8. FEBRUAR 2021, E-PAPER AUSGABE
Getty
Quelle: ZAMG
5°
Es bleibt morgen
kalt und
bedeckt. In
den Morgenstunden
liegen die
Temperaturen bei 2°, am
Nachmittag steigen sie auf 5°.
Gesprächsbereit
Umweltstadträtin Judith Schwentner
verriet im Interview wie sie Graz grüner
und lebenswerter machen möchte. 6/7
Gerechtigkeit
Heute ist Graz seit genau zwanzig
Jahren Menschenrechtsstadt. Morgen
gibt es einen Festakt zum Thema. 4
Der Grazer
Handel ist
zurück!
KK (2), STADT GRAZ/FISCHER
Endlich. Nach sechs Wochen Lockdown sind Handel und körpernahe Dienstleistungsbetriebe heute ins neue Jahr gestartet. Der große Andrang blieb
trotz Rabatt-Schlacht aus, los war trotz schlechtem Wetter aber so manches. Und auch einige ganz neue Geschäfte haben in Graz aufgemacht. SEITEN 2/3
2 graz
www.grazer.at 8. FEBRUAR 2021
Endlich: Comeback
für den Grazer Handel
START. Ruhig und diszipliniert, aber durchaus was los: So gestaltete sich die
heutige Handelsöffnung in Graz. Vor den Teststraßen gab‘s lange Schlangen.
Nach sechs Wochen im
Lockdown, durfte der
Handel ebenso wie körpernahe
Dienstleistungsbetriebe
heute Montag endlich wieder
aufsperren. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen
eröffneten
so auch die zahlreichen Geschäfte,
Friseure und Kosmetiker
in der steirischen Landeshauptstadt
ihre Pforten.
Gleich in der Früh zeigte sich:
Die Grazer sind hungrig aufs
Shoppen und freuen sich schon
auf den Friseurbesuch. Vor der
Antigen-Teststation in der Messehalle
A bildete sich eine lange
Schlange – die Tests werden ja
seit heute als „Eintrittskarte“ für
körpernahe Dienstleister verlangt.
Der Ablauf funktionierte
trotz Andrang aber reibungslos.
Mit Voranmeldung dauerte es am
Vormittag– anstellen, anmelden,
testen – rund eine viertel Stunde.
Das Ergenis kam nach durchschnittlich
einer halben Stunde.
Obwohl fast jedes Geschäft mit
hohen Rabatten bis teils sogar
siebzig Prozent warb – die Lager
sind nach dem langen Lockdown
natürlich voll –, blieb der große
Ansturm aus. Auch Wirtschaftskammer-Präsident
Josef Herk
und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg
machten sich ein Bild:
„Am heutigen Tag überwiegt natürlich
die Freude, dass es jetzt
endlich wieder losgeht. Aber die
Herausforderungen sind natürlich
groß, denn der lange Lockdown
hat wirtschaftlich tiefe
Spuren hinterlassen. Ziel muss es
sein, dass sämtliche Bereiche der
Wirtschaft nun Schritt für Schritt
wieder wieder hochgefahren
werden – und das so bald wie
möglich. Dafür braucht es zum
einen eine lückenlose Test- und
Impfstrategie, zum anderen aber
vor allem auch die Mithilfe jedes
Einzelnen bei der Einhaltung
von Schutzmaßnahmen. Kunden
sind auf jeden Fall die beste
Hilfe gegen die wirtschaftlichen
Folgen von Corona“, so Herk und
Dernoscheg.
Diejenigen, die sich trotz der
bescheidenen Temperaturen und
des Dauerregens in die Innenstadt
trauten, hielten sich vorbildlich an
die Maßnahmen. FFP2-Masken
wurden nicht nur in den Geschäften,
sondern auch vielfach im Freien
getragen und Abstände wurden
konsequent eingehalten.
Shoppingcenter
Ein ähnliches Bild zeigt sich in
den Grazer Einkaufszentren. „Es
lief wirklich sehr ordentlich ab“,
erzählt Citypark-Geschäftsführer
Waldemar Zelinka. Der große,
unkontrollierbare Ansturm sei
ausgeblieben: „Es ist ein starker
Montagvormittag. Aber die Sorge,
dass alle Dämme brechen - das ist
nicht passiert.“ Das Einkaufszentrum
hat vorweg einige Vorkehrungen
getroffen, die Frischluftzufuhr
auf hundert Prozent erhöht, die
Reinigung aufgestockt und einen
Sicherheitsdienst installiert,
der auf die Einhaltung der Maßnahmen
achtet. „Wir sind aber
nicht die Polizei“, betont Zelinka.
Menschen, die keine Maske tragen,
würden jedoch sofort darauf
angesprochen. „Die Leute halten
sich aber wirklich sehr gut daran.
Es ist eine Mischung spürbar, aus
Freude über die Öffnung und dem
Wissen, dass wir das gemeinsam
auf die Reihe bekommen müssen.“
Was die nunmehr nötigen 20
Quadratmeter Platz pro Kunden
betrifft, haben sich die Shopbetreiber
verschiedene Strategien
überlegt – von Zählungen im
Eingangsbereich bis hin zu ausgeteilten
Einkaufskörben oder
Schuhlöffeln. Sind diese vergriffen,
muss vor dem Laden gewartet
werden. „Es versucht wirklich
jeder, das so zu lösen, dass sie
Kunden ein sicheres Einkaufsgefühl
haben“, erzählt Zelinka.
NW, FAB ,VENA, VALI
KK (6)
8. FEBRUAR 2021 www.grazer.at
graz 3
Bürgermeister Siegfried
Nagl freut sich über viele
neue Geschäfte: Etwa
Salewa, den „Shop der
Kreativen Einblicke“,
„Royal Donuts“ oder
„Tom Tailor“ (von oben
links im Uhrzeigersinn).
A15, KK, FISCHER
Neue Geschäfte in Graz
NEUSTART. Schluss mit Lockdown, die Geschäfte sind zurück! Und trotz herausfordernder Zeiten für
den Handel füllen sich wieder freie Flächen in Graz – von der Annenstraße bis zum Eisernen Tor.
