ionen-Batterie
überbrückt auch längere Stromausfälle,
Spannungseinbrüche und Flicker
in der 24-VDC-Stromversorgung.
Die DC-USV-Module sind geprüft
nach IEC/UL/CSA 61010-1 /
-2-201 und ideal geeignet für den
langjährigen 24/7-Dauerbetrieb in
Schaltschrankanwendungen und
dezentralen autarken Lösungen. 86
5
Aktuelles
25. Technologietag KB Hein – online Chancen nutzen
Das Konstruktionsbüro Hein hätte
gerne das Jubiläum des 25. Technologietages
in dem gewohnten Rahmen
gefeiert. Ein viertel Jahrhundert
Netzwerken und Kontakte knüpfen,
über 270 Fachvorträge und Firmenpräsentationen
sind in den 25 Jahren
gehalten worden.
Dieses Wissen und die langjährige
Erfahrung lassen wir nun
in unseren digitalen Technologietag
einfließen. Wir wollen die aktuelle
Situation nutzen, um ein digitales
Event zu etablieren, was auch
nach der Zeit des Corona-Virus
noch Bestand haben kann. Somit
gehen wir am 25. und 26. Februar
2021 mit unserem digitalen Technologietag
an den Start.
Um die Qualität unserer Präsenzveranstaltung
auch online darstellen
zu können und einen wirklichen
Mehrwert für Firmen und Teilnehmer
zu bieten, liegt der Fokus der
Online-Veranstaltung auf Fachvorträgen,
Firmen- und Produktpräsentationen
sowie Diskussionsrunden
rund um das Thema Kunststoff
und darüber hinaus. Jeder Aussteller
erhält zusätzlich einen Standbereich
in dem sein Portfolio und die
Informationsunterlagen präsentiert
werden können.
Wir freuen uns Ihnen insgesamt
18 Fachvorträge an diesen 2 Tagen
zeigen zu können. Die Agenda finden
Sie immer aktuell auf unserer
Homepage. Berit Bartram vom WIP
– „Wissens- und Innovationsnetzwerk
Polymertechnik“ wird als Moderatorin
zusammen mit uns durch die
beiden Tage führen. Seien Sie dabei,
wenn der 25. Technologietag am
25.02 und 26.02.2021 online geht.
Konstruktionsbüro Hein
GmbH
www.kb-hein.de/
technologietag
Matrix Vision GmbH auf Wachstumskurs
Mit dem Ausbau des Entwicklungsteams eröffnete
Matrix Vision im November 2020 zugleich
einen neuen Standort in der Hamburger Altstadt.
Neben dem Hauptsitz und einem Entwicklungszentrum
in Oppenweiler ist Hamburg nun
ein weiterer Standort innerhalb Deutschlands.
Auch in Zeiten von Corona stehen bei der Matrix
Vision GmbH die Zeichen auf Wachstum. Um
der steigenden Nachfrage an innovativen Bildverarbeitungslösungen
nachzukommen, verstärken
seit November 2020 fünf weitere Entwickler
das Team. Sie bringen mehrjährige Branchenerfahrung
und umfangreiche Expertise in
den Bereichen Bildsensorik, Kamera-Signalverarbeitung,
Host- und Embedded-Software
mit ins Unternehmen. Die verstärkte Manpower
ermöglicht es Matrix Vision die Entwicklungsprojekte
in der Pipeline voranzutreiben und
die Position am Markt weiter auszubauen.
Der Anbieter für Komponenten der industriellen
Bildverarbeitung wurde 1986 gegründet
und ist besonders bekannt für sein breites
und vielfältiges Produktangebot an Industriekameras,
intelligenten Kameras, Embedded-
Lösungen und Software. Für spezielle Anforderungen
entwickelt Matrix Vision auch kundenspezifische
Lösungen von der Einzelkomponente
bis zur kompletten Funktionseinheit.
Die Einsatzbereiche der Lösungen sind vielseitig.
So kann das Unternehmen bereits aus
einem Erfahrungsschatz in der Maschinenbau-,
Elektronik-, Lebensmittel-, Pharmazieund
Druckindustrie schöpfen. In der Fertigung
ermöglichen die Vision-Lösungen von Matrix
Vision eine lückenlose Qualitätskontrolle für
eine ressourceneffiziente Produktion. Aber
auch in der nicht-verarbeitenden Industrie werden
sie bereits in der Verkehrsüber wachung,
Mikroskopie und Medizin eingesetzt.
Seit 2017 ist Matrix Vision Tochter der Balluff
GmbH und ist somit weltweit durch insgesamt
68 Balluff-Vertretungen präsent.
MATRIX VISION GmbH
info@matrix-vision.de
www.matrix-vision.com
6 meditronic-journal 1/2021
Medical Device Regulation
Medical Device Regulation 2021:
Atempause klug nutzen
2020 ist vorbei, 2021 hat gerade begonnen. Das neue Jahr hält für die Medizinprodukte-Industrie neue und alte
Herausforderungen bereit. Auf die richtige Vorbereitung kommt es an. Ein Resümee.
Ein schwerer Start
Das Jahr 2020 hat für die Medizinprodukte-Industrie
in Deutschland
und Europa mit Schwierigkeiten
begonnen: Es waren zu
wenig Benannte Stellen für die
neue EU-Verordnung über Medizinprodukte
(MDR) verfügbar, um
die notwendigen Audits durchzuführen,
die nach den Anforderungen
der MDR für Qualitätsmanagementsysteme
(QMS) notwendig
sind. Zudem waren relevante
Dokumente und Leitfäden der
Europäischen Kommission weiterhin
nicht verfügbar. Dennoch
stand und steht immer noch fest:
Alle Medizinprodukte eines Herstellers,
die dieser dauerhaft in
den EU-Ländern in Verkehr bringen
möchte, müssen den Anforderungen
der MDR gerecht werden.
Bestandsprodukte können
zwar für eine gewisse Zeit weiter
mit einer vorhandenen, gültigen
CE-Kennzeichnung unter der alten
EU-Richtlinie über Medizinprodukte
MDD in Verkehr gebracht
Autor:
Hans-Peter Bursig, ZVEI-
Fachverbandsgeschäftsführer
Elektromedizinische Technik
ZVEI
www.zvei.org
werden. Das bietet den Herstellern
eine gewisse Sicherheit. Aber
diese Möglichkeit gilt nur für Produkte,
an denen keine wesentlichen
Änderungen vorgenommen
werden.
Die Verschiebung
Für das Jahr 2020 hatten viele in
der Medizinprodukteindustrie durch
den bevorstehenden Geltungsbeginn
der MDR also bereits große
Herausforderungen erwartet. Und
dann kam Corona – wie es mittlerweile
so schön heißt. Die Pandemie
hat im März eine vollkommen
neue Lage hergestellt. Audits
für die MDR waren durch Reisebeschränkungen
und andere Auswirkungen
der Pandemie nur noch
eingeschränkt möglich. Die Europäische
Union hat gemeinsam mit den
EU-Mitgliedstaaten deshalb im Frühjahr
entschieden, den Geltungsbeginn
auf Mai 2021 zu verschieben.
Diese Entscheidung war sinnvoll.
So wurde verhindert, dass wichtige
Medizinprodukte in der EU plötzlich
nicht mehr zur Ver fügung stehen.
Wirtschaftliche
Herausforderungen
Diese Verschiebung hat den Herstellern
von Medizinprodukten eine
dringend notwendige Atempause
verschafft. Denn, wie alle Branchen,
stand und steht auch die
Medizinprodukte-Industrie durch
die Folgen der Pandemie vor ungeplanten
wirtschaftlichen Herausforderungen.
Lieferketten und Produktionsprozesse
müssen gesichert
oder angepasst werden. Zudem
hat sich die Nachfrage nach Medizinprodukten
durch die Pandemie-
Situation schlagartig verändert – in
beide Extreme. Der nächste Stichtag
für den Geltungsbeginn der MDR
rückt dennoch unaufhaltsam näher.
Also müssen Hersteller weiter parallel
an der Umstellung arbeiten,
um auch nach dem 26. Mai 2021
Medizinprodukte in Verkehr bringen
zu können.
2021: Vorbereitungen weiter
vorantreiben
2021 beginnt in gewisser Weise
wie das Jahr 2020 – zumindest im
Hinblick auf die MDR. Zwar gibt
es inzwischen 18 Benannte Stellen
für die MDR. Aber auch diese
Zahl wird weiterhin nicht ausreichen,
um die QMS aller Hersteller
bis zum 26. Mai 2021 zertifizieren
zu können. Zusätzlich ist in den
ersten Monaten des Jahres weiterhin
mit Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie zu rechnen. Die
Probleme bestehen also weiter, weshalb
die erwähnte Atempause klug
genutzt werden muss.
Gerade in dieser Situation macht
es sich bezahlt, wenn Hersteller die
Vorbereitungen sorgfältig betrieben
haben: Zertifikate unter der MDD
wurden dann geprüft und soweit wie
möglich verlängert, um den Vertrieb
der Bestandsprodukte solange wie
möglich zu sichern. Deren Weiterentwicklung
und Produktpflege wurden
sorgfältig geplant und mit der
Planung für die Zertifizierung des
QM-Systems nach der MDR koordiniert.
Gleiches gilt für die Entwicklung
neuer Medizinprodukte. Wenn
konsequent so gehandelt wurde, ist
die Ausgangslage der Unternehmen
stabil. Wenn nicht, sollten sie dies
unbedingt nachholen.
Exportmärkte außerhalb der
MDR
Zusätzlich lohnt es auch, die
Exportmärkte intensiver zu betrachten,
die nicht von der Umstellung
auf die MDR betroffen sind. Im
Bereich der elektromedizinischen
Technik hat die Pandemie die weltweite
Nachfrage nach diesen Produkten
im Jahr 2020 voraussichtlich
stark reduziert. Allerdings erwartet
der ZVEI in einer ersten Prognose
eine Belebung der weltweiten Nachfrage
für das kommende Jahr, die
den Rückgang in diesem Jahr teilweise
ausgleichen könnte.
Das neue Jahr beginnt also mit
denselben Herausforderungen,
die auch das alte Jahr bestimmt
haben. Den Herstellern von Medizinprodukten
bieten sich aber auch
Möglichkeiten, die zur Stabilisierung
genutzt werden können. ◄
meditronic-journal 1/2021
7
Künstliche Intelligenz
Maschinelles Lernen in der Radiologie:
Mit wenig Trainingsdaten doch eine
exakte Diagnose erhalten
In medizinischen Datensätzen
überwiegen in der Regel die Röntgenbilder
gesunder Menschen. Nur
wenige Bilder weisen auf eine Krankheit
hin. Wie können Machine-Learning-Modelle
für die medizinische
Bildanalyse ohne ausbalancierten
Datensatz doch erfolgreich trainiert
werden?
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs
helfen Ärzten bei der Diagnose
vieler Erkrankungen, einschließlich
Lungenentzündung und
Lungenkrebs. Um zu verstehen, wie
maschinelles Lernen den Prozess
erleichtern könnte, schauen wir uns
diese Röntgenbilder einmal genauer
an (Bild 1).
Links sieht man ein Röntgenbild
des Brustkorbs eines gesunden Patienten,
rechts das eines Patienten
mit bestätigter Lungenentzündung.
Ärzte, ohne radiologischen Schwerpunkt,
werden geschwollene und
entzündete Bereiche in der Lunge
eines Patienten auf diesen Bildern
kaum erkennen. Selbst zertifizierte
Radiologen können den Verdacht auf
eine Lungenentzündung mit anderen
Erkrankungen verwechseln –
und es dauert etwa 20 Minuten, bis
Ärzte die Krankheit bestätigen oder
ausschließen können.
ML-Modelle können diese Aufgabe
in nur 10 Sekunden erledigen.
Die Zeit ist entscheidend, wenn es
um eine dringend benötigte Behandlung
geht.
ML-Algorithmen in der
medizinischen Bildgebung:
Herausforderungen
• Zu kleine Datensätze: Um die
neuronalen Netzwerke in smarten
Lösungen zur medizinischen
Bildgebung zu trainieren, benötigt
man Tausende von kommentierten
Röntgenbildern. Aufgrund
der DSGVO-Bestimmungen ist
es jedoch oft schwer, diese Bilder
zu erhalten. Um dieses Problem
zu lösen, können Spezialisten
für maschinelles Lernen vorhandene
Algorithmen zur Bildklassifizierung
wiederverwenden (Transfer-Lernen)
und die Größe eines
Datensatzes künstlich erweitern,
indem sie Röntgenbilder modifizieren
(Datenerweiterung).
• Überlappende Symptome von Lungenkrankheiten:
Ein eigenstän-
Softeq
www.softeq.com
8 meditronic-journal 1/2021
Künstliche Intelligenz
Für unsere Zwecke werden wir
die binäre Kreuzentropie-Funktion
verwenden. Sie misst die Leistung
von Klassifizierungsmodellen,
deren Ausgabe zwischen null
und eins liegt.
Jetzt können wir die Kreuzentropie-Verlustfunktion
modifizieren:
Lcross-entropy(xi) =
-(yi*log(f(xi)) + (1-yi)*log(1-f(xi)))
Hier sind xi und yi die Eingabe
und das Label, und f(xi) ist die Ausgabe
des ML-Modells, in unserem
Fall die Wahrscheinlichkeit, dass
ein Patient tatsächlich eine Lungenentzündung
hat.
Nach der Berechnung der
Gewichtungskoeffizienten ermitteln
wir den endgültigen gewichteten
Verlust für jeden Trainingsfall:
Lcross-entropy(x) = -(wp*y*log(f(x))
+ wn*(1-y)*log(1 -f(x)))
diges ML-Modell zu entwickeln, das
mehrere Krankheiten mit überlappenden
Symptomen unterscheidet,
ist keine triviale Aufgabe. Entwickler
lösen das Problem mithilfe einer
Multi-Task-Verlustfunktion, die die
Genauigkeit von Algorithmen mit
Multi-Task-Learning (MTL)-Fähigkeiten
schätzt. Durch Modifizierung
der Verlustfunktion ist es möglich,
die Leistung von ML-Algorithmen
in Bezug auf eine bestimmte Bildklasse
und auch auf den gesamten
Datensatz gleichzeitig zu bewerten.
• Unbalancierte Datensätze: In
medizinischen Datensätzen
überwiegen in der Regel die
Bilder gesunder Menschen gegenüber
den Röntgenbildern,
die auf eine Krankheit hinweisen.
Dies liegt in der Natur der
Sache. Entwickler benötigen
jedoch eine gleiche Anzahl beider
Bildtypen, um die Genauigkeit
von ML-Algorithmen zu erhöhen.
Wie können die Herausforderungen
beim Training der Algorithmen
für medizinische Bildgebung
bewältigt werden?
Mit weniger mehr erreichen
Intelligente Bildgebungslösungen
mit unausgewogenen Datensätzen:
Um ML-Algorithmen zu trainieren,
eine Lungenentzündung genau zu
diagnostizieren und den Ort und das
Ausmaß der Infektion zu bestimmen,
benötigen Entwickler eine gleiche
Menge an Röntgenbildern mit
positiven sowie negativen Befunden.
Diese stellen zwei verschiedene
Bildklassen dar. Wie schwierig
es ist, diese ausgewogenen
Datensätze zu erhalten, zeigt das
Balkendiagramm in Bild 2, das auf
einem Datensatz des National Institute
of Health (NIH) basiert. Hier ist
das Verhältnis zwischen positiven
und negativen Röntgenbefunden
abgebildet.
Aus der Grafik wird deutlich,
dass es an Röntgenbildern von
gesunden Lungen nicht mangelt,
es aber zu wenige Röntgenbilder
von erkrankten Lungen gibt. Lungenhernien
werden z. B. auf nur
0,2 % der Röntgenbilder beobachtet.
Auch bei Lungeninfiltraten, die
auf eine Lungenentzündung, Nokardiose
oder Tuberkulose hinweisen
können, stehen positive Röntgenbefunde
in einem Verhältnis 1:5 zu
negativen.
Um die Datensätze auszugleichen,
können wir jedes Beispiel
aus jeder Klasse mit dem entsprechenden
Gewichtungskoeffizienten
(Wpos, Wneg) multiplizieren.
Mit folgender Formel können
wir die Gewichtungskoeffizienten
berechnen. Freqp und Freqn stehen
für die Häufigkeit der positiven
und negativen Röntgenergebnisse
im Datensatz:
Wpos × Freqp = Wneg × Freqn
So können wir die Parameter
Freqp und Freqn berechnen:
positive_frequencies =
np.sum(labels, axis=0) / N
negative_frequencies =
1 - positive_frequencies
Diese Methode hilft, das Ungleichgewicht
in den Trainingsdatensätzen
zu beseitigen (Bild 3).
Nun müssen wir die Genauigkeit
des ML-Modells bewerten. Und hier
kommt die Verlustfunktion ins Spiel.
Wenn das Modell Ergebnisse vorhersagt,
die weit vom Zielwert entfernt
sind, „bestrafen“ wir den Algorithmus,
bis er richtige Prognosen stellt.
Binäre Kreuzentropie-
Funktion
Es gibt verschiedene Arten von
Verlustfunktionen, die beim maschinellen
Lernen verwendet werden.
„resampeln“
Eine weitere Möglichkeit, die
Genauigkeit eines ML-Modells zu
er höhen, besteht darin, Datensätze
so lange zu „resampeln“, bis
wir eine gleiche Menge an positiven
und negativen Röntgenbildern erhalten
(Bild 4):
Um ein Ergebnis zu erhalten,
kombinieren wir die Bilder und
wählen die gleiche Menge an
negativen und positiven Röntgenbildern
aus. Nun können wir die
Verlustfunktion verwenden, ohne
den Gewichtungskoeffizienten für
die Bildklassen zu berechnen.
Dieser Ansatz hat jedoch einen
erheblichen Nachteil. Da wir eine
begrenzte Anzahl von Röntgenbildern
aus demselben Datensatz
wiederverwenden, können die
Algorithmen unterdurchschnittlich
abschneiden, wenn sie mit Bildern
aus einem anderen Datensatz konfrontiert
werden. ◄
meditronic-journal 1/2021
9
Kommunikation
Gesundes IT-Netzwerk
Wie Patienten, Ärzte und Kollegen von einem störungsfreien Netzwerk profitieren
Speicherarchitektur der Allegro Network Multimeter
Selten bekommen IT-Leiter und
Netzwerkverantwortliche Beinamen
wie ihre medizinischen
Kollegen. Dabei wäre „Götter fürs
Netz“ eigentlich ein legitimer Titel.
Denn treten trotz aller Redundanz-
und Vorsichtsmaßnahmen in der
IT-Infrastruktur Fehler auf, kann
das erhebliche Auswirkungen in
der Patientenversorgung nach
sich ziehen. Beispiele hierfür sind
Patientenakten, auf die während
der Visite nicht zugegriffen werden
kann oder das MRT-Gerät,
das die Daten viel zu langsam
überträgt.
Moderne Gigabit-Analysatoren
helfen den Netzwerkverantwort-
Vertrieb und technische
Beratung über:
Messkom Vertriebs GmbH
www.messkom.de
Teststellungen sind bei Interesse
möglich!
Allegro Packets
www.allegro-packets.com
Dashboard Allegro Network Multimeter mit der Übersicht über die größten Netzwerk-Nutzer
10 meditronic-journal 1/2021
Kommunikation
IP-Statistiken mit Adressübersichten
lichen, die Ursachen der Fehler
schnell zu finden und zu beheben.
Die marktführenden Appliances in
diesem Segment sind die Allegro
Network Multimeter von Allegro
Packets. Die Geräte sind schon
in vielen Krankenhäusern und Kliniken
zum bewährten Begleiter der
IT geworden. Zu den Kunden zählen
Netzwerkverantwortliche von Unternehmen,
Rechenzentren, IT-Dienstleistern,
Systemhäusern und ISPs
in ganz Europa und darüber hinaus.
Die Appliances sind in mehreren
Größen erhältlich, vom Access-
Modell Allegro 200 (für kleinere
Netzwerke) bis hin zum Allegro 5500
(für 100 G-Umgebungen).
Weit verzweigte heterogene
Netzwerke
Kliniken und Krankenhäuser sind
gute Beispiele für weit verzweigte
heterogene Netzwerke, die meist
historisch gewachsen sind, aber
dennoch den modernen Anforderungen
gerecht werden müssen.
So gehört das obige Beispiel der
mobilen Arztvisite zum Klinikalltag.
Über mehrere Stunden kann das
Personal nicht auf die Kranken akten
zugreifen, weil der Abruf mehrere
Minuten dauert. Mit dem Allegro
Network Multimeter lässt sich das
Problem mit wenigen Klicks einkreisen.
In Echtzeit werden gleich
auf dem Dashboard die wichtigsten
Netzwerkparameter darstellt, z. B.
die TOP-IPs, die größten Verbindungen
oder die wichtigsten Protokolle.
Oft fällt hier auf den ersten
Blick schon ein Fehler ins Auge.
Von hier aus erlaubt das browserbasierte
Webinterface den Zugriff
auf alle Analyse-Module zwischen
L2 und L7. In unserem Beispiel fällt
auf, dass das Programm keine
Daten sendet. In der IP-Adressübersicht
lässt sich dazu durch einfache
Suche die IP-Adresse des
IP-SSL-Server Statistiken vom Allegro Network Multimeter
Servers anwählen. Dann schränkt
man die Zeitansicht auf den ungefähren
Zeitbereich ein, zu dem Fehler
gemeldet worden sind. In der
Liste der auf den Server zugreifenden
IP-Adressen wird sichtbar,
dass Anfragen der Client-Rechner
nicht beantwortet wurden. Somit
konnte der Fehler schnell eingekreist
werden. Am Ende sorgte ein
Sicherheitsupdate auf dem Server
für die Fehlfunktion.
Beispiel: eingeschränkte
Datenübertragung
Ein anderes konkretes Beispiel
betrifft die eingeschränkte Datenübertragung
eines MRT-Geräts.
Immer wieder erhalten die IT-Kollegen
vom Personal die Meldung,
dass die Übertragung zu lange dauere
und das Netzwerk schlecht sei.
Die Analyse mit dem Allegro Network
Multimeter ergab, dass das
Gigabit-Netzwerk jedoch zu keinem
Zeitpunkt überlastet war. Allerdings
ließ sich über das Troubleshooting-Gerät
schnell ablesen, dass
das Gerät selbst die Daten nicht
schneller sendet. Dazu wählt der
Administrator die IP-Adresse des
MRT-Gerätes aus und kann sofort
sehen, dass die Datenübertragung
an den Server mit konstant niedriger
Datenrate abläuft, dabei aber keine
Netzwerkfehler auftreten. Dadurch
konnte eine Programmfunktion zur
Bildkomprimierung der Daten als
Fehlerquelle identifiziert werden,
da das MRT-Gerät die Daten nicht
schnell genug komprimieren konnte.
Durch das Abschalten der Komprimierung
fielen dann zwar größere
Datenmengen an, die aber viel
schneller über das Gigabit-Netzwerk
übertragen wurden. Schnellere
Übertragung bedeutet letztlich
für den Klinikbetrieb schnellere
Diagnosen und die Versorgung von
mehr Patienten.
meditronic-journal 1/2021
11
Kommunikation
Best of 2020
Maximale Flexibilität bei Datenübertragungen bis 16 Gbit/s
Die Colibri SMT-Steckverbinder
im Raster 0,5 mm von ept garantieren
seit Jahren zuverlässige Datenübertragungen
zwischen Leiterplatten
im HighSpeed-Bereich. Neben
der COM-Express-Spezifikation,
gibt es den Colibri-Steckverbinder
seit Februar 2020 nun auch
in den Polzahlen 40, 80, 120 und
160 für Anwendungen bis 16 Gbit/s.
Der Bedarf nach hoher Rechenleistung
ist auch in der Medizintechnik
nicht unbekannt. Die rasante
Performanceentwicklung ermöglicht
immer neue Maßstäbe bei
stationären Hochleistungsanwendungen
wie MRT und CT. COM
Express basierte Recheneinheiten
haben sich im Bereich der
High-End-Anwendungen etabliert.
Die benötigte Rechenleistung für
Bildgebende Diagnostik und intelligente
Bildanalyse fußt dabei auf
zuverlässiger HighSpeed-Verbindungstechnologie.
ept ist marktführender Steckverbinderhersteller
für COM
Express-Baseboards und Module.
Mit einer Datenübertragungsrate
von 16 Gbit/s eignet sich der SMT-
Steckverbinder Colibri im Raster
0,5 mm hervorragend für störungsfreie
Datenübertragungen von
USB 3.1 Gen2 und PCI Express 4.0
Signalen. Doch auch für proprietäre,
innovative Produkt designs
gibt es die bewährten Colibri
Steckverbinder abseits der COM
Express-Spezifikation in den Polzahlen
von 40 bis 160. Entwickler
erhalten somit maximale Flexibilität
beim Hardware-Design: Neben
den Leiterplattenabständen 5 und
8 mm können sie zwischen Polzahlen
von 40 bis 440 Kontakten
sowie zwischen Datenübertragungsraten
bis 10 Gbit/s oder
16 Gbit/s wählen.
Die Polzahlen 220 und 440
haben sich seit Jahren in Performance
und Kontaktdesign in COM
Express-Anwendungen bewährt
und sind mit den gängigen Steckverbinder
auf dem Markt kompatibel.
Signalintegritätstests belegen,
dass Colibri-Steckverbinder
sowohl im Vergleich als auch
in Verbindung mit anderen COM
Express-Steckverbindern exzellente
Ergebnisse erzielen. Für
Simulationen eigener Designs sind
bei ept S-Parameter und kostenlose
Muster erhältlich.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 1-2020,
auf Seite 65
ept GmbH
www.ept.de
Netzwerk-Troubleshooting-Geräte von Allegro Packets (Allegro 200, Allegro 3500, Allegro 1000 v.l.n.r.)
Schutz der Daten
Ein Thema, das in vielen Branchen,
aber insbesondere in medizinischen
Netzen eine große Rolle
spielt, ist zudem der Schutz der
Daten. Das Allegro Network Multimeter
eignet sich für den Einsatz
in solch sicherheitssensiblen
Bereichen, da es die Netzwerkinformationen
nicht dauerhaft speichert.
Die für die Appliances ent wickelte
In-Memory-Datenbank speichert
die Messdaten nur im internen
Hauptspeicher, so dass nach der
Auswertung und dem Ausschalten
des Gerätes die Messdaten
gelöscht werden. Bei Bedarf kann
aber auch der Netzwerkverkehr in
Rohform zur späteren Analyse mit
dem im Gerät integrierten (ab Allegro
500) Paket-Ringpuffer aufgezeichnet
werden. Das ist im Klinikbetrieb
insbesondere dann wichtig,
wenn die Fehlersuche nicht während
der Patientenversorgung möglich
ist, was natürlich häufig der Fall ist.
Schnelles Troubleshooting
Insgesamt sorgen moderne
Netzwerkdebugger wie der Allegro
Network Multimeter für schnelles
Troubleshooting und dauerhafte
Qualitätssicherung des gesamten
Netzwerks. Netzwerkverantwortliche
profitieren von solch pragmatischen
Debuggern ebenso wie
Ärzte, Patienten und das gesamte
Klinik personal. ◄
12 meditronic-journal 1/2021
3D-Druck
Prothese aus dem 3D-Drucker
Die Herstellung von individuellen
Prothesen und Orthesen zur
orthopädischen Erstversorgung ist
unter konventionellen Methoden
aufwendig, zeitintensiv und teuer.
Der Herausforderung, diese Situation
zu verbessern, stellt sich das
pro-O-light Netzwerk zusammen mit
der Hochschule Mittweida und mehreren
Partnern aus der Maschinenbau-
und Elektrobranche.
Neuartiges
3D-Druckverfahren
Mit einem neuartigen 3D-Druckverfahren
erhalten Patienten innerhalb
kurzer Zeit, ohne mühsame
Abnahme von Gipsabdrücken oder
langwieriger Vermessung, eine individuelle
Orthese mit einer offenen
und angenehm zu tragenden Struktur.
Die erhebliche Steigerung der
Druckgeschwindigkeit wurde mit
einem innovativen Druckkonzept realisiert.
Ein rotierender Arbeitstisch
und der Einsatz von vier Druckköpfen,
die gleichzeitig Material auftragen,
ermöglichen den Druck einer
Prothese in einer Stunde.
Komplettes Antriebssystem
entwickelt
JAT (Jenaer Antriebstechnik
GmbH) entwickelte als Projektpartner
das komplette Antriebssystem.
Entgegen dem aktuellen Stand der
Technik, bei dem die Druckköpfe
nacheinander ihre Arbeitsposition
anfahren und dort den Druckprozess
durchführen, war ein Antriebskonzept
erforderlich, bei dem die
Extruder gleichzeitig und individuell
positioniert werden.
Durch eine optimale Vernetzung
der benötigten Kompetenzen konnten
bereits jetzt, ein halbes Jahr vor
Projektende, die gesteckten Zielkriterien
bezüglich Präzision und
Dynamik an Prototypen getestet
werden. Die Projektpartner sind
sich einig, dass dieses Projekt ein
echter Meilenstein in der digitalen
Medizin wird.
Die Partner des Innovationsnetzwerkes
pro-O-light haben es sich
zum Ziel gesetzt, medizinische Hilfsmittel
wie Prothesen, Orthesen, Sitzschalen
und orthopädische Schuhe
hinsichtlich Qualität, Gewicht, Tragekomfort,
Funktionen oder Herstellung
erheblich zu verbessern. Die
FGMD GmbH verantwortet das
Netzwerkmanagement und die Projektkoordination.
Den vollständigen Artikel finden Sie
im meditronic-journal 2-2020, auf
Seite 45. ◄
JAT - Jenaer Antriebstechnik
GmbH
www.jat-gmbh.de
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Additive Manufacturing in der Medizintechnik
Additive Manufacturing (AM) wird heute in vielen Anwendungsgebieten
eingesetzt. Als grüne Technologie verändert es bisherige Fertigungsstrategien.
Das formlose Verfahren bietet Geometriefreiheit, ermöglicht
Reengineering, schont Ressourcen und erhöht die Wirtschaftlichkeit
und Verfügbarkeit. Die wesentlichen Vorzüge liegen aber nicht
in der Kopie konventioneller Bauteile, sondern in neuen Designs und
bionischen Konstruktionsansätzen. Vor dem Hintergrund der Diskussion
von langen Lieferketten im Zuge der Globalisierung ist AM auch
ein Ansatz für lokale Produktionen.
HZG Management GmbH, meditronic-journal 3-2020, ab Seite 20
und die Fortsetzung in Ausgabe 4-2020 ab Seite 38.
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
meditronic-journal 1/2021
13
Produktion
Hightech-Klebstoffe für moderne
Medizintechnik
UV-Klebstoffe eignen sich speziell zum Verkleben transparenter Werkstoffe (Alle Fotos: © Panacol)
Autor:
Dr. Detlef Heindl,
Leitung Anwendungstechnik
Panacol-Elosol GmbH
www.panacol.de
Wenn in der Medizintechnikproduktion
Einzelteile und Komponenten
zusammengesetzt werden
müssen, stellt sich die Frage nach
einer geeigneten Verbindungstechnik.
Die Anforderungen sind hoch:
einerseits soll schnell und kostengünstig
produziert werden, insbesondere
bei Einwegartikeln, andererseits
sind Material- oder Verbindungsfehler
nicht tolerierbar.
Die moderne Klebstofftechnologie
bietet hier meistens die beste und
kostengünstigste Lösung.
Mit Klebstoffen lassen sich medizinische
Produkte wie Spritzen, Dialysefilter,
Blutbeutel und Schlauchverbindungen,
Endoskope oder
Gehäuse kleben. Diese Produkte
werden zumeist aus unterschiedlichen
Kunststoffen gefertigt, die
untereinander oder in Kombination
mit Glas oder verschiedenen Metallen
verbunden werden sollen. Für
jede spezifische Anwendung und
Materialpaarung stehen die unterschiedlichsten
Spezialklebstoffe zur
Verfügung. Solche Spezialklebstoffe
gewährleisten die hochpräzise Fertigung
und dauerhafte Verbindung,
gleichzeitig sind sie bereits auf ihre
Zytotoxizität sowie auf ihre Beständigkeit
gegenüber verschiedenen
Sterilisationsmethoden getestet.
Gewusst wie – die richtige
Klebstoffauswahl
Für die Medizintechnik gibt es keinen
„Alleskleber“. Je nach Anwendung,
Material, Fertigungsstückzahl
und Aushärtungsprozess stehen
spezielle Klebstoffe zur Auswahl.
Beispielsweise für die Herstellung
von medizinischen Einwegprodukten,
wie Spritzen, Dialysefiltern,
Blutbeuteln und Schlauchverbindungen,
die in großen Stückzahlen
hergestellt werden, eignet
sich der Einsatz von UV-härtenden
Klebstoffen. UV-Klebstoffe härten
bei Bestrahlung mit UV-Licht innerhalb
von Sekunden aus und bieten
somit eine schnelle, kostengünstige
und dauerhafte Verbindungsmöglichkeit
bei hohen Taktzeiten
in der Fertigung. Diese UV-
Klebstoffe bieten eine hohe Haftung
auf Glas, Kunststoffen und Metallen.
Gängige Kunststoffe wie PVC
oder ABS lassen sich sehr gut kleben,
für schwer verklebbare Substrate
wie z. B. PEEK, PE oder PP
müssen entsprechende Spezialklebstoffe
gewählt werden.
Voraussetzung für die
Verklebung
mittels UV-Klebstoffen ist, dass
mindestens eines der Fügeteile
transparent ist. Für UV-geblockte
Kunststoffe besteht auch die Möglichkeit,
lichthärtende Klebstoffe zu
wählen, die bei einer Lichtwellenlänge
im sichtbaren Bereich aushärten.
UV- und lichthärtende Klebstoffe
bestehen hauptsächlich aus einem
Harz, basierend auf Acrylat- oder
Epoxidharz, sowie Photoinitiatoren,
die auf die UV-Bestrahlung reagieren
und die Aushärtereaktion (Polymerisation)
auslösen. Moderne Photoinitiatoren
reagieren auch auf das spezielle
UV-Spektrum von LED-Lichtquellen,
so dass viele UV-Klebstoffe,
je nach enthaltenem Photoinitiator,
sowohl mit UV- als auch UV-LED-
Licht ausgehärtet werden können.
Weitere Anforderungen
Je nach Anwendung gibt es viele
weitere Anforderungen an die Klebstoffe:
so können flexible Klebstoffe
ausgewählt werden um Spannungen
zwischen den Materialien auszugleichen,
oder hitzebeständige Klebstoffe,
oder Klebstoffe mit besonders
hoher Kratzfestigkeit.
Für flexible Schlauchsysteme
werden beispielsweise Klebstoffe
eingesetzt, die eine der Anwendung
angepasste Flexibilität bzw.
Festigkeit voraussetzen. Für die oft
sehr kleinen Spaltmaße zwischen
Schläuchen und deren Anschlüssen
bieten sich gerade kapillar einziehende
Klebstoffsysteme an.
Ein weiteres Hauptanwendungsgebiet
für Klebstoffe in der Medizintechnik
ist das Verkleben von Edelstahlnadeln
oder -kanülen in Glasoder
Kunststoffspritzen, das sogenannte
Needle Bonding. Hohe Auszugskräfte
der eingeklebten Nadeln
werden maßgeblich durch eine präzise
Fertigung (Nadelpositionierung,
Klebstoffdosierung und zuverlässige
Aushärtung des Klebstoffs) sowie
durch die Auswahl des Hubs (verwendeter
Werkstoff, Design) und
14 meditronic-journal 1/2021
Produktion
Panacol-Spezialklebstoffe sind für medizinische Anwendungen zertifiziert
und vielfältig anwendbar
vor allem durch das passende Klebstoffsystem
bestimmt.
Fluoreszierende Klebstoffe
Eine Besonderheit sind fluoreszierende
Klebstoffe, die für eine
schnelle und effiziente Qualitätskontrolle
eingesetzt werden: Durch
die Anregung mit schwachem
Schwarzlicht mit einer Wellenlänge
von 365 nm fluoresziert der Klebstoff.
Unregelmäßigkeiten in der
Klebestelle sind dadurch leicht
sichtbar. Da viele transparente
Kunststoffe bläulich schimmern
bieten einige Klebstoffhersteller
sogar orange fluoreszierende Klebstoffe
für eine gut sichtbare Prozesskontrolle
an.
Biokompatible Klebstoffe
In vielen Anwendungen kommen
die Klebstoffe zudem mit den zu
transportierenden Flüssigkeiten in
Berührung, etwa bei Schlauchverbindungen
oder Nadelverklebungen,
daher müssen bereits die eingesetzten
Klebstoffe gesundheitsverträglich
und gegenüber Flüssig keiten und
den gängigen Sterilisationsverfahren
resistent sein. Um die Gesundheitsverträglichkeit
(Biokompatibilität)
der fertigen Medizinprodukte
zu gewährleisten, ist der Einsatz
von Klebstoffen, die bereits gemäß
USP Class VI und ISO 10993 getestet
wurden, zu empfehlen.
meditronic-journal 1/2021
Sterilisationsbeständige
Klebstoffe
Speziell für wiederverwendbare
medizinische Produkte spielen die
Haltbarkeit und die Beständigkeit
der Verklebung gegenüber häufiger
Sterilisation (Dampf-, Elektronenstrahl-Sterilisation,
Gamma- und
ETO-Bestrahlung) eine entscheidende
Rolle. Um die Funktionsfähigkeit
der Klebstoffe auch nach
mehrfacher Sterilisation zu gewährleisten,
führen viele Klebstoffhersteller
bereits bei der Klebstoffentwicklung
Untersuchungen zur Stabilität
durch. Dafür werden Musterprodukte
verklebt und nach Aushärtung
werden spezifische Haftwerte,
wie Zugscherfestigkeiten
oder Nadelauszugsfestigkeiten,
ermittelt. Im Anschluss werden die
Musterprodukte mehreren Sterilisationszyklen
ausgesetzt und wieder
Haftwerte ermittelt, die dann einen
Vergleich zur Ausgangsverklebung
zulassen. So wird gewährleistet,
dass die Haftwerte der Klebstoffe
auch nach mehrmaliger Sterilisation
stabil bleiben.
Klebstoffaushärtung mit UV-
Gasentladungslampen und
UV-LED
Acrylat- und Epoxidharzklebstoffe
können mit Gasentladungslampen
bestrahlt und ausgehärtet
werden. In den vergangenen Jahren
haben jedoch LED-Aushärtungssysteme
gerade bei Klebanwendungen
zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Ein Trend, der sich in den kommenden
Jahren noch stärker durchsetzen
wird, denn die LED-Technologie
hat einiges zu bieten: geringe
Betriebskosten, lange Nutzungsdauer
und geringer Wärme eintrag
machen LED-Technologie für zahlreiche
Anwendungen effektiver und
einfacher.
Gasentladungslampen haben ein
breites Lichtspektrum, im Unterschied
zu LED-Lichtquellen, die über
monochromatisches Licht verfügen.
Für die Aushärtung von UV-Klebstoff
wird bei Gasentladungslampen
der UV-Anteil des Lichtspektrums
bei verschiedenen Wellenlängen
gleichzeitig genutzt, während
sich das Lichtspektrum bei
LEDs auf eine bestimmte Wellenlänge
reduziert. Die Aushärtezeit
ist außerdem abhängig von der
gewählten Lichtintensität und dem
Abstand zur Lichtquelle. Der Vorteil
der LEDs ist, dass eine sehr hohe
Intensität erreicht werden kann, um
den jeweiligen Photoinitiator zielgenau
anzusprechen. Gasentladungslampen
hingegen sprechen mehrere
Photoinitiatorenanteile an. Da
die Klebstoffe mit unterschiedlichen
Photoinitiatoren ausgestattet sind,
die auf jeweils andere Wellenlängen
reagieren um die Polymerisation
(Härtung) der Klebstoffe auszulösen,
ist es empfehlenswert,
sich von Klebstoffproduzent und
Gerätehersteller beraten zu lassen,
um die gewünschten Ergebnisse
zu erzielen.
Fazit
Bereits bei der Entwicklung und
beim Design neuer Medizinprodukte
sollte die Verbindung und Verklebung
mit geplant werden. Dies
betrifft insbesondere die Planung
des Klebespaltes als auch die Materialauswahl
der zu verklebenden Einzelteile.
Denn je nach Material und
geforderten Haftfestigkeiten ist die
Klebstoffauswahl zu treffen und das
notwendige Aushärtungsequipment
zu berücksichtigen. Klebstoffhersteller
von zertifizierten Medizintechnikklebstoffen
verfügen über das notwendige
Knowhow und die Erfahrung
und bieten mit einer spezialisierten
Abteilung aus Anwendungsingenieuren
eine individuelle Klebeberatung
an. Auf diese Weise ist Biokompatibilität
sowie eine sichere und
dauerhafte Verbindung auch nach
Sterilisation des fertigen Produktes
gewährleistet. ◄
Durch fluoreszierende Klebstoffe lässt sich in der Qualitätskontrolle schnell
erkennen, ob der Klebstoff richtig aufgetragen wurde.
15
Produktion
Materialangriff durch Desinfektionsmittel
Wie beständig ist mein Medizinprodukt
wirklich?
Bild 1: Ursachen für frühzeitige Alterung bei Polymeren
Autor:
Jana Viehbeck, M. Sc. bei
senetics healthcare group
www.senetics.de
Um ein langlebiges Medizinprodukt
auf den Markt bringen zu können,
sollte ein beständiges Material
eine Grundvoraussetzung darstellen,
denn gerade im medizinischen
Bereich wird ständig mit Desinfektionsmitteln
gearbeitet. Die Materialbeständigkeit
muss während des
gesamten Produktlebenszyklus
gewährleistet sein und dient insbesondere
zur Risikominimierung
gemäß DIN EN ISO 14971.
Um also im medizinischen Bereich
Werkstoffe einsetzen zu können,
ist der Nachweis der Beständigkeit
gegen regelmäßige Reinigungs-,
Desinfektions- und Sterilisationsprozesse
zwangsläufig unabdingbar.
Dies garantiert ein hohes Maß an
Qualität und Hygiene, was sowohl
dem Patienten, als auch dem Personal
zu Gute kommt.
Besonders bei einer langjährigen
Nutzung eines medizinischen Werkstoffes
können aufgrund fortwährender
Tauch- und Wischdesinfektionen
sämtliche chemische und physikalische
Belastungen auf die Produktoberfläche
einwirken, denen
Stand gehalten werden muss.
Auswirkung durch
Desinfektionsmittel
In Deutschland gibt es eine Vielzahl
an Desinfektionsmitteln. Auf
dem internationalen Markt wird diese
bereits große Anzahl an Desinfektionsmitteln
entsprechend umfangreicher.
Viele der national erhältlichen
Desinfektionsmittel basieren
auf Alkohol. Da jedoch nicht jedes
Material beständig gegen Alkohole
ist, gibt es auch diverse Mittel auf
Chlor- oder Aldehydbasis.
Je nach Material können die
Auswirkungen eines inkompatiblen
Desinfektionsmittels unterschiedliche
Veränderungen hervorrufen.
Diese Änderungen können
diverse Schweregrade annehmen.
Von äußerlichen Glanzänderungen
der Oberfläche, bis hin zu
schweren Schäden durch beispielsweise
das Ablösen einer Beschichtung
gibt es verschiedenste Resultate.
Diese können sowohl auf chemische,
als auch auf physikalische
Weise hervorgerufen werden.
Durch Einwirken von Desinfektionsmittel
können vor allem Kunststoffe
in Mitleidenschaft gezogen
werden. Dabei kann das Material
beispielsweise künstliche Alterung
erfahren und brüchig werden. Bei
Metallen besteht die Gefahr von
Korrosion. Diese Gefahren werden
jedoch im Folgenden genauer
erläutert.
Risiken bei Verwendung von
Polymeren
Kunststoffe sind durch ihre Bauweise
besonders anfällig für frühzeitige
Alterungsvorgänge. Diese können
beispielweise durch Strahlung,
chemische Belastung oder Temperatureinflüsse
hervorgerufen werden
(Bild 1):
Die stetige Desinfektion im medizinischen
Bereich ist eine kontinuierliche
chemische Belastung des
Materials, welches grundsätzlich
die Zusammensetzung oder Molekülstruktur
eines Polymers verändert.
Dadurch kann es zu schwerwiegenden
Schäden wie beispielsweise
zur Oxidation, Hydrolyse,
Quellung und Spannungsrissbildung
kommen. Diese Änderungen
sind nicht nur optisch wenig ansprechend,
sondern auch ein immenses
Risiko für den Patienten oder
Anwender.
Risiken bei Verwendung
von Metallen und
Metalllegierungen
Durch Anwendung eines inkompatiblen
Desinfektionsmittels
besteht bei Metallen und Metalllegierungen
das Risiko der Korrosionsbildung.
Diese kann sowohl
äußerlich sein und sich durch einen
Bild 2: Verschiedene Arten von Korrosion, welche durch das Design
des Produkts in Kombination mit einer chemischen Dauerbelastung
hervorgerufen werden können.
16 meditronic-journal 1/2021
Produktion
Bild 3: Simulation einer mehrjährigen Behandlung mit Desinfektionsmittel
führte zur Lösung der Beschichtung (Quelle: senetics)
hohen Flächenanteil auszeichnen,
aber auch in die Tiefe gehen und
im Material inneren immense Schäden
verursachen. Dabei handelt es
sich meist um eine unerwünschte
Reaktion, wodurch unterschiedliche
Arten von Korrosion entstehen können
(Bild 2):
Schäden an Medizinprodukten
aufgrund von Korrosion äußern sich
beispielsweise in Form von:
• Rost
• Bildung von Löchern
• Beschädigung von Schweißnähten
Folgen durch die
Anwendung inkompatibler
Desinfektionsmittel
Durch stetige chemische und physikalische
Belastungen, die auf ein
Bild 4a: Zange vor der Desinfektion, Bild 4b: Mikroskopische Aufnahme zur Bewertung von Beschichtungsschäden
nach einer simulierten Tauchdesinfektion
Material einwirken, können Schäden
hervorgerufen werden, welche
schwerwiegende Folgen für
Patient und Anwender darstellen
können. Wie bereits beschrieben,
besteht insbesondere bei Kunststoffen
die Gefahr einer beschleunigten
Alterung sowie der Einlagerung
von Wasser. Diese Materialveränderung
führt dazu, dass
das Produkt schon frühzeitig nicht
mehr für den angegebenen Zweck
nutzbar ist. Durch Wassereinlagerungen
und Alterung des Materials
wird dieses spröde und kann
um schlimmsten Fall im Patienten
kaputt gehen. Speziell bei Beschichtungen
besteht bei stetiger physikalischer
Krafteinwirkung die Gefahr
einer Ablösung. Bei Beschichtungen,
die gegen Desinfektionsmittel nicht
Bild 5: Chemische Dauerbelastung durch Testung der Desinfektionsmittelbeständigkeit via Tauchdesinfektion
(Quelle: senetics)
beständig sind, kann das beschichtete
Material durch einen Wischvorgang
leicht abgetragen werden.
