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KÜCHENPLANER Ausgabe 1/2-2021

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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www.kuechenplaner-magazin.de<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1/2 / <strong>2021</strong><br />

STROBEL VERLAG<br />

Küchenplanung –<br />

Ideen fürs<br />

Kitchenoffice<br />

▶ 16<br />

Küchenmontage –<br />

Bundesweiter Service<br />

in Premium-Qualität<br />

▶ 42<br />

Küchenmöbel –<br />

SieMatic wandelt sich<br />

zur Lifestylemarke<br />

▶ 60


HÄNDLER-WEBSITE.<br />

SOCIAL-MEDIA.<br />

LOKAL-MARKETING.<br />

DIGITAL-MARKETING.<br />

AUS GUTEM GRUND.<br />

AUS EINER HAND.<br />

AUS RHEINBACH.<br />

Ein umfassendes und gut geplantes Digital-Marketing ist<br />

für Küchenprofis unerlässlich, um erfolgreich am Markt<br />

zu bestehen. Doch was bedeutet eigentlich umfassend,<br />

wie stimmt man die einzelnen Bausteine lokal aufeinander<br />

ab und wie widmet man sich als Küchenprofi diesem<br />

Thema entsprechend aufmerksam, wenn der Arbeitsalltag<br />

keinen Raum dafür lässt?<br />

Der Küchenring steht Ihnen mit Rat, Tat und den passenden<br />

Digital-Konzepten zur Seite. Ein Anruf und wir kümmern<br />

uns verlässlich um den Rest. So, wie Sie es von uns<br />

gewohnt sind. Erste Infos unter:<br />

www.kuechenring.de/leistungen/marketing-planen<br />

KEIN KLEINGEDRUCKTES.<br />

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DER KÜCHENRING STEHT FÜR QUALITÄT<br />

UND INDIVIDUELLE KONZEPTE.<br />

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Impulse/Ansichten<br />

Wie das Internet wirklich tickt<br />

Industrie und Verbände modernisieren ihre Internetseiten, und immer mehr Planer<br />

beraten im virtuellen Raum inzwischen ähnlich geschmeidig wie in echt.<br />

Digitalisierung ist das Gebot der Stunde. Und das Internet der Raum der<br />

Möglichkeiten. Fatal nur, dass wir kaum wissen, was uns dort erwartet.<br />

Page Impression, Viewability, Targeting – Gespräche mit Onlinemarketing-Profis<br />

rufen in mir eine angestaubte Kompetenz wach.<br />

Sie datiert aus der Schulzeit: wissend nicken bei weitgehender<br />

Ahnungslosigkeit. Diese Strategie hat in Physik und Französisch<br />

gut funktioniert, jedenfalls bis zum nächsten Zwischenzeugnis,<br />

doch beim Thema Online gerät sie heutzutage schnell an ihre<br />

Grenzen. Denn die Internetwelt spricht ihre eigene Sprache, und<br />

wer mitreden will, sollte Vokabeln kennen.<br />

Dabei fing alles so harmlos an. An einem Herbsttag Ende<br />

Oktober 1969 brachte der US-amerikanische Professor Leonard<br />

Kleinrock erstmals zwei Computer über eine Telefonleitung zusammen.<br />

In den nächsten 20 Jahren kam Schwung ins Thema<br />

Vernetzung, und Anfang der 1990er-Jahre war das World Wide<br />

Web in jener Weise geboren, wie wir es heute kennen: Als weltumspannendes,<br />

offenes Computernetzwerk, in dem jeder Informationen<br />

speichern, veröffentlichen und versenden kann. Mittlerweile<br />

nutzen mehr als vier Milliarden Menschen das Internet<br />

und gehen online – mit Smartphone, Tablet, Laptop oder Schreibtisch-Computer.<br />

Was für eine Freiheit! Jeder kann sich mitteilen,<br />

informieren, einkaufen und mit seiner Zielgruppe direkt in Kontakt<br />

gehen.<br />

Doch stimmt das überhaupt? Was wissen wir über das digitale<br />

Universum, das unser aller Leben längst beeinflusst und in Zukunft<br />

noch viel intensiver beeinflussen wird? „Vergleichsweise<br />

wenig“ behaupten Martin Andree und Timo Thomsen. Die Autoren<br />

haben sich nicht mit allgemeinen Behauptungen und oberflächlichem<br />

Zahlenmaterial zufriedengegeben. Mit ihrem Buch<br />

„Atlas der Digitalen Welt“ haben sie sehr viel tiefer geschaut<br />

und das Internet quasi erstmals vermessen. Und das angetrieben<br />

von Fragen wie: Wer ist überhaupt im Netz unterwegs? Nach<br />

Geschlechtern und Altersgruppen aufgeschlüsselt. Was machen<br />

die Menschen im Internet? Und vor allem in welcher Intensität?<br />

Gibt es Unterschiede, ob Inhalte mit dem Smartphone, dem Tablet<br />

oder am Desktop-PC betrachtet werden (Ja, die gibt es!!)? Im<br />

„Atlas der Digitalen Welt“ stehen nicht Untersuchungen zu Nettoreichweiten<br />

im Fokus, also die Frage, wie viele User mein Angebot<br />

angeklickt haben, sondern die Kombination dieser Zahlen<br />

mit der Nutzungsdauer. Kurz: Wie viel Aufmerksamkeit gemessen<br />

in Zeit erhält mein Angebot überhaupt – und von wem und<br />

mit welcher Technologie konsumiert? Der daraus resultierende<br />

Wert wird als Duration bezeichnet. Wer sich damit näher beschäftigt,<br />

wird sich niemals wieder allein mit Page Impressions<br />

abspeisen lassen.<br />

Die massive Konzentration der Online-Welt ist eine der tragenden<br />

Erkenntnisse der Autoren. Im Buch dient dies als Basis für<br />

wichtige Schlussfolgerungen. Klar wissen wir, dass Google (Alphabet),<br />

Facebook, Apple und Amazon ziemlich groß sind. Aber<br />

nur bedingt, wie sehr diese Konzerne den Großteil des Geschehens<br />

(Traffic) tatsächlich bestimmen. Im Schatten des dynamischen<br />

Wachstums dieser Player wird es für kleinere Anbieter<br />

zunehmend schwieriger emporzukommen oder zu bestehen.<br />

Manchmal ist dies fast unmöglich, weil sie gar nicht mehr genügend<br />

wahrgenommen werden. Denn die Aufmerksamkeit der<br />

Nutzer wird längst auf die eigenen Angebote gelenkt. Oder es<br />

werden geschlossene Systeme geschaffen, in denen die Nutzer<br />

im goldenen Käfig sitzen: ob dieser nun Apple heißt, WhatsApp,<br />

Amazon Prime oder YouTube. Bitter: Selbst die Internetseiten von<br />

sehr großen Unternehmen und fachkundigen Bloggern sind in<br />

Duration betrachtet oft gar nicht mehr messbar.<br />

Massenmedien haben schon immer die Wahrnehmung der Menschen<br />

beeinflusst und damit Wirklichkeit geschaffen. Allein<br />

durch die Auswahl der Inhalte. Das hat sich nicht verändert, nur<br />

verschoben. Heute bestimmen zunehmend die Internetkonzerne<br />

über das, was wahrnehmbar gemacht wird. Und diese Auswahl<br />

orientiert sich allein am Geschäft. Was gleichermaßen für<br />

das Social Web gilt. Auch hier zeigt sich die einst erhoffte Freiheit<br />

im Internet zunehmend als Märchen. Sobald genügend Nutzer<br />

an Bord sind, geht es ausschließlich um die Monetisierung<br />

des Angebots und damit um die Frage, wie noch mehr Werbung<br />

platziert werden kann. Dieses Wissen soll niemandem das Internet<br />

vermiesen, aber es kann helfen zu erkennen, worauf man<br />

sich einlässt, welche Langzeitfolgen möglich sind und wie man<br />

es trotz allem clever nutzen könnte.<br />

Dirk Biermann<br />

Chefredakteur <strong>KÜCHENPLANER</strong> online/offline<br />

PS: Das Buch „Atlas der Digitalen Welt“ (Campus Verlag) ist eine Pionierleistung der Autoren Martin Andree und Timo Thomsen. Gespickt<br />

ist es mit zahlreichen Grafiken, erstellt von Verena Bönniger. Basis sind u. a. aktuelle Daten der GfK zur Nutzungsintensität<br />

und -dauer von 16 000 Befragten in Deutschland.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: Leicht Küchen<br />

Foto: Engel Küchenmontagen<br />

16 42<br />

Eine verlängerte Arbeitsplatte ist noch lange kein Homeoffice.<br />

Ein Hochschrank mit Einschubtüren, Tablarauszügen und Regalen<br />

vielleicht schon. Ideen zur Integration eines Büroarbeitsplatzes.<br />

Besser ein eigenes Montage-Team? Oder doch die Zusammenarbeit<br />

mit einem Sub-Unternehmen? Welches Küchenstudio kennt<br />

diese Fragen nicht! Ein Interview mit Enrico Engel.<br />

Markt + Menschen<br />

6 Personalien aus der Küchenbranche<br />

11 Kolumne: Blick über den Tellerrand<br />

14 interzum digital<br />

15 Einstimmiges Ja zur Küchenmeile <strong>2021</strong><br />

22 VDM: Öffnung im abgesicherten Modus gefordert<br />

25 Mal ganz anders: Punk-Barde Iggy Pop wirbt für Schock<br />

26 Nachgefragt: Spanplatten bleiben begehrt<br />

27 BVDM: Küchenmarkt ist der Wachstumstreiber<br />

Küchenplanung<br />

16 Ideen fürs Kitchenoffice<br />

Messe<br />

28 HettichXperiencedays starten im März<br />

29 LivingKitchen erst wieder im Jahr 2023<br />

Hausgeräte<br />

30 Groß- und Kleingeräte legen kräftig zu<br />

32 Interview: Die Glaskeramik feiert 50. Geburtstag<br />

36 Energielabel: Ab März wieder von A bis G<br />

38 Miele produziert mobile Luftreiniger<br />

38 Häfele kauft Elektro-Onlineshop<br />

38 Samsung setzt erfolgreiche Kampagne fort<br />

Foto: Grass<br />

Zum Titelbild<br />

Filigrane Eleganz: Das neue<br />

„Vionaro V8 Slim Drawer“-System<br />

von GRASS ist das schmalste<br />

Schubkasten-Komplett-System<br />

der Welt. Seitenwände,<br />

Rückwand und Innenblenden<br />

sind exakt 8 Millimeter schmal<br />

und bilden ein harmonisches<br />

Gesamtkunstwerk ganz ohne<br />

Kunststoffteile. Dank einer patentierten<br />

Kraftübertragung<br />

zwischen Rückwand und Möbelfront<br />

kann auf störende<br />

Glashalter verzichtet werden.<br />

Hausgeräte<br />

39 AEG: Größte Werbekampagne seit 10 Jahren<br />

39 Amica spendiert zum Jubiläum 30 Monate Garantie<br />

40 Novy liefert direkt aus Belgien<br />

41 Studie: KI wird noch kritisch beäugt<br />

Küchenmontage<br />

42 Interview mit Enrico Engel<br />

46 Sicherheit im Transporter kann man kaufen<br />

50 Übersicht: Ausstattung für Montagefahrzeuge<br />

Betriebsmanagement<br />

52 Bewertungsportale sind Fluch und Segen<br />

54 SEB Steuerberatung: Kundenkontakt im Lockdown<br />

Küchenverbände<br />

56 Garant: Mehr Qualität beschert Rekordumsätze<br />

Küchenzubehör<br />

58 Blanco gibt eigene Keramikfertigung auf<br />

59 „Home Solutions“: Franke konzentriert Küchendivisionen<br />

59 Naber: Dreidimensional durchs Programm<br />

Küchenmöbel<br />

60 SieMatic: Wandel zur Lifestyle-Marke<br />

62 Reform plant im großen Stil<br />

64 Nobilia will emotionaler werden<br />

65 Störmer zieht Schlussstrich<br />

66 Ballerina-Küchen macht die 50 voll<br />

Diverses<br />

3 Ansichten: Wie das Internet wirklich tickt<br />

66 Partner des Fachhandels<br />

67 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Invi<br />

UNSICHTBAR, SICHER, PRÄZISE UND MAGISCH.<br />

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Um höchstmögliche Transparenz zu schaffen, muss sich<br />

ein Bewegungs-System unsichtbar machen können.<br />

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Markt + Menschen<br />

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V-ZUG stärkt den technischen Kundendienst<br />

Foto: V-ZUG<br />

Neuer Geschäftsführer von DER KREIS Deutschland<br />

DER KREIS besetzt seine Vertriebsspitze neu: Ulf Triebener, seit April 2020 Vertriebsleiter<br />

in Leonberg, ist seit 1. Januar <strong>2021</strong> neuer Geschäftsführer von DER KREIS Deutschland<br />

für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Einkauf. Der 56-jährige folgt auf Klaus<br />

Speck, der sich wieder auf seine strategischen Aufgaben als Geschäftsführer von Euroteam<br />

konzentrieren wird. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/ulf-triebener-wirdneuer-<br />

geschaeftsfuehrer-von-der-kreis-deutschland/<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> verstärkt Thomas<br />

Brunner (Foto) den Kundendienst von<br />

V-ZUG. Verantwortlich ist er für die südlichen<br />

Bundesländer. Er war zuletzt bei<br />

der Firma Coolhouse als Service-Leiter tätig.<br />

Für den Norden bleibt weiterhin Timo<br />

Reiser zuständig. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/themen/detail/news/v-zug-staerkt-den-technischenkundendienst/<br />

Expertin für Trinkwassersysteme<br />

Blanco hat die Führung der Kommunikation neu organisiert. Daniela Römgens,<br />

46, verantwortet seit Anfang Dezember die Marken- und Unternehmenskommunikation<br />

der Gruppe. Sie kommt von Brita, Marktführer für Wasserfiltration<br />

und -optimierung im privaten und gewerblichen Bereich. Die gebürtige<br />

Rheinländerin war dort neun Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt<br />

als Vice President Brand Marketing. Stefan Kohl, der bislang in Personalunion<br />

die Leitung der Global Brand & Market Communications innehatte,<br />

fokussiert sich künftig auf die globale Unternehmenskommunikation und<br />

die interne Kommunikation für die gesamte Gruppe, deren Bedeutung und<br />

Aufgaben im Zuge der Internationalisierung und Reorganisation laut Unternehmen<br />

deutlich zugenommen haben. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/blanco-verpflichtet-expertin-fuer-trinkwassersysteme/<br />

Foto: Blanco<br />

Foto: DER KREIS<br />

Foto: nobilia<br />

20 prägende Jahre<br />

Es war schon länger geplant, nun<br />

wurde es fahrplanmäßig umgesetzt:<br />

Nach 20-jähriger Tätigkeit beendete<br />

Dr. Oliver Streit (Foto) Ende 2020<br />

seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

bei nobilia. Im Rahmen seines langjährigen<br />

Wirkens hat Dr. Oliver Streit<br />

die vertrieblichen Erfolge von nobilia<br />

nicht nur wesentlich geprägt, sondern<br />

hat nobilia damit auch maßgeblich<br />

auf den Weg zum führenden<br />

Küchenmöbelhersteller geführt. Ganz<br />

ohne Zweifel genießt er nicht nur bei<br />

nobilia eine hohe Anerkennung, sondern<br />

auch in der gesamten Küchenbranche,<br />

die er ebenso entscheidend<br />

geprägt hat. Unter anderem engagierte<br />

er sich als Sprecher im Vorstand<br />

der Arbeitsgemeinschaft Die<br />

Moderne Küche. Auch aus dem Branchenverband<br />

schied er zum Jahresende<br />

aus.<br />

Die Nachfolge bei nobilia ist geregelt:<br />

Bernd Weisser verantwortet innerhalb<br />

der Geschäftsleitung des Küchenmöbelherstellers<br />

die Bereiche<br />

Vertrieb, Marketing und Produktstrategie.<br />

Parallel dazu erhält Matthias<br />

Keudel Prokura, der bereits seit über<br />

15 Jahren erfolgreich nobilias Exportaktivitäten<br />

leitet. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/abschiednach-20-praegenden-jahren/<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: AMK<br />

China-Tochter wieder komplett<br />

China ist für die deutsche Küchenindustrie der wichtigste<br />

Exportmarkt außerhalb Europas. Nach Auskunft<br />

der AMK gibt es Grund, optimistisch auf diesen Markt<br />

zu schauen. Zumal die AMK-Tochtergesellschaft<br />

AMK Greater China nun wieder mit einem neuen<br />

General Manager besetzt ist. Wie der Branchenverband<br />

meldet, konnte John Ke Zhang<br />

(Foto) für diese Position gewonnen<br />

werden. Er tritt die Nachfolge von<br />

Hongyi Cai an, der die AMK im Frühsommer<br />

2019 verlassen hatte und zum Küchenmöbelhersteller<br />

Allmilmö wechselte.<br />

Der neue General Manager wird die Branchenaktivitäten<br />

vom Pekinger AMK-Büro aus<br />

unterstützen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

Wechsel im AMK-Vorstand<br />

news-detail/news/china-tochter-der-amk-wieder-komplett/<br />

Veriset bleibt in der Familie<br />

Nadine Jost wurde zum 1. Januar <strong>2021</strong><br />

zum Mitglied der Geschäftsleitung<br />

des Schweizer Küchenbauers Veriset<br />

AG ernannt. Sie ist die Tochter von<br />

Inhaber Ueli Jost. Damit wurde der<br />

geplante Generationswechsel weiter<br />

untermauert. Nadine Jost, 35, kehrte<br />

nach ihrem Mutterschaftsurlaub in<br />

den Familienbetrieb zurück, für den<br />

sie bereits seit zehn Jahren tätig ist.<br />

Der Küchenbranche bleibt er treu, doch<br />

statt Möbel hat Hans- Joachim Kalek<br />

nun Armaturen im Blick. Zum 1. Januar<br />

<strong>2021</strong> übernahm der Vertriebsprofi<br />

die Vertriebsleitung Küche der Hansgrohe<br />

Deutschland GmbH. Vorher war er<br />

bei Beckermann Küchen als Vertriebsleiter<br />

DACH angestellt. Der ausgewiesene<br />

Küchen-Vertriebsexperte blickt außerdem auf eine langjährige<br />

Karriere bei Nolte Küchen zurück, zuletzt als Prokurist und Vertriebsleiter.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/vom-moebelzur-armatur/<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/veriset-bleibt-in-der-familie/<br />

Dr. Oliver Streit (nobilia) gehörte dem AMK-Vorstand seit mehr als zehn<br />

Jahren an, Werner Heilos (MHK) sogar fast 20 Jahre. Nun verabschiedeten<br />

sich beide und übergaben an Fachleute aus den eigenen Häusern:<br />

Bernd Weisser (nobilia, Foto) und<br />

Dr. Olaf Hoppelshäuser (MHK) haben die<br />

Vorstandsposten übernommen. Bernd<br />

Weisser ist Vertriebschef bei nobilia in<br />

Verl, und Dr. Olaf Hoppelshäuser gehört<br />

dem Vorstand der MHK Group an.<br />

Neuer Vorstandssprecher neben Roland<br />

Hagenbucher (BSH Hausgeräte) ist nun<br />

Markus Sander (Häcker Küchen). Er übernimmt<br />

die Position von Dr. Oliver Streit.<br />

Foto: AMK<br />

Foto: Veriset<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/wechsel-im-amk-vorstand/<br />

Vom Möbel zur Armatur<br />

Trio führt Strasser Steine<br />

Foto: Strasser Steine<br />

Verstärkung für die Geschäftsleitung<br />

von Strasser Steine: Zum 1. Januar<br />

<strong>2021</strong> hat Georg Rieger den Bereich<br />

Vertrieb/Marketing übernommen. Er<br />

unterstützt Mag. Harald Wegscheider<br />

(Finanzen, IT und Administration)<br />

und Johannes Artmayr (geschäftsführender<br />

Gesellschafter).<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/vom-duo-zum-trio/<br />

Mit Perfektion und Herzblut<br />

Zum 31. Dezember 2020 ist Josef Fuchs (Foto) in den Ruhestand gewechselt.<br />

Er war viele Jahre in der östlichen Hälfte Baden-Württembergs<br />

für Ballerina-Küchen als Handelsagentur aktiv. Der<br />

Küchenmöbelhersteller<br />

verabschiedet Josef Fuchs<br />

mit gro ßem Respekt. So<br />

betonte die geschäftsführende<br />

Gesellschafterin<br />

Heidrun Brinkmeyer:<br />

„Josef Fuchs betreute<br />

unsere Stützpunktändler<br />

über mehr als 17 Jahre mit<br />

Fachkompetenz, Perfektion<br />

und Herzblut.“ Der<br />

Wechsel geht mit einer<br />

Umstrukturierung des Vertriebsgebiets einher. Oliver Baumann,<br />

48, aus Steißlingen wird als Nachfolger nun das südliche Baden-<br />

Württemberg betreuen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/mit-perfektion-und-herzblut/<br />

Foto: Ballerina-Küchen<br />

Foto: Hansgrohe SE<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 7


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Allmilmö stärkt den Inlandsvertrieb<br />

Küchenmöbelhersteller Allmilmö will<br />

den Kontakt zum Fachhandel weiter<br />

stärken. Dafür wurde der Inlandsvertrieb<br />

ausgebaut. Unter anderem übernahm<br />

Ralf Arendt (Foto) zum 1. Januar<br />

<strong>2021</strong> die Gesamtvertriebsleitung. Ebenfalls<br />

neu im Vertriebsteam sind Ralf<br />

Braun und Bernd Rothermel. Sie werden<br />

gemeinsam mit Zeyko-„Urgestein“<br />

Hans Peter Vogel Süd- und Mitteldeutschland<br />

als Vertriebsleiter betreuen.<br />

Damit sind nun sieben Mitarbeiter<br />

Ansprechpartner im Retail-Bereich, der nach Aussage des Unternehmens<br />

„massiv ausgebaut“ werden soll. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/allmilmoe-staerkt-den-inlandsvertrieb/<br />

Kontinuität bei Villeroy & Boch<br />

Skopik verstärkt Siemens in Österreich<br />

Dieter Skopik ist in Österreich<br />

für Siemens Hausgeräte<br />

seit Beginn des Jahres<br />

als Key Account Manager im<br />

Möbelfachhandel tätig. Mit<br />

ihm konnte das Vertriebsteam<br />

unter der Leitung von<br />

Harald Pölzl einen erfahrenen<br />

Experten und Branchenkenner<br />

zurückgewinnen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/skopikverstaerkt-siemens-in-oesterreich/<br />

Foto: BSH/Privat<br />

Foto: Villeroy & Boch<br />

Foto: Allmilmö<br />

Frank Göring bleibt weiter<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Villeroy & Boch<br />

AG. Sein Vertrag wurde<br />

bis Ende 2023 verlängert.<br />

Für das Unternehmen<br />

tätig ist er bereits<br />

seit 1997, im Jahr 2005<br />

wurde er in den Vorstand<br />

berufen und seit<br />

2007 ist er Vorstandsvorsitzender.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/<br />

news-detail/news/frank-goering-verlaengert-bei-vb/<br />

Wieder komplett<br />

Nolte Küchen hat sein Vertriebsteam komplettiert.<br />

Zum 1. Januar begrüßte der Küchenmöbelhersteller<br />

Anca-Maria Kilzer, 34, in Löhne. Am<br />

1. März <strong>2021</strong> folgt Tim Karl Rabe, 40. Damit sei die<br />

Lücke, die der langjährige Verkaufsleiter Claus<br />

Heinrich durch seinen Abschied im Sommer 2020<br />

hinterlassen habe, geschlossen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/wieder-komplett/<br />

Profi für Arbeitsrecht<br />

Dr. iur. Martina Kütemann erweitert das Juristen-Team<br />

in der Herforder Geschäftsstelle<br />

der Verbände der Holz- und Möbelindustrie<br />

Nordrhein-Westfalen. Die Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

wird Mitgliedsunternehmen in allen<br />

Bereichen des Individual- und Kollektivarbeitsrechts<br />

einschließlich<br />

des Tarifvertragsrechts<br />

sowie den<br />

damit in Zusammenhang<br />

stehenden<br />

sozialrechtlichen<br />

Fragestellungen beraten<br />

und vertreten.<br />

www.kuechenplanermagazin.de/themen/detail/<br />

news/arbeitsrecht-profiverstaerkt-herforder-moebelverbaende/<br />

Foto: Nolte Küchen<br />

Foto: VHK Herford<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: IKZ<br />

Strobel Verlag unter neuer Leitung<br />

Der Strobel Verlag, zu dem auch der Fachtitel <strong>KÜCHENPLANER</strong><br />

gehört, hat einen neuen Eigentümer. Michael Voss, 51, hat<br />

100 % der Gesellschaftsanteile an der Strobel Media Group (SMG)<br />

übernommen. Schon vor zwei Jahren erwarb Voss die Bauverlag<br />

BV GmbH in Gütersloh. Michael Voss zeichnet nun für sämtliche<br />

Publikationen und Online-Medien des Strobel Verlags<br />

verantwortlich. Dazu zählen neben dem <strong>KÜCHENPLANER</strong> insbesondere<br />

die SHK-Titel IKZ-HAUSTECHNIK/IKZ-FACHPLANER sowie<br />

inwohnen und Flüssiggas samt den dazugehörigen Online-Auftritten<br />

und digitalen Produkten. An der redaktionellen<br />

Ausrichtung der Strobel-Medien soll sich nichts ändern. Die Redaktionsteams<br />

bleiben vollständig bestehen, ebenso der Verlagsstandort<br />

Arnsberg. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/bauverlag-uebernimmt-strobel-verlag/<br />

EVOline ®<br />

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Foto: Nolte<br />

Georg Nolte feiert 80. Geburtstag<br />

Einer der prägenden Köpfe der deutschen Küchen- und<br />

Möbelindustrie feierte einen runden Geburtstag: Am<br />

27. Januar <strong>2021</strong> wurde Georg Nolte 80 Jahre alt. Seit mehr<br />

als 60 Jahren prägt er die Entwicklung von Nolte zu einem<br />

der größten Möbelhersteller Deutschlands. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/georg-nolte-feiert-80-geburtstag/<br />

Kirk Mangels im BVDM-Vorstand<br />

Der Vorstand des Handelsverbandes Möbel und Küchen<br />

(BVDM) hat Kirk Mangels, Kommunikationsvorstand der<br />

MHK Group, in das Gremium kooptiert. Mit diesem Schritt<br />

will der BVDM seine Fachkompetenz weiter ausbauen. www.<br />

kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/kirk-mangels-im-bvdmvorstand/<br />

Foto: BVDM / MHK<br />

Foto: DCC<br />

Rundes Jubiläum<br />

Der reibungslose Austausch von Daten zwischen Möbelindustrie<br />

und Handel ist das Spezialgebiet von Dr.-<br />

Ing. Olaf Plümer. Und das bereits seit 20 Jahren. Zum<br />

Jahreswechsel feiert der Geschäftsführer des Daten<br />

Competence Centers e.V. (DCC) in Herford ein rundes Jubiläum.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/dankeschoen-und-weiter-so/<br />

Noch näher dran am Handel<br />

Uwe Paul (Foto) ist seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> Gesamtvertriebsleiter<br />

der Beko Grund Deutschland GmbH. Darüber<br />

hinaus wurden weitere Stellen geschaffen und die beiden<br />

bisher getrennten Vertriebsorganisationen Elektrogroß-<br />

und Kleingeräte sowie Consumer Electronics unter<br />

einem Dach vereint. Die<br />

Vertriebsleitung im CE-Bereich<br />

liegt weiterhin bei<br />

Michael Schneider, der<br />

diese Funktion seit 2018<br />

innehat. Den Vertrieb SDA<br />

(Kleingeräte) leitet nach<br />

wie vor Carsten Siebler, der<br />

seit 2019 im Unternehmen<br />

ist.<br />

Zudem wurden zwei<br />

strategisch wichtige Positionen<br />

mit Mitarbeitern<br />

aus den eigenen Reihen<br />

besetzt. Alexander Morkus,<br />

30, hat am 1. Januar <strong>2021</strong> die Leitung des Bereiches Key<br />

Account Management MDA Multi-Channel (Großhandel<br />

und Kooperationen) übernommen. Jürgen Weiskopf, 45,<br />

hat die neu geschaffene Position Key Account Management<br />

Pure Player MDA übernommen. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/noch-naeher-dran-am-handel/<br />

Foto: Beko Grundig<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: Krüger<br />