Trotz Pandemie und Wirtschaftskrise
tut sich in der
Grazer Innenstadt wieder
so manches: Einige teilweise
schon sehr lange leerstehende
Geschäftsflächen sind inzwischen
von neuen Mietern bezogen.
Vor allem in der Annenstraße
weht nun ein frischer Wind.
In die Räumlichkeiten des ehemaligen
Herrenmodegeschäftes
Supper (St. Georgen Gasse – Ecke
Annenstraße) sind die Barmherzigen
Brüder mit dem „Shop der
Kreativen Einblicke“ eingezogen.
Dort findet man handgemachte
Unikate, hergestellt in den Kreativwerkstätten
der Bewohner der
Lebenswelten der Barmherzigen
Brüder.
Ein paar Häuser weiter, in
der Annenstraße 57, kommen
Naschkatzen seit Dezember voll
auf ihre Kosten: Das deutsche
Unternehmen „Royal Donuts“
eröffnete dort seine erste Filiale
in Österreich und überzeugt mit
ausgefallenen Donut-Kreationen.
Und auch das Roseggerhaus
bekommt bald mit dem steirischen
Onlineshop-Pionier „niceshops“
einen neuen Mieter.
Auf einer Fläche von rund 2.200
Quadratmetern sollen künftig
über 200 Mitarbeiter zusammenfinden.
Zum allerersten Mal öffnete
heute der neue Tom Tailor Store
am Hauptbahnhof. Nachdem
die unterirdische Annenpassage
vor einigen Wochen gänzlich
geschlossen wurde, ist Herrenmodeverkäufer
Alfred Benes
mit seinem Geschäft nun ans
Tageslicht gezogen. Der neue Laden
ist um einiges größer als der
alte: „Ich kann nun auch deutlich
mehr Sortiment anbieten“, freut
sich Benes. Seine treuen Stammkunden
freuen sich bereits darauf,
wieder bei ihm einkaufen zu
können.
Innenstadt
Am Eisernen Tor können Grazer
seit Neuestem auf besondere Art
und Weise in die Welt des Hörens
und Sehens eintauchen. Optik
Neuroth hat seinen Standort dort
mit einem neuen Concept-Store
„Senses by Neuroth“ erweitert.
Konkret sind innovative Produkte
aus dem Tech- und Akustikbereich
ausgestellt, begleitet von Visual
und Sounds, mit denen man
in eine einzigartige Erlebniswelt
eintauchen kann. Das Angebot
wechselt alle acht Wochen. Der
erste Schwerpunkt liegt auf dem
Thema „Gaming“.
Die Herrengasse verzeichnet
gleich zwei Neuzugänge: Die
Wiener Schokoladenmanufaktur
Xocolat ist ab sofort neben der
Bärenapotheke in der ehemaligen
Bar Albert beheimatet und
begeistert Feinschmecker. Sportliche
Grazer werden seit Dezember
bei Salewa in der Herrengasse
16 fündig. Die südtiroler Bergsportmarke
bietet alles, war das
Bergsteiger-Herz begehrt.
Positives Zeichen
„Es freut mich, dass das Jahr 2021
mit einem starken Bekenntnis für
die Grazer Innenstadt startet und
zahlreiche Unternehmen, beginnend
bei steirischen Traditionsunternehmen
bis hin zu internationalen
Ketten, ein Zeichen für
den Innenstadthandel setzen“,
betont Wirtschaftsreferent und
Bürgermeister Siegfried Nagl.
„Die Freiflächennutzung ist
einer der Schwerpunkte, die wir
als Wirtschaftsabteilung auch
2021 weiterhin forcieren. Dabei
ist uns wichtig, freie Flächen als
Chancen sehen und auch Zwischennutzungsmöglichkeiten
zu schaffen“, so Andrea Keimel,
Leiterin der Abteilung für Wirtschafts-
und Tourismusentwicklung
der Stadt Graz. VENA, FAB, JB
derGrazer
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4 graz
www.grazer.at 8. FEBRUAR 2021
Graz feiert heute 20 Jahre
Menschenrechtsstadt
Die Corona-Zahlen in Graz gehen
langsam wieder zurück.
GETTY
Aktuelle Corona-
Zahlen in Graz
■ Die Sieben-Tages-Inzidenz
in Graz sinkt: heute liegt sie
bei 70,1 Fällen pro 100.000 Einwohner
(gestern 71,5), in Graz-
Umgebung bei 101,9 Fällen.
Der Steiermark Durchschnitt
beträgt 116,6. Inzwischen gibt
es laut AGES steiermarkweit
1.639 Todesfälle im Zusammenhang
mit Covid-19. In
Graz sind bisher 241 Menschen
verstorben – 82,8 pro 100.000
Einwohner. Die Intensivbetten
in der Steiermark sind zu 31,7
Prozent ausgelastet.
JUBILÄUM. Seit 2001 trägt Graz als erste europäische Stadt den Titel Menschrechtsstadt.
„UNESCO-Zentrum für Menschenrechte in Gemeinden und Regionen“ eröffnet.
■ Heute vor zwanzig Jahren, am 8.
Februar 2001, hat der Grazer Gemeinderat
einstimmig beschlossen,
Graz zur ersten „Menschenrechtsstadt“
Europas zu machen.
Bürgermeister Siegfried Nagl
erinnert an diesem Jahrestag daran,
dass die konkrete und lokale
Realisierung der Menschenrechte
vor allem als Prozess verstanden
und gelebt werden muss: „Menschenrechtsstadt
zu sein ist eine
besondere Verpflichtung, nicht
nice to have, sondern eine ständige
Aufgabe für Politik, Verwaltung
und Zivilgesellschaft. Die Verwirklichung
von Menschenrechten
ist eine ständige Vorwärtsbewegung.“
Graz, so Nagl, konnte
sich mit vielen zielgerichteten
Schritten wie dem Beitritt zur
Europäischen Städtekoalition
gegen Rassismus (2006), der
Konstituierung eines Menschenrechtsbeirats
(2007), der
Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle
gemeinsam mit
dem Land Steiermark (2012),
der „Grazer Erklärung zum interreligiösen
Dialog“ (2013)
oder zuletzt der Gründung des
„UNESCO-Zentrums für Menschenrechte
in Gemeinden und
Regionen“ (2020) als Vorreiter
unter den Menschenrechtsstädten
positionieren. Letzteres
eröffnet übrigens am morgigen
Dienstag unter der Schirmherrschaft
der UN-Organisation. „Es
müssten künftig die Menschenrechte
noch mehr ins Bewusstsein
der Bevölkerung gebracht
werden“, erinnert auch nochmals
Altbürgermeister Alfred
Stingl.