Dies hat zur Folge, dass das Basismaterial
zum Vorschein kommt und
der Schutz nicht mehr gegeben ist.
In diesem Fall können sich Stoffe
herauslösen, welche für Patient oder
Anwender toxisch sein können. In
Bild 3 ist eine chemisch-physikalische
Krafteinwirkung durch eine
mehrjährig simulierte Wischdesinfektion
gezeigt.
Ein Materialangriff bei Metallen
äußert sich meist in Form einer frühzeitigen
Korrosion. In Bild 4 ist ein
Operationsbesteck gezeigt, welches
mittels eines inkompatiblen Desinfektionsmittels
in einer Tauchdesinfektion
(Bild 4b) desinfiziert wurde.
Speziell bei der Verwendung von
Operationsbesteck ist darauf zu
achten, dass die Produkte keine
Korrosionserscheinungen aufweisen,
denn diese Materialien haben
direkten Kontakt mit dem Körperinneren.
Im Falle einer Verwendung
kann sich das korrodierte Material
ablösen und die Operationswunde
kontaminieren. Dies kann
im schlimmsten Fall zu starken Entzündungen
führen.
Materialtestung zur
Vorbeugung von
unerwünschten Reaktionen
durch Desinfektionsmittel
Um den Folgen des Materialangriffs
durch Desinfektionsmittel
präventiv entgegenzuwirken, gibt
es mehrere Ansätze zur Analyse
der Materialbeständigkeit. Dabei
muss nach Material und Anwendungsbereich
entschieden werden.
Beispielsweise gibt es Medizinprodukte,
welche laut Herstel-
meditronic-journal 1/2021
17
Produktion
Bild 6: Chemische und physikalische Dauerbelastung durch Testung der Desinfektionsmittelbeständigkeit via Wischdesinfektion (Quelle: senetics)
ler mittels Wischdesinfektion desinfiziert
werden müssen. Die Einwirkzeit
des Desinfektionsmittels
legt dabei der Desinfektionsmittelhersteller
fest. Dieses Verfahren
wird häufig für Oberflächen (beispielsweise
bei Patiententragen)
genutzt und repräsentiert sowohl
eine chemische, als auch eine
physikalische Krafteinwirkung auf
das Material.
Andere Produkte werden durch
Eintauchen in ein Desinfektionsmittelbad
desinfiziert. Dieses Verfahren
wirkt ausschließlich chemisch
auf das Material und wird
beispielsweise bei Operationsbesteck
angewandt.
Tauchdesinfektion
Eine Tauchdesinfektion übt eine
chemische Belastung auf das zu
testende Material aus. Dabei werden
Proben desselben Materials
und derselben Größen in einem
festgelegten Zeitraum zur Hälfte
hochkant in das ausgewählte Desinfektionsmittel
eingetaucht (Bild 5).
Dort verweilt das Produkt je
nach simulierter Anwendungszeit
für wenige Stunden bis zu mehreren
Tagen. Im Anschluss wird das
Produkt mittels destilliertem Wasser
gespült und auf Änderungen
und Schäden begutachtet. Für
eine Bewertung der Folgen werden
sowohl makroskopische, als
auch mikroskopische Bilder der
getesteten Oberflächen aufgenommen.
Die Grenzfläche zwischen eingetauchtem
Material und nicht eingetauchtem
Material ist hier ebenfalls
entscheidend.
Zur Beurteilung von Schäden
können unterschiedliche Einflüsse
betrachtet werden:
• Änderungen der Oberfläche durch
Farbänderung
• Festigkeitsänderung
• Glanzänderung
• Haptik
• Rissbildung
• uvm.
Die Akzeptanzkriterien, welche
vorab definiert werden, entscheiden
über die Beständigkeit des
Materials.
Wischdesinfektion
Eine Wischdesinfektion übt hingegen
nicht nur eine chemische,
sondern auch eine physikalische
Belastung auf den Prüfling aus.
Die physikalische Belastung entsteht
durch Reibung eines mit Desinfektionsmittel
getränkten Desinfektionsmitteltuches
während eines
Wischvorgangs (Bild 6).
Bei dem Test einer Wischdesinfektion
wird die Krafteinwirkung
auf das Material sowie der genaue
Prüfablauf klar definiert. Es können
beispielsweise Zeiten programmiert
werden, wie lange das Material
gewischt werden soll. Diese
Informationen muss der Hersteller
in seiner Desinfektionsanleitung
neben einem Desinfektionsmittel
angeben. Je nach Anwendung
kann zusätzlich die Anzahl
an Wischungen eingestellt werden,
mit welcher das Medizinprodukt
getestet werden soll.
Nach definierter Anzahl an
Wischungen wird das Produkt
auf etwaige Änderungen der
Oberfläche analysiert. Auch
hier empfiehlt sich sowohl eine
makroskopische, wie auch
mikroskopische Betrachtung der
Oberfläche. Zur Beurteilung der
Schäden und Änderungen können
die oben Kriterien herangezogen
werden. Speziell bei
der Beurteilung von Beschichtungen
kann auch auf Blasenbildung
eingegangen werden. Auch
hier entscheiden die vorab definierten
Akzeptanzkriterien über
das Bestehen des Beständigkeitstests.
◄
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Medizinprodukte vollautomatisiert kleben und vergießen
Die Zuverlässigkeit der Medizinprodukte muss absolut gewährleistet
sein. Das fordern die regulatorischen Standards. Erreicht wird dies am
Einfachsten durch eine vollautomatische Produktion. Manuelles Handling
ist fehleranfällig und teuer. Deshalb sollten alle notwendigen Prozessschritte
problemlos integriert werden können. Dazu gehört auch
das Kleben und Vergießen. Die Klebetechnik als innovatives Fügeverfahren
gewinnt immer mehr an Relevanz aufgrund seiner vielen Vorteile
und es lässt sich leicht in die automatisierte Fertigung integrieren.
ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH, meditronic-journal,
Ausgabe 3-2020, ab Seite 14
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
18 meditronic-journal 1/2021
Produktion
Innovativer Klebstoff für Katheter der nächsten Generation
Medizinische Produkte, wie
beispielsweise Katheter, müssen
jederzeit zuverlässig funktionieren,
um während der Anwendung
die Sicherheit des Patienten und
des medizinischen Personals zu
gewährleisten. Die dauerhafte und
sichere Verbindung der verschiedenen
Bauteile ist hierfür Grundvoraussetzung.
Eine effiziente und innovative
Lösung für den Herstellungsprozess
ist der lösemittelfreie UV-
Klebstoff Dymax 215-CTH-UR-SC
mit innovativer Encompass Technologie.
Katheter kommen regelmäßig
in der diagnostischen als
auch therapeutischen Medizin
zum Einsatz. Entscheidend für
die Zuverlässigkeit und Sicherheit
dieses medizinischen Hilfsmittels
ist eine einwandfreie Verbindung
der einzelnen Bestandteile –
wie Ballon/Lumen, Schlauch oder
Y-Konnektoren – während des Herstellungsprozesses.
Die Montage
mit Hilfe von lichthärtenden Klebstoffen
bringt hier einzigartige Vorteile
mit sich. Der Klebstoff ist in
vier Viskositäten – zwischen 450
bis 20.000 mPas – erhältlich und
härtet mit Hilfe von UV/VIS oder
LED-Bestrahlung innerhalb weniger
Sekunden klebfrei aus.
Dymax 215-CTH-UR-SC verbindet
auch schwer zu verklebende
Kunststoffe wie Nylon 12
und PEBA, die aufgrund ihrer
brillanten mechanischen Eigenschaften
häufig zur Herstellung
moderner Katheter verwendet werden.
Der See-Cure Farbumschlag
visualisiert eine erfolgreiche und
vollständige Aushärtung des Klebstoffs.
Im unausgehärteten Zustand
ist der Klebstoff blau. Damit lässt
sich gut erkennen, ob er an allen
vorgesehenen Stellen korrekt aufgetragen
wurde. Während der Aushärtung
mit UV-Licht wird er zunehmend
transparent und ist nach vollständiger
Aushärtung nicht mehr
sichtbar. Die Ultra-Red-Fluoreszenz-Technologie
sorgt dann dafür,
dass der transparent ausgehärtete
Klebstoff leuchtend rot fluoresziert,
wenn er mit Schwarzlicht (365 nm)
bestrahlt wird. So entsteht ein Kontrast
zur natürlichen blauen Fluoreszenz
vieler Kunststoffe, (wie z. B.
PVC) und die Klebstellen lassen
sich optimal überprüfen.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 1/2020,
Seite 7
Dymax
www.dymax.com
Best of 2020
Biokompatibler Klebstoff hält hohem Wärmeeintrag stand
Vitralit 1605, ein Klebstoff auf Epoxidharzbasis,
zeichnet sich durch seine hohe Glasübergangstemperatur
aus und ist vielseitig für
Anwendungen mit hohem Wärmeeintrag einsetzbar.
Der biokompatible Klebstoff härtet
unter UV-Licht aus und ist für Anwendungen
in der Medizintechnik geeignet.
Der einkomponentige Klebstoff Vitralit 1605
von Panacol ist transparent und sehr einfach zu
dosieren. Seine Haftung auf Glas und Metall ist
hervorragend, weshalb er beispielsweise zur
Fixierung von Glas- und Stablinsen in Endoskopen
oder zur Verklebung von Linsen-Stacks
eingesetzt werden kann. Er lässt sich unter
UV-Licht im Wellenlängenbereich 320 nm bis
390 nm aushärten. Zusätzlich verfügt er über
einen thermischen Initiator, der ein nachträgliches
Aushärten des kationischen Klebstoffs in
Schattenbereichen ermöglicht. Für eine besonders
schnelle und einfache Aushärtung unter
UV-Licht eignen sich die hauseigenen UV- und
LED-UV-Systeme der Dr. Hönle AG.
Vollständig ausgehärtet zeichnet sich Vitralit
1605 durch eine sehr hohe Chemikalienbeständigkeit
und einen lediglich minimalen
Schrumpf aus. Gleichzeitig weist der Klebstoff
mit 150 °C eine sehr hohe Glasübergangstemperatur
sowie einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf. Dies bietet die Möglichkeit,
Komponenten zu verkleben, die bei
erhöhten Betriebstemperaturen maximale
Stabilität erfordern. Zudem hält Vitralit 1605
den gängigen Sterilisationsverfahren stand.
Aufgrund dieser Eigenschaften, sowie seiner
Zertifizierung nach ISO 10993-5, ist der Kleber
speziell für Verklebungen in der Medizintechnik
geeignet.
Panacol-Elosol GmbH
www.panacol.de
meditronic-journal 1/2021
19
Produktion
Sicherheit, höhere Qualität und
Kostensenkung
Werkzeuge für die Zerspanung medizintechnischer Werkstoffe
und lange Standzeiten der Werkzeuge
sind Ziele bei der Optimierung
von Zerspanungsprozessen.
Hufschmied verändert dazu Werkzeuggeometrie
und -beschichtung,
berät zum Bearbeitungsprozess
und entwickelt mit Herstellern
von CNC-Maschinen Lösungen,
Zirkoniumdioxid-Bearbeitung: Das Werkzeug macht den Unterschied
(© Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH)
Die Medizintechnik stellt bei
Implantaten und Prothesen höchste
Ansprüche an die Qualität und Oberflächengüte.
Erreichbar ist diese bei
den schwer zerspanbaren Materialien
meist nur mit werkstoff- und
prozessspezifischen Spezialwerkzeugen.
Die Hufschmied Zerspanungssysteme
GmbH bietet hier
Lösungen.
Effiziente und zuverlässige Prozesse,
eine hohe Oberflächengüte
Gleitflächen eines Knie-Implantats – gratfreie Bearbeitung und höchste
Oberflächengüte mit Werkzeugen von Hufschmied
bei denen das Werkzeug auf die
spezifischen Eigenschaften von
Maschine und Material abgestimmt
ist. Stahl-Legierungen, Kunststoffe,
Komposite und Keramiken, die in
der Medizintechnik zum Einsatz
kommen, bringen jeweils eigene
Herausforderungen mit. Spezialwerkzeuge
sind die Lösung, wenn
Kunden mit Gratbildung bei der
PE-Zerspanung für Gleitflächen
in Knie-Implantate kämpfen. Hufschmied
konnte die Bearbeitungszeit
um 20 Prozent reduzieren und
die Nachbearbeitung eliminieren.
Mit speziell behandelten Fräswerkzeugen
und angepassten
Bearbeitungsstrategien lassen
sich auch Titanimplantate mit perfekten
Oberflächen erzeugen. Ein
weiteres Beispiel ist die Bearbeitung
von carbonfaserverstärktem
PEEK – Standardwerkzeuge verschleißen
hier zu schnell.
Hufschmied
Zerspanungssysteme GmbH
www.hufschmied.net
Die besten Ergebnisse bei der Zerspanung von Zirkoniumdioxid erreicht man laut Benchmark der
Hochschule Augsburg mit Werkzeugen von Hufschmied
20 meditronic-journal 1/2021
Produktion
Dosierlösungen von A bis XYZ
Seit vielen Jahren vertreiben
wir bei GLOBACO Dosiertechnik
von Techcon wegen ihrer hohen
Präzision und Haltbarkeit.
Dosiersysteme von Techcon
bieten verbesserte Arbeits hygiene
und verbesserte Produktivität,
machen Prozesse effizienter und
schaffen damit einen Mehrwert für
Sie. Mit diesen hochwertigen Produkten,
unserer Entschlossenheit
und langjährigem Know-how helfen
wir Ihnen Fertigungsprobleme
zu lösen, sei es in der Luftfahrt,
beim Militär, in der Verpackungsindustrie,
bei der Herstellung medizinischer
Geräte, in der industriellen
Montage oder in der Elektronik.
Während sich Ihre Prozesse
und Herausforderungen weiterentwickeln,
wird Techcon weiterhin
intelligentere, sauberere und
langlebigere Lösungen für Ihre
Anwendungen anbieten.
Genauigkeit, Wiederholbarkeit
und Flexibilität
für eine Vielzahl an Service-
Industrien:
• Luft-und Raumfahrt
• Militär
• Verpackungsindustrie
• Industrielle Montage
• Medizinische Geräte
• Elektronik
• Mobile Geräte
• Automobil
• Sondermaschinenbau
Leistungsmerkmale
Höhere Genauigkeit:
Techcon Dosiersysteme und
-komponenten sind so konzipiert
und hergestellt, dass sie eine
strenge Kontrolle und Genauigkeit
für eine Vielzahl von Dosiersystemanwendungen
bieten. Die
Dosierroboter wurden speziell für
Dosieranwendungen entwickelt
und konfiguriert. Sie bieten absolute
Kontrolle über die Dosierung
von Flüssigkeiten und Pasten, ob
in Linien, Bögen oder Kreisen bis
hin zu wiederholten, zeitgesteuerten
Punkten.
Hervorragende Haltbarkeit:
Techcon Dosierventile werden
in sensiblen Fertigungsprozessen
eingesetzt. Sie benötigen weniger
Wartung als vergleichbare Produkte,
wodurch sie in der Branche
als „Arbeitspferd“ geschätzt
werden.
Verbesserte
Arbeitshygiene:
Das Ergebnis höherer Genauigkeit
und hervorragender Haltbarkeit
ist eine verbesserte industrielle
Hygiene – ein sauberer, effizienter
Prozess.
Gesteigerte Produktivität:
Mit Dosiertechnik von Techcon
wird Ihre Produktivität gesteigert.
Prozesse werden schneller ausgeführt,
es entsteht weniger Abfall,
die Ausrüstung hält länger – und
Sie sparen Geld!
Alle diese Punkte – Genauigkeit,
Haltbarkeit, Arbeitshygiene
und Produktivität – ergeben einen
überzeugenden Mehrwert!
Globaco GmbH
Paul-Ehrlich-Straße 16-20 • 63322 Rödermark • Tel.: 06074/86915
Fax: 06074/93576 • info@globaco.de • www.globaco.de
Der Vergleichstest
Ein wissenschaftlicher Vergleichstest
der Hochschule Augsburg
im Bereich Dentaltechnik bestätigte
für die Zirkoniumdioxid-Bearbeitung
erst vor Kurzem die Qualität
und Effizienz der Hufschmied-
Werkzeuge. Nur mit diesen konnten
feinste Strukturen überzeugend
bearbeitet werden und der
Standzeittest belegte gleichbleibend
höchste Qualität.
Qualitätskontrolle während
der Bearbeitung
Spät entdeckte Fehler sind teuer,
deshalb sollte Qualitätskontrolle
so früh wie möglich ansetzen. Mit
SonicShark hat Hufschmied eine
neuartige Technik zur zerspanungsbegleitenden
Qualitätskontrolle
entwickelt. Mit Hilfe von Körperschallsensoren
und lernfähiger
KI erkennt das System Anomalien
in Produktionsprozessen, identifiziert
Materialinhomogenitäten und
„hört“ beginnenden Werkzeugverschleiß.
Durch die bearbeitungsbegleitende
Inline-Kontrolle spart
SonicShark Zeit und Kosten in der
Qualitätssicherung, ermöglicht effizientere
Werkzeugnutzung und
vorausschauende Wartung. Bisher
werden Werkzeuge meist in Standzeittests
qualifiziert und zur Sicherheit
unabhängig von ihrem tatsächlichen
Zustand nach einer festgelegten
Zeit getauscht. Diese starren,
vielfach übervorsichtigen Vorgaben
durch die Inline-Qualitätskontrolle
zu ersetzen, spart Werkzeugkosten.
Echtzeitüberwachung
Noch wichtiger im Zusammenhang
mit teuren Werkstoffen: Die
Echtzeitüberwachung verhindert
Ausschuss, der durch die Bearbeitung
mit einem vorzeitig verschlissenen
Werkzeug produziert
wird, das heißt die nachgelagerte
Qualitätskontrolle der Bauteile wird
durch eine In-Line-Qualitätskontrolle
ersetzt und die Bauteile können
in einer deutlich kosteneffizienteren
Prozesskette hergestellt
werden. ◄
meditronic-journal 1/2021
21
Produktion
Feinste Werkzeugbaukunst für die
medizinische Diagnostik
Formenbau Sauter versechsfacht die Ausbringung
im laufenden Prozess zu identifizieren.
Beim Öffnen des Werkzeugs
sorgt eine Entformungshilfe auf der
Düsenseite des Werkzeugs dafür,
dass die Teile zunächst auf der
Kernseite verbleiben. Erst danach
schiebt eine Abstreiferplatte die fertigen
Teile vorsichtig von den Kernen.
Eventuelle Schlechtteile werden
dabei ausgeschleust und müssen
später nicht manuell aussortiert
werden.
Sauter GmbH
mehrwert@formenbau-sauter.de
www.formenbau-sauter.de
Formenbau Sauter hat für
die Joma-Polytec-GmbH ein
8-fach-Kunststoff-Spritzgusswerkzeug
konstruiert und gefertigt, mit
welchem komplexe Probenbehälter
für die medizinische Diagnostik
hergestellt werden. Jedes der acht
Formnester wird von einem Sensor
überwacht, um die Produktqualität
bereits im Spritzprozess abzusichern.
Ein Heißkanal sorgt für bessere
Füllung, verkürzt den Anguss
und spart so Material ein. Die Kavität
des geschlossenen Werkzeugs
wird mittels einer Unterdruckpumpe
evakuiert, um die Zykluszeit zu verringern.
Durch das auf 30.000 Zyklen
erhöhte Wartungsintervall steigert
das neue Werkzeug die Ausbringung
im Vergleich zum bisher eingesetzten
Vierfachwerkzeug um
den Faktor 6.
Hochwertige Kunststoff-
Spritzgussteile
Die Joma-Polytec GmbH ist
Hersteller hochwertiger Kunststoff-Spritzgussteile
für die medizinische
Diagnostik. Um die stark
steigende Nachfrage abdecken
zu können, sollte die Ausbringung
eines komplexen Probenbehälters
mit angespritzter, federnder
Haltelasche deutlich erhöht werden.
Dafür hat Formenbau Sauter
ein bestehendes 4-fach-Werkzeug
mit einem Wartungsintervall
von 10.000 Zyklen durch ein neu
konstruiertes 8-fach-Werkzeug
mit 30.000 Zyklen bis zur Wartung
ersetzt. Gemeinsam mit dem Kunden
wurde die Zykluszeit optimiert.
Diese liegt unter 30 Sekunden. In
einer Schicht entstehen so bis zu
7.680 Teile.
Funktion
Nach dem Schließen des Werkzeugs
saugt eine Vakuum-Pumpe
die Kavität leer, damit der Kunststoff
schneller einschießen kann und so
die Zykluszeit verringert wird. Ein
zusätzlicher Heißkanal sorgt nicht
nur für ein definiertes Abkühlen des
Materials, sondern ermöglicht auch
einen verkürzten Anguss und damit
eine nicht unerhebliche Materialeinsparung.
Im Sinne von Industrie 4.0 wird
jedes Formnest durch einen Drucksensor
überwacht, um das Füllbild
zu erkennen, in Echtzeit auszuwerten
und Schlechtteile bereits
Über Joma-Polytec GmbH
Erstbemusterung sofort
bestanden
Formenbau Sauter hat das Spritzgusswerkzeug
konstruiert, ausgelegt,
gefertigt und als einsatzfertige
Lösung aus 1.2085-Werkzeugstahl
für Arburg-Spritzgussmaschinen im
Format 600 x 450 mm bei Joma-
Polytec angeliefert. „Das Werkzeug
von Sauter hat seine Erstbemusterung
auf Anhieb mit Bravour
gemeistert,“ bestätigt anerkennend
Friedhelm Pfitzner, Technischer Leiter
bei Joma-Polytec. „Das ist bei
so einem komplexen Werkzeug
mit Heißkanal, Sensorik, Vakuum-
Pumpe und weiteren Details keinesfalls
selbstverständlich“.
„Das neue Achtfachwerkzeug ist
zwar knapp eine Tonne schwer, zieht
aber in seinem Inneren alle Register
komplexen und filigranen Werkzeugbaus.
Hut ab für die schnelle
und saubere Realisierung,“ so das
Werturteil von Thomas Kohler, Leiter
Werkzeugbau bei Joma-Polytec.
„Gemeinsam haben wir das
Werkzeugsystem optimiert und
noch einige Sekunden Zykluszeit
herausgeholt“ ◄
Das Familienunternehmen Joma-Polytec GmbH wurde 1958
gegründet und fertigt für alle bedeutenden deutschen OEM und
Tier 1-Zulieferer anspruchsvolle Komponenten im Antriebs- und
Leichtbaubereich. Elektrische Pumpen, Brennstoffmodule und Strukturbauteile
finden sich genauso in der Fertigung wie Medizintechnik-
Komponenten sowie Wärmedämmprofile und Isolatoren.
22 meditronic-journal 1/2021
Lasertechnik
Modulare Workstation fürs Laserschweißen von Kunststoffen
Seit anfang 2020 ist die modulare Workstation
Turnkey M zum Laserschweißen von mittelgroßen
Kunststoffbauteilen bis rund einem halben
Meter Größe erhältlich. Sie ergänzt die
kleinere kompakte Turnkey S, die vor etwas
über einem Jahr lanciert wurde.
Wiederum basiert die Turnkey M auf einem
modularen Baukastensystem, so dass sie unterschiedlich
konfiguriert werden kann, passend
zu den Bauteilen des Kunden und seinen Anforderungen.
Der Schaltschrank und der Laser
mit unterschiedlichen möglichen Leistungen
befinden sich im Unterbau der Maschine, so
dass der Schweißraum im Oberbau von den
Seiten und hinten durch große Flügeltüren gut
zugänglich ist. Für die Zuführung der Bauteile
kann zwischen Schublade und Rundtakttisch
gewählt werden, der mit einem Durchmesser
von 650 mm auch erlaubt größere Bauteile
aufzunehmen. Kundenspezifisch ist auch
die Integration eines Transferbands durch die
Maschine möglich.
Um die Schweißnaht abzufahren kann das
Turnkey M für den Konturprozess mit Servo-
Achsen ausgerüstet werden oder für quasisimultanes
Schweißen mit einer Scanner optik,
die bis zu einem Bearbeitungsfeld von 350 x
350 mm abdecken kann.
In der Medizintechnik punktet die Lasertechnik
fürs Kunststoffschweißen vor allem durch
die präzisen und sauberen Verbindungen. Die
zum Anschmelzen der Kunststoffe benötigte
Energie wird nur sehr lokal eingebracht, ohne
Hitzeeinwirkung auf nahegelegene Bereiche
wie z. B. wärmeempfindliche Reagenzien. Im
Vergleich zum Ultraschallschweißen besteht
auch nicht die Gefahr Partikel zu erzeugen
und es entstehen keine Vibrationen, die die
empfindliche Elektronik beschädigen können.
ProByLas
www.probylas.com
Best of 2020
Mikrolaserschweißen in der Dentalund
Medizintechnik
Schüssler Laser (eine Marke
der Schüssler Technik GmbH &
Co.KG) bietet ein neues innovatives
5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum
zum Mikrolaserschweißen
an. Die Zielapplikationen sind
filigrane und präzise Applikationen
im Dental- und Medizinbereich wie
z. B. Zahnbrackets oder chirurgische
Instrumente.
Highlights
sind die eigen entwickelten wartungsfreien
Direktantriebe der Achskinematik.
Eine Kamera im Strahlgang
des Lasers sorgt für eine
automatische Lageerkennung des
Werkstückes. Dadurch entstehen
eine hohe Positioniergenauigkeit
und eine hochwertige Qualitätskontrolle
der Laserschweißnaht.
Durch ein integriertes CAD/CAM-
System lassen sich auch Freiformen
problemlos schweißen. Stifte oder
Katheter, also zylindrische Bauteile
können exakt und sicher Lasergeschweißt
werden.
Auch Sensoren die einem starken
Druck standhalten müssen, werden
in einer Aufspannung Gasdicht verschweißt.
Schüssler Laser erfüllt mit
seinem 5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum
zum Mikrolaserschweißen
die in den letzten Jahren steigenden
Anforderungen an Fügeprozesse
von Medizinprodukten.
Selbstverständlich ist das neues
5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum
auch auf das wichtige Thema
Industrie 4.0 vorbereitet und lässt
sich nahtlos an Ihren Fertigungsprozess
adaptieren.
Schüssler Technik
GmbH & Co. KG
www.schuessler-technik.de
meditronic-journal 1/2021
23
Lasertechnik
Bewährtes Material – innovative
Anwendungen: Dünnglas
Bild 1: Millionen von Through Glass Vias (TGV) können in einem Glaswafer defektfrei und mit
konkurrenzloser Geschwindigkeit erzeugt werden
LPKF Laser & Electronics AG
www.lpkf.de
Neue Möglichkeiten für den weiteren Einsatz von
Dünnglas in der Medizintechnik und anderen Branchen
schafft eine neue Technologie zur Mikrobearbeitung
von Glassubstraten. Durch die Nutzung einzelner
gezielter Laserpulse realisiert das Laser Induced
Deep Etching-Verfahren (LIDE) die Erstellung hochpräziser
Mikrobohrungen und
Schnitte in Dünnglas – über die
gesamte Glasdicke oder exakt
bis zu einer bestimmten Tiefe.
So kann das bearbeite Material
für viele neue Anwendungen
zuverlässig eingesetzt werden.
Das maskenlose, direkt strukturierende
Laserverfahren
erzeugt im ersten Prozessschritt
kleinste Modifikationen in der
Struktur jeder Art von dünnem
Glassubstrat. Das Glas wird mit
den Modifikationen im anschließenden
Nassätzprozess anisotropisch
geätzt. Das Ergebnis
sind perfekt geformte Features
mit hohen Aspektverhältnissen
im Glas.
Beispiellose Präzision
LIDE kann mit beispielloser
Präzision sämtliche Geometrien
in Glas realisieren. Dabei
erreicht das Verfahren einen sehr
hohen Durchsatz und ist dadurch
gleichzeitig sehr kosteneffizient.
Die Technologie, die von LPKF entwickelt wurde, kann
für Anwendungen in allen Bereichen verwendet werden,
in denen Dünnglassubstrate bereits eingesetzt
werden bzw. von Vorteil wären.
Hintergrund: Der ambivalente Ruf von Glas
Glas ist fraglos eines der interessantesten Materialien,
die in den Produkten und Verfahren verschiedenster
Branchen eingesetzt werden. Dies verdankt
es folgenden Eigenschaften:
• Hohe chemische Beständigkeit. Dadurch ist es ideal
für den Einsatz in den Biowissenschaften.
• Hohe thermische Stabilität und ein einstellbarer Wärmeausdehnungskoeffizient
(Coefficient of thermal
expansion, CTE). Dies ermöglicht den Einsatz bei
hohen Temperaturen, wobei gleichzeitig eine Verträglichkeit
mit anderen Materialien gewährleistet
ist, beispielsweise Silizium im Bereich der Halbleiterbranche.
• Hoher spezifischer elektrischer Widerstand und
ausgezeichnete Hochfrequenzeigenschaften. Dies
macht es zum bevorzugten Material für Hochfrequenz-Kommunikationsanwendungen
wie 5G und
darüber hinaus.
• Allgemein bekannte optisch vorteilhafte Eigenschaften
- für den Einsatz etwa in Displays: vom Fern seher
bis zum Mobiltelefon.
Diese bemerkenswerten Eigenschaften von Glas
sind seit Langem bekannt. Dennoch waren die Einsatzmöglichkeiten
des Materials durch besondere
Bild 2: Beispiel eines Vitrion-Lasersystems zur Glasbearbeitung mit zwei
automatisierten Zuführstationen für die Glaswafer-Produktion
24 meditronic-journal 1/2021
Lasertechnik
Bild 3: Mit LIDE bearbeitetes Glas kann - selbst bei einer Dicke von nur 0,5 mm - gefaltet und so für viele
Anwendungen genutzt werden, zum Beispiel als faltbare Rückseite von Glasdisplays
Schwierigkeiten bei der Bearbeitung mit herkömmlichen
Verfahren bislang begrenzt. Denn
die Bearbeitung von Dünnglassubstraten erforderte
komplizierte und oft kostspielige Verfahren,
die darüber hinaus üblicherweise Mikrorisse
und Spannungen im Glas erzeugten. Die Bearbeitung
führte zum Verlust bestimmter Eigenschaften,
zu einem Rückgang von Qualität und
Produktionsausbeute sowie zu einer reduzierten
Zuverlässigkeit im späteren Betrieb.
Diese aus dem Bearbeitungsprozess entstehenden
Nachteile haben Glas in einigen Anwendungsfeldern
den Ruf eingetragen, ein Material
mit ungünstigen mechanischen Eigenschaften
zu sein: schwer zu bearbeiten und durch die
erheblichen Verluste im Produktionsprozess
letztendlich für viele Anwendungen nicht ökonomisch
einsetzbar.
meditronic-journal 1/2021
LIDE bringt neues Leben ins Glas
Dank des Laser Induced Deep Etching-Verfahrens
(LIDE) wird Glas nun zum Materialkandidaten
für eine Vielzahl von Branchen und Anwendungen
- ohne die bisher üblichen Nachteile.
Das LIDE-Verfahren umfasst wie erwähnt
zwei Bearbeitungsschritte: Zuerst werden die
gewünschten Bereiche mit dem Laser belichtet,
ohne Glas abzutragen. Der Laser erzeugt eine
hochpräzise Modifikation des Glases. Anschließend
wird das Glas in einem Nassätzprozess
weiterbearbeitet. Dabei werden die Bereiche,
welche im ersten Bearbeitungsschritt durch den
Laser modifiziert wurden, anisotrop geätzt. Durch
diese zweistufige Bearbeitung erzeugt LIDE eine
äußerst genaue und defektfreie Strukturierung
mit hohen Aspektverhältnissen bei gleichzeitig
hohem Durchsatz und hoher Ausbeute. LIDE
löst dadurch die bisherigen Probleme der Mikrobearbeitung
von Glas und eröffnet damit ganz
neue Möglichkeiten für den Einsatz von Dünnglassubstraten.
Schnelle Bearbeitung
Pro Sekunde können mit LIDE beispielsweise
mehrere Tausend Blind-Vias – d. h. Bohrungen
mit begrenzter Tiefe – oder Through-Glas-Vias
(TGV) erstellt werden. Dank dieser Fähigkeiten
kann das Verfahren genutzt werden, um in Dünnglas
innerhalb kürzester Zeit Schnitt linien, Öffnungen
sowie Hohlräume mit beliebigen Geometrien
und jeder gewünschten Tiefe zu realisieren.
Da der Strukturierungsprozess direkt
Bild 4: Dünnglas für die Cellomics-Forschung
und digital mit dem Laser ausgeführt wird, werden
keine Maskierungs- und Belichtungsprozesse
benötigt. Dies verringert die Komplexität
des Bearbeitungsprozesses und ermöglicht
die Strukturierung verschiedenster Formen
mit unterschiedlichen Abmessungen in einem
Verarbeitungsschritt und auf einem Substrat.
Die neuartige Designfreiheit machen LIDE zur
Basistechnologie für gegenwärtige und künftige
Glasanwendungen in praktisch allen Branchen:
von der Halbleiterindustrie bis zu den Biowissenschaften.
Anwendungen
Mit der Technologie lassen sich praktisch
alle transparenten Glassubstrate auf Silikatbasis
wie Borosilikatglas, Quarzglas und viele
weitere verarbeiten. Wichtige Anwendungen für
LIDE-bearbeitetes Dünnglas in der Elektronikindustrie
sind Interposer, Wafer für die heterogene
Integration oder Spacer Wafer aus Glas.
Auch für den Einsatz als Display-Deckglas oder
faltbare Display-Backplanes ist diese Mikrobearbeitung
relevant. Doch auch in der Mikrofluidik
und bei der Herstellung hochdichte-Mikrotestplatten
stehen nun neue und effiziente Einsatzfelder
für das Dünnglas offen, beispielsweise
für die quantitative Zellanalyse mit Bioimaging-Methoden.
Glasbearbeitungsservice Vitrion
Unter dem Markennamen Vitrion bietet LPKF
die innovative Glasbearbeitung mittels LIDE-
Technologie als Dienstleistung an. Vitrion liefert
Speziallösungen der LIDE-Dünnglasbearbeitung
für Kunden aus allen Branchen. Das
Unternehmen unterstützt und begleitet entsprechende
Projekte auf dem gesamten Weg vom
ursprünglichen Konzept über das Prototyping
bis zur Serienfertigung. ◄
25
Lasertechnik
Evosys nominiert für die Auszeichnung
„Großer Preis des Mittelstandes“
Erneut ist die Evosys Laser GmbH
zu einem begehrten Wirtschaftspreis
nominiert worden. Die jährlich von
der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene
Auszeichnung „Großer Preis
des Mittelstandes“ ist deutschlandweit
angesehen. Nach dem Erhalt
des IHK Gründerpreises 2018, der
Nominierung für den Bayerischen
Gründerpreis 2019 und der Verleihung
des TOP 100 Deutschland
Innovationspreises im Juni 2020
wird Evosys damit noch einmal eine
hohe Anerkennung für seine unternehmerischen
Leistungen zuteil.
Das Erlanger Unternehmen entwickelt
und fertigt Laserschweißanlagen
für die Bearbeitung von
Kunststoffen. Eingesetzt werden
diese dann z.B. in der Automotive-,
Medizintechnik- oder Consumerprodukte-Industrie.
Das Laserschweißen
von Kunststoffen ist ein etabliertes
und weit verbreitetes Fertigungsverfahren.
Es wird vor
allem wegen seiner Zuverlässigkeit,
Sauber keit und Wirtschaftlichkeit
geschätzt.
Ziel des deutschlandweit
begehrten Wirtschaftspreises
ist es vor allem, die unternehmerische
Verantwortung
zu fördern. Die Nominierung,
zu dem man sich nicht
selbst bewerben kann, gilt
als Eintrittskarte ins „Netzwerk
der Besten“. Als einziger
Wirtschaftspreis Deutschlands
werden hier nicht allein
Zahlen, Innovationen oder
Arbeitsplätze betrachtet, sondern
man sieht das Unternehmen
als Ganzes und in
seiner komplexen Rolle in
der Gesellschaft. Eine hochkarätige
Jury aus angesehenen
Vertretern der Wirtschaft
bestimmt Mitte 2021 anhand diverser
Kriterien die Gewinner. Erst im
September nächsten Jahres werden
die Finalisten dann auf einem
Galaabend in Würzburg bekannt
gegeben und prämiert.
Der Maschinenbauer Evosys,
dessen Geschäftsjahr 2020 trotz
der herausfordernden Rahmenbedingungen
bisher gut verlaufen
ist, sieht allein in der Nominierung
ein großes Lob für das Team. ◄
Evosys Laser GmbH
www.evosys-laser.com
Nähere Informationen zum Preis finden sich unter www.mittelstandspreis.com
26 meditronic-journal 1/2021
Lasertechnik
Laserschneidanlage zur Feinbearbeitung
Als Systemlieferant entwickelt
und fertigt SITEC Laseranlagen
als standardisierte Systeme oder
Sonderlösung nach Maß. Laseranlagen
der Baureihe LS bieten dabei
eine hohe Flexibilität hinsichtlich
der Integration unterschiedlicher
Laserprozesse wie dem Schweißen,
Schneiden, Härten, Bohren
oder Strukturieren. Der Anlagenbetrieb
kann von manuell bis automatisiert
gestaltet werden. Entsprechend
den Anforderungen des
Kunden werden die standardisierten
LS Laseranlagen durch spezifische
Module erweitert.
Laserschneidanlagen auf Basis
der Baureihe LS gehören ebenso
zum Produktportfolio der SITEC.
Im Gegensatz zu konventionellen
Flachbettschneidanlagen, die meist
Bleche mit Abmessungen von drei
mal zwei Metern schneiden, konzentriert
sich das Unternehmen auf
das Schneiden kleinerer, besonders
dünner Bleche bis hin zu Folien. Mit
dem integrierten Schneid modul
wird aus einer LS85C Standardanlage
eine Flachbettschneidanlage
für das Laserfeinschneiden
hochgenauer Konturen in geringen
Blechdicken von 4 bis 0,05 Millimetern.
Die SITEC-Anlagen verfügen
über zwei Schneidtische: jeweils
einem, auf dem der Schneidprozess
stattfindet und einem zweiten,
der währenddessen bestückt
wird. Seinem Entwicklungskonzept
folgend, bietet SITEC die Schneidanlage
je nach Wunsch des Kunden
von manuell bis vollautomatisiert
an. Zusätzliche Komponenten,
wie Abstandsregelung, Bildverarbeitungssystem
oder auch ein
CAD/CAM-System zur schnellen
und effizienten Programmierung
der Anlage können optional integriert
werden.
Auftragsfertigung
Darüber hinaus fertigt SITEC im
Kundenauftrag und zertifizierter
Qualität auf eigenen Laserschneidanlagen
der Baureihe LS und unterstützt
auf Wunsch in der Technologieentwicklung.
Bereits vor Auslieferung
der Kundenanlagen können
in der eigenen Serienfertigung
auch Produktionsanläufe abgesichert
oder im laufenden Produktionsprozess
Kapazitätsspitzen
überbrückt werden.
SITEC Industrietechnologie
GmbH
sales@sitec-technology.de
www.sitec-technology.de
Best of 2020
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meditronic-journal 1/2021
27
Qualitätssicherung
Null Fehlertoleranz
Prüfstand und Testkonzept für OP-Leuchten bei Dräger
opsira GmbH
www.opsira.de
Drägerwerk AG & Co. KGaA
www.draeger.com
Für die Beleuchtung in OP-Sälen
gelten strenge Normen, um während
medizinischer Eingriffe größtmögliche
Sicherheit zu bieten. Die
Qualitätsmessungen sind wesentlicher
Bestandteil des End-of-Line-
Tests. Für seine OP-Leuchtenfamilie
Polaris 600 hat Dräger gemeinsam
mit Lichtmesstechnik-Spezialist
opsira einen komplett neuen Prüfstand
entwickelt. „Die Polaris 600
bietet unter anderem die Möglichkeit,
die Farbtemperatur passend
zum Gewebe einzustellen“, erklärt
Matthias Brauer, Industrial Engineering
Medical Lights and Video
bei Dräger. „Um diese Funktionen
vollumfänglich zu prüfen, hat unser
Betriebsmittelbau zusammen mit
opsira ein Testkonzept entwickelt,
das wir seit Einführung der Polaris
600 erfolgreich nutzen.“
Wenn der Prüfstand zum
Produkt entwickelt wird
Als die Leuchtenfamilie Polaris
600 bei Dräger aus der Produktentwicklung
kam, standen die
Prüfingenieure für den End-of-Line-
Test vor einer speziellen Herausforderung.
Die neuen Funktionen
der Leuchte waren mit herkömmlicher
Messtechnik nicht zu verifizieren.
„Die Polaris 600 bringt
einiges zusammen, was sonst am
Markt nicht verfügbar ist“, so Brauer.
„Die variable Farbtemperatur ist ein
wesentliches Feature, ebenso die
Einstellung verschiedener Lichtfelddurchmesser.“
Zudem ist in die
Leuchte eine Kamera integriert,
wobei Kamera und Empfänger drahtlos
verbunden sind. Der Hersteller
für Medizin- und Sicherheitstechnik
war also auf der Suche nach einem
verlässlichen Prüfkonzept, mit dem
sich die Einhaltung sämtlicher Normen
sicherstellen ließ.
Geht nicht, gibt’s nicht
„Mit opsira arbeiten wir bereits
seit über fünfzehn Jahren zusammen“,
stellt Brauer fest. „Licht messen
ist eine komplexe Angelegenheit,
und wir haben sehr komplexe
Anforderungen – opsira erfüllt sie
alle.“ Auch die Zusammenarbeit in
puncto Prüfstand-Konzeption lief
reibungslos. Der Betriebsmittelbau
bei Dräger übernahm die Software-Entwicklung,
opsira brachte
Systemkompetenz und Hardware
in das Projekt ein. Schließlich war
ein Prototyp des Prüfstandes erarbeitet,
mit dem sämtliche Messabläufe
optimiert wurden. „Termingerecht
zur Einführung war der finale
Prüfstand fertig und die Polaris 600
am Markt“, stellt Brauer fest.
Anwenderfreundlichkeit,
Funktionalität und
Messablauf
Bei der Entwicklung des Prüfstandes
hatten die beiden Unternehmen
drei wesentliche Aspekte
im Blick – den Anwender, die Ausrichtung
auf die Features der neuen
Leuchte sowie die Ausarbeitung
eines prozesssicheren Messablaufs.
„Für andere Leuchten nutzen wir verschiedene
Montagetische für einzelne
Prüfschritte, so dass die Leuchten
von Tisch zu Tisch transportiert
werden müssen“, so Brauer. Für die
28 meditronic-journal 1/2021
Qualitätssicherung
Sichere Implantate durch innovative
Prüftechnik
Elementarer Bestandteil der
Entwicklung sicherer und langlebiger
Implantate sind Ermüdungsprüfungen.
Die LTM-Prüfmaschinenserie
mit Linearantrieb von
ZwickRoell eignet sich durch ihre
Bauweise ideal für diese Prüfungen.
LTM Linearprüfmaschinen
basieren auf einem von Zwick-
Roell entwickelten elektrodynamischen
Antriebssystem: Hier treffen
äußerst präzise Messwerte mit
hohen Prüffrequenzen, ölfreier
Funktionsweise und wartungsarmem
Betrieb zusammen. So sind
auch Versuche mit hohen Zykluszahlen
energie- und kosteneffizient
möglich, ohne Gefahr zu laufen,
den Prüfling mit Hydrauliköl
zu kontaminieren.
Im optionalen Temperierbad
können Prüfungen unter physiologischen
(in-vivo) Bedingungen
durchgeführt werden. Der korrosionsbeständige
Behälter ist zur
Desinfektion im Autoklaven (bis
120 °C) geeignet, was auch Prüfungen
an Verbindungen zwischen
Implantaten und natürlichen Knochen
erlaubt. Mit Prüfmaschinen
von 1 bis 10 kN Prüfkraft deckt die
LTM-Serie einen weiten Bereich
ab, von dynamischen Prüfungen
an Zahnimplantaten bis hin zu
künstlichen Hüft- oder Kniegelenken.
Auch für statische Versuche
lassen sich die Linearprüfmaschinen
einsetzen.
ZwickRoell
GmbH & Co KG
www.zwickroell.com
Best of 2020
Polaris 600 wurde ein Montagewagen
konzipiert, den der Anwender
in eine Prüfkammer schiebt, in
der alle Messungen stattfinden –
was deutlich einfacher und ergonomischer
in der Handhabung ist.
Neue Wege
Hinsichtlich der Messtechnik
mussten ebenfalls neue Wege
beschritten werden, um alle Anforderungen
zu erfüllen. „Um die notwendigen
Parameter zu gewährleisten,
arbeiten wir mit Sensoren und
einem hochwertigen Klasse L-Photometer
in Kombination mit einer Weißfläche
sowie definierten Radien“,
erläutert Brauer. Darüber hinaus
prüft ein Spektrometer, ob die Farbtemperatur
der Leuchte korrekt einstellbar
ist.
Der Messablauf
ist darauf ausgelegt, alle relevanten
Parameter zügig und fehlerlos
zu testen, die dem Kunden
garantiert werden. „Das Ganze ist
ein teilautomatisierter Messablauf,
der vor Anwenderfehlern schützt“, so
Brauer. Bei erfolgreichem Abschluss
erhält der Anwender ein Kalibrierprotokoll
und die Freigabe.
Die Messdauer
ist dank des optimal an die
Anforderungen angepassten Prüfstandes
sehr kurz. „Je schneller
unsere Abläufe sind, desto schneller
sind wir mit unserem Produkt
beim Kunden – doch bei der Qualität
machen wir keinerlei Abstriche,“
stellt Brauer fest. „Wir führen die
100-prozentige Abschlussprüfung
durch, bevor es in den OP geht. Da
gibt es Null-Fehlertoleranz.“ Da das
Prüfkonzept uneingeschränkt erfolgreich
ist, wird es auch in Zukunft
dazu beitragen, Dräger-Leuchten
in hoher Qualität termingerecht
auszuliefern.
Testsysteme für Medizinbeleuchtung
mit hoher
Präzision
Der Medizinleuchtenprüfstand
mlts von opsira ermöglicht auf
Basis einer photometrisch korrigierten
Messkamera die schnelle
und hochaufgelöste Messung und
Überprüfung von Beleuchtungsstärkeverteilungen.
