doktorinwien 03/2021
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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN <strong>03</strong> <strong>2021</strong><br />
GO2ORDI<br />
Bilanz eines<br />
einzigartigen Projekts<br />
WOHLFAHRTSFONDS<br />
Der Weg vom Antrag<br />
zur Auszahlung<br />
SPITAL<br />
Steuererklärungen<br />
für 2020<br />
Österreichische Post AG, MZ 02Z<strong>03</strong>2618 M, Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Postaufgabenummer: <strong>03</strong><br />
STUDIEREN IN<br />
DER PANDEMIE<br />
Die Coronakrise hat auch das Leben<br />
von Studierenden auf den Kopf<br />
gestellt. Eine Medizinstudentin im<br />
Gespräch über ihre Erfahrungen<br />
im Klinisch-Praktischen Jahr.<br />
Foto: Chinnapong/iStock
MIT UNS<br />
LEICHTER<br />
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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
„Impfen, impfen, impfen!“<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
„Ich appelliere, jeden<br />
Impfstoff zu nehmen, der<br />
wirksam, sicher und rasch<br />
verfügbar ist. Ansonsten<br />
verlängern wir diese Pandemie<br />
unnötigerweise und<br />
ausschließlich auf Basis von<br />
politischen Überlegungen – und<br />
das wäre medizinisch wie<br />
menschlich untragbar.“<br />
Besuchen Sie auch meinen Blog:<br />
www.szekeres.at<br />
► „Impfen, impfen, impfen“ lautet die Devise dieser Tage, aber leider geht es nicht<br />
schnell genug. Das liegt auch daran, dass die Impfstoffbeschaffung durch die Europäische<br />
Union beziehungsweise durch ihre Mitgliedstaaten nicht optimal verlaufen ist.<br />
Durch alle Mitgliedstaaten? Nein, es gibt ein paar „gallische Dörfer“, die sehr wohl jetzt die<br />
Verantwortung in die eigene Hand nehmen, um aus der Pandemie herauszukommen. In<br />
Europa hat Serbien als erstes Land auf östliche Impfstoffe aus China und Russland gesetzt.<br />
Dort sind nun bereits mehr als eine Million Menschen (von sieben Millionen Insgesamt)<br />
geimpft worden. Aber auch innerhalb der Europäischen Union hat bereits Ungarn als erstes<br />
Land eine eigene Impfoffensive in puncto Impfstoffbeschaffung gestartet und baut dabei auf<br />
den russischen Impfstoff „Sputnik V“, der günstiger und schneller lieferbar als so manches<br />
westliche Counterpart derzeit ist. Auch unser zweiter östlicher Nachbar, die Slowakei, wird<br />
nun dem Beispiel Ungarns folgen und auch Österreich hat bereits signalisiert, sich zu<br />
überlegen, den russischen Impfstoff hierzulande produzieren zu lassen. Um am Beispiel<br />
„Sputnik V“ zu bleiben, ja, dieser Impfstoff hat eine sehr kurze Testphase gehabt und ja, die<br />
Bedenken waren und sind sicherlich groß. Doch jüngste Studienergebnisse schreiben dem<br />
russischen Impfstoff eine hohe Wirksamkeit zu. Ist es dann so verkehrt, diese Option in<br />
Erwägung zu ziehen?<br />
Globalisierung der Impfung<br />
Wir haben bereits vor Corona in einer globalisierten Welt gelebt und auch jetzt erleben<br />
wir die Globalisierung der Impfung. Es ist daher absolut wichtig, dass die politisch<br />
Verantwortlichen die Scheuklappen abnehmen und nicht nur Impfstoffprodukten den<br />
Vorzug geben, die auch politisch „genehm“ sind. Der Kalte Krieg ist seit nun mehr als 30<br />
Jahren vorbei und jegliche in machen Köpfen immer noch verankerten politischen Ost-<br />
West-Konflikte dürfen in dieser ausschließlich medizinischen Frage keine Rolle spielen.<br />
Was die Welt braucht, ist ein wirksamer Impfstoff – egal woher dieser kommt. Ich appelliere<br />
daher, jeden Impfstoff zu nehmen, der wirksam, sicher und rasch verfügbar ist.<br />
Ansonsten verlängern wir diese Pandemie inklusive weitere Todesopfer unnötigerweise<br />
und ausschließlich auf Basis von politischen Überlegungen – und das wäre medizinisch<br />
wie menschlich untragbar.<br />
Testungszahl steil nach oben<br />
Als positiv können wir jedoch verzeichnen, dass die Testungen endlich richtig angelaufen<br />
sind. Wir haben jetzt endlich die Kapazitäten in diesem Bereich aufgebaut, die notwendig<br />
sind, um das Virus so gut wie möglich aufzuspüren und zu isolieren. Die Testungskapazität<br />
beträgt derzeit mehr als 100 Testungen pro 1000 Einwohner, damit sind wir international<br />
im Spitzenfeld. Selbstverständlich bedeutet das im Umkehrschluss steigende COVID-<br />
Fallzahlen. Doch gleichzeitig finden wir damit all jene, die bis dato unbemerkt infiziert<br />
zwischen uns weilten. Die Aufrechterhaltung dieser hohen Intensität von Testungen bis<br />
Impfungen breitflächig zugänglich sind, ist daher essenziell. Erst danach können wir<br />
wohl über etwaige Lockerungen im öffentlichen Leben sprechen – sowohl für Nichtgeimpfte<br />
als auch für Geimpfte. Denn solange wir keinen Impfstoff haben, der auch<br />
sterilisierend wirkt, können wir alle Trägerinnen beziehungsweise Träger des Coronavirus<br />
sein, und damit auch ansteckend.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Thomas Szekeres<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 3
PETER IST IN!<br />
Hätten Sie es gewusst? Peter ist der bei weitem<br />
häufigste Arztvorname in Österreich. Über 1.600<br />
Ärztinnen und Ärzte teilen sich sowohl ihren Vorals<br />
auch ihren Nachnamen mit mindestens einer<br />
weiteren Kollegin oder einem weiteren Kollegen.<br />
In Wien ist es viel wahrscheinlicher, einen Arzt<br />
mit Doppelnamen anzutreffen (10%) als etwa in<br />
Oberösterreich oder im Burgenland (je 6%).<br />
Aber gut, Namen sind doch nur Schall und<br />
Rauch, und recht viel weiter bringt uns dieses<br />
Wissen nicht. Sofern man überhaupt von „Wissen“<br />
sprechen kann. Denn genau betrachtet<br />
handelt es sich nicht um Wissen, sondern um<br />
schlecht gemachte Information.<br />
Jeder von Ihnen wird in der einen oder anderen<br />
Form mit Information zu tun haben. Fast jeder<br />
von Ihnen wird sich auch schon das eine oder<br />
andere Mal über die vorhandene Qualität geärgert<br />
haben.<br />
Die Medizin Medien Austria GmbH ist seit<br />
vielen Jahren mit Herz und Verstand in diesem<br />
Spannungsfeld tätig. Wir arbeiten tagtäglich<br />
mit Information und sind stolz darauf, das stets<br />
verlässlich mit einer herzeigbaren Qualität zu<br />
tun. Wir betreuen Österreichs Ärztinnen und<br />
Ärzte, indem wir ihnen über die verschiedensten<br />
Kanäle gratis berufsbezogene Informationen und<br />
Services bieten, wie etwa:<br />
■ Rote-Hand-Briefe und andere berufsrelevante<br />
Informationen<br />
■ Printmedien mit<br />
DFP-Fortbildungsmöglichkeit<br />
■ Online-Plattform medonline.at<br />
mit DFP-Fortbildungsmöglichkeit<br />
■ DFP-approbierte Veranstaltungen<br />
der Medizin-Akademie<br />
■ Pharmareferent am Telefon für<br />
Einladungen und berufsrelevante<br />
Informationen<br />
Demnächst wird die neue europaweite e-Privacy-<br />
Verordnung in Kraft treten. Wenn Sie ab dann<br />
auch weiterhin gratis von uns kontaktiert<br />
und informiert werden möchten, bitten wir<br />
Sie um Ihre Zustimmung.<br />
Ich bin einverstanden, von der Medizin Medien Austria GmbH und ihrer 100%igen Tochter firma<br />
Schütz Medical Services GmbH (auch im Interesse Dritter) weiterhin zum Zweck der Information<br />
über mit meiner beruflichen Tätigkeit in Zusammenhang stehende Themen per E-Mail, telefonisch,<br />
per Post und via Fax (Nichtzutreffendes streichen) kontaktiert zu werden.<br />
Name Datum Unterschrift<br />
Senden Sie das unterschriebene Formular einfach per:<br />
■ Fax an 01/54600-5933<br />
■ E-Mail an datenschutz@medizin-medien.at<br />
■ Brief an Medizin Medien Austria GmbH, Grünbergstraße 15, 1120 Wien,<br />
z.H. der Abteilung Data Quality & Compliance<br />
■ oder kontaktieren Sie unsere Hotline unter 01/54600-689.<br />
Hier haben Sie auch jederzeit die Möglichkeit, Ihre Zustimmung kostenlos zu widerrufen.<br />
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Entgeltliche Einschaltung
BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Transparent und fair<br />
Foto: AEK Wien<br />
„Maßstäbe für unser<br />
Handeln im Kontext der<br />
Corona-Impfungen sind<br />
die Empfehlungen der hervorragenden<br />
österreichischen<br />
Impfexpertinnen und<br />
-experten und der<br />
gültige Impfplan.“<br />
Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />
► Ohne Fairness, Solidarität und Transparenz werden wir nicht gut durch die Corona-<br />
Pandemie kommen: Durch diese anscheinend nicht enden wollende Herausforderung<br />
für Bürgerinnen, Bürger und Gesellschaft, deren Folgen für die Welt, in der wir leben, nicht<br />
abzuschätzen sind. Um es vorwegzunehmen: Hier spielen auch wir Ärztinnen und Ärzte als<br />
Kompetenztragende und als gesellschaftlich hoch angesehene Berufsgruppe eine nicht<br />
unbedeutende Rolle.<br />
Noch drehen sich die öffentlichen Diskussionen mehrheitlich um Fragen von Lockdown und<br />
Lockerungen, die Zahl von Intensivbetten und die Verfügbarkeit und Qualität von Vakzinen<br />
– alles für unser Leben sehr wichtige Themen. Doch bedeuten SARS-CoV-2 und COVID-19<br />
natürlich für die Zukunft weit mehr als eine Gesundheitskrise. Die Prognosen von Wirtschaftsfachleuten<br />
und Demokratieforschenden, wie es weitergehen wird, sind unterschiedlich.<br />
Werden sich mögliche ökonomische Verwerfungen, wie sie angesichts einer vielfach<br />
prognostizierten Pleitewelle und hoher Arbeitslosigkeit nicht auszuschließen sind, in der<br />
Folge auch zu einer Krise der Demokratie und des Sozialstaats ausweiten? Entwarnung kann<br />
wohl nicht gegeben werden – weder für Österreich noch global. Kommt es in von Knappheit<br />
geprägten Situationen zu Verteilungskonflikten, was öffentliche Gelder ebenso einschließt<br />
wie Vakzine, sind Fairness, Solidarität und Transparenz umso wichtiger.<br />
Ärztinnen und Ärzte mit Vorbildwirkung<br />
Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass sich auch in Österreich inzwischen eine<br />
Atmosphäre individueller und gesellschaftlicher Ausgelaugtheit verbreitet. Vielen Menschen<br />
macht die Angst vor Infektion und Erkrankung, finanzielle Bedrohung und ein Zerfallen ihrer<br />
Perspektiven zu schaffen. Zur Entmutigung mag auch beitragen, dass Corona-Impfungen<br />
in der aktuellen Situation von vielen nicht als der politisch angekündigte „Gamechanger“<br />
erlebt werden – womit erneut ein Stück Vorhersagbarkeit in ihrem Leben verloren geht. Dass<br />
in so einer Situation versucht wird, individuellen Anliegen und Gruppeninteressen zum<br />
Durchbruch zu verhelfen, ist nachvollziehbar. Es ist aber auch riskant: Der Run auf einen<br />
möglichst frühen Impftermin und einen angeblich besseren Impfstoff, das Austricksen von<br />
Regeln zur Kontaktbegrenzung im Tourismus, verbotene gesellige Runden in Hinterzimmern<br />
von Delikatessengeschäften und Lokalen – das und ähnliches fördert die Virusausbreitung,<br />
sät Zweifel an der Transparenz der Impfpläne und entsolidarisiert. Es ist unfair all jenen<br />
gegenüber, die sich an die Regeln halten, und die das auch von anderen erwarten.<br />
Hier sind auch wir als Berufsgruppe mit Vorbildwirkung und einer sich daraus ergebenden<br />
hohen Verantwortung gefordert. Am Beispiel der Corona-Impfung: Gerade wir sollten Sonderrechte<br />
nicht zu lautstark einfordern. Wir dürfen auch keinen ausgewählten Patientinnen<br />
und Patienten privilegierte Sonderbehandlungen anbieten. Denn tun wir das, liefern wir<br />
unbeabsichtigt auch anderen Menschen und Gesellschaftsgruppen einen Vorwand dafür, im<br />
Sinne ihrer jeweiligen Partikularinteressen Privilegien einzufordern. Damit wird zu einer<br />
gesellschaftlichen Entsolidarisierung beigetragen, die es nicht verdient, gefördert zu werden.<br />
Wir Ärztinnen und Ärzte dürfen uns aber auch nicht von einzelnen Impfstoffanbietern<br />
instrumentalisieren und gegen andere Produzenten ausspielen lassen. Maßstäbe für unser<br />
Handeln im Kontext der Corona-Impfungen sind die Empfehlungen der hervorragenden<br />
österreichischen Impfexpertinnen und -experten und der gültige Impfplan. Setzen auch wir<br />
auf jene Fairness, Solidarität und Transparenz, die wir zu Recht von der Politik einfordern.<br />
Mit besten Grüßen,<br />
Johannes Steinhart<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 5
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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />
Lernkurve in Sicht?<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
„Es scheint, als ob unsere<br />
Patientinnen und Patienten<br />
endlich wieder in den Mittelpunkt<br />
unseres medizinischen<br />
und pflegerischen Tuns rücken<br />
durften und ökonomische<br />
Entscheidungen für Monate an<br />
Wichtigkeit verloren haben.“<br />
Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />
► In den letzten Wochen hat uns gerade die Organisation der COVID-Impfungen eine<br />
Lebensweisheit in Erinnerung gerufen: „Hinterher sind immer alle klüger“. Doch sind<br />
wir das, zwölf Monate nach dem Ausrufen der Corona-Pandemie durch unsere Bundesregierung<br />
und einer damit einhergehenden radikalen Wende in unserem Leben, wirklich? Denn<br />
nur dann, wenn wir auch tatsächlich etwas in den letzten Monaten gelernt haben, können<br />
wir künftig ähnliche Herausforderungen besser bewältigen. Umso wichtiger ist es jetzt,<br />
genauer hinzusehen, kritische Fragen zu stellen und gesundheitspolitische Entscheidungen<br />
zu evaluieren. Sachlich, ehrlich und transparent. Denn jegliche Form von „Message Control“<br />
oder ein ständiges gegenseitiges Zuschieben des schwarzen Peters schwächt genau diesen<br />
(erhofften) Lernprozess und – nicht nur in Zeiten einer Pandemie – den Umgang mit Fehlern<br />
beziehungsweise das Erlernen einer Fehlerkultur.<br />
Neue Art der Menschlichkeit<br />
Doch was nehmen wir aus den letzten Monaten wirklich mit, außer den Umstand, dass Toilettenpapier<br />
nie zu knapp wurde, Pressekonferenzen inflationär weitestgehend inhaltslos stattfinden<br />
können und Friseurbesuche in der Bedürfnispyramide vieler sehr weit oben stehen?<br />
Was wir mitnehmen sollten, ist, um einmal einen positiven Ansatz aufzugreifen, dass es<br />
eine neue Art der Menschlichkeit gibt: Es scheint, als ob unsere Patientinnen und Patienten<br />
endlich wieder in den Mittelpunkt unseres medizinischen und pflegerischen Tuns rücken<br />
durften und ökonomische Entscheidungen für Monate an Wichtigkeit verloren haben. Trotz<br />
knappster Personalressourcen aus den unterschiedlichsten Gründen, haben wir seit Jahren<br />
vorhandene Löcher kaschiert, uns zehn Hände wachsen lassen, geben als Team des medizinischen<br />
Fachpersonals alles und behandeln an vorderster Front. Doch gerade im Hinblick<br />
auf die fragilen Personalressourcen in den Wiener Spitälern muss sachlich, transparent und<br />
ehrlich diskutiert werden, wie sinnvolle und nachhaltige Anreize gesetzt werden können,<br />
damit uns die im Spital tätigen Kolleginnen und Kollegen auch genau dort erhalten bleiben<br />
– im intramuralen Bereich. Eine transparente und den Tatsachen entsprechende beziehungsweise<br />
die Realität abbildende Personalbedarfsberechnungsmethode muss endlich weiterentwickelt<br />
werden. Die Zeit, die etablierte Kolleginnen und Kollegen für die Ausbildung unseres<br />
Nachwuchses an Ärztinnen und Ärzten aufwenden, muss sich hier jedenfalls wiederfinden.<br />
Genauso wie die Zeit, die die „Jungen“ dafür aufbringen, von den Erfahrenen zu lernen. Was<br />
es braucht? Mentoring-Programme fördern, Teaching etablieren, Aus- und Fortbildung<br />
großzügig ermöglichen, Karrierestrukturen und adäquate Gehälter einführen.<br />
Es gilt, kritisch zu hinterfragen, warum erst in der Pandemie Investitionen in das Gesundheitswesen<br />
ihre Renaissance erleben. Investitionsbedarf gibt es viel und eine Infrastrukturmilliarde,<br />
vor allem für die Wiener Gemeindespitäler, ist eine nachhaltige Anlage für die Zukunft.<br />
Vielleicht sollten auch Aspekte wie ein Kostendämpfungspfad und die Finanzierung des Gesundheitswesens<br />
aus einem Topf neu überdacht werden. Wir alle wissen ja, dass die Gelder<br />
für den Öffentlichen Sektor niemals ausreichen. Frischer Wind und die Segel neu setzen!<br />
Doch eines darf bei allen Anforderungen, die im vergangenen Jahr an uns engagiert medizinisch<br />
tätige Spitalsärztinnen und Spitalsärzte gestellt wurden, die manchmal übermenschlich<br />
waren, nicht vergessen werden: Wir alle haben auch ein Leben abseits unseres fordernden<br />
Berufs und sind letztendlich alle „von Beruf Mensch“.<br />
Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Gesundheit und passen Sie auf sich auf!<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Wolfgang Weismüller<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 7
INHALT EDITORIAL<br />
Inhalt<br />
3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />
5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />
7 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />
Intern<br />
10 News<br />
Anlässlich des einjährigen Bestehens des Gründerservice Go2Ordi sprach <strong>doktorinwien</strong> mit<br />
der Allgemeinmedizinerin Saloumeh Assadi, die kürzlich eine Kassenordination übernommen,<br />
adaptiert und neueröffnet hat.<br />
14 News<br />
Um die wichtigsten und häufigsten Serviceleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds in Anspruch<br />
nehmen zu können, sind für Mitglieder gewisse Punkte zu beachten.<br />
16 Gesundheit und Politik<br />
Österreichs Anteil der Gesundheitsausgaben lag im Jahr 2019 bei 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />
17 Kammerbereich<br />
Coverstory<br />
20 Studieren in der Pandemie<br />
Die Coronakrise hat wie für die meisten auch das Leben von Studierenden auf den Kopf gestellt.<br />
Eine Medizinstudentin im Gespräch über ihre Erfahrungen im Klinisch-Praktischen Jahr.<br />
Service<br />
25 Medizin<br />
Eine Studie über den Einfluss von demografischen Faktoren auf die phasenweise sehr hohen<br />
SARS-CoV-2-Inzidenzen in Oberösterreich hat interessante Ergebnisse gebracht.<br />
27 Medizin<br />
Mit gezielten Ultraschallimpulsen lässt sich eine Reihe an Gehirnerkrankungen, die bisher nur<br />
eingeschränkt therapierbar sind, punktgenau behandeln.<br />
28 Medizin<br />
Die Dimerisierung der menschlichen Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin kann zu neuartigen<br />
pharmakologisch-wirksamen Molekülen führen.<br />
30 Chronik<br />
Eine Wissenschafterin und ein Wissenschafter der MedUni Wien wurden kürzlich mit dem<br />
Forschungsförderungspreis der Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet.<br />
32 Steuer<br />
Angestellte Ärztinnen und Ärzte können beim Finanzamt durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung<br />
angefallene Steuerabsetzposten geltend machen.<br />
34 Kleinanzeigen<br />
Aufgrund von Planungsunsicherheit bedingt durch die Corona-Krise entfällt in der aktuellen Ausgabe die Rubrik „Fortbildung – Vorträge,<br />
Tagungen, Symposien“.<br />
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />
Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />
Dr. Franz Mayrhofer Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />
Mag. Bernhard Salzer, Mag. Alexandros Stavrou, Alexandra Wolffinger (Sekretariat). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH,<br />
Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: office@medizin-medien.at. Aboverwaltung:<br />
Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: wolffinger@aekwien.at. Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />
f.tomaschek@medizin-medien.at. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: a.radl@medizin-medien.at. Herstellung:<br />
Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />
Editorial<br />
Perseverance<br />
Die Bilder der Freude<br />
und Begeisterung der<br />
Wissenschafterinnen<br />
und Wissenschafter im<br />
NASA Kontrollzentrum<br />
nach der erfolgreichen<br />
Landung der Marssonde<br />
Perseverance sind<br />
um die Welt gegangen. Beinahe unfassbar<br />
auch die Fotos und Videos, die uns seither<br />
von dort erreichen. Momentaufnahmen aus<br />
einem seit 2014 laufenden Segment wissenschaftlicher<br />
Aktivität, die uns klar vor Augen<br />
führen, zu welchen Leistungen höchste<br />
