karstlandschaften
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Abb. 11 Buco della
Sovaglia
Diese eindrückliche
Karstquelle sprudelt
am Fusse einer Felswand
aus einer Höhle.
Sie liegt auf 680 m
ü. M. in einem Seitental
der Sovaglia. Das
Wasser stammt zum
grössten Teil aus dem
Valle Breggia, wo es in
Löchern und Spalten
versickert. Es fliesst
unter dem Generoso
hindurch bis hierhin.
Die Quelle versiegt nur
in extremen Trockenjahren.
(siehe auch
Route Nr. 2 Seite 31)
infolge von Kontinentalverschiebungen
kam über die Meerenge
bei Gibraltar kein Atlantikwasser
mehr herein. Dadurch trocknete
das Mittelmeer aus. Die Tessiner
Flüsse gruben sich tiefe Canyons
bis auf den Grund des Meers. Deshalb
sind heute die Talflanken der
Tessiner Täler so steil. Die Seebecken
sind in Wirklichkeit tiefe
Schluchten. Obwohl die Gletscher
sie wieder etwas auffüllten, liegen
die Seeböden z. T. immer noch unter
dem Meeresspiegel. Der Monte
Generoso selbst war während der
letzten Eiszeiten nicht vergletschert.
Er wurde von den Eisströmen
des Ticino- und Addagletschers
umflossen. Der Addagletscher
schickte vom Comersee her
einen Arm via Porlezza ins Luganese
und einen über Lanzo ins Val
Mara nach Arogno. In der grössten
Vereisung gelangte sogar etwas
Eis über den Monte Orimento
ins obere Breggiatal. Überall in den Gräben rund um den Monte Generoso
(z.B. in Rovio, Melano oder Val Mara) trifft man noch bis 900 m ü. M. auf Moränenreste
und Findlinge. Moräne unterscheidet sich deutlich von gewöhnlichem
Hangschutt: verschieden stark gerundete Steine unterschiedlichster
Grösse schwimmen in einer feinkörnigen, hellen, verdichteten Grundmasse.
Hangschutt ist locker, und die Steine sind immer kantig. Bachablagerungen
sind grobkörniger und lockerer als Moräne. Sie enthalten viel sandig-kiesiges
Material und nur stark gerundete Steine.
Karst und Höhlen
Kieselkalk verkarstet schlechter als gewöhnlicher Kalk. Deshalb ist die Oberfläche
des Monte Generoso nur wenig verkarstet. Eigentliche Karrenfelder
hat es keine. Aber an verschiedenen Orten sind Felsen mit Rinnenkarst und
Dolinen zu sehen. Es gibt eine Sage, die erzählt, dass der Monte Generoso
von einem geheimnisvollen Labyrinth von Höhlen durchzogen sei. Erst in
den letzten Jahrzehnten fand man heraus, dass dies wirklich so ist. Bis heute
wurden schon mehr als 90 Höhlen entdeckt. Etwa 20 davon liegen in der
22 Karstlandschaften und Schauhöhlen der Schweiz