Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 77
Liebe Leserin, lieber Leser, in diesen Zeiten der verschlossenen Türen, die uns eigentlich nicht nur NICHT das einkaufen lassen, was wir möchten, uns auch die Tür zur Kultur, der Kunst, dem Theater und ganz zu schweigen von Konzerten aller Art verweigern, können Sie und ich uns nur auf das freuen, was da kommen wird und auch mal Mäuschen spielen, wenn geprobt wird in der Bremer Shakespeare Company und lesen, wie lange es dauert eine neue Ausstellung in der Kunsthalle zusammenzustellen, Manet im Oktober 2021. Der Schwachhauser kommt auch wieder mit dem Thema „Schön Wohnen“, mit den Trends der IMM aus Köln, obwohl die Messe gar nicht stattfand, haben wir einiges für Sie zusammengestellt, damit Sie es sich zuhause schön machen können. Viel Spaß beim Lesen! Bleiben Sie gesund!
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesen Zeiten der verschlossenen Türen, die uns eigentlich nicht nur NICHT das einkaufen lassen, was wir möchten, uns auch die Tür zur Kultur, der Kunst, dem Theater und ganz zu schweigen von Konzerten aller Art verweigern, können Sie und ich uns nur auf das freuen, was da kommen wird und auch mal Mäuschen spielen, wenn geprobt wird in der Bremer Shakespeare Company und lesen, wie lange es dauert eine neue Ausstellung in der Kunsthalle zusammenzustellen, Manet im Oktober 2021.
Der Schwachhauser kommt auch wieder mit dem Thema „Schön Wohnen“, mit den Trends der IMM aus Köln, obwohl die Messe gar nicht stattfand, haben wir einiges für Sie zusammengestellt, damit Sie es sich zuhause schön machen können.
Viel Spaß beim Lesen! Bleiben Sie gesund!
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Kunst<br />
Claus Haensel<br />
Galerie<br />
GALERIE MITTE<br />
Trends<br />
Schön Wohnen<br />
Historie<br />
Friedrich-Mißler-<br />
Straße<br />
Kultur<br />
Ausstellungen<br />
Theater<br />
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Februar / März 2021<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>77</strong><br />
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2
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
in diesen Zeiten der verschlossenen Türen, die uns eigentlich<br />
nicht nur NICHT das einkaufen lassen, was wir<br />
möchten, uns auch die Tür zur Kultur, der Kunst, dem<br />
Theater und ganz zu schweigen von Konzerten aller<br />
Art verweigern, können Sie und ich uns nur auf das<br />
freuen, was da kommen wird und auch mal Mäuschen<br />
spielen, wenn geprobt wird in der Bremer Shakespeare<br />
Company und lesen, wie lange es dauert eine neue<br />
Ausstellung in der Kunsthalle zusammenzustellen,<br />
Manet im Oktober 2021.<br />
Der im letzten Sommer unerwartet verstorbene Künstler<br />
Claus Haensel hinterlässt ein umfangreiches künstlerisches<br />
Oeuvre. Wir berichten über sein Engagement<br />
in der Kunst und mit der Kunst und möchten so an ihn<br />
erinnern. Im KUBO etwa hat er jahrelang Zeichenkurse<br />
abgehalten und in der GALERIE MITTE, die in den<br />
Räumen des KUBO beheimatet ist, in Zusammenarbeit<br />
mit der ambitionierten Galeristin Ele Hermel seine<br />
hoch aktuelle Kunst ausgestellt.<br />
Der <strong>Schwachhauser</strong> kommt<br />
auch wieder mit dem Thema<br />
„Schön Wohnen“, mit den<br />
Trends der IMM aus Köln,<br />
obwohl die Messe gar nicht<br />
stattfand, haben wir einiges<br />
<strong>für</strong> Sie zusammengestellt, damit<br />
Sie es sich zuhause schön<br />
machen können. Bleiben wir<br />
doch weiterhin lieber in den<br />
eigenen vier Wänden und<br />
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3
<strong>77</strong><br />
Inhalt<br />
32<br />
HISTORIE<br />
Friedrich-Mißler-Straße<br />
06<br />
GALERIE<br />
GALERIE MITTE<br />
im KUBO<br />
10<br />
KUNST<br />
Claus Haensel<br />
EINKAUFEN<br />
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4
18<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
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52<br />
KULTUR<br />
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Da<strong>für</strong> hab ich<br />
jemanden!<br />
62<br />
UNTERHALTUNG<br />
Buchvorstellung<br />
Kreuzworträtsel<br />
Cartoon<br />
Kolumne<br />
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5
KUNST<br />
Eine Galerie der besonderen Art<br />
GALERIE MITTE<br />
im KUBO<br />
Ausstellung Lu Nguyen, 2015<br />
6
Was viele nicht wissen, KUBO steht <strong>für</strong> Kultur- und Bildungsverein<br />
Ostertor e.V., denn das KUBO ist eben das<br />
KUBO und unter diesem Namen bekannt und beliebt. Es<br />
ist immer schon ein Ort der Begegnung im Allgemeinen<br />
gewesen und der Begegnung mit Kunst im Besonderen.<br />
Beheimatet ist es in dem freundlichen weißen Haus<br />
an dem hübschen kleinen Platz mitten im Viertel unter<br />
der Adresse Beim Paulskloster - tatsächlich hat an<br />
Stelle des KUBO dort einmal das Paulskloster gestanden<br />
oder auch ein Kuhstall. Detlef Roth ist Mitbegründer<br />
und Leiter des KUBO und seine Frau Ele Hermel<br />
Leiterin der GALERIE MITTE, die ebenfalls im KUBO<br />
zu finden ist. Gemeinsam haben sie das KUBO 1981<br />
gegründet und seit 1985 daran gewirkt, dass es zu<br />
diesem besonderen Kunsthaus wird und unentbehrlich<br />
<strong>für</strong> das kulturelle Leben in <strong>Bremen</strong>.<br />
Das KUBO hat zwei Standbeine: Einerseits bietet es<br />
Kindern und Jugendlichen Kunstkurse, Workshops,<br />
Projekte und Ferienprogramme in einem ansprechenden<br />
Ambiente im Kunstkontext. Andererseits hat sich<br />
die die GALERIE MITTE im KUBO spätestens seit<br />
2009 fest etabliert, nachdem ein Umbau einen wunderschönen<br />
großen Ausstellungsraum ermöglicht hat.<br />
Während ihrer Tätigkeit <strong>für</strong> das KUBO hat Ele Hermel<br />
selbst in <strong>Bremen</strong> Kunst studiert, sich der Kunst gewidmet<br />
und diese in etlichen eigenen Ausstellungen<br />
gezeigt. 2013 führte sie dann ihren letzten künstlerischen<br />
Auftrag aus, gestaltete in Hannover drei<br />
Kirchenfenster und betrachtete diese Arbeit als einen<br />
würdevollen Abschluss ihrer Ausstellungstätigkeit in<br />
eigener Sache.<br />
Fortan steckte sie ihre ganze ungeteilte Leidenschaft<br />
in die GALERIE MITTE und ihr Anliegen diese zu einem<br />
Ort der Begegnung mit Kunst zu gestalten. „Es ist<br />
mir ein Bedürfnis, <strong>für</strong> andere Künstler und mit anderen<br />
Künstlern ständig etwas in Bewegung zu setzen,<br />
7
statt mich nur um meine eigene Sonne zu drehen“,<br />
formuliert Ele Hermel die Energie, die sie unermüdlich<br />
vorantreibt. Die GALERIE MITTE betreibt sie hierbei<br />
nicht rein kommerziell, sondern platziert ihr Erfolgsmodell<br />
irgendwo zwischen Kunstverein und Produzentengalerie.<br />
Ihr Engagement richtet sich, statt auf<br />
den reinen Verkauf von Kunstwerken, darauf Künstler<br />
und Kunstrichtungen aufzuzeigen. Im Zuge dessen<br />
präsentiert sie etablierte wie junge Künstlerinnen und<br />
Künstler und unterschiedlichste Kunstprojekte auch in<br />
Kooperationen mit anderen Bremer Kunstorten. Ergänzend<br />
dazu finden regelmäßig Veranstaltungen wie<br />
Künstlergespräche, Katalogvorstellungen und kleine<br />
Konzerte statt, oft im Kontext zu den Ausstellungen.<br />
Mindestens einmal im Jahr haben junge Künstler*-innen,<br />
die ihr Studium abschließen oder abgeschlossen<br />
haben, die Gelegenheit ihre Kunst zu präsentieren.<br />
In den vergangenen Jahren haben dergestalt Ausstellungen<br />
stattgefunden mit den Künstlern Johann Büsen<br />
(2011), Emese Kazár (2016) oder David Hepp (2018/19).<br />
Für 2021 - Datum ungewiss - ist eine Ausstellung<br />
geplant mit der jungen Künstlerin Effrosyni Kontogeorgou.<br />
Mit der Hochschule <strong>für</strong> Künste <strong>Bremen</strong> findet ein<br />
Mal im Jahr eine Kooperationsausstellung statt.<br />
Eine Ausstellung im Jahr bietet die GALERIE MITTE<br />
weiterhin Künstler*innen, die das Kunstgeschehen<br />
der Stadt über längere Zeit mitgeprägt haben. In der<br />
Vergangenheit waren das Künstler*innen wie Edith<br />
Pundt, Veronica Dobers, Wolfgang Zach, Anja Fußbach,<br />
Claus Haensel, Sirma Kecek oder Klaudia Christoffel.<br />
Die GALERIE MITTE hat außerdem eine ganz besondere<br />
Begegnung mit und um die Kunst ins Leben<br />
gerufen, indem sie die Hausbesuch-Kurzausstellungen<br />
konzipiert hat. Diese sind als flüchtige Kunst-<br />
Interventionen im privaten Wohnraum zu verstehen.<br />
Im Rahmen einer öffentlichen Präsentation von<br />
Kunst trifft Privatheit auf Öffentlichkeit, indem ein<br />
Besucher*innenkreis, der nicht die üblichen Ausstellungswege<br />
geht, in einer Privatwohnung zusammenkommt.<br />
Deren Gastgeber bringen Freunde und Menschen<br />
zusammen, die an neuen Wegen der Begegnung<br />
mit Kunst interessiert sind, und treffen sich mit<br />
Künstler*innen und deren mitgebrachten Freundeskreis,<br />
wodurch eine spannend verdichtete Kommunikation<br />
entsteht. Zu solchen Anlässen stellten in der<br />
Vergangenheit Künstlerinnen wie Anja Engelke (2017)<br />
oder Pia Pollmanns (2017) ihre Kunst zur Schau.<br />
Eröffnung der Aussstellung ClausHaensel, 2018<br />
8
Ausstellung THIS IS NOT A PHOTO, 2019<br />
Die Fotokunst spielt in der Galerie keine kleine Rolle,<br />
so war das Projekt „Fotokunstbremen“ dieser Kunstrichtung<br />
gewidmet, was sich jetzt weiter entwickelt<br />
hat zu dem Projekt „This is not a Photo“, ein Kooperationsprojekt<br />
mit Schwerpunkt auf der künstlerischen<br />
Fotografie.<br />
Innerhalb der Ausstellungszeiträume bietet sich Kindern<br />
und Jugendlichen die Möglichkeit sich während<br />
zahlreicher Kunstkurse des KUBO hautnah mit der<br />
Kunst in den Ausstellungen auseinander zu setzen.<br />
Außerhalb der regulären Öffnungszeiten können<br />
Besucher*innen Termine vereinbaren, um etwa ihren<br />
Betriebsausflug zu planen, Schulklassen anzumelden<br />
und vieles mehr.<br />
Als 2020 die Galerien weitestgehend geschlossen<br />
bleiben mussten, hat Ele Hermel Studentinnen und<br />
Studenten die Räume der GALERIE MITTE angeboten,<br />
so dass diese sich, während die HfK geschlossen<br />
war, ein Atelier einrichten und coronagerecht arbeiten<br />
konnten. Vereinzelt konnten Kunstinteressierte die<br />
Kunstwerke in ihrer Entstehung coronagerecht betrachten<br />
und es hat eine neue Art der Begegnung mit<br />
Kunst stattgefunden.<br />
Außerdem hat Ele Hermel mit der Meister Klasse „Kultur<br />
und Identität“ der HfK <strong>Bremen</strong> eine Ausstellung<br />
konzipiert, die sodann professionell gefilmt und auf<br />
die mit einer Leinwand bestückten ausladende Glastür<br />
des KUBO projiziert wurde. Spaziergänger konnten im<br />
Vorbeigehen diese Art der Begegnung mit Kunst genießen<br />
und sie kamen dankbar und in Scharen.<br />
„Mein Anliegen war es, den Ausstellungsraum der GA-<br />
LERIE MITTE während des Lockdowns weiter leben<br />
zu lassen“, so die Leiterin und Kuratorin Ele Hermel.<br />
„Kultureller Stillstand darf nicht zu totalem Stillstand<br />
führen. Das ist unsere challenge.“<br />
Eröffnung der Aussstellung Claus Haensel, 2018<br />
Die nächste Eröffnung der Ausstellung mit Fotografien<br />
des Fotokünstlers Peter Bialobrzeski unter dem<br />
Titel „Give my regards to Elizabeth“ findet statt am 31.<br />
März 2021, 19 Uhr. kubo.de<br />
Text: Anja E. Brinckmann<br />
Musik seit über 30 Jahren<br />
CORONA LOCKDOWN<br />
WIR SIND<br />
DA!<br />
DERZEIT KÖNNEN WIR LEIDER NICHT VORFÜHREN<br />
DESHALB GEBEN WIR UNS SEHR VIEL MÜHE<br />
AM TELEFON ODER PER EMAIL <br />
FÜR EINE BERATUNG.<br />
WARE, DIE BESTELLT IST ODER WIRD, <br />
KANN NACH ABSPRACHE <br />
ABGEHOLT ODER AUCH GELIEFERT WERDEN.<br />
9
KUNST<br />
Soleil et Perrier, 2005, Forum Waldenburg<br />
Claus Haensel -<br />
ein Vollblutmaler<br />
Spontan im Temperament, im<br />
großzügigen Gestus unverkennbar.<br />
10
Unerwartet ist der Künstler Claus Haensel letzten Sommer am 14. Juli 2020 in <strong>Bremen</strong> verstorben.<br />
Den Teilnehmern seines Aktzeichnen-Kurses im KUBO hatte er zuvor noch eine<br />
Mail geschrieben, sich in die Sommerferien verabschiedet und seine Freude auf den Herbst<br />
formuliert. Lebendig hat er das künstlerische Leben geprägt und nach seinem Tod eine<br />
Stille zurück gelassen, die all jenen, die ihn geliebt und geschätzt haben, schwer fällt. Aber<br />
da ist sein umfassendes Werk, das in seiner Betrachtung immer an ihn erinnern wird.<br />
Claus Haensel ist am 30.10.1942 in Dresden geboren<br />
und hat 1959-1962 erst an der dortigen Fakultät <strong>für</strong><br />
Bildende Kunst in den Fachbereichen Malerei/Grafik<br />
und Plastik und von 1962-1968 dann an der Hochschule<br />
<strong>für</strong> Bildende Künste in den Fachbereichen<br />
Malerei, Wandmalerei und Druckgrafik studiert. Seine<br />
Ausbildung zum Künstler war in der ehemaligen DDR<br />
inhaltlich stark geprägt von der Orientierung am klassisch<br />
Figürlichen.<br />
Der Journalist und Galerist der Galerie K Radek Krolczyk<br />
schreibt dazu in seinem Nachruf in der TAZ: „Der<br />
Tod, Liebe und Verlust – <strong>für</strong> Haensels Werk sind<br />
solcherlei menschliche Konstanten prägend. Dass die<br />
meisten seiner Arbeiten figürlich sind, könnte man auf<br />
seine künstlerische Ausbildung an der Dresdener Akademie<br />
der 70er Jahre zurückführen. Das allein wäre<br />
aber ideologisch und und eindeutig zu wenig. Denn<br />
dass der Maler sich <strong>für</strong> die Figur entschieden hatte,<br />
hängt eben mit seiner Obsession <strong>für</strong> übergesellschaftliche<br />
Themen zusammen, <strong>für</strong> das Leben als großes<br />
Ganzes.“<br />
Claus Haensel heiratete die Künstlerin Christine Prinz,<br />
die ebenfalls in Dresden Kunst studiert hat. Gemeinsam<br />
mit deren Sohn Torsten ließ sich die kleine Familie<br />
1970 in der Stadt Schwedt nieder, wo Aufbruchstimmung<br />
um ihren Wiederaufbau herrschte und<br />
Künstler willkommen waren. Claus Haensel etablierte<br />
sich und führte etliche Großaufträge aus, gestaltete im<br />
Zuge von Kunst am Bau Fassaden, schuf Wandgemälde<br />
in öffentlichen Gebäuden und Wandteppiche,<br />
ein monumentales Natursteinmosaik oder das Denkmal<br />
eines Freiheitskämpfers. Auch gesellschaftlich<br />
und kulturell engagierte er sich von Anfang an in der<br />
Schwedter Gesellschaft und war als Galerist tätig.<br />
Die Galeristin und Kuratorin aus Schwedt Liane Morgner<br />
schreibt in ihrem Text über „Entstehung und Rezeption<br />
bildender Kunst in der Aufbauphase Schwedts<br />
am Beispiel des Malers und Grafikers Claus Haensel“<br />
das Folgende: „Über sieben Jahre organisierte und<br />
arrangierte Claus Haensel fast 50 Ausstellungen und<br />
es gelang ihm namhafte Künstler wie Hermann Glöckner,<br />
Hartmut Bonk, Max Uhlig, Werner Wittig, Hans<br />
Kopf I Hände 1, 1982/83, Forum Waldenburg<br />
11
Figur in Bewegung, 1983, Forum Waldenburg<br />
Jüchser, Dieter Goltsche, Wolfgang Leber, Gill Schlesinger<br />
und die Nationalpreisträger Ronald Paris und<br />
Herbert Sandberg aus den Kunstzentren Dresden,<br />
Leipzig und Berlin in die Provinz zu locken.“<br />
Es herrschte eine Zeit, in der sich der unter den jungen<br />
Künstlern Widerstand gegen das Diktat des Sozialistischen<br />
Realismus regte. Grundsätzlich hatte die<br />
Kunst in der DDR zwar einen wichtigen Stellenwert<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung des allseitig gebildeten Menschen.<br />
Erwartet wurde jedoch eine volksverbundene Kunst,<br />
die darüber hinaus noch pathetisch sein sollte. Claus<br />
Haensel entzog sich dieser kulturpolitischen Bevormundung<br />
des Staates und suchte Wege <strong>für</strong> die freie<br />
Entfaltung der Kunst in der DDR. In einem Artikel in<br />
der Fachzeitschrift Kunstreport schrieb er 1991 zur<br />
DDR-Kunst: Die Isolation machte die DDR zum Biotop<br />
mit eingebautem Schisma…hie mit akklamatorischer<br />
Attitüde die DDR-Kunst in staatstragender Funktion,<br />
da die KUNST DER DDR in der doppelten Nische,<br />
subjektiv, nonkonform sich der Indoktrination ent-<br />
ziehend, aufs Überleben bedacht.“ Glaubwürdig im<br />
Versuch ihrer gesellschaftlichen Bezogenheit sei die<br />
Kunst der DDR gewesen, überzeugend in ihrer Ethik.<br />
Des Künstlers Schaffen und Engagement <strong>für</strong> seine<br />
Künstlerkollegen war geprägt von seiner Haltung und<br />
erregte alsbald den Unmut des politischen Apparats.<br />
In einem Bericht der Staatssicherheit vom 10.6.1980<br />
wurde seine ehrenamtliche Arbeit wie folgt eingeschätzt:<br />
„Zur Verschleierung seiner tatsächlichen<br />
Haltung entwickelt H. in Schwedt und im Verband<br />
Bildender Künstler umfangreiche gesellschaftliche Aktivitäten.<br />
Dadurch ist es ihm z. B. möglich, in der von<br />
ihm geleiteten ‚Kleinen Galerie’ nur solche Werke auszustellen,<br />
die seinen politischen und künstlerischen<br />
Ansichten entsprechen.“<br />
Zur gleichen Zeit verlieh ihm der Kulturbund der DDR<br />
die Johannes-R.-Becher-Medaille <strong>für</strong> seine hervorragende<br />
Galerietätigkeit. Die kulturpolitische Konfliktsituation,<br />
die viele junge Künstler mit ihrem an den Aka-<br />
12
demien erworbenen Wissen und dessen Anwendung<br />
in der Kunst erfuhren, spitzte sich <strong>für</strong> Claus Haensel<br />
alsbald zu. Während sich in den Kunstzentren der<br />
DDR eine freiere Denkweise durchzusetzen begann,<br />