Kolumne: Blick über den Tellerrand<br />

Ihr Kunde kauft bei Ihnen<br />

nicht wegen Ihrer Küche<br />

Klingt provozierend, oder?<br />

Ich weiß, dass es Leser*innen gibt, die jetzt zustimmend<br />

nicken und solche, die eher denken: „Was für<br />

ein Unsinn! Mein Kunde kommt ja wohl zu mir, gerade<br />

WEIL er (m)eine Küche kaufen will. Wieso soll das<br />

nicht der Grund sein, dass er bei mir unterschreibt?“<br />

Weil wir Menschen selten ganz einfach ticken. Wir<br />

funktionieren in etlichen Bereichen weitaus vielschichtiger<br />

und komplizierter, als uns das oft bewusst oder<br />

bekannt ist.<br />

Man weiß z. B, dass Kaufentscheidungen zu 95 %<br />

aus dem Bauch getroffen werden und nur maximal zu<br />

5 % mit dem Verstand. Das ist übrigens nicht neu. Das<br />

erste Mal las ich vor etwa 20 Jahren darüber. Seitdem<br />

aber kommen geniale Köpfe der Neurowissenschaft,<br />

Quantenphysik oder Epigenetik zu immer neuen spannenden<br />

Erkenntnissen und stellen unsere gewohnten<br />

Vorstellungen von „Wie wir ticken“ auf den Kopf.<br />

Wenn Sie Ihren Kunden auf seiner „Reise zur neuen<br />

Küche“ begleiten, nimmt er ca. 15 000 000 (15 Millionen)<br />

Infohappen (Bits) in einer Sekunde wahr. Allerdings<br />

ohne, dass er das mitbekommt, es passiert unterbewusst.<br />

Bewusst registriert er nur spärliche 60 Bits pro Sekunde.<br />

Sie übrigens auch. Anders ausgedrückt: Ihr Kunde, Sie,<br />

wir alle kriegen nur 0,0004 % bewusst von dem mit, was<br />

um uns herum geschieht. Ist das wohl beeindruckend?<br />

Nun lade ich Sie zu einem kleinen Gehirnspagat ein:<br />

Die Küche trägt eine hochemotionale Komponente in<br />

sich. Steht sie doch immer für das Zusammenleben,<br />

das Miteinander und für ein gutes Essen, was bekanntlich<br />

durch den Magen geht.<br />

Können Sie sich nun vorstellen, dass die Wirkung<br />

dessen, was und wie Sie Ihren Kunden durch seine<br />

Küchen reise begleiten, viel mehr Einfluss auf die Kaufentscheidung<br />

hat als die Küche selbst?<br />

Die Aufmerksamkeit für dieses „gewisse gute Gefühl“<br />

Ihres Kunden ist gerade bei unserem Produkt<br />

Küche überaus ausschlaggebend, hat immense Tragweite<br />

und ist geradezu der Geheimtipp. Sie bietet ein<br />

Eldorado an noch ungenutzten Potenzialen, erneuerten<br />

Kompetenzen und erfolgsversprechenden Sichtweisen,<br />

die die Unvergleichbarkeit unserer (oder Ihrer?) Küche<br />

immer nötiger hat.<br />

In diesem Gespür für die vielen Möglichkeiten der<br />

15 000 000 Bits liegt das Geheimnis gelungenen Verkaufs<br />

und hoch geschätzter Kundenzufriedenheit.<br />

Susanne Krüger<br />

www.kuechengespuer.com<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 11


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Ernst Tanzler berät rational/regina<br />

In Österreich und Südtirol<br />

lassen sich die Küchenmöbelhersteller<br />

rational und<br />

regina künftig von Ernst<br />

Tanzler beraten. Er ist ein alter<br />

Bekannter. Vor 2014 war<br />

er 13 Jahre lang als Vertriebsleiter<br />

für die beiden Unternehmen<br />

tätig. Nach seinem<br />

Abschied bei rational Ende<br />

2013 viereinhalb Jahre Geschäftsführer<br />

von MHK Österreich.<br />

Zum 30. Juni 2018<br />

machte er sich selbstständig.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/ernst-tanzler-beraet-rationalregina/<br />

Gebietsverkaufsleiter Ost bei Amica<br />

Foto: Amica<br />

Am 1. Februar <strong>2021</strong> startete Uwe<br />

Hutschenreuter (Foto), 52, als<br />

neuer Gebietsverkaufsleiter Ost<br />

für den Elektrofachhandel bei<br />

Amica International GmbH. Er<br />

übernahm das Gebiet von Sven<br />

Ackermann, der sich jetzt wieder<br />

ganz auf seine Funktion als<br />

Gebietsverkaufsleiter Nord konzentrieren<br />

kann. www.kuechenpla-<br />

ner-magazin.de/themen/detail/news/neuer-<br />

gebietsverkaufsleiter-ost-bei-amica/<br />

CEO-Wechsel bei Pfleiderer<br />

Seit 1. Februar <strong>2021</strong> ist Dr. Boris Gorella (Foto) neuer CEO (Chief Executive Officer) und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung von Pfleiderer. Mit Dr. Mani Herold hat das Unternehmen<br />

seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> auch einen neuen Finanzchef (Chief Financial Officer<br />

/ FO). Damit und mit weiteren Veränderungen habe die Pfleiderer Gruppe die Ende<br />

2019 begonnene Neuausrichtung der Organisationsstruktur in einzelne Geschäftsbereiche<br />

nun abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Unternehmensgruppe<br />

wird künftig in drei selbstständigen Einheiten geführt. Der scheidende CEO der Gruppe,<br />

Zbigniew Prokopowicz, wird dem Beirat beitreten und dort als Executive Chairman<br />

für die beiden Geschäftsbereiche Panel East und Silekol zuständig sein. Der bisherige<br />

CFO, Dr. Nico Reiner, scheidet aus der Pfleiderer Gruppe aus. www.kuechenplanermagazin.de/themen/detail/news/dr-boris-gorella-neuer-chef-von-pfleiderer/<br />

Foto: Biermann (Archiv)<br />

Foto: Biermann<br />

Jörg Bunde verlässt Elica<br />

Nach rund fünfjähriger erfolgreicher Partnerschaft<br />

haben sich die Wege von Jörg Bunde (Foto) 54, und<br />

Elica getrennt. In einer Mitteilung aus der italienischen<br />

Zentrale in Fabriano wird die „umfassende<br />

internationale Reorganisation der Elica Gruppe“ als<br />

Grund angeführt. Deutschland sei aber weiterhin ein<br />

Schlüsselland. Weiteres Wachstum werde angestrebt.<br />

Künftig soll Lars Ritter mehr operative Verantwortung<br />

bei Elica Deutschland erhalten. Zum Team gehöre<br />

zudem Gian Luca Vincenzetti, Country Manager<br />

Deutschland. Jörg Bunde, bei Elica „Head of Elica<br />

Brands Central Europe“, gilt als profilierter Kenner<br />

der europäischen Hausgerätebranche. Wohin sein<br />

Weg führt ist noch nicht bekannt. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/joerg-bunde-verlaesst-elica/<br />

Foto: Pfleiderer<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: Haier<br />

„Unbeirrbarer Visionär und mutiger Macher“<br />

Rehau trauert um seinen Firmengründer und Ehrenpräsidenten<br />

Helmut Wagner. Er starb am 24. Januar <strong>2021</strong> im<br />

Alter von 95 Jahren in der Schweiz im Kreis seiner Familie.<br />

Die Nachricht vom Tod des beliebten und bis zuletzt<br />

hoch engagierten Gründervaters bewegt Mitarbeitende<br />

rund um den Globus. „Die große Anteilnahme am Tod unseres<br />

Vaters kommt aus vielen Regionen der Welt. Das rührt<br />

uns als Familie sehr“, sagt Jobst Wagner, Präsident des<br />

Supervisory Board. Es zeige, wie groß die Spuren sind, die<br />

Helmut Wagner „als einer der Pioniere der modernen Industrie,<br />

als mutiger Macher und unbeirrbarer Visionär hinterlassen<br />

hat“, betont Wagner. „Wir werden das Andenken<br />

an Helmut Wagner ehren, indem wir sein beeindruckendes<br />

Wirken entschlossen weiter fortführen. Sein unternehmerischer<br />

Geist wird uns auch zukünftig Leitlinie sein.“<br />

Foto: Rehau<br />

Von V-ZUG zu Haier<br />

Tanja Castell, 46, ist zum 1. Februar<br />

<strong>2021</strong> als Marketing Managerin in der<br />

Münchner Deutschlandzentrale des<br />

Hausgeräteherstellers Haier gestartet.<br />

Sie kommt vom Branchenkollegen<br />

V-ZUG Europe. Die langjährig<br />

erfahrene Branchenexpertin verfügt<br />

neben ihrer Hochschulausbildung<br />

zur Marketingmanagerin über<br />

weitere Abschlüsse als Kommunikations-<br />

und Screendesignerin. Bei<br />

V-ZUG Europe BVBA war sie für die<br />

Entwicklung und Steuerung aller<br />

On- und Offline-Marketingaktivitäten<br />

sowie für die Konzeption und<br />

Umsetzung lokaler Kampagnen verantwortlich.<br />

www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/themen/detail/news/neue-marketing-managerin-kommt-von-v-zug/<br />

Indische Startups im Fokus<br />

Chiratae Ventures, nach eigenen Angaben<br />

Indiens führendes Venture<br />

Capital Beratungsunternehmen mit<br />

Sitz in Bengaluru, hat Dr. Andreas<br />

Hettich zum 28. Januar <strong>2021</strong> in sein<br />

Global Advisory Board berufen. Der<br />

technologische Risikokapitalfonds<br />

konzentriert sich auf indische Startups.<br />

„Die indische Startup-Szene gehört<br />

zu den am schnellsten wachsenden<br />

weltweit. Chiratae Ventures spielt<br />

eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer<br />

nachhaltigen Startup-Landschaft und<br />

der Entwicklung branchenführender<br />

Marken“, kommentiert Dr. Andreas<br />

Hettich seine Aufnahme in den globalen<br />

Beirat von Chiratae.<br />

Foto: Hettich<br />

Qanto ®<br />

www.ninka.com<br />

die vertikale<br />

Nutzung<br />

verborgener<br />

Stauräume.


Markt + Menschen<br />

Mehr erfahren . . . auf www.kuechenplaner-magazin.de<br />

interzum digital<br />

Getrennte Wege<br />

Trotz Corona-Pandemie will die<br />

interzum Trendplattform für Möbelzulieferer<br />

und Innenausbauer sein.<br />

Grundsätzlich war die interzum,<br />

Weltleitmesse der Möbelzulieferer<br />

und Innenausbauer,<br />

in Köln in Form einer<br />

hybriden Veranstaltung<br />

geplant. Unmittelbar vor<br />

Druck dieser <strong>Ausgabe</strong> kam<br />

dann die zu erwartende<br />

Nachricht: Die Koeln messe<br />

verlegt die Messe komplett<br />

ins Netz. In den Wochen zuvor<br />

hatten führende Unternehmen<br />

wie Blum, Hettich,<br />

Vauth- Sagel, Häfele<br />

und Kesseböhmer eine physische<br />

Teilnahme in diesem Jahr ausgeschlossen – jedoch geschlossen<br />

die Teilnahme an der digitalen Plattform interzum@home angekündigt.<br />

Angesicht des Pandemiegeschehens mit den beeinträchtigten Reisebedingungen<br />

ermöglichte die Messegesellschaft Ausstellern schon<br />

früh eine rein digitale Präsenz. Stattfinden wird der internationale<br />

Branchentreff vom 4. bis 7. Mai <strong>2021</strong>. „Wir werden mit der interzum<br />

<strong>2021</strong> den Zulieferern der Möbelindustrie und des Interior Designs<br />

wieder ihre Weltbühne für die Neuheiten & Trends bieten mit einem<br />

noch umfangreicheren digitalen Angebot“, lautet das Statement von<br />

Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der<br />

Koelnmesse. Ursprünglich war geplant, den Ausstellern „das Beste aus<br />

zwei Welten“ zu bieten: die rein digitale Teilnahme sowie Präsenz in<br />

der neuen interzum@home-Messehalle. „Wir wussten, dass viele Unternehmen<br />

aufgrund der aktuell unsicheren Entwicklung der Pandemie<br />

für eine rein digitale Veranstaltung votieren. Deshalb haben wir<br />

uns für ein Konzept mit höchst flexiblen Beteiligungsmöglichkeiten<br />

entschieden, mit einem klaren Fokus auf den digitalen Auftritt“, erklärt<br />

Pollmann weiter. Eine umfangreiche Vorberichterstattung zur interzum<br />

<strong>2021</strong> und den Themen der Aussteller lesen Sie in der <strong>Ausgabe</strong><br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> 3/4 <strong>2021</strong>.<br />

Guter Arbeitgeber<br />

Der Vertrieb von Softwarelösungen, die es dem Endkonsumenten ermöglichen, Möbel online zu<br />

entwerfen und durch den Tischler vor Ort liefern und montieren zu lassen. Das war Ziel der im Juli<br />

2019 von Roomle und Egger gegründeten Furniture eServices GmbH. Das hat nicht wie gewünscht<br />

funktioniert. Beide Unternehmen gaben bekannt, dass die Furniture eServices GmbH mit Ende Dezember<br />

2020 einvernehmlich aufgelöst wurde. In separaten Pressemitteilungen heißt es: „Unterschiedliche<br />

Einschätzungen beider Gesellschafter zur Vorgehensweise und Ausrichtung haben<br />

letztlich zur Entscheidung geführt, die Furniture eServices GmbH aufzulösen und deren Aktivitäten<br />

einzustellen.“ www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/roomle-und-egger-gehen-getrennte-wege/<br />

Foto: Koelnmesse<br />

Seit Januar <strong>2021</strong> darf Nolte Küchen das Qualitätssiegel<br />

„Leading Employer Deutschland“<br />

führen. Damit gehört das Familienunternehmen<br />

zu den TOP 1 % der Arbeitgeber<br />

aus mittlerweile 100000 unabhängig bewerteten<br />

Unternehmen, deren Daten in einer<br />

umfangreichen Studie ausgewertet wurden.<br />

Die Geschäftsführung von Nolte Küchen<br />

sieht die Auszeichnung als Summe vieler<br />

Teile: „Das Bestreben nach konstant hohen<br />

Standards in allen Bereichen des Unternehmens<br />

wird honoriert und die Qualität<br />

der Maßnahmen bei der Aus- und Weiterbildung,<br />

beim Gesundheitsmanagement und in<br />

der Altersvorsorge wird bestätigt. Außer dem<br />

werden bei dieser Auszeichnung Faktoren<br />

wie Werteverständnis, Umweltbewusstsein,<br />

Mar ken image, Wirtschafts- und Innovationskraft<br />

und soziales Engagement berücksichtigt<br />

und als Resultat einer Teamleistung<br />

gewürdigt.“ Die Metaanalyse, durchgeführt<br />

vom Institute of Research & Data<br />

A g g r egation,<br />

be rück sichtigt<br />

über 200<br />

unterschiedliche<br />

Quellen.<br />

Das macht die<br />

Studie nach<br />

Aussage des<br />

Küchenmöbelherstellers<br />

ebenso einzigartig<br />

wie aussagekräftig.<br />

Foto: Roomle<br />

Foto: Nolte Küchen<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Einstimmiges Ja<br />

Die 28 Mitglieder der Marketinggemeinschaft Küchenmeile A30 setzen<br />

geschlossen auf ihre Hausmessen und Ausstellungen im September.<br />

Stand Anfang Februar haben alle Unternehmen die Absicht geäußert,<br />

ihre Ausstellungen vom 18. bis 24. September <strong>2021</strong> (Kernzeit) zu öffnen.<br />

Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Rahmenbedingungen dies<br />

im September zulassen werden. Die Einhaltung aller gegebenen Sicherheits-<br />

und Hygienemaßnahmen zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern<br />

sei garantiert. Zudem kündigt die Marketinggemeinschaft eine<br />

neue virtuelle Plattform an. Diese sei interaktiv und mehrsprachig und<br />

beinhaltet neben Architektur- und Einrichtungstrends auch herstellerspezifische<br />

Showrooms, angereichert mit Produkthighlights und Planungsideen.<br />

Unabhängig von diesen Online-Plänen sei das Credo der<br />

Unternehmen eindeutig: „Auch wenn sich vieles virtuell eindrucksvoll<br />

darstellen lässt, sind das Gespräch ebenso wie die haptische Erfahrung<br />

der Neuheiten nicht ersetzbar. Live- Veranstaltungen wie diese lassen<br />

die Kunden die Produkte persönlich erleben und bieten mit emotionaler<br />

Ansprache immer noch die beste Inspiration.“<br />

Neu aufgelegt: das Trendbook der Marketinggemeinschaft<br />

A30 Küchenmeile e.V. kann auf www.kuechenmeile.de bestellt<br />

werden; das Logo der Gemeinschaft wurde ebenfalls modernisiert.<br />

Foto: A30 Küchenmeile e.V.<br />

Foto: E.G.O. / Thomas Rebel<br />

Los geht’s (Foto von links): Dirk Schallock (CEO der E.G.O.-Gruppe), Förster<br />

Michael Deschner, Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki, Gemeindemitarbeiter<br />

Uwe Rothfritz und Thomas Kohlbauer, COO der E.G.O.-Gruppe.<br />

E.G.O. pflanzt<br />

Ein Setzling pro Mitarbeiter und Standort. Dieses Versprechen<br />

löste Dirk Schallock, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der E.G.O.-Gruppe (E.G.O.) gemeinsam mit seinem Kollegen<br />

Thomas Kohlbauer im Oberderdinger Wald ein. Bei der Aktion<br />

des Hausgerätezulieferers werden weltweit 5600 Bäume<br />

gepflanzt. Die Aktion soll die Verbindung von Strategie und<br />

Nachhaltigkeit mit jedem einzelnen Mitarbeiter zeigen, betont<br />

das Unternehmen. Denn der Baum sei das Sinnbild der neuen<br />

E.G.O. Unternehmensstrategie. „Ich freue mich sehr, dass<br />

wir selbst aktiv werden und symbolisch den Startschuss geben<br />

können“, sagte Dirk Schallock. Insgesamt werden 5600 Baumsetzlinge<br />

an den 20 Produktions- und Vertriebsstandorten gepflanzt<br />

– für jeden Mitarbeiter ein Exemplar, das sich je nach<br />

Region und Land unterscheiden kann. www.kuechenplaner-magazin.<br />

de/suche/news-detail/news/ego-pflanzt-fuer-jeden-mitarbeiter-einen-baum/<br />

AMK verschiebt<br />

Branchenabend und Vereinsmitgliederversammlung<br />

der AMK (Arbeitsgemeinschaft Die Moderne<br />

Küche e.V.) finden nicht wie geplant im März<br />

statt. Der Termin wurde wegen der Corona-Situation<br />

vom 15./16. März auf Dienstag, 16. November<br />

<strong>2021</strong>, verschoben. Sofern tatsächlich möglich,<br />

wird im November der Branchenabend erstmals<br />

im Anschluss an die Vereinsmitgliederversammlung<br />

der AMK stattfinden. „Und so den besonderen<br />

Abschluss eines hoffentlich möglichen Branchentreffens<br />

bilden“, wie der Branchenverband<br />

betont. Weitere Details folgen per Einladung. Tagungsort<br />

ist wie gewohnt Mannheim.<br />

Foto: AMK<br />

Vorstandssprecher<br />

Roland Hagenbucher<br />

(Foto) will die Teilnehmer<br />

der AMK-<br />

Vereinsmitgliederversammlung<br />

statt<br />

im März am Dienstag,<br />

16. November<br />

<strong>2021</strong>, in Mannheim<br />

begrüßen.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 15


Küchenplanung<br />

… und der<br />

Büroarbeitsplatz<br />

ums Eck.<br />

Fotos: Häcker<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Inspirationen<br />

fürs Kitchenoffice<br />

Von Dirk Biermann<br />

Eine verlängerte Arbeitsplatte ist noch lange kein Homeoffice.<br />

Ein separater Hochschrank mit Einschub türen, arretierbaren<br />

Tablarauszügen und Regalen vielleicht schon. Vielleicht auch<br />

ein optisch abgetrennter Bereich im Übergang von der Küche<br />

zum Ess-Platz? Ideen zur Integration eines Büro arbeits platzes.<br />

Gesehen bei Häcker Küchen<br />

im September 2020.<br />

Vorne Küche …<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Küchenplanung<br />

Aus einem Guss: Das Frontdekor (in diesem Fall „Alteiche Cognac“)<br />

wird über die Küche hinaus ins Umfeld des Büroarbeitsplatzes<br />

fortgeführt. (Häcker Küchen)<br />

Foto: Ballerina-Küchen<br />

Foto: LEICHT / P. Schumacher<br />

Fotos: Häcker<br />

Rollwagen wie hier „FreeMOBILE“<br />

(von Ballerina-Küchen) sind in vielen<br />

Fällen praktisch. Im Küchenalltag,<br />

am Ess tisch, auf der Terrasse oder<br />

wie hier im Wohnraum. Eine Helferfunktion<br />

im Homeoffice ist ebenso<br />

vorstellbar.<br />

Das frei stehende Planungskonzept „Raum im Raum“ von LEICHT Küchen – bisher als begehbarer<br />

Hauswirtschaftsraum bekannt – bekommt bei dieser Planung eine neue Funktion.<br />

Angelehnt an moderne Arbeitsmodelle des 21. Jahrhunderts und die damit sich verändernden<br />

Bedürfnisse an das eigene Zuhause ist der in den Raum integrierte Kubus als<br />

flexibler Büroraum gestaltet. Umgesetzt wurde dies hier mit der neuen vertikal strukturierten<br />

Gestaltungsoberfläche „Bossa“ in heller Eiche.<br />

Auch Brigitte<br />

Küchen hatte<br />

sich zur Hausmesse<br />

2020<br />

Gedanken gemacht,<br />

wie ein<br />

Büro arbeits platz<br />

ins Küchenumfeld<br />

integriert<br />

werden kann.<br />

Foto: Brigitte Küchen<br />

18 <strong>KÜCHENPLANER</strong>


Foto: AMK<br />

Raumgestaltungssysteme verbinden und<br />

unterteilen je nach Situation. Und das mit<br />

homogenen Material- und Farbkonzepten,<br />

hier z. B. als halbtransparente Abtrennung<br />

zwischen Büro und Küche.<br />

Wer in den letzten Wochen von zu Hause<br />

arbeiten musste, durfte oder konnte, hat<br />

es aus diversen Perspektiven erlebt: Das<br />

Homeoffice hat Vor- und Nachteile. Keine<br />

Frage: Die zeitliche Flexibilität bietet<br />

im Vergleich zum organisierten Büroalltag<br />

willkommene Freiräume. Doch die<br />

mangelnde Struktur von außen lädt auch<br />

den Schlendrian ein. Erst noch einen dritten,<br />

vierten oder fünften Kaffee? Oder ein<br />

kleiner Snack zwischendurch? Die Fenster<br />

müssten auch mal wieder geputzt und<br />

die Tüten mit der ausrangierten Garderobe<br />

zur Altkleidersammlung gebracht<br />

werden. Ablenkungen lugen im Homeoffice<br />

aus den wunderlichsten Nischen.<br />

Und das ist nur die Beschreibung einer<br />

Light-Variante für Singles oder Paare.<br />

Wenn Kinder im Haushalt leben, führt<br />

dies zu einer ungleich anspruchsvolleren<br />

Dynamik.<br />

Eine Frage des Raums<br />

Um die gesundheitlichen, sozialen oder<br />

psychischen Auswirkungen der Arbeit<br />

im Homeoffice soll es in diesem Beitrag<br />

aber nicht gehen. Auch nicht über den<br />

Sinn oder Unsinn einer rechtlich verordneten<br />

Heimarbeit. Diese Geschichten werden<br />

an anderen Stellen erzählt. Die Frage,<br />

welcher Raum fürs Homeoffice der geeignetste<br />

sein könnte, rückt schon näher:<br />

Das über den Tag meist verwaiste Schlafzimmer?<br />

Der ebenfalls nur temporär genutzte<br />

Wohnungsflur? Der Wohnraum mit<br />

dem Couchtisch vor der Entertainment-<br />

Wand? Oder doch der großzügige Esszimmer-Tisch?<br />

Wer ein separates Zimmer<br />

nutzen kann, zählt gewiss zu den privilegierteren<br />

Heimarbeitern. Ein Luxus. Andererseits<br />

vielleicht auch nicht. Im Grunde<br />

bleibt alles ziemlich subjektiv. Manche<br />

lieben es besonders ruhig und erwarten<br />

eine geschlossene Tür zwischen sich und<br />

der Außenwelt, manche blühen erst auf,<br />

wenn um sie herum das Leben pulsiert<br />

wie in einem Großraumbüro und es im<br />

Minutenrhythmus blinkt, klingelt, piepst<br />

und vibriert. Und natürlich hängt die Frage<br />

nach dem Optimum von den grundsätzlichen<br />

räumlichen Gegebenheiten ab, von<br />

den konkreten Notwendigkeiten, die die<br />

Tätigkeit mit sich bringt (viele Video-Konferenzen<br />

oder weitgehend kontaktfreies<br />

Arbeiten in Stille) und von der Anzahl<br />

der zwei- und vierbeinigen Mitbewohner<br />

und deren Nervenstärke. Doch auch darum<br />

soll es in diesem Beitrag nicht gehen.<br />

Jedenfalls nicht vorrangig. Dieser<br />

Text steigt ein, wenn die Entscheidung getroffen<br />

ist, in der Küche oder in unmittelbarer<br />

Nähe einen Homeoffice-Arbeitsplatz<br />

zu integrieren. Warum auch immer. Also<br />

wenn der Planungsbereich eines Küchenplaners<br />

tangiert wird. Was könnte zu beachten<br />

sein, wenn Kunden dieses Bedürfnis<br />

berücksichtigt wissen wollen?<br />

Viel Oberflächlichkeit<br />

Die Ideenfindung zum Kitchenoffice führt<br />

nach der ersten eigenständigen Gedankensammlung<br />

ins Internet. Mal sehen,<br />

was das Schwarmwissen zu bieten hat.<br />

Vergleichsweise ernüchternd, so der erste<br />

Eindruck. Die Ergebnisse auf den ersten<br />

beiden Suchmaschinen-Seiten zur Anfrage<br />

„Homeoffice in der Küche“ bieten viel<br />

Oberflächlichkeit. Als gäbe es kein größeres<br />

Glück, eingepfercht zwischen Kochfeld<br />

und Apothekerauszug Quartalsberichte<br />

zu erstellen, kreative Geistesblitze<br />

heraufzubeschwören oder Texte höchster<br />

Güte zu verfassen. Wie praktisch die<br />

kurzen Wege doch seien. Zum Toaster,<br />

zum Kaffeevollautomaten und zum Kühlschrank.<br />

Und welche Zeitersparnis das<br />

mit sich bringe. Hurra!<br />

Klassiker überzeugen<br />

Also muss gesiebt werden. Wie immer im<br />

Internet. Der romantisierende Marketingkitsch<br />

in das eine Körbchen, tragfähige<br />

Tipps ins andere. Wenig überraschend<br />

glänzen am Schluss wohlbekannte Klassiker:<br />

gutes Licht, körpergerechte Arbeitshöhen,<br />

genügend Platz auf der Platte<br />

und Stauraum für alles, was nicht überall<br />

herumliegen soll oder sollte. Betriebsgeheimnisse<br />

und die Datenschutzgrundverordnung<br />

ziehen schließlich mit ein<br />

ins Homeoffice. Also sollten vertrauliche<br />

Daten und Passwörter gut verschlossen<br />

bleiben. Auch wenn davon auszugehen<br />

ist, dass sich der Publikumsverkehr in<br />

den halböffentlichen Privatgemächern in<br />

Grenzen hält.<br />

Gesammelte Ideen<br />

Kommen wir zu den Möglichkeiten und<br />

Anregungen, die sich auftun, wenn das<br />

Homeoffice in der Küche oder küchennah<br />

realisiert werden soll. Eine Sammlung<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder<br />

