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doktorinwien 03/2021

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MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN <strong>03</strong> <strong>2021</strong><br />

GO2ORDI<br />

Bilanz eines<br />

einzigartigen Projekts<br />

WOHLFAHRTSFONDS<br />

Der Weg vom Antrag<br />

zur Auszahlung<br />

SPITAL<br />

Steuererklärungen<br />

für 2020<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z<strong>03</strong>2618 M, Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Postaufgabenummer: <strong>03</strong><br />

STUDIEREN IN<br />

DER PANDEMIE<br />

Die Coronakrise hat auch das Leben<br />

von Studierenden auf den Kopf<br />

gestellt. Eine Medizinstudentin im<br />

Gespräch über ihre Erfahrungen<br />

im Klinisch-Praktischen Jahr.<br />

Foto: Chinnapong/iStock


MIT UNS<br />

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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

„Impfen, impfen, impfen!“<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

„Ich appelliere, jeden<br />

Impfstoff zu nehmen, der<br />

wirksam, sicher und rasch<br />

verfügbar ist. Ansonsten<br />

verlängern wir diese Pandemie<br />

unnötigerweise und<br />

ausschließlich auf Basis von<br />

politischen Überlegungen – und<br />

das wäre medizinisch wie<br />

menschlich untragbar.“<br />

Besuchen Sie auch meinen Blog:<br />

www.szekeres.at<br />

► „Impfen, impfen, impfen“ lautet die Devise dieser Tage, aber leider geht es nicht<br />

schnell genug. Das liegt auch daran, dass die Impfstoffbeschaffung durch die Europäische<br />

Union beziehungsweise durch ihre Mitgliedstaaten nicht optimal verlaufen ist.<br />

Durch alle Mitgliedstaaten? Nein, es gibt ein paar „gallische Dörfer“, die sehr wohl jetzt die<br />

Verantwortung in die eigene Hand nehmen, um aus der Pandemie herauszukommen. In<br />

Europa hat Serbien als erstes Land auf östliche Impfstoffe aus China und Russland gesetzt.<br />

Dort sind nun bereits mehr als eine Million Menschen (von sieben Millionen Insgesamt)<br />

geimpft worden. Aber auch innerhalb der Europäischen Union hat bereits Ungarn als erstes<br />

Land eine eigene Impfoffensive in puncto Impfstoffbeschaffung gestartet und baut dabei auf<br />

den russischen Impfstoff „Sputnik V“, der günstiger und schneller lieferbar als so manches<br />

westliche Counterpart derzeit ist. Auch unser zweiter östlicher Nachbar, die Slowakei, wird<br />

nun dem Beispiel Ungarns folgen und auch Österreich hat bereits signalisiert, sich zu<br />

überlegen, den russischen Impfstoff hierzulande produzieren zu lassen. Um am Beispiel<br />

„Sputnik V“ zu bleiben, ja, dieser Impfstoff hat eine sehr kurze Testphase gehabt und ja, die<br />

Bedenken waren und sind sicherlich groß. Doch jüngste Studienergebnisse schreiben dem<br />

russischen Impfstoff eine hohe Wirksamkeit zu. Ist es dann so verkehrt, diese Option in<br />

Erwägung zu ziehen?<br />

Globalisierung der Impfung<br />

Wir haben bereits vor Corona in einer globalisierten Welt gelebt und auch jetzt erleben<br />

wir die Globalisierung der Impfung. Es ist daher absolut wichtig, dass die politisch<br />

Verantwortlichen die Scheuklappen abnehmen und nicht nur Impfstoffprodukten den<br />

Vorzug geben, die auch politisch „genehm“ sind. Der Kalte Krieg ist seit nun mehr als 30<br />

Jahren vorbei und jegliche in machen Köpfen immer noch verankerten politischen Ost-<br />

West-Konflikte dürfen in dieser ausschließlich medizinischen Frage keine Rolle spielen.<br />

Was die Welt braucht, ist ein wirksamer Impfstoff – egal woher dieser kommt. Ich appelliere<br />

daher, jeden Impfstoff zu nehmen, der wirksam, sicher und rasch verfügbar ist.<br />

Ansonsten verlängern wir diese Pandemie inklusive weitere Todesopfer unnötigerweise<br />

und ausschließlich auf Basis von politischen Überlegungen – und das wäre medizinisch<br />

wie menschlich untragbar.<br />

Testungszahl steil nach oben<br />

Als positiv können wir jedoch verzeichnen, dass die Testungen endlich richtig angelaufen<br />

sind. Wir haben jetzt endlich die Kapazitäten in diesem Bereich aufgebaut, die notwendig<br />

sind, um das Virus so gut wie möglich aufzuspüren und zu isolieren. Die Testungskapazität<br />

beträgt derzeit mehr als 100 Testungen pro 1000 Einwohner, damit sind wir international<br />

im Spitzenfeld. Selbstverständlich bedeutet das im Umkehrschluss steigende COVID-<br />

Fallzahlen. Doch gleichzeitig finden wir damit all jene, die bis dato unbemerkt infiziert<br />

zwischen uns weilten. Die Aufrechterhaltung dieser hohen Intensität von Testungen bis<br />

Impfungen breitflächig zugänglich sind, ist daher essenziell. Erst danach können wir<br />

wohl über etwaige Lockerungen im öffentlichen Leben sprechen – sowohl für Nichtgeimpfte<br />

als auch für Geimpfte. Denn solange wir keinen Impfstoff haben, der auch<br />

sterilisierend wirkt, können wir alle Trägerinnen beziehungsweise Träger des Coronavirus<br />

sein, und damit auch ansteckend.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Thomas Szekeres<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 3


PETER IST IN!<br />

Hätten Sie es gewusst? Peter ist der bei weitem<br />

häufigste Arztvorname in Österreich. Über 1.600<br />

Ärztinnen und Ärzte teilen sich sowohl ihren Vorals<br />

auch ihren Nachnamen mit mindestens einer<br />

weiteren Kollegin oder einem weiteren Kollegen.<br />

In Wien ist es viel wahrscheinlicher, einen Arzt<br />

mit Doppelnamen anzutreffen (10%) als etwa in<br />

Oberösterreich oder im Burgenland (je 6%).<br />

Aber gut, Namen sind doch nur Schall und<br />

Rauch, und recht viel weiter bringt uns dieses<br />

Wissen nicht. Sofern man überhaupt von „Wissen“<br />

sprechen kann. Denn genau betrachtet<br />

handelt es sich nicht um Wissen, sondern um<br />

schlecht gemachte Information.<br />

Jeder von Ihnen wird in der einen oder anderen<br />

Form mit Information zu tun haben. Fast jeder<br />

von Ihnen wird sich auch schon das eine oder<br />

andere Mal über die vorhandene Qualität geärgert<br />

haben.<br />

Die Medizin Medien Austria GmbH ist seit<br />

vielen Jahren mit Herz und Verstand in diesem<br />

Spannungsfeld tätig. Wir arbeiten tagtäglich<br />

mit Information und sind stolz darauf, das stets<br />

verlässlich mit einer herzeigbaren Qualität zu<br />

tun. Wir betreuen Österreichs Ärztinnen und<br />

Ärzte, indem wir ihnen über die verschiedensten<br />

Kanäle gratis berufsbezogene Informationen und<br />

Services bieten, wie etwa:<br />

■ Rote-Hand-Briefe und andere berufsrelevante<br />

Informationen<br />

■ Printmedien mit<br />

DFP-Fortbildungsmöglichkeit<br />

■ Online-Plattform medonline.at<br />

mit DFP-Fortbildungsmöglichkeit<br />

■ DFP-approbierte Veranstaltungen<br />

der Medizin-Akademie<br />

■ Pharmareferent am Telefon für<br />

Einladungen und berufsrelevante<br />

Informationen<br />

Demnächst wird die neue europaweite e-Privacy-<br />

Verordnung in Kraft treten. Wenn Sie ab dann<br />

auch weiterhin gratis von uns kontaktiert<br />

und informiert werden möchten, bitten wir<br />

Sie um Ihre Zustimmung.<br />

Ich bin einverstanden, von der Medizin Medien Austria GmbH und ihrer 100%igen Tochter firma<br />

Schütz Medical Services GmbH (auch im Interesse Dritter) weiterhin zum Zweck der Information<br />

über mit meiner beruflichen Tätigkeit in Zusammenhang stehende Themen per E-Mail, telefonisch,<br />

per Post und via Fax (Nichtzutreffendes streichen) kontaktiert zu werden.<br />

Name Datum Unterschrift<br />

Senden Sie das unterschriebene Formular einfach per:<br />

■ Fax an 01/54600-5933<br />

■ E-Mail an datenschutz@medizin-medien.at<br />

■ Brief an Medizin Medien Austria GmbH, Grünbergstraße 15, 1120 Wien,<br />

z.H. der Abteilung Data Quality & Compliance<br />

■ oder kontaktieren Sie unsere Hotline unter 01/54600-689.<br />

Hier haben Sie auch jederzeit die Möglichkeit, Ihre Zustimmung kostenlos zu widerrufen.<br />

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Entgeltliche Einschaltung


BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Transparent und fair<br />

Foto: AEK Wien<br />

„Maßstäbe für unser<br />

Handeln im Kontext der<br />

Corona-Impfungen sind<br />

die Empfehlungen der hervorragenden<br />

österreichischen<br />

Impfexpertinnen und<br />

-experten und der<br />

gültige Impfplan.“<br />

Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />

► Ohne Fairness, Solidarität und Transparenz werden wir nicht gut durch die Corona-<br />

Pandemie kommen: Durch diese anscheinend nicht enden wollende Herausforderung<br />

für Bürgerinnen, Bürger und Gesellschaft, deren Folgen für die Welt, in der wir leben, nicht<br />

abzuschätzen sind. Um es vorwegzunehmen: Hier spielen auch wir Ärztinnen und Ärzte als<br />

Kompetenztragende und als gesellschaftlich hoch angesehene Berufsgruppe eine nicht<br />

unbedeutende Rolle.<br />

Noch drehen sich die öffentlichen Diskussionen mehrheitlich um Fragen von Lockdown und<br />

Lockerungen, die Zahl von Intensivbetten und die Verfügbarkeit und Qualität von Vakzinen<br />

– alles für unser Leben sehr wichtige Themen. Doch bedeuten SARS-CoV-2 und COVID-19<br />

natürlich für die Zukunft weit mehr als eine Gesundheitskrise. Die Prognosen von Wirtschaftsfachleuten<br />

und Demokratieforschenden, wie es weitergehen wird, sind unterschiedlich.<br />

Werden sich mögliche ökonomische Verwerfungen, wie sie angesichts einer vielfach<br />

prognostizierten Pleitewelle und hoher Arbeitslosigkeit nicht auszuschließen sind, in der<br />

Folge auch zu einer Krise der Demokratie und des Sozialstaats ausweiten? Entwarnung kann<br />

wohl nicht gegeben werden – weder für Österreich noch global. Kommt es in von Knappheit<br />

geprägten Situationen zu Verteilungskonflikten, was öffentliche Gelder ebenso einschließt<br />

wie Vakzine, sind Fairness, Solidarität und Transparenz umso wichtiger.<br />

Ärztinnen und Ärzte mit Vorbildwirkung<br />

Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass sich auch in Österreich inzwischen eine<br />

Atmosphäre individueller und gesellschaftlicher Ausgelaugtheit verbreitet. Vielen Menschen<br />

macht die Angst vor Infektion und Erkrankung, finanzielle Bedrohung und ein Zerfallen ihrer<br />

Perspektiven zu schaffen. Zur Entmutigung mag auch beitragen, dass Corona-Impfungen<br />

in der aktuellen Situation von vielen nicht als der politisch angekündigte „Gamechanger“<br />

erlebt werden – womit erneut ein Stück Vorhersagbarkeit in ihrem Leben verloren geht. Dass<br />

in so einer Situation versucht wird, individuellen Anliegen und Gruppeninteressen zum<br />

Durchbruch zu verhelfen, ist nachvollziehbar. Es ist aber auch riskant: Der Run auf einen<br />

möglichst frühen Impftermin und einen angeblich besseren Impfstoff, das Austricksen von<br />

Regeln zur Kontaktbegrenzung im Tourismus, verbotene gesellige Runden in Hinterzimmern<br />

von Delikatessengeschäften und Lokalen – das und ähnliches fördert die Virusausbreitung,<br />

sät Zweifel an der Transparenz der Impfpläne und entsolidarisiert. Es ist unfair all jenen<br />

gegenüber, die sich an die Regeln halten, und die das auch von anderen erwarten.<br />

Hier sind auch wir als Berufsgruppe mit Vorbildwirkung und einer sich daraus ergebenden<br />

hohen Verantwortung gefordert. Am Beispiel der Corona-Impfung: Gerade wir sollten Sonderrechte<br />

nicht zu lautstark einfordern. Wir dürfen auch keinen ausgewählten Patientinnen<br />

und Patienten privilegierte Sonderbehandlungen anbieten. Denn tun wir das, liefern wir<br />

unbeabsichtigt auch anderen Menschen und Gesellschaftsgruppen einen Vorwand dafür, im<br />

Sinne ihrer jeweiligen Partikularinteressen Privilegien einzufordern. Damit wird zu einer<br />

gesellschaftlichen Entsolidarisierung beigetragen, die es nicht verdient, gefördert zu werden.<br />

Wir Ärztinnen und Ärzte dürfen uns aber auch nicht von einzelnen Impfstoffanbietern<br />

instrumentalisieren und gegen andere Produzenten ausspielen lassen. Maßstäbe für unser<br />

Handeln im Kontext der Corona-Impfungen sind die Empfehlungen der hervorragenden<br />

österreichischen Impfexpertinnen und -experten und der gültige Impfplan. Setzen auch wir<br />

auf jene Fairness, Solidarität und Transparenz, die wir zu Recht von der Politik einfordern.<br />

Mit besten Grüßen,<br />

Johannes Steinhart<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 5


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BRIEF DES KURIENOBMANNS IN EIGENER SACHE<br />

Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!<br />

Lernkurve in Sicht?<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

„Es scheint, als ob unsere<br />

Patientinnen und Patienten<br />

endlich wieder in den Mittelpunkt<br />

unseres medizinischen<br />

und pflegerischen Tuns rücken<br />

durften und ökonomische<br />

Entscheidungen für Monate an<br />

Wichtigkeit verloren haben.“<br />

Weitere standespolitische Themen ab Seite 9.<br />

► In den letzten Wochen hat uns gerade die Organisation der COVID-Impfungen eine<br />

Lebensweisheit in Erinnerung gerufen: „Hinterher sind immer alle klüger“. Doch sind<br />

wir das, zwölf Monate nach dem Ausrufen der Corona-Pandemie durch unsere Bundesregierung<br />

und einer damit einhergehenden radikalen Wende in unserem Leben, wirklich? Denn<br />

nur dann, wenn wir auch tatsächlich etwas in den letzten Monaten gelernt haben, können<br />

wir künftig ähnliche Herausforderungen besser bewältigen. Umso wichtiger ist es jetzt,<br />

genauer hinzusehen, kritische Fragen zu stellen und gesundheitspolitische Entscheidungen<br />

zu evaluieren. Sachlich, ehrlich und transparent. Denn jegliche Form von „Message Control“<br />

oder ein ständiges gegenseitiges Zuschieben des schwarzen Peters schwächt genau diesen<br />

(erhofften) Lernprozess und – nicht nur in Zeiten einer Pandemie – den Umgang mit Fehlern<br />

beziehungsweise das Erlernen einer Fehlerkultur.<br />

Neue Art der Menschlichkeit<br />

Doch was nehmen wir aus den letzten Monaten wirklich mit, außer den Umstand, dass Toilettenpapier<br />

nie zu knapp wurde, Pressekonferenzen inflationär weitestgehend inhaltslos stattfinden<br />

können und Friseurbesuche in der Bedürfnispyramide vieler sehr weit oben stehen?<br />

Was wir mitnehmen sollten, ist, um einmal einen positiven Ansatz aufzugreifen, dass es<br />

eine neue Art der Menschlichkeit gibt: Es scheint, als ob unsere Patientinnen und Patienten<br />

endlich wieder in den Mittelpunkt unseres medizinischen und pflegerischen Tuns rücken<br />

durften und ökonomische Entscheidungen für Monate an Wichtigkeit verloren haben. Trotz<br />

knappster Personalressourcen aus den unterschiedlichsten Gründen, haben wir seit Jahren<br />

vorhandene Löcher kaschiert, uns zehn Hände wachsen lassen, geben als Team des medizinischen<br />

Fachpersonals alles und behandeln an vorderster Front. Doch gerade im Hinblick<br />

auf die fragilen Personalressourcen in den Wiener Spitälern muss sachlich, transparent und<br />

ehrlich diskutiert werden, wie sinnvolle und nachhaltige Anreize gesetzt werden können,<br />

damit uns die im Spital tätigen Kolleginnen und Kollegen auch genau dort erhalten bleiben<br />

– im intramuralen Bereich. Eine transparente und den Tatsachen entsprechende beziehungsweise<br />

die Realität abbildende Personalbedarfsberechnungsmethode muss endlich weiterentwickelt<br />

werden. Die Zeit, die etablierte Kolleginnen und Kollegen für die Ausbildung unseres<br />

Nachwuchses an Ärztinnen und Ärzten aufwenden, muss sich hier jedenfalls wiederfinden.<br />

Genauso wie die Zeit, die die „Jungen“ dafür aufbringen, von den Erfahrenen zu lernen. Was<br />

es braucht? Mentoring-Programme fördern, Teaching etablieren, Aus- und Fortbildung<br />

großzügig ermöglichen, Karrierestrukturen und adäquate Gehälter einführen.<br />

Es gilt, kritisch zu hinterfragen, warum erst in der Pandemie Investitionen in das Gesundheitswesen<br />

ihre Renaissance erleben. Investitionsbedarf gibt es viel und eine Infrastrukturmilliarde,<br />

vor allem für die Wiener Gemeindespitäler, ist eine nachhaltige Anlage für die Zukunft.<br />

Vielleicht sollten auch Aspekte wie ein Kostendämpfungspfad und die Finanzierung des Gesundheitswesens<br />

aus einem Topf neu überdacht werden. Wir alle wissen ja, dass die Gelder<br />

für den Öffentlichen Sektor niemals ausreichen. Frischer Wind und die Segel neu setzen!<br />

Doch eines darf bei allen Anforderungen, die im vergangenen Jahr an uns engagiert medizinisch<br />

tätige Spitalsärztinnen und Spitalsärzte gestellt wurden, die manchmal übermenschlich<br />

waren, nicht vergessen werden: Wir alle haben auch ein Leben abseits unseres fordernden<br />

Berufs und sind letztendlich alle „von Beruf Mensch“.<br />

Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Gesundheit und passen Sie auf sich auf!<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Wolfgang Weismüller<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 7


INHALT EDITORIAL<br />

Inhalt<br />

3 In eigener Sache – Brief des Präsidenten<br />

5 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

7 In eigener Sache – Brief des Kurienobmanns<br />

Intern<br />

10 News<br />

Anlässlich des einjährigen Bestehens des Gründerservice Go2Ordi sprach <strong>doktorinwien</strong> mit<br />

der Allgemeinmedizinerin Saloumeh Assadi, die kürzlich eine Kassenordination übernommen,<br />

adaptiert und neueröffnet hat.<br />

14 News<br />

Um die wichtigsten und häufigsten Serviceleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds in Anspruch<br />

nehmen zu können, sind für Mitglieder gewisse Punkte zu beachten.<br />

16 Gesundheit und Politik<br />

Österreichs Anteil der Gesundheitsausgaben lag im Jahr 2019 bei 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />

17 Kammerbereich<br />

Coverstory<br />

20 Studieren in der Pandemie<br />

Die Coronakrise hat wie für die meisten auch das Leben von Studierenden auf den Kopf gestellt.<br />

Eine Medizinstudentin im Gespräch über ihre Erfahrungen im Klinisch-Praktischen Jahr.<br />

Service<br />

25 Medizin<br />

Eine Studie über den Einfluss von demografischen Faktoren auf die phasenweise sehr hohen<br />

SARS-CoV-2-Inzidenzen in Oberösterreich hat interessante Ergebnisse gebracht.<br />

27 Medizin<br />

Mit gezielten Ultraschallimpulsen lässt sich eine Reihe an Gehirnerkrankungen, die bisher nur<br />

eingeschränkt therapierbar sind, punktgenau behandeln.<br />

28 Medizin<br />

Die Dimerisierung der menschlichen Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin kann zu neuartigen<br />

pharmakologisch-wirksamen Molekülen führen.<br />

30 Chronik<br />

Eine Wissenschafterin und ein Wissenschafter der MedUni Wien wurden kürzlich mit dem<br />

Forschungsförderungspreis der Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet.<br />

32 Steuer<br />

Angestellte Ärztinnen und Ärzte können beim Finanzamt durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung<br />

angefallene Steuerabsetzposten geltend machen.<br />

34 Kleinanzeigen<br />

Aufgrund von Planungsunsicherheit bedingt durch die Corona-Krise entfällt in der aktuellen Ausgabe die Rubrik „Fortbildung – Vorträge,<br />

Tagungen, Symposien“.<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den<br />

Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Redaktions vorsitz:<br />

Dr. Franz Mayrhofer Redaktion: Mag. a Elisa Cavalieri (Chefin vom Dienst), Mag. a Kathrin McEwen, Dr. Hans-Peter Petutschnig,<br />

Mag. Bernhard Salzer, Mag. Alexandros Stavrou, Alexandra Wolffinger (Sekretariat). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH,<br />

Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: office@medizin-medien.at. Aboverwaltung:<br />

Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: wolffinger@aekwien.at. Anzeigenleitung: Fritz Tomaschek T 01/54 600-520,<br />

f.tomaschek@medizin-medien.at. Anzeigensekretariat: Anita Radl, T 01/54 600-446, E-Mail: a.radl@medizin-medien.at. Herstellung:<br />

Friedrich Druck & Medien GmbH, A-4020 Linz, Zamenhof straße 43–45, www.friedrichdruck.com.<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/impressum<br />

