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genusswandernzuerichbodensee

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Fredy Joss, Sabine Joss GenussWandern

Region Zürich bis

Bodensee

Spezialwanderführer

mit

Gratis-

App

Infos unter

ott-verlag.ch/apps



INHAlTSVERZEICHNIS

VORWORT 7

AUSRÜSTUNGS- UND WANDERTIPPS 8

JEDE WANDERUNG HAT IHRE BESTE JAHRESZEIT 10

ÜBERSICHTSKARTE 12

WANDERUNGEN

1 Stein am Rhein – Wolkensteinerberg –

Stein am Rhein 13

2 Merishausen – Hagenturm – Merishausen 19

3 Siblingerhöhe – Trasadingen 25

4 Rheinau – Neuhausen – Rheinfall – Laufen 31

5 Ossingen – Husemersee – Marthalen –

Andelfingen 37

6 Ziegelhütte – Ellikon – Rüdlingen 43

7 Weiach – Leuenchopf – Kaiserstuhl 49

8 Windisch – Baldegg – Baden 55

9 Kindhausen – Egelsee – Rüsler – Wettingen 61

10 Erdmannlistein – Bremgarten (AG) 67

11 Boniswil – Schloss Hallwyl – Mosen 73

12 Teufenthal (AG) – Schöftland 79

13 Albispass – Türlersee – Müliberg 85

14 Feusisberg – Etzel – Luegeten 89

15 Gibswil – Bachtel – Wald (ZH) 95

16 Pfäffikon (ZH) – Seegräben – Pfäffikon (ZH) 101

17 Illnau – Kyburg 107

18 Elgg – Schauenberg – Zell (ZH) 113

19 Gfell – Hörnli – Bauma 117

20 Fischingen – Grat – Au – Fischingen 123

5


21 Affeltrangen – Imebärg/Immenberg – Dingehart 127

22 Siegershausen – Weinfelden 133

23 Romanshorn – Uttwil – Altnau 139

24 Altenrhein – Rheinspitz – Buriet 145

25 Wienacht – Fünfländerblick – Goldach 151

26 Mühle – Gerensattel – Mogelsberg 157

27 Gais – Gäbris – Trogen 163

28 Gonten – Hundwiler Höhi – Gontenbad 169

29 Hoher Kasten – Brülisau 175

30 Schwägalp – Kronberg 181

31 Gamplüt – Unterwasser 187

32 Voralp Kurhaus – Oberdorf 193

33 Buchs (SG) – Sevelen 199

34 Schattenberg – Vermol – Mels 205

35 Maschgenkamm – Tannenbodenalp 209

36 Quinten – Betlis 215

37 Niederschlag – Hinter Höhi – Arvenbüel 221

38 Plätz – Rhodannenberg 227

39 Grotzenbüel – Gumen – Ortstockhaus – Grotzenbüel 233

40 Fisetenpass – Chamerstock – Urnerboden 239

ORTSVERZEICHNIS 245


VORWORT

In der Region Zürich bis Bodensee erwarten einen erstaunliche Landschaften

und eine grosse kulturelle Vielfalt. Ob in flacheren Gebieten

oder in den letzten Jura-Ausläufern, in Hügellandschaften oder in

Gebirgen wie dem Alpstein oder den Glarner Alpen: Es gibt viel zu entdecken.

In der Bodenseeregion, Schaffhausen, Säntis und dem Glarnerland

gibt es Wandermöglichkeiten für jeden Geschmack: Höhenwanderungen

vor alpiner Kulisse, leichte Gipfel und lohnende Aussichtspunkte,

romantische Wege entlang von Seen und Flüssen, verträumte Moorlandschaften,

enge Schluchten mit tosenden Wasserfällen und vieles mehr.

Unterwegs trifft man auf Klöster und Kapellen, Schlösser und Ruinen,

Aussichtstürme, Alpkäsereien, einladende Restaurants und Höfe und

Dörfer in regionaltypischer Architektur.

Um die genussvollsten Strecken zusammenzustellen, verbrachten wir

viele Stunden beim Studium von Karten und anderem Informationsmaterial.