VALI
Graz ist heute seit genau zwanzig
Jahren Menschenrechtsstadt. GETTY
Willkommens-Mappe für Grazer Babys
WILLKOMMENSGRUSS. Ab heute ist die „Willkommen in Graz“-Mappe für frisch gebackene
Eltern wieder erhältlich, mit allen wichtigen Dokumenten und Infos rund um Ihr Neugeborenes.
Graz freut sich über Nachwuchs.
Deshalb begrüßen
wir die jüngsten Bewohnerinnen
und Bewohner der
Stadt mit der Willkommen in
Graz-Mappe, die ab heute wieder
erhältlich ist. Die Dokumentenmappe
vom Amt für Jugend und
Familie enthält alle wichtigen Informationen
und wertvolle Tipps
für frischgebackene Eltern.
Neben einem 40€ Gutschein für
den ersten Besuch einer Elternberatung
findet man in der Mappe
auch Infos rund um erste Amtswege,
Beratungen und Förderungen
der Stadt. Außerdem mit dabei:
eine Liste aller Grazer KinderfachärztInnen,
wichtige Notruf- und
Notfallnummern, ein Antrag auf
Förderung für den Grazer Windelscheck
und vieles mehr.
Erhältlich ist die Mappe im Ärztlichen
Dienst in der Keesgasse sowie
an den vier Außenstellen des Jugendamtes.
Eine Terminvereinbarung
ist aufgrund der räumlichen
Gegebenheiten nicht notwendig.
Auf Wunsch wird die Mappe auch
kontaktlos per Fahrrad von einem
Mitarbeiter des Ärztlichen Dienstes
an die Wohnadresse zugestellt.
Gut zu wissen: Jede Mappe ist
ein Unikat aus Stoffresten und
anderen Upcycling-Materialien,
gefertigt von sozialökonomischen
Betrieben. Nähere Informationen
zur Willkommen in Graz-Mappe
und wie Sie diese erhalten unter
graz.at/willkommeningraz.
Für alle frischgebackenen Eltern und ihren Nachwuchs hat die Stadt Graz
etwas Besonderes im Gepäck: die Willkommen in Graz-Mappe. STADT GRAZ
NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS
6 graz
www.grazer.at 8. FEBRUAR 2021
Spätestens in einem Jahr wird in Graz gewählt,
ein früherer Wahltermin ist wahrscheinlich.
So oder so möchte Stadträtin
Judith Schwentner danach gestalten und die
Stadt zu einer schöneren machen. STADT GRAZ/FISCHER
Umweltstadträtin Judith Schwentner
„Graz braucht mehr Grün -
und das in jeder Hinsicht!“
BEREIT. Grünen-Stadträtin Judith Schwentner möchte die Stadt Graz aktiv gestalten. Neben mehr Grünraum
und sanfter Mobilität, schweben ihr eine Bausperre sowie die Neugestaltung von Randbezirken vor.
Von Verena Leitold
verena.leitold@grazer.at
Sie haben kürzlich Ihre Idee
für einen S-Bahn-Ring rund
um die Stadt präsentiert, im
Herbst wurden Sie zur Spitzenkandidatin
für die kommende Gemeinderatswahl
gewählt. Ist bei den
Grünen schon Wahlkampf?
Judith Schwentner: Es ist
wichtig, dass man sich gut vorbereitet,
auf das was kommt, aber
das ist noch lange nicht Wahlkampf!
Ich kann mich so als Spitzenkandidatin
gut einarbeiten.
Das haben wir bisher nicht so
gehabt. Die Liste der restlichen
Mandatare wird ja eh erst später
gewählt. Und was den S-Bahn-
Ring anbelangt: Das sind einfach
Ideen für die Stadt, die wir uns
laufend machen. Der Verkehr ist
einfach das Zukunftsthema – da
wollten wir einen guten Vorschlag
machen in Bezug auf das
Öffi-System, das wir schon haben.
Als Wahlziel haben Sie und auch
Vizekanzler Werner Kogler schon
klar die Koalition in Graz genannt.
Schwentner: Ich und wir Grüne
machen Politik im Sinn von
„Verantwortung übernehmen“.
Das heißt auch bereit zu sein für
Regierungsverantwortung und
für Gestaltung.
Was würde mit Ihnen als Vizebürgermeisterin
anders werden?
Schwentner: Es geht da nicht
ums Amt, sondern um die Möglichkeit
mitzugestalten. Und die
großen Themen in Graz sind sicher
Stadtplanung, Grünraum
und Verkehr, aber auch das Zusammenleben.
Wir sind noch
mittendrin in einer großen Krise
und wir sehen, dass die Gesellschaft
auseinander triftet. Wir
werden nicht umhin kommen,
ganz dringende Maßnahmen
auch in Bezug auf das Miteinander
in der Stadt zu setzen.
Die letzte Koalition mit den Grünen
in Graz ist durch Reininghaus
geplatzt. Gäbe es auch jetzt ein
No-Go?
Schwentner: Nein, eigentlich
geht es vor allem um die Gos.
Und die Gos sind eine wirklich ordentliche
Stadtplanung und mehr
Grün. Gefühlsmäßig wird ja überall
und völlig planlos gebaut.
Im Bund wird immer vom „besten
aus zwei Welten“ gesprochen.
Gibt‘s da in Graz mehr Überschneidungspunkte
mit der ÖVP?
Schwentner: Kommunalpolitik
ist sicher anders als Bundespolitik.
Wir sind uns näher,
weil wir uns viel näher mit den
Themen, die uns alle betreffen,
beschäftigen. Themen wie Verkehr,
Luft, Klima und Grünraum
sehen wir alle gleich. Ich denke
also schon, dass wir da mit anderen
Mitbewerbern große Überschneidungspotenziale
haben.