Editorial<br />

Perseverance<br />

Die Bilder der Freude<br />

und Begeisterung der<br />

Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter im<br />

NASA Kontrollzentrum<br />

nach der erfolgreichen<br />

Landung der Marssonde<br />

Perseverance sind<br />

um die Welt gegangen. Beinahe unfassbar<br />

auch die Fotos und Videos, die uns seither<br />

von dort erreichen. Momentaufnahmen aus<br />

einem seit 2014 laufenden Segment wissenschaftlicher<br />

Aktivität, die uns klar vor Augen<br />

führen, zu welchen Leistungen höchste<br />

wissenschaftliche Präzision, Kreativität und<br />

gemeinschaftliches Handeln führen können.<br />

Perseverance – Ausdauer und Beharrlichkeit<br />

– im Schaffen von Wissen, in der Kreativität<br />

und in der Entwicklung der technischen<br />

Fertigkeit, dieses Wissen umzusetzen, sind<br />

auch die einzig tauglichen Werkzeuge im<br />

Umgang mit der gegenwärtigen globalen<br />

Gesundheitskrise durch ein Virus, dessen<br />

weltweite Gesamtmasse in eine Cola Dose<br />

passt.<br />

Und wenn wir dann nach zwölf Monaten<br />

einen Befund in Händen halten, auf dem<br />

steht, dass Mensch wenige Wochen nach<br />

der Injektion von zweimal 0,35 ml einer<br />

klaren Flüssigkeit Antikörper gegen die<br />

Spike-Proteine von SARS-COVID-Viren<br />

produziert, dann sollten wir alle in freudvolle<br />

hochachtungsvolle Begeisterung<br />

einstimmen. Begeisterung über die vielen<br />

Menschen, die seit Generationen auf verschiedensten<br />

Ebenen beharrlich forschen.<br />

Begeisterung über Engagierte in Arztpraxen,<br />

die sich an Studien beteiligen, bis hin zu<br />

bewundernswert unerschrockenen Forscherinnen<br />

und Forschern in S4-Labors.<br />

Begeisterung über die Institutionen, staatliche<br />

genauso wie private, die das Wissen<br />

weltweit kommunizieren und vernetzen.<br />

Begeisterung schließlich auch über Technikerinnen,<br />

Techniker, Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer, die die Maschinen und Anlagen<br />

bauen, um die Produkte in der erforderlichen<br />

Qualität für Milliarden Menschen zu<br />

produzieren. Wir alle hoffen, dass Corona,<br />

wie die mittelalterliche Pest, als Episode in<br />

die Geschichtsbücher eingeht. Die kraftvolle<br />

und kompetente Antwort der Wissenschaft<br />

sollte uns jedenfalls optimistisch stimmen!<br />

Ihr<br />

Franz Mayrhofer<br />

Foto: privat<br />

8 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


NEWS INTERN<br />

Kritik an Ausschlusskriterien<br />

bei Corona-Selbsttests<br />

Heftige Kritik kommt von<br />

der Ärztekammer zu den<br />

Einschränkungen für viele<br />

Österreicherinnen und<br />

Österreicher hinsichtlich<br />

der Ausgabe von SARS-<br />

CoV-2-Antigentests zur<br />

Eigenanwendung („CO-<br />

VID-19-Selbsttests“) in<br />

Apotheken. Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres spricht hier von einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft<br />

und der Missachtung von Patientenrechten“. Der Hintergrund:<br />

Bürgerinnen und Bürger, die sich von ELGA gesamt oder vom<br />

Service e-Medikation abgemeldet haben, sowie nicht krankenversicherte<br />

Personen können dieses Service nicht nutzen und sind von der<br />

Verteilung der kostenfreien Tests ausgenommen.<br />

Szekeres kann nicht nachvollziehen, dass Patientinnen und Patienten,<br />

die ihr „gutes Recht“ wahrgenommen haben, aus ELGA<br />

zu optieren, nun genau dafür bestraft werden und entsprechend<br />

benachteiligt würden. Und auch der Ausschluss nicht krankenversicherter<br />

Personen ist für ihn unverständlich: „Antigentests im großen<br />

Umfang sind eine wirkungsvolle Maßnahme, gegen die Pandemie<br />

anzukämpfen. Die Lockdowns kosten uns Milliarden, und da spart<br />

man an der kostenfreien Ausgabe von Antigentests?“<br />

Einmal mehr desillusioniert ist Szekeres über die Arbeit der von den<br />

Landesregierungen bestellten Patientenanwälte. Diese meldeten sich<br />

in der Sekunde zu Wort, wenn sie Einzelverfehlungen auszumachen<br />

glauben, „aber wenn es um globale Patientenrechte, wie die Verteilung<br />

von kostenfreien COVID-19-Selbsttests an alle Bürgerinnen<br />

und Bürger geht, herrscht vornehmes Schweigen in der Sorge, mit<br />

der Obrigkeit in Österreich nicht anzuecken“, so Szekeres. <br />

Wahrnehmungs bericht 2020<br />

In Kürze erscheint der Wahrnehmungsbericht<br />

der Ärztekammer für Wien für das Jahr 2020.<br />

Falls Sie die gedruckte Version nicht erhalten<br />

wollen, senden Sie bitte ein E-Mail an<br />

pressestelle@aekwien.at bis 17. März <strong>2021</strong>.<br />

Umfrage zu den Informationsmedien<br />

der Ärztekammer<br />

Die Wiener Ärztekammer verfügt über eine Reihe von Kommunikationstools<br />

(Printmedien, Onlinemedien, Social-Media-Tools) mit dem<br />

Fokus auf standespolitische sowie organisatorische und fachliche<br />

Themenstellungen. Um deren Informationsgehalt und Nutzen besser<br />

einschätzen zu können, hat die Ärztekammer für Wien eine Umfrage<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Konkret soll dabei überprüft werden,<br />

•in welchem Ausmaß die einzelnen Kommunikationstools von den<br />

Ärztinnen und Ärzten wahrgenommen und genutzt werden,<br />

•wie die formale und inhaltliche Qualität der einzelnen Medien<br />

beurteilt wird,<br />

•wie der persönliche Nutzen der jeweiligen Medien eingeschätzt wird,<br />

•ob gegebenenfalls, und wenn ja, welche Informationsdefizite<br />

bestehen,<br />

•wie die Kommunikationslandschaft der Ärztekammer insgesamt<br />

beurteilt wird.<br />

Mit der Befragung beauftragt wurde das Institut für Empirische<br />

Sozialforschung – IFES. Sollten auch Sie zur zufällig ausgewählten<br />

Stichprobe gehören, ersuchen wir Sie, sich einige Minuten Zeit zu<br />

nehmen und an der telefonischen Befragung teilzunehmen. Ihre<br />

Antworten helfen uns, Sie zukünftig noch zielgruppenorientierter<br />

informieren zu können.<br />

<br />

Ihre Ärztekammer für Wien<br />

Ausschreibungen für Einzel- und Gruppenpraxen für März <strong>2021</strong><br />

Foto: solidcolours/iStock<br />

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schreibt gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärztinnen und<br />

-ärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärztinnen und -ärzten iVm § 6 Abs 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 sowie gemäß § 7 der Richtlinien<br />

für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011<br />

gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB), der Sozialversicherung der Selbstständigen<br />

(SVS), sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien Vertragsarztstellen aus.<br />

Basierend auf den Änderungen der Reihungskriterien für Bewerbungen ab 1. Mai 2018 finden Sie die Ausschreibungen für Einzelpraxen sowie für<br />

Gruppenpraxen für März <strong>2021</strong> auf der Website der Ärztekammer für Wien unter www.aekwien.at beziehungsweise unter<br />

www.aekwien.at/ausschreibungen-allgemeinmedizin und www.aekwien.at/ausschreibungen-fachärzte.<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte fristgerecht an:<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

Mag. Gabriella Milinski<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1222 DW<br />

E-Mail: milinski@aekwien.at<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Fachärztinnen und Fachärzte<br />

Sabine Hubmayr<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1259 DW<br />

E-Mail: hubmayr@aekwien.at<br />

Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, das Punktesystem, die Bewerbungsformulare und die gesamtvertraglichen<br />

Bestimmungen finden Sie unter www.aekwien.at/reihungskriterien.<br />

Hinweis: Bitte beachten Sie das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 9


INTERN NEWS<br />

Ordinationsgründung<br />

Improvisation ist gefragt<br />

Anlässlich des einjährigen Bestehens des Gründerservice Go2Ordi der Ärztekammer für Wien<br />

sprach<br />

mit der Allgemeinmedizinerin Saloumeh Assadi, die zu Beginn des<br />

Jahres <strong>2021</strong> im 4. Bezirk eine Kassenordination übernommen, adaptiert und neueröffnet hat.<br />

Von Bernhard Salzer<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Frau Doktorin Assadi,<br />

Sie haben mitten in der Corona-Pandemie<br />

ihre eigene Kassenpraxis eröffnet.<br />

Wie lief der Start?<br />

Assadi: Ich habe die Praxis am 1. Jänner<br />

<strong>2021</strong> übernommen und sofort mit<br />

den nötigen Umbauarbeiten begonnen.<br />

Am 25. Jänner habe ich die Ordination<br />

mit ‚vielen Bauchschmerzen‘<br />

eröffnet, weil zu dem Zeitpunkt noch<br />

nicht alles fertig war. Der Lockdown<br />

hatte alles erschwert. Geschäfte und<br />

Schauräume waren geschlossen, ich<br />

konnte nichts vor Ort ansehen oder<br />

ausprobieren. Die Suche nach neuem<br />

Ordinationsmobiliar, wie auch alle<br />

anderen Bestellungen, fand daher<br />

online statt. Die Lieferungen kamen<br />

aber zum Teil nicht zeitgerecht oder<br />

nur stückweise. Bis heute ist zum Beispiel<br />

mein Schreibtisch nicht geliefert<br />

worden. Es war sehr viel Improvisation<br />

gefragt.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Wie sieht Ihr Arbeitsalltag<br />

nach einem Monat aus?<br />

Assadi: Ich war nie eine Frühaufsteherin,<br />

aber jetzt läutet mein Wecker<br />

um 5.30 Uhr. Mein Arbeitstag in<br />

der Ordination dauert dann bis zu 16<br />

Stunden. Ich komme zumindest eine<br />

Stunde vor Ordinationsbeginn in die<br />

Praxis und bleibe danach noch sehr<br />

lange zum Nacharbeiten, gehe Befunde<br />

und die Dokumentation durch und<br />

bereite mich für den nächsten Tag vor.<br />

Trotz aller Anstrengungen, ist es aber<br />

schön zu beobachten, dass die Patientinnen<br />

und Patienten die neu und<br />

vor allem heller und weitläufiger gestaltete<br />

Ordination sowie auch mich<br />

und mein komplett neues Ordinationsteam<br />

mit zwei Mitarbeiterinnen<br />

sehr gut angenommen haben. Die<br />

Vor jahreszahlen meiner Vorgängerin<br />

werde ich im ersten Quartal sicher<br />

nicht erreichen, aber das hängt auch<br />

Saloumeh Assadi:<br />

„Mir ist schnell klar<br />

geworden, dass ich<br />

als Ärztin nicht nur<br />

Medizinerin, sondern<br />

auch Betriebswirtin<br />

sein muss.“<br />

mit der Pandemiesituation zusammen,<br />

weil die Menschen derzeit grund -<br />

sätzlich seltener Ordinationen aufsuchen.<br />

Ich erwarte daher auch, dass ich<br />

die nächsten Monate von meinen privaten<br />

Ersparnissen leben muss. Damit<br />

es sich finanziell ausgeht, vertrete ich<br />

zusätzlich für zehn Stunden wöchentlich<br />

Kolleginnen und Kollegen in deren<br />

Ordinationen und arbeite auch beim<br />

Ärztefunkdienst.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Sie haben zwar eine<br />

bestehende Ordination übernommen,<br />

konnten aber nicht sofort starten …<br />

Assadi: … ja, denn es standen etliche<br />

vorgeschriebene Umbauarbeiten etwa<br />

in Bezug auf die Barrierefreiheit an.<br />

Da habe ich mich dann gleich zu einer<br />

Generalsanierung entschlossen.<br />

Die Elektrik musste komplett erneuert<br />

und ein neuer Boden verlegt werden,<br />

Wände wurden versetzt und die Räume<br />

neugestaltet. Jetzt habe ich auf den<br />

rund 110 Quadratmetern einen neuen<br />

Empfangsbereich mit Wartezimmer,<br />

zwei Behandlungszimmer, einen Laborbereich<br />

und auch einen Rückzugsraum<br />

für mich und mein Team mit<br />

einer eigenen Personaltoilette, die es<br />

davor nicht gab. Die Ordinations-EDV<br />

musste ich auch austauschen – neue<br />

Computer, Bildschirme, Tastaturen,<br />

alles, was eben dazu gehört. Ich konnte<br />

nur wenige Geräte übernehmen, wie<br />

etwa eine Waage, ein EKG- sowie ein<br />

Blutdruckmessgerät. Wenn die Ordination<br />

gut angelaufen ist, werde ich<br />

auch diese erneuern. Derzeit ist das<br />

nicht möglich, weil meine finanziellen<br />

Grenzen komplett ausgeschöpft sind.<br />

Der Großteil ist kreditfinanziert, aber<br />

ich musste auch auf private Ersparnisse<br />

zurückgreifen.<br />

Foto: Stefan Seelig<br />

10 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


NEWS INTERN<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Im Medizinstudium<br />

werden die Studierenden nicht auf eine<br />

Ordinationsgründung vorbereitet. Wo<br />

haben Sie sich dafür das nötige Wissen<br />

geholt?<br />

Assadi: Mein Wissen über den Ordinationsalltag<br />

habe ich vor allem aus<br />

meiner langjährigen Vertretungszeit,<br />

zusätzlich habe ich mir laufend Tipps<br />

von Kolleginnen und Kollegen geholt.<br />

Aber auch die Beratung durch das Service<br />

‚Go2Ordi‘ der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte hat mir sehr geholfen. Da ist<br />

mir schnell klar geworden, dass ich als<br />

Ärztin nicht nur Medizinerin, sondern<br />

auch Betriebswirtin sein muss. Es wäre<br />

ganz wichtig, dass es bereits während<br />

des Medizinstudiums entsprechende<br />

Informationsangebote gäbe – etwa<br />

Seminare zu wirtschaftlichen und<br />

rechtlichen Aspekten des selbstständigen<br />

Unternehmertums. Das bereits<br />

bestehende Angebot der Lehrpraxis ist<br />

in jedem Fall allen Studierenden, die<br />

später eine Ordination führen wollen,<br />

unbedingt zu empfehlen.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Warum haben Sie sich<br />

für die Allgemeinmedizin entschieden<br />

und wollten eine eigene Kassenpraxis<br />

führen?<br />

Assadi: Während der Ausbildung<br />

haben mich viele Fächer interessiert.<br />

Die Liebe zur Allgemeinmedizin habe<br />

ich erst entdeckt, als ich bei meinem<br />

Hausarzt als Vertretungsärztin tätig<br />

werden durfte. Es hat mir gezeigt, wie<br />

breit gefächert die Tätigkeit in der Allgemeinmedizin<br />

ist. Ab diesem Zeitpunkt<br />

war für mich klar, dass auch ich<br />

diesen Weg einschlagen möchte. Ich<br />

habe mich auf die Vertretungsliste der<br />

Ärztekammer setzen lassen und so oft<br />

wie nur möglich bei Kolleginnen und<br />

Kollegen neben meiner Tätigkeit im<br />

Wilhelminenspital vertreten. Da habe<br />

ich viele Ordinationen kennengelernt<br />

und gesehen, dass die medizinische<br />

Tätigkeit zwar immer ähnlich ist,<br />

die administrativen und organisatorischen<br />

Abläufe aber sehr unterschiedlich<br />

gestaltet werden. Das hat mir sehr<br />

geholfen, ich konnte viel dazulernen<br />

und von überall ein bisschen etwas für<br />

meinen eigenen Ordinationsstart ‚mitnehmen‘.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Welche Ratschläge geben<br />

Sie jungen Ärztinnen und Ärzten, die<br />

eine eigene Ordination gründen wollen?<br />

„Während<br />

der Ausbildung<br />

haben<br />

mich viele<br />

Fächer interessiert.<br />

Die<br />

Liebe zur<br />

Allgemeinmedizin<br />

habe ich erst<br />

entdeckt,<br />

als ich bei<br />

meinem<br />

Hausarzt<br />

als Vertretungsärztin<br />

tätig werden<br />

durfte.“<br />

Go2Ordi – Bilanz eines einzigartigen Projekts<br />

Trotz Corona-Krise haben im letzten Jahr in Wien mit Unterstützung<br />

des Gründerservice Go2Ordi über 40 Ärztinnen und Ärzte den Sprung<br />

in die Selbstständigkeit gewagt oder stehen kurz davor.<br />

Mit Go2Ordi bietet die Ärztekammer für Wien seit über einem Jahr ein kostenloses<br />

maßgeschneidertes Beratungsservice für ihre Mitglieder, mit dem diese<br />

bestmöglich auf die Selbstständigkeit vorbereitet werden. Dieses in Österreich<br />

einzigartige Projekt zur Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten kann für<br />

das Jahr 2020 eine durchaus beachtliche Bilanz legen. Über 100 persönliche<br />

Erstberatungsgespräche zur Ordinationsgründung und noch einmal so viele<br />

Folgeberatungen wurden im Jahr 2020 bei den Expertinnen und Experten von<br />

Go2Ordi in Anspruch genommen. Aus diesen Beratungen gingen letztendlich 43<br />

Ordinationsgründungen hervor beziehungsweise stehen kurz vor der Eröffnung.<br />

Hinzu kommen Beratungen für schon bestehende Ordinationen sowie etliche<br />

Erstinformationsveranstaltungen zur Ordinationsgründung.<br />

„Unsere Beratungen decken das gesamte Spektrum einer Ordinationsgründung<br />

ab“, betont Matthias Schmied vom Go2Ordi-Beratungsteam. Finanzierung,<br />

rechtliche Rahmenbedingungen, Rechtsformen der Niederlassung, bürokratische<br />

Herausforderungen, Hygienerichtlinien, Datenschutz, Immobiliensuche, Marketing<br />

oder der Weg zum Kassenvertragsarzt sind einige der häufigsten Beratungsthemen.<br />

Schmied: „Wir gehen aber auch mit in die künftige Praxis und beraten<br />

direkt vor Ort bei der Planung des Ordinationsumbaus oder der Umsetzung der<br />

Richtlinien zur Barrierefreiheit.“<br />

Zusätzlich zum persönlichen Beratungsservice hat die Ärztekammer für Wien<br />

einen Leitfaden zur Ordinationsgründung herausgegeben. Das Buch „Go2Ordi<br />

- Das Buch zur erfolgreichen Gründung Ihrer Ordination (ISBN: 978-3-99052-<br />

196-0)“ gibt es im Buchhandel und kann auch beim Gründerservice direkt und<br />

kostenlos für Mitglieder der Ärztekammer für Wien bestellt werden.<br />

Service: Ihr Kontakt zu Go2Ordi – Das Gründerservice der Ärztekammer für Wien<br />

Matthias Schmied, BA, MPH, MBA, Tel. 51501/ 1204 DW,<br />

E-Mail: schmied@aekwien.at,<br />

Melody Buchegger-Golabi, BA, MA, Tel. 51501/ 12<strong>03</strong> DW,<br />

E-Mail: buchegger-golabi@aekwien.at<br />

Web: www.aekwien.at/go2ordi<br />

Assadi: Die Entscheidung muss gut<br />

überlegt sein und bedarf einer intensiven<br />

Vorbereitung. Sie müssen sich die Frage<br />

stellen, ob sie sich die alleinige Verantwortung<br />

über einen eigenen Betrieb<br />

– und das ist letztendlich eine Ordination<br />

– mit mehreren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zutrauen, oder lieber<br />

in einem Team arbeiten, in dem sie sich<br />

nur auf medizinische Entscheidungen<br />

konzentrieren können. Ganz wichtig ist<br />

natürlich die genaue Planung der Finanzierung<br />

mit der eigenen Bank und einer<br />

Steuerberaterin oder einem Steuerberater.<br />

Und dann ist die gute Vernetzung<br />

mit niedergelassenen Kolleginnen und<br />

Kollegen anderer Fachrichtungen sowie<br />

mit den Apotheken rund um die Ordination<br />

essenziell, damit man sich gegenseitig<br />

neue Patientinnen und Patienten<br />

empfehlen und zuweisen kann.<br />

<strong>doktorinwien</strong>: Eine abschließende<br />

private Frage: Haben Sie überhaupt<br />

noch Freizeit?<br />

Assadi: Nein, im Moment gar nicht.<br />

Ich habe immer gerne Sport betrieben,<br />

das ist jetzt komplett weggebrochen.<br />

Ich bin an manchen Tagen schon froh,<br />

wenn ich einmal untertags in Ruhe<br />

zum Essen komme. Aber ich weiß<br />

auch, dass das jetzt den Herausforderungen<br />

des Anfangs geschuldet ist und<br />

habe es keine Sekunde bereut. Ich bin<br />

sogar ein wenig stolz auf mich, weil<br />

ich das alles so schnell und gut auf die<br />

Beine gestellt habe. Ich höre von Patientinnen<br />

und Patienten immer wieder<br />

positives Feedback und ich habe auch<br />

schon Blumen geschenkt bekommen.<br />

Das sind Kleinigkeiten, die mir bestätigen,<br />

dass ich den richtigen Schritt<br />

gesetzt habe. <br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 11


INTERN NEWS<br />

Steinhart: ÖGK-Prognosen nicht ernst zu nehmen<br />

„Auch im ersten Jahr als ÖGK haben<br />

die Krankenkassen nahtlos an die<br />

bisherige GKK-Tradition angeknüpft,<br />

sich bei der Finanzgebarung<br />

im Laufe des Jahres<br />

ordentlich zu verschätzen,<br />

teilweise um hunderte<br />

Millionen<br />

Euro“, konstatiert<br />

Johannes Steinhart,<br />

Ärztekammer-Vizepräsident<br />

und Obmann der<br />

Kurie niedergelassene<br />

Ärzte. In diesem Jahr habe<br />

man aber diesbezüglich die<br />

eigenen Negativrekorde pulverisiert.<br />

„Um eine ganze Milliarde daneben zu liegen,<br />

das muss man erst einmal zusammenbringen“,<br />

sagt Steinhart zu den Schätzungen des<br />

jetzigen ÖGK-Vizeobmanns Andreas Huss:<br />

„In der Privatwirtschaft könnte man so wohl<br />

nicht arbeiten“, so Steinhart.<br />

Mit den Zahlen des Vorjahres habe<br />

die ÖGK unterstrichen, was auch<br />

öffentlich längst gängige<br />

Wahrnehmung ist: „Die<br />

Vorausschauen haben<br />

mit dem tatsächlichen<br />

Ergebnis nur wenig zu<br />

tun. Schätzungen dienen<br />

mitunter offenbar sogar<br />

parteipolitischer Panikmache,<br />

das wird vom Dachverband<br />

öffentlich sogar bestätigt“, wundert<br />

sich Steinhart und ergänzt: „Wir und<br />

auch die anderen Systempartner sollten<br />

daran denken, wenn die Krankenkassen<br />

künftig wieder den Defizit-Teufel an die<br />

Wand malen.“<br />

Verwundert zeigt sich Steinhart über die<br />

positiven Reaktionen auf das letztendlich<br />

doch beinahe ausgeglichene Ergebnis der<br />

ÖGK: „Es beruht zu einem großen Teil<br />

darauf, dass Menschen ihre Arzttermine,<br />

darunter wesentliche Vorsorgetermine nicht<br />

wahrgenommen haben. Das sollte weder<br />

das Ziel einer Krankenkasse sein, noch<br />

ein Grund zur Freude.“ Seitens der Ärztekammern<br />

sei vor allem nach dem ersten<br />

Lockdown immer wieder betont worden,<br />

dass die Ordinationen sicher seien und alle<br />

Menschen ruhigen Gewissens ihre Vorsorge-<br />

und Kontrolltermine wahrnehmen<br />

können. „Hier hätte auch die ÖGK mehr<br />

appellieren müssen, anstatt auf die Kosten<br />

zu schauen“, sagt Steinhart, der erneut alle<br />

Bürgerinnen und Bürger aufrief: „Nehmen<br />

Sie Ihre Arzttermine unbedingt wahr!<br />

Nur so können Kollateralschäden durch<br />

diese Pandemie vermieden werden. Die<br />

Bundeskurie niedergelassene Ärzte arbeitet<br />

mit laufend aktualisierten Empfehlungen<br />

und Sicherheitsmaßnahmen ständig daran,<br />

dass die Ordinationen sichere Orte sind<br />

und bleiben. Auch ältere Personen brauchen<br />

keine Bedenken haben, einen Termin<br />

bei ihren Ärztinnen und Ärzten zu vereinbaren.“<br />

<br />

ÖAK<br />

„com·sult <strong>2021</strong>“ zeichnet internationale Ärzteschaft aus<br />

„Dass der renommierte ‚Golden Arrow <strong>2021</strong>‘<br />

des Wiener Kongresses ‚com·sult <strong>2021</strong>‘ an<br />

die Word Medical Association verliehen<br />

wurde, ist ein starkes und beeindruckendes<br />

Signal der Wertschätzung für die Ärzteschaft<br />

aus Österreich und aus Wien, das seinen<br />

Niederschlag finden wird“, so Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres beim Wiener<br />