Sortierung nach Relevanz:<br />

• Ausgangspunkt jeder ordnungsgemäßen<br />

Schreibtischarbeit ist eine ausreichend<br />

große Arbeitsfläche. Das konkrete<br />

Maß hängt natürlich von den<br />

zu erledigenden Arbeiten ab. Braucht<br />

es lediglich Platz für einen Laptop<br />

oder müssen mehrere Monitore und<br />

ein Drucker installiert werden? Vielleicht<br />

bieten sich natürliche Nischen<br />

im Raum an. Wenn Platz nicht die<br />

vorrangige Herausforderung ist, also<br />

zum Beispiel bei offenen Wohnraumplanungen,<br />

empfehlen sich Arbeitsflächen<br />

mit 160 cm in der Breite und 60<br />

bis 80 cm in der Tiefe.<br />

• Die motorische Höhenverstellbarkeit<br />

der Arbeitsfläche ist komfortabel, gesundheitsfördernd<br />

und an allen Standorten<br />

einfach realisierbar. Auf Wunsch<br />

auch mit Akku-Betrieb. Besonders effektiv<br />

ist eine solche Lösung in Kombination<br />

mit einem Steh-Sitz-Hocker.<br />

• Offene Ablageflächen und geschlossener<br />

Stauraum gehen im besten Fall<br />

Hand in Hand. Damit optisch Ruhe und<br />

Ordnung gewahrt bleiben.<br />

• Die zur Küchenmeile 2020 ins Rampenlicht<br />

geschobenen Roll-Elemente<br />

und Servier-Wagen könnten thematisch<br />

genutzt werden. Vielleicht entwerfen<br />

die Hersteller sogar schon bald<br />

dem Zeitgeist entsprechend spezielle<br />

Homeoffice-Varianten.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 19


Küchenplanung<br />

Foto: nobilia<br />

Foto: Naber<br />

Direkt in die nobilia-Küchenzeile integriert:<br />

Mit etwas Phantasie auch für die Homeoffice-Anwendung<br />

vorstellbar.<br />

Die Module dieses offenen und flexiblen Küchensystems lassen sich frei konfigurieren<br />

sowie werkzeuglos auf- und abbauen – zu einer kreativen Kochwerkstatt<br />

inklusive Homeoffice-Ecke. (Naber)<br />

Foto: Biermann<br />

Vielseitiges Schrankkonzept<br />

in 120 cm Breite und mit<br />

Pocket-Doors. Es lässt sich<br />

individuell ausstatten: auch<br />

als Homeoffice.<br />

Foto: AMK<br />

Immer mehr Küchenmöbelhersteller (wie hier rational)<br />

bieten Lösungen für die Ausstattung von Speisekammern.<br />

Ein Homeoffice könnte so auch separiert werden.<br />

Foto: Häcker<br />

Lösung für kleine Küchen<br />

und überschaubare Homeoffice-Anforderungen.<br />

20 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


• Sonst tun es auch herkömmliche Bürocontainer<br />

auf Rollen. Die können nach<br />

getaner Arbeit sogar in anderen Räumen<br />

geparkt werden.<br />

• Oder die spezialisierten Innenausstattungen<br />

der Standardmöbel. Auch hier<br />

ist manches möglich: Ordnungs systeme,<br />

die Essig, Öl, Gewürzen und Besteck<br />

eine Heimat bieten, sollten es mit<br />

etwas Feintuning auch mit Tackern, Lochern<br />

und der Kugelschreibersammlung<br />

aufnehmen.<br />

• Der Goldstandard<br />

eines clever inte grierten<br />

Büro-Arbeitsplatzes<br />

ist – und das<br />

ist jetzt vollständig<br />

subjektiv zu verstehen<br />

– der Hochschrank mit<br />

Einschubtüren, ausziehbaren<br />

belastbaren<br />

Tablaren, Regalen und<br />

abschließbaren Möbelelementen.<br />

Damit<br />

bleibt Arbeit Arbeit<br />

und Feierabend<br />

Feierabend. Zumindest<br />

optisch. Und am<br />

nächsten Tag ist alles<br />

umgehend griffbereit.<br />

Natürlich fordert eine<br />

solche Umsetzung<br />

den nötigen Raum,<br />

kann aber auch in unterschiedlichen<br />

Breiten<br />

realisiert werden.<br />

• Silberstandard: Den<br />

vorhandenen Heimsekretär<br />

mit offenem<br />

und geschlossenem<br />

Stauraum umbauen.<br />

Auch damit lässt sich<br />

fix Ordnung schaffen,<br />

wenn es genug ist mit<br />

der Büroarbeit.<br />

• Schnelle Lösungen<br />

lassen sich laut Branchenverband<br />

AMK mit offenen, modularen<br />

und erweiterbaren Regal systemen<br />

realisieren. Im Nu seien diese<br />

aufgebaut, an die Wand montiert oder<br />

zwischen Decke und Boden verspannt.<br />

Manche sind sogar ab Werk mit einer<br />

integrierten Beleuchtung ausgestattet.<br />

• Eine weitere interessante Option sind<br />

multifunktionale Raumgestaltungssys<br />

teme mit offenen und geschlossenen,<br />

festen und verschiebbaren<br />

Elementen und das Ganze in einem<br />

durchgängigen Material- und Farbkonzept.<br />

Sie eignen sich zur Unterteilung<br />

und Neustrukturierung von Räumen<br />

und punkten insbesondere in kleinen<br />

Apartments (z. B. als Raumteiler).<br />

Wenn nur sehr wenig Platz zur Verfügung<br />

steht, dienen sie auch als Sichtschutz,<br />

hinter dem sich ein kleiner Arbeitsplatz<br />

verbirgt. Für Individualität<br />

und Flexibilität sorgt diverses Zubehör<br />

(z. B. Boxen, Regale), das sich in ein solches<br />

Raumgestaltungssystem integrieren<br />

lässt. (Quelle: AMK)<br />

Wie wohnen und<br />

arbeiten wir morgen?<br />

Die weltweiten Megatrends. Überzeugend umgesetzt<br />

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• Wenn möglich sollte die Büroarbeitsfläche<br />

seitlich zum Fenster positioniert<br />

werden, damit es im Monitor-Display<br />

nicht spiegelt, die Sonne nicht blendet<br />

oder die Aussicht während der Arbeit<br />

nicht ablenkt.<br />

• Der konzentrierten Arbeit förderlich<br />

ist ein gleichmäßig erhellter Raum mit<br />

blendfrei positionierten Leuchten und<br />

zusätzliche punktuelle Lichtquellen<br />

mit Tageslichtfarbe.<br />

• Immer und überall wichtig: Lademöglichkeiten<br />

für die elektronischen Helfer.<br />

Also Strom- und USB-Anschlüsse<br />

in Arbeitsflächen und / oder Tischbeinen<br />

einplanen. Oder gleich integrierte<br />

Flächen zur Induktionsaufladung für<br />

das Smartphone. Wer mit einer Ansammlung<br />

von Dreiersteckern arbeitet,<br />

schafft sich nur ungewollte Stolperfallen.<br />

• Ein geeigneter Platz fürs Homeoffice in<br />

offenen Wohnraum-Küchen kann wie<br />

schon angedeutet der Übergang vom<br />

Kochbereich ins wohnlichere Ess-Areal<br />

sein. Weil dann niemand<br />

beim Kochen im<br />

Weg sitzt und wegen der<br />

aus Gestaltungsgründen<br />

auf der Hand liegenden<br />

Überlegung, das Dekor<br />

des Mobiliars homogen<br />

fortzuführen. Und weil<br />

Regale ohnehin schöne<br />

Übergänge schaffen.<br />

• Für den Notfall: Wenn<br />

wirklich nichts anderes<br />

geht, geht natürlich immer<br />

der Esstisch. Das<br />

ist auf jeden Fall besser,<br />

als direkt an der verlängerten<br />

Arbeitsfläche der<br />

Kochinsel zu sitzen und<br />

mit dem Team per Video<br />

zu konferieren, während<br />

gleich nebenan auf<br />

dem Herd die Fischsuppe<br />

simmert.<br />

Das Fazit<br />

Nur weil eine Standardküche<br />

über Flächen verfügt,<br />

auf denen ein Laptop<br />

abgestellt werden<br />

kann, eignet sie sich<br />

noch nicht als Homeoffice-Arbeitsplatz.<br />

Zumindest<br />

nicht für jeden.<br />

Büroarbeit am Küchentisch<br />

ist möglich, aber<br />

gewiss keine Dauerlösung.<br />

Eine Ecke in der<br />

Küche genügt nicht für<br />

Video-Konferenzen und täglich viele<br />

Stunden Büroalltag. Dennoch gibt es mit<br />

den Standardangeboten der Küchenmöbelhersteller<br />

und Innenausstatter praktikable<br />

Möglichkeiten, um kundenspezifische<br />

und bedürfnisorientierte Lösungen<br />

für einen Home office-Arbeitsplatz zu kreieren.<br />

In der Küche – aber vielleicht auch<br />

mit „Küchen produkten“ in einem anderen<br />

Raum der Wohnung oder als „Raum<br />

in Raum“. Ein offenes Gespräch über die<br />

konkrete individuelle Situation kann Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten zusammenbringen.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 21


Markt + Menschen<br />

Öffnung im abgesicherten Modus gefordert<br />

Zwischen Mahnen, Warnen und erleichterter Berichterstattung. So bewegte sich Jan Kurth,<br />

Geschäfts führer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und der Möbelfachverbände,<br />

in seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage der Möbelindustrie im Rahmen der traditionellen<br />

Jahresauftakt-Pressekonferenz.<br />

Denn die Bilanz 2020 fällt in der Möbelund<br />

Küchenbranche deutlich positiver<br />

aus als vor einigen Monaten befürchtet.<br />

Wohnmöbel sind, grob gesagt, etwa plus/<br />

minus Null aus dem ersten Corona-Jahr<br />

herausgegangen, die Küchenmöbler sogar<br />

mit einem Plus. Inklusive Büromöbel<br />

und Ladenbau steht unter dem gemeinsamen<br />

Bilanzstrich ein Umsatzminus<br />

von rund 4 %. Dieses dennoch grundsätzlich<br />

positive Jahresfazit verlor in der Berichterstattung<br />

angesichts der aktuellen<br />

Lockdown-Situation zum Zeitpunkt der<br />

Pressekonferenz am 20. Januar aber an<br />

Bedeutung.<br />

Die Verlängerung der Schließungen<br />

im Einzelhandel zu Jahresbeginn sei angesichts<br />

der Pandemielage und der konkreten<br />

Todeszahlen zwar verständlich, so<br />

Jan Kurth, doch müsse diese Ausnahmesituation<br />

zeitlich befristet bleiben. „Wir<br />

brauchen eine Öffnung der Geschäfte ab<br />

14. Februar“, forderte der VDM-Geschäftsführer<br />

in seiner Stellungnahme eine Perspektive.<br />

Und damit eine klare Aussage<br />

der Politik. Um Insolvenzen in der Möbelbranche<br />

zu vermeiden. Diese seien sonst<br />

sehr wahrscheinlich. Die aktuelle Phase<br />

des Stillstands könnten die meisten Unternehmen<br />

angesichts guter Auftragsbestände<br />

aus 2020 noch verkraften. Eine<br />

abermalige Verlängerung, womöglich bis<br />

Ostern, wie von manchen Stellen schon<br />

ins Gespräch gebracht, hätte jedoch tiefgreifende<br />

Wirkungen und sei nicht kalkulierbar.<br />

„Wenn die Läger im Handel erst<br />

volllaufen, wirkt sich das auf die gesamte<br />

Zulieferer-Prozesskette aus und kann zu<br />

einem Zusammenbruch des Systems führen“,<br />

lenkte Kurth den Blick über den<br />

Handel hinaus auf die Industrie. Betroffen<br />

seien aber auch die Verbraucher. Denn<br />

der schon im zweiten Halbjahr 2020 deutlich<br />

sichtbare Einrichtungsbedarf sei weiterhin<br />

hoch, könne jedoch nicht mehr in<br />

konkrete Käufe überführt werden. Jan<br />

Kurth: „Zudem finden in Deutschland täglich<br />

rund 20 000 Wohnungsumzüge statt,<br />

die oftmals direkt notwendige Ergänzungen<br />

der Wohnungseinrichtung nach<br />

sich ziehen.“<br />

Beratung online und vor Ort<br />

Der VDM forderte deshalb einen möglichen<br />

Weg für ein Wirtschaften im „abgesicherten<br />

Modus“. Gerade der deutsche<br />

Möbelhandel mit seinen großflächigen<br />

Verkaufsräumen und den seit Monaten erprobten<br />

Hygienekonzepten liefere dafür<br />

gute Voraussetzungen. Jan Kurth: „Ergänzend<br />

fordern wir bereits kurzfristig<br />

eine flächendeckende Möglichkeit zur<br />

Onlinebuchung von Beratungs- und Verkaufsterminen<br />

mit maximal zwei Personen,<br />

um die Frequenzen zu steuern<br />

und Begegnungen von Kunden zu reduzieren.<br />

Neben dem weiteren Ausbau der<br />

Onlineberatung müssen die aktuellen<br />

Click & Collect-Lösungen bestehen bleiben.<br />

Wenn zudem der Zutritt zu den Beratungs-<br />

und Verkaufsflächen ausschließlich<br />

mit FFP2-Masken erfolgt, wird das<br />

Infektionsrisiko weiter gesenkt. In Abhängigkeit<br />

der Infektionslage könnten<br />

bei einer Öffnung des Handels die Abstandsflächen<br />

auf 50 Quadratmeter pro<br />

Kunde erhöht werden. Eine zusätzliche<br />

Entzerrung der Öffnungszeiten in den<br />

Abend hinein und am Wochenende sowie<br />

der Verzicht auf Frequenz steigernde<br />

Maßnahmen, sprich Werbung, runden<br />

das Maßnahmenpaket ab.“<br />

Wie eine Achterbahnfahrt<br />

Im vergangenen Jahr hat die deutsche Möbelindustrie<br />

infolge der Corona-Pandemie<br />

einen wechselvollen Geschäftsverlauf erlebt.<br />

Jan Kurth sprach von einer Achterbahnfahrt<br />

und dass die Branche unter<br />

dem Strich mit einem blauen Auge davongekommen<br />

sei. Zunächst brachte der<br />

Lockdown im Frühjahr drastische Einbußen<br />

für die Möbelhersteller mit sich. Nach<br />

der Wiedereröffnung des Möbelhandels<br />

zog die Nachfrage dann sehr schnell und<br />

überraschend stark wieder an und lag insbesondere<br />

im Sommer auf einem für diese<br />

Jahreszeit untypisch hohen Niveau. Aber<br />

auch über den Herbst und bis zum neuerlichen<br />

Lockdown Mitte Dezember dauerte<br />

die stabile Auftragsentwicklung bei<br />

Küchen-, Polster- und Wohn- und Schlafzimmermöbeln<br />

weiter an. Jan Kurth: „In<br />

der Corona-Krise konzentrierten sich die<br />

Verbraucher stark auf eine behagliche und<br />

gemütliche Einrichtung ihres Zuhauses<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und der<br />

Möbelfachverbände: „Mit einem blauen Auge davongekommen.“<br />

Foto: VDM<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


und passten ihre eigenen vier Wände zudem<br />

den neuen Anforderungen wie Homeoffice,<br />

Homeschooling und Homecooking<br />

an.“ Hinzu kamen als förderliche Elemente<br />

Budgetverlagerungen wegen ausgefallener<br />

Reisen und den Einschränkungen<br />

der Gastronomie. Und auch die Reduzierung<br />

der Mehrwertsteuer habe sich für<br />

die Möbelbranche positiv ausgewirkt.<br />

Foto: Biermann<br />

Starke Küchenmöbelindustrie<br />

Die einzelnen Segmente der deutschen<br />

Möbelindustrie entwickelten sich von Januar<br />

bis November 2020 höchst unterschiedlich.<br />

Ebenso die Märkte im In- und<br />

Ausland. (Siehe Kastentext) Die Küchenmöbelhersteller<br />

verzeichneten laut VDM<br />

2020 einen kräftigen Umsatzanstieg um<br />

3,7 % auf rund 4,9 Mrd. Euro und entwickel<br />

ten sich damit wesentlich besser<br />

als andere Segmente.<br />

Die Pandemie bestimmt<br />

Ein konkreter Ausblick auf die Geschäftsentwicklung<br />

in den kommenden Monaten<br />

fällt aufgrund der Unwägbarkeiten<br />

der Pandemie nachvollziehbar schwer.<br />

„Vieles wird vom Zeitpunkt der Wiederöffnung<br />

des Möbelhandels abhängen“, so<br />

Jan Kurth. „Was den Stellenwert unserer<br />

Branche in der Verbrauchersicht angeht,<br />

sind wir optimistisch gestimmt. Wir gehen<br />

davon aus, dass die Menschen dem<br />

Thema Wohnen und Einrichten weiter<br />

eine hohe Priorität einräumen werden.<br />

Unsere Industrie ist dafür gut gerüstet:<br />

Unsere Hersteller haben sich in der Corona-Krise<br />

noch flexibler aufgestellt, ihre<br />

Lieferketten noch breiter ausgebaut und<br />

ihre Produktinnovationen weiter vorangetrieben.<br />

Weiter an Fahrt nimmt auch<br />

das Thema Digitalisierung auf, wie nicht<br />

nur der Schub für den Online-Möbelhandel<br />

zeigt, dessen Anteil wir für 2020 auf<br />

18 % schätzen.“ (dib)<br />

Weitere Zahlen zum Jahr 2020 auf Grundlage<br />

der internen Erhebungen der Möbelfachverbände<br />

und der amtlichen Statistik<br />

lesen sie auf www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/kraeftigebremspuren-befuerchtet/<br />

Das darf nach Meinung des VDM kein Dauerzustand sein. Sonst seien<br />

Insolvenzen unvermeidlich – trotz der zuletzt guten Auftragslage.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 23


Markt + Menschen<br />

Foto: Blanco<br />

Foto: Naber<br />

Mit bdia-Label: Spülenkombination „Corno Turno“.<br />

Nr. 1 bei Preis-Leistung<br />

„Preis-Sieger 2020“ in Gold. Damit ist Blanco<br />

nun ausgezeichnet worden – bei einer Analyse,<br />

die vom Institut „Deutschland Test“ in Zusammenarbeit<br />

mit dem Wirtschaftsmagazin „Focus<br />

Money“ und dem Institut für Management- und<br />

Wirtschaftsforschung (IMWF) durchgeführt<br />

wurde. Um das Preis-Leistungs-Verhältnis für<br />

Konsumenten messbar und somit vergleichbar<br />

zu machen, recherchierten die Institute nach<br />

eigenen Angaben mehrere Millionen Verbraucherstimmen<br />

in den sozialen Netzwerken. Dabei<br />

wurden Beurteilungen zu rund 23 000 Unternehmen<br />

und Marken in einem Zeitraum zwischen<br />

1. Juli 2019 und 31. Mai 2020 erfasst und<br />

ausgewertet. Blanco erzielte 100 Punkte und<br />

erobert somit den Spitzenplatz in der Rubrik<br />

Küchen möbel.<br />

Neun Auszeichnungen in zwei Jahren<br />

Innovationsstärke und exzellentes Produktdesign prägen nach eigenen Angaben<br />

die Unternehmensidentität von Naber. Innerhalb von zwei Jahren erhielt<br />

der Küchenzubehörspezialist neun Design- und Innovationspreise für<br />

sechs Produkte aus den Sortimenten Spülen, Abfallsammler und Lüftungstechnik.<br />

Variabel: Eine der jüngsten Auszeichnungen ist der German Design Award<br />

<strong>2021</strong> in Gold für die Spülen-Kombination „Corno Turno“ aus Edelstahl (Design<br />

by tbSTUDIO, Berlin). Im Jahr 2020 wurde das Produkt zudem mit den Universal<br />

Design Awards prämiert. Und der Bund deutscher Innenarchitekten zählt<br />

die Kombination zu den Gewinnern des Wettbewerbs „bdia ausgesucht! 2020“.<br />

Weitere ausgezeichnete Produkte:<br />

Beckenstufe: Die Keramik-Einbauspüle „PickUP“ (Design by Hans Winkler<br />

Design, Grafenau) mit zweiter Arbeitsebene gehört zu den Siegern des German<br />

Design Award <strong>2021</strong>.<br />

Vollautomatisch: Die von Naber gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Sobek von<br />

der Universität Stuttgart entwickelte Mauerkasten-Technologie „COMPAIR ®<br />

BIXO/BIXO Balance ® “ regelt die Zu- und Abluft vollautomatisch und wurde<br />

2020 mit dem German Innovation Award ausgezeichnet. Sie zählt zu den Siegern<br />

in der Kategorie „Excellence in Business to Business – Building & Elements“.<br />

Feuerfest: Die Jury des German Design Award 2019 bedachte das nicht brennbare<br />

Luftkanalsystem COMPAIR STEEL flow ® aus Metall mit dem Prädikat<br />

„Special Mention“ in der Kategorie Kitchen.<br />

Modular: Der Innovationsgehalt des COMPAIR ® GREENflow Produktdesigns<br />

wurde gleich zweimal hervorgehoben: Für das modulare Umluftfilter-System<br />

erhielt Naber den ICONIC AWARD 2019: Innovative Interieur und wurde beim<br />

German Innovation Award 2019 ebenfalls als „Winner“ im Bereich „Excellence<br />

in Business to Consumer – Kitchen“ gekürt.<br />

Für kleine Teile: Mit dem Red Dot Qualitätssiegel versehen ist die tragbare<br />

Utensilienbox Cox Work ® (Design Kilian Schindler). Im Jahr zuvor war Cox<br />

Work ® drei Mal ausgezeichnet worden.<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Iggy Pop sorgt für Aufmerksamkeit.<br />

Hier zusammen mit der Schock-Spüle<br />

„Cristadur Green Line“.<br />

Foto: Schock<br />

Spülenwerbung mal ganz anders<br />

Mit Iggy Pop hat Schock ein ganz besonderes Gesicht für seine aktuelle Kampagne<br />

gefunden. Der „Godfather of Punk“ erzählt die Geschichte der nachhaltigen Spüle.<br />

In Szene gesetzt wird das in einer Märchenversion aus dem Bayrischen Wald.<br />

Produziert wurde ein „Punkmärchen“ als Unterstützung<br />

für den Fachhandel, erläutert der Spülenhersteller.<br />

Im Launch-Film erzählt Iggy Pop die Geschichte<br />

der „Cristadur Green Line“, der nachhaltigsten Spülenkollektion<br />

des Herstellers, die zu über 99 % aus natürlichen,<br />

nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen besteht<br />

und für die in Deutschland ein Recycling-Konzept<br />

angeboten wird.<br />

Die Produktlinie ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

„Sink Green“, mit der das Unternehmen seinen Einsatz<br />

für Klimaneutralität auf allen Ebenen verstärkt.<br />

Unter sinkgreen.de informiert das Unternehmen auf<br />

seiner Website über seine strategische, nachhaltige<br />

Unternehmensausrichtung.<br />

Positiv irritierend<br />

Die Kampagne wird europaweit laufen und auf verschiedenen<br />

Digitalkanälen sowie punktuell auch Outof-Home<br />

ausgespielt. Natürlich will das Unternehmen<br />

auch im Handel damit für Aufmerksamkeit sorgen. Das<br />

Video könne am POS gezeigt werden, passende Marketingmaterialien<br />

stehen auch zur Verfügung. Schock<br />

meint: „Ein großes Plus für den Küchenhandel, der mit<br />

dieser besonderen Lifestyle-Kampagne das Produkt<br />

Quarzkomposit-Spüle und das Thema Recycling ansprechend<br />

kommunizieren kann. Mit der Kampagne<br />

um Iggy Pop habe man „auf unkonventionelle, aufsehenerregende<br />

und positiv irritierende Art die nachhaltige<br />

Spülenrevolution auf den Punkt gebracht“.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 25


Markt + Menschen<br />

Spanplatten bleiben begehrt<br />

Im Sommer 2020 hieß es plötzlich: Spanplatten sind<br />

knapp! Die Holzwerkstoffhersteller konnten nicht so<br />

schnell produzieren, wie die Küchen- und Möbelproduzenten<br />

Nachschub orderten. Angesichts der erhöhten<br />

inländischen Nachfrage nach Küchen und Möbeln war<br />

dies nachvollziehbar. Andererseits meldete die Möbelindustrie<br />

aber auch deutliche Rückgänge im Export.<br />

Hätte das die Nachfrage nach dem Rohstoff Spanplatte<br />

nicht annähernd ausgleichen müssen? Und wie konnte<br />

es gleich zu einer Verknappung kommen? Wir haben<br />

bei Holzwerkstoffhersteller Egger zur aktuellen<br />

Lage nachgefragt und von Ulrich Bühler, Gruppenleitung<br />

Vertrieb & Marketing, Antworten erhalten. Demnach<br />

waren die Egger-Werke in Europa seit Juni 2020<br />

mit einer extrem hohen Nachfrage konfrontiert und<br />

die Kapazitäten „in vielen Bereichen weit überschritten“.<br />

Besonders die Werke in Deutschland, Österreich<br />

und Frankreich hatten eine besonders hohe Nachfrage<br />

im Binnenmarkt zu bewältigen. In Summe hatten<br />

ab dem dritten Quartal alle europäischen Märkte einen<br />

Bedarf, der weit über den Vorjahren gelegen habe. Treiber<br />

dieser Entwicklung war einerseits die starke Nachfrage<br />

nach Möbeln und Küchen, anderseits aber auch<br />

die Baukonjunktur, die schon vor der Pandemie gut lief.<br />

Ulrich Bühler: „Diese extrem hohe Nachfrage führte<br />

auch bei uns zu sehr langen Lieferzeiten. Wir sind bemüht,<br />

über die verschiedenen europäischen Lieferwerke<br />

die Wünsche unserer Kunden zu optimieren.<br />

Letztendlich halten wir aber keine Zusatzkapazität vor,<br />

um solche Spitzen abdecken zu können. Wir produzieren<br />

in allen Werken auf Volllast. Weiterhin übersteigt<br />

die Nachfrage das Angebot. Mit einer Normalisierung<br />

rechnen wir in den nächsten Monaten, abhängig von<br />

der Fortdauer der Lockdown-Maßnahmen im stationären<br />

Möbelhandel. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand<br />

Anfang Februar, Anm. d. Redaktion) ist die Situation<br />

nach wie vor angespannt. Sämtliche freiwerdende Kapazitäten<br />

werden wir zur Normalisierung nutzen.“<br />

Unter Volllast: Auch das<br />

Egger-Werk in Brilon<br />

produziert derzeit<br />

an der Kapazitätsgrenze.<br />

Foto: Biermann<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Küchenmarkt ist der Wachstumstreiber<br />

2020 war trotz widriger Umstände ein erfolgreiches Jahr für den Küchenhandel.<br />

Laut Handels verband Möbel und Küchen (BVDM) geht der Küchenmarkt sogar als<br />

Wachstumstreiber aus der Krise hervor.<br />

Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />

wird aller Voraussicht<br />

nach im Jahr 2020 den Umsatz<br />

des Vorjahrs leicht übertreffen und<br />

bei rund 34,5 Mrd. Euro Jahresbruttoumsatz<br />

landen. Und das trotz<br />

der Einschränkungen, die die Corona-Pandemie<br />

mit sich brachten.<br />

Dies ergibt sich nach Angaben von<br />

BVDM-Geschäftsführer Christian<br />

Haeser aus Hochrechnungen auf<br />

Basis der ersten zehn Monate 2020.<br />

Ermittelt wurden die Zahlen des<br />

BVDM (Handelsverband Möbel und<br />

Küchen) in Abstimmung mit dem<br />

Marktforschungsunternehmen IFH<br />

Köln. Für <strong>2021</strong> erwartet der Handelsverband<br />

eine relativ stabile<br />

Nachfrage, die vom weiteren Pandemiegeschehen<br />

abhängt.<br />

Stützen der Konjunktur<br />

Wichtige Stützen für die Möbelbranche<br />

waren und sind das Instrument<br />

der Kurzzeitarbeit, die stabile<br />

Lage der Neubaubranche und<br />

Trends wie Cocooning, Homing<br />

und Homeoffice. Laut Bauindustrie<br />

und ZDB dürfte der Wohnungsbau,<br />

einer der wichtigsten Indikatoren<br />

für die Möbelbranche, am besten<br />

durch die Corona-Krise kommen<br />

und 2020 ein nominales Umsatzwachstum<br />

von 4 % erreichen. <strong>2021</strong><br />

werde dies mit 3 % wohl nur geringfügig<br />

niedriger ausfallen. Mit<br />

einem Umsatz von 52,6 Mrd. Euro<br />

wird der Wohnungsbau demnach<br />

auch <strong>2021</strong> die wichtigste Bausparte<br />

bleiben. Christian Haeser: „Der<br />

Druck auf die Wohnungsmärkte<br />

in den Ballungsgebieten hat sich<br />

nicht abgeschwächt. Aufgrund des<br />

durch Corona gestärkten Trends<br />

zum Home office scheint eine eigene<br />

Immobilie noch erstrebenswerter.<br />

Hinzu kommt, dass die<br />

Haupttriebfeder der Wohnungsbauaktivitäten<br />

in den vergangenen<br />

Jahren, nämlich das äußerst niedrige<br />

Zinsniveau, auch weiterhin Bestand<br />

haben wird. Die Attraktivität<br />

von Investitionen im Wohnungsbau<br />

bleibt also ungebrochen.“<br />

Die Küche gewinnt<br />

Der Möbelhandel hat im letzten<br />

Jahr laut BVDM Ups and Downs erfahren.<br />

In der Summe konnte ein<br />

Umsatzwachstum von rund einem<br />

Prozent erzielt werden. Dem stehen<br />

allerdings erhöhte Kosten, beispielsweise<br />

durch Logistikausgaben<br />

(Stichwort: Lieferengpässe)<br />

entgegen. „Somit ist der Möbel-,<br />

Küchen- und Einrichtungsfachhandel<br />

weder Gewinner noch Verlierer<br />

des Coronajahres“, resümiert der<br />

BVDM-Geschäftsführer.<br />

Gewinner im gesamten Möbelmarkt<br />

ist laut IFH der Küchenmarkt.<br />

Dies gelte für 2020 und auch langfristig<br />

darüber hinaus. Für den Bereich<br />

Küche wurde 2020 demnach<br />

ein Wachstum von rund 8 % erzielt;<br />

was zu einem Marktanteil von 39 %<br />

führt (Küche inkl. Elektrogeräte).<br />

„Handel muss hybrider werden“<br />

„Die Branche geht ohne große Verluste<br />

aus dem bisherigen Pandemieverlauf<br />

hervor“, fasst Christian<br />

Haeser die Lage zusammen. Gleichzeitig<br />

mahnt er: „Der stationäre<br />

Handel wird digitaler werden müssen.“<br />

Künftig werde eine hybride<br />

Mischform unerlässlich sein.<br />

Haeser: „Virtual- und Augmented<br />

Reality gewinnen als Beratungs-<br />

und Planungstools immer<br />

mehr an Bedeutung.“ Dennoch bestehe<br />

bei einem beachtlichen Teil<br />

der stationären KMU- Möbelhändler<br />

laut einer internen Mitgliederversammlung<br />

ein hoher digitaler<br />

Nachholbedarf. (dib)<br />

Christian Haeser, Geschäftsführer<br />

Handelsverband Möbel und Küchen<br />

(BVDM): „Der Küchenmarkt ist der<br />

Wachstumstreiber. Insgesamt ist die<br />

Konjunktur im Möbel- und Küchenhandel<br />

im grünen Bereich.“<br />

Foto: BVDM<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 27


Messe<br />

„HettichXperiencedays“<br />

starten im März<br />

Urbanisierung, Individualisierung und New Work: Das<br />

sind die Megatrends der Möbel- und Einrichtungsbranche.<br />

Ideen und Konzepte dafür präsentiert Hettich in<br />

diesem Jahr in einem neuen, hybriden Format unter<br />

dem Titel „HettichXperiencedays“. Fachbesucher können<br />

sich schon jetzt online vorregistrieren – auf dem<br />

Webportal „xdays.hettich.com“. Mitte März geht es<br />

dann praktisch los.<br />

Die genannten Trends geben die Richtung vor: Hettich<br />

verspricht für <strong>2021</strong> „mehr Design, mehr Funktion<br />

und mehr Komfort“. Und das umgesetzt mit frischen,<br />

kreativen Lösungen für große und kleine Räume, für<br />

flexibles, urbanes Wohnen auf kleiner Fläche, für New<br />

Work und Homeoffice, für Shop und Hotel, und auch für<br />

den Outdoor-Bereich. „Hersteller, Handwerk und Handel<br />

erfahren so aus erster Hand, mit welchen Lösungen<br />

sie auf die geänderten Anforderungen ihrer Kundschaft<br />

reagieren können“, erläutert das Unternehmen.<br />

Online wie offline<br />

Als hybrides Event werden die „HettichXperiencedays“<br />

ab Mitte März über mehrere Wochen laufen. Online<br />

wie offline wird ein umfassendes Programm mit vielen<br />

Services geboten. Wo es an den Hettich-Standorten<br />

möglich ist, können die Fachbesucher im Showroom direkt<br />

in die jeweiligen Möbelwelten eintauchen. Für die<br />

nötigen Hygiene- und Sicherheitskonzepte sei überall<br />

gesorgt.<br />

Aber auch Partner und Kunden, die aufgrund der<br />

Pandemie-Lage nicht persönlich in die Ausstellungen<br />

vor Ort kommen können, werden über alle Highlights<br />

informiert. Die Initiatoren versprechen: „Alle Themen<br />

und Höhepunkte lassen sich nach Wunsch auf dem digitalen<br />

Portal der ‚HettichXperiencedays‘ miterleben.<br />

Wer sich online als Fachbesucher registriert, bekommt<br />

den exklusiven Zugriff auf das komplette Angebot.<br />

Und das in sechs Sprachen: Kostenfrei und rund um<br />

die Uhr gibt es auf ‚xdays.hettich.com‘ die ganze Fülle<br />

an Informationen, Medien und Services und dazu digitale<br />

Tools, mit denen man auch selbst auf virtuelle Entdeckungsreisen<br />

gehen kann.“<br />

Die HettichXperiencedays-Plattform erlaubt den registrierten<br />

Nutzern ebenso eine persönliche Event-Planung<br />

und die virtuelle Teilnahme an Live-Events wie<br />

Fachvorträgen und Workshops.<br />

Die Märkte bewegen<br />

Das Motto der „HettichXperiencedays <strong>2021</strong>“ lautet<br />

„Let’s move markets!“. Dies sei eine Einladung an alle<br />

Hettich-Partner und -Kunden weltweit, mit neuen Lösungen<br />

für verschiedenste Möbelwelten in diesem Jahr<br />

gemeinsam die Märkte zu bewegen. Mit dem Start der<br />

Online-Registrierung gibt das Unternehmen schon einen<br />

ersten Vorgeschmack auf das, was ab Mitte März<br />

kommen wird, aber natürlich wird auf „xdays.hettich.<br />

com“ vorab noch nicht alles verraten. Denn das Unternehmen<br />

erwartet sich von seiner Online-Präsentation<br />

viel: „Wenn Mitte März die ‚HettichXperiencedays‘ Premiere<br />

feiern, wird Hettich als Impulsgeber international<br />

für große Aufmerksamkeit sorgen.“<br />

„Registrieren lohnt sich“,<br />

verspricht Hettich: Das Webportal<br />

„xdays.hettich.com“<br />

bietet den angemeldeten<br />

Fachbesuchern eine Vielzahl<br />

an Informationen, Services<br />

und ermöglicht ebenso die<br />

Teilnahme an Live-Events<br />

der HettichXperiencedays.<br />

interzum digital<br />

An der diesjährigen interzum (4. bis 7. Mai<br />

<strong>2021</strong>) wird Hettich rein digital auf der Plattform<br />

interzum@home teilnehmen. Das Unternehmen<br />

betont: „Wir stehen grundsätzlich<br />

zur Leitmesse interzum und hoffen,<br />

dass im Jahr 2023 in Köln wieder eine Präsenzmesse<br />

unter besseren Bedingungen<br />

möglich sein wird.“<br />

Foto: Hettich<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


LivingKitchen erst wieder 2023<br />

Die Pandemie wirkt sich massiv auf das Messegeschehen aus – und wird wohl deutliche<br />

