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LE-1-2021

LOGISTIK express Ausgabe 1/2021

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LOGISTIK express 1/<strong>2021</strong> | S28<br />

GEORG PÖLZL<br />

VORSTANDSVORSITZENDER<br />

ÖSTERREICHISCHEN<br />

POST AG<br />

JÜRGEN BAUER<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

GEBRÜDER WEISS<br />

GESELLSCHAFT<br />

Starke Partner<br />

Vermeiden, reduzieren und kompensieren<br />

– so die Strategie der UNITO. Bei einem Onlinehändler<br />

spielt aber auch die Wahl der<br />

Logistikpartner eine wesentliche Rolle in<br />

der Gesamtbilanz. In Österreich setzt das<br />

Unternehmen daher auf zwei Partner, die<br />

sich selbst schon lange der Nachhaltigkeit<br />

verschrieben haben. So stellt etwa die<br />

Österreichische Post AG bereits seit 2011<br />

sämtliche Briefe, Pakete, Zeitschriften und Werbesendungen<br />

CO2-neutral zu.<br />

„Wir waren weltweit der Vorreiter bei der<br />

CO2-neutralen Zustellung, und bis 2030 wollen<br />

wir auf der letzten Meile sogar CO2-<br />

frei sein“, bestätigt DI Dr. Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Österreichischen Post<br />

AG. Derzeit läuft ein massiver Umbau, um<br />

dem steigenden Paketaufkommen Herr zu<br />

werden: dezentrale Logistikstandorte, eigene<br />

Photovoltaikanlagen und die Zusammenführung<br />

der Brief- und Paketinfrastruktur helfen,<br />

die gesetzten Klimaziele zu erreichen. „Durch<br />

den Einsatz von Elektromobilität konnten wir<br />

zwischen 2014 und 2019 bereits 4.396 Tonnen<br />

CO2 einsparen, und unser E-Fuhrpark wächst<br />

weiter an.“<br />

So wird Graz <strong>2021</strong> als erste Stadt in Österreich<br />

mit 100% emissionsfreier Zustellung zum neuen<br />

Vorreiter in puncto Klimaschutz bei der Post.<br />

Mit Elektrofahrzeugen hat die Post schließlich<br />

Erfahrung, denn schon im Jahr 1913 wurde mit<br />

dem Daimler-Tudor Elektro-Paketwagen elektrisch<br />

zugestellt. Heute umfasst die E-Flotte<br />

bereits mehr als 2.100 moderne Fahrzeuge,<br />

die mit Strom aus den fünf hauseigenen PV-<br />

Anlagen betrieben werden. „Aktuell nicht<br />

vermeidbare Emissionen kompensieren wir<br />

durch Zertifikate 72 nationaler und 75 internationaler<br />

Klimaschutzprojekte - geprüft und<br />

bestätigt vom TÜV AUSTRIA“, führt Pölzl aus.<br />

Für die Auslieferung größerer Artikel vertraut<br />

UNITO auf Gebrüder Weiss – das älteste<br />

Transportunternehmen der Welt mit<br />

mehr als 500jähriger Firmengeschichte.<br />

„Gerade im Lockdown konnte man den Stellenwert<br />

der Logistiker bei der Versorgungsleistung<br />

der Bevölkerung erkennen. Die Fahrer<br />

wurden quasi zu den Krankenschwestern der<br />

Logistik“, meint Dipl.-Bw. Jürgen Bauer, MBA,<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Gebrüder<br />

Weiss Gesellschaft m.b.H. „Seit jeher ist unsere<br />

Kernkompetenz, Transporte effizient zu<br />

bündeln, wodurch der Einfluss auf die Umwelt<br />

minimiert wird.“ Gezielte Maßnahmen im<br />

Rahmen der GWcares Initiative zielen gleichermaßen<br />

auf soziale, ökonomische und ökologische<br />

Nachhaltigkeit ab. „Unser Ziel ist es,<br />

unseren CO2-Ausstoß jährlich um 10 Prozent<br />

zu reduzieren und bis 2030 komplett CO2-neutral<br />

zu agieren“, verkündet Bauer.<br />

Während in der letzten Meile bereits E-<br />

Fahrzeuge zum Einsatz kommen, setzt das<br />

Unternehmen für die europaweite Hauptlaufüberwindung<br />

auf Gas-LKW als Brückentechnologie.<br />

„Gemeinsam mit Kunden<br />

planen wir, Konzepte für angrenzende Länder<br />

mit Elektrofahrzeugen zu erstellen. Momentan<br />

scheitert es Großteils an der mangelnden Ladeinfrastruktur.<br />

In der Schweiz machen wir mit Wasserstoff-<br />

LKW sehr gute Erfahrungen, aber für Österreich<br />

ist das aktuell nicht umsetzbar“, bedauert<br />

Bauer. Auch hier fehle es an der Ladeinfrastruktur,<br />

rund 15 Wasserstoff-Tankstellen mit<br />

ausreichendem Ladedruck für die Betankung<br />

eines LKW seien nötig für einen flächendeckenden<br />

Einsatz in Österreich. Bis dahin helfen<br />

Photovoltaik-Anlagen auf Logistik-Terminals,<br />

ein eigener Windpark, Pool-Fahrzeuge und<br />

E-Bikes für Mitarbeiter und klimafreundliche<br />

Schienentransportlösungen wie der Ganzzug<br />

Orange Combi Cargo für die Verringerung<br />

des CO2-Ausstoßes. Auch hier wird der Rest<br />

kompensiert, im Falle der UNITO unterstützt<br />

Gebrüder Weiss ein zertifiziertes Energieeffizienz-Projekt<br />

in Ruanda. Das langfristige Ziel:<br />

bis 2030 auch ohne Kompensation 100 % Klimaneutralität<br />

zu erreichen.<br />

Auch wenn die Corona-Pandemie momentan<br />

die Medien und den Alltag als Thema<br />

Nr. 1 beherrscht, so darf trotzdem nicht auf<br />

das Klima und die Nachhaltigkeit im unternehmerischen<br />

Tun vergessen werden. Die<br />

UNITO-Gruppe, Post und Gebrüder Weiss<br />

zeigen, dass mit Innovation und Wille ökologische<br />

Lösungen umsetzbar sind, die nicht im<br />

Widerspruch zum unternehmerischen Erfolg<br />

stehen. (AG)

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