Kongress <strong>2021</strong>, der heuer am 31. Jänner und 1.<br />

Februar in Wien im Haus der Industrie stattfand.<br />

Ärztinnen und Ärzte hätten gemeinsam<br />

mit den Pflegeberufen im vergangenen Jahr<br />

Übermenschliches geleistet, „und sie tun das<br />

im Kampf gegen die britische Mutation jetzt<br />

mehr denn je“, betont Szekeres.<br />

Die Corona-Impfung sei der Gamechanger,<br />

der weltweit rasch zum Einsatz kommen müsse.<br />

„Es ist alles zu tun, um die Auslieferung<br />

der Impfdosen zu forcieren und bestehende<br />

Vereinbarungen einzuhalten.“ Jetzt sei nicht<br />

die Zeit für Geschäfte, „sondern ausschließlich<br />

für die Gesundheit der Menschen“.<br />

Beim Wiener Kongress <strong>2021</strong> wurde auch eine<br />

von der Ärztekammer als Partnerin unterstütze<br />

Managerbefragung von Peter Hajek<br />

Public Opinion Strategies GmbH präsentiert.<br />

Sie zeigt, dass für 41 Prozent der befragten<br />

österreichischen Managerinnen und Manager<br />

die Durchimpfung großer Bevölkerungsteile<br />

die oberste Priorität bei der Bekämpfung der<br />

Corona-Pandemie habe. Dass 42 Prozent<br />

ihr Personal motivieren wollen, sich impfen<br />

lassen, bezeichnet Szekeres als „wertvolle und<br />

unverzichtbare Beiträge der Wirtschaft zur<br />

Bekämpfung von COVID-19“.<br />

Otmar Kloiber (Mitte) nahm in seiner Funktion als Generalsekretär<br />

der World Medical Association den „Golden Arrow <strong>2021</strong>“ für den<br />

Weltärztebund entgegen.<br />

Dass weitere 55 Prozent der Befragten finden,<br />

dass Österreich die Krise bisher „sehr gut“<br />

beziehungsweise „gut“ bewältigt habe, und<br />

Österreich im Länder-Ranking nach China,<br />

Südkorea, Israel und Japan auf Platz fünf liegt,<br />

sei auch als großes Verdienst der Ärzteschaft<br />

zu sehen. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass<br />

die Entscheidungsträger der Wirtschaft der<br />

Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

großen Stellwert einräumen. Die Ärzteschaft<br />

ist dabei eine entscheidende Partnerin“,<br />

bilanziert Meinungsforscher Peter Hajek.<br />

Kongressinitiator David Ungar-Klein<br />

verweist auf die in der „Vienna Declaration<br />

<strong>2021</strong>“ verankerte Forderung<br />

des Wiener Kongress <strong>2021</strong>, wonach<br />

die Erfahrungen aus der COVID-<br />

19-Krise „die Notwendigkeiten des<br />

gezielten Ausbaus eines krisenfesten<br />

Gesundheitswesens, der Bereitstellung<br />

ausreichender medizinischer<br />

Kapazitäten und verstärkter Investitionen<br />

in medizinische Forschung und<br />

Entwicklung“ unterstreichen.<br />

„Testen, Impfen und Therapien<br />

entwickeln sind die entscheidenden<br />

Ansätze für den erfolgreichen Kampf<br />

gegen die Pandemie, die wir gemeinsam<br />

weiterverfolgen müssen, damit Ärztinnen<br />

und Ärzte weltweit bestmögliche Grundlagen<br />

erhalten, um Menschen vor der Corona-<br />

Pandemie zu schützen“, so Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres. <br />

Fotos: leekhoailang/iStock, Create Connections<br />

12 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


NEWS INTERN<br />

Rückblick der EMF-Medical Conference <strong>2021</strong><br />

Von Piero Lercher<br />

Die E(lectro)M(agnetic)F(ield)-Exposition<br />

nimmt weltweit rasant zu und die Liste der<br />

Symptome ist riesig, so Elizabeth Seymour<br />

vom Environmental Health Center, Dallas,<br />

Texas. Das zeigt sich auch in der Tatsache,<br />

dass die im pandemiebedingten Lockdown<br />

befindliche Bevölkerung weitgehend unbemerkt<br />

mit einer Aufrüstung der Sendemasten<br />

mit der 5G-Technologie konfrontiert wird<br />

und sich vor allem unspezifische Beschwerdebilder<br />

häufen. Umso wichtiger wird es<br />

daher auch aus ärztlicher Sicht zu verstehen,<br />

wie EMF-Patientinnen und Patienten<br />

adäquat diagnostiziert und behandelt<br />

werden können. Vom 28. bis 31. Jänner<br />

<strong>2021</strong> hat diesbezüglich die Internationale<br />

EMF-Medical Conference stattgefunden.<br />

Die US-amerikanische Faculty bot den über<br />

800 Teilnehmenden aus allen fünf Kontinenten<br />

eine Veranstaltung mit 36 Vorträgen<br />

und sechs Podiumsdiskussionen, sowie im<br />

Vorfeld sogenannte Pre-Conference Prep<br />

Courses. Letztere wurden vor allem von<br />

Angehörigen von Gesundheitsberufen<br />

und Medizinstudierenden besucht.<br />

COVID-19-maßnahmenbedingt<br />

hat der Kongress online<br />

stattgefunden. Vorsitzende<br />

der Konferenz<br />

waren der Neurochirurg<br />

Hillel Z. Baldwin vom Carondelet<br />

Neurological Institute<br />

(USA) und Magda Havas von<br />

der Trent University, Peterborough<br />

(Canada).<br />

Neben medizinischen Inhalten und Fragen<br />

zu den pathophysiologischen Auswirkungen<br />

von Funksignalen wurde auch die rechtliche<br />

Situation von geschädigten Patientinnen und<br />

Patienten erörtert. Ein spezieller Schwerpunkt<br />

zum Thema „Kindergesundheit und Prävention“<br />

wurde von der Initiatorin der Nicosia<br />

Declaration, Stella Michaelidou, gesetzt.<br />

Aus technologischer Hinsicht wurden auch<br />

diverse Schutzmaßnahmen und Konzepte<br />

präsentiert, die sofort in der Praxis<br />

umsetzbar sind und das Outcome<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

verbessern. Es wurden auch<br />

Maßnahmen diskutiert und<br />

präsentiert, die eine auch<br />

in datenschutzrechtlicher<br />

Hinsicht sichere Digitalisierung<br />

ohne potenzielle<br />

Gesundheitsgefahr<br />

ermöglichen. Unter<br />

den zahlreichen weltweit<br />

renommierten Institutionen<br />

und Organisationen hat auch<br />

die Wiener Ärztekammer als Partnerinstitution<br />

fungiert.<br />

Die Vorträge und Workshops wurden auf<br />

Video aufgezeichnet und werden in Kürze<br />

auf der Konferenzhomepage abrufbar sein:<br />

https://emfconference<strong>2021</strong>.com/ <br />

Piero Lercher ist Leiter des Referats für<br />

Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien.<br />

Foto: onurdongel/iStock<br />

„Offensive Gesundheit“:<br />

SARS-CoV-2-als Berufskrankheit<br />

Die „Offensive Gesundheit“ – eine Kooperation aus Arbeiterkammer, Gewerkschaften und<br />

Ärztekammer – möchte darüber informieren, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 grundsätzlich<br />

als Berufskrankheit klassifiziert werden kann.<br />

Infiziert sich eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer in Ausübung einer versicherten<br />

Beschäftigung, muss der Verdacht auf eine Berufskrankheit gemeldet werden. Gemäß § 363<br />

Abs. 1 und 2 ASVG ist jeder Verdacht auf eine Berufskrankheit beim Unfallversicherungsträger<br />

zu melden. Als Verdachtsfälle auf eine Berufskrankheit durch Infektion mit dem Coronavirus<br />

sind jedenfalls Fälle zu melden, in denen ein positiver Labortest auf COVID-19 (SARS-CoV-2)<br />

vorliegt und der Verdacht auf einen beruflichen Zusammenhang gegeben ist. Die Beurteilung,<br />

ob eine Berufskrankheit vorliegt, obliegt letztendlich dem Unfallversicherungsträger.<br />

In folgenden Bereichen gelten Infektionskrankheiten als Berufskrankheiten:<br />

•Krankenhäuser, Heil- und Pflegeanstalten<br />

•Entbindungsheime und sonstige Anstalten, die Personen zur Kur und Pflege aufnehmen<br />

•Öffentliche Apotheken<br />

•Einrichtungen/Beschäftigungen in der öffentlichen und privaten Fürsorge, in Schulen, Kindergärten<br />

und Säuglingskrippen und im Gesundheitsdienst<br />

•Laboratorien für wissenschaftliche/medizinische Untersuchungen und Versuche<br />

•Justizanstalten und Hafträume der Verwaltungsbehörden<br />

•Unternehmen mit vergleichbarer Gefährdung<br />

Ohne Meldung keine Anerkennung! Melden Sie eine mögliche Berufskrankheit sowohl der<br />

AUVA als auch Ihrem Dienstgeber!<br />

Für die Meldung einer Berufskrankheit kann das nachstehende Formular ausgefüllt werden<br />

und an die Mailadressen der für Sie zuständigen AUVA-Meldestelle gesandt werden:<br />

AUVA-Landesstelle Wien<br />

Telefon: +43 5 93 93-31000, Fax: +43 5 93 93-31690, E-Mail: WLA-DE@auva.at<br />

Mehr zur „Offensive Gesundheit“ online unter: www.offensivegesundheit.at<br />

Privatkrankenanstalten:<br />

Forderung nach<br />

adäquater Entlohnung<br />

Unterstützung für die Forderungen der<br />

Gewerkschaft vida und deren Vorsitzenden<br />

des Fachbereichs Gesundheit, Gerald Mjka,<br />

signalisiert der Obmann der Kurie angestellte<br />

Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer<br />

für Wien, Wolfgang Weismüller, und fordert<br />

ebenfalls bei den Gehältern der Beschäftigten<br />

in den Privatkrankenanstalten „stark<br />

nachzubessern“.<br />

„Eine adäquate Entlohnung für das Personal<br />

der von namhaften gewinnorientierten<br />

Konzernen geführten Privatspitäler, das in<br />

Corona-Krisenzeiten ebenfalls seinen Beitrag<br />

geleistet hat, ist mehr als überfällig“, erklärt<br />

Weismüller. Die gewährten Staatshilfen<br />

sollten daher auch entsprechend verwendet<br />

werden.<br />

Die Staatshilfen wurden laut Weismüller<br />

geschaffen, um den Privatspitälern zu helfen,<br />

das Gesundheitssystem als Ganzes mitaufrechtzuerhalten.<br />

„Die Privatspitäler sind<br />

aber nichts ohne jene, die dort arbeiten, und<br />

deswegen muss das Geld schlussendlich bei<br />

den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />

landen“, fordert Weismüller. <br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 13


INTERN NEWS<br />

Wohlfahrtsfonds – Teil 6<br />

Der Weg vom Antrag zur Auszahlung<br />

Um die wichtigsten und häufigsten Serviceleistungen aus dem Wohlfahrtsfonds in Anspruch<br />

nehmen zu können, sind für Mitglieder gewisse Punkte zu beachten. Im Regelfall müssen Fristen,<br />

Termine und ein bestimmtes Verfahren eingehalten werden. Darüber hinaus sollte man stets<br />

dahinter sein, die Meldungen in der Ärzte- und Zahnärzteliste aktuell zu halten.<br />

Von Claus Penz<br />

► Wie in der gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

gilt auch im<br />

Wohlfahrtsfonds ganz allgemein das<br />

Antragsprinzip. Das bedeutet, dass<br />

grundsätzlich alle Verfahren und insbesondere<br />

jene zur Feststellung von<br />

Leistungsansprüchen nur über einen<br />

Antrag eingeleitet werden können. Bitte<br />

beachten Sie daher, dass jede Leistung<br />

aus dem Wohlfahrtsfonds oder auch<br />

ein Wunsch nach einem Beitragserlass<br />

nur über einen entsprechenden Antrag<br />

gewährt werden kann. Oft reicht dafür<br />

allerdings bereits ein formloses Schreiben<br />

aus. Im Folgenden soll der Weg<br />

vom Antrag zur Auszahlung mit den<br />

dabei wichtigsten Schritten dargestellt<br />

werden.<br />

Versorgungsleistungen – Alters-,<br />

Invaliditäts- und Hinterbliebenenpensionsleistungen<br />

Im Falle der Alterspension gibt es die<br />

Möglichkeit zum Regelalter von 65 Jahren<br />

oder bereits ab Vollendung des 60.<br />

Lebensjahres die Pensionsleistung in<br />

Anspruch zu nehmen. Während eine<br />

frühere Leistung mit Abschlägen verbunden<br />

ist, wird die Inanspruchnahme<br />

ab dem 66. bis zum vollendeten 68.<br />

Lebensjahr mit einem Bonus versehen.<br />

Mit dem Pensionsrechner, den sie unter<br />

dem „Ärzte & Zahnärzte Kundenportal“<br />

(https://wff-portal.concisa.at/<br />

Startseite) der Concisa finden, kann eine<br />

Hochrechnung auf das individuelle<br />

Antrittsalter vorgenommen werden.<br />

Auf der Website der Concisa sind im<br />

Downloadbereich eigene Muster für<br />

Ansuchen um Alters-, Invaliditäts-,<br />

aber auch Hinterbliebenenversorgung<br />

samt den entsprechenden Informationsblättern<br />

bereitgestellt (über<br />

die Website www.bonusvorsorge.at<br />

oder über den Link www.aekwien.at/<br />

downloadbereich-concisa).<br />

Sollten<br />

Sie einmal<br />

keine Rückmeldung<br />

auf einen<br />

gestellten<br />

Antrag<br />

erhalten,<br />

empfiehlt<br />

es sich, im<br />

Serviceteam<br />

der Concisa<br />

AG zur<br />

Sicherheit<br />

rückzufragen.<br />

Zusätzlich zum Antrag sind aber noch<br />

weitere Informationen erforderlich.<br />

Die wichtigste ist, ob noch weitere<br />

ärztliche Tätigkeiten ausgeübt werden.<br />

Diese sind, wenn sie zum Beispiel mit<br />

einem regelmäßigen Gehaltsbezug verbunden<br />

sind, anspruchshindernd. Sind<br />

minderjährige oder sich noch in Ausbildung<br />

befindende Kinder bis zu deren<br />

27. Lebensjahr vorhanden, kann zusätzlich<br />

zur Pension Kinderunterstützung<br />

in Anspruch genommen werden. Für<br />

Pensionsleistungsanträge muss derzeit<br />

mit einer durchschnittlichen Verfahrensdauer<br />

von etwa vier bis fünf Monaten<br />

gerechnet werden. Die Leistungen<br />

werden dann jedoch rückwirkend angewiesen.<br />

Damit ein Ansuchen behandelt werden<br />

kann, ist es immer auch ganz<br />

wichtig, sich darum zu kümmern,<br />

dass die Meldungen in der Ärzte- beziehungsweise<br />

Zahnärzteliste richtig<br />

sind. Bitte melden Sie daher insbesondere<br />

bei Ansuchen um Zuerkennung<br />

einer Alterspension zum Beispiel die<br />

Ordinationsschließung, das Ende des<br />

Anstellungsverhältnisses oder auch<br />

das Auslaufen von Kassenverträgen in<br />

der Standesführung der Ärztekammer<br />

(standesfuehrung@aekwien.at) beziehungsweise<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

für Wien.<br />

Die Invaliditätsversorgung kann beantragt<br />

werden, sofern der Eintritt des<br />

Ereignisfalls vor der Vollendung des<br />

60. Lebensjahres erfolgt. Auch hier finden<br />

Sie ein Informationsblatt über die<br />

Voraussetzungen für die Gewährung<br />

der befristeten/dauernden Invaliditätsversorgung<br />

auf der Concisa Website.<br />

Weiters sind für den Antrag aktuelle<br />

Befunde und Arztbriefe erforderlich.<br />

Danach wird in der Regel ein Termin<br />

mit einem Vertrauensarzt oder einer<br />

Vertrauensärztin des Verwaltungsausschusses<br />

vereinbart. In der Antragsstellung<br />

gibt es seit kurzem eine Erleichterung:<br />

Es ist jetzt möglich, das Ansuchen<br />

auf Invaliditätsversorgung auch noch<br />

bis zu vier Wochen nach Ende der Erkrankung<br />

zu stellen.<br />

In allen Fällen gilt, dass die Leistung<br />

erst mit dem Monatsersten ausbezahlt<br />

wird, in dem der Antrag gestellt worden<br />

ist. Ein rückwirkender Leistungsbezug<br />

ist daher ausgeschlossen.<br />

Beitragserlässe<br />

In vielen Fällen ist es möglich, Beitragserlässe<br />

zu erwirken und somit die<br />

Beitragspflicht zu vermindern. So zum<br />

Beispiel für Fälle des Mutterschutzes<br />

und des Karenzurlaubs, aber auch bei<br />

Zivil- und Präsenzdienst oder einer<br />

über 30 Tage währenden Erkrankung.<br />

Aber auch hier gilt: ein Beitragserlass<br />

muss – formlos – beantragt werden.<br />

Zudem sind bestimmte Fristen einzuhalten.<br />

Illustration: KeithBishop/iStock<br />

14 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


NEWS INTERN<br />

Grundsätzlich gilt: ein Erlassantrag<br />

muss innerhalb eines Jahres ab dem<br />

Ereignisfall, also zum Beispiel dem<br />

Antreten des Zivil- oder Präsenzdienstes,<br />

oder dem Beginn der Erkrankung<br />

gestellt werden. Im Falle von Mutterschutz<br />

oder Karenzurlaub beträgt die<br />

Frist sogar drei Jahre ab der Geburt des<br />

Kindes oder dem Karenzantritt.<br />

In allen Fällen ist es notwendig, den<br />

Anträgen alle relevante Unterlagen beizulegen,<br />

also zum Beispiel die Karenzantrittsbestätigungen<br />

oder Nachweise,<br />

dass der Präsenz- oder Zivildienst angetreten<br />

worden ist.<br />

Krankengeldleistungen<br />

Aufgrund der niedrigen Beitragsleistung<br />

von nur 40 Euro pro Jahr sind<br />

auch die Leistungen aus dem Titel der<br />

Krankenhilfe beziehungsweise Krankenunterstützung<br />

gering. Die Tagsätze<br />

betragen hier trotz einer deutlichen<br />

Erhöhung im Jahr 2020 nur 6,60 Euro<br />

beziehungsweise 16,50 Euro. Im Falle<br />

der Geburt eines Kindes kann aber das<br />

sogenannte Partusgeld in der Höhe von<br />

739,20 Euro beantragt werden; es erhöht<br />

sich bei Kaiserschnitt oder Mehrlingsgeburten<br />

auf 924 Euro.<br />

Wiederum zu beachten ist, dass die<br />

Leistungen eigens beantragt werden<br />

müssen. Auch hierzu gibt es entsprechende<br />

Formblätter auf der Website<br />

der Concisa AG. Es reicht aber auch ein<br />

formloser Antrag vollends aus.<br />

Einkommensunterlagen<br />

Um die jährlichen Fondsbeiträge korrekt<br />

abrechnen zu können, ist der<br />

Wohlfahrtsfonds auf die Einkommensunterlagen<br />

der Mitglieder angewiesen.<br />

Da die Bemessungsgrundlage eben<br />

nicht nur aus den regelmäßigen Gehalts-<br />

oder Kassenbezügen, sondern<br />

aus dem gesamten zu versteuernden<br />

Gewinn beziehungsweise Einkommen<br />

aus ärztlicher oder zahnärztlicher Tätigkeit<br />

besteht, reichen die monatlichen<br />

Abzüge zur Berechnung der endgültigen<br />

Fondsbeiträge nicht aus.<br />

Zu diesem Zweck übermittelt die Concisa<br />

AG einmal jährlich im Frühjahr<br />

allen Mitgliedern ein Einkommenserklärungsformular,<br />

in das die wesentlichen<br />

Gehaltsinformationen einzutragen<br />

sind. Es ist aber auch möglich und<br />

vielfach sogar einfacher, der Concisa<br />

AG die Einkommensunterlagen direkt<br />

zu übermitteln. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ergänzen dann die<br />

wesentlichen Informationen aus diesen.<br />

Kopien der Einkommensunterlagen<br />

können per Post oder auch über<br />

eine eigene Upload-Funktion über die<br />

Website der Concisa AG übermittelt<br />

werden.<br />

Welche Einkommensunterlagen werden<br />

benötigt: Bei angestellten Mitgliedern<br />

sind es das Jahreslohnkonto<br />

und der Jahreslohnzettel. Bei allen<br />

Mitgliedern, die (auch) selbstständig<br />

tätig sind, werden im Regelfall der Einkommensteuerbescheid<br />

und allenfalls<br />

die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />

benötigt.<br />

Sehr hilfreich bei der Zusammenstellung<br />

der Einkommensunterlagen ist<br />

auch eine eigens erstellte Informationsbroschüre,<br />

die auf der Website der Concisa<br />

zum Download bereitgestellt wird.<br />

Aus Kostengründen sowie Gründen der<br />

Nachhaltigkeit wird die Broschüre seit<br />

einigen Jahren nicht mehr in Papierform<br />

hergestellt und versendet.<br />

Information<br />

In allen Fällen gilt: Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Concisa AG stehen<br />