Vor allem waren wir viele Tage unterwegs, um die Wanderungen

auch vor Ort zu erkunden und zu fotografieren. Dabei entdeckten wir

immer wieder neue und überraschende Seiten: Erstaunlich naturbelassene

Gegenden, kleine Wildnisinseln in verschiedenen Naturwaldreservaten

und in den Thurauen, interessante Spuren aus der Vergangenheit,

geheimnisvolle Burgruinen, schöne Badegelegenheiten und sorgfältig

gepflegte Kulturlandschaften.

Auch bei diesem Führer aus der Reihe «GenussWandern» heisst es

maximal drei Stunden wandern bei geringen Höhendifferenzen. Die 40

attraktiven Wanderrouten folgen immer markierten Wegen, sodass die

Orientierung sehr einfach ist. Die Ausgangs- und Endpunkte sind gut

mit Bahn und Bus erreichbar und bieten meistens auch eine Einkehrmöglichkeit.

Die Wanderziele verteilen sich über ein weitläufiges Gebiet

in neun Kantonen. Dank den guten Verbindungen mit dem öffentlichen

Verkehr sind alle Wanderungen als genussvolle Tagesausflüge machbar.

Sabine und Fredy Joss

VORWORT 7


AUSRÜSTUNGS- UND WANDERTIPPS

Ausrüstung

Für die Wanderungen in diesem Buch reicht eine normale Wanderausrüstung.

Neben bequemen Kleidern sind vor allem gute Schuhe wichtig.

Auch für einfache Wanderungen sind stabile Trekkingschuhe nach einer

Weile angenehmer als weiche Turnschuhe.

Empfehlenswert sind Ersatzkleider, die man nach dem Schwitzen oder

nach einem überraschenden Regenschauer anziehen kann.

Dazu gehört immer auch ein Sonnenschutz (Hut, Brille, Sonnen crème)

und bei unsicheren Wetterprognosen ein Regenschutz. Oft genügt ein

kleiner Regenschirm.

Orientierungshilfen

Die Wanderungen folgen immer ausgeschilderten Wanderwegen, die auf

den Wanderkarten von Swisstopo im Massstab 1:50 000 eingezeichnet

sind. Oft kommt es vor, dass Wanderwegabschnitte verlegt werden

(Bau ten, Erdrutsche usw.). Deshalb kann es sein, dass ältere Karten

oder Neuausgaben nicht genau den Karten und Beschreibungen in diesem

Buch entsprechen. Bei einer neuen Wegführung werden auch die

Wegweiser angepasst, deshalb sollten sich bei Änderungen keine Orientierungsprobleme

ergeben.

Schwierigkeiten

Da diese Genusswanderungen in der Regel gut gepflegten Wegen folgen,

weisen wir nur in Einzelfällen auf Schwierigkeiten hin. Bei Nässe,

Schnee und Eis erfordern allerdings auch leichte Wanderungen besondere

Vorsicht wegen der Rutschgefahr. Gemäss der Schwierigkeitsskala

des SAC werden die Genusswanderungen in diesem Buch mit den untersten

Graden T1 und T2 bewertet.

Verpflegung

Regelmässige Verpflegungs- und Trinkpausen sind auch auf kürzeren

Wanderungen wichtig. Nehmen Sie etwas Picknick und mindestens einen

Liter zu trinken mit, bei kühlem Wetter am besten etwas Heisses in

der Thermosflasche. Oft entspricht das Durstgefühl nicht dem Flüssigkeitsbedarf

des Körpers. Deshalb lohnt es sich, etwas «über den Durst»

zu trinken.

Wetter

Wanderungen sind nicht nur bei Sonnenschein schön. Auch Wolken,

Nebel, Schnee oder sogar leichter Regen lassen besondere Stimmungen

entstehen. Gewitter hingegen können gerade in den Alpen besonders

heftig und gefährlich sein. Wetterbericht: Telefon 162, vom Ausland

+41 162, www.meteoschweiz.ch.