Spuren hinterlassen. Für die Zukunft stellt sich die Koelnmesse deshalb grundsätzlich<br />

hybrid auf. Das gilt auch für die imm cologne 2022 und die LivingKitchen 2023.<br />

Seit März vergangenen Jahres<br />

fand in Köln von kleineren Veranstaltungen<br />

abgesehen keine einzige<br />

Messe statt. Auch das nächste<br />

Branchenevent, die interzum<br />

Anfang Mai, wird wohl eher digital<br />

über die Bühne gehen. Auf der<br />

Plattform interzum@home. So hat<br />

es zum Redaktionsschluss dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> zumindest den Anschein<br />

(über die weitere Entwicklung berichten<br />

wir tagesaktuell auf www.<br />

kuechenplaner-magazin.de). Auch<br />

wenn die Koelnmesse ein ausgefeiltes<br />

und vielfach gelobtes Hygienekonzept<br />

erstellt hat. Der langanhaltende<br />

Stillstand beschert<br />

der Messegesellschaft Verluste in<br />

Höhe von vielen Millionen Euro.<br />

Diese können derzeit noch aufgefangen<br />

werden, weil das Unternehmen<br />

Koeln messe auf stabilen<br />

wirtschaftlichen Beinen steht, erläuterte<br />

Messe-Geschäftsführer<br />

Oliver Frese im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

des Möbelverbandes<br />

VDM. Doch ein Dauerzustand soll<br />

das natürlich nicht bleiben. Und<br />

Frese zeigte sich zuversichtlich,<br />

dass schon bald wieder Messen am<br />

Oliver Frese:<br />

„Das Erfolgsmodell<br />

Messe<br />

soll erweitert<br />

werden – nicht<br />

ersetzt.“<br />

Rhein stattfinden. Ganz bestimmt<br />

dazu zählen wird die Einrichtungsmesse<br />

imm cologne im Januar 2022.<br />

Denn das Signal aus der Branche<br />

sei unmissverständlich und lautet:<br />

Wir brauchen und wir wollen physische<br />

Messen. Der direkte Kontakt<br />

zum Produkt sei unerlässlich.<br />

Dies gelte vor allem für Küchen.<br />

Die Living Kitchen steht aber erst<br />

Fotos: Koelnmesse<br />

wieder 2023 im Messekalender.<br />

„Es bleibt beim regulären zweijährigen<br />

Rhythmus“, bestätigte Oliver<br />

Frese auf Nachfrage. Wie das Thema<br />

Küche im kommenden Jahr auf<br />

der imm umgesetzt werden könnte,<br />

werde derzeit mit der Industrie diskutiert.<br />

„Keine dauerhafte Alternative“<br />

Grundsätzlich sieht Oliver Frese<br />

die Zukunft des Messewesens hybrid.<br />

„Wir werden die digitale und<br />

die physische Welt verbinden und<br />

die Vorteile zusammenführen“,<br />

so der Messe-Manager. Er sagte<br />

auch: „Das Erfolgsmodell Messe<br />

soll erweitert werden – nicht ersetzt.“<br />

Dies liege auch im Interesse<br />

der Aussteller, die einer aktuellen<br />

AUMA*-Umfrage zufolge in<br />

digitalen Events mehrheitlich keine<br />

dauerhafte Alternative zu physischen<br />

Messen sieht.<br />

Die imm cologne 2022 werde<br />

„ganz sicher“ als hybride Veranstaltung<br />

stattfinden. Durchgeführt<br />

wird die Einrichtungsmesse vom 19.<br />

bis 23. Januar 2022 und damit fünf<br />

statt wie bisher an sieben Tagen.<br />

* Verband der deutschen Messewirtschaft<br />

„B-Safe4-<br />

Business<br />

Village“ heißt<br />

das mehrstufige<br />

Hygiene-Konzept,<br />

mit dem<br />

die Koelnmesse<br />

physische Veranstaltungen<br />

zu Pandemiezeiten<br />

ermöglicht.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 29


Hausgeräte<br />

Hausgeräte<br />

legen 2020 kräftig zu<br />

Die Küchenbranche zählt zu den wirtschaftlichen Gewinnern der<br />

Corona-Pandemie. Weil die Menschen ins Zuhause investieren und<br />

mehr kochen. Ganz besonders profitiert die Hausgeräteindustrie. Laut<br />

Branchen verband ZVEI stieg der Inlands umsatz in 2020 um 11 %.<br />

Dabei war der Start ins Jahr noch verhalten und<br />

im zweiten Quartal führte der erste Shutdown<br />

sogar zu Einbußen. Doch in der zweiten Jahreshälfte<br />

2020 konnte der deutsche Elektro-Hausgerätemarkt<br />

kräftig zulegen. Nach vorläufigen<br />

ZVEI-Berechnungen kletterte der inländische<br />

Gesamtumsatz mit Haushalt-Groß- und -Kleingeräten<br />

im Jahr 2020 auf knapp 10 Mrd. Euro –<br />

ein Plus von etwa 11% im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Alle Produktgruppen im Plus<br />

Haushalt-Großgeräte kamen hier auf einen Anteil<br />

von ca. 6,3 Mrd. Euro (+ 9%), wobei alle Produktgruppen<br />

Zuwächse verzeichnen konnten.<br />

Besonders stark nachgefragt waren Gefriergeräte<br />

(+ 40%), große Kühl-/Gefrierkombinationen,<br />

Einbaubacköfen, Induktionskochfelder<br />

und Waschtrockner. Insgesamt wurden 2020<br />

in Deutschland etwa 18,2 Mio. Haushalt-Großgeräte<br />

verkauft.<br />

Noch stärker wuchs der Inlandsmarkt für<br />

Haushalt-Kleingeräte. Mit einem Herstellerumsatz<br />

von 3,6 Mrd. Euro verzeichnet die Branche<br />

hier ein Plus von etwa 15 %. Luftreiniger, akkubetriebene<br />

Staubsauger, Kaffeevollautomaten,<br />

Küchenmaschinen und Geräte aus dem Segment<br />

Wellness und Beauty verkauften sich dabei<br />

laut ZVEI „überdurchschnittlich gut“.<br />

Foto: Biermann<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Starke Impulsgeber<br />

Der hohe Ersatzbedarf und die gute Baukonjunktur<br />

sind seit längerer Zeit starke Impulsgeber<br />

für den Hausgerätemarkt. Der Hauptgrund<br />

für die außergewöhnliche Entwicklung<br />

im Jahr 2020 liegt jedoch in der Umschichtung<br />

privater <strong>Ausgabe</strong>n während der Corona-Pandemie,<br />

wie der ZVEI in seiner Jahresbilanz betont.<br />

„Die Menschen verbringen deutlich mehr<br />

Zeit zu Hause und stellen höhere Ansprüche<br />

an ihre Wohnumgebung. Dazu gehört auch<br />

ein Upgrade der technischen Ausstattung,<br />

was insbesondere rund um die Themen Kochen<br />

und Lebensmittellagerung sichtbar wird.<br />

Auch der Aspekt Gesundheit spielt eine große<br />

Rolle.“<br />

Qualität, Komfort und Design<br />

Darüber hinaus prägen weitere stabile Trends<br />

den Markt: Verbraucher achten beim Kauf<br />

auf eine gehobene Ausstattung, komfortable<br />

Bedienung und hochwertiges Design.<br />

Auch smarte, vernetzbare Hausgeräte treffen<br />

zunehmend das Interesse der deutschen<br />

Verbraucher.<br />

Auch der Export steigt an<br />

Auch im Auslandsgeschäft zeigt sich eine ähnliche<br />

Konjunkturentwicklung. Nach einem<br />

Rückgang von 3 % im ersten Halbjahr 2020 erholte<br />

sich der Export von kleinen und großen<br />

Hausgeräten im weiteren Jahresverlauf deutlich,<br />

so der ZVEI. Hochgerechnet auf Basis der<br />

Zahlen des Statistischen Bundesamtes für den<br />

Zeitraum Januar bis November, wurden demnach<br />

im Jahr 2020 Elektrohausgeräte im Wert<br />

von knapp 10 Mrd. Euro exportiert. Das entspricht<br />

einem Zuwachs von etwa 5 %. Die Länder<br />

der EU sind mit einem Anteil von etwa<br />

70 % die größten Abnehmer. Deutschland gehört<br />

zusammen mit Polen und Italien zu den<br />

größten europäischen Produktionsländern von<br />

Hausgeräten.<br />

Stabiler Markt in <strong>2021</strong><br />

Im Jahr <strong>2021</strong> erwartet der ZVEI „einen stabilen<br />

deutschen Hausgerätemarkt auf sehr hohem<br />

Niveau“. Und das trotz des Basiseffekts aufgrund<br />

der sehr positiven Vorjahresergebnisse<br />

und der Corona-bedingt nur schwer kalkulierbaren<br />

weiteren Entwicklung des Konsumklimas.<br />

Im Exportgeschäft wird ein Wachstum<br />

im mittleren einstelligen Bereich für möglich<br />

gehalten. (dib)<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 31


Hausgeräte<br />

Fotos: SCHOTT AG<br />

Kathrin Becker, Director Marketing<br />

SCHOTT CERAN ® : „Wir sind weltweit<br />

die Nr. 1 bei Glaskeramik-Kochflächen.“<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


„Das Kochen auf der<br />

ganzen Welt revolutioniert“<br />

Nicht überall, wo Innovation draufsteht, ist auch eine Innovation<br />

drin. Heutzutage wird das entsprechende Etikett allzuschnell<br />

in Anspruch genommen. Eine wirkliche Innovation im Sinne<br />

einer Neuerung, die den Küchenmarkt veränderte, hat der<br />

Spezialglashersteller SCHOTT vor genau 50 Jahren in Europa<br />

eingeführt: die Glaskeramik-Kochfläche. Ein Interview mit<br />

Kathrin Becker, Director Marketing.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: 50 Jahre SCHOTT CERAN ®<br />

Glaskeramik. Ein stolzer Geburtstag.<br />

Kathrin Becker: Das ist tatsächlich etwas Besonderes.<br />

Vor 50 Jahren hat das Original aus Mainz die Küchen<br />

und das Kochen auf der ganzen Welt revolutioniert. Die<br />

Erfolgsgeschichte eines außergewöhnlichen Werkstoffs.<br />

Das Original?<br />

Ja, genau 1971 stellte SCHOTT unter der Marke CERAN ® die ersten<br />

schwarzen Glaskeramik-Kochflächen in Europa vor und<br />

löste so eine Revolution in der Küche aus. Seitdem entwickelte<br />

sich SCHOTT CERAN ® zu einem Weltbestseller.<br />

Viele Verbraucher sprechen von einer „Ceranfläche“,<br />

wenn sie die Glaskeramik meinen.<br />

Auch das stimmt. Der Markenname SCHOTT CERAN ® besitzt eine<br />

enor me Strahlkraft und ist längst zum Synonym und Gattungsbegriff<br />

einer ganzen Produktkategorie geworden. Aber dieses Problem haben<br />

wir nur in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum. Wissen<br />

Sie, die Menschen sind mit dieser schwarzen „Ceranfläche“, wie es so<br />

schön im Volksmund heißt, seit den 70er-Jahren groß geworden und<br />

sind sich gar nicht bewusst, dass sie in dem Moment unseren Markennamen<br />

verwenden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Wir sind sozusagen<br />

bekannt wie „Tempo“, allerdings denken auch viele Menschen,<br />

„Ceranflächen“ seien die rotglühenden Elektrokochflächen und verbinden<br />

uns daher nicht mit moderneren Technologien wie der Induktion.<br />

So müssen wir viel Aufklärungsarbeit in Deutschland leisten. In Zukunft<br />

soll kein deutscher Endverbraucher mehr fragen: „Hast du eigentlich<br />

ein ‚Ceranfeld‘ zu Hause oder kochst du mit Induktion?“.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 33


Hausgeräte<br />

Vor 50 Jahren<br />

führte Hersteller<br />

SCHOTT<br />

CERAN ® die<br />

Glas keramik<br />

in europäischen<br />

Küchen<br />

ein. Diese Momentaufnahme<br />

stammt aus den<br />

1970er-Jahren.<br />

Kontakte, was uns sehr stolz macht. In Deutschland<br />

kann man sicherlich die Marken Bosch, Siemens und<br />

Miele als Kunden der ersten Stunde bezeichnen. Mit<br />

der Marke Imperial haben wir damals den ersten Prototypen<br />

1971 auf der „Domotechnica“, der großen Hausgeräte-Messe<br />

in Köln, gezeigt. Danach kamen direkt<br />

weitere europäische Herdhersteller auf uns zu, die<br />

dringend um Bemusterung baten. So startete alles.<br />

Verraten Sie uns, wie viele Glaskeramik-Kochfelder<br />

in den letzten 50 Jahren produziert wurden?<br />

Es sind inzwischen etliche Millionen Stück. Ich denke<br />

in diesem Jubiläumsjahr <strong>2021</strong> dürften wir die historische<br />

Zahl von 200 Mio. verkauften Stück erreichen.<br />

Es gibt sie traditionell in Schwarz, aber auch in Weiß<br />

und Transparent. Pro Jahr verlassen aktuell mehrere<br />

Millionen Stück das Werk in Mainz und werden in Küchenherde<br />

auf der ganzen Welt verbaut. Zudem haben<br />

wir weitere Nachverarbeitungsstätten in China und<br />

den USA, um auch dort den Markt schnell und zuverlässig<br />

beliefern zu können.<br />

Wie würde denn die richtige Antwort lauten?<br />

Das ist ganz einfach: In beiden Fällen kann es sich<br />

um unser Material CERAN ® handeln, eben unabhängig<br />

von der darunterliegenden Heiztechnologie. Ob Sie<br />

wirklich auf dem Original zu Hause kochen, erkennen<br />

Sie dann an unserem Logo auf Ihrer Kochfläche neben<br />

dem des Herstellers natürlich. Denn keine Kochfläche<br />

verlässt unser Haus ohne unser Logo.<br />

Wenn ich korrekt informiert bin, ist SCHOTT Weltmarktführer<br />

bei CERAN ® Glaskeramik-Kochflächen.<br />

Das ist korrekt. Wir sind weltweit die Nr.-1-Marke bei<br />

Glaskeramik-Kochflächen. Wir sind der führende Lieferant<br />

und zugleich Partner unserer Kunden in der<br />

Hausgeräteindustrie.<br />

Was macht SCHOTT so erfolgreich?<br />

Ich würde sagen, die langjährigen Partnerschaften zu<br />

unseren Kunden, die gemeinsamen Entwicklungsprojekte,<br />

unser Anspruch immer wieder neue marktrelevante<br />

Innovationen zu entwickeln und eine Marke zu<br />

besitzen, die für Differenzierung sorgt. Zudem kommen<br />

natürlich die vielen Mitarbeiter weltweit, die mit<br />

viel Herzblut und Leidenschaft jeden Tag das Beste geben<br />

und sich sehr mit der Marke identifizieren. Das begeistert<br />

mich immer wieder aufs Neue.<br />

Partner? Können Sie ein Beispiel geben?<br />

Eigentlich ist es so, dass ich Ihnen schneller Beispiele<br />

für Nicht-Kunden geben könnte, denn wir beliefern nahezu<br />

alle weltweiten Hersteller von Hausgeräten. Mit<br />

einigen haben wir bereits eben jahrzehntelange enge<br />

War der Werkstoff von Beginn an ein Erfolg?<br />

Kochen auf Glaskeramik? Bei dieser Frage winkten Ende<br />

der 1960er-Jahre selbst bei SCHOTT manche Experten ab.<br />

Und auch die Hausgerätehersteller waren anfangs skeptisch.<br />

Doch SCHOTT ist gerne Pionier und die unübertrefflichen<br />

Produktvorteile überzeugten dann schnell.<br />

Was macht CERAN ® denn so besonders?<br />

Die Glaskeramik von SCHOTT verbindet die Ästhetik<br />

von Glas mit enormer Hitzebeständigkeit und Stabilität.<br />

Sie ist äußerst belastbar und extrem temperaturstabil.<br />

Sie altert nicht, ist lichtdurchlässig und geeignet<br />

für alle Heiztechnologien – auch Induktion und Gas.<br />

Das Grundrezept von CERAN ® wurde in den vergangenen<br />

Jahrzehnten an entscheidenden Punkten weiterentwickelt.<br />

Denn besser geht immer. Ein Meilenstein<br />

ist der Verzicht auf den Zusatz der Schwermetalle Arsen<br />

und Antimon. Pro Jahr werden dadurch mehr als<br />

200 Tonnen Schwermetalle vermieden. Nicht alle unserer<br />

Marktbegleiter beherrschen diese Technik.<br />

Lange Zeit hieß es: Glaskeramik ist Schwarz.<br />

Ja, ja, und die Erde ist eine Scheibe.<br />

Das Produkt wurde also weiterentwickelt?<br />

Kochflächen sind längst ein Designobjekt. So ermöglicht<br />

die beschichtete Glaskeramik CERAN CLEARTRANS ®<br />

verschiedene Farbvarianten. CERAN EXCITE ® , der<br />

jüngste Spross der Produktfamilie, ermöglicht eine nie<br />

dagewesene Benutzerbedienung durch Licht – möglich<br />

machen dies unter dem schwarzen Kochfeld positionierte<br />

LEDs, deren Licht in allen Farben durch eine<br />

Kombination aus Glaskeramik, Filtern und Beschichtungen<br />

an definierten Stellen das Licht ungetrübt passieren<br />

lassen. Und das sogar im Heißbereich der Kochzonen.<br />

2019 erhielt SCHOTT dafür den renommierten<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Fotos: SCHOTT CERAN ®<br />

Mehrfach ausgezeichnet:<br />

C E R A N E X C I T E ®<br />

ermöglicht die<br />

Benutzerbedienung<br />

durch<br />

Licht. Es ist die<br />

jüngste Innovation<br />

von<br />

SCHOTT. Weitere<br />

Produktneuheiten<br />

werden<br />

im Lauf dieses<br />

Jahres folgen.<br />

iF Gold Award. Ein wahnsinniger Erfolg für eine Komponentenmarke.<br />

Ein weiterer Meilenstein ist CERAN<br />

Miradur ® , die weltweit einzigartige Glaskeramik, die<br />

fast so hart ist wie ein Diamant. Durch eine spezielle<br />

patentierte Beschichtung erhält die Glaskeramik mit<br />

Miradur ® eine signifikant erhöhte Resistenz gegenüber<br />

Kratzern von beispielsweise abrasiven Putzschwämmen<br />

oder Mikropartikeln wie Sand- und Salzkörner,<br />

die beim Kochen auf die Oberfläche geraten können.<br />

Wie sieht die Zukunft aus?<br />

Die Küchen- und Kochwelt darf sich auf Produktneuheiten<br />

freuen, die langfristig für noch mehr Begeisterung<br />

und beste Argumente zum Kochen auf Glaskeramik<br />

von SCHOTT CERAN ® sorgen. Im Lauf des Jahres<br />

<strong>2021</strong> werden wir den Neuheitenschleier im Rahmen<br />

eines virtuellen Produktlaunchs lüften.<br />

Welchen Einfluss hat die Pandemie auf Ihr Produkt?<br />

Wir beobachten ganz stark den Trend zum „Home<br />

Loving“, manche nennen ihn auch „Cocooning“, aber<br />

ich persönlich finde ihn zu negativ. Denn Menschen<br />

wollen sich nicht einschließen, sondern müssen einfach<br />

das Beste aus der Situation machen und dazu gehört<br />

es auch, sein Zuhause zu verschönern. Viele investieren<br />

dann eben auch in eine höherwertige Küche<br />

oder einen neuen Herd. Eine nachhaltige Investition<br />

wie ich finde.<br />

Vielleicht abschließend noch die letzte Frage:<br />

Wofür steht die Marke CERAN ® ?<br />

Wenn man so lange das Aussehen der Küchen rund<br />

um den Globus so entscheidend mitgeprägt hat, dann<br />

darf man ruhig von einer „Ikone“ in der Küche reden.<br />

CERAN ® steht für höchste Qualität, das Original und<br />

für relevante Innovationen im Bereich Glaskeramik. Zusammen<br />

mit unseren Partnern wollen wir auch in den<br />

nächsten Jahrzehnten für ein weiter verbessertes Kocherlebnis<br />

sorgen, denn darum geht es letztlich, dem Menschen<br />

hinter dem Herd ein gutes Gefühl zu verschaffen.<br />

Und hier gehen uns die Ideen so schnell nicht aus.<br />

Das Gespräch führte Dirk Biermann<br />

Nur am Anfang Glas<br />

Nach den in der Glastechnologie üblichen Methoden wird zunächst eine<br />

Glasschmelze aus den dafür geeigneten Rohstoffen erschmolzen, geläutert,<br />

homogenisiert und schließlich heißgeformt. Nach dem Abkühlen<br />

und Entspannen des glasigen Rohlings folgt eine Temperaturbehandlung,<br />

bei der das Glas durch kontrollierte Volumenkristallisation in eine<br />

Glaskeramik überführt wird. In ihrem Inneren bilden schon der Schmelze<br />

zugesetzte Stoffe jetzt Kristallkeime, an denen mit steigender Temperatur<br />

winzige Kristalle wachsen. Diese haben die Eigenschaft, sich<br />

bei Erwärmung zusammenzuziehen. Hierdurch wirken sie der Wärmeausdehnung<br />

von reinem Glas entgegen und in der Kombination von<br />

Restglas und Kristallen entsteht ein Werkstoff mit Nullausdehnung. Die<br />

Glaskeramiken von SCHOTT überstehen so Temperaturschocks von plus<br />

700 bis minus 200 Grad Celsius, ohne zu zerspringen oder ihre Form auch<br />

nur geringfügig zu verändern.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 35


Hausgeräte<br />

Künftig wieder von A bis G<br />

Ab März <strong>2021</strong> ist es soweit: Die ersten Geräte müssen ausschließlich mit dem neuen<br />

Energielabel ausgezeichnet werden. Die auffälligste Neuerung ist die geänderte<br />

Effizienzklassen-Skala. Statt wie bisher meist von A +++ bis D reicht sie dann von<br />

A bis G. Und es gibt weitere Neuerungen.<br />

Fotos: Hausgeräte+<br />

Käufer von Haushaltsgroßgeräten wie<br />

Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler,<br />

Waschmaschine und Waschtrockner<br />

müssen sich am 1. März <strong>2021</strong> umstellen:<br />

„Waren bisher die sparsamsten<br />

Geräte in der Energieeffizienzklasse A +++<br />

zu finden, kann das zukünftig auch B, C<br />

oder sogar D sein, je nach Gerätegruppe“,<br />

erklärt Claudia Oberascher von der<br />

Initiative HAUSGERÄTE + . Messbedingungen<br />

und Berechnungsverfahren für<br />

die Einstufung in die Energieeffizienzklassen<br />

haben sich teilweise deutlich<br />

geändert, daher ist keine Eins-zu-Eins-<br />

Umrechnung von alten zu neuen Labelklassen<br />

möglich. Auch die angegebenen<br />

Energieverbrauchswerte sind nicht vergleichbar.<br />

Die Europäische Kommission<br />

hat die Klassengrenzen zudem so<br />

streng definiert, dass die beste Klasse<br />

A zur Einführung voraussichtlich nicht<br />

oder nur in Einzelfällen erreicht wird,<br />

damit Raum bleibt für den technischen<br />

Fortschritt.<br />

Energieverbrauch neu berechnet<br />

Verbraucher und auch Händler sollten<br />

sich nicht täuschen lassen durch den<br />

deutlich niedrigeren Energieverbrauch<br />

von Waschmaschinen und Geschirrspülern<br />

auf dem neuen Label: Bisher ist ein<br />

Jahresenergieverbrauch auf Basis von<br />

220 Waschgängen bzw. 280 Spülgängen<br />

angegeben, zukünftig wird von 100 Nutzungen<br />

ausgegangen. Neu ist auch die<br />

Angabe der Programmdauer in Stunden<br />

und Minuten. Außerdem wird der Geräuschwert<br />

nun ebenfalls klassifiziert,<br />

um dem Käufer die Einschätzung des dB-<br />

Wertes zu erleichtern.<br />

Eine auffällige Neuerung ist der QR-<br />

Code oben rechts auf jedem Energielabel.<br />

Über ihn gelangt man zur Europäischen<br />

Produktdatenbank EPREL, wo<br />

zukünftig weitere Produktinformationen<br />

erhältlich sein werden. Jede Bedienungsanleitung<br />

muss Hinweise zum effizienten<br />

Gebrauch der Geräte enthalten,<br />

bei vielen Markenherstellern ist das heute<br />

schon der Fall. Ebenfalls neu sind Vorgaben,<br />

dass wichtige Ersatzteile wie z. B.<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Motoren, Pumpen, Türscharniere oder<br />

-dichtungen bis zu zehn Jahre nach dem<br />

letzten Inverkehrbringen noch erhältlich<br />

sein müssen. Das soll Reparaturen erleichtern<br />

und damit die Nutzung der Geräte<br />

verlängern.<br />

Wieso war die Umstellung nötig?<br />

Ein niedriger Energie- und Wasserverbrauch<br />

und gute Gebrauchseigenschaften<br />

sind die wichtigsten Kriterien beim<br />

Kauf von Hausgeräten. Genau hierüber<br />

informiert das europäische Energielabel<br />

seit 1996. Verbraucher sollen die<br />

sparsamsten Geräte anhand der Einstufung<br />

in Energieeffizienzklassen auf einen<br />

Blick erkennen und Geräte einfach<br />

vergleichen können. Die Klassen-Einstufung<br />

wird ausgedrückt durch Buchstaben<br />

und optisch verstärkt durch farbige<br />

Balken von grün bis rot.<br />

Aufgrund des technischen Fortschritts<br />

wurde bei vielen Gerätegruppen<br />

die ursprüngliche Skala A bis G durch<br />

die Klassen A + , A ++ und A +++ nach oben erweitert.<br />

Mittlerweile war auch dies ausgereizt:<br />

Waschmaschinen beispielsweise<br />

waren fast nur noch in der besten Klasse<br />

A +++ erhältlich. Daher hat die Europäische<br />

Union das Energielabel modernisiert und<br />

die Rückkehr zur einheitlichen Energieverbrauchsskala<br />

mit den sieben Klassen<br />

A bis G beschlossen.<br />

Fotos: Hausgeräte+<br />

Welche Geräte umgestellt werden<br />

Alle bestehenden Label werden nach und<br />

nach umgestellt. Besonders schnell geht<br />

es bei Kühl- und Gefriergeräten, Weinkühlschränken,<br />

Geschirrspülern, Waschmaschinen,<br />

Waschtrockner, Fernsehern<br />

und Monitoren: Sie sind ab März <strong>2021</strong> mit<br />

dem neuen Energielabel und den Klassen<br />

A bis G im Handel erhältlich. Elektrische<br />

Lampen folgen ab September <strong>2021</strong>. Trockner,<br />

Staubsauger und Backöfen im Jahr<br />

2024, Heizungen ab 2026. Spätestens bis<br />

2030 sollen alle Produktgruppen, somit<br />

auch Raumheizgeräte und Warmwasserbereiter,<br />

umgestellt sein. Details zu den<br />

Änderungen: https://www.hea.de/fachwissen/energielabel<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Hausgeräte<br />