Mit den einen halt mehr, mit den
anderen weniger. Mit der FPÖ
naturgemäß weniger.
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8. FEBRUAR 2021 www.grazer.at
graz 7
Wenn Sie zum jetzigen Zeitpunkt
ein einziges Wahlversprechen machen
könnten, welches wäre das?
Schwentner: Mehr Grün für
die Stadt. In jeder Hinsicht! Grün
heißt mehr Platz für Bäume,
mehr Platz für Menschen.
Wann wird denn ihrer Meinung
nach in Graz gewählt?
Schwentner: Das entscheidet
der Bürgermeister. Wir wissen,
dass der Herr Bürgermeister immer
noch früher wählen wollte
oder die Koalition in irgendeiner
Form aufgekündigt hat. Ich rechne
mit Spätherbst.
Würden Sie einen solchen früheren
Wahltermin begrüßen?
Schwentner: Also ich bin immer
der Meinung, dass man Gemeinderatsperioden
ausschöpfen
soll und so lange arbeiten wie
notwendig. Ich glaub aber auch,
dass es sehr dringende Themen
gibt in Graz, die schnell angegangen
werden müssen. Und ob
dann im November gewählt wird
oder im Jänner – da sehe ich wenig
Unterschied.
Apropos dringendes Thema: Der
Klimaschutz ist im Corona-Jahr ein
bisschen untergegangen. Und auch
die Begeisterung für Greta Thunberg
hat nachgelassen. Wie kann man da
den Funken wieder entfachen?
Schwentner: Der Klimaschutz
ist vielleicht weniger aufgefallen,
aber die Themen Luft und Klima
in der Stadt waren megapräsent.
Spätestens im März, als wir bemerkt
haben,
dass die
Straßen frei
von Autos
sind und die
Luft deshalb
besser ist,
dass wir uns
freier bewegen
können,
Es braucht echte
grüne Maßnahmen
und nicht nur grünen
Anstrich. Klimaschutz ist
das Thema der Zukunft!“
Für Stadträtin Judith Schwenter führt
kein Weg an mehr Umweltbewusstsein
und Nachhaltigkeit vorbei.
haben wir
gesehen, wie
ungleich der
Platz in der Stadt eigentlich verteilt
ist. Und das sind schon Lehren,
die wir aus der Corona-Krise
mitnehmen sollten.
Wie kann man diese Kenntnisse
konkret in die Stadtplanung einfließen
lassen?
Schwentner: Also mein Plan
sind die 17 Grünen Meilen – in jedem
Bezirk eine. Das heißt mehr
Grün, mehr Bäume, mehr Wasser,
mehr Bewegungsfreiheit, mehr
Aufenthaltsqualität. Ich vermisse
da die Gestaltung vor allem in
den Randbezirken. Wir reden immer
viel darüber, dass es zu wenig
Grün in der Innenstadt gibt. Aber
es gibt so viel Potenzial an Stadtplanung
in Straßgang, in Andritz,
in Eggenberg. Da wird versiegelt
und verbaut und viel zu wenig
nachhaltig geplant.
Gibt es da schon konkrete Ideen –
zum Beispiel für Andritz?
Schwentner: Ja, wir wollen das
zwar im Frühjahr erst präsentieren,
aber ich kann soweit spoilern,
dass es möglich wäre, vom
Andritzer Hauptplatz rein in die
Andritzer Reichstraße bis zum
Stukitzbad eine Grüne Meile zu
machen und so mehr Lebensqualität
zu schaffen mit mehr Bäumen
und weniger Verkehr. Das ist
aufgelegt, dort etwas zu tun!
Was ist das wichtigste, das sie aus
der Corona-Pandemie mitnehmen?
Schwentner: Für mich eine
gewisse Entschleunigung der
Gesellschaft. Und aus dem heraus
die Möglichkeit jetzt zu
verändern. Wir waren und sind
extrem gefordert, und wir haben
die Chance jetzt Weichen für die
Zukunft zu stellen.
Die Begeisterung für das Gemeinsam-etwas-Bewegen
– Stichwort
„die Kurve abflachen“ – ist im
Laufe der Pandemie aber stark
zurückgegangen.
Schwentner:
Ja, wir sind alle
erschöpft. Aber
wir kommen aus
dem nur raus,
wenn wir die
Chance nutzen.
Auch die anfängliche
Begeisterung
für den grünen
Gesundheitsminister
Anschober
ist mehr und mehr zur Kritik
geworden. Hat er das Vertrauen
durch Ampel-Chaos und Verordnungen
vorm Verfassungsgerichtshof
verspielt?
Schwentner: Also ich hab
nicht den Eindruck, dass der
Rudi Anschober sich das Vertrauen
verwirkt hat, weil er einer ist,
der sehr offen mit Fehlern oder
auch mit Problemen umgeht.
Seit zwei Jahren macht die ehemalige Nationalratsabgeordnete Judith Schwentner
Kommunalpolitik. Jetzt möchte sie sich voll für Graz einsetzen. STADT GRAZ/FISCHER
Und genau das schafft eigentlich
Vertrauen. Das halte ich für eine
wirklich großartige Eigenschaft
– die würde ich mir von anderen
auch wünschen.
Was ist bei den Grazer Grünen
anders als im Bund?
Schwentner: Im Grunde sind
wir die Grünen, ganz gleich ob
wir in der Stadt, im Land oder
im Bund sind. Das ist eine Partei
mit sehr viel Abstimmung und
Übereinstimmung. Wir hatten
vor allem im letzten Jahr sehr viel
Zuspruch und viele Menschen,
die Mitglied werden wollten.
Und auch die Grüne Jugend hat
sich super konsolidiert. Wir alle
wollen mehr Grün und mehr Lebensqualität
für die Menschen.
Ist es ein Vorteil, dass die grünen
Themen immer mehr zum Mainstream
werden, oder ein Nachteil,
weil auch andere Parteien Klimaschutz
und Umwelt besetzen?
Auch Bürgermeister Nagl setzt ja
inzwischen etwa auf einen Klimabeirat
und Klimafonds.