Ihnen für Fragen jederzeit zur Verfügung.<br />

Sie erreichen das Serviceteam sowohl<br />

telefonisch unter 01-50 172-0 oder<br />

per E-Mail an aerzte@concisa.at. Sämtliche<br />

Informationsblätter finden Sie auf<br />

der Website der Concisa unter www.<br />

bonusvorsorge.at/CONCISA/HOME.<br />

Wichtig ist auch, dass jeder Antrag<br />

immer eine Rückmeldung des Wohlfahrtsfonds<br />

auslöst. Im Regelfall geschieht<br />

dies durch Pensions-, Beitragsoder<br />

Erlassbescheide, die den Mitgliedern<br />

schriftlich und in den meisten<br />

Fällen auch eingeschrieben zugestellt<br />

werden. Sollten Sie daher einmal keine<br />

Rückmeldung auf einen gestellten Antrag<br />

erhalten, empfiehlt es sich, im Serviceteam<br />

der Concisa AG zur Sicherheit<br />

rückzufragen. <br />

Service: Weitere Informationen zum<br />

Wohlfahrtsfonds folgen in der nächsten<br />

Ausgabe von <strong>doktorinwien</strong>.<br />

Haben Sie Fragen? Dann schreiben Sie<br />

uns an: pressestelle@aekwien.at<br />

Nutzen Sie das Concisa Kundenportal<br />

mit Ihrer Handysignatur<br />

Bitte beachten Sie, dass die Benutzung des Kundenportals<br />

der Concisa AG nur mit einer gültigen Handysignatur<br />

möglich ist. Die Ärztekammer für Wien empfiehlt<br />

Ihnen in diesem Zusammenhang, das Zertifikat Ihrer<br />

Handysignatur für die Dauer von weiteren fünf Jahren zu<br />

verlängern beziehungsweise diese neu zu beantragen, da<br />

andernfalls mit Umstellung der Handysignatur auf die<br />

ID Austria ab Herbst <strong>2021</strong> jedenfalls ein Behördengang<br />

notwendig werden wird. Nach Ablauf Ihres aktuellen<br />

Zertifikats wird ab Herbst künftig nur noch die ID<br />

Austria ausgestellt. Nähere Informationen finden Sie auf<br />

www.handy-signatur.at.<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen,<br />

um Ihre Daten in der Ärzteliste<br />

zu aktualisieren<br />

Kerstin Buchinger, Susanne Will, Nadica Stevic,<br />

Mag. a Beate Udvardi<br />

Telefon: 51501/1206, 51501/1205, 51501/1260,<br />

51501/1296<br />

Fax: 51501/1429<br />

E-Mail: standesfuehrung@aekwien.at<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen, um<br />

Ihre Daten in der Zahnärzteliste<br />

zu aktualisieren<br />

Nicole Leidl, E-Mail: leidl@wr.zahnaerztekammer.at<br />

Telefon: 05 05 11/1013<br />

Angela Kottre, E-Mail: kottre@wr.zahnaerztekammer.at<br />

Telefon: 05 05 11/1000<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 15


INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK<br />

Österreich<br />

Gesundheitsausgaben leicht gestiegen<br />

Österreichs Anteil der Gesundheitsausgaben lag im Jahr 2019 bei 10,4 Prozent<br />

des Bruttoinlandsprodukts. Die stationäre Versorgung ist mit deutlichem Abstand<br />

die bedeutendste Ausgabenkategorie im österreichischen Gesundheitssystem.<br />

Ambulante Leistungen bilden die zweitgrößte Ausgabenkategorie.<br />

► Die laufenden Gesundheitsausgaben<br />

einschließlich der<br />

Ausgaben für Langzeitpflege lagen laut<br />

Sta tistik Austria in Österreich im Jahr<br />

2019 bei 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) oder 41,48 Milliarden<br />

Euro. Im Vergleich zu 2018 erhöhten<br />

sich die nominellen Ausgaben<br />

für Gesundheitsleistungen und -güter<br />

um 1,72 Milliarden Euro beziehungsweise<br />

um 4,3 Prozent. Auch der Anteil<br />

der Gesundheitsausgaben am BIP ist<br />

im Vergleich zu 2018 (10,3 Prozent)<br />

leicht gestiegen.<br />

„In Österreich wurde 2019 jeder zehnte<br />

Euro für die laufenden Gesundheitsausgaben<br />

aufgebracht. Der stationäre<br />

Bereich machte dabei mit 40,5 Prozent<br />

den größten Anteil aus. Im Vergleich<br />

der 22 EU-Mitgliedstaaten in der<br />

OECD lag Österreich bei den Gesundheitsausgaben<br />

auf dem vierten Platz,<br />

lediglich in Deutschland, Frankreich<br />

und Schweden waren die Ausgaben<br />

im Verhältnis zum BIP noch höher“, so<br />

Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias<br />

Thomas am 10. Februar <strong>2021</strong>.<br />

USA auf Platz 1<br />

Im OECD-Vergleich belegt Österreich<br />

den neunten Platz und ist somit im<br />

oberen Drittel der 37 OECD-Mitgliedstaaten<br />

zu finden. Angeführt wird der<br />

OECD-Vergleich erneut von den USA<br />

mit laufenden Gesundheitsausgaben<br />

in Höhe von 17,0 Prozent des BIP, gefolgt<br />

von der Schweiz (12,1 Prozent)<br />

und Deutschland (11,7 Prozent). Der<br />

OECD-Durchschnitt der laufenden<br />

Gesundheitsausgaben beträgt 8,8 Prozent<br />

des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedstaaten<br />

in der OECD beläuft sich auf 8,5<br />

Prozent des BIP.<br />

Bund, Länder, Gemeinden sowie die<br />

Sozialversicherungsträger kamen 2019<br />

für 75,2 Prozent beziehungsweise 31,21<br />

Milliarden Euro der laufenden Ge-<br />

Für stationäre<br />

Leistungen<br />

wurden 40,5<br />

Prozent aller<br />

laufenden<br />

Gesundheitsausgaben<br />

aus gegeben.<br />

sundheitsausgaben auf. Die restlichen<br />

Ausgaben in Höhe von 10,27 Milliarden<br />

Euro wurden von privaten Haushalten,<br />

freiwilligen Krankenversicherungen,<br />

privaten Organisationen ohne<br />

Erwerbszweck sowie Unternehmen<br />

getragen.<br />

Stärkste Ausgabenkategorien<br />

Für stationäre Leistungen (inklusive<br />

tagesklinischer Fälle) in Krankenanstalten,<br />

Kur- und Pflegeheimen sowie<br />

Rehabilitationseinrichtungen wurden<br />

2019 öffentliche sowie private<br />

Mittel in Höhe von 16,79 Milliarden<br />

Euro beziehungsweise 40,5 Prozent<br />

aller laufenden Gesundheitsausgaben<br />

ausgegeben, davon entfielen 3,24<br />

Milliarden Euro auf die stationäre<br />

Langzeitpflege. Die stationäre Versorgung<br />

ist somit mit deutlichem Abstand<br />

die bedeutendste Ausgabenkategorie<br />

im österreichischen Gesundheitssystem.<br />

Im Vergleich zum Jahr 2018<br />

sind diese Ausgaben um 2,7 Prozent<br />

angestiegen.<br />

Mit 11,64 Milliarden Euro beziehungsweise<br />

28,1 Prozent der laufenden<br />

Gesundheitsausgaben sind ambulante<br />

Leistungen (unter anderem im nie-<br />

GESUNDHEITSAUSGABEN IN ÖSTERREICH<br />

Angaben in Milliarden Euro<br />

(gerundet)<br />

öffentlich<br />

privat<br />

19,7<br />

(9,2 %<br />

des BIP)<br />

14,9<br />

4,8<br />

2000<br />

Grafik: © APA, Quelle: Statistik Austria<br />

30,2<br />

(10,2 %)<br />

22,6<br />

7,7<br />

2010<br />

35,7<br />

(10,4 %)<br />

26,4<br />

9,3<br />

2015<br />

41,5<br />

(10,4 %)<br />

31,2<br />

10,3<br />

2019<br />

dergelassenen Bereich, in Spitalsambulanzen,<br />

Laboren und Diagnosezentren)<br />

die zweitgrößte Ausgabenkategorie.<br />

Die Steigerungsrate im Vergleich<br />

zum Vorjahr belief sich auf 7,4 Prozent.<br />

Medikamente und Hilfsmittel<br />

Ein Ausgabenwachstum von 4 Prozent<br />

verzeichneten pharmazeutische<br />

Erzeugnisse und medizinische Geund<br />

Verbrauchsgüter (unter anderem<br />

Arzneimittel, Sehbehelfe, Hörhilfen,<br />

orthopädische Hilfsmittel), für die<br />

im Jahr 2019 in Summe 7,01 Milliarden<br />

Euro (16,9 Prozent) ausgegeben<br />

wurden. Die restlichen laufenden Gesundheitsausgaben<br />

verteilten sich auf<br />

die Bereiche häusliche Pflege (2,76<br />

Milliarden Euro beziehungsweise 6,6<br />

Prozent), Verwaltung (1,68 Milliarden<br />

Euro beziehungsweise 4,1 Prozent),<br />

Prävention (0,87 Milliarden<br />

Euro beziehungsweise 2,1 Prozent) sowie<br />

Krankentransport und Rettungsdienste<br />

(0,74 Milliarden Euro beziehungsweise<br />

1,8 Prozent).<br />

Die öffentlichen Ausgaben für die<br />

Fondskrankenanstalten inklusive Spitalsambulanzen<br />

betrugen 2019 12,57<br />

Milliarden Euro. Den Großteil finanzierten<br />

die Sozialversicherungsträger<br />

mit einem Ausgabenanteil von 44,7<br />

Prozent (5,63 Milliarden Euro), gefolgt<br />

von den Bundesländern mit 33,7 Prozent<br />

(4,24 Milliarden Euro) sowie dem<br />

Bund mit 11,1 Prozent (1,39 Milliarden<br />

Euro) und den Gemeinden mit 10,5<br />

Prozent (1,32 Milliarden Euro).<br />

Die höchsten öffentlichen Ausgaben für<br />

Fondskrankenanstalten im Jahr 2019<br />

wurden in Wien (3,51 Milliarden Euro)<br />

verzeichnet, die niedrigsten im Burgenland<br />

(0,27 Milliarden Euro). Dies spiegelt<br />

in erster Linie die unterschiedliche<br />

Einwohnerzahl der Bundesländer beziehungsweise<br />

die Anzahl der Patientinnen<br />

und Patienten wider. <br />

16 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

ERNENNUNGEN<br />

Dr. Atamniy Jamal, Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. in Bach Susanne, Innere Medizin<br />

MUDr. in Balkova Hilda, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Györi Eva, Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Mag. DDr. Haslacher Helmuth, BSc, BA, Medizinische und<br />

chemische Labordiagnostik<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Hilger Eva, Neurologie<br />

Dr. Kautzky Alexander, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. Keilani Mohammad Yahya, MSc, Physikalische Medizin und<br />

allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Klaiber Ulla, Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

DDr. Krainhöfner Martin, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Lang Nikolaus, MSc, Orthopädie und Traumatologie<br />

Priv.-Doz. Dr. Schernthaner Rüdiger, Radiologie<br />

Dr. Stättermayer Albert Friedrich, Innere Medizin<br />

Dr. Sulzgruber Patrick Werner, PhD, MBA, Turnusarzt<br />

MUDr. in Zachar Monika, Augenheilkunde und Optometrie<br />

Ärztlicher Leiter Ambulanz für kosmetische refraktive Chirurgie<br />

Stellvertretende ärztliche Leiterin Privatklinik Döbling<br />

Stellvertretende ärztliche Leiterin Physikalisches Therapiezentrum Wien-West<br />

Privatdozentin<br />

Privatdozent<br />

Ärztliche Leiterin Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

Privatdozentin<br />

Professor<br />

Privatdozent<br />

Primarius Klinik Landstraße (Zentrales Radiologie Institut)<br />

Privatdozent<br />

Privatdozent<br />

Stellvertretende Ärztliche Leiterin Ambulanz für kosmetische refraktive<br />

Chirurgie<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Mag. a Dr. in Anderl Marion 1050, Margaretenstraße 116<br />

Dr. Arif Miran 1090, Nußdorfer Straße 38/3<br />

Dr. in Cakmak Felicitas 1220, Wagramer Straße 94/Top 124<br />

Dr. in Dhamija Namika 1220, Strohblumengasse 84<br />

Dr. in Eisenbach Yasmine 1090, Währinger Straße 39/2.1<br />

Dr. in Engelbrecht Johanna 1100, Hebbelgasse 2/Top 2<br />

Dr. Földy Mario 1190, Saileräckergasse 26/2<br />

Dr. in Hengl-Ortner Melanie 1010, Schottengasse 7<br />

Dr. Laschitz Thomas, MBA 1100, Karmarschgasse 51/2/10 **<br />

Dr. in Leeb Sandra 1050, Margaretenstraße 71-73/1/8<br />

Dr. in Lehner Petra 1160, Seeböckgasse 29/1<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />

Dr. in Neiss Daniela 1130, Hietzinger Hauptstraße 143 **<br />

Dr. Paukovics Serge 1<strong>03</strong>0, Seidlgasse 37/3 **<br />

Prim. Dr. Sajer Sascha 1090, Rotenlöwengasse 22/5 **<br />

Dr. Schiesbühl Harald 1<strong>03</strong>0, Baumgasse 46<br />

Dr. Sedmik Ewald 1180, Herbeckstraße 75/5/3 **<br />

Dr. in Seiser Mitra 1010, Morzinplatz 4 **<br />

Dr. in Sela Donika 1010, Babenbergerstraße 9/18<br />

Dr. in Sommer-Stern Heike 1130, Rossinigasse 16<br />

Dr. Stossier Harald 1010, Am Hof 11/1 **<br />

Dr. in Stössl Alexandra 1080, Lenaugasse 5<br />

Dr. in Straub Julia<br />

1140, Roßkopfgasse 10 A<br />

Dr. Vojcsik Alexander 1220, Siebenbürgerstraße 4/13b<br />

Dr. Zimmermann Gebhard 1070, Lerchenfelder Straße 73/22<br />

MR Dr. Zulus Ernest, MBA 1190, Saileräckergasse 26/2<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Univ.-Prof. DDr. Waldenberger Ferdinand<br />

1130, Elßlergasse 25<br />

Dir. Prim. Priv.-Doz. Dr. Ausch Christoph<br />

1130, Elisabethstraße 61-63<br />

Dr. Kapitanov Teodor 1010, Am Hof 11/1 **<br />

Dr. in Koppitsch Claudia 1150, Pelzgasse 19/10<br />

Priv.-Doz. Dr. Silberhumer Gerd 1090, Mariannengasse 10 **<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Derhartunian Victor 1040, Wiedner Gürtel 30-32/Top 3 **<br />

Dr. in Ramezani Fard Roya 1180, Gersthofer Straße 63/16<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Dr. in Veensalu Marge<br />

1120, Am Schöpfwerk 31/4/R01<br />

Herzchirurgie<br />

Univ.-Prof. DDr. Waldenberger Ferdinand<br />

1130, Elßlergasse 25<br />

Innere Medizin<br />

Priv.-Doz. Dr. Adlbrecht Christopher<br />

1190, Chimanistraße 1 **<br />

Dr. in Buxbaum Martina 1160, Maroltingergasse 86/8<br />

Dr. Fiedler Richard 1190, Geistingergasse 1/3 **<br />

Dr. in Frey Maria Klara 1080, Feldgasse 23/15<br />

Dr. in Gomari-Grisar Fatemeh 1120, Gierstergasse 11 **<br />

Dr. in Jahelka Barbara 1130, Melchartgasse 9<br />

Dr. Munda Wolfgang 1190, Heiligenstädter Lände 17<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Nell-Duxneuner Valerie<br />

1090, Pramergasse 25 A/2<br />

Dr. Resch-Passini Johannes 1<strong>03</strong>0, Rechte Bahngasse 16/7<br />

Dr. in Sadushi-Kolici Roela 1080, Strozzigasse 10<br />

Dr. Schwarzer Remy 1180, Gersthofer Straße 16/15<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Troch Marlene 1180, Antonigasse 1 **<br />

Verner Lea 1<strong>03</strong>0, Keinergasse 37<br />

Innere Medizin und Pneumologie<br />

Dr. Arif Miran 1090, Nußdorfer Straße 38/3<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Straub Julia<br />

1140, Roßkopfgasse 10 A<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Dr. in Schimak Anneliese 1200, Karl-Meißl-Straße 2/27<br />

Klinische Mikrobiologie und Hygiene<br />

Priv.-Doz. Mag. Dr. Indra Alexander 1090, Währinger Straße 25a **<br />

Lungenkrankheiten<br />

Dr. Schiesbühl Harald 1<strong>03</strong>0, Baumgasse 46<br />

Dr. Seker Cemil<br />

1140, Hernstorferstraße 22-32/12/R01<br />

Dr. Vorbach Harald 1040, Mommsengasse 6/7 **<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Priv.-Doz. DI DDr. Seemann Rudolf, MBA<br />

1010, Wipplingerstraße 20/2/12<br />

Neurologie<br />

Dr. in Czerny Julia Caroline 1200, Wasnergasse 15<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 17


INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH<br />

PRAXISERÖFFNUNGEN (FORTS.)<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. in Deutsch Hilda<br />

1<strong>03</strong>0, Gärtnergasse 15/Top B<br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

Priv.-Doz. DDr. Albrecht Christian, MBA<br />

1080, Alser Straße 25/7<br />

Dr. in Bischofter Sophie Marie 1190, Heiligenstädter Straße 57-63<br />

Dr. Junez Julian 1110, Exenbergerweg 2/4/34+35<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />

Priv.-Doz. Dr. Mittermayr Rainer 1190, Chimanistraße 1 **<br />

Dr. in Seidl Sandra 1070, Mariahilfer Straße 76/40 **<br />

Dr. Stummer Andreas 1080, Alser Straße 25/7<br />

Dr. in Trubrich Angela 1<strong>03</strong>0, Vordere Zollamtsstraße 11/21<br />

Dr. Vojcsik Alexander 1220, Siebenbürgerstraße 4/13b<br />

Priv.-Doz. Dr. Waldstein-Wartenberg Wenzel<br />

1090, Währinger Straße 39<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1180, Höhnegasse 1/17-III **<br />

Prim. Dr. Sajer Sascha 1090, Rotenlöwengasse 22/5 **<br />

Plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie<br />

Dr. in König Viktoria 1190, Cobenzlgasse 46<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in Neiss Daniela 1130, Hietzinger Hauptstraße 143 **<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. Bartosch Herbert 1190, Döblinger Hauptstraße 14/19<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Priv.-Doz. Mag. Dr. Blüml Victor 1020, Große Sperlgasse 19/4<br />

Dr. in Czerny Julia Caroline 1200, Wasnergasse 15<br />

Dr. Komorowski Arkadiusz 1100, Kurbadstraße 14<br />

Dr. in Kunz Patricia<br />

1080, Alser Straße 43/8 B<br />

Radiologie<br />

Dr. Stehling Michael Klaus 1090, Hörlgasse 14/5<br />

MUDr. Kucharsky Jiri 1090, Nußdorfer Straße 38/1/3<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. in Deutsch Hilda<br />

1<strong>03</strong>0, Gärtnergasse 15/Top B<br />

Dr. in Lengyel Antonia 1180, Gersthofer Straße 160/1/3<br />

Priv.-Doz. Dr. Mittermayr Rainer 1190, Chimanistraße 1 **<br />

Dr. Skrbensky Traugott Gobert Carl Christoph<br />

1010, Kärntner Straße 4 **<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Ing. DDr. Edelmayer Michael 1020, Weintraubengasse 26-28/1/7<br />

Dr. in Garg Deeptii 1020, Weintraubengasse 26-28<br />

Mag. DDr. Maurer Karl 1020, Weintraubengasse 26-28/1/7<br />

Dr. in Nasserzare Shayesteh 1110, Simmeringer Hauptstraße 40/4/6<br />

Dr. Nemec Michael 1190, Heiligenstädter Straße 46/48/3/9<br />

Dr. Reibach Markus 1060, Mollardgasse 2/4<br />

DDr. in Weber Stefanie 1090, Liechtensteinstraße 104<br />

Dr. Zimmermann Andreas 1080, Josefstädter Straße 43-45/1/8<br />

(** Zweitpraxis)<br />

PRAXISVERLEGUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock 1090, Lazarettgasse 25/1/1<br />

Dr. in Czink Ursula 1020, Krakauer Straße 14/201 1020, Vorgartenstraße 122/429<br />

Dr. Denk Andreas 1130, Lainzerstraße 14/1 1040, Tilgnerstraße 3/3 B<br />

Dr. in Götz Elisabeth 1170, Neuwaldegger Straße 2 1090, Lazarettgasse 25<br />

Dr. in Holzer-Frim Angelika 1040, Wiedner Hauptstraße 18 1130, Mantlergasse 45/3<br />

Dr. Kleef Ralf 1130, Auhofstraße 1 1<strong>03</strong>0, Steingasse 33/5/19<br />

Dr. Kowatschew Iwan 1220, Floristenweg 1/13 1090, Nordbergstraße 15/2/15<br />

Dr. Machat Wolfgang 1090, Nußdorfer Straße 77/12 1120, Schönbrunner Allee 56<br />

Dr. in Müller-Hartburg Carina Theresia 1130, Elisabethallee 61-63 1130, Hietzinger Hauptstraße 143<br />

MR in Dr. in Nowotny Ingrid 1230, Kanitzgasse 7/2 1130, Feldmühlgasse 17/1<br />

Dr. in Von Bonin-Schulmeister Ruth 1050, Schönbrunner Straße 147/8 1050, Ramperstorffergasse 2/14<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Priv.-Doz. in Dr. in Rozsasi Ajnacska 1220, Kaisermühlenstraße 26/3/3.11 1090, Harmoniegasse 3/13<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

Univ.-Prof. Dr. Loewe Robert 1180, Währinger Straße 115/14 1180, Währinger Straße 115/12<br />

Innere Medizin<br />

Dr. in Gomari-Grisar Fatemeh 1190, Sieveringer Straße 36/2 1090, Pelikangasse 15<br />

Dr. in Neuhold Christina 1090, Garnisongasse 7/13 1110, Rosa-Jochmann-Ring 5/3/3<br />

Priv.-Doz. Dr. Pleiner-Duxneuner<br />

Johannes Karl Hermann 1180, Semperstraße 29/2 1090, Pramergasse 25 A/2<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Resch Heinrich 1010, Kärntner Ring 15/5 1010, Habsburgergasse 1-1a/1/2/9<br />

Dr. Urlicic Miroslaw 1200, Leithastraße 25/1/3 1020, Vorgartenstraße 206 C/2<br />

Klinische Pathologie und Molekularpathologie<br />

Univ.-Prof. Dr. Kerjaschki Dontscho 1160, Panikengasse 45/5+6 1160, Ganglbauergasse 33/10+11<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Assoc. Prof. Univ.-Doz. Dr. Marculescu Rodrig 1110, Brehmstraße 14 A 1<strong>03</strong>0, Schwarzenbergplatz 6<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Grabmeier Georg 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/11 1060, Otto-Bauer-Gasse 15/14<br />

Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

Dr. in Albrecht Michaela, MMSc 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock 1090, Lazarettgasse 25/1/1<br />

Dr. Kowatschew Iwan 1220, Floristenweg 1/13 1090, Nordbergstraße 15/2/15<br />

18 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN<br />

PRAXISVERLEGUNGEN (FORTS.)<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in Baldass Nedjeljka 1010, Jordangasse 7 A/Top 1.3 1010, Jordangasse 7 A/Top 1/2<br />

Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. Kösten Michael 1040, Große Neugasse 31/17 1040, Große Neugasse 40/10<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Czink Ursula 1020, Krakauer Straße 14/201 1020, Vorgartenstraße 122/429<br />

Dr. Holzer David 1090, Sensengasse 3 1070, Westbahnstraße 31/15<br />

Mag. a Dr. in Purkathofer Angelika 1<strong>03</strong>0, Rudolf-von-Alt-Platz 7/3 1<strong>03</strong>0, Paracelsusgasse 9/5<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. Brenner Heinz 1190, Rudolfinergasse 8/3 1190, Geweygasse 4 A/1/8<br />

Dr. in Stengg Karin 1070, Mariahilfer Straße 114/2/2 1010, Mahlerstraße 7/34<br />