hatte er es mit seiner Kunst und seinem<br />
unermüdlichen gesellschaftlichen<br />
Engagement in Schwedt zunehmend<br />
schwerer. Unverständnis eines einseitig<br />
informierten Publikums, Misstrauen<br />
linientreuer Kulturfunktionäre und der<br />
Argwohn der Staatssicherheit, die durch<br />
ihre Urteilsunfähigkeit gegenüber den<br />
fachlichen Belangen den Klassenfeind<br />
witterte, bestimmten seinen Alltag.<br />
Trotzdem beschäftigte er sich in seinem<br />
künstlerischen Schaffen erstmalig experimentell<br />
mit der Fotografie und erprobte<br />
ständig neue Gestaltungsmittel. Die Reihe „Weibliche<br />
Zivilisationsköpfe“ mit farbigen und gebündelten<br />
Kugelschreiberminen entstand und stieß 1978 auf<br />
völliges Unverständnis. Fast dreißig Jahre später war<br />
Claus Haensel neben 84 weiteren Künstlern gerade<br />
mit dieser Reihe in der Ausstellung anlässlich des<br />
40-jährigen Bestehens des Museums Junge Kunst in<br />
Frankfurt (Oder) vertreten.<br />
Portrait Claus Haensel<br />
Foto: Lukas Klose<br />
Damals jedoch wurde offensichtlich, er war mit seinem<br />
künstlerischen Schaffen und Äußerungen wie,<br />
es sei nötig, die Kunst von der politischen Ideologie zu<br />
trennen, oder man müsse etwas <strong>für</strong> den Frieden tun,<br />
längst ins Visier der Stasi geraten.<br />
Laut Liane Morgner spielte es keine<br />
Rolle mehr, was er malte, was er kulturell<br />
organisierte, wo<strong>für</strong> er sich einsetzte<br />
oder wo<strong>für</strong> er spendete. Claus, Deckname<br />
„Farbe“, war ein operativer Vorgang<br />
geworden. Im BStU 00 00 15 (AOP<br />
<strong>77</strong>2/86 MfS/BV Frankfurt/O.) wurden<br />
Maßnahmen wie Einsatz der B-Technik,<br />
Nachschlüssel, Telefonabhörung,<br />
Schriftproben, Postüberwachung und<br />
Kontenüberwachung festgeschrieben.<br />
Claus Haensel stellte <strong>für</strong> sich und seine<br />
Familie den Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft<br />
der DDR und verließ seine Heimat.<br />
<strong>Bremen</strong> wurde gezielt die neue Heimat, denn Claus<br />
Haensel und Christine Prinz verehrten Paula Modersohn-Becker<br />
und ihre Kunst bereits seit ihrem Studium,<br />
und von Anfang an hat das Künstlerpaar auch<br />
hier die Kunstszene lebendig bereichert.<br />
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13
Zwei Figuren I, Fotografie 1982, Forum Waldenburg<br />
Zwei Figuren II, Fotografie 1982, Forum Waldenburg<br />
14
Kotelettfresser, 1988, GALERIE MITTE<br />
Zunächst aber war es der schiere Überfluss an Konsumgütern<br />
in der BRD, der den Künstler in einen derartigen<br />
Konsumschock versetzte, wie er selbst es<br />
nannte, dass er sich sogleich künstlerisch damit auseinandersetzte.<br />
Die breit angelegte großformatige<br />
Serie „Die Kotelettfresser“, Arbeiten auf Papier in<br />
spontan experimentellem Gestus, entstand. Sie wurde<br />
Jahrzehnte später erstmals 2018 in der Galerie Mitte,<br />
<strong>Bremen</strong>, ausgestellt. Darin brachte Claus Haensel seine<br />
Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verhältnisse<br />
in der BRD der Achtziger zum Ausdruck und setzte<br />
sich zugleich mit seiner eigenen Neuorientierung an<br />
diesen Verhältnissen auseinander. Die Kotelettfresser<br />
sind synonym als Bilder <strong>für</strong> das empfundene unkontrollierte<br />
Konsumverhalten und die damit verbundene<br />
Gier zu verstehen. Der Künstler hatte jedoch nie im<br />
Sinn belehrend aufzutreten, vielmehr kommt in den<br />
Bildern seine ausnehmende Freude an der Übertreibung<br />
zum Ausdruck. In den 80ern entstanden haben<br />
sie in ihrer Aussagekraft nichts an Aktualität verloren.<br />
Die künstlerischen Mittel wirken kraftvoll und zeitlos.<br />
Mit seiner Frau Christine Prinz unternahm der Künstler<br />
viele Reisen und hatte längere Arbeitsaufenthalte in<br />
Rom, Paris und New York, in der Bretagne und an der<br />
Cote d’Azur.<br />
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15
Kopf, Kugelschreiber Aquarell, 1982, Forum Waldenburg<br />
Seine Kunst zeigte er in zahlreichen Ausstellungen<br />
und Ausstellungsbeteiligungen sowohl national etwa<br />
in <strong>Bremen</strong> in der Städtischen Galerie (2019) und der<br />
Galerie Mitte (2018), in Worpswede, Frankfurt/Oder<br />
und Dresden oder international etwa in Norwegen,<br />
Chicago oder Rom.<br />
Vieles davon ist in Sammlungen und Museen wie den<br />
Museen <strong>für</strong> Moderne Kunst Skopje und Oslo, dem Nationalmuseum<br />
Krakau, dem Weserburg Museum <strong>für</strong><br />
Moderne Kunst <strong>Bremen</strong> oder dem Kupferstichkabinett<br />
Dresden zu finden.<br />
Als Christine Prinz 2013 verstarb, hat sich Claus Haensel<br />
die Katalogisierung ihres umfangreichen künstlerischen<br />
Werkes zur Aufgabe gemacht. So fand er<br />
seinen Weg seiner Ehefrau und Gefährtin, die immer<br />
zentral in seinem Schaffen gewesen war, nahe zu<br />
bleiben in der Stille, die ihr Tod zurück gelassen hatte.<br />
Das Schild ihres Namens behielt seinen Platz an der<br />
Türklingel, Claus Haensel blieb bis zu seinem eigenen<br />
Tod in ihrer gemeinsamen Atelierwohnung wohnen.<br />
Selbstportrait, Öl auf Pappe, 1960, Forum Waldenburg<br />
16
Die Künstlerin und Kuratorin Marikke Heinz-Hoek war<br />
eng mit Claus Haensel und seiner Christine befreundet<br />
und erinnert sich so: „Claus war ein Vollblutmaler.<br />
Seiner Malerei eigen war das spontane Temperament,<br />
im großzügigen Gestus unverkennbar. Er war ein<br />
kritischer Geist, seine Kriterien <strong>für</strong> die Malerei anderer<br />
äusserte er immer frei heraus. Gleichzeitig war er<br />
humorvoll, hilfsbereit, diskussionsfreudig und zuverlässig.“<br />
Ele Hermel, Leiterin der GALERIE MITTE, bestätigt<br />
sein außergewöhnlich intensives Leben mit der Kunst.<br />
„Gemeinsam mit seiner Frau Christine Prinz, die mit<br />
der gleichen Ausdrücklichkeit ihr Künstlerinnenleben<br />
verfolgte, suchte er die ihm wichtigsten Orte der Kunst<br />
auf. Paris, Südfrankreich, Spanien, Italien und die USA.<br />
Die Möglichkeit zu reisen, war beiden ein grundlegendes<br />
Bedürfnis, schon seit sie damals am Strand von<br />
Rügen standen, die Füße im Wasser, den Blick auf<br />
eine weiße Fähre im Westen geheftet. Eine Fähre, die<br />
sie in Gedanken zum Louvre, zum MOMA, oder zum<br />
Prado brachte. So blieb es Ihr Leben lang, alle ihre Reisen<br />
galten der Kunst und dem Meer.“<br />
Detlef Roth, Leiter des Kunsthauses KUBO, formuliert<br />
seine Gedanken an den Künstler so:<br />
„Aus der enormen Intensität, mit der Claus Haensel<br />
sein Künstlerleben wahrnahm, so wie er täglich mit<br />
der künstlerischen Arbeit lebte, verdichtete sich ein<br />
ungewöhnlich umfangreiches Werk. Seine fundierte<br />
Grundausbildung, die er schon mit 16 Jahren beginnen<br />
konnte, seine prägenden Begegnungen an der<br />
Dresdener Kunstakademie, aber auch sein ausgeprägter<br />
künstlerischer Eigensinn im positivsten Sinne, ließen<br />
ihn ein Werk entwickeln, das an Vielfalt und Dichte<br />
nichts offen lässt. Aber auch als langjähriger Kollege<br />
und Dozent im Kunsthaus KUBO in <strong>Bremen</strong> war er<br />
engagiert und immer bereit, viel von seinem Wissen<br />
um die Kunst an uns, wie auch an Kursteilnehmer abzugeben.<br />
Er war ein beliebter und sehr guter Lehrer.“<br />
Verlässlich schöne und besondere<br />
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Der künstlerische Nachlass von Claus Haensel, wie<br />
auch der künstlerische Nachlass von Christine Prinz,<br />
befindet sich im Forum Waldenburg in Dresden/Waldenburg,<br />
das sich in eindrucksvoller Weise der Forschung<br />
und Bewahrung der ostdeutschen bildenden<br />
Kunst verschrieben hat. So sind Claus Haensel und<br />
Christine Prinz über den Tod hinaus in ihren Schaffenswerken<br />
künstlerisch wieder vereint.<br />
Text: Anja E. Brinckmann<br />
17
CHATTEN?<br />
MAILEN?<br />
SKYPEN?<br />
pleetsch.me<br />
EMPFEHLUNG<br />
Seniorinnen und Senioren ins Internet bringen und<br />
da<strong>für</strong> sorgen, dass insbesondere auch ältere Menschen<br />
von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren<br />
können.<br />
Thore Schäck war lange Jahre in führender Position<br />
in unterschiedlichen Unternehmen tätig und hat sich<br />
Mitte des Jahres 2020 mit einer Idee selbständig gemacht.<br />
Seit mehr als 15 Jahren begleitet Schäck Seniorinnen<br />
und Senioren auf dem Weg ins Internet – die meisten<br />
sind über 70, viele auch über 80 Jahre alt. Dabei waren<br />
und sind <strong>für</strong> Schäck Vertrauen, Ansprechbarkeit<br />
und Verantwortungsbewusstsein wichtige Grundpfeiler<br />
der Zusammenarbeit.<br />
Mit Familie und Freunden Kontakt halten, im Internet<br />
bestellen und Produkte bequem nach Hause liefern<br />
lassen, sich mit Videos und Musik unterhalten lassen,<br />
Informationen finden oder bspw. durch kleine iPad-<br />
Spiele Kopf und Körper fit zu halten: Gerade <strong>für</strong> ältere<br />
Menschen bietet die Digitalisierung tolle Möglichkeiten,<br />
den Alltag besser zu bewältigen und mehr vom<br />
Leben zu haben.<br />
Schäck sagt: „Das Problem ist oft, dass ältere Menschen<br />
diese Möglichkeiten gerne kennenlernen und<br />
das Internet <strong>für</strong> sich nutzen möchten, aber nicht<br />
wissen an wen sie sich wenden können: Woher bekomme<br />
ich iPad und Internet und wer richtet es mir<br />
ein, wer erklärt mir die Nutzung des iPads und an wen<br />
kann ich mich bei Fragen wenden? Da<strong>für</strong> haben wir<br />
nun ‚pleetsch.me‘ gegründet.“<br />
pleetsch.me bietet das alles in einem Paket und aus<br />
einer Hand mit fertig eingerichtetem iPad und Apps<br />
ink. Internet-Tarif, einer eigenen pleetsch.me App mit<br />
Lernvideos und umfassender persönlicher Betreuung<br />
– zu einem günstigen monatlichen Festpreis von<br />
49€.<br />
Thore Schäck<br />
www.pleetsch.me<br />
T 0421 49 95 96 54<br />
Thore Schäck mit iPad<br />
18
hat und tausende Auto-, Fahrrad- und Straßenbahnfahrer<br />
täglich darauf aufmerksam werden. Heute<br />
arbeite ich dort mit einem spezialisierten Team aus<br />
acht Immobilien-Experten, das auf eine jahrzehntelang<br />
gewachsene Kauf- und Mietinteressenten-Datei<br />
zurückgreifen kann. Wir haben bereits hunderte von<br />
Immobilien vermittelt, verkauft und vermietet.“<br />
IMMOBILIEN<br />
Die Abbildung des Segelschiffs im Entrée des Firmengebäudes erinnert<br />
an alte Zeiten, als Heinrich Behrmann als Kapitän die Welt bereiste.<br />
Der Inhaber von HB HB Immobilien, Kapitän Heinrich<br />
Behrmann, erklärt uns, warum gerade in jetzigen<br />
Zeiten die richtige Auswahl des Immobilienmaklers<br />
besonders wichtig ist.<br />
Herr Kapitän Behrmann, Sie haben früher auf Schiffen<br />
die weite Welt bereist und werden heute noch<br />
von vielen als „Kapitän“ angesprochen. Als Immobilienmakler<br />
sind Sie seit 32 Jahren in <strong>Bremen</strong> aktiv.<br />
Haben Sie so eine durch die Corona-Pandemie hervorgerufene<br />
Zeit schon einmal erlebt?<br />
Kapitän Behrmann: „Nein, das ist auch <strong>für</strong> mich und<br />
mein Team eine absolut außergewöhnliche Zeit. Aber<br />
die neuen Prozesse im Verkauf und in der Beratung,<br />
die alle wichtigen Sicherheitsmaßnahmen beinhalten,<br />
haben sich mittlerweile bei uns perfekt eingespielt.<br />
Auch in solchen Zeiten wollen Menschen Immobilien<br />
kaufen und verkaufen, z. B. weil sie geerbt haben. Und<br />
brauchen einen Makler, der weiß, worauf er achten<br />
muss und sein Handwerk versteht. Der alle Unterlagen<br />
vernünftig sichtet und darauf achtet, dass wichtige<br />
Dokumente wie z. B. Pfandbriefe in die Planung<br />
eingeschlossen werden.<br />
Seit wann sitzen Sie in dem heutigen Firmengebäude<br />
mit den <strong>Bremen</strong>-Flaggen an der <strong>Schwachhauser</strong><br />
Heerstraße, an dem so viele Menschen täglich vorbeifahren?<br />
Ich habe die weiße Villa 1999 gekauft und später aufwendig<br />
renoviert und modernisiert. Die Lage ist <strong>für</strong><br />
mich und mein Team ideal, da es eine Top-Anbindung<br />
Hat sich der Immobilienmarkt durch Corona denn<br />
verändert?<br />
Kapitän Behrmann: „Ein Trend zu günstigeren Preisen<br />
ist noch nicht abzusehen. Ich denke, das Preisniveau<br />
zum Vorjahr ist eher ähnlich, allerdings steigen die<br />
Immobilienpreise nicht mehr ganz so stark.“<br />
Der Immobilienmarkt in <strong>Bremen</strong> ist heiß umkämpft.<br />
Warum sollte man HB HB Immobilien als Partner<br />
wählen?<br />
Jetzt erst recht<br />
Auf den richtigen Immobilienmakler setzen<br />
Kapitän Behrmann: „Erst recht in schwierigen Zeiten<br />
sollte man auf Nummer Sicher gehen und auf Zuverlässigkeit<br />
und Verlässlichkeit setzen! Das bieten wir<br />
seit 32 Jahren. In dieser Zeit habe ich in <strong>Bremen</strong> viele<br />
Makler kommen und gehen sehen. Es sind Franchise-<br />
Makler wie Pilze aus dem Boden geschossen. Deren<br />
Mitarbeiter kennen teilweise den regionalen Markt nur<br />
bruchstückhaft und können einen Erfahrungsschatz,<br />
der über Jahrzehnte gewachsen ist, nicht ersetzen.<br />
Meine Mitarbeiter und ich kennen <strong>Bremen</strong> und umzu<br />
wie unsere Westentaschen. Wir sind Bremer und leben<br />
<strong>Bremen</strong>. Andere Maklerbüros wollen nur schnell<br />
vom Bremer Immobilienmarkt profitieren, agieren in<br />
gemieteten Büros und bauen ihre Zelte dann auch<br />
oftmals wieder ab. Für mich war von Anfang an klar,<br />
in <strong>Bremen</strong> zu arbeiten und zu bleiben. Daher habe ich<br />
schon vor vielen Jahren als Firmensitz das Haus in<br />
Schwachhausen gekauft.“<br />
Welchen ersten Schritt raten Sie unseren Lesern, die<br />
eine Immobilie veräußern wollen?<br />
Kapitän Behrmann: „Zuallererst sollte eine Immobilien-Bewertung<br />
vollzogen werden. Diese bieten wir kostenlos<br />
auch online an unter www.hb-hb-immobilien.<br />
de/bewerten. Weitere Leistungen wie kostenlose Beratung,<br />
Überprüfung von potenziellen Interessenten,<br />
Energiepassberatung etc. sind <strong>für</strong> uns selbstverständlich.<br />
Wir freuen uns über ein persönliches Gespräch in<br />
unserem Hause. Natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen!<br />
Oder gerne auch telefonisch.“<br />
Infos: hb-hb-immobilien.de, T 0421 165060<br />
19
WOHNTRENDS<br />
Natürlicher Luxus mit wertigen Holzmöbeln, Foto: Zen-Chung, Pexels<br />
20
Die imm cologne ist <strong>für</strong> die Möbelbranche der wichtigste Termin und zugleich<br />
der Start ins neue Jahr. Normalerweise trifft sich die gesamte Interior Design<br />
Branche in Köln, um Neuheiten aus der ganzen Welt vorzustellen und zu entdecken.<br />
Dieses Jahr geht es um Nachhaltigkeit, Natursehnsucht, smarte Wohnideen<br />
und Platzoptimierung. Die Pantone-Farbe des Jahres sind in diesem Jahr<br />
zwei Farben. Classic Blu wird in diesem Jahr abgelöst von einem soliden Grau<br />
und einem strahlenden Gelb namens „Ultimate Gray“ und „Illuminating“.<br />
Schön Wohnen<br />
Trend 1 Natural Luxury<br />
Qualität ist der eigentliche Luxus<br />
Traditionelles Handwerk, Schlichtheit, hochwertige<br />
Materialien, Soft Edge Design – das sind die Signale<br />
<strong>für</strong> einen „reinen“, weil natürlichen Luxus, der sich<br />
über die Konzentration auf das Wesentliche und den<br />
Verzicht auf Massenkonsum definiert – zugunsten<br />
von nachhaltigen Produktkonzepten.<br />
Ähnlich wie in der Mode scheint sich der Pendel derzeit<br />
von einem „immer-mehr-und- immer-Billiger“<br />
zugunsten einer relativen Qualitätsorientierung zu<br />
bewegen. Die von der Designszene geprägte Einrichtungskultur<br />
bevorzugt mehr denn je eine reduzierte,<br />
eher schlichte Formensprache mit natürlichem Ausdruck<br />
und authentischen Materialien in hoher Güteklasse.<br />
Holz und Leder in handwerklich hochwertiger<br />
Verarbeitung, daneben Marmor und Stein mit weichen<br />
Konturen und sanfter Haptik signalisieren High<br />
End-Qualität. Gleichzeitig wird in traditionelleren wie<br />
in modischen Einrichtungswelten nach mehr Glamour<br />
gesucht, jedoch weniger in Hochglanz- als in extra<br />
mattem Finish: Edel soll es sein, von originel- lem<br />
Ausdruck und klassischem Charme. Der Einrichtungstrend<br />
Natural Luxury vereint daher gleich mehrere<br />
Sehnsüchte: Wir wollen grüner, schicker, farbiger, natürlicher<br />
und nachhaltiger wohnen. Immer mehr Menschen<br />
versuchen ernsthaft, ihr Konsumverhalten zu<br />
verändern, um eine Trendwende zu einer nachhaltig<br />
agierenden Gesellschaft anzustoßen.<br />
Nachhaltige Möbel mit Qualitätsgarantie<br />
Qualität ist der eigentliche Luxus. Er zeigt sich weniger<br />
im „Mehr“ und in der Opulenz von Formen und Materialien<br />
als in der qualitativ hochwertigen Verarbeitung,<br />
in den Details, in der Originalität der Möbel. Natural<br />
Luxury findet in erster Linie in der Welt der Materialien<br />
statt.<br />
21
Vernetztes Wohnen, Lautsprecher als Skulpturen im Raum, Foto: B&O<br />
Trend 2 Connected Living<br />
Vernetzt wohnen<br />
Wir sind in die digitale Welt geschlüpft wie in eine<br />
zweite Haut — notgedrungen, aber doch nicht ungern.<br />
Die neue Vertrautheit dürfte auch Einfluss auf die<br />
Akzeptanz der Idee vom Smart Home haben: Im privaten<br />
Zuhause werden Einrichtungsgegenstände jetzt<br />
häufiger mit smarten Technologien verknüpft, und das<br />