8

Ausrüstung


Notfälle

Auch auf leichten Wanderungen sollte man vorsichtig sein. Misstritte,

Stürze, eine Unvorsichtigkeit mit dem Sackmesser, Verbrennungen

beim Grillen usw. können leider überall passieren. Deshalb empfiehlt

es sich, eine kleine Rucksackapotheke mit genügend Verbandsmaterial

mitzunehmen. In Notfällen: Sanitäts-Notruf: Tel. 144. Rega-Notruf:

Tel. 1414. Informationen zur Rega-Gönnermitgliedschaft: www.rega.ch,

Tel. 0844 834 844. Für Smartphone-Besitzerinnen und -Besitzer empfiehlt

sich die Installation der kostenlosen Rega-App.

Reise

Alle Wanderungen in diesem Buch sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln

erreichbar. Mit der Benützung von Bahn und Bus leistet man einen

persönlichen Beitrag zur Verminderung der Treibhausgase und zur Verbesserung

der Luftqualität. Allein der Freizeitverkehr in der Schweiz

macht mit über 60 Milliarden Kilometern mehr als die Hälfte des gesamten

Verkehrs aus. Die Benutzung des öffentlichen Verkehrs bietet zudem

viele Vorteile. Unter anderem muss man nicht immer an den gleichen

Ausgangspunkt zurück und kann sich nach einer Wanderung staufrei

und entspannt nach Hause chauffieren lassen. Fahrplan im Internet:

www.sbb.ch. Die kostenlose SBB-App kann nützlich sein, um beispielsweise

unterwegs Fahrpläne abzurufen.

Abfälle

Bitte nehmen Sie alle Abfälle wieder mit. Seien Sie sich nicht zu schade,

auch einmal störenden Abfall von anderen mitzunehmen. In einem zusätzlichen

Plastiksack verpackt, machen Abfälle Ihren Rucksack auch

nicht schmutzig.

Hunde

Bitte beachten Sie, dass in Naturschutzgebieten strikter Leinenzwang

gilt. Auch auf den anderen Wanderungen nehmen Sie Ihren Hund im

Zweifelsfall bitte sofort an die Leine, wenn Wildtiere in der Nähe sind.

Von wildernden Hunden werden jährlich Tausende von Wildtieren verletzt,

und viele gehen danach qualvoll zugrunde. Lassen Sie zudem

Ihren Hund nicht in Brunnentrögen baden. Dies verunreinigt das Trinkwasser

für die Kühe.

Pflanzen

Bitte lassen Sie die Blumen stehen, sie sind am schönsten in der Natur.

Wer nach Ihnen vorbeiwandert, kann sich so auch noch an den Blüten

am Wegrand freuen. Für viele Pflanzenarten ist es zur Vermehrung sehr

wichtig, dass sie absamen können und nicht vorher gepflückt werden.

Ausrüstungs- und Wandertipps

9


JEDE WANDERUNG HAT IHRE

BESTE JAHRESZEIT

Wanderung

Frühling

(März – Mai)

Sommer

(Juni – August)

Herbst

(September – Oktober)

1 Stein am Rhein – Wolkensteinerberg – Stein am Rhein • • • •

2 Merishausen – Hagenturm – Merishausen • • • •

3 Siblingerhöhe – Trasadingen • • • •

4 Rheinau – Neuhausen – Rheinfall – Laufen • • • •

5 Ossingen – Husemersee – Marthalen – Andelfingen • • • •

6 Ziegelhütte – Ellikon –Rüdlingen • • • •

7 Weiach – Leuenchopf – Kaiserstuhl • • • •

8 Windisch – Baldegg – Baden • • • •

9 Kindhausen – Egelsee – Rüsler – Wettingen • • • •

10 Erdmannlistein – Bremgarten (AG) • • • •

11 Boniswil – Schloss Hallwyl – Mosen • • • •

12 Teufenthal (AG) – Schöftland • • • •

13 Albispass – Türlersee – Müliberg • • • •

14 Feusisberg – Etzel – Luegeten • • • •

15 Gibswil – Bachtel - Wald (ZH) • • • •

16 Pfäffikon – Seegräben – Pfäffikon • • • •

17 Illnau – Kyburg • • • •

18 Elgg – Schauenberg – Zell (ZH) • • • •

19 Gfell – Hörnli – Bauma • • • •

20 Fischingen – Grat – Au – Fischingen • • • •

Winter

(November – Februar)

10

Notfälle


Wanderung

Frühling

(März – Mai)

Sommer

(Juni – August)