wissenschaftliche Präzision, Kreativität und<br />
gemeinschaftliches Handeln führen können.<br />
Perseverance – Ausdauer und Beharrlichkeit<br />
– im Schaffen von Wissen, in der Kreativität<br />
und in der Entwicklung der technischen<br />
Fertigkeit, dieses Wissen umzusetzen, sind<br />
auch die einzig tauglichen Werkzeuge im<br />
Umgang mit der gegenwärtigen globalen<br />
Gesundheitskrise durch ein Virus, dessen<br />
weltweite Gesamtmasse in eine Cola Dose<br />
passt.<br />
Und wenn wir dann nach zwölf Monaten<br />
einen Befund in Händen halten, auf dem<br />
steht, dass Mensch wenige Wochen nach<br />
der Injektion von zweimal 0,35 ml einer<br />
klaren Flüssigkeit Antikörper gegen die<br />
Spike-Proteine von SARS-COVID-Viren<br />
produziert, dann sollten wir alle in freudvolle<br />
hochachtungsvolle Begeisterung<br />
einstimmen. Begeisterung über die vielen<br />
Menschen, die seit Generationen auf verschiedensten<br />
Ebenen beharrlich forschen.<br />
Begeisterung über Engagierte in Arztpraxen,<br />
die sich an Studien beteiligen, bis hin zu<br />
bewundernswert unerschrockenen Forscherinnen<br />
und Forschern in S4-Labors.<br />
Begeisterung über die Institutionen, staatliche<br />
genauso wie private, die das Wissen<br />
weltweit kommunizieren und vernetzen.<br />
Begeisterung schließlich auch über Technikerinnen,<br />
Techniker, Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer, die die Maschinen und Anlagen<br />
bauen, um die Produkte in der erforderlichen<br />
Qualität für Milliarden Menschen zu<br />
produzieren. Wir alle hoffen, dass Corona,<br />
wie die mittelalterliche Pest, als Episode in<br />
die Geschichtsbücher eingeht. Die kraftvolle<br />
und kompetente Antwort der Wissenschaft<br />
sollte uns jedenfalls optimistisch stimmen!<br />
Ihr<br />
Franz Mayrhofer<br />
Foto: privat<br />
8 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
NEWS INTERN<br />
Kritik an Ausschlusskriterien<br />
bei Corona-Selbsttests<br />
Heftige Kritik kommt von<br />
der Ärztekammer zu den<br />
Einschränkungen für viele<br />
Österreicherinnen und<br />
Österreicher hinsichtlich<br />
der Ausgabe von SARS-<br />
CoV-2-Antigentests zur<br />
Eigenanwendung („CO-<br />
VID-19-Selbsttests“) in<br />
Apotheken. Ärztekammerpräsident<br />
Thomas Szekeres spricht hier von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft<br />
und der Missachtung von Patientenrechten“. Der Hintergrund:<br />
Bürgerinnen und Bürger, die sich von ELGA gesamt oder vom<br />
Service e-Medikation abgemeldet haben, sowie nicht krankenversicherte<br />
Personen können dieses Service nicht nutzen und sind von der<br />
Verteilung der kostenfreien Tests ausgenommen.<br />
Szekeres kann nicht nachvollziehen, dass Patientinnen und Patienten,<br />
die ihr „gutes Recht“ wahrgenommen haben, aus ELGA<br />
zu optieren, nun genau dafür bestraft werden und entsprechend<br />
benachteiligt würden. Und auch der Ausschluss nicht krankenversicherter<br />
Personen ist für ihn unverständlich: „Antigentests im großen<br />
Umfang sind eine wirkungsvolle Maßnahme, gegen die Pandemie<br />
anzukämpfen. Die Lockdowns kosten uns Milliarden, und da spart<br />
man an der kostenfreien Ausgabe von Antigentests?“<br />
Einmal mehr desillusioniert ist Szekeres über die Arbeit der von den<br />
Landesregierungen bestellten Patientenanwälte. Diese meldeten sich<br />
in der Sekunde zu Wort, wenn sie Einzelverfehlungen auszumachen<br />
glauben, „aber wenn es um globale Patientenrechte, wie die Verteilung<br />
von kostenfreien COVID-19-Selbsttests an alle Bürgerinnen<br />
und Bürger geht, herrscht vornehmes Schweigen in der Sorge, mit<br />
der Obrigkeit in Österreich nicht anzuecken“, so Szekeres. <br />
Wahrnehmungs bericht 2020<br />
In Kürze erscheint der Wahrnehmungsbericht<br />
der Ärztekammer für Wien für das Jahr 2020.<br />
Falls Sie die gedruckte Version nicht erhalten<br />
wollen, senden Sie bitte ein E-Mail an<br />
pressestelle@aekwien.at bis 17. März <strong>2021</strong>.<br />
Umfrage zu den Informationsmedien<br />
der Ärztekammer<br />
Die Wiener Ärztekammer verfügt über eine Reihe von Kommunikationstools<br />
(Printmedien, Onlinemedien, Social-Media-Tools) mit dem<br />
Fokus auf standespolitische sowie organisatorische und fachliche<br />
Themenstellungen. Um deren Informationsgehalt und Nutzen besser<br />
einschätzen zu können, hat die Ärztekammer für Wien eine Umfrage<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Konkret soll dabei überprüft werden,<br />
•in welchem Ausmaß die einzelnen Kommunikationstools von den<br />
Ärztinnen und Ärzten wahrgenommen und genutzt werden,<br />
•wie die formale und inhaltliche Qualität der einzelnen Medien<br />
beurteilt wird,<br />
•wie der persönliche Nutzen der jeweiligen Medien eingeschätzt wird,<br />
•ob gegebenenfalls, und wenn ja, welche Informationsdefizite<br />
bestehen,<br />
•wie die Kommunikationslandschaft der Ärztekammer insgesamt<br />
beurteilt wird.<br />
Mit der Befragung beauftragt wurde das Institut für Empirische<br />
Sozialforschung – IFES. Sollten auch Sie zur zufällig ausgewählten<br />
Stichprobe gehören, ersuchen wir Sie, sich einige Minuten Zeit zu<br />
nehmen und an der telefonischen Befragung teilzunehmen. Ihre<br />
Antworten helfen uns, Sie zukünftig noch zielgruppenorientierter<br />
informieren zu können.<br />
<br />
Ihre Ärztekammer für Wien<br />
Ausschreibungen für Einzel- und Gruppenpraxen für März <strong>2021</strong><br />
Foto: solidcolours/iStock<br />
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />
-ärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der Richtlinien<br />
für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011<br />
gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung der Selbstständigen<br />
(SVS), sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien Vertragsarztstellen aus.<br />
Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien für Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen für Einzelpraxen sowie für<br />
Gruppenpraxen für März <strong>2021</strong> auf der Website der Ärztekammer für Wien unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />
www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />
Kurie niedergelassene Ärzte<br />
Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
Mag. Gabriella Milinski<br />
1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />
Tel.: 515 01/1222 DW<br />
E-Mail: milinski@aekwien.at<br />
Kurie niedergelassene Ärzte<br />
Fachärztinnen und Fachärzte<br />
Sabine Hubmayr<br />
1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />
Tel.: 515 01/1259 DW<br />
E-Mail: hubmayr@aekwien.at<br />
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, das Punktesystem, die Bewerbungsformulare und die gesamtvertraglichen<br />
Bestimmungen finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien.<br />
Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 9
INTERN NEWS<br />
Ordinationsgründung<br />
Improvisation ist gefragt<br />
Anlässlich des einjährigen Bestehens des Gründerservice Go2Ordi der Ärztekammer für Wien<br />
sprach<br />
mit der Allgemeinmedizinerin Saloumeh Assadi, die zu Beginn des<br />
Jahres <strong>2021</strong> im 4. Bezirk eine Kassenordination übernommen, adaptiert und neueröffnet hat.<br />
Von Bernhard Salzer<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Frau Doktorin Assadi,<br />
Sie haben mitten in der Corona-Pandemie<br />
ihre eigene Kassenpraxis eröffnet.<br />
Wie lief der Start?<br />
Assadi: Ich habe die Praxis am 1. Jänner<br />
<strong>2021</strong> übernommen und sofort mit<br />
den nötigen Umbauarbeiten begonnen.<br />
Am 25. Jänner habe ich die Ordination<br />
mit ‚vielen Bauchschmerzen‘<br />
eröffnet, weil zu dem Zeitpunkt noch<br />
nicht alles fertig war. Der Lockdown<br />
hatte alles erschwert. Geschäfte und<br />
Schauräume waren geschlossen, ich<br />
konnte nichts vor Ort ansehen oder<br />
ausprobieren. Die Suche nach neuem<br />
Ordinationsmobiliar, wie auch alle<br />
anderen Bestellungen, fand daher<br />
online statt. Die Lieferungen kamen<br />
aber zum Teil nicht zeitgerecht oder<br />
nur stückweise. Bis heute ist zum Beispiel<br />
mein Schreibtisch nicht geliefert<br />
worden. Es war sehr viel Improvisation<br />
gefragt.<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Wie sieht Ihr Arbeitsalltag<br />
nach einem Monat aus?<br />
Assadi: Ich war nie eine Frühaufsteherin,<br />
aber jetzt läutet mein Wecker<br />
um 5.30 Uhr. Mein Arbeitstag in<br />
der Ordination dauert dann bis zu 16<br />
Stunden. Ich komme zumindest eine<br />
Stunde vor Ordinationsbeginn in die<br />
Praxis und bleibe danach noch sehr<br />
lange zum Nacharbeiten, gehe Befunde<br />
und die Dokumentation durch und<br />
bereite mich für den nächsten Tag vor.<br />
Trotz aller Anstrengungen, ist es aber<br />
schön zu beobachten, dass die Patientinnen<br />
und Patienten die neu und<br />
vor allem heller und weitläufiger gestaltete<br />
Ordination sowie auch mich<br />
und mein komplett neues Ordinationsteam<br />
mit zwei Mitarbeiterinnen<br />
sehr gut angenommen haben. Die<br />
Vor jahreszahlen meiner Vorgängerin<br />
werde ich im ersten Quartal sicher<br />
nicht erreichen, aber das hängt auch<br />
Saloumeh Assadi:<br />
„Mir ist schnell klar<br />
geworden, dass ich<br />
als Ärztin nicht nur<br />
Medizinerin, sondern<br />
auch Betriebswirtin<br />
sein muss.“<br />
mit der Pandemiesituation zusammen,<br />
weil die Menschen derzeit grund -<br />
sätzlich seltener Ordinationen aufsuchen.<br />
Ich erwarte daher auch, dass ich<br />
die nächsten Monate von meinen privaten<br />
Ersparnissen leben muss. Damit<br />
es sich finanziell ausgeht, vertrete ich<br />
zusätzlich für zehn Stunden wöchentlich<br />
Kolleginnen und Kollegen in deren<br />
Ordinationen und arbeite auch beim<br />
Ärztefunkdienst.<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Sie haben zwar eine<br />
bestehende Ordination übernommen,<br />
konnten aber nicht sofort starten …<br />
Assadi: … ja, denn es standen etliche<br />
vorgeschriebene Umbauarbeiten etwa<br />
in Bezug auf die Barrierefreiheit an.<br />
Da habe ich mich dann gleich zu einer<br />
Generalsanierung entschlossen.<br />
Die Elektrik musste komplett erneuert<br />
und ein neuer Boden verlegt werden,<br />
Wände wurden versetzt und die Räume<br />
neugestaltet. Jetzt habe ich auf den<br />
rund 110 Quadratmetern einen neuen<br />
Empfangsbereich mit Wartezimmer,<br />
zwei Behandlungszimmer, einen Laborbereich<br />
und auch einen Rückzugsraum<br />
für mich und mein Team mit<br />
einer eigenen Personaltoilette, die es<br />
davor nicht gab. Die Ordinations-EDV<br />
musste ich auch austauschen – neue<br />
Computer, Bildschirme, Tastaturen,<br />
alles, was eben dazu gehört. Ich konnte<br />
nur wenige Geräte übernehmen, wie<br />
etwa eine Waage, ein EKG- sowie ein<br />
Blutdruckmessgerät. Wenn die Ordination<br />
gut angelaufen ist, werde ich<br />
auch diese erneuern. Derzeit ist das<br />
nicht möglich, weil meine finanziellen<br />
Grenzen komplett ausgeschöpft sind.<br />
Der Großteil ist kreditfinanziert, aber<br />
ich musste auch auf private Ersparnisse<br />
zurückgreifen.<br />
Foto: Stefan Seelig<br />
10 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
NEWS INTERN<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Im Medizinstudium<br />
werden die Studierenden nicht auf eine<br />
Ordinationsgründung vorbereitet. Wo<br />
haben Sie sich dafür das nötige Wissen<br />
geholt?<br />
Assadi: Mein Wissen über den Ordinationsalltag<br />
habe ich vor allem aus<br />
meiner langjährigen Vertretungszeit,<br />
zusätzlich habe ich mir laufend Tipps<br />
von Kolleginnen und Kollegen geholt.<br />
Aber auch die Beratung durch das Service<br />
‚Go2Ordi‘ der Kurie niedergelassene<br />
Ärzte hat mir sehr geholfen. Da ist<br />
mir schnell klar geworden, dass ich als<br />
Ärztin nicht nur Medizinerin, sondern<br />
auch Betriebswirtin sein muss. Es wäre<br />
ganz wichtig, dass es bereits während<br />
des Medizinstudiums entsprechende<br />
Informationsangebote gäbe – etwa<br />
Seminare zu wirtschaftlichen und<br />
rechtlichen Aspekten des selbstständigen<br />
Unternehmertums. Das bereits<br />
bestehende Angebot der Lehrpraxis ist<br />
in jedem Fall allen Studierenden, die<br />
später eine Ordination führen wollen,<br />
unbedingt zu empfehlen.<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Warum haben Sie sich<br />
für die Allgemeinmedizin entschieden<br />
und wollten eine eigene Kassenpraxis<br />
führen?<br />
Assadi: Während der Ausbildung<br />
haben mich viele Fächer interessiert.<br />
Die Liebe zur Allgemeinmedizin habe<br />
ich erst entdeckt, als ich bei meinem<br />
Hausarzt als Vertretungsärztin tätig<br />
werden durfte. Es hat mir gezeigt, wie<br />
breit gefächert die Tätigkeit in der Allgemeinmedizin<br />
ist. Ab diesem Zeitpunkt<br />
war für mich klar, dass auch ich<br />
diesen Weg einschlagen möchte. Ich<br />
habe mich auf die Vertretungsliste der<br />
Ärztekammer setzen lassen und so oft<br />
wie nur möglich bei Kolleginnen und<br />
Kollegen neben meiner Tätigkeit im<br />
Wilhelminenspital vertreten. Da habe<br />
ich viele Ordinationen kennengelernt<br />
und gesehen, dass die medizinische<br />
Tätigkeit zwar immer ähnlich ist,<br />
die administrativen und organisatorischen<br />
Abläufe aber sehr unterschiedlich<br />
gestaltet werden. Das hat mir sehr<br />
geholfen, ich konnte viel dazulernen<br />
und von überall ein bisschen etwas für<br />
meinen eigenen Ordinationsstart ‚mitnehmen‘.<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Welche Ratschläge geben<br />
Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die<br />
eine eigene Ordination gründen wollen?<br />
„Während<br />
der Ausbildung<br />
haben<br />
mich viele<br />
Fächer interessiert.<br />
Die<br />
Liebe zur<br />
Allgemeinmedizin<br />
habe ich erst<br />
entdeckt,<br />
als ich bei<br />
meinem<br />
Hausarzt<br />
als Vertretungsärztin<br />
tätig werden<br />
durfte.“<br />
Go2Ordi – Bilanz eines einzigartigen Projekts<br />
Trotz Corona-Krise haben im letzten Jahr in Wien mit Unterstützung<br />
des Gründerservice Go2Ordi über 40 Ärztinnen und Ärzte den Sprung<br />
in die Selbstständigkeit gewagt oder stehen kurz davor.<br />
Mit Go2Ordi bietet die Ärztekammer für Wien seit über einem Jahr ein kostenloses<br />
maßgeschneidertes Beratungsservice für ihre Mitglieder, mit dem diese<br />
bestmöglich auf die Selbstständigkeit vorbereitet werden. Dieses in Österreich<br />
einzigartige Projekt zur Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten kann für<br />
das Jahr 2020 eine durchaus beachtliche Bilanz legen. Über 100 persönliche<br />
Erstberatungsgespräche zur Ordinationsgründung und noch einmal so viele<br />
Folgeberatungen wurden im Jahr 2020 bei den Expertinnen und Experten von<br />
Go2Ordi in Anspruch genommen. Aus diesen Beratungen gingen letztendlich 43<br />
Ordinationsgründungen hervor beziehungsweise stehen kurz vor der Eröffnung.<br />
Hinzu kommen Beratungen für schon bestehende Ordinationen sowie etliche<br />
Erstinformationsveranstaltungen zur Ordinationsgründung.<br />
„Unsere Beratungen decken das gesamte Spektrum einer Ordinationsgründung<br />
ab“, betont Matthias Schmied vom Go2Ordi-Beratungsteam. Finanzierung,<br />
rechtliche Rahmenbedingungen, Rechtsformen der Niederlassung, bürokratische<br />
Herausforderungen, Hygienerichtlinien, Datenschutz, Immobiliensuche, Marketing<br />
oder der Weg zum Kassenvertragsarzt sind einige der häufigsten Beratungsthemen.<br />
Schmied: „Wir gehen aber auch mit in die künftige Praxis und beraten<br />
direkt vor Ort bei der Planung des Ordinationsumbaus oder der Umsetzung der<br />
Richtlinien zur Barrierefreiheit.“<br />
Zusätzlich zum persönlichen Beratungsservice hat die Ärztekammer für Wien<br />
einen Leitfaden zur Ordinationsgründung herausgegeben. Das Buch „Go2Ordi<br />
- Das Buch zur erfolgreichen Gründung Ihrer Ordination (ISBN: 978-3-99052-<br />
196-0)“ gibt es im Buchhandel und kann auch beim Gründerservice direkt und<br />
kostenlos für Mitglieder der Ärztekammer für Wien bestellt werden.<br />
Service: Ihr Kontakt zu Go2Ordi – Das Gründerservice der Ärztekammer für Wien<br />
Matthias Schmied, BA, MPH, MBA, Tel. 51501/ 1204 DW,<br />
E-Mail: schmied@aekwien.at,<br />
Melody Buchegger-Golabi, BA, MA, Tel. 51501/ 12<strong>03</strong> DW,<br />
E-Mail: buchegger-golabi@aekwien.at<br />
Web: www.aekwien.at/go2ordi<br />
Assadi: Die Entscheidung muss gut<br />
überlegt sein und bedarf einer intensiven<br />
Vorbereitung. Sie müssen sich die Frage<br />
stellen, ob sie sich die alleinige Verantwortung<br />
über einen eigenen Betrieb<br />
– und das ist letztendlich eine Ordination<br />
– mit mehreren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zutrauen, oder lieber<br />
in einem Team arbeiten, in dem sie sich<br />
nur auf medizinische Entscheidungen<br />
konzentrieren können. Ganz wichtig ist<br />
natürlich die genaue Planung der Finanzierung<br />
mit der eigenen Bank und einer<br />
Steuerberaterin oder einem Steuerberater.<br />
Und dann ist die gute Vernetzung<br />
mit niedergelassenen Kolleginnen und<br />
Kollegen anderer Fachrichtungen sowie<br />
mit den Apotheken rund um die Ordination<br />
essenziell, damit man sich gegenseitig<br />
neue Patientinnen und Patienten<br />
empfehlen und zuweisen kann.<br />
<strong>doktorinwien</strong>: Eine abschließende<br />
private Frage: Haben Sie überhaupt<br />
noch Freizeit?<br />
Assadi: Nein, im Moment gar nicht.<br />
Ich habe immer gerne Sport betrieben,<br />
das ist jetzt komplett weggebrochen.<br />
Ich bin an manchen Tagen schon froh,<br />
wenn ich einmal untertags in Ruhe<br />
zum Essen komme. Aber ich weiß<br />
auch, dass das jetzt den Herausforderungen<br />
des Anfangs geschuldet ist und<br />
habe es keine Sekunde bereut. Ich bin<br />
sogar ein wenig stolz auf mich, weil<br />
ich das alles so schnell und gut auf die<br />
Beine gestellt habe. Ich höre von Patientinnen<br />
und Patienten immer wieder<br />
positives Feedback und ich habe auch<br />
schon Blumen geschenkt bekommen.<br />
Das sind Kleinigkeiten, die mir bestätigen,<br />
dass ich den richtigen Schritt<br />
gesetzt habe. <br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 11
INTERN NEWS<br />
Steinhart: ÖGK-Prognosen nicht ernst zu nehmen<br />
„Auch im ersten Jahr als ÖGK haben<br />
die Krankenkassen nahtlos an die<br />
bisherige GKK-Tradition angeknüpft,<br />
sich bei der Finanzgebarung<br />
im Laufe des Jahres<br />
ordentlich zu verschätzen,<br />
teilweise um hunderte<br />
Millionen<br />
Euro“, konstatiert<br />
Johannes Steinhart,<br />
Ärztekammer-Vizepräsident<br />
und Obmann der<br />
Kurie niedergelassene<br />
Ärzte. In diesem Jahr habe<br />
man aber diesbezüglich die<br />
eigenen Negativrekorde pulverisiert.<br />
„Um eine ganze Milliarde daneben zu liegen,<br />
das muss man erst einmal zusammenbringen“,<br />
sagt Steinhart zu den Schätzungen des<br />
jetzigen ÖGK-Vizeobmanns Andreas Huss:<br />
„In der Privatwirtschaft könnte man so wohl<br />
nicht arbeiten“, so Steinhart.<br />
Mit den Zahlen des Vorjahres habe<br />
die ÖGK unterstrichen, was auch<br />
öffentlich längst gängige<br />
Wahrnehmung ist: „Die<br />
Vorausschauen haben<br />
mit dem tatsächlichen<br />
Ergebnis nur wenig zu<br />
tun. Schätzungen dienen<br />
mitunter offenbar sogar<br />
parteipolitischer Panikmache,<br />
das wird vom Dachverband<br />
öffentlich sogar bestätigt“, wundert<br />
sich Steinhart und ergänzt: „Wir und<br />
auch die anderen Systempartner sollten<br />
daran denken, wenn die Krankenkassen<br />
künftig wieder den Defizit-Teufel an die<br />
Wand malen.“<br />
Verwundert zeigt sich Steinhart über die<br />
positiven Reaktionen auf das letztendlich<br />
doch beinahe ausgeglichene Ergebnis der<br />
ÖGK: „Es beruht zu einem großen Teil<br />
darauf, dass Menschen ihre Arzttermine,<br />
darunter wesentliche Vorsorgetermine nicht<br />
wahrgenommen haben. Das sollte weder<br />
das Ziel einer Krankenkasse sein, noch<br />
ein Grund zur Freude.“ Seitens der Ärztekammern<br />
sei vor allem nach dem ersten<br />
Lockdown immer wieder betont worden,<br />
dass die Ordinationen sicher seien und alle<br />