Interior Design passt sich der zunehmenden Vernetzung<br />
an. Wir holen uns die Welt ins Haus.<br />
Smart-Fernseher, die auf Zuruf reagieren, kabellose<br />
HiFi-Komponenten, Lampen, die als Bluetooth-Lautsprecher<br />
dienen; Nachttische mit kabelloser Handy-<br />
Ladestation; Schränke, die die Stimmungsbeleuchtung<br />
übernehmen; Spiegelschränke mit Multimedia-<br />
Funktion, Tische, die sich unserem Bewegungs-Soll<br />
entsprechend verstellen und Sofas, die sich die individuelle<br />
Lieblings-Sitzposition merken; Leuchten, die<br />
uns beim Einschlafen helfen und Betten, die uns beim<br />
Schnarchen sanft in eine andere Position komplimentieren<br />
– Technologie wird zum integralen, möglichst<br />
unauffälligen Bestandteil des Möbels.<br />
Vernetzter kochen<br />
Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung<br />
von Küchengeräten stellt neben der allgemeinen<br />
Hausautomation die Küche den Raum mit der höch-<br />
sten Vernetzung dar. Neben der Synchronisierung<br />
von Ofen und Küchengeräten mit Rezeptvorschlägen<br />
aus dem Netz ist die Optimierung von tagtäglichen<br />
Arbeitsabläufen ein Innovationstreiber.<br />
Vernetzter arbeiten<br />
Vor allem aber wird das Home-Office zu einem festen<br />
Bestandteil vieler Wohnungseinrichtungen werden.<br />
Mit der Videotelefonie und geschäftlichen Videokonferenzen<br />
steigt nicht nur der gestalterische Anspruch<br />
an die häusliche Umgebung, sondern die technische<br />
Ausstattung wird auch zunehmend in die Smart<br />
Home Technologie integriert.<br />
Vernetzter baden<br />
Zunehmend erfährt auch das Badezimmer ein Update<br />
der Digitalisierung. Hier steht ein verbessertes Wärme-<br />
und Wassermanagement im Fokus. Abgestimmt<br />
auf die Bedürfnisse der Nutzer werden Duschen oder<br />
Badewannen mit Nutzerprofilen hinterlegt. Digitale<br />
Duschsystem vernetzen Wasser, Licht, Ton und Duft<br />
zu einem ganzheitlichen Wassererlebnis <strong>für</strong> alle Sinne.<br />
Berührungslos auslösende Armaturen erhöhen<br />
nicht nur den Komfort, sondern auch den Hygienestandard.<br />
Im Private Spa wird auch zunehmend Fitness<br />
betrieben. Multimediale Monitore unterstützen<br />
mit bedarfsgerechtem Content.<br />
22
Unser Showroom, Am Wall 153-156<br />
Beratung, Service, Technik auf höchstem Niveau<br />
Beratung &<br />
Service<br />
auch im Lockdown<br />
Zu den erstklassigen Unterhaltungsprodukten von<br />
Bang & Olufsen, Metz und unseren anderen Produkten<br />
gehört nicht nur technische Meisterleistung,<br />
sondern auch beste Beratung und der Installationsservice<br />
vor Ort.<br />
Aus den Lautsprechern erklingt ein Sound, der keinen<br />
Vergleich mit einem modernen Kinosaal scheuen<br />
muss, das Bild auf dem Fernseher ist gestochen<br />
scharf und die Bedienung dieses Heimkino-Erlebnisses<br />
ist ein Kinderspiel: Ein Wunschtraum in den<br />
eigenen vier Wänden? Auf keinen Fall. Mit der richtigen<br />
Beratung, hochwertigen Geräten und ausgewiesenen<br />
Experten kann jede Wohnung in eine perfekte<br />
Multimedia-Landschaft verwandelt werden.<br />
Bei der Beratung geht Bungalski zu 100 Prozent auf<br />
die Wünsche der Kunden ein. Das ist Teil der mehr<br />
als 40-jährigen Firmen-Philosophie. Denn jeder<br />
Mensch hat andere Vorlieben, andere Wünsche und<br />
ein anderes Budget.<br />
In Sachen Service bietet Bungalski zusätzlich weitere<br />
Highlights an. So kann der Kunde bei Neukauf<br />
sein Altgerät nach einer Wert-Schätzung zu einem<br />
fairen Preis in Zahlung geben. Ein Anruf genügt und<br />
die Experten kommen auch zum Kunden. So einfach<br />
kann der Tausch alt gegen neu sein.<br />
Übrigens: Auch während des Lockdowns sind wir<br />
täglich <strong>für</strong> Sie da. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie<br />
gerne am Telefon und kommen auch bei Ihnen persönlich<br />
vorbei.<br />
F. Bungalski GmbH in <strong>Bremen</strong><br />
Am Wall 153-156 · 28195 <strong>Bremen</strong><br />
T 0421 32 55 00- 0<br />
M 0152 22 67 653<br />
F. Bungalski GmbH in Verden<br />
Große Straße 117 · 27283 Verden<br />
T 04231 3 08-0<br />
M 0172 38 60 334
Trend 3 Multifunctional<br />
Klein und multifunktional – Küche, Anrichte, Arbeitsplatz, Foto: Ekrulila, Pexels<br />
Kleiner, weniger, mehr drin<br />
Urbanisierung und Wohnraumverteuerung verlangen<br />
nach Kleinraum-Lösungen mit multifunktionaler Ausstattung<br />
<strong>für</strong> Singles und Familien: Homeoffice, kleine<br />
Möbel, smarte Lösungen mit Connected Living-Features<br />
und intelligentes Möbeldesign dank innovativer<br />
Beschlagtechnik und moderne Stauraumlösungen<br />
sind die Antworten der Möbelindustrie auf die Frage,<br />
wie sich auf kleinem Raum ein Maximum an Komfort<br />
realisieren lässt. Und mit allen Veränderungen<br />
im wohnlichen Umfeld durch die Corona-Pandemie<br />
wachsen die Anforderungen an das private Zuhause.<br />
Gefragt sind innovative Möbel und Einrichtungsgegenstände,<br />
die auf die veränderten Bedürfnisse angepasst,<br />
ergänzt und modifiziert werden können.<br />
„Weniger ist mehr“<br />
Gerade im teuren urbanen Umfeld wächst der Bedarf<br />
an geeigneten Möbeln <strong>für</strong> kleine Wohnungen und<br />
Apartments. Gefragt sind modulare, flexibel einsetzbare<br />
und funktional gestaltete Möbel, die den Raum optimal<br />
ausnutzen. Dabei bieten sie oft mehrere Funktionen<br />
und schaffen Platz, wo man ihn nicht<br />
vermutet – clevere Möbelkonzepte und innovative<br />
Beschläge machen’s möglich.<br />
Zum anderen bekommt das Thema Wohnfläche mit<br />
der Corona-Krise und der höheren Verweildauer in<br />
der Privatwohnung eine zusätzliche Bedeutung. Die<br />
Einrichtung eines Homeoffice, der Freiraum <strong>für</strong> spielende<br />
Kinder oder neue Ansprüche an das Wohnen<br />
verändern das Nutzungsverhalten in den eigenen vier<br />
Wänden. Jetzt ist Flexibilität gefragt, und Möbelsysteme<br />
werden daraufhin geprüft, ob sie die Veränderungen<br />
mitmachen oder ausgewechselt werden müssen.<br />
Nutzungsbereiche festlegen<br />
Möbel übernehmen bei der Ausstattung offener<br />
Grundrisse Zusatzfunktionen: Sie bilden Nutzungsbereiche<br />
oder trennen sie voneinander. Je nach<br />
Stimmung oder Motivation des Nutzers übernehmen<br />
sie divergierende Aufgaben: Mal ist der Tisch ein<br />
Essplatz, mal Homeoffice oder Bastelecke; das Sofa<br />
ist Raumteiler, Relaxmöbel und Gästebett und daher<br />
nicht nur von hinten attraktiv bezogen, sondern<br />
auch variabel zu verstellen und bei Bedarf zur Seite<br />
zu rollen. Der Küchentresen ist Arbeitsplatte, Bar und<br />
Homeoffice in einem, und der Pouf dient immer mal<br />
wieder als Couchtisch. In Zeiten der Corona-Pandemie<br />
kann ein Möbel zum Helden werden: Eigentlich war<br />
der Esstisch ja schon lange Mittelpunkt und Kommunikations-Zentrale<br />
der Familie; doch jetzt wird der<br />
Tisch mit Möglichkeiten zur Verlängerung zum Multifunktionsmöbel<br />
Nummer eins.<br />
24
K.Heinz Oelze GmbH<br />
Woltmershauser Str. 238/240<br />
28197 <strong>Bremen</strong><br />
Telefon: +49 421 541839<br />
Fax: 0421 541834<br />
Internet: www.oelze-glas.de<br />
E-Mail: info@oelze-glas.de<br />
Seit über 50 Jahren<br />
Sind wir „die“ Glaserei <strong>für</strong> Menschen mit<br />
anspruchsvollen und individuellen Geschmack.<br />
Haustürverglasungen, Zimmertüren,<br />
Windfangtüren, Schiebe- oder Duschtüren, wir sind Ihr<br />
Ansprechpartner.<br />
Wir erschaffen durch das kunstvolle Handwerk,<br />
der Glasätzung,kontrastreiche und einmalig<br />
schöne Motive auf Glas.<br />
Durch lackierte Glasrückwände werten Sie fast jede<br />
Küche und/oder Dusche auf.<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag - Donnerstag 7.15 - 17.00 Uhr<br />
Freitag<br />
7.15 - 14.00 Uhr<br />
Sonnabend oder außerhalb der oben genannten Öffnungszeiten<br />
gerne nach Vereinbarung
Teppiche und Sofas bilden Raumzonen, die nach Bedarf kombiniert und von allen Seiten bewohnt werden können. Foto: Ligne Roset<br />
Trend 4 Blurring Boundaries<br />
Entgrenzte Räume<br />
Der immer stärker werdende Wunsch nach entgrenztem<br />
Wohnen führt zu realen und stilistischen Überschneidungen<br />
von innen und außen, (halb)öffentlich<br />
und privat, wohnen und kochen, wohnen und essen,<br />
wohnen und arbeiten, wohnen und baden.<br />
Spezialisierte Produkte <strong>für</strong> funktionale Wohnbereiche<br />
wie Outdoor, Badezimmer oder Küche passen sich in<br />
Material und Ästhetik dem klassischen Möbel- und<br />
Gestaltungskanon an; Möbel und Ausstattungen zitieren<br />
ein natürliches Ambiente, Möbel werden als freistehende<br />
Solitäre oder raumbildende Systemmöbel<br />
konzipiert, definieren als Standalone-Elemente einen<br />
Funktionsbereich und ersetzen feste Räume bzw.<br />
übernehmen Raumfunktionen.<br />
Fließende Verbindungen<br />
Das Ineinanderfließen der Räume führt zu einem Bedarf<br />
an multifunktionalen Möbeln, die Wohnbereiche<br />
markieren oder solche voneinander abgrenzen. Küche<br />
und Wohnen verschmelzen, das Bad bleibt eher separat<br />
– wenn auch, zumindest im Hochpreisbereich,<br />
gerne „en suite“ und ein bisschen größer. Statt separater<br />
Zimmer zeigen moderne Wohnungen ein offenes<br />
Raumgefüge, und kleinteilige Altbauten werden<br />
durch das Entfernen von Wänden „durchgelüftet“.<br />
Wintergärten und ausgebaute Dachgeschosse erschließen<br />
helle Räume, und großzügige, idealerweise<br />
schwellenlos zu öffnende Fensterfronten erweitern<br />
den Raum auch optisch nach außen.<br />
Möbel zur Zonierung des Raums<br />
Wenn die Wände fallen und der Blick durch das imposante<br />
Panoramafenster über die Stadt schweift,<br />
wenn die Badewanne neben dem Bett steht oder die<br />
Küche ohne Hindernisse in den Wohnraum übergeht,<br />
muss das Interior Design Grenzen andeuten, um dem<br />
Auge Halt zu geben und dem Wohnbereich je nach<br />
Bedarf und Laune die passende Funktionalität zu<br />
geben. In großen Räumen übernehmen zunehmend<br />
Möbel und Einrichtungsgegenstände die Aufgabe<br />
einer Zonierung. Das modular aufgebaute Sofa steht<br />
<strong>für</strong> die Ruhezone, der Esstisch wird zur Working<br />
Zone, und Regale werden als Raumtrenner eingesetzt.<br />
Teppiche bringen nicht nur Farbe und Wohnlichkeit in<br />
den Raum, sondern markieren wichtige Nutzungszonen<br />
und bringen Struktur in das Interior Design. Auch<br />
unterschiedliche Farben und Materialien – wie Holzböden,<br />
Fliesen oder Vorhänge – können Nutzungsbereiche<br />
definieren.<br />
Flexible Nutzung<br />
Moderne Möbel <strong>für</strong> den Einrichtungstrend „Blurring<br />
Boundaries“ müssen flexibel sein. Die Lust aufs<br />
Umdekorieren und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
des entgrenzten Wohnens fordern Möbel<br />
und Technik, die in unterschiedlichen Situationen<br />
einsetzbar sind. Ein Hocker kann dann schon mal im<br />
Badezimmer, im Wohnraum, im Homeoffice oder auf<br />
der Terrasse genutzt werden. Wo weniger Stellwände<br />
vorhanden sind, müssen Möbel selbstständig stehen,<br />
wirken und funktionieren.<br />
26
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EINFACH SCHÖN – UND SO SCHÖN<br />
EINFACH. IT‘S ELEMENTS!<br />
RUNDUM-SORGLOS-BETREUUNG IM TEAM MIT DEM FACHHAND-<br />
WERK UND MEHR ALS 40 MARKEN HERSTELLERN / AUSSTELLUNGEN<br />
IN BREMEN, STUHR, OLDENBURG, BREMERHAVEN UND WALSRODE<br />
Budgetplaner und Badtyptest<br />
Online ist mit dem Budgetplaner leicht<br />
auszurechnen, mit welchen Kosten man<br />
in etwa planen muss – schließlich will<br />
wie „Kreative Raumkonzepte“ zeigen,<br />
wie beispielsweise aus einem nur sechs<br />
Quadratmeter kleinen Bad eine traumhaft<br />
schöne Wellness-Oase wird. Ist<br />
die Fläche um einiges größer, ziehen<br />
freistehende Badewanne und ebenerdige<br />
Walk-in-Dusche mit ein. Welcher<br />
Badtyp bin ich eigentlich? „Modernes<br />
Designbad“ oder eher „Einzigartiges<br />
Komfortbad“? Oder vielleicht doch Typ<br />
„Innovatives Trendbad“, in dem die<br />
Smart-Home-Lösung COQON mit einzieht?<br />
ELEMENTS zeigt genau die Richtung<br />
an, die den persönlichen Wünschen<br />
entspricht. Dazu ist jedermann mit dem<br />
virtuellen 3D-Badplaner sein eigener<br />
Traumbad-Designer. Ein weiterer Klick<br />
nur – schon ist die individuelle Vorpla-<br />
An Supermarktkassen und Tankstellen läuft<br />
die Bezahlung längst kontaktlos. Händeschütteln<br />
zur Begrüßung? Kein Thema in<br />
Zeiten wie diesen, sicher ist sicher. Keinen<br />
Halt machen Viren und Bakterien vor den<br />
dem Händewaschen gleich wieder dort landen.<br />
Wie wäre es denn dann mit kontaktlosen<br />
Armaturen im Bad? Einhandmischer, die sich<br />
ganz ohne Berührung bedienen lassen? Die<br />
gute Nachricht: Bei ELEMENTS sind sie längst<br />
Teil des Programms. Und was auf Flughäfen,<br />
in Krankenhäusern aber auch in Restaurants<br />
und mehr in Deutschlands private Haushalte<br />
ein. Auf dem „einfachsten Weg zum neuen<br />
Bad“, der unter www.elements-show.de<br />
beginnt, der in einer der bundesweit aktuell<br />
rund 250 Ausstellungen seinen Lauf nimmt –<br />
und schließlich in den eigenen vier Wänden<br />
endet. Mit dem neuen Traumbad.<br />
Von A(rmatur) bis Z(uschuss)<br />
Berührungslose Armaturen überzeugen dabei<br />
als sichere, zugleich auch optisch höchst<br />
ansprechende Alternative <strong>für</strong> eine optimale<br />
Handhygiene. Dank der integrierten Technik<br />
man sich der Armatur mit seinen Händen nähert.<br />
Selbst die Temperatur lässt sich, je nach<br />
Modell und Marke, ohne Berührung regeln.<br />
Gleiches ist, wie von Zauberhand, <strong>für</strong> die Hemit<br />
oder ohne Kontakt, von A wie Armatur bis<br />
Z wie Zuschüsse <strong>für</strong> die barrierefreie Umgestaltung:<br />
Bei ELEMENTS kann man sich einer<br />
Rundum-sorglos-Betreuung sicher sein.<br />
Angebot noch in der Ausstellung<br />
-<br />
work, bei dem Fachhandwerker und Badverkäufer<br />
mit viel Herz und Leidenschaft Hand in<br />
Hand arbeiten. Immer persönlich, stets professionell.<br />
Auf das konkrete Angebot noch in<br />
der Ausstellung folgt termingerecht zuhause<br />
vor Ort der Einbau. Über die integrierte Online-Suche<br />
zeigt die Website sofort die passende<br />
Badausstellung in der Nähe an. Schön<br />
einfach, oder? So ist eben ELEMENTS. Und<br />
einfach schön.<br />
ELEMENTS-SHOW.DE
PORTRAIT<br />
Die Kunst, zu<br />
kommunizieren<br />
Dagmar Thalau rückt ihre Kunden aus dem Bereich Interior & Living zu jeder Zeit<br />
in den Fokus des Interesses. Mit ihrem Knowhow und Kontakten aus 27 Jahren<br />
Öffentlichkeitsarbeit ist die PR-Fachwirtin eine feste Größe in der Einrichtungsbranche.<br />
Doch in Zeiten von Kontaktreduzierungen, Messe-Absagen und Beschränkungen<br />
des stationären Handels ist ihre in Lesum ansässige Agentur ganz<br />
besonders gefordert: „Niemals war es so wichtig, zu kommunizieren, wie jetzt“,<br />
sagt sie und stellt sich der Aufgabe mit Engagement und Kreativität.<br />
Als PR-Profi ist Dagmar Thalau die kommunikative<br />
Verbindungsstelle zwischen Herstellern aus dem<br />
Wohnbereich und den Medien. Dabei versorgt sie<br />
Fachpresse und Publikumsmedien genauso wie Blogger<br />
und Influencer mit aktuellen Informationen ihrer<br />
Kunden – überwiegend mittelständischer Unternehmen<br />
aus dem Segment Interior & Living. Gibt es denn<br />
bei geschlossenen Möbelhäusern und abgesagten<br />
Messen überhaupt etwas zu berichten? „Gerade<br />
jetzt!“, versichert sie mit Nachdruck, „schließlich konnten<br />
sich die Redakteure nicht wie gewohnt auf den<br />
großen Einrichtungsmessen zu Jahresbeginn informieren,<br />
sollen aber dessen ungeachtet über Trends<br />
und Neuheiten, Marken und Macher der Branche berichten.<br />
Wir versorgen Sie direkt und digital frei Haus<br />
– ob in der Redaktion oder im Home Office.“<br />
Einrichten statt Reisen<br />
Hinzu kommt, dass die von ihr betreute Branche gerade<br />
jetzt im Fokus des Interesses steht. „Zuhause<br />
ist der Ort, an dem wir uns zurzeit am allermeisten<br />
aufhalten, entsprechend möchte man sich das tägliche<br />
Umfeld so schön wie möglich gestalten.“ Ein<br />
Phänomen, das die seit 1993 in der Branche etablierte<br />
PR-Fachwirtin nicht zum ersten Mal beobachtet: „In<br />
Krisenzeiten konzentrieren sich die Menschen auf die<br />
essentiellen Werte. Im Interiorbereich spricht man von<br />
Trends wie Homing & Cocooning.“<br />
Spiegelt sich der Trend des Einrichtens auch bei Ihren<br />
Kunden? Grundsätzlich auf jeden Fall, denn sie bieten<br />
auf sehr vielfältige Weise „Produkte der Stunde“ an.<br />
Doch neben Reiz und Relevanz des jeweiligen Einrichtungsproduktes<br />
kommt es momentan besonders<br />
darauf an, wie dieses vertrieben wird. „Die Kunden,<br />
die über Fachhändler im Handwerk agieren, einen<br />
Online-Shop betreiben über ein Click & Collect-System<br />
z.B. bei Baumärkten erhältlich sind, profitieren von<br />
28
Gewinn & Verleihung des Wohnidee Leseraward 2015 <strong>für</strong> Carpe Diem<br />
Beds: von link nach rechts Rolf Das (Carpe Diem Beds), Dagmar Thalau,<br />
Jörgen Thuresson (Gründer Carpe Diem Beds) auf der IMM 2016.<br />
Pressegespräche mit Felix Diener, Chefdesigner der Marburger<br />
Tapetenfabrik auf der Heimtextil 2020<br />
der erhöhten Nachfrage. Wer auf die vom Lockdown<br />
betroffenen Möbelhäuser als Vertriebspartner angewiesen<br />