Innerhalb von
Sekunden wird das Lichtfeld photound
geometrisch vermessen und
gegen die einschlägigen Normen
(z. B. DIN EN 60601-2-41) geprüft.
Besteht neben der Prüfung Bedarf
an einer Einstellung oder Kalibrierung
der Leuchten, bietet das Medizinleuchtenkalibriersystem
mlcs eine
ganze Reihe von Möglichkeiten, verschiedene
Arbeitspunkte bzw. verschiedene
Lichtfelder einzustellen.
Beide Systeme können durch eine
Spektrometerkomponente ergänzt
werden. Damit lassen sich alle relevanten
farbmetrischen Parameter
wie Farbtemperatur, Farbort oder
Farbwiedergabeindex prüfen und
justieren. ◄
meditronic-journal 1/2021
29
Qualitätssicherung
Best of 2020
Messung keimtötender UV-Lichtquellen
Das neue X1-1-UV-3727 Radiometer
wurde entwickelt, um die
von Excimer-Lampen bei 222 nm
erzeugte UV-C-Bestrahlungsstärke
sowie die daraus resultierende
Dosis präzise zu messen.
Zusätzlich ist auch die Messung
anderer keimtötender UV-
Lichtquellen möglich, einschließlich
Niederdruck-Hg-Lampen und
UV-LEDs. Jedes Messgerät verfügt
über einen großen Dynamikbereich
und wird mit einem rückführbaren
Kalibrierzertifikat des
ISO 17025 akkreditierten Kalibrierlabors
der Gigahertz-Optik
ausgeliefert.
Die kurzwellige UVC-Strahlung,
welche bei 222 nm von Kr-Cl-Excimer-Lampen
erzeugt wird, ist
bekanntermaßen gegen eine Vielzahl
von Krankheitserregern wirksam.
Insbesondere wird angenommen,
dass sie eine geringere
photo biologische Gefährdung darstellt,
da kurzwellige UVC-Strahlung
nicht so tief in die menschliche
Haut eindringen kann wie
die langwelligere UV-Strahlung,
die von Niederdruck-Hg-Lampen
und UVC-LEDs erzeugt wird.
Das Radiometer X-1-1-UV-3727
misst die UVC-Bestrahlungsstärke
über einen sehr breiten Dynamikbereich
von 0,002 µW/cm² bis
1000 mW/cm², was die Untersuchung
von sowohl der keimtötenden
Wirksamkeit als auch der
Gefährdung ermöglicht. Das Messgerät
wird zusammen mit Kalibrierungen
bei 222 nm für Excimer-
Lampen, 254 nm für Niederdruck-
Hg-Lampen und wellenlängenabhängigen
Kalibrierfaktoren für UV-
LEDs (von 250 nm bis 300 nm in
5-nm-Schritten) angeboten. Die
flache spektrale Empfindlichkeitskurve
des Detektors gewährleistet
geringste Messunsicherheit unabhängig
von der genauen Wellenlänge
der UV-LEDs, die zwangsläufig
je nach Betriebsbedingungen
und Fertigungstoleranzen variiert.
Das Handmessgerät bietet
eine Echtzeitanzeige der Bestrahlungsstärke
(mW/cm²) oder Dosis
(mJ/cm²) und verfügt über eine
Peak-Hold-Funktion. Das Gerät
kann auch über seine USB-Schnittstelle
mit der optionalen Software
S-X1 betrieben werden.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 5-2020,
auf Seite 140
Gigahertz Optik GmbH
info@gigahertz-optik.de
www.gigahertz-optik.de
Mit patentierter Schwingungsmesstechnologie
Für die präzise Untersuchung
der Dynamik von MEMS und
anderen Mikrostrukturen hat sich
die Laser-Doppler-Vibrometrie
(LDV) etabliert. Da sie aber typischerweise
mit sichtbaren Wellenlängen
arbeitet, kann sie die Siliziumverkapselung
von MEMS
nicht durchdringen und damit verkapselte
MEMS auch nicht direkt
untersuchen. Polytec bietet die
patentierte Lösung: Die Charakterisierung
mit Lichtquellen im
nahinfraroten Bereich erlaubt es,
die Kapsel eines solchen MEMS
zu durchdringen und zu vermessen,
ohne sie öffnen zu müssen.
Denn Silizium ist im nahen Infrarotspektrum
oberhalb von Wellenlängen
von 1050 nm transparent.
Die auf Infrarot-Interferometern
basierende Schwingungsmesstechnologie
von Polytec misst
auf reales Schwingverhalten, liefert
repräsentative Ergebnisse und
bietet höchste Datenqualität aufgrund
der expliziten Trennung der
einzelnen Bauteilschichten (layer)
in verkapselten MEMS.
Der Prozessschritt der Verkapselung
von Mikrostrukturen und
MEMS kann zu zusätzlichen Belastungen
führen, welche die Performance
beeinflussen kann. Daher
ist eine umfassende Charakterisierung
der MEMS-Bausteine
im endgültigen, also eingekapselten
Zustand unabdingbar. Da
Silizium im nahen Infrarotspektrum
oberhalb von Wellenlängen
von 1050 nm transparent ist, eröffnet
die neue und patentierte, auf
Infrarotinterferometern basierende
Schwingungsmessung von Polytec
die Möglichkeit, eingekapselte
MEMS auf reales Schwingverhalten
zu messen und somit repräsentative
Messergebnisse zu liefern.
Diese brandneue, innovative Interferometer-Technologie
von Polytec
bietet höchste Datenqualität aufgrund
der expliziten Trennung der
einzelnen Bauteilschichten (layer)
in verkapselten MEMS.
Mit den Messdienstleistungen
bei Polytec können Kunden die
Technologie nutzen, auch wenn sie
kein eigenes Messsystem haben,
und experimentelle Modalanalysen,
Machbarkeitsstudien und
Beratung in sämtlichen Projektphasen
beauftragen.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 4-2020,
Seite 16
POLYTEC GmbH
info@polytec.de
www.polytec.com
30 meditronic-journal 1/2021
Qualitätssicherung
Qualitätssicherung bei der Herstellung von Medizinprodukten erleichtert
maXYmos TL ML von Kistler ist
das nach eigenen Angaben weltweit
erste FDA- und MDR-konforme
Prozessüberwachungssystem,
das den strengen Vorschriften
zur Qualitätssicherung
in der Medizintechnikindustrie
entspricht. Die neueste Variante
des bewährten maXYmos erfüllt
den Bedarf von Medizinprodukte-
Herstellern sowie Anlagen- und
Maschinenbauern im Umfeld der
Produktion von pharma zeutischen
und medizintechnischen Gütern
nach einem Überwachungssystem
für die 100-Prozent-Prüfung. Das
System kann für die Integration in
bestehende Qualitätsmanagement-
Systeme einfach qualifiziert
und validiert werden. Prozessüberwachungssysteme
gewinnen
für die Qualitätssicherung
im Bereich der automatisierten
Produktion von medizintechnischen
Produkten immer
mehr an Bedeutung. Medizinprodukte-Hersteller
müssen
sowohl ein Qualitätsmanagementsystem
nachweisen als
auch, dass ihr medizinisches
Produkt die Anforderungen
bezüglich Sicherheit und
Qualität erfüllt. Der Nachweis
der Qualitäts sicherung
muss unter anderem auch für
alle Maschinen, Werkzeuge sowie
den gesamten Fertigungsprozess
erbracht werden. Zudem müssen
Hersteller von Medizinprodukten
auch die Qualitätsmanagementsysteme
ihrer Zulieferer überprüfen.
Mit dem maXYmos TL ML können
diese Anforderungen erfüllt
werden. Das System visualisiert
Prozessverläufe und bietet dabei
umfangreiche Schnittstellen zur
Anbindung von Sensoren. Direkt in
die Fertigungslinie integriert, überwacht
und bewertet maXYmos die
Qualität eines Fertigungsschrittes
und damit des Produktes. Entsprechend
dieser Vorgabe entscheidet
das System bei jedem Werkstück
über gut und schlecht. Die in
maXYmos TL ML integrierten Funktionen
entsprechen den regulatorischen
Bestimmungen für Applikationen
in der medizintechnischen
Industrie.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 3-2020,
auf Seite 33
Kistler Instrumente AG
info@kistler.com
www.kistler.com
Best of 2020
Hochpräzise Prüfmaschine für Zahnimplantate und Abutments
plantaten experimentieren mit Beschichtungen
für eine bessere Befestigung und Einheilung im
Knochen. Hierzu werden Implantatkörper in künstlichen
Knochen eingeschraubt und auftretende
Drehmomente des selbstschneidenden Gewindes
überprüft. Die neue Maschine hat drei Aufnehmer
mit den Nenndrehmomenten 10 Nm,
5 Nm und 1 Nm, je mit einer Genauigkeit von
0,1, sodass sie Drehmomente von mindestens
0,02 Nm mit einem Fehler von 0,1 % messen
kann. Die drehmomenteinleitende Welle rotiert
mit einer Rundlaufgenauigkeit von unter einem
µm und bis zu 3000 U/min.
Durch geschliffene Führungsflächen wird eine
wiederholbare Positioniergenauigkeit erreicht,
die Koaxialität, Rundlauf und Planlauf zwischen
Drehmomenteinleitung und -messung von nur
wenigen µm garantiert. Eine Kraftabstützung
schützt vor Störeinflüssen. Die Maschine ist mit
der Software programmierbar, Tests können ausgewertet
und Berichte erstellt werden. TesT ist
als Kalibrierlabor und für Kalibrierung von Material-Prüfmaschinen
nach ISO 17025 zertifiziert.
Zur Prüfung von Zahnimplantaten und Abutments
hat TesT eine spezielle Torsionsprüfmaschine
entwickelt. Hersteller von Zahnim-
TesT GmbH
www.test-gmbh.com
meditronic-journal 1/2021
31
Qualitätssicherung
Von der Glasröhre zur anwendungsfertigen
Spritze
NeuroCheck ist Partner im pharmazeutischen Produktionsprozess
NeuroCheck GmbH
sales@neurocheck.com
www.neurocheck.de
In der Pharmaindustrie steht die
automatisierte Produktion unter
dem Aspekt höchster Qualität und
absoluter Sicherheit. Kleinste Fehler
bei der Herstellung können fatale
Folgen für den Patienten nach sich
ziehen. Hersteller von Glasspritzen
setzen deshalb auf den Einsatz von
NeuroCheck Kameraprüfsystemen,
die gleich mehrfach im Produktionszyklus
einer Spritze Anwendung
finden.
Fehlerhafte Spritzen sicher auszuschließen,
macht das Prüfen aller
Einzelteile bereits bei der Zuführung
in die Produktionsmaschine
unabdingbar. Dabei werden unterschiedliche
Varianten von Glaskörpern
und Kanülen oft auf derselben
Montagelinie zusammengeführt.
Der Hersteller ist damit in der Lage,
die unterschiedliche Nachfrage
seiner Kunden zu Kanülengröße
und Füllmenge flexibel zu bedienen.
Diese Flexibilität birgt allerdings
die Gefahr, nicht zueinander
gehörende Einzelteile zusammenzuführen.
Aus diesem Grund werden
ausnahmslos alle Einzelteile
einer 100 % Typkontrolle unterzogen.
Hohe Kamera auflösungen
stellen sicher, dass kleinste Unterschiede
bei der Größe der Kanülen
oder dimensionale Abweichungen
bei den Glaskörpern prozesssicher
erkannt und aussortiert werden.
Montagekontrolle
Neben der Typkontrolle, ist
die Montagekontrolle der Einzelteile
eine der Hauptaufgaben des
Prüfsystems. Korrekter Kanülenüberstand
und Einhaltung des
maximal erlaubten Montagewinkels
werden ebenso abgefragt, wie die
korrekte Dosierung des Klebers,
der dem Medizinprodukt seine Stabilität
verleiht.
Prüfen der Nadelspitzen
Der nächste Produktionsschritt
sieht das Prüfen der Nadelspitzen
vor. Deren Schliff ist ausschlaggebend
dafür, dass beim Patienten
eine möglichst schmerzfreie Injektion
vorgenommen werden kann.
An der Nadelspitze sind kleinste
Abweichungen im µm-Bereich
inakzeptabel.
Um sicherzustellen, dass durch
zahlreiche aufeinander folgende
Bearbeitungsschritte eine Beschädigung
der Spitzen ausbleibt, hat
NeuroCheck ein spezielles Prüfverfahren
entwickelt. Unabhängig
von der Ausrichtung der Kanülen
werden beschädigte Nadeln zuverlässig
erkannt. Ein Ausdrehen der
Kanülen in eine bestimmte Prüfposition
ist nicht notwendig. Das spart
wertvolle Produktionszeit und hält
die Prüfanwendung schlank.
Wie entsteht eine Glasspritze
und an welchen Stationen im Produktionsprozess
hilft NeuroCheck,
Qualität zu sichern?
Vermessung I
Glaskörperkontrolle auf Glasbruch/
Absplitterungen
Es gibt zahlreiche Formen und
Größen von Spritzen, je nach
32 meditronic-journal 1/2021
Qualitätssicherung
Anwendungsgebiet im medizinischen
Bereich. Zu Beginn des
Herstellungsprozesses einer Glasspritze
wird ein Glasröhrchen durch
Hitzeeinwirkung in seine Zielform
gebracht. Bereits hier prüft
Neuro Check Kontur und Größe des
Glaskörpers auf mögliche Beschädigungen;
das können beispielsweise
Glasbruch oder Absplitterungen
sein.
Nadellänge oder Kanülenschrägstand
zu gewähr leisten. Zur Montage
von Spritzen in Autoinjektoren
können zudem weitere Maße erhoben
werden.
Innovative Beleuchtungskonzepte
stellen Klebstoffe kontrastreich
dar. Das macht die Bewertung
des Kleber hügels und des Einlaufverhaltens
des Klebers selbst am
Kanülenrohr möglich.
Bewertung erfolgt mittels speziell
entwickelter Algorithmen, die eine
Erkennung von Defekten im Bereich
weniger Mikrometer ermöglichen.
Links: Ergebnis iO, rechts: Ergebnis
NiO, da die Nadelspitze beschädigt
ist
• Wurde die Nadel beim Aufsetzen
der Schutzkappe verbogen?
• Wurde die Schutzkappe beim
Aufsetzen von der Nadel durchstochen?
NeuroCheck erkennt zuverlässig
Abweichungen mit Hilfe der
optischen Kameraprüfung. So kann
beispielsweise die Verletzungsgefahr
durch eine fehlerhafte Schutzkappe
nahezu ausgeschlossen werden.
OCR-/Schrifterkennung
Links: Ergebnis iO, rechts: Ergebnis
NiO aufgrund von Absplitterungen
Die Prüfung erfolgt im Produktionsprozess
an sich bewegenden
Teilen „on-the-fly“ auf schnell
laufenden, mehrspurigen Produktionsanlagen.
Für eine optimale
Bildqualität arbeitet das Prüfsystem
auf Abbildungs- und Beleuchtungsseite
telezentrisch. Die direkte
Hinterleuchtung der Spritzen auf
der Montagelinie ist oft durch den
Werkstückträger erschwert. Deshalb
wurden Beleuchtungsvarianten mit
Prismen und Umlenkspiegeln entwickelt.
Dieses bewährte Konzept
wird individuell mit dem Maschinenbaupartner
abgestimmt und
ermöglicht auch bei beengtem
Bauraum einen telezentrischen
Beleuchtungsansatz. Das ist der
Schlüssel zu kontrastreichen, prozesssicher
auswert baren Bildern.
Anwesenheitskontrolle
Montage- und Kleberkontrolle zur
Einhaltung wichtiger Maße
Das Zusammenführen von
Glaskörper und Kanüle erfolgt im
automatisierten Klebevorgang.
NeuroCheck übernimmt anschließend
die optische Kleberkontrolle,
um die Einhaltung wichtiger
Maße, wie Gesamtlänge, freie
Links: Ergebnis iO, rechts: Ergebnis
NiO, da Kleberreste am Nadelschaft
vorhanden sind
Die wichtigsten Prüfkriterien hierbei
sind:
• Anwesenheit des Klebstoffes
• Form und Vollständigkeit des
Klebstoffauftrages
• Verschmutzungen in „verbotenen
Zonen“ der Spritze
• Möglicher Überlauf
des Klebstoffes
• Einlauftiefe
Vermessung II
Injektionsnadeln gibt es mit unterschiedlichsten
Spitzen, Längen und
Stärken. Für die Herstellung bedeutet
das eine Vielzahl von Varianten
und Eigenschaften, die während
des Produktionsprozesses mit
Neuro Check geprüft werden.
Optische Nadelspitzenkontrolle für
größtmögliche Sicherheit
Während der Montage können
Deformationen von Nadelspitze/
Nadelschaft oder Verunreinigungen
entstehen. Um derartige Mängel zu
erkennen und damit den Patienten
größtmögliche Sicherheit zu geben,
werden die Nadelspitzen ohne „Vor-
Orientierung“ aus mehreren Kameraperspektiven
hochauflösend auf
Länge, Durchmesser, Winkel und
Verschmutzungen geprüft. Die
Die Prüfung der Durchgängigkeit
der Nadel erfolgt ebenso optisch.
Eine Kamera wird senkrecht über
der Injektionsnadel positioniert und
bildet deren Durchgang ab. So wird
sichergestellt, dass die Nadel nicht
verstopft ist und der Wirkstoff in der
Spritze bei der Anwendung sauber
austreten kann.
Positions-/Konturprüfung
Schutzkappenkontrolle, um
Verletzungsgefahr auszuschließen
Eine Schutzkappe bietet nicht
nur der Nadelspitze Schutz, sie
schützt auch den Anwender vor
Verletzungen. Je nach Spritzentyp
sind Schutzkappen variantenreich
und sollen die Spritze bis zur
Anwendung steril halten.
Verschiedene Varianten bei
Schutzkappen für Injektionsnadeln
Folgende Prüfkriterien sind besonders
wichtig:
• Wurde der korrekte Schutzkappentyp
auf die Spritze aufgesetzt?
• Erfolgte die Kappenmontage
korrekt?
Verpackungskontrolle
von Medizinprodukten:
Schrifterkennung
Medizinische Produkte werden
am Ende des Produktionsprozesses
nach strengen, gesetzlichen Vorgaben
beschriftet. Eine nicht lesbare
Kennzeichnung kann für Patienten
und Hersteller gravierende
Folgen nach sich ziehen. Zudem
ist in diesem Produktionsstadium
Ausschuss aufgrund fehlerhafter
Markierungen besonders kostspielig.
Um Fehlbeschriftungen auszuschließen,
erfolgt die Kontrolle der
Kennzeichnungen per optischer
Kameraprüfung.
So wird verhindert, dass
• falsche Inhalte aufgebracht werden,
• dass das falsche Teil markiert
wird oder
• dass Markierungen aufgebracht
werden, die den weiteren Herstellungsprozess
nicht überstehen
(zum Beispiel Reinigung,
Sterilisation, Passivierung nach
der Markierung).
LOT-Nummer, Verfallsdatum und
weitere Pflichtangaben müssen gut
lesbar sein
meditronic-journal 1/2021
33
Qualitätssicherung
NeuroCheck
Schaltschrankfertigung
NeuroCheck Schaltschrank
aus Edelstahl für Reinraum-
Anwendungen
Die NeuroCheck Prüfsysteme
können in bereits vorhandene Anlagen
integriert werden, sind jedoch
auch als Stand-alone Komplettsysteme
im Schaltschrank verfügbar.
Hierbei werden die speziellen
Anforderungen des Produktionsumfeldes
immer berücksichtigt.
Neuro Check stimmt die erforderliche
Oberflächenbeschaffenheit
(z. B. Edelstahl für Reinraum-
Anwendungen), ausreichende Klimatisierung
und die Integration ins
Montage umfeld eng mit dem Kunden
ab.
Eine besondere Stärke ist das
langjährige Know-how unserer Mitarbeiter
und das Wissen um die
branchenspezifischen Anforderungen,
die jede Prüfanwendung
mit sich bringt. NeuroCheck setzt
auf Qualitätsstandards, die höchsten
Ansprüchen genügen.
Entwicklungsphasen
NeuroCheck begleitet seine Kunden
Schritt für Schritt durch alle Phasen
der Entwicklung einer leistungsfähigen
Bildverarbeitungslösung.
• Machbarkeitsuntersuchung
Zu Beginn eines Projekts steht die
Machbarkeitsuntersuchung mit entsprechenden
Produktmustern, um
die optimale Prüfmethode herauszuarbeiten.
Bereits hier werden
verschiedene Beleuchtungsvarianten
und Prüfansätze untersucht.
Auf Kundenwunsch können zudem
Anforderungen und örtliche Gegebenheiten
bei einem Besuch vor Ort
evaluiert werden.
• Erarbeitung der Prüflösung
Auf Basis der Ergebnisse aus der
Machbarkeitsuntersuchung erfolgt
die Erarbeitung der Prüflösung. Die
Integration des Aufbaus erfolgt in
enger Abstimmung mit der Planungsebene
der Kunden.
• Engineering
Hoch qualifizierte Ingenieure entwickeln
komplette Prüfsysteme
für die Produktionsprozesse. Das
Anwendungspotential erstreckt sich
dabei auf die gesamte Bandbreite
industrieller Sichtprüfaufgaben. Die
Basis bilden durchgängig integrierte
Konzepte, die ein reibungsloses
Zusammenspiel von Beleuchtung,
Optik, Kamera und Auswertungssoftware
garantieren.
• Inbetriebnahme
Bevor eine Prüflösung an der Produktionsmaschine
in Betrieb geht,
stellen Service-Mitarbeiter Kameras
und Beleuchtungen ein, führen
Kalibrierungen aus und etablieren
den Handshake zur SPS. Kurzum:
Das System wird „fit gemacht“ für
den Serienbetrieb der Anlage.
• Automatischer Prüfbetrieb
Während des Produktionsprozesses
läuft die erstellte Prüflösung vollautomatisch
ab. Am System-Monitor
werden Status und Ergebnisse
visualisiert. Die Ablaufsteuerung
erfolgt über eine SPS bzw. einen
Leitrechner.
• Kundenservice
Vor, während und nach der Projektierung
unterstützt NeuroCheck
Kunden mit technischem und applikationsbezogenem
Support: Dazu
gehört die Produktionsbegleitung
beim Anlaufbetrieb ebenso wie
Typerweiterungen und Anpassungen
je nach Bedarf. ◄
Umstieg in die 3D-Mikroskopie
Das sinaSCOPE der solectrix GmbH
bietet erstmals die Möglichkeit, die
Vorteile digitaler 3D-Mikroskopie
zu nutzen - ohne den vorhandenen
Mikroskop-Analogbestand ausmustern
zu müssen. Von Solectrix
entwickelte 4K-Farb-Kameraköpfe
werden dafür gegen die Okulare
des Mikroskops ausgetauscht.
Die mit den beiden Kameras aufgenommenen
Bilddaten werden
in der Solectrix-eigenen Bildverarbeitungskette,
latenzfrei und mit
höchster Bildqualität verrechnet
Die drei sinaSCOPE-Produktlinien
Basic
Professional
Compact
und auf einem eigenen autostereoskopischen
3D-Monitor (ohne Brille
nutzbar) dargestellt. (vgl. Produktlinie
„Compact“ - Digitales Kamera-
Monitor-System mit autostereoskopischem
15,6“-3D-Monitor
und integrierter Verarbeitungseinheit)
Anwender von sina-
SCOPE prof itieren
von einem uneingeschränkten
Bearbeitungsund
Betrachtungsbereich
und ergonomischem
Arbeiten; der Kopf bleibt
frei beweglich. So ist
ermüdungsfreies Arbeiten
über einen längeren Zeitraum
möglich, Konzentrationsschwäche
wird vorgebeugt.
Durch die Digitalisierung
des 3D-Bildes sind ideale
Speichermöglichkeiten vorhanden.
Zudem sind vielfältige Autokorrektur-
und automatisierte Auswertungsmodi
in das dieser Art aufgerüstete
3D-Mikroskopie system
über entsprechende Schnittstellen
implementierbar. Mit den neuen
Kameraköpfen mit 4K-UHD-Auflösung,
hochempfindlichen Sony
11-mm Sensoren und einer Bildrate
von bis zu 30 Bildern pro Sekunde,
gehen die Experten für Hochleistungs-Bildverarbeitung
der
solectrix GmbH konsequent den
nächsten Schritt, um den Anwendern
den Ein- und Umstieg in die
3D-Digitalmikroskopie so einfach
wie möglich zu machen.
Solectrix GmbH
www.solectrix.de
4K C-Mount-HQ-Kameraset, integrierte Steuereinheit für 3D-Monitore
4K C-Mount-HQ-Kameraset, integrierte Verarbeitungseinheit für 3D- Monitore
4K C-Mount-HQ-Kameraset, Komplettsystem mit autostereoskopischem
15,6"-3D-Monitor und integrierter Verarbeitungseinheit
34 meditronic-journal 1/2021
Qualitätssicherung
Allrounder für das Testen
Die Firma cms electronics entwickelte eine vollautomatische und flexible Prüfplattform für Elektronikbaugruppen.
cms electronics
www.cms-electronics.com
Als EMS-Dienstleister bietet cms
electronics nicht nur die klassische
SMD-Baugruppenfertigung, sondern
auch zahlreiche End-of-Line-
Testkonzepte (EOL) mit teils hohem
Automatisierungsgrad. Diese Konzepte
beinhalten aufwändige Messund
Handling-Systeme zur Bewältigung
sämtlicher Aufgabenstellungen
der elektronischen Bauteilmessung
und Prüfung. Hierzu gehören auch
optische Vermessungsauf gaben
bzw. das Verpackungs-Handling.
In der Vergangenheit
wurden meist EOL-Konzepte produktspezifisch
für unterschiedliche
Stückzahlen je nach Produktlebenszyklus
ausgearbeitet und bereitgestellt,
beginnend bei Kleinserien mit
hohem Bedienereinfluss bis hin zu
vollautomatisierten Lösungen in der
höchsten und kostenintensivsten
Ausbaustufe für Großserien bis ca.
15 Mio. Stück pro Jahr.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile solcher maßgeschneiderten
Produktionsanlagen,
die mit hoher Verfügbarkeit
perfekt an die Stückzahlanforderungen
angepasst sind, werden
durch deren Nachteile, wie geringe
bis nicht vorhandene Flexibilität in
Bezug auf Produkttypen und Varianten,
hohen Anschaffungskosten
und mögliche geringe Auslastung
im Produktlebenszyklus gemindert.
Sie sind bei Produkteinführung bzw.
Wachstum und somit steigenden
Produktionsmengen als auch bei
Marktsättigung und damit auch
bei sinkenden Produktionsmengen
als „Staubfänger“ in der Produktionshalle
zu betrachten – derartige
Konzepte haben somit durch die
geringe Auslastung einen hohen
Anteil an Stehzeit.
Die Prüfplattform Ecoflex
Um im stetigen und sich immer
schneller verändernden Markt
weiter hin konkurrenzfähig und krisensicher
zu bleiben, wurde von
cms electronics eine äußerst flexible
und produktunabhängige Prüfplattform
namens Ecoflex entwickelt. Der
Fokus wurde auf möglichst geringe
Initialkosten je Produkt bei gleichzeitiger
Bereitstellung eines effizienten,
flexiblen und zugleich taktzeitgetriebenen
Prozesses gelegt.
Das Konzept beruht auf der Verwendung
von produktspezifischen,
schnell auswechselbaren Toolkits
(Rüstsätzen) und der Implementierung
von 3D-Werkstück trägern.
Durch die Verwendung dieser
3D-Werkstückträgern als Rundtischnest
kann innerhalb eines Toolkits
jede Form und Größe von bis zu
3 grundverschiedenen Produkten
durch unterschiedliche Arbeits- und
Bearbeitungsebenen abgearbeitet
werden. Ohne Rüstvorgang ist es
nun innerhalb eines Toolkits möglich,
die Anlage für drei verschiedene
Produkte zu betreiben und
diese sind gleichzeitig effizient und
mit kurzen Taktzeiten abzuarbeiten.
Der Markt im Umschwung:
LED-Applikationen auf dem
Vormarsch
Ein Schwerpunkt für cms electronics
im breitgefächerten Spektrum
der Fertigung und Prüfung
von elektronischen Baugruppen
sind Anwendungen in der Aktuatorik
und bei Beleuchtungen im Automotive-Sektor.
Mittlerweile ist die LED-Technologie
aus diesem Segment nicht mehr
wegzudenken. War diese Technologie
vor Jahren noch ausschließ-
meditronic-journal 1/2021
35
Qualitätssicherung
lich in Oberklasse-Fahrzeugen zu
finden, haben sich in den vergangenen
Jahren die Anwendungen
weiter entwickelt und man fand Möglichkeiten,
die LED-Technologie
kostengünstiger einsetzen zu können.
Somit ist der Bedarf im Mittelklasse-
und Kleinwagen-Segment
deutlich gestiegen. Auch werden
sämtliche Beleuchtungsapplikationen
unabhängig vom Antriebskonzept
eines Fahrzeuges weiterentwickelt,
wodurch sich in Zukunft
auch bei einem Umschwung auf
alternative Antriebe eine Änderung
in den Absatzmärkten kaum
bemerkbar machen dürfte. Diese
Entwicklungen stehen unter sehr
hohem Kosten- und Effizienzdruck
und stellen zusammengefasst folgende
Anforderungen:
• Marktforderung in Richtung Losgröße
1 bei gewünschtem Automatisierungsgrad
von 100%
• Kostenersparnis durch die Notwendigkeit
zur Verarbeitung eines
breiten LED-Spektrums (spezielle
Anforderungen an die Mess- und
Prüfsysteme)
• Einführung von Produktplattformen
(durch eine möglichst kleine
Anzahl an Unterelementen soll
eine möglichst große Anzahl an
Produkttypen gefertigt werden)
• rasche Inbetriebnahmephasen
und kürzere Produktlebenszeiten
Um in Zukunft weiterhin wertschöpfend
und konkurrenzfähig
bestehen zu können, sind effizientere
und kostengünstige Ansätze zur
Bewältigung der geforderten Prüfaufgaben
notwendig. Mit dem neuentstandenen
Konzept der Ecoflex
wurde von cms electronics eine innovative
Prüfplattform geschaffen, mit
der die Abarbeitung von Produkten
mit den gestellten Anforderungen
bestmöglich umsetzbar wird.
Den Herausforderungen
gewachsen
Bei der Realisierung dieser Prüfplattform
musste sich das Entwicklungsteam
der cms electronics mehreren
Herausforderungen und Risiken
stellen. Die größte Herausforderung
war der Umstand, dass erst
ein Prüfprozess entwickelt werden
musste, der ein möglichst breites
Feld an zum Teil unbekannten
zukünftigen Kundenanforderungen
abdecken kann. Die Entwicklung des
Systems musste in einem Zeitraum
von ca. fünf Monaten erfolgen, da
bei momentanen Vorlaufzeiten von
ein bis zwei Jahren bis zur Serienproduktion
ein Einstieg in ein laufendes
Kundenprojekt sonst nicht
möglich gewesen wäre.
Die Entwicklungskosten von
rund einer halben Million Euro werden
von cms electronics getragen,
da sämtliche Anschaffungskosten
der Anlage nicht projektspezifisch
umgelegt werden können. Alles in
der Hoffnung, dass das Konzept von
den Kunden angenommen werden
wird. Die Entwicklung eines Systems,
welches gleichermaßen den Anforderungen
hinsichtlich hohen Durchsatzes
und gleichzeitig hoher Flexibilität
gerecht werden soll, stellte
sich als äußerst anspruchsvoll dar.
Die technischen Herausforderungen:
Produktträger (Trays)
Durch die gleichzeitige Nutzung
von tiefgezogenem Kunststoffmaterial
als Umlaufverpackung und
als Produktträger in der Prüfplattform
ist es notwendig, die auftretenden
Toleranzen und Abweichungen
ausgleichen zu können. Diese teils
großen Toleranzsprünge entstehen
einerseits im Herstellungsprozess
selbst und andererseits durch
äußere Einflüsse auf die Umlaufverpackung
während des Transportes
und der Lagerung (Temperaturzyklen,
Materialmüdigkeit etc.).
Um diese Einflüsse so gering
wie möglich zu halten, wurden nur
bestimmte Kontaktpunkte im Tray
zur Zentrierung und zum Handling
herangezogen (Bereiche mit definierten,
maßhaltigen Oberflächen
und Kanten). Der restliche Umriss
wurde so weit wie möglich uneingeschränkt
belassen, um die Kosten
der Umlaufverpackung nicht zu
erhöhen.
Verpackungsvarianten,
Datenverarbeitung und
Prozessverriegelung
Da die Produktträger als Umlaufverpackung
genutzt und typenfein
unterschieden werden müssen, ist
es notwendig, die unterschiedlichen
Verpackungsvarianten automatisch
zu erkennen und zuordnen zu können.
Für das Anlagenkonzept wurden
dazu Artikelgruppen und eigene
Labels für die Verpackung generiert.
Diese werden von der Anlage
gegengelesen, schnellstmöglich an
das MES (Manufacturing Execution
System) weitergegeben, geprüft und
verarbeitet. Gibt es keine Übereinstimmung,
wird der Tray durch die
miteingeführte Prozessverriegelung
automatisch ausgeschleust.
Erreichbare Taktzeit,
3D-Werkstückträger
Aus Vorgabezeit wurden drei
Sekunden je Produkt als Output
des Gesamtkonzeptes spezifiziert,
unabhängig vom Produkttyp, Bauform
und Größe.
Zur Erreichung dieser Taktzeit
sind ausgeklügelte und überlagerte
Handling-Prozesse bzw. parallele
Abarbeitungsschritte erforderlich.
Je nach Toolkit werden die Anzahl
der parallel abzuarbeitenden Produkte
je nach erforderlicher Messund
Prüfzeit aufeinander abgestimmt.
Dies konnte durch die Entwicklung
und Verwendung von 3D-
Werkstückträgern erreicht werden.
Durch unterschiedliche Bearbeitungsebenen
und den damit verbundenen
Niveauunterschieden können
diese Werkstückträger stückzahlunabhängig
und je nach Produkt
ausgelegt werden.
Universalmesssystem
Aufgrund der parallelen Abarbeitung
innerhalb jeder Mess- und
Kontaktierstation auf der Prüfplattform
musste sichergestellt werden,
dass die Einflüsse innerhalb
des Messsystems auf ein Minimum
reduziert werden. Im Vordergrund
stand hier ein neuentwickeltes
flexibles Master-Slave-System,
in dem ein Leitmesssystem drei
untergeordnete Messsysteme für
die jeweiligen Messaufgaben (ICT,
FCT/FEASA-LED-Test, Flashing/
Programming) parallel steuern und
auswerten kann.
Aufgrund der begrenzten Bauform
der Adapter wurde die maximale
Anzahl an Kontaktpunkten je Adapter
mit 800 Messpunkten begrenzt.
Mit herkömmlicher Kabelkonfektionierung
hätten die jeweiligen Kabelstränge
die maximale Größe der
Durchführungen und Schnittstellen
überschritten, womit die Anfertigung
spezieller, einzeln geschirmter
Kabelsätze notwendig war.
Für das Messsystem wurde zur
Erfüllung der Messaufgaben eines
Dreifach-Toolkits ein Adapterkonzept
entworfen, das auch innerhalb des
Toolkits für drei Produkte ohne Rüstvorgang
Verwendung finden kann.
Einschränkungen der
Bauform und Größe der
Produkte
Für das Produkt-Handling innerhalb
der Prüfplattform mussten Kompromisse
in Bezug auf den auszulegenden
Bereich und die Größe
des Toolkit-Nestes getroffen werden.
Innerhalb der festgelegten
Fläche von 300 x 300 mm liegt
der Verarbeitungsbereich von jeglichen
Produkten, womit jeder Prozess-Teilschritt
auch definiert wird.
Der einzulesende Bildbereich ist
für die Barcode-Reader begrenzt,
Abhilfe dafür wurde mittels verfahrbarer
Lagerung des Readers
geschafft. Für etwaige Lasermarkierungsaufgaben
wurde auch ein
spezielles CO 2 -Lasersystem eingebunden.
36 meditronic-journal 1/2021
Qualitätssicherung
Innovationen am laufenden
Band
Die neue Ecoflex-Prüfplattform
zeichnet sich durch folgende Eigenschaften
aus:
• Kostenersparnis und Steigerung
der Effizienz und Nachhaltigkeit
durch die Einführung bzw. gleichzeitige
Verwendung der Umlaufverpackung
(den sogenannten Trays
bzw. Blister) als Werkstückträger
innerhalb der Anlage
• Kombinierbarkeit von bis zu drei
verschiedenen Produkten innerhalb
eines Toolkits, d.h.: inner-
halb der drei Produkte ist kein
Umrüstvorgang notwendig und
somit niedrigste Initialkosten und
Verringerung der Stillstandzeiten,
verursacht durch Umrüstvorgänge
• Entwicklung eines Standalone-
Messsystems zur Bewältigung
sämtlicher elektronischer Messund
Prüfaufgaben für ein breites
Produktspektrum: ein zentrales
Messsystem, gepaart mit
einheitlichen Schnittstellen zu
den jeweiligen unterschiedlichen
Messadaptern
• Bereitstellung und Entwicklung
eines optischen Prüfverfahrens
für verschiedenste Prüfkriterien
und Vermessungsaufgaben wie
beispielsweise Taumelkreisprüfungen,
detektieren von beschädigen
Bauteilen und beschädigten LEDs
durch Bildvergleich etc. inklusive
Dateneinbindung ins MES
• parallele statt sequentielle Abarbeitungsfolge
und die Verwendung
von State-of-the-Art-Handling-Systemen
im Prozess zur
Erreichung niedriger Taktzeiten
Die Umsetzung –
Teamwork ist gefragt
Das gesamte Grund-, Prozessund
Messkonzept wurde durch
die technische Projektleitung, dem
Bereich Process Engineering und
Development bei cms electronics
entwickelt. Für die Umsetzung der
mechanischen Realisierung wurde
ein österreichischer Anlagenbauer
beauftragt. Der langjähriger Partner
von cms electronics konnte für
sämtliche kritischen Anforderungen
aus dem Lastenheft eine technische
Lösung finden und das Anlagenkonzept
wurde in Rekordzeit von
nur drei Monaten realisiert.
Ein Ausblick
Durch die erfolgreiche Umsetzung
der neuen Ecoflex-Prüfplattform
konnten bereits jetzt in bestehenden
Kundenprojekten erhöhte Liefertreue
und vom Kunden gewünschte Erhöhungen
der Liefer mengen umgesetzt
und sichergestellt werden. Für steigende
Produktionsmengen und weitere
Neuprojektumsetzungen sind
in Zukunft auch Folgeanlagen bzw.
Weiterentwicklungen auf der erarbeiteten
Basis in Planung.
Aufgrund der positiven Entwicklungen
und den nun verfügbaren
und freien Kapazitäten durch den
Einsatz des innovativen Ecoflex-
Anlagenkonzeptes konnten bereits
Folgeprojekte für OEM-Endkunden
wie beispielsweise Porsche,
Mercedes und Nissan gewonnen
werden, was nur durch den neu
gewonnenen Wettbewerbsvorteil
– niedrigste Taktzeit bei gleichzeitig
geringen Initialkosten – möglich
war. ◄
Präzision in jeder Form - Messtechnik für die Pharmazie und Medizintechnik
Seit 60 Jahren entwickelt, fertigt
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meditronic-journal 1/2021
37
Sensoren
Unempfindlich gegen Feuchtigkeit
Differenzdrucksensoren nach thermischem Massendurchflussprinzip
Differenzdrucksensoren der Reihe LDE von First Sensor kommen
beispielweise in den mobilen Spirometern „Spirostik Blue“ von Geratherm
Respiratory zum Einsatz. Alle Bilder: First Sensor
Spirometer und Beatmungsgeräte
verwenden durchflussbasierte
Differenzdrucksensoren. Doch die
feuchte Atemluft von Patienten kann
deren Funktion beeinträchtigen.
Weniger empfindlich sind Sensoren
mit kleinen, in den Chip integrierten
Strömungskanälen und einem hohen
Strömungswiderstand, wie Tests
belegen. Durchflussbasierte Differenzdrucksensoren
ermitteln Druckdifferenzen,
die Gasströmungen in
Strömungskanälen verursachen.
Autor: Michael Sammüller,
Product Manager
First Sensor
www.first-sensor.com/de
Ein Beispiel aus der Medizintechnik
ist die Bestimmung des Atemflusses
von Patienten. So nutzen
Spirometer solche Sensoren, um
das Atemvolumen zu messen und
den Luftvolumenstrom zu erfassen.
Durchflussbasiert
Bei der durchflussbasierten Differenzdruckmessung
wird der Sensor
in einem Nebenzweig (Bypass)
der Hauptströmungsleitung platziert.
Dort misst er den Druckabfall Δp =
p1 – p2 über einem Strömungselement.
Die Differenz ist ein Maß für
den Volumendurchfluss durch die
Hauptleitung. Auf diese Weise lassen
sich präzise und kostengünstig
Differenzdrücke von wenigen Millibar
erfassen.
Für dieses Messverfahren eignen
sich vor allem Sensoren mit
einem hohen pneumatischen Widerstand
von >10 bis >100 kPa/(ml/s).
Sie benötigen eine viel geringere
Bypass-Strömung für die Druckmessung.
Dadurch beeinflussen solche
Komponenten die Hauptströmung
deutlich weniger als Sensoren mit
einem niedrigen pneumatischen
Widerstand. Sie ermitteln den Differenzdruck
Δp anhand einer Gasströmung,
die durch einen Strömungskanal
im Sensor-Chip fließt. Dabei
kommt das Prinzip der thermischen
Massendurchfluss-Messung auf
MEMS-Ebene (Micro-Electrical
Mechanical System) zum Einsatz.
Probleme mit der
Feuchtigkeit
Allerdings ist bei durchflussbasierten
Differenzdrucksensoren
folgender Punkt zu beachten: Bei
Anwendungen wie der Messung
des Atemflusses enthält das Gas
eine beträchtliche Menge Feuchtigkeit.
Denn der Patient atmet feuchte
Luft aus, die meist wärmer ist als
die Umgebung. Daher kann es zu
Kondensation kommen.
Dieser Effekt tritt im Hauptströmungskanal,
in den Verbindungsleitungen
zum Sensor und möglicherweise
sogar im Sensor auf und kann
die pneumatischen Eigenschaften
des Mess-Systems verändern. Im
schlimmsten Fall setzt es dem Sensor
zu und er fällt aus. Wie hoch die
Gefahr ist, hängt stark vom Strömungswiderstand
ab, also der pneumatischen
Impedanz des Sensors.
Vier Testkandidaten
Um das Verhalten von durchflussbasierten
Differenzdrucksensoren
bei Feuchtigkeit zu ermitteln,
hat First Sensor Tests mit
vier Δp-Sensoren mit unterschiedlichen
pneumatischen Widerständen
durchgeführt. Zwei stammten vom
Unternehmen selbst, zwei Sensormodelle
(Sensor 1-1 und 2-1) anderer
Hersteller wurden zum Vergleich
herangezogen:
• Sensor LDES250UF6S mit einem
Druckmessbereich von 0…250 Pa
und einem pneumatischen Widerstand
von ~80 kPa/(ml/s) und
• Sensor LDES050UF6S mit 0…50
Pa und ~30 kPa/(ml/s).
• Sensor 1-1 mit einem Druckmessbereich
von -20…+500 Pa
und einem pneumatischen Widerstand
von ~300 Pa/(ml/s) sowie
• Sensor 2-1 mit 0…±20 Pa und
~15 kPa/(ml/s).
Alle Sensoren waren beim Test
parallel angeschlossen und somit
denselben Differenzdrücken und
Testbedingungen ausgesetzt.
Test 1: Gleiche Bedingungen
für alle Sensoren.
Beim ersten Testlauf wurden
alle vier Sensoren mit Kunststoffschläuchen
von 10 cm Länge und
1/8 Zoll Durchmesser mit einem
Typische Anordnung für die Durchflussmessung nach dem
Differenzdruckverfahren
Der Versuchsaufbau, mit dem sich das Verhalten von durchflussbasierten
Drucksensoren in feuchter Luft ermitteln lässt.
38 meditronic-journal 1/2021
Sensoren
Bei Test 1 zeigten sich bereits nach etwa 10 Sekunden Wasseransammlungen
beim Sensor eines anderen Herstellers mit geringem Strömungswiderstand
Testvolumen verbunden, in dem
eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent
herrschte. Als Strömungswiderstand
diente ein 5 cm langer
Kunststoffschlauch mit einem
Innendurchmesser von 1/16 Inch
(1,6 mm). Der Druck im Testvolumen
entsprach dem der Umgebung.
Der Differenzdruck Δp lag bei etwa
230 Pa. Er wurde von einem membranbasierten
Differenzdrucksensor
überwacht.
Bereits nach 30 Sekunden zeigten
sich erste Kondensationsspuren im
Inneren des Verbindungsschlauchs
zum Sensor 2-1. Dieser wies den
geringsten pneumatischen Widerstand
der Testkandidaten auf. Nach
einer Minute fiel bei diesem Sensor
das Ausgangssignal stark ab. Nach
weiteren 60 Sekunden war außerdem
eine starke Reduzierung der
Ausgangsspannung zu beobachten,
von ~120 mV bis auf ~0 mV.
Die Ursache war die Verstopfung
des Verbindungsschlauchs mit Kondenswasser.
Das wiederum führte
zu einem plötzlichen Anstieg der
Temperatur im Testvolumen und
einer kurzen Druckspitze, bis die
Regelung des Gebläses wieder
einen konstanten Differenzdruck
Δp herstellte. Auch beim Sensor
1-1 fiel nach etwa vier Minuten die
Ausgangsspannung auf den Wert 0,
ebenfalls bedingt durch Kondenswasser
im Verbindungsschlauch.
Zum Vergleich
Bei den beiden LDE-Sensoren
kam es nicht zu einer Wasseransammlung
am Anschluss zum
Testvolumen. Außerdem trat während
des gesamten Testlaufs von
55 Minuten keine Kondensation in
den Verbindungsschläuchen auf.
Der Sensor LDES250UF6S zeigte
während des gesamten Tests ein
gleichbleibendes Ausgangssignal,
meditronic-journal 1/2021
entsprechend der kalibrierten Messgenauigkeit.
Das Ausgangssignal
des LDES050UF6S-Sensors war
gesättigt, weil der beim Test verwendete
Differenzdruck Δp über
dessen Messbereich von 50 Pa lag.
Test 2: Handicap für
LDE-Sensoren
Beim zweiten Versuch wurden
die LDE-Sensoren „benachteiligt“:
Der Innendurchmesser des Verbindungsschlauchs
zum Sensor 1-1 war
nun mit 1/4 Inch (6,4 mm) doppelt
so groß. Dadurch konnte der Sensor
mehr Kondenswasser aufnehmen.
