geologiederschweiz
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Geologie der Schweiz
Abb. 1.24
Deformationsmöglichkeiten von Gesteinspaketen
Die dargestellten Deformationsarten sind nur eine
Auswahl aus der grossen Palette, die in der Natur
vorkommt.
ne Falten verformt. Bei solch kleinen Falten
spricht man von der Fältelung eines Gesteins.
Brüche sind Spalten im Gestein in allen Dimensionen,
ob sie nun ganze Erdplatten
trennen oder nur Gesteinsblöcke (mittelgrosse
nennt man Störungen, kleine sind
Klüfte). Dabei ist es egal, ob es sich um geschlossene,
offen klaffende oder mit anderem
Material gefüllte Spalten handelt. Oft
sind in einem Gesteinskörper viele Klüfte
parallel angeordnet (=Klüftung). Brüche
können durch Zug oder Druck entstehen,
und haben dann auch entsprechende Spezialnamen.
Mineralien richten sich in einem
Gestein nach dem Druck aus. So entsteht
aus Granit Gneis, der durch die parallelen
gelängten Mineralien auffällt ( Abb. 1.25).
Bei noch stärkerem Druck entstehen ganz
feine Gesteinslamellen, ein Schiefer ( Abb.
1.26). Die Form von Berggipfeln wird neben
der Gesteinsart vor allem vom Verlauf von
Schichtung, Schieferung und Brüchen bestimmt
( Abb. 1.27).
Abb. 1.25 (oben)
Gneis
Gneis besteht hauptsächlich aus den Mineralien
Quarz, Feldspat und Glimmer. Er entsteht durch
Umwandlung aus Granit (= Orthogneis) oder
Sedimentgestein (= Paragneis). Charakteristisch
sind die durch den Druck parallel ausgerichteten und
gelängten Mineralkörner. Gneis kommt in der
Schweiz im kristallinen Grundgebirge und den
daraus entstandenen Becken vor. Das Bild zeigt
einen Tessiner Gneis aus der Leventina.
Abb. 1.26 (unten)
Glimmerschiefer
Glimmerschiefer kann durch Umwandlung unter
Druck und Hitze (Metamorphose) aus verschiedenen
Ausgangsgesteinen entstehen. Charakteristisch ist
die feinplattige Auswalzung der Mineralkörner und
das Glitzern der Glimmerplättchen.
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