Leitfaden für die Beteiligung - Kindervereinigung-Sachsen.de
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<strong>Leitfa<strong>de</strong>n</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in <strong>Sachsen</strong><br />
Offene Formen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rbeteiligung wer<strong>de</strong>n vielerorts von<br />
verschie<strong>de</strong>nen Trägern betreut. Dazu gehören zum Beispiel<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendversammlungen, Kin<strong>de</strong>rkonferenzen,<br />
Kin<strong>de</strong>rforen, Jugendforen und Run<strong>de</strong> Tische. Es wer<strong>de</strong>n<br />
neben <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen Politiker, Vertreter<br />
<strong>de</strong>r Verwaltung, Eltern o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re erwachsene Fachleute<br />
öffentlich eingela<strong>de</strong>n, beispielsweise über Aushänge in<br />
Schulen und Jugendtreffs, über <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>organe.<br />
Bei <strong>de</strong>n offenen Formen <strong>de</strong>r Partizipation sind alle<br />
interessierten Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen zum Mitmachen aufgefor<strong>de</strong>rt.<br />
Das kann <strong>die</strong> Mitsprache beim Bau eines neuen<br />
Jugendzentrums, bei <strong>de</strong>r Spielraumgestaltung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Planung<br />
eines neuen Wohngebietes sein. Es kann aber auch<br />
darum gehen, langfristige I<strong>de</strong>en o<strong>de</strong>r Zukunftsbil<strong>de</strong>r <strong>für</strong> eine<br />
kin<strong>de</strong>rfreundliche Umwelt zu entwickeln.<br />
Die offene Form <strong>de</strong>r <strong>Beteiligung</strong> von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass <strong>die</strong> Interessen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r im<br />
Vor<strong>de</strong>rgrund stehen. Außer<strong>de</strong>m sind Kin<strong>de</strong>rversammlungen<br />
weniger formal reglementiert als Kin<strong>de</strong>rparlamente. Die Kin<strong>de</strong>r<br />
können zu Wort kommen und aus ihrer eigenen Betroffenheit<br />
heraus sichtbar machen, was ihnen gefällt o<strong>de</strong>r nicht<br />
gefällt. Die Erwachsenen müssen sich dabei auf <strong>die</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />
einstellen. In <strong>de</strong>n Diskussionen wird ein direkter und persönlicher<br />
Kontakt zwischen Politikern und Kin<strong>de</strong>rn hergestellt.<br />
Zu be<strong>de</strong>nken ist allerdings <strong>de</strong>r große organisatorische Aufwand<br />
offener Versammlungen und <strong>de</strong>r eher unverbindliche<br />
Charakter. Erfolgreich sind offene Formen <strong>de</strong>r <strong>Beteiligung</strong>,<br />
wenn Kin<strong>de</strong>r sich gut vorbereiten und informieren können,<br />
das kann vor o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r Foren erfolgen (vgl. Frädrich<br />
2004).<br />
Jaun hat als zentrale Gütekriterien <strong>für</strong> <strong>Beteiligung</strong>sprojekte<br />
Verbindlichkeit und Wirkung festgestellt. Im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>für</strong> benachteiligte<br />
Jugendliche stehen <strong>die</strong> persönlichen Erfahrungen.<br />
Haben <strong>die</strong> Jugendlichen ihr Engagement als lohnend<br />
und konsequenzenreich erlebt? Konnten sie ihre Rechte<br />
vertreten? Das be<strong>de</strong>utet: Ein breites Spektrum an möglichen<br />
Metho<strong>de</strong>n in <strong>Beteiligung</strong>sprojekten erhöht <strong>die</strong> Chancen,<br />
ganz unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Damit<br />
sich beson<strong>de</strong>rs bei schwer zu erreichen<strong>de</strong>n Zielgruppen keine<br />
Resignation breit macht, muss Partizipation erkennbare<br />
Folgen aufzeigen. Ist außer<strong>de</strong>m ein persönlicher Zugewinn<br />
bei <strong>de</strong>n Heranwachsen<strong>de</strong>n sichergestellt, ist je nach <strong>de</strong>ssen<br />
Intensität ein weiteres Engagement gesichert (vgl. Stange et<br />
al. 2008, S. 84).