Bei den LDE-Sensoren lag der
Durchmesser unverändert bei 1/8
Inch. Allerdings kürzten die Testfachleute
die Schlauchlänge von 10 cm
auf 3 cm. Dadurch lagen die LDE-
Sensoren näher am Testvolumen.
Wie erwartet funktionierte Sensor
1-1 beim zweiten Test länger. Erst
nach etwa 60 Minuten verstopften
Wasseransammlungen den Verbindungsschlauch,
was zu einem
starken Abfall des Ausgangssignals
führte. Doch bereits nach 20 beziehungsweise
40 Minuten war bei konstantem
Differenzdruck Δp der Versuchsanordnung
kurzzeitig ein Abfall
des Ausgangssignals zu beobachten.
Der Grund war, dass Kondenswasser
den Verbindungsschlauchs
beziehungsweise die inneren Strömungskanäle
verengte.
Da der Sensor kontinuierlich
von Luft durchströmt wird, löst
diese Strömung geringere Wasseransammlungen
teilweise wieder auf.
Das ist auch der Grund, warum der
Signalwert kurzfristig sinkt und das
Ausgangssignals anschließend wieder
den vollen Signalwert erreicht -
etwa 2 V bei einem Differenzdruck
Δp ≈ 230 Pa. Wie schon im ersten
Test zeigten beide LDE-Sensoren
auch beim zweistündigen Testlauf
mit dem gekürztem Verbindungsschlauch
keine Anzeichen einer
Verstopfung oder Verschlechterung
des Signals.
Bewertung der Ergebnisse
Beide Testreihen machen deutlich,
wie wichtig ein hoher Strömungswiderstand
bei durchflussbasierten
Differenzdrucksensoren ist, wenn
diese in Systemen zur Messung
warmer und feuchter Luft eingesetzt
werden. Dazu gehören neben
Spirometern auch Systeme für die
Beatmung und Anästhesie, außerdem
Schlafapnoe-Therapiegeräte.
Ein hoher Strömungswiderstand
reduziert die Menge feuchter Luft,
die durch den Sensor und seine
Verbindungsschläuche fließt und
damit auch die Menge an Feuchtigkeit,
die überhaupt kondensieren
und möglicherweise die Strömungsleitungen
verstopfen könnte.
Je weniger Luftströmung ein durchflussbasierter
Drucksensor für seine
Messungen benötigt, desto besser
ist grundsätzlich sein Verhalten
und seine Beständigkeit gegenüber
feuchter Luft. Ist der pneumatische
Widerstand niedrig, fließen
größere Mengen Luft durch
den Sensor und die Verbindungsschläuche.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit
sind die Schläuche daher anfällig
für Kondensation. Außerdem
können Wasseransammlungen an
den Verbindungsstellen zu einer
Verstopfung und zum Ausfall der
Sensoren führen.
Wassertropfen
Weiterhin ließen sich bei den
Untersuchungen auch an den Wänden
des Testvolumens größere Wassertropfen
beobachten, die aus der
Hauptströmung kondensierten. Auch
diese Tropfen können Verbindungsschläuchen
zusetzen. Das ist etwa
dann der Fall, wenn sich die Tropfen
unter dem Einfluss der Schwerkraft
oder einer Oberflächenspannung
verbinden und verschieben.
Auch wenn dies bei der Testreihe
nicht beobachtet wurde, kann dieser
Effekt jeden Sensor betreffen, unabhängig
von seinem Strömungswiderstand.
Die Entwickler von Messgeräten
und medizinischen Systemen
sollten daher diesen Faktor berücksichtigen
und eine Eignungsüberprüfung
der Sensoren nach oben
genanntem Beispiel durchführen
sowie Vorkehrungen treffen, dass
keine Kondensation auftritt. ◄
Die Ergebnisse der ersten Tests von vier durchflussbasierten
Differenzdrucksensoren: Bei den Sensoren 1-1 und 2-1 ist ein Abfall der
Ausgangssignale festzustellen, bedingt durch Kondenswasser. Bei den
beiden Sensoren von First Sensor traten keine Probleme auf.
39
Sensoren
Sichere Sauerstoffmessungen nach dem
paramagnetischen Prinzip
Ein solides und hochgenaues Verfahren für anspruchsvolle Anwendungen
Messprinzip
Bild 1: Der paramagnetische OXYPA-Sensor. Vorn rechts befinden sich die Gasanschlüsse des Sensors, während hinten
rechts der Anschluss zur Regelung und Rückstellung des Ausgangssignals angebracht ist
Das grundlegende Messprinzip
eines paramagnetischen Sauerstoffsensors
basiert auf der Tatsache,
dass Sauerstoff paramagnetisch
ist und über eine im Vergleich mit
anderen Gasen sehr hohe magnetische
Suszeptibilität verfügt. Andere
Gase (N 2 , CO x , C x H y , H 2 , H 2 O) sind
eher diamagnetisch als paramagnetisch.
Die hohe magnetische
Suszeptibilität von Sauerstoff stellt
sicher, dass das Ausgangs signal
eines paramagnetischen Sauerstoffsensors
nicht durch andere in
der Nähe befindliche Gase beeinflusst
wird. Beispielsweise ist die
magnetische Massensuszeptibilität
(X mass ) von Sauerstoff (positiver
X-Wert) mehr als 500-mal höher
als jene von Stickstoff (negativer
X-Wert = diamagnetisch).
Pewatron
www.pewatron.com
Sauerstoffmessungen gehören zu
den wichtigsten Regel parametern
in zahlreichen kritischen Anwendungen,
beispielsweise wenn
sichergestellt sein muss, dass bei
medizinischen Behandlungen oder
bei der Abgasanalyse in Verbrennungsprozessen
die richtige Menge
an Sauerstoff zugeführt wird. Für
die Bestimmung der Sauerstoffkonzentration
in einer Gasprobe
kommen verschiedene Technologien
infrage. Bei vielen von ihnen
bestehen jedoch Einschränkungen,
wie eine unzureichende Wiederholgenauigkeit
oder eine große Drift des
Ausgangssignals sowie Querempfindlichkeiten
mit anderen Gasen.
Die im Zeitverlauf niedrige Drift
des Ausgangssignals ist beispielsweise
sehr wichtig für aktive Brandschutzsysteme,
bei denen der Sauerstoffgehalt
im Raum typischerweise
auf 12 – 16 % O 2 abgesenkt
wird, wenn ein potenzielles Risiko
besteht, dass die Kombination aus
brennbaren Gasen, Zündquellen und
ausreichend hohen Sauerstoffkonzentrationen
(das Explosionsdreieck)
zu einem Brand führen kann.
Durch die Senkung des Sauerstoffgehalts
ist die Gefahr eines Brandes
(in Serverräumen, Windkraftanlagen,
Lagerräumen etc.) zwar niedrig,
gleichzeitig arbeiten in diesem
Umfeld aber oft Menschen. Deshalb
gilt es, das Brandrisiko und
die Gefahr einer Beeinträchtigung
durch einen niedrigen Sauerstoffgehalt
im Arbeitsumfeld gegeneinander
abzuwägen. Das empfindliche
Gleichgewicht lässt sich am besten
mit einem hochgenauen Sauerstoffsensor
mit sehr niedriger Signaldrift
überwachen.
Der paramagnetische
Sauerstoffsensor
In diesem Artikel wird ein solcher
Sensor beschrieben: der paramagnetische
OXYPA-Sauerstoffsensor.
Dieser zeichnet sich durch eine
äußerst niedrige Signaldrift, eine
sehr gute Signalwiederholbarkeit
sowie die Vermeidung von Querbeeinflussungen
auf andere Gase aus.
Zunächst wird das Prinzip der paramagnetischen
Sauerstoffmessung
detailliert erklärt. Danach wird das
OXYPA-Produkt näher beschrieben.
Die magnetische
Suszeptibilität
gibt an, ob ein Material von einem
Magnetfeld angezogen oder von ihm
abgestoßen wird. Paramagnetische
Materialien richten sich zum Magnetfeld
aus und werden von Bereichen
mit höherer Feldstärke angezogen.
Diamagnetische Materialien werden
von Magnetfeldern abgestoßen und
bewegen sich immer in Richtung
der niedrigeren Feldstärke. Neben
dem anliegenden Magnetfeld bildet
auch das Material selbst ein eigenes
Magnetfeld.
Angewandte Messprinzipien
Das paramagnetische Prinzip
lässt sich auf vielfache Weise zur
Sauerstoffdetektion einsetzen.
Grundlage ist jedoch immer, dass
die Sauerstoffmoleküle zu größeren
Magnetfeldern hingezogen werden.
Im Markt dominieren hauptsächlich
folgende drei Messprinzipien:
1) Messung von Veränderungen
des „magnetischen Windes“ mittels
Durchflussmessung
40 meditronic-journal 1/2021
Sensoren
2) Messung von Druckveränderungen
auf Basis eines variablen
(ein-aus) Magnetfelds
3) Last- oder Kraftmessung mithilfe
eines diamagnetischen Bezugspunkts
Unabhängig vom Messprinzip sind
alle paramagnetischen Sauerstoffsensoren
hochkomplizierte elektromechanische
Mikrosysteme, deren
Produktion und Prüfung umfangreiche
Kompetenzen erfordern.
Die hohe Leistungsfähigkeit des
Endprodukts rechtfertigt jedoch
diese hohen Anforderungen. Der
paramagnetische OXYPA-Sensor
(Bild 1) funktioniert nach dem dritten
Messprinzip (Partialdruckmessung
mit einer drehbaren Glashantel)
und wird im nächsten Abschnitt
genauer beschrieben (siehe Messprinzip
in Bild 2).
Funktion
Das Innere des OXYPA-Sensors
wird auf 55 °C erhitzt, damit Veränderungen
der Umgebungstemperatur
so wenig Einfluss wie möglich
haben. Sauerstoff ist eines der wenigen
Gase mit ausgeprägten paramagnetischen
Eigenschaften, die
wie folgt für die Messung genutzt
werden können: Eine kleine, mit
Stickstoff gefüllte Glashantel wird
in einem nicht homogenen Magnetfeld
innerhalb der beheizten Messzelle
platziert. Die Ruhelage des
Systems wird durch einen Lichtstrahl,
einen auf der Hantel befindlichen
Spiegel und eine Fotozelle
bestimmt. Die Glashantel ist diamagnetisch
und neigt dazu, sich
vom Magnetfeld wegzudrehen. Die
paramagnetischen Sauerstoffmoleküle
des Messgases dagegen werden
ins Magnetfeld hineingezogen,
was die Glashantel entweder verdrängt
oder dazu führt, dass sich
diese in die andere Richtung dreht.
Die Drehung wird durch ein entgegengesetztes
Magnetfeld aufgehoben,
das mithilfe einer Spule um
die Glashantel erzeugt wird, wobei
die notwendige Stromstärke vom
Signal der Fotozelle (Auslenkung der
Hantel aus der Ruhelage) bestimmt
wird. Die Differenz zwischen dem
Spulenstrom, wenn reiner Stickstoff
durch die Messzelle strömt, und dem
Spulen strom, wenn die Messzelle
von Messgas durchströmt wird, ist
proportional zur Sauerstoffkonzentration
im Messgas.
Bild 2: Prinzipskizze der drehbaren Glashantel zur paramagnetischen Sauerstoffmessung
Zuverlässige Daten
D e r p a r a m a g n e t i s c h e
OXYPA-Sauerstoffsensor gibt
äußerst zuverlässige Daten aus
und ist gleichzeitig sehr benutzerfreundlich.
Der größte Vorteil, den
dieser Sensortyp anderen Sauerstoffsensortypen
wie Zirkoniumoder
benetzten elektrochemischen
Sensoren gegenüber aufweist, ist
die Möglichkeit, ihn auch bei brennbaren
Gasgemischen einzusetzen.
Im Allgemeinen sind paramagnetische
Sauerstoffsensoren zudem
schneller als die anderen Sensortypen
und messen neben dem
Sauer stoff sogar die Konzentration
korrosiver Gase.
Gut getestet
Bevor der paramagnetische
OXYPA-Sauerstoffsensor versandt
und an die Kunden ausgeliefert werden
kann, muss er zahlreiche Kalibrations-
und Prüfzyklen durchlaufen.
Wichtigster Testparameter ist
die Bestätigung der Signalstabilität
auf der Grundlage einer sehr geringen
Signaldrift. Dabei ist zu bemerken,
dass laut Hersteller kein anderer
im Markt erhältlicher Sensor über
eine derart gute Wiederholgenauigkeit
(< ±0,03 % O 2 ) verfügt. Die
Wiederholgenauigkeit bzw. Signalstabilität
im Zeitverlauf gilt in vielen
Anwendungen wie Abgasanalysen
und Gasmischern als wichtige
Kenngröße. So ist es in Systemen
zur Gasrückführung und Gaseinspritzung,
mit denen CO-, NOxund
CO 2 -Emissionen aus fossilen
Brennstoffen und Gasen reduziert
werden sollen, beispielsweise
für den gesamten Prozess von
Bedeutung, dass der Sauerstoffgehalt
genau und zuverlässig und
im Messbereich von 1 – 10 % O 2
bestimmt wird. Genauso wichtig
ist unter solch rauen Umgebungsbedingungen
die Signalstabilität
in einem Gasmix mit unterschiedlichen
Konzentrationen an Kohlenwasserstoffen,
Kohlenstoff- und
Stickoxiden.
Gleiches gilt für einen hohen
Feuchtigkeitsgehalt. Der paramagnetische
Sauerstoffsensor OXYPA eignet
sich sehr gut für raue Umgebungsbedingungen.
Durch die Wirkung
der Physik wird aufgrund der
Präsenz anderer Gase eine direkte
Signalkorrektur vorgenommen. Die
Standard-OXYPA-Sensoren wurden
alle in einem Sauerstoff-Stickstoff-Mix
kalibriert. Sollten im Gasgemisch
noch andere Gase vorhanden
sein, lässt sich die Korrektur mit
einer ganz einfachen Berechnung
bestimmen, für die nur die Gaskonzentration
der anderen Bestandteile
nötig ist.
In einem typischen Abgas sind
Korrekturen für Kohlendioxid und
Stickoxide besonders wichtig, da
a) bei Kohlendioxid die Abgase
im %-Bereich liegen und b) Stickoxide
eine positive magnetische
Suszeptibilität aufweisen. Ein wei-
meditronic-journal 1/2021
41
Sensoren
Luft
C
Stickstoffdioxide
B
Sauerstoff
A
Filter
H
Regler
D
Ventil
Filter H Regler D Ventil D
Sauerstoffsensor
F
Filter
H
I
Regler
Motor
Anästhesiegase
D
Ventil
Proximale
Durchflussund
/ oder
Druckmessung
Luft- &
Gasbefeuchter
E
G
F
Luft- & Gaszufuhr
zum Patienten
A
B
C
D
E
F
Sauerstoffsensoren (0-100%)
Stickstoffdioxide Sensoren
Sauerstoff (0-25%), Kohlemonoxide,
Stickstoffdoxide & Schwefeldioxide ppm Gassensoren
Durchflusssensoren
Thermistorsensoren und Sonden
Drucksensoren; Umgebungs-, Nieder- & Ultra-Niederdruck
F
Umgebungs-Druckmessung
G
Feuchtesensoren
Ventil
D
F
E
Filter
Atemluft vom
Patienten
H
Druck Transmitter
I
Hall-Effect ICs, magnetische Sensoren & Stromsensoren
Bild 3: Flussdiagramm für ein medizinisches Anästhesiegerät
teres Anwendungsbeispiel, bei
dem Signalstabilität und Funktionstüchtigkeit
unter rauen Umgebungsbedingungen
gefragt sind,
ist der Einsatz in Erd- oder Biogasanwendungen,
wo überschüssiger
Sauerstoff in der Gasleitung
und im Verbrennungsmotor einen
unerwünschten Bestandteil des
Gasmixes darstellt. Hier ist die
Nullpunktstabilität des OXYPA in
Kombination mit Korrekturen für
unterschiedliche Konzentrationen
von Kohlendioxid, Methan, Ethan
und Butan von Bedeutung, die
sich jeweils auf den Nullwert sowie
Werte im Umfeld von 0 % Sauerstoff
auswirken.
Der OXYPA ist klein und lässt
sich einfach in Schränke, Gehäuse,
Analysegeräte und Maschinen
installieren, bei denen eine genaue
Messung der Sauerstoffkonzentration
nötig ist. Der OXYPA lässt sich
individuell und in einer großen Bandbreite
von Sauerstoffkonzentrationen
kalibrieren. Es gibt verschiedene
Optionen für das Ausgangssignalformat,
die Gasanschlüsse
und Durchflussregler. Besonders
zu beachten ist, dass jeder paramagnetische
OXYPA-Sensor, der
das Lager von Pewatron verlässt,
gemäß äußerst strengen Vorgaben
geprüft und zugelassen wurde. Dies
gewährleistet eine zuverlässige und
sichere Messung in zahlreichen verschiedenen
Anwendungen.
Anwendungsbeispiele
In zwei Anwendungsbereichen
der Medizintechnik werden primär
paramagnetische Sauerstoffsensoren
eingesetzt, um die bestmögliche
Leistung und Zuverlässigkeit
zu erreichen: Bei der Luftversorgung
in der Anästhesie und bei der
Sauerstoffbehandlung durch Variation
der Fraktion des eingeatmeten
Sauer stoffs (FiO 2 ). Für die Regulierung
der FiO 2 ist eine zuverlässige
und schnelle Ausgabe über
den gesamten Konzentrationsbereich
von 21 bis 100 % ein entscheidender
Parameter, den es zu
beachten gilt. Der OXYPA erfüllt
die strengen Anforderungen an
medizinische Sauerstoffkonzentratoren
und entspricht den medizinischen
Standards.
Ein medizinisches
Anästhesiegerät
wurde entwickelt,
um Medikamente
zur
Schmerzausschaltung
und
zur Beseitigung
von Problemen
unter Vollnarkose
zuzuführen.
Mit einem
kontinuierlichen
Durchfluss sorgt
das Anästhesiegerät
für
eine gezielte
und konstante
Zufuhr von
medizinischen
Gasen (z. B.
www.krebshilfe.de
Luft, Lachgas und Sauerstoff),
die mit einer genauen Konzentration
von Anästhesiedampf (z. B.
Isofluran) gemischt werden, und
gibt dieses Gemisch mit dem
gewünschten Druck (Partialdruckgemisch
der Gase) an den Patienten
ab. Dabei ist der paramagnetische
Sauerstoffsensor das
Herzstück des Gerätes, denn er
gewährleistet, dass die Person in
Vollnarkose den lebensnotwendigen
Sauerstoff erhält. Zudem
stellt die Fähigkeit des OXYPA,
schnell auf Änderungen im medizinischen
Luft/Sauerstoff-Gemisch
zu reagieren – verbunden mit
der Tatsache, dass der OXYPA
keine oder nur geringe Quereinflüsse
auf die in Kombination mit
Luft und Sauerstoff verwendeten
Gase hat – eine wichtige Voraussetzung
dar. Bild 3 zeigt ein charakteristisches
Flussdiagramm für
ein medizinisches Anästhesiegerät.
Der OXYPA ist als Herzstück
des Gerätes dargestellt und das
Innenleben des Gerätes weist eine
Vielzahl kritischer Funktionen auf.
Diese kritischen Funktionen verfügen
über Sensoren zur Überwachung
und Rückmeldung von Änderungen,
die eine Aktion erforderlich
machen. Für all diese Erfassungsund
Überwachungsfunktionen hält
Pewatron entsprechende Lösungen
bereit. Es wird darauf hingewiesen,
dass der OXYPA auch für
die Überprüfung des Sauerstoffund
Lufteinlasses verwendet werden
kann, und zwar in Verbindung
mit Gassensoren, die den Gehalt
von Stickstoffdioxid, Kohlendioxid
und Schwefeldioxid messen. ◄
SPENDENKONTO IBAN:
DE65 3705 0299 0000 9191 91
42 meditronic-journal 1/2021
Sensoren
Neue piezo-resistive Silizium-Drucksensoren
Best of 2020
Der neue ABP2-Drucksensor von Honeywell
hat das laut Hersteller beste Preis-Leistungsverhältnis
für Board Mount Drucksensoren. Mit
der Erweiterung der sehr beliebten ABP-Serie
bietet Honeywell noch ein größeres Spektrum
an technischen Lösungen für Board Mount
Drucksensoren.
• Höhere Auflösung
• Breiterer Betriebsdruckbereich
• Ultra-Low Pressure (ULP)
• Höhere Temperaturbereiche bis 125 °C
• Kompensierter Termperaturbereich bis 110 °C
• Geeignet für korrosive Medien
• Ausgangssignale analog oder digital (SPI, I²C)
• Platzsparende Bauweise
Mit diesen Eigenschaften ist der ABP2
Drucksensor für viele medizinische Applikationen
bestens geeignet.
IBA Sensorik GmbH ist seit über 30 Jahren
autorisierter Honeywell Distributor und
Spezialist für kundenspezifische Sonderlösungen.
IBA-Sensorik GmbH
iba@iba-sensorik.de
www.iba-sensorik.de
Induktiver Wegaufnehmer für den Hygiene- und Lebensmittelbereich
um. Der Innenraum des Edelstahlrohres wird
komplett vergossen. Die vergossene Bauweise
ermöglicht einen Einsatz bei Schockbelastungen
bis 250 g SRS (20 – 2.000 Hz)
und Vibrationsbelastungen bis 20 g rms (50 g
Spitze). Der zulässige Betriebsspannungsbereich
zwischen 9 und 32 V DC, die große
Genauigkeit von 0,1 % und die verschiedenen
Ausgangs signale lassen den Einsatz in vielen
Bereichen zu. Durch das Baukastenprinzip sind
kundenspezifische Sonderlösungen auch bei
kleineren Serien kostengünstig zu realisieren.
Der elektrische Anschluss erfolgt wahlweise
über M12 Edelstahlstecker oder wasserdicht
angegossenes Kabel. In dieser Ausführung
erreicht der Wegaufnehmer die Schutzart
IP68 und kann mit den gängigen Reinigungsverfahren
gereinigt werden.
Die bewährten induktiven Wegaufnehmer
der Serie SM40 – SM43 sind jetzt auch komplett
aus Edelstahl lieferbar. Die integrierte
Auswerteelektronik wandelt den Messweg
(max. 360 mm) in normierte Ausgangssignale
0(4) – 20 mA, 0 – 10 V DC oder ±10 V DC
a.b.jödden gmbh
info@abjoedden.de
www.abjoedden.de
meditronic-journal 1/2021
43
Sensoren
Neues Evaluationskit für Einweg-
Durchflusssensoren jetzt erhältlich
Das Evaluationskit für Sensirions Einweg-Durchflusssensor LD20-2600B ist neu in der Distribution erhältlich
Der Einweg-Durchflusssensor
LD20-2600B für schnelle, präzise
und zuverlässige Messungen niedrigster
Durchflussraten in biomedizinischen
Anwendungen wurde
bereits vor drei Jahren erfolgreich
eingeführt. Das Evaluationskit dieses
OEM-Flüssigkeitsdurchflusssensors
kann nun auch online über das Vertriebsnetz
von Sensirion gekauft
werden. Mit diesem Schritt erfüllt
Sensirion den Wunsch vieler Kunden
weltweit, den Sensor für erste
Evaluationen und Proof-of-Concept-Prototests
in kleinen Stückzahlen
schnell und einfach verfügbar
zu machen.
Sicheres, präzises und
zuverlässiges Messen
von niedrigen Flussraten im Medizinbereich
war noch nie so einfach:
Die Einweg-Durchflusssensoren der
LD20-Serie messen die Flussrate an
der für Arzt und Patient relevanten
Stelle und stellen so eine wirksame
Behandlung bei gleichzeitig verbesserter
Patienten sicherheit sicher.
Dies ermöglicht die Entwicklung
smarter Medizingeräte und erfüllt
die Bedürfnisse globaler Trends wie
„Point-of-Care“, Patienten konformität,
komplexe Medikamentenverabreichung
und tragbare Gerätedesigns.
Diese Trends werden angesichts
der Covid-19-Pandemie noch wichtiger,
da der Bedarf an zukünftigen
Lösungen für die häusliche Pflege,
die ferngesteuert überwacht werden
können, steigt. Die entsprechenden
Lösungen könnten die heutigen IV-
Therapien im Krankenhausumfeld
weiter ersetzen.
Optimierte Kosten
Der Durchflusssensor LD20-2600B
basiert auf der bewährten CMO-
Sens-Technologie von Sensirion.
Ein vereinfachtes Design sorgt für
optimierte Kosten, ohne dass Einbussen
bei den fluidischen, elektrischen
und mechanischen Verbindungen
hingenommen werden müssen.
Barb-Anschlüsse gewährleisten
eine einfache und sichere Integration
in Flüssigkeitssysteme. Der
gerade und hindernisfreie Flusskanal
kommt ohne bewegliche Teile
aus. Benetzte Materialien in Medizinalqualität
sorgen darüber hinaus
für eine hervorragende chemische
Beständigkeit und eine ausgezeichnete
Medienkompatibilität. Der
Sensor ermöglicht die bidirektionale
Messung von Durchflussraten
im Bereich bis zu 1000 ml/h und
erkennt zuverlässig und mit bisher
unerreichter Geschwindigkeit und
Sensitivität häufige Fehler modi wie
Okklusion, Luftblasen und unkontrollierten
Durchfluss.
Vielseitig einsetzbar
Das intelligente, kompakte und
kosteneffiziente Design der LD20-
Sensorserie eignet sich für unterschiedlichste
Anwendungen in der
Intensiv- und Heimpflege. Beispiele
sind die Überwachung von ambulanten
Infusionspumpen, die Messung
kleinster Durchflussraten kritischer
Medikamente in der Neonatologie
und der Pädiatrie sowie die
kontinuierliche Urinflussmessung.
Mit einem Durchflusssensor der
LD20-Serie kann beispielsweise die
Medikamentenabgabe genau und in
Echtzeit gemessen werden. Folglich
erzielen medikamentöse Therapien
bessere Behandlungsergebnisse,
da es leichter wird, die Behandlung
zu überwachen und zu steuern. Die
LD20-Serie erlaubt es Herstellern
medizinischer Geräte, die Sicherheit,
Effektivität und Zuverlässigkeit
ihrer Produkte zu erhöhen, wovon
sowohl die Patienten als auch das
medizinische Personal profitieren.
Das Evaluationskit kann beim bevorzugten Distributor bestellt werden: www.sensirion.com/shop
Weitere Informationen stehen unter www.sensirion.com/ld20 zur Verfügung.
Sensirion AG
www.sensirion.com
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Revival der hochpräzisen, rein analogen Technologie
Die Drucksensoren der Serien AG3 und AP3 wurden ursprünglich
für die hochgenaue Blutdruckmessung entwickelt. Aber der Sensor
mit dem extrem rauscharmen analogen Ausgangssignal bringt auch in
anderen Anwendungen entscheidende Vorteile, zum Beispiel bei der
Dialyse oder Thrombosen-Behandlung. Der Sensor wird heute überall
dort verbaut, wo eine hohe Auflösung und eine schnelle Abtastrate
gefordert sind. Durch den Einsatz neuester Analogtechnik wird eine
herausragende Signalqualität erreicht. Dies beweist, dass die Digitalisierung
nicht immer die bessere Wahl ist.
Pewatron, meditronic-journal 2-2020, ab Seite 64
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
44 meditronic-journal 1/2021
Sensoren
Broschüre mit praxisorientierten Infos:
Weg- und Winkelmessung in der
Medizintechnik
Novotechnik
Messwertaufnehmer OHG
info@novotechnik.de
www.novotechnik.de
Sensoren, die in der
Medizintechnik eingesetzt
werden, müssen nicht nur
im Hinblick auf Zuverlässigkeit,
Lebensdauer und
Genauigkeit überzeugen,
sondern auch im Preis.
Dabei wird die Auswahl
eines passenden Sensors
immer von der jeweiligen
Messaufgabe bestimmt.
Um hier dem Anwender
die Auswahl zu erleichtern,
stellt Novotechnik im neuen
Flyer „Weg- und Winkelmessung
in der Medizintechnik“
Sensoren unterschiedlicher
Funktionsprinzipien
vor, jeweils mit ihren
spezifischen Eigenschaften
und den sich daraus ergebenden
Applikationsbereichen.
Die Palette reicht von potentiometrischen und kontaktlosen
Sensoren für die Winkel- und Wegerfassung
über Stabsensoren für den direkten Einbau im Druckbereich
von Hydraulik- und Pneumatik-Zylindern bis
hin zu Sensor-Kits, die bei kompakten Abmessungen
platzsparend eingebaut werden können. Zu den Standardprodukten
kommen kundenspezifische Lösungen,
die speziell im Hinblick auf die jeweilige Applikation
modifiziert werden.
Je nach Technologie und Ausführung eignen sich
die Weg- und Winkelsensoren zum Beispiel zur optimalen
Positionierung von Patientenliegen und Röntgentischen
sowie zur Umdrehungserfassung in elektrischen
Rollstühlen bis hin zu einer Verbesserung der
Lebensqualität durch den Einsatz in Therapie- und
Rehageräten. Ebenso bewährt haben sich die Sensoren
bei der exakten Messung der Ventilstellung in
Blutanalysegeräten sowie in der Füllstandsmessung
in Absauganlagen.
Viele Sensoren sind für Temperaturbereiche von
-40 °C bis +125 °C geeignet. Sie genügen nicht allein
den Standard-Schutzklassen bis IP69K, sondern werden
auf härteste Anforderungen geprüft, die über die
reinen Normvorgaben hinausgehen. Viele Baureihen
sind redundant erhältlich und erfüllen die Anforderungen
zur funktionalen Sicherheit. ◄
Hier der Link zum Flyer:
https://www.novotechnik.de/fileadmin/user_upload/pdfs/kataloge_flyer/Flyer_Medizintechnik_d.pdf
heißt bald
01. März 2021
Sensors and Power
Experts on Design-In
for sensors and power solutions
meditronic-journal 1/2021
Zürich
München
Angst+Pfister Sensors and Power AG | www.sensorsandpower.angst-pfister.com
info@sensorsandpower.angst-pfister.com
45
Sensoren
Best of 2020
Hochleistungsdrucksensor mit horizontalem Anschluss
Mit der Serie AH3 hat Fujikura
neue analoge, temperaturkompensierte
Halbleiterdrucksensoren
entwickelt. Im Vergleich zu
bestehenden Sensormodellen mit
senkrecht angeordneten Druckanschlüssen
bieten die neuen Produkte
mit ihren integrierten horizontalen
Anschlüssen einzigartige
neue Möglichkeiten. So nimmt die
Elektronik noch weniger Platz in
Anspruch, und beim Anbringen von
Teilen auf dem Substrat ist weniger
Höhe nötig, da der Anschlussschlauch
für die Druckeinleitung
horizontal aus dem Gerät herausgeführt
werden kann.
Zudem ermöglicht das Gerät
durch den gewählten Zuleitungstyp
eine feste Verbindung zum Substrat
und nutzt modernste Technologie
für einen stabilen Betrieb,
um Schwankungen der Sensorleistung
aufgrund verschiedenster
externer Einflüsse zu minimieren.
Ferner wartet der Druck sensor mit
einer hohen Genauigkeit auf und
erreicht dank der Kombination aus
Chip und digitalen Signalverarbeitungstechnologien
einen geringen
Stromverbrauch.
Außerdem kommen bei diesem
Produkt die MEMS- und
Verpackungs technologien von
Pewatron sowie Verbindungslösungen
für integrierte Schaltkreise
zum Einsatz. Die Produkte
werden in Medizinprodukten,
Industriemaschinen und Konsumgütern
weite Verbreitung finden,
da sie für eine rauscharme
Ausgabe konzipiert wurden und
über eine Druckschalterfunktion
mit einem festen Grenzwert bei
einer bestimmten Eingangsspannung
verfügen.
Pewatron AG
www.pewatron.com
Piezoresistive Kraftsensoren für den Einsatz in medizinischen Geräten
Schnittstelle mit dem Sensor. Mithilfe der Diagnosefunktion
wird der ordnungsgemäße Funktionszustand
überwacht und gewährleistet eine
hohe Sicherheit.
Beispielsweise wird die FMA-Serie sehr erfolgreich
zur Überwachung von Blockaden im Pumpenrohr
oder Schläuchen bei der Abgabe von
Suspensionen in Infusionspumpen, ambulanten
Pumpen, enteralen Ernährungspumpen und
von Nierendialysegeräten eingesetzt.
MicroForce Sensoren der FMA-Serie von
Honeywell sind piezoresistive Kraftsensoren
und eignen sich hervorragend für den Einsatz
in medizinischen Geräten. Die FMA-Serie wurde
entwickelt, um den Kundenwunsch nach einem
kompensierten, verstärkten Kraftsensor zu erfüllen,
der digitale Ausgänge, eine Vielzahl von
Kraftmessbereichen, ein kleines, kostengünstiges
Format sowie eine verbesserte Haltbarkeit
und Genauigkeit bietet. Das flexible Design
bietet mehrere Standardkonfigurationen über
einen weiten Betriebstemperaturbereich.
Die platzsparende Form von 5 x 5 mm ermöglicht
den Einsatz auch in Anwendungen
mit begrenztem Bauraum. Die direkte mechanische
Kopplung ermöglicht eine zuverlässige
MicroForce Sensoren werden auf nichtinvasive
Weise verwendet und erfordern
vor der Wiederverwendung keine Desinfektion
oder Sterilisation. Alle Produkte werden
gemäß den ISO 9001-Standards entwickelt
und hergestellt.
IBA-Sensorik GmbH ist seit über 30 Jahren
autorisierter Honeywell Distributor und Spezialist
für kundenspezifische Sonderlösungen.
IBA-Sensorik GmbH
iba@iba-sensorik.de
www.iba-sensorik.de
46 meditronic-journal 1/2021
Sensoren
Drucksensoren mit analogem und
digitalem Ausgangssignal
sowie einen verstärkten
Analog-Ausgang.
Gehäuseoptionen
All Sensors GmbH
www.allsensors.eu
In Zeiten der Covid-19-Pandemie
sind Lungendiagnostik und Beatmung
in den Fokus gerückt. Deshalb
ist die Nachfrage nach Niederdrucksensoren
enorm gestiegen.
Sie finden aktuell Einsatz zumeist
in Beatmungsgeräten bzw. Respiratoren.
Diese Geräte haben einen
komplexen Aufbau und erfordern
stabile, zuverlässige und hochsensible
Komponenten.
Als Antwort auf die neuen Anforderungen
hat All Sensors die ELV-
Serie auf den Markt gebracht. Diese
neue Sensorfamilie bietet OEM-
Kunden aus der Medizintechnik
eine erhöhte Flexibilität im Design
bei einer großen Bandbreite an
Druckbereichen von ±0,5 in H 2 O
bis ±150 PSI bzw. ±2,5 mbar bis
±10 bar.
Vier Plattformen
Die digitalen und analogen Drucksensoren
der ELV-Serie bestehen
aus vier Plattformen:
ELVH, ELVI, ELVE und ELVA.
Die Serie basiert auf der All Sensors
CoBeam²-Technologie. Diese
innovative Technologie bietet in ihrer
Klasse die beste Niederdruck-Sensorleistung
mit minimalen Querempfindlichkeiten
gegenüber externen
Einflüssen. Daraus resultiert auch
eine verbesserte Langzeit-Stabilität.
Die CoBeam²-Technologie vereint
Aspekte der Dehnmessstreifen-Sensoren
der 1950er-Jahre mit
modernster MEMS-Siliziumtechnologie.
Die Produkt-Highlights beinhalten
eine I²C- oder SPI-Schnittstelle
mit 12- oder 14-Bit Auflösung
Es steht eine große
Auswahl an Miniaturgehäusen
mit SIPund
DIP- sowie SMD-
Package-Konfigurationen
zur Verfügung.
Die Gehäuse ermöglichen
eine flexible
und platzsparende
PCB-Montage. Außerdem sind verschiedenste
Port- und Pin-Konfigurationen
verfügbar. Kundenspezifische
Produkte sind auf Anfrage
möglich. Die Drucksensoren der
ELV-Serie sind für den Gebrauch
mit nicht korrosiven, nicht ionischen
gasförmigen Medien vorgesehen.
Anwendungsbereiche
Die ELV-Serie ist für Niederdruckanwendungen
in der Medizintechnik,
pneumatischen Steuerungen,
Anwendungen im Bereich
Heizungs-Lüftungs-Klimatechnik
und industrielle Prozess-Steuerung
bestens geeignet.
Fazit
Mit all den hier genannten Features
ist diese Niederdruck-Sensorserie
eine flexibel einsetzbare
Komponente im Bereich der Medizintechnik
und die All Sensors
GmbH ein zuverlässiger Partner
in der Covid-19-Krise.
Technische Daten im
Überblick
• 2,5 mbar bis 10 bar Relativ- und
Differenzdruck sowie Absolutund
Barometrische Messbereiche
• Verstärkte analoge und digitale
Ausgänge (I 2 C oder SPI)
• 12 oder 14 Bit digitale Auflösung
• Versorgungsspannungsoptionen:
3 V, 3,3 V und 5 V
• Kundenspezifische Kalibrierungen
und Gehäuseoptionen
sind verfügbar
• All Sensors’ CoBeam 2 -Technologie
◄
meditronic-journal 1/2021
47
Robotik
Automation für medizinischen Fortschritt
Roboterzelle für Montage und Verpackung von Kryogas-Patronen
Bei der Montage und Verpackung der Kryogaspatronen arbeiten ein
Stäubli SCARA TS60 und ein Sechsachser TX90 Hand in Hand
Dank seiner großen Reichweite kann der Stäubli TX90 alle Positionen in der
Zelle problemlos anfahren
Autor: Ing. Ralf Högel,
freier Journalist, Industrie
Kommunikation Högel
Stäubli Robotics (Deutschland)
www.staubli.com
Der CryoPen gilt bei der Entfernung
von Unregelmäßigkeiten
der Haut als innovative Alternative
zum Skalpell. Um dem weltweit
steigenden Bedarf an Gaspatronen
für die Pens nachzukommen,
setzt der Hersteller auf eine wegweisende
Automatisierungslösung,
bei der zwei Stäubli Roboter Hand
in Hand arbeiten.
Mit dem CryoPen bietet H&O Equipments
dem Hautarzt eine patientenfreundliche
Lösung. Das Gerät, das
wie ein hochwertiger Schreibstift aussieht,
dosiert Distickstoffmonoxid N 2 O,
auch als Lachgas bekannt, mit einer
Temperatur von -89 °C und einem
Druck von 55 bar hochpräzise auf die
Haut des Patienten. Mit diesem Kältestrahl
lassen sich kleine Unregelmäßigkeiten
wie Alters flecken, Warzen
oder Blutschwämmchen sehr gezielt,
mit geringem Aufwand und ohne Blutungen
entfernen. Auch der Heilungsprozess
geht deutlich schneller vonstatten,
meistens bleiben keine Narben
zurück.
Alles im Stift
Diese „Kryotherapie“ ist ein
bewährtes und weltweit zugelassenes
Verfahren. Die Innovation
von H&O Equipment besteht darin,
die dafür notwendige Ausrüstung in
einen kompakten Stift zu integrieren.
Arzt oder Kosmetik-Institut können
somit auf eine aufwändige Gaseversorgung
mit entsprechender Infrastruktur
verzichten. Alles, was man
braucht, ist ein CryoPen, der regelmäßig
mit einer kleinen druckgekapselten
Patrone befüllt werden
muss, die das Gas enthält.
Das 1998 von Erik Hermans
gegründete Unternehmen ist mit
dieser Innovation weltweit erfolgreich
und fertigt den CryoPen sowie
die Nachfüllpatronen in der eigenen
In der Roboterzelle bei H&O Equipment montieren und verpacken zwei
Stäubli Roboter Nachfüllpatronen für den CryoPen
Je zwölf Patronen und winzige Öffner werden in einem Blister abgelegt
48 meditronic-journal 1/2021
Robotik
Auch das Greifen der Kryogas-Patronen erfolgt kameragestützt
Nach einem automatischen Greiferwechsel legt der TX90 fertig montierte
Öffner in einem Zwischenlager ab
Produktionsstätte in Südwestbelgien.
Dabei gelten höchste Anforderungen
an die Qualität – schließlich
handelt es sich um ein Medizinprodukt.
Erik Hermans: „Die Technik ist
sehr anspruchsvoll. Die Mikrodüse
muss mit Präzision im µm-Bereich
gefertigt werden. Ein miniaturisiertes
Filterelement stellt sicher, dass
nur reines Kryogas mit der Haut in
Kontakt kommt.“
Erster Schritt:
Automatisiertes Verpacken
der Patronen
Auch bei der Produktion und Verpackung
der Patronen gelten hohe
Qualitätsanforderungen. Zu jeder
Patrone gehört ein winziger Öffner
mit einem Durchmesser von rund
vier Millimetern, der die Patrone
beim Einschrauben in den CryoPen
kontrolliert öffnet und ebenfalls mit
einem Filter ausgestattet ist.
Da die Patronen in hoher Stückzahl
hergestellt werden, strebte
H&O frühzeitig eine automatisierte
Verpackung zu je zwölf Einheiten
plus zwölf Öffner in einem
Blister an. Zum Einsatz kam dabei
ein SCARA-Roboter TS60 von
Stäubli. Erik Hermans: „Diese
Anlage funktionierte gut, allerdings
war der schnelle Vierachser
mit dem reinen Verpacken etwas
unterfordert. Weil die Stückzahlen
weiterhin steigen und die Produktion
sich entsprechend weiterentwickeln
muss, wollten wir im nächsten
Schritt auch die Montage der
Filter automatisieren.“
Werner Geeroms
(rechts),
Gründer und
Geschäftsführer
von Axymatic,
mit einem H&O-
Mitarbeiter am
Touchscreen der
Roboterzelle. Alle
Bilder: © H&O
Equipments
Zweiter Schritt: Montage
von drei Kleinteilen plus
Verpacken
Bei der Suche nach einem geeigneten
Partner für diese Aufgabe kam
H&O der Zufall zur Hilfe. Im selben
Industriegebiet ist Axymatic angesiedelt:
ein Systemhaus für Robotik, das
in 28 Jahren schon mehr als 1.000
Roboter installiert hat. Gründer und
Geschäftsführer Werner Geeroms:
„Begonnen haben wir als Consultant
für Automationslösungen in der
Automobilindustrie. Heute arbeiten
wir für viele Industriebranchen und
gelten über Belgien hinaus als Spezialist
für die robotergestützte Produktion
und Verpackung.“
Axymatic projektierte eine Zelle,
in der sich zwei Stäubli Roboter
die Arbeit teilen. Der bereits vorhandene
SCARA wurde integriert
und ist hauptsächlich für die Montage
der Öffner zuständig. Die dazu
nötigen Kleinteile holt sich der Vierachser
an drei Zuführstationen ab.
Die Vereinzelung der winzigen Teile
erfolgt über Vibrationsplattformen,
über denen stationäre Kameras
angeordnet sind, die dem Roboter
exakte Positionsdaten für das präzise
Abgreifen übermitteln.
Der schnelle TS60 erledigt dabei
ein komplexes Aufgabenprofil: Er
entnimmt einen Grundkörper vom
Zuführsystem, platziert ihn auf einer
Montagevorrichtung und setzt den
Filter sowie das Oberteil auf, die er
sich von den beiden anderen Zuführstationen
geholt hat. Die montierten
Öffner werden anschließend auf
einem Tray abgelegt.
Arbeitsteilung von SCARAund
Sechsachs-Roboter
Während der SCARA die Öffner
montiert, greift sein Kollege,
ein Sechsachs-Roboter vom Typ
Stäubli TX90, ebenfalls kameragestützt
die Patronen aus einem
Behälter und legt jeweils zwölf in
einer Blister-Verpackung ab. Ist das
erledigt, unterbricht der SCARA
seine Montagearbeit und komplettiert
den Blister mit zwölf Öffnern.
Nach einer Vollständigkeitskontrolle
per Kamerafahrt wechselt der
TX90 den Greifer und schiebt das
Tray in die Anlage, die den Blister
verschweißt. Beim Abarbeiten der
verschiedenen Aufgaben, zu denen
auch das Zwischenlagern von Trays
mit fertigen Öffnern gehört, macht
sich der automatische Greiferwechsel
am TX90 bezahlt.
Präzision im Hygienedesign
Die Stäubli- Roboter hat
Axymatic nicht nur gewählt, weil sie
im Bereich Life Science als „Quasi-
Standard“ gelten. Werner Geeroms:
„Stäubli Roboter sind aufgrund ihres
Hygienedesigns das Maß der Dinge
in der Medizin- und Pharmabranche.
Bei unserer Applikation kamen noch
hohe Anforderungen an die Präzision
der Roboter hinzu. Auch hier
setzen die Stäubli Roboter mit ihrer
patentierten Antriebstechnik Maßstäbe,
so dass sie sämtliche Anforderungen
mit Bravour erfüllen.“
Automatisierung geht weiter
Effiziente Arbeitsteilung der beiden
Roboter, platzsparende Montage
und Verpackung in einer Zelle,
prozesssichere Zuführung ungeordneter
Kleinteile, hohe Taktrate:
H&O und Axymatic haben ein wirklich
anspruchsvolles Konzept in die
Tat umgesetzt. Die Anlage ist seit
Januar 2018 in Betrieb. Sie arbeitet
20 Stunden pro Tag und läuft
zur vollen Zufriedenheit der Verantwortlichen.
Deshalb ist die Entwicklungsrichtung
der Produktion
von H&O absehbar.
Erik Hermans: „Wir werden weiter
automatisieren. Das ist schon deshalb
notwendig, weil wir die Kapazitäten
erhöhen, da unsere Technologie
weltweit gefragt ist.“◄
meditronic-journal 1/2021
49
Medical-PC/SBC/Zubehör
Robuster Formfaktor mit starken 4x4K-Grafiken
AMD Ryzen Embedded V1000 / R1000 auf Mini-ITX Mainboards
der Ryzen Embedded V1000 Serie
ein sehr breites Anwendungsspektrum
mit einem einzigen Plattform-
Design abzudecken.
Höchste Skalierbarkeit
durch CPU Pinkompatibilität
Embedded Systeme auf Basis
der AMD-Zen Mikroarchitektur mit
integrierten Ökosystem aus AMD
Ryzen Embedded Prozessoren
(V1000 / R1000) setzen mit ihrer
Rechen- und Grafikleistung einen
neuen Standard. Industrie-PC Hersteller
Advantech (Vertrieb: GLYN)
setzt diese hochskalierbaren SoCs
auf robusten Mini-ITX Mainboards
ein, die ideal auf die Bedürfnisse
grafikintensiver Märkte zugeschnitten
sind.