ist, kann lediglich das Kundeninteresse auf<br />
sich lenken - in der Hoffnung, dass dies später zum<br />
Kauf führt.“<br />
Von der Isar an die Weser<br />
Auch Dagmar Thalau hat gerade selber<br />
in die Einrichtung investiert: „Bei<br />
uns wurden aktuell die Flügel der<br />
Birdie-Leuchte von Ingo Maurer<br />
ausgetauscht.“ Ihre Faszination<br />
<strong>für</strong>s Thema Wohnen endet nicht<br />
am Feierabend: Nie hat sie es<br />
bereut, die reizvolle Stelle der<br />
Pressesprecherin beim Münchner<br />
Autovermieter Sixt <strong>für</strong> einen<br />
Wechsel in die Lifestyle-PR und die<br />
anschließende Gründung ihrer eigenen<br />
Agentur 1993 aufgegeben zu haben. 1996<br />
folgte der Ortswechsel aus der bayerischen<br />
Medien-Metropole an die Weser. „Der Liebe<br />
wegen“, lächelt die zweifache Mutter<br />
und Unternehmerin, die in <strong>Bremen</strong> schnell auch ihr<br />
Herz <strong>für</strong> den Norden entdeckte und ihm bis heute<br />
treu geblieben ist.<br />
Networking beim Elle Deco<br />
Abend zur IMM 2020:<br />
Dagmar Thalau & Tochter<br />
Professionell im Gespräch bleiben<br />
Für die erforderlichen Anpassungen an die aktuellen<br />
Entwicklungen im geschäftlichen Miteinander ist man<br />
bei der PR-Agentur Thalau Relations gut gerüstet.<br />
Auch wenn Dagmar Thalau den direkten Austausch<br />
mit langjährigen Pressekontakten und Kunden vermisst,<br />
stehen ihr zum Kontakten und Kommunizieren<br />
alle virtuellen Wege offen. „Wir<br />
haben frühzeitig reagiert und unsere<br />
Arbeitsprozesse an die sich verändernden<br />
Rahmenbedingungen angepasst“,<br />
resümiert sie und meint<br />
damit sowohl den eigenen Web-<br />
Auftritt als auch den digitalen<br />
Versand von Presse-Mitteilungen<br />
sowie das gut vernetzte Arbeiten<br />
der Teammitglieder aus dem<br />
Homeoffice. Auch wenn sie hofft,<br />
dass die zahlreichen Online-Meetings<br />
bald wieder durch persönliche Treffen<br />
ergänzt werden können, zweifelt sie nicht<br />
an langfristigen Veränderungen im Bereich<br />
Geschäftsreisen und Messen. Doch genau<br />
deshalb wird ihre Profession weiterhin gebraucht<br />
werden: die Kunst, zu kommunizieren.<br />
29
EINKAUFEN<br />
Zusammenhalten<br />
in besonderen Zeiten<br />
Auch wenn es draußen kalt, grau und regnerisch ist, gibt es längst keinen Grund<br />
Trübsal zu blasen. Schließlich kann man es sich auch zuhause mit seinen Liebsten<br />
schön gemütlich machen. Wie wäre es mit einem spannenden Buch, einer warmen<br />
Tasse Tee oder einem gemeinsamen Kochabend? Ganz gleich, wo<strong>für</strong> man<br />
sich entscheidet: In <strong>Bremen</strong>s erster Shopping-Adresse finden Besucherinnen und<br />
Besucher alles, was das Herz begehrt.<br />
Einkaufen im Weserpark<br />
macht wunschlos glücklich<br />
Kulinarischer Hochgenuss <strong>für</strong> zuhause<br />
Im Alltag eine leckere und vollwertige Mahlzeit zu<br />
zaubern, ist meist gar nicht so schwierig. Denn alles,<br />
was man <strong>für</strong> ein gelungenes Menü benötigt, gibt es im<br />
Weserpark bei ALDI, Fleischerei Behrens, Reformhaus<br />
Ebken, TeeGschwendner sowie Wajos zu erwerben.<br />
Wer <strong>für</strong> das bevorstehende Dinner noch Inspiration<br />
braucht und bei der Wahl der Zutaten auf Qualität<br />
setzt, sollte auch nicht die Gelegenheit verpassen,<br />
Norddeutschlands größtem EDEKA center einen Besuch<br />
abzustatten.<br />
Mit über 50.000 Artikeln bietet EDEKA ein riesiges<br />
Sortiment an Produkten des täglichen Bedarfs sowie<br />
jede Menge exquisite Highlights an und steht <strong>für</strong> Erlebnis,<br />
Atmosphäre und Gastronomie, mit einer hohen<br />
Kompetenz an Frische und etlichen Eigenproduktionen.<br />
Egal ob man auf der Suche nach einem exzellenten<br />
Rot- oder Weißwein als Aperitif ist oder <strong>für</strong> den<br />
Hauptgang eine bestimmte Sorte Fleisch oder Fisch<br />
benötigt: Bei EDEKA sind den Wünschen der Hobbyköchinnen<br />
und -köche keine Grenzen gesetzt. Um<br />
30
Besuchern außergewöhnliche Genussmomente bieten<br />
zu können, arbeiten an sechs Stationen Mitarbeiter, die<br />
frische Lebensmittel zubereiten, von der Jungle- und<br />
Sushibar über eine eigene Bäckerei und Kaffeerösterei<br />
bis hin zur Pastabar. Hinzu kommen große Frischetheken<br />
<strong>für</strong> Käse, Fleisch und Wurst sowie Fisch. Und mit<br />
der hauseigenen Räucherei <strong>für</strong> Fisch und Fleischwaren<br />
bietet EDEKA einen einzigartigen Service.<br />
Außerdem warten in der größten Bio-Abteilung im<br />
Raum <strong>Bremen</strong> qualitativ hochwertige Lebensmittel aus<br />
kontrolliert ökologischem Landbau darauf, entdeckt zu<br />
werden. Die Weinbar des Bremer Ratskeller sowie eine<br />
große Unverpackt-Abteilung komplettieren das außergewöhnliche<br />
Angebot im neuen Vollsortimenter.<br />
Italienwelt AMOR im EDEKA center<br />
Alles an einem Ort<br />
Im Weserpark haben Besucherinnen und Besucher die<br />
Möglichkeit, alle wichtigen Besorgungen an einem Ort<br />
zu erledigen – egal ob das Auto mal wieder voll aufgetankt,<br />
die Lieblingskleidungsstücke sorgfältig gereinigt<br />
oder wichtige Briefsendungen und Pakete zur Post<br />
gebracht werden müssen. In den Drogeriemärkten<br />
Rossmann, Müller und dm können Damen und Herren<br />
zudem weiterhin alles rund um das Thema Körperpflege<br />
und Hygiene erwerben. Und bei unseren Optikern<br />
haben Sie immer den perfekten Durchblick.<br />
BACKMEISTER No. 1 im EDEKA center<br />
Ein Paradies <strong>für</strong> Genießer<br />
Wer keine Lust auf das Kochen hat, der ist bei den Gastronomieanbietern<br />
im Weserpark genau an der richtigen<br />
Adresse: Egal ob asiatische, indische oder türkische<br />
Spezialitäten, köstliche Fischprodukte, Burger oder die<br />
beliebte griechische Küche: Feinschmecker, Schleckermäuler<br />
und Food-Liebhaber kommen hier voll auf ihre<br />
Kosten – alle Speisen und Getränke gibt es auch zum<br />
Mitnehmen.<br />
Dank Click & Collect müssen Kundinnen und Kunden<br />
während des Lockdowns nicht auf ihre Wunschprodukte<br />
verzichten. Der praktische Service, der beispielsweise<br />
von Media Markt, Thalia oder auch bei vielen<br />
modischen Textilanbietern, wie z. B. s.Oliver angeboten<br />
wird, funktioniert ganz einfach, spart Zeit und unterstützt<br />
gleichzeitig die stationären Händler vor Ort.<br />
Mit Click & Collect haben Besucherinnen und Besucher<br />
die Chance, bequem von zuhause aus Produkte<br />
vorzubestellen und diese im Anschluss in der Filiale<br />
abzuholen. Nähere Informationen zu den teilnehmenden<br />
Stores finden Interessierte im Internet unter<br />
weserpark.de.* <strong>Bremen</strong>s erste Shopping-Adresse<br />
freut sich auf Sie!<br />
* Möchten Sie das Click & Collect-Angebot auch nach dem<br />
Lockdown in Anspruch nehmen, informieren Sie sich bitte in den<br />
einzelnen Geschäften über die Möglichkeiten.<br />
31
Friedrich-Mißler-Straße<br />
HISTORIE<br />
Auswanderungsbüro von Friedrich Missler, Bahnhofstraße/Ecke<br />
Philosophenweg, mit Passagierannahme des Norddeutschen Lloyds<br />
(NDL). Quelle: Foto Hermann Kippenberg/ Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Werbeplakat, vor 1914: F. Missler, <strong>Bremen</strong>, Bahnhofstrasse 30<br />
Quelle: Wikicommons<br />
32
Eine kleine Straßenchronik<br />
Vorgedanken<br />
Lange hat es mich hin- und hergerissen, wie ich denn wohl eine Straßenchronik im<br />
<strong>Schwachhauser</strong> <strong>Magazin</strong> über die Friedrich-Mißler-Straße einleiten könne. Nun ja, am<br />
einfachsten wäre es gewesen, in Google ‚friedrich mißler‘ einzugeben, die Enter-Taste<br />
zu betätigen und schon erschiene bei Wikipedia ein Beitrag über Friedrich Mißler. Nach<br />
ein paar Klicken mit der Maus wäre mit copy & paste bald ein Artikel fertig. Doch das<br />
würde der Leserschaft nicht unbedingt gefallen, das mutmaße ich jedenfalls als Autor.<br />
Da kam mir ein Sammler von Kastanien wie gerufen. Es sind keine gewöhnlichen Kastanien,<br />
sondern es ist „Die Kastanie“. Das war ein monatliches Straßenblatt, das die Kinder<br />
aus der Friedrich-Mißler-Straße herausgegeben hatten. Die <strong>Ausgabe</strong> Nr. 1 erschien<br />
im August 1976 und die letzte <strong>Ausgabe</strong> vermutlich im März 1978. In der Erstausgabe<br />
ist eine Kurzfassung über das Leben und Wirken des Friedrich Mißler, vermutlich von<br />
einem Grundschüler, niedergeschrieben. Es steht jetzt hier am Anfang der Straßenchronik.<br />
Die Lektorin hatte noch von Fritzi K. dazugeschrieben. Falls er es jetzt nach fast 45<br />
Jahren lesen sollte, kann er stolz darauf sein, alles über Mißler in einem einzigen Satz<br />
gesagt zu haben.<br />
Ich grübelte jedoch weiter über einen guten Einstieg in die Straßenchronik und hatte<br />
sogar schlafarme Nächte: Eines Nachts im Halbschlaf nahm plötzlich Friedrich Mißler<br />
selbst den Kontakt mit mir auf. Der Eindruck war so stark, dass ich das Geschehen der<br />
Nacht am nächsten Morgen mühelos aufschreiben konnte. Hier kann allerdings nur ein<br />
kurzer Extrakt wiedergegeben werden.<br />
33
Agentur Norddeutscher Lloyd und F. Missler-<strong>Bremen</strong> in Zagreb/Kroatien. Quelle: Digitales Heimatmuseum<br />
Traumnotiz<br />
von der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2020<br />
Erschrecken Sie bitte nicht, Herr Strotmann, ich bin es:<br />
Friedrich Mißler. Sie beschäftigen sich mit mir und das<br />
finde ich sehr interessant.<br />
weniger freiwillig ihre Heimatorte in Mittel-, Süd- und<br />
Osteuropa, vornehmlich auch in Österreich-Ungarn<br />
verließen, um sich in den Vereinigten Staaten von<br />
Amerika (USA), und einige sogar in Kanada, ein neues<br />
Leben aufzubauen.<br />
Doch, doch Sie kommen mir wie gerufen. Sie waren<br />
mit Ihrer Auswanderer-Vermittlungs-Agentur äußerst<br />
erfolgreich.<br />
Nun gut. Das Geschäft mit den Auswanderungen lief<br />
schon hundert Jahre und länger. Als ich mich 1881<br />
damit selbstständig machte, hatte ich es schon einige<br />
Jahre bei einer anderen Agentur gemacht. Ich bin in<br />
einen Boom hineingeraten.<br />
Aber ich will nicht unbescheiden<br />
sein, denn auch<br />
durch meinen Einsatz ist<br />
<strong>Bremen</strong> bekannt und reich<br />
geworden.<br />
Und Sie sicher auch!?<br />
Ach, wissen Sie… wer als<br />
Kaufmann Verluste macht,<br />
der sollte sein Geschäft aufgeben.<br />
Meine „Handelsware“,<br />
wenn ich sie so bezeichnen<br />
darf, waren Menschen.<br />
Menschen, die mehr oder<br />
Misslersches Leinenbrieftäschchen, mit Bildnis von Missler,<br />
Adresse in <strong>Bremen</strong>, Kalendarium, wichtige Informationen in<br />
der jeweiligen Landessprache. Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Sie sprachen von Handelsware. War Ihnen das<br />
Schicksal der Menschen egal?<br />
Nein. Wir waren eine ganz verlässliche Auswanderer-<br />
Vermittlungs-Agentur mit dem Hauptsitz an der<br />
Bahnhofsstraße 30. Das muss man so sehen: Unsere<br />
Aufgabe war es, die Menschen von A nach B zu<br />
bringen. Unsere Agenten vor Ort stellten die Gruppen<br />
zusammen und berieten Auswanderungswillige<br />
in allen<br />
Fragen. Mit der Eisenbahn<br />
fuhren sie zur Zwischenstation<br />
nach <strong>Bremen</strong>. Hier wollten<br />
wir ihnen den Aufenthalt so<br />
nett als möglich gestalten.<br />
Meist waren sie in einfachen<br />
Herbergen untergebracht. Ab<br />
1905 hatten wir in Findorff<br />
Hallen <strong>für</strong> 2.000 Auswanderer.<br />
Stand ein Schiff zur<br />
Abfahrt bereit, wurden sie mit<br />
der Eisenbahn nach Bremerhaven<br />
gefahren.<br />
34
Wie waren die Gruppen strukturiert?<br />
Bei einem Familienclan war meist einer der Männer<br />
der Anführer oder Sprecher der Gruppe. Aber hinter<br />
jedem Mann steht eine starke Frau. Diese Frauen<br />
sorgten <strong>für</strong> die Gruppe und hielten Jung und Alt<br />
zusammen. Sie trugen wirklich die Hauptlast. Gelegentlich<br />
hatten wir auch Menschen, die ihr Vorhaben<br />
auszuwandern bereuten. Einige blieben in <strong>Bremen</strong>,<br />
andere fuhren in ihre Heimatorte zurück. Es gab auch<br />
Einzelreisende. Das waren beispielsweise junge Männer,<br />
die zum Militär eingezogen werden sollten. Die<br />
„verschwanden“ des Nachts aus ihrem Elternhaus<br />
und machten sich gen <strong>Bremen</strong> auf. Es gab auch die<br />
Vater-und-Sohn-Gruppe. Die wurde vorgeschickt, um<br />
das Leben in der Neuen Welt zu erkunden. Oft kamen<br />
sie zurück in die Heimatorte und holten den Rest der<br />
Familie nach.<br />
Welche Personengruppen waren besonders gefährdet?<br />
Gruppen junger Mädchen und Frauen waren nicht nur<br />
innerhalb ihrer eigenen Auswanderergruppe gefährdet,<br />
sondern es soll auch Fälle von Entführung und<br />
Frauenhandel gegeben haben. Deshalb wurde am<br />
4. Mai 1910 ein Abkommen gegen Mädchenhandel<br />
geschlossen. Wie groß das Problem war, das kann ich<br />
nicht sagen.<br />
Dringende Warnung an auswandernde Mädchen.<br />
Ausschnitt aus einem Plakat des Deutschen Nationalkomitees zur<br />
internationalen Bekämpfung des Mädchenhandels, Berlin um 1905.<br />
Quelle: Wikicommons<br />
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Denn Qualität und<br />
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Bremerhaven: A27 /Abfahrt Universität<br />
Osnabrück /Hannover: A1 /Abfahrt Hemelingen<br />
Oldenburg: A28, B75 Richtung Hauptbahnhof<br />
Bus- und Straßenbahnverbindungen:<br />
Stern: Linie 6/8<br />
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35
F. Missler, <strong>Bremen</strong>, Werbekarte 1910, mit dem Schiff „F. Missler“, das es wahrscheinlich nie gegeben hat. Quelle: Schwachhausen-Archiv<br />
Sie haben den Norddeutschen Lloyd (NDL) groß gemacht,<br />
nicht wahr?<br />
Wie Sie sicher wissen, wurde ich am 7. Februar 1858<br />
in <strong>Bremen</strong> geboren, eröffnete meine Agentur am 12.<br />
Januar 1881 und segnete das Zeitliche am 27. August<br />
1922 in <strong>Bremen</strong>. Wie ich erfahren habe, existierte<br />
meine Agentur noch bis 1935. In der Zeit von 1885 bis<br />
1935 vermittelten wir dem Norddeutschen Lloyd etwa<br />
1,6 Millionen Auswanderer. Der Norddeutsche Lloyd<br />
hielt die passenden Dampfschiffe vor. Die fuhren mit<br />
den Auswanderern, teils unter schwierigen Bedingungen<br />
(Krankheit, orkanartige Stürme auf dem Atlantik),<br />
über den großen Teich und brachten auf der Rückfahrt<br />
Waren wie Tabak, Baumwolle und Hölzer mit zurück<br />
nach Deutschland. Durch diese Kombination waren<br />
wir oft günstiger als Reeder aus anderen Häfen.<br />
Sie gründeten auch die Friedrich-Missler-Stiftung?<br />
1884/85 erwarb ich zwei Höfe in Achterberg und<br />
Siemsglüß in der Gemeinde Obereinzingen im Kirchspiel<br />
Dorfmark (heute Ortsteil von Bad Fallingbostel).<br />
Hier ließ ich 1910/11 nach einem Entwurf des Architekten<br />
Carl Krahn ein modernes Erholungshaus <strong>für</strong> kranke<br />
Kinder und Erwachsene aus <strong>Bremen</strong> bauen. Es war<br />
von 1896, und wie ich hörte, bis 1945 in Betrieb. Achterberg<br />
wurde <strong>für</strong> den Truppenübungsplatz Bergen<br />
abgerissen.<br />
WACHMANNSTRASSE 61<br />
TEL 0421 34 29 33 · FAX 34 27 34<br />
28209 BREMEN<br />
buchhandlung@thorban-buch.de<br />
Mo-Fr 9.00-13.00 u. 14.30-18.30 Uhr<br />
Sa 10.00-13.30 Uhr<br />
Sie galten aber auch als Pfennigfuchser….<br />
Glauben Sie ja nicht, dass alle Geschäfte glatt liefen.<br />
Es gab auch Verluste. Wie sagt man so schön: Mal<br />
verliert man und mal gewinnen die anderen. Deshalb<br />
muss man auf allen Ebenen sparen. Es gilt der Spruch:<br />
Im Einkauf liegt der zweite Gewinn. Und Sparen ist<br />
eine Tugend, die man lernen muss. Ich hielt die Lehr-<br />
36
Familie Friedrich Missler<br />
im Haus Breitenweg 50.<br />
Quelle:<br />
Schwachhausenarchiv/<br />
Sammlung Peters<br />
jungen von Anfang an dazu an. Es war so, dass die<br />
Auswanderer unsere Leistung in bar bezahlen mussten.<br />
Das Geld kam sehr oft von Familienangehörigen,<br />
die drüben in Amerika oder Kanada schon zu etwas<br />
Geld gekommen waren. Die schickten das Fahrgeld in<br />
Einschreibebriefen an uns, vornehmlich US-Goldmünzen,<br />
<strong>für</strong> die nächsten Ausreisenden. Alte, abgegriffene<br />
Münzen gingen an die Bank zum Kurswert. Neuwertige,<br />
wenig abgenutzte Münzen hatten einen höheren<br />
Wert und gingen zur Degussa zum Einschmelzen.<br />
Wo wohnten Sie in <strong>Bremen</strong>?<br />
Mein Wohnhaus ließ ich 1910 vom bekannten Architekten<br />
und Regierungsbaumeister Carl Krahn an Außer<br />
der Schleifmühle 59/61 (heute Neubau: Haus der Paritätischen)<br />
planen und errichten. Dort habe ich gerne<br />
gewohnt. Allerdings nur wenige Jahre... Vorher wohnte<br />
ich mit meiner Familie am Breitenweg 50.<br />
Wussten Sie, dass es seit 1923 eine Friedrich-<br />
Missler-Straße in <strong>Bremen</strong> gibt?<br />
Nein, das ist mir neu. Wurde eine Straße umbenannt,<br />
etwa die Bahnhofsstraße oder die Straße Außer<br />
der Schleifmühle? Nein? Dann hätte ich gerne eine<br />
Wohnstraße in Schwachhausen, die 1923 nach mir<br />
benannt wurde und von der <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße<br />
abgeht. Ist das richtig...?<br />
Nach dieser Frage war der Traum vorbei. Ich konnte<br />
ihn weder fragen, noch er mir antworten. Vielleicht<br />