PRAXISABMELDUNGEN<br />

Allgemeinmedizin<br />

Dr. in Bauer Silvia 1020<br />

MR in Dr. in Brückler Regina 1190<br />

MR in Dr. in Brückler Regina 1190 **<br />

Dr. Buksnowitz Michael 1010<br />

Dr. in Engelbrecht Johanna 1120<br />

Dr. in Garn Claudia 1130<br />

Dr. in Grähsler Maria 1080 **<br />

Dr. Karimi Ramin 1100 **<br />

Dr. in Krug Anna 1<strong>03</strong>0<br />

Dr. in Lerch Barbara 1090<br />

Dr. in Obrovsky Michaela 1020<br />

Dr. in Ramezani Fard Roya 1090<br />

MR Dr. Robitschek Gerhard 1220<br />

Dr. Schönfeld Paul 1110<br />

Dr. in Spindler Doris 1230<br />

Dr. Zeiler Heribert 1190<br />

Dr. in Zies Franziska 1130<br />

Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie<br />

Dr. Romanek Victor Stefan 1<strong>03</strong>0<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Dr. Karimi Ramin 1100 **<br />

Dr. Maciejewski Bogdan 1180<br />

Dr. Trimarchi Claudio 1040<br />

Augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Bittner Mario 1020<br />

Dr. in Ramezani Fard Roya 1090<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Dr. in Reichel Gertrude 1020 **<br />

MR Dr. Reichel Romeo 1080 **<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Dr. in Krammer Ulrike 1200<br />

Prof. in Mag. a Dr. in Kubiena Gertrude 1180<br />

Dr. Thaller Walter 1180<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

MR Dr. Neuhofer Johannes Georg 1040 **<br />

Dr. Sandor Nicolaus 1190 **<br />

Dr. Trattner Hannes 1090 **<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Drmic Ivan 1<strong>03</strong>0<br />

Dr. Gurguta Calin 1090<br />

Dr. Laferl Hermann 1100<br />

Dr. Laumann Richard 1010<br />

Dr. Schönfeld Paul 1110<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Dr. in Grähsler Maria 1080 **<br />

Dr. in Lerch Barbara 1090<br />

dr. med. Nagy Robert 1130<br />

Lungenkrankheiten<br />

Dr. Petrovic Milos 1100<br />

Dr. Seker Cemil 1140 **<br />

Medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. in Dostal Elisabeth 1190<br />

Neurochirurgie<br />

Dr. Perneczky Gedeon 1120<br />

Neurologie und Psychiatrie<br />

Dr. Selim Mustafa, MSc 1040 **<br />

Nuklearmedizin<br />

Dr. in Bauer Silvia 1020<br />

Univ.-Doz. Dr. Zaknun John 1220<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Messenbäck Michael 1150 **<br />

Dr. in Obrovsky Michaela 1020<br />

Physikalische Medizin und allgemeine<br />

Rehabilitation<br />

Dr. in Krug Anna 1<strong>03</strong>0<br />

OMR Dr. Müller Michael 1100<br />

Psychiatrie<br />

Dr. in Weber Nicole 1230 **<br />

Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin<br />

Dr. in Leitner Ingeborg 1020<br />

Dr. in Weber Nicole 1230 **<br />

Unfallchirurgie<br />

Priv.-Doz. Dr. Weninger Patrick 1130 **<br />

Urologie<br />

Univ.-Prof. Dr. Schramek Paul 1010<br />

Univ.-Prof. Dr. Stackl Walter 1180<br />

Zahnärztinnen, Zahnärzte/ Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde<br />

Dr. in Afsharzadeh-Erstic Neda 1130<br />

Dr. in Gal Christine 1020<br />

Dr. in Gauert Helma 1090<br />

Dr. Ludvik Josef 1110<br />

Dr. in Meister Martina 1060<br />

Dr. Puchstein Herbert 1160<br />

Dr. Reichenberg Georg 1090<br />

Dr. Steiner Ernest 1040<br />

Zahnarzt dr. stom. Valic Damir 1<strong>03</strong>0<br />

DDr. Viden Robert 1010<br />

(** Zweitpraxis)<br />

TODESFÄLLE R.I.P.<br />

MR Dr. Abiri Djalal 25.05.1937 02.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. in Aichmair-Hoke Susanne 29.06.1963 11.01.<strong>2021</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Baumgartner Gerhard 23.<strong>03</strong>.1938 16.01.<strong>2021</strong><br />

OMR Dr. Freiding Roman 09.04.1925 13.12.2020<br />

Dr. in Frimmel Martina 11.11.1938 16.11.2020<br />

OMR Dr. Gmach Herbert 26.<strong>03</strong>.1925 21.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. in Groz Stephanie 08.08.1964 22.06.2020<br />

OMR Dr. Hahn Josef 22.06.1920 29.01.<strong>2021</strong><br />

MMag. DDr. Kanduth Bernhard Dietrich 27.02.1964 16.12.2020<br />

OMR Dr. Mayer Johannes 04.08.1930 23.01.<strong>2021</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Pietschmann Helmut 02.<strong>03</strong>.1928 16.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. Puchstein Herbert 28.05.1952 06.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. Ramasanikargar Said 28.10.1936 28.10.2020<br />

OSanRat Dr. Schöbel Robert 08.04.1923 12.01.<strong>2021</strong><br />

OMR Dr. Schober Bruno 24.10.1924 05.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. Turkof Harry 09.09.1923 17.12.2020<br />

Dr. Weibel Werner 14.04.1941 01.01.<strong>2021</strong><br />

Dr. Zimmerl Hans 01.12.1946 10.02.<strong>2021</strong><br />

RICHTIGSTELLUNG<br />

In <strong>doktorinwien</strong> 01/<strong>2021</strong> war die Ernennung von Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Vyssoki Benjamin Nathan zum „Ärztlichen Leiter Psychosoziale Dienste Wien“<br />

angeführt. Hiermit wird richtig gestellt, dass er zum „Ärztlichen Leiter des Sozialpsychiatrischen Notdienstes der Psychosozialen Dienste Wien“ ernannt wurde.<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 19


AM PULS COVERSTORY<br />

Studieren in der Pandemie<br />

Die Coronakrise hat wie für die meisten auch das Leben von Studierenden<br />

auf den Kopf gestellt. Medinlive, das Online-Nachrichtenportal der Ärztekammer<br />

für Wien, hat mit einer Medizinstudentin über ihre Erfahrungen<br />

im Klinisch-Praktischen Jahr gesprochen.<br />

Von Eva Kaiserseder<br />

20 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Foto: Chinnapong/iStock<br />

medinlive: Frau W., Sie sind derzeit im<br />

sechsten und letzten Jahr des Medizinstudiums<br />

und haben gerade einen Stationswechsel<br />

im Rahmen des Klinisch-Praktischen<br />

Jahres (KPJ) hinter sich. Wo sind<br />

Sie gelandet und wie geht es Ihnen mit der<br />

neuen Situation?<br />

Anna W.*: Ich habe von der Chirurgie<br />

auf die Interne gewechselt. Die ersten<br />

zwei Wochen habe ich jetzt hinter mir<br />

und ich bin immer wieder überwältigt<br />

von all den neuen Eindrücken und Gesichtern.<br />

Es ist natürlich so: Egal, wo du<br />

hinkommst und wieviel Erfahrung du<br />

mitbringst, anfangs bist du erst einmal<br />

der Rookie und musst dich noch beweisen.<br />

medinlive: Können Sie das KPJ beziehungsweise<br />

die Rotationen im Rahmen<br />

des KPJ ein wenig skizzieren?<br />

Anna W.: Man kann sich in diesem<br />

Zeitraum relativ viel selbst aussuchen,<br />

was ich sehr angenehm finde. Analog<br />

zur späteren Basisausbildung muss<br />

man ein chirurgisches und ein internes<br />

Fach wählen. Dann gibt es Wahlfächer,<br />

die man frei gestalten kann. Grundsätzlich<br />

ist das KPJ also in drei Tertiale gegliedert.<br />

Innerhalb dieses Tertials darf<br />

dann einmal rotiert werden, das heißt,<br />

man kann auf der Internen innerhalb<br />

seines Tertials zum Beispiel von der<br />

Kardiologie auf die Gastroenterologie<br />

wechseln. Ich selber habe die vier Monate<br />

im Ganzen bevorzugt, weil ich gerne<br />

länger an einer Station bleibe, mich<br />

hätte das tendenziell eher gestresst, zu<br />

oft zu wechseln.<br />

Je weiter man im Studium ist, desto<br />

mehr Praxis kommt natürlich dazu.<br />

Im fünften Jahr ist man die Hälfte im<br />

Krankenhaus und die andere Hälfte hat<br />

man Seminare, was so funktioniert,<br />

dass man zum Beispiel vormittags im<br />

Krankenhaus ist und nachmittags ein<br />

Seminar hat. Im sechsten und letzten<br />

Jahr, eben dem KPJ, ist man von der<br />

Lehre mehr oder weniger losgelöst und<br />

lebt den klassischen Krankenhausalltag.<br />

medinlive: Ich gehe davon aus, das<br />

ist des Pudels Kern, dieser Zwiespalt:<br />

Einerseits ist man ja noch Studierende,<br />

andererseits aber schon draußen<br />

* Name der Redaktion bekannt.<br />

Das gesamte Interview ist ebenfalls nachzulesen<br />

auf www.medinlive.at, dem Online-<br />

Nachrichten portal der Ärztekammer für Wien.<br />

„Im sechsten<br />

und letzten<br />

Jahr, eben<br />

dem KPJ, ist<br />

man von der<br />

Lehre mehr<br />

oder weniger<br />

losgelöst<br />

und lebt den<br />

klassischen<br />

Krankenhausalltag.“<br />

im Arbeitsleben, oder? Wie ging es den<br />

Studierenden mit der Coronapandemie<br />

und vor allem mit der Frage nach einer<br />

gewissen Impfpriorität zumindest für<br />

KPJ-Studierende?<br />

Anna W.: Genau, dieser Schwebezustand<br />

zwischen den beiden Bereichen<br />

kommt durchaus öfters vor. Was das<br />

Impfen betrifft: Ich kann natürlich<br />

nur für die Wiener Universität sprechen<br />

und ganz ehrlich gesagt wurden<br />

wir hier, was das Thema Impfen betrifft,<br />

meiner Meinung nach eher ungeschickt<br />

behandelt. Der Ablauf war<br />

so, dass wir knapp vor Weihnachten<br />

eine E-Mail bekommen haben. Darin<br />

stand, dass wir uns verbindlich,<br />

also mit genau diesem Wortlaut, für<br />

eine Impfung anmelden dürfen. Was<br />

uns alle total gefreut hat, weil wir so<br />

früh noch gar nicht damit gerechnet<br />

hatten. Die Erwartungshaltung war<br />

diesbezüglich eher niedrig. Als wir<br />

dann länger nichts gehört haben von<br />

der MedUni Wien, wurden wir etwas<br />

stutzig. Einige Kolleginnen und Kollegen<br />

haben dann bei der Uni direkt<br />

nachgefragt, weil sie selbst schon von<br />

„ihren“ Kranken häusern bezüglich<br />

Impfdosenbestellungen gefragt worden<br />

sind und keiner doppelt buchen<br />

wollte. Und dann gab es seitens der<br />

MedUni Wien plötzlich eine Mail, in<br />

der erklärt wurde, alles war ein großes<br />

Missverständnis, es war keine verbindliche<br />

Anmeldung, sondern nur<br />

eine Bedarfserhebung. Wir studieren<br />

alle Medizin und sind zukünftige Ärztinnen<br />

und Ärzte. Wenn man uns gesagt<br />

hätte, liebe Leute, der Impfstoff ist<br />

knapper als wir dachten, wäre das kein<br />

Problem gewesen, uns ist das bewusst.<br />

Einerseits werden wir behandelt wie<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

andererseits aber wie Studierende<br />

ohne die entsprechenden Arbeitnehmerrechte.<br />

Letztes Jahr, als<br />

COVID ins Rollen kam, als es im<br />

März große Aufregung wegen mangelnder<br />

Schutzausrüstung gab, hieß<br />

es zum Beispiel, die Studierenden im<br />

Klinisch-Praktischen Jahr sollen weiter<br />

ihr praktisches Jahr machen. Aber in<br />

den Krankenhäusern wurde bei vielen<br />

Studierenden im Klinisch-Praktischen<br />

Jahr zuerst gespart, wenn es etwa keine<br />

Schutzausrüstung mehr gab. Wir<br />

haben auch kein Anrecht auf Pflegeurlaub<br />

oder Urlaub, das gibt es für uns<br />

nicht, gerade für Studierende mit Kindern<br />

oder diejenigen, die neben ihrem<br />

Studium arbeiten gehen müssen, ist<br />

das sehr schwierig. Schließlich bekommen<br />

wir in den meisten Häusern im<br />

KPJ für eine 35-Stunden-Woche 550<br />

Euro Aufenthaltsentschädigung netto,<br />

das Thema Geld ist für uns Studierende<br />

sehr präsent. Wir haben sogenannte<br />

Fehltage und da ist es egal, warum wir<br />

fehlen, ob wir auf Urlaub sind oder<br />

krank sind.<br />

medinlive: Wie viele Fehltage gibt es<br />

da?<br />

Anna W.: Es gilt hier: Maximal zehn<br />

Tage pro Tertial. Gesonderte Regelungen<br />

gibt es seitens der Uni für längere<br />

Fehlzeiten wie zum Beispiel länger<br />

dauernde Krankheiten oder Schwangerschaft.<br />

Wobei man da mit dem<br />

Krankenhaus, in dem man das KPJ<br />

absolviert, oft Glück und hier einiges<br />

an Spielraum hat. Man kann sich zum<br />

Beispiel längere Dienste an einem Tag<br />

ausmachen, um dann an einem anderen<br />

Tag vielleicht weniger Stunden zu<br />

absolvieren, ganz so, wie man gerade<br />

gebraucht wird, je nach Bedarf. Es verlangt<br />

natürlich auch einiges an Eigenverantwortung<br />

bei den Studierenden.<br />

Ich persönlich genieße jedenfalls sehr,<br />

dass ich in „meinem“ Krankenhaus in<br />

sehr viele unterschiedliche Abläufe<br />

eingebunden bin, mir vieles anschauen<br />

kann und mit den Stationen unterschiedliche<br />

Aufgaben ausmachen kann.<br />

Und man muss dazusagen, nicht jeder<br />

Arzt und jede Ärztin sind gerne Lehrende<br />

beziehungsweise können das<br />

gut oder haben genügend Zeit dafür,<br />

deswegen gilt: Wir Studierenden sind<br />

gefordert, selbst nachzuhaken, dranzubleiben,<br />

sich hineinzuarbeiten in etwas.<br />

Ich glaube, es gibt auch ein großes<br />

Stadt-Land-Gefälle im KPJ, was ein<br />

Vor- und Nachteil sein kann. In Wien<br />

sind die Krankenhäuser Studierende<br />

gewohnt, dort werden sie fix einberechnet<br />

und bekommen eher bestimmte<br />

Aufgaben zugeteilt. In kleineren Häusern<br />

ist es manchmal einfach etwas<br />

Besonderes, wenn ein KPJ-Student<br />

oder eine KPJ-Studentin dort arbeiten.<br />

Dort gibt es dann oft auch besonders<br />

tolle Teachings, weil die Ärztinnen und<br />

Ärzte sich schlichtweg freuen, dem<br />

Nachwuchs etwas zeigen zu dürfen. Oft<br />

bekommt man auch von Anfang an viel<br />

Verantwortung, das ist dann besonders<br />

schön.<br />

><br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 21


AM PULS COVERSTORY<br />

> medinlive: Was ist der aktuelle Status<br />

Quo, was das Impfen betrifft (Stand Mitte<br />

Februar <strong>2021</strong>)?<br />

Anna W.: Es ist meines Wissens schön<br />

langsam doch etwas ins Rollen gekommen,<br />

es soll Impfstraßen für Studierende<br />

beziehungsweise KPJ-Studierende<br />

geben, die zuvor von den zugeteilten<br />

Krankenhäusern nicht geimpft wurden.<br />

Wobei es auch hier natürlich Unterschiede<br />

gibt, es gibt Kolleginnen und<br />

Kollegen, die in der Anatomie sind<br />

und nie Patientinnen und Patienten zu<br />

Gesicht bekommen. Und es gibt KPJ-<br />

Studierende, die in der Notaufnahme<br />

arbeiten und täglich Abstriche machen<br />

müssen von Menschen, wo sie nicht<br />

wissen, ob diese eventuell mit dem Coronavirus<br />

infiziert sind oder nicht. Als<br />

es also hieß, dass Studierende, die in<br />

Krankenhäusern am Patienten arbeiten,<br />

nicht geimpft wurden, gingen die<br />

Wogen sehr hoch, weil es viele unfair<br />

fanden, dass zum Beispiel Büroangestellte<br />

mit keinem Patientenkontakt<br />

geimpft werden nur aufgrund ihres<br />

Angestelltenstatus. Ich selbst hatte<br />

übrigens Glück, ich bin in „meinem“<br />

Krankenhaus in Niederösterreich mitgeimpft<br />

worden und hatte und habe viel<br />

Patientenkontakt.<br />

„Ich studiere<br />

nicht Medizin,<br />

um in<br />

Webinaren<br />

zu sitzen, ich<br />

will meine<br />

Patientinnen<br />

und Patienten<br />

sehen,<br />

ihnen zuhören,<br />

ihre<br />

Problematik<br />

begreifen.“<br />

medinlive: Spannen wir den chronologischen<br />

Bogen doch einmal zurück, wie<br />

ging es Ihnen persönlich mit der Coronakrise?<br />

Anna W.: Mein Klinisch-Praktisches<br />

Jahr fing im Herbst 2020 an. Generell<br />

kann man glaube ich sagen, gab es keine<br />

gravierenden Nachteile in der Lehre<br />

wegen Corona. Und der Krankenhausbetrieb<br />

lief ja ganz normal weiter.<br />

Grundsätzlich waren damals aber alle<br />

sehr in Aufregung, wie der gewohnte<br />

Unibetrieb nun weitergehen soll und<br />

wie man die Praxis handhaben soll.<br />

Die Situation im ersten Lockdown war<br />

zum Beispiel so, dass manche Häuser<br />

sehr nervös waren und etwa zugesagte<br />

Plätze für Studierende im Klinisch-<br />

Praktischen Jahr abgesagt haben. Auch<br />

Rotationen in dieser Zeit, sei es auf Abteilungen<br />

oder häuserübergreifend, waren<br />

schwierig. Klarerweise wollten viele<br />

in dieser Zeit, als Corona noch dermaßen<br />

unbekannt war, ungern neues Personal<br />

aufnehmen. Ich glaube aber, man<br />

kann sagen, die Uni hat sich da einige<br />

gescheite Dinge überlegt, um Alternativen<br />

anzubieten. Momentan weiß<br />

ich aber gar nicht, wie es den jüngeren<br />

Jahrgängen geht, was ich allerdings<br />

weiß, ist, dass peu à peu versucht wird,<br />

wieder so viel Präsenzunterricht wie<br />

möglich anzubieten.<br />

Im Sommersemester, als auch ich noch<br />

Seminare hatte, sind erst einmal alle<br />

Veranstaltungen abgesagt worden.<br />

Ich erinnere mich noch gut, es war der<br />

Dienstag vor dem ersten Lockdown.<br />

Ich war am Weg zu Uni, als die E-Mail<br />

von der MedUni Wien kam, dass zugesperrt<br />

wird bis auf Weiteres. Schon die<br />

Woche davor hat das die Innsbrucker<br />

Uni gemacht und irgendwie schien mir<br />

das total surreal und unvorstellbar für<br />

Wien. Als es dann passiert ist, waren<br />

wie gesagt von jetzt auf gleich alle Vorlesungen,<br />

Veranstaltungen und so weiter<br />

gecancelt. Auch die klinischen Praktika<br />

wurden abgesagt für diejenigen im<br />

fünften Jahr. Die Uni wollte dann aber<br />

die Studierenden trotzdem miteinbeziehen.<br />

Alle Studierenden, die ihr klinisches<br />

Praktikum abbrechen mussten,<br />

sollten sich daher ein neues Praktikum<br />

im Ausmaß von 100 Stunden suchen,<br />

wo sie etwa unterstützend bei einem<br />

möglichen medizinischen Personalmangel<br />

in den Krankenhäusern mitarbeiten<br />

sollten.<br />

In der Theorie klang das gut, allerdings<br />

ging es uns in der Praxis so, dass viele<br />

nicht wussten, woher man in dieser<br />

ohnehin so extremen Zeit, wo keiner<br />

genau wusste, wie alles weitergeht,<br />

plötzlich einen neuen Arbeitsplatz<br />

herzaubern soll. Viele sind dann zur<br />

Gesundheitshotline 1450 gegangen,<br />

aber es gab auch diejenigen, die zum<br />

Beispiel selbst zur Risikogruppe gehört<br />

haben und zuhause bleiben wollten,<br />

oder Kinder haben und plötzlich ohne<br />

Betreuung dastanden. Als Alternative<br />

dazu wurden dann 100 Stunden Distance<br />

Learning angeboten und das<br />

hat recht gut funktioniert. Es gab sehr<br />

ambitionierte Lehrende und der Lehrstoff<br />

wurde gut vermittelt.<br />

medinlive: War das für Sie eine gute<br />

Alternative zum regulären Studium?<br />

Anna W.: Natürlich nicht (lacht). Ich<br />

studiere nicht Medizin, um in Webinaren<br />

zu sitzen, ich will meine Patientinnen<br />

und Patienten sehen, ihnen<br />

zuhören, ihre Problematik begreifen.<br />

Fotos: GMint/iStock, Leonsbox/iStock, castillodominici/iStock, eyecrave/iStock<br />