Embedded Systemingenieure,
die auf beeindruckende Grafiken
setzen, finden in den AMD Ryzen
Embedded V1000 Prozessoren
echte Flaggschiff-APU-Leistung
Autoren: Christian Florheim,
Application Engineer, GLYN
in Kooperation mit
Antonios Tsetsos, Product Sales
Manager, Industrial-Grade
Motherboards, Advantech
GLYN GmbH & Co. KG
www.glyn.de
für alle Branchen. Mit integrierter
„Zen“-CPU und „Vega“-Grafikarchitektur
erreichen die AMD Ryzen
SoCs bis zu 3,61 TFLOPS Grafikleistung,
sowie eine herausragende
CPU Performance. Im Vergleich zu
Vorgängerplattformen ergibt sich
eine bis zu 52%ige Steigerung der
CPU-Performance, eine 200%ige
Durchsatz-/Taktverbesserung bei
der GPU.
Typische Einsatzgebiete für
AMD Ryzen Embedded
Mit dieser Leistung sind die Prozessoren
ideal für Geräte in den
Bereichen der medizinischen Bildgebung,
industriellen Bildverarbeitung,
Videoüberwachung und
Logistik fahrzeuge, die Situational
Awareness erfordern. Sie eignen
sich auch für die Vielzahl von
Anwendungen mit Unterhaltungsfaktor,
wie z. B. professionelles Broadcasting-Equipment,
Digital Signage
Player und professionelle Gaming-
Systeme, sowie industrielle HMIs,
Visualisierungsrechner in zentralen
SCADA-Leitständen und Simulationsgeräte.
Höhere Leistung
Das Ökosystem der pinkompatiblen
BGA-Prozessoren wird durch
die AMD Ryzen Embedded R1000
Prozessoren in Richtung kostengünstiger
Plattformen abgerundet
und bietet alles, was die zukunftsweisenden
„Zen“-CPU- und „Vega“-
Grafik architekturen besonders
attraktiv macht. Erstmals gibt es
im Low-Power-Bereich der Designs
der R-Serie eine Multithreading-Leistung
mit einer 3x höheren
Leistung pro Watt und einer 4x
besseren CPU- und Grafikleistung
pro Dollar als beim Wettbewerb. Der
R1000 ist damit die ideale Lösung
für preisempfindliche Embedded-
Anwendungen.
Die Ryzen Embedded R1000
SoCs mit Leistungsaufnahmen
von 6 W bis 10 W (R1102G und
R1305G), sowie 12 W bis 25 W
(R1505G und R1605G) ermöglichen
durch ihre Plattformkompatibilität mit
Die Pinkompatibilität der V1000-
und R1000-Leistungsklassen ermöglicht
es Anbietern von Embedded
Computing ihre Plattformen hochskalierbar
zu machen. So ist beispielsweise
die Leistung der robusten
AIMB-228 Thin Mini-ITX Mainboards
von Advantech skalierbar
von 2,4 GHz – 3,3 GHz AMD Ryzen
Embedded R1505G mit Radeon
Vega 3 Grafik, 2 Kernen/4 Threads
und einer TDP von 12 - 25 W
bis hin zur 3,35 GHz – 3,8 GHz
Ryzen Embedded V1807B Variante
mit Radeon RX Vega 11 Grafik,
4 Kerne/8 Threads und einer
TDP von 35 - 54 W. In Bezug auf
die Leistung bedeutet dies eine
Skalierbarkeit von 100 % der langsamsten
R1000-Variante auf ca.
176 % der schnellsten V1000-Version.
Was die Leistung von GPU
und GPGPU betrifft, so ist die
Skalierbarkeit noch größer. Diese
reicht von 384 GFLOPS beim
Ryzen R1505G bis hin zur immensen
Rechenleistung von bis zu
3,66 TFLOPS beim Ryzen V1807B,
was 953 % mehr GFLOPS bedeutet.
Diese Variationsvielfalt ermöglicht
eine perfekte Balance zwischen
Preis und Leistung für die jeweilige
Anwendung.
GPU für massive
Parallelverarbeitung
Heutzutage ist die GPU-Leistung
zudem auch eine Frage der universellen
GPU (GPGPU)-Nutzung zur
parallelen Verarbeitung von Daten in
Visions- und/oder Deep-Learning-
Anwendungen. Das AMD Ökosystem
kann hier mit OpenCL- sowie
ROCm- und Tensorflow-Unterstützung
durch seine Open-Source-
Softwarebasis für GPU-Computing
unter Linux überzeugen. Alle
ROCm-bezogenen Modifikationen
für TensorFlow sind heute Teil des
Hauptrepositoriums von Tensor-
50 meditronic-journal 1/2021
Medical-PC/SBC/Zubehör
Flow und folgen damit der Open-
Source-Philosophie der gesamten
Deep-Learning-Community. Um die
heterogenen Rechenoptionen abzurunden,
unterstützt das AIMB-228
Thin Mini-ITX-Mainboard zudem
FPGA-Erweiterungen (Field Programmable
Gate Array), die über
einen PCIe x1 Goldfinger-Konnektor
passende FPGA-Module aufnehmen
können, die Kunden in der Gaming-
Industrie beispielsweise zur Ausführung
von spielspezifischer Algorithmen
verwenden. Für andere Kunden
bieten die FPGAs die Möglichkeit
der Vorverarbeitung von Bildgebungsverfahren
in Lidar-, Sonaroder
MRT-Anwendungen. Dieser
Support gehört heutzutage schon
beinahe zum Standard für Embedded-Board-Anbieter.
Der Begriff Embedded als
Synonym für Anpassungsmöglichkeiten
Für besonders serviceorientierte
Anbieter wie GLYN und Advantech
ist es beinahe schon normal, dass
ihre Embedded-Mainboards auf die
Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten
werden, einschließlich BIOS/
UEFI-Anpassungen, kundenspezifische
Betriebssystem-Images
und APIs, sowie alle erforderlichen
Zertifizierungen. Werden nicht alle
Schnittstellen benötigt, so kann eine
Anpassung bereits für Kleinserien
von einigen hundert Mainboards
erfolgen, sofern keine Anpassung
der Leiterplatte nötig wird. Mit jahrelanger
Expertise in den Bereichen
Embedded und Displays ist die
GLYN GmbH & Co. KG der ideale
Partner und bietet zusätzlich
die Möglichkeit der kundenspezifischen
Kabelkonfektion bereits für
Serien ab 100 Stück.
ausgelegt, während die kommerziellen
Mainboard-Designs für gut temperierte,
stoß- und vibrationsfreie
Umgebungen in angenehmer Luftfeuchtigkeit
ausgelegt sind. Betriebssicherheit
ist von größter Bedeutung,
jedoch haben die Robustheit
und hohe Lebensdauer auf Embedded-Ebene
ihren Preis.
Dennoch macht es für OEMs keinen
Sinn durch den Einsatz von handelsüblichen
Boards etwa 100 Euro
einzusparen, da ein Systemausfall
in der Regel nicht nur die gleichen
Kosten für eine Ersatzplatine inkl.
Kosten für den gelöteten Prozessor
verursacht, sondern auch erhebliche
Instandhaltungskosten und
möglicher weise auch Umsatzeinbußen
durch Stillstand bei Reparaturen
nach sich ziehen würde.
Für OEMs und Endanwender sind
Produktionsverluste durch derartige
IT-Ausfälle inakzeptabel. Für
einen effizienten Produktservice
sind über viele Jahre hinweg identische
Boards in der gleichen Konfiguration
meist unabdingbar. Besonders
große Bedeutung hat dies aufgrund
von Gerätezertifizierungen insbesondere
für die Medizintechnik,
sowie neue Mobilitätsanwendungen.
Fernverwaltung und
-Überwachung für
IoT-Anwendungen
Handelsübliche Mini-ITX-Boards
unterscheiden sich bei der IoT-
Unterstützung stark von Embedded-Angeboten.
Das AIMB-228
von Advantech wird beispielsweise
mit der IoT-Geräte bedienungs- und
Managementsoftware WISE-PaaS /
DeviceOn ausgeliefert. Bereits beim
Onboarding der Geräte registriert
die Zero-Touch-IoT-Technologie das
Board nahtlos mit seinen Einstellungen
für Identität, Sicherheit und den
lokalen Parametersettings. Smartes
Edge-Onboarding mit Datenerfassung
und Statusvisualisierung in
Leitständen und Warten, die zentrales
Management der verteilten
Devices übernehmen werden durch
die schnelle und einfache Installation
ermöglicht. Ein- und Ausschalten,
Fehler behebung und Funktionsbausteine
für geschäftskritische Prozesse
sind auf Knopfdruck verfügbar
und ermöglichen einen schnellen
und einfachen Zugriff auf die dezentralen
Devices. OTA-Software aktualisiert
sich selbständig und sicher,
indem sie Software-Patches sowie
Firmware-, Software- und Konfigurationsupdates
mittels Batch-Provisioning
sendet.
Umfangreiche Konnektivität
und Weitbereichs -
Spannungsversorgung
Um die Markteinführungszeit
für die Kunden zu verkürzen sind
für die Industriesysteme alle erforderlichen
Zertifizierungen wie EMI
und CE erhältlich. Das AIMB-228
ist für eine Weitbereichs-DC-Stromquelle
(DC 12…24 V) ausgelegt. Es
verfügt zudem über umfangreiche
I/O-Konnektivität und eine Vielzahl
an Hochgeschwindigkeits-I/Os, wie:
2x USB 3.1 Gen2, 4x USB 2.0, 2x
SATAIII, 1x interner Tastatur/Mausanschluss,
1x Intrusion Protection,
6x COM (RS422/485, CCtalk, TTL),
PCIe x8, 1x M.2 B Steckplatz mit
einem SIM-Kartenhalter für ein fache
3G/LTE-Modul- oder NVMe-Speicher,
1x M.2 E Steckplatz für WiFi-
Modulkonnektivität. Des weiteren
bietet das AIMB-228 16-Bit programmierbare
I/Os, 2x Gigabit-Ethernet
(Realtek 8111E), sowie einen PCIe
x1 Port über einen Gold-Finger für
externe FPGA-Module.
4K Auflösung auf bis zu vier
unabhängigen Displays
Durch die Integration der neusten
AMD Vega GCN (bis zu 11 CUs)
unterstützt das AIMB-228 Thin-
Mini-ITX-Mainboard hocheffiziente
Videocodierung (HEVC) mit
10-Bit-Dcodierung (4K H.264 und
H.265) und 8-Bit-Ecodierung und
liefert eine hervorragende Grafikleistung.
Mit vier unabhängigen Displays,
die über DisplayPort (DP) 1.2
unterstützt werden, und der Möglichkeit,
die LVDS-Schnittstellen (Low
Voltage Differential Signaling) zu
nutzen, dazu bietet das AIMB-228
Board auch viele eingebettete Funktionen
wie TTL/CCtalk, 10W-Verstärker
und den höchsten 4 ESD-
Schutz, was es ideal für Gaming,
Digital Signage oder medizinische
Bildgebung macht.
Die neuen Mini-ITX Mainboards
sind bei Advantech Distributor GLYN
erhältlich. ◄
Robustes Design
Zusätzlich zu den Individualisierungsmöglichkeiten
gibt es auch
Unterschiede in den Konstruktionsprinzipien.
Embedded Mini-ITX-Mainboards
bieten viele wertvolle Funktionen,
die weit über Standard-Mini-
ITX-Motherboards für kommerzielle
Anwendungen hinausgehen. Robuste
Mini-ITX-Mainboards sind durch
die Verwendung von gelöteten Prozessoren,
stabilen Kondensatoren
und Komponenten für deutlich rauere
Umgebungen und den 24/7-Betrieb
meditronic-journal 1/2021
51
Medical-PC/SBC/Zubehör
Augenzentrum Bayern optimiert
Dokumentation im OP
Rein Medical GmbH
info@reinmedical.com
www.reinmedical.com
Eine optimale Leistung kann nur
der erbringen, der sich voll und ganz
auf seine Aufgabe konzentrieren
kann. Dies gilt insbesondere in der
Medizin. Eine bestmögliche Versorgung
von Patienten ist dann gewährleistet,
wenn Ärzte und das medizinische
Personal sich ihnen 100%ig
widmen können.
Diesen Anspruch kennt auch das
Augenzentrum Bayern. Im Zusammenschluss
aus mehreren Augenkliniken,
-zentren und -ärzten versorgt
ein Team aus Augenärzten,
Anästhesisten, OP-Assistenten
und Medizinischen Fachangestellten,
aber auch Orthoptisten, Optiker/-
meistern sowie augenmedizinischem
und verwaltungstechnischem
Fachpersonal Patienten
an verschiedenen Standorten Oberbayerns.
In insgesamt sechs OP-
Sälen wird ein breites Spektrum an
Operationen angeboten: Grauer
Star, Grüner Star, Hornhautplastiken,
Lider krankungen uvm. Schon seit
längerer Zeit bestand im Verbund
der Wunsch, die Prozesse im OP mit
Blick auf Datenzugriff, Recherche
und Dokumentation, zu verbessern.
„Sowohl berufsrechtlich als auch
mit Blick auf den Behandlungsvertrag
muss jede Operation bei uns
dokumentiert werden“, beschreibt
Dr. med. Waldemar Bauer, Ärztlicher
Direktor im Augenzentrum Bayern,
die rechtliche Ausgangslage, die für
alle deutschen Ärztinnen und Ärzte
gleichermaßen bindend ist. „Diese
Dokumentationen umfassen unter
anderem OP-Zeiten, den Verlauf
der Anästhesie sowie Diagnosen,
Angaben zu Prozeduren und dem
OP-Team“, führt der Ärztliche Direktor
aus. Dass der Prozess der Dokumentation
aufwändig und für das
medizinische Personal zeitintensiv
ist, ist kein Geheimnis. Denn in den
letzten Jahren ist darüber hinaus
auch ein umfassendes Bild- und
Videomanagement hinzugekommen.
Auf der Suche nach einer flexiblen
und praktikablen Lösung, die
Ärzte und Medizinisches Personal
im OP entlastet, fand das Augenzentrum
Bayern Unterstützung bei
der Rein Medical GmbH.
Dokumentation bild- und
videogestützter Operationen
Bild- und videogestützte Operationen
machen die Arbeit im OP
sicherer und schaffen neue Möglichkeiten
der Dokumentation. Entscheidend
aber dabei ist, dass Lösungen
zum Bild- und Videomanagement
nicht nur performant, sondern auch
intuitiv bedienbar sein sollten, denn
nur dann können sie das Personal
im OP auch tatsächlich entlasten.
In Bayern war man auf der Suche
nach einer schnell anwendbaren
Lösung zur Dokumentation aller Eingriffe
anhand von Bildaufnahmen,
die zudem gut an das vorhandene
Praxisinformationssystem sowie
an das Bildarchiv (PACS) anzubinden
sein sollte. „Die Benutzerfreundlichkeit
war uns sehr wichtig,
darüber hinaus sollte die neue
Lösung in jedem Fall wirtschaftlich
in der Anschaffung sowie im laufenden
Betrieb sein“, beschreibt
Oliver Thieme, Technischer Leiter
im Augenzentrum Bayern, die
Anforderungen seines Hauses. In
Zusammenarbeit mit dem externen
Partner wurde daher ein genaues
Anforderungsprofil erstellt, dass
dann als Grundlage für das Angebot
der Rein Medical dienen konnte.
Entsprechend hat das Unternehmen
im Anschluss an die Definition
des Anforderungskataloges einen
Lösungsvorschlag präsentiert, der
im Team abgestimmt und dann zur
Umsetzung beauftragt wurde.
Hard- und Software aus
einer Hand
Die Lösung: CLINIO 424C Touch-
Panel-PC-Systeme sowie die Aufnahmesoftware
SMART OR. Insgesamt
vier OP-Säle wurden bereits
seitens Rein Medical ausgestattet,
zwei weitere sind in Planung. Mit der
Hard- und Software aus eigenem
Haus hat der IT-Dienstleister eine
skalierbare Lösung zur Verfügung
gestellt, die einen sicheren Betrieb
für Patienten und Personal garantiert.
„Alle vier OP-Säle in Bayern
haben wir mit unseren CLINIO-PCs
als Rekorder-Hardware sowie mit
unserer Software zur Verwaltung
aller Bild- und Videoquellen ausgestattet“,
berichtet Bernd Schmidtke,
Leiter Vertrieb Deutschland bei Rein
Medical. „Die Panel-PCs erhalten
Bilder und Videos von den Kameras
oder Mikroskopen im OP und
speichern diese lokal zwischen.
Ausgewählte Bilder werden dann
52 meditronic-journal 1/2021
Medical-PC/SBC/Zubehör
selektiv in die jeweilige Patientenakte
übertragen.“
Neben der reinen Installation
zeichnet der externe Dienstleister
auch für die Anpassung der Schnittstellen
zu den vorhandenen Bildarchiven
und zum Praxisinformationssystem
sowie für ein umfangreiches
Customizing verantwortlich.
So wurde nicht nur die grafische Benutzeroberfläche
(GUI) angepasst,
sondern auch seitens der Verantwortlichen
in Bayern gewünschte
Funktionen, wie etwa eine Schlagwortsuche,
implementiert.
Mehr Zeit für die Patienten
Mit der Installation, vor allem
aber mit der erzielten Prozessoptimierung,
ist man in Bayern mehr
als zufrieden. Ohne Einarbeitungsphase
konnte die Lösung sofort vom
ärztlichen und assistierenden Personal
genutzt werden, bei gleichzeitig
hoher Akzeptanz. „Die administrativen
Aufwände haben sich für unser
Team drastisch reduziert“, benennt
Dr. med. Waldemar Bauer den größten
Vorteil der Neuinstallation. „Bei
der hohen Anzahl an Eingriffen,
die wir hier durchführen, muss das
Personal nun nicht mehr wie bisher
Daten händisch eingeben, sondern
kann diese direkt aus der Worklist
auswählen und einladen. Über den
Touch-Screen kann jeder auf bereitgestellte
Live-Bilder oder auf Archivmaterial
zugreifen, zudem können
die Bilder auch direkt in die Patientenakten
gegeben werden“, so der
Ärztliche Direktor weiter.
Minimierung der
Fehlerquote
Durch die Reduktion der manuellen
Eingaben wurde auch die Fehlerquote
im Augenzentrum Bayern
minimiert, neben den optimierten
Workflows eine ebenso wichtige
Errungenschaft. Entscheidend aber
ist, dass jetzt mehr Zeit für Wesentliches
bleibt: „Je weniger wir mit
administrativen Aufgaben beschäftigt
sind, desto mehr Zeit bleibt
uns für unsere Patienten“, bringt
Dr. Bauer das Fazit auf den Punkt.
In Bayern wird man jetzt die Ausstattung
der beiden letzten OP-Säle
angehen. „Zu jedem Zeitpunkt im
Projekt konnten wir uns auf unsere
Ansprechpartner bei Rein Medical
verlassen“, resümieren der Ärztliche
Direktor und sein Technischer Leiter
gleichermaßen. „Wir sind sehr
zufrieden und setzen auch künftig
auf die fachkompetente Unterstützung
der Rein Medical Medizintechnik.
Aktuell läuft am Marienkrankenhaus
bereits Bauabschnitt 3: die
Sanierung bzw. Fertigstellung der
letzten drei OPs. Auch hier übernimmt
Rein Medical die IT-seitige
Ausstattung, analog zu den bereits
sanierten und neu eingerichteten
OP-Sälen. „Wir sind froh, dass uns
unser Partner auch im dritten und
letzten Bauabschnitt zur Seite steht“,
so Rolf Rathjen. „Auch in zukünftigen
Projekten werden wir sicherlich
gerne auf das Fachwissen und
auf die Produkte der Rein Medical
zurückkommen“, ist sich der Leiter
Medizintechnik sicher. ◄
Box-PC für anspruchsvollen Industrie-Einsatz
Die Distec GmbH stellt den
neuen leistungsstarken und lüfterlosen
„BoxPC Pro 7300“ vor.
Kern des Embedded-Box-PCs
ist der langzeitverfügbare Intel
Core i5-7300U Prozessor der
7. Generation. „Unser neu entwickelter
Docking Connector bietet
drei Schnittstellen in einem
Anschluss: einmal LVDS mit Backlight
und zwei USB 2.0“, erläutert
Thomas Schrefel, Product Manager
Embedded bei Distec. „So
lassen sich ein LVDS-Display
mit Backlight, PCAP-Touch- und
Webcam-Anwendungen gleichzeitig
einsetzen.“
Der Embedded-Box-PC bietet
eine hohe Rechenleistung und
arbeitet auch im Dauerbetrieb
mit 9 - 24 V DCin verlässlich. Er
eignet sich optimal für industrielle
Anwendungen in anspruchsvollen
Umgebungen, wie etwa in Automatisierungslösungen,
Industrie 4.0,
Digital Signage, Medizintechnik
und Transportation. Mit dem
Güte siegel „designed, developed
and made in Germany“ garantiert
Distec höchste Qualität, Zuverlässigkeit
und Langzeitverfügbarkeit.
Zum Anschluss von LVDS-Displays
steht eine breite Palette von
bereits definierten Kabeln zur Verfügung.
Zusätzlich zum Docking
Connector bietet der Box-PC eine
Vielzahl an Anschlüssen: HDMI
und DisplayPort zum Anschließen
von Monitoren, zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse
mit Intel I219V
bzw. I211AT Chipsatz, sowie zwei
RS232 und zwei RS232/422/485,
die über das BIOS eingestellt werden
können. Wie im Industriebereich
üblich, verfügt der PC über
einen Watchdog-Timer. Zu den
weiteren Anschlüssen gehören:
vier USB 3.0, zwei USB 2.0 und
Audio mit Line-out.
Distec liefert den Embedded-
Box-PC mit vorinstalliertem Windows
10 IoT LTSC 2019 Betriebssystem
aus. Die speziell auf den
Industriemarkt ausgerichtete
Microsoft-Lizenz gewähr leistet
den weltweiten Einsatz. Der
BoxPC Pro 7300 bietet eine einfache
Montage und werkzeuglose
Wartung über unverlierbare Rändelschrauben.
Um Cybersicherheit zu gewährleisten,
stattet Distec den Box-PC
mit umfassenden Sicherheitsfeatures
aus. Für Secure Boot übernimmt
ein hardwareseitig installierter
TPM 2.0 Chip die Laufwerksverschlüsselung
mit beispielsweise
BitLocker. Optimalen
Schutz etwa bei einem Stromausfall
oder einem Manipulationsversuch
bietet Distec mit dem Erstellen
eines kundenspezifischen
Windows 10 IoT Images mit aktiviertem
Schreibfilter und weiteren
Features.
Distec GmbH
info@distec.de
www.distec.de
meditronic-journal 1/2021
53
Medical-PC/SBC/Zubehör
Das Medical-Grade-Tablet – mobile
Medizintechnik mit Sicherheitsgarantie
Sein ultra-robustes Design im kompakten 13,3-Zoll-Format prädestiniert das
Medical-Tablet M133WK-ME für den mobilen Einsatz im Gesundheitswesen.
Das rundum IP65-geschützte Gehäuse lässt sich problemlos desinfizieren.
Modernste biometrische Fingerprint-Technologie schließt jegliche
unautorisierte Nutzung oder fehlerhafte Übermittlung sensibler
Patientendaten aus
Als Experte für Industrial IT bietet
TL Electronic seit Langem robuste
Tablet- und PC-Lösungen auch für
hygienisch hochsensible Bereiche in
der Pharmaindustrie und Medizintechnik
an. Das neueste Mitglied dieser
Produktfamilie geht einen Schritt
weiter, denn es ist auf den mobilen
Einsatz in Kliniken, Arzt praxen und
Notdiensten spezialisiert.
Das Medical Tablet M133WK-ME
wurde vom TL Electronic Partner
Winmate eigens im Hinblick auf die
professionellen Anforderungen im
Gesundheitswesen konzipiert und
bietet im täglichen Umgang mit
dem Patienten erhebliche Erleichterungen.
Das ergonomische, antimikrobielle
Gehäusedesign sowie eine
Vielzahl klug durchdachter Features
heben medizinische Routinen wie
Patientenaufnahme, mobile Pflegeeinsätze
oder Arztvisiten auf ein
neues Level.
Wozu ein Medical-Grade-
Tablet?
In vielen Arztpraxen, Kliniken und
Notdiensten sind Tablets in handelsüblicher
Consumer-Qualität längst
ein gewohnter Anblick. Wozu also
ein Medical-Grade-Tablet? Die Antworten
liegen in den extremen Anforderungen
des professionellen medizinischen
Arbeitsumfelds begründet:
Nicht selten herrscht Hektik,
die hochkomplexen mobilen Geräte
wandern von Hand zu Hand, von
Zimmer zu Zimmer, von beheizten
Innenräumen ins Freie, ohne Rücksicht
auf die Wetterbedingungen.
Jeder Ausfall des Geräts – sei es
durch Stöße, Stürze, eindringende
Flüssigkeit oder extreme Temperaturschwankungen
– kann hier Leben
riskieren.
Deshalb gehören Medical-Grade-
Tablets zur Kategorie der „ruggedized
handhelds“, einer nach Militärund
Industriestandards getesteten,
ultra-robusten Ausführung – stoßresistent
(bis zu Stürzen aus 1,9 m
Höhe auf Beton) sowie rundum wasser-
und staubdicht (gem. Schutzart
IP65). Letzteres ist im medizinischen
Umfeld besonders wichtig,
weil sich die Geräte somit problemlos
desinfizieren lassen. Ein
antimikrobielles Gehäuse verhindert
zudem, dass sich Keime oder
Sporen festsetzten. Nicht zuletzt
ist das 10-Punkt-Multi-Touch-Display
eines Medical-Tablets auf die
Bedienung mit Hygienehandschuhen
ausgelegt.
Der integrierte Kickstand des
M133WK-ME erleichtert die
Bedienung enorm. Er lässt sich
zudem zu einem praktischen
Tragegriff umfunktionieren
Sensible medizinische
Daten sicher verwalten
Krankenbefunde oder Patientendaten
dürfen nicht in unbefugte
Hände gelangen. Die Verwendung
handelsüblicher Consumer-Tablets
im medizinischen Umfeld ist vor diesem
Hintergrund fragwürdig, insbesondere,
wenn die Geräte zusätzlich
TL Electronic GmbH
www.tl-electronic.de
Per Medical-Grade-Tablet lassen sich Patientendaten jederzeit abrufen
und aktualisieren. Das antimikrobielle Gehäuse mit Multi-Touch-Display
ermöglicht die keimfreie Bedienung mit Hygienehandschuhen
54 meditronic-journal 1/2021
Medical-PC/SBC/Zubehör
Motherboard für AMD Ryzen Embedded V1000/R1000 Prozessor
Ideal für anspruchsvolle Grafikanwendungen
in professionellen
Casino Gaming-Systemen, medizinischen
Displays, Thin Clients und
Industrie-PCs dank AMD Radeon
Vega Graphics
Kontron präsentiert das Industrie-Motherboard
D3713-V/R mITX
auf Basis der AMD Ryzen Embedded
V1000 und R1000 Linie.
Es verfügt über die SoC integrierte
AMD Radeon Vega GPU
mit besonders brillanter Grafik
und unterstützt über DisplayPorts,
einen Embedded DisplayPort
und einen Dual-Channel LVDS
(24 bit) bis zu vier unabhängige
Displays in 4K-Auflösung. Mit fünf
verschiedenen AMD-Prozessoren
kann das Board für verschiedene
Grafik anwendungen angepasst
werden, z. B. für Kiosk-, Infotainment-,
Digital-Signage-, professionelle
Casino Gaming-Systeme,
sowie medizinische Displays, Thin
Clients und Industrie-PCs.
Designed by Fujitsu
Das D3713-V/R mITX-Motherboard
ist „Designed by Fujitsu“
und wird in Deutschland gefertigt.
Dies garantiert kurze Lieferzeiten,
höchste Fertigungs-Qualität,
kompetenten technischen Support
direkt aus Augsburg, sowie
langfristigen Reparatur-Service.
Kontron bietet auch ein „Kitting“
an, bei dem Motherboards ab
Werk mit den gewünschten Prozessoren,
Speicherriegeln und
sogar einem individuellen BIOS
bestückt werden.
Für das Motherboard ist auch
das Kontron SMARTCASE S711 in
Vorbereitung. Es bietet eine kundenspezifisch
konfigurierte und
zertifizierte Systemlösung, bestehend
aus dem Board, CPU, Speicher,
Erweiterungskarten, BIOS,
Kühlung und Gehäuse.
Verschiedene Prozessoren
Das D3713-V/R mITX-Motherboard
bietet optional verschiedene
Prozessoren der AMD
Ryzen Embedded V1000 und
R1000 Linie: AMD Embedded
SoC V1202B, V1605B, V1807B,
R1305G oder R1606G. Durch den
Intel i210LM Ethernet Controller mit
10/100/1000 MBit/s unterstützt das
Board Protokolle wie z. B. Ether-
CAT oder TSN. Des Weiteren bietet
es 2x SODIMM Sockel für bis
zu 32 GB Arbeitsspeicher. Die Verwendung
eines Datenträgers oder
Erweiterungen sind über 2x Serial
ATA III 600 Schnittstellen (bis zu
6 GBit/s), einen Mini PCIe (Halfsize/Fullsize),
einen PCI Express x4
Gen3, einen M.2 PCIe x2 Key-M
und einen M.2 PCIe x4 Key-B möglich.
Schnittstellen
Zudem wartet es mit diversen
Schnittstellen auf, wie USB 3.1
Gen1/Gen2, USB 2.0, Serial I/O,
GPIO und High Definition Audio
Input/Output über den Codec
Realtek ALC256 Chip. Das Board
enthält ein AMI Aptio 5.x (UEFI)
BIOS, einen HW Watchdog, ein
BIOS integrated HW Diagnostic
Tool, AMD integrated TPM V2.0
onboard, und einen Sockel für ein
optionales TPM-Modul.
Kontron
www.kontron.de
privat genutzt werden. Ein Argument
mehr, ein Medical-Grade-Tablet von
Anfang an so zu konzipieren, dass
beim Erheben sensibler Diagnoseparameter
oder dem Zugriff auf
Datenbanken möglichst alle Fehlerquellen
und Datenschlupflöcher
eliminiert werden. Modelle wie das
M133WK-ME können durch biometrische
Fingerprint-Technologie vor
unautorisierten Zugriffen geschützt
werden. Zudem verfügen sie über
eine umfangreichere Schnittstellen-
Peripherie als die meisten Consumer-Geräte
und lassen sich daher
nahtlos und sicher in bestehende
Netzwerke integrieren. Selbstverständlich
auch drahtlos – ein Faktor,
der angesichts immer häufigerer
Einsätze in der häuslichen Pflege
und bei Noteinsätzen zunehmend
an Bedeutung gewinnt.
Leistungsfähige und
zertifizierte Medizintechnik
Bei der Entwicklung dieses Tablet-
Modells für den medizinischen Sektor
hat Winmate verstärkt Aufmerksamkeit
auf die Optimierung von
Ergonomie und Bedienkomfort
gelegt. Die einklappbare Stütze
(Kickstand) lässt sich zum praktischen
Tragegriff umfunktionieren.
Eine lange Akkulaufzeit sowie
eine Vielzahl an nützlichem Zubehör
(Dockingstation, VESA-Montagekit
u. a.) runden das Paket ab.
Auch was seine technischen
Spezifikationen betrifft, dürfte das
M133WK-ME keine Wünsche offenlassen.
Leistungsfähige Core-i5-
Prozessoren von Intel, ein komfortables
13,3-Zoll-LED-Display mit
erweitertem Betrachtungswinkel
und optimaler Ablesbarkeit unter
wechselnden Lichtverhältnissen
sowie die großzügige Ausstattung
mit Schnittstellen (WLAN, Bluetooth,
RJ45/LAN, 4x USB A, 1x USB C,
SD-Karten-Slot, optional 4G/LTE
und GPS) prädestinieren dieses
Medical-Grade-Tablet zum absoluten
Allrounder im medizinischen
Umfeld. Seine Eignung für diesen
sensiblen Sektor ist offiziell nach
EN ISO 13485 (2012) zertifiziert.
Wie bei allen Industrie-PCs im
Programm von TL Electronic können
auch die Medical-Grade-Tablets
Soft- und Hardwareseitig individuell
an Kundenwünsche angepasst werden
und durchlaufen einen mindestens
24-stündigen Burn-in-Dauerbelastungstest.
Auf diese Weise
steht dem unmittelbaren Einsatz
im professionellen Umfeld garantiert
nichts im Weg. ◄
meditronic-journal 1/2021
55
Medical-PC/SBC/Zubehör
Gekapselter Panel-PC für Industrie und
Medizin
der MLC 8 umfangreiche I/O-Flexibilität, Funktionserweiterungen
und eine Reihe von Konfigurationsoptionen,
um die Anforderungen
an Bild erfassung, Speicherung, Konnektivität
und nicht zuletzt Budgetkontrolle zu erfüllen.
Anwendung im medizinischen
Bereich
In klinischen Umgebungen eignet sich
das Panel beispielsweise ideal für die
Vitalparameterüber wachung von Patienten,
die klinische Diagnose, die Darstellung von
Patientendaten, die Anästhesieüberwachung,
die OP-Dokumentation oder als PACS (Picture
Archiving and Communication System).
Im industriellen Einsatz oder bei der Interaktion
mit Publikum führt die Verkürzung und
Vereinfachung der Reinigung zu deutlich verkürzten
Wartungszeiten und damit zu besserem
Gesundheitsschutz und mehr Produktionssicherheit.
Acceed GmbH
www.acceed.com
Die Zulassungsanforderungen an Medizingeräte sind
bekanntermaßen hoch, besonders unter dem Gesichtpunkt
der Hygiene. Aber auch in der Industrie und in
öffentlichen Einrichtungen gehört Hygiene inzwischen
zu den wichtigen Faktoren, wenn es um die Interaktion
von Mensch und Computer geht. Hygienemaßnahmen
verhindern die Verbreitung von Bakterien, Viren und
anderen gesundheitsschädlichen Substanzen durch
Oberflächenkontakte. Voraussetzung ist ein Gerätedesign,
das die effektive Reinigung und Desinfektion
zulässt, etwa durch spaltfreie Gehäuse und Bedienelemente
und durch gegenüber Reinigungsmaßnahmen
widerstands fähige Oberflächen. Mit dem neuen
MLC 8 hat Acceed jetzt einen derart ausgerüsteten
leistungsstarken All-in-One-PC im Panelformat mit
Schutzklasse IP54 in sein Port folio aufgenommen.
Der MLC 8 ist für den Medizinbereich zugelassen,
empfiehlt sich aber ebenso für industrielle Einsätze in
reinigungsinten siven Umgebungen.
Voll ausgestattet
MLC 8 ist eine neue Generation von voll ausgestatteten
Panel-Computern. Die All-in-One-PCs sind in den
drei Bildschirmgrößen 21,5“, 23,8“ und 27“ verfügbar.
Das rundum abgedichtete schraubenlose Aluminiumgehäuse
kombiniert Funktionalität, Zweck mäßigkeit und
Ästhetik und ist bereits zum Patent angemeldet. Das mit
dem robusten Aluminiumgehäuse verklebte voll flächige
Frontglas des Bildschirms ermöglicht sehr kurze Reinigungszeiten
und gleichzeitig die laufende Kontaminationskontrolle,
wodurch die Effizienz im gesamten Einsatzumfeld
deutlich gesteigert wird. Darüber hinaus bietet
Gut geschützt
Das fugenlose, kratzfeste Frontglas ist wasserund
staubdicht verklebt, deckt die gesamte Fläche
bis zu den abgerundeten Kanten ab und hat integrierte
berührungssensitive, beleuchtete Bedientasten.
Eine programmierbare breite LED-Leiste
kann für die Fernanzeige von Zuständen oder Parametern
genutzt werden. Der FHD/UHD-Bildschirm ist
multi touchfähig und damit für die zeitgemäße App-
Steuerung oder den Umgang mit anspruchsvollen
grafischen Bedienoberflächen bestens geeignet.
Die Blendschutzbeschichtung sorgt für verbesserte
Ergonomie und einen großen Betrachtungswinkel
gleichermaßen im Hoch- und im Querformat. Über
zwei hochauflösende Display-Ports können weitere
externe Monitore angeschlossen werden. Vier interne
Steckplätze stehen für zusätzliche Speicher medien,
Bilderfassungskarten (Frame Grabber), Wi-Fi/Bluetooth-
und RFID-Module sowie PCIe-Erweiterungskarten
zur Verfügung.
Optionale Features
Zu den optionalen Features gehören unter anderem
ein WLAN/Blue tooth-Modul, ein RFID-Reader,
galvanisch getrennte USB- und Seriell-Schnittstellen,
mehrere Varianten für Arbeits- und Festplattenspeicher
(SSD und HDD) sowie ein UPS-Backup-Akku
zum Schutz vor Datenverlust. Mit einem Gewicht
von knapp 10 kg (21“-Modell) ist der MLC 8 gleichermaßen
stationär wie mobil einsetzbar, etwa für die
mobile Datenerfassung oder Gerätesteuerung und
Maschinen überwachung. ◄
56 meditronic-journal 1/2021
Software
Digitalisierungsangebote für die Medizintechnik verstärkt
©everythingpossible - stock.adobe.com
Die avasis AG und avasis GmbH,
Smart Expert Partner von Siemens,
erweitert mit der Gründung der avasis
solutions GmbH seine Angebote
für die Medizintechnikkunden.
Auf Basis der etablierten Produkte
von Siemens Digital Industry Software,
wie Teamcenter und Polarion,
bietet avasis branchenspezifische
Lösungen an. Mission der neuen
Firma ist es, die Digitalisierung in
der Branche zu beschleunigen, um
den Aufwand für steigende regulatorische
Anforderungen für Medizinprodukte
mit effizienten Software
Lösungen abzufedern. Im Fokus
steht die technische Dokumentation,
deren Umfang und Komplexität
mittlerweile nicht mehr manuell
zu handhaben ist.
Hierfür entwickelt und vertreibt
die avasis solutions GmbH fachspezifische
Konfigurationspakete
für Polarion und ergänzt das Teamcenter
Portfolio, im speziellen die
Teamcenter Medical Device Solution
aus dem Hause avasis. Damit
bietet die avasis Gruppe digitale
Lösungen für den gesamten
Lebenszyklus und alle Elemente
der technischen Dokumentation
für Medizinprodukte an. Ergänzt
wird das Portfolio von Software-
Lösungen durch ein branchenerfahrenes
Beraterteam der avasis solutions
GmbH. Kunden werden bei
der Digitalisierung ihrer Prozesse
begleitet und Optimierungspotenzial
für die Umsetzung von regulatorischen
Anforderungen aufgezeigt.
Training-on-the-Job unterstützt
die effiziente Anwendung
auch nach der Implementierung.
Die Digitalisierung der technischen
Dokumentation erhöht
die Effizienz im Unternehmen und
verbessert Qualität sowie Transparenz
von Informationen. Die Marktzulassung
von Neuprodukten als
auch die Implementierung von
Änderungen bei im Markt befindlichen
Produkten wird beschleunigt.
Dadurch können in der Branche
wieder mehr Ressourcen für
die Entwicklung von innovativen
Produkten freigesetzt und so die
Patientenversorgung verbessert
werden.
avasis solutions GmbH
avasis GmbH
www.avasis.biz
Best of 2020
Regularien und Prozesse mit weiterer Digitalisierung
Hintergrund:
Die inpac Medizintechnik
GmbH entscheidet sich für die
von oxaion angebotene CAQ-
Lösung des Anbieters SYNCOS.
Schwerpunkte der Einführung sind
die Qualitätskontrolle im Bereich
Wareneingang, die fertigungsbegleitende
Prüfung und die Fertig -
warenprüfung. Dazu gehören auch
die Verwaltung und Analyse von
Prüf- und Messmitteln. Ein weiterer
Fokus liegt auf dem Qualitätsmanagement
für die Abbildung
der regulatorischen Vorgaben im
Bereich Reklamationen, CAPA,
und Maßnahmenmanagement.
oxaion – Ein Unternehmen
der Modula Gruppe
Innerhalb der Modula Gruppe
bietet oxaion mit SYNCOS eine
integrierte CAQ-Lösung, die den
beidseitigen Datenaustausch im
Bereich Stamm- und Bewegungsdaten
ermöglicht. Wareneingänge
lösen z. B. automatisch Prüfaufträge
aus und Qualitätsereignisse
können direkt an SYNCOS
zur Weiterbearbeitung übermittelt
werden. Dabei erleichtert die
Standardintegration auch die Validierung
der Anwendung.
Im Jahr 2003 wurde die inpac
Medizintechnik GmbH als Dienstleistungsunternehmen
zur Lohnverpackung
von Medizinprodukten
gegründet und wird noch heute
von Gründungsmitglied Dr. Ralph
Hermann geführt. Das Unternehmen
ist als Full-Service-Verpackungsdienstleister
seit seiner
Gründung permanent gewachsen
und zählt heute 200 Mitarbeiter.
inpac ist ein Dienstleister für
Reinigung, Montage, Verpackung
und Sterilisation von Medizinprodukten.
Das Unternehmen ist nach
DIN EN 13485 zertifiziert, bei der
FDA und für Japan registriert.
© oxaion gmbh
oxaion gmbh
info@oxaion.de
www.oxaion.de
meditronic-journal 1/2021
57
Software
Konstruktion beschleunigt:
Mit virtueller Simulation neue Absaugsysteme
auf den Markt gebracht
Dassault Systèmes
www.3ds.com/de
© Atmos
Dem Unternehmen Atmos
Medizin Technik gelang es mit Solidworks,
bestehende medizinische
Notfallabsaugsysteme für den Atemwegsbereich
schnell, wirksam und
kostenschonend weiterzuentwickeln.
Ziel war es, alle Bauteile und Komponenten
virtuell zu simulieren, um das
fertige Produkt besonders schnell
auf den Markt bringen zu können.
Produktentwicklungsprozesse in
der Medizintechnik können oft langwierig
sein. Passt das Produktdesign?
Stimmen die Materialien? Ist
das Produkt sicher? All diese Herausforderungen
müssen bewältigt
werden – und das heute oftmals in
kürzester Zeit. Es spielt nicht nur
ein sich stetig verändertes Marktgeschehen
eine Rolle, auch aktuelle
Herausforderungen wie die
Corona-Pandemie greifen grundlegend
in die Entwicklungsprozesse
ein. Fortschrittliche Medizintechnikunternehmen
begegnen diesen Herausforderungen
heute immer häufiger
damit, ihre Produkte vorab virtuell
ausgiebig zu modellieren und
zu simulieren – so auch Atmos
Medizin Technik.
Das Unternehmen hat sich auf
die Herstellung von spezialisiertem
Equipment zur Behandlung
von Atemwegserkrankungen fokussiert.
Diese kommen sowohl in der
medizinischen Notfallversorgung in
Krankenhäusern, als auch in den
klassischen HNO-Arztpraxen zum
Einsatz. Atemwegserkrankungen
gehören zu den weltweit häufigsten
Krankheitsbildern – entsprechend
groß ist das Einsatzfeld von Atmos.
Schnelle Entwicklung aus
einer Hand
Die Komplexität der medizinischen
Produkte von Atmos erfordert in der
Entwicklung und Produktion ein
nahtloses Ineinandergreifen verschiedenster
Projektbeteiligter –
sowohl innerhalb als auch außerhalb
des Unternehmens. Das Unternehmen
arbeitet dabei regelmäßig
mit externen Designern zusammen,
die bei der Entwicklung neuer Produkte
unterstützen. Damit Entwicklungsprozesse
so reibungslos wie
möglich verlaufen, ist eine einheitliche
Datenbasis unumgänglich.
Atmos setzt daher auf Solidworks
von Dassault Systèmes, da von
Partnern erarbeitete Grunddaten
nahtlos übertragen und weiterverarbeitet
werden können. Dies spart
teure und wertvolle Entwicklungszeit
und macht das Prototyping deutlich
effizienter.
Mobilitätsanforderungen
© Dassault Systèmes
In der Entwicklung der neuesten
Atmos Produkte musste ein besonderes
Augenmerk auf die Mobilitätsanforderungen
gelegt werden.
Dies hatte zur Konsequenz, dass
das Gewicht und die Größe der
Bauteile und des Gesamtprodukts
neuralgische Stellen bildeten. Die
58 meditronic-journal 1/2021
Software
© Atmos
Entwickler setzten daher frühzeitig
virtuelle Simulationen ein und konnten
in der virtuellen Umgebung von
Solidworks spezifisch mit verschiedenen
Materialien und Konstruktionsentwürfen
erproben, ob Gewicht
und Platz eingespart werden können,
ohne dabei die Funktionalität
des Produktes einzuschränken.
Hierbei wurden unterschiedliche
Bestandteile einzeln und im Verbund
im digitalen Raum getestet,
um die Produktion von physischen
Prototypen auf ein Minimum zu
reduzieren.
3D-Modelle
Ein weiterer Vorteil des virtuellen
Prototypings: Virtuelle 3D-Modelle
werden von den zuständigen Produktmanagern
verwendet, um zu
verstehen, wie Patienten, Ärzte und
Pfleger mit den neuen Produkten
© Dassault Systèmes
umgehen. Da die einfache Handhabung
einen kritischen Faktor im
klinischen Alltag darstellt, konnte
so sichergestellt werden, dass die
Überlegungen auch den Praxistest
bestehen. Dies hilft Entwicklern,
noch während des Entstehungsprozesses
erstes Feedback zu erhalten
und wichtige Anpassungen direkt
vernehmen zu können.
Sicherheit in jedem Aspekt
Bevor ein medizinisches Gerät
zur Behandlung von Patienten eingesetzt
werden kann, müssen eine
Vielzahl an Tests durchgeführt werden,
um sicherzustellen, dass das
Endprodukt wie gewünscht funktioniert.
Daher stellt die Prozessvalidierung
einen wichtigen Punkt auf
dem Weg zu einem finalen Produkt
dar. Dank Solidworks konnte Atmos
neuralgische Komponenten bereits
virtuell auf Herz und Nieren prüfen.
Einzelne Komponenten mussten
auf Grund der kompakten
Bauweise zusätzlich auf Stabilität
und Wandstärke getestet werden.
Belastungsszenarien halfen
den Designern dabei, die richtige
Balance zwischen Gewichtsreduktion
und Funktionalität zu finden. Für
die Entwicklung war es von entscheidender
Bedeutung, dass die Materialdaten
direkt in der Software integriert
waren. Dadurch konnte die
Prozessvalidierung letztlich stark
vereinfacht werden, da Aussagen
über die Stabilität direkt vorlagen.
