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Graz-Führung 2020

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Ausschnitt aus der Infotafel:<br />

Wasserstelle als Kunstwerk<br />

der Landhausbrunnen<br />

Der Landhausbrunnen im großen<br />

Arkadenhof des <strong>Graz</strong>er Landhauses<br />

wurde 1589/90 als Ziehbrunnen errichtet<br />

und zählt zu den bedeutendsten<br />

Bronzegussarbeiten des Manierismus<br />

(Abkehr vom Harmonie-Ideal<br />

der Renaissance). Die Namen der<br />

beiden Gießer sowie das Errichtungsjahr<br />

1590 sind in einer Säulenbasis<br />

eingraviert.<br />

Nach den Befunden der 2007 durchgeführten<br />

Restaurierung war der<br />

Brunnen ursprünglich bemalt.<br />

Neben beiden Eingängen zum<br />

Landhauskomplex hängt eine Tafel<br />

auf der Erzherzog Karl die Regeln<br />

für das Landhaus verkünden ließ.<br />

„Damit ist Befehl getan dass Niemand,<br />

wer er auch sein mag sich<br />

unterstehe in diesem Landthaus<br />

zu rumoren, einen Dolch oder ein<br />

Brotmesser zu zücken, sich zu balgen<br />

und zu schlagen, gleichfalls<br />

Heute ermahnt eine moderne Skulptur,<br />

die hier politisch Tätigen den Weitblick<br />

zu wahren.<br />

mit anderen Gören Ungebühr zu<br />

üben oder Maulstreiche auszugeben,<br />

sondern herinnen aller Gebühr<br />

und Bescheidenheit mit Worten und<br />

Werten zu gebrauchen. Welche<br />

aber darwieder handeln, daß dieselben<br />

bach Gelegenheit des Verbrechnens<br />

an Leib und Leben unnachlässig<br />

fallen, gestraffet werden<br />

und darnach sich mäniglich wiße zu<br />

richten. Gräz 20.Sept. 1588.“<br />

Die Drachenkopf<br />

Wasser-<br />

Speier aus<br />

Kupfer wurden<br />

im Jahr 1561<br />

gefertigt.<br />

Als Basis für die vier Tragsäulen der<br />

Brunnenlaube dienen groteske Figuren:<br />

Satyrn, Waldgeister in der griechischen<br />

Mythologie, die dem Wein<br />

und der Wollust zugeneigt sind.<br />

Die Säulen werden von Nereiden<br />

bekrönt, die nach der griechischen<br />

Mythologie als Nymphen des Mittelmeeres<br />

Schiffbrüchige beschützen.<br />

Das Brunnendach wird aus stilisiertem<br />

Weinlaub gebildet. Eine geharnischte<br />

Kriegerfigur bekrönt die<br />

Brunnenlaube. Die erst 1836 angebrachte<br />

Fahne zeigt den steirischen<br />

Panther.<br />

Die Wasserqualität des Brunnens<br />

war von Anfang an nicht gut, da hier<br />

das Grundwasser durch eine Müllablagerung<br />

verunreinigt war. Damalige<br />

Sanierungsversuche schlugen fehl.<br />

Faun mit Weitblick<br />

Bei der Herrengasse Nummer<br />

13 erreichten wir den nächsten<br />

Innenhof.<br />

Dieser Innenhof hat eine wechselvolle<br />

Geschichte. Im Krug<br />

zum grünen Kranze wurde der<br />

karitative Verein Oberlandler<br />

<strong>Graz</strong> im Jahr 1883 gegründet.<br />

Auf dem Tor zum Zeughaus ist das Wappentier<br />

der Steirische Panter zu sehen. Dieser<br />

Eingang wird heute nicht mehr benützt. Der<br />

Zugang ist über die Herrengasse möglich.<br />

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