Menschen ruhigen Gewissens ihre Vorsorge-<br />
und Kontrolltermine wahrnehmen<br />
können. „Hier hätte auch die ÖGK mehr<br />
appellieren müssen, anstatt auf die Kosten<br />
zu schauen“, sagt Steinhart, der erneut alle<br />
Bürgerinnen und Bürger aufrief: „Nehmen<br />
Sie Ihre Arzttermine unbedingt wahr!<br />
Nur so können Kollateralschäden durch<br />
diese Pandemie vermieden werden. Die<br />
Bundeskurie niedergelassene Ärzte arbeitet<br />
mit laufend aktualisierten Empfehlungen<br />
und Sicherheitsmaßnahmen ständig daran,<br />
dass die Ordinationen sichere Orte sind<br />
und bleiben. Auch ältere Personen brauchen<br />
keine Bedenken haben, einen Termin<br />
bei ihren Ärztinnen und Ärzten zu vereinbaren.“<br />
<br />
ÖAK<br />
„com·sult <strong>2021</strong>“ zeichnet internationale Ärzteschaft aus<br />
„Dass der renommierte ‚Golden Arrow <strong>2021</strong>‘<br />
des Wiener Kongresses ‚com·sult <strong>2021</strong>‘ an<br />
die Word Medical Association verliehen<br />
wurde, ist ein starkes und beeindruckendes<br />
Signal der Wertschätzung für die Ärzteschaft<br />
aus Österreich und aus Wien, das seinen<br />
Niederschlag finden wird“, so Ärztekammerpräsident<br />
Thomas Szekeres beim Wiener<br />
Kongress <strong>2021</strong>, der heuer am 31. Jänner und 1.<br />
Februar in Wien im Haus der Industrie stattfand.<br />
Ärztinnen und Ärzte hätten gemeinsam<br />
mit den Pflegeberufen im vergangenen Jahr<br />
Übermenschliches geleistet, „und sie tun das<br />
im Kampf gegen die britische Mutation jetzt<br />
mehr denn je“, betont Szekeres.<br />
Die Corona-Impfung sei der Gamechanger,<br />
der weltweit rasch zum Einsatz kommen müsse.<br />
„Es ist alles zu tun, um die Auslieferung<br />
der Impfdosen zu forcieren und bestehende<br />
Vereinbarungen einzuhalten.“ Jetzt sei nicht<br />
die Zeit für Geschäfte, „sondern ausschließlich<br />
für die Gesundheit der Menschen“.<br />
Beim Wiener Kongress <strong>2021</strong> wurde auch eine<br />
von der Ärztekammer als Partnerin unterstütze<br />
Managerbefragung von Peter Hajek<br />
Public Opinion Strategies GmbH präsentiert.<br />
Sie zeigt, dass für 41 Prozent der befragten<br />
österreichischen Managerinnen und Manager<br />
die Durchimpfung großer Bevölkerungsteile<br />
die oberste Priorität bei der Bekämpfung der<br />
Corona-Pandemie habe. Dass 42 Prozent<br />
ihr Personal motivieren wollen, sich impfen<br />
lassen, bezeichnet Szekeres als „wertvolle und<br />
unverzichtbare Beiträge der Wirtschaft zur<br />
Bekämpfung von COVID-19“.<br />
Otmar Kloiber (Mitte) nahm in seiner Funktion als Generalsekretär<br />
der World Medical Association den „Golden Arrow <strong>2021</strong>“ für den<br />
Weltärztebund entgegen.<br />
Dass weitere 55 Prozent der Befragten finden,<br />
dass Österreich die Krise bisher „sehr gut“<br />
beziehungsweise „gut“ bewältigt habe, und<br />
Österreich im Länder-Ranking nach China,<br />
Südkorea, Israel und Japan auf Platz fünf liegt,<br />
sei auch als großes Verdienst der Ärzteschaft<br />
zu sehen. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass<br />
die Entscheidungsträger der Wirtschaft der<br />
Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
großen Stellwert einräumen. Die Ärzteschaft<br />
ist dabei eine entscheidende Partnerin“,<br />
bilanziert Meinungsforscher Peter Hajek.<br />
Kongressinitiator David Ungar-Klein<br />
verweist auf die in der „Vienna Declaration<br />
<strong>2021</strong>“ verankerte Forderung<br />
des Wiener Kongress <strong>2021</strong>, wonach<br />
die Erfahrungen aus der COVID-<br />
19-Krise „die Notwendigkeiten des<br />
gezielten Ausbaus eines krisenfesten<br />
Gesundheitswesens, der Bereitstellung<br />
ausreichender medizinischer<br />
Kapazitäten und verstärkter Investitionen<br />
in medizinische Forschung und<br />
Entwicklung“ unterstreichen.<br />
„Testen, Impfen und Therapien<br />
entwickeln sind die entscheidenden<br />
Ansätze für den erfolgreichen Kampf<br />
gegen die Pandemie, die wir gemeinsam<br />
weiterverfolgen müssen, damit Ärztinnen<br />
und Ärzte weltweit bestmögliche Grundlagen<br />
erhalten, um Menschen vor der Corona-<br />
Pandemie zu schützen“, so Ärztekammerpräsident<br />
Thomas Szekeres. <br />
Fotos: leekhoailang/iStock, Create Connections<br />
12 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
NEWS INTERN<br />
Rückblick der EMF-Medical Conference <strong>2021</strong><br />
Von Piero Lercher<br />
Die E(lectro)M(agnetic)F(ield)-Exposition<br />
nimmt weltweit rasant zu und die Liste der<br />
Symptome ist riesig, so Elizabeth Seymour<br />
vom Environmental Health Center, Dallas,<br />
Texas. Das zeigt sich auch in der Tatsache,<br />
dass die im pandemiebedingten Lockdown<br />
befindliche Bevölkerung weitgehend unbemerkt<br />
mit einer Aufrüstung der Sendemasten<br />
mit der 5G-Technologie konfrontiert wird<br />
und sich vor allem unspezifische Beschwerdebilder<br />
häufen. Umso wichtiger wird es<br />
daher auch aus ärztlicher Sicht zu verstehen,<br />
wie EMF-Patientinnen und Patienten<br />
adäquat diagnostiziert und behandelt<br />
werden können. Vom 28. bis 31. Jänner<br />
<strong>2021</strong> hat diesbezüglich die Internationale<br />
EMF-Medical Conference stattgefunden.<br />
Die US-amerikanische Faculty bot den über<br />
800 Teilnehmenden aus allen fünf Kontinenten<br />
eine Veranstaltung mit 36 Vorträgen<br />
und sechs Podiumsdiskussionen, sowie im<br />
Vorfeld sogenannte Pre-Conference Prep<br />
Courses. Letztere wurden vor allem von<br />
Angehörigen von Gesundheitsberufen<br />
und Medizinstudierenden besucht.<br />
COVID-19-maßnahmenbedingt<br />
hat der Kongress online<br />
stattgefunden. Vorsitzende<br />
der Konferenz<br />
waren der Neurochirurg<br />
Hillel Z. Baldwin vom Carondelet<br />
Neurological Institute<br />
(USA) und Magda Havas von<br />
der Trent University, Peterborough<br />
(Canada).<br />
Neben medizinischen Inhalten und Fragen<br />
zu den pathophysiologischen Auswirkungen<br />
von Funksignalen wurde auch die rechtliche<br />
Situation von geschädigten Patientinnen und<br />
Patienten erörtert. Ein spezieller Schwerpunkt<br />
zum Thema „Kindergesundheit und Prävention“<br />
wurde von der Initiatorin der Nicosia<br />
Declaration, Stella Michaelidou, gesetzt.<br />
Aus technologischer Hinsicht wurden auch<br />
diverse Schutzmaßnahmen und Konzepte<br />
präsentiert, die sofort in der Praxis<br />
umsetzbar sind und das Outcome<br />
der Patientinnen und Patienten<br />
verbessern. Es wurden auch<br />
Maßnahmen diskutiert und<br />
präsentiert, die eine auch<br />
in datenschutzrechtlicher<br />
Hinsicht sichere Digitalisierung<br />
ohne potenzielle<br />
Gesundheitsgefahr<br />
ermöglichen. Unter<br />
den zahlreichen weltweit<br />
renommierten Institutionen<br />
und Organisationen hat auch<br />
die Wiener Ärztekammer als Partnerinstitution<br />
fungiert.<br />
Die Vorträge und Workshops wurden auf<br />
Video aufgezeichnet und werden in Kürze<br />
auf der Konferenzhomepage abrufbar sein:<br />
https://emfconference<strong>2021</strong>.com/ <br />
Piero Lercher ist Leiter des Referats für<br />
Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien.<br />
Foto: onurdongel/iStock<br />
„Offensive Gesundheit“:<br />
SARS-CoV-2-als Berufskrankheit<br />
Die „Offensive Gesundheit“ – eine Kooperation aus Arbeiterkammer, Gewerkschaften und<br />
Ärztekammer – möchte darüber informieren, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 grundsätzlich<br />
als Berufskrankheit klassifiziert werden kann.<br />
Infiziert sich eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer in Ausübung einer versicherten<br />
Beschäftigung, muss der Verdacht auf eine Berufskrankheit gemeldet werden. Gemäß § 363<br />
Abs. 1 und 2 ASVG ist jeder Verdacht auf eine Berufskrankheit beim Unfallversicherungsträger<br />
zu melden. Als Verdachtsfälle auf eine Berufskrankheit durch Infektion mit dem Coronavirus<br />
sind jedenfalls Fälle zu melden, in denen ein positiver Labortest auf COVID-19 (SARS-CoV-2)<br />
vorliegt und der Verdacht auf einen beruflichen Zusammenhang gegeben ist. Die Beurteilung,<br />
ob eine Berufskrankheit vorliegt, obliegt letztendlich dem Unfallversicherungsträger.<br />
In folgenden Bereichen gelten Infektionskrankheiten als Berufskrankheiten:<br />
•Krankenhäuser, Heil- und Pflegeanstalten<br />
•Entbindungsheime und sonstige Anstalten, die Personen zur Kur und Pflege aufnehmen<br />
•Öffentliche Apotheken<br />
•Einrichtungen/Beschäftigungen in der öffentlichen und privaten Fürsorge, in Schulen, Kindergärten<br />
und Säuglingskrippen und im Gesundheitsdienst<br />
•Laboratorien für wissenschaftliche/medizinische Untersuchungen und Versuche<br />
•Justizanstalten und Hafträume der Verwaltungsbehörden<br />
•Unternehmen mit vergleichbarer Gefährdung<br />
Ohne Meldung keine Anerkennung! Melden Sie eine mögliche Berufskrankheit sowohl der<br />
AUVA als auch Ihrem Dienstgeber!<br />
Für die Meldung einer Berufskrankheit kann das nachstehende Formular ausgefüllt werden<br />
und an die Mailadressen der für Sie zuständigen AUVA-Meldestelle gesandt werden:<br />
AUVA-Landesstelle Wien<br />
Telefon: +43 5 93 93-31000, Fax: +43 5 93 93-31690, E-Mail: WLA-DE@auva.at<br />
Mehr zur „Offensive Gesundheit“ online unter: www.offensivegesundheit.at<br />
Privatkrankenanstalten:<br />
Forderung nach<br />
adäquater Entlohnung<br />
Unterstützung für die Forderungen der<br />
Gewerkschaft vida und deren Vorsitzenden<br />
des Fachbereichs Gesundheit, Gerald Mjka,<br />
signalisiert der Obmann der Kurie angestellte<br />
Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer<br />
für Wien, Wolfgang Weismüller, und fordert<br />
ebenfalls bei den Gehältern der Beschäftigten<br />
in den Privatkrankenanstalten „stark<br />
nachzubessern“.<br />
„Eine adäquate Entlohnung für das Personal<br />
der von namhaften gewinnorientierten<br />
Konzernen geführten Privatspitäler, das in<br />
Corona-Krisenzeiten ebenfalls seinen Beitrag<br />
geleistet hat, ist mehr als überfällig“, erklärt<br />
Weismüller. Die gewährten Staatshilfen<br />
sollten daher auch entsprechend verwendet<br />
werden.<br />
Die Staatshilfen wurden laut Weismüller<br />
geschaffen, um den Privatspitälern zu helfen,<br />
das Gesundheitssystem als Ganzes mitaufrechtzuerhalten.<br />
„Die Privatspitäler sind<br />
aber nichts ohne jene, die dort arbeiten, und<br />
deswegen muss das Geld schlussendlich bei<br />
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />
landen“, fordert Weismüller. <br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 13
INTERN NEWS<br />
Wohlfahrtsfonds – Teil 6<br />
Der Weg vom Antrag zur Auszahlung<br />
Um die wichtigsten und häufigsten Serviceleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds in Anspruch<br />
nehmen zu können, sind für Mitglieder gewisse Punkte zu beachten. Im Regelfall müssen Fristen,<br />
Termine und ein bestimmtes Verfahren eingehalten werden. Darüber hinaus sollte man stets<br />
dahinter sein, die Meldungen in der Ärzte- und Zahnärzteliste aktuell zu halten.<br />
Von Claus Penz<br />
► Wie in der gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
gilt auch im<br />
Wohlfahrtsfonds ganz allgemein das<br />
Antragsprinzip. Das bedeutet, dass<br />
grundsätzlich alle Verfahren und insbesondere<br />
jene zur Feststellung von<br />
Leistungsansprüchen nur über einen<br />
Antrag eingeleitet werden können. Bitte<br />
beachten Sie daher, dass jede Leistung<br />
aus dem Wohlfahrtsfonds oder auch<br />
ein Wunsch nach einem Beitragserlass<br />
nur über einen entsprechenden Antrag<br />
gewährt werden kann. Oft reicht dafür<br />
allerdings bereits ein formloses Schreiben<br />
aus. Im Folgenden soll der Weg<br />
vom Antrag zur Auszahlung mit den<br />
dabei wichtigsten Schritten dargestellt<br />
werden.<br />
Versorgungsleistungen – Alters-,<br />
Invaliditäts- und Hinterbliebenenpensionsleistungen<br />
Im Falle der Alterspension gibt es die<br />
Möglichkeit zum Regelalter von 65 Jahren<br />
oder bereits ab Vollendung des 60.<br />
Lebensjahres die Pensionsleistung in<br />
Anspruch zu nehmen. Während eine<br />
frühere Leistung mit Abschlägen verbunden<br />
ist, wird die Inanspruchnahme<br />
ab dem 66. bis zum vollendeten 68.<br />
Lebensjahr mit einem Bonus versehen.<br />
Mit dem Pensionsrechner, den sie unter<br />
dem „Ärzte & Zahnärzte Kundenportal“<br />
(https://wff-portal.concisa.at/<br />
Startseite) der Concisa finden, kann eine<br />
Hochrechnung auf das individuelle<br />
Antrittsalter vorgenommen werden.<br />
Auf der Website der Concisa sind im<br />
Downloadbereich eigene Muster für<br />
Ansuchen um Alters-, Invaliditäts-,<br />
aber auch Hinterbliebenenversorgung<br />
samt den entsprechenden Informationsblättern<br />
bereitgestellt (über<br />
die Website www.bonusvorsorge.at<br />
oder über den Link www.aekwien.at/<br />
downloadbereich-concisa).<br />
Sollten<br />
Sie einmal<br />
keine Rückmeldung<br />
auf einen<br />
gestellten<br />
Antrag<br />
erhalten,<br />
empfiehlt<br />
es sich, im<br />
Serviceteam<br />
der Concisa<br />
AG zur<br />
Sicherheit<br />
rückzufragen.<br />
Zusätzlich zum Antrag sind aber noch<br />
weitere Informationen erforderlich.<br />
Die wichtigste ist, ob noch weitere<br />
ärztliche Tätigkeiten ausgeübt werden.<br />
Diese sind, wenn sie zum Beispiel mit<br />
einem regelmäßigen Gehaltsbezug verbunden<br />
sind, anspruchshindernd. Sind<br />
minderjährige oder sich noch in Ausbildung<br />
befindende Kinder bis zu deren<br />
27. Lebensjahr vorhanden, kann zusätzlich<br />
zur Pension Kinderunterstützung<br />
in Anspruch genommen werden. Für<br />
Pensionsleistungsanträge muss derzeit<br />
mit einer durchschnittlichen Verfahrensdauer<br />
von etwa vier bis fünf Monaten<br />
gerechnet werden. Die Leistungen<br />
werden dann jedoch rückwirkend angewiesen.<br />
Damit ein Ansuchen behandelt werden<br />
kann, ist es immer auch ganz<br />
wichtig, sich darum zu kümmern,<br />
dass die Meldungen in der Ärzte- beziehungsweise<br />
Zahnärzteliste richtig<br />
sind. Bitte melden Sie daher insbesondere<br />
bei Ansuchen um Zuerkennung<br />
einer Alterspension zum Beispiel die<br />
Ordinationsschließung, das Ende des<br />
Anstellungsverhältnisses oder auch<br />
das Auslaufen von Kassenverträgen in<br />
der Standesführung der Ärztekammer<br />
(standesfuehrung@aekwien.at) beziehungsweise<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
für Wien.<br />
Die Invaliditätsversorgung kann beantragt<br />
werden, sofern der Eintritt des<br />
Ereignisfalls vor der Vollendung des<br />
60. Lebensjahres erfolgt. Auch hier finden<br />
Sie ein Informationsblatt über die<br />
Voraussetzungen für die Gewährung<br />
der befristeten/dauernden Invaliditätsversorgung<br />
auf der Concisa Website.<br />
Weiters sind für den Antrag aktuelle<br />
Befunde und Arztbriefe erforderlich.<br />
Danach wird in der Regel ein Termin<br />
mit einem Vertrauensarzt oder einer<br />
Vertrauensärztin des Verwaltungsausschusses<br />
vereinbart. In der Antragsstellung<br />
gibt es seit kurzem eine Erleichterung:<br />
Es ist jetzt möglich, das Ansuchen<br />
auf Invaliditätsversorgung auch noch<br />
bis zu vier Wochen nach Ende der Erkrankung<br />
zu stellen.<br />
In allen Fällen gilt, dass die Leistung<br />
erst mit dem Monatsersten ausbezahlt<br />
wird, in dem der Antrag gestellt worden<br />
ist. Ein rückwirkender Leistungsbezug<br />
ist daher ausgeschlossen.<br />
Beitragserlässe<br />
In vielen Fällen ist es möglich, Beitragserlässe<br />
zu erwirken und somit die<br />
Beitragspflicht zu vermindern. So zum<br />
Beispiel für Fälle des Mutterschutzes<br />
und des Karenzurlaubs, aber auch bei<br />
Zivil- und Präsenzdienst oder einer<br />
über 30 Tage währenden Erkrankung.<br />
Aber auch hier gilt: ein Beitragserlass<br />
muss – formlos – beantragt werden.<br />
Zudem sind bestimmte Fristen einzuhalten.<br />
Illustration: KeithBishop/iStock<br />
14 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
NEWS INTERN<br />
Grundsätzlich gilt: ein Erlassantrag<br />
muss innerhalb eines Jahres ab dem<br />
Ereignisfall, also zum Beispiel dem<br />
Antreten des Zivil- oder Präsenzdienstes,<br />
oder dem Beginn der Erkrankung<br />
gestellt werden. Im Falle von Mutterschutz<br />
oder Karenzurlaub beträgt die<br />
Frist sogar drei Jahre ab der Geburt des<br />
Kindes oder dem Karenzantritt.<br />
In allen Fällen ist es notwendig, den<br />
Anträgen alle relevante Unterlagen beizulegen,<br />
also zum Beispiel die Karenzantrittsbestätigungen<br />
oder Nachweise,<br />
dass der Präsenz- oder Zivildienst angetreten<br />
worden ist.<br />
Krankengeldleistungen<br />
Aufgrund der niedrigen Beitragsleistung<br />
von nur 40 Euro pro Jahr sind<br />
auch die Leistungen aus dem Titel der<br />
Krankenhilfe beziehungsweise Krankenunterstützung<br />
gering. Die Tagsätze<br />
betragen hier trotz einer deutlichen<br />
Erhöhung im Jahr 2020 nur 6,60 Euro<br />
beziehungsweise 16,50 Euro. Im Falle<br />
der Geburt eines Kindes kann aber das<br />
sogenannte Partusgeld in der Höhe von<br />
739,20 Euro beantragt werden; es erhöht<br />
sich bei Kaiserschnitt oder Mehrlingsgeburten<br />
auf 924 Euro.<br />
Wiederum zu beachten ist, dass die<br />
Leistungen eigens beantragt werden<br />
müssen. Auch hierzu gibt es entsprechende<br />
Formblätter auf der Website<br />
der Concisa AG. Es reicht aber auch ein<br />
formloser Antrag vollends aus.<br />
Einkommensunterlagen<br />
Um die jährlichen Fondsbeiträge korrekt<br />
abrechnen zu können, ist der<br />
Wohlfahrtsfonds auf die Einkommensunterlagen<br />
der Mitglieder angewiesen.<br />
Da die Bemessungsgrundlage eben<br />
nicht nur aus den regelmäßigen Gehalts-<br />
oder Kassenbezügen, sondern<br />
aus dem gesamten zu versteuernden<br />
Gewinn beziehungsweise Einkommen<br />
aus ärztlicher oder zahnärztlicher Tätigkeit<br />
besteht, reichen die monatlichen<br />
Abzüge zur Berechnung der endgültigen<br />
Fondsbeiträge nicht aus.<br />
Zu diesem Zweck übermittelt die Concisa<br />
AG einmal jährlich im Frühjahr<br />
allen Mitgliedern ein Einkommenserklärungsformular,<br />
in das die wesentlichen<br />
Gehaltsinformationen einzutragen<br />
sind. Es ist aber auch möglich und<br />
vielfach sogar einfacher, der Concisa<br />
AG die Einkommensunterlagen direkt<br />
zu übermitteln. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ergänzen dann die<br />
wesentlichen Informationen aus diesen.<br />
Kopien der Einkommensunterlagen<br />
können per Post oder auch über<br />
eine eigene Upload-Funktion über die<br />
Website der Concisa AG übermittelt<br />
werden.<br />
Welche Einkommensunterlagen werden<br />
benötigt: Bei angestellten Mitgliedern<br />
sind es das Jahreslohnkonto<br />
und der Jahreslohnzettel. Bei allen<br />
Mitgliedern, die (auch) selbstständig<br />
tätig sind, werden im Regelfall der Einkommensteuerbescheid<br />
und allenfalls<br />
die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />
benötigt.<br />
Sehr hilfreich bei der Zusammenstellung<br />
der Einkommensunterlagen ist<br />
auch eine eigens erstellte Informationsbroschüre,<br />
die auf der Website der Concisa<br />
zum Download bereitgestellt wird.<br />
Aus Kostengründen sowie Gründen der<br />
Nachhaltigkeit wird die Broschüre seit<br />
einigen Jahren nicht mehr in Papierform<br />
hergestellt und versendet.<br />
Information<br />
In allen Fällen gilt: Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Concisa AG stehen<br />
Ihnen für Fragen jederzeit zur Verfügung.<br />
Sie erreichen das Serviceteam sowohl<br />
telefonisch unter 01-50 172-0 oder<br />
per E-Mail an aerzte@concisa.at. Sämtliche<br />
Informationsblätter finden Sie auf<br />
der Website der Concisa unter www.<br />
bonusvorsorge.at/CONCISA/HOME.<br />
Wichtig ist auch, dass jeder Antrag<br />
immer eine Rückmeldung des Wohlfahrtsfonds<br />
auslöst. Im Regelfall geschieht<br />
dies durch Pensions-, Beitragsoder<br />
Erlassbescheide, die den Mitgliedern<br />
schriftlich und in den meisten<br />
Fällen auch eingeschrieben zugestellt<br />
werden. Sollten Sie daher einmal keine<br />
Rückmeldung auf einen gestellten Antrag<br />
erhalten, empfiehlt es sich, im Serviceteam<br />