Herbst

(September – Oktober)

21 Affeltrangen – Imenbärg/Immenberg – Dingehart • • • •

22 Siegershausen – Weinfelden • • • •

23 Romanshorn – Uttwil – Altnau • • • •

24 Altenrhein – Rheinspitz – Buriet • • • •

25 Wienacht – Fünfländerblick – Goldach • • • •

26 Mühle – Gerensattel – Mogelsberg • • • •

27 Gais – Gäbris – Trogen • • • •

28 Gonten – Hundwiler Höhi – Gontenbad • • • •

29 Hoher Kasten – Brülisau • • • •

30 Schwägalp – Kronberg • • • •

31 Gamplüt – Unterwasser • • • •

32 Voralp Kurhaus – Oberdorf • • • •

33 Buchs (SG) – Sevelen • • • •

34 Schattenberg – Vermol – Mels • • • •

35 Maschgenkamm – Tannenbodenalp • • • •

36 Quinten – Betlis • • • •

37 Niederschlag – Hinter Höhi – Arvenbüel • • • •

38 Plätz – Rhodannenberg • • • x

39 Grotzenbüel – Gumen – Ortstockhaus – Grotzenbüel • • • •

40 Fisetenpass – Chamerstock – Urnerboden • • • •

Winter

(November – Februar)

• Beste Jahreszeit

Im Herbst Fahrplanwechsel von Seilbahnen und Postautos beachten!

• Frühling und Herbst

Schneeschmelze bzw. ersten Schnee sowie Fahrplanwechsel von

Seilbahnen und Postautos beachten.

Winter

An sonnigen und tieferen Lagen ist je nach Schneemenge die

ganze Wanderung machbar. In höheren Lagen gibt es zum Teil

Einschränkungen oder die Wanderung verläuft auf Winterwanderwegen

mit anderer Routenführung.

x

Wanderung nicht machbar (kein ÖV, Lawinengefahr usw.)

Jede Wanderung hat ihre beste Jahreszeit 11

11



1

STEIN AM RHEIN – WOlKENSTEINERBERG –

STEIN AM RHEIN

Route

Stein am Rhein – Bleiki – Schloss Hohenklingen

– Wolkensteinerberg – Stein am Rhein

Anreise

Mit dem Zug nach Stein am Rhein.

Rückreise

Mit dem Zug ab Stein am Rhein.

Wanderzeit

3 Std.

Höhendifferenz

300 m Auf- und Abstieg

Karte

Wanderkarte 1:50 000 405 T Schaffhausen

Varianten

Stein am Rhein – Schloss Hohenklingen

direkter Aufstieg, 45 Min.

Schloss Hohenklingen – Hemishofen, 1 Std. 5 Min.

Hemishofen – Stein am Rhein, Seeuferweg, 1 Std.

Informationen

Tourismus Stein am Rhein: Tel. 052 632 40 32,

www.tourismus.steinamrhein.ch.

Schaffhausen Tourismus: Tel. 052 632 40 20,

www.schaffhauserland.ch.

Tourismus Untersee: Tel. +49 (0) 7735 91 90 55,

www.tourismus-untersee.eu.

Informationen zu Burgen und Ruinen:

www.burgenseite.ch, www.swisscastles.ch.

Schifffahrt Untersee und Rhein:

Tel. 052 634 08 88, www.urh.ch.

Einkehren/Übernachten

Hinweis

Hotels und Restaurants in Stein am Rhein Hundebesitzer müssen im Kanton Schaffhausen

Restaurant in Hemishofen

ihre Hunde während der Setzzeit (April bis

Schloss Hohenklingen: Tel. 0527412137,

Juni) im Waldbereich an der Leine halten.

STEIN AM RHEIN – WOlKENSTEINERBERG – STEIN AM RHEIN 13

www.burghohenklingen.com.

ID oder Pass mitnehmen. 13


STEIN AM RHEIN – WOlKENSTEINERBERG –

STEIN AM RHEIN

Burgen und Aussichtshöhen über Stein am Rhein

Im trutzigen, neu renovierten

Schloss Hohenklingen befindet

sich ein Restaurant.