Reine Luft<br />

Regelmäßiges Lüften ist in Zeiten der Pandemie das Gebot der<br />

Stunde. Zusätzlich sollen Raumlüfter die Raumluft von Viren<br />

befreien. Nun ist auch Miele in diesen Markt eingestiegen. In<br />

Kooperation mit dem Spezialisten UlmAIR wird der mobile Luftreiniger<br />

„Air Control“ produziert. Das Gerät ist speziell für den<br />

Einsatz in Betrieben oder öffentlichen Einrichtungen konstruiert.<br />

Es wird in drei Größen verfügbar sein und kommt im ersten<br />

Schritt in Deutschland und Österreich auf den Markt. Der<br />

Produktionsstart wurde für Mitte Februar im Miele-Werk Lehrte<br />

angekündigt. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/newsdetail/news/miele-steigt-in-markt-fuer-luftreinhaltung-ein/<br />

Foto: Miele<br />

Braucht wenig Platz: Der Luftreiniger Miele „AirControl“ eignet sich auch<br />

für Shops und Studios. Gegebenenfalls müssen mehrere Geräte kombiniert<br />

werden.<br />

Häfele kauft Elektro-Onlineshop<br />

Große und kleine Küchengeräte und sogar Spülen und Armaturen<br />

– kurz: alles, was die Küche an Ausstattung braucht. Das<br />

bietet der Online-Shop moebelplus.de. Seit dem 1. Januar <strong>2021</strong><br />

ist das Unternehmen – vorbehaltlich einer Freigabe durch das<br />

Bundeskartellamt – Teil der Häfele Gruppe. moebelplus.de<br />

soll als selbstständiges Tochterunternehmen von Häfele unter<br />

der operativen Leitung der beiden bisherigen Geschäftsführer<br />

Mathias Grummt und Rico Kellner weitergeführt werden.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/<br />

haefele-kauft-elektro-onlineshop/<br />

Foto: Bildschirmfoto<br />

Seit Jahresbeginn<br />

100 %ige Häfele-Tochter:<br />

Online-Shop moebelplus.de.<br />

Helden des Alltags<br />

Helden des Alltags: Erneut thematisiert Samsung das ganzheitliche Zusammenspiel von<br />

Produkten aus den Bereichen Kühlen, Waschen und Einbau – in diesem Jahr noch ergänzt<br />

um Bodenpflege.<br />

Mit dem übergreifenden Ziel, <strong>2021</strong> in die Top<br />

3 der Hausgeräte-Hersteller auf dem deutschen<br />

Markt vorzudringen und dabei die<br />

junge Zielgruppe noch besser zu erreichen,<br />

setzt Samsung weiterhin auf das Zusammenspiel<br />

der Warengruppen Waschen, Kühlen<br />

und Einbau. Dafür wurde die „Zuhause<br />

Unschlagbar“-Kampagne verlängert. Diese<br />

rückt die Helden des Alltags in den Mittelpunkt<br />

Und deren Botschaft lautet: „Mit<br />

smarten Technologien zu mehr Energieeffizienz<br />

im Alltag.“ Um dieses Versprechen zu<br />

untermauern, hat der Hausgerätehersteller<br />

gemeinsam mit der Kreativagentur Leo Burnett<br />

neue Ideen entwickelt, die auf den bestehenden<br />

aufbauen. Anstelle der nahenden<br />

Schwiegereltern sind es <strong>2021</strong> allerdings die<br />

typischen Probleme des Alltags, die die Protagonisten<br />

vor Herausforderungen stellen.<br />

Produziert wurden unterhaltsame Spots, die<br />

seit Ende Januar mit Fokus auf Social- und digitale<br />

Kanäle laufen. Herzstück ist ein 30-sekündiger<br />

Online-Spot für die „QuickDriveTM“<br />

Waschmaschinen. Erweitert wird die Kampagne<br />

um eine Reihe von weiteren Videos,<br />

die kurze Heldengeschichten rund um Kühlschrank,<br />

Staubsauger und Trockner erzählen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/themen/<br />

detail/news/samsung-laesst-helden-desalltags-agieren/<br />

Foto: Samsung<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: Electrolux<br />

AEG räumt auf<br />

Mit der umfangreichsten Kampagne seit über zehn Jahren erneuert<br />

Electrolux derzeit das Markenversprechen seiner Premiummarke<br />

AEG. Der crossmediale Auftritt fordert Konsumenten dazu<br />

auf, Gewohnheiten zu hinterfragen und sich auf kompromisslose<br />

Innovationen für ein nachhaltigeres Leben einzulassen.<br />

Der Kampagnen-Claim „Für alle die mehr erwarten“ schlägt<br />

die Brücke zum Ursprung der Marke und unterstreicht, dass innovative<br />

Produkte die Bereiche Wäschepflege, Kochen und Raumpflege<br />

revolutionieren. Denn seit der Gründung im Jahr 1883 in<br />

Berlin stellt AEG „höchste Ansprüche an Innovation und Design“,<br />

wie das Unternehmen betont. Mit der ersten energiesparenden<br />

Hausgerätelinie rückte der Öko-Pionier bereits in den 1980er-<br />

Jahren das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. „Die Kampagne<br />

beantwortet klar und selbstbewusst, wofür AEG steht. Wir<br />

entwickeln Technologien, die es den Kunden ermöglichen, innovativer<br />

und nachhaltiger zu leben“, fasst Heidi Zucker, Head<br />

of Marketing Deutschland und Österreich, das Markenversprechen<br />

zusammen. „Wir räumen auf mit veralteten Vorstellungen<br />

von der Hausgerätebranche. Gleichzeitig schärfen wir das Markenprofil<br />

von AEG und spannen mit einem coolen und selbstbewussten<br />

Look and Feel den Bogen zu unseren Berliner Wurzeln.“<br />

Der Launch der Mitte Januar <strong>2021</strong> gestarteten Kampagne ist<br />

Auftakt umfassender Marketingaktivitäten, mit denen AEG im<br />

Jahresverlauf auf das neue Versprechen einzahlt – vom TV-Werbespot<br />

in der Prime Time über „Adressable T V“ und „ Programmatic<br />

Advertising“ bis hin zu YouTube und Social Media. Auch im stationären<br />

Fachhandel soll sich die Kampagne wiederfinden, um<br />

über alle Kanäle hinweg auf das neue Markenversprechen einzuzahlen:<br />

„Für alle die mehr erwarten“. www.kuechenplanermagazin.de/suche/news-detail/news/aeg-raeumt-auf/<br />

Amica spendiert 30 Monate Garantie<br />

Unter dem Motto „30 Jahre jung mit 70 Jahren Erfahrung“ richtet Amica International<br />

GmbH stolz den Blick auf 30 erfolgreiche Jahre auf dem Hausgerätemarkt<br />

in Deutschland zurück und möchte das mit seinen Fachhandelspartnern feiern.<br />

Denn für den heute so bedeutenden Markt Deutschland fiel der Startschuss vor<br />

30 Jahren. Heute ist der Sitz der deutschen Tochtergesellschaft im münsterländischen<br />

Ascheberg.<br />

Zum Jubiläum hat das Unternehmen eigens eine Auswahl an Geburtstagsgeräten<br />

definiert, die als besonderen Vorteil neben ihrer nutzerfreundlichen Ausstattung<br />

eine Garantieverlängerung auf insgesamt 30 Monate erhalten. Dazu<br />

gibt es eine eigene Microsite unter https://amica-group.de/geburtstag30.<br />

In Kraft tritt diese exklusive Garantieleistung nach der einfachen Online-<br />

Geräte-Registrierung. Damit ist dann für 30 Monate ein Kundendiensteinsatz<br />

aufgrund von Material- und/oder Fertigungsmängeln kostenlos – ohne Anfahrts-<br />

und Ersatzteilkosten. Eine schnelle Reaktion stellt Amica im Reparaturfall<br />

sicher. Die Registrierung muss vom Endkunden spätestens drei Monate nach<br />

dem Kaufdatum unter http://amica-group.de/garantieverlaengerung erfolgen.<br />

Sechs Sondergeräte genießen anlässlich des 30. Geburtstages diesen Vorzug:<br />

die beiden Einbau-Herdsets „EHIX 30.1“ und „EHCX 30.2“ im eleganten<br />

„X-type Black Design“, der Standherd „SHCX 30.0“ mit 77 Liter Garraum, die<br />

Kühl-/Gefrierkombination „KGCN 387 110 E“ in EEK A ++ , der Geschirrspüler „GSPX<br />

30.3“ mit dritter Beladungsebene und der 2in1 Waschtrockner „WAT 404 070“.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/30-monategarantie-zum-30-geburtstag/<br />

Foto: Amica<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 39


Hausgeräte<br />

Foto: Haier<br />

Platz 3 im Vertrauensranking<br />

Haier genießt in Deutschland hohes Kundenvertrauen.<br />

In einem Ranking belegte das Unternehmen Platz 3 im<br />

Segment Haushaltsgroßgeräte. Bereits zum vierten Mal<br />

führte das Institut für Management und Wirtschaftsforschung<br />

(IMWF) im Auftrag von FOCUS-MONEY und<br />

DEUTSCHLANDTEST eine Studie zum Thema „Höchstes<br />

Vertrauen“ durch. Für die Studie untersuchte das IMWF<br />

die Online-Reputation von 17 000 Marken aus circa 250<br />

Branchen und Produktkategorien in Bezug auf Seriosität,<br />

Weiterempfehlung, Vertrauen und Qualität. In der<br />

Kategorie „Haushaltselektrogeräte“ erhielten 7 Unternehmen<br />

die Auszeichnung „Höchstes Vertrauen“. Haier<br />

konnte sich mit 81,8 Punkten Platz 3 im Ranking sichern.<br />

Und das „noch vor Vorwerk Thermomix (81,5), Dyson<br />

(80,3), Miele (79,7) und Liebherr (76)“, wie das Unternehmen<br />

betont. Ausgezeichnet werden diejenigen Unternehmen,<br />

die auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten<br />

mindestens 70 Punkte in der Gesamtwertung erreichen.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/<br />

news/platz-3-fuer-haier-im-vertrauensranking/<br />

Foto: Novy<br />

Direkt aus Belgien<br />

Die zentralisierte<br />

Logistik<br />

soll den<br />

Servicelevel<br />

steigern.<br />

Novy, belgischer Hersteller von Dunstabzügen und Kochfeldern, beliefert Kunden<br />

in Deutschland künftig direkt von der Zentrale in Kuurne aus. Auch ein<br />

Teil der Backoffice-Aktivitäten der Novy GmbH wurden verlagert. „Sowohl das<br />

bestehende deutsche Vertriebsteam als auch das After-Sales-Team bleiben jedoch<br />

marktnah in Deutschland, um eng mit den Kunden in Verbindung zu bleiben“,<br />

betont das Unternehmen. Alle Kontaktdaten inklusive der Telefonnummern<br />

bleiben wie gehabt, lediglich die Produkte werden seit dem 4. Januar <strong>2021</strong><br />

direkt aus dem Zentrallager im belgischen Kuurne geliefert. Dort befindet sich<br />

der Hauptsitz und die Produktionsstätte der Gruppe. In Deutschland ist Novy<br />

seit mehr als 15 Jahren aktiv – zunächst im Rahmen einer Vertriebspartnerschaft<br />

und seit 2012 über ein eigenes Vertriebsbüro in Langenhagen bei Hannover.<br />

Deutschland ist für Novy eigenen Angaben zufolge ein Markt von strategischer<br />

Bedeutung und deswegen im Laufe der Jahre stetig ausgebaut worden.<br />

Die jetzt umgesetzten Änderungen sollen die Servicequalität weiter stärken.<br />

www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/novy-liefert-direkt-aus-belgien/<br />

Vollautomatische Menüplanung<br />

Künstliche Intelligenz nimmt<br />

bei Samsung Electronics einen<br />

immer größeren Raum ein. Wie<br />

dies künftig umgesetzt wird,<br />

erläuterte das Unternehmen<br />

anhand von Produktneuheiten<br />

auf der Consumer Electronics<br />

Show (CES) <strong>2021</strong> – im Rahmen einer<br />

virtuellen Pressekonferenz.<br />

Ein neuer Service im Rahmen<br />

des Konzepts „SmartThings“ ist<br />

zum Beispiel der automatische<br />

Speiseplaner. Dieser empfiehlt<br />

Mahlzeiten für eine ganze Woche,<br />

erstellt Einkaufslisten und<br />

stellt für den internetfähigen<br />

„FamilyHub“-Kühlschrank (oder<br />

andere Geräte) eine Verbindung<br />

zu Lebensmittelhändlern<br />

her. Rezeptanweisungen können<br />

direkt an synchronisierte<br />

Samsung-Kochgeräte gesendet<br />

werden.<br />

Neben diversen Unterhaltungs-<br />

und Fitnessgeräten<br />

wurde auch der neue „Bespoke“-Kühlschrank „4-Door Flex“ (Foto) vorgestellt. Diese neueste Version der Range verfügt über austauschbare<br />

Paneele sowie diverse technische Neuheiten wie ein neues „Beverage Center“ und ein „Dual Auto Ice Maker“. Das 4-Türer-Modell kommt im<br />

Frühjahr auf den Markt – aller dings erst in Nordamerika. www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/menues-vollautomatischplanen-lassen/<br />

Foto: Samsung<br />

40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


KI wird noch skeptisch beäugt<br />

Seit Jahren ist Künstliche Intelligenz (KI) fester Bestandteil<br />

technischer Innovationen – und doch steht<br />

in Deutschland eine deutliche Mehrheit von 69 % diesem<br />

Aspekt der Automatisierung immer noch kritisch<br />

gegenüber. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />

Studie* der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.<br />

Die höchste Akzeptanz genießt KI in einem Bereich,<br />

der einen alltäglichen Nutzen bringt: bei der Verkehrslenkung.<br />

64 % aller Befragten begrüßen die Unterstützung<br />

via Navigations-App, beispielsweise zur Stauumfahrung.<br />

Im klassischen Feld der Spracherkennung, also bei<br />

Anwendungen wie Siri, Alexa, Cortana & Co, befürwortet<br />

knapp die Hälfte (47 %) den Einsatz Künstlicher Intelligenz.<br />

Einer anderen Funktion dagegen stehen 60 %<br />

aller Befragten skeptisch gegenüber: der Gesichtserkennung.<br />

Das ist besonders bemerkenswert, da viele<br />

der neueren Smartphones und Tablets diese Funktion<br />

bereits als Standard integriert haben. „Hier ist in der<br />

konkreten Alltagsanwendung daher davon auszugehen,<br />

dass der praktische Nutzen stärker als die Bedenken<br />

gewichtet wird“, erläutert die gfu.<br />

Auch in der Küche (noch) kein Hit<br />

In anderen Kategorien, die sich mit der Automatisierung<br />

von Prozessen beschäftigen, ist die Offenheit für<br />

die Technologie noch weniger ausgeprägt. So befürworten<br />

die Steuerung von Hausgeräten mithilfe von KI lediglich<br />

36 %, die Steuerung von Smart Homes nur etwas<br />

mehr als ein Drittel (34 %). Am ausbaufähigsten ist<br />

der Zuspruch im Feld Mobilität: Nur knapp 30 % vertrauen<br />

der Technik, die autonomes oder teilautonomes<br />

Fahren ermöglicht.<br />

Noch viel Überzeugungsarbeit<br />

Die Betrachtung der übergeordneten Zahlen<br />

von KI-Befürworter:innen und -Skeptiker:innen<br />

zeigt, dass immer noch mehr als zwei Drittel der<br />

Studienteilnehmer*innen von den Möglichkeiten der<br />

KI überzeugt werden müssen. Nur 31 % stellen das<br />

schon nicht mehr infrage. Die Bedenken sind vielfältig<br />

und hängen meistens mit Datenschutzbedenken<br />

zusammen: 55 % sagen, dass man persönliche Präferenzen<br />

oder das eigene Verhalten nicht mit Dritten teilen<br />

möchte. Fast genauso viele (54 %) befürchten, umfassend<br />

kontrolliert zu werden. Und etwas weniger als<br />

die Hälfte (47 %) denkt, dass KI noch nicht ausgereift<br />

genug für einen breiteren Einsatz sei.<br />

Je jünger desto offener<br />

Ein klarer Trend zu mehr Offenheit gegenüber der neuen<br />

Technologie ist in der Alterskohorte zwischen 16<br />

und 39 Jahren, bei den sogenannten Millenials, zu erkennen<br />

– hier sprechen sich immerhin 46 % aller Be-<br />

fragten für den Einsatz von KI aus. Generell wohlwollender<br />

wird der Blick auch, wenn nach dem Einsatz von<br />

KI in der Zukunft gefragt wird: So erwarten fast 60 %,<br />

dass es einen Zusatznutzen in medizinischen Anwendungen<br />

geben wird – hier ist die Hoffnung bei den über<br />

60-Jährigen mit 65 % deutlich ausgeprägter als bei den<br />

Millenials (56 %). Auch an eine weitere positive Beeinflussung<br />

der Verkehrslenkung glaubt noch etwas mehr<br />

als die Hälfte (53 %). Generell positiv blicken 61 % auf<br />

KI, wenn es um die Büro- bzw. Arbeitsumgebung geht<br />

und sind der Meinung, dass sie den Arbeitsalltag erleichtern<br />

wird. Skepsis kommt nur dann wieder zum<br />

Tragen, wenn die generelle Beschäftigung in den Blick<br />

genommen wird: 88 % der Befragten gehen nicht davon<br />

aus, dass Künstliche Intelligenz zur Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze führen wird.<br />

Längst in der Praxis angekommen<br />

„Das Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz ist hierzulande<br />

sehr zwiespältig“, erläutert Dr. Sara Warneke,<br />

Geschäftsführerin der gfu Consumer und Home Electronics<br />

GmbH. Und sie ergänzt: „Tatsächlich nutzen<br />

jedoch eine Reihe von Produkten bereits KI-Technologien.<br />

KI kommt beispielsweise beim Fotografieren mit<br />

vielen Smartphones, bei der Bildaufbereitung in aktuellen<br />

TV-Geräten, zur Klangverbesserung von Audio-<br />

Produkten und in vielen Hausgeräten zum Einsatz, um<br />

diese effizienter zu machen und den Bedienkomfort zu<br />

steigern. In den Technikprodukten, die uns umgeben,<br />

steckt bereits heute mehr KI, als den meisten Anwenderinnen<br />

und Anwendern bewusst ist. Die Herausforderung<br />

der Techbranche wird aber bleiben, den konkreten<br />

Nutzen der Technologie zu kommunizieren und<br />

nicht den abstrakten, um die Skepsis ihr gegenüber abzubauen.“<br />

Foto: gfu<br />

* Repräsentative Online-Befragung der gfu Consumer &<br />

Home Electronics GmbH vom Juli / August 2020 mit 2000<br />

Teilnehmer*innen aus Deutschland.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 41


Küchenmontage<br />

„Wir bieten bundesweite<br />

Küchen montagen in<br />

Premium-Qualität“<br />

Besser ein eigenes Montage-Team? Oder doch die Zusammenarbeit mit einem<br />

Sub-Unternehmen? Diese Fragen kennt jedes Küchenstudio. In Zeiten des konkreten<br />

Fachkräftemangels und des demo grafischen Wandels erhält das Thema zusätzliche<br />

Bedeutung. Und bei Auftragsspitzen wie in den letzten Monaten sowieso.<br />

Ein Interview mit Enrico Engel, Geschäftsführer des bundesweit tätigen<br />

Dienstleisters Engel Küchenmontagen GmbH.<br />

Das Unternehmen Engel Küchenmontagen GmbH<br />

wurde vor 17 Jahren in zentraler Lage zwischen Kassel<br />

und Erfurt am Standort Leinefelde-Worbis (Thüringen)<br />

gegründet und wird von den Brüdern Enrico<br />

und Tino Engel geleitet. „Wir verstehen uns als Premium-Dienstleister<br />

und unterstützen deutschlandweit<br />

Küchenstudios und Einrichtungshäuser bei der Montage<br />

ihrer hochwertigen Küchen“, sagt Unternehmensgründer<br />

Enrico Engel im <strong>KÜCHENPLANER</strong>-Gespräch.<br />

Neben einer kontinuierlichen Zusammenarbeit ist es<br />

ebenso möglich, ein Küchenmontage-Team für die<br />

Mindestlaufzeit von einer Woche zu buchen. Derzeit<br />

Bieten Küchenmontagen in Premium-Qualität an:<br />

Tino Engel (Foto links ) und Enrico Engel (Foto rechts).<br />

Foto: Engel Küchenmontagen<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


eschäftigt das Unternehmen 68 Küchenmontage-Spezialisten.<br />

Diese sind stets als eingespielte Zwei-Mann-<br />

Teams unterwegs. Das reduziere die Montagezeit und<br />

erhöhe die Montagequalität, betont Enrico Engel. Bei<br />

der Auswahl der Mitarbeiter gelten klar definierte<br />

Qualitätsregeln.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Sie bieten Ihre Küchenmontage-<br />

Dienstleistung bundesweit an. Können Sie bitte<br />

erläutern, wie Sie das organisieren?<br />

Enrico Engel: Mit unseren derzeit 34 Küchenmontage-Teams<br />

unterstützen wir unsere Auftraggeber<br />

bundesweit vom Bodensee in Süddeutschland bis<br />

zur dänischen Grenze in Norddeutschland. Bei der<br />

Tourenplanung legen wir sehr viel Wert auf die geografische<br />

Passung von den Wohnorten unserer Mitarbeiter<br />

und der Entfernung zu den Logistikstandorten<br />

unserer Auftraggeber. Wenn wir zum Beispiel<br />

eine Anfrage von einem Küchenstudio bzw. Einrichtungshaus<br />

aus Hamburg erhalten, dann wählen wir<br />

für diesen Auftrag ein Küchenmontage-Team mit<br />

Wohnsitz in Norddeutschland aus. Für einen Auftrag<br />

in Stuttgart, würden wir ein Team mit Wohnsitz<br />

in Baden-Württemberg auswählen. Die Grundlage<br />

für unsere bundesweite Montagedienstleistung ist<br />

aber natürlich die Reisebereitschaft unserer Mitarbeiter.<br />

In der Regel reisen unsere Monteure am Montagmorgen<br />

zum Standort der Auftraggeber und fahren<br />

am Donnerstag oder Freitag wieder zurück zu<br />

ihrer Familie. Wir organisieren und bezahlen das<br />

Hotel oder die Ferienwohnung, in der unsere Mitarbeiter<br />

nach Feierabend übernachten. Diese befinden<br />

sich immer in unmittelbarer Nähe zum jeweiligen<br />

Logistikstandort.<br />

Gesundheit geht vor<br />

Die Teams von Engel Küchenmontagen kümmern<br />

sich um die komplette Küchenmontage inklusive<br />

der Sanitär- und Elektroanschlüsse. Nur Steinarbeitsplatten<br />

bleiben außen vor. „Hier empfehlen<br />

wir unseren Auftraggebern die Zusammenarbeit mit<br />

lokalen Steinmetzen oder anderen Spezialisten“,<br />

sagt Enrico Engel. Das hat mehrere Gründe. Zum einen<br />

können Steinmetze die Platten vor Ort anpassen,<br />

zum anderen verfügen diese Betriebe über die<br />

notwendigen Transporthilfen und Montagehilfsmittel.<br />

Diese sind in einem normalen Werkzeugbestand<br />

eines Händlers meist nicht vorhanden. „Die<br />

schweren Platten ohne Hilfsmittel zu tragen, wollen<br />

wir unseren Mitarbeitern nicht zumuten“, betont<br />

Enrico Engel. Die Gesundheit gehe klar vor. Das<br />

gelte nicht nur für ältere Mitarbeiter, sondern auch<br />

für die Jüngeren im Team, die vielleicht noch größere<br />

Gewichte tragen könnten. „Doch hat der Rücken<br />

erstmal einen Knacks weg, ist das für jeden Mitarbeiter<br />

in jedem Lebensalter ein Problem“, so der<br />

Geschäftsführer.<br />

Welches sind die Vorteile für einen Händler in der<br />

Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen?<br />

Viele Händler möchten bevorzugt eigene, festangestellte<br />

Küchenmonteure beschäftigen. Das Problem<br />

ist häufig, dass sie viel Geld für Stellenanzeigen bezahlen<br />

und aufgrund des Fachkräftemangels trotzdem<br />

keine geeigneten Mitarbeiter in ihrer Region<br />

finden. Unsere Lösung für dieses Problem besteht darin,<br />

dass wir Küchen studios und Einrichtungshäuser<br />

vor Ort unterstützen. Unsere Auftraggeber sagen uns,<br />

wann und wo sie unsere Küchenmontage-Teams benötigen.<br />

Der Vorteil für unsere Auftraggeber ist eine<br />

schnelle Besetzung ohne aufwendige und kostenintensive<br />

Personalsuche. Sie profitieren von sehr erfahrenen<br />

Küchenmontage-Teams, die sie einfach und unkompliziert<br />

dazu buchen können. Und sie profitieren<br />

von hochqualifizierten, engagierten und freundlichen<br />

Fachkräften, welche die Küchen in einer Spitzen-Montagequalität<br />

auf den Millimeter genau einbauen. Dadurch<br />

sparen unsere Auftraggeber viel Geld und Zeit<br />

für Bewerbungs- und Mitarbeitergespräche und können<br />

sich stattdessen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren,<br />

allem voran natürlich die Küchenplanung und<br />

den Verkauf.<br />

Welche Qualifikationen haben Ihre Mitarbeiter?<br />

Wir beschäftigen ausnahmslos hochqualifizierte Küchenmonteure,<br />

die alle fest bei uns angestellt sind.<br />

Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt<br />

rund acht Jahre. Viele arbeiten seit mehreren Jahren<br />

als Zwei-Mann-Team zusammen. Unsere Mitarbeiter<br />

besitzen TÜV-Zertifikate für Elektro- und Sanitäranschlüsse.<br />

Bis auf wenige Ausnahmen sind alle im Besitz<br />

eines Lkw-Führerscheins bis 7,5 Tonnen, haben gültige<br />

Modulschulungen und eine digitale Fahrerkarte.<br />

90 % unserer Küchenmonteure sind ausgebildete<br />

Tischler und Schreiner. Darüber hinaus verfügt jeder<br />

Küchenmonteur, der bei uns beginnt, über eine Berufserfahrung<br />

von mindestens 800 montierten Küchen.<br />

Das entspricht einer Montageerfahrung von ungefähr<br />

vier Jahren. Alle Engel-Mitarbeiter sind freundlich,<br />

höflich und für den Auftritt in der Wohnung des<br />

Endkunden mithilfe von Servicestandards und Schulungen<br />

ausgebildet.<br />

Wie kommen Sie an neue Mitarbeiter? Das scheint im<br />

Metier der Montage ja ein grundsätzliches Problem<br />

zu sein.<br />

Wir investieren viel Zeit und Geld in Online-Marketing-<br />

Kampagnen. Laut Google Analytics verzeichnen wir<br />

aktuell ca. 3000 Besuche pro Monat auf unserer Karrierewebsite<br />

engel-kuechenmontagen.de. Dadurch erhalten<br />

wir aktuell 500 bis 600 Bewerbungen pro Monat.<br />

Davon verfügen 95 % aber nicht über die gewünschte<br />

Berufserfahrung. Nachdem alle Bewerber auf Herz und<br />

Nieren geprüft wurden, entstehen daraus ein bis zwei<br />

Neueinstellungen pro Monat.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 43