der Concisa AG zur Sicherheit<br />
rückzufragen. <br />
Service: Weitere Informationen zum<br />
Wohlfahrtsfonds folgen in der nächsten<br />
Ausgabe von <strong>doktorinwien</strong>.<br />
Haben Sie Fragen? Dann schreiben Sie<br />
uns an: pressestelle@aekwien.at<br />
Nutzen Sie das Concisa Kundenportal<br />
mit Ihrer Handysignatur<br />
Bitte beachten Sie, dass die Benutzung des Kundenportals<br />
der Concisa AG nur mit einer gültigen Handysignatur<br />
möglich ist. Die Ärztekammer für Wien empfiehlt<br />
Ihnen in diesem Zusammenhang, das Zertifikat Ihrer<br />
Handysignatur für die Dauer von weiteren fünf Jahren zu<br />
verlängern beziehungsweise diese neu zu beantragen, da<br />
andernfalls mit Umstellung der Handysignatur auf die<br />
ID Austria ab Herbst <strong>2021</strong> jedenfalls ein Behördengang<br />
notwendig werden wird. Nach Ablauf Ihres aktuellen<br />
Zertifikats wird ab Herbst künftig nur noch die ID<br />
Austria ausgestellt. Nähere Informationen finden Sie auf<br />
www.handy-signatur.at.<br />
Ihre Ansprechpartnerinnen,<br />
um Ihre Daten in der Ärzteliste<br />
zu aktualisieren<br />
Kerstin Buchinger, Susanne Will, Nadica Stevic,<br />
Mag. a Beate Udvardi<br />
Telefon: 51501/1206, 51501/1205, 51501/1260,<br />
51501/1296<br />
Fax: 51501/1429<br />
E-Mail: standesfuehrung@aekwien.at<br />
Ihre Ansprechpartnerinnen, um<br />
Ihre Daten in der Zahnärzteliste<br />
zu aktualisieren<br />
Nicole Leidl, E-Mail: leidl@wr.zahnaerztekammer.at<br />
Telefon: 05 05 11/1013<br />
Angela Kottre, E-Mail: kottre@wr.zahnaerztekammer.at<br />
Telefon: 05 05 11/1000<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 15
INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK<br />
Österreich<br />
Gesundheitsausgaben leicht gestiegen<br />
Österreichs Anteil der Gesundheitsausgaben lag im Jahr 2019 bei 10,4 Prozent<br />
des Bruttoinlandsprodukts. Die stationäre Versorgung ist mit deutlichem Abstand<br />
die bedeutendste Ausgabenkategorie im österreichischen Gesundheitssystem.<br />
Ambulante Leistungen bilden die zweitgrößte Ausgabenkategorie.<br />
► Die laufenden Gesundheitsausgaben<br />
einschließlich der<br />
Ausgaben für Langzeitpflege lagen laut<br />
Sta tistik Austria in Österreich im Jahr<br />
2019 bei 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) oder 41,48 Milliarden<br />
Euro. Im Vergleich zu 2018 erhöhten<br />
sich die nominellen Ausgaben<br />
für Gesundheitsleistungen und -güter<br />
um 1,72 Milliarden Euro beziehungsweise<br />
um 4,3 Prozent. Auch der Anteil<br />
der Gesundheitsausgaben am BIP ist<br />
im Vergleich zu 2018 (10,3 Prozent)<br />
leicht gestiegen.<br />
„In Österreich wurde 2019 jeder zehnte<br />
Euro für die laufenden Gesundheitsausgaben<br />
aufgebracht. Der stationäre<br />
Bereich machte dabei mit 40,5 Prozent<br />
den größten Anteil aus. Im Vergleich<br />
der 22 EU-Mitgliedstaaten in der<br />
OECD lag Österreich bei den Gesundheitsausgaben<br />
auf dem vierten Platz,<br />
lediglich in Deutschland, Frankreich<br />
und Schweden waren die Ausgaben<br />
im Verhältnis zum BIP noch höher“, so<br />
Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias<br />
Thomas am 10. Februar <strong>2021</strong>.<br />
USA auf Platz 1<br />
Im OECD-Vergleich belegt Österreich<br />
den neunten Platz und ist somit im<br />
oberen Drittel der 37 OECD-Mitgliedstaaten<br />
zu finden. Angeführt wird der<br />
OECD-Vergleich erneut von den USA<br />
mit laufenden Gesundheitsausgaben<br />
in Höhe von 17,0 Prozent des BIP, gefolgt<br />
von der Schweiz (12,1 Prozent)<br />
und Deutschland (11,7 Prozent). Der<br />
OECD-Durchschnitt der laufenden<br />
Gesundheitsausgaben beträgt 8,8 Prozent<br />
des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedstaaten<br />
in der OECD beläuft sich auf 8,5<br />
Prozent des BIP.<br />
Bund, Länder, Gemeinden sowie die<br />
Sozialversicherungsträger kamen 2019<br />
für 75,2 Prozent beziehungsweise 31,21<br />
Milliarden Euro der laufenden Ge-<br />
Für stationäre<br />
Leistungen<br />
wurden 40,5<br />
Prozent aller<br />
laufenden<br />
Gesundheitsausgaben<br />
aus gegeben.<br />
sundheitsausgaben auf. Die restlichen<br />
Ausgaben in Höhe von 10,27 Milliarden<br />
Euro wurden von privaten Haushalten,<br />
freiwilligen Krankenversicherungen,<br />
privaten Organisationen ohne<br />
Erwerbszweck sowie Unternehmen<br />
getragen.<br />
Stärkste Ausgabenkategorien<br />
Für stationäre Leistungen (inklusive<br />
tagesklinischer Fälle) in Krankenanstalten,<br />
Kur- und Pflegeheimen sowie<br />
Rehabilitationseinrichtungen wurden<br />
2019 öffentliche sowie private<br />
Mittel in Höhe von 16,79 Milliarden<br />
Euro beziehungsweise 40,5 Prozent<br />
aller laufenden Gesundheitsausgaben<br />
ausgegeben, davon entfielen 3,24<br />
Milliarden Euro auf die stationäre<br />
Langzeitpflege. Die stationäre Versorgung<br />
ist somit mit deutlichem Abstand<br />
die bedeutendste Ausgabenkategorie<br />
im österreichischen Gesundheitssystem.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2018<br />
sind diese Ausgaben um 2,7 Prozent<br />
angestiegen.<br />
Mit 11,64 Milliarden Euro beziehungsweise<br />
28,1 Prozent der laufenden<br />
Gesundheitsausgaben sind ambulante<br />
Leistungen (unter anderem im nie-<br />
GESUNDHEITSAUSGABEN IN ÖSTERREICH<br />
Angaben in Milliarden Euro<br />
(gerundet)<br />
öffentlich<br />
privat<br />
19,7<br />
(9,2 %<br />
des BIP)<br />
14,9<br />
4,8<br />
2000<br />
Grafik: © APA, Quelle: Statistik Austria<br />
30,2<br />
(10,2 %)<br />
22,6<br />
7,7<br />
2010<br />
35,7<br />
(10,4 %)<br />
26,4<br />
9,3<br />
2015<br />
41,5<br />
(10,4 %)<br />
31,2<br />
10,3<br />
2019<br />
dergelassenen Bereich, in Spitalsambulanzen,<br />
Laboren und Diagnosezentren)<br />
die zweitgrößte Ausgabenkategorie.<br />
Die Steigerungsrate im Vergleich<br />
zum Vorjahr belief sich auf 7,4 Prozent.<br />
Medikamente und Hilfsmittel<br />
Ein Ausgabenwachstum von 4 Prozent<br />
verzeichneten pharmazeutische<br />
Erzeugnisse und medizinische Geund<br />
Verbrauchsgüter (unter anderem<br />
Arzneimittel, Sehbehelfe, Hörhilfen,<br />
orthopädische Hilfsmittel), für die<br />
im Jahr 2019 in Summe 7,01 Milliarden<br />
Euro (16,9 Prozent) ausgegeben<br />
wurden. Die restlichen laufenden Gesundheitsausgaben<br />
verteilten sich auf<br />
die Bereiche häusliche Pflege (2,76<br />
Milliarden Euro beziehungsweise 6,6<br />
Prozent), Verwaltung (1,68 Milliarden<br />
Euro beziehungsweise 4,1 Prozent),<br />
Prävention (0,87 Milliarden<br />
Euro beziehungsweise 2,1 Prozent) sowie<br />
Krankentransport und Rettungsdienste<br />
(0,74 Milliarden Euro beziehungsweise<br />
1,8 Prozent).<br />
Die öffentlichen Ausgaben für die<br />
Fondskrankenanstalten inklusive Spitalsambulanzen<br />
betrugen 2019 12,57<br />
Milliarden Euro. Den Großteil finanzierten<br />
die Sozialversicherungsträger<br />
mit einem Ausgabenanteil von 44,7<br />
Prozent (5,63 Milliarden Euro), gefolgt<br />
von den Bundesländern mit 33,7 Prozent<br />
(4,24 Milliarden Euro) sowie dem<br />
Bund mit 11,1 Prozent (1,39 Milliarden<br />
Euro) und den Gemeinden mit 10,5<br />
Prozent (1,32 Milliarden Euro).<br />
Die höchsten öffentlichen Ausgaben für<br />
Fondskrankenanstalten im Jahr 2019<br />
wurden in Wien (3,51 Milliarden Euro)<br />
verzeichnet, die niedrigsten im Burgenland<br />
(0,27 Milliarden Euro). Dies spiegelt<br />
in erster Linie die unterschiedliche<br />
Einwohnerzahl der Bundesländer beziehungsweise<br />
die Anzahl der Patientinnen<br />
und Patienten wider. <br />
16 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
ERNENNUNGEN<br />
Dr. Atamniy Jamal, Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. in Bach Susanne, Innere Medizin<br />
MUDr. in Balkova Hilda, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
Dr. in Györi Eva, Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />
Mag. DDr. Haslacher Helmuth, BSc, BA, Medizinische und<br />
chemische Labordiagnostik<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Hilger Eva, Neurologie<br />
Dr. Kautzky Alexander, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. Keilani Mohammad Yahya, MSc, Physikalische Medizin und<br />
allgemeine Rehabilitation<br />
Dr. in Klaiber Ulla, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
DDr. Krainhöfner Martin, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Lang Nikolaus, MSc, Orthopädie und Traumatologie<br />
Priv.-Doz. Dr. Schernthaner Rüdiger, Radiologie<br />
Dr. Stättermayer Albert Friedrich, Innere Medizin<br />
Dr. Sulzgruber Patrick Werner, PhD, MBA, Turnusarzt<br />
MUDr. in Zachar Monika, Augenheilkunde und Optometrie<br />
Ärztlicher Leiter Ambulanz für kosmetische refraktive Chirurgie<br />
Stellvertretende ärztliche Leiterin Privatklinik Döbling<br />
Stellvertretende ärztliche Leiterin Physikalisches Therapiezentrum Wien-West<br />
Privatdozentin<br />
Privatdozent<br />
Ärztliche Leiterin Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen<br />
Privatdozent<br />
Privatdozent<br />
Privatdozentin<br />
Professor<br />
Privatdozent<br />
Primarius Klinik Landstraße (Zentrales Radiologie Institut)<br />
Privatdozent<br />
Privatdozent<br />
Stellvertretende Ärztliche Leiterin Ambulanz für kosmetische refraktive<br />
Chirurgie<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Mag. a Dr. in Anderl Marion 1050, Margaretenstraße 116<br />
Dr. Arif Miran 1090, Nußdorfer Straße 38/3<br />
Dr. in Cakmak Felicitas 1220, Wagramer Straße 94/Top 124<br />
Dr. in Dhamija Namika 1220, Strohblumengasse 84<br />
Dr. in Eisenbach Yasmine 1090, Währinger Straße 39/2.1<br />
Dr. in Engelbrecht Johanna 1100, Hebbelgasse 2/Top 2<br />
Dr. Földy Mario 1190, Saileräckergasse 26/2<br />
Dr. in Hengl-Ortner Melanie 1010, Schottengasse 7<br />
Dr. Laschitz Thomas, MBA 1100, Karmarschgasse 51/2/10 **<br />
Dr. in Leeb Sandra 1050, Margaretenstraße 71-73/1/8<br />
Dr. in Lehner Petra 1160, Seeböckgasse 29/1<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />
Dr. in Neiss Daniela 1130, Hietzinger Hauptstraße 143 **<br />
Dr. Paukovics Serge 1<strong>03</strong>0, Seidlgasse 37/3 **<br />
Prim. Dr. Sajer Sascha 1090, Rotenlöwengasse 22/5 **<br />
Dr. Schiesbühl Harald 1<strong>03</strong>0, Baumgasse 46<br />
Dr. Sedmik Ewald 1180, Herbeckstraße 75/5/3 **<br />
Dr. in Seiser Mitra 1010, Morzinplatz 4 **<br />
Dr. in Sela Donika 1010, Babenbergerstraße 9/18<br />
Dr. in Sommer-Stern Heike 1130, Rossinigasse 16<br />
Dr. Stossier Harald 1010, Am Hof 11/1 **<br />
Dr. in Stössl Alexandra 1080, Lenaugasse 5<br />
Dr. in Straub Julia<br />
1140, Roßkopfgasse 10 A<br />
Dr. Vojcsik Alexander 1220, Siebenbürgerstraße 4/13b<br />
Dr. Zimmermann Gebhard 1070, Lerchenfelder Straße 73/22<br />
MR Dr. Zulus Ernest, MBA 1190, Saileräckergasse 26/2<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Univ.-Prof. DDr. Waldenberger Ferdinand<br />
1130, Elßlergasse 25<br />
Dir. Prim. Priv.-Doz. Dr. Ausch Christoph<br />
1130, Elisabethstraße 61-63<br />
Dr. Kapitanov Teodor 1010, Am Hof 11/1 **<br />
Dr. in Koppitsch Claudia 1150, Pelzgasse 19/10<br />
Priv.-Doz. Dr. Silberhumer Gerd 1090, Mariannengasse 10 **<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. Derhartunian Victor 1040, Wiedner Gürtel 30-32/Top 3 **<br />
Dr. in Ramezani Fard Roya 1180, Gersthofer Straße 63/16<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. in Veensalu Marge<br />
1120, Am Schöpfwerk 31/4/R01<br />
Herzchirurgie<br />
Univ.-Prof. DDr. Waldenberger Ferdinand<br />
1130, Elßlergasse 25<br />
Innere Medizin<br />
Priv.-Doz. Dr. Adlbrecht Christopher<br />
1190, Chimanistraße 1 **<br />
Dr. in Buxbaum Martina 1160, Maroltingergasse 86/8<br />
Dr. Fiedler Richard 1190, Geistingergasse 1/3 **<br />
Dr. in Frey Maria Klara 1080, Feldgasse 23/15<br />
Dr. in Gomari-Grisar Fatemeh 1120, Gierstergasse 11 **<br />
Dr. in Jahelka Barbara 1130, Melchartgasse 9<br />
Dr. Munda Wolfgang 1190, Heiligenstädter Lände 17<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Nell-Duxneuner Valerie<br />
1090, Pramergasse 25 A/2<br />
Dr. Resch-Passini Johannes 1<strong>03</strong>0, Rechte Bahngasse 16/7<br />
Dr. in Sadushi-Kolici Roela 1080, Strozzigasse 10<br />
Dr. Schwarzer Remy 1180, Gersthofer Straße 16/15<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Troch Marlene 1180, Antonigasse 1 **<br />
Verner Lea 1<strong>03</strong>0, Keinergasse 37<br />
Innere Medizin und Pneumologie<br />
Dr. Arif Miran 1090, Nußdorfer Straße 38/3<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. in Straub Julia<br />
1140, Roßkopfgasse 10 A<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Dr. in Schimak Anneliese 1200, Karl-Meißl-Straße 2/27<br />
Klinische Mikrobiologie und Hygiene<br />
Priv.-Doz. Mag. Dr. Indra Alexander 1090, Währinger Straße 25a **<br />
Lungenkrankheiten<br />
Dr. Schiesbühl Harald 1<strong>03</strong>0, Baumgasse 46<br />
Dr. Seker Cemil<br />
1140, Hernstorferstraße 22-32/12/R01<br />
Dr. Vorbach Harald 1040, Mommsengasse 6/7 **<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
Priv.-Doz. DI DDr. Seemann Rudolf, MBA<br />
1010, Wipplingerstraße 20/2/12<br />
Neurologie<br />
Dr. in Czerny Julia Caroline 1200, Wasnergasse 15<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 17
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />
PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. in Deutsch Hilda<br />
1<strong>03</strong>0, Gärtnergasse 15/Top B<br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
Priv.-Doz. DDr. Albrecht Christian, MBA<br />
1080, Alser Straße 25/7<br />
Dr. in Bischofter Sophie Marie 1190, Heiligenstädter Straße 57-63<br />
Dr. Junez Julian 1110, Exenbergerweg 2/4/34+35<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />
Priv.-Doz. Dr. Mittermayr Rainer 1190, Chimanistraße 1 **<br />
Dr. in Seidl Sandra 1070, Mariahilfer Straße 76/40 **<br />
Dr. Stummer Andreas 1080, Alser Straße 25/7<br />
Dr. in Trubrich Angela 1<strong>03</strong>0, Vordere Zollamtsstraße 11/21<br />
Dr. Vojcsik Alexander 1220, Siebenbürgerstraße 4/13b<br />
Priv.-Doz. Dr. Waldstein-Wartenberg Wenzel<br />
1090, Währinger Straße 39<br />
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1180, Höhnegasse 1/17-III **<br />
Prim. Dr. Sajer Sascha 1090, Rotenlöwengasse 22/5 **<br />
Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />
Dr. in König Viktoria 1190, Cobenzlgasse 46<br />
Psychiatrie<br />
Dr. in Neiss Daniela 1130, Hietzinger Hauptstraße 143 **<br />
Psychiatrie und Neurologie<br />
Dr. Bartosch Herbert 1190, Döblinger Hauptstraße 14/19<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Priv.-Doz. Mag. Dr. Blüml Victor 1020, Große Sperlgasse 19/4<br />
Dr. in Czerny Julia Caroline 1200, Wasnergasse 15<br />
Dr. Komorowski Arkadiusz 1100, Kurbadstraße 14<br />
Dr. in Kunz Patricia<br />
1080, Alser Straße 43/8 B<br />
Radiologie<br />
Dr. Stehling Michael Klaus 1090, Hörlgasse 14/5<br />
MUDr. Kucharsky Jiri 1090, Nußdorfer Straße 38/1/3<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. in Deutsch Hilda<br />
1<strong>03</strong>0, Gärtnergasse 15/Top B<br />
Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />
Priv.-Doz. Dr. Mittermayr Rainer 1190, Chimanistraße 1 **<br />
Dr. Skrbensky Traugott Gobert Carl Christoph<br />
1010, Kärntner Straße 4 **<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Ing. DDr. Edelmayer Michael 1020, Weintraubengasse 26-28/1/7<br />
Dr. in Garg Deeptii 1020, Weintraubengasse 26-28<br />
Mag. DDr. Maurer Karl 1020, Weintraubengasse 26-28/1/7<br />
Dr. in Nasserzare Shayesteh 1110, Simmeringer Hauptstraße 40/4/6<br />
Dr. Nemec Michael 1190, Heiligenstädter Straße 46/48/3/9<br />
Dr. Reibach Markus 1060, Mollardgasse 2/4<br />
DDr. in Weber Stefanie 1090, Liechtensteinstraße 104<br />
Dr. Zimmermann Andreas 1080, Josefstädter Straße 43-45/1/8<br />
(** Zweitpraxis)<br />
PRAXISVERLEGUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock 1090, Lazarettgasse 25/1/1<br />
Dr. in Czink Ursula 1020, Krakauer Straße 14/201 1020, Vorgartenstraße 122/429<br />
Dr. Denk Andreas 1130, Lainzerstraße 14/1 1040, Tilgnerstraße 3/3 B<br />
Dr. in Götz Elisabeth 1170, Neuwaldegger Straße 2 1090, Lazarettgasse 25<br />
Dr. in Holzer-Frim Angelika 1040, Wiedner Hauptstraße 18 1130, Mantlergasse 45/3<br />
Dr. Kleef Ralf 1130, Auhofstraße 1 1<strong>03</strong>0, Steingasse 33/5/19<br />
Dr. Kowatschew Iwan 1220, Floristenweg 1/13 1090, Nordbergstraße 15/2/15<br />
Dr. Machat Wolfgang 1090, Nußdorfer Straße 77/12 1120, Schönbrunner Allee 56<br />
Dr. in Müller-Hartburg Carina Theresia 1130, Elisabethallee 61-63 1130, Hietzinger Hauptstraße 143<br />
MR in Dr. in Nowotny Ingrid 1230, Kanitzgasse 7/2 1130, Feldmühlgasse 17/1<br />
Dr. in Von Bonin-Schulmeister Ruth 1050, Schönbrunner Straße 147/8 1050, Ramperstorffergasse 2/14<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Priv.-Doz. in Dr. in Rozsasi Ajnacska 1220, Kaisermühlenstraße 26/3/3.11 1090, Harmoniegasse 3/13<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Univ.-Prof. Dr. Loewe Robert 1180, Währinger Straße 115/14 1180, Währinger Straße 115/12<br />
Innere Medizin<br />
Dr. in Gomari-Grisar Fatemeh 1190, Sieveringer Straße 36/2 1090, Pelikangasse 15<br />
Dr. in Neuhold Christina 1090, Garnisongasse 7/13 1110, Rosa-Jochmann-Ring 5/3/3<br />
Priv.-Doz. Dr. Pleiner-Duxneuner<br />
Johannes Karl Hermann 1180, Semperstraße 29/2 1090, Pramergasse 25 A/2<br />
Prim. Univ.-Prof. Dr. Resch Heinrich 1010, Kärntner Ring 15/5 1010, Habsburgergasse 1-1a/1/2/9<br />
Dr. Urlicic Miroslaw 1200, Leithastraße 25/1/3 1020, Vorgartenstraße 206 C/2<br />
Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />
Univ.-Prof. Dr. Kerjaschki Dontscho 1160, Panikengasse 45/5+6 1160, Ganglbauergasse 33/10+11<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Assoc. Prof. Univ.-Doz. Dr. Marculescu Rodrig 1110, Brehmstraße 14 A 1<strong>03</strong>0, Schwarzenbergplatz 6<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. Grabmeier Georg 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/11 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock 1090, Lazarettgasse 25/1/1<br />
Dr. Kowatschew Iwan 1220, Floristenweg 1/13 1090, Nordbergstraße 15/2/15<br />
18 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />
PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />
Psychiatrie<br />
Dr. in Baldass Nedjeljka 1010, Jordangasse 7 A/Top 1.3 1010, Jordangasse 7 A/Top 1/2<br />
Psychiatrie und Neurologie<br />
Dr. Kösten Michael 1040, Große Neugasse 31/17 1040, Große Neugasse 40/10<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Czink Ursula 1020, Krakauer Straße 14/201 1020, Vorgartenstraße 122/429<br />
Dr. Holzer David 1090, Sensengasse 3 1070, Westbahnstraße 31/15<br />
Mag. a Dr. in Purkathofer Angelika 1<strong>03</strong>0, Rudolf-von-Alt-Platz 7/3 1<strong>03</strong>0, Paracelsusgasse 9/5<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. Brenner Heinz 1190, Rudolfinergasse 8/3 1190, Geweygasse 4 A/1/8<br />
Dr. in Stengg Karin 1070, Mariahilfer Straße 114/2/2 1010, Mahlerstraße 7/34<br />
PRAXISABMELDUNGEN<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. in Bauer Silvia 1020<br />
MR in Dr. in Brückler Regina 1190<br />
MR in Dr. in Brückler Regina 1190 **<br />
Dr. Buksnowitz Michael 1010<br />
Dr. in Engelbrecht Johanna 1120<br />
Dr. in Garn Claudia 1130<br />
Dr. in Grähsler Maria 1080 **<br />
Dr. Karimi Ramin 1100 **<br />
Dr. in Krug Anna 1<strong>03</strong>0<br />
Dr. in Lerch Barbara 1090<br />
Dr. in Obrovsky Michaela 1020<br />
Dr. in Ramezani Fard Roya 1090<br />
MR Dr. Robitschek Gerhard 1220<br />
Dr. Schönfeld Paul 1110<br />
Dr. in Spindler Doris 1230<br />
Dr. Zeiler Heribert 1190<br />
Dr. in Zies Franziska 1130<br />
Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />
Dr. Romanek Victor Stefan 1<strong>03</strong>0<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Dr. Karimi Ramin 1100 **<br />
Dr. Maciejewski Bogdan 1180<br />
Dr. Trimarchi Claudio 1040<br />
Augenheilkunde und Optometrie<br />
Dr. Bittner Mario 1020<br />
Dr. in Ramezani Fard Roya 1090<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Dr. in Reichel Gertrude 1020 **<br />
MR Dr. Reichel Romeo 1080 **<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />
Dr. in Krammer Ulrike 1200<br />
Prof. in Mag. a Dr. in Kubiena Gertrude 1180<br />