kommt er mir in einem Traum wieder.<br />
37
Planskizze vom 22. Februar 1922, Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Friedrich-Mißler-Straße: Erste Ausbaustufe<br />
Der Bremer Bauunternehmer Wilhelm Leimkuhl beabsichtigte<br />
auf dem von Frau Margarethe von Post<br />
erworbenen Gelände eine Straße anzulegen. Diese<br />
sollte, von der Einmündung der Scharnhorststraße<br />
ausgehend, in die <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße und<br />
in Richtung Vahrer Straße verlaufen. Am 22. Februar<br />
1922 richtete er ein Schreiben plus Planskizze an den<br />
Hohen Senat <strong>Bremen</strong>. Das zuständige Baupolizeiamt<br />
bestätigte den Eingang, <strong>für</strong> den Leimkuhl eine Verwaltungsgebühr<br />
bezahlen musste.<br />
Die Planstraße ist die zukünftige Friedrich-Mißler-<br />
Straße. Das Grundstück ist größtenteils von Entwässerungsgräben<br />
umgeben. Um das Grundstück M.<br />
v. Post herum sind die entsprechenden Eigentümer<br />
eingetragen. Der Graben am Ende der Planstraße<br />
bestimmt die erste Ausbaustufe der Straße. Die Verlängerung<br />
als 2. Stufe erfolgte erst Anfang der 1950er.<br />
Es war vertraglich geregelt, dass Wilhelm Leimkuhl<br />
die Kosten <strong>für</strong> den Straßenbau übernimmt und das<br />
entsprechende Straßengebiet dem Bremer Staat kostenlos<br />
übergibt. Später sollten die Straßenbaukosten<br />
anteilig an die zukünftigen Grundstückskäufer weitergegeben<br />
werden. Die Planung geriet jedoch in die Zeit<br />
der deutschen Hyperinflation. Das war eine schlimme<br />
Zeit mit radikaler Geldentwertung. Ein Brot kostete<br />
damals 105 Milliarden Reichsmark. Am 15. November<br />
1923 wurde die Deutsche Rentenmark eingeführt.<br />
Wer vor der Hyperinflation Schulden gemacht hatte,<br />
zum Beispiel ein Haus oder Grundstück gekauft, der<br />
war seine Schulden los. Wer aber Spargeld hatte, der<br />
hatte es verloren.<br />
Bau der ersten Ausbaustufe<br />
Der Bauunternehmer Wilhelm Leimkuhl hatte in seinem<br />
Bauantrag vom 22. Februar 1922 geschrieben:<br />
„Ich bitte, die Strasse vorläufig so schmal und einfach<br />
anzulegen, wie eben möglich, um die Kosten möglichst<br />
niedrig zu halten.“<br />
Das Deich- und Wegbauamt machte zwei Entwürfe:<br />
Einen <strong>für</strong> den vorläufigen, einen <strong>für</strong> den endgültigen<br />
Ausbau. Danach sollte die Straße eine Breite von 24<br />
Metern erhalten. Das war sicher großzügig geplant,<br />
mit zwei Reihen Bäumen, Reitweg und Fahrradweg.<br />
Aber es sollte ja eine Allee werden…<br />
Zur Zeit der Hyperinflation lag auch ein Kostenvoranschlag<br />
über 2.650.000 Mark <strong>für</strong> den Bau der Straße<br />
vor. Aber das Geld war wertlos und die Bautätigkeit<br />
ruhte. Nachdem sich mit dem 15. November 1923 die<br />
Währung wieder normalisiert hatte, wurde die Straße<br />
<strong>für</strong> 132.000 Rentenmark/Reichsmark ausgebaut.<br />
38
Nachhaltig in die Zukunft:<br />
Die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
stellt ihre Strategie vor<br />
Fokus auf vier Themenbereiche:<br />
Natur und Umwelt / Mensch / Produkte und Dienstleistungen / Transparenz<br />
Anzeige<br />
Die Sparkasse <strong>Bremen</strong> ist in ihre neue<br />
Hauptstelle im Technologiepark an der<br />
Universitätsallee eingezogen. Der fünfgeschossige<br />
Neubau steht <strong>für</strong> Ressourcen<br />
und Klimaschutz und stellt somit<br />
eine tragende Säule in der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
des Finanzdienstleisters<br />
dar. Das Kreditinstitut bekennt sich zum<br />
Prinzip der Nachhaltigkeit, das den<br />
wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer<br />
Gerechtigkeit und dem Schutz der Umwelt<br />
verbindet.<br />
Insgesamt fokussiert die Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
auf vier Themenbereiche: Natur<br />
und Umwelt, Mensch, Produkte und<br />
Dienstleistungen sowie Transparenz.<br />
Natur und Umwelt:<br />
Klimaneutraler Geschäfts betrieb<br />
Die Sparkasse <strong>Bremen</strong> hat ihren CO 2<br />
<br />
Fußabdruck seit 2014 halbiert, unter anderem<br />
durch die Nutzung von 100 Prozent<br />
Ökostrom aus der Region. Zudem<br />
ist die Sparkasse <strong>Bremen</strong> seit März<br />
2020 durch Kompensationsprojekte<br />
klimaneutral – und will bis 2030 auch<br />
ohne Kompensation klimaneutral werden.<br />
Einen wichtigen Beitrag dazu<br />
leistet der Neubau im Technologiepark,<br />
der Energie zu zwei Dritteln aus Geothermie<br />
gewinnt, außerdem ist auf dem<br />
Dach eine Solaranlage installiert. Durch<br />
zahl reiche große und kleine Maßnahmen<br />
verringert die Sparkasse <strong>Bremen</strong><br />
auch den übrigen Ressourcen verbrauch.<br />
Mensch:<br />
Verantwortungsvoller Arbeitgeber<br />
Die Sparkasse <strong>Bremen</strong> fördert aktiv die<br />
Chancengleichheit sowie die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie. Seit 2007<br />
ist sie mit dem „audit berufundfamilie“<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige familienfreundliche<br />
Personalpolitik zertifiziert. So bieten<br />
die KitaHanseatenkids der Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> und der Bremer Heimstiftung<br />
Der neue Hauptsitz der<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong>:<br />
Angestrebt wird der<br />
Erhalt des PlatinZertifikats,<br />
die höchste Auszeichnung<br />
der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Nachhaltiges<br />
Bauen e.V.<br />
Betreuungsplätze <strong>für</strong> Kinder in acht<br />
Insti tutionen an. Auch die fortlaufende<br />
Qualifizierung der Mitarbeitenden und<br />
die Nachwuchssicherung haben <strong>für</strong> die<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong> einen hohen Stellenwert:<br />
Derzeit bildet sie über 120 junge<br />
Menschen in fünf Ausbildungsberufen<br />
aus. Auch hier verlässt die Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> ausgetretene Pfade: Der FairgleichenStore<br />
im Weserpark – ein digitales<br />
Vergleichsportal <strong>für</strong> Strom, Gasund<br />
Versicherungstarife – wurde in die<br />
Hände der Auszubildenden gelegt.<br />
Produkte und Dienstleistungen:<br />
Kompetente, faire Beratung<br />
Durch eine faire Beratung – digital und<br />
vor Ort – sowie das Angebot nachhaltiger<br />
Produkte trägt die Sparkasse<br />
<strong>Bremen</strong> zur Verbesserung der Lebensqualität<br />
der Bremerinnen und Bremer<br />
bei. So bietet der Finanzdienstleister<br />
den eigens entwickelten nachhaltigen<br />
Fonds <strong>Bremen</strong>Kapital FairInvest an, der<br />
Wertpapierwissen und kurze Entscheidungswege<br />
mit einem transparenten<br />
Gebührenmodell kombiniert. Weitere<br />
Produkte mit Nachhaltigkeitsaspekten<br />
stehen kurz vor dem Start.<br />
Transparenz:<br />
Sichtbare Fortschritte<br />
Die Sparkasse <strong>Bremen</strong> unterstützt die<br />
sechs Prinzipien <strong>für</strong> verantwortliches<br />
Bankwesen. Sie dienen als Rahmen,<br />
um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten<br />
Nationen (SDGs) und die Ziele des<br />
Pariser Klimaabkommens zu erreichen.<br />
Seit 2014 legt das Kreditinstitut jährlich<br />
einen Nachhaltigkeitsbericht vor, der<br />
vom Deutschen Nachhaltigkeitskodex<br />
geprüft und mit dem Nachhaltigkeitssignet<br />
ausgezeichnet ist.<br />
Selbstverpflichtung <strong>für</strong> klimafreundliches<br />
und nachhaltiges<br />
Wirtschaften unterschrieben<br />
Weniger CO 2<br />
auszustoßen und nach haltiger<br />
zu wirtschaften, das sind die<br />
Ziele, die Institute der Sparkassen<br />
Finanzgruppe mit ihrer am 8. Dezember<br />
2020 veröffentlichten „Selbstverpflichtung<br />
<strong>für</strong> klimafreundliches und nachhaltiges<br />
Wirtschaften“ erreichen wollen.<br />
Auch die Sparkasse <strong>Bremen</strong> hat bereits<br />
die Selbstverpflichtung unterschrieben.<br />
„Unser Anspruch ist es, dass unsere<br />
Kundinnen und Kunden uns als nachhaltigen<br />
Finanzdienst leister wahrnehmen<br />
und bei uns Aspekte der Nachhaltigkeit<br />
regelmäßig erleben. Und das<br />
Ganze gepaart mit einer hohen Expertise<br />
und Glaubwürdigkeit“, fasst der Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Tim Nesemann<br />
die Bestrebungen zusammen.<br />
Weitere Informationen rund um das<br />
Thema Nachhaltigkeit bei der<br />
Sparkasse <strong>Bremen</strong> gibt es unter:<br />
www.sparkasse-bremen.de/<br />
nachhaltigkeit<br />
191-104-21_az_nachhaltig_schwachh_175x265_rz.indd 1 20.01.21 10:15
Foto nach dem 13. Luftangriff vom 14. Juli 1940 aufgenommen. Auf diesem Sommerfoto sind alle Häuser durch die<br />
Alleebäume verdeckt. Außer einem kleinem Gebäudestück von 8a. Blick zur <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße.<br />
Foto: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Gestern und Heute<br />
Die nach dem 13. Luftangriff vom 14. Juli 1940 aufgenommene<br />
Aufnahme zeigt eine Anzahl Personen,<br />
die sowohl zu Fuß als auch auf Fahrrädern unterwegs<br />
sind. Tatsächlich ist eine Fliegerbombe in der Straße<br />
niedergegangen. Dabei wurden die Fassaden der<br />
Häuserzeilen 1b-c sowie 2a-c erheblich beschädigt.<br />
Man sieht die ausgebaute Straße, die beiden danebenliegenden<br />
Streifen, die offensichtlich nicht von<br />
Reitern oder Radfahrern benutzt werden. Die Alleebäume<br />
sind bereits üppig gewachsen. Sie verdecken<br />
die bereits gebauten Häuser. An einem kleinen Gebäudestück<br />
von Nummer 8a kann der Standort des<br />
Fotografen ausgemacht werden. Am fast gleichen<br />
Standort wurde ein Panorama am 1. Januar 2021 aufgenommen.<br />
Auf dem Winterfoto sind die Häuser gut<br />
zu erkennen.<br />
Nr. 38: Haus Arste<br />
Direkt mit der Anlage der Friedrich-Mißler-Straße<br />
wurden auch die ersten Häuser errichtet. Der erste<br />
Eintrag im Bremer Adressbuch ist im Jahre 1926 mit<br />
den Hausnummern 12 und 14. Das heißt die Schlussabnahme<br />
war bereits 1925 und die Häuser wurden<br />
im gleichen Jahr bezogen. Das Adressbuch von 1927<br />
zeigt schon 11 Einträge und zwar die neuen Hausnummern<br />
9, 19, 21, 23, 27, 29, 10, 20, 38. Das heißt<br />
diese Gebäude bekamen 1926 die Schlussabnahme<br />
und wurden auch bezogen. Welches das zuerst bezogene<br />
Haus ist, das kann wahrscheinlich nur aus<br />
der jeweiligen Bauakte ermittelt werden. Das ist jetzt<br />
aber nicht von besonderem Belang, da offensichtlich<br />
nur vom Wohnhaus Nummer 38 ein Foto erhalten ist,<br />
und zwar aus einer Vogelperspektive. Der erste Bewohner<br />
war der Malerbetrieb Friedrich Karl Wilhelm<br />
Die Friedrich-Mißler-Straße am 1. Januar 2021. Ein Winterfoto, auf dem alle Häuser zu sehen sind. Rechts Nummer 8a, Quelle: Peter Strotmann<br />
40
Haus Nr. 38 im Jahre 1927 umgeben von Feldern.<br />
Im Hintergrund die Villa Vahrer Straße 403, heute<br />
Bürgermeister-Spitta-Allee 18. Quelle: unbekannt<br />
Tief am Ende des Grundstücks Friedrich-Mißler-<br />
Straße 10 steht das 1927 erbaute Wohnhaus<br />
Jacobs. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
Relief: Der Sämann im Giebel<br />
des Hauses zwischen<br />
den Fenstern, Quelle: Peter<br />
Strotmann, 2020<br />
Arste. Ab 1931 ist als Eigentümer<br />
der Architekt Heinrich Karl Müller<br />
eingetragen. Vermutlich war er<br />
von Anfang an der Eigentümer.<br />
Der Straßenname<br />
Eine Straße entsteht meist aus der Initiative eines<br />
Investors oder einer Gemeinde. Sie heißt dann erst<br />
projektierte Straße, Planstraße oder verlängerte Xy-<br />
Straße. Das war auch bei der Friedrich-Mißler-Straße<br />
so. Sie begann als Planstraße.<br />
Am 5. März 1923 ging ein Schreiben beim Bremer Senat<br />
ein, die Straße nach Carl Georg Barkhausen (1848-<br />
1917), einem verstorbenen Senator und Bürgermeister<br />
in <strong>Bremen</strong>, zu benennen. Der Bremer Senat machte<br />
von diesem Vorschlag jedoch keinen Gebrauch. Am<br />
25. September 1923 beschloss er hingegen... die Straße,<br />
der bislang noch kein Name beigelegt sei, nach<br />
dem verstorbenen Auswandererunternehmer Mißler<br />
(1858-1922), Mißlerstraße zu benennen. In den Bremer<br />
Adressbüchern der Jahre 1924 und 1925 ist die<br />
neu benannte Straße als Mißlerstraße eingetragen. Ab<br />
1926 wurde es geändert in Friedrich-Mißlerstraße.<br />
Nr. 10: Haus Jacobs<br />
Auf diesem Grundstück steht ein<br />
Gebäude, das man fast als Herrenhaus<br />
bezeichnen kann. Der Architekt<br />
und erste Eigentümer war Rudolf<br />
Jacobs (1879-1946). Er war seit 1902 in <strong>Bremen</strong><br />
als Architekt tätig. Durch eine Reihe von ihm geplanter<br />
und ausgeführter Bauten hatte er sich in <strong>Bremen</strong><br />
einen Namen gemacht. Zu nennen sind ein Gebäudekomplex<br />
(1908/11) an der Ecke Bremer Marktplatz/<br />
Liebfrauenkirchhof (Ratscafé), Gebäude am Lloydbahnhof<br />
(1912/13) an der Gustav-Deetjen-Allee,<br />
Postamt 5 (1923/26) An der Weide. Außerdem eine<br />
Anzahl Wohnhäuser in Schwachhausen. 1927 plante<br />
und baute er sein eigenes Wohnhaus an der Friedrich-Mißler-Straße<br />
10. Das sollte schon etwas Besonderes<br />
sein. Es liegt nicht, wie alle anderen Häuser, mit<br />
der vorderen Baufluchtlinie an der Straße, sondern<br />
am hinteren Grundstücksrand. In der Straße läuft das<br />
Gerücht, er hätte durch entsprechende Beziehungen<br />
zu einem Bewohner der Friedrich-Mißler-Straße diese<br />
Ausnahmegenehmigung erhalten. Das wollen wir hier<br />
nicht weiter vertiefen. Markant am Wohnhaus Jacobs<br />
ist der Vorbau im Erdgeschoss mit seinem Dreiecksgiebel<br />
und der Bildhauerarbeit.<br />
Der Jacobs-Hirsch, Bildhauerarbeit<br />
der Firma<br />
Zeidler & Wimmel, Quelle:<br />
Peter Strotmann, 2020<br />
41
Die Kastanienallee<br />
Ein überwiegender Teil der<br />
an der Friedrich-Mißler-<br />
Straße gepflanzten Bäume<br />
sind Kastanien und zwar sowohl<br />
im ersten, als auch im<br />
zweiten Straßenabschnitt.<br />
Bevor sie gepflanzt wurden,<br />
hatten sie vom Sämling bis<br />
zur Eignung als Straßenbaum<br />
schon einige Jahre in<br />
einer Baumschule verbracht.<br />
Auf alten Fotos ist zu sehen,<br />
dass die Bäume mit der<br />
Anlage der Straße gepflanzt<br />
wurden.<br />
Nunmehr stehen sie schon<br />
fast hundert Jahre an der<br />
Friedrich-Mißler-Straße<br />
und sind zu mächtigen Bäumen herangewachsen. Im<br />
Spätsommer beginnt es, dass sie „tonnenweise“ ihre<br />
Kastanien-Früchte abwerfen. Dann sind die Fußwege<br />
kaum passierbar. In den 1950/60ern sammelten die<br />
Kinder diese Kastanien. Für einen Zentner zahlte die<br />
Bürgerparkverwaltung fünf Mark.<br />
Haustüren der Nr. 12 und Nr. 14. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
ELSANA an der Haustür Nr. 14. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
Nr. 12 und Nr. 14<br />
Nach dem Bremer Adressbuch<br />
von 1927 ist dieses<br />
Doppelhaus als erstes der<br />
Straße bezogen worden. Der<br />
erste Eigentümer des Hauses<br />
Nummer 12 war Hartmann,<br />
ein Vermessungsbeamter.<br />
Der Kapitän Adolph<br />
Peter Diedrich Gustav Hasenheier<br />
war der erste Eigentümer<br />
der Nummer 14.<br />
Bemerkenswert sind die<br />
Haustüren der beiden Häuser.<br />
Das Haus Nummer 12<br />
hat eine Holztür mit einem<br />
Metallgitter und ein Oberlicht<br />
im Stil der 1920er. Die<br />
Haustür von Haus Nummer<br />
14 ist aufwendiger gestaltet, hat Schnitzwerk sowohl<br />
im Türblatt als auch Oberlicht, ebenfalls im Stil der<br />
1920er. Haustür Nummer 14 hat noch eine Besonderheit<br />
im oberen Rahmenholz des Türblatts. Dort steht<br />
der geschnitzte Schriftzug ELSANA. Was soll das bedeuten?<br />
Ist es vielleicht der Name eines Schiffes, auf<br />
dem Kapitän Hasenheier gefahren ist? Das ist nicht<br />
Tankstelle Ecke Friedrich-Mißler-Straße/Scharnhorststraße. Die Längsseite zeigt zur Friedrich-Mißler-Straße, Foto 1950er. Quelle: Archiv Peter Kurze<br />
42
Nr. 5a, erbaut 1928. Quelle: Peter Strotmann, 2020 Nr. 9, Haus Scholvin. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
anzunehmen. Der jetzige Hauseigentümer vermutet,<br />
dass das Wort aus den weiblichen Vornamen von ELi-<br />
Sabeth und ANnA zusammengezogen ist. Das könnte<br />
sein. Der Autor hält folgende Variante <strong>für</strong> möglich: Hasenheiers<br />
Ehefrau hatte die Vornamen Louise Anna:<br />
Das L wird als EL ausgesprochen und wir nehmen<br />
von Louise noch das S. Von ANnA folgen die nächsten<br />
Buchstaben. Zusammen ergibt das ELSANA.<br />
Friedrich-Mißler-Straße 1: Die Tankstelle<br />
Die Tankstelle an der Ecke Friedrich-Mißler-Straße/<br />
Scharnhorststraße wurde Anfang der 1950er Jahre<br />
errichtet. Pächter war der Tankwart Herbert Pritzel.<br />
Im <strong>Schwachhauser</strong>-<strong>Magazin</strong> Nummer 71 haben wir<br />
davon ausführlich berichtet. Um 1980 schloss die<br />
Tankstelle und 1996 entstand ein Mehrparteien-<br />
Wohnhaus mit den Hausnummern 1 und 1d.<br />
Nr. 5a: Haus Stromeyer<br />
Erster Eigentümer der Friedrich-Mißler-Straße 5a<br />
und gleichzeitig der Bauherr war der Prokurist Gustav<br />
Julius Wilhelm Stromeyer (1888-1938?). Er war der<br />
Großvater mütterlicherseits von Ursula von der Leyen.<br />
Ehefrau von Gustav Julius Wilhelm Stromeyer,<br />
und damit Großmutter von Ursula von der Leyen, war<br />
Gertrud Emma Margarethe Stromeyer, geborene Ohlrogge.<br />
Ursula von der Leyen ist seit dem 1. Dezember<br />