22 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


COVERSTORY AM PULS<br />

Aber es war den Umständen entsprechend<br />

völlig in Ordnung und mit sehr<br />

viel Herzblut gemacht. Und sehr gut<br />

war, dass plötzlich Themen, die im Studium<br />

normalerweise untergehen, wie<br />

zum Beispiel die Allgemeinmedizin,<br />

plötzlich viel mehr Raum hatten. Es<br />

gab sogar eine eigene allgemeinmedizinische<br />

Sprechstunde. Oder Radiologie,<br />

auch ein Fach, das im regulären Studium<br />

eher untergeht: Hier gab es extrem<br />

engagierte Vortragende, die sich einen<br />

guten Zugang für die Webinare überlegt<br />

haben und alles sehr interessant<br />

gestaltet haben.<br />

medinlive: Und wie ist Ihre höchst subjektive<br />

Einschätzung rund um das Krankenhauspersonal,<br />

wie ging es diesem mit<br />

der Krise?<br />

Anna W.: Ich glaube, das Thema ist<br />

für jeden präsent, ist aber mittlerweile<br />

auch Part of the Game geworden. Es<br />

ist mehr Routine hineingekommen, es<br />

herrscht nicht mehr diese ganz große<br />

Ratlosigkeit wie am Anfang, wohin die<br />

Reise jetzt führt. COVID gehört zu unserem<br />

Spektrum dazu, es geht nicht anders.<br />

Gott sei Dank habe ich persönlich<br />

in „meinem“ Krankenhaus durch die<br />

gesetzten Maßnahmen aber nicht das<br />

Gefühl, dass wir am Anschlag stehen.<br />

Die Ressourcen sind glücklicherweise<br />

da, eben und auch wegen der schon erwähnten<br />

gesetzten Maßnahmen.<br />

medinlive: Haben Sie das Gefühl, die<br />

jüngeren Studierenden fühlen sich um<br />

diese Zeit des Studiums betrogen?<br />

Anna W.: Ich denke, die Anfang-<br />

Zwanzigjährigen trifft das sicher hart,<br />

die fallen um diese besondere Zeit des<br />

Neuanfangs, der Erstsemestererfahrungen<br />

um. Dieses klassische Studentenleben,<br />

Umzug, neue Stadt, neue<br />

Menschen, das kommt da sicher alles<br />

zu kurz. Bei uns KPJ-Studierenden ist<br />

es wie gesagt nicht so gewesen, dass wir<br />

etwas verpasst haben. Wir sind ja dort,<br />

wo wir immer hinwollten, am Anfang<br />

unseres Arbeitslebens. Unser Alltag hat<br />

sich vielleicht dahingehend verändert,<br />

dass viele von uns die Stadt verlassen<br />

haben, um in neue Krankenhäuser<br />

zu wechseln. Aber um das klassische<br />

Studentenleben ist niemand von uns<br />

umgefallen. Und die Zeit des Distance<br />

Learnings im Sommersemester war in<br />

Ordnung. Wenn ich da mit meinem<br />

Nachbarn, der seit März durchgehend<br />

im Homeoffice ist, rede, bin ich auch<br />

sehr dankbar dafür. Ich spüre, dass die<br />

Krise und die dazugehörigen Begleitumstände<br />

natürlich seelisch sehr viel<br />

machen mit den Menschen. Wenn<br />

man jemand ist, der ohnehin nicht<br />

besonders strukturiert lebt, dann kann<br />

man durch die Pandemie und alles<br />

was damit zusammenhängt, psychisch<br />

wirklich in ein Loch fallen, denke ich.<br />

medinlive: Apropos Kollateralschäden,<br />

was sind hier Ihrer Meinung nach die<br />

größten Gefahren?<br />

Anna W.: Ich glaube, gesundheitlich<br />

werden für viele Personen große Nachteile<br />

entstehen, die wir wahrscheinlich<br />

erst im Abstand von ein paar Jahren so<br />

„Ich denke,<br />

die Anfang-<br />

Zwanzigjährigen<br />

trifft<br />

das sicher<br />

hart, die<br />

fallen um<br />

diese besondere<br />

Zeit des<br />

Neuanfangs,<br />

der Erstsemestererfahrungen<br />

um. Dieses<br />

klassische<br />

Studentenleben,<br />

Umzug,<br />

neue Stadt,<br />

neue Menschen,<br />

das<br />

kommt da<br />

sicher alles<br />

zu kurz.“<br />

richtig beurteilen können. Da gibt es<br />

ja zum Beispiel diese Zahlen, die belegen,<br />

dass im ersten Lockdown mehr<br />

tödliche Herzinfarkte, aber weniger<br />

Spitalsaufnahmen zu verzeichnen waren.<br />

Es könnte jetzt deswegen so sein,<br />

weil die Menschen mehr zuhause<br />

waren, sich weniger angestrengt haben<br />

und so weiter. Wahrscheinlicher<br />

ist allerdings, dass sie ganz einfach<br />

viel weniger oft den Arzt, die Ärztin<br />

oder das Krankenhaus aufgesucht<br />

haben bei Beschwerden, aus Angst,<br />

sich mit COVID anzustecken. Oder:<br />

Schwangere und Corona. Ich weiß von<br />

einer Freundin, die Ernährungsberaterin<br />

in einem Krankenhaus ist, dass ganz<br />

viele schwangere Frauen sich schlicht<br />

nicht oder viel weniger oft zur Vorsorge<br />

und Information getraut haben. Auch<br />

Long COVID, also die Langzeitfolgen<br />

einer durchgemachten Erkrankung,<br />

werden ganz sicher noch stärker Thema<br />

werden.<br />

Demokratiepolitisch ist das Ganze auch<br />

sehr bedenklich, Demonstrationen<br />

oder „Spaziergänge“ wie Anfang Februar<br />

sind einfach nur traurig und ärgerlich.<br />

Die Demonstrierenden sollten<br />

vielleicht einfach einmal den Krankenhausalltag<br />

miterleben, dann würden sie<br />

ihre Meinung zu Corona wahrscheinlich<br />

recht schnell ändern. Die Solidarität,<br />

die im März letzten Jahres so<br />

spürbar war, dass wir das gemeinsam<br />

schaffen, ist verflogen und das ist schade.<br />

All das Spalten bringt ja nichts. Wir<br />

sind alle pandemiemüde. Jeder einzelne<br />

von uns. <br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 23


INTERN MEDIZIN<br />

STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

Artikel I<br />

1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten<br />

stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis<br />

der Ärztekammer für Wien“.<br />

2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich<br />

verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist<br />

maximal in drei Teile teilbar.<br />

3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />

einer fehlenden Empfehlung seitens der<br />

Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene<br />

Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in<br />

einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung<br />

des Preises Verwendung finden.<br />

Artikel II<br />

Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />

sich alle Angehörigen der Ärztekammer für Wien<br />

bewerben. Da der „Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer<br />

für Wien“ sowohl der Förderung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses als auch der Förderung<br />

der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien<br />

Praxis dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und<br />

Institutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren)<br />

von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher<br />

kommen nur Erstautoren in Frage, die in den vorhergehenden<br />

fünf Jahren vor der Einreichung nicht<br />

Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“ oder<br />

des „Forschungsförderungspreises der Erste Bank<br />

der oesterreichischen Sparkassen AG“ waren.<br />

Artikel III<br />

1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich<br />

in den „Mitteilungen der Ärztekammer<br />

für Wien“. Für die Einreichung der Arbeitenist<br />

jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.<br />

2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />

für Wien, Wien 1., Weihburggasse<br />

10-12, in würdiger und druckreifer Form<br />

einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung<br />

vorzulegen plus in elektronischer Form<br />

(PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen<br />

Publikationen, außer in Englisch, ist<br />

die Einreichung einer deutschen Übersetzung<br />

erforderlich.<br />

Artikel IV<br />

Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des<br />

Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht<br />

noch für einen anderen Preis eingereicht worden<br />

sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher<br />

Tätigkeiten beziehungs weise<br />

experimenteller Untersuchungen aus einem<br />

Fachgebiet der Medizin zum Gegen stand<br />

haben. Habilitationsschriften können nicht<br />

eingereicht werden. Von der Einreichung<br />

ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche<br />

Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im<br />

Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt<br />

und von dieser ausländischen Institution<br />

publiziert werden.<br />

Artikel V<br />

1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />

der Ärztekammer für Wien eine ärztliche<br />

Jury eingesetzt.<br />

2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />

viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />

Artikel VI<br />

1. Für die Verleihung des Preises oder dessen<br />

Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren<br />

erforderlich.<br />

2. Die Verleihung des Preises (auch Theodor-<br />

Billroth-Gütesiegel) erfolgt in feierlicher Form<br />

durch das Präsidium der Ärztekammer für<br />

Wien.<br />

3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />

der hohen Dichte der Qualität nicht mit<br />

dem Preis ausgezeichnet werden können, kann<br />

die Jury der Wiener Ärztekammer die Verleihung<br />

des Theodor-Billroth-Preis-Gütesiegels<br />

vorschlagen.<br />

4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein<br />

Rechtsmittel zulässig.<br />

Artikel VII<br />

Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über<br />

Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für<br />

Wien erfolgen.<br />

STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG<br />

Artikel I<br />

1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit<br />

der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.<br />

2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis<br />

der Erste Bank der oesterreichischen<br />

Sparkassen AG”.<br />

3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste<br />

Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”<br />

wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro<br />

dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar.<br />

4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund<br />

einer fehlenden Empfehlung seitens der<br />

Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene<br />

Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in<br />

einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung<br />

des Preises Verwendung finden.<br />

Artikel II<br />

Um die Verleihung dieses Förderungspreises können<br />

sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte bewerben.<br />

Dies gilt auch für promovierte Mediziner,<br />

die nicht Mitglied der Ärztekammer sind. Da<br />

der „Forschungsförderungspreis der Erste Bank<br />

der oesterreichischen Sparkassen AG“ sowohl der<br />

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

als auch der Förderung der wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind Klinik-,<br />

Abteilungs- und Institutsvorstände (ausgenommen<br />

als Co-Autoren) von der Bewerbung<br />

ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren<br />

in Frage, die in den vorhergehenden fünf<br />

Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des<br />

„Theodor-Billroth-Preises“ oder des „Forschungsförderungspreises<br />

der Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG” waren.<br />

Artikel III<br />

1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich<br />

in den „Mitteilungen der Ärztekammer<br />

für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten<br />

ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.<br />

2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer<br />

für Wien, Wien 1., Weihburggasse<br />

10-12, in würdiger und druckreifer Form<br />

einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung<br />

vor zulegen plus in elektronischer Form<br />

(PDF oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen<br />

Publikationen, außer in Englisch, ist<br />

die Einreichung einer deutschen Übersetzung<br />

erforderlich.<br />

Artikel IV<br />

Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des<br />

Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch<br />

für einen anderen Preis eingereicht worden sein.<br />

Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher<br />

Tätigkeit beziehungsweise experimenteller<br />

Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin<br />

zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften<br />

können nicht eingereicht werden. Von der<br />

Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche<br />

Arbeiten, die zum überwiegenden<br />

Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts<br />

durchgeführt und von dieser ausländischen Institution<br />

publiziert werden.<br />

Artikel V<br />

1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand<br />

der Ärztekammer für Wien eine ärztliche<br />

Jury eingesetzt.<br />

2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig<br />

viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.<br />

Artikel VI<br />

1. Für die Verleihung des Preises oder dessen<br />

Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren<br />

erforderlich.<br />

2. Die Verleihung des Preises (Erste Bank Forschungsförderungspreis-Gütesiegel)<br />

erfolgt<br />

in feierlicher Form durch die Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG in Wien.<br />

3. Wenn Arbeiten eingereicht werden, die aufgrund<br />

der hohen Dichte der Qualität nicht<br />

mit dem Preis ausgezeichnet werden können,<br />

kann die Jury der Wiener Ärztekammer die<br />

Verleihung des ERSTE BANK Forschungsförderungspreis-Gütesiegels<br />

vorschlagen.<br />

4. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein<br />

Rechtsmittel zulässig.<br />

Artikel VII<br />

Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über<br />

Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für<br />

Wien erfolgen.<br />

24 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


MEDIZIN SERVICE<br />

Corona-Studie<br />

Infektionsrisiko am Land höher<br />

Eine Studie der MedUni Wien, die im Auftrag des Landes Oberösterreich untersucht hat, welche demografischen<br />

Faktoren Einfluss auf die phasenweise sehr hohen SARS-CoV-2-Inzidenzen im zweiten<br />

Halbjahr 2020 im Bundesland gehabt haben, hat interessante Ergebnisse gebracht: Die Wahrscheinlichkeit,<br />

sich mit dem Coronavirus anzustecken, war im dicht besiedelten urbanen Raum geringer als<br />

am Land. Und in Bezirken mit hohem Ausländeranteil war das Infektionsgeschehen klar schwächer.<br />

Foto: Daniele Mezzadri/iStock<br />

► Oberösterreich gehörte im vergangenen<br />

Herbst zu den am<br />

stärksten von der SARS-CoV-2-Epidemie<br />

betroffenen Regionen Österreichs.<br />

Die Verteilung des Virus in den 18 Bezirken<br />

war dabei aber recht unterschiedlich.<br />

Zwischen 1. Juli und 31. Dezember<br />

variierte die maximale<br />

Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000<br />

Menschen zwischen 602 (Stadt-Linz)<br />

und 1.628 (Bezirk Rohrbach). Die Landesregierung<br />

nahm das zum Anlass,<br />

das Zentrum für Public Health der Medizin-Uni<br />

Wien mit einer Analyse zu<br />

beauftragten, warum sich die Infektionen<br />

regional so stark unterschieden.<br />

In ihren Analysen kommen nun die<br />

Public-Health-Experten und Epidemiologen<br />

Hans-Peter Hutter und Michael<br />

Kundi zu teils überraschenden<br />

Ergebnissen. Je höher die Einwohnerdichte,<br />

desto niedriger war die Sieben-<br />

Tage-Inzidenz und die Mortalität, je<br />

höher die Agrarquote – also je mehr<br />

Menschen in einem Bezirk im landwirtschaftlichen<br />

Bereich tätig sind –,<br />

umso höher die Zahlen. „Entgegen der<br />

Annahme, dass eine hohe Bevölkerungszahl<br />

und die daraus resultierende<br />

höhere Kontaktwahrscheinlichkeit das<br />

Risiko einer Infektion erhöht, ist der<br />

umgekehrte Effekt festzustellen“, sagte<br />

Hutter im APA-Gespräch.<br />

Vermeintliches Stadt-Problem<br />

„Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass<br />

im ländlichen Bereich vielleicht eher<br />

ein Schlendrian beim Einhalten der<br />

Maßnahmen herrscht. Die vertrauten<br />

Kontakte dürften am Land mehr gepflegt<br />

werden, man sieht das Virus<br />

möglicherweise als ein Problem der<br />

Stadt“, sagte der Umweltmediziner. „Im<br />

urbanen Bereich könnte es hingegen<br />

mehr Selbstkontrolle der Gesellschaft<br />

geben. Wenn jemand in ein Geschäft<br />

geht und die Maske nicht oder nicht<br />

richtig aufhat, wird er schnell einmal<br />

schief angeschaut.“<br />

Die zweite Feststellung der Studie: In<br />

Bezirken, wo der Anteil an Ausländerinnen<br />

und Ausländern hoch ist oder<br />

viele Personen ausländischer Herkunft<br />

leben, gab es eine signifikant geringere<br />

Inzidenz. „Es zeigt sich, dass bei dem<br />

dramatischen Anstieg im November<br />

und Dezember in Oberösterreich Ausländer<br />

keine Rolle gespielt haben.“ Ob<br />

das daran liegt, dass sie sich eher an die<br />

empfohlenen Maßnahmen halten – etwa,<br />

weil sie öfter noch mit älteren Menschen<br />

im Familienverbund leben – oder<br />

hier andere Faktoren eine Rolle spielen,<br />

könne er aber nicht sagen, so Hutter.<br />

Einfluss auf die Inzidenz<br />

Eine gewisse Rolle spielte auch das Bildungsniveau:<br />

„Höhere Bildung hat einen<br />

Einfluss auf die Inzidenz, aber das<br />

heißt nicht, dass niedrige Abschlüsse<br />

für deutlich höhere Zahlen sorgten.<br />

Signi fikant positive Ergebnisse haben<br />

sich eher bei den berufsbildenden mittleren<br />

Schulen gezeigt“, erklärte Hutter.<br />

Keine signifikanten Zusammenhänge<br />

fanden sich in der Altersstruktur – möglicherweise<br />

auch, weil hier die Unter-<br />

„Entgegen<br />

der Annahme,<br />

dass<br />

eine hohe<br />

Bevölkerungszahl<br />

und die daraus<br />

resultierende<br />

höhere<br />

Kontaktwahrscheinlichkeit<br />

das<br />

Risiko einer<br />

Infektion erhöht,<br />

ist der<br />

umgekehrte<br />

Effekt festzustellen.“<br />

schiede zwischen den Bezirken gering<br />

sind. Bemerkbar war aber, dass je mehr<br />

Menschen über 65 Jahre in einem Bezirk<br />

lebten, desto niedriger dort auch die<br />

Inzidenz war. „Ein Grund dafür könnte<br />

sein, dass sich die Älteren eher an die<br />

Sicherheitsmaßnahmen halten.“<br />

Eine Aussagekraft für andere Bundesländer<br />

hätten die Ergebnisse aus Oberösterreich<br />

übrigens nur bedingt, betonte<br />

Hutter: „Wien hat etwa eine ganz<br />

andere Bevölkerungsstruktur.“ Es sei<br />

auch nicht Aufgabe der Studie gewesen,<br />

Erklärungen für die festgestellten Zusammenhänge<br />

zu liefern. „Es ging einmal<br />

darum zu schauen, was an gewissen<br />

Vermutungen dran ist, die immer<br />

wieder kursieren.“ Für die Frage nach<br />

dem Warum schlägt Hutter weiterführende<br />

Analysen vor.<br />

Wichtige Erkenntnisse<br />

Die Ergebnisse der MedUni-Studie<br />

könnten aber – gerade in Zeiten knapper<br />

Ressourcen – wichtige Handlungsanleitungen<br />

liefern. „Wenn es etwa darum<br />

geht, in welche Kampagnen man<br />

Geld steckt oder wie man versucht, bestimme<br />

Gruppen zu erreichen“, betonte<br />

Hutter.<br />

Christine Haberlander, oberösterreichische<br />

Gesundheitslandesrätin und<br />

Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />

(ÖVP) hält die Erkenntnisse der beiden<br />

Studienautoren für wichtig: „Als Konsequenz<br />

beobachten wir mit Medizinern<br />

seit einigen Wochen Gemeinden<br />

mit auffälligem Fallgeschehen über einen<br />

Zeitraum von mehreren Wochen.<br />

Wir können nach den ersten Betrachtungen<br />

bestätigen: Es sind meist Fallhäufungen,<br />

die aus einem privaten<br />

Umfeld kommen, und solche Fallhäufungen,<br />

etwa aus Geburtstagsfeiern,<br />

wurden vermehrt im ländlichen Raum<br />

festgestellt.“ <br />

APA<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 25


SERVICE MEDIZIN<br />

Neues Medikament zur Cholesterinsenkung<br />

Erhöhte Cholesterinwerte zählen zu den<br />

häufigsten Ursachen für Herzinfarkt und<br />

Schlaganfall. Mit einem neuen Medikament<br />

kann mit nur zwei Injektionen im Jahr das<br />

LDL-Cholesterin um die Hälfte reduziert<br />

werden. Der therapeutische Effekt ist damit<br />

vergleichbar mit jenem einer täglichen<br />

Medikamenteneinnahme. Gemeinsam mit<br />

der Standardtherapie kann mit dem neuen<br />

Wirkstoff das LDL-Cholesterin um mehr als<br />

80 Prozent gesenkt werden.<br />

Um das<br />

Risiko eines Herz infarktes<br />

zu reduzieren, spielt die intensive<br />

Cholesterinsenkung bei Patientinnen und<br />

Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen<br />

und daraus resultierenden sehr hohen<br />

Cholesterinwerten sowie bei Patientinnen<br />

und Patienten mit Gefäßverkalkungen, der<br />

Atherosklerose, eine wichtige Rolle. Der innovative<br />

Wirkstoff des cholesterinsenkenden<br />

Medikaments Inclisiran gibt nun eine vielversprechende<br />

Perspektive für die Therapie<br />

dieser Erkrankungen.<br />

„Der neue und revolutionäre Therapieansatz<br />

gibt uns und unseren Patientinnen und Patienten<br />

die Chance, mit nur zwei Injektionen<br />

pro Jahr eine Reduktion des LDL-Cholesterins<br />

um die Hälfte zu erreichen. Diese Therapie<br />

kommt zusätzlich zur Standardtherapie, wie<br />

zum Beispiel Statinen, zur Anwendung und<br />

wird jetzt erstmals routinemäßig eingesetzt“,<br />

so Walter Speidl von der Klinischen Abteilung<br />

für Kardiologie von MedUni Wien und AKH<br />

Wien, an der kardiologische Patientinnen<br />

und Patienten mit Störungen des Fettstoffwechsels<br />

behandelt werden.<br />

Der neue Wirkstoff nutzt den 2006 mit<br />

dem Nobelpreis ausgezeichneten RNA-<br />

Interference-Mechanismus. Durch diesen<br />

wird die Bildung des Proteins PCSK9, das am<br />

Fettstoffwechsel beteiligt ist und das schlechte<br />

LDL-Cholesterin im Blut erhöht, bereits in<br />

der Leberzelle gehemmt.<br />

„Der neue Wirkstoff ermöglicht, dass die<br />

Leberzelle deutlich mehr LDL-Cholesterin<br />

aufnehmen und verarbeiten kann, wodurch<br />

weniger LDL-Cholesterin in die Blutstrombahn<br />

gelangt und eine weitere gefährliche Ablagerung<br />

in der Gefäßwand verhindert wird“,<br />

erklären Klaus Distelmaier und Konstantin<br />

Krychtiuk von der Klinischen Abteilung für<br />

Kardiologie die neuartige Therapie. In Studien<br />

hat sich eine sehr gute Verträglichkeit des<br />

Wirkstoffs gezeigt. Da nur zwei Injektionen<br />

jährlich notwendig sind, ist eine hohe Akzeptanz<br />

und Therapietreue der Patientinnen und<br />

Patienten zu erwarten.<br />

Am 29. Jänner <strong>2021</strong> wurde der innovative<br />

Wirkstoff weltweit zum ersten Mal außerhalb<br />

einer klinischen Studie bei der Therapie<br />

von zwei Patienten der Klinischen Abteilung<br />

für Kardiologie verabreicht. Die Zulassung<br />

des Medikaments Inclisiran erweitert die<br />

therapeutischen Möglichkeiten zur effektiven<br />

Lipidsenkung erheblich.<br />

„Wir denken, dass diese neue Medikamentenart<br />

das Potenzial hat, zu einem der meist<br />

verschriebenen Medikamente weltweit zu<br />

werden und das Lipidmanagement langfristig<br />

zu revolutionieren,“ zeigt sich Christian<br />

Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin II und der Klinischen<br />