Dr. Thaller Walter 1180<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
MR Dr. Neuhofer Johannes Georg 1040 **<br />
Dr. Sandor Nicolaus 1190 **<br />
Dr. Trattner Hannes 1090 **<br />
Innere Medizin<br />
Dr. Drmic Ivan 1<strong>03</strong>0<br />
Dr. Gurguta Calin 1090<br />
Dr. Laferl Hermann 1100<br />
Dr. Laumann Richard 1010<br />
Dr. Schönfeld Paul 1110<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
Dr. in Grähsler Maria 1080 **<br />
Dr. in Lerch Barbara 1090<br />
dr. med. Nagy Robert 1130<br />
Lungenkrankheiten<br />
Dr. Petrovic Milos 1100<br />
Dr. Seker Cemil 1140 **<br />
Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />
Dr. in Dostal Elisabeth 1190<br />
Neurochirurgie<br />
Dr. Perneczky Gedeon 1120<br />
Neurologie und Psychiatrie<br />
Dr. Selim Mustafa, MSc 1040 **<br />
Nuklearmedizin<br />
Dr. in Bauer Silvia 1020<br />
Univ.-Doz. Dr. Zaknun John 1220<br />
Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />
Dr. Messenbäck Michael 1150 **<br />
Dr. in Obrovsky Michaela 1020<br />
Physikalische Medizin und allgemeine<br />
Rehabilitation<br />
Dr. in Krug Anna 1<strong>03</strong>0<br />
OMR Dr. Müller Michael 1100<br />
Psychiatrie<br />
Dr. in Weber Nicole 1230 **<br />
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />
Dr. in Leitner Ingeborg 1020<br />
Dr. in Weber Nicole 1230 **<br />
Unfallchirurgie<br />
Priv.-Doz. Dr. Weninger Patrick 1130 **<br />
Urologie<br />
Univ.-Prof. Dr. Schramek Paul 1010<br />
Univ.-Prof. Dr. Stackl Walter 1180<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde<br />
Dr. in Afsharzadeh-Erstic Neda 1130<br />
Dr. in Gal Christine 1020<br />
Dr. in Gauert Helma 1090<br />
Dr. Ludvik Josef 1110<br />
Dr. in Meister Martina 1060<br />
Dr. Puchstein Herbert 1160<br />
Dr. Reichenberg Georg 1090<br />
Dr. Steiner Ernest 1040<br />
Zahnarzt dr. stom. Valic Damir 1<strong>03</strong>0<br />
DDr. Viden Robert 1010<br />
(** Zweitpraxis)<br />
TODESFÄLLE R.I.P.<br />
MR Dr. Abiri Djalal 25.05.1937 02.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. in Aichmair-Hoke Susanne 29.06.1963 11.01.<strong>2021</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Baumgartner Gerhard 23.<strong>03</strong>.1938 16.01.<strong>2021</strong><br />
OMR Dr. Freiding Roman 09.04.1925 13.12.2020<br />
Dr. in Frimmel Martina 11.11.1938 16.11.2020<br />
OMR Dr. Gmach Herbert 26.<strong>03</strong>.1925 21.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. in Groz Stephanie 08.08.1964 22.06.2020<br />
OMR Dr. Hahn Josef 22.06.1920 29.01.<strong>2021</strong><br />
MMag. DDr. Kanduth Bernhard Dietrich 27.02.1964 16.12.2020<br />
OMR Dr. Mayer Johannes 04.08.1930 23.01.<strong>2021</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Pietschmann Helmut 02.<strong>03</strong>.1928 16.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. Puchstein Herbert 28.05.1952 06.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. Ramasanikargar Said 28.10.1936 28.10.2020<br />
OSanRat Dr. Schöbel Robert 08.04.1923 12.01.<strong>2021</strong><br />
OMR Dr. Schober Bruno 24.10.1924 05.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. Turkof Harry 09.09.1923 17.12.2020<br />
Dr. Weibel Werner 14.04.1941 01.01.<strong>2021</strong><br />
Dr. Zimmerl Hans 01.12.1946 10.02.<strong>2021</strong><br />
RICHTIGSTELLUNG<br />
In <strong>doktorinwien</strong> 01/<strong>2021</strong> war die Ernennung von Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Vyssoki Benjamin Nathan zum „Ärztlichen Leiter Psychosoziale Dienste Wien“<br />
angeführt. Hiermit wird richtig gestellt, dass er zum „Ärztlichen Leiter des Sozialpsychiatrischen Notdienstes der Psychosozialen Dienste Wien“ ernannt wurde.<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 19
AM PULS COVERSTORY<br />
Studieren in der Pandemie<br />
Die Coronakrise hat wie für die meisten auch das Leben von Studierenden<br />
auf den Kopf gestellt. Medinlive, das Online-Nachrichtenportal der Ärztekammer<br />
für Wien, hat mit einer Medizinstudentin über ihre Erfahrungen<br />
im Klinisch-Praktischen Jahr gesprochen.<br />
Von Eva Kaiserseder<br />
20 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
COVERSTORY AM PULS<br />
Foto: Chinnapong/iStock<br />
medinlive: Frau W., Sie sind derzeit im<br />
sechsten und letzten Jahr des Medizinstudiums<br />
und haben gerade einen Stationswechsel<br />
im Rahmen des Klinisch-Praktischen<br />
Jahres (KPJ) hinter sich. Wo sind<br />
Sie gelandet und wie geht es Ihnen mit der<br />
neuen Situation?<br />
Anna W.*: Ich habe von der Chirurgie<br />
auf die Interne gewechselt. Die ersten<br />
zwei Wochen habe ich jetzt hinter mir<br />
und ich bin immer wieder überwältigt<br />
von all den neuen Eindrücken und Gesichtern.<br />
Es ist natürlich so: Egal, wo du<br />
hinkommst und wieviel Erfahrung du<br />
mitbringst, anfangs bist du erst einmal<br />
der Rookie und musst dich noch beweisen.<br />
medinlive: Können Sie das KPJ beziehungsweise<br />
die Rotationen im Rahmen<br />
des KPJ ein wenig skizzieren?<br />
Anna W.: Man kann sich in diesem<br />
Zeitraum relativ viel selbst aussuchen,<br />
was ich sehr angenehm finde. Analog<br />
zur späteren Basisausbildung muss<br />
man ein chirurgisches und ein internes<br />
Fach wählen. Dann gibt es Wahlfächer,<br />
die man frei gestalten kann. Grundsätzlich<br />
ist das KPJ also in drei Tertiale gegliedert.<br />
Innerhalb dieses Tertials darf<br />
dann einmal rotiert werden, das heißt,<br />
man kann auf der Internen innerhalb<br />
seines Tertials zum Beispiel von der<br />
Kardiologie auf die Gastroenterologie<br />
wechseln. Ich selber habe die vier Monate<br />
im Ganzen bevorzugt, weil ich gerne<br />
länger an einer Station bleibe, mich<br />
hätte das tendenziell eher gestresst, zu<br />
oft zu wechseln.<br />
Je weiter man im Studium ist, desto<br />
mehr Praxis kommt natürlich dazu.<br />
Im fünften Jahr ist man die Hälfte im<br />
Krankenhaus und die andere Hälfte hat<br />
man Seminare, was so funktioniert,<br />
dass man zum Beispiel vormittags im<br />
Krankenhaus ist und nachmittags ein<br />
Seminar hat. Im sechsten und letzten<br />
Jahr, eben dem KPJ, ist man von der<br />
Lehre mehr oder weniger losgelöst und<br />
lebt den klassischen Krankenhausalltag.<br />
medinlive: Ich gehe davon aus, das<br />
ist des Pudels Kern, dieser Zwiespalt:<br />
Einerseits ist man ja noch Studierende,<br />
andererseits aber schon draußen<br />
* Name der Redaktion bekannt.<br />
Das gesamte Interview ist ebenfalls nachzulesen<br />
auf www.medinlive.at, dem Online-<br />
Nachrichten portal der Ärztekammer für Wien.<br />
„Im sechsten<br />
und letzten<br />
Jahr, eben<br />
dem KPJ, ist<br />
man von der<br />
Lehre mehr<br />
oder weniger<br />
losgelöst<br />
und lebt den<br />
klassischen<br />
Krankenhausalltag.“<br />
im Arbeitsleben, oder? Wie ging es den<br />
Studierenden mit der Coronapandemie<br />
und vor allem mit der Frage nach einer<br />
gewissen Impfpriorität zumindest für<br />
KPJ-Studierende?<br />
Anna W.: Genau, dieser Schwebezustand<br />
zwischen den beiden Bereichen<br />
kommt durchaus öfters vor. Was das<br />
Impfen betrifft: Ich kann natürlich<br />
nur für die Wiener Universität sprechen<br />
und ganz ehrlich gesagt wurden<br />
wir hier, was das Thema Impfen betrifft,<br />
meiner Meinung nach eher ungeschickt<br />
behandelt. Der Ablauf war<br />
so, dass wir knapp vor Weihnachten<br />
eine E-Mail bekommen haben. Darin<br />
stand, dass wir uns verbindlich,<br />
also mit genau diesem Wortlaut, für<br />
eine Impfung anmelden dürfen. Was<br />
uns alle total gefreut hat, weil wir so<br />
früh noch gar nicht damit gerechnet<br />
hatten. Die Erwartungshaltung war<br />
diesbezüglich eher niedrig. Als wir<br />
dann länger nichts gehört haben von<br />
der MedUni Wien, wurden wir etwas<br />
stutzig. Einige Kolleginnen und Kollegen<br />
haben dann bei der Uni direkt<br />
nachgefragt, weil sie selbst schon von<br />
„ihren“ Kranken häusern bezüglich<br />
Impfdosenbestellungen gefragt worden<br />
sind und keiner doppelt buchen<br />
wollte. Und dann gab es seitens der<br />
MedUni Wien plötzlich eine Mail, in<br />
der erklärt wurde, alles war ein großes<br />
Missverständnis, es war keine verbindliche<br />
Anmeldung, sondern nur<br />
eine Bedarfserhebung. Wir studieren<br />
alle Medizin und sind zukünftige Ärztinnen<br />
und Ärzte. Wenn man uns gesagt<br />
hätte, liebe Leute, der Impfstoff ist<br />
knapper als wir dachten, wäre das kein<br />
Problem gewesen, uns ist das bewusst.<br />
Einerseits werden wir behandelt wie<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />
andererseits aber wie Studierende<br />
ohne die entsprechenden Arbeitnehmerrechte.<br />
Letztes Jahr, als<br />
COVID ins Rollen kam, als es im<br />
März große Aufregung wegen mangelnder<br />
Schutzausrüstung gab, hieß<br />
es zum Beispiel, die Studierenden im<br />
Klinisch-Praktischen Jahr sollen weiter<br />
ihr praktisches Jahr machen. Aber in<br />
den Krankenhäusern wurde bei vielen<br />
Studierenden im Klinisch-Praktischen<br />
Jahr zuerst gespart, wenn es etwa keine<br />
Schutzausrüstung mehr gab. Wir<br />
haben auch kein Anrecht auf Pflegeurlaub<br />
oder Urlaub, das gibt es für uns<br />
nicht, gerade für Studierende mit Kindern<br />
oder diejenigen, die neben ihrem<br />
Studium arbeiten gehen müssen, ist<br />
das sehr schwierig. Schließlich bekommen<br />
wir in den meisten Häusern im<br />
KPJ für eine 35-Stunden-Woche 550<br />
Euro Aufenthaltsentschädigung netto,<br />
das Thema Geld ist für uns Studierende<br />
sehr präsent. Wir haben sogenannte<br />
Fehltage und da ist es egal, warum wir<br />
fehlen, ob wir auf Urlaub sind oder<br />
krank sind.<br />
medinlive: Wie viele Fehltage gibt es<br />
da?<br />
Anna W.: Es gilt hier: Maximal zehn<br />
Tage pro Tertial. Gesonderte Regelungen<br />
gibt es seitens der Uni für längere<br />
Fehlzeiten wie zum Beispiel länger<br />
dauernde Krankheiten oder Schwangerschaft.<br />
Wobei man da mit dem<br />
Krankenhaus, in dem man das KPJ<br />
absolviert, oft Glück und hier einiges<br />
an Spielraum hat. Man kann sich zum<br />
Beispiel längere Dienste an einem Tag<br />
ausmachen, um dann an einem anderen<br />
Tag vielleicht weniger Stunden zu<br />
absolvieren, ganz so, wie man gerade<br />
gebraucht wird, je nach Bedarf. Es verlangt<br />
natürlich auch einiges an Eigenverantwortung<br />
bei den Studierenden.<br />
Ich persönlich genieße jedenfalls sehr,<br />
dass ich in „meinem“ Krankenhaus in<br />
sehr viele unterschiedliche Abläufe<br />
eingebunden bin, mir vieles anschauen<br />
kann und mit den Stationen unterschiedliche<br />
Aufgaben ausmachen kann.<br />
Und man muss dazusagen, nicht jeder<br />
Arzt und jede Ärztin sind gerne Lehrende<br />
beziehungsweise können das<br />
gut oder haben genügend Zeit dafür,<br />
deswegen gilt: Wir Studierenden sind<br />
gefordert, selbst nachzuhaken, dranzubleiben,<br />
sich hineinzuarbeiten in etwas.<br />
Ich glaube, es gibt auch ein großes<br />
Stadt-Land-Gefälle im KPJ, was ein<br />
Vor- und Nachteil sein kann. In Wien<br />
sind die Krankenhäuser Studierende<br />
gewohnt, dort werden sie fix einberechnet<br />
und bekommen eher bestimmte<br />
Aufgaben zugeteilt. In kleineren Häusern<br />
ist es manchmal einfach etwas<br />
Besonderes, wenn ein KPJ-Student<br />
oder eine KPJ-Studentin dort arbeiten.<br />
Dort gibt es dann oft auch besonders<br />
tolle Teachings, weil die Ärztinnen und<br />
Ärzte sich schlichtweg freuen, dem<br />
Nachwuchs etwas zeigen zu dürfen. Oft<br />
bekommt man auch von Anfang an viel<br />
Verantwortung, das ist dann besonders<br />
schön.<br />
><br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 21
AM PULS COVERSTORY<br />
> medinlive: Was ist der aktuelle Status<br />
Quo, was das Impfen betrifft (Stand Mitte<br />
Februar <strong>2021</strong>)?<br />
Anna W.: Es ist meines Wissens schön<br />
langsam doch etwas ins Rollen gekommen,<br />
es soll Impfstraßen für Studierende<br />
beziehungsweise KPJ-Studierende<br />
geben, die zuvor von den zugeteilten<br />
Krankenhäusern nicht geimpft wurden.<br />
Wobei es auch hier natürlich Unterschiede<br />
gibt, es gibt Kolleginnen und<br />
Kollegen, die in der Anatomie sind<br />
und nie Patientinnen und Patienten zu<br />
Gesicht bekommen. Und es gibt KPJ-<br />
Studierende, die in der Notaufnahme<br />
arbeiten und täglich Abstriche machen<br />
müssen von Menschen, wo sie nicht<br />
wissen, ob diese eventuell mit dem Coronavirus<br />
infiziert sind oder nicht. Als<br />
es also hieß, dass Studierende, die in<br />
Krankenhäusern am Patienten arbeiten,<br />
nicht geimpft wurden, gingen die<br />
Wogen sehr hoch, weil es viele unfair<br />
fanden, dass zum Beispiel Büroangestellte<br />
mit keinem Patientenkontakt<br />
geimpft werden nur aufgrund ihres<br />
Angestelltenstatus. Ich selbst hatte<br />
übrigens Glück, ich bin in „meinem“<br />
Krankenhaus in Niederösterreich mitgeimpft<br />
worden und hatte und habe viel<br />
Patientenkontakt.<br />
„Ich studiere<br />
nicht Medizin,<br />
um in<br />
Webinaren<br />
zu sitzen, ich<br />
will meine<br />
Patientinnen<br />
und Patienten<br />
sehen,<br />
ihnen zuhören,<br />
ihre<br />
Problematik<br />
begreifen.“<br />
medinlive: Spannen wir den chronologischen<br />
Bogen doch einmal zurück, wie<br />
ging es Ihnen persönlich mit der Coronakrise?<br />
Anna W.: Mein Klinisch-Praktisches<br />
Jahr fing im Herbst 2020 an. Generell<br />
kann man glaube ich sagen, gab es keine<br />
gravierenden Nachteile in der Lehre<br />
wegen Corona. Und der Krankenhausbetrieb<br />
lief ja ganz normal weiter.<br />
Grundsätzlich waren damals aber alle<br />
sehr in Aufregung, wie der gewohnte<br />
Unibetrieb nun weitergehen soll und<br />
wie man die Praxis handhaben soll.<br />
Die Situation im ersten Lockdown war<br />
zum Beispiel so, dass manche Häuser<br />
sehr nervös waren und etwa zugesagte<br />
Plätze für Studierende im Klinisch-<br />
Praktischen Jahr abgesagt haben. Auch<br />
Rotationen in dieser Zeit, sei es auf Abteilungen<br />
oder häuserübergreifend, waren<br />
schwierig. Klarerweise wollten viele<br />
in dieser Zeit, als Corona noch dermaßen<br />
unbekannt war, ungern neues Personal<br />
aufnehmen. Ich glaube aber, man<br />
kann sagen, die Uni hat sich da einige<br />
gescheite Dinge überlegt, um Alternativen<br />
anzubieten. Momentan weiß<br />
ich aber gar nicht, wie es den jüngeren<br />
Jahrgängen geht, was ich allerdings<br />
weiß, ist, dass peu à peu versucht wird,<br />
wieder so viel Präsenzunterricht wie<br />
möglich anzubieten.<br />
Im Sommersemester, als auch ich noch<br />
Seminare hatte, sind erst einmal alle<br />
Veranstaltungen abgesagt worden.<br />
Ich erinnere mich noch gut, es war der<br />
Dienstag vor dem ersten Lockdown.<br />
Ich war am Weg zu Uni, als die E-Mail<br />
von der MedUni Wien kam, dass zugesperrt<br />
wird bis auf Weiteres. Schon die<br />
Woche davor hat das die Innsbrucker<br />
Uni gemacht und irgendwie schien mir<br />
das total surreal und unvorstellbar für<br />
Wien. Als es dann passiert ist, waren<br />
wie gesagt von jetzt auf gleich alle Vorlesungen,<br />
Veranstaltungen und so weiter<br />
gecancelt. Auch die klinischen Praktika<br />
wurden abgesagt für diejenigen im<br />
fünften Jahr. Die Uni wollte dann aber<br />
die Studierenden trotzdem miteinbeziehen.<br />
Alle Studierenden, die ihr klinisches<br />
Praktikum abbrechen mussten,<br />
sollten sich daher ein neues Praktikum<br />
im Ausmaß von 100 Stunden suchen,<br />
wo sie etwa unterstützend bei einem<br />
möglichen medizinischen Personalmangel<br />
in den Krankenhäusern mitarbeiten<br />
sollten.<br />
In der Theorie klang das gut, allerdings<br />
ging es uns in der Praxis so, dass viele<br />
nicht wussten, woher man in dieser<br />
ohnehin so extremen Zeit, wo keiner<br />
genau wusste, wie alles weitergeht,<br />
plötzlich einen neuen Arbeitsplatz<br />
herzaubern soll. Viele sind dann zur<br />
Gesundheitshotline 1450 gegangen,<br />
aber es gab auch diejenigen, die zum<br />
Beispiel selbst zur Risikogruppe gehört<br />
haben und zuhause bleiben wollten,<br />
oder Kinder haben und plötzlich ohne<br />
Betreuung dastanden. Als Alternative<br />
dazu wurden dann 100 Stunden Distance<br />
Learning angeboten und das<br />
hat recht gut funktioniert. Es gab sehr<br />
ambitionierte Lehrende und der Lehrstoff<br />
wurde gut vermittelt.<br />
medinlive: War das für Sie eine gute<br />
Alternative zum regulären Studium?<br />
Anna W.: Natürlich nicht (lacht). Ich<br />
studiere nicht Medizin, um in Webinaren<br />
zu sitzen, ich will meine Patientinnen<br />
und Patienten sehen, ihnen<br />
zuhören, ihre Problematik begreifen.<br />
Fotos: GMint/iStock, Leonsbox/iStock, castillodominici/iStock, eyecrave/iStock<br />
22 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
COVERSTORY AM PULS<br />
Aber es war den Umständen entsprechend<br />
völlig in Ordnung und mit sehr<br />
viel Herzblut gemacht. Und sehr gut<br />
war, dass plötzlich Themen, die im Studium<br />
normalerweise untergehen, wie<br />
zum Beispiel die Allgemeinmedizin,<br />
plötzlich viel mehr Raum hatten. Es<br />
gab sogar eine eigene allgemeinmedizinische<br />
Sprechstunde. Oder Radiologie,<br />
auch ein Fach, das im regulären Studium<br />
eher untergeht: Hier gab es extrem<br />
engagierte Vortragende, die sich einen<br />
guten Zugang für die Webinare überlegt<br />
haben und alles sehr interessant<br />
gestaltet haben.<br />
medinlive: Und wie ist Ihre höchst subjektive<br />
Einschätzung rund um das Krankenhauspersonal,<br />
wie ging es diesem mit<br />
der Krise?<br />
Anna W.: Ich glaube, das Thema ist<br />
für jeden präsent, ist aber mittlerweile<br />
auch Part of the Game geworden. Es<br />
ist mehr Routine hineingekommen, es<br />
herrscht nicht mehr diese ganz große<br />
Ratlosigkeit wie am Anfang, wohin die<br />
Reise jetzt führt. COVID gehört zu unserem<br />
Spektrum dazu, es geht nicht anders.<br />
Gott sei Dank habe ich persönlich<br />
in „meinem“ Krankenhaus durch die<br />
gesetzten Maßnahmen aber nicht das<br />
Gefühl, dass wir am Anschlag stehen.<br />
Die Ressourcen sind glücklicherweise<br />
da, eben und auch wegen der schon erwähnten<br />
gesetzten Maßnahmen.<br />
medinlive: Haben Sie das Gefühl, die<br />
jüngeren Studierenden fühlen sich um<br />
diese Zeit des Studiums betrogen?<br />
Anna W.: Ich denke, die Anfang-<br />
Zwanzigjährigen trifft das sicher hart,<br />
die fallen um diese besondere Zeit des<br />
Neuanfangs, der Erstsemestererfahrungen<br />
um. Dieses klassische Studentenleben,<br />
Umzug, neue Stadt, neue<br />
Menschen, das kommt da sicher alles<br />
zu kurz. Bei uns KPJ-Studierenden ist<br />
es wie gesagt nicht so gewesen, dass wir<br />
etwas verpasst haben. Wir sind ja dort,<br />
wo wir immer hinwollten, am Anfang<br />
unseres Arbeitslebens. Unser Alltag hat<br />
sich vielleicht dahingehend verändert,<br />
dass viele von uns die Stadt verlassen<br />
haben, um in neue Krankenhäuser<br />
zu wechseln. Aber um das klassische<br />
Studentenleben ist niemand von uns<br />
umgefallen. Und die Zeit des Distance<br />
Learnings im Sommersemester war in<br />
Ordnung. Wenn ich da mit meinem<br />
Nachbarn, der seit März durchgehend<br />
im Homeoffice ist, rede, bin ich auch<br />
sehr dankbar dafür. Ich spüre, dass die<br />
Krise und die dazugehörigen Begleitumstände<br />
natürlich seelisch sehr viel<br />
machen mit den Menschen. Wenn<br />
man jemand ist, der ohnehin nicht<br />
besonders strukturiert lebt, dann kann<br />
man durch die Pandemie und alles<br />
was damit zusammenhängt, psychisch<br />
wirklich in ein Loch fallen, denke ich.<br />
medinlive: Apropos Kollateralschäden,<br />
was sind hier Ihrer Meinung nach die<br />
größten Gefahren?<br />
Anna W.: Ich glaube, gesundheitlich<br />
werden für viele Personen große Nachteile<br />
entstehen, die wir wahrscheinlich<br />
erst im Abstand von ein paar Jahren so<br />
„Ich denke,<br />
die Anfang-<br />
Zwanzigjährigen<br />
trifft<br />
das sicher<br />
hart, die<br />
fallen um<br />
diese besondere<br />
Zeit des<br />
Neuanfangs,<br />
der Erstsemestererfahrungen<br />
um. Dieses<br />
klassische<br />
Studentenleben,<br />
Umzug,<br />
