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Georg 1-21

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

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◊ Verbessern der Beweglichkeit über<br />

Schwingungsgymnastik<br />

◊ Rückenmuskulatur erhalten über<br />

Pilates für Pferde<br />

Sorgfalt in Sachen Hufpflege<br />

Regelmäßige Hufpflege sollte auch<br />

bei Pferderentnern selbstverständlich<br />

sein. Wer aus Kostengründen oder<br />

weil das Pferd jetzt zum ersten Mal in<br />

der Gruppe gehalten wird, die Eisen<br />

abnehmen lassen will, sollte bedenken,<br />

dass jede abrupte Umstellung auch<br />

hier zu Problemen führen kann. Eine<br />

Veränderung der Stellung sollte in<br />

fortgeschrittenem Alter unbedingt<br />

vermieden werden, weil sich die<br />

Gelenke im Laufe der Zeit auch auf<br />

ungünstige Belastungsverhältnisse<br />

eingestellt haben.<br />

Selbst eine vermeintliche Verbesserung<br />

der Stellung kann dem alten Pferd<br />

Probleme bereiten. Deshalb gehört<br />

die Hufpflege auch beim alten<br />

Pferd regelmäßig in die Hand von<br />

Fachleuten. Sie beraten sicher auch,<br />

ob eine Umstellung auf Barhuflaufen<br />

möglich und sinnvoll ist, ob man<br />

den Zwischenschritt über einen<br />

Kunststoffbeschlag wählt oder zu<br />

einem günstigen Zeitpunkt (z.B. bei<br />

weichen Bodenverhältnissen) gleich<br />

die Eisen abnimmt.<br />

Oldies unter sich oder gemischte<br />

Gruppe?<br />

Eng verbunden mit dem Bedürfnis<br />

alter Pferde nach Beschäftigung und<br />

Bewegung ist die Frage der Haltung.<br />

Wie bei Pferden jeden Alters ist<br />

Einzelhaltung mit dem Menschen als<br />

einzigem Sozialkontakt abzulehnen.<br />

Weidegang mit anderen Pferden ist<br />

ideal. Ist der Oldie körperlich oder<br />

28<br />

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Dres. Moffatt<br />

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Fachartikel<br />

psychisch nicht mehr in der Lage<br />

im Herdenverband zu leben, sollte<br />

zumindest direkter Kontakt zu anderen<br />

Pferden bestehen, z.B. in einer<br />

ruhigen Zweiergruppe oder zur Not<br />

in einer separaten Weideparzelle mit<br />

Unterstand in unmittelbarer Nähe zu<br />

anderen Pferden, zu dass es diese sehen,<br />

hören und beobachten kann. Pferde,<br />

die ihr Leben lang in Boxenhaltung<br />

gelebt haben, kommen im Alter unter<br />

Umständen im artgerechten Offenstall<br />

nicht mehr zurecht, während andere<br />

mit gleichem „Vorleben“ keine<br />

Umstellungsschwierigkeiten haben.<br />

Manche Pferde lieben den Trubel,<br />

den jüngere Pferde verbreiten, andere<br />

bevorzugen im Alter die Ruhe. Da sind<br />

Pferde so verschieden wie Menschen,<br />

und wenn es uns möglich ist, sollten<br />

wir auf ihre persönlichen Bedürfnisse<br />

Rücksicht nehmen.<br />

Bodenarbeit als Fitnessprogramm<br />

für Pferdeoldies<br />

Über Bodenarbeit können ältere Pferde<br />

bis ins hohe Alter fit gehalten werden.<br />

Ja, es lassen sich über ausgedehnte<br />

Gymnastik ohne Reiter sogar gezielt<br />

körperliche Schwächen ausgleichen.<br />

Wichtig ist dabei, immer in langsamem<br />

Schritttempo zu arbeiten, dann schadet<br />

es auch bei dem ein oder anderen<br />

„Zipperlein“ nicht. Insbesondere die<br />

Seitengänge verbessern die Balance<br />

des Pferdes, seine Koordination<br />

und die Mobilität insgesamt. Sie<br />

werden geschickter, beweglicher,<br />

dehnungsfähiger und auf die Dauer<br />

auch wieder kräftiger. Damit sind sie<br />

übrigens auch in ihrer freien Zeit auf<br />

der Weide besser vor Verletzungen<br />

geschützt.<br />

Je nach Ausführung wirken Seitengänge<br />

eher lösend, nämlich dann, wenn sie<br />

langsam und mit<br />

großer seitlicher<br />

Abstellung - also<br />

viel seitlichem<br />

Übertritt - verlangt<br />

werden. Je geringer<br />

der Abstellwinkel<br />

und damit das<br />

Seitwärtsfußen,<br />

desto eher wirken<br />

die Seitengänge<br />

versammelnd<br />

(kräftigend), was<br />

nichts anderes bedeutet, als dass das<br />

jeweils innere Hinterbein in Beugung<br />

länger am Boden verharren muss.<br />

Die klassische Arbeit an der Hand<br />

Hierbei geht der Mensch unmittelbar<br />

neben dem Pferd, dirigiert es über<br />

Zügel- und Gertenhilfen, wobei<br />

Körperhaltung und Stimmhilfen<br />

unterstützend wirken.<br />

Das Pferd lernt, sich dem Tempo<br />

des Menschen anzupassen und auf<br />

immer feiner werdende Signale zu<br />

achten. Es verbessert seine eigene<br />

Körperwahrnehmung, entwickelt<br />

mehr Balancegefühl und Aufrichtung,<br />

verbessert seine Dehnungsfähigkeit und<br />

stärkt schließlich diejenigen Muskeln,<br />

die es befähigen, eine gleichmäßige<br />

Hinterhandaktivität zu entwickeln bzw.<br />

zu behalten.<br />

Die positiven Effekte der Seitengänge<br />

Im Schulterherein an der Hand muss das<br />

Pferd seine Hinterbeine abwechselnd als<br />

Lastbein und als Schubbein einsetzen.<br />

Dabei sollte man wissen, dass ein<br />

Pferd in der Natur, wo es vorwiegend<br />

geradeaus läuft, immer dasselbe<br />

Hinterbein als Last- bzw. Schubbein<br />

benutzt. Das hat mit der natürliche<br />

Schiefe zu tun. Außerdem neigt jedes<br />

noch nicht wirklich gerade gerichtete<br />

Pferd dazu auf seiner hohlen Seite, über<br />

die äußere Schulter auszubrechen. Dem<br />

kann man entgegenwirken, in dem man<br />

auf dieser Seite weniger Abstellung des<br />

Halses zulässt. Auf der anderen Hand<br />

- wenn sich also seine hohle (kurze)<br />

Seite außen befindet - lässt sich die<br />

Elastizität der äußeren Körperhälfte<br />

über ein vermehrtes Biegen verbessern.<br />

Vorsicht jedoch bei möglichen<br />

Dehnungsschmerzen der verkürzten<br />

Seite! Ein zu hohes Tempo auf dieser<br />

Hand führt außerdem zum Ausbrechen<br />

mit der Hinterhand, weswegen die<br />

Bande als äußere Begrenzung genutzt<br />

werden sollte.<br />

Im Schulter herein wird jeweils<br />

die äußere Seite aufgedehnt.<br />

Dabei gehen die Querfortsätze der<br />

Lendenwirbelsäule auf der äußeren<br />

Seite weiter auseinander, innen<br />

kommen sie näher aneinander.<br />

Foto: Peter Selbach<br />

<strong>Georg</strong> 1-<strong>21</strong>.indd 28 31.01.<strong>21</strong> 20:45

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