Staa, wie der Ort von den Einheimischen genannt wird, war im Mittelalter

auch als Lithopolis bekannt. Entweder gleich zu Beginn oder am

Ende der Wanderung empfiehlt sich ein Rundgang durch die sehenswerte

Altstadt von Stein am Rhein.

An Rebbergen vorbei führt der Wanderweg hinauf nach Bleiki und für

wenige Minuten hinüber nach Deutschland. Nach einem Bogen im Wald

kehrt man wieder in die Schweiz zurück. Der Hangkante entlang gelangt

man auf die Lichtung vor dem Schloss Hohenklingen. Mehrere offizielle

Feuerstellen warten auf grillfreudige Besucher. Im trutzigen, neu renovierten

Schloss befindet sich ein Restaurant. Auf einem kleinen Pfad

kann man das Schloss umrunden und hat dabei eine schöne Aussicht

auf den Rhein, die sanften Höhenzüge und einen Flickenteppich aus

Feldern und Wiesen. Etwa nach einer Viertelstunde kommt man zur Abzweigung,

die an den Sandsteinhöhlen vorbei auf direktem Weg hin-

14

Burgen und Aussichtshöhen über Stein am Rhein


unter nach Stein am Rhein zurückführt. Einige der Höhlen sind begehbar

und können mit einer Taschen- oder Stirnlampe auskundschaftet

werden. Hunde müssen in diesem Jagdgebiet an der Leine geführt werden,

um Störungen und Wildriss zu vermeiden. Auf dem feuchten Boden

sind oftmals kleine Hufabdrücke auffindbar, und wer Glück hat, sieht

auch die Rehe, die diese Spuren hinterlassen haben. Der Hangkante

entlang geht es auf einem schmalen Pfad weiter Richtung Wolkensteinerberg.

Immer wieder laden Bänke zum Ausruhen ein. Zwischen den

Buchen- und Eichenstämmen glitzert fast zweihundert Meter tiefer unten

der Rhein. Fast unmerklich ist man auf dem höchsten Punkt im

Wald, dem Wolkensteinerberg, angekommen. Einige Meter tiefer unten

stehen die Überreste der Ruine Wolkenstein. Auch hier befindet sich

eine schön eingerichtete Feuerstelle an aussichtsreicher Lage. Bei Hoppihoo

taucht man wieder aus dem Wald auf und sieht vor sich das

Schloss Hohenklingen hoch oben auf dem Hügel thronen. Beim Blick

zurück sieht man den bewaldeten Wolkensteinerberg. Nachdem man die

Rebstöcke passiert hat, kommt man wieder in die Aussenquartiere von

Stein am Rhein.

Wer will, kann nochmals durch die Altstadt schlendern oder am Ufer

des Rheins entlang weiterwandern. Vielleicht endet der Tag noch mit

einer spontanen Schifffahrt! Zwischen April und Oktober legen mehrmals

täglich Kursschiffe im Hafen von Stein am Rhein an.

Ein schmaler Pfad führt der

Kante des Wolkensteinerbergs

entlang.

STEIN AM RHEIN – WOlKENSTEINERBERG – STEIN AM RHEIN 15


Goldtöne bei Hoppihoo.

Blick zurück zum bewaldeten

Wolkensteinerberg.

16

Burgen und Aussichtshöhen über Stein am Rhein


Rebberge kurz vor Stein am Rhein.

Im Hafen von Stein am Rhein. Beim Wolkensteinerberg im

Hintergrund stauen sich die Wolken.

STEIN AM RHEIN – WOlKENSTEINERBERG – STEIN AM RHEIN 17


Über Stein am Rhein thront das Schloss Hohenklingen.

WAKKERPREIS FÜR STEIN AM RHEIN

Stein am Rhein war 1972 der erste Ort, dem der Wakkerpreis verliehen wurde. Dieser mit

20 000 Franken dotierte Preis ist nach dem Geschäftsmann Henri-Louis Wakker benannt,

der dem Schweizer Heimatschutz (SHS) Teile seines Vermögens vererbte. Der SHS zeichnet

mit diesem Preis politische Gemeinden in der Schweiz für beispielhaften Schutz ihres

Ortsbilds aus. Stein am Rhein erhielt den Preis als Anerkennung für die sorgfältig erhaltene

Altstadt mit mittelalterlichen Fachwerkhäusern, Erkern und bemalten Hausfassaden.