2019 Präsidentin der Europäischen Kommission.<br />
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43
Von links nach rechts: <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 345, Friedrich-Mißler-Straße 2a, 2b und 2c nach<br />
dem 13. Luftangriff vom 14.07.1940. Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Nr. 9: Haus Scholvin<br />
Erster Bewohner der Friedrich-Mißler-Straße 9 war<br />
Wilhelm Scholvin (1884 bis 1985). Nach seiner Zeit<br />
als Oberlehrer am Technikum <strong>Bremen</strong> von 1914-1920,<br />
war er Leiter des Bauaufsichtsamts von 1934-1952.<br />
Ein weiterer erster Bewohner war Heinrich Carl Friedrich<br />
Gloy, Bankdirektor. Er zog 1928 in das 1928 fertiggestellte<br />
Haus Friedrich-Mißler-Straße 32.<br />
Interessantes aus der Geschichte<br />
Die Friedrich-Mißler-Straße endete in der ersten<br />
Ausbaustufe nur bis zu den Hausnummern 35 beziehungsweise<br />
40. Dahinter zog sich ein breiter Graben<br />
entlang, dem sich weite Kornfelder (nach anderen<br />
Quellen waren es Weiden) anschlossen. Die umliegenden<br />
Ländereien wurden verkauft und in Grundstücke<br />
eingeteilt. In den Jahren 1925/26 und folgenden<br />
Jahren wurden weitere Häuser gebaut. In den<br />
Baulücken blieb den Kindern, es gab damals sehr viele<br />
in der Straße, noch genug Platz zum Spielen. Direkt<br />
neben der natürlichen Fahrbahn befand sich ein mit<br />
Koksschlacke befestigter Fußweg, dem sich Grasflächen<br />
bis zum Gartenzaun anschlossen. So blieb der<br />
ländliche Charakter erhalten. In den meisten Vorgärten<br />
stand ein Fahnenmast. Wenn einer der Einwohner<br />
Geburtstag hatte, wurde die „BU DE MI ST“ (BUND<br />
DER MISSLER STRASSLER) Fahne aufgezogen (unter<br />
Verwendung der Quelle: Kastanie Nr. 1. August 1976).<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 345<br />
Friedrich-Mißler-Straße 2a, 2b und 2c<br />
Diese Hauszeile wurde 1929 vom Architekten Fritz<br />
Strohecker geplant und erbaut. Fritz Strohecker und<br />
sein Neffe gleichen Namens waren von 1936 bis<br />
1967 Werksarchitekten beim Zigarren- und Tabakproduzenten<br />
Martin Brinkmann AG. In den Kopfbau<br />
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Am Haus <strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 345 hatte sich die Fassadenseite<br />
durch die Erschütterung des Luftangriffs gesenkt. Deshalb mussten<br />
Keilstücke unter die untere Rahmenseite eingearbeitet werden. Die Risse<br />
im Mauerwerk sind breit ausgefugt. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
44
Friedrich-Mißler-Straße 9a (rechts) und 9b (links). Quelle: Peter Strotmann, 2019<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 345,<br />
der villenartig ausgebildet ist und<br />
eine große Vorgartentiefe hat, zog<br />
die Familie Fritz Strohecker selbst<br />
ein.<br />
Beim 13. Luftangriff vom 14. Juli<br />
1940 schlug eine Bombe in den<br />
Bereich der jetzigen Wohnanlage<br />
1, 1d ein. An der Fassade der Häuser<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße<br />
345, Friedrich-Mißler-Straße 2a,<br />
2b und 2c entstanden Mauerschäden.<br />
Fenster und Türen wurden<br />
teils erheblich beschädigt.<br />
Nr. 9a und 9b<br />
Das Doppelwohnhaus 9a/9b<br />
scheint etwas ganz Besonders zu<br />
haben. Da mag man in einem Foto<br />
ansprechen, wen man will, oder<br />
die Eindrücke einer Straßenbesichtigung<br />
auswerten. Immer wieder<br />
wird dieses Gebäude als das eindrucksvollste<br />
der Straße genannt.<br />
Es sind Kommentare zu hören wie:<br />
„Ich würde in einem der Vorbauten<br />
sitzen und lesen“ oder „diese beiden<br />
Rundungen gefallen mir“ oder<br />
„das Haus hat‘s doch.“ Der Autor<br />
ist natürlich auch von der Symmetrie<br />
des Hauses mit seinen beiden<br />
Runderkern und den darüber liegenden<br />
Balkonen begeistert. Doch<br />
letztlich bleibt die Frage: Warum?<br />
Dazu sagte jemand dem Autor,<br />
dass wir wohl alle bei Sigmund<br />
Freud auf die Couch müssten.<br />
Wer weiß?<br />
Missler oder Mißler<br />
Der Familienname Mißler war nicht sein Geburtsname, er nahm<br />
ihn erst als 22-Jähriger an. 1880 wurde ihm die Genehmigung<br />
erteilt, statt des FamiIiennamens Becker den Namen Mißler zu<br />
tragen. Der Hintergrund: Justus, der Vater von Johann Friedrich<br />
(Rufname Friedrich), entstammte einer unehelichen Verbindung<br />
seines Großvaters Justus Mißler senior mit einer Anna Becker.<br />
Darum hieß Friedrich Mißler eigentlich mit Familiennamen Becker.<br />
Um es noch verworrener zu machen: Nach dem Eintrag im Bremer<br />
Civilstandsregister wurde er am 7. Februar 1858 als Johann<br />
Friedrich im Stephaniviertel geboren, anderen Quellen zufolge ist<br />
sein Geburtsort aber Dorfmark, heute ein Ortsteil von Bad Fallingbostel.<br />
Ob er nun als Mißler mit ß oder mit Doppel-S als Missler<br />
geschrieben wird, das wechselte auch in seiner Geschäftstätigkeit<br />
hin und her. Dass der Familienname Mißler im Bremer Geburtsregister<br />
fälschlicherweise als Mihsler geschrieben wurde, ist bisher<br />
wohl kaum jemanden aufgefallen. In Großbuchstaben wurde aus<br />
Mißler immer MISSLER. Auch auf seinem Grabstein, er starb am<br />
27. September 1922, ist Mißler mit Doppel-S geschrieben.<br />
Aus einem Beitrag von Peter Strotmann vom 24.10.2020 im Weser-Kurier<br />
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45
Sogenannter „Polygonpunkt“ auf dem<br />
Grundstück Nr. 40. Es soll auf anderen<br />
Grundstücken der Friedrich-Mißler-Straße<br />
ebenfalls solche Vermessungspunkte geben,<br />
Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
In einer Wehrmachtsbaracke erwarben die<br />
ersten 16 Kapitäne nach dem Krieg ihre Patente.<br />
Vierter von Links: Kapitän Friedrich Woerdemann,<br />
Quelle: Weser-Kurier 10.09.1997<br />
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Nr. 40: Haus Woerdemann<br />
Dieses Grundstück mit seiner Villa hat einige kleine Besonderheiten. Einmal<br />
ist ein Vermessungspunkt an der rechten hinteren Grundstücksecke.<br />
Das ist ein im Boden eingelassenes steinernes Mal, das Vermessungstechniker<br />
vom Katasteramt Mitte der 1920er beim Einmessen der Grundstücke<br />
gesetzt haben.<br />
Der erste und langjährige Eigentümer der Villa war der Kapitän Friedrich<br />
Woerdemann. Der 1886 Geborene fuhr als Kapitän auf mehreren Schiffen<br />
des Norddeutschen Lloyds. Im Jahre 1925 nahm er eine Lehrtätigkeit<br />
an der Bremer Seefahrtschule auf. Als Oberseefahrtsschuldirektor ging er<br />
in Pension. Er starb 1965 im Alter von 79 Jahren.<br />
Es seien jedoch noch „seemännische Kuriositäten“ an seinem Haus erwähnt:<br />
Kapitän Woerdemann ließ sich vom Erdgeschoss in den Keller,<br />
statt einer normalen Treppe, eine steile Schiffstreppe einbauen. Der jetzige<br />
Eigentümer hat diese nach dem Kauf der Villa umgehend ausbauen<br />
Ihr Energie-Berater<br />
<strong>für</strong> <strong>Bremen</strong> und umzu<br />
Die Kastanie, Nummer 5 vom Januar 19<strong>77</strong>, Kopf des Straßenblatts. Quelle: Sammlung Wichern<br />
46
lassen und durch eine normale Wohnhaustreppe<br />
ersetzen lassen. Und eine zweite Besonderheit deutet<br />
auch auf den „Seefahrer“ hin. Wer die Fassaden genau<br />
ansieht, der entdeckt an jeder Gebäudeecke einen<br />
am Dachüberstand befestigten Stahlring. Diese Ringe<br />
hatte sich der Kapitän anbringen lassen. Es wird berichtet,<br />
dass er in einem Sommer sein Haus mit einem<br />
neuen Anstrich versah. Dazu benötigte er kein Gerüst,<br />
denn in der Art, wie Schiffe angestrichen werden, soll<br />
er sich in einem Bootsmannsstuhl an der Fassade<br />
entlang bewegt haben.<br />
Friedrich-Mißler-Straße 40 wurde im Jahre 1927 erbaut und 1928 von<br />
Familie Woerdemann bezogen, Foto 1929<br />
Man beachte den Fahnenmast auf der rechten Seite des Grundstücks!<br />
Quelle: Sammlung Wichern<br />
Die Kastanie<br />
„Kinder machen Zeitung“ - ein besonderes Projekt<br />
von Kindern der Friedrich-Mißler-Straße. Die Knirpse<br />
waren zwischen 4 und 14 Jahren und gestalteten ihre<br />
erste <strong>Ausgabe</strong> im August 1976 mit Feuereifer. Regelmäßig<br />
einmal im Monat erschien ihr „journalistisches“<br />
Werk bis März 1978. Sie malten, schrieben, recherchierten,<br />
um jeweils mindestens 10 Seiten zu füllen.<br />
Es wurde geschnippelt, aufgeklebt und noch mit<br />
handschriftlichen Texten ergänzt, kopiert und geheftet.<br />
Unterstützt wurde das Projekt durch Grillfeste, Flötenvorführungen<br />
in einem Altersheim, Rad-Rennen.<br />
Bei einem Flohmarkt kamen 472,62 Mark zusammen,<br />
die dem SOS-Kinderdorf in Worpswede zur Verfügung<br />
gestellt wurden.<br />
Man muss leider sagen, dass nicht alle Kinder und<br />
Erwachsenen der Straße das Projekt unterstützten.<br />
Im März 1978, also vor 43 Jahren, kam „Die Kastanie“<br />
zum letzten Mal heraus. Die älteren Kinder waren aus<br />
der Sache herausgewachsen und zu neuen Zielen<br />
aufgebrochen. Für die beteiligten Kinder und deren<br />
Eltern wird „Die Kastanie“ trotzdem eine wertvolle<br />
Erfahrung gewesen sein.<br />
47
Friedrich-Mißler-Straße 35<br />
Quelle: Wikipedia-LfD<br />
Nr. 35: Haus Grohne<br />
Dr. Ernst Grohne (1888-1957) war<br />
von 1924 bis 1953 Direktor des<br />
Focke Museums in <strong>Bremen</strong>. Vom<br />
Senat wurde ihm 1953, anlässlich<br />
seiner Pensionierung, der Professorentitel<br />
verliehen. 1927/28 ließ er sich nach Entwürfen<br />
des Vegesacker Architekten Ernst Becker an<br />
der Friedrich-Mißler-Straße 35 ein zweigeschossiges<br />
freistehendes Wohnhaus mit Flachdach errichten. Es<br />
ist eines der wenigen Beispiele <strong>für</strong> das neue Bauen<br />
in <strong>Bremen</strong>. Das Klinkerbauwerk schafft Bezüge zur<br />
regionalen Bautradition. Das Gebäude steht seit 1994<br />
unter Denkmalschutz. Als die Amerikaner das Haus<br />
1945 <strong>für</strong> kurze Zeit beschlagnahmt hatten, zog Ernst<br />
Grohne mit seiner Familie <strong>für</strong> kurze Zeit ins Haus Riensberg,<br />
<strong>Schwachhauser</strong> Heerstraße 240.<br />
Prof. Dr. Ernst Grohne<br />
Quelle: Schwachhausen<br />
1860-1945, Edition Temmen<br />
Zweite Ausbaustufe: Die Verlängerung<br />
Die Verlängerung der Friedrich-Mißler-Straße sollte<br />
möglichst rechtwinklig auf die Vahrer Straße (heute<br />
Bürgermeister-Spitta-Allee) treffen. Dadurch bekam<br />
die Friedrich-Mißler-Straße ihren charakteristischen<br />
Knick. Die Zeichnung des Stadtplanungsamtes<br />
stammt von 1950. Das Gelände war jedoch schon<br />
Ende der 1930er mit Sand aufgefüllt worden.<br />
Nr. 42-48: Barackenlager<br />
Plan vom 23. Juni 1950 vom Stadtplanungsamt<br />
Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) ruhte die Arbeit<br />
an privaten Bauten und Wohnstraßen im Wesentlichen.<br />
Die immer heftiger werdenden Luftangriffe auf<br />
<strong>Bremen</strong> zerstörten u.a. Wohn- und Geschäftshäuser<br />
sowie Industrieanlagen ganz oder teilweise. Hier war<br />
die Sicherung der Bausubstanz notwendig. Außerdem<br />
war der Bau von Bunkern in vollem Gange. Für diese<br />
Arbeiten reichten die einheimischen Kräfte nicht aus.<br />
Deshalb waren die bisher noch vom Bombenkrieg<br />
verschonten Gebiete aufgefordert, eine große Anzahl<br />
Handwerker aller Gewerke zu stellen. Diese Menschen<br />
kamen beispielsweise aus Sachsen, Thüringen und<br />
Bayern und waren sogenannte Reichsdeutsche. Zur<br />
Unterbringung wurden Gemeinschaftsunterkünfte<br />
benötigt, die innerhalb kürzester Zeit erstellt werden<br />
<br />
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die Baracken ein. Die Baracken wurden bis Ende 1955<br />
aufgegeben.<br />
Nr. 42<br />
In eine der Baracken an der Friedrich-Mißler-Straße<br />
42 zog jedoch der Textilverarbeitungsbetrieb Schoene<br />
& Co ein. Dort sollen bis Mitte der 1960er Jahre modische<br />
Damenbekleidung, insbesondere Damenröcke,<br />
hergestellt und vertrieben worden sein.<br />
Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
mussten. Am 5. Dezember 1942 übergab der Senator<br />
<strong>für</strong> Bauwesen das Gemeinschaftslager Friedrich-Mißler-Straße<br />
an die Deutsche Arbeitsfront (DAF). Es bestand<br />
aus 9 Stück Wohn- oder Unterkunftsbaracken,<br />
4 Stück Wasch- und Brausebaracken, 4 Stück Abortbaracken,<br />
sowie je 1 Stück Wirtschaftsbaracke (Küche<br />
mit Speiseräumen), Verwaltungsbaracke, Wäsche-<br />
Waschhaus, Kartoffelbunker. Das Lager war <strong>für</strong> 740<br />
Personen ausgelegt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
sollen dort bis zu 1.100 Zwangsarbeiter aus den<br />
eroberten Gebieten untergebracht gewesen sein.<br />
1945, nach Ende des Krieges, wurden die Zwangsarbeiter<br />
wieder in ihre Heimatländer zurückgeführt. Anschließend<br />
wies die Bremer Wohlfahrt Flüchtlinge in<br />
Um 1970 entstanden auf dem Grundstück Büroneubauten.<br />
Diese wurden in späteren Jahren durch Mittelbauten<br />
miteinander verbunden. In den Räumen war<br />
zuletzt die Grontmij GmbH ansässig, ein großer Anbieter<br />
von Ingenieursdienstleistungen. 2016 firmierte sie<br />
zur Sweco GmbH um und zog ins Universitätsviertel.<br />
Geplant ist das leer stehende Gebäude Anfang 2021<br />
abzureißen und einen Neubaukomplex aus drei einzelnen<br />
Wohnbauten zu errichten.<br />
Die Straße<br />
Die Friedrich-Mißler-Straße war mit 24 Metern Straßenbreite<br />
plus 2x10 Metern Straßenvorgärten auf<br />
jeder Seite <strong>für</strong> eine Wohnstraße recht üppig angelegt.<br />
Die alte Linie 4 war am 29. April 1972 eingestellt worden.<br />
Mit Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts <strong>für</strong><br />
die neue Linie 4 am 23. Mai 1998 wurde die Friedrich-<br />
Mißler-Straße zur Sackgasse und kann nur noch von<br />
Teilansicht, Barackenlager Friedrich-Mißler-Straße.<br />
Foto vermutlich um 1950, vor dem Bau der Moor-Versuchs-Station.<br />
Quelle: Gfl Planungs- und Ingenieurgesellschaft<br />
Das jetzt leer stehende Gebäude, zuletzt Firma Grontmij GmbH.<br />
Quelle: Peter Strotmann 2020<br />
49
Fels in der<br />
Brandung<br />
gesucht!<br />
Neubaukomplex Ansicht von der Friedrich-Mißler-Straße. Quelle: Buhlmann-Immobilien <strong>Bremen</strong><br />
der Bürgermeister-Spitta-Allee erreicht werden. Die Ausfahrt zur Scharnhorststraße<br />
wurde durch einen Parkplatz unterbunden. Das im östlichen<br />
Teil 1951 angelegte Kanalsystem der Hausnummern 37-51 war marode<br />
und wurde 2015/16 erneuert. Anschließend wurde der Fahrradweg aufgehoben<br />
und die Straßenbreite verringert. Auf den dadurch frei werdenden<br />
Flächen entstanden Parkstreifen.<br />
pib-bremen.de<br />
Tel. 0421 95 88 200<br />
Wir von PiB beraten,<br />
qualifizieren und<br />
begleiten Sie dabei,<br />
Kinder und Jugendliche<br />
<strong>für</strong> kurze oder<br />
lange Zeit zu unterstützen.<br />
Nr. 46, 48, 50:<br />
Barackenlager, Moorversuchsstation, Wohnanlage<br />
Die Moorversuchsstation wurde 18<strong>77</strong> in <strong>Bremen</strong> gegründet. Seit 1885<br />
war sie in einem neuen Gebäude am Neustadtswall untergebracht. Die<br />
Untersuchungen wurden ausgedehnt auf Fluss- und Seemarschen. Im<br />
Jahre 1884 in Lingen und 1905 in Emden entstanden Außenstellen, in<br />
denen Versuchswirtschaften angelegt wurden. Seit 1934 war die Moorversuchsstation<br />
eine Anstalt des preußischen Staates. Bei Luftangriffen<br />
im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage in der Neustadt zerstört und<br />
nicht wieder aufgebaut. Nachdem ein Teil der Baracken an der Friedrich-<br />
Mißler-Straße weitgehend abgebaut waren, fand die Moorversuchsstation<br />
dort eine neue Bleibe. Bereits am 21. Januar 1952 feierten sie das<br />
Richtfest <strong>für</strong> ein zweigeschossiges Verwaltungsgebäude.<br />
Nach 1945 wurde aus der Staatlich-Preußischen die Staatlich-Niedersächsische<br />
Moorversuchsstation. 2008 wurde die Moorversuchsstation<br />
<strong>Bremen</strong> geschlossen und die Mitarbeiter siedelten nach Hannover über.<br />
In <strong>Bremen</strong> erforscht und dokumentiert der Geologische Dienst, der am<br />
Marum beheimatet ist, den Untergrund des Landes <strong>Bremen</strong>. 2015 wurde<br />
das Neubauprojekt „Mißler-Park“ der Helken Planungs- und Immobilien<br />
GmbH & Co KG (HPI) fertiggestellt. Er besteht aus drei Baukörpern mit<br />
Eigentumswohnungen.<br />
50<br />
Nr. 46, Moorversuchsstation, Foto 1955,<br />
Quelle: Staatsarchiv <strong>Bremen</strong><br />
Nr. 46, 48, 50: Neubauten 2015, Quelle: HPI-<br />
Helken Planungs- und Immobilien, <strong>Bremen</strong>
Villa Friedrich-Mißler-Straße 37. Quelle: Peter Strotmann, 2020 Friedrich-Mißler-Straße 47, erbaut 1953. Quelle: Peter Strotmann, 2020<br />
Nr. 37<br />
Die Villa Friedrich-Mißler-Straße 37 wurde 1953<br />
<strong>für</strong> den Kaufmann Johann Wilts errichtet. 1959/60<br />
übernahm der Kaufmann Martin Mende, Direktor von<br />
Nordmende, die Villa. Danach soll Klaus Louis Krages<br />
(1949-2001) hier gewohnt haben. Er war der Sohn<br />
des Holzkaufmanns Louis Krages und fuhr unter dem<br />
Pseudonym John Winter Autorennen.<br />
Nr. 47: Haus Agatz<br />
Eduard Ernst Georg Arnold Agatz (1891-1980) war ein<br />
deutscher Bauingenieur <strong>für</strong> Hafenbau, Grundbau und<br />
Hafenbaudirektor in <strong>Bremen</strong>. Er war Mitglied vieler<br />
Fachgremien und galt als einer der führenden deutschen<br />
Ingenieure im Hafenbau. (Quelle: Wikipedia)<br />