Küchenmontage<br />

Favorisieren Sie eine besondere Vorgehensweise bei<br />

der Einstellung von neuen Mitarbeitern?<br />

Wir haben in 17 Jahren gelernt, dass wir keine Kompromisse<br />

bei der Mitarbeiterauswahl machen dürfen.<br />

Quereinsteiger, Jungfacharbeiter oder Fachhelfer stellen<br />

wir deshalb nicht ein.<br />

Warum nicht?<br />

Weil sie aufgrund der fehlenden Berufserfahrung mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit Montagefehler und Schäden<br />

verursachen, die am Ende für die Endkunden und unsere<br />

Auftraggeber sehr ärgerlich sind.<br />

Meiner Meinung nach ist Berufserfahrung für eine<br />

erfolgreiche Küchenmontage zwingend erforderlich.<br />

Deshalb stellen wir nur Küchenmonteure ein, die nachweislich<br />

mindestens vier Jahre Erfahrung in der Montage<br />

von Küchen der Hersteller Nolte, Häcker, Schüller,<br />

Nobilia, LEICHT oder SieMatic haben. Berufserfahrung<br />

und die damit zusammenhängende Problemlösungskompetenz<br />

sind für uns das wichtigste Einstellungskriterium.<br />

Wenn zwei erfahrene Fachkräfte zusammen<br />

vor Ort sind, können sie sich gegenseitig helfen. Sobald<br />

nur ein erfahrener Monteur mit einer Hilfskraft als Unterstützung<br />

arbeitet, ist der Erstmonteur nicht nur auf<br />

sich allein gestellt, sondern ist obendrein noch für die<br />

Gesamtmontage verantwortlich. Ich kann es sehr gut<br />

nachvollziehen, wenn erfahrene Küchenmonteure nicht<br />

mehr mit unqualifizierten Hilfskräften arbeiten wollen,<br />

die sie dann auch noch nebenbei ausbilden müssen.<br />

Deshalb haben Sie also diesen hohen Qualitätsstandard<br />

für Ihre Mitarbeiter definiert.<br />

Wir haben bei der Mitarbeiterauswahl eine klare Philosophie:<br />

„Wenn du bei der Einstellung von einem neuen<br />

Mitarbeiter nur die kleinsten Bedenken hast, dann lass<br />

es sein“. Mit unserer selbst entwickelten Engel-Methode,<br />

ein ausgefeilter Auswahlprozess, können wir Spitzenmitarbeiter<br />

von mittelmäßigen Mitarbeitern besser<br />

unterscheiden.<br />

Foto: Engel Küchenmontagen<br />

Was ist die Engel-Methode?<br />

Mein Bruder Tino Engel und ich haben uns auf dem Gebiet<br />

„Personalrekrutierung“ sehr viel Wissen angeeignet<br />

und über die Jahre ein mehrstufiges Auswahl- und<br />

Prüfverfahren entwickelt.<br />

Stufe 1: Vorselektion und Prüfung der Bewerbung<br />

Stufe 2: Telefoninterview. In diesem Telefonat werden<br />

die wichtigsten Qualifikationen überprüft. Kann der<br />

Bewerber vier Jahre Berufserfahrung nachweisen?<br />

Sind Führerschein und Pkw vorhanden? Besteht Montage-<br />

und Reisebereitschaft?<br />

Stufe 3: Premium-Telefoninterview. In diesem Telefonat<br />

werden 15 Fachfragen gestellt. Damit der Bewerber<br />

zum persönlichen Gespräch eingeladen wird, sollten<br />

von 100 möglichen Punkten mindestens 90 erreicht<br />

werden.<br />

Stufe 4: Vorstellungsgespräch im Büro in Leinefelde. In<br />

diesem persönlichen Gespräch werden dem Bewerber<br />

verschiedene Problem-Situationen mit verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden geschildert, die in der Wohnung<br />

des Endkunden auftreten können. Wir möchten sehen,<br />

wie der Bewerber damit umgeht und welche Vorschläge<br />

er für die Lösung des Problems unterbreitet.<br />

Stufe 5: Referenztelefonate. In dieser Phase werden<br />

mehrere Telefonate mit ehemaligen Arbeitgebern geführt.<br />

Die daraus gewonnen Erkenntnisse fließen in<br />

die finale Entscheidungsfindung mit ein.<br />

Anschließend wird der Bewerber eingestellt oder bekommt<br />

eine wertschätzende Absage.<br />

Mitarbeiter des bundes weit tätigen Montage dienstleisters haben mindestens<br />

vier Jahre Erfahrung in der Montage von hochwertigen Markenküchen.<br />

Zudem arbeiten sie ausschließlich in Zwei-Mann-Teams.<br />

Das klingt nach einem enormen Aufwand?<br />

Ja, das Rekrutieren von erstklassigen Küchenmonteuren<br />

ist sehr zeitaufwendig aber es zahlt sich aus. Wir<br />

44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


haben eine extrem niedrige Reklamations-Quote und<br />

viele zufriedene Stammkunden, mit denen wir seit<br />

über 10 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten.<br />

Auf Ihrer Website schreiben Sie, dass Sie die besten<br />

Küchenmonteure Deutschlands suchen. Ist das nicht<br />

trotzdem übertrieben?<br />

Genau das ist der entscheidende Punkt. Unsere Auftraggeber<br />

wollen bezüglich der Montagequalität Sicherheit.<br />

Eine hohe Montagequalität erreichen wir nur<br />

mit sehr erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitern.<br />

Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir uns<br />

aussuchen können, ob wir einen neuen Küchenmonteur<br />

einstellen oder ob wir ihm besser absagen.<br />

Wir nehmen nur Aufträge von Neukunden an, wenn<br />

wir sicher sind, dass wir diese Aufträge mit einem<br />

Spitzen-Montageteam realisieren können. Beim Thema<br />

„Mitarbeiterauswahl“ überlassen wir nichts dem Zufall.<br />

Deshalb wollen wir nur mit den besten Küchenmonteuren<br />

Deutschlands zusammenarbeiten.<br />

Kommen wir zu den Kosten. Sie übernehmen die Anund<br />

Abreise Ihrer Mitarbeiter und auch die Hotelübernachtungen:<br />

Wie wirkt sich das auf die Kalkulation<br />

für den Händler aus?<br />

Wir arbeiten mit unseren Auftraggebern auf der Basis<br />

von Tagespauschalen zusammen, unabhängig vom<br />

Verkaufspreis der Küche. Unsere Tagespauschalen haben<br />

trotz der inkludierten Hotelübernachtung ein sehr<br />

gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Neukunden bestätigen<br />

uns immer wieder, dass wir im Vergleich zu regional<br />

ansässigen Montageunternehmen günstiger sind,<br />

als sie gedacht haben.<br />

Wer bucht Ihre Montagedienstleistung?<br />

Die großen Einrichtungshäuser, oder eher<br />

kleinere Küchen studios?<br />

Wir montieren vorrangig für inhabergeführte kleinere<br />

und mittelständische Studios sowie für Möbelhäuser.<br />

Diese Unternehmen haben durch den demografischen<br />

Wandel immer größere Schwierigkeiten, gute Küchenmonteure<br />

zur Festanstellung zu finden. Immer mehr<br />

ältere Küchenmonteure gehen alters- oder krankheitsbedingt<br />

in den Ruhestand. Und genau für dieses regionale<br />

Fachkräftemangelproblem bieten wir die perfekte<br />

Lösung.<br />

Gibt es Einschränkungen bei der Zusammenarbeit?<br />

Für kleinere Händler, die kein eigenes Fahrzeug und<br />

kein eigenes Werkzeug haben, kommt unsere Montagedienstleistung<br />

leider nicht infrage.<br />

Sie selbst haben also keine eigenen Fahrzeuge und<br />

auch kein Werkzeug. Wie funktioniert das in der<br />

Praxis?<br />

Unsere Zwei-Mann-Teams bekommen von unseren<br />

Auftraggebern ab dem Logistikstandort vollausgestattete<br />

Fahrzeuge inklusive Werkzeug und Verbrauchsmaterialien<br />

zur Verfügung gestellt. Sie beladen das<br />

Fahrzeug, fahren damit zum Endkunden, tragen die<br />

Küche in die Wohnung, beginnen mit der Montage und<br />

installieren die Elektro- und Sanitäranschlüsse. Nach<br />

erfolgreicher Montage fahren sie vom Endkunden zurück<br />

zum Logis tikstandort und stellen das Fahrzeug<br />

ordnungsgemäß ab. Anschließend fahren unsere Mitarbeiter<br />

ins Hotel. Am nächsten Tag wiederholt sich<br />

dieser Ablauf.<br />

Wie sehen das Ihre Kunden?<br />

Viele Auftraggeber bevorzugen es, wenn wir mit ihren<br />

Fahrzeugen und der dazu passenden Werbung oder Beschriftung<br />

die Küchen zum Endkunden transportieren.<br />

Unsere Teams tragen hochwertige neutrale Kleidung<br />

ohne Engel-Logo und stellen sich immer im Namen des<br />

Auftraggebers bei den Endkunden vor.<br />

Wie bereits bekannt haben immer mehr Studios<br />

und Einrichtungshäuser das Problem, dass sie keine<br />

Subunternehmen auf selbstständiger Basis oder keine<br />

Küchenmonteure zur Festanstellung finden. Deshalb<br />

denken immer mehr Inhaber oder Geschäftsführer inzwischen<br />

um und investieren speziell für die Zusammenarbeit<br />

mit uns in Werkzeuge und Fahrzeuge, meist<br />

3,5-Tonnen-Transporter im Leasing.<br />

Was empfehlen Sie beim Werkzeug?<br />

Neukunden beraten wir auf Basis spezieller Checklisten<br />

bei der Werkzeugbeschaffung. Zum Beispiel<br />

empfehlen wir für präzise Schneid- und Anpassungsarbeiten<br />

Werkzeug von Festool. Damit haben unsere<br />

Mitarbeiter gute Erfahrungen gemacht. Für Bohr- und<br />

Schraubarbeiten haben sich auch preiswertere Werkzeuge<br />

von Bosch und Makita bewährt. Für einen Satz<br />

Werkzeug von passender Qualität fallen ungefähr 3000<br />

bis 4000 Euro an.<br />

Wie hoch ist die Bereitschaft für diese Investition?<br />

Neulich sagte mir ein Auftraggeber: „Herr Engel,<br />

Werkzeug und Fahrzeuge kann ich an jeder Ecke kaufen<br />

oder mieten. Aber Küchenmonteure in dieser Qualität,<br />

wie Sie sie beschäftigen, bekomme ich so schnell<br />

nicht.“<br />

Mit wie vielen Küchenstudios und Möbelhäusern<br />

arbeiten Sie derzeit zusammen?<br />

Aktuell haben wir deutschlandweit mit rund 80 Küchenstudios<br />

und Möbelhäusern gültige Rahmenverträge.<br />

Leider konnten wir dieses Jahr nicht alle Anfragen<br />

bedienen. Wir sind aber optimistisch, dass wir auch<br />

in <strong>2021</strong> neue Mitarbeiter einstellen und somit weitere<br />

Neukunden in der Montage ihrer Küchen unterstützen<br />

können.<br />

Das Gespräch führte Dirk Biermann<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 45


Küchenmontage<br />

„Sicherheit im Transporter<br />

kann man kaufen“<br />

Bei den vielen, teils sehr kleinen Teilen, die Monteure stets mit sich führen, ist es<br />

nicht immer leicht, den rechtlichen Anordnungen im Montagefahrzeug zu genügen.<br />

Dabei ist die Straßen verkehrs ordnung eindeutig und sollte befolgt werden.<br />

Die gute Nachricht: Es ist machbar – mit den passenden Einbausystemen.<br />

Foto: Kögl<br />

Unterbauladen<br />

bieten eine enorme Tiefe<br />

und somit ein großes Maß<br />

an zusätzlichem Stauraum.<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Am Anfang steht die rechtliche Norm. Paragraph<br />

§ 22 (1) der Straßenverkehrsordnung (StVO) sagt: „Die<br />

Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung<br />

sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu<br />

sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher<br />

Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen,<br />

hin und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren<br />

Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten<br />

Regeln der Technik zu beachten.“<br />

„Sicherheit im Transporter kann man kaufen“, kommentiert<br />

Dr. Klaus Ruff, stellvertretender Präventionsleiter<br />

der BG Verkehr, diese Anforderung. Denn diverse<br />

Hersteller bieten eine Vielzahl an Einbausystemen, die<br />

helfen, Werkzeuge und Materialien sicher verstauen zu<br />

können. Und für große Stücke gibt es verschiedene Hilfen,<br />

mit denen diese während des Transports gesichert<br />

werden. Dabei bietet eine ordentlich gesicherte Ladung<br />

einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil: Im<br />

Laderaum herrscht Ordnung.<br />

Auf die Zugkraft achten<br />

Unterschieden werden grundsätzlich zwei Arten der<br />

Ladungssicherung: die kraftschlüssige und die formschlüssige.<br />

Die kraftschlüssige Ladungssicherung besteht<br />

im Prinzip aus dem sogenannten Niederzurren.<br />

Dabei wird mithilfe von geeigneten Zurrmitteln wie<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 47


Küchenmontage<br />

Foto: Sortimo<br />

Fächer in verschiedensten Größen, mit unter schiedlichsten<br />

Möglichkeiten der Öffnung, stehen ganz nach<br />

Kundenwunsch bei nahezu allen Systemanbietern zur<br />

Verfügung.<br />

Foto: Hörner<br />

Manche Hersteller bieten sogar passgenaue<br />

Einlagen für Werkzeuge, sodass auch da<br />

nichts durch das einzelne Schubfach rutscht.<br />

Die zusätzliche Beschriftung erleichtert das<br />

Auffinden.<br />

Spanngurten die Ladung auf der Ladefläche niedergepresst.<br />

Hier ist besonders darauf zu achten, dass die<br />

genutzten Zurrmittel eine entsprechende Zugkraft besitzen.<br />

Befestigt werden die Zurrmittel an geeigneten<br />

Befestigungspunkten, die sich auf Transportern üblicherweise<br />

auf beiden Seiten der Ladefläche finden.<br />

Auch beim formschlüssigen Sichern der Ladung<br />

spielen Zurrmittel und Befestigungspunkte eine Rolle.<br />

Allerdings wird hier Ladung, die sich nicht niederzurren<br />

lässt, mit den Ladungssicherungsgeräten direkt<br />

am Aufbau, also meist an der Seiten- oder Trennwand<br />

des Transporters, fixiert. Das kann durch Zurrgurte<br />

geschehen, oder aber es werden Spannstangen, Rungen<br />

oder Klemmbretter verwendet. Letztlich wird so<br />

ein Verschieben oder Verrutschen sowie auch ein Umkippen<br />

des Transportguts verhindert.<br />

Übersicht wie in der Werkstatt<br />

Wesentlich vielfältiger ist das Lösungspaket, das für<br />

Werkzeuge und kleinere Teile auf dem Markt angeboten<br />

wird. Diverse Spezialisten sind da aktiv, die im<br />

Prinzip Systeme anbieten, die zu allen gängigen Transportern<br />

und Lieferwagen kompatibel sind. Meist sind<br />

die Systeme so ausgelegt, dass sie sich, angefangen von<br />

einer Art Basis-Modul, in verschiedensten Größen und<br />

Tiefen anpassen lassen. So lässt sich eine Wandseite im<br />

Transporter zu einem regelrechten kleinen Materiallager<br />

verwandeln. So sind Frontanbindungen und Winkelbegrenzer,<br />

Dichtungen und Schrauben, Scharniere,<br />

Winkel, Knöpfe und sonstiges Zubehör übersichtlich<br />

und ordentlich wie in der Werkstatt selbst einsortiert.<br />

Foto: Aluca<br />

Die Systeme der Hersteller sind in verschiedenen Materialien zu erhalten,<br />

auch in 100 Prozent Aluminium.<br />

Häufig in Unfälle verwickelt<br />

Grundsätzlich ist eine einzelne Schraube, die ungesichert<br />

im Fahrzeug umherrollt, sicherlich kein Drama,<br />

aber aktuelle Zahlen belegen: Transporter sind über<br />

14 000-mal im Jahr in schwere Verkehrsunfälle verwickelt.<br />

Nicht mitgezählt sind hier Arbeitsunfälle beim<br />

Be- und Entladen. Gerade für die Fahrzeuge bis zu 3,5<br />

Tonnen würde eine richtige Konfiguration beim Kauf<br />

diese Zahl schon wesentlich senken, heißt es seitens<br />

der BG Verkehr. Denn Fachleute sehen zwei Hauptursachen<br />

für die vielen Unfälle: Viele gelernte Pkw-Fahrer,<br />

die diese Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen ja führen dürfen,<br />

seien mit der „durchaus anspruchsvollen Fahrphysik<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: Tecnolam<br />

Foto: Plastipol<br />

Der geordnete Innenraum<br />

eines Transporters<br />

wirkt fast wie eine<br />

rundum ausgestattete<br />

Werkstatt<br />

Es muss nicht immer ein Transporter<br />

sein, auch in Kombis lassen<br />

sich Fahrzeugeinrichtungen passgenau<br />

integrieren.<br />

Foto: Bott<br />

der Transporter“ nicht ausreichend vertraut. Zum anderen<br />

seien nicht alle Transporter in der serienmäßigen<br />

Grundausstattung dem Stand der Technik gemäß ausgerüstet.<br />

Dies gelte auch für den Schutz des Fahrers vor<br />

nicht gesicherter Ladung, etwa bei starkem Abbremsen:<br />

Airbag, Sicherheitsgurt und Knautschzone nutzen<br />

wenig, wenn wegen fehlender oder mangelhafter<br />

Trennwand von hinten Gefahr durch die Ladung droht.<br />

Die Fahrzeugbetreiber selbst können Abhilfe schaffen,<br />

wenn sie beim Kauf eines Fahrzeugs die Sicherheitsausstattung<br />

definieren. Das verteuert zwar die<br />

Anschaffung, ist aber gut angelegtes Geld. Denn Unfälle<br />

treiben die Kosten für die Kfz-Versicherung hoch<br />

und im Fall von Verletzungen der Beschäftigten auch<br />

die Mitgliedsbeiträge für die gesetzliche Unfallversicherung.<br />

Dazu kommen Ausfallzeiten für Personal und<br />

Fahrzeug, Schäden an der Ware und vieles mehr. Unter<br />

dem Titel „Sicherheit im Transporter kann man kaufen“,<br />

nennt Dr. Klaus Ruff zehn Features, die bei keiner<br />

Bestellung eine Transporters fehlen sollten:<br />

• Rückfahrassistenzsysteme<br />

• Brems- und Notbremsassistent<br />

• Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)<br />

• Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

• Reifendruckkontrollsystem<br />

• Heckseitiger Aufstieg mit Haltegriffen<br />

• Navigationssystem<br />

• Trennwand<br />

• Zurrpunkte<br />

• Laderaumboden mit Antirutschhemmung<br />

Die<br />

Fahrzeugeinrichtungen lassen<br />

sich individuell auf Fahrzeugtyp<br />

und Kunden bedürfnisse anpassen.<br />

Diese Sicherheitsausstattungen sind jedoch nur ein<br />

kleiner Ausschnitt der verfügbaren Möglichkeiten. Einen<br />

umfassenderen Einblick bietet die DGUV Information<br />

214-083 – „Der sicherheits-optimierte Transporter“.<br />

Sie ist auf der Homepage der BG Verkehr (www.bg-verkehr.de)<br />

mit dem Webcode 11144964 erhältlich. „Allerdings“,<br />

so erinnert Dr. Ruff, „gilt auch für einen perfekt<br />

ausgestatteten Transporter: Letztlich entscheidend für<br />

die Sicherheit ist immer der, der hinter dem Lenkrad<br />

sitzt. Qualifizierungsmaßnahmen für den Fahrer in<br />

Sachen Sicherheit sind Investitionen, die sich immer<br />

rechnen.“<br />

Camillo Kluge<br />

Blick durch die seitliche Schiebetür eines Sprinters:<br />

So könnte eine Fahrzeugeinrichtung aussehen.<br />

Foto: Plastipol<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49


Küchenmontage<br />

Hersteller alpha-boxx Aluca Bott Flexmo Fahrzeug einrichtungen<br />

by Kögl<br />

System kompatibel zu<br />

Mit allen Anbietern kompatibel<br />

Alle Nutzfahrzeuglieferanten am<br />

Alle gängigen leichten Nutzfahr-<br />

Mit allen Anbietern kompatibel<br />

welchen Autoherstellern?<br />

Markt<br />

zeuge auf dem Markt<br />

Modulsystem Ja Ja Ja<br />

Kleinste Modulgröße /<br />

größtes Modul<br />

400 mm - 2600 mm 360 mm - 1440 mm (individuell<br />

noch breiter)<br />

Im Rastermaß von 112 mm Breite<br />

individuell konfigurierbar<br />

B450 mm / H100 mm / T255 mm –<br />

B1500 mm / keine direkte Beschränkung<br />

/ T 455 mm<br />

Module / Schubladen einzeln<br />

Ja Ja Ja Ja<br />

entnehmbar, bspw. zum<br />

Auffüllen?<br />

Schubladensicherung Ja Ja Ja Ja<br />

Lade- / Ausladesystem für<br />

schwere Teile, wenn ja<br />

welche?<br />

– Schwerlastauszug bis 1000 kg, eigenes<br />

System; Schwerlastkran zur<br />

Montage im Fahrzeug<br />

Ladeboden mit Vollauszug<br />

Ja, Unterflurschubladen<br />

140 kg / 200 kg // Schwerlast auszug<br />

150 kg / 300 kg<br />

Unterbodensystem Ja Ja Ja Ja<br />

Materialien der Module Metall, Aluminium, Kunststoff, Aluminium Aluminium, Kunststoff Aluminium, Stahl, Kunststoff<br />

Wie im Fahrzeug befestigt? Individuell Schwimmende Bodenbefestigung<br />

sowie variierende Anzahl an Befestigungen<br />

an der Karosserie mittels<br />

Winkeln; kein Durchbohren der Karosserie<br />

Auf Fußboden fest verschraubt;<br />

Seitenteile an Airline Zurrschienen<br />

mit der Karosserie verbunden<br />

Verankerung in der Boden platte<br />

und über Montagewinkel an der<br />

Fahrzeugkarosserie<br />

Individuell konfigurierbar Ja Ja Ja Ja<br />

Integrierte Beleuchtung Nein Nein Ja Optional<br />

Nachträglich erweiterbar? Ja Ja Ja Ja<br />

Welche Ladungssicherungsmöglichkeiten<br />

für<br />

große / sperrige Teile?<br />

Sperrstangen, Gurte, Zurrschienen<br />

Spanngurte, Zurrschienen, Ladungssicherungsnetze,<br />

Spannstangen<br />

etc.<br />

Airlineschienen an Modulfronten<br />

sowie frei konfigurierbare Lösungen<br />

Finanzierung möglich? Ja Ja Ja<br />

Wieviele Niederlassungen/<br />

Ca. 110<br />

Deutschland 5 NL und 32 SP;<br />

32<br />

Servicepartner in D / A / CH?<br />

Tochter gesellschaften in A/CH<br />

USP – das zeichnet diese<br />

System besonders aus:<br />

Hohe individuelle Flexibilität; verschiedene<br />

Ausstattungsvarianten<br />

sowie reichhaltiges Zubehör viele<br />

individuelle Möglichkeiten; Produkte<br />

für Innen- und Außenbereich<br />

zur Sicherung und Ordnung<br />

von Material und Werkzeug geeignet<br />

Made in Germany; leicht, robust<br />

und nachhaltig; 8 Jahre Premium-<br />

Garantie; individuelle Lösungen für<br />

jeden Anspruch, jede Branche, jedes<br />

Fahrzeug sorgen für Ordnung<br />

mit System; leichtestes Fahrzeugeinrichtungssystem<br />

am Markt; zertifizierte<br />

und geprüfte Qualität;<br />

Vertrieb u. a. über Förch<br />

Innovative Elemente für die Ladungssicherung;<br />

Crashtests belegen<br />

die Sicherheit im Straßenverkehr;<br />

durchdachte Systemmaße der<br />

Leichtbaueinrichtung ermöglichen<br />

flexible, individuelle Gestaltung;<br />

integriertes Koffersystem organisiert<br />

Equipment<br />

Hochwertige Strukturpulverbeschichtung;<br />

flexibler Aufbau möglich;<br />

jede Einrichtung wird individuell<br />

geplant; Qualitätsprodukt<br />

durch hohe Fertigungstiefe und<br />

Produktion in Bubesheim / Günzburg<br />

Internetseite www.alpha-boxx.de www.aluca.de www.bott.de www.flexmo.de<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Hörner System Edström Plastipol-Scheu Sortimo International Tecnolam Work System Würth<br />

Für alle gängigen Transportfahrzeuge<br />

Mit allen Herstellern Mit allen Herstellern Mit allen Herstellern Alle aktuellen Modelle<br />

herkömmlicher Marken<br />

Lösungen zu allen gängigen<br />

Fahrzeugherstellern<br />

Ja Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Ab 300 mm<br />

Ab 410 mm,<br />

Je nach System ab 520 mm<br />

507 mm / 1520 mm 270 mm / 1910 mm Nach Kundenwunsch<br />

weitere 6 Feldmaße<br />

bis 1512 mm, Module in der<br />

Breite beliebig erweiterbar<br />

Zum Teil Ja Alternativer SR-Schub<br />

komplett entnehmbar<br />

Ja<br />

Modulboxen sind entnehmbar<br />

Ja<br />

Ja Ja Ja Nein Ja Ja<br />

Dachkran, Rampe Ladekran, Laderampen Schwerlastauszug mit integrierter<br />

stufenloser Bremsfunktion<br />

Dachträger mit integrierter<br />

Rolle zum Auf- und Abladen<br />

der Güter auf dem Dach<br />

Nein<br />

Schwerlastauszug, Sonderlösungen<br />

u. a. mit Kran<br />

möglich<br />

des Transporters<br />

Ja Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Metall<br />

Stahl, Aluminium,<br />

Aluminium, Kunststoff,<br />

Stahlblech, Aluminium Aluminium, Blech Stahl, Aluminium, Kunststoff<br />

Kunststoff<br />

Metall<br />

Mit Blindnietmuttern<br />

Gemäß Aufbauherstellerrichtlinien<br />

Über Verschraubungen am<br />

Montage- und Ladungs-<br />

Montagehalterungen und<br />

Schrauben<br />

Winkel, Schrauben und ggf.<br />

Blindnieten<br />

Schwimmend und an den<br />

festgelegten Haltepunkten<br />

sicherungsboden; über<br />

Wandanbindung mit Einziehmuttern<br />

und Befestigungseisen,<br />

angepasst an<br />

die Befestigungspunkte<br />

Ja Ja, mittels 3D-Konfigurator Ja, eigener Online-Konfi-<br />

Ja, eigenes Konfigurations-<br />

Ja<br />

Ja<br />

gurator<br />

programm<br />

Nein Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Ja Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Sperrbalken, Zurrgurte, Anti-<br />

Ladungssicherungsschie-<br />

Integriertes ProSafe La-<br />

Ladehalterungsstangen und<br />

An Modulen oder im Fahr-<br />

nach Kundenwunsch<br />

rutsch matte, Anti rutschbeschichtunnen,<br />

Ladungssicherungsnetze,<br />

Sperrstangen, Sperrbalkedungssicherungssystem<br />

mit<br />

Ladungssicherungs boden,<br />

Verzurrgurten, Spannstangen,<br />

Zurrschienen und Ladungssicherungsnetzen<br />

Verzurrschienen mit Gurten<br />

zeug befestigte Airline-<br />

Schienen<br />

Nein Ja Ja Nein Nein Ja<br />

10 35 Über 40 10 2 > 500 Niederlassungen<br />

Spezielle Bauweise erlaubt<br />

variable Fahrzeugeinrichtung<br />

bis ins Detail angepasst<br />

an die Bedürfnisse des<br />

Kunden; vorhandener Platz<br />

wird maximal genutzt; Kollisionstests<br />

nach den Normen<br />

des Instituts INRS; ergänzende<br />

Produkte für die<br />

Fahrzeugeinrichtung, Sicherheitsprodukte,<br />

Beleuchtung,<br />

Stromversorgung und<br />

Haltbarkeit über mehrere<br />

Fahrzeugzyklen problemlos<br />

möglich; Materialmix sorgt<br />

für stabile Bauweise; für<br />

jede Anwendung geeignet;<br />

Sortiment deckt sämtliche<br />

Anforderungen für nahezu<br />

jedes Gewerk ab<br />

Maximale Nutzung des Laderaums;<br />

Regal passt sich<br />

flexibel an die Kontur des<br />

Transporters an; individuell<br />

und branchengerecht<br />

online zu konfigurieren, zu<br />

bestellen und durch Services<br />

zu ergänzen<br />

Günstig und langlebig; für<br />

jedes Transporter-Modell<br />

maßgeschneiderte Regale;<br />

modulare Regal systeme<br />

ermöglichen eine perfekte<br />

Innenausstattung des<br />

Kasten wagens und verwandeln<br />

ihn in eine effiziente<br />

Werkstatt<br />

Starkes Preis- / Leistungsverhältnis,<br />

Qualität „made<br />

in Sweden“ ; schnelle Lieferung<br />

in 6 - 10 Tagen; modernes<br />

ansprechendes<br />

Design; crash-getestete<br />

Systeme mit 36 Monaten<br />

Garantie; einfache Bestellung<br />

im Onlineshop<br />

TÜV/GS-geprüft und crashgetestet;<br />

für jede Aufgabe<br />

sichere und intelligente<br />

Lösungen; im eigenen Unternehmen<br />

in Deutschland<br />

entwickelt und produziert;<br />

optimiertes Gewicht; hohe<br />

Flexibilität; Schubladen mit<br />

Beschriftungsfeld, schnelles<br />

Öffnen über die gesamte<br />

Breite, Koffertableaus<br />

u. v. m.<br />

weiteres<br />

www.is-hoerner.com www.plastipol-scheu.de www.mySortimo.de www.tecnolam.de www.worksystem.com www.wuerth.de<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 51


Betriebsmanagement<br />

Bewertungsportale im Internet<br />

Fluch und Segen<br />

Bewertungsportale sind aus dem täglichen Leben nicht mehr hinwegzudenken.<br />

Bewertet werden Waren und Dienstleistungen aller Art – also auch alle Segmente der<br />