Am Anfang wurde der Preis vor allem an Gemeinden vergeben, die sich für die Erhaltung

von historisch entstandenen Ortskernen und Altstädten einsetzten. Weitere Preisträger in

dieser Kategorie waren etwa Gais (siehe Wanderung Nr. 27), Ernen, Elm und Vrin. Winterthur,

Biel, Grenchen und Lausanne erhielten den Preis als Anerkennung für die Aufwertung

und Weiterentwicklung ihres Ortsbilds, wie etwa durch die Neunutzung früherer Industriebauten

oder die stilvolle Verbindung von alter und neuer Bausubstanz.

18

Burgen und Aussichtshöhen über Stein am Rhein


MERISHAUSEN – HAGENTURM – MERISHAUSEN 2

Route

Merishausen – Bargemer Randen – Hagenturm –

Cheisental – Merishausen

Anreise

Mit dem Bus nach Merishausen.

Rückreise

Mit dem Bus ab Merishausen.

Wanderzeit

2 Std. 30 Min.

Höhendifferenz

400 m Auf- und Abstieg

Karte

Wanderkarte 1:50 000 405 T Schaffhausen/

Stein am Rhein

Einkehren/Übernachten

Hotels und Restaurants in Schaffhausen,

Restaurants in Merishausen.

Gasthof Löwen, Schlauch/Merishausen, auf

deutschem Gebiet Tel. +49 (0) 7736 75 19,

www.loewen-schlauch.de.

Variante

Hagenturm – Ebnet – Merishausen:

1 Std. 10 Min.

Informationen

Tourismus Schaffhausen: Tel. 052 632 40 20,

www.schaffhauserland.ch.

Hinweis

Im Laadel, wenige Meter von der Wanderroute

entfernt, befindet sich ein orchideenreiches

Naturschutzgebiet.

MERISHAUSEN – HAGENTURM – MERISHAUSEN 19 19


MERISHAUSEN – HAGENTURM –

MERISHAUSEN

Parkartige landschaft im Randengebiet

Auf dem Bargemer

Randen.

Noch im Sommer 1921 wäre man mit einer Kutsche zum Ausgangspunkt

dieser Wanderung angereist. Heutzutage verkehren Postautos zwischen

Schaffhausen und Merishausen. Merishausen gilt als alemannisches

Zeilendorf: Die Hauptstrasse ist von Häusern gesäumt, die im Stil der

Alemannen aufgebaut sind mit einem Stall im Erdgeschoss und Wohnräumen

im ersten Stock. Im Mittelalter waren die Leute in dieser Gegend

arm, hatten wechselnde Herren, wurden unterdrückt durch Vögte

und mussten Frondienst leisten für das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen.

Später, im 18. und 19. Jahrhundert, wanderten viele Merishausener

aus wirtschaftlicher Not nach Amerika aus und gründeten in

Pennsylvania und Carolina Kolonien.

Etwas ausserhalb des Dorfs führt der Wanderweg nahe am Naturschutzgebiet

Laadel vorbei. Es lohnt sich, dieses kleine Schmetterlingsund

Pflanzenparadies zu besuchen. Die strukturreiche Landschaft bietet

verschiedene Lebensräume, Verstecke und Nahrungsangebote auf kleinstem

Raum. Besonders im Frühling und Vorsommer lohnt sich ein Besuch,

wenn Orchideen im Unterwuchs der Föhrenwälder blühen. Nach einem

etwas steileren Aufstieg steht man auf der Hochebene des Bargemer

20

Parkartige landschaft im Randengebiet


Im Mai und Juni blühen im

Laadel Helm-Knabenkraut

(Orchis militaris)

und andere Orchideen.

Parkartige Landschaft auf dem

Weg zum Hagenturm.