Straßenfeste<br />
Die Bewohner der Fidi-Mißler Straße, wie sie ihre<br />
Straße auch gelegentlich bezeichnen, feiern seit vielen<br />
Jahren ein jährliches Straßenfest. Im Jahre 2020 fiel<br />
es, bedingt durch die Corona Pandemie, aus. Stattdessen<br />
gab es eine Straßenrallye.<br />
Text: Peter Strotmann<br />
FÜR HEUTE. FÜR MORGEN. FÜR MICH.<br />
51
Graphic Novel<br />
mit<br />
Das neue Interesse<br />
an Bilderzählungen<br />
AUSSTELLUNG<br />
Viele haben Comics wie „Mickey Mouse“ oder „Asterix<br />
und Obelix“ in ihrer Kindheit verschlungen. Doch<br />
irgendwann auf dem Weg ins Erwachsenenleben<br />
haben die meisten die Freude an diesen Erzählungen<br />
verloren. Schließlich wurde der Comic lange Zeit als<br />
unreife Jugendunterhaltung abgewertet.<br />
In den letzten Jahren hat die Kunst, Geschichten mit<br />
Bildern und Texten zu erzählen, neue Themen und<br />
Adressatenkreise erobert. Ob die Bezeichnung „Graphic<br />
Novel“ nun ein reiner Marketing-Coup ist oder<br />
Anna Haifisch: Freisteller aus<br />
„Schappi“, Rotopol, 2019<br />
©Anna Haifisch<br />
doch eine neue Form des Comics bezeichnet - das<br />
Interesse an sequentiellen Bilderzählungen ist gewachsen.<br />
Die Ausstellung möchte die Vielfalt der heutigen<br />
Graphic Novel daher einem breiteren Publikum<br />
vorstellen.<br />
Jens Genehr, aus „Valentin“, Golden Press, 2019 ©Jens Genehr<br />
Viele Graphic Novel-Künstler*innen verzichten auf<br />
klassische Superhelden und entwickeln stattdessen<br />
komplexere Charaktere, die im Hier und Jetzt agieren.<br />
Julia Bernhard, Max Baitinger, Anna Haifisch und<br />
Martin Panchaud zeichnen Figuren, die gegen traditionelle<br />
Rollenbilder kämpfen, in schwierigen sozialen<br />
Verhältnissen agieren oder an der banalen Alltagsroutine<br />
verzweifeln. Trotzdem werden die Geschichten<br />
mit viel Humor und Sinn <strong>für</strong> das Absurde erzählt.<br />
Andere Künstler*innen verarbeiten historische und<br />
politische Themen. Joe Sacco, Jens Genehr, Barbara<br />
Yelin, Nino Paula Bulling und Erik Kriek recherchieren<br />
Hintergründe, führen Zeitzeugeninterviews oder<br />
arbeiten mit historischen Quellen. Auch ihre Graphic<br />
Novel erzählen Geschichten, zugleich können sie aber<br />
auch sachliche Dokumentation, fragile Erinnerung<br />
oder engagierte Reportage sein.<br />
52
Battle of Print<br />
TERMIN<br />
Barbara Yelin, Cover aus „Unsichtbar“, Selbstverlag, 2019 ©Barbara Yelin<br />
Parallel zur Ausstellung findet der Wettbewerb „Battle<br />
of Print“ statt, der seit 2007 vom Kommunikationsverband<br />
Wirtschaftsraum <strong>Bremen</strong> ausgeschrieben wird<br />
und in diesem Jahr unter dem Motto „Graphic Novel“<br />
steht. Die besten Wettbewerbsbeiträge werden im Wilhelm<br />
Wagenfeld Haus gezeigt. Eine unabhängige Jury<br />
wählt aus allen Einsendungen 12 Entwürfe aus, die im<br />
„Battle-of-Print-Kalender 2021“ abgedruckt werden.<br />
Graphic Novel mit<br />
Battle of Print<br />
30. Oktober 2020 bis<br />
30. Juni 2021<br />
Wilhelm Wagenfeld Haus<br />
Am Wall 209 I 28195 <strong>Bremen</strong><br />
wilhelm-wagenfeld-stiftung.de<br />
Gabriele Schmidt · Wernerstr. 38 · 28203 <strong>Bremen</strong> · Tel. (0421) 747 20<br />
53
AUSSTELLUNG<br />
Edouard Manet, Bildnis des Dichters Zacharie Astruc, 1866 Öl auf Leinwand, 90,5 x 116 cm<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong> – Der Kunstverein in <strong>Bremen</strong><br />
Manet und Astruc<br />
Künstlerfreunde<br />
Freundschaft, Reisen und das Schöne: Die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> zeigt<br />
ab Oktober 2021 die große Ausstellung „Manet und Astruc. Künstlerfreunde“.<br />
Sie erzählt von dem berühmten Maler Edouard Manet<br />
und seinem heute fast vergessenen Freund, dem Schriftsteller und<br />
Künstler Zacharie Astruc. Die Schau macht deutlich: Wer Manets<br />
Bremer Porträt verstehen will, der muss Astruc kennenlernen!<br />
Bereits vor zehn Jahren entstand die Idee zu dieser Ausstellung. Es<br />
geht um die Freundschaft und den intellektuellen Austausch zwischen<br />
Edouard Manet und dem weitaus weniger bekannten Zacharie Astruc.<br />
Diesen Herbst wird die Kunsthalle <strong>Bremen</strong> diese bisher kaum beachtete<br />
Geschichte im Rahmen einer großen Sonderausstellung präsentieren.<br />
Im Vorfeld möchte ich Ihnen schon einmal einen Eindruck von<br />
den umfangreichen Recherchen geben, die diese Geschichte erforderte,<br />
und außerdem stelle ich Ihnen einige meiner Lieblingswerke der<br />
Schau vor.<br />
54
Ausgangspunkt der Sonderausstellung ist eines der<br />
bedeutendsten Meisterwerke aus unserer Sammlung:<br />
„Das Bildnis des Zacharie Astruc“ von Edouard<br />
Manet. Mit diesem Ankauf im Jahre 1908 bewies die<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong> ihre Vorreiterrolle beim Aufbau<br />
einer Sammlung moderner Kunst – des französischen<br />
Impressionismus. Das ging dann weiter mit Ankäufen<br />
von Bildern Monets, Renoirs und Pissarros, bis<br />
1911 das „Mohnfeld“ von Van Gogh erworben wurde,<br />
woraufhin es zu einem großen Skandal kam. <strong>Bremen</strong><br />
war damals neben der Nationalgalerie in Berlin und<br />
der Hamburger Kunsthalle die führende Galerie <strong>für</strong> die<br />
moderne Kunst.<br />
In dem „Bildnis des Zacharie Astruc“ charakterisiert<br />
Manet seinen Freund durch die verschiedenen Gegenstände,<br />
die alle auf seinen Geschmack und seine<br />
Interessen hinweisen und die Manet im Übrigen mit<br />
seinem Freund teilte:<br />
Neben Feder und Büchern des Kunstschriftstellers<br />
Astruc findet man ein Album japanischer Holzschnitte<br />
als Zeichen der neuen Japanmode, die rote Schärpe<br />
ist ein diskretes Symbol der Spanienbegeisterung und<br />
das Saiteninstrument im Hintergrund weist Astruc als<br />
Musiker und Komponisten aus. Mit diesen Attributen<br />
sind die wichtigsten Inspirationsquellen genannt, die<br />
die bahnbrechende Malerei Manets geprägt haben.<br />
Das Bild war daher mehr als ein Porträt – es definierte<br />
ein künstlerisches Programm. Das erkannten bereits<br />
die Zeitgenossen. Schon vier Jahre später hielt Henri<br />
Fantin-Latour die Szene von Manet bei der Arbeit<br />
am Astruc-Bild in einem großformatigen Gemälde<br />
fest. Um ihn herum gruppierte er junge, aufstrebende<br />
Künstler und Intellektuelle wie Claude Monet, Pierre-<br />
Auguste Renoir oder Emile Zola. Sie bezeugen den<br />
außergewöhnlichen Status, den Manets Astruc-Bildnis<br />
von Anfang an besaß: Es war ein gemaltes Manifest<br />
der Moderne.<br />
Ausgehend von dem Bildnis Astrucs untersuchen wir<br />
in der kommenden großen Sonderausstellung die<br />
Malerei Manets und die vielschichtige Persönlichkeit<br />
Astrucs (1833–1907): Er war der erste Kritiker, der<br />
Manets Skandalbild „Das Frühstück im Grünen“ verteidigte.<br />
Bis heute kennt man ihn vor allem als Autor.<br />
Die Ausstellung präsentiert ihn erstmals als Maler und<br />
Bildhauer und zeigt eine Auswahl seiner Bilder und<br />
Skulpturen.<br />
Edouard Manet<br />
Blumen in einer Kristallvase, ca. 1882<br />
Öl auf Leinwand, 32,7 x 24,5 cm<br />
National Gallery of Art, Washington,<br />
Ailsa Mellon Bruce Collection<br />
55
Edouard Manet<br />
Der spanische Sänger/ Gitarrenspieler,<br />
1860 Öl auf Leinwand, 147,3 x 114,3 cm<br />
Metropolitan Museum of Art, New York<br />
Spanienbegeisterung<br />
Manet und Astruc schrieben sich Briefe, die im Katalog<br />
zur Ausstellung erstmals auf Deutsch veröffentlicht<br />
werden. Ihr Briefwechsel besteht vor allem aus<br />
einer Art Reiseführer, den Astruc <strong>für</strong> Manet verfasste.<br />
Er schreibt darin ganz genau, wie er nach Spanien<br />
fahren, welche Städte und Museen er besuchen, in<br />
welchem Hotel in Madrid er absteigen sollte und wo<br />
es den besten Kaffee gab. Man bekommt hier nicht<br />
nur mit, welche Künstler <strong>für</strong> die beiden am interessantesten<br />
waren – natürlich vor allem Velázquez und<br />
Goya – sondern auch, wie beschwerlich eine solche<br />
Reise war. Manet beklagte sich zum Beispiel später<br />
bitter über das furchtbare Olivenöl, mit dem alle<br />
Speisen zubereitet wurden. Die Briefe sind ein Stück<br />
französisch-spanische Kulturgeschichte: Astruc ist der<br />
erfahrene Spanienkenner, der seinem Freund eine Art<br />
individuellen Reiseführer schreibt.<br />
Ihre Bewunderung <strong>für</strong> die Kultur Spaniens, <strong>für</strong> die Malerei<br />
von Velázquez, <strong>für</strong> Gitarrenmusik und Stierkampf,<br />
spielt in den Kunstwerken von Manet und Astruc eine<br />
wichtige Rolle, das wird man dann in der Ausstellung in<br />
der Kunsthalle wunderbar sehen können. So zeigen wir<br />
den berühmten „Gitarrenspieler“ von Manet aus dem<br />
Metropolitan Museum in New York, ein absolutes Spitzenwerk,<br />
auf das ich mich besonders freue. Wir sehen<br />
aber auch das „Spanische Ballett“ oder einen „Stierkampf“<br />
von Manet oder eine Porträtbüste von Astruc<br />
Ehefrau Ida als Carmen in einer spanischen Mantilla.<br />
Intellektuellenporträts<br />
Nach Manets Rückkehr von seiner Spanien-Reise<br />
entstand das Bremer „Bildnis des Dichters Zacharie<br />
Astruc“. Zwei Jahre später variierte Manet dieses<br />
komplexe Bildkonzept in seinem Porträt des Schriftstellers<br />
Emile Zola. Die Begegnung der beiden Werke<br />
wird zum Höhepunkt dieser Ausstellung! Die Bilder<br />
sind geradezu ein Zwillingspaar, und es wird wunderbar<br />
sein, Ähnlichkeiten und Unterschiede vor<br />
den Originalen zu entdecken. Mit den Hinweisen<br />
auf spanische und japanische Kunst enthalten sie<br />
eine vielschichte Botschaft, die im weiteren Verlauf<br />
der Ausstellung erläutert wird. Da geht es dann zum<br />
Beispiel um den Einfluss der japanischen Kunst auf<br />
Manet und Astruc. Wir werden auch die Bilder – ein<br />
japanisches Manga, einen japanischen Holzschnitt,<br />
eine Kopie nach Velázquez und eine Fotografie von<br />
Manets „Olympia“ – zeigen, die auf die Porträts von<br />
Astruc und Zola zu sehen sind.<br />
56
Japonismus<br />
Japan war jahrhundertelang ein<br />
geschlossenes Land. Erst seit Mitte<br />
der 1850er Jahre öffnete es sich<br />
ganz langsam dem Handel mit dem<br />
Westen. Astruc war einer der ersten,<br />
der die faszinierende Schönheit<br />
japanischer Druckgraphik entdeckt<br />
hatte. Er sammelte japanische Holzschnitte<br />
und Kunstgewerbe und<br />
publizierte als erster in Frankreich<br />
darüber. Die Ausstellung in der<br />
Kunsthalle vereint Bilder Manets<br />
und Astrucs, in denen diese japanische<br />
Kunstgegenstände festhielten<br />
oder japanische Gestaltungsprinzipien ausprobierten.<br />
Ihnen stellen wir auch originale japanische Kunstgegenstände<br />
gegenüber.<br />
Blütenträume<br />
Während der letzten Jahre vor seinem frühen Tod<br />
1883 malte Manet mit leichter Hand eine Reihe von<br />
Blumenstillleben, die eine geradezu rührende Flüchtigkeit<br />
und Frische ausstrahlen. Sie gehören <strong>für</strong> mich<br />
zu den Highlights der Ausstellung. Manet malt hier mit<br />
ganz wenigen, scheinbar flüchtigen Strichen und stellt<br />
dennoch mit faszinierender Brillanz die Transparenz<br />
der Glasvasen und des Wassers dar, in dem die Stiele<br />
der farbigen Blüten stecken. Astruc spezialisierte sich<br />
damals auf Blumenaquarelle, die manchen Bildern<br />
Manets verwandt sind. Vor allem aber schuf er überwältigende,<br />
große Dekorationen mit riesigen Sträußen,<br />
die bisher noch nie ausgestellt waren. Das wird eine<br />
ganz neue Entdeckung <strong>für</strong> das Publikum.<br />
Stellvertretende Direktorin und Kustodin<br />
<strong>für</strong> Gemälde 14.-19. Jh. Dorothee Hansen<br />
Foto Christina Kuhaupt<br />
auseinander: Die Marmorfigur eines<br />
knienden Mönchs mit einem Totenschädel<br />
oder die Gipsbüste seiner<br />
Frau Ida im spanischen Kostüm zeigen<br />
verblüffende Ähnlichkeit mit Gemälden<br />
Manets. 1881 schuf Astruc<br />
eine Büste des Künstlerfreundes, der<br />
bereits zwei Jahre später starb. Seine<br />
Skulptur ist eine späte „Antwort“<br />
auf das Bremer Bildnis Manets – sie<br />
bilden die rahmende Klammer dieser<br />
Ausstellung.<br />
Die Kunsthalle arbeitet jetzt intensiv<br />
an der Vorbereitung des Katalogs,<br />
der viel neue Forschung enthalten wird. Zum Glück wird<br />
die Kunsthalle durch Pariser Archive wie das des Musée<br />
d’Orsay mit digitalisierten Dokumenten unterstützt, da<br />
es nicht möglich ist, aufgrund der Corona-Pandemie zu<br />
reisen um vor Ort zu recherchieren. Und glücklicherweise<br />
gibt es eine gute Bibliothek auch in der Kunsthalle<br />
– von coronabedingter Pause ist hier jedenfalls keine<br />
Rede. Alle arbeiten mit Hochdruck an der Ausstellung<br />
und freuen sich auf eine baldige Öffnung!<br />
Text: Dorothee Hansen<br />
TERMIN<br />
Manet & Astruc<br />
Künstlerfreunde<br />
23. Oktober 2021<br />
bis 27. Februar 2022<br />
Die Wiederentdeckung eines Bildhauers<br />
Seit den 1870er Jahren konzentrierte sich Zacharie<br />
Astruc zunehmend auf die Bildhauerei. Vor allem inspirierte<br />
ihn die spanische Kunst des 17. Jahrhunderts.<br />
Zugleich setzte er sich intensiv mit der Malerei Manets<br />
Kunsthalle <strong>Bremen</strong><br />
Am Wall 207<br />
28195 <strong>Bremen</strong><br />
kunsthalle-bremen.de<br />
57
Theaterstücke<br />
im Kühlschrank<br />
THEATER<br />
Was macht die bremer shakespeare<br />
company in diesen Corona-Wintertagen?<br />
Hoffnung auf Publikum: leere rote Stühle am Leibnizplatz<br />
Heute Abend proben drei ihrer Mitglieder das erste Mal auf der großen Bühne: Dem<br />
verwaisten Zuschauerraum, in dem sonst auf ausverkauften Plätzen die Menschen<br />
zum Mitfühlen, Mitdenken und Lachen angeregt werden. Wo das Theaterspielen<br />
als „gemeinsames Fest mit dem Publikum“ verstanden wird. Sie proben Szenen aus<br />
„Das tollste Stück in der Geschichte der Welt“ von Ian Kershaw. Das ist ein grandioser,<br />
vielversprechender Titel und wird eine deutsche Erstaufführung.<br />
Darstellerin Petra-Janina Schultz, ihr Schauspielerkollege<br />
Markus Seuß als Regisseur und Ausstatterin<br />
Rike Schimitschek sind von der Probebühne im ersten<br />
Stock des Hauses am Leibnizplatz nach unten in den<br />
Raum mit den vielen rot leuchtenden leeren Plätzen<br />
umgezogen. Das Ein-Personen-Stück sollte schon im<br />
November Premiere haben. Aber…<br />
Es ist „der Winter unsres Missvergnügens“ sagt<br />
Richard der Dritte im gleichnamigen Stück von William<br />
Shakespeare. Empfinden die Mitglieder der company<br />
so? „Naja, wir befinden uns in einer Konstellation, wie<br />
wir sie nicht kennen“, räumt Schauspielerin Petra-<br />
Janina Schultz ein. „Ein Ende ist immer noch nicht<br />
absehbar“, ergänzt ihr Kollege Markus Seuß. „Doch<br />
wir müssen nach vorn schauen.“ Und das geht bei der<br />
bremer shakespeare company so: Einmal wöchentlich<br />
treffen sich alle zur Zoom-Konferenz. „Wir entwickeln,<br />
verwerfen, denken weiter“, sagt Schauspielerin<br />
Schultz. Bei der vagen Lage gab es bislang Plan A, B<br />
oder C. „Wir sind jetzt aber schon bei G“, lacht sie. Das<br />
heißt, die agile Gruppe stellt sich immer wieder auf<br />
neue Zeitfenster ein.<br />
Schlauer Plan<br />
Und sie haben gemeinsam einen schlauen, in die<br />
Pandemiezeit passenden Plan entwickelt und auch<br />
schon zu großen Teilen umgesetzt. Sie inszenieren<br />
Einpersonenstücke. Jeweils eine Figur aus einem<br />
Shakespeare-Stück steht monologisch im Mittelpunkt:<br />
58
Schuhe sind die Darsteller<br />
und Kartons die Häuser<br />
„Ich Malvolio“ aus „Was ihr wollt“, „Ich Cinna“ aus<br />
„Julius Cäsar“ und „Ich Caliban“ aus „Der Sturm“, alle<br />
nach Shakespeare, die Texte vom englischen Autor<br />
Tim Crouch. „Wir können derzeit keine Gäste einladen<br />
und auch nicht als Ensemble auftreten“, erläutert<br />
Seuß den Plan. Deshalb würden neue Konstellationen<br />
erprobt. Jeweils ein Schauspieler oder eine Schauspielerin,<br />
kombiniert mit einer Kollegin oder einem<br />
Kollegen in der Regie.<br />
Zurück zur aktuellen Probe. Das Monologstück Nummer<br />
vier, „Das tollste Stück in der Geschichte der<br />
Welt“ von Ian Kershaw hat zwar nichts mit Shakespeare<br />
zu tun, entpuppt sich aber als spannende Mischung<br />
aus Realität und Science-Fiction. Petra-Janina<br />
Schultz spielt barfuß und im weißen Kittel eine Wissenschaftlerin?<br />
Erklärerin? Ausstatterin Rike Schimitschek<br />
sagt: „Sie ist ein Wesen, das in allen Zeiten lebt,<br />
sie weiß alles. Wer ist sie? Sicher nicht irdisch.“ Auf<br />
der Bühne steht eine aufgeklappte Leiter, gefüllt mit<br />
Schuhkartons. Dies sind die Häuser der Preston Road<br />
in Whitby, North Yorkshire. Die Schuhe darin sind die<br />
Bewohner der jeweiligen Häuser. Mehr braucht es<br />
erst einmal nicht, um eine fesselnde Geschichte mit<br />
ernsten, heiteren und ironischen Elementen entstehen<br />
zu lassen.<br />
Schuhen Leben einhauchen<br />
Petra-Janina Schultz haucht den Pantoffeln, den<br />
Sneakers und den Straßenschuhen mit ihrem Spiel<br />
Leben ein. Und wie! Regisseur Markus Seuß gleicht<br />
ab, spiegelt zurück, bedenkt die mögliche Wirkung<br />
auf die (noch) imaginären Zuschauer. „Hol die Leute<br />
ins Stück rein“, sagt er und macht Vorschläge. „Wir<br />
können maximal 80 Zuschauerinnen und Zuschauer<br />
einlassen. Sie sitzen auch hier vorn in einer Gruppe<br />
auf Abstand. Denk auch daran, schau in die Richtung.“<br />
Es wird eine ganz intensive Probe. Mit Wiederholun-<br />
59
shakespeare-company.com<br />
Das Team: Ausstatterin Rike Schimitschek,<br />
William Shakespeare, Regisseur Markus Seuß,<br />
(vorn) Petra-Janina Schultz<br />
gen, Korrekturen, Überlegungen. „Deine Bewegung ist<br />
an dieser Stelle ein µ zu schnell, versuch es nochmal.“<br />
Die beiden sind absolute Profis. In ihrer dialogischen<br />
Arbeit entsteht das Stück. Es erzählt die Geschichte<br />
der Preston Road, in der die Zeit um 4.40 Uhr stehenbleibt.<br />
Und es ist die Liebesgeschichte von Tom und<br />
Sara, symbolisiert von den Pantoffeln und den weißen<br />
Leinenturnschuhen. Und es ist die Geschichte eines<br />
alten Paares, Mr. und Mrs. Forshaw, die zu Herzen<br />
geht. Und sie hat etwas mit dem Weltall zu tun. So,<br />
mehr kann jetzt nicht verraten werden.<br />
Vorrat anlegen<br />
Die Schauspielerinnen und Schauspieler der bremer<br />
shakespeare company proben in normalen Zeiten<br />
morgens und abends jeweils vier Stunden. Derzeit nur<br />
noch abends. Ein Grund sind auch die zu betreuenden<br />
Kinder. „Ich weiß jetzt endlich, wie eine Funktionsgleichung<br />
geht“, freut sich Petra-Janina Schultz. „In meiner<br />
Schulzeit hab‘ ich das nicht verstanden.“ Markus<br />
Seuß stimmt ein: „Wir haben die Eigenschaften der<br />
Tiere in den Fabeln besprochen, schlauer Fuchs, gefräßiger<br />
Bär und so.“ Es ist bewundernswert, wie die<br />
Schauspielerinnen und Schauspieler ihre häuslichen<br />
Verpflichtungen mit den abendlichen Proben in Einklang<br />
bringen und dabei so lässig bleiben.<br />
„Wir haben vier tolle Stücke im Kühlschrank“, sagt<br />
Annette Ruppelt, Chefin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Doch was soll nun werden? Erst einmal<br />
wird der Vorrat angelegt und intensiv beprobt. Je nach<br />
Lage wird später gespielt. Jedes Monologstück dauert<br />
round about eine Stunde ohne Pause. Und es könnte<br />
bei einer kulturellen Lockerung sofort aus dem Ärmel<br />
gezaubert werden. Oder, wenn alles ganz gut läuft,<br />
könnten jeweils zwei der Monologe zu einem abendfüllenden<br />
Programm zusammengeschmiedet werden.<br />
Und notfalls, was Petra-Janina Schultz als „worst<br />
case“ bezeichnet, wird gestreamt.<br />
Wie heißt es in William Shakespeares Hamlet?<br />
„Bereit sein ist alles“<br />
Text: Karla Götz, Fotos: Roland Wünsch<br />
60
18 Jahre Yogapraxis <strong>Bremen</strong><br />
„Bevor Sie jetzt gleich beginnen zu<br />
lesen, lehnen Sie sich erst einmal<br />
entspannt zurück und atmen Sie<br />
bewusst zweimal tief ein und aus ...“<br />
Was <strong>für</strong> eine Wohltat!<br />
YOGA<br />
von MENSCH zu MENSCH<br />
Individueller persönlicher<br />
Einzelunterricht<br />
Der Atem verbindet uns mit dem Leben.<br />
Wie Sie zu sich und zur Welt stehen<br />
ist eine Frage der Haltung.<br />
Das ist der Kern von Yoga. Im Yoga<br />
lassen Sie sich bewusst ein auf Ihre<br />
körperliche Wahrnehmung.<br />
Weil das in vertrauten Yogagruppen<br />
gerade nicht geht, biete ich Menschen,<br />
die diese Zeit nicht nur als Krise,<br />
sondern als Chance ergreifen möchten<br />
an, Yoga in einer individuellen<br />
Einzelstunde zu praktizieren oder einmal<br />
auszuprobieren.<br />
In der vertrauensvollen Umgebung der<br />
Yogapraxis werden Sie aufatmen und<br />
können Ihren Raum Ihrer Möglichkeiten<br />
entdecken und erweitern.<br />
Es ist mein Anliegen, <strong>für</strong> Sie eine Ebene<br />
anzubieten, indem Sie einen ganz<br />
persönlichen Yoga-Behandlungsansatz<br />
im Einzelunterricht bekommen.<br />
„Es gibt Gründe des Herzens,<br />
welche die Vernunft nicht<br />
ergründen kann.“ Blaise Pascal<br />
Was gibt es Schöneres, als mit Freude<br />
und Herzlichkeit im Leben zu SEIN!<br />
Wenn Sie den Impuls <strong>für</strong><br />
Änderungen in Ihrem Leben spüren,<br />
rufen Sie mich gerne an.<br />
Annett<br />
Suhr<br />
Kontakt<br />
info@yogapraxis-bremen.de<br />
0421 3 76 23 98<br />
Profession<br />
Yogalehrerin<br />
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28211 <strong>Bremen</strong><br />
www.yogapraxis-bremen.de
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Familiengeheimnisse<br />
BUCHEMPFEHLUNG<br />
Foto: Suzy Hazelwood, Pexels<br />
Alena Schröder ist mit ihrem Romandebüt<br />
ein kluger Familienroman gelungen<br />
Hannah, 27 Jahre jung, lebt in Berlin und hat das Gefühl,<br />
dass das Leben an ihr vorüber zieht und sie auf<br />
der Stelle tritt. Sie hat keine Freunde, mit ihrer Dissertation<br />
kommt sie nicht voran und sie hat sich in ihrem<br />
Doktorvater verliebt, der sie nach einer erotischen<br />
Nacht einfach ignoriert.<br />
Bei einem der wöchentlichen Besuche bei ihrer Großmutter<br />
Evelyn, ihre einzige noch lebende Verwandte,<br />
entdeckt Hannah zufällig einen an ihre Großmutter<br />
adressierten Brief, aufgegeben von einer israelischen<br />
Anwaltskanzlei, die ihrer Großmutter die Dienste in<br />
einem Restitutionsverfahren anbietet. Hannah ist verblüfft,<br />
denn sie hat noch nie gehört, dass sie jüdische<br />
Vorfahren hat und ihre Großmutter will nicht mit ihr<br />
darüber reden. So begibt sich Hannah selbst auf die<br />
Suche nach den Kunstschätzen ihres Urgroßvaters.<br />
Die Autorin erzählt Hannahs (Familien)geschichte in<br />
zwei Zeitsträngen. In der Gegenwart lässt sie Hannah<br />
berichten: von ihrer Suche nach dem verschollenen<br />
Bild „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht,<br />
blaues Kleid“, vermutlich ein Bild von Vermeer, von der<br />
schwierigen Arbeit der Restitution von Kunstwerken,<br />
vom Eintauchen in ihre Familiengeschichte und der<br />
Entdeckung von Familiengeheimnissen und ihrer Reise<br />
zu sich selbst.<br />
Der zweite Strang beginnt mit Senta (Hannahs Urgroßmutter)<br />
Anfang der Zwanziger Jahre in Rostock.<br />
Senta, frisch verliebt in den ehemaligen Soldaten Ulrich,<br />
wird mit 18 ungewollt schwanger und „muss“ heira-<br />
ten. Doch die beiden trennen sich bald und Ulrich gibt<br />
die gemeinsame Tochter Evelyn in die Obhut seiner<br />
Schwester Trude. Senta folgt ihrer Freundin aus Kindertagen<br />
Lotte nach Berlin. Senta genießt das Berlin<br />
der Zwanziger Jahre und versucht über Trude den<br />
Kontakt zu ihrer Tochter zu halten. Sie verdient ihr Geld<br />
als Schreibkraft und lernt auf diesem Weg ihren zukünftigen<br />
Ehemann Julius Goldmann kennen, Journalist<br />
und Sohn eines jüdischen Kunsthändlers.<br />
Sehr spannend erzählt die Autorin die Geschichte der<br />
Familenbande über vier Generationen und schildert gekonnt<br />
den politischen Stimmungswechsel in den dreißiger<br />
Jahren mit den schrecklichen und immer noch<br />
unbegreiflichen Folgen <strong>für</strong> die jüdischen Menschen in<br />
dieser Zeit. Ein Buch über Restitution von Kunstwerken,<br />
alte Schuld und Familiengeheimnisse.<br />
Einfach lesenswert!<br />
Alena Schröder<br />
Junge Frau, am Fenster stehend,<br />
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gebunden 22,00 €<br />
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5<br />
Spinnenbau<br />
Büchergestell<br />
Kugelstoßspiel<br />
Sitzmöbel<br />
Hansestadtbewohner<br />
Gebirgsbach<br />
Kartoffelbrei<br />
22<br />
keimfrei<br />
Eheschließung<br />
Gegenteil<br />
von<br />
Wärme<br />
dt. Fernsehkoch<br />
(Frank)<br />
tierisches<br />
Fett<br />
offener<br />
Laubengang<br />
18<br />
geschl.<br />
Hausvorbau<br />
Schmetterlingslarve<br />
Bruder<br />
des<br />
Remus<br />
Edelkastanie<br />
Speisefisch<br />
17<br />
fettig,<br />
tranig<br />
wehklagen<br />
Vorname<br />
d. Schauspielerin<br />
Sommer<br />
starr<br />
süßes<br />
Backwerk<br />
Unterarmknochen<br />
15<br />
2<br />
1<br />
engl.:<br />
Lippen<br />
Lehre<br />
vom<br />
Schall<br />
Prüfung<br />
21<br />
Spende,<br />
Geschenk<br />
abwertend:<br />
Pferd<br />
unverschlossen<br />
Zahnfäule<br />
Witwe<br />
bei „Max<br />
und<br />
Moritz“<br />
drohendes<br />
Unheil<br />
Fußhebel<br />
ugs.:<br />
heran<br />
böse,<br />
schlimm<br />
Sammlung<br />
von<br />
Unterlagen<br />
abwärts,<br />
hinunter<br />
möbel<br />
Wasserrinne<br />
im<br />
Wattenmeer<br />
Nordeuropäer<br />
schnell<br />
und stetig<br />
ungebunden<br />
Fußgänger<br />
9<br />
Schauspielhaus<br />
19<br />
Seidenstoff<br />
Vorratsraum<br />
11<br />
Heilpflanze,<br />
Korbblütler<br />
3<br />
hohe<br />
männl.<br />
Gesangsstimme<br />
12<br />
Amtstracht<br />
einen<br />
Auftrag<br />
erteilen<br />
israel.<br />
Sängerin<br />
(Daliah)<br />
† 2017<br />
14<br />
4<br />
Gewürz<br />
Bestie<br />
bewegl.<br />
Knochenverbindung<br />
ind.<br />
Frauengewand<br />
Bratgefäß<br />
gepolstertes<br />
Sitz-<br />
ein<br />
Inseleuropäer<br />
8<br />
inhaltslos<br />
24<br />
Einbringen<br />
der<br />
Feldfrüchte<br />
6<br />
mittelbar<br />
23<br />
Paradiesgarten<br />
auffällig<br />
modern<br />
Gekleideter<br />
Aufgussgetränk<br />
Singvogel<br />
Hafendamm<br />
Ausbildungszeit<br />
Terzett<br />
10<br />
Kurzform<br />
von<br />
Kenneth<br />
®<br />
13<br />
7<br />
Einfahrt,<br />
Eingang<br />
aufhören<br />
20<br />
botan.<br />
Anlage<br />
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1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
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Ortsamt Schwachhausen/Vahr<br />
Wilhelm-Leuschner-Str. 27 A, Block D, 28329 <strong>Bremen</strong><br />
(Straßenbahn Linie 1 Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Str.)<br />
T 0421 361-3063 oder -3064 oder -18039<br />
office@oaschwachhausen.bremen.de<br />
ORTSAMTSLEITERIN: Dr. Karin Mathes<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo-Do von 09:00 – 15:00 Uhr, Fr. von 09:00 - 13:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Hinweis: Im Ortsamt gibt es bereits seit 2002 KEINE Meldestelle mehr!<br />
Für Pass-,Ausweis-, Meldeangelegenheiten u. ä. wenden Sie sich bitte an das BürgerServiceCenter,<br />
Stresemannstr. 48, oder an das BürgerServiceCenter Mitte, Pelzerstr. 40<br />
MITGLIEDER DES BEIRATES SCHWACHHAUSEN:<br />
Beiratssprecherin: Gudrun Eickelberg, GRÜNE<br />
Stellv. Beiratssprecher: Christian Carstens, SPD<br />
Aslan, Songül, SPD<br />
Benz, Miriam, CDU<br />
Dumas, Hela, CDU<br />
Faethe, Anna, SPD<br />
Feuerhake, Wiebke, GRÜNE<br />
Dr. Fillié, Michael, CDU<br />
Gonther, Maria-Katharina, GRÜNE<br />
Gonther, Markus, GRÜNE<br />
Herms, Sandor Herms, Die PARTEI<br />
Dr. Helling, Vera, GRÜNE<br />
Land, Klaus-Peter, GRÜNE<br />
Linnertz, Jörn, CDU<br />
Middendorf, Kay, CDU<br />
Schmidt, Gabriele, DIE LINKE<br />
Schmidt, Maria, FDP<br />
Dr. Schober, Wolfgang, DIE LINKE<br />
Dr. Volkmann, Hans-Peter, CDU<br />
Die nächsten öffentlichen Sitzungen des Beirats Schwachhausen:<br />
Donnerstag, 25.Februar 2021 und Donnerstag 25. März 2021, 19:30 Uhr<br />
als Video-Konferenzen: Die Zugangsdaten zu den digitalen Beiratssitzungen<br />
werden auf der Internetseite des Ortsamts bekannt gegeben.<br />
ortsamtschwachhausenvahr.bremen.de<br />
Druck<br />
BerlinDruck<br />
Impressum <strong>77</strong><br />
Herausgeberin und Chefredakteurin<br />
Susanne Lolk I T 0421 25 75 747<br />
Weserstr. 65A I 28757 <strong>Bremen</strong><br />
Online<br />
schwachhauser.de/ausgaben/<br />
facebook.com/schwachhauser.de/<br />
instagram.com/schwachhauser/<br />
Redaktionelle Mitarbeiter<br />
Anja E. Brinckmann<br />
Karla Götz<br />
Peter Strotmann<br />
Layout /Art Direction<br />
Konstantin Zigmann<br />
PR- und Anzeigenberatung<br />
Susanne Lolk I T 0421 2575747<br />
lolk@schwachhauser.de<br />
Erscheinungsweise<br />
Zweimonatlich<br />
<strong>Ausgabe</strong> 78<br />
April 2021<br />
Anzeigenschluss: 15. März 2021<br />
Erhältlich und zu lesen<br />
Zum Mitnehmen an ausgewählten Auslagestellen<br />
in und um Schwachhausen, zusätzlich<br />
an über 1420 Auslegestellen zum Lesen<br />
in Arztpraxen, bei Friseuren, in der Gastronomie,<br />
in Vereinen und Institutionen.<br />
Vertrieb<br />
Lesezirkel Leserkreis Daheim,<br />
Haferwende 29/a1, 28357 <strong>Bremen</strong><br />
Titelbild<br />
Edouard Manet, Blumen in einer Kristallvase,<br />
ca. 1882, Öl auf Leinwand, 32,7 x 24,5 cm<br />
National Gallery of Art, Washington, Ailsa<br />
Mellon Bruce Collection<br />
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Unter Giraffen<br />
von Anja E. Brinckmann<br />
66<br />
FEINGESPONNENES<br />
Zuversicht! Auch auf die Gefahr hin, dass es keiner<br />
mehr lesen kann, ich beginne das Jahr kolumnenmäßig<br />
mit dem schwer strapazierten Wörtchen, mit dem ich<br />
2020 abgeschlossen habe. Schließlich haben wir Deutsche<br />
Ende 2019 noch so optimistisch in die Zukunft geblickt wie<br />
seit einem Viertel Jahrhundert nicht mehr. Das hat sich -<br />
wen wundert es - im letzten Jahr dramatisch geändert. Nur<br />
noch 22 Prozent aller Deutschen mittleren Alters können<br />
sich inzwischen so etwas wie Optimismus abringen. Aber<br />
wo kommen wir denn da hin? Klar sind es pandemisch bedingt<br />
wirklich krasse Zeiten und deren Folgen noch längst<br />
nicht absehbar. Traurigkeit und Unsicherheit herrschen<br />
vor auf der ganzen Welt und die eine oder andere Stimmung<br />
erwischt einen nicht immer vorbereitet.<br />
Letzte Woche habe ich spontan eine Ballett-Gala<br />
der Oper de Paris gesehen. Online natürlich. Es hat mich<br />
offen gestanden umgehauen. Diese vollendete Grazie der<br />
Tänzerinnen und Tänzer in einer monumental besetzten<br />
Aufführung, diese schiere Anmut ihrer Bewegungen und<br />
dann diese vielen, vielen blauen Masken in den schönen<br />
Gesichtern. Statt Freude überwältigte mich eine tiefe<br />
Niedergeschlagenheit. Kulturschaffende aller Kategorien<br />
kämpfen um ihre Existenz und sind außerdem ratlos, wo<br />
sie keinen Kontakt mehr mit dem Publikum haben. Für<br />
wen machen sie dann die Kultur? Unter ihren Masken jedoch<br />
strahlten die Tänzerinnen und Tänzer der Oper de<br />
Paris, verbeugten sich vor leeren Rängen und lauschten einem<br />
Applaus, den es nicht gab, an den sie sich aber gewiss<br />
noch erinnern konnten.<br />
Zum Teufel mit der Zuversicht möchte man<br />
schreien, was bringt sie noch? Krisenmüdigkeit hat sich<br />
breit gemacht und unsere Geduld ist schon letztes Jahr<br />
ziemlich strapaziert worden. Aber außer Pandemie gibt<br />
es auf der Welt auch Ereignisse, die Hoffnung verbreiten.<br />
Hat nicht gerade Trump das Weiße Haus geräumt und mit<br />
Biden ein ohne Zweifel vernünftiger Weltenlenker dessen<br />
Platz eingenommen? Steht nicht mit Harris die erste<br />
Frau als Vize überhaupt an seiner Seite? Und ist nicht die<br />
schillernde junge Dichterin Amanda Gorman, die während<br />
deren Amtseinführung ein Poem vortrug, zur Lichtgestalt<br />
und Hoffnungsträgerin einer ganzen Nation geworden?<br />
Foto: Anna Tarazevich, Pexels<br />
Viele Menschen glauben fest daran, dass mit dem Regierungswechsel<br />
in den USA einiges auf unserer Welt besser<br />
werden wird.<br />
Überhaupt könnte der Glaube helfen, wo es mit<br />
der Zuversicht nicht mehr recht klappen will. Oder Meditation,<br />
Fasten, Beten und der regelmäßige Kirchgang. Der<br />
Lebensstil von Mönchen und Nonnen wirkt sich positiv<br />
auf ihre Gesundheit aus, sie leben laut einer US-Studie ein<br />
Jahr länger als wir Normalsterblichen. Wer den Klostereintritt<br />
schreckt und trotzdem länger leben möchte, könnte<br />
bewusst nach Zufriedenheit streben und sich wenigstens<br />
hin und wieder in leichtem Trab in Richtung Kirche bewegen.<br />
Oder er könnte mit der ganzen angeschlagenen Welt<br />
das Tanzbein schwingen. Der Welthit Jerusalema bringt<br />
schier überlastete Krankenhausbelegschaften zum Tanzen,<br />
wenn die Südafrikanerin Nomcebo Zikode ihre warme<br />
und kraftvolle Stimme auf Zulu zum musikalischen Gebet<br />
erhebt. Die langlebigen Nonnen hüpfen vergnügt zu dem<br />
Lied umher, Schweizer Polizisten vernachlässigen ihren<br />
Dienst und tanzen mit den Irischen fröhlich um die Wette,<br />
sogar Kühe beherrschen den packenden Rhythmus. Dieser<br />
Song sei der beste Impfstoff gegen den Corona-Koller, attestieren<br />
ernst zu nehmende Musikkritiker. Und wirklich<br />
randalieren nicht alle Jugendlichen auf den Straßen, um<br />
den Koller los zu werden. Arlo Parks aus London, mit gerade<br />
mal 20 Jahren eine Vetreterin der Generation Z, wird<br />
mit ihrem Debütalbum als erste Sensation des noch jungen<br />
Jahres gefeiert. Sie soll klingen wie ein Engel, sanft und<br />
doch ärgerlich, wie passend zur Zeit, und die ehemalige<br />
First Lady Michele Obama begeistern.<br />
Erfolgsmeldungen also überall, und sie bringen<br />
nach dem herrlichen Schnee mit dem Frühling nun ganz<br />
deutlich einen Duft von Zuversicht. Auch auf die Gefahr<br />
hin, ich erinnere langsam an die trottelig wirkende Giraffe.<br />
Recke und strecke mich nach dem Wörtchen wie diese<br />
nach den hoch gewachsenen Blättern der Akazie. In einem<br />
evolutionären Wettrüsten hat sich die Giraffe dem Baum<br />
immer wieder von Neuen angepasst, ist also gar nicht<br />
trottelig, vielmehr unschlagbar erfinderisch. Die Giraffe<br />
schaffte es zum höchsten Tier der Welt und muss auf ihre<br />
Lieblingsmahlzeit - wie ich auf mein Lieblingswort - nach<br />
wie vor nicht verzichten.
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