Abteilung für Kardiologie von AKH Wien und<br />

MedUni Wien optimistisch. MedUni Wien<br />

Schlüssel für rasches Wegsperren von Erbgut entdeckt<br />

Damit Zellen ihren Dienst im Körper erfüllen<br />

und die den Abläufen des Lebens zugrunde<br />

liegenden Proteine produzieren können,<br />

brauchen sie Zugang zur Bauanleitung des<br />

Lebens – der DNA. Wiener Forschende<br />

zeigten nun im Fachblatt Nature Genetics,<br />

wie der für die Ablesbarkeit des Erbguts verantwortliche<br />

BAF-Komplex rasch ausgehebelt<br />

werden kann. Da der Komplex bei vielen<br />

Krebsarten eine Rolle zu spielen scheint,<br />

erhoffen sie sich neue Einsichten in deren<br />

Therapie.<br />

Der BAF-Komplex besteht aus mehreren<br />

Untereinheiten, deren Bauanleitung in 29<br />

Genen eingeschrieben ist. Das Auslesen von<br />

DNA-Teilen steuert diese zelluläre Maschine,<br />

indem die verschiedenen Einheiten Erbgut-<br />

Teile entweder mit Eiweißstoffen dicht<br />

verpackten oder gut zugänglich lassen.<br />

Mutationen bestimmter Untereinheiten des<br />

Komplexes wurden in der Vergangenheit bei<br />

einigen Krebskrankheiten festgestellt, wie<br />

es kürzlich in einer Aussendung des Forschungszentrums<br />

für Molekulare Medizin<br />

(CeMM) der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften (ÖAW) hieß. Mit den<br />

direkten Auswirkungen von Veränderungen<br />

des BAF-Komplexes auf den Zugang zur DNA<br />

beschäftigt sich das Team um Stefan Kubicek<br />

schon seit einiger Zeit.<br />

Bisher kamen dafür Methoden zu Anwendung,<br />

mit denen diese wichtigen Proteine<br />

erst nach einigen Tagen quasi ausgeschaltet<br />

wurden. Nun haben Kubicek und die<br />

Studien-Ko-Autorinnen Sandra Schick, Sarah<br />

Grosche und Katharina Eva Kohl verschiedene<br />

Untereinheiten mit einer Substanz markiert,<br />

die der zellulären Müllabfuhr anzeigt, dass<br />

diese zu entsorgen sind. „Dadurch wird die<br />

markierte BAF-Untereinheit binnen einer<br />

Stunde abgebaut. Dies ermöglicht eine genaue<br />

Beobachtung, ob und wie sich anschließend<br />

Zugänglichkeiten verändern“, so die<br />

Forscherinnen.<br />

So habe man gezeigt, „dass das Entfernen<br />

einer einzelnen Untereinheit des BAF-Komplexes<br />

sofort zu einem Verlust an Zugänglichkeit<br />

zu bestimmten DNA-Regionen führt.<br />

Wir gehen davon aus, dass ähnliche Vorgänge<br />

wie in unserem Modellsystem auch in der<br />

Krebsentstehung eine Rolle spielen, wenn<br />

in Zellen erstmals Mutationen einer Untereinheit<br />

des BAF-Komplexes auftreten“, so<br />

Kubicek. So ist bereits klar, dass beispielsweise<br />

eine Veränderung des SMARCA4-Gens bei<br />

Krebszellen recht häufig ist.<br />

Wie das Team schon 2019 in einer Arbeit<br />

zeigte, können Zellen mit Mutationen einer<br />

der Untergruppen recht gut weiterleben. Ist<br />

aber auch noch zusätzlich eine weitere betroffen,<br />

führt das zum Zelltod – Forschende sprechen<br />

von „Synthetischer Letalität“. Das könnte<br />

künftig dazu ausgenutzt werden, um etwa<br />

Krebszellen mit SMARCA4-Veränderungen<br />

auszuschalten, indem zusätzlich das SMAR-<br />

CA2-Gen gehemmt wird. Diese Kombination<br />

bedeute nämlich ein gezielt herbeigeführtes<br />

Aus für genau solche Krebszellen. Überdies<br />

denken die Forschenden auch über Wege<br />

nach, den BAF-Komplex auszuhebeln, indem<br />

man ihn von der notwendigen Energiezufuhr<br />

abschneidet. <br />

APA<br />

Illustration: lvcandy/iStock<br />

26 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


MEDIZIN SERVICE<br />

Gehirnkrankheiten<br />

Ultraschall für präzise Behandlung<br />

Ultraschall kann nicht nur als bildgebendes Verfahren eingesetzt werden, mit gezielten<br />

Ultraschallimpulsen lässt sich eine Reihe an Gehirnerkrankungen, die bisher nur eingeschränkt<br />

therapierbar sind, punktgenau behandeln. Einige revolutionäre Verfahren dieser Art wurden<br />

in den letzten Jahren in Toronto und auch an der MedUni Wien entwickelt.<br />

Foto: Jolygon/iStock<br />

► Das Wiener Verfahren verbessert<br />

Hirnfunktionen, indem noch<br />

funktionierende Nervenzellen von außen<br />

aktiviert werden. Verbesserungen<br />

sind bei verschiedenen neuropsychiatrischen<br />

Hirnerkrankungen wie Alzheimer-Demenz,<br />

Parkinson, Schlaganfall,<br />

Multipler Sklerose oder Nervenschmerzen<br />

erwartbar. Eine soeben im Fachjournal<br />

Advanced Science von der MedUni<br />

Wien gemeinsam mit der Universität<br />

Toronto veröffentlichte Übersichtsarbeit<br />

zeigt, dass die neuen Therapien bereits<br />

an der Schwelle breiter Anwendung in<br />

der klinischen Praxis stehen.<br />

Nahezu nebenwirkungsfrei<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

neuartige Konzepte für die Ultraschall-<br />

Gehirntherapie entwickelt. Hochfokussierte<br />

Ultraschallwellen ermöglichen<br />

nun eine nicht-invasive Chirurgie, die<br />

fokale Übertragung von Therapeutika<br />

oder Genen an ausgewählten Stellen<br />

des Gehirns und die therapeutische<br />

Modulation neuronaler Netzwerke bei<br />

verschiedenen Gehirnerkrankungen.<br />

Laut Roland Beisteiner, unter dessen<br />

Leitung die neue Methode der transkraniellen<br />

Pulsstimulation mit Ultraschall<br />

(TPS) an der Universitätsklinik<br />

für Neurologie von MedUni Wien und<br />

AKH Wien entwickelt wurde, sind die<br />

neuartigen Ultraschall-Methoden kein<br />

„Entweder-Oder“, sondern ein echtes<br />

Plus für die klinische Praxis: „Die in<br />

Wien und Toronto entwickelten Techniken<br />

stellen neuartige Zusatzoptionen<br />

dar, mit denen wir bereits etablierte<br />

Therapien ergänzen können. Die inzwischen<br />

publizierten Patientendaten<br />

zeigen, dass die transkraniellen Ultraschallinnovationen<br />

sicher und für<br />

eine breite klinische Anwendung bereit<br />

sind.“ Der große Zusatzvorteil des<br />

Wiener Verfahrens: es ist nahezu nebenwirkungsfrei.<br />

Breiter Roll-out in Sichtweite<br />

Die unter Wiener Leitung von einem<br />

internationalen Konsortium entwickelte<br />

Nervenzell-Stimulation TPS wurde bereits<br />

Anfang 2020 in einem führenden<br />

Wissenschaftsjournal als Coverarbeit<br />

vorgestellt. Patientinnen und Patienten<br />

mit Alzheimer zeigten in dieser Pilotstudie<br />

über drei Monate anhaltende<br />

Verbesserungen. Der breite klinische<br />

Roll-out ist bereits angelaufen, erfordert<br />

laut Beisteiner aber besondere<br />

Fachexpertise: „Die neue Therapie ist<br />

in kontinuierlicher wissenschaftlicher<br />

Entwicklung und erfordert von den<br />

Behandelnden besondere neurologische,<br />

methodische und Hirnfunktionskenntnisse“,<br />

so Beisteiner. Neben<br />

den auch schon mit älteren, weniger<br />

genauen Hirnstimulationsverfahren<br />

untersuchten Erkrankungen Alzheimer,<br />

Parkinson, Schlaganfall, Multipler<br />

Sklerose und Nervenschmerzen gibt es<br />

für TPS wahrscheinlich auch ganz neue<br />

Einsatzbereiche. TPS ist das einzige<br />

Verfahren, das auch tiefe Hirnregionen<br />

gezielt nicht-invasiv aktivieren kann.<br />

Daher sind alle Erkrankungen, bei<br />

welchen eine Rehabilitation gestörter<br />

Hirnfunktionen über Aktivierung noch<br />

funktionierender Nervenzellen möglich<br />

ist, Kandidaten für die neue Wiener<br />

„Die in<br />

Wien und<br />

Toronto<br />

entwickelten<br />

Techniken<br />

stellen<br />

neuartige<br />

Zusatzoptionen<br />

dar,<br />

mit denen<br />

wir bereits<br />

etablierte<br />

Therapien<br />

ergänzen<br />

können.“<br />

Therapie. Für Alzheimertherapie ist TPS<br />

bereits zugelassen (CE Zertifizierung).<br />

Andere Technik, andere Ziele<br />

Die beiden weiteren, klinisch federführend<br />

von Studien-Coautor Andres<br />

Lozano an der Universität Toronto entwickelten<br />

Methoden nutzen ebenfalls<br />

Ultraschallwellen. Die gezielte nichtinvasive<br />

Chirurgie mittels Ultraschall<br />

ist bereits für essenziellen Tremor und<br />

tremordominantes Parkinsonsyndrom<br />

zugelassen.<br />

Erstmals ohne Öffnung des Schädels<br />

lassen sich so durch gezielte Ausschaltung<br />

überaktiver Nervenzellen<br />

Fehlfunktionen<br />

des Gehirns<br />

therapieren – eine<br />

Methode, die in Zukunft<br />

bei vielen neurologisch<br />

bedingten<br />

Bewegungsstörungen<br />

relevant sein könnte.<br />

Die dritte neuartige<br />

Ultraschall-Methode,<br />

die gezielte Arzneimittel-,<br />

Antikörperoder<br />

Gentherapie,<br />

löst eine der großen<br />

Herausforderungen der Neurologie,<br />

indem sie erstmals die lokale Öffnung<br />

der Blut-Hirn-Schranke nichtinvasiv<br />

ermöglicht. Denn obwohl viele hochwirksame<br />

Therapeutika grundsätzlich<br />

zur Verfügung stehen, bringt man sie<br />

oft nicht an die gewünschte Stelle ins<br />

Gehirn. „Durch das Überwinden dieser<br />

Barriere ist nun erstmals die gezielte<br />

Abgabe von Therapeutika und Genen<br />

in betroffenen Gehirnarealen möglich.<br />

Damit lassen sich potenziell all jene<br />

Gehirnerkrankungen behandeln, bei<br />

denen man mit Medikamenten gut lokal<br />

eingreifen kann, so zum Beispiel Tumor-<br />

und motorische System-Erkrankungen“,<br />

so Beisteiner. MedUni Wien<br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 27


SERVICE MEDIZIN<br />

Entwicklung neuer Wirkstoffe<br />

Strategien der Natur für die Forschung<br />

Die Dimerisierung der menschlichen Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin kann<br />

zu neuartigen pharmakologisch-wirksamen Molekülen führen. Ein internationales<br />

Forschungsteam unter Leitung von MedUni Wien und Universität Wien zeigt in einer<br />

aktuellen Studie, dass dimerisierte und dadurch deutlich größere Versionen von<br />

Oxytocin und Vasopressin noch immer ihre Rezeptoren aktivieren können.<br />

► Mit solchen Molekülen hat man<br />

jetzt mehrere Möglichkeiten, die<br />

Wirksamkeit dieser Neuropeptide für<br />

die therapeutische Anwendung zu optimieren.<br />

Die Idee dafür haben die Forschenden<br />

direkt der Natur entnommen.<br />

Die Ergebnisse wurden im Journal<br />

Chemical Science veröffentlicht.<br />

Biologische Chemie der Fakultät für<br />

Chemie der Universität Wien fügt hinzu:<br />

„Dimerisierung ist eine Strategie der<br />

Natur, um Optimierungen in der Stabilität<br />

oder Wirkungsweise vorzunehmen.<br />

Insulin, welches auch ein Dimer von<br />

zwei unterschiedlichen Peptiden ist, ist<br />

ein gutes Beispiel dafür.“<br />

potenziell mögliche Wirkstoffe beim<br />

Menschen zu erhalten“, erklären Gruber<br />

und Muttenthaler.<br />

„Ebenso wichtig ist es, diese neuartigen<br />

Moleküle als ‚Werkzeug‘ für die<br />

Forschung bereitzustellen. Erst durch<br />

Entwicklung von rezeptorsubtyp-selektiven<br />

Stoffen ist es möglich, die bio-<br />

Angriffspunkte für Arzneistoffe<br />

Oxytocin- und Vasopressin-Rezeptoren<br />

sind typische Vertreter der sogenannten<br />

G-Protein-gekoppelten Rezeptoren<br />

– die bekannteste Gruppe von Angriffspunkten<br />

für medizinische Wirkstoffe.<br />

Arzneistoffe für Oxytocin- und<br />

Vasopressin-Rezeptoren werden zum<br />

Beispiel während der Geburt zur Förderung<br />

der Wehentätigkeit eingesetzt,<br />

werden aber derzeit auch erforscht für<br />

Anwendung bei Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

Krebs oder Entwicklungsstörungen<br />

wie Autismus.<br />

Von Heuschrecken inspiriert<br />

Die Forschenden der MedUni Wien,<br />

der Universität Wien sowie Forschungspartnerinnen<br />

und -partner aus Australien<br />

und Spanien konnten gemeinsam<br />

zeigen, dass die Dimerisierung von den<br />

menschlichen Neuropeptiden Oxytocin<br />

und Vasopressin möglich ist, ohne zu<br />

viel an ihrer Wirksamkeit einzubüßen.<br />

Inspiriert wurden sie von einem natürlich<br />

vorkommenden Heuschrecken-<br />

Neuropeptid, welches unter anderem als<br />

Dimer vorliegt. „Durch strukturelle Änderungen<br />

in der Zusammensetzung und<br />

Orientierung der Dimere ist es gelungen,<br />

die pharmakologische Wirksamkeit zu<br />

verändern, um eine selektive Hemmung<br />

oder Aktivierung des menschlichen Vasopressin<br />

V1a-Rezeptors zu erhalten“,<br />

erklärt Christian Gruber vom Institut<br />

für Pharmakologie der MedUni Wien.<br />

Markus Muttenthaler vom Institut für<br />

„Dimerisierung<br />

ist eine<br />

Strategie der<br />

Natur, um<br />

Optimierungen<br />

in<br />

der Stabilität<br />

oder Wirkungsweise<br />

vorzunehmen.<br />

Insulin,<br />

welches<br />

auch ein<br />

Dimer von<br />

zwei unterschiedlichen<br />

Peptiden ist,<br />

ist ein gutes<br />

Beispiel<br />

dafür.“<br />

Seit 600 Millionen Jahren<br />

Um derartige Zusammenhänge in den<br />

Molekülen zu entschlüsseln beziehungsweise<br />

aufzudecken, benutzen die<br />

Forschenden eine einzigartige Strategie<br />

für die Liganden-Entwicklung, welche<br />

die Vorteile der evolutionären Gemeinsamkeiten<br />

des seit etwa 600 Millionen<br />

Jahre in der Natur vorkommenden Oxytocin-Vasopressin-Signalsystems<br />

ausnützt.<br />

Das führt auch zu neuen Einblicken<br />

und zur Identifizierung wichtiger<br />

Bausteine der Rezeptoren, um künftig<br />

bessere Wirkstoffkandidaten herstellen<br />

zu können. „Unser Konzept ist neuartig<br />

und faszinierend zugleich: Man nehme<br />

ein Insekten-Neuropeptid, untersuche<br />

dessen Struktur und baue diese mit kleinen<br />

chemischen Änderungen nach, um<br />

chemischen Grundlagen der jeweiligen<br />

Signalsysteme zu erforschen“, fügen<br />

Gruber und Muttenthaler hinzu.<br />

Funktion des Signalsystems<br />

Ziel der Forschenden ist es, die Zusammensetzung<br />

und Pharmakologie dieses<br />

Signalsystems generell aufzuklären. „In<br />

Ameisen haben wir die Funktion dieses<br />

Signalsystems erforscht und konnten<br />

zeigen, dass das Oxytocin-Vasopressin-<br />

Hormonsystem die Futtersuche, die<br />

Bewegungsaktivität, und den Metabolismus<br />

reguliert.“ Daher nehmen die<br />

Forschenden an, dass Oxytocin nicht<br />

nur als ‚Kuschelhormon‘, sondern möglicherweise<br />

als ‚Appetitzügler‘ wirkt,<br />

und eine derartige Anwendung gilt es<br />

zu erforschen. <br />

MedUni Wien<br />

Foto: alexsvirid/iStock<br />

28 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


medizinische<br />

information<br />

live<br />

Jetzt<br />

auch<br />

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www.medinlive.at<br />

TÄGLICH AKTUELL!


SERVICE CHRONIK<br />

Auszeichnung<br />

Forschungsförderungspreise vergeben<br />

Magensäurehemmende Medikamente sowie Medikamente bei nierentransplantierten<br />

Patientinnen und Patienten waren die Themenschwerpunkte der wissenschaftlichen<br />

Arbeiten, deren Autorin und Autor kürzlich mit dem Forschungsförderungspreis der<br />

Erste Bank der Oesterreichischen Sparkassen AG ausgezeichnet wurden.<br />

► Der mit insgesamt 7500 Euro<br />

dotierte Preis ging zu gleichen<br />

Teilen an Galateja Jordakieva von der<br />

Universitätsklinik für Physikalische<br />

Medizin und an Johannes Kovarik von<br />

der Universitätsklinik für Innere Medizin<br />

III, Abteilung für Nephrologie und<br />

Dialyse.<br />

Galateja Jordakieva: „Country-wide<br />

medical records infer increased allergy<br />

risk of gastric acid inhibition“ (erschienen<br />

in Nature Communications, Juli<br />

2019)<br />

Magensäurehemmende Medikamente<br />

werden zur Vorbeugung und Behandlung<br />

säurebedingter Erkrankungen des<br />

oberen Magen-Darm-Trakts eingesetzt.<br />

In den USA konnte man zeigen,<br />

dass zum Beispiel nur 35 Prozent der<br />

Verschreibungen von Protonenpumpenhemmern<br />

(PPI) auf einer entsprechenden<br />

und dokumentierten Diagnose<br />

basierten.<br />

Die zentrale Wirkung von magensäurehemmenden<br />

Medikamenten ist<br />

eine Erhöhung des Magen-pH-Werts.<br />

Neben der schleimhautschützenden<br />

Eigenschaft dieser Säureregulierung<br />

werden aber auch Enzyme der Proteinverdauung<br />

gestört, die eine anschließende<br />

Verdauung von Nahrungsmitteln<br />

durch die Bauchspeicheldrüse<br />

regulieren.<br />

Mikroorganismen, aber vor allem auch<br />

Nahrungsmittelbestandteile, die Allergien<br />

auslösen können (Epitope), erreichen<br />

unzureichend bearbeitet die<br />

Darmschleimhaut, wodurch sie die Bildung<br />

von spezifischen IgE-Antikörpern<br />

fördern können, wie Tierversuche und<br />

Beobachtungsstudien bei Menschen<br />

zeigten.<br />

In einer Kooperation der Medizinischen<br />

Universität Wien mit den<br />

Sozialversicherungsträgern konnten<br />

quantitative Verschreibungsdaten aus<br />

Galateja Jordakieva<br />

(Wiener<br />

Universitätsklinik<br />

für Physikalische<br />

Medizin), Johannes<br />

Kovarik (Wiener<br />

Universitätsklinik für<br />

Innere Medizin III)<br />

(v.o.n.u.)<br />

ganz Österreich analysiert werden,<br />

um den experimentell festgestellten<br />

Zusammenhang zwischen magensäurehemmenden<br />

Medikamenten und<br />

Antiallergika (Antihistaminika, Allergen-Immuntherapien)<br />

zu eruieren.<br />

Patientinnen und Patienten, denen ein<br />

Magenschutzmedikament verschrieben<br />

wurde, hatten ein doppelt bis<br />

dreifach höheres Risiko, im weiteren<br />

Verlauf eine Medikamentenverschreibung<br />

zur Behandlung allergischer<br />

Symptome zu bekommen. Dieser<br />

starke Zusammenhang war unidirektional<br />

und konnte für andere häufig<br />

verschriebene Medikamentengruppen<br />

(Antihypertensiva, Statine) nicht nachgewiesen<br />

werden.<br />

Die aktuellen Studienergebnisse liefern<br />

einen weiteren Aspekt der potenziellen<br />

Prävention allergischer Symptome<br />

und betonen die Bedeutung der ärztlichen<br />

Expertise hinsichtlich Indikationsstellung<br />

und medizinisch sinnvoll<br />

gewählter Verschreibungsdauer beim<br />

Einsatz magensäurehemmender Medikamente.<br />

Johannes Kovarik: „Intrarenal Renin-<br />

Angiotensin-System Dysregulation<br />

after Kidney Transplantation“ (erschienen<br />

in Scientific Reports, Juli 2019)<br />

Angiotensin-Converting Enzym<br />

(ACE)-Hemmer nehmen einen zentralen<br />

Stellenwert in der Behandlung von<br />

Patientinnen und Patienten mit chronischer<br />

Niereninsuffizienz ein, um die<br />

Progression der Erkrankung zu verzögern.<br />

Nach einer Nierentransplantation<br />

werden die positiven Effekte dieser<br />

Medikamentenklasse jedoch kontrovers<br />

diskutiert und die Regulation des<br />

lokalen gewebsspezifischen Renin-<br />

Angiotensin Systems (RAS) mit seinen<br />

Metaboliten des „klassischen“ und „alternativen“<br />

RAS wurden bisher nicht<br />

im Detail untersucht.<br />

Im Rahmen dieses Projekts wurde das<br />

systemische und transplantatspezifische<br />

RAS mittels Massenspektrometrie<br />

bei 48 Empfängerinnen und Empfängern<br />

von Nierentransplantaten mit<br />

und ohne ACE-Hemmer-Therapie<br />

analysiert. Die Biopsieproben der nierentransplantierten<br />

Patientinnen und<br />

Patienten wurden in früh (unter zwei<br />

Jahre), intermediär (zwei bis zwölf<br />

Jahre) und Langzeit (über 12 Jahre)<br />

gruppiert. Patientinnen und Patienten<br />

mit ACE-Hemmer-Therapie zeigten<br />

niedrigere Angiotensin (Ang) II Plasma<br />

Level und höhere Konzentrationen<br />

von Ang I und Ang-(1–7) verglichen<br />

mit denen ohne ACE-Hemmer-Therapie,<br />

unabhängig vom Transplantatalter.<br />

Es zeigte sich eine substanzielle<br />

intrarenale Ang II Synthese, unabhängig<br />

von vorhandener ACE-Hemmer-Therapie.<br />

Weiters zeigten die<br />

Ergebnisse der Studie eine maximale<br />

Ang II Synthese in den Biopsien von<br />

Langzeit-transplantierten Nieren verglichen<br />

mit Transplantaten jüngeren<br />

Alters, welche vermutlich Ausdruck einer<br />

erhöhten transplantatspezifischen<br />

Chymase-Aktivität ist. Weiters gelang<br />

es, Neprilysin (NEP) als das zentrale<br />

Enzym des „alternativen“ RAS Metabolismus<br />

in Nierentransplantaten<br />

zu identifizieren. Zusammenfassend<br />

konnte in dieser Studie gezeigt werden,<br />

dass aufgrund der erhöhten Chymase-abhängigen<br />

Ang II Produktion<br />

eine transplant-spezifische RAS Dysregulation<br />

nach Nierentransplantation<br />

vorhanden ist, welche Ziel künftiger<br />

therapeutischer Interventionen sein<br />

könnte. <br />

Auch der Theodor Billroth-Preis der Ärztekammer<br />

für Wien sowie das Gütesiegel<br />

des Theodor Billroth-Preises wurde kürzlich<br />

vergeben. <strong>doktorinwien</strong> berichtete<br />

darüber in der letzten Ausgabe.<br />

Fotos: privat, Stefan Seelig<br />

30 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


CHRONIK SERVICE<br />

„Researcher of the Month“: Max-Paul Winter<br />

Max-Paul Winter, Klinische<br />

Abteilung für Kardiologie, Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin<br />