MERISHAUSEN – HAGENTURM – MERISHAUSEN 21


Randens. Durch parkartige Landschaft wandert man durch Wald und an

Waldrändern und Feldern entlang Richtung Hagen. Bald sieht man den

Hagenturm aus dem Wald herausragen. 225 Treppenstufen später hat

man von der Aussichtsplattform mit Sitzgelegenheit einen grossartigen

Rundblick über die Wipfel der Bäume hinweg über den Klettgau, Hegau,

den Schwarzwald und zu den Alpen. Auf der Spitze des 40 Meter hohen

Stahlfachwerkturms befindet sich ein Radom der Schweizer Armee. Darunter

versteht man eine geschlossene Schutzhülle, die Antennen vor

äusseren Einflüssen schützt. Knapp hundert Meter nördlich des Hagenturms

befindet sich mit 912 Metern der höchste Punkt des Kantons

Schaffhausen. Wenn man sich sattgesehen hat, kann man sich unten

bei der Wegabzweigung für eine der beiden Möglichkeiten zurück nach

Merishausen entscheiden. Entweder auf dem Ettweg weiter einer Hochebene

entlang, oder durchs Cheisental, wo man mit etwas Glück Feldhasen

beobachten kann.

Kleine Feldwege führen abwechslungsreich über die Hochebene des Bargemer Randens.

22

Parkartige landschaft im Randengebiet


DIE SIEBEN RANDEN

Der Randen ist ein Höhenzug, der sich im Kanton Schaffhausen und zu einem kleinen Teil in

Baden-Württemberg erstreckt. Diese charakteristische Landschaft gehört zum Tafeljura und wird

von vielen Tälern in mehrere Abschnitte zerteilt. Im Ganzen unterscheidet man sieben Randen,

die sich bis auf einen alle in der Schweiz befinden. Weil der Randen im Regenschatten des

Schwarzwalds liegt, fallen hier im Schnitt pro Jahr nur etwa 760 bis 800 Millimeter Niederschlag,

womit das Gebiet zu den trockensten der Schweiz gehört. Im kalkigen Untergrund versickert das

Wasser schnell und der Boden kann auch kaum Wasser speichern. Oft herrscht deshalb Wassermangel.

Bei Trockenheit versiegen im wasserarmen Randen alle Bäche ausser der Durach bei Merishausen.

Der Randen besteht deshalb vor allem aus kargen, kaum besiedelten Hochflächen, die

land- und forstwirtschaftlich genutzt werden. Im Mittelalter wurde der Wald so stark genutzt, dass

der Randen im 17. Jahrhundert fast vollständig abgeholzt war. Erst Ende des 19. Jahr hunderts

wurden Äcker brachgelegt und wieder aufgeforstet. In den Wäldern gibt es deshalb kaum Bäume,

die älter als 200 Jahre sind.

Feldhase auf dem Wanderweg im Cheisental.

MERISHAUSEN – HAGENTURM – MERISHAUSEN 23


Einladender Wanderweg kurz vor Merishausen.

24

Parkartige landschaft im Randengebiet


SIBlINGERHÖHE – TRASADINGEN

3

Route

Siblingerhöhe – Hallauerberg –

Wilchingerberg – Trasadingen

Anreise

Mit dem Bus auf die Siblingerhöhe.

Rückreise

Mit dem Bus oder Zug ab Trasadingen.

Wanderzeit

3 Std.

Höhendifferenz

100 m Aufstieg, 250 m Abstieg

Variante

Siblingerhöhe – Bergkirche St. Moritz – Hallau:

1 Std. 30 Min.

Abstieg durch die Rebberge.

Informationen

Tourismus Schaffhausen: Tel. 052 632 40 20,

www.schaffhauserland.ch.

Tourismus Hallau: Tel. 052 681 20 20,

www.hallau-tourismus.ch.

Schaffhauser Weinbaumuseum in Hallau:

Tel. 052 681 16 88,

www.sh-weinbaumuseum.ch.

Vinothek Hallau: Tel. 052 681 20 20,

www.schaffhauserland.ch/hallau.

Karte

Wanderkarte 1:50 000 405 T Schaffhausen/

Stein am Rhein

Einkehren/Übernachten

Hotels und Restaurants in Schaffhausen, Hallau

und Trasadingen.

Hinweis

Beim Start der Wanderung gibt es keine

Einkehrmöglichkeit. Die Strecke verläuft auf

Feldwegen und einige Kilometer auf Asphalt.

SIBlINGERHÖHE – TRASADINGEN 25 25

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