Kücheneinrichtung und damit verbundene Planungsleistungen. Doch was lässt sich<br />

gegen schlechte Kritik oder gar Unwahrheiten tun?<br />

„Für den Bewerteten sind die Bewertungsportale<br />

Fluch und Segen“,<br />

sagt Rechtsanwalt Dr. Ulrich<br />

Franz. Denn wer von seinen Kunden<br />

gut bewertet wird, erfreut sich<br />

unerwarteter Gratiswerbung und<br />

kann hierauf verweisen. Wer hingegen<br />

schlecht bewertet wird, wird<br />

mit weniger Neukunden und Umsatzrückgängen<br />

rechnen müssen.<br />

Für den Verbraucher zählen dabei<br />

zunächst Aktualität, Kostenlosigkeit<br />

und jederzeitige Abrufbarkeit,<br />

dann aber vor allem, dass er Bewertungen<br />

von anderen Verbrauchern<br />

erhält, die die Leistung bereits in<br />

Anspruch genommen haben. Diese<br />

Kritik erscheint glaubwürdiger als<br />

jede Art von Eigenwerbung. Auch<br />

neigt der Verbraucher instinktiv zu<br />

der Annahme, dass eine Vielzahl<br />

subjektiver Einzelbewertungen irgendwie<br />

ein objektives Gesamtbild<br />

abgibt. Generiert der Portalbetreiber<br />

Durchschnittsnoten, kommt<br />

eine beim Verbraucher latent vorhandene<br />

Zahlengläubigkeit hinzu.<br />

Check-Liste zu einem Vorgehen gegen<br />

negative Kritik in Bewertungsportalen<br />

• Ist der Kritiker bekannt, sodass er selbst in Anspruch<br />

genommen werden kann?<br />

• Bestehen Anhaltspunkte für eine „fake“-Bewertung?<br />

• Hat der Portalbetreiber seine neutrale Stellung<br />

verlassen?<br />

• Hat der Portalbetreiber sich die fremde Kritik zu<br />

eigen gemacht?<br />

• Liegt eine unwahre Tatsachenbehauptung vor?<br />

• Liegt eine unzulässige Meinungsäußerung in<br />

Form einer Beleidigung oder Schmähkritik vor?<br />

• Ist der Portalbetreiber auf die Rechtsverletzung<br />

hingewiesen worden? Hat er seine Pflichten zur<br />

Nachforschung oder zur Löschung verletzt?<br />

Unbestritten dienen Portale der Information<br />

der Verbraucher und erhöhen<br />

damit die Markttransparenz.<br />

Wie die Bewertungen zustande gekommen<br />

sind, ob sie inhaltlich<br />

richtig oder vonseiten des Kritikers<br />

oder des Bewerteten selbst<br />

bzw. seines Strohmanns frei erfunden<br />

sind, kann und wird der Verbraucher<br />

nicht hinterfragen. Für<br />

den Bewerteten stellt sich die Frage,<br />

wann und wie er gegen geschäftsschädigende<br />

Kritik vorgehen kann.<br />

Was dabei zu beachten ist, erläutert<br />

Dr. Franz in diesem Fachbeitrag.<br />

Zu den gefestigten Grundlagen<br />

des Medienrechts gehört demnach,<br />

dass derjenige, der seine Leistungen<br />

öffentlich anbietet, sich der öffentlichen<br />

Kritik seiner Leistung<br />

stellen muss. Auch betrifft Gewerbekritik<br />

nur die berufliche Tätigkeit<br />

des Bewerteten und damit die<br />

am wenigsten geschützte Sozialsphäre.<br />

Daher besteht grundsätzlich<br />

kein Anspruch auf Löschung<br />

sämtlicher Bewertungen; die ungefragte<br />

„Zwangsmitgliedschaft“ in<br />

einem Bewertungsportal wird von<br />

der Rechtsprechung akzeptiert. Ein<br />

umfassender Löschungsanspruch<br />

kommt nur ausnahmsweise in Betracht,<br />

wenn der Portalbetreiber seine<br />

Stellung als neutraler Informationsmittler<br />

verlässt. Das wurde z. B.<br />

beim Arztbewertungsportal www.<br />

jameda.de angenommen, weil dort<br />

Ärzten entgeltliche Premium-Pakete<br />

angeboten wurden, mit denen<br />

bei Aufruf sämtliche im räumlichen<br />

Umfeld konkurrierenden Ärzte mit<br />

besserer Bewertung als Anzeige<br />

präsentiert wurden, wohingegen<br />

diese Werbung bei Aufruf der zahlenden<br />

Ärzte unterdrückt wurde.<br />

Unzulässige Schmähkritik<br />

Der Bewertete hat daher allenfalls<br />

Ansprüche auf Unterlassung<br />

konkreter Äußerungen. Einfach<br />

ist die Rechtslage bei „Fake“-Bewertungen:<br />

Diese sind immer und<br />

insgesamt unzulässig. Wer diese<br />

selbst verfasst oder in Auftrag<br />

gibt, handelt unlauter. Eindeutig<br />

ist die Rechtslage auch bei Tatsachenbehauptungen<br />

(z.B. Öffnungszeiten<br />

oder die Anzahl der Mitarbeiter):<br />

Diese müssen stets wahr<br />

sein. Kritik in Bewertungsportalen<br />

ist dagegen regelmäßig als Meinungsäußerung<br />

zu qualifizieren.<br />

Da das Grundgesetz die freie Meinungsäußerung<br />

schützt, ist diese<br />

nur unzulässig, wenn es sich um<br />

Beleidigungen und Schmähkritik<br />

handelt. Unzulässige Schmähkritik<br />

liegt vor, wenn es dem Kritiker<br />

nicht mehr um die Auseinandersetzung<br />

in der Sache, sondern<br />

um die Diffamierung des Bewerteten<br />

geht. Im Ergebnis werden die<br />

meisten Bewertungen eine zulässige<br />

Meinungsäußerung darstellen,<br />

insbesondere auch bei Vergabe von<br />

Schulnoten, Durchschnittsnoten<br />

oder Sternchen.<br />

Häufig anonym<br />

Bei der Anspruchsdurchsetzung<br />

steht der Bewertete vor dem Problem,<br />

dass der Kritiker seine Äußerungen<br />

in der Regel anonym abgibt<br />

und mangels Kenntnis von Namen<br />

und Adresse nicht in Anspruch genommen<br />

werden kann. Nach der<br />

Rechtsprechung steht dem Bewerteten<br />

kein Auskunftsanspruch gegen<br />

den Portalbetreiber zu, weil<br />

dieser ohne Einwilligung des Kritikers<br />

die Herausgabe dessen Anmeldedaten<br />

nicht befugt ist.<br />

Daher bleibt dem Bewerteten<br />

nur der Weg, den Portalbetreiber<br />

in Anspruch zu nehmen. In diesem<br />

Verhältnis stellt sich das Problem,<br />

dass der Portalbetreiber keine<br />

eigenen Behauptungen aufstellt<br />

und sich fremde Kritik grundsätzlich<br />

auch nicht zu eigen macht. Das<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


wäre nur dann anders, wenn er seine<br />

Rolle als neutraler Vermittler<br />

verlässt und eine aktive Rolle einnimmt,<br />

indem er die fremden Äußerungen<br />

inhaltlich-redaktionell<br />

aufbereitet, ihren Wahrheitsgehalt<br />

überprüft oder gar eigenmächtig<br />

und ohne Rücksprache mit dem<br />

Kritiker Änderungen vornimmt.<br />

Portalbetreiber in der Pflicht<br />

Der Portalbetreiber kann aber als<br />

mittelbarer Störer in Anspruch genommen<br />

werden, weil er die technischen<br />

Möglichkeiten für die<br />

Verbreitung einer rechtsverletzenden<br />

Kritik schafft. Hier hat die<br />

Rechtsprechung ein qualifiziertes<br />

„ notice and action“-Verfahren entwickelt.<br />

Ausgangspunkt ist, dass<br />

der Portalbetreiber nicht verpflichtet<br />

ist, die von Kritikern eingestellten<br />

Beiträge vor Veröffentlichung<br />

auf eventuelle Rechtsverletzungen<br />

zu überprüfen. Das kann er auch<br />

gar nicht. Tätig werden muss er<br />

erst dann, wenn er vom Bewerteten<br />

über eine Rechtsverletzung<br />

informiert wird. In diesem Fall<br />

ist der Portalbetreiber verpflichtet,<br />

die Beanstandung an den Kritiker<br />

weiterzuleiten und diesen zu<br />

einer Stellungnahme innerhalb<br />

angemessener Frist aufzufordern.<br />

Bleibt diese aus, ist der beanstandete<br />

Eintrag zu löschen. Bestreitet<br />

der Kritiker substantiiert die Berechtigung<br />

der Beanstandung, ist<br />

der Portalbetreiber grundsätzlich<br />

gehalten, dem Bewerteten dies –<br />

ano nymisiert – mitzuteilen und<br />

ggf. Nachweise zu verlangen, aus<br />

denen sich die behauptete Rechtsverletzung<br />

ergibt. Nunmehr ist<br />

wieder der Bewertete gefordert:<br />

Bleibt seine Stellungnahme aus<br />

oder legt er die vom Portalbetreiber<br />

geforderten Nachweise nicht<br />

vor, ist eine weitere Prüfung nicht<br />

veranlasst; der Eintrag bleibt bestehen.<br />

Ergibt sich dagegen aus<br />

der Stellungnahme des Bewerteten<br />

oder den vorgelegten Nachweisen<br />

unter Berücksichtigung<br />

einer etwaigen Äußerung des<br />

Kritikers eine Rechtsverletzung,<br />

ist der beanstandete Eintrag zu<br />

löschen.<br />

Portale im Blick behalten<br />

Der Portalbetreiber agiert in diesem<br />

„Ping-Pong-Spiel“ wie ein neutraler<br />

Schiedsrichter zwischen den<br />

widerstreitenden Positionen. Wichtig<br />

zu wissen ist, dass die meisten<br />

Kritiker nach Zuleitung einer Beanstandung<br />

nicht mehr reagieren, sodass<br />

die Kritik i. d. R. gelöscht wird,<br />

auch wenn sie inhaltlich berechtigt<br />

war bzw. einer gerichtlichen<br />

Überprüfung standgehalten hätte.<br />

Es empfiehlt sich daher immer,<br />

die digitale Repräsentation und Bewertungen<br />

in Portalen regelmäßig<br />

zu überwachen und das dargestellte<br />

Verfahren selbst oder über einen<br />

Anwalt einzuleiten.<br />

Dr. Ulrich Franz ist seit 1994 als<br />

Rechtsanwalt in Berlin tätig unter<br />

www.franz.berlin. Er ist Fachanwalt<br />

für Gewerblichen Rechtsschutz,<br />

Fach anwalt für Urheber- und Medienrecht<br />

und Lehrbeauftragter<br />

an der Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft/Berlin. Er hat zahlreiche<br />

Fachartikel zu Bewertungs- und<br />

Preisvergleichsportalen, Vergleichender<br />

Warentest und Werbung<br />

mit Testergebnissen veröffentlicht.<br />

Foto: Franz<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 53


Betriebsmanagement<br />

Foto: Biermann<br />

Hinweis im Lockdown: Die folgenden Kontaktdaten wurden für das Foto außen vor gelassen.<br />

Kundenkontakt<br />

trotz Lockdown<br />

Zum zweiten Mal innerhalb von 12 Monaten bleiben die Türen im Küchenhandel<br />

geschlossen. Haben die Küchenstudios ihre Lehren aus dem ersten Lockdown<br />

gezogen? „Bei Weitem nicht alle“, meint Volker Schmidt* von der SEB Steuerberatung.<br />

Für Küchenstudios, die ihre Kommunikation noch nicht digital ausgerichtet haben,<br />

erläutert er, welche einfachen Möglichkeiten bestehen, damit auch in Lockdown-Zeiten<br />

Küchen verkauft werden können.<br />

* Volker Schmidt von der SEB Steuerberatung<br />

ist Steuerberater, Vereidigter<br />

Buchprüfer und Fachberater für Unternehmensnachfolge<br />

und für die Umstrukturierung<br />

von Unternehmen sowie Datenschutzbeauftragter<br />

insbesondere für<br />

den Küchenhandel. Das Unternehmen<br />

beschäftigt 50 Mitarbeiter und ist seit<br />

1990 auf den Kücheneinzelhandel spezialisiert.<br />

www.seb-steuerberatung.de<br />

Der Küchenhandel hat sich vom<br />

ers ten Lockdown im Frühjahr<br />

2020 recht gut erholt. Im Sommer,<br />

in dem sonst eher Flaute herrscht,<br />

haben viele Kunden nachgeholt,<br />

was sie im Frühjahr nicht konnten,<br />

und im Oktober erreichte der<br />

Küchenhandel sogar Zuwächse im<br />

zweistelligen Bereich. Zu diesem<br />

Wachstum haben mehrere Gründe<br />

geführt: Die Menschen verbringen<br />

jetzt mehr Zeit zu Hause. In diesem<br />

nicht ganz freiwilligen Cocooning<br />

möchte man sich in den eigenen<br />

vier Wänden natürlich wohl fühlen.<br />

Eine neue Küche kann dabei helfen.<br />

Der zweite Grund: Trotz Lockdown<br />

werden neue Häuser und Woh-<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


nungen fertiggestellt. Und es wird<br />

– wenn auch in leicht vermindertem<br />

Umfang – umgezogen: Täglich<br />

finden in Deutschland im Schnitt<br />

rund 20 000 Wohnungsumzüge<br />

statt. Und ein weiterer Nebeneffekt:<br />

Da die Gastronomie ebenfalls nur<br />

sehr reduziert arbeiten kann, ist<br />

die Küche im Haus umso wichtiger.<br />

Der Bedarf ist vorhanden<br />

Kurz gesagt: Neue Küchen werden<br />

weiterhin benötigt. Doch wer<br />

eine braucht, steht beim Küchenfachhandel<br />

und bei den Möbelhäusern<br />

vor verschlossenen Türen.<br />

Und trotz der Erfahrung des<br />

ersten Lockdowns sind viele Betriebe<br />

nicht auf digitale Küchenplanungen<br />

und Kaufvertragsabschlüsse<br />

vorbereitet. Diese Küchenstudios<br />

können aktuell kaum arbeiten und<br />

niemand weiß, ob es nach der Aufhebung<br />

des Lockdowns ohne den<br />

Effekt aus der gesenkten Mehrwertsteuer<br />

erneut eine Aufholjagd<br />

geben wird. Und das Problem wird<br />

sich fortsetzen. Die Digitalisierung<br />

macht auch vor dem Küchenhandel<br />

nicht halt. Wer darauf nicht eingestellt<br />

ist, wird es in der Zukunft<br />

schwer haben. Auch ohne Corona.<br />

Dabei ist es im Grunde genommen<br />

nicht kompliziert. Mit wenigen<br />

Möglichkeiten können Küchenhänd<br />

ler trotz Lockdown im Kundenkontakt<br />

bleiben und sogar Neukunden<br />

gewinnen.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg<br />

Die drei wichtigsten Punkte für den<br />

Verkaufserfolg heißen Kommunikation,<br />

Kommunikation und noch einmal<br />

Kommunikation. Bei den bereits<br />

geknüpften Kundenkontakten<br />

ist es recht einfach: Hier kann das<br />

Verkaufspersonal per E-Mail oder<br />

Telefon Kontakt zum Kunden halten<br />

– und zum Erfolg führen. Denn<br />

solche Kontakte führen oft zum<br />

Kaufabschluss, wenn sie offensiv<br />

gepflegt werden. Doch wie kommen<br />

Neukunden ins Geschäft? Zufriedene<br />

Kunden bringen neue Kunden.<br />

Diese Erkenntnis gilt auch in Corona-Zeiten.<br />

Der erste Kontakt findet<br />

dann meist über die Website statt.<br />

Eine professionelle, aussagekräftige<br />

Website ist also unerlässlich.<br />

Weiter geht es in der „ Customer<br />

Experience“ dann über das Telefon.<br />

Wenn der Küchen händ ler hier<br />

überzeugen kann, sind Kunden bereit,<br />

den Weg zur Wunschküche<br />

auch unter besonderen Umständen<br />

weiterzugehen.<br />

Von Angesicht zu Angesicht<br />

Telefon und E-Mail sind hier die<br />

Standard-Kommunikationsmittel.<br />

Als besser haben sich aber Gespräche<br />

in digitaler Form erwiesen:<br />

Berater oder Planer können den<br />

Kunden sehen und andersherum<br />

bekommt auch der Kunde direkten<br />

Blickkontakt zum Verkäufer. Das<br />

stärkt das Vertrauen der späteren<br />

Vertragspartner. Bildschirminhalte<br />

können geteilt werden, was die<br />

Planung sowie Vertragsverhandlungen<br />

erleichtert. Küchenstudios<br />

sollten sich also mit Programmen<br />

wie Skype, Zoom, WebEx, Teams<br />

und Ähnlichem vertraut machen.<br />

Die Programme unterscheiden sich<br />

meist nur in kleinen Details und<br />

sind leicht zu erlernen.<br />

Hausbesuch trotz Corona?<br />

Trotz der besonderen Umstände<br />

sind längst nicht alle Kunden<br />

auf digitale Kommunikation eingestellt.<br />

Wenn der Küchenverkäufer<br />

sich an die geltenden Bestimmungen<br />

hält und darüber hinaus<br />

sich und den Kunden maximal<br />

schützt, sind sogar Besuche beim<br />

Kunden möglich. Das hat den Vorteil,<br />

dass physische Muster gezeigt<br />

werden können und die Planung<br />

vor Ort gemacht werden kann. Da<br />

der Küchenkauf Vertrauenssache<br />

ist, ist der direkte Kontakt vielfach<br />

erfolgreicher. Im Falle eines<br />

Vertragsabschlusses sollten Küchenstudios<br />

in Hinblick auf das<br />

Fernabsatzgeschäftsgesetz die Unterschrift<br />

auf dem Kaufvertrag<br />

beim Kunden oder an der Lagertür<br />

vornehmen. Denn die Abholung<br />

von Ware durch den Kunden<br />

ist erlaubt; Eingangstür und Verkaufsraum<br />

bleiben für sie aber<br />

geschlossen. Eine Planung und<br />

Küchenbemusterung im Küchenstudio<br />

quasi durch die „Hintertür“<br />

ist also keine gute Idee.<br />

Nachhaltig profitieren<br />

Viele Küchenhändler gehen davon<br />

aus, dass der Online-Kontakt auch<br />

in den Zeiten nach Corona eine wesentlich<br />

größere Rolle spielen wird.<br />

Warum? Fahrtzeiten und Fahrtkosten<br />

fallen weg, die ersten Planungen<br />

oder die Besprechung von<br />

kleineren Zwischenschritten kann<br />

auch mal zwischendurch gemacht<br />

werden – der Kunde muss also<br />

nicht einen halben Tag Urlaub nehmen,<br />

sondern kann kleine Fragen<br />

mit dem Küchenstudio auch mal<br />

vom Arbeitsplatz aus klären. Zwar<br />

seien, so berichten Küchenhändler,<br />

die Online-Kontakte derzeit<br />

noch zeitaufwendig. Es gebe mehr<br />

Anfragen, als bedient werden können.<br />

Man erreiche geschätzt 85 %<br />

des Verkaufsumsatzes ohne die Corona-Beschränkungen.<br />

Trotzdem<br />

muss die Chance, den Küchenhandel<br />

digitaler zu gestalten, ergriffen<br />

und mit einem gewissen Grad<br />

an Professionalität umgesetzt werden.<br />

Auf kurze Sicht werden die<br />

Fachhändler im Vorteil sein, die<br />

einfach mal ausprobieren und im<br />

ständigen Gespräch mit ihrer Community<br />

sind. Im digitalen Verkaufsgespräch<br />

ist heute noch keiner perfekt.<br />

Aber wer nicht damit anfängt,<br />

wird zukünftig mit ziemlicher Sicherheit<br />

weniger Kaufverträge auf<br />

sich ziehen können.<br />

Was Küchenstudios brauchen,<br />

um online zu verkaufen:<br />

• Einen professionellen Internetauftritt<br />

• Leistungsfähige Datenleitungen<br />

• Eine zeitgemäße PC- und Bildschirmausstattung<br />

• Meetingsoftware<br />

• Kamera und Mikrofon<br />

• Dropbox zum Austausch von<br />

größeren Datenmengen<br />

• Mut zum Experiment und zum Fehler<br />

• Und natürlich: Kommunikation, Kommunikation,<br />

Kommunikation!<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Küchenverbände<br />

Auf der Höhe der Zeit:<br />

Die Leitküche des Eigenmarkenkonzepts<br />

„Liva“.<br />

Mehr Qualität<br />

beschert Rekordumsätze<br />

Die Garant Gruppe meldet neue Höchstwerte im Umsatz. Und das quer durch alle Sortimente.<br />

Auch die Küche legte ordentlich zu: Von Januar bis November 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 17 %. Mit dafür verantwortlich: der starke mittelständische Fachhandel.<br />

Dieser zeigte sich nach Auskunft der<br />

Garant- Geschäftsleitung „in einem herausfordernden<br />

Markt um feld deutlich<br />

gestärkt“. Besonders im Wettbewerb mit<br />

der konkurrierenden Großfläche konnte<br />

das Kernklientel der Garant Gruppe Stärke<br />

beweisen und mit hoher Beratungsqualität<br />

Kunden überzeugen. Und das mit<br />

einem umsatzfördernden Effekt: Stückzahlen<br />

und Durchschnittspreise seien in<br />

allen Sortimenten gestiegen. „Die Preissensibilität<br />

der Kunden hat abgenommen“,<br />

kommentierte Geschäftsführer<br />

Torsten Goldbecker die Lage. Was ihn<br />

und den zweiten Geschäftsführer Jens<br />

Hölper ganz besonders freue. Schließlich<br />

zähle die „Qualität in der Struktur“<br />

zu den strategischen Zielen der Gruppe.<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Sprich: Nicht auf die möglichst hohe Zahl<br />

der Partner soll es vorrangig ankommen,<br />

sondern auf die hochwertige Vermarktungsqualität.<br />

„Sehr hoher Auftragsbestand“<br />

Garant zeigt sich bei Unternehmenszahlen<br />

traditionell zurückhaltend, komplett<br />

an weiteren Kennziffern kamen die<br />

Verantwortlichen bei einer Online-Pressekonferenz<br />

zum digitalen Partnerforum<br />

2020 natürlich nicht vorbei. Stand 10. Dezember<br />

gehören 1807 Mitglieder der Gruppe<br />

an. Davon im Segment Küche (Küchen<br />

Areal) 491 (plus 23 im Vergleich zu 2019).<br />

Konnte die gesamte Gruppe ihren Umsatz<br />

in den elf Monaten des vergangenen Jahres<br />

um 14 % steigern, legte die Küche mit<br />

Plus 17 % noch einen drauf. Laut Hendrik<br />

Schütte, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Foto: Garant<br />

mit den Verantwortungsbereichen Marketing<br />

und E-Business, resultieren diese<br />

Rekordwerte unter anderem aus den inzwischen<br />

bekannten Nebenwirkungen<br />

der Corona-Pandemie: Cocooning und<br />

Budget verlagerungen. Auch die Mehrwertsteuersenkung<br />

habe einen Teil dazu<br />

beigetragen. Ebenso die rege Bautätigkeit.<br />

Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz Mitte<br />

Dezember 2020 meldeten die Küchen<br />

Areal- Mitglieder verbreitet einen „sehr<br />

hohen Auftragsbestand“.<br />

Noch erfolgreicher als die Küche präsentierte<br />

sich im Berichtszeitraum das<br />

Spezialsegment „Schlafen“. Und zwar mit<br />

einem Umsatzplus von 21 %. „Bad + Haus“<br />

kommen auf + 8 % und „Wohnen“ auf<br />

+ 10,4 %. Konkrete Umsatzzahlen nennt<br />

die Garant Gruppe nicht, betont aber: „Die<br />

Entwicklung zu höherwertiger Qualität<br />

zieht sich überall durch.“<br />

Doch nicht nur Effekte von außen seien<br />

maßgeblich für die erfolgreichen Umsatzzahlen.<br />

Parallel sehen sich die Geschäftsführer<br />

mit ihren eigenen Angeboten auf<br />

dem richtigen Weg: „Die von uns in den<br />

vergangenen Jahren für den Handel bereitgestellten<br />

und platzierten Konzepte<br />

greifen diese Veränderungen im Kundenverhalten<br />

bedarfsgerecht auf und geben<br />

der Entwicklung zusätzlichen Anschub.“<br />

Partnerforum erstmals digital<br />

Das in der Zeit vom 16. November bis<br />

9. Dezember 2020 erstmalig komplett digital<br />

durchgeführte Garant Partnerforum<br />

stellte deshalb folgerichtig die Eigenmarken<br />

und Kollektionen der einzelnen<br />

Spezialverbände in den Mittelpunkt. In<br />

12 interaktiven Messe-Formaten erfuhren<br />

die Verbandsmitglieder alles rund um<br />

die Sortimentsentwicklungen und Neuheiten<br />

für <strong>2021</strong>. Dabei wurde auch „zufriedenstellend<br />

geordert“: Garant sammelt<br />

hierzu zentral die digital von den Händlern<br />

eingegangenen Platzierungsaufträge<br />

der Kollektionsneuheiten und leitet diese<br />

an die beteiligten Hersteller weiter. Zusätzlich<br />

wurde in zwei Live-Events den<br />

Partnern der Schiene Küchen Areal ein<br />

umfassender Einblick in das erneut weiterentwickelte<br />

und ausgebaute Marketing-Programm<br />

<strong>2021</strong> gegeben. Dazu zählen<br />

auch Digital-Prospekte als einer der<br />

neuen Bausteine. Zudem stellte sich der<br />

neue Modulleiter Jörg Böhler den Mitgliedern<br />

auch in diesem Rahmen vor.<br />

Umfangreiche Neuheiten gab es in<br />

diesem Jahr nicht, die Küchen-Ordermesse<br />

findet wie geplant im Zweijahresrhythmus<br />

erst <strong>2021</strong> wieder statt. Und das<br />

war auch gut so, betonte Geschäftsführer<br />

Torsten Goldbecker: „In diesem Jahr<br />

ging es ohnehin eher um Bedarfsdeckung<br />

als um Bedarfsweckung. Weitere Neuheiten<br />

und Innovationen hätte der Verbraucher<br />

wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.“<br />

Gut besucht<br />

„Die Resonanz auf die digitalen Messe-<br />

Formate war sehr erfreulich“, lautete das<br />

Fazit zu den Partnertagen. Mit einer Teilnehmerzahl,<br />

die in etwa dem Niveau des<br />

Garant Partnerforums 2019 entsprach.<br />

„Dabei konnten wir durchaus auch die<br />

Teilnahme von Partnern verzeichnen,<br />

die sonst den Weg zur physischen Veranstaltung<br />

seltener gefunden haben“, berichtete<br />

Hendrik Schütte. Auch das Angebot<br />

zur digitalen Warenbestellung sei<br />

sehr gut angenommen worden, „sodass<br />

wir bei unseren Neuheiten im Bereich<br />

der Kollektionen und Exklusivmodelle<br />

erfreulicherweise ein Ordervolumen auf<br />

Vorjahresniveau verzeichnen können“.<br />

„Aber bei aller Zufriedenheit über die Akzeptanz<br />

dieser neuen digitalen Formate<br />

freuen wir uns natürlich auf ein persönliches<br />

Wiedersehen mit unseren Handelsund<br />

Handwerkspartnern im kommenden<br />

Jahr“, betonten Torsten Goldbecker und<br />

Jens Hölper abschließend. Allerdings sollen<br />

die neuen digitalen Formate parallel<br />

weiterhin genutzt werden.<br />

Verhalten optimistisch<br />

Und wie geht es <strong>2021</strong> weiter? Genau könne<br />

das natürlich niemand sagen, doch<br />

viele Zeichen deuteten darauf hin, dass<br />

die Menschen erneut viel Geld ins eigene<br />

Heim investieren. Während es bei Möbeln<br />

eher um Emotionen im Kaufprozess<br />

gehe, hat sich die Küche zum Statusobjekt<br />

entwickelt. Mit entsprechenden Begehrlichkeiten<br />

und wohl weiterhin steigenden<br />

Durchschnittspreisen. So gehen<br />

die Geschäftsführer für das laufende Jahr<br />

<strong>2021</strong> von weiterhin guten Umsätzen aus<br />

und erhoffen sich eine „gute Seitwärtsbewegung“.<br />

Im offiziellen Sprachgebrauch<br />

heißt das: „Wir sind verhalten optimistisch.“<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57


Küchenzubehör<br />

Blanco trennt<br />

sich von der<br />

Keramikfertigung<br />

in Eigenregie<br />

und hat<br />

mit der neuen<br />

Gesellschaft<br />

eine lang fristige<br />

Liefervereinbarung<br />

geschlossen.<br />

Foto: Blanco<br />

Blanco gibt eigene<br />

Keramikfertigung auf<br />

Langfristige Lieferpartnerschaft statt eigener Produktion:<br />

Blanco gibt die Fertigung von Keramikspülen in<br />

der Türkei auf und konzentriert sich stattdessen konsequenter<br />

auf das Gesamtsystem Wasserplatz. Übernommen<br />

wurde die Produktion in Istanbul im Zuge<br />

eines Management- Buy-Out (MBO) vom langjährigen<br />

Interims-Manager Tufan Uçar. Er wird das Werk unter<br />

dem Namen Nuevo Seramik A.Ş. fortführen. Gleichzeitig<br />

hat Blanco mit der neuen Gesellschaft eine lang fristige<br />

Liefervereinbarung über die gefertigten Spülen<br />

und Becken abgeschlossen. Die Transaktion trat nach<br />

Genehmigung der Behörden zum 26. November 2020<br />

in Kraft.<br />

Ressourcen freisetzen<br />

Andreas Ostermann von Roth, Chief Operations Officer<br />

(COO) von Blanco, sieht in der Vereinbarung viele Gewinner.<br />

„Die künftige Eigenständigkeit des Werks setzt<br />

bei Blanco interne Ressourcen frei, die es uns ermöglichen,<br />

unsere Positionierung als führender Systemanbieter<br />

eines integrierten, nahtlosen Wasserplatzes erfolgreich<br />

weiter zu entwickeln. Die Fortführung des<br />

Werks unter der bisherigen Leitung gibt den Mitarbeitern<br />

in Istanbul eine klare Perspektive. Gleichzeitig<br />

gewährleistet der MBO einen nahtlosen Übergang für<br />

unsere Kunden. Mit Herrn Uçar als Partner und dem<br />

eingespielten ganzen Team sichern wir die Versorgung<br />

unserer Kunden mit Keramikbecken in der gewohnten<br />

hochwertigen Blanco-Qualität“, betont der Geschäftsführer.<br />

Mit dem Aufbau einer eigenen Fertigung von Spülen<br />

und Becken aus Keramik wollte sich Blanco aus<br />

Materialsicht als Komplettanbieter am Spülenmarkt<br />

etablieren. Mit Produkten aus Edelstahl und farbigen<br />

Verbundwerkstoffen (Silgranit) ist das Unternehmen<br />

ohnehin weltweit führend. Doch Spülen aus Keramik<br />

sind in vielen Märkten ein relativ kleines Segment,<br />

und gleichzeitig ist die Fertigung sehr komplex.<br />

Keramikspüle bleibt im Programm<br />

Das musste auch Blanco nach Start der Fertigung in<br />

Istanbul im Jahr 2008 erfahren. Es gab technische Anlaufschwierigkeiten,<br />

die zu überwinden waren. Nun<br />

folgte also der Ausstieg aus der Eigenfertigung, wenngleich<br />

das Produkt „Keramikspüle“ weiter im Programm<br />

bleibt. Jedoch betont das Unternehmen in einer Presseinformation:<br />

„Nach wie vor bestehen die meisten Spülen<br />

weltweit aus Edelstahl. In Deutschland ist Blanco der<br />

größte Hersteller von Edelstahl-Spülen. Spülen aus farbigem<br />

Verbundwerkstoff verzeichnen hohe Wachstumsraten<br />

und stellen das zweitgrößte Segment des Marktes<br />

dar. In diesem Bereich ist Blanco mit seinen Silgranit-<br />

Spülen Weltmarktführer.“<br />

Nahtlos integrierte Lösungen<br />

Mit seiner neuen, jüngst kommunizierten Ausrichtung<br />

verfolgt Blanco das Ziel, noch stärker als Marke für<br />

nahtlos integrierte Lösungen am Wasserplatz in der<br />

Küche wahrgenommen zu werden. Konsumenten sollen<br />

mit täglich erlebbarem Komfort und Nutzen rund<br />

ums Trinken, Vorbereiten und Reinigen begeistert werden.<br />

Mit den 2020 eingeführten Unit drink.systems<br />

setzte Blanco im Produktbereich bereits ein entsprechendes<br />

Signal im Markt.<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Alles für die private Küche<br />