neue Stadt,<br />
neue Menschen,<br />
das<br />
kommt da<br />
sicher alles<br />
zu kurz.“<br />
richtig beurteilen können. Da gibt es<br />
ja zum Beispiel diese Zahlen, die belegen,<br />
dass im ersten Lockdown mehr<br />
tödliche Herzinfarkte, aber weniger<br />
Spitalsaufnahmen zu verzeichnen waren.<br />
Es könnte jetzt deswegen so sein,<br />
weil die Menschen mehr zuhause<br />
waren, sich weniger angestrengt haben<br />
und so weiter. Wahrscheinlicher<br />
ist allerdings, dass sie ganz einfach<br />
viel weniger oft den Arzt, die Ärztin<br />
oder das Krankenhaus aufgesucht<br />
haben bei Beschwerden, aus Angst,<br />
sich mit COVID anzustecken. Oder:<br />
Schwangere und Corona. Ich weiß von<br />
einer Freundin, die Ernährungsberaterin<br />
in einem Krankenhaus ist, dass ganz<br />
viele schwangere Frauen sich schlicht<br />
nicht oder viel weniger oft zur Vorsorge<br />
und Information getraut haben. Auch<br />
Long COVID, also die Langzeitfolgen<br />
einer durchgemachten Erkrankung,<br />
werden ganz sicher noch stärker Thema<br />
werden.<br />
Demokratiepolitisch ist das Ganze auch<br />
sehr bedenklich, Demonstrationen<br />
oder „Spaziergänge“ wie Anfang Februar<br />
sind einfach nur traurig und ärgerlich.<br />
Die Demonstrierenden sollten<br />
vielleicht einfach einmal den Krankenhausalltag<br />
miterleben, dann würden sie<br />
ihre Meinung zu Corona wahrscheinlich<br />
recht schnell ändern. Die Solidarität,<br />
die im März letzten Jahres so<br />
spürbar war, dass wir das gemeinsam<br />
schaffen, ist verflogen und das ist schade.<br />
All das Spalten bringt ja nichts. Wir<br />
sind alle pandemiemüde. Jeder einzelne<br />
von uns. <br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 23
INTERN MEDIZIN<br />
STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />
Artikel I<br />
1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten<br />
stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis<br />
der Ärztekammer für Wien“.<br />
2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich<br />
verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist<br />
maximal in drei Teile teilbar.<br />
3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />
einer fehlenden Empfehlung seitens der<br />
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene<br />
Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in<br />
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung<br />
des Preises Verwendung finden.<br />
Artikel II<br />
Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />
sich alle Angehörigen der Ärztekammer für Wien<br />
bewerben. Da der „Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer<br />
für Wien“ sowohl der Förderung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses als auch der Förderung<br />
der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien<br />
Praxis dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und<br />
Institutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren)<br />
von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher<br />
kommen nur Erstautoren in Frage, die in den vorhergehenden<br />
fünf Jahren vor der Einreichung nicht<br />
Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“ oder<br />
des „Forschungsförderungspreises der Erste Bank<br />
der oesterreichischen Sparkassen AG“ waren.<br />
Artikel III<br />
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich<br />
in den „Mitteilungen der Ärztekammer<br />
für Wien“. Für die Einreichung der Arbeitenist<br />
jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.<br />
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />
für Wien, Wien 1., Weihburggasse<br />
10-12, in würdiger und druckreifer Form<br />
einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung<br />
vorzulegen plus in elektronischer Form<br />
(PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen<br />
Publikationen, außer in Englisch, ist<br />
die Einreichung einer deutschen Übersetzung<br />
erforderlich.<br />
Artikel IV<br />
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des<br />
Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht<br />
noch für einen anderen Preis eingereicht worden<br />
sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher<br />
Tätigkeiten beziehungs weise<br />
experimenteller Untersuchungen aus einem<br />
Fachgebiet der Medizin zum Gegen stand<br />
haben. Habilitationsschriften können nicht<br />
eingereicht werden. Von der Einreichung<br />
ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche<br />
Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im<br />
Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt<br />
und von dieser ausländischen Institution<br />
publiziert werden.<br />
Artikel V<br />
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />
der Ärztekammer für Wien eine ärztliche<br />
Jury eingesetzt.<br />
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />
Artikel VI<br />
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen<br />
Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren<br />
erforderlich.<br />
2. Die Verleihung des Preises (auch Theodor-<br />
Billroth-Gütesiegel) erfolgt in feierlicher Form<br />
durch das Präsidium der Ärztekammer für<br />
Wien.<br />
3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />
der hohen Dichte der Qualität nicht mit<br />
dem Preis ausgezeichnet werden können, kann<br />
die Jury der Wiener Ärztekammer die Verleihung<br />
des Theodor-Billroth-Preis-Gütesiegels<br />
vorschlagen.<br />
4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein<br />
Rechtsmittel zulässig.<br />
Artikel VII<br />
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über<br />
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für<br />
Wien erfolgen.<br />
STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG<br />
Artikel I<br />
1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit<br />
der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.<br />
2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis<br />
der Erste Bank der oesterreichischen<br />
Sparkassen AG”.<br />
3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste<br />
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”<br />
wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro<br />
dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar.<br />
4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />
einer fehlenden Empfehlung seitens der<br />
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene<br />
Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in<br />
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung<br />
des Preises Verwendung finden.<br />
Artikel II<br />
Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />
sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte bewerben.<br />
Dies gilt auch für promovierte Mediziner,<br />
die nicht Mitglied der Ärztekammer sind. Da<br />
der „Forschungsförderungspreis der Erste Bank<br />
der oesterreichischen Sparkassen AG“ sowohl der<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
als auch der Förderung der wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind Klinik-,<br />
Abteilungs- und Institutsvorstände (ausgenommen<br />
als Co-Autoren) von der Bewerbung<br />
ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren<br />
in Frage, die in den vorhergehenden fünf<br />
Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des<br />
„Theodor-Billroth-Preises“ oder des „Forschungsförderungspreises<br />
der Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG” waren.<br />
Artikel III<br />
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich<br />
in den „Mitteilungen der Ärztekammer<br />
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten<br />
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.<br />
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />
für Wien, Wien 1., Weihburggasse<br />
10-12, in würdiger und druckreifer Form<br />
einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung<br />
vor zulegen plus in elektronischer Form<br />
(PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen<br />
Publikationen, außer in Englisch, ist<br />
die Einreichung einer deutschen Übersetzung<br />
erforderlich.<br />
Artikel IV<br />
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des<br />
Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch<br />
für einen anderen Preis eingereicht worden sein.<br />
Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher<br />
Tätigkeit beziehungsweise experimenteller<br />
Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin<br />
zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften<br />
können nicht eingereicht werden. Von der<br />
Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche<br />
Arbeiten, die zum überwiegenden<br />
Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts<br />
durchgeführt und von dieser ausländischen Institution<br />
publiziert werden.<br />
Artikel V<br />
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />
der Ärztekammer für Wien eine ärztliche<br />
Jury eingesetzt.<br />
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />
Artikel VI<br />
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen<br />
Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren<br />
erforderlich.<br />
2. Die Verleihung des Preises (Erste Bank Forschungsförderungspreis-Gütesiegel)<br />
erfolgt<br />
in feierlicher Form durch die Erste Bank der<br />
oesterreichischen Sparkassen AG in Wien.<br />
3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />
der hohen Dichte der Qualität nicht<br />
mit dem Preis ausgezeichnet werden können,<br />
kann die Jury der Wiener Ärztekammer die<br />
Verleihung des ERSTE BANK Forschungsförderungspreis-Gütesiegels<br />
vorschlagen.<br />
4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein<br />
Rechtsmittel zulässig.<br />
Artikel VII<br />
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über<br />
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für<br />
Wien erfolgen.<br />
24 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
MEDIZIN SERVICE<br />
Corona-Studie<br />
Infektionsrisiko am Land höher<br />
Eine Studie der MedUni Wien, die im Auftrag des Landes Oberösterreich untersucht hat, welche demografischen<br />
Faktoren Einfluss auf die phasenweise sehr hohen SARS-CoV-2-Inzidenzen im zweiten<br />
Halbjahr 2020 im Bundesland gehabt haben, hat interessante Ergebnisse gebracht: Die Wahrscheinlichkeit,<br />
sich mit dem Coronavirus anzustecken, war im dicht besiedelten urbanen Raum geringer als<br />
am Land. Und in Bezirken mit hohem Ausländeranteil war das Infektionsgeschehen klar schwächer.<br />
Foto: Daniele Mezzadri/iStock<br />
► Oberösterreich gehörte im vergangenen<br />
Herbst zu den am<br />
stärksten von der SARS-CoV-2-Epidemie<br />
betroffenen Regionen Österreichs.<br />
Die Verteilung des Virus in den 18 Bezirken<br />
war dabei aber recht unterschiedlich.<br />
Zwischen 1. Juli und 31. Dezember<br />
variierte die maximale<br />
Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000<br />
Menschen zwischen 602 (Stadt-Linz)<br />
und 1.628 (Bezirk Rohrbach). Die Landesregierung<br />
nahm das zum Anlass,<br />
das Zentrum für Public Health der Medizin-Uni<br />
Wien mit einer Analyse zu<br />
beauftragten, warum sich die Infektionen<br />
regional so stark unterschieden.<br />
In ihren Analysen kommen nun die<br />
Public-Health-Experten und Epidemiologen<br />
Hans-Peter Hutter und Michael<br />
Kundi zu teils überraschenden<br />
Ergebnissen. Je höher die Einwohnerdichte,<br />
desto niedriger war die Sieben-<br />
Tage-Inzidenz und die Mortalität, je<br />
höher die Agrarquote – also je mehr<br />
Menschen in einem Bezirk im landwirtschaftlichen<br />
Bereich tätig sind –,<br />
umso höher die Zahlen. „Entgegen der<br />
Annahme, dass eine hohe Bevölkerungszahl<br />
und die daraus resultierende<br />
höhere Kontaktwahrscheinlichkeit das<br />
Risiko einer Infektion erhöht, ist der<br />
umgekehrte Effekt festzustellen“, sagte<br />
Hutter im APA-Gespräch.<br />
Vermeintliches Stadt-Problem<br />
„Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass<br />
im ländlichen Bereich vielleicht eher<br />
ein Schlendrian beim Einhalten der<br />
Maßnahmen herrscht. Die vertrauten<br />
Kontakte dürften am Land mehr gepflegt<br />
werden, man sieht das Virus<br />
möglicherweise als ein Problem der<br />
Stadt“, sagte der Umweltmediziner. „Im<br />
urbanen Bereich könnte es hingegen<br />
mehr Selbstkontrolle der Gesellschaft<br />
geben. Wenn jemand in ein Geschäft<br />
geht und die Maske nicht oder nicht<br />
richtig aufhat, wird er schnell einmal<br />
schief angeschaut.“<br />
Die zweite Feststellung der Studie: In<br />
Bezirken, wo der Anteil an Ausländerinnen<br />
und Ausländern hoch ist oder<br />
viele Personen ausländischer Herkunft<br />
leben, gab es eine signifikant geringere<br />
Inzidenz. „Es zeigt sich, dass bei dem<br />
dramatischen Anstieg im November<br />
und Dezember in Oberösterreich Ausländer<br />
keine Rolle gespielt haben.“ Ob<br />
das daran liegt, dass sie sich eher an die<br />
empfohlenen Maßnahmen halten – etwa,<br />
weil sie öfter noch mit älteren Menschen<br />
im Familienverbund leben – oder<br />
hier andere Faktoren eine Rolle spielen,<br />
könne er aber nicht sagen, so Hutter.<br />
Einfluss auf die Inzidenz<br />
Eine gewisse Rolle spielte auch das Bildungsniveau:<br />
„Höhere Bildung hat einen<br />
Einfluss auf die Inzidenz, aber das<br />
heißt nicht, dass niedrige Abschlüsse<br />
für deutlich höhere Zahlen sorgten.<br />
Signi fikant positive Ergebnisse haben<br />
sich eher bei den berufsbildenden mittleren<br />
Schulen gezeigt“, erklärte Hutter.<br />
Keine signifikanten Zusammenhänge<br />
fanden sich in der Altersstruktur – möglicherweise<br />
auch, weil hier die Unter-<br />
„Entgegen<br />
der Annahme,<br />
dass<br />
eine hohe<br />
Bevölkerungszahl<br />
und die daraus<br />
resultierende<br />
höhere<br />
Kontaktwahrscheinlichkeit<br />
das<br />
Risiko einer<br />
Infektion erhöht,<br />
ist der<br />
umgekehrte<br />
Effekt festzustellen.“<br />
schiede zwischen den Bezirken gering<br />
sind. Bemerkbar war aber, dass je mehr<br />
Menschen über 65 Jahre in einem Bezirk<br />
lebten, desto niedriger dort auch die<br />
Inzidenz war. „Ein Grund dafür könnte<br />
sein, dass sich die Älteren eher an die<br />
Sicherheitsmaßnahmen halten.“<br />
Eine Aussagekraft für andere Bundesländer<br />
hätten die Ergebnisse aus Oberösterreich<br />
übrigens nur bedingt, betonte<br />
Hutter: „Wien hat etwa eine ganz<br />
andere Bevölkerungsstruktur.“ Es sei<br />
auch nicht Aufgabe der Studie gewesen,<br />
Erklärungen für die festgestellten Zusammenhänge<br />
zu liefern. „Es ging einmal<br />
darum zu schauen, was an gewissen<br />
Vermutungen dran ist, die immer<br />
wieder kursieren.“ Für die Frage nach<br />
dem Warum schlägt Hutter weiterführende<br />
Analysen vor.<br />
Wichtige Erkenntnisse<br />
Die Ergebnisse der MedUni-Studie<br />
könnten aber – gerade in Zeiten knapper<br />
Ressourcen – wichtige Handlungsanleitungen<br />
liefern. „Wenn es etwa darum<br />
geht, in welche Kampagnen man<br />
Geld steckt oder wie man versucht, bestimme<br />
Gruppen zu erreichen“, betonte<br />
Hutter.<br />
Christine Haberlander, oberösterreichische<br />
Gesundheitslandesrätin und<br />
Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
(ÖVP) hält die Erkenntnisse der beiden<br />
Studienautoren für wichtig: „Als Konsequenz<br />
beobachten wir mit Medizinern<br />
seit einigen Wochen Gemeinden<br />
mit auffälligem Fallgeschehen über einen<br />
Zeitraum von mehreren Wochen.<br />
Wir können nach den ersten Betrachtungen<br />
bestätigen: Es sind meist Fallhäufungen,<br />
die aus einem privaten<br />
Umfeld kommen, und solche Fallhäufungen,<br />
etwa aus Geburtstagsfeiern,<br />
wurden vermehrt im ländlichen Raum<br />
festgestellt.“ <br />
APA<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 25
SERVICE MEDIZIN<br />
Neues Medikament zur Cholesterinsenkung<br />
Erhöhte Cholesterinwerte zählen zu den<br />
häufigsten Ursachen für Herzinfarkt und<br />
Schlaganfall. Mit einem neuen Medikament<br />
kann mit nur zwei Injektionen im Jahr das<br />
LDL-Cholesterin um die Hälfte reduziert<br />
werden. Der therapeutische Effekt ist damit<br />
vergleichbar mit jenem einer täglichen<br />
Medikamenteneinnahme. Gemeinsam mit<br />
der Standardtherapie kann mit dem neuen<br />
Wirkstoff das LDL-Cholesterin um mehr als<br />
80 Prozent gesenkt werden.<br />
Um das<br />
Risiko eines Herz infarktes<br />
zu reduzieren, spielt die intensive<br />
Cholesterinsenkung bei Patientinnen und<br />
Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen<br />
und daraus resultierenden sehr hohen<br />
Cholesterinwerten sowie bei Patientinnen<br />
und Patienten mit Gefäßverkalkungen, der<br />
Atherosklerose, eine wichtige Rolle. Der innovative<br />
Wirkstoff des cholesterinsenkenden<br />
Medikaments Inclisiran gibt nun eine vielversprechende<br />
Perspektive für die Therapie<br />
dieser Erkrankungen.<br />
„Der neue und revolutionäre Therapieansatz<br />
gibt uns und unseren Patientinnen und Patienten<br />
die Chance, mit nur zwei Injektionen<br />
pro Jahr eine Reduktion des LDL-Cholesterins<br />
um die Hälfte zu erreichen. Diese Therapie<br />
kommt zusätzlich zur Standardtherapie, wie<br />
zum Beispiel Statinen, zur Anwendung und<br />
wird jetzt erstmals routinemäßig eingesetzt“,<br />
so Walter Speidl von der Klinischen Abteilung<br />
für Kardiologie von MedUni Wien und AKH<br />
Wien, an der kardiologische Patientinnen<br />
und Patienten mit Störungen des Fettstoffwechsels<br />
behandelt werden.<br />
Der neue Wirkstoff nutzt den 2006 mit<br />
dem Nobelpreis ausgezeichneten RNA-<br />
Interference-Mechanismus. Durch diesen<br />
wird die Bildung des Proteins PCSK9, das am<br />
Fettstoffwechsel beteiligt ist und das schlechte<br />
LDL-Cholesterin im Blut erhöht, bereits in<br />
der Leberzelle gehemmt.<br />
„Der neue Wirkstoff ermöglicht, dass die<br />
Leberzelle deutlich mehr LDL-Cholesterin<br />
aufnehmen und verarbeiten kann, wodurch<br />
weniger LDL-Cholesterin in die Blutstrombahn<br />
gelangt und eine weitere gefährliche Ablagerung<br />
in der Gefäßwand verhindert wird“,<br />
erklären Klaus Distelmaier und Konstantin<br />
Krychtiuk von der Klinischen Abteilung für<br />
Kardiologie die neuartige Therapie. In Studien<br />
hat sich eine sehr gute Verträglichkeit des<br />
Wirkstoffs gezeigt. Da nur zwei Injektionen<br />
jährlich notwendig sind, ist eine hohe Akzeptanz<br />
und Therapietreue der Patientinnen und<br />
Patienten zu erwarten.<br />
Am 29. Jänner <strong>2021</strong> wurde der innovative<br />
Wirkstoff weltweit zum ersten Mal außerhalb<br />
einer klinischen Studie bei der Therapie<br />
von zwei Patienten der Klinischen Abteilung<br />
für Kardiologie verabreicht. Die Zulassung<br />
des Medikaments Inclisiran erweitert die<br />
therapeutischen Möglichkeiten zur effektiven<br />
Lipidsenkung erheblich.<br />
„Wir denken, dass diese neue Medikamentenart<br />
das Potenzial hat, zu einem der meist<br />
verschriebenen Medikamente weltweit zu<br />
werden und das Lipidmanagement langfristig<br />
zu revolutionieren,“ zeigt sich Christian<br />
Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik<br />
für Innere Medizin II und der Klinischen<br />
Abteilung für Kardiologie von AKH Wien und<br />
MedUni Wien optimistisch. MedUni Wien<br />
Schlüssel für rasches Wegsperren von Erbgut entdeckt<br />
Damit Zellen ihren Dienst im Körper erfüllen<br />
und die den Abläufen des Lebens zugrunde<br />
liegenden Proteine produzieren können,<br />
brauchen sie Zugang zur Bauanleitung des<br />
Lebens – der DNA. Wiener Forschende<br />
zeigten nun im Fachblatt Nature Genetics,<br />
wie der für die Ablesbarkeit des Erbguts verantwortliche<br />
BAF-Komplex rasch ausgehebelt<br />
werden kann. Da der Komplex bei vielen<br />
Krebsarten eine Rolle zu spielen scheint,<br />
erhoffen sie sich neue Einsichten in deren<br />
Therapie.<br />
Der BAF-Komplex besteht aus mehreren<br />
Untereinheiten, deren Bauanleitung in 29<br />
Genen eingeschrieben ist. Das Auslesen von<br />