Fazit
Medizintechnische Produkte von
heute entstehen integriert und virtuell
– besonders, wenn Unternehmen
schnell und effektiv neue Lösungen
entwickeln müssen. Das virtuelle
Prototyping unterstützt Anbieter
dabei, die Konstruktionsentwicklung
zu vereinfachen und Kosten
sowie Zeit zu sparen. ◄
© Atmos
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Digitalisierung und Regularien in der Medizintechnik
Aktuell befindet sich die Branche im Spannungsfeld zwischen verlangsamtem
Wachstum und hohem Innovationsdruck auf der einen
Seite und einem verschärften Regelwerk durch gesetzliche Veränderungen
und dem politischen Druck auf der anderen Seite. Technologische
Entwicklungen bieten hier Möglichkeiten zur weiteren Digitalisierung
und die Hoffnung, damit auch regulatorische Themen besser
abzudecken. Auch die MDR stellt neue Anforderungen, besonders
bezüglich der Dokumentation. Diese lassen sich komfortabel durch
den Einsatz von Software und Softwaresystemen lösen.
Oxaion gmbh, meditronic-journal 5-2020, auf Seite 170
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
meditronic-journal 1/2021
59
Software
Ganzheitliche Prozessintegration steigert
Prüfperformance in der automatisierten Fertigung
Das Manufacturing Execution System (MES) ZEISS GUARDUS und die Messsoftware ZEISS CALYPSO heben
jetzt Prüfdynamisierung auf die nächste Ebene.
dynamisierte Messabläufe schaffen
freie Kapazitäten auf den Messmaschinen.
ZEISS
Industrial Quality Solutions
www.guardus-mes.de
Die nahtlose Interaktion von
ZEISS GUARDUS und ZEISS
CALYPSO schöpft die betriebswirtschaftlichen
Potenziale der Automatisierung
sowohl in der Fertigung
als auch in den zugrundeliegenden
Qualitätsprozessen aus. Dank dieser
ganzheitlichen Prozessintegration
werden die vielerorts bestehenden
Technologiebarrieren in der
Produktion reduziert und die Prüfperformance
in der automatisierten
Fertigung gesteigert.
Grundlage bildet zum einen die
Vernetzung der steuernden Shopfloor-IT
mit den beteiligten Messund
Prüfsystemen – sowohl in-line
als auch im Prüflabor. Zum anderen
stehen die Dynamisierungskompetenzen
beider Welten erstmals
gebündelt zur Verfügung. „Somit
sind ZEISS GUARDUS Anwender
in der Lage, die vielfältigen Dynamisierungslogiken
des MES mit
den dynamischen Programmen
der ZEISS Messtechnik zu verschränken“,
sagt Simone Cronjäger,
Geschäftsführerin der Carl ZEISS
MES Solutions GmbH.
Verfahren und Methodik
Im ersten Schritt wurde hierbei
das merkmalsbezogene Verfahren
realisiert: Zum Start einer Laborprüfung
übergibt ZEISS GUARDUS der
Messmaschine sowohl die eindeutige
Probennummer als auch Informationen
darüber, welche Prüfmerkmale
unter Berücksichtigung
von Qualitätshistorie, Produktionssituation
und Dynamisierungsregel
überhaupt relevant sind. Diese Auswahl
wird nun von ZEISS CALYPSO
übernommen, wobei die Berechnungsmethodik
der Messsoftware
den idealen Fahrweg zwischen
den dynamisierten Messelementen
ad hoc berechnet – ohne jeglichen
Programmieraufwand. Die Ergebnisse
der Prüfung werden über den
bidirektionalen Kommunikationsweg
an das MES zurückgespielt
und gehen dann in den nächsten
Prüfzyklus wieder ein.
Ganzheitliche Prozesssicht
„Dank dieser ganzheitlichen Prozesssicht
reduzieren sich nicht nur
die Zeitaufwände in den Laborprüfungen,
es beschleunigt sich der
gesamte Qualitätsregelkreis“, sagt
Cronjäger. Liegt ein Messergebnis
außerhalb seiner Toleranz, erfolgt
die prozessregulierende Rückmeldung
in die Produktion deutlich
schneller. Hinzu kommt ein positiver
Effekt in Sachen Anlagenproduktivität
und -investition, denn
Zeit ist Geld
Damit der nachhaltige Trend zur
Automatisierung und Flexibilisierung
von Produktionslinien nicht durch
langatmige Qualitätsprüfungen
ausgebremst wird, bietet ZEISS
GUARDUS vielfältige Standardmethoden,
deren Umfang und die Häufigkeit
systematisch zu reduzieren.
Dazu gehören Stichprobenmethoden
oder merkmals-, los-, chargenoder
lieferantenbezogene Dynamisierungsverfahren
ebenso wie zeit-,
mengen- oder maschinenabhängige
Methoden. Das Ergebnis: Sinkende
Prüfaufwände optimieren Effizienz
und Produktivität im gesamten Wertschöpfungsprozess.
Die Implementierung und Anwendung
dieses dynamischen Gleichgewichts
von Produktions-Performance
und Prüfaufwänden gehört
in vielen Fertigungsbetrieben bereits
zum Alltag. Anders verhält es sich
jedoch in automatisierten Umgebungen:
Wenn Softwareanwendungen
und Messsysteme interagieren,
endet das Beschleunigungspotenzial
oftmals an den Grenzen der
Maschinensoftware. Denn die meisten
am Markt verfügbaren Messprogramme
sind nur mittels teurer
Programmierarbeiten in der Lage,
ihre Messreihenfolgen individuell an
Dynamisierungsregeln anzupassen.
Der Nachteil liegt hierbei nicht nur in
zusätzlichen Investitionen, sondern
auch im Zeitverlust. Hier setzt die
Lösung von ZEISS GUARDUS und
ZEISS CALYPSO an. Beide Systemwelten
sind in der Lage, Dynamisierungskonzepte
vernetzt abzubilden
und umzusetzen. „Durch die Verbindung
von hochintegriertem MES-
Produktionskontext mit der Agilität
innovativer Maschinensoftware
erhalten ZEISS Kunden völlig neue
Bordmittel, ihre Qualitätsregelkreise
nach den Forderungen der Digitalisierung
gezielt zu beschleunigen“,
so Cronjäger. ◄
60 meditronic-journal 1/2021
Bedienen und Visualisieren
4K-UHD Industriemonitore lösen Full-HD ab
Spritzwasser-geschützte Ausführungen mit
einer frontseitigen Glasscheibe. Optional können
die Displays auch mit einem PCAP-Glastouch
bzw. IR-Touch (bei 75 Zoll) bestückt werden.
Applikationen hierfür finden sich in Fabriken
für Automatisierungsaufgaben, auf Messen,
im Transportwesen, in Museen, der Medizintechnik
oder POS/POI.
Hier die wichtigsten Eckdaten:
• 4K UHD-Auflösung 3840 x 2160 bei 32“ bis 75“
• robuste Ausführung im Metallgehäuse
• brillante und 4-fach höhere detaillierte
Visualisierung als Full HD
• DisplayPort-, HDMI-, DVI- und VGA-Videoeingang
• weiter Blickwinkel 89/89/89/89°
• Optional 10-Finger MultiTouch (PCAP) oder
IR-Touch
• Optional Staub- und Spritzwasserschutz
durch Glasscheibe
Industriemonitore mit Diagonalen von 32 Zoll
und größer lösen bisherige Großbildmonitore
mit der Auflösung Full HD (1920 x 1080 Pixel)
ab. Dieser Hersteller bietet dafür Industriemonitore
mit 4k UHD (3840 x 2160 Pixel) an. Erhältlich
sind Displaygrößen mit folgenden Diagonalen:
32“, 43“, 49“, 55“, 65“ und 75“. Für raue
Umgebungen gibt es Staub-, Schmutz- und
SR SYSTEM-ELEKTRONIK GmbH
info@sr-line.com
www.sr-line.com
6-Megapixel Farbdisplay mit neuen Spezifikationen aktualisiert
meditronic-journal 1/2021
Mit dem CCL650 hat JVC seinerzeit ein
6-Megapixel Farbdisplay auf den Markt gebracht.
Mit einer Bildschirmdiagonale von 30 Zoll, einer
Helligkeit von 800 cd/m² und einen Kontrast von
1.000:1 ist der CCL650 ein vollständiger Arbeitsplatz
für die Befundung von Thoraxaufnahmen
sowie CT-, MR- und PET CT-Bildern. Nun wurden
diese Spezifikationen deutlich aktualisiert.
Mit einer deutlich gesteigerten Helligkeit von
bis zu 1.050 cd/m². Dies ermöglicht jetzt noch
mehr Lebensdauer verglichen zum Vorgänger.
Trotz des hohen Kontrastes verspricht das
neue Display eine lange Lebensdauer. Das
liegt vorrangig an der LED-Hintergrundbeleuchtung.
Im Vergleich zu CCFL-Monitoren sparen
diese bis zu 20 Prozent Strom. Das spart Energie
und reduziert den CO 2 -Ausstoß. Zudem
enthalten LEDs kein Quecksilber oder andere
schädliche Bestandteile, was die Entsorgung
erleichtert. „Durch die höhere Lebensdauer
der LEDs von 20 bis 25 Prozent verlängert sich
auch die Nutzungsdauer drastisch. Das ermöglicht
Betriebszeiten von bis zu 30.000 Stunden.
Basierend auf acht Stunden täglicher Nutzung
können die Monitore 3.750 Tage betrieben werden,
was mehr als 10 Jahren entspricht“, erläutert
Marcel Herrmann, Marketing Manager Medical
Displays bei JVCKENWOOD, einen Vorteil
des neuen Displays.
Unterschiedliche Bilddaten erfordern unterschiedliche
Arten der Darstellung. So erscheinen
Graustufenbilder am besten mit einer DICOM-
Kurve, farbige hingegen bei einem statischen
Gamma von 2.2. Beim Wechsel zwischen diesen
beiden Presets und der gleichzeitigen Darstellung
von Farb- und Graustufenbildern werden
aber beide nicht optimal dargestellt. „Bei multimodalen
Untersuchungen ist der Kompromiss
aber nicht akzeptabel, beide Bilder sollen in optimaler
Qualität dargestellt werden“, so Herrmann.
„Genau dafür sorgt Dynamic Gamma, das für
jedes Pixel individuell ein Gamma festlegt – in
Echtzeit und ohne Flimmern. Selbst Ultraschallaufnahmen
werden so perfekt dargestellt.“
Radiologen benötigen hochauflösende Monitore
für eine sichere und hochwertige Befundung.
Allerdings blenden auf diesen Displays Reportfelder
oder Arbeitslisten aufgrund großer Weißflächen.
Genau an denen reduziert der Auto Text
Mode die Helligkeit, ohne den übrigen Bildbereich
zu beeinträchtigen. Die Angleichung regelt
das Display automatisch.
„Eine besondere Herausforderung war es,
diese beiden Funktion in das Display selbst zu
implementieren. Keine dieser neuen Technologien
erfordert eine Softwareinstallation oder
eine Konfiguration seitens des Anwenders“,
erklärt Herrmann.
JVCKENWOOD Deutschland GmbH
https://de.jvckenwood.com/
61
Bedienen und Visualisieren
Best of 2020
Miniatur-Folientastaturen als Baugruppe
stattungsmerkmal einer Folientastatur zurückgreifen
und seinen Kunden maßgeschneiderte
Lösungen für den jeweiligen Anwendungsfall
anbieten. Zur Auswahl steht eine Vielzahl
an Konstruktionen unterschiedlichster Taktilität
und eine große Reihe von Sichtfenstern,
Abschirmungen und Beleuchtungsoptionen.
N&H Technology begleitet die Kunden
bereits in der Konstruktionsphase der benötigten
Tastatur. So können alle technischen
Anforderungen vorab besprochen und auf
deren Realisierbarkeit geprüft werden. Spezialisiert
ist N&H dabei auf Sonderlösungen,
wie z. B. sehr kleine Folientastaturen.
Im gezeigten Beispiel wurde eine Folientastatur
für eine medizinische Anwendung realisiert,
die neben einer Schutzklasse von IP65,
direkt auf einer Leiterplatte mit Anschlusskabeln
als Baugruppe geliefert werden sollte.
N&H Technology konnte diese Folientastatur
für den Kunden konstruieren und fertigen. Trotz
der kleinen Bauweise musste auf eine Tastenprägung
und Metallschnappscheiben für eine
taktile Rückmeldung nicht verzichtet werden.
Die N&H Technology GmbH fertig seit Jahren
Folientastaturen für alle Branchen. Dabei
kann das Unternehmen auf alle bewährten Aus-
N&H Technology GmbH
www.nh-technology.de
Kapazitive Taster und Slider für Bedienfelder in der Medizin
Überall wo Hygiene, Robustheit
und einfache Reinigungsmöglichkeiten
hohe Priorität haben, kommen
kapazitive Schieberegler und
Schalter zum Einsatz. Für Eingabesysteme
im medizinischen Umfeld
realisiert EBE sensors + motion
kapazitive Technologien, um diese
noch sicherer und zuverlässiger zu
gestalten. Die von EBE entwickelte
Basistechnologie capaTEC ermöglicht
eine einwandfreie Erkennung
von Berührungen auf dem Eingabefeld,
selbst unter schwersten
Bedingungen. Fehlfunktionen aufgrund
von Oberflächenverschmutzungen
wie Wasser, Sekrete oder
Fettrückstände werden durch die
Sensoren auf das Minimalste
reduziert. Über
ein mehrkanaliges Messverfahren
können Berührungen,
per Finger oder
Handschuh, sicher erkannt
und ausgewertet werden.
Die patentierte Technologie
erlaubt es die Sensorik
unter verschiedensten,
nichtleitenden Materialien
wie Glas, Acrylglas
oder Kunststoff einzusetzen.
Dadurch bleibt die
Bedien oberfläche komplett
geschlossen und kann optimal
gereinigt beziehungsweise
desinfiziert werden,
ohne dass Elemente verblassen.
Außerdem können kapazitive
Schalter und Slider im Gegensatz
zu mechanischen Schaltelementen
mehrere Millionen Male ohne Ausfall
betätigt werden.
Mit kapazitiven Tasten und
Schiebereglern können mehrere
Funktionen eines Geräts mit ein
und demselben Bedienelement
dynamisch gesteuert werden. Die
Bedienoberfläche ist dabei graphisch
individuell gestaltbar, um
dem Anwender alle Funktionen
und deren Status direkt unter
der Bedienoberfläche darzustellen.
Außerdem kann bereits die
Annäherung des Fingers durch
die Sensoren erkannt werden.
Vor der eigentlichen Berührung
des Eingabefelds wird dadurch
der aktuelle Zustand eines Reglers
oder das aktuell zugeordnete
Parameter-Fenster in den Vordergrund
geholt. Dies ermöglicht ein
schnelles Arbeiten in zeitkritischen
Situationen.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 5-2020,
Seite 166
EBE Elektro-Bau-
Elemente GmbH
www.ebe.de
62 meditronic-journal 1/2021
Bedienen und Visualisieren
Abwaschbare Tastatur für bessere Infektionskontrolle
Die Very Cool ist eine wasserstrahlbeständige,
hygienische Tastatur. Der Silikonbezug dient
zur verbesserten Infektionskontrolle
können. So hygienisch, erfüllt die spritzwasserbeständige
Tastatur die medizinischen
Standards und hält nicht nur klinischen Desinfektionsmittel
stand, sondern auch Wasser
und Reinigungslotionen, ohne dass sie
Schaden nimmt.
Die integrierte Tru-Lock Funktion sorgt für
automatische Tastensperrung und verhindert
Fehleingaben während der Desinfektion. Die
nahezu geräuschlosen flachen Tasten lassen
sich auch mit Verwendung des Silikonbezugs
leicht bedienen und geben ein angenehmes
taktiles Feedback. Dank der stabilen
ausklappbaren Füße erleichtert die elegante
Tastatur den Alltag der Praxis- und Labor-Mitarbeiter
mit USB-Anschluss und verlängertem
Schnelltrennkabel.
Best of 2020
Die Very Cool hygienische Tastatur ist
durch den separaten Silikonbezug vollständig
geschützt und mit IP65 insbesondere für
medizinische Anwendungen geeignet. Mit der
Very Cool bietet GeBE Computer & Peripherie
eine hygienische Tastatur an, deren Oberfläche
vollständig geschützt ist, sodass weder
Schmutz noch Keime in das Gerät eindringen
GeBE Computer & Peripherie GmbH
sales@tastaturen.com
www.tastaturen.com
Folientastaturen für medizinische Anwendungen
Die N&H Technology GmbH liefert kundenspezifische
Folientastaturen für alle Anwendungsbereiche.
Gerade im Medizinbereich kommt die
Folientastatur aufgrund ihrer vielfältigen Gestaltungs-
und Ausstattungsmöglichkeiten bevorzugt
zum Einsatz. Vor allem in Geräten mit einer
geringen Anzahl an Funktionen, die zugleich
meditronic-journal 1/2021
eine gute Sichtbarkeit und intuitive Bedienoberfläche
erfordern ist sie die bevorzugte Wahl. Im
medizinischen Bereich sind dies zum Beispiel
Schwester notrufsysteme, Steuerungen von Krankenbetten,
Eingabetastaturen für Diagnosegeräte
und Defibrillatoren, sowie weitere Schnittstellen
zur Patientenversorgung.
Durch den Einsatz von Werkzeugen kann
sie nahezu jede beliebige Form annehmen.
Eine taktile Rückmeldung ist durch die Folienprägung
einzelner Tasten und den Einsatz von
Schnappscheiben gewährleistet. Weitere Pluspunkte
sind neben ihrem flachen Aufbau, eine
geschlossenen Oberfläche, Resistenz gegen
Chemikalien und ihre Dichtheit gegenüber
Flüssigkeiten und Staub. Die Integration von
LEDs für beleuchtete Tastenfelder ist ebenfalls
problemlos möglich, was für die oft abgedunkelten
Arbeitsumgebungen im Medizinbereich
empfehlenswert ist. Durch die Integration einer
EMV-Abschirmung in der Folientastatur werden
Fehlfunktion des Gerätes durch das Eindringen
unerwünschter Signale, sowie aber auch eine
Störung in der eigenen elektro magnetischen
Umgebung eliminiert. Eine zuverlässige und
störungsfreie Funktion der Eingabe geräte ist
somit garantiert.
N&H berät ausführlich bei der Auswahl der
passenden Eingabetastatur, bietet Unterstützung
bei der Konstruktion und begleitet seine Kunden
von der ersten Idee bis zur Serienproduktion.
N&H Technology GmbH
www.nh-technology.de
63
Bedienen und Visualisieren
3D-Stereo Monitore in der Medizintechnik
Für jede der unterschiedlichen Anwendungsgebiete im Medizinbereich stehen bzgl. der Anforderungen an Auflösung
und Platzbedarf in der 3D PluraView Produktfamilie vier verschiedene Modelle mit zwei unterschiedlichen Gehäusen
zur Verfügung.
Wer bislang in seinem beruflichen
Umfeld in der Medizintechnik professionelle
hochauflösende 3D-Stereo-
Visualisierungen benötigte, kennt die
Monitor-Serie mit der Beamsplitter-
Technologie von Planar. Schneider
Digital bringt nun mit dem weiterentwickelten
3D PluraView einen passiven
3D-Stereo-Monitor als Nachfolger
der eingestellten Planar-Serie
auf den Markt.
Die passive Beamsplitter-Technologie
des 3D PluraView ist im
Gegensatz zu aktiven 3D-Monitoren
völlig flimmerfrei und damit
geeignet für den professionellen,
augenschonenden Dauereinsatz
über einen ganzen Arbeitstag hinweg.
Die höchste Display-Helligkeit
ermöglicht Arbeiten in Tageslicht-Umgebung,
selbst bei unmittelbarer
Sonneneinstrahlung – abgedunkelte
Räume für 3D-Stereo-
Arbeiten gehören somit der Vergangenheit
an!
3D-Stereo für jede
Anforderung in der
Medizintechnik
So unterschiedlich die Anwendungen
in der Medizintechnik, so
passend die 3D-Monitor-Lösung:
Die innovative, passive Stereo-
Monitor-Produktfamilie von Schneider
Digital bietet für jede Anforderung,
wie z. B. in der OP-Planung,
der 3D-Computertomographie,
in der anatomischen Bildgebung,
dem 3D-Druck oder der Auswertung
visueller Medizindaten das
richtige Maß. Der 3D PluraView ist
geeignet für alle 3D-Stereo fähigen
Software-Anwendungen im Medizinbereich,
wie z. B. VSP, Stereostaxie,
MOE, Forsina CT-VR, Versalius
3D, Sybyl, VMD syngo.four-
Sight oder syngo.Via.
Für die unterschiedlichen Anforderungen
an Auflösung und Platzbedarf
stehen in der 3D PluraView
Produktfamilie vier verschiedene
Weitere Informationen unter: www.pluraview.com
Modelle mit zwei unterschiedlichen
Gehäusen zur Verfügung.
Plug & Play Monitor mit bis
zu 4K Auflösung
Mit der derzeit höchsten
3D- Stereo-Auflösung am Markt,
mit bis zu 4K/UHD pro Auge, sorgt
der 3D PluraView für gestochen
scharfe Bildqualität und Darstellung
selbst feinster Details – auf bis zu
28“ Bilddiagonale. Als anwenderfreundliches
Plug & Play System
ist er verwendbar wie ein Standard-
Monitor, ohne aufwändiges Verkabeln,
Einrichten oder Konfigurieren.
Als Top-Modell der 3D Plura-
View Baureihe visualisiert der PluraView
4K mit 10 bit Farbtiefe auf
einer Bildschirmdiagonale von 28“
3.840 x 2.160 Pixel Auflösung. Das
3D PluraView 2,5K Modell bietet
auf einer Bildschirm-Diagonale von
27“ 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung.
Beide Modelle sind im Premium-
Gehäuse mit integrierter Display-
Port 1.2 Spiegel karte erhältlich.
Für Arbeitsplätze mit wenig Platzangebot
steht der 3D PluraView
FHD mit 22“ bzw. 24“ und einer
full HD Auflösung mit 1.920 x 1.080
Pixeln zur Verfügung. Durch sein
kompaktes Gehäuse mit geringer
Bautiefe benötigt er äußerst wenig
Platz auf dem Schreibtisch und ist
ideal geeignet für Arbeitsplätze auf
engem Raum.
Schneider Digital
info@schneider-digital.com
www.schneider-digital.com
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Bitte nicht berühren
Geräte und Maschinen berührungslos zu bedienen ist in Zeiten von
Corona ein verlockender Gedanke. Diese Technologie gibt es bereits.
Wie sie funktioniert wird im folgenden Beitrag vorgestellt. Das System
besteht aus zwei Teilen: einem Infrarot-Touchscreen neuer Technologie,
der mit einem unsichtbaren IR-Vorhang Touchereignisse und
Gesten erfasst, und einem Bild, das holografisch in die Luft projiziert
wird. Eine spezielle Materialeigenschaft bündelt die diffus ausgehenden
Lichtstrahlen konvergent am Ort des virtuellen Bildes. So entsteht
der Eindruck einer frei schwebenden Darstellung.
HY-LINE Computer Components, meditronic-journal 5-2020, auf
Seite 160
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
64 meditronic-journal 1/2021
Bedienen und Visualisieren
Robustes Grafikgenie
Distec GmbH
www.distec.de
Perfekt geeignet für den Einsatz
in herausfordernden visuellen
Anwendungen ist der 3,5-Zoll
Single-Board-Computer IB918 von
iBASE. Der kompakte SBC hat den
leistungsstarken AMD Ryzen V1000
Embedded-Prozessor oder alternativ
den kleinen Bruder R1000 integriert
und steuert bis zu drei TFT-
Displays an. Zusätzlich zu der hervorragenden
Grafikleistung profitieren
anspruchsvolle medizinische
Applikationen von der Langzeitverfügbarkeit
und dem robusten
Design des SBC-Boards. So verfügt
es über einen weiten DC-Eingangsbereich
von 12 bis 24 Volt
und eignet sich für den Betrieb bei
Temperaturen von 0 bis +60 °C. Der
IB918 passt somit ausgezeichnet in
Anwendungen für medizinische Bildgebung
oder Industrieautomatisierung
und verarbeitet große Datenmengen,
bespielweise von Kameras
oder Messinstrumenten, schnell
und sicher.
Bis zu drei unabhängige Displays
steuert der IB918 über unterschiedliche
Anschlüsse an: einmal LVDS,
einmal Embedded DisplayPort (eDP)
und zweimal HDMI 2.0a mit hohen
Auflösungen. Flexibel einsetzbar ist
das Multi-Display-Board dank seiner
zahlreichen weiteren Schnittstellen
inklusive vier COM, vier USB 3.1,
ein USB 2.0 und zwei M.2 Erweiterungssteckplätze
für 2280 Key M
und 2230 Key E. Außerdem bietet
es zwei 260-pin SO-DIMM-Sockel
für bis zu 32 Gigabit DDR4 Arbeitsspeicher
und TPM 2.0 für sicherheitskritische
Anwendungen.
Schenken Sie sich Unendlichkeit.
Mit einer Testamentsspende an EuroNatur
helfen Sie, das europäische Naturerbe
für kommende Generationen zu bewahren.
Fertig vorkonfiguriert und
sofort einsatzbereit
liefert Distec den IB918 auch als
Display-Kit Lösung mit verschiedenen
TFT-Displays von AUO
oder Tianma in Diagonalen von 7
bis 24 Zoll. Alles nötige Zubehör
für eine problemlose Inbetriebnahme
ist dabei bereits im Kit enthalten.
Optional ist der SBC auch
als robuster, lüfterloser Embedded-Box-PC
ASB200-918 im Slim-
Design erhältlich. ◄
Interessiert? Wir informieren Sie gerne. Bitte wenden Sie sich an:
Sabine Günther • Telefon +49 (0)7732/9272-0 • testamentsspende@euronatur.org
meditronic-journal 1/2021
65
BIldverarbeitung
Edmund Optics gewinnt zum fünften Mal in Folge den inspect Award –
dritter Platz für neue LT-Serie
Edmund Optics (EO), einer der
weltweit führenden Hersteller und
Distributor von Präzisionsoptiken,
optischen Baugruppen und Bildverarbeitungskomponenten,
zählt
erneut zu den Gewinnern des
inspect Awards und erhält den Preis
in Bronze in der Kategorie Vision.
Diese Auszeichnung wird jährlich
vom Magazin inspect aus dem
Verlagshaus Wiley ausgelobt. Dabei
liegt es an den Lesern, die innovativsten
und zukunftsweisendsten
Produkte aus einer vorangegangenen
Auswahl zu selektieren.
In diesem Jahr hat sich Edmund
Optics mit den neuen TECHSPEC
Objektiven mit Festbrennweite der
LT-Serie beworben. Die Objektive
bieten ein hochauflösendes
optisches Design mit f/2,8 und einer
integrierten Flüssiglinse von Optotune
für einen schnellen elektronischen
Fokus.
Dr. Boris Lange, Manager Imaging
für Europa, kommentiert:
„Edmund Optics beobachtet stets
die Marktrends, um das Produktangebot
noch weiter auf die Bedürfnisse
der Kunden auszurichten.
Flüssiglinsen konnten bisher nicht
in Kombination mit größeren Sensoren
verwendet werden,
da ihre geringe Größe zur
Vignettierung führte. Somit
war es nicht möglich, Licht
in den Randbereichen dieser
Sensoren abzubilden.
Mit unseren neuen Objektiven
möchten wir die Technologie
in diesem Bereich
einen guten Schritt voranbringen.“
Diese innovative
Produktserie
überzeugte die Leser
durch die hohe Auflösung
von bis zu 12 Megapixeln.
Die C-Mount Objektive sind
für 1,1“ Sensoren optimiert
und haben ein Filtergewinde für die
Integration von Bildverarbeitungsfiltern,
um bestimmte Anwendungsanforderungen
zu erfüllen. TECH-
SPEC Objektive mit Festbrennweite
der LT-Serie sind ideal für Anwendungen
in der Bildverarbeitung und
Fertigungsautomatisierung geeignet,
bei denen eine Fokussierung auf verschiedene
Entfernungen notwendig
ist, z. B. bei Qualitätsinspektionssystemen,
der schnellen Automatisierung
und der Paketsortierung.
Die Markeinführung ist nach Finalisierung
des Entwicklungsprozesses
für 2021 geplant.
Komplette
Imaging-Lösungen
EO bietet komplette Imaging-
Lösungen vereint mit einem großen
Produktangebot, Fertigungskapazitäten,
technischem Support und
unterstützt Kunden dabei, die Leistung
ihres Imaging-Systems zu
maximieren. Von lagernden Produkten,
sofort verfügbar, bis hin
zu kundenspezifischen Bildverarbeitungsobjektiven:
EO – Ihr Partner
für anspruchsvolle Bildverarbeitungskomponenten!
Bereits 2017
gewann EO das erste Mal einen
inspect Award in Silber mit seiner
Cx-Serie von kompakten und flexiblen
Objektiven. Im Jahr 2018
erhielt EO die Auszeichnung für
die Ruggedized Cr-Objektivserie in
Gold, gefolgt von weiteren Awards
in Silber für die Liquid Lens M12
Objektivserie 2019 sowie in Bronze
für die CA Serie im Jahr 2020. EO
ist stolz, erneut zu den Gewinnern
des inspect Awards 2021 zu zählen
und bedankt sich für das Engagement
der Leser.
Edmund Optics GmbH
www.edmundoptics.de
Medical & Life Science-Anwendungen mit besonderen Reinheitsansprüchen
Basler ergänzt vier der MED ace-Kameras
um das MED Feature Set Dust Protection. Die
Kameras eignen sich für Medical & Life Science-Anwendungen
mit besonderen Reinheitsansprüchen.
Diese USB 3.0-Kameras mit 2,3
und 5,1 Megapixel Auflösung sind in Serienproduktion.
Basler vereint in Dust Protection
vier Komponenten und erfüllt die besonderen
Reinheitsansprüche wie die Verschließung des
Sensorraums, Reinraumproduktion, strenge
Prüfung auf Staub und andere Partikel sowie
hohe Robustheit.
Anwendungen in Medizin, Medizintechnik
und Life Sciences wie in der Mikroskopie
stellen besonders hohe Anforderungen an
die Sauber keit der bildgebenden Komponenten.
Dust Protection erweitert die Feature Sets
aus Easy Compliance, Brilliant Image, Perfect
Color, Low Light Imaging, Industrial Excellence
und High Speed. Die speziell von Basler für
die anspruchsvollen Anforderungen im Bereich
Medical & Life Sciences ausgelegten Funktionen
kombinieren Hardware-, Firmware- und
Softwarefunktionen, die den Entwicklungsaufwand
reduzieren. Sie ermöglichen Bilder
höchster Qualität in kürzester Zeit, bieten
aber gleichzeitig volle Flexibilität für individuelle
Anforderungen.
Basler MED ace Kameras zeichnen sich
durch neueste CMOS-Sensoren der Sony Pregius
oder der ON-Semiconductor PYTHON
aus. Sie erreichen bis 164 Bilder/s und Auflösungen
bis 20 Megapixel. Besonders wertvoll
für den Einsatz der Kameras in Medical &
Life Sciences-Anwendungen ist die Zertifizierung
des Qualitätsmanagementsystems nach
ISO 13485:2016.
RAUSCHER
info@rauscher.de
www.rauscher.de
66 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
Leistungsstarke Kühllösungen für die Medizintechnik
fähigkeit und lange Lebensdauer der
Elektronik. Direkt am Hotspot montiert,
transportieren sie die Wärme
zügig ab. Dabei sind Flüssigkeitskühlkörper
bis zu 25 % effizienter
als lüftergestützte Kühllösungen.
Kühllösungen für die Medizintechnik
müssen höchsten Ansprüchen
genügen und absolut zuverlässig
sein – schließlich hängen im Zweifelsfall
Menschenleben davon ab.
CTX ist Spezialist für solche anwendungsspezifischen
Kühl lösungen
zur effizienten Kühlung der Hochleistungselektronik
in medizintechnischen
Geräten. Die leistungsstarken
Kühlkörper von CTX – insbesondere
Flüssigkeitskühlkörper,
Profilkühlkörper, LED-Kühlkörper
und Leiterplattenkühlkörper – werden
in vielen Beatmungsgeräten,
Herz-Lungen-Maschinen, Blutund
Infusionspumpen, Diagnosegeräten,
Zentrifugen, MRT-Geräten,
CT-Geräten, OP-Robotern, Sonographiegeräten
und Nierensteinzertrümmerern
namhafter Hersteller
sowie in der Dentaltechnik und
in der medizinischen LED-Beleuchtung
eingesetzt.
In medizintechnischen Geräten,
die im Betrieb hohe Temperaturen
entwickeln, kommen zur Kühlung
der Leistungselektronik bevorzugt
kompakte, leistungsstarke Flüssigkeitskühlkörper
zum Einsatz. Sie bieten
höchstmögliche Kühlleistung auf
kleinstmöglichen Raum und gewährleisten
die zuverlässige Funktions-
Die Temperatur entscheidet
Bei medizintechnischen Verfahren
hängt die korrekte Funktion
von einer genauen Temperierung
ab. Sie bestimmt beispielsweise
den Erfolg der gezielten Vervielfältigung
von DNA-Abschnitten
(Amplifikation) oder sichert die
zuverlässige Funktionalität medizinischer
Laser. Auch Reagenzien in
der medizinischen Diagnostik und
Verstärker von medizinischen Bildgebungsverfahren
benötigen Kühlung,
um die gewünschte Leistung
zu erzielen. Kühlkörper von CTX
sorgen hierbei verlässlich für die
optimale Betriebs temperatur.
CTX Thermal Solutions
GmbH
info@ctx.eu
www.ctx.eu
Neues Kabelteil in Größe zwei
Das neue Kabelteil Größe 2 wurde für hochpolige
Anwendungen entwickelt und erhöht die
Flexibilität der ODU MEDI-SNAP Produktlinie.
Diese ist so konzipiert, dass die Verlagerung
von Anschlussschnittstellen außerhalb von
Geräten möglich ist. Damit ist auch eine sehr
kompakte Bauweise der Geräte möglich.
Die neue Bauform kann auch einfach als
Verlängerungskabel eingesetzt werden, um
weitere Strecken außerhalb der Geräte zu
überwinden. Die neue Kabel-zu-Kabel Verbindung
bietet mehr Flexibilität und schafft
5.000 Steckzyklen. Der Anwender wählt das
auf seine Steckverbindung zugeschnittene
Kabel für optimale Leistung.
Das Anwendungsspektrum ist durchaus
breit und reicht von der Medizin-, Industriebis
hin zur Mess- und Prüftechnik.
Die Vorteile auf einem Blick:
• Flexibel kombinierbar mit allen ODU MEDI-
SNAP Push-Pull sowie Break-Away Steckverbindern
• Höchste Poldichte bis 26 Kontakte in platzsparender
Ausführung
• Hoher Anwender- sowie Patientenschutz
durch IEC 60601-1 konforme Lösungen
(2x MOOP / 1x MOPP)
ODU GmbH & Co. KG
www.odu.de
meditronic-journal 1/2021
67
Komponenten
Hervorragende EMI-Abschirmung
Bisher unerreichte Performance und variable Design-Möglichkeit
DICO Electronic GmbH
www.dico-electronic.de
www.xgrtec.com
Die für die einfache Montage auf
Leiterplatten konzipierte Abschirmung
besteht aus einem leichten,
metallisierten Kunststoffmaterial,
das sich, durch thermisches Verformen
an nahezu jedes Design
anpassen lässt.
Hervorragende technische
Perfomance
SnapShot bietet im Vergleich zu
den bisher verwendeten rahmenbzw.
deckelartigen metallischen
Abschirmungen eine hervorragende
technische Perfomance. Das Material
wurde bereits 2002 durch W. L.
Gore & Associates auf den Markt
gebracht und hat seitdem Erfolg in
zahlreichen Anwendungen in der
Medizin-, in der Militär-, Luft- und
Raumfahrttechnik sowie in der Industrie-
und Computerelektronik.
Es beruht also auf einer seit Jahren
bewährten Technologie.
William Candy, Präsident von
XGR Technologies, ist einer der
ursprünglichen Entwickler von Snap-
Shot und ehemaliger W. L. Gore &
Associates Ingenieur. Eine neue
strategische Ausrichtung innerhalb
der Fa. W.L.Gore ermöglichte es
Mr. Candy, die Fa. XGR Technologies
2018 mit der Mission, innovative
Lösungen für die EMI-Abschirmung
auf Leiterplatten zu liefern,
zu gründen.
Durch eine Partnerschaft mit
einer Investorengruppe war es ihm
möglich, die gesamte SnapShot-
Produktion sowie die Rechte und
Bestände von W. L. Gore & Associates
zu übernehmen. SnapShot
wird dadurch auch weiterhin mit
denselben Geräten, Materialien
und qualifizierten Bedienern nach
denselben hohen Qualitätsstandards
am selben Standort hergestellt.
Ende 2019 wurde das Qualitätsmanagementsystem
von XGR
nach ISO 9001:2015 zertifiziert und
XGR ist ITAR registriert.
Merkmale und Montage
SnapShot ist eine Abschirmung
mit einer besonderen Konstruktion.
Als Material dient der Thermoplast
Polyetherimid (PEI), der
zugleich extrem leicht und thermisch
gut verformbar ist. Das PEI
wird auf der Außenseite mit einer
Zinnplattierung versehen, sodass
diese leitfähig ist.
Die Montage der Abschirmung
auf die Leiterplatte erfolgt per „Einschnappen“,
d.h., sie wird beim Aufsetzen
auf die Leiterplatte durch
Einrasten ihrer ovalen Löcher auf
den vorher bestückten Lotkugeln
bestückt, die entlang der Kanten
bzw. um den Umfang der Kavitäten
sitzen.
Die Bestückung der Lotkugeln
kann sowohl manuell als auch automatisch
erfolgen, die Anlieferung
68 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
erfolgt in Rollenware. So entsteht
eine sehr starke elektromechanische
Verbindung.
Eigenschaften der Snap-
Shot-EMI-Abschirmung
Die Eigenschaften der SnapShot-
EMI-Abschirmung sind:
• Materialdicke: 0,125 mm
• Metallisierungsschichtdicke:
5 µ (SEM)
• planare Abschirmung: 75 dB
(ASTM D4935)
• sehr geringer Oberflächenwiderstand
(ASTM F390)
• Haftfestigkeit der Metallisierung:
5B (ASTM D3359)
• Durchschlagsfestigkeit: 80 kV/mm
(ASTM D149)
• Erweichungstemperatur: 215 °C
(ASTM D1525)
• (Dauer-)Betriebstemperatur:
170 °C
Besonders erwähnenswert ist
die Design-Flexibilität: Jede Kundenanwendung
wird spezifisch
entwickelt und an die individuellen
Größen- und Formanforderungen
des Leiterplatten-Layouts
angepasst. Der Formgebung sind
nahezu keine Grenzen gesetzt. Es
können Single- oder Multi-Kavitäten,
mit verschiedenen Höhen
innerhalb einer Anwendung realisiert
werden. Dabei kann die Profilhöhe
bis hin zu „null“ mm Abstand
zwischen Bauelementen und innerer
Abschirmoberfläche reduziert
werden. Auch die Integration von
Leiterplattensteckern, sogenannter
Dog Houses, und Kabeldurchführungen
(rund und flach) sind ausführbar.
Zudem sind SnapShot-EMI-
Abschirmungen robust und langlebig.
Sie sind nachweislich stoß-,
vibrations-, feuchtigkeits- und alterungsbeständig
und nahezu ideal
für industrielle und militärische
Mobilgeräte geeignet.
Da die Montage der SnapShot-
EMI-Abschirmung erst nach der
Reflow-Lötung erfolgt, ist eine ungehinderte
Inspektion und Nacharbeit
der bestückten Leiterplatte möglich.
Die Abschirmung ist zudem von
Hand abnehmbar und austauschbar,
ohne dass dabei eine Beschädigung
der Leiterplatte erfolgt und ohne,
dass nachge lötet werden muss.
Vorteile der SnapShot-EMI-
Abschirmungen:
• ultraleicht, fast ideal bei gewichtssensitive
Anwendungen
• exzellente Abschirmeigenschaften
(übertreffen vergleichbare
Abschirmoptionen bei der Effektivität
von unter 1 GHz bis 12 GHz,
relative Abschirmungseffektivität,
verglichen mit traditionellem
Metallgehäuse: 10 dB pro Einheit)
• nichtleitende innere Oberfläche
reduziert die elektromagnetische
Kopplung mit Leiterstrukturen,
minimiert das Gesamtvolumen
und eliminiert die Kurzschlussgefahr
• Reparatur der Schirmung als auch
der Bestückung innerhalb der
Abschirmung ist jederzeit möglich
• hohe Designfreiheit
Um die Verwendung der Snap-
Shot EMI-Abschirmung zu erleichtern,
bietet XGR Lotkugeln in
Tape&Reel-Verpackung für die Verarbeitung
mit SMD-Bestückungsautomaten
an.
Weitere Informationen und/oder
ein kostenloses Muster sind vom
Vertriebspartner für die Regionen
Deutschland, Österreich, Schweiz
und Luxemburg DICO Electronic
GmbH oder direkt von XGR Technologies
erhältlich. ◄
Widerstände für höchste Präzision
Maximale Genauigkeit, geringste Temperaturdrift
sowie Langzeitstabilität, das sind die Vorzüge
von Susumus metallischer Dünnschichtwiderstands-Serie
RG0603 (metric). Ob Automobil-,
Industrie- oder Medizintechnik, wo es
auf extreme Zuverlässigkeit ankommt, sind
sie im Einsatz.
Die metallischen Dünnfilmwiderstände der
metrischen RG0603-Serie (0201 inch) des japanischen
Herstellers Susumu zeichnen sich durch
außerordentliche Exaktheit aus. Sie sind mit
Werten von 100 Ohm bis 40 kOhm erhältlich.
Ihre Toleranz liegt zwischen ±0,1 % (Code B)
und ±0,5 % (Code D). Bei 85 °C sind sie mit
bis zu 63 mW belastbar. Bei einer Betriebstemperatur
zwischen 25 °C bis 125 °C beträgt ihr
Temperaturkoeffizient lediglich ±25 ppm/°C.
Der Dünnschichtaufbau macht diese Widerstände
extrem rauscharm. Dank einer anorganischen
Passivierung sind sie korrosionsbeständig
und resistent gegenüber atmosphärischen
Schwefelverbindungen. Eine schleichende
Veränderung der Widerstandswerte
durch Silbermigration und Bildung von Silbersulfid
ist nahezu ausgeschlossen. Bei entsprechenden
Tests zur Langzeitstabilität war ihre
Drift nach 10.000 Stunden geringer als ±0,1 %.
Die RG-Widerstände eignen sich hervorragend
für den Einsatz in der Automobilelektronik, der
industriellen Messtechnik sowie in medizintechnischen
Geräten. Sie sind blei- und halogenfrei
sowie RoHS-konform. Für die SMD-Montage
im Reflow-Verfahren konzipiert, können
sie mindestens 30 Sekunden lang einer Löttemperatur
von 235 °C ausgesetzt werden.
Sowohl in der Qualität wie auch im günstigen
Preis spiegeln sich die mehr als 55 Jahre Erfahrung,
die Susumu International in der Entwicklung
von Präzisionswiderständen hat.
Susumu Deutschland GmbH
www.susumu.de
meditronic-journal 1/2021
69
Komponenten
Angebot mit den FCT D-Sub-Steckverbindern
von Molex erweitert
onen an. So zum Beispiel Gehäuse
in nichtmagnetischer Ausführung
aus Messing bzw. chemisch vernickelt.
Das umfangreiche Angebot
umfasst Backshells und Zubehöroptionen,
um effektive Lösungen
für eine Vielzahl von Anwendungen
zu bieten. Sollten Kunden im speziellen
Applikationsfall Standardkomponenten
nicht einsetzen können,
modifizieren Heilind und Molex die
Produkte entsprechend.
Heilind Electronics GmbH
www.heilind.de
Der Spezialdistributor Heilind setzt
weiter auf die Qualitätsprodukte der
Firma Molex, einem der führenden
Produzenten von Elektronikkomponenten.
Die FCT D-Sub-Steckverbinder
sind mit der dazugehörigen
Produktpalette vollständig bei Heilind
erhältlich.
Die FCT D-Sub-Steckverbinder
von Molex decken Anwendungsbereiche
in den unterschiedlichsten
Branchen ab. Hierzu zählen
Industrie, Transport, Luftfahrt
und Medizin. Das Steckverbinder-
System von Molex wird hauptsächlich
in der Signal-Übertragung und
bei Hochstrom-Anwendungen bis
40 A eingesetzt. Es leistet auch in
der Kommunikation, Stromverteilung,
bei Schalttafeln und Testgeräten
im Bereich Wire-to-Wire, Wireto-Board
und Board-to-Board seinen
Beitrag.
Große Vielfalt
Die FCT D-Sub-Produktfamilie
umfasst Steckverbinder, die in Standard-,
High-Density- und Mixed-
Layout-Versionen erhältlich sind.
Jede Serie bietet fünf verschiedene
Gehäusegrößen. Molex bietet alle
Produkte (inkl. THT, SMT und Crimp-
Versionen) in verschiedenen Material-
und Beschichtungskombinati-
Gedrehte
Standard-Kontakte
sind mit höheren Strömen belastbar.
Sie haben einen niedrigeren
Übergangswiderstand und größere
Haltbarkeit im Vergleich zu
gestanzten Kontakten. Sie gewährleisten
einen sicheren und zuverlässigen,
semi-permanenten
elektrischen Pfad zwischen zwei
Geräten. Selbstverständlich sind
auch D-Sub-Steckverbinder mit
gestanzten Kontakten erhältlich.
Sofort lieferbar
Heilind hat für das FCT-Produktsortiment
von Molex aus Hauben,
Steckverbindern sowie Kontakten/
Werkzeugen einen umfangreichen
Lagerbestand aufgebaut und ist
sofort lieferfähig. Heilind bietet auch
für die FCT-Artikel eine technische
Beratung und Design-In an. ◄
HF-Abschlüsse für industrielle Mikrowellenanwendungen
Hochfrequenz-Leistungshalbleiter ersetzen
zunehmend die klassischen Magnetrons
(Hohlkammerresonatoren) zur Energieerzeugung
in industriellen Mikrowellenherden und
Mikrowellenanwendungen.
Sie lassen
sich präzise steuern
und haben keine
alterungsbedingten
Leistungsverluste.
Telemeter Electronic
vertreibt die benötigten
Hochfrequenzabschlüsse
mit einer
stabilen Leistung von
1 kW in dem typischen
Frequenzbereich von
2,4 bis 2,5 GHz. Sie haben eine kompakte,
flansch lose Bauform mit den Abmessungen
25,4 x 25,4 x 1,5 mm. Eine stabile Leistungsaufnahme
von 1 kW ist bis zur maximalen Bauteiltemperatur
von 80 °C möglich. Eine weitere
Besonderheit ist das geringe Stehwellenverhältnis
der HF-Abschlüsse. Neben den klassischen
Anwendungen, wie in der Nahrungsmittelzubereitung,
ermöglicht diese Technologie
viele neue Ansätze z.B. im Bereich der
Medizintechnik oder Plasmaerzeugung. Mit
diesen HF-Abschlüssen von Telemeter Electronic
ist es fast ein Kinderspiel, Energie unter
Kontrolle zu bekommen.