Schwentner: Ich finde das erfreulich,
weil das die Zukunftsthemen
sind. Und ich finde es auch
schön, dass der Bürgermeister
sich diesbezüglich bemüht und
grüner sein will. Leider steht ihm
da jetzt momentan sein Regierungspartner
im Weg, weil mit
dem leider keine zukunftsfähige
Politik zu machen ist. Aber grundsätzlich
begrüße ich jede Maßnahme
in diese Richtung, wenn
es denn eine echte Maßnahme ist
und nicht nur grüner Anstrich.
Der Start des Klimabeirats war
ja ein bisschen holprig. Der ursprünglich
angedachte Vorsitzende
war dann doch nicht bereit. Wie
beurteilen Sie diese Maßnahme?
Schwentner: Das ist genau zu
beobachten, und das haben wir
uns auch fürs erste Quartal vorgenommen.
Noch ist nicht viel
umgesetzt und man muss schauen,
dass es auch zu echten Klimaschutzmaßnahmen
kommt.
Diese traurige Sprühnebelanlage
am Tummelplatz war noch wenig
befriedigend.
8 graz
www.grazer.at 8. FEBRUAR 2021
C H R O N I K Explosion in der
Annenstraße
Blaulicht
Report
✏ julian.bernoegger@grazer.at
Drei 18-Jährige
legten Feuer
■ Es war ein turbulentes Wochenende
für die Grazer Einsatzkräfte:
In der Nacht auf
Sonntag rückte die Berufsfeuerwehr
aus, um eine brennende
Scheune auf dem Gelände der
Landwirtschaftlichen Fachschule
in Grottendorf zu löschen.
Drei 18-Jährige sollen den
Brand gelegt haben. Die jungen
Männer waren zuvor in das Gebäude
eingestiegen und hatten
reichlich Alkohol getrunken. Die
Feuerwehr konnte die Flammen
nach mehreren Stunden löschen,
verletzt wurde niemand.
Der Sachschaden ist immens
– er wird derzeit auf mehrere
100.000 Euro geschätzt. Die drei
18-Jährigen werden angezeigt.
■ Ebenfalls am Samstag sprengten
Unbekannte eine Mülltonne:
Gegen 19.30 Uhr erschütterte
eine Explosion die Grazer Annenstraße,
eine 40 Kilo schwere
Metalltonne wurde aus ihrer Bodenverankerung
gerissen, einzelne
Teile flogen bis zu 50 Meter
weit durch die Luft. Auch hier
wurde zum Glück niemand verletzt.
Die Ermittlungen laufen.
Trafik ausgeraubt:
16-Jähriger in Haft
■ Wie berichtet fahndete die
Grazer Poliziei nach einem jungen
Mann, der am Donnerstag
eine Trafik in Andritz mit einem
Messer überfallen hatte. Nun
forschten Ermittler einen 16-jährigen
Afghanen aus, der die Tat
mit zwei 15-jährigen Komplizinnen
begangen haben dürfte. Die
beiden Mädchen sollen für den
16-Jährigen vor der Trafik Wache
gestanden sein. Der Bursche
zeigte sich geständig, in seiner
Drei 18-Jährige stehen im Verdacht, am Samstag diesen Brand gelegt zu
haben. Zuvor tranken die jungen Männer wohl reichlich Alkohol.
BF GRAZ
Wohnung konnten die Beamten
einen Großteil der Beute und
die Tatkleidung sicherstellen. Er
wurde in die Haftanstalt Jakomini
gebracht, die 15-Jährigen werden
auf freiem Fuß angezeigt.
Ausbruch aus der
Karlau gescheitert
■ Am Sonntagmorgen kam es
erneut zu einem Ausbruchsversuch
aus der Grazer Justizanstalt
Karlau. Drei Häftlinge waren aus
ihren Zellen in den Innenhof des
Gefängnisses gelangt und nach
Überwinden eines Sicherungszaunes
bis zur Außenmauer vorgedrungen.
Dort scheiterte der
Ausbruch jedoch und die Männer
wurden von den Beamten
der Justiz und der Polizei gefasst.
Die Häftlinge zogen sich beim
Ausbruchsversuch leichte Verletzungen
zu. Einer der Männer
hatte bereits im Oktober des vergangenen
Jahres versucht, aus
dem Gefängnis auszubrechen.
8. FEBRUAR 2021 www.grazer.at
graz 9
Freddie sucht
ein Zuhause
Grazer
Pfoten
Hier entsteht der neue Stützpunkt der Holding Graz Stadtraum. Dadurch, dass große
Teile des Gebäudes im Untergrund verschwinden, entsteht mehr Grünraum. KK
Baustart im Stadtpark
■ Heute wurde mit den Abbrucharbeiten
des alten Holding-Stützpunkts
im Stadtpark
begonnen. Am 8. März gehen
dann die Bauarbeiten für den
neuen los. 1,8 Millionen Euro
werden investiert, genutzt soll
der Bau nach Fertigstellung
Ende 2021 vor allem von den
Grazer Stadtgärtnern werden.
Geplant sind neben Sozial- und
Umkleideräumen für die Mitarbeiter
der Holding, auch Lager
und Abstellplätze für den Fuhrpark,
ein Kiosk und Infopoint
sowie eine öffentliche barrierefreie
Toilette. Der Großteil des
Gebäudes verschwindet im Untergrund.
Sieben Bäume und
ein paar Sträuche müssen im
Zuge der Bauarbeiten entfernt
werden, diese werden jedoch
ersetzt. Insgesamt können
rund 700 Quadratmeter entsiegelt
und damit mehr Grünraum
geschaffen werden.
Der selbstbewusste Rüde Freddie sucht eine liebevolle Bezugsperson. KK
Freddie ist ein selbstbewusster
Hund. Mit hoch erho-
Er wird nicht zu Kindern ver-
ein Traumhund werden kann.
benem Kopf geht er durch die mittelt.
