Azteken, Maya und Inka
Maya - Azteken - Inka im Vergleich
Maya - Azteken - Inka im Vergleich
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Die Stadt wurde in vier Viertel<br />
aufgeteilt <strong>und</strong> im „Zentrum des<br />
Universums“ entstand der Tempel<br />
ihrer Hauptgötter. Von diesem großen<br />
Platz gingen vier breite, zum<br />
Festland führende Straßen aus,<br />
die den vier Himmelsrichtungen<br />
entsprachen. Der Haupttempel<br />
(Templo Mayor) stand Richtung<br />
Westen. Der Tempelbau bestand<br />
aus einer großen Plattform, auf<br />
der sich zwei Gebetstempel erhoben.<br />
Einer war Tlaloc gewidmet,<br />
dem Gott des Regens, der Fruchtbarkeit<br />
<strong>und</strong> somit auch der Landwirtschaft.<br />
Rechts residierte Huitzilopochtli,<br />
der Kriegs- <strong>und</strong> Sonnengott. Er<br />
verkörperte die kriegerische Expansion<br />
<strong>und</strong> die Herrschaft über<br />
andere Völker, denen Abgabezahlungen<br />
auferlegt wurden. Auf diese<br />
Weise war sowohl das Wasser<br />
als auch der Krieg im wichtigsten<br />
Bauwerk Tenochtitlans zugegen<br />
<strong>und</strong> beides repräsentierte die blühende<br />
Wirtschaft der Mexica, die<br />
eben auf diesen zwei Säulen beruhte:<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Krieg.<br />
Die Gebetstempel erreichte man<br />
über zwei Treppen, die zum oberen<br />
Bereich hinaufführten.<br />
Kriegsgott Huitzilopochtli<br />
Modell des Templo Mayor auf Gr<strong>und</strong> historischer<br />
<strong>und</strong> archäologischer Daten erstellt.<br />
Der Kopf des Regen- <strong>und</strong><br />
Fruchtbarkeitsgottes Tlaloc.<br />
Der aztekische Sonnenstein zeigt im<br />
Zentrum das Gesicht des Sonnengottes<br />
Tonatiuh.<br />
Der Templo Mayor war ein Ort allergrößter<br />
Heiligkeit. Von hier aus konnte man<br />
in die himmlischen Gefilde hinauf- oder<br />
auch in die Tiefen der Unterwelt hinabsteigen.<br />
Die Vorstellung der Mexica vom<br />
Universum ging von drei gr<strong>und</strong>legenden<br />
Ebenen aus: In der Mitte lag die Erde;<br />
der Ort, an dem die Menschen leben.<br />
Darüber existierten dreizehn Himmel.<br />
Unterhalb der Erde gab es neun Ebenen,<br />
24<br />
von denen die neunte <strong>und</strong> tiefste Ebene<br />
die Welt der Toten war.<br />
Feste <strong>und</strong> Zeremonien, die für die Götter<br />
gefeiert <strong>und</strong> abgehalten wurden, waren<br />
im Nahuatl-Kalender festgelegt. Er bestand<br />
aus achtzehn Monaten von jeweils<br />
zwanzig Tagen, was insgesamt 360 Tage<br />
ergab, plus fünf Tage, die als Schicksalstage<br />
galten.<br />
An dieser Stelle ist es wichtig, auf die<br />
überaus große Bedeutung der Götter bei<br />
allen wichtigen Ereignissen des menschlichen<br />
Lebens hinzuweisen. Von Geburt<br />
an <strong>und</strong> bis zu ihrem Tod waren alle Menschen<br />
dem Willen der Götter unterworfen.<br />
Deshalb musste der Mensch ihnen<br />
mit einer Reihe von Zeremonien <strong>und</strong> Opfergaben<br />
dienen, damit so stets die gutwillige<br />
Seite der Gottheiten vorherrschte.