Telemeter Electronic GmbH
www.telemeter.info
70 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
Immer sicher klimatisieren
Vindur Compact ist das Standard-Klimagerät für perfekte Klimabedingungen
Vollklimagerät Vindur Compact
Alle Bilder: © Weiss Klimatechnik
GmbH
Ganz gleich, ob im Krankenhaus,
im Serverraum oder im Reinraum:
Das Vollklimagerät Vindur Compact
regelt die Raumtemperatur, sorgt
für die gewünschte Luftfeuchtigkeit
und sichert die geforderte Luftreinheit
präzise und zuverlässig. Dank
Weiss Klimatechnik GmbH
www.weiss-technik.com
Integrierte Regelungs- und Steuerungseinheit intelli.4
der Schrankbauweise benötigt es
dabei besonders wenig Platz. Es
eignet sich für den Einsatz in Neubauten
sowie für den Austausch
von bestehenden Klimageräten bei
Modernisierungen.
Drei branchengerechte
Ausführungen
Mit drei Ausführungen eignet sich
Vindur Compact für unterschiedlichste
Branchen: Die Ausführung
ICT ist besonders leistungsstark
und robust, um hohe thermische
Lasten etwa in Technik- und Maschinenräumen
abzuführen. Die Version
MediClean erfüllt zusätzlich
die hohen Hygiene- und Klimaanforderungen
in OPs und anderen
medizinisch genutzten Räumen.
In der Variante CleanRoom sichert
Vindur Compact die präzisen Prozessbedingungen
und die hohe Luftreinheit
in Mess- und Reinräumen,
etwa bei der Chip-Herstellung oder
in der Pharma- und Food-Branche.
Flexibler Aufbau,
zukunftssichere Technik
Technisch wurde das kompakte
Klimagerät so flexibel wie möglich
konzipiert. Es ist mit zwei Filterstufen,
für hohe Pressungen sowie
als Up- oder Downflow-Ausführung
erhältlich. Die variable Stutzenanordnung
bietet verschiedene
Anschlussmöglichkeiten. Die integrierte
Regelungs- und Steuerungseinheit
intelli.4 mit Web-Visualisierung
vereinfacht den Netzwerkaufbau
und sichert die optimale Klimatisierung
auch auf lange Sicht, denn
die Klimageräte können jederzeit
einfach erweitert und angepasst
werden. ◄
Das Vindur Compact
Klimagerät ist ein
zuverlässiger und
leistungsstarker
Allrounder und
lässt sich an
unterschiedlichste
Anforderungen
anpassen
Oszillatoren mit variabler Eingangsspannung
IQD Frequency Products präsentierte die
Modellreihe IQXO-951. Diese Quarzoszillatoren
im Standardgehäuse (SPXO) sind auf
eine Versorgungsspannung im Bereich von
1,6 bis 3,3 V ausgelegt.
Hintergrund: Viele der heutigen Industrie- und
Verbraucheranwendungen benötigen Batterien
zur Spannungsversorgung. Deshalb müssen
diese Produkte mit einer Spannungsänderung
zurechtkommen, wenn sich die Batterien entladen.
Beim Verwenden von Oszillatoren mit
fester Versorgungsspannung kann dies allerdings
zu Problemen führen. Eine sich entladende
Batterie kann ein Absinken der Spannung
verursachen, welche wiederum die Frequenz
des Oszillators beeinflussen kann. Darunter
kann entsprechend die Genauigkeit der
Applikation leiden. Die IQXO-951-Modelle sind
erhältlich in den Standardbauformen 3,2 × 2,5,
2,5 × 2 und 2 × 1,6 mm. Sie bieten eine Standardstabilität
von ±25 ppm über den industriellen
Temperaturbereich von -40 bis +85 °C
und sind zudem mit erweitertem Temperaturbereich
von -40 bis +125 °C erhältlich.
Die neuen Oszillatoren sind für die meisten
batteriebetriebenen Anwendungen geeignet.
Zusätzlich lassen sich damit Stücklisten reduzieren,
da ein Bauteil mehrere Oszillatoren mit
unterschiedlichen festen Versorgungsspannungen
ersetzen kann. Märkte für diese Anwendungen
sind unter anderem der Telekommunikationsmarkt,
das Internet der Dinge (IoT)
und die Medizintechnik.
IQD Frequency Products Ltd
www.we-online.de
www.iqdfrequencyproducts.com
meditronic-journal 1/2021
71
Komponenten
Hi-Techno Dosierpumpen vereinen Präzision
und Flexibilität
Entgasungs fähigkeit. Zur Optimierung
der Installations- und Einbaumöglichkeiten
wurde eine handverstellbare
Steuer einheit (patentiert)
entwickelt, die keinerlei zusätzlichen
Werkzeugaufwand erfordert, auch
eine Wandmontage ist möglich. Variantenreich
zeigt sich ebenfalls die
Anschlussart, ob Schlauch-, Flanschoder
Gewindeanschluss für Überwurfmutter
etc., diese Baureihe bietet
alle gängigen Anschlussvarianten.
IWAKI Europe GmbH
info@iwaki.de
www.iwaki.de
Höchste Präzision und einfache
Bedienung als Lösung für die Dosierung
von flüssigen Chemikalien, genau
das zeichnet die digital gesteuerten
Dosierpumpen mit bürstenlosem
Gleichstrom motor der Baureihe IX
von Iwaki aus. Die regelbare Saugund
Druckgeschwindigkeit sorgt für
eine pulsationsarme und präzise
Dosierung (±1 %) über den gesamten
Leistungsbereich (max. 300 l/h).
Mit der Erweiterung der Baureihe
um die IX-B, stehen nunmehr vier
weitere Baugrößen zur Verfügung,
die den unteren Fördermengenbereich
von 0,0075 l/h bis 45 l/h
ab decken. Die energiesparenden
bürstenlosen Gleichstrommotoren
(BLDC) verfügen über einen erweiterten
Regelbereich von 1000:1.
Diese Motorentechnologie hat den
Vorteil einer höheren Leistungsabgabe
gegenüber Schrittmotoren, die
bei vergleichbaren Dosierpumpen
häufig zum Einsatz kommen.
Hohe chemische
Beständigkeit
Neu ist in dieser Baureihe auch
eine nicht-elastomere robuste PTFE-
Membran mit hervorragendem Permeationsverhalten,
die zusammen
mit dem Pumpenkopf aus PVDF
beste chemische Beständigkeit
auch bei korrosiven Medien bietet.
Zudem sorgt die hochkomprimierende
Pumpenkopfkonstruktion
(patentiert) für eine ausgezeichnete
Von Weitem sichtbar
Eine große LED-Statusleiste bietet
eine einfache visuelle Anzeige
der Betriebsbedingungen auf einen
Blick, der Pumpenstatus ist damit
auch aus einiger Entfernung oder
an dunklen Orten sichtbar. Bei allen
IX Baureihen stehen verschiedene
Betriebsarten bzw. Steuerungsmöglichkeiten
wie Manuell, Puls-, Analog-
und Chargendosierung sowie
Profibus-DP zur Auswahl. Die
gewünschten Einstellungen, erfolgen
über ein mehrsprachiges, benutzerfreundliches
LCD-Display. Alle
wichtigen Betriebsdaten, wie Fördermenge,
Laufzeit, Anzahl der Hübe
etc. sind über das Bedienermenü
jederzeit abrufbar. Für eine erhöhte
Sicherheit im Betrieb sind alle Pumpen
standardmäßig mit einem Membranbruch-
und Überdrucksensor
sowie einem Netzteil für den weltweiten
Einsatz (100 - 240 V AC @
50/60 Hz) ausgestattet. ◄
Kundenindividuelle Faseroptiken und Sonden
für die Lasermedizin
Maßgeschneiderte Lösungen unterstützen alle medizinischen Lasertypen
CeramOptec
sales@ceramoptec.com
www.ceramoptec.de
CeramOptec erweitert sein Leistungsspektrum
im Bereich Lasermedizin
und bietet unter dem Label
MED.OEM ab sofort kundenindividuelle
Faseroptiken und Sonden für
alle medizinischen Lasertypen an.
Von der Preform über den Lichtleiter
bis zur fertigen Sonde werden
sämtliche Produktstufen im
Weitere Informationen unter: www.ceramoptec.de/med-oem-produkte.html
72 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
M-Steckverbinder erweitern das Portfolio
Engelking Elektronik GmbH
www.engelking.de
Die Engelking Elektronik GmbH
erweitert ihr Produkt-Portfolio mit
M-Steckverbindern des Herstellers
Shenzhen Signal Electronics Co.,
Ltd. Vor kurzem wurde eine entsprechende
Kooperationsvereinbarung
für Deutschland und Österreich
unterzeichnet. Engelking Elektronik
ist ein aufstrebendes, europaweit
agierendes Unternehmen im
Bereich der Elektromechanik. Das
Unternehmen ist spezialisiert auf
wasserdichte Steckverbindungen
und Schaltelemente.
Umfassende Auswahl an
Verbindungslösungen
Das bisherige Steckverbinderprogramm
umfasste die Hersteller
Bulgin, Techno, Edac und Scolmore.
Durch den Ausbau der Angebotspalette
um M5, M8, M9, M12,
M16, und M23 Steckverbinder von
Signal Electronics, kann Engelking
seinen Kunden nun eine noch
breitere Auswahl an Verbindungslösungen
anbieten.
Zertifizierter Hersteller mit
breitem Sortiment
Signal Electronics wurde 2009
gegründet. Der Schwerpunkt der
Geschäftstätigkeit liegt auf der
Entwicklung und Produktion von
Rundsteckverbindern. Zum Sortiment
zählen Steckverbinder der
Größen M5, M8, M9, M12, M16 und
M23. Diese sind, abhängig von der
Serie, in bis zu acht Kodierungen
erhältlich. Wasserdichte USB- und
RJ45-Datensteckverbinder runden
das Portfolio ab.
Einsatzgebiete
Einsatz finden die Produkte hauptsächlich
in den Bereichen Sensorik,
Bildverarbeitung, Lichttechnik,
Robotik, Schifffahrt, Sicherheitstechnik
und Medizintechnik,
erfreuen sich sich jedoch auf Grund
der standardisierten Steckgesichter
auch in anderen Branchen wachsender
Beliebtheit. Die Produktion
ist UL und ISO9001 zertifiziert und
die Produkte entsprechen den aktuellen
Vorgaben bezüglich RoHS
und REACH.
Näher am Kunden – mehr
Möglichkeiten
Durch die neue Kooperation mit
Signal kann Engelking noch besser
auf die Anforderungen seiner
Kunden eingehen. Neben der
breiteren Auswahl an Steckverbindungslösungen
sind jederzeit
auch kundenspezifische Anpassungen
oder Sonderentwicklungen
möglich. ◄
eigenen Haus entwickelt und dabei
passgenau auf die Anforderungen
der jeweiligen lasermedizinischen
Anwendung zugeschnitten. Dreißig
Jahre Erfahrung in der Entwicklung
von Faseroptiken ermöglichen es
CeramOptec zudem, auch außergewöhnliche
Konfigurationen zügig
und in hoher Qualität zu realisieren.
Ärzten und Forschungslaboren stehen
dadurch auch bei lasermedizinischen
Spezialanwendungen
stets bedarfsoptimierte Lösungen
zur Verfügung.
Die von CeramOptec gefertigten
Lichtleiter und Sonden sind für den
Einsatz im Kontakt- wie im Non-
Kontakt-Modus geeignet. Sie sind
gewebeschonend, verursachen so
gut wie keine Blutungen und ermöglichen
durch einfache Handhabung
eine hochpräzise Laserführung.
Die Anwendungsgebiete reichen
von Augenheilkunde, HNO-Medizin
und Pneumologie über Orthopädie,
Gynäkologie und Urologie bis zu
dermatologischer und ästhetischer
Chirurgie. Klassische lasermedizinische
Applikationen wie Netzhautund
Augenlidoperationen oder Pigmententfernungen
werden durch
die maßgeschneiderten MED.OEM
Lösungen ebenso optimal unterstützt
wie Tumorresektionen oder chirurgische
Eingriffe im Wirbelbereich.
meditronic-journal 1/2021
73
Komponenten
Best of 2020
Faseroptische Lösungen für Industrie- und Medizinlaser
CeramOptec zeigte auf der Photonics
West hochwertige Faseroptiken
für Industrie- und Medizinlaser.
Im Zentrum des Messeauftritts
standen dabei Spezialfasern
für aktive Laserstrahlformung und
langfristig stabile UV-Licht-Applikationen
sowie faseroptische Sicherheitslösungen
für Anwender fasergekoppelter
Lasersysteme. Darüber
hinaus stellte die biolitec-Tochter
Fasern für medizinische CO 2 -Laser
sowie verschiedenste Faseroptiken
mit breitem Einsatzspektrum und
Eignung für zahlreiche standardisierte
Anwendungen vor.
Im Bereich aktive Strahlformung
präsentiert CeramOptec
seine Optran NCC-Fasern, deren
polygonale Kerngeometrie die
Erzeugung von Top-Hat-Strahlprofilen
unterstützt und so den
Einsatz von teuren Homogenisatoren
erübrigt. Für dauerhaft
stabile UV-Licht-Anwendungen
stehen die solarisationsarmen
Optran UVNSS-Fasern, die
selbst nach Langzeitbestrahlung
mit UV-C-Licht noch immer eine
Transmission von 85 Prozent des
Ausgangswertes bieten. Beide
Fasern wurden auf der Photonics
West zudem gemeinsam
mit anderen Faseroptiken auch
in einer Safety-Fiber-Spezialausführung
vorgestellt. Bei dieser
sicherheitstechnischen Sonderkonfiguration
wird durch dünne
Kupferdraht leiter im Polyamidmantel
eine permanente Detektion
des Faser status samt automatischer
Laser systemabschaltung
bei Faserbruch oder Ablösung
von der Strahlquelle ermöglicht.
Als faseroptische Lösung für
medizinische CO 2 -Laser hat CeramOptec
in San Francisco die
Optran MIR-Faser mit an Bord
– eine polykristalline Faser aus
Silber halogenid, die im für dermatologische
Anwendungen typischen
Wellenlängenbereich von 10,6 μm
mit exzellenten Transmissionswerten
überzeugt. Das Feld der
faseroptischen Allrounder wird
unter anderen durch die Optran
UVWFS Breitband-Fasern repräsentiert,
die Eigenschaften von UVund
Infrarotfasern in sich vereinen
und dadurch eine optimale Lösung
für optische Anwendungen mit weitem
Spektralbereich darstellen.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 1-2020,
auf Seite 21
CeramOptec
www.ceramoptec.com
Miniaturisierung für medizinische Analytik durch Multi-Wellenlängen SMDs
bis zu sechs unterschiedliche LED-Chips
zu integrieren.
Die Auswahl der LED-Chips erfolgt kundenspezifisch
unter Berücksichtigung der Anforderungen
der Anwendung. Wellenlängen beginnend
im UV-Bereich ab 355 nm, dem sichtbaren
Bereich und bis hin zum nahen Infrarot
(max. 1650 nm) sind verfügbar. Die LED-Chips
werden mit optisch transparentem Vergussmaterial
wie Silikon oder Epoxidharz geschützt.
Durch den Aufbau im keramischen Gehäuse
können thermische Einflüsse auf die Messgenauigkeit
minimiert werden.
Die Multi-Wellenlängen SMD haben eine lötfähige
Rückseite und können damit unkompliziert
verarbeitet werden. Sie bieten eine zuverlässige
und flexible Plattform für unterschiedlichste
analytische Messverfahren, wie zum
Beispiel bei der Diagnostik von Vitalfunktionen
oder der Lebensmittelüberwachung.
EPIGAP Optronic hat die Produktpalette
um Multi-Wellenlängen SMDs im Keramik-
Gehäuse erweitert. Die kleine Bauform ist
mit einer Kantenlänge von 3 x 3 mm und
einer Höhe von 1,1 mm für den Aufbau mit
bis zu 4 LED-Chips unterschiedlicher Wellenlängen
geeignet. Die größere Bauform
mit 5 x 5 x 1,1 mm bietet die Möglichkeit
EPIGAP Optronic GmbH
sales@epigap-optronic.de
www.epigap-optronic.de
74 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
Proprietäre Multilumen-Schläuche
Freudenberg Medical präsentiert einen innovativen,
gewundenen Multi-Lumen-Silikonschlauch
namens HelixTwist. Die proprietäre
Multi-Lumen-Technologie wurde entwickelt, um
ein Knicken des Schlauches und Blockieren des
Durchflusses zu verhindern. Ermöglicht wird
dies durch die Sicherstellung eines konstanten
Spannungsgleichgewichts zwischen den
inneren und äußeren
Lumen. Der
HelixTwist-Schlauch
eignet sich daher
optimal für den
Einsatz als Herzschrittmacherkatheterschlauch,
Beatmungsschlauch,
N eurost imulat i -
onskatheter und
andere Anwendungen,
bei denen
eine Navigation
durch gewundene
Pfade im menschlichen
Körper erforderlich
sind. „Unsere
neue HelixTwist-Technologie macht mit ihren
hervorragenden Windungseigenschaften buchstäblich
den Weg frei für qualitativ hochwertige
und sichere Anwendungen für eine Vielzahl
von minimalinvasiven Eingriffen in der
Chirurgie” sagt Rüdiger Gall, General Manager
bei Freudenberg Medical. „Bei diesen Eingriffen
muss ein Chirurg durch komplexe Pfade
navigieren. Katheterschläuche mit einem geraden
Lumen können dabei leicht abknicken und
einzelne Lumen blockieren, da sich Pfade im
menschlichen Körper, wie Arterien, in manchmal
unvorhersehbaren Richtungen drehen und
winden.” Mehrlumen-Schläuche fungieren unter
anderem als Träger von Drähten und Kabel
oder dienen zur Medikamentenabgabe zum
Patienten hin. Als solches ist dieser Schlauch
ein wesentlicher Bestandteil minimalinvasiver
Medizinprodukte. Jeder Verschluss oder ein
Knicken der Lumen kann den Erfolg und das
Ergebnis medizinischer Eingriffe gefährden.
HelixTwist ist ein weiteres Beispiel dafür, wie
die Innovationen von Freudenberg Medical
Leben retten, Lebensqualität verbessern und
Kunden dabei helfen, sicherere Produkte zu
entwickeln und gleichzeitig die Markteinführungszeit
neuer Produkte zu verkürzen.
Freudenberg Medical
www.freudenbergmedical.de
Best of 2020
Robuste Konnektivität für medizinische Anwendungen
Mit der Fischer Freedom Serie zeigt Fischer
Connectors wie sich neue Maßstäbe in Sachen
Usability, Integrationsfähigkeit und Vielseitigkeit
rund um die Konnektivität von medizinischen
Geräten setzen lassen. Die Serie bietet eine
Steckfreiheit von 360° und verfügt über einen
einzigartigen versiegelten, blind steckbaren,
ohne Magnet schließenden Schnellverschluss.
Durch qualitativ hochwertige Materialien und
eine exzellente Verarbeitung sind die Steckverbinder
robust und langlebig. Sie optimieren
das Kabelmanagement. Zudem lassen sie
sich einfach und komplett reinigen und sind
nach den Schutzklassen IP68 bzw. IP67 für
die Steckverbinder aus Kunststoff abgedichtet.
Die Freedom Serie unterstützt Innovationen
in der Konnektivität und im Anwendungsdesign
von Wearables und IoT-Anwendungen,
und macht Geräte und elektronische Systeme
insgesamt kleiner, schneller und intelligenter.
In der Medizin eignet sie sich zum Beispiel
für die Roboterchirurgie und für Exoskelette,
tragbare Geräte wie OP-Leuchten, Überachungs-
und Messgeräte, bildgebende Diagnosegeräte,
zum Beispiel MRT-, Ultraschall
oder CT-Geräte. Herz-Lungen-Unterstützungssysteme,
Hörgeräte und Dentalanwendungen
sind weitere Nutzungsmöglichkeiten, sowie
der Einsatz bei der Erfassung biometrischer
Daten zur Unterstützung der Diagnose oder
der Verwaltung von Medikamenten.
Den vollständigen Artikel inklusive
Bildbeschreibung finden Sie im
meditronic-journal 1-2020, auf Seite 23
Fischer Connectors GmbH
www.fischerconnectors.com
meditronic-journal 1/2021
75
Komponenten
Best of 2020
IR-Detektoren für die medizinische Atemgasanalyse
Wegen der hohen Nachfrage für die Medizintechnik
hat die Laser Components Detector
Group die Fertigung von IR-Detektoren
auf Mehrschichtbetrieb umgestellt. Die in Arizona
hergestellten Komponenten sind wichtige
Schlüsselelemente zur Kontrolle des CO 2 -Wertes
bei der Atemgasanalyse. Wegen der aktuellen
Lage müssen
derzeit in der Medizintechnik
die Produktionskapazitäten
deutlich
erhöht werden, um
dringend benötigte
Geräte bereitzustellen.
Bei der spektroskopischen
Atemgasanalyse
können
PbSe-Detektoren auch
ohne zusätzliche Kühlung
schnell kleinste
Schwankungen in der
CO 2 -Konzentration
erkennen. Daher lassen
sie sich platzsparend
in medizinische
Geräte integrieren. In
Beatmungsgeräten wird der Kohlendioxidgehalt
der ausgeatmeten Luft gemessen, um zu
kontrollieren, ob der Patient den bereitgestellten
Sauerstoff aufgenommen hat.
Das Portfolio der Laser Components Detector
Group umfasst alle gängigen IR Technologien.
Das Werk im US-Bundesstaat Arizona fertigt
in erster Linie (x-)InGaAs-PIN Photodioden,
pyroelektrische DLaTGS- und LiTaO 3 -Detektoren
sowie PbS- und PbSe-Detektoren. Mit
langjähriger Erfahrung und Mitarbeitern, die
in der Branche als ausgewiesene Experten
bekannt sind, hat sich das Unternehmen nach
eigenen Angaben als weltweiter Marktführer
für die PbSe-Technologie etabliert. In der EU
setzt sich Laser Components federführend
für die Verlängerung der RoHS-Ausnahmegenehmigungen
ein, damit die Technologie
in wichtigen Branchen wie der Medizintechnik
weiterhin genutzt werden kann.
IR-Detektoren von Laser Components werden
an namhafte Medizintechnik-Hersteller
geliefert. Die Abstimmung mit diesen Kunden
bestimmt momentan das internationale
Tagesgeschäft, um eine zügige Lieferung der
kritischen Komponenten sicherzustellen.
LASER COMPONENTS GmbH
www.lasercomponents.com/de
Innovative Lösung schützt Menschen vor dem Corona-Virus
Deep-UVC-LED-Arrays von
Bolb, Inc. helfen in der chinesischen
Metropole Wuhan beim
Kampf gegen die Corona-Epidemie.
Die Emitter-Arrays mit Leistungen
zwischen 1,2 W und 2,5 W strahlen
stark desinfizierendes UVC-
Licht aus, das neben antibiotikaresistenten
Keimen wie MRSA
auch gefährlichen Viren wie dem
Corona-Erreger SARS-CoV-2 den
Garaus macht. Im neu errichteten
Huoshenshan-Krankenhaus wird
die Technologie bereits eingesetzt,
um Ärzte und Pflegepersonal
zu dekontaminieren,
wenn sie in
ihrer Seuchenschutzkleidung
die Corona-
Isolierstation betreten
oder verlassen. Dazu
müssen Mediziner und
Pflegepersonal rund
30 Sekunden lang von
allen Seiten mit hocheffizientem
UVC-Licht
bestrahlt werden.
Die Wellenlänge ist
dabei so gewählt, dass
sie in dieser kurzen Zeit
die RNA der Viren so
verändert, dass keine
Gefahr mehr von ihnen
ausgeht. Da der Seuchenanzug
auch vor der UVC-
Strahlung schützt, besteht für den
Menschen keine Gefahr. Zusätzlich
ist das Kopfteil der Schutzausrüstung
mit einer Fluoreszenzfarbe
beschichtet, die vor der unsichtbaren
UVC-Strahlung warnt, indem
sie leuchtet sobald die Strahler
aktiviert sind.
In Europa und den USA sind die
Germicidal LEDs (G-LEDs) des US-
Herstellers Bolb bei Laser Components
erhältlich. Neben dem Einsatz
in Krankenhäusern und biomedizinischen
Anwendungen, ermöglichen
UVC-Module zum Beispiel
mobile und vor Ort einsetzbare
Lösungen zur Trinkwasseraufbereitung.
In Landwirtschaft und
Gartenbau kann die Technologie
chemische Pestizide ersetzen und
so kosteneffiziente umweltfreundliche
Anbauformen fördern. Auch
in Kühlschränken lässt sich mit
UVC-Emittern die Haltbarkeit von
Lebensmitteln erhöhen.
LASER COMPONENTS
GmbH
www.lasercomponents.
com/de
76 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
UV-C LEDs zur Desinfektion und Sterilisation
Bei IMM Photonics sind ab
sofort leistungsstarke UV-C LEDs
des südkoreanischen Herstellers
und IMM Photonics Partners Seoul
Viosys erhältlich.
Für die Wellenlänge 275 nm
sind die 1 Chip oder 4 Chip
SMT-Aufbauten CUD8AF1D und
CUD8AF4D mit jeweils 19 mW und
60 mW optischer Ausgangsleistung
verfügbar. Der Abstrahlwinkel
bei beiden LED-Typen beträgt
120 Grad. Durch die Verwendung
von Aluminiumgehäusen ist eine
hohe Wärmeleitfähigkeit gewährleistet.
Die geringe Größe und
der niedrige Energiebedarf der
UV-C LEDs erlaubt eine schnelle
und einfache Integration in bestehende
Designkonzepte.
Die Hauptanwendungen von
UV-C LEDs liegen in der Desinfektion
und Sterilisation von Oberflächen,
Wasser und Luft. Einsatzmöglichkeiten
finden sich in Haushaltsgeräten,
im Sanitärbereich,
in Analysegeräten sowie in der
Spektroskopie und Medizintechnik.
Bild: Seoul Viosys Co., Ltd
IMM Photonics
www.imm-photonics.de
Best of 2020
Gute Luftqualität mit Microlüftern
SEPA EUROPE GmbH
www.sepa-europe.com
Zuhause und am Arbeitsplatz:
Frische und reine Luft ist wichtig
für das Wohlbefinden und
die Gesundheit. Im
Fokus steht hier derzeit
das Corona virus.
Die Gefahr einer
Ansteckung ist dabei
in Innenräumen am
Größten. Abhilfe können
hier Luftqualitätsmessgeräte
schaffen.
Denn Luftqualitätssensoren
überwachen die
CO 2 -Konzentration in
der Umgebung und
geben dadurch Rückschlüsse
auf durch
anwesende Menschen
verursachte, Luftbeeinträchtigungen.
Darunter auch die in
letzter Zeit viel diskutierten Aerosole.
Sepa Europe hat speziell für
diesen Anwendungsfall das Programm
der Microlüfter erweitert.
Diese Microlüfter versorgen den
im Gerät befindlichen Sensor mit
der aktuellen Umgebungsluft und
stellen somit die Messung in Echtzeit
sicher. Die breite Palette an
„Wohlfühllüftern“ ist in den Außenmaßen
15 mm, 17 mm und 20 mm
erhältlich.
Alle Microlüfter sind mit dem
zuverlässigen Magfix Gleit lager
ausgestattet und haben eine
Lebensdauererwartung von bis zu
380.000 h. Dank des Tachoausgangs
kann die Drehzahl ständig
überwacht werden. Besonders wichtig
bei Luftgütemessgeräten ist auch
der Schalldruckpegel. Hier können
die Microlüfter von Sepa Europe
besonders überzeugen, denn sie
sind langsam drehend und somit
angenehm leise. ◄
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Die ungesicherte Netzwerkschnittstelle
In Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen werden immer
mehr medizinisch-elektrische Geräte und Geräte der Informationstechnik
miteinander vernetzt. Laut der IEC60601-1 werden diese Netzwerkverbindungen
zwischen dem Gerät und dem Ethernet-Netzwerk
als potentielle Gefahrenquellen eingestuft. Es wird gefordert, dass
keine Spannung über die Datenleitungen auf den Patienten übergehen
darf. Um dies sicherzustellen werden Netzwerkisolatoren eingesetzt,
die dafür sorgen, dass alle elektrisch leitenden Verbindungen
zwischen der angeschlossenen Netzwerkperipherie und dem angeschlossenen
Gerät unterbrochen werden.
EMO Systems, meditronic-journal 1-2020, ab Seite16
meditronic-journal Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
1/2021
77
Komponenten
Verbesserter Support für Motorsteuerungen
und erweitertes Entwicklungs-Ökosystem
Vereinfachte Systementwicklung durch Produkte, Tools, einen Algorithmus für maximiertes Drehmoment und ein
erweitertes Angebot an Referenzdesigns für Motorsteuerungen
stützung für den PIC32MK umfasst
Motorsteuerungssoftware für sensorgesteuerte
und sensorlose Anwendungen
über das MPLAB Harmony
v3 Software-Framework.
Microchip Technology Inc
www.microchip.com
Mit dem zunehmenden Einsatz
von Elektromotoren in immer mehr
Anwendungen, benötigen Entwickler
Produkte und Tools, die sicherstellen,
dass Systeme so effizient
wie möglich laufen und sich gleichzeitig
die Größe der Leiterplatte,
die Anzahl der Bauelemente und
der Energieverbrauch verringert.
Microchip Technology Inc. erweitert
daher sein Angebot für Motorsteuerungen,
das digitale Signalcontroller
(DSCs) und Mikrocontroller (MCUs)
umfasst, die von Designtools, Entwicklungshardware,
einem Algorithmus
zur Maximierung des Drehmoments
und einem Referenzdesign
für Kühlschrankkompressoren unterstützt
werden.
„Neue Bausteine wie unsere
dsPIC33C DSCs mit ihrer hohen
analogen Integration zeigen, dass
wir weiterhin in die einfachere Entwicklung
von Motorsteuerungen
investieren und gleichzeitig die
Kosten für das Design und die
Stückliste in den Bereichen Automotive,
Industrie, Medizintechnik und
Consumer senken wollen“, erklärte
Joe Thomsen, Vice President der
MCU16 Business Unit bei Microchip.
„Unser nun verbessertes Support-
Ökosystem hilft Entwicklern, ihre
Designs mit der optimalen Kombination
aus Leistungsfähigkeit, Effizienz
und Zuverlässigkeit schneller
fertig zu stellen.“
Microchips Angebot für
Motorsteuerungen wurde
ergänzt um:
• dsPIC DSCs:
Die kostenoptimierten, für funktionale
Sicherheit ausgelegten DSCs
dsPIC33CK64MC10x für die feldorientierte
Regelung (FOC) werden
durch Motorsteuerungs-Plugin-Module
(PIMs) für bestehende
Motorsteuerungs-Entwicklungsboards
und nun auch durch ein
neues kostengünstiges Low-Voltage
Motorsteuerungs-Entwicklungsboard
unterstützt. Die integrierte
Entwicklungsumgebung
(IDE) MPLAB X und der MPLAB
Code Configurator (MCC) unterstützen
die schnelle Code-Entwicklung,
während die motorBench-Entwicklungssuite
eine für die FOC-Motorsteuerung
optimierte Code-Generierung
gewährleistet.
• PIC32MK MCJ- und
MCM-MCUs für FOC:
Die 32-Bit-MCUs der zweiten
Generation bieten 32-Bit-Fließkomma-
und DSP-Leistung mit
flexiblen Kommunikationsoptionen.
Durch die gemeinsame Nutzung
analoger Funktionen mit dem
dsPIC33CK unterstützen sie die
nahtlose Migration über Bauteilklassen
hinweg. Diese Bausteine
verfügen außerdem über mehrere
CAN-FD- und USB-Anschlüsse. Die
MCUs werden in der MPLAB X IDE
mit drei Entwicklungshardware-Optionen
unterstützt. Die Softwareunter-
• motorBench-
Entwicklungssuite:
Version 2.35 des GUI-basierten
Softwareentwicklungstools von
Microchip verkürzt die Zeit, die zum
Anlaufen eines FOC-geregelten
Motors erforderlich ist und generiert
optimierten Quellcode, der
für einen bestimmten Motor angepasst
ist. Diese Version erweitert
die Unterstützung der dsPIC33CK
DSCs und fügt einen neuen AT-
PLL-Schätzer (Angle Track Phase
Locked Loop), Feldschwächung
(FW), maximales Drehmoment pro
Ampere (MTPA), Totzeitkompensation
(DTC) und viele andere neue
Funktionen hinzu.
• Zero Speed/Maximum
Torque (ZS/MT)
Algorithmus:
Erübrigt Hallsensoren in Anwendungen,
die ein hohes Drehmoment
bei Stillstand oder niedrige Drehzahlen
für Motoren mit niedriger
Induktivität erfordern. Die dsPIC33
DSCs, SAM- und PIC32MK-Motorsteuerungs-MCUs
werden unterstützt.
• dsPIC33CK Low-Voltage
Motorsteuerungs-Entwicklungsboard:
Bietet eine Plattform für die
Anwendungsentwicklung und eine
Referenz für das Kunden-Board-
Design für dsPIC33CK DSCs.
• Kostengünstiges,
hocheffizientes
Referenzdesign für Kühlschrankkompressoren:
Schließt sich einer wachsenden
Reihe sofort einsatzfähiger Designs
an, die Best Practices für anwendungsspezifische
Motorsteuerungsdesigns
bieten, um die Markteinführung
zu beschleunigen. ◄
78 meditronic-journal 1/2021
Komponenten
Minimierte Fehlanpassungen durch Signal Integrity Engineering beim
„medical-grade“ USB-3.0-Kabel
Die Vorteile der USB-3.0-Technologie
gegenüber USB 2.0 hinsichtlich
der Übertragungsraten von bis zu
5 Gigabit/s führen zu einer deutlich
höheren Nachfrage dieser Übertragungsart.
Insbesondere im Bereich
der medizinischen Echtzeit-Bildgebung
lassen sich brilliante Darstellungen
realisieren. Dazu kommt
eine universell nutzbare Schnittstelle
über USB-Stecker. Damit lassen
sich Geräte und Anwendungen
entwickeln, die aufgrund der hohen
Verbreitung dieser Standardisierten
Schnittstelle an nahezu allen
Endgeräten angeschlossen werden
können.
SAB Bröckskes
www.sab-kabel.de
Materialien
Kombiniert mit dem Streben nach
leichten und damit schmiegsamen
Verbindungskabel ohne „memoryeffect“,
der zum unerwünschten
Krangeln führen kann, stellen sich
insbesondere an die Konstruktionsmerkmale
der Leitung anspruchsvolle
Anforderungen. Um im Einsatz
darüber hinaus auch - zum Beispiel
- eine Autoklavierbarkeit und handgeführte
Bewegung zu gewährleisten,
muss die Auswahl an Materialien
und Fertigungsprozessen
exakt aufeinander abgestimmt sein.
Hochpräzise Fertigungsprozesse
bei der Leitungsherstellung
Auch Asymmetrien im Kabel führen
schnell zu Störungen durch
Laufzeitunterschiede und Signalabstrahlungen,
große Prozesstoleranzen
zu Fehlanpassungen und
Reflexionen. Als Folge daraus kann
es zu Übertragungsverlusten, Verzerrungen
des Signals, Laufzeitund
Datenfehlern und schlussendlich
zu einer verminderten Bildqualität
führen.
„Einen erheblichen Einfluss auf
die Übertragungseigenschaften
haben die Präzision der Fertigungsprozesse
und die Auswahl der Impedanz-relevanten
Materialien“ so
Marc Gerlatzek, Produktverantwortlich
für den Bereich Medizintechnik
bei SAB Bröckskes. „Durch
gezieltes Signal Integrity Engineering
und Abgleich mit unseren dokumentierten
Erfahrungswerten aus
einer Vielzahl von Messungen stellen
wir homogene Übertragungswerte
auf der gesamten Leitungslänge
sicher“.
Längenabhängige Faktoren wie
„voltage drop“ oder Dämpfung
sind dabei limitierend. Leitungsquerschnitte
für eine erhöhte Leistungsübertragung
kommen dabei
fischerconnectors.com
genauso in das Anforderungsprofil
wie tolerierte Außendurchmesser.
Um solche kundenspezifische
Modifikation dennoch zu ermöglichen,
setzt der Kabelspezialist
auf engen Kundenkontakt. Da alle
Leitungsfertigungen ausschließlich
auf Serienanlagen erfolgen, ist
jeder Prototyp zugleich ein Serienprodukt,
das sich zur Vorstellung bei
der benannten Stelle eignet.
An diesen Leitungsfertigungen,
die bereits ab 100 m möglich sind,
lassen sich unter realen Bedingungen
Messungen sowohl an der
Meterware als auch an der Konfektion
durchführen. Der anschließende
Erkenntnisaustausch und -
bei Bedarf - die anschließende praktische
Umsetzung in Konstruktionsmerkmale
sind elementar wichtig für
einen kontinuierlich erfolgreichen
Einsatz. ◄
MEDICAL
CONNECTIVITY
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SILICONE AND THERMOPLASTIC
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meditronic-journal 1/2021
FC_DE_Medical_Meditronic_Jan21_108x151.indd 1 15.01.21 11:25
79
Komponenten
Schock- und Vibrationssicheheit EN 61373,
Kategorie 2 mit Korrosionsschutz
Provertha bietet zertifizierte High-Performance in kompaktester Bauform mit M12 Mini A- und B- sowie D-Code-
Kabelsteckern mit Kabelverschraubung
Die Leistungsfähigkeit der Kabelstecker-Baureihe
M12-Mini in der
vibrationssicheren zuverlässigen
Anschlusstechnik Crimp von Provertha
in A-Codierungen (5- und
8-polig) sowie B- und D-Codierung
(Ethernet) wurde anhand von Zertifizierungen
nach einschlägigen Normen
offiziell dokumentiert. Die kompakte
M12-Steckverbinder-Baureihe
mit Kabelverschraubung zeichnet
sich trotz ihrer kleinen Baugröße
durch extreme Schock- und Vibrationssicherheit
aus. Beispielsweise
haben die Steckverbinder erfolgreich
die Prüfungen nach EN 61373
(Kategorie 2) „Betriebsmittel von
Bahnfahrzeugen – Prüfungen für
Schwingen und Schocken“ zuerst
in Kategorie 1, Klasse B und dann
in der höheren Anforderungsklasse
Kategorie 2 bestanden. Zudem
weist der M12-Mini den einzigartigen
500h-Korrosionsschutz auf,
der durch den erfolgreich bestandenen
Salzsprühnebeltest gemäß
EN 60512-11-6 nachgewiesen ist.
Prüfprogramm erfolgreich
absolviert
Weiterhin wurde in einem zertifizierten
Prüflabor das komplette Prüfprogramm
gemäß der M12-Steckverbindernorm
IEC 61076-2-101
erfolgreich absolviert. Dieses enthält
Regelungen für A-, B-, C- und
D-kodierte Steckverbinder. Für die
Ethernet-Versionen in D-Codierung
wiederum wurde die wichtige Prüfgruppe
FP der DIN EN 61076-2-113,
die die elektrischen Übertragungsparameter
festlegt, mit Erfolg bestanden.
Somit sind die kompakten Provertha
M12-Mini Kabelstecker nachweislich
für Anwendungen in der
Bahntechnik sowie für extrem raue
Industrieumgebungen mit Schock
und Vibration, z. B. für Pressen in
der Automobilfertigung, bestens
geeignet. Ebenso sorgen die Provertha
M12-Mini Rundsteckverbinder
in anspruchsvollen Anwendungen
der Video- und Medizintechnik für
eine sichere Signalübertragung in
engsten Bauräumen.
Der M12-Mini ist der industrieweit
kompakteste M12-Kabelstecker für
den platzsparenden Ethernet- oder
Feldbus-Anschluss. Die M12-Kabelverschraubung
hat eine Länge von
nur 44 mm bei einem Außendurchmesser
von 16/14 mm. Trotzdem bietet
der Stecker einen großen Kabelklemmbereich
von 4 bis 9 mm. Sein
Vollmetall-Gehäuse sorgt für eine
effektive Schirmung mit hoher EMV.
Gleichzeitig ist eine massive vollgeschirmte
Zugentlastung gegeben.
Kompakt, sicher und
zuverlässig
Mit dem neuen M12-Mini wird
eine kompakte, sichere und zuverlässige
Daten-/Signalübertragung
gewährleistet. Die M12-Verriegelungsmutter
mit einer 6-Kant-Rändel-Kombination
ermöglicht ein
einfaches Anziehen der Schraubverbindung
mit definiertem Drehmoment.
Die Strombelastbarkeit ist
mit 4 A (2 A bei A-8) gemäß Norm
spezifiziert und der Durchgangswiderstand
mit < 5 mOhm. Die
gedrehten Crimpkontakte verfügen
für den Einsatz bei Sonderanwendungen
über eine deutlich höhere
Strombelastbarkeit. Die Schutzart
ist IP67 (schraubverriegelt). Der
M12-Mini kann im Temperaturbereich
von -40 °C bis +85 °C eingesetzt
werden und ermöglicht mehr
als 250 Steckzyklen.
PROVERTHA Connectors,
Cables & Solutions GmbH
www.provertha.com
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80 meditronic-journal 1/2021
Komponenten/Reinigung
Industrieller Flash-Speicher für das Gesundheitswesen
Medizinische Anwendungen erfordern sehr
hohe Standards für Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Sie müssen sich mit Fragen wie
der Privat sphäre der Patienten und strengen
gesetzlichen Bestimmungen befassen. Technologien
im medizinischen Bereich müssen
schnell, genau, zuverlässig und mit angeschlossenen
Geräten kompatibel sein, um die
Qualität der Patientenversorgung zu verbessern
und medizinische Fehler zu vermeiden
oder zu minimieren.
Cervoz, Vertrieb Karl Kruse, verfügt über verschiedene
Formfaktor-Flash-Module, die überlegene
Flash-ICs wie Ausdauer-MLC, zuverlässigkeitsoptimierte
MLC und Powerguard-
Funktionsprodukte verwenden, um sicherzustellen,
dass die Daten in Echtzeit korrekt verarbeitet
werden können, um Lebensgefahren
zu vermeiden. Der Zweck des Entwurfs eines
zusätzlichen DRAM-Chips im Flash-Modul
besteht darin, sowohl die Leistung als auch
die Lebensdauer zu erhöhen. Die zuverlässigkeitsoptimierte
MLC erhöht die Datenaufbewahrung
und das Fünffache. Außerdem liefert
die Powerguard-Funktion während eines
unerwarteten Stromausfalls zusätzlichen Strom,
um den aktuellen Flash-Schreibvorgang abzuschließen
und die Firmware zu schützen und
die Tabellenintegrität abzubilden.
Auf Basis seiner Kernkompetenz bietet Karl
Kruse im Bereich der elektronischen Komponenten
seinen Kunden ein weltweit einzigartiges
Produkt- und Lösungsportfolio von elektronischen
Komponenten und Dienstleistungen.
Durch seinen Zugang zu Technik, Entwicklung
und Wissen kann das Unternehmen auch
Unterstützung bei jedem der Entwicklungsschritte
und somit einen direkten Innovationsvorsprung
anbieten. Dazu zählen Beleuchtung,
Medizintechnik & Life Science, Automatisierung,
Luft- & Raumfahrt, Militär, Automotive,
Schiff- & Bahntechnik, Sicherheit & Überwachung,
Kommunikation & IT, Consumer &
Haushaltsgeräte, Messtechnik und viele weitere.
Den vollständigen Artikel finden Sie im
meditronic-journal 2-2020, ab Seite 62
Karl Kruse
info@kruse.de
www.kruse.de
www.kruse24.com
Best of 2020
Punktuelle und superfeine Ultraschallreinigung für die Medizintechnik
Bauteile glatter Oberflächen und
einfacher Struktur aus robusten
Materialien lassen sich in industrieüblichen,
niederfrequenten Ultraschallbädern
meist problemlos reinigen.
Nicht so einfach ist dagegen
die Feinreinigung von Medizinprodukten
oder feinmechanischer
Komponenten mit porösen Oberflächen
oder dreidimensionalen
Bauformen. Die per Ultraschall
generierte Energie kann in Tauchbädern
nicht immer in die Materialund
Strukturtiefen der Bauteile dringen
und befriedigende Reinigungsergebnisse
erzielen.
Kaijo Japan stellt nun eine Lösung
für die tiefenwirkende Endreinigung
derartiger Produkte vor. Das neu entwickelte
Ultraschallsystem „Quava
Spot Shower“ (Dusche) wurde dazu
ent wickelt, die hochfrequente akustische
Energie punktgenau an
die zu reinigende Tiefenstelle der
Werkteile zu leiten. Konfigurationsabhängig
kann die Ultraschallenergie
auch als „Dusche“ über
flächigere Applikationen geleitet
werden. Kaijo Quava Spot Shower
besteht aus einem Hochleistungs-
Ultraschallgenerator und einem
robusten Schwingkopf, der direkt
über dem zu reinigenden Objekt
angebracht wird. Das erzeugte
energetische Wasser kann punktgenau
in die zu reinigenden Tiefen
geleitet werden.
Hauptmerkmale
• Punktgenaue und kraftvolle
Ultraschallreinigung von
200 kHz bis zu 2 MHz.
• Wählbare Modulationsmodi
• Leistungskontrolle in 0,1-Watt-
Schritten
• Einfache Installation und Bedienung
dank integriertem Display
• Industrie 4.0 Ready
Kaijo Shibuya Europe
GmbH
www.kaijo-shibuya.de
meditronic-journal 1/2021
81
Antriebe
Best of 2020
Viel Leistung auf kleinstem Raum – Antriebssysteme weitergedacht
Die meisten Anwender brauchen
keine einzelnen Motoren,
um ihre Antriebslösungen zu realisieren.
Besser beraten sind sie
mit kompletten Antriebssystemen,
deren einzelne Komponenten perfekt
aufeinander abgestimmt sind.
Auch wenn der Einbauplatz knapp
bemessen ist und drehmomentstarke
Antriebe gefordert sind,
die aufgrund der Einbausituation
in axialer Richtung möglichst
kurz bauen, gibt es jetzt eine solche
Lösung.