Welt. Freddie spürt Unsicherheit
sofort und nutzt diese zu - 3 Jahre
seinem Vorteil. Bei vertrauten - Amstaff
Menschen geht er brav spazieren
und trägt auch problemlos
- mag keine Hunde & Katzen
den Maulkorb. Er bräuchte eine Kontakt: Arche Noah
fixe Bezugsperson, die mit ihm www. aktivertierschutz.at
konsequent trainiert, damit er Tel. 0676/84 24 17 437
10 graz
www.grazer.at 8. FEBRUAR 2021
Kultur: Starke Lebenszeichen
OFFENSIVE. Trotz coronabedingtem Stillstand geben zwei Projekte des verlängerten Grazer Kulturjahres
starke Lebenszeichen von sich und bieten ihre Kunstobjekte in der Annenstraße gratis an.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Le Trésor des Salaires“ und
„5000 Desinfektionssprays
für Graz“ (früher 7000 Pfeffersprays
für Graz“) haben ein
Geschäftslokal in der Annenstraße
20 gemietet, um dort in einem
„Showroom“ ihre gratis Kunst anbieten
zu können. Bis Ende Februar
gibt es Salzbarren, ein Set aus
Desinfektionsspray sowie textilen
Mund- und Nasenschutz zum Selbermachern.
Ein Teil der Salzbarren
wurde im Ausstellungsraum
öffentlich produziert und wird
jetzt – zum Abschluss des Projektes
– einzeln an Interessierte vergeben.
Die Neigungsgruppe O.K.
(Johanna Hierzegger, Markus
Wilfling und Martin Behr) bietet
statt wie geplant Beton-Pfeffersprays,
coronabedingt jetzt Desinfektionssprays
an und will so Graz
sicherer machen. Noch bis Ende
Februar Donnerstag-Freitag 15-
18 und Samstags 11 bis 14 Uhr im
Showroom, Annenstraße 20.
Stadt und gutes Leben
Auch die Camera Austria ist mit
Ausstellungen aus dem Lockdown
zurück. Unter dem Generalthema
„Die Stadt und Das gute Leben“
gibt es bis 21. Februar die Ausstellungen
„Smart City Trees. Dokumentation
einer Rodung“, „ICH
BIN DA. Wohnungslosigkeit ist
auch weiblich“, „Balkonausstellung
WALD“ & „Wertschätzung“ von 10
bis 18 Uhr. Auch die für Juni 2020
geplante, im September 2020 eröffnete
und danach coronabedingt
unterbrochene Projekt „Site-Specific
(Public) Lessons) ist ab morgen
9. Februar wieder zugänglich.
Aktion und Planung
„Normal – Direkter Urbanismus in
vier Grazer Bezirken“ ist eine Ausstellung
des Künstlerkollektivs
transparadiso (Barbara Holub/
Paul Rajakovics) . Hier geht es
um urbane, soziale Stadtplanung,
wo direkte Aktion und Planung
ineinandergreifen. transparadiso
arbeitete in den Grazer Bezirken
Andritz, Waltendorf, Liebenau
und Wetzelsddorf. Die Ausstellung
„Normal- Direkter Urbanismus
in vier Grazer Bezirken“
ist noch bis zum 24. Februar im
Haus der Architektur zu sehen.
Die Neigungsgruppe O.K. präsentiert in der Annenstraße produzierte Salzbarren,
Desinfektionsspray und MN-Schutz zum Selberbasteln.
KK
Jetzt
mitdiskutieren
www.facebook.com/derGrazer
Post bei Amazon?
Sehr schade - nicht nur wegen
der Lage, sondern auch vor allem
wegen dem Team. Waren
immer sehr freundlich und kompetent.
Sollte man Amazon fragen
(die bauen da in der Nähe
vielleicht bald eine Halle). Vielleicht
haben sie Platz für eine
P o s t fi l i a l e .
Martin Wagner
* * *
Kein Wunder
Naja, die Beratung bei der Post
in Liebenau ist meiner Erfahrung
nach sehr schlecht. Dazu
kommt die schlechte Bezahlung
der Mitarbeiter. Wundert mich
nicht.
Christopher Gerhard Stone
Mariatrost braucht Post
Dass ganz Mariatrost auf den
Schultern eines einzigen Postpartners
lastet, ist Wahnsinn.
Die Dame ist super nett und
organisiert, alles perfekt, aber
sie hat ein kleines Geschäft und
wenig Platz und musste zB im
Lockdown im November schließen.
Damit gab es keine Post
mehr in einem der flächenmäßig
größten Bezirke von Graz,
die auch von vielen Pendlern
benutzt wird... zumindest eine
zweite Stelle wäre hilfreich.
Maria Gleichweit
* * *
Gähnende Leere
Ach ja die Post. Haben auch im
Bezirk Jakomini ihre Postfilialen
bereits erfolgreich ausgedünnt.
Zwei Postfilialen für 33.000 Bewohner.
Nach Süden mittlerweile
gähnende Leere. Da kann
man nur recht herzlich DANKE-
SCHÖN sagen. Nur weiter so.
Klaus Strobl
Langsame Mitarbeiter
Und dann hat man in den
verbliebenen Postfilialen Mitarbeiter,
die sich in Zeitlupe
bewegen.
Roland Mariatrost
Meist
kommentierte
Geschichte
des Tages
* * *
Alte Leute ignoriert
Eigentlich eine
Schande für die
Post, aber durch
Privatisierung und
Marketingstrategien
der feinen Herren
da oben bleibt die Bevölkerung
auf der Strecke
und keinen der Verantwortungsträger
interessiert
es. Alte Menschen die nicht
mehr so mobil sind werden
vom System einfach ignoriert
und weiter nach unten
gedrückt, wenn sie etwas
von der Post brauchen müssen
sie selber schauen wo sie
bleiben.
Johannes Schafzahl
Postpartner
in Graz
sterben aus
Ein Postpartner in Murfeld
schloss unerwartet.
Bewohner sammeln jetzt Unterschriften,
um wieder einen
neuen Postpartner in ihrer
Umgebung zu kriegen. Durch
derartige Schließungen gibt es
immer weniger Shops. Graz hat
insgesamt nur noch 18 Postfilialen.