II, wurde im Februar anlässlich<br />

seiner im Journal Basic Research<br />

in Cardiology erschienenen<br />

Arbeit „Interruption of vascular<br />

endothelial growth factor receptor<br />

2 signaling induces a proliferative<br />

pulmonary vasculopathy and<br />

pulmonary hypertension“ als<br />

„Wissenschafter des Monats“<br />

ausgezeichnet.<br />

Die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)<br />

ist eine schwere chronische Erkrankung, welche<br />

unbehandelt in kurzer Zeit zum Rechtsherzversagen<br />

und Tod des Patienten führt.<br />

Zwar besteht bei einer Großzahl der Patientinnen<br />

und Patienten ein Missverhältnis<br />

zwischen pulmonaler Vasokonstriktion und<br />

Dilatation, so steht aber ein vaskulärer Umbauprozess<br />

mit monoklonal expandierenden<br />

Endothelzellen, welche die Gefäße obliterieren,<br />

im Mittelpunkt der Pathogenese.<br />

Einen Schlüsselfaktor dürfte hier der Vascular<br />

Endothelial Growth Factor (VEGF)<br />

spielen, zu dessen wesentlichen Aufgaben<br />

die Antwort auf Gefäßwandverletzung zählt.<br />

In der vorliegenden Studie wurden die<br />

Auswirkungen eines gestörten<br />

VEGF-Signalwegs in der<br />

Entwicklung von Pulmonaler<br />

Hypertension im Mausmodell<br />

und bei Patientinnen<br />

und Patienten untersucht.<br />

Im vorliegenden Mausmodel<br />

wurde konditionaler Gen-<br />

Knockout des VEGF-Rezeptors<br />

2 induziert und anschließend<br />

mittels chronisch hypoxischer<br />

Exposition die Ausbildung von<br />

pulmonaler Hypertension ausgelöst. Die hier<br />

beobachteten Veränderungen wurden mit<br />

Lungenproben und Blutproben von onkologischen<br />

Patientinnen und Patienten unter<br />

anti-VEGF-Therapie verglichen, um Korrelate<br />

für die im Mausmodell beobachteten Gefäßwandveränderungen<br />

zu untersuchen.<br />

Es zeigte sich, dass die genetische Manipulation<br />

des VEGF-Signalwegs zu einer<br />

schweren pulmonalen Hypertension führt,<br />

welche dieselben Gewebeveränderungen<br />

zeigt wie bei Patientinnen und Patienten mit<br />

Pulmonaler Hypertension. Weiters wurden<br />

bei Patientinnen und Patienten unter anti-<br />

VEGF-Therapie dieselben Umbauvorgänge<br />

beobachtet wie im Mausmodel. Sowohl bei<br />

Patientinnen und Patienten als auch bei den<br />

Tieren konnten signifikant erhöhte Blutkon-<br />

zentrationen von VEGF nach Blockierung des<br />

Signalwegs festgestellt werden. Insgesamt<br />

konnte in der vorliegenden Studie die Bedeutung<br />

des VEGF-Signalwegs bestätigt werden<br />

und so neue Anreize für die Entwicklung spezifischer<br />

Therapien für diese schwerwiegende<br />

Erkrankung geben. <br />

Zur Person:<br />

Max-Paul Winter schloss sein Studium der<br />

Humanmedizin an der Medizinischen Universität<br />

Wien 2011 ab und begann danach sein<br />

PhD-Studium. Ab 2013 war er als Assistenzarzt<br />

an der Universitätsklinik für Innere Medizin II,<br />

Klinische Abteilung für Kardiologie, tätig. Seit<br />

2019 arbeitet er an der Abteilung als Facharzt.<br />

Neben seiner Forschungstätigkeit beteiligt er<br />

sich auch an der Lehre im Rahmen des Humanmedizinstudiums<br />

und betreut Bachelor-,<br />

Master- und Diplomarbeiten.<br />

Zur Auszeichnung:<br />

Um hervorragende Forschungsleistungen der<br />

MedUni Wien bekannt zu machen, startete<br />

das Rektorat der MedUni Wien im Juni 2004<br />

das Programm „MedUni Wien-Researcher<br />

of the Month“. Im Monatsrhythmus kürt eine<br />

unabhängige Expertenkommission Forschende<br />

des Monats für ihre herausragende Forschungstätigkeit.<br />

Corona-Tool zur Abschätzung von<br />

Ansteckungsrisiko in Innenräumen<br />

Fotos: MedUni Wien, gpointstudio/iStock<br />

Wie hoch in etwa die Übertragungswahrscheinlichkeit<br />

von COVID-19 in Innenräumen<br />

ist, lässt sich mit einem eigens von<br />

Fachleuten entwickelten Online-Tool berechnen.<br />

Mit dem unter www.corona-rechner.at<br />

frei zugänglichen Instrument lässt sich das<br />

Ansteckungsrisiko mittels virenbeladener Aerosole<br />

vor allem für Schulklassen, Büro- und<br />

Vortragsräume, aber auch Sporteinrichtungen<br />

anschaulich abschätzen, erklärten die Initiatoren<br />

des Projekts im Gespräch mit der APA.<br />

Der neue Rechner basiert auf Positionspapieren<br />

des Arbeitskreises Innenraumluft im<br />

Klimaschutzministerium, das auch die Erstellung<br />

des „VIR-SIM“-Rechners unterstützt<br />

hat, und weiteren Erkenntnissen etwa von<br />

Kommissionen und Fachleuten aus Deutschland.<br />

Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter<br />

von der Medizinischen Universität Wien<br />

und der Leiter des Mess- und Beratungsservice<br />

Innenraum und des Österreichischen<br />

Instituts für Baubiologie und Bauökologie,<br />

Peter Tappler, und Kolleginnen und Kollegen<br />

haben sich darum bemüht, dieses gesammelte<br />

Wissen in einem übersichtlichen und für<br />

Laien nutzbaren Online-System zugänglich<br />

zu machen.<br />

Um die Gleichung mit den vielen Variablen<br />

Luftwechsel, Raumvolumen, Lüftungsphasen,<br />

Anzahl der Personen im Raum, Arten<br />

der Atemaktivität – sprich: wird gestanden,<br />

gesessen oder eine anstrengende Tätigkeit<br />

ausgeführt –, die Sprachaktivität bis hin zu<br />

lautem Singen oder das Tragen von Masken<br />

übersichtlich einordnen zu können, gibt es<br />

ein Referenzszenario, so Hutter und Tappler.<br />

Das ist eine Maturaklasse, in der 25 Erwachsene<br />

bei 200 Kubikmetern Raumvolumen<br />

und bei Betrieb einer Lüftungsanlage anwesend<br />

sind. 24 Personen sitzen, während eine<br />

Person steht und spricht. Das Risiko in genau<br />

diesem Setting über die Zeit hinweg durch<br />

virenbelastete Aerosolpartikel angesteckt zu<br />

werden, gilt als Referenzpunkt (R=1). Dies<br />

könne laut dem derzeitigen Forschungsstand<br />

als „akzeptables Risiko“ angesehen werden.<br />

Je nachdem, wie der Nutzer die vielen Parameter<br />

einstellt, kommen dann andere Werte zustande.<br />

Für „geringes Risiko“ stehen Werte von<br />

0,5 oder darunter, ab einem „R“ von zwei oder<br />

darüber hat man es mit einen stark erhöhtem<br />

Ansteckungsrisiko zu tun. Das virtuelle Spiel<br />

mit den Einflussfaktoren soll auch zeigen, wie<br />

man die Situation verbessern kann. <br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 31


SERVICE STEUER<br />

Spitalsärztinnen und Spitalsärzte<br />

Die Steuererklärungen 2020<br />

Angestellte Ärztinnen und Ärzte können – so wie auch alle anderen Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer – beim Finanzamt durch Einreichung einer Arbeitnehmerveranlagung angefallene<br />

Steuerabsetzposten geltend machen. Die Arbeitnehmerveranlagung führt dann zu einer<br />

Steuergutschrift, welche vom Finanzamt auf das eigene Bankkonto überwiesen wird.<br />

Von Wolfgang Leonhart<br />

► Unter bestimmten Umständen<br />

ist man freilich gesetzlich<br />

zur Einreichung von jährlichen Steuererklärungen<br />

verpflichtet. Eine Verpflichtung,<br />

beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />

abzugeben, besteht unter<br />

anderem wenn:<br />

•Nebeneinkünfte (beispielsweise aus<br />

Sonderklassegelder) von mehr als 730<br />

Euro im Jahr neben dem Gehalt vorliegen,<br />

oder<br />

•mehrere Dienstverhältnisse (Gehälter)<br />

gleichzeitig bestanden haben, oder<br />

•steuerpflichtige Bezüge aus einer<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(Krankengelder), Insolvenz-ausfallgelder<br />

oder Bezüge gemäß Heeresgebührengesetz<br />

zugeflossen sind, oder<br />

•Pflichtbeiträge aus der gesetzlichen<br />

Sozialversicherung zurückgezahlt<br />

wurden oder<br />

•nicht zustehende Freibeträge berücksichtigt<br />

wurden, oder<br />

•der Alleinverdiener- beziehungsweise<br />

Alleinerzieherabsetzbetrag gewährt<br />

wurde, obwohl die Voraussetzungen<br />

nicht vorlagen, oder<br />

•eine unrichtige Erklärung hinsichtlich<br />

Pendlerpauschale vorliegt, oder<br />

•Kapitaleinkünfte ohne Kapitalertragsteuer-<br />

Abzug erzielt wurden, oder<br />

•Einkünfte aus privaten Grundstücksverkäufen<br />

ohne Abzug der Immobilienertragssteuer<br />

vorliegen.<br />

In all diesen Fällen besteht die Verpflichtung,<br />

beim Finanzamt eine Steuererklärung<br />

einzureichen, bei der dann<br />

aber selbstverständlich auch alle Freibeträge<br />

beantragt werden können.<br />

Termine und Fristen<br />

•Innerhalb von fünf Jahren nach Ablauf<br />

des betreffenden Jahres können Sie die<br />

freiwillige Arbeitnehmerveranlagung<br />

(Formular „L1“) beim Finanzamt einreichen.<br />

Leonhart: „Die<br />

Nichtabgabe sowie<br />

Abgabe falscher<br />

Steuererklärungen<br />

kann ein Finanzstrafverfahren<br />

nach sich<br />

ziehen.“<br />

Hinweis: Die<br />

Rückzahlung<br />

von Wohlfahrtsfondsbeiträgen<br />

wird seitens der<br />

Standesvertretung<br />

beim Finanzamt<br />

gemeldet und<br />

führt bei angestellten<br />

Ärztinnen<br />

und Ärzten immer<br />

zu einer Pflichtveranlagung!<br />

•Wenn Sie hingegen verpflichtet sind,<br />

eine Arbeitnehmerveranlagung einzureichen<br />

(zum Beispiel, wenn mehrere<br />

Dienstverhältnisse vorliegen),<br />

muss dies bis 30. September des<br />

nächsten Jahres erfolgen.<br />

•Spitalsärztinnen und -ärzte, die wegen<br />

anderer Einkünfte, wie zusätzlicher<br />

Klassegelder, ohnehin ein -<br />

kommensteuerpflichtig sind, müssen<br />

die Einkommensteuererklärung (Formular<br />

„E1“) unaufgefordert abgeben.<br />

Hier gilt der 30. April des folgenden<br />

Jahres als Stichtag. Wenn die Steuererklärung<br />

über FinanzOnline eingereicht<br />

wird, verlängert sich die Frist<br />

automatisch bis zum 30. Juni.<br />

Wer aber mehr Zeit benötigt, kann<br />

beim zuständigen Finanzamt einen<br />

Antrag auf Fristverlängerung einbringen.<br />

Infolge der Corona-Krise sind<br />

die Finanzämter hier zu einer großzügigen<br />

Vorgangsweise angewiesen.<br />

Antragslose Veranlagung<br />

Das Finanzamt führt eine antragslose<br />

Steuerveranlagung durch, wenn bei<br />

Jahresdurchrechnung der nichtselbständigen<br />

Einkünfte für den Steuerpflichtigen<br />

eine Gutschrift (beispielsweise<br />

aufgrund einer nicht das ganze<br />

Jahr durchgehenden Anstellung oder<br />

schwankenden Bezüge), resultiert. Die<br />

antragslose Veranlagung erfolgt, wenn:<br />

•keine Pflichtveranlagung vorzunehmen<br />

ist, (zur Frage Pflichtveranlagung<br />

siehe oben),<br />

•bis zum 30. Juni keine Steuererklärung<br />

(Arbeitnehmerveranlagung auf<br />

Antrag) für das vorangegangene Veranlagungsjahr<br />

eingereicht wurde,<br />

•aus den Informationen, die dem<br />

Finanzamt zugänglich sind, anzunehmen<br />

ist, dass eine Veranlagung<br />

zu einer Steuergutschrift führen wird<br />

und<br />

•dem Finanzamt die Bankverbindung<br />

bekannt ist.<br />

Die Steuergutschrift erhält man durch<br />

das Finanzamt dann automatisch<br />

überwiesen. Wird bis zum Ablauf des<br />

zweitfolgenden Kalenderjahres keine<br />

Steuererklärung abgegeben, führt das<br />

Finanzamt automatisch die antragslose<br />

Veranlagung durch, wenn sich nach<br />

der Aktenlage eine Steuergutschrift ergibt.<br />

Bei der antragslosen Veranlagung<br />

werden allerdings keine individuellen<br />

Steuerabsetzposten wie etwa Fortbildungen<br />

berücksichtigt. Die antragslose<br />

Arbeitnehmerveranlagung kann<br />

innerhalb einer Frist von fünf Jahren<br />

durch die Einbringung einer Steuererklärung<br />

für das betreffende Jahr ersetzt<br />

werden, in der dann zusätzlich angefallene<br />

Absetzposten angeführt werden<br />

können. Sollte daher eine antragslose<br />

Arbeitnehmerveranlagung erfolgt sein,<br />

können Werbungskosten, außergewöhnliche<br />

Belastungen et cetera auch<br />

nachträglich über eine Steuererklärung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Steuererklärung erstellen<br />

Die „Zusammenstellung der Einnahmen<br />

und Ausgaben“ sowie Ermittlung<br />

des Gewinns erfolgt bei Beziehenden<br />

von selbständigen Einkünften auf dem<br />

Formular „E1a“. In dem darin enthaltenen<br />

Raster müssen die Einnahmen<br />

und Ausgaben eingesetzt werden. Der<br />

solchermaßen berechnete „Gewinn aus<br />

selbständiger Arbeit“ wird im Einkommensteuererklärungsformular<br />

„E 1“ unter<br />

der Rubik „Einkünfte aus selbständiger<br />

Arbeit“ eingetragen. Daneben soll<br />

bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung<br />

die Angabe aller übrigen<br />

Einkünfte, insbesondere das Vorliegen<br />

von Einkünften aus dem Dienstverhältnis<br />

mit der Krankenanstalt, nicht vergessen<br />

werden.<br />

Fotos: taseffski/GettyImages, AEK Wien<br />

32 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>


STEUER SERVICE<br />

Beziehen Sie als Spitalsärztin oder Spitalsarzt<br />

Klassegelder oder andere ärztliche<br />

Nebeneinkünfte wie etwa Vertretungshonorare,<br />

sollten Sie unbedingt<br />

prüfen, ob nicht der Fall einer „Pflichtveranlagung“<br />

gegeben ist.<br />

Sowohl die Arbeitnehmerveranlagung<br />

(Formular „L1“) wie auch die allgemeine<br />

Veranlagung (Formular „E1“) kann<br />

per Internet über FinanzOnline (www.<br />

bmf.gv.at) an das Finanzamt übermittelt<br />

werden. Auch Umsatzsteuervoranmeldungen,<br />

Änderungen von personen-<br />

oder unternehmensbezogenen<br />

Grunddaten (Adresse, Bankverbindung)<br />

können elektronisch durchgeführt werden.<br />

Sie können auch den aktuellen<br />

Stand Ihres Steuerkontos abfragen sowie<br />

Anträge zum Steuerkonto, wie etwa<br />

Rückzahlungsanträge, stellen oder auch<br />

fällige Abgaben bezahlen. Weiters haben<br />

Sie die Möglichkeit, durch (einmalige)<br />

Auswahl sich für die ausschließliche<br />

rechtskräftige elektronische Zustellung<br />

aller Steuerbescheide und sonstigen<br />

Zusendungen des Finanzamtes in Ihre<br />

„Databox“ zu entscheiden.<br />

Klassegelder, Nebeneinkünfte<br />

Klassegelder sind dann nicht erklärungspflichtig,<br />

wenn diese aufgrund<br />

landesgesetzlicher oder besonderer<br />

krankenhausinterner Regelungen in die<br />

monatliche Gehaltsverrechnung einbezogen<br />

sind und davon Lohnsteuer einbehalten<br />

wurde. Ob die Ihnen ausbezahlten<br />

Klassegelder bereits versteuert<br />

wurden, zeigt ein Blick auf die monatlichen<br />

Gehaltsabrechnungen: Wenn die<br />

Klassegelder unter den steuerpflichtigen<br />

Bruttobezügen aufscheinen, sind<br />

diese nicht nochmals separat in der<br />

Steuererklärung anzuführen.<br />

In Wien erfolgt aufgrund der krankenanstaltenrechtlichen<br />

Regelungen<br />

bei den Klassegeldern regelmäßig kein<br />

Lohnsteuerabzug, folglich sind diese Beträge<br />

allenfalls gesondert zu versteuern.<br />

Die neben Klassegeldern anfallenden<br />

Nebeneinkünfte wie Vertretungshonorare,<br />

Vortragshonorare (zum Beispiel<br />

an Elternschulen) sowie Assistenzen in<br />

Privatspitälern fallen ebenso wie Einkünfte<br />

aus einer regulären laufenden<br />

Privatpraxis unter die Einkünfte aus<br />

selbständiger Arbeit.<br />

Die aus dem Dienstverhältnis zum Spital<br />

resultierenden Gehaltszahlungen ge -<br />

hören im Gegensatz dazu zu den Einkünften<br />

aus nichtselbständiger Arbeit.<br />

Wenn lediglich eine Arbeitnehmerveranlagung<br />

erfolgt, also keine Einkünfte aus<br />

selbständiger Arbeit wie etwa Sonderklassegebühren<br />

vorliegen, ist das Formular<br />

„L1“ einzureichen. Hier genügt es, die<br />

angefallenden Ausgaben („Werbungskosten“)<br />

kategorienweise in die vorgesehen<br />

Felder im Formular „L1“ einzutragen.<br />

Eine Zusammenstellung der wichtigsten<br />

für Spitalsärzte in Betracht<br />

kommenden Steuerabsetzposten finden<br />

Sie auf der Website der Wiener<br />

Ärztekammer unter www.aekwien.at/<br />

abc-dersteuerabsetzposten.pdf.<br />

In jedem Fall genügt es, die ausgefüllten<br />

Formulare dem Finanzamt ohne Belege<br />

zu übermitteln. Heben Sie aber alle<br />

Originalbelege und sonstigen Buchhaltungsunterlagen<br />

für den Fall einer<br />

späteren Anfrage oder Prüfung gut auf<br />

(Belegaufbewahrungsfrist: sieben Jahre)!<br />

Vor Abgabe der Steuererklärung vergessen<br />

Sie bitte nicht, eine Kopie anzufertigen<br />

und alle Nebenberechnungen und<br />

internen Aufstellungen aufzuheben.<br />

Umsatzsteuerberfreiung<br />

Die Einkünfte aus ärztlicher Heilbehandlung<br />

sind von der Umsatzsteuer<br />

unecht befreit. Das bedeutet, dass Ärztinnen<br />

und Ärzte für die ausgeführten<br />

Leistungen keine Umsatzsteuer bezahlen<br />

müssen, sich aber gleichzeitig auch<br />

keine Vorsteuer abziehen dürfen. Aus<br />

rein formalen Gründen muss jedoch<br />

auch von Ärztinnen und Ärzten mit<br />

selbständigen Einkünften eine Umsatzsteuer-Jahreserklärung<br />

(„U1“) abgegeben<br />

werden, in der allerdings die Umsätze<br />

aus ärztlicher Tätigkeit unter den<br />

umsatzsteuerfreien Umsätzen (§ 6 Abs.<br />

1 Z. 19 UStG) auszuweisen sind.<br />

Unter die umsatzsteuerfreie Tätigkeit als<br />

Ärztin und Arzt fällt aber nur die „ärztliche<br />

Heilbehandlung“ (inklusive gewisser<br />

medizinischer Gutachten). Umsatzsteuerpflichtige<br />

Gutachten sind laut<br />

Finanzministerium: Vaterschaftstests,<br />

Gutachten über die Alters bestimmung<br />

von Asylwerbenden, Pharmauntersuchun<br />

gen, Berufsberatung, Bescheinigungen<br />

laut Kriegsopfergesetz, Gutachten<br />

für zivil- und strafrechtliche<br />

Haftungsfragen, Gutachten über ärztliche<br />

Kunstfehler, Gutachten hinsichtlich<br />

Auspruch auf Invaliditätspension<br />

sowie Gerichtsgutachten, außer diese<br />

dienen dem Schutz der Gesundheit des<br />

Betreffenden wie etwa Gutachten über<br />

die Verhandlungsfähigkeit. Gleichfalls<br />

Beziehen Sie<br />

als Spitalsärztin<br />

oder<br />

Spitalsarzt<br />

Klassegelder<br />

oder andere<br />

ärztliche<br />

Nebeneinkünfte<br />

wie<br />

etwa Vertretungshonorare,<br />

sollten<br />

Sie unbedingt<br />

prüfen,<br />

ob nicht<br />

der Fall einer<br />

„Pflichtveranlagung“<br />

gegeben ist.<br />

Wolfgang Leonhart<br />

ist Steuerberater<br />

in Wien<br />

7. und Verfasser<br />

des im Verlag der<br />

Österreichischen<br />

Ärztekammer<br />

erschienenen<br />

Buchs „Arzt und<br />

Steuern“.<br />

ist Umsatzsteuer zu zahlen für sonstige<br />

Tätigkeiten wie beispielsweise Arbeitsmedizin,<br />

Vortragstätigkeit, Lehrtätigkeit,<br />

schriftstellerische Tätigkeit, Konsulententätigkeit,<br />

Lieferung von Medikamenten<br />

oder Hilfsmitteln. Dabei sollte die<br />

„Kleinunternehmergrenze“ (ab 2020:<br />

35.000 Euro) beachtet werden.<br />

Steuerbescheide beachten<br />

Aufgrund der Steuererklärungen erlässt<br />

das Finanzamt Steuerbescheide, diese<br />

weisen den endgültigen Jahressteuerbetrag<br />

aus. Im Falle einer Nachzahlung ist<br />

diese ungefähr ein Monat später fällig,<br />

ein Guthaben kann man rückerstatten<br />

lassen beziehungsweise wird bei Abgabe<br />

des Formulars „L1“ und Angabe der<br />

Bankverbindung automatisch erstattet.<br />

Eine ungerechtfertigte Abweichung von<br />

der Steuererklärung (wie Nichtanerkennung<br />

von Betriebsausgaben) kann<br />

durch Beschwerde innerhalb der einmonatigen<br />

Frist nach Bescheiderhalt<br />

bekämpft werden. Die Beschwerdefrist<br />

kann durch Verlängerungsansuchen<br />

auch erstreckt werden.<br />

Kommt es bei der Arbeitnehmerveranlagung<br />

zu einer Nachzahlung infolge mehrerer<br />

nichtselbständiger Bezüge oder bei<br />

anderen (selbständigen) Einkünften von<br />

mehr als 730 Euro, schreibt das Finanzamt<br />

vierteljährlich Vorauszahlungen vor.<br />

Die Vorauszahlungen werden nur festgesetzt,<br />

wenn sie mehr als 300 Euro jährlich<br />

betragen. Sie sind je zu einem Viertel<br />

am 15. Februar, 15. Mai, 15. August und<br />

15. November zu leisten und werden bei<br />

der nächsten Veranlagung angerechnet.<br />

Auf Antrag können die Vorauszahlungen<br />

reduziert oder aufgehoben werden. Die<br />

Nichtabgabe sowie Abgabe falscher<br />

Steuererