Zeitung Juli 2011 - Elternrunde Down-syndrom Regensburg

down und obenauf -20- Schule
diese vor einem Problem. Wo sollen die
Kinder herkommen, wenn man nicht in
einer bevölkerungsreichen Region wohnt?
Das Ergebnis kann daher nur wieder
Busschüler lauten. Die Schüler müssen
wieder längere Transportzeiten auf sich
nehmen, um zu einer Inklusionsschule zu
gelangen. Somit wird das UN-Prinzip der
wohnortnahen Schule über Bord
geworfen. Betrachtet man den
Regierungsbezirk Oberpfalz, stellt man
fest, dass dieser vier Inklusionsschulen für
das nächste Schuljahr bekommen wird.
Zwei davon befinden sich im
Schulamtsbezirk Regensburg, die anderen
zwei im Schulamtsbezirk Tirschenreuth.
Die Schüler aus Neumarkt, Cham, Amberg
und Schwandorf haben einfach Pech
gehabt.
Als LAG Bayern Gemeinsam Leben –
Gemeinsam Lernen hatten wir im Prinzip
Inklusionsschulen immer gefordert.
Jedoch nicht mit der Einschränkung einer
hohen Mindestanzahl an Schülern.
Darüber hinaus sehen wir es als
notwendig an, dass die einzelnen Schulen
ein Teilbudget bekommen, welches die
Schulleitung für individuelle Vorkehrungen
vor Ort einsetzen kann. Nun ist die
Bildungspolitik kein Wunschkonzert,
sondern knallharte Lobbyarbeit. Derjenige
mit den meisten Wählerstimmen im
Rücken wird am deutlichsten
wahrgenommen. Elternverbände haben es
da immer schwer, da aufgrund des stark
gegliederten Schulwesens viele kleine
Elternvertretungen entstanden, die meist
unabhängig voneinander dahin arbeiten.
Wer Inklusion schneller verwirklicht sehen
möchte, sollte dem Bayerischen
Elternverband (BEV) oder der
Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Bayern
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen
e.V. beitreten, damit diese an der
bildungspolitischen Front mehr
wahldemokratisches Gewicht erhalten. Wir
setzen uns dafür ein, dass der Ausbau der
Inklusionsschulen zügiger voran schreitet,
so dass auch private Schulen (Katholische
Jugendfürsorge, Montessori), welche über
reichlich inklusives Wissen verfügen, zu
Inklusionsschulen werden dürfen und dass
die zusätzlichen Ressourcen auch
tatsächlich bei den betroffenen Schülern
ankommen.
Der Verein Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V. existiert seit 1994. Wir sind
Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung, Betroffene, LehrerInnen, ErzieherInnen,
und weitere Fachleute, die sich für eine inklusive Gesellschaft einsetzen. Eine inklusive
Gesellschaft akzeptiert jeden Menschen (mit unterschiedlichen Eigenschaften) in ihrer
Mitte als eine Bereicherung.
Folgende Aktivitäten bilden unser Spektrum:
• Unterstützung und Beratung von Eltern zu Kindergarten, Schule, Beruf und
Wohnen
• Information bei regelmäßigen Treffen oder einschlägigen Veranstaltungen
• Zukunftsplanung für Menschen mit schwierigen Lebenswegen
• Kooperation mit Forschungseinrichtungen
• Aktive Mitarbeit in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Gemeinsam Leben - Gemeinsam
Lernen e.v.
Was wir wollen
• Die gemeinsame Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne
Behinderung in der Gesellschaft
• Ein echtes Elternwahlrecht bei der Entscheidung für Kindergarten und Schule und dort
fachlich kompetente Förderung ohne enges Zeitlimit für alle Kinder
• Leben und Arbeiten für Menschen mit Behinderung außerhalb von Institutionen durch
Arbeitsassistenz oder Tandemjobs
• Mehr Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung
• Unkomplizierter Zugang zu den Leistungen des trägerübergreifenden persönlichen Budgets
Wir treffen uns einmal monatlich an jedem 2. Donnerstag im Monat (außer Ferienzeiten) ab 20
Uhr im Gasthof Dechbettener Hof, Dechbetten 11, 93051 Regensburg
Kontakt
Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.
c/o Sascha Schneider
Diepenbrockstr. 12a
93055 Regensburg
Telefon: 0170 32 35 049
info@inklusion-regensburg.de www.inklusion-regensburg.de