Die Schließungen und
das Aussterben der Postpartner
sorgte für Diskussionen im
REAKTIONEN & KOMMENTARE
27. 8. FEBRUAR JÄNNER 2021 www.grazer.at
graz 11 3
Minus bei Passagierflügen
17.2.2021
14.2.2021
Valentinstags-Menü
KRISENJAHR. Die neuen Geschäftsführer des Flughafen Graz präsentierten Aschermittwoch
die Bilanz 2020: Die Corona-Pandemie
führte zu einem deutlichen Rückgang an Flügen, es wurde ein Minus von 81 Prozent verzeichnet.
für Zuhause
Von Nina Wiesmüller
wieder aufgenommen werden,
nina.wiesmueller@grazer.at Beef Tatar kurz darauf folgten Inklusive Linienflüge
eingelegtes Gemüse | Trüffelbutter nach Düsseldorf, | Anleitung Frankfurt, zum Amsterdam
und Fertigstellen!
Stuttgart. Dadurch
Die pikante Covid-19-Pandemie
Paprikabackerbsen
***
hatte unter anderem deutliche
Auswirkungen auf wirtschaftlichen und in weiterer
konnte Graz bald wieder an die
Fischsuppe San Pietro
Tomatisierte ausgelöste Fischsuppe
den weltweiten Flugverkehr, so Folge auch an die touristischen
mit Meeresfrüchten
auch auf den Flughafen Graz.
***
Nur Hubs angeknüpft werden.
200.000 Flüge wurden Surf dort & Turf das
ganze Sous-vide Jahr über verzeichnet, gegarte Beiriedschnitte das Warten
|
auf Sommer
ist ein Rückgang Pastinakenpüree von 81 Prozent. | hausgemachte Aufgrund des geplanten Sommerflugprogramms
wird in
Weniger Chorizo-Garnelenravioli gravierend war das Minus
bei durchgeführten *** Fracht-
den Sommermonaten mit ei-
| Schwammerljus
flügen, hier Tortino wurden lediglich cioccolato
14,5 ner leichten Erholung gerechnet.
Bereits im Sommer 2020
Prozent
Schokoladekuchen
weniger Flüge als
mit
im Vorjahr
durchgeführt.
wurden die Flüge zu Urlaubsde-
weichem
Kern | Apfel-Zimt-Röster |
Rum-Pralinen
stinationen wie Santorin, Rhodos
oder Brac gut angenommen.
Rasche Lösung
Bereits während des ersten Lockdowns
wurde schon intensiv sind 15 Charterketten zu attrakti-
Für den kommenden Sommer
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bis 10. 2. 2021 per E-Mail:
nach einer Lösung gesucht. Dadurch
konnten info@sanpietro.at
die Verbindungen se Mallorca, Antalya, Naxos oder
ven Badezielen, wie beispielswei-
nach Wien bereits am 22. Juni Zakynthos geplant.
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Curry | Rote Rübe | Erdäpfel-Bohnen
***
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Mango | Chili | Sellerie
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Wolfsbarsch | Lachs | Schwertfisch
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Shrimpscocktail
Ananas | Cocktailsauce |
Jungzwiebel
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Wolfgang Grimus (l.) und Jürgen Löschnigg präsentierten
die Flughafen Bilanz für 2020. Für den Sommer 2021 ist man optimistisch. FISCHER
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Geben wir auf uns und andere acht – so schaffen wir das!
12 graz
www.grazer.at 8. FEBURAR 2021
Ratgeber für Blackouts
■ Die Vorstände der Energie
Steiermark Christian Purrer
und Martin Graf haben am
Montag zusammen mit dem
Präsidenten des Zivilschutzverbandes
Martin Weber, Landeshauptmann
Hermann Schützenhöfer
und LH-Stellvertreter
Anton Lang einen Blackout-
Leitfaden präsentiert. Darin
enthalten sind Tipps für die
Bevölkerung, um im Ernstfall
gerüstet zu sein. „Die Blackout
Vorsorge ist ein wichtiges Thema
für uns alle: Denn wer auf
ein Blackout vorbereitet ist, ist
auf jede Krise gut vorbereitet“,
erklärt Schützenhöfer die große
Bedeutung des Leitfadens. „Von
einem Blackout spricht man erst
dann, wenn es sich um einen
länger andauernden und überregionalen
Stromausfall handelt.
Transparente Informationen
sind hier äußerst wichtig“,
ergänzt Lang.
Chefcoach Christian Ilzer geht mit seiner Truppe als Favorit in das morgige
Bundesligaspiel in Ried. Witterungsbedingt wird der Kampf entscheiden. GEPA
Sturm in Ried: Möge der
bessere Kämpfer gewinnen
SPANNEND. Im morgigen Spiel in Ried könnte
Sturm-Neuzugang Kelvin Yeboah erstmals auflaufen.
Christian Purrer, Martin Graf, Hermann Schützenhöfer, Anton Lang, Armin
Forster und Martin Weber vom Zivilschutzverband (v.l.).
KK
Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
Im Cup-Viertelfinale gegen
den Viertligisten Vienna ist
Sturm mit einem blauen Auge
davongekommen und konnte
sich mit einem hart erkämpften
1:0 für das Halbfinale qualifiziren,
in dem es gegen Topfavorit
Red Bull Salzburg geht.
Auch morgen gegen die SV
Ried sollte man nicht von einem
spielerischen Feuerwerk ausgehen,
denn Cheftrainer Christian
Ilzer setzt vorrangig auf
physische Präsenz gegen den
Tabellenzehnten: „Bei winterlichem
Wetter ist der Boden tief.