Faulhaber hat seine langjährige
Erfahrung als Systemanbieter
genutzt und nun
auch die BXT-Flachmotorenbaureihe
um
darauf abgestimmte
Getriebe sowie integrierte
Encoder und
Speed Controller
erweitert, die ebenfalls
in axialer Richtung
ungewöhnlich
kurz sind. Typische
Anwendungen für die
kompakten Antriebssysteme
gibt es beispielsweise
in der
Robotik, bei Gelenken
von Prothesen,
in der Laborautomation,
bei Pumpen, in
der Medizintechnik oder bei der
Ausstattung von Flugzeugkabinen.
Dank innovativer Wickeltechnik
und optimierter Auslegung
sind die Motoren selbst nur 14,
16 und 21 mm lang, liefern aber
Drehmomente bis 134 mNm bei
einem Durchmesser von 22 mm,
32 mm bzw. 42 mm. Zur exakten
Drehzahlregelung oder bei hohen
Anforderungen an die Positioniergenauigkeit
werden jetzt durchmesserkonforme
magnetische Encoder
oder Speed Controller vollständig
in die gehäusten Motorvarianten
integriert, wodurch sich der
Antrieb lediglich um 6,2 mm verlängert.
Die passenden Metall-Planetengetriebe
der Baureihe GPT
zeichnen sich ebenfalls durch
kurze Bauweise, hohes Drehmoment
und feinste Abstufungen der
zahlreichen Untersetzungsverhältnisse
aus.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 5-2020,
ab Seite 115
Dr. Fritz Faulhaber
GmbH & Co. KG
www.faulhaber.com
82 meditronic-journal 1/2021
Antriebe
Was ist ein Bausatzmotor?
Es handelt sich um einen bürstenlosen DC-
Servomotor ohne Gehäuse, Welle und Kugellager.
Ein Bausatzmotor besteht „nur“ aus einem
Stator und einem Rotor. Daraus lässt sich
ein hochintegrierter und optimal angepasster
Antrieb oder sogar eine vollständig austauschbare
und somit servicefreundliche Antriebseinheit
entwickeln. Sind alle
Vorgaben und Umweltbedingungen
bekannt, dann scheitern
oft die Standardmotoren
mit Gehäuse von „der Stange“
um besondere Anwendungsfälle
in der Medizintechnik zu
bedienen. Gründe hierfür sind
vielfältig. Im Gegensatz dazu
spart ein Bausatzmotor sehr
viel Raum und Gewicht. Da
der Bausatzmotor aus Stator
und Rotor speziell an die
jeweilige Anwendung angepasst
werden kann, wird
zusätzlich Energie gespart
und das Laufverhalten ist
besser als bei einem überdimensionierten
Gehäusemotor
oder gar einer Antriebseinheit
mit Getriebe. Dies reduziert als weiteren
Nebeneffekt die Verlustwärme. Erzielt
wird diese hervorragende Anpassung mitunter
durch die Wahl der Kupferdrahtdicke und
des Magnetmaterials.
Konkret besteht ein Stator aus isolierten Kupferwicklungen
und einem Blechpaket. Je nach
Entwurf oder Kundenwunsch sind zusätzlich
Hallsensoren und Sensoren für die Temperaturüberwachung
eingebaut. Ein Rotor ist ein
Gefüge aus einer oder mehreren Rotornaben,
je nach Baugröße des Bausatzmotors. Auf die
Nabe sind die Magnete aufgeklebt. Die Rotornaben
sind vom Anwender auf eine selbstgefertigte
Welle aufzuziehen und mittels Passung oder
Kleber zu fixieren. Zur Absicherung gegen den
Verlust eines Magneten ist der Rotor auch mit
einer Hülse erhältlich. Bei hohen Drehzahlen
oder starken Erschütterungen kann dies notwendig
sein, um dauerhafte Funktionsfähigkeit
zu garantieren.
Der höhere Aufwand in der Entwicklungsphase
zahlt sich gerade bei langlebigen Produkten,
wie die der Medizintechnik, besonders
aus. Greift man auf einen erfahrenen langjährigen
Hersteller in diesem Bereich zurück, dann
hält sich der Aufwand in der Regel im überschaubaren
Rahmen.
ACHSTRON Motion Control GmbH
mail@achstron.de
www www.achstron.de
Best of 2020
Präzision-Kugelgewindetriebe
Eine lineare Positioniervorrichtung
verwendet entweder eine
Spindel oder ein Kugelgewinde.
Eine Spindel ist eine Gewindewelle,
auf der eine einfache Gewindemutter
fährt. Kugelgewinde hingegen
verwenden den Spiralwinkel
des Gewindes, um Drehbewegung
in lineare Bewegung umzuwandeln.
Die Mutter wird an einer
Last (einem beweglichen Tisch oder
Wagen) befestigt, so dass bei drehender
Welle, sich die Mutter und
die Last in die eine oder andere
Richtung bewegen. Die Welle
kann von einem Motor angetrieben
werden.
Kugelgewindetriebe (= Kugelumlaufspindeln)
sind die meist eingesetzten
Gewindespindeln in Industrie-
und Präzisionsmaschinen. Sie
sind mechanische Linearantriebe,
die die Drehbewegung mit einem
hohen Wirkungsgrad in eine lineare
Bewegung mit wenig Reibung
umgewandeln. Sie bestehen aus
einer Kugelgewindespindel, einer
Kugelgewinde-Mutter, in der die
Kugeln integriert sind, sowie einer
Kugel-Rückführung. In den meisten
Fällen wird die Spindel angetrieben
und die Mutter ist mit dem
zu bewegenden Teil verbunden. In
einigen Fällen wird auch die Mutter
angetrieben und die Spindel führt
die Linearbewegung aus.
Linearkugelgewindetriebe werden
in einer Vielzahl von Anwendungen
eingesetzt. Die anspruchsvollsten
Einsatzgebiete liegen in
den extremen Bereichen des Leistungsspektrums
– einerseits bei
Linearkugelgewinden mit sehr
großen Durchmessern, anderseits
bei Linearkugelgewinden mit sehr
kleinen Durchmessern und sehr
fein skalierbaren Leistungen für
optische und medizinische Anwendungen.
Für sehr kleine, hochpräzise
Bewegungen setzten Entwickler
oft Miniaturkugelgewindetriebe
ein. Sie sind also effiziente
Linear komponenten im kleinen
Format und somit ideal für
Kleinst-Anwendungen, in denen
eine präzise Bewegung kleiner
Lasten gefordert wird.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 3/2020,
ab Seite 54
Dynetics GmbH
Info@dynetics.eu
www.dynetics.eu
meditronic-journal 1/2021
83
Antriebe
Rastmomentfreie Miniatur-Torquemotoren
• Rastmomentfrei
• Nennmomente von 16 - 66 mNm
• Nenndrehzahl bis 8400 U/min
• Bausatz
• geringes Gewicht
Anwendungen
im Überblick:
Maccon lanciert rastmomentfreie
Miniatur-Torquemotoren der
LSI-25-Serie für Anwendungen, die
eine hohe Drehzahlkonstanz bzw.
einen Gleichlauf ohne Momentenwelligkeit
auf kleinstem Bauraum
verlangen. Die Serie wird als Bausatz
geliefert. Die Motoren sind bürstenlose
Permanentmagnet-Synchronmotoren
(PMSM). Da das
Statorblechpaket nutenlos ist, entsteht
somit zwischen Rotor und Stator
kein Rastmoment (engl. „Cogging“).
Die Rastmomentfreiheit ermöglicht
eine hohe Positioniergenauigkeit
und Drehzahlkonstanz ohne
Momenten welligkeit.
Die LSI-25-Serie ist nach der
Bausatz-Philosophie konzipiert.
Es wird ein Rotor und ein Stator
geliefert d. h. die Aktivteile eines
Motors. Der Rotor und der Stator
werden vom Konstrukteur direkt in
seine eigene mechatronische Baugruppe
integriert. Unnötige Lagerungen,
Wellen und Gehäuse entfallen
somit und sparen Gewicht,
Platz und Kosten.
Merkmale im Überblick:
• Motoraußendurchmesser nur
25 mm
• Medizintechnik z. B. portabler
Sauerstoffkonzentrator
• Optomechanische Systeme
• Halbleiterherstellung und -inspektion
• Robotik, integriert mit Getrieben
Der Hersteller der Motoren ist die
Fa. ThinGap aus USA. MACCON
ist Vertriebspartner für den deutschsprachigen
Raum.
MACCON GmbH
www.maccon.de
Miniatur-Lineareinheiten lanciert
Die Maccon GmbH lanciert eine Miniatur-
Lineareinheit für Anwendungen in der Laborautomation,
Inspektion oder für optische
Systeme. Konstrukteure von Geräten für die
Laborautomation, Inspektion oder für optische
Systeme müssen heute mehr denn je anspruchsvolle
Antriebslösungen auf kleinstem Raum
unterbringen. Diese Gerätehersteller benötigen
Lösungen, die für ihre Anwendung technisch
geeignet sind und gleichzeitig preisgünstig sind.
Die Miniatur-Lineareinheiten
der MiniSlide Familie vom Hersteller Haydon
Kerk kann diese anspruchsvollen Aufgaben
lösen und gleichzeitig den Konstruktionsaufwand
reduzieren, der mit der Entwicklung
von geführten Linearbaugruppen
aus Einzelkomponenten verbunden ist. Die
Miniatur-Lineareinheiten sind für unterschiedliche
Hübe und Kräfte konfigurierbar, einfach
zu integrieren und bieten ein kompaktes niedriges
Profil. Sie bestehen aus einem Schrittmotor,
einer Laufgewindespindel, einer Spindelmutter,
einem Schlitten (mit der Spindelmutter
integriert) und Linearführungen.
Die MiniSlide-Familie bietet enorme Designflexibilität
mit zwei Motoroptionen: einen 21 mm
Hybrid-Linearaktuator der Größe 8 und einen
20 mm Can-Stack-Aktuator. Darüber hinaus
gibt es neun verschiedene Spindelsteigungen
von 0,3 bis 8 mm - mit einer Auflösung von bis
zu 0,0015 mm pro Schritt, Axialkräften von bis
zu 45 N und Hublängen von bis zu 150 mm.
Schließlich sind vier verschiedene Schmierungsoptionen,
eine Drehgeber-Rückführungs-
Option sowie englische oder metrische Hardware-Standards
für die Montage verfügbar.
Einsatz in der Laborautomation
Die Miniatur-Lineareinheiten sind ideal
für den Einsatz in Laborautomationsanwendungen
wie Probenhandhabung, Spektrometer
und Chromatographen, Molekularanalysatoren,
optische Mikroskope und andere
Prüfgeräte. Der Vertrieb von den Miniatur-
Lineareinheiten im deutschsprachigen Raum
erfolgt über Firma Maccon.
MACCON GmbH
www.maccon.de
84 meditronic-journal 1/2021
Stromversorgung
Hochwertige für die Medizintechnik entwickelte Stromversorgungen
Die bei HY-LINE Power
Components erhältlichen
ACuQor-Netzteile sind speziell
für die Medizintechnik entwickelt
und nach den zugehörigen
Normen wie der IEC 60601
zertifiziert.
Die AC/DC-Netzteile mit
einem durchgehenden Eingangsspannungsbereich
von
85 bis 264 V AC sowie Ausgangsspannungen
von 12, 15,
14, 28, 36 und 48 V plus einem
5-V-DC-Standby-Ausgang
decken ein breites Spektrum
medizinischer Anwendungen
ab und sind für die Spezifikationen
B, BF, CF sowie CFD
(Defibrillator) verfügbar. Die
E-Serie bietet 300 bis 500 W
nutzbare Leistung mit Spitzenleistungen
bis zu 700 W auf nur
8,89 x 13,34 x 4,14 mm. Die
G-Serie liefert 800 bis 1400 W
bei bis zu 1800 W Spitzenleistung
in einem Gehäuse von
12,07 x 17,78 x 4,14 mm. Alle
Modelle entsprechen den medizinischen
Sicherheitsspezifikationen
UL60601-1 für Herzkontakt,
ohne dass ein externer Isolationstransformator
erforderlich ist. Der
Arbeitstemperaturbereich reicht
von 0 bis 70 °C, Überspannungs-,
Übertemperatur- und Überstromschutz
sind ebenso vorhanden wie
Power-Good-Signale für AC und
DC sowie Remote Ein/Aus. Es werden
bis zu 93 % Wirkungsgrad bei
Volllast erreicht. DC/DC-Wandler
sind ebenfalls verfügbar.
Weitere Informationen stehen
unter:
hy-line.de/acuqor zur Verfügung.
HY-LINE Power
Components
power@hy-line.de
www.hy-line.de/power
Best of 2020
Maßgeschneiderte medizinische Stromversorgungen
Eine zuverlässige Stromversorgung
bildet das Rückgrat eines
jeden medizinischen Gerätes. Insbesondere
Systemhersteller wollen
sich hier nicht auf ein Standardnetzteil
verlassen müssen.
Sie setzen deshalb auf die von
den erfahrenen Spezialisten entwickelten
Netzteile.
Etwa auf die eigens für die Notfallmedizin
und die Patientenbeobachtung
konstruierten Stromversorgungen,
die besonders
robusten Ladegeräte für medizinische
Geräte
oder die OP-LED-
Beleuchtung mit
einem Wirkungsgrad
von 94 Prozent.
Auch in diesem
Bereich hat
sich die inpotron
Schaltnetzteile
GmbH als Spezialist
für kundenspezifische
Stromversorgungen
einen
Namen gemacht.
Das Unternehmen
berät seine Kunden
individuell für medizinische
Stromversorgungen.
Höchste Flexibilität
Der optimalen Realisierung eines
Systemdesigns gehen umfangreiche
Beratungen in Bezug auf
Bauvolumen, Kosten, etc. voraus.
Die Experten erarbeiten dabei
erfolgreich spezifische Systemkonzepte
- gemeinsam mit dem
Kunden. Zudem werden Parameter
wie Nennleistung, Spitzen leistung,
Wirkungsgrad, Temperaturderating
und Einbaulage berücksichtigt.
inpotron entwickelt indessen
nicht nur ideale Lösungen unter
Einsatz aller gängigen Grundtopologien
und Wandlerkonzepte, sondern
garantiert zudem eine langjährige
Verfügbarkeit. Dabei spielt
es keine Rolle, wie ausgefallen die
individuellen Konzepte auch sind.
inpotron erarbeitet und konstruiert
immer das passende Design.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 3/2020,
ab Seite 56
inpotron Schaltnetzteile
GmbH
info@inpotron.com
www.inpotron.com
meditronic-journal 1/2021
85
Stromversorgung
Unterbrechungsfreie DC-Stromversorgung schützt vor Anlagenstillstand
unter vergleichbaren Einsatzbedingungen. Durch die
Optimierung der Leistungs elektronik lassen sich mit
der UPSI-2406DP1 DC-Lasten von bis zu 100 Watt
sicher schützen: Industrielle und medizinische PCs,
Steuerungen, Motorantriebe, Sensoren, Messgeräte,
Sicherheitstechnik u.v.m.
Die UPSI-2406DP1
ist mit zahlreichen intelligenten Zusatzfunktionen
ausgestattet: ‚PowerSharing‘ sorgt durch eine optimale
Verteilung der Ladeströme dafür, dass das vorgeschaltete
AC/DC-Netzteil nicht über dimensioniert
werden muss, sondern die Eingangs leistung konstant
gehalten und entsprechend angepasst auf Last und
Li-Ion-Batterielader verteilt wird.
‚Smart Battery Lock‘
Bicker Elektronik GmbH
info@bicker.de
www.bicker.de
Die neue Bicker UPSI-2406DP1 mit integrierter
Lithium-Ionen-Batterie überbrückt auch längere
Stromausfälle, Spannungseinbrüche und Flicker in
der 24-VDC-Stromversorgung. Die DC-USV-Module
sind geprüft nach IEC/UL/CSA 61010-1 / -2-201 und
ideal geeignet für den langjährigen 24/7-Dauerbetrieb
in Schaltschrankanwendungen und dezentralen autarken
Lösungen. Li-Ion-Zellen sind, im Vergleich zu
herkömmlichen Blei-Säure- Batterien, besonders platzund
gewichtssparend. Vielfach größer ist zudem die
Anzahl der Lade zyklen, die realisierbare Entladetiefe
DoD sowie eine bis zu fünfmal längere Lebensdauer
verhindert durch eine entsprechende Deaktivierung
der Batterie die schleichende Entladung
des integrierten Batteriepacks bei ausgeschalteter
UPSI-2406DP1. Der Lastsensor am 24-VDC-Ausgang
schaltet bei Unterschreitung des Schwellenwertes
(keine Last) die DC-USV aus. Mit der ‚Shutdown &
Reboot-Funktion‘ kann bei Stromausfall ein IPC kontrolliert
heruntergefahren und wertvolle Daten gesichert
werden. Nach wiederkehrender Versorgungsspannung
leitet die DC-USV selbstständig den Neustart
des versorgten Computers ein. Zur Einstellung
und Vorprogrammierung diverser Parameter des
DC-USV- Systems sowie dem Echtzeit-Monitoring
steht die Management-Software HID Control Center
zum kostenlosen Download bereit. ◄
Stromversorgungen für Industrie- und Medizintechnik
TRS-STAR bietet Stromversorgungen
des Herstellers
Magic Power Technology an.
Magic Power wurde 1998 in Taipeh
als Hersteller von hocheffizienten
AC-DC- und DC-DC-Konvertern
mit dem Schwerpunkt auf Industrie-
und Medizinapplikationen
gegründet. Zur Unterstützung des
europäischen Marktes eröffnete
Magic Power 2004 eine Niederlassung
in Dahn bei Pirmasens.
„Make it possible“.
TRS-STAR und Magic Power
erarbeiten gemeinsam mit den
Kunden Lösungen gemäß dem
Grundsatz „Make it possible“.
Dadurch ist man in der Lage entweder
Standardlösungen oder
halb- bzw. vollspezifische Entwicklungen
als Single- oder Bundlesystem
aus Stromversorgung,
Motherboard und Speicher lösung
anzubieten. Durch eigene Elektroniklabors
und Entwicklungsressourcen
ist man zusätzlich
in der Lage, die Lösungen in der
jeweiligen Applikation unter den
gewünschten Umgebungsbedingungen
zu testen.
Neben der hardwareseitigen
Unterstützung, die bis auf die Lieferung
der passenden Kabelsätze
heruntergebrochen werden kann,
sind auch kundenspezifische Software-
und BIOS Anpassungen
möglich.
TRS-STAR
www.trs-star.com
86 meditronic-journal 1/2021
Stromversorgung
Speziell für die Medizintechnik entwickelte DC/DC-Wandler
Die bei HY-LINE Power Components erhältlichen
CFQor-DC/DC-Wandlermodule sind
speziell für die Medizintechnik entwickelt und
nach den zugehörigen Normen wie der IEC
60601 zertifiziert.
Die Module erfüllen UL/EN/IEC 60101-1, sind
für Patientenkontakt zugelassen und Defibrillator-sicher.
Sie nutzen das 1/4-Brick-Industrie-Standardformat
(60,6 x 39,0 mm) bei
12,7 mm Höhe und erreichen bis zu 93 % Wirkungsgrad
bei Volllast. Die Eingangsspannungen
sind 12 (9…22), 24 (18…36) oder
48 (34…75) V DC, die Ausgangsspannungen
5, 12, 15 oder 24 V DC. Es können Leistungen
von bis zu 150 W übertragen werden. Die verstärkte
Isolation zwischen Ein- und Ausgang
erreicht bis zu 4250 V DC und über 100 MOhm.
Der Arbeitstemperaturbereich reicht von -40
bis 100 °C an der Baseplate; Unter- und Überspannungs-,
Übertemperatur- und Überstromschutz
sind ebenso vorhanden wie Remote Ein/
Aus, bezogen auf die Eingangsspannung und
Remote Sense für die Ausgangsspannung. Die
Ausgangsspannung kann um +10 und -20 %
justiert werden. Weitere Informationen stehen
unter hy-line.de/cfqor zur Verfügung.
HY-LINE Power Components
www.hy-line.de/power
www.hy-line.de
30 W DC-DC-Wandler für Medizin und Industrie
Die TDK Corporation hat ihre
Palette an DC-DC-Wandlern mit
verstärkter Isolation von 5.000 Vac
zwischen Eingang und Ausgang um
den neuen Typ PXD-M30 mit 30 W
Ausgangsleistung ergänzt. Die
Module zur Leiterplattenbestückung
mit weitem Eingangsspannungsbereich
sind ideal für den Einsatz in
batteriebetriebenen Geräten sowohl
in der Medizintechnik als auch im
Industriebereich.
Die Serie PXD-M30 kann, wie
die anderen 3- bis 20-W-Modelle
der PX-M-Reihe, mit einem Eingangsspannungsbereich
von 9 bis
36 Vdc oder 18 bis 75 Vdc betrieben
werden. Das Angebot an Ausgangsspannungen
umfasst 5, 12, 15,
24, ±5, ±12 und ±15 Vdc. Dank der
4:1 Eingangsbereiche deckt jeder
Wandler immer zwei typische Batteriespannungen
ab und reduziert
damit die Notwendigkeit verschiedener
Varianten der Endgeräte.
Das PXD-M30 ist im 2x1“ Standardformat
aufgebaut und misst
damit 50,8 x 25,4 x 10,2 mm. Der
Betriebstemperaturbereich erstreckt
sich von -40 °C bis +105 °C. Bei
Konvektionskühlung wird ab 40 °C
ein Leistungsderating erforderlich;
bei forcierter Kühlung mit Luftstrom
ab 73 °C. Alle Modelle verfügen
über einen Überstrom-, Überspannungs-
und Übertemperaturschutz.
Eine Remote ON/OFF Funktion mit
wahlweise positiver oder negativer
Logik gibt es optional. Die Stromaufnahme
im Leerlauf liegt unter 10 mA,
so dass batteriebetriebene Endgeräte
im Standby-Modus länger funktionsfähig
bleiben. Die Serie PXD-
M30 hat eine Eingangs-Ausgangs-
Isolation von 5.000 Vac (2x MOPPs)
und weniger als 2,5 μA Berührungsstrom.
Die Sicherheitszertifizierung
umfasst sowohl die IEC/EN 60601-1
und ANSI/AAMI ES60601-1 als auch
die IEC/EN/UL/CSA 62368-1 mit
CE-Kennzeichnung für die Niederspannungs-
und RoHS-Richtlinien.
Die EMV Anforderungen der Normen
EN55011-A oder EN55032-A
können ohne zusätzliche externe
Komponenten erfüllt werden.
TDK-Lambda Germany
GmbH
www.emea.lambda.tdk.
com/de
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Ein glückliches Paar
Jeder PC braucht eine Stromversorgung. Nur leider passt nicht
jede Stromversorgung zu jedem Rechner. Um die höchste Effizienz
zu erzielen, sollten PC, Stromversorgung, Motherboard und Speicherlösung
zusammenpassen. In der Medizintechnik müssen dann auch
noch alle Anforderungen erfüllt sein beispielsweise stbiler, zuverlässiger
Betrieb, auch 24/7, Patientensicherheit, desinfizierbare, geschlossene
Gehäuse, elektromagnetische Verträglichkeit etc.. Der Artikel
beschreibt die Komponenten und worauf man achten sollte und gibt
Handlungsempfehlungen.
Magic Power, meditronic-journal 1-2020, ab Seite 66
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
meditronic-journal 1/2021
87
Verpacken/Kennzeichnen/Identifizieren
Best of 2020
Identifikation, Markenschutz und
kundenspezifische Lösungen mittels
passiver RFID Technologie
© AdobeStock, Micro-Sensys GmbH
Micro-Sensys GmbH
info@microsensys.de
https://microsensys.de/
Der Einsatz von RFID-Technologien
ermöglicht innovative
Lösungen sowohl in die Medizin-
Technik als auch in anderen Branchen.
Diese Technologie trägt
dazu bei, Ersatzteile und Zubehör
für hochwertige Geräte und Spezial-Anwendungen
in der Chirurgie,
in der Beatmungstechnik und
in der therapeutischen Behandlung
eindeutig zu erkennen und
deren Einsatz nachzuverfolgen.
Dabei ermöglichen die automatische
Aufzeichnung und Speicherung
der Historie am Objekt
selbst gleichzeitig einen effizienten
Betrieb.
Mit einer breiten Palette an miniaturisierten
passiven Transpondern
und Sensor-Transpondern bietet
microsensys eine vielseitige Basis
für differenzierte Anwendungen
der RFID-Technologie.
Die Vorteile passiver Sensortransponder
gegenüber konventioneller
kabelgebundener Technik
oder aktiven, batteriegestützten
Funksendern liegen vor allem
in der geringen Masse und dem
energiesparenden Betrieb, was
die Anwendungsdauer solcher
Systeme über mehrere Jahre wartungsfrei
garantiert.
Jedes RFID-System besteht
grundsätzlich aus den Datenträgern,
welche auch als Transponder
oder Tag bezeichnet werden,
sowie dem Lesegerät mit der
Antenne für die kontaktlose Kommunikation
mit dem Transponder.
Hierbei müssen das Lesegerät und
der Transponder, welche in einer
Anwendung zum Einsatz kommen
sollen, kompatibel sein. Dies
betrifft insbesondere die Trägerfrequenz
der kontaktlosen Übertragung,
aber auch die angewandten
Modulationsverfahren, die Größe
der Antennen und die Datenstrukturen.
Die Festlegung von internationalen
RFID-Standards, z. B.
der ISO15693, hat die Anwendung
der RFID-Technik deshalb
sehr befördert.
Wesentlich für die Anwendung
der RFID-Technologie ist, dass
der Transponder selbst über keine
eigene Energiequelle wie eine Batterie
verfügt, sondern über das
von der Antenne des Lesegerätes
abgestrahlte Feld mit Energie versorgt
wird. Eine dauerhafte Kennzeichnung
von Bauteilen
mit einem Transponder
kann somit baulich relativ
einfach vorgenommen
werden.
Lesegerät für die RFID-
Transponder werden in
verschiedensten Ausführungen
für stationäre
und mobile Anwendungen,
aber auch in
Modul-Bauformen für
eine platzsparende Integration
in Geräte angeboten.
Diverse Standard-Schnittstellen
mit
den diese Lesegeräte
angeboten werden, z. B.
RS232, USB, CAN, I 2 C
und SPI, vereinfachen
die elektrische Integration
in das jeweilige Medizingerät.
Für eine einfache
softwaretechnische Einbindung
werden abhängig von der
Schnittstelle üblicherweise auch
die zugehörigen Treiber bzw. Sample-Codes
bereitgestellt.
Anwendung der
RFID-Technologie
Um die Vorteile einer Kennzeichnung
von relevanten Zubehör-Teilen
eines Medizingerätes mit RFID-
Transpondern optimal nutzen zu
können, sollten die Vorteile dieser
Technologie und der mögliche
Nutzen ihrer Anwendung schon
zu Beginn der Geräte-Entwicklung
betrachtet werden.
Die Integration der RFID-Technologie
in ein Medizingerät führt
aufgrund von Anforderungen aus
Sicht des Gerätedesigns, des
Risiko managements, der angewandten
Fertigungstechnologien
und den technischen Möglichkeiten
der RFID-Technik oft zu Anpassungen
am Transponder bzw. am
Lesegerät. Basierend auf bestehenden
Standard-produkten führen
Modifikationen jedoch meist
schnell zu einer optimierten Lösung,
welche die zulassungs- und kundenseitigen
Anforderungen erfüllt.
88 meditronic-journal 1/2021
Materialien
Additive Manufacturing in Platin Iridium
Der Prozess der Additiven Fertigung: Von der CAD-Zeichnung über den
3-D-Druck zur Weiterverarbeitung
C.HAFNER
www.c-hafner.de
In Zeiten, in welchen der verantwortungsbewusste
Umgang mit Ressourcen
unseren Alltag bestimmt,
werden neue Technologien zur effizienteren
Bearbeitung und Herstellung
verschiedener Komponenten
unverzichtbar. Additive Fertigungsverfahren
bieten eine Vielzahl
an Applikationsmöglichkeiten,
bei denen die Vorteile der Technologie
optimal zum Tragen kommen.
Einer der Hauptvorteile der Technologie
liegt in der Designfreiheit.
Da man nicht länger bereits bei der
Konstruktion Einschränkungen durch
die Herstellbarkeit mittels „konventioneller
Herstellverfahren“ hinnehmen
muss, bieten sich vielerlei Potentiale.
Die Gewichtsreduzierung von
Bauteilen oder zuvor nicht herstellbare
Geometrien aber auch Materialien
und Legierungen, welche
durch herkömmliche Verfahren wie
z. B. Guss nur sehr aufwendig und
kostenintensiv herstellbar sind, können
durch AM wirtschaftlich realisiert
werden.
Komponenten aus Platin
und Platin-Legierungen
Die Verwendung von Platin für
verschiedene Anwendung ist meist
unverzichtbar. In der Medizintechnik
werden u. a. Elektroden zur Stromabgabe
an umliegendes Gewebe
aus Platin hergestellt. Die Durchflussmesstechnik
greift immer dann
auf Platin zurück, wenn zu messende
Medien eine hohe chemische
Aggressivität aufweisen. Auch der
Wärmeausdehnungskoeffizient
kann bei verschiedenen Materialpaarungen
einer Baugruppe den
Einsatz von Platin erfordern. Immer
dann, wenn gleichzeitig eine höhere
Festigkeit gewünscht ist, wird Iridium
hinzugefügt, um diese zu erhöhen.
Auszug aus dem Pulver-Portfolio
Potentiale bei der
Verarbeitung von
Platin-Iridium
Betrachtet man die zuvor genannten
Vorteile der Technologie
• Materialeffizienz
• Designfreiheit
• Herstellung komplexer Werkstoffe
erkennt man sehr schnell, dass
diese natürlich im Bereich der Edelmetalle
und im Speziellen im Bereich
der Platingruppenmetalle (PGM)
besonders zum Tragen kommen.
Aufwendige Gießprozesse mit hohen
Einsatzmengen zur Herstellung der
Halbzeuge sind in Verbindung mit
hohen Kosten für die Wiederaufarbeitung
der Abfälle ineffizient.
Durch die additive Herstellung von
Komponenten aus Platin-Iridium können
die Materialeinsatzmengen bei
der Herstellung um ein Vielfaches
minimiert werden. Bei der Weiterbearbeitung
können, sofern diese
überhaupt notwendig ist, durch endformnahe
Gestaltung der Halbzeuge
die Abfallmengen reduziert und die
Bearbeitungszeiten reduziert werden.
Die prozessbedingt sehr feinkörnigen
Gefüge sind häufig ein weiterer
Vorteil bei Kleinstbauteilen für
z. B. die Medizintechnik. Die Mikrobearbeitung
kann hierdurch positiv
beeinflusst werden.
Entwicklung
Häufig bieten die zuvor beschriebenen
Punkte bei bereits bestehenden
Komponenten verschiedene
Optimierungsansätze. Durch
Berücksichtigung der Technologie
bereits bei der Produktentwicklung
und Konstruktion kommen
die Potentiale der Technologie zur
Gänze zum Tragen.
Als Spezialist für Edelmetall-Technologie
werden bei C.HAFNER seit
vielen Jahren die Möglichkeiten der
additiven Fertigung durch Laserschmelzen
auch in Kombination mit
der konventionellen zerspanenden
Fertigung untersucht und eingesetzt.
Die für das pulverbettbasierte
Laserschmelzen verwendeten Edelmetallpulver
müssen verschiedene
Anforderungen erfüllen, um Qualitätsziele
wie z. B. eine Dichte von
>99,7% zu ermöglichen. Aus diesem
Grund ist bei C.Hafner die Entwicklung
der Pulver und additiven
Prozesse sowie deren Anwendung
für die Produktion unter einem Dach
vereint. ◄
Best of 2020
Diesen Fachartikel aus 2020 sollten Sie gelesen haben:
Bis auf den letzten Keim –
Dem unsichtbaren Feind auf der Spur
Multiresistente Keime sind ein ernst zu nehmendes Problem. Neben
einer Vielzahl an neuen Viren sind es vor allem Bakterien, gegen die
kein Antibiotikum mehr wirkt. Es wird fieberhaft nach neuen Antibiotika
geforscht, mit mäßigem Ergebnis. Allerdings gibt es noch einen anderen
Ansatz. . Univ. Prof. Dr. med. J. Peter Guggenbichler, Geschäftsführer
der AMiSTec, hat basierend auf dem Modell des natürlichen
Säureschutzmantels der menschlichen Haut eine neuartige Technologie
zur antimikrobiellen Ausstattung von Kunststoffen, Farben und
Lacken, Keramik, Metallen, Textilien, Papier etc. entwickelt und patentiert.
Damit ließe sich in Krankenhäusern und Pflegeheimen das Risiko
von nosokomialen Infektionen bzw. an multiresistenten Keimen, Viren
oder Pilzen schwer zu erkranken erfolgreich eindämmen.
AMiSTec GmbH, meditronic-journal 4-2020, auf Seite 13
Online: https://www.beam-verlag.de/fachzeitschriften/meditronic-journal/zeitschriftenarchiv-2020/
meditronic-journal 1/2021
89
Dienstleistung
Durchbruch bei Keramikbearbeitung
Kern vervielfacht die Abtragraten – prozessstabil
Die Aufnahme im Rasterelektronenmikroskop beweist: Dank des neuen
Schnittmodus entsteht beim Bearbeiten von Keramik ein fließender Span
Kern Microtechnik gelingt mit einem neu entwickelten Schnittmodus ein
Durchbruch in der Keramikbearbeitung
KERN Microtechnik GmbH
kern@microtechnic.com
www.kern-microtechnik.com
Auf Basis intensiver Grundlagenforschung
ist es der Kern Microtechnik
GmbH gelungen, die hochgenaue
Bearbeitung von technischer
Keramik auf ein neues Level zu
heben. Basis dafür sind ein neuer
Schnittmodus, höchstpräzise Kern-
Bearbeitungszentren und Spezialwerkzeuge
von 6C Tools. Ab März
2021 wird der neue Bearbeitungsprozess
in der betriebseigenen Auftragsfertigung
eingesetzt.
Technische Keramik
Die Vorteile von technischer Keramik
wie Siliziumcarbid, Aluminiumoxiden
etc. sind vielfältig. Die Werkstoffe
sind extrem hart, hochsteif,
chemie- und wärmebeständig sowie
temperaturleitfähig. Demgegenüber
steht als technischer Nachteil lediglich
eine Sprödigkeit, die manche
Anwendung ausschließt. Hauptgrund,
warum das Material nicht
häufiger eingesetzt wird, ist laut
Kern-Projektleiter Marvin Gröb die
teure mechanische Endbearbeitung,
die bis zu 80 Prozent der gesamten
Bauteilkosten ausmacht.
Kosten senken
Diesen Kostenanteil prozessstabil
zu senken, haben sich
Marvin Gröb und sein Team zum Ziel
gesetzt. Heute steht für den Ingenieur
fest: „Unsere intensive Grundlagenforschung
hat sich gelohnt.
Gemeinsam mit Werkzeugexperten
von 6C Tools ist es uns gelungen,
einen duktilen Schnittmodus zu entwickeln,
der beim Fräsen die Keramik
nicht brechen, sondern einen
Span fließen lässt.“
Umfangreiche Tests
bestätigen bereits, dass es in
dieser Kombination möglich ist, im
Vergleich zum aktuellen Benchmark
vielfache Materialabtrag raten
in Keramik zu erzielen. Gleichzeitig
gelingt es, die oft problematische
Kantenbrüchigkeit zuverlässig zu
vermeiden und den Werkzeugverschleiß
zu senken. „Wir können darüber
hinaus auch deutlich tiefere Bohrungen
als bislang realisieren und
erzielen mit unserer Kern-Micro-
Baureihe µm-genau höchste Oberflächengüten“,
erklärt Gröb weiter.
Diese Entwicklung hat eine hohe
Relevanz für den praktischen Einsatz.
Der Projektleiter arbeitet
gemeinsam mit Kern daran, den
neuen Schnittmodus in aktuelle
Projekte der Prototypen-, Einzelteilund
Serienfertigung von Keramikbauteilen
zu implementieren. Gröb
ist sich sicher, bereits gegen Ende
des ersten Quartals 2021 über erste
Erfolge berichten zu können.
Marvin Gröb, Projektleiter bei Kern,
weiß um die Leistungsfähigkeit des
neuen Keramik-Schnittmodus: „In
Kombination mit höchstpräzisen
Kern-Bearbeitungszentren
und Spezialwerkzeugen
von 6C Tools lassen sich
Materialabtragraten vervielfachen
und Kantenbrüchigkeit zuverlässig
vermeiden.“
90 meditronic-journal 1/2021
Dienstleistung
Anspruchsvolle fotochemisch geätzte Teile für die Medizintechnik
Bild: © Precision Micro
Als einer der führenden Spezialisten für
fotochemisches Ätzen in Europa präsentierte
Precision Micro seine Ätztechnologie auf
der Medtec LIVE. Gezeigt wurden das Ätzen
komplexer medizinischer Teile, insbesondere
von Komponenten aus Titan. Precision Micro
ist einer der wenigen Anbieter, die nach ISO
13485:2016 (BSI) zertifiziert sind.
Mit der Zertifizierung nach dem internationalen
Qualitätsmanagementstandard ISO
13485:2016 für die Herstellung von Medizinprodukten
unterstreicht Precision Micro seinen
hohen Anspruch bei der Fertigung komplexer
medizinischer Metallteile. Die Anforderungen
an medizinische Komponenten – insbesondere
solche, die in direktem Kontakt zum Körpergewebe
stehen – sind hoch. Das fotochemische
Ätzen ist eine subtraktive Metallbearbeitungstechnik
und aufgrund seiner inhärenten Eigenschaften
prädestiniert für medizintechnische
Produkte. Es lassen sich absolut präzise, gratund
spannungsfreie Teile mit anspruchsvollen
Geometrien aus einer großen Bandbreite an
Metallen herstellen, wie Implantate, Teile für
Herzschrittmacher, Mikroteile (Steckverbinder,
Kontakte, Federn, Netze für Hörgeräte) oder
Knochensägen für Knie- und Hüftimplantate.
In der Implantologie ist insbesondere Titan
ein gefragtes Material, da es biokompatibel
und korrosionsfest ist und ein sehr gutes Verhältnis
von Gewicht zu Festigkeit aufweist. Precision
Micro verfügt über das Know-how zur
Verarbeitung und kann eine skalierbare Produktion
von sehr präzisen Titanteilen gewährleisten.
Dazu zählen beispielsweise kraniale
und dentale Implantate mit absolut gratfreien
Öffnungen zum Einsatz im Schädelbereich.
Die Einsparungen von Entwicklungskosten
dank digitaler Werkzeuge sind ein willkommener
Nebeneffekt. Die ersten Teile überzeugen
nicht nur durch Maßhaltigkeit und Qualität,
sondern tatsächlich auch durch die Haptik und
die absolut saubere und homogene Oberfläche.
Den vollständigen Artikel finden Sie im
meditronic-journal 2/2020, auf Seite 23
Precision Micro
www.precisionmicro.com
Best of 2020
Desinfektion neu denken
Bild: © Andre / Adobe Stock
Licht tötet Bakterien, Keime und
Viren - und zwar äußerst effizient.
Herkömmlicherweise werden auf
Oberflächen Desinfektionsmittel
eingesetzt. Jedoch können
Bereiche des öffentlichen Lebens
wie z. B. öffentliche Verkehrsmittel,
Lebensmittelgeschäfte oder Toiletten
nicht permanent mit Desinfektionsmitteln
gereinigt werden. Eine
einfache und effiziente Alternative
dazu ist die Desinfektion mittels
UV-Licht. In der Lebensmittelproduktion,
der Trinkwasseraufbereitung
und der Entkeimung von Belüftungsanlagen
wird diese Methode
bereits seit Jahren erfolgreich angewendet.
Warum diese Technik mit
einem Schlag auf ein derartiges
Interesse stößt, ist leicht erklärt:
sie ist schnell, kostengünstig und
bekämpft zuverlässig Keime, Bakterien
und Viren.
„Damit Oberflächen effizient mittels
UV-Licht desinfiziert werden
können, muss das Objekt mit einer
ausreichenden Dosis gleichmäßig
bestrahlt werden. Die Photonic ist
durch ihr Know-how im Bereich
Lichttechnik optimal gerüstet, um
solche applikationsspezifischen
Lösungen schnell und effizient
umzusetzen“, erklärt Stefan Zotter,
Photonic Entwicklungsleiter. Das
Unternehmen unterstützt ihre Kunden
in allen Schritten der Produktentwicklung.
Von den ersten
Konzepten bis hin zur Serienfertigung
bringen die Licht-Experten
ihre langjährige Erfahrung in den
Bereichen Optik, Mechanik, Elektronik
und Software in das Projekt
ein und tragen damit zum Erfolg
der Kundenprodukte bei.
Stößt die Desinfektion mit UV-
Licht an ihre Grenzen, kann die
photodynamische Desinfektion
zum Einsatz kommen. Hier arbeitet
man mit einer harmlosen Flüssigkeit,
Photosenitizer genannt, in
Kombination mit ungefährlichem,
sichtbarem Licht. Die lichtaktive
Substanz wird auf das Objekt aufgebracht
und erzeugt durch Reaktion
mit Licht und Luft, reaktiven
Sauerstoff, der Keime, Viren und
Bakterien sehr effizient abtötet.
Dieses Verfahren wird bereits in
der Behandlung von schlecht heilenden
Wunden und in der Zahnmedizin
oder Dermatologie sehr
erfolgreich eingesetzt.
Den vollständigen Artikel finden
Sie im meditronic-journal 3/2020,
ab Seite 74
Wild
www.wild.at
meditronic-journal 1/2021
91
Dienstleistung
Qualitätssicherung optischer Bauteile in der
Medizintechnik
Bestromung von LEDs zur Voralterung in Klimakammer
Die LED absolvierte einen beispiellosen
Siegeszug in nahezu allen
Bereichen der Lichttechnik. Auch in
der Medizintechnik werden LEDs
für verschiedenste Applikationen
eingesetzt. Von weniger präsenten
Einsatzgebieten wie beispielsweise
in der Hintergrundbeleuchtung von
Bildschirmen, über den Einsatz in
OP- und Behandlungsleuchten, in
denen früher Halogen- oder Xenon-
Autor:
M. Sc. Gunter Mößinger,
Analytik/Forschung und
Entwicklung
HTV Halbleiter-Test &
Vertriebs-GmbH
info@HTV-GmbH.de
www.HTV-GmbH.de
Leuchtmittel eingesetzt wurden, bis
hin zur automatisierten Auswertung
von Teststreifen - LEDs sind heutzutage
aus dem medizinischen Alltag
nicht wegzudenken. Doch insbesondere
wenn es um den Einsatz von
LEDs in medizinischer Messtechnik
geht, ist eine genaue Prüfung der
eingesetzten LEDs unabdingbar.
LEDs frühzeitig testen
So sollten die LEDs bereits vor
dem Einsatz im Messgerät einem
Burn-In-Prozess oder einer Bestromung
unterzogen werden, um einen
späteren Drift der optischen und
elektrischen Parameter zu reduzieren
und Frühausfälle herauszufiltern.
Neben der Intensität ist
vor allem die Farbigkeit der LED
ein wichtiger Kennwert, der oft in
engen Grenzen liegen muss, damit
die Applikations- bzw. Messschaltung
fehlerfrei funktioniert. Insbesondere
dominante Wellenlänge
bzw. Peak-Wellenlänge der Emitter
zeigen sich häufig als problematische
Kenngrößen. Für den
Hersteller ist die genaue Selektion
in kleine Farb-Klassen sehr kostspielig
und kann dazu führen, dass
die „Ausbeute“ für einzelne Selektionsklassen
in der Produktion stark
schwankt. Daher ist es von essentieller
Bedeutung, diese Parameter
im Lichtlabor durch eine Serienprüfung
zu überwachen, um die Messgenauigkeit
der produzierten Messsysteme
über den Produktionsprozess
hinweg konstant zu halten.
Farbwiedergabe
Abseits der Messtechnik ist beim
Einsatz von LEDs in medizinischer
Beleuchtungstechnik eine gute Farbwiedergabe
oder definierte Farbtemperatur
von großer Wichtigkeit.
Doch auch der Lichtstrom, welcher
in Lumen gemessen wird, ist entscheidend,
wenn mehrere LEDs in
Clustern oder als Chip-Array eingesetzt
werden. So sollten die Helligkeitsunterschiede
nicht zu stark sein,
da sonst einzelne Bereiche überstrahlt
werden und Anforderungen
an die Homogenität der Lichtverteilung
nicht eingehalten werden können.
Auch hier ist eine Selektion
ein wichtiges Instrument, um Ausreißer
beim Lichtstrom oder Farbtemperatur
bereits vor der Produktion
zu verhindern.
Richtlinien
Die internationale Beleuchtungskommission
(CIE - Commission
Ulbricht-Kugel mit 1 m Durchmesser zur Vermessung des Lichtstroms
92 meditronic-journal 1/2021
Internationale de l‘Éclairage) gibt
zur Vergleichbarkeit Richtlinien zur
Vermessung von LEDs vor, nach
deren Aufbau die Messung erfolgen
soll. So werden gängige, bedrahtete
3 mm und 5 mm LEDs im Aufbau
nach CIE127 cond. B vermessen,
bei dem die LED exakt 100 mm
von einer aktiven Detektorfläche mit
der Größe von 1 cm 2 entfernt positioniert
wird. Dabei eignet sich der
Aufbau für die Messung der photometrischen
Lichtstärke (Angegeben
in Cd bzw. mcd) bzw. der radiometrischen
Strahlstärke (z. B. bei IRoder
UV-LEDs).
Der wohl bekannteste Aufbau
kommt bei der Messung des Lichtstroms
zum Einsatz. Hier werden
die LEDs, abhängig von ihrer Strahlungscharakteristik,
in oder seitlich
an eine Ulbricht-Kugel, wie sie
auch im HTV-Lichtlabor verfügbar
ist, angebracht, so dass sie das
Innere der Kugel erleuchten. In
diesem speziell kalibrierten Aufbau
wird das emittierte Licht mehrfach
in der speziell beschichteten
Kugel reflektiert und anschließend
in eine Glasfaser gekoppelt, welche
in einem Spektroradiometer
für die Erfassung des Lichtspektrums
endet. Darauf basierend wird
per Software darüber entschieden,
ob die LED als PASS oder FAIL zu
beurteilen ist.
Optische und elektrische
Parameter
Die HTV GmbH erarbeitet in
Zusammenarbeit mit den Kunden
Teststrategien, um möglichst alle
potentiellen Fehlerquellen, die durch
schlechte LEDs auftreten können,
zu eliminieren. Neben den bereits
erwähnten optischen Parametern
wie dominanter Wellenlänge, Peak-
Wellenlänge, Farbtemperatur, Lichtstrom
und Lichtstärke lassen sich
im neuen HTV-Lichtlabor viele weitere
optische Parameter messen.
Darüber hinaus ist auch eine Selektion
der elektrischen