Spülen, Armaturen, Abfalltrennung,<br />

Dunstabzüge und Kochgeräte – diese<br />

bislang in unterschiedlichen Divisionen<br />

gemanagten Produktsegmente<br />

hat Franke nun vereint. Seit<br />

dem 1. Januar <strong>2021</strong> ist die neue Division<br />

operativ tätig. Sie trägt den Namen<br />

Franke Home Solutions. Diese<br />

neue Bezeichnung steht nicht nur<br />

für die Essenszubereitung (u.a. Becken,<br />

Spülen und Armaturen) und<br />

das Kochen (Dunstabzugshauben<br />

und Kochfelder), sondern soll auch<br />

die Perspektive widerspiegeln, das<br />

Know-how der Division zu nutzen,<br />

um die Präsenz in der Küche auszubauen.<br />

Die Division der Franke<br />

Gruppe ist weltweit aktiv und beschäftigt<br />

rund 5000 Mitarbeitende<br />

in nahezu 40 Ländern. Der Umsatz<br />

der Division beläuft sich derzeit auf<br />

rund 930 Mio. Euro (rund 1 Mrd.<br />

Schweizer Franken).<br />

Türöffner für weitere Bereiche<br />

Barbara Borra, President/CEO der<br />

Division Franke Home Solutions,<br />

beschreibt die Hintergründe so:<br />

„Mit der neuen Division haben wir<br />

uns zum Ziel gesetzt, unsere Präsenz<br />

in der Küche stetig zu erweitern.<br />

Unsere Anker-Produkte sollen<br />

als Türöffner dienen, um in neue<br />

Bereiche zu expandieren, zum Beispiel<br />

mit dem Thema Raumluft-<br />

Qualität. Unsere Vision ist es, in<br />

jedem Haushalt mit unseren innovativen<br />

Lösungen präsent zu sein.<br />

Franke Home Solutions setzt dabei<br />

nicht nur auf hochwertige Produkte<br />

und exzellenten Service, sondern<br />

auch auf die Entwicklung<br />

intelligenter Gesamtlösungen. Mit<br />

einem komplementären, perfekt<br />

aufeinander abgestimmten Produktsortiment<br />

aus einer Hand und<br />

einfacheren Vertriebs- und Servicestrukturen<br />

können wir unsere B2B-<br />

Partner noch besser unterstützen<br />

und unseren Endkunden das bestmögliche<br />

Erlebnis bieten. So schaffen<br />

wir einen echten Mehrwert für<br />

alle – Geschäftspartner, Endkunden<br />

und Mitarbeiter.“<br />

Foto: Website<br />

Die Franke Gruppe bündelt mit der neuen Division ihre<br />

Kompetenzen in den Bereichen Essenszubereitung und<br />

Kochen für die private Küche. Die Vision ist es, in jedem<br />

Haushalt mit einem Anker­Produkt von Franke<br />

vertreten zu sein.<br />

Dreidimensional durchs Programm<br />

Küchenzubehörspezialist Naber lädt zur virtuellen<br />

Tour durch sein Programm. Neben allen aktuellen<br />

Produkten rund um Küchenlüftung, Spülcenter und<br />

Beleuchtung lässt sich sogar eine Frankfurter Küche<br />

dreidimensional erkunden.<br />

Auf der „Naber Live Tour“ bewegen sich die Besucher<br />

per Maus von Modul zu Modul. Wichtige Informationen<br />

und Videos sind mit nur einem Klick erreichbar.<br />

Fotogalerien zeigen die Produkte zudem in<br />

detaillierten Einzelansichten. Von der Tour gelangen<br />

die Nutzer direkt ins Naber-Händlerportal. Dort lassen<br />

sich Varianten und Maße prüfen, und registrierte<br />

Händler können von hier direkt bestellen.<br />

Frankfurter Küche in 3D<br />

Smarte Elektronik und virtuelle Ansichten waren<br />

1926 reine Utopie. Trotzdem war die Frankfurter Küche,<br />

von Ernst May initiiert und von der Wiener Architektin<br />

Margarete Schütte-Lihotzky realisiert,<br />

wegweisend für die Entwicklung moderner Küchenwelten.<br />

In der „Naber Live Tour“ ist ein aufwendig restauriertes<br />

Original mit zahlreichen Details zu sehen.<br />

Hier geht’s direkt zur Tour: www.naber.de/nurein-klick-entfernt-unsere-neue-live-tour/<br />

Das Armate­Sortiment lässt sich auf der digitalen Tour detailreich erkunden.<br />

Foto: Naber<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 59


Küchenmöbel<br />

Wandel zur Lifestyle-Marke<br />

Neue Eigentümerstruktur, Wechsel der Geschäftsleitung: Das Jahr 2020 stand für SieMatic im<br />

Zeichen der Neuausrichtung. Jetzt meldet das Unternehmen: „Wir investieren Millionen in den<br />

Standort Löhne“. Ziel sei der Wandel von einer Produkt- zu einer begehrten Lifestylemarke.<br />

Damit bekenne sich die Geschäftsführung<br />

und der Gesellschafter von SieMatic<br />

zu einer klaren Investitionsstrategie,<br />

heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.<br />

Und dass der eingeschlagene<br />

Weg zu mehr Wachstum forciert werden<br />

soll. Wobei die Basis aktuell zu stimmen<br />

scheint: In den Kernmärkten erzielte Sie-<br />

Matic 2020 nach eigenen Angaben „ein<br />

deutliches Wachstum“. Der Umsatz in<br />

China beispielsweise sei nahezu verdreifacht<br />

worden und auch in den Heimatmärkten<br />

DACH und Niederlande sei der<br />

Umsatz signifikant gesteigert worden.<br />

Konkrete Zahlen nennt der Küchenmöbelhersteller<br />

aber nicht. Dem Jahr <strong>2021</strong><br />

sehe SieMatic jedenfalls optimistisch<br />

entgegen.<br />

Soliden zweistelligen Millionenbetrag<br />

Hanjo Runde, CEO SieMatic, wird zu den<br />

aktuellen Plänen so zitiert: „SieMatic investiert<br />

einen soliden zweistelligen Millionenbetrag<br />

in neue Produktionsanlagen<br />

am heimischen Standort Löhne. Dies<br />

wird unsere Wettbewerbsfähigkeit entscheidend<br />

stärken. Zudem wird die Wandlung<br />

von einer international begehrten<br />

Produktmarke zu einer herausragenden<br />

Lifestyle-Marke dieses Jahr sukzessive<br />

erlebbar. Zusätzlich investieren wir in<br />

die Digitalisierung unseres Geschäftsmodells<br />

und werden hierdurch die Frequenz<br />

in den Studios unserer Vertriebspartner<br />

entscheidend verstärken.“<br />

Losgröße 1<br />

In Partnerschaft mit dem Maschinenhersteller<br />

HOMAG investiert der Küchenmöbelhersteller<br />

demnach in zweistelliger<br />

Millionenhöhe in eine neue,<br />

vollintegrierte Losgröße-1-Fertigungslinie.<br />

„Mit diesem Projekt bringt auch der<br />

chinesische Gesellschafter Zugen Ni sein<br />

langfristiges Engagement in den Standort<br />

Löhne deutlich zum Ausdruck“, betont<br />

das Unternehmen und kündigt an, dass<br />

die ersten neuen Maschinen schon im<br />

Spätsommer <strong>2021</strong> in Betrieb genommen<br />

werden sollen. „Bis Ende 2022 werden<br />

die kompletten neuen Anlagen installiert<br />

sein.“ Die neue Fertigung berücksichtige<br />

neben den nötigen Kapazitätserhöhungen<br />

vorausschauend auch bereits die<br />

Anforderungen der in Zukunft geplanten<br />

Produktneuheiten, deren Entwicklung<br />

parallel mit großem Engagement vorangetrieben<br />

werde.<br />

Maßstäbe setzen<br />

Zentral ist laut Hanjo Runde die Stärkung<br />

der Marke und die Wandlung von einer<br />

begehrten Produktmarke zu einer „herausragenden<br />

Lifestyle-Marke, die die<br />

Zeichen der Zeit nicht nur erkennt, sondern<br />

antritt, sie wieder maßgeblich mitzuprägen“.<br />

Um mit der sich verändernden<br />

Gesellschaft und dem Konsumverhalten<br />

wichtiger Zielgruppen Schritt zu halten,<br />

kündigte das Unternehmen an, die Marke<br />

modernisieren zu wollen und in die Attraktivität<br />

und Begehrlichkeit von SieMatic<br />

zu investieren.<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Grundlegende Digitalisierung<br />

Die Modernisierung der Marke soll an<br />

jedem Berührungspunkt der Customer<br />

Journey erlebbar werden. Die Kernzielgruppe<br />

der „Creative Class“ ist digital orientiert.<br />

SieMatic digitalisiert auch deshalb<br />

das eigene Geschäftsmodell, nutzt<br />

verstärkt digitale Medien und installiert<br />

ein Digitales Lead Programm, um den<br />

Traffic in den Studios zu steigern.<br />

Bereits Mitte Januar erfolgt der Rollout<br />

in den wichtigsten Kernmärkten<br />

von SieMatic mit einer speziellen Kampagne<br />

für die mehrfach mit Designpreisen<br />

ausgezeichnete „SieMatic SLX“, die<br />

laut Hanjo Runde bereits mehr als 20 %<br />

zum Umsatz beisteuert. Im 2. Quartal<br />

folge international die Kampagne zum<br />

Marken-Relaunch mit weiteren Produktinnovationen.<br />

Dank ans Team<br />

Hanjo Runde betont auch: „Angesichts<br />

der Herausforderungen im letzten Jahr<br />

bin ich der SieMatic Mannschaft unglaublich<br />

dankbar, wie wir die Krise bisher<br />

gemeistert haben, und stolz auf das<br />

gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern<br />

erreichte Wachstum. Wir tun alles<br />

dafür, diesen Weg auch <strong>2021</strong> erfolgreich<br />

fortzusetzen und blicken positiv in die<br />

Zukunft.“<br />

Fotos: SieMatic<br />

Hanjo Runde, CEO SieMatic Möbelwerke:<br />

SieMatic zur Lifestyle-Marke machen, die<br />

die Zeichen der Zeit nicht nur erkennt,<br />

sondern antritt, sie wieder maßgeblich<br />

mitzuprägen.“<br />

Was mit Küchen:<br />

Inspiration<br />

im Straßenbild.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 61


Küchenmöbel<br />

Reform<br />

plant im großen Stil<br />

Reform ist eine auf Küchen spezialisierte Designmarke aus<br />

Däne mark. Und eine Marke mit ambitionierten Wachs tumsplänen.<br />

Ziel und fester Plan sei es, zu einem Unter nehmen<br />

zu wachsen, das im Umsatz die Milliarden schwelle überschreitet.<br />

In Euro. Eine aktuelle Finanz spritze von rund<br />

10 Millionen Euro soll diese Pläne nun weiter voranbringen.<br />

Im Boot ist ein dänischer Finanzpartner.<br />

Foto: Reform / Irina Boersma<br />

Das Küchendesign<br />

„Plate“ von David<br />

Thulstrup wirkt<br />

grifflos, wurde<br />

jedoch mit einer<br />

integrierten<br />

Lösung gestaltet.<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Geplant ist der kontinuierliche Ausbau der Präsenz<br />

in der DACH Region mit neuen Showrooms, die in Eigenregie<br />

von angestellten Mitarbeitern betrieben werden.<br />

Beispielsweise aktuell in Stuttgart und Frankfurt<br />

sowie in Wien, Paris, Antwerpen und Brüssel. Schon<br />

heute ist das Unternehmen in Deutschland mit Showrooms<br />

in Berlin, Hamburg, Köln und München vertreten.<br />

Darüber hinaus wird Reform <strong>2021</strong> weitere neue<br />

Küchendesigns mit namhaften und preisgekrönten<br />

Architekten und Designern auf den Markt bringen. Im<br />

gerade abgelaufenen Jahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen<br />

einen Umsatz von 14 Mio. Euro und meldet<br />

ein „trotz Corona-Krise gutes Wachstum im Vergleich<br />

zum Vorjahr“. Geleitet wird Reform von den beiden<br />

Gründern Jeppe Christensen und Michael Andersen.<br />

Gründer bleiben bestimmend<br />

Aktueller Investor ist „Vækstfonden, The Danish<br />

Growth Fund“. Dabei handele es sich um einen unabhängigen<br />

Fonds. Vækstfonden habe die gleichen Ambitionen<br />

und Visionen für Reform wie die beiden Gründer<br />

Michael Andersen und Jeppe Christensen. „Uns war es<br />

äußerst wichtig, einen Partner zu finden, der die richtige<br />

Balance zwischen dem aufzubringenden Kapital<br />

und der Beibehaltung der Eigentumsmehrheit ermöglicht“,<br />

heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.<br />

Design für die Mitte<br />

Spezialisiert hat sich Reform auf das mittlere Preissegment<br />

mit Tendenz nach oben. Und das mit einem<br />

wahrnehmbaren Designanspruch, wie das Unternehmen<br />

betont. Zielgruppe ist ein eher junges Publikum.<br />

Auch das nebenstehende Design „Plate“<br />

von David Thulstrup folgt diesem Anspruch. Es<br />

setzt auf das Zusammenspiel von klassischer und<br />

moderner Formensprache. „Moderne Schlichtheit“,<br />

heißt es dazu von Reform. Ausgestattet werden<br />

können die Schränke mit matt oder hochglänzend<br />

lackierten oder hand-gebürsteten Fronten.<br />

In ihrem puristischen, ehrlichen und angenehm<br />

schnörkellosen Design treffen satte Farben und ausdrucksstarke<br />

Oberflächen wie Granit auf mattes, industriell<br />

anmutendes Aluminium und Edelstahl.<br />

Die Oberflächen des Designs sind als mehrlagige<br />

Strukturfronten gestaltet und produziert: Aluminiumplatten,<br />

aufgebracht auf die beiden Seiten einer<br />

klassischen schwarzen, durchgefärbten MDF-Platte.<br />

Die Kanten sind offenliegend und machen jede einzelne<br />

Schicht der Front dadurch von der Seite aus<br />

sichtbar. Die Aluminiumoberflächen sind in zwei<br />

Versionen erhältlich: Eine lackierte, pulverbeschichtete<br />

Variante und eine handgebürstete Variante, die<br />

der Küche mit ihrem subtil changierenden Ausdruck<br />

einen sanfteren und doch klaren, industriellen<br />

Charakter verleiht. Als Arbeitsplatte empfiehlt<br />

David Thulstrup massiven Edelstahl sowie zwei verschiedene<br />

Granitvarianten. Die Steinplatten sind in<br />

zwei Varianten erhältlich: in hellgrauem Kalkstein<br />

und Baltic Brown Granit.<br />

Foto. Reform / Robert Rieger<br />

Haben mit der<br />

dänischen Designmarke<br />

Reform<br />

große Pläne: die<br />

Gründer Michael<br />

Andersen und<br />

Jeppe Christensen.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 63


Küchenmöbel<br />

Foto: nobilia<br />

nobilia-Vertriebschef Bernd Weisser (Foto links) und<br />

Dr. Lars Bopf (Sprecher der nobilia-Geschäftsleitung)<br />

freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Bloggerin Sally.<br />

Sie soll die Marke nobilia emotional darstellen und<br />

bekannter bei Endkunden machen.<br />

nobilia will emotionaler werden<br />

Küchenmöbelmarktführer nobilia arbeitet ab sofort mit<br />

Sally zusammen – der deutschland- und europaweit<br />

größten Food-Bloggerin. Durch diese Partnerschaft<br />

möchte nobilia die Marke stärker mit Emotionen aufladen,<br />

die Sichtbarkeit beim Endkunden erhöhen und potenzielle<br />

Käufer inspirieren sowie für die Notwendigkeit<br />

einer funktionalen Küchenplanung sensibilisieren.<br />

„Social-Media-Plattformen haben sich zu wichtigen<br />

Touchpoints innerhalb der Customer Journey des Endkunden<br />

entwickelt. Inspiration und Planungstipps lassen<br />

sich über diese digitalen Kanäle sehr direkt, aktuell<br />

und authentisch vermitteln. Neben unseren eigenen<br />

Aktivitäten sehen wir in der Zusammenarbeit mit Sally<br />

große Chancen und haben unser Engagement dahingehend<br />

nun gezielt ausgebaut“, erklärt Dr. Lars Bopf, Vorsitzender<br />

und Sprecher der nobilia Geschäftsführung,<br />

in einer Pressemitteilung. Die neue Partnerschaft sei<br />

ein weiterer konsequenter Schritt, die Markenbekanntheit<br />

von nobilia beim Endkunden weiter auszubauen.<br />

Vielfalt und Design<br />

„Sally wird ihren authentischen Content um spannende<br />

Inhalte rund um die nobilia Welt erweitern, wertvolle<br />

Tipps geben und über persönliche Erfahrungen berichten“,<br />

teilt der Küchenmöbelhersteller weiter mit. Zum<br />

Start der Zusammenarbeit werde das neu entstehende<br />

Innovations-Center „Sallycon Valley“ in Waghäusel<br />

mit einer Küche und einem Hauswirtschaftsraum ausgestattet.<br />

Auf diese Reise werden die Zuschauer mitgenommen<br />

und können diesen Entstehungsprozess über<br />

alle Kanäle verfolgen. Ziel der Kommunikation sei es,<br />

durch Sally aufzuzeigen und zu erklären, welche besonderen<br />

Mehrwerte und Funktionalitäten eine nobilia<br />

Küche zu bieten hat. Aber auch die Planung wird einen<br />

großen Baustein des Kommunikationspaketes darstellen.<br />

Eine weitere Säule wird die Designvielfalt der<br />

nobilia Kollektion sein, die Planungen nach individuellen<br />

Vorstellungen und Bedürfnissen ermöglicht. Die<br />

Kommunikation der gemeinsamen Inhalte wird vorrangig<br />

über Instagram, Pinterest und YouTube erfolgen.<br />

Ständig mehr Fans<br />

Die gebürtige Badenerin Sally gründete 2012 ihren eigenen<br />

YouTube-Kanal „Sallys Welt“. Seitdem begeistert<br />

sie eine stetig wachsende Fangemeinde regelmäßig mit<br />

Rezeptideen sowie Tipps rund um Lebensmittel, Haushalt<br />

und Familie. Ihre Videos finden ihr Publikum vor<br />

allem in Deutschland, Öster reich und der Schweiz.<br />

Allein auf YouTube erzielt sie mit „Sallys Welt“ über<br />

zwölf Millionen Views im Monat und ist dort mittlerweile<br />

zu Deutschlands größtem Koch- und Backformat<br />

gewachsen. Auch auf Pinterest und Instagram begeistert<br />

sie mit ihren kreativen Ideen und praktischen Anregungen<br />

ein Millionenpublikum.<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Foto: Störmer AG<br />

Das neue Logo.<br />

Störmer zieht Schlussstrich<br />

Mit der Umwandlung der Gesellschaftsform in eine AG will<br />

das Unternehmen Störmer eigenen Angaben zufolge einen<br />

Schlussstrich unter die Turbulenzen der jüngeren Vergangenheit<br />

ziehen. Damit sei der Transformationsprozess von<br />

einem klassischen Küchenhersteller zu einem digital agierenden<br />

Möbelunternehmen abgeschlossen.<br />

Seit dem 15. Dezember 2020 firmiert Störmer nun als AG.<br />

Dafür wurden die Gesellschaften Störmer und Eschebach zusammengeführt.<br />

„Damit setzen wir einen Schlussstrich unter<br />

die turbulente Vergangenheit und schließen die Gesundung<br />

erfolgreich ab“, teilt Christoph Fughe, CEO des neuen Unternehmens,<br />

mit. Die Form einer Kapitalgesellschaft soll dem<br />

Unternehmen einen besseren Zugang zu den Finanzmärk ten<br />

erschließen und somit das anstehende Wachstum und die Erweiterung<br />

der Geschäftsfelder unterstützen. Der Aufsichtsrat<br />

der AG setzt sich neben Michael Otto (bislang Geschäftsführer<br />

Störmer / Eschebach) aus Branchengrößen wie Andreas<br />

Dornbracht, der gerade aus dem gleichnamigen Familienunternehmen<br />

ausgeschieden ist, und Oliver Höner zusammen.<br />

Dieses Gremium soll die operativen Akteure und deren Geschicke<br />

strategisch beraten und begleiten.<br />

Klassische Vertriebswege digital ergänzen<br />

Und die neue AG hat große Pläne. In einer ersten noch nicht<br />

näher erläuterten Ankündigung heißt es von Christoph<br />

Fughe: „Wir haben vor, den ersten ganzheitlichen, von einem<br />

Produktionsunternehmen getriebenen Branchenansatz zur<br />

Digitalisierung der Küchen- und Möbelbranche anzugehen<br />

und haben dafür ein Konzept für die Bereiche B2B und B2C<br />

erarbeitet. Mehr wollen wir noch nicht verraten, aber es sollte<br />

in den kommenden Monaten fertiggestellt sein. Diese Innovation<br />

wird dann den herkömmlichen Vertriebszweig ergänzen.<br />

Das klassische Geschäft wird dadurch profitieren und wir<br />

freuen uns besonders, mit der Marke Musterring im Inland<br />

weiter zu wachsen.“ Auch für die Marke Villeroy & Boch habe<br />

das Unternehmen seinen Wunschpartner gefunden. Hier erwartet<br />

Michael Otto die Markteinführung für <strong>2021</strong>.<br />

Schnell und flexibel<br />

Dank des Software-Systems „2020 Insight“ habe sich das Unternehmen<br />

zu einem prozessgesteuerten und flexiblen Unternehmen<br />

entwickelt, das Standard- und Sonderanfertigungen<br />

bereits über die Eingabesoftware realisiert. „Diese Schnelligkeit<br />

und Flexibilität war immer das Ziel und ist nunmehr<br />

erreicht worden“, so das Unternehmen. Die <strong>Ausgabe</strong> der Planungen<br />

erfolge längst nicht mehr nur auf Papier, sondern<br />

könne in alle modernen Formate ohne Schnittstellen transferiert<br />

werden.<br />

Foto: Biermann<br />

Christoph Fughe (Foto) hat als CEO der neuen Gesellschaft die alleinige<br />

operative Verantwortung übernommen. Störmer-Geschäftsführer<br />

Michael Otto ist in den Aufscihtsrat gewechselt.<br />

1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 65


Küchenmöbel<br />

Foto: Ballerina-Küchen<br />

Ballerina-Geschäftsführerin<br />

Heidrun Brinkmeyer<br />

und<br />

Ballerina-Geschäftsführer<br />

Heiko Ellersiek<br />

(Foto links) erhalten<br />

die Urkunde<br />

für<br />

„ Möbel Made in<br />

Germany“ aus<br />

den Händen<br />

von Jan Kurth<br />

(Foto Mitte),<br />

Geschäfts führer<br />

des Verbands<br />

der Deutschen<br />

Möbel industrie<br />

(VDM).<br />

Ballerina-Küchen macht die 50 voll<br />

Küchenmöbelproduzent Ballerina-Küchen hat sich<br />

als 50. Hersteller für das RAL-Herkunftslabel „ Möbel<br />

Made in Germany“ zertifiziert. Das Label steht für<br />

Qualitätsmöbel aus deutscher Produktion und wird<br />

vom VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie)<br />

verliehen.<br />

„Seit der Gründung im Jahr 1978 produziert Ballerina-<br />

Küchen ausschließlich am Standort Deutschland. Auf<br />

diese Weise stellen wir die hohe Qualität und die Langlebigkeit<br />

unserer individuell geplanten Einbauküchen<br />

sicher“, sagte die geschäftsführende Gesellschafterin<br />

Heidrun Brinkmeyer bei der Überreichung der<br />

„ Möbel Made in Germany“-Urkunde durch Jan Kurth,<br />

Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM).<br />

„Mit dem Herkunftssiegel können wir unsere heimische<br />

Produktion künftig noch stärker betonen. Davon<br />

versprechen wir uns nicht nur Wachstumschancen<br />

im Inland, sondern insbesondere auch auf unseren Exportmärkten“,<br />

fügte Brinkmeyer an. Jan Kurth zeigte<br />

sich erfreut, „dass mit Ballerina Küchen ein innovatives<br />

und designorientiertes Familienunternehmen<br />

zum Kreis der Label-Unternehmen hinzustößt und<br />

dass das Interesse der Industrie an dem neuen Herkunftsnachweis<br />

so hoch ist“.<br />

105 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2020<br />

Die Ballerina-Küchen Heinz-Erwin Ellersiek GmbH<br />

stellt am Stammsitz im ostwestfälischen Rödinghausen<br />

auf mehr als 30 000 Quadratmetern Produktionsfläche<br />

derzeit rund 28 000 Küchen pro Jahr her<br />

und beschäftigt 342 Mitarbeiter. Im vergangenen<br />

Jahr wurde erstmals die Umsatzschwelle von 100 Mio.<br />

Euro überschritten: Erzielt wurde 2020 ein Umsatz<br />

von 105 Mio. Euro nach 97,5 Mio. Euro im Jahr 2019.<br />

Das inhabergeführte Familienunternehmen liefert<br />

seine Küchen in 29 Länder und erzielt eine über dem<br />

Branchendurchschnitt liegende Exportquote von 44 %.<br />

Die Geschäftsführung besteht aus dem Gründer Heinz-<br />

Erwin Ellersiek sowie den Gesellschaftern Heidrun<br />

Brinkmeyer (Marketing und Vertrieb) und Heiko<br />

Ellersiek (Technik).<br />

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66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 1/2/<strong>2021</strong>


Impressum<br />

Magazin für alle, die Küchen planen und<br />

produzieren, kaufen und verkaufen.<br />

Erscheint im 55. Jahrgang (<strong>2021</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Michael Voss<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 32105 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05222 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Camillo F. Kluge (cfk)<br />

Redaktionssekretariat<br />

Birgit Brosowski<br />

Telefon: 02931 890041<br />

E-Mail: redaktion@strobelmediagroup.de<br />

Anzeigen<br />

Anzeigenleiter/Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />

E-Mail: s.schuette@strobelmediagroup.de<br />

Mediaservice: Anke Ziegler<br />

Telefon: 02931 8900-21<br />

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Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2021</strong> gültig.<br />

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E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

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Reinhard Heite,<br />

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Der Bezug als Print- oder Digitalausgabe ist nur<br />

in Kombination mit einer Mitgliedschaft unter<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong> LOGIN möglich: Anmeldung unter<br />

http://www.kuechenplaner-magazin.de/login/<br />

Bankverbindungen<br />

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BIC WELADED1ARN<br />

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IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67,<br />

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Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Postfach 56 54, 59806 Arnsberg,<br />

E-Mail: datenannahme@strobelmediagroup.de<br />

Herstellung<br />

Siegbert Hahne<br />

Layout<br />

Catrin Dellmann<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Griebsch & Rochol Druck GmbH<br />

Gabelsbergerstraße 1 (Gewerbepark Rhynern)<br />

59069 Hamm<br />

Naber_Visitenkarte_Kuechenplaner_<strong>2021</strong>_2022.qxp_Layout 1 21.01.21 11:59<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte<br />

und Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit<br />

Ablieferung in das Eigen tum des Verlages über. Damit<br />

erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht.<br />

Der Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte<br />

Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im Inund<br />

Ausland und in allen Sprachen, insbesondere in<br />

Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />

und Datennetzen (z. B. Online-Dienste)<br />

sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), usw. ungeachtet<br />

der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken<br />

sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion<br />

keine Gewähr.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung<br />

der Verfasser wieder und müssen nicht mit der<br />

des Verlages und der der Redaktion übereinstimmen.<br />

Die rechtliche Verantwortung bleibt beim jeweiligen<br />

Autoren. Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten<br />

in abgedruckten Anzeigen haftet der Verlag<br />

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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen in dieser<br />

Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme,<br />

dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich<br />

geschützte eingetragene Warenzeichen, auch<br />

wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in<br />

fremde Sprachen ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages gestattet. Dieses gilt auch für die<br />

Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „<strong>KÜCHENPLANER</strong>“ in Ihren<br />

internen elektronischen Pressespiegel übernehmen<br />

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284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0722-9917<br />

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Die Moderne Küche e.V.<br />

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der Verbreitung von Werbeträgern<br />

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1/2/<strong>2021</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 67


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