Das ist immer ein Vorteil für die
Mannschaft, die am Verteidigen
ist, weil es schwer ist, im Angriff
hohes Tempo zu spielen. Wir
werden also über den Kampf
zum Sieg kommen müssen.“
Ganz nach dem Motto: wenn es
die Verhältnisse schon nicht zulassen,
dass man besser spielt
als der Gegner, dann muss man
eben besser kämpfen. Die Tatsache,
dass die Kampfmaschine
Jon Gorenc-Stankovic mit der
fünften gelben Karte morgen
ausfällt, macht die Umsetzung
dieses Vorhabens nicht gerade
einfacher. „Das ist natürlich ein
Ausfall, der schmerzt, aber mit
solchen Dingen muss man in
dieser Phase der Meisterschaft
rechnen. Wir haben aber schon
ein, zwei Ideen im Kopf, wie wir
damit umgehen können.“
Yeboah im Kader
Gute Nachrichten gibt es vom
Neuzugang Kelvin Yeboah, der
am Samstag bei den Blackies unterschrieben
hat. Während man
dem lang ersehnten Stürmer in
Wattens noch immer nachweint
(WSG-Trainer Thomas Silberberger
sprach in einer Vereins-
Mitteilung von einem „herben
Verlust“), dürfen sich die Sturmfans
schon morgen Hoffnungen
auf einen Einsatz des 20-jährigen
Talentes freuen. „Kelvin ist ab sofort
spielberechtigt und wird im
Kader stehen“, verspricht Ilzer.
„Kelvin ist in Topform, das zeigen
seine letzten Leistungen bei Wattens.
Er bringt Attribute mit, die
uns gut tun werden. Er ist jung,
hungrig, sehr schnell und er hat
auch schon mit vielen Assists geglänzt.“
Jeder Körper ist schön
■ Dragqueen Samantha Gold
geht als Vorbild gegen körperbezogenes
Mobbing voran. Mit
der FH Joanneum hat sie jetzt die
Kampagne „Lebe einzigartig“ gestartet.
Durch kurze Doku-Videos
mit sechs betroffenen Steirern
möchte sie gegen Body Shaming
auftreten und Mut machen. Dafür
steht auch Steph, die stolz auf
ihren nicht dem sogenannten
Schönheitsideal entsprechenden
Körper ist: „Die Gesellschaft sollte
sich endlich weiterentwickeln und
erkennen, dass Körper nun mal
unterschiedlich und vielfältig sind.
Sie soll aufhören uns alle immer
wieder mit den gleichen Schein-
Schönheitsnormen zu manipulieren
oder verletzen und endlich
einsehen, dass Schönheit, Begehren,
Sexualität und Selbstliebe in
der Realität überhaupt nichts mit
,den richtigen Maßen‘ zu tun hat!
Dafür bin ich wohl das beste Beispiel!
Bitte: Feiert’s euch selbst!“
Im Video berichtet Steph von ihren Erlebnissen mit Body Shaming. Dieses
ist über Apple iphones sowie in der E-Paper-Webversion verfügbar. KK
8. FEBRUAR 2021 www.grazer.at
Ausblick
graz 13
Was morgen in Graz wichtig ist
■ Auch wenn weiterhin keine Veranstaltungen stattfinden können
und auch Theater- und Konzertbesuche noch nicht möglich sind, Kulturhungrige
dürfen sich zumindest über die Öffnung von Museen und
Galerien freuen. Die Häuser des Universalmuseums Joanneum sperren
morgen Dienstag ebenso wieder auf wie das Haus der Architektur.
Graz Museum und Schlossberg Museum haben bereits heute geöffnet.
■ Im Rahmen der „Future Week for Change“ veranstalten die Aktivisten
von Fridays for Future morgen zwischen 13 und 16 Uhr ein
Fahrradmeer am Grazer Hauptplatz. Jeder kann sein abgesperrtes
Fahrrad vorbeibringen, diese werden dort sicher aufgelegt, sodass
keine Menschenansammlung entsteht.
■ Morgen wird an der Uni Graz in einem virtuellen Festakt, an dem
auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen teilnimmt, ein
neues Zentrum zur Förderung der Menschenrechte eröffnet. Es ist
das erste Kompetenzzentrum auf der lokalen und regionalen Ebene.
Ab 16 Uhr unter www.humanrightsgolocal.org.
■ Bis zum 2. April wird in der Liebenauer Hauptstraße 284 bis 312
(im Bereich südlich der Neudorfer Straße) eine 20kV-Leitung durch
die Energie Steiermark verlegt. Es gibt eine Postenregelung und kann
dadurch zu Wartezeiten kommen.
■ Der SK Sturm Graz trifft morgen um 18:30 Uhr auswärts auf Ried.
Das Spiel findet natürlich aufgrund der Corona-Regelungen ohne Zuseher
statt, wird aber auf Sky übertragen.
Auch im Grazer Kunsthaus werden morgen wieder mehr Besucher sein.
KK
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dem Abschluss des Vorteilssets (Haftpflicht-, Vollkasko-, Insassenunfall- und/oder Rechtsschutzversicherung) der Ford Auto Versicherung (Versicherer: Garanta Versicherungs-AG Österreich). Berechnungsbeispiel am Modell Puma Cool & Connect 5-Türer 1,0 l EcoBoost 95 PS: Barzahlungspreis € 15.590,–, Leasingentgeltvorauszahlung € 4.097,–,
Laufzeit 36 Monate, 10.000 Kilometer/Jahr, Restwert € 11.462,86, monatliche Rate € 49,–, Sollzinssatz 3,35 %, Effektivzinssatz 4,10 %, Bearbeitungsgebühr € 156,–, gesetz. Vertragsgebühr € 68,61, zu zahlender Gesamtbetrag € 17.392,47, Gesamtkosten € 402,47. Berechnungsbeispiel am Modell Kuga Trend 5-Türer 1.5 EcoBoost 120PS FWD bzw. Kuga
Cool & Connect 5-Türer 1.5 EcoBoost 120PS FWD: Barzahlungspreis € 21.990,–, Leasingentgeltvorauszahlung € 6.247,–, Laufzeit 36 Monate, 10.000 Kilometer/Jahr, Restwert € 12.944,02, monatliche Rate € 109,00, Sollzinssatz 3,35 %, Effektivzinssatz 4,06%, Bearbeitungsgebühr € 156,–, gesetz. Vertragsgebühr € 106,71, zu zahlender Gesamtbetrag € 23.721,73,
Gesamtkosten € 1.231,73 . Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über Ford Credit, ein Angebot der Santander Consumer Bank. Bankübliche Bonitätskriterien vorausgesetzt. Freibleibendes unverbindliches Angebot, gültig bis auf Widerruf, vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler. Aktion gültig solange der Vorrat reicht. 2) Unverbindlich
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3,5 Tonnen. (Quelle: Statistik Austria).