Leitfaden für die Beteiligung - Kindervereinigung-Sachsen.de
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<strong>Leitfa<strong>de</strong>n</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Beteiligung</strong> von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in <strong>Sachsen</strong><br />
nern durch Routinehandlungen verstellt<br />
sein kann. Aber auch bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
von Freizeit- und Beratungsangeboten<br />
lassen sich <strong>die</strong> Meinungen <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen im Interesse<br />
aller nutzen.<br />
<strong>Beteiligung</strong> von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
in kommunalen Angelegenheiten<br />
be<strong>de</strong>utet auf <strong>de</strong>n ersten Blick einen<br />
Mehraufwand und kostet Geld. Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />
gegen eine <strong>Beteiligung</strong> von<br />
Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen bei Planungsvorhaben<br />
wer<strong>de</strong>n mit Aussagen<br />
begrün<strong>de</strong>t wie:<br />
• Planungsverfahren wer<strong>de</strong>n verlängert<br />
• potenzielle Investoren wer<strong>de</strong>n verschreckt<br />
• man mache sich unnütz Arbeit, da ja ohnehin nichts<br />
Neues herauskomme<br />
Das Gegenteil ist jedoch oft <strong>de</strong>r Fall. Planungsverfahren<br />
können verkürzt wer<strong>de</strong>n, wenn es gelingt, frühzeitig Akzeptanz<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Umgestaltungsmaßnahme herzustellen. Das<br />
Akzeptieren und das Mittun bei Stadterneuerungs- und Planungsmaßnahmen<br />
vermei<strong>de</strong>t mitunter kostspieliges Umplanen,<br />
<strong>die</strong> Akzeptanz vor Ort steigt: Partizipation bringt also<br />
durchaus ökonomische Vorteile. Alle Beteiligten lernen im<br />
Projekt dazu. Die Kin<strong>de</strong>r sind stolz auf ihre Expertenrolle<br />
und gewinnen an Selbstbewusstsein. Die Heranwachsen<strong>de</strong>n<br />
kennen „ihr“ Viertel, ein wichtiger Faktor, <strong>de</strong>r sich positiv<br />
auf das Planungshan<strong>de</strong>ln auswirkt. Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit<br />
zu erreichen, muss als Kommunikations- und Lernprozess<br />
verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>die</strong> gesamte kommunale Selbstverwaltung<br />
erfasst. Das ist kein bürokratischer Akt, son<strong>de</strong>rn<br />
muss mit Akteuren vor Ort gemäß <strong>de</strong>n jeweiligen Bedingungen<br />
stufenweise umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Bau- und Planungsämter<br />
müssen in ihrer Arbeit stärker partizipative Verfahren<br />
zulassen. Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche lernen in <strong>die</strong>sem Prozess,<br />
mit welchen Schwierigkeiten zu rechnen ist und wie<br />
man <strong>die</strong>se durch konstruktives Han<strong>de</strong>ln überwin<strong>de</strong>n kann.<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche sind in <strong>de</strong>r Lage, ihre I<strong>de</strong>en mit<br />
Erwachsenen auszutauschen. Voraussetzung <strong>für</strong> das Gelingen<br />
eines generationenübergreifen<strong>de</strong>n Dialogs ist <strong>die</strong> <strong>de</strong>mokratische<br />
Kultur in einem Stadtquartier. Sie äußert sich<br />
im gegenseitigen Respekt und in <strong>de</strong>r Fähigkeit, sich in <strong>die</strong><br />
Gedankenwelt <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren hineinzu<strong>de</strong>nken und sie zu ver