DNA-Teilen steuert diese zelluläre Maschine,<br />
indem die verschiedenen Einheiten Erbgut-<br />
Teile entweder mit Eiweißstoffen dicht<br />
verpackten oder gut zugänglich lassen.<br />
Mutationen bestimmter Untereinheiten des<br />
Komplexes wurden in der Vergangenheit bei<br />
einigen Krebskrankheiten festgestellt, wie<br />
es kürzlich in einer Aussendung des Forschungszentrums<br />
für Molekulare Medizin<br />
(CeMM) der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften (ÖAW) hieß. Mit den<br />
direkten Auswirkungen von Veränderungen<br />
des BAF-Komplexes auf den Zugang zur DNA<br />
beschäftigt sich das Team um Stefan Kubicek<br />
schon seit einiger Zeit.<br />
Bisher kamen dafür Methoden zu Anwendung,<br />
mit denen diese wichtigen Proteine<br />
erst nach einigen Tagen quasi ausgeschaltet<br />
wurden. Nun haben Kubicek und die<br />
Studien-Ko-Autorinnen Sandra Schick, Sarah<br />
Grosche und Katharina Eva Kohl verschiedene<br />
Untereinheiten mit einer Substanz markiert,<br />
die der zellulären Müllabfuhr anzeigt, dass<br />
diese zu entsorgen sind. „Dadurch wird die<br />
markierte BAF-Untereinheit binnen einer<br />
Stunde abgebaut. Dies ermöglicht eine genaue<br />
Beobachtung, ob und wie sich anschließend<br />
Zugänglichkeiten verändern“, so die<br />
Forscherinnen.<br />
So habe man gezeigt, „dass das Entfernen<br />
einer einzelnen Untereinheit des BAF-Komplexes<br />
sofort zu einem Verlust an Zugänglichkeit<br />
zu bestimmten DNA-Regionen führt.<br />
Wir gehen davon aus, dass ähnliche Vorgänge<br />
wie in unserem Modellsystem auch in der<br />
Krebsentstehung eine Rolle spielen, wenn<br />
in Zellen erstmals Mutationen einer Untereinheit<br />
des BAF-Komplexes auftreten“, so<br />
Kubicek. So ist bereits klar, dass beispielsweise<br />
eine Veränderung des SMARCA4-Gens bei<br />
Krebszellen recht häufig ist.<br />
Wie das Team schon 2019 in einer Arbeit<br />
zeigte, können Zellen mit Mutationen einer<br />
der Untergruppen recht gut weiterleben. Ist<br />
aber auch noch zusätzlich eine weitere betroffen,<br />
führt das zum Zelltod – Forschende sprechen<br />
von „Synthetischer Letalität“. Das könnte<br />
künftig dazu ausgenutzt werden, um etwa<br />
Krebszellen mit SMARCA4-Veränderungen<br />
auszuschalten, indem zusätzlich das SMAR-<br />
CA2-Gen gehemmt wird. Diese Kombination<br />
bedeute nämlich ein gezielt herbeigeführtes<br />
Aus für genau solche Krebszellen. Überdies<br />
denken die Forschenden auch über Wege<br />
nach, den BAF-Komplex auszuhebeln, indem<br />
man ihn von der notwendigen Energiezufuhr<br />
abschneidet. <br />
APA<br />
Illustration: lvcandy/iStock<br />
26 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
MEDIZIN SERVICE<br />
Gehirnkrankheiten<br />
Ultraschall für präzise Behandlung<br />
Ultraschall kann nicht nur als bildgebendes Verfahren eingesetzt werden, mit gezielten<br />
Ultraschallimpulsen lässt sich eine Reihe an Gehirnerkrankungen, die bisher nur eingeschränkt<br />
therapierbar sind, punktgenau behandeln. Einige revolutionäre Verfahren dieser Art wurden<br />
in den letzten Jahren in Toronto und auch an der MedUni Wien entwickelt.<br />
Foto: Jolygon/iStock<br />
► Das Wiener Verfahren verbessert<br />
Hirnfunktionen, indem noch<br />
funktionierende Nervenzellen von außen<br />
aktiviert werden. Verbesserungen<br />
sind bei verschiedenen neuropsychiatrischen<br />
Hirnerkrankungen wie Alzheimer-Demenz,<br />
Parkinson, Schlaganfall,<br />
Multipler Sklerose oder Nervenschmerzen<br />
erwartbar. Eine soeben im Fachjournal<br />
Advanced Science von der MedUni<br />
Wien gemeinsam mit der Universität<br />
Toronto veröffentlichte Übersichtsarbeit<br />
zeigt, dass die neuen Therapien bereits<br />
an der Schwelle breiter Anwendung in<br />
der klinischen Praxis stehen.<br />
Nahezu nebenwirkungsfrei<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
neuartige Konzepte für die Ultraschall-<br />
Gehirntherapie entwickelt. Hochfokussierte<br />
Ultraschallwellen ermöglichen<br />
nun eine nicht-invasive Chirurgie, die<br />
fokale Übertragung von Therapeutika<br />
oder Genen an ausgewählten Stellen<br />
des Gehirns und die therapeutische<br />
Modulation neuronaler Netzwerke bei<br />
verschiedenen Gehirnerkrankungen.<br />
Laut Roland Beisteiner, unter dessen<br />
Leitung die neue Methode der transkraniellen<br />
Pulsstimulation mit Ultraschall<br />
(TPS) an der Universitätsklinik<br />
für Neurologie von MedUni Wien und<br />
AKH Wien entwickelt wurde, sind die<br />
neuartigen Ultraschall-Methoden kein<br />
„Entweder-Oder“, sondern ein echtes<br />
Plus für die klinische Praxis: „Die in<br />
Wien und Toronto entwickelten Techniken<br />
stellen neuartige Zusatzoptionen<br />
dar, mit denen wir bereits etablierte<br />
Therapien ergänzen können. Die inzwischen<br />
publizierten Patientendaten<br />
zeigen, dass die transkraniellen Ultraschallinnovationen<br />
sicher und für<br />
eine breite klinische Anwendung bereit<br />
sind.“ Der große Zusatzvorteil des<br />
Wiener Verfahrens: es ist nahezu nebenwirkungsfrei.<br />
Breiter Roll-out in Sichtweite<br />
Die unter Wiener Leitung von einem<br />
internationalen Konsortium entwickelte<br />
Nervenzell-Stimulation TPS wurde bereits<br />
Anfang 2020 in einem führenden<br />
Wissenschaftsjournal als Coverarbeit<br />
vorgestellt. Patientinnen und Patienten<br />
mit Alzheimer zeigten in dieser Pilotstudie<br />
über drei Monate anhaltende<br />
Verbesserungen. Der breite klinische<br />
Roll-out ist bereits angelaufen, erfordert<br />
laut Beisteiner aber besondere<br />
Fachexpertise: „Die neue Therapie ist<br />
in kontinuierlicher wissenschaftlicher<br />
Entwicklung und erfordert von den<br />
Behandelnden besondere neurologische,<br />
methodische und Hirnfunktionskenntnisse“,<br />
so Beisteiner. Neben<br />
den auch schon mit älteren, weniger<br />
genauen Hirnstimulationsverfahren<br />
untersuchten Erkrankungen Alzheimer,<br />
Parkinson, Schlaganfall, Multipler<br />
Sklerose und Nervenschmerzen gibt es<br />
für TPS wahrscheinlich auch ganz neue<br />
Einsatzbereiche. TPS ist das einzige<br />
Verfahren, das auch tiefe Hirnregionen<br />
gezielt nicht-invasiv aktivieren kann.<br />
Daher sind alle Erkrankungen, bei<br />
welchen eine Rehabilitation gestörter<br />
Hirnfunktionen über Aktivierung noch<br />
funktionierender Nervenzellen möglich<br />
ist, Kandidaten für die neue Wiener<br />
„Die in<br />
Wien und<br />
Toronto<br />
entwickelten<br />
Techniken<br />
stellen<br />
neuartige<br />
Zusatzoptionen<br />
dar,<br />
mit denen<br />
wir bereits<br />
etablierte<br />
Therapien<br />
ergänzen<br />
können.“<br />
Therapie. Für Alzheimertherapie ist TPS<br />
bereits zugelassen (CE Zertifizierung).<br />
Andere Technik, andere Ziele<br />
Die beiden weiteren, klinisch federführend<br />
von Studien-Coautor Andres<br />
Lozano an der Universität Toronto entwickelten<br />
Methoden nutzen ebenfalls<br />
Ultraschallwellen. Die gezielte nichtinvasive<br />
Chirurgie mittels Ultraschall<br />
ist bereits für essenziellen Tremor und<br />
tremordominantes Parkinsonsyndrom<br />
zugelassen.<br />
Erstmals ohne Öffnung des Schädels<br />
lassen sich so durch gezielte Ausschaltung<br />
überaktiver Nervenzellen<br />
Fehlfunktionen<br />
des Gehirns<br />
therapieren – eine<br />
Methode, die in Zukunft<br />
bei vielen neurologisch<br />
bedingten<br />
Bewegungsstörungen<br />
relevant sein könnte.<br />
Die dritte neuartige<br />
Ultraschall-Methode,<br />
die gezielte Arzneimittel-,<br />
Antikörperoder<br />
Gentherapie,<br />
löst eine der großen<br />
Herausforderungen der Neurologie,<br />
indem sie erstmals die lokale Öffnung<br />
der Blut-Hirn-Schranke nichtinvasiv<br />
ermöglicht. Denn obwohl viele hochwirksame<br />
Therapeutika grundsätzlich<br />
zur Verfügung stehen, bringt man sie<br />
oft nicht an die gewünschte Stelle ins<br />
Gehirn. „Durch das Überwinden dieser<br />
Barriere ist nun erstmals die gezielte<br />
Abgabe von Therapeutika und Genen<br />
in betroffenen Gehirnarealen möglich.<br />
Damit lassen sich potenziell all jene<br />
Gehirnerkrankungen behandeln, bei<br />
denen man mit Medikamenten gut lokal<br />
eingreifen kann, so zum Beispiel Tumor-<br />
und motorische System-Erkrankungen“,<br />
so Beisteiner. MedUni Wien<br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 27
SERVICE MEDIZIN<br />
Entwicklung neuer Wirkstoffe<br />
Strategien der Natur für die Forschung<br />
Die Dimerisierung der menschlichen Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin kann<br />
zu neuartigen pharmakologisch-wirksamen Molekülen führen. Ein internationales<br />
Forschungsteam unter Leitung von MedUni Wien und Universität Wien zeigt in einer<br />
aktuellen Studie, dass dimerisierte und dadurch deutlich größere Versionen von<br />
Oxytocin und Vasopressin noch immer ihre Rezeptoren aktivieren können.<br />
► Mit solchen Molekülen hat man<br />
jetzt mehrere Möglichkeiten, die<br />
Wirksamkeit dieser Neuropeptide für<br />
die therapeutische Anwendung zu optimieren.<br />
Die Idee dafür haben die Forschenden<br />
direkt der Natur entnommen.<br />
Die Ergebnisse wurden im Journal<br />
Chemical Science veröffentlicht.<br />
Biologische Chemie der Fakultät für<br />
Chemie der Universität Wien fügt hinzu:<br />
„Dimerisierung ist eine Strategie der<br />
Natur, um Optimierungen in der Stabilität<br />
oder Wirkungsweise vorzunehmen.<br />
Insulin, welches auch ein Dimer von<br />
zwei unterschiedlichen Peptiden ist, ist<br />
ein gutes Beispiel dafür.“<br />
potenziell mögliche Wirkstoffe beim<br />
Menschen zu erhalten“, erklären Gruber<br />
und Muttenthaler.<br />
„Ebenso wichtig ist es, diese neuartigen<br />
Moleküle als ‚Werkzeug‘ für die<br />
Forschung bereitzustellen. Erst durch<br />
Entwicklung von rezeptorsubtyp-selektiven<br />
Stoffen ist es möglich, die bio-<br />
Angriffspunkte für Arzneistoffe<br />
Oxytocin- und Vasopressin-Rezeptoren<br />
sind typische Vertreter der sogenannten<br />
G-Protein-gekoppelten Rezeptoren<br />
– die bekannteste Gruppe von Angriffspunkten<br />
für medizinische Wirkstoffe.<br />
Arzneistoffe für Oxytocin- und<br />
Vasopressin-Rezeptoren werden zum<br />
Beispiel während der Geburt zur Förderung<br />
der Wehentätigkeit eingesetzt,<br />
werden aber derzeit auch erforscht für<br />
Anwendung bei Herz-Kreislauferkrankungen,<br />
Krebs oder Entwicklungsstörungen<br />
wie Autismus.<br />
Von Heuschrecken inspiriert<br />
Die Forschenden der MedUni Wien,<br />
der Universität Wien sowie Forschungspartnerinnen<br />
und -partner aus Australien<br />
und Spanien konnten gemeinsam<br />
zeigen, dass die Dimerisierung von den<br />
menschlichen Neuropeptiden Oxytocin<br />
und Vasopressin möglich ist, ohne zu<br />
viel an ihrer Wirksamkeit einzubüßen.<br />
Inspiriert wurden sie von einem natürlich<br />
vorkommenden Heuschrecken-<br />
Neuropeptid, welches unter anderem als<br />
Dimer vorliegt. „Durch strukturelle Änderungen<br />
in der Zusammensetzung und<br />
Orientierung der Dimere ist es gelungen,<br />
die pharmakologische Wirksamkeit zu<br />
verändern, um eine selektive Hemmung<br />
oder Aktivierung des menschlichen Vasopressin<br />
V1a-Rezeptors zu erhalten“,<br />
erklärt Christian Gruber vom Institut<br />
für Pharmakologie der MedUni Wien.<br />
Markus Muttenthaler vom Institut für<br />
„Dimerisierung<br />
ist eine<br />
Strategie der<br />
Natur, um<br />
Optimierungen<br />
in<br />
der Stabilität<br />
oder Wirkungsweise<br />
vorzunehmen.<br />
Insulin,<br />
welches<br />
auch ein<br />
Dimer von<br />
zwei unterschiedlichen<br />
Peptiden ist,<br />
ist ein gutes<br />
Beispiel<br />
dafür.“<br />
Seit 600 Millionen Jahren<br />
Um derartige Zusammenhänge in den<br />
Molekülen zu entschlüsseln beziehungsweise<br />
aufzudecken, benutzen die<br />
Forschenden eine einzigartige Strategie<br />
für die Liganden-Entwicklung, welche<br />
die Vorteile der evolutionären Gemeinsamkeiten<br />
des seit etwa 600 Millionen<br />
Jahre in der Natur vorkommenden Oxytocin-Vasopressin-Signalsystems<br />
ausnützt.<br />
Das führt auch zu neuen Einblicken<br />
und zur Identifizierung wichtiger<br />
Bausteine der Rezeptoren, um künftig<br />
bessere Wirkstoffkandidaten herstellen<br />
zu können. „Unser Konzept ist neuartig<br />
und faszinierend zugleich: Man nehme<br />
ein Insekten-Neuropeptid, untersuche<br />
dessen Struktur und baue diese mit kleinen<br />
chemischen Änderungen nach, um<br />
chemischen Grundlagen der jeweiligen<br />
Signalsysteme zu erforschen“, fügen<br />
Gruber und Muttenthaler hinzu.<br />
Funktion des Signalsystems<br />
Ziel der Forschenden ist es, die Zusammensetzung<br />
und Pharmakologie dieses<br />
Signalsystems generell aufzuklären. „In<br />
Ameisen haben wir die Funktion dieses<br />
Signalsystems erforscht und konnten<br />
zeigen, dass das Oxytocin-Vasopressin-<br />
Hormonsystem die Futtersuche, die<br />
Bewegungsaktivität, und den Metabolismus<br />
reguliert.“ Daher nehmen die<br />
Forschenden an, dass Oxytocin nicht<br />
nur als ‚Kuschelhormon‘, sondern möglicherweise<br />
als ‚Appetitzügler‘ wirkt,<br />
und eine derartige Anwendung gilt es<br />
zu erforschen. <br />
MedUni Wien<br />
Foto: alexsvirid/iStock<br />
28 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
medizinische<br />
information<br />
live<br />
Jetzt<br />
auch<br />
als App!<br />
www.medinlive.at<br />
TÄGLICH AKTUELL!
SERVICE CHRONIK<br />
Auszeichnung<br />
Forschungsförderungspreise vergeben<br />
Magensäurehemmende Medikamente sowie Medikamente bei nierentransplantierten<br />
Patientinnen und Patienten waren die Themenschwerpunkte der wissenschaftlichen<br />
Arbeiten, deren Autorin und Autor kürzlich mit dem Forschungsförderungspreis der<br />
Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet wurden.<br />
► Der mit insgesamt 7500 Euro<br />
dotierte Preis ging zu gleichen<br />
Teilen an Galateja Jordakieva von der<br />
Universitätsklinik für Physikalische<br />
Medizin und an Johannes Kovarik von<br />
der Universitätsklinik für Innere Medizin<br />
III, Abteilung für Nephrologie und<br />
Dialyse.<br />
Galateja Jordakieva: „Country-wide<br />
medical records infer increased allergy<br />
risk of gastric acid inhibition“ (erschienen<br />
in Nature Communications, Juli<br />
2019)<br />
Magensäurehemmende Medikamente<br />
werden zur Vorbeugung und Behandlung<br />
säurebedingter Erkrankungen des<br />
oberen Magen-Darm-Trakts eingesetzt.<br />
In den USA konnte man zeigen,<br />
dass zum Beispiel nur 35 Prozent der<br />
Verschreibungen von Protonenpumpenhemmern<br />
(PPI) auf einer entsprechenden<br />
und dokumentierten Diagnose<br />
basierten.<br />
Die zentrale Wirkung von magensäurehemmenden<br />
Medikamenten ist<br />
eine Erhöhung des Magen-pH-Werts.<br />
Neben der schleimhautschützenden<br />
Eigenschaft dieser Säureregulierung<br />
werden aber auch Enzyme der Proteinverdauung<br />
gestört, die eine anschließende<br />
Verdauung von Nahrungsmitteln<br />
durch die Bauchspeicheldrüse<br />
regulieren.<br />
Mikroorganismen, aber vor allem auch<br />
Nahrungsmittelbestandteile, die Allergien<br />
auslösen können (Epitope), erreichen<br />
unzureichend bearbeitet die<br />
Darmschleimhaut, wodurch sie die Bildung<br />
von spezifischen IgE-Antikörpern<br />
fördern können, wie Tierversuche und<br />
Beobachtungsstudien bei Menschen<br />
zeigten.<br />
In einer Kooperation der Medizinischen<br />
Universität Wien mit den<br />
Sozialversicherungsträgern konnten<br />
quantitative Verschreibungsdaten aus<br />
Galateja Jordakieva<br />
(Wiener<br />
Universitätsklinik<br />
für Physikalische<br />
Medizin), Johannes<br />
Kovarik (Wiener<br />
Universitätsklinik für<br />
Innere Medizin III)<br />
(v.o.n.u.)<br />
ganz Österreich analysiert werden,<br />
um den experimentell festgestellten<br />
Zusammenhang zwischen magensäurehemmenden<br />
Medikamenten und<br />
Antiallergika (Antihistaminika, Allergen-Immuntherapien)<br />
zu eruieren.<br />
Patientinnen und Patienten, denen ein<br />
Magenschutzmedikament verschrieben<br />
wurde, hatten ein doppelt bis<br />
dreifach höheres Risiko, im weiteren<br />
Verlauf eine Medikamentenverschreibung<br />
zur Behandlung allergischer<br />
Symptome zu bekommen. Dieser<br />
starke Zusammenhang war unidirektional<br />
und konnte für andere häufig<br />
verschriebene Medikamentengruppen<br />
(Antihypertensiva, Statine) nicht nachgewiesen<br />
werden.<br />
Die aktuellen Studienergebnisse liefern<br />
einen weiteren Aspekt der potenziellen<br />
Prävention allergischer Symptome<br />
und betonen die Bedeutung der ärztlichen<br />
Expertise hinsichtlich Indikationsstellung<br />
und medizinisch sinnvoll<br />
gewählter Verschreibungsdauer beim<br />
Einsatz magensäurehemmender Medikamente.<br />
Johannes Kovarik: „Intrarenal Renin-<br />
Angiotensin-System Dysregulation<br />
after Kidney Transplantation“ (erschienen<br />
in Scientific Reports, Juli 2019)<br />
Angiotensin-Converting Enzym<br />
(ACE)-Hemmer nehmen einen zentralen<br />
Stellenwert in der Behandlung von<br />
Patientinnen und Patienten mit chronischer<br />
Niereninsuffizienz ein, um die<br />
Progression der Erkrankung zu verzögern.<br />
Nach einer Nierentransplantation<br />
werden die positiven Effekte dieser<br />
Medikamentenklasse jedoch kontrovers<br />
diskutiert und die Regulation des<br />
lokalen gewebsspezifischen Renin-<br />
Angiotensin Systems (RAS) mit seinen<br />
Metaboliten des „klassischen“ und „alternativen“<br />
RAS wurden bisher nicht<br />
im Detail untersucht.<br />
Im Rahmen dieses Projekts wurde das<br />
systemische und transplantatspezifische<br />
RAS mittels Massenspektrometrie<br />
bei 48 Empfängerinnen und Empfängern<br />
von Nierentransplantaten mit<br />
und ohne ACE-Hemmer-Therapie<br />
analysiert. Die Biopsieproben der nierentransplantierten<br />
Patientinnen und<br />
Patienten wurden in früh (unter zwei<br />
Jahre), intermediär (zwei bis zwölf<br />
Jahre) und Langzeit (über 12 Jahre)<br />
gruppiert. Patientinnen und Patienten<br />
mit ACE-Hemmer-Therapie zeigten<br />
niedrigere Angiotensin (Ang) II Plasma<br />
Level und höhere Konzentrationen<br />
von Ang I und Ang-(1–7) verglichen<br />
mit denen ohne ACE-Hemmer-Therapie,<br />
unabhängig vom Transplantatalter.<br />
Es zeigte sich eine substanzielle<br />
intrarenale Ang II Synthese, unabhängig<br />
von vorhandener ACE-Hemmer-Therapie.<br />
Weiters zeigten die<br />
Ergebnisse der Studie eine maximale<br />
Ang II Synthese in den Biopsien von<br />
Langzeit-transplantierten Nieren verglichen<br />
mit Transplantaten jüngeren<br />
Alters, welche vermutlich Ausdruck einer<br />
erhöhten transplantatspezifischen<br />
Chymase-Aktivität ist. Weiters gelang<br />
es, Neprilysin (NEP) als das zentrale<br />
Enzym des „alternativen“ RAS Metabolismus<br />
in Nierentransplantaten<br />
zu identifizieren. Zusammenfassend<br />
konnte in dieser Studie gezeigt werden,<br />
dass aufgrund der erhöhten Chymase-abhängigen<br />
Ang II Produktion<br />
eine transplant-spezifische RAS Dysregulation<br />
nach Nierentransplantation<br />
vorhanden ist, welche Ziel künftiger<br />
therapeutischer Interventionen sein<br />
könnte. <br />
Auch der Theodor Billroth-Preis der Ärztekammer<br />
für Wien sowie das Gütesiegel<br />
des Theodor Billroth-Preises wurde kürzlich<br />
vergeben. <strong>doktorinwien</strong> berichtete<br />
darüber in der letzten Ausgabe.<br />
Fotos: privat, Stefan Seelig<br />
30 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
CHRONIK SERVICE<br />
„Researcher of the Month“: Max-Paul Winter<br />
Max-Paul Winter, Klinische<br />
Abteilung für Kardiologie, Universitätsklinik<br />
für Innere Medizin<br />
II, wurde im Februar anlässlich<br />
seiner im Journal Basic Research<br />
in Cardiology erschienenen<br />
Arbeit „Interruption of vascular<br />
endothelial growth factor receptor<br />
2 signaling induces a proliferative<br />
pulmonary vasculopathy and<br />
pulmonary hypertension“ als<br />
„Wissenschafter des Monats“<br />
ausgezeichnet.<br />
Die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)<br />
ist eine schwere chronische Erkrankung, welche<br />
unbehandelt in kurzer Zeit zum Rechtsherzversagen<br />
und Tod des Patienten führt.<br />
Zwar besteht bei einer Großzahl der Patientinnen<br />
und Patienten ein Missverhältnis<br />
zwischen pulmonaler Vasokonstriktion und<br />
Dilatation, so steht aber ein vaskulärer Umbauprozess<br />
mit monoklonal expandierenden<br />
Endothelzellen, welche die Gefäße obliterieren,<br />
im Mittelpunkt der Pathogenese.<br />
Einen Schlüsselfaktor dürfte hier der Vascular<br />
Endothelial Growth Factor (VEGF)<br />
spielen, zu dessen wesentlichen Aufgaben<br />
die Antwort auf Gefäßwandverletzung zählt.<br />
In der vorliegenden Studie wurden die<br />
Auswirkungen eines gestörten<br />
VEGF-Signalwegs in der<br />
Entwicklung von Pulmonaler<br />
Hypertension im Mausmodell<br />
und bei Patientinnen<br />
und Patienten untersucht.<br />
Im vorliegenden Mausmodel<br />
wurde konditionaler Gen-<br />
Knockout des VEGF-Rezeptors<br />
2 induziert und anschließend<br />
mittels chronisch hypoxischer<br />
Exposition die Ausbildung von<br />
pulmonaler Hypertension ausgelöst. Die hier<br />
beobachteten Veränderungen wurden mit<br />
Lungenproben und Blutproben von onkologischen<br />
Patientinnen und Patienten unter<br />
anti-VEGF-Therapie verglichen, um Korrelate<br />
für die im Mausmodell beobachteten Gefäßwandveränderungen<br />
zu untersuchen.<br />
Es zeigte sich, dass die genetische Manipulation<br />
des VEGF-Signalwegs zu einer<br />
schweren pulmonalen Hypertension führt,<br />
welche dieselben Gewebeveränderungen<br />
zeigt wie bei Patientinnen und Patienten mit<br />
Pulmonaler Hypertension. Weiters wurden<br />
bei Patientinnen und Patienten unter anti-<br />
VEGF-Therapie dieselben Umbauvorgänge<br />
beobachtet wie im Mausmodel. Sowohl bei<br />
Patientinnen und Patienten als auch bei den<br />
Tieren konnten signifikant erhöhte Blutkon-<br />
zentrationen von VEGF nach Blockierung des<br />
Signalwegs festgestellt werden. Insgesamt<br />
konnte in der vorliegenden Studie die Bedeutung<br />
des VEGF-Signalwegs bestätigt werden<br />
und so neue Anreize für die Entwicklung spezifischer<br />
Therapien für diese schwerwiegende<br />
Erkrankung geben. <br />
Zur Person:<br />
Max-Paul Winter schloss sein Studium der<br />
Humanmedizin an der Medizinischen Universität<br />
Wien 2011 ab und begann danach sein<br />
PhD-Studium. Ab 2013 war er als Assistenzarzt<br />
an der Universitätsklinik für Innere Medizin II,<br />
Klinische Abteilung für Kardiologie, tätig. Seit<br />
2019 arbeitet er an der Abteilung als Facharzt.<br />
Neben seiner Forschungstätigkeit beteiligt er<br />
sich auch an der Lehre im Rahmen des Humanmedizinstudiums<br />
und betreut Bachelor-,<br />
Master- und Diplomarbeiten.<br />
Zur Auszeichnung:<br />
Um hervorragende Forschungsleistungen der<br />
MedUni Wien bekannt zu machen, startete<br />
das Rektorat der MedUni Wien im Juni 2004<br />
das Programm „MedUni Wien-Researcher<br />
of the Month“. Im Monatsrhythmus kürt eine<br />
unabhängige Expertenkommission Forschende<br />
des Monats für ihre herausragende Forschungstätigkeit.<br />
Corona-Tool zur Abschätzung von<br />
Ansteckungsrisiko in Innenräumen<br />
Fotos: MedUni Wien, gpointstudio/iStock<br />
Wie hoch in etwa die Übertragungswahrscheinlichkeit<br />
von COVID-19 in Innenräumen<br />
ist, lässt sich mit einem eigens von<br />
Fachleuten entwickelten Online-Tool berechnen.<br />
Mit dem unter www.corona-rechner.at<br />
frei zugänglichen Instrument lässt sich das<br />
Ansteckungsrisiko mittels virenbeladener Aerosole<br />
vor allem für Schulklassen, Büro- und<br />
Vortragsräume, aber auch Sporteinrichtungen<br />
anschaulich abschätzen, erklärten die Initiatoren<br />
des Projekts im Gespräch mit der APA.<br />
Der neue Rechner basiert auf Positionspapieren<br />
des Arbeitskreises Innenraumluft im<br />
Klimaschutzministerium, das auch die Erstellung<br />
des „VIR-SIM“-Rechners unterstützt<br />
hat, und weiteren Erkenntnissen etwa von<br />
Kommissionen und Fachleuten aus Deutschland.<br />
Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter<br />
von der Medizinischen Universität Wien<br />
und der Leiter des Mess- und Beratungsservice<br />
Innenraum und des Österreichischen<br />
Instituts für Baubiologie und Bauökologie,<br />
Peter Tappler, und Kolleginnen und Kollegen<br />
haben sich darum bemüht, dieses gesammelte<br />
Wissen in einem übersichtlichen und für<br />
Laien nutzbaren Online-System zugänglich<br />
zu machen.<br />
Um die Gleichung mit den vielen Variablen<br />
Luftwechsel, Raumvolumen, Lüftungsphasen,<br />
Anzahl der Personen im Raum, Arten<br />
der Atemaktivität – sprich: wird gestanden,<br />
gesessen oder eine anstrengende Tätigkeit<br />
ausgeführt –, die Sprachaktivität bis hin zu<br />
lautem Singen oder das Tragen von Masken<br />
übersichtlich einordnen zu können, gibt es<br />
ein Referenzszenario, so Hutter und Tappler.<br />
Das ist eine Maturaklasse, in der 25 Erwachsene<br />
bei 200 Kubikmetern Raumvolumen<br />
und bei Betrieb einer Lüftungsanlage anwesend<br />
sind. 24 Personen sitzen, während eine<br />
Person steht und spricht. Das Risiko in genau<br />
diesem Setting über die Zeit hinweg durch<br />
virenbelastete Aerosolpartikel angesteckt zu<br />
werden, gilt als Referenzpunkt (R=1). Dies<br />
könne laut dem derzeitigen Forschungsstand<br />
als „akzeptables Risiko“ angesehen werden.<br />
Je nachdem, wie der Nutzer die vielen Parameter<br />
einstellt, kommen dann andere Werte zustande.<br />
Für „geringes Risiko“ stehen Werte von<br />
0,5 oder darunter, ab einem „R“ von zwei oder<br />
darüber hat man es mit einen stark erhöhtem<br />
Ansteckungsrisiko zu tun. Das virtuelle Spiel<br />
mit den Einflussfaktoren soll auch zeigen, wie<br />
man die Situation verbessern kann. <br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 31
SERVICE STEUER<br />
Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />
Die Steuererklärungen 2020<br />
Angestellte Ärztinnen und Ärzte können – so wie auch alle anderen Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer – beim Finanzamt durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung angefallene<br />
Steuerabsetzposten geltend machen. Die Arbeitnehmerveranlagung führt dann zu einer<br />
Steuergutschrift, welche vom Finanzamt auf das eigene Bankkonto überwiesen wird.<br />
Von Wolfgang Leonhart<br />
► Unter bestimmten Umständen<br />
ist man freilich gesetzlich<br />
zur Einreichung von jährlichen Steuererklärungen<br />
verpflichtet. Eine Verpflichtung,<br />
beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />
abzugeben, besteht unter<br />
anderem wenn:<br />
•Nebeneinkünfte (beispielsweise aus<br />
Sonderklassegelder) von mehr als 730<br />
Euro im Jahr neben dem Gehalt vorliegen,<br />
oder<br />
•mehrere Dienstverhältnisse (Gehälter)<br />
gleichzeitig bestanden haben, oder<br />
•steuerpflichtige Bezüge aus einer<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(Krankengelder), Insolvenz-ausfallgelder<br />
oder Bezüge gemäß Heeresgebührengesetz<br />
zugeflossen sind, oder<br />
•Pflichtbeiträge aus der gesetzlichen<br />
Sozialversicherung zurückgezahlt<br />
wurden oder<br />
•nicht zustehende Freibeträge berücksichtigt<br />
wurden, oder<br />
•der Alleinverdiener- beziehungsweise<br />
Alleinerzieherabsetzbetrag gewährt<br />
wurde, obwohl die Voraussetzungen<br />
nicht vorlagen, oder<br />
•eine unrichtige Erklärung hinsichtlich<br />
Pendlerpauschale vorliegt, oder<br />
•Kapitaleinkünfte ohne Kapitalertragsteuer-<br />
Abzug erzielt wurden, oder<br />
•Einkünfte aus privaten Grundstücksverkäufen<br />
ohne Abzug der Immobilienertragssteuer<br />
vorliegen.<br />
In all diesen Fällen besteht die Verpflichtung,<br />
beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />
einzureichen, bei der dann<br />
aber selbstverständlich auch alle Freibeträge<br />
beantragt werden können.<br />
Termine und Fristen<br />
•Innerhalb von fünf Jahren nach Ablauf<br />
des betreffenden Jahres können Sie die<br />
freiwillige Arbeitnehmerveranlagung<br />
(Formular „L1“) beim Finanzamt einreichen.<br />
Leonhart: „Die<br />
Nichtabgabe sowie<br />
Abgabe falscher<br />
Steuererklärungen<br />
kann ein Finanzstrafverfahren<br />
nach sich<br />
ziehen.“<br />
Hinweis: Die<br />
Rückzahlung<br />
von Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />
wird seitens der<br />
Standesvertretung<br />
beim Finanzamt<br />
gemeldet und<br />
führt bei angestellten<br />
Ärztinnen<br />
und Ärzten immer<br />
zu einer Pflichtveranlagung!<br />
•Wenn Sie hingegen verpflichtet sind,<br />
eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen<br />
(zum Beispiel, wenn mehrere<br />
Dienstverhältnisse vorliegen),<br />
muss dies bis 30. September des<br />
nächsten Jahres erfolgen.<br />
•Spitalsärztinnen und -ärzte, die wegen<br />
anderer Einkünfte, wie zusätzlicher<br />
Klassegelder, ohnehin ein -<br />
kommensteuerpflichtig sind, müssen<br />
die Einkommensteuererklärung (Formular<br />
„E1“) unaufgefordert abgeben.<br />
Hier gilt der 30. April des folgenden<br />
Jahres als Stichtag. Wenn die Steuererklärung<br />
über FinanzOnline eingereicht<br />
wird, verlängert sich die Frist<br />
automatisch bis zum 30. Juni.<br />
Wer aber mehr Zeit benötigt, kann<br />
beim zuständigen Finanzamt einen<br />
Antrag auf Fristverlängerung einbringen.<br />
Infolge der Corona-Krise sind<br />
die Finanzämter hier zu einer großzügigen<br />
Vorgangsweise angewiesen.<br />
Antragslose Veranlagung<br />
Das Finanzamt führt eine antragslose<br />
Steuerveranlagung durch, wenn bei<br />
Jahresdurchrechnung der nichtselbständigen<br />
Einkünfte für den Steuerpflichtigen<br />
eine Gutschrift (beispielsweise<br />
aufgrund einer nicht das ganze<br />
Jahr durchgehenden Anstellung oder<br />
schwankenden Bezüge), resultiert. Die<br />
antragslose Veranlagung erfolgt, wenn:<br />
•keine Pflichtveranlagung vorzunehmen<br />
ist, (zur Frage Pflichtveranlagung<br />
siehe oben),<br />
•bis zum 30. Juni keine Steuererklärung<br />
(Arbeitnehmerveranlagung auf<br />
Antrag) für das vorangegangene Veranlagungsjahr<br />
eingereicht wurde,<br />
•aus den Informationen, die dem<br />
Finanzamt zugänglich sind, anzunehmen<br />
ist, dass eine Veranlagung<br />
zu einer Steuergutschrift führen wird<br />
und<br />
•dem Finanzamt die Bankverbindung<br />
bekannt ist.<br />
Die Steuergutschrift erhält man durch<br />
das Finanzamt dann automatisch<br />
überwiesen. Wird bis zum Ablauf des<br />
zweitfolgenden Kalenderjahres keine<br />
Steuererklärung abgegeben, führt das<br />
Finanzamt automatisch die antragslose<br />
Veranlagung durch, wenn sich nach<br />
der Aktenlage eine Steuergutschrift ergibt.<br />
Bei der antragslosen Veranlagung<br />
werden allerdings keine individuellen<br />
Steuerabsetzposten wie etwa Fortbildungen<br />
berücksichtigt. Die antragslose<br />
Arbeitnehmerveranlagung kann<br />
innerhalb einer Frist von fünf Jahren<br />
durch die Einbringung einer Steuererklärung<br />
für das betreffende Jahr ersetzt<br />
werden, in der dann zusätzlich angefallene<br />
Absetzposten angeführt werden<br />
können. Sollte daher eine antragslose<br />
Arbeitnehmerveranlagung erfolgt sein,<br />
können Werbungskosten, außergewöhnliche<br />
Belastungen et cetera auch<br />
nachträglich über eine Steuererklärung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Steuererklärung erstellen<br />
Die „Zusammenstellung der Einnahmen<br />
und Ausgaben“ sowie Ermittlung<br />
des Gewinns erfolgt bei Beziehenden<br />
von selbständigen Einkünften auf dem<br />
Formular „E1a“. In dem darin enthaltenen<br />
Raster müssen die Einnahmen<br />
und Ausgaben eingesetzt werden. Der<br />
solchermaßen berechnete „Gewinn aus<br />
selbständiger Arbeit“ wird im Einkommensteuererklärungsformular<br />
„E 1“ unter<br />
der Rubik „Einkünfte aus selbständiger<br />
Arbeit“ eingetragen. Daneben soll<br />
bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />
die Angabe aller übrigen<br />
Einkünfte, insbesondere das Vorliegen<br />
von Einkünften aus dem Dienstverhältnis<br />
mit der Krankenanstalt, nicht vergessen<br />
werden.<br />
Fotos: taseffski/GettyImages, AEK Wien<br />
32 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>
STEUER SERVICE<br />
Beziehen Sie als Spitalsärztin oder Spitalsarzt<br />
Klassegelder oder andere ärztliche<br />
Nebeneinkünfte wie etwa Vertretungshonorare,<br />
sollten Sie unbedingt<br />
prüfen, ob nicht der Fall einer „Pflichtveranlagung“<br />
gegeben ist.<br />
Sowohl die Arbeitnehmerveranlagung<br />
(Formular „L1“) wie auch die allgemeine<br />
Veranlagung (Formular „E1“) kann<br />
per Internet über FinanzOnline (www.<br />
bmf.gv.at) an das Finanzamt übermittelt<br />
werden. Auch Umsatzsteuervoranmeldungen,<br />
Änderungen von personen-<br />
oder unternehmensbezogenen<br />
Grunddaten (Adresse, Bankverbindung)<br />
können elektronisch durchgeführt werden.<br />
Sie können auch den aktuellen<br />
Stand Ihres Steuerkontos abfragen sowie<br />
Anträge zum Steuerkonto, wie etwa<br />
Rückzahlungsanträge, stellen oder auch<br />
fällige Abgaben bezahlen. Weiters haben<br />
Sie die Möglichkeit, durch (einmalige)<br />
Auswahl sich für die ausschließliche<br />
rechtskräftige elektronische Zustellung<br />
aller Steuerbescheide und sonstigen<br />
Zusendungen des Finanzamtes in Ihre<br />
„Databox“ zu entscheiden.<br />
Klassegelder, Nebeneinkünfte<br />
Klassegelder sind dann nicht erklärungspflichtig,<br />
wenn diese aufgrund<br />
landesgesetzlicher oder besonderer<br />
krankenhausinterner Regelungen in die<br />
monatliche Gehaltsverrechnung einbezogen<br />
sind und davon Lohnsteuer einbehalten<br />
wurde. Ob die Ihnen ausbezahlten<br />
Klassegelder bereits versteuert<br />
wurden, zeigt ein Blick auf die monatlichen<br />
Gehaltsabrechnungen: Wenn die<br />
Klassegelder unter den steuerpflichtigen<br />
Bruttobezügen aufscheinen, sind<br />
diese nicht nochmals separat in der<br />
Steuererklärung anzuführen.<br />
In Wien erfolgt aufgrund der krankenanstaltenrechtlichen<br />
Regelungen<br />
bei den Klassegeldern regelmäßig kein<br />
Lohnsteuerabzug, folglich sind diese Beträge<br />
allenfalls gesondert zu versteuern.<br />
Die neben Klassegeldern anfallenden<br />
Nebeneinkünfte wie Vertretungshonorare,<br />
Vortragshonorare (zum Beispiel<br />
an Elternschulen) sowie Assistenzen in<br />
Privatspitälern fallen ebenso wie Einkünfte<br />
aus einer regulären laufenden<br />
Privatpraxis unter die Einkünfte aus<br />
selbständiger Arbeit.<br />
Die aus dem Dienstverhältnis zum Spital<br />
resultierenden Gehaltszahlungen ge -<br />
hören im Gegensatz dazu zu den Einkünften<br />
aus nichtselbständiger Arbeit.<br />
Wenn lediglich eine Arbeitnehmerveranlagung<br />
erfolgt, also keine Einkünfte aus<br />
selbständiger Arbeit wie etwa Sonderklassegebühren<br />
vorliegen, ist das Formular<br />
„L1“ einzureichen. Hier genügt es, die<br />
angefallenden Ausgaben („Werbungskosten“)<br />
kategorienweise in die vorgesehen<br />
Felder im Formular „L1“ einzutragen.<br />
Eine Zusammenstellung der wichtigsten<br />
für Spitalsärzte in Betracht<br />
kommenden Steuerabsetzposten finden<br />
Sie auf der Website der Wiener<br />
Ärztekammer unter www.aekwien.at/<br />
abc-dersteuerabsetzposten.pdf.<br />
In jedem Fall genügt es, die ausgefüllten<br />
Formulare dem Finanzamt ohne Belege<br />
zu übermitteln. Heben Sie aber alle<br />
Originalbelege und sonstigen Buchhaltungsunterlagen<br />
für den Fall einer<br />
späteren Anfrage oder Prüfung gut auf<br />
(Belegaufbewahrungsfrist: sieben Jahre)!<br />
Vor Abgabe der Steuererklärung vergessen<br />
Sie bitte nicht, eine Kopie anzufertigen<br />
und alle Nebenberechnungen und<br />
internen Aufstellungen aufzuheben.<br />
Umsatzsteuerberfreiung<br />
Die Einkünfte aus ärztlicher Heilbehandlung<br />
sind von der Umsatzsteuer<br />
unecht befreit. Das bedeutet, dass Ärztinnen<br />
und Ärzte für die ausgeführten<br />
Leistungen keine Umsatzsteuer bezahlen<br />
müssen, sich aber gleichzeitig auch<br />
keine Vorsteuer abziehen dürfen. Aus<br />
rein formalen Gründen muss jedoch<br />
auch von Ärztinnen und Ärzten mit<br />
selbständigen Einkünften eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung<br />
(„U1“) abgegeben<br />
werden, in der allerdings die Umsätze<br />
aus ärztlicher Tätigkeit unter den<br />
umsatzsteuerfreien Umsätzen (§ 6 Abs.<br />
1 Z. 19 UStG) auszuweisen sind.<br />
Unter die umsatzsteuerfreie Tätigkeit als<br />
Ärztin und Arzt fällt aber nur die „ärztliche<br />
Heilbehandlung“ (inklusive gewisser<br />
medizinischer Gutachten). Umsatzsteuerpflichtige<br />
Gutachten sind laut<br />
Finanzministerium: Vaterschaftstests,<br />
Gutachten über die Alters bestimmung<br />
von Asylwerbenden, Pharmauntersuchun<br />
gen, Berufsberatung, Bescheinigungen<br />
laut Kriegsopfergesetz, Gutachten<br />
für zivil- und strafrechtliche<br />
Haftungsfragen, Gutachten über ärztliche<br />
Kunstfehler, Gutachten hinsichtlich<br />
Auspruch auf Invaliditätspension<br />
sowie Gerichtsgutachten, außer diese<br />
dienen dem Schutz der Gesundheit des<br />
Betreffenden wie etwa Gutachten über<br />
die Verhandlungsfähigkeit. Gleichfalls<br />
Beziehen Sie<br />
als Spitalsärztin<br />
oder<br />
Spitalsarzt<br />
Klassegelder<br />
oder andere<br />
ärztliche<br />
Nebeneinkünfte<br />
wie<br />
etwa Vertretungshonorare,<br />
sollten<br />
Sie unbedingt<br />
prüfen,<br />
ob nicht<br />
der Fall einer<br />
„Pflichtveranlagung“<br />
gegeben ist.<br />
Wolfgang Leonhart<br />
ist Steuerberater<br />
in Wien<br />
7. und Verfasser<br />
des im Verlag der<br />
Österreichischen<br />
Ärztekammer<br />
erschienenen<br />
Buchs „Arzt und<br />
Steuern“.<br />
ist Umsatzsteuer zu zahlen für sonstige<br />
Tätigkeiten wie beispielsweise Arbeitsmedizin,<br />
Vortragstätigkeit, Lehrtätigkeit,<br />
schriftstellerische Tätigkeit, Konsulententätigkeit,<br />
Lieferung von Medikamenten<br />
oder Hilfsmitteln. Dabei sollte die<br />
„Kleinunternehmergrenze“ (ab 2020:<br />
35.000 Euro) beachtet werden.<br />
Steuerbescheide beachten<br />
Aufgrund der Steuererklärungen erlässt<br />
das Finanzamt Steuerbescheide, diese<br />
weisen den endgültigen Jahressteuerbetrag<br />
aus. Im Falle einer Nachzahlung ist<br />
diese ungefähr ein Monat später fällig,<br />
ein Guthaben kann man rückerstatten<br />
lassen beziehungsweise wird bei Abgabe<br />
des Formulars „L1“ und Angabe der<br />
Bankverbindung automatisch erstattet.<br />
Eine ungerechtfertigte Abweichung von<br />
der Steuererklärung (wie Nichtanerkennung<br />
von Betriebsausgaben) kann<br />
durch Beschwerde innerhalb der einmonatigen<br />
Frist nach Bescheiderhalt<br />
bekämpft werden. Die Beschwerdefrist<br />
kann durch Verlängerungsansuchen<br />
auch erstreckt werden.<br />
Kommt es bei der Arbeitnehmerveranlagung<br />
zu einer Nachzahlung infolge mehrerer<br />
nichtselbständiger Bezüge oder bei<br />
anderen (selbständigen) Einkünften von<br />
mehr als 730 Euro, schreibt das Finanzamt<br />
vierteljährlich Vorauszahlungen vor.<br />
Die Vorauszahlungen werden nur festgesetzt,<br />
wenn sie mehr als 300 Euro jährlich<br />
betragen. Sie sind je zu einem Viertel<br />
am 15. Februar, 15. Mai, 15. August und<br />
15. November zu leisten und werden bei<br />
der nächsten Veranlagung angerechnet.<br />
Auf Antrag können die Vorauszahlungen<br />
reduziert oder aufgehoben werden. Die<br />
Nichtabgabe sowie Abgabe falscher<br />
Steuererklärungen kann ein Finanzstrafverfahren<br />
nach sich ziehen.<br />
Beachten Sie, dass einzelne Finanzämter<br />
von den Krankenhäusern im<br />
Zuge der abgabenrechtlichen Offenlegungspflicht<br />
jährlich Listen mit den zur<br />
Auszahlung gelangenden Klassegeldern<br />
anfordern. Diese Listen werden regelmäßig<br />
mit den abgegebenen Steuererklärungen<br />
verglichen, und bei Nichtabgabe<br />
von Steuererklärungen können<br />
Finanzstrafverfahren eingeleitet werden.<br />
Weiters ist allgemein bekannt,<br />
dass die Finanzämter bei Ärztinnen<br />
und Ärzten allfällige an Kolleginnen<br />
und Kollegen bezahlte Assistenz- und<br />
Vertretungshonorare sammeln und zu<br />
Kontrollzwecken weiterleiten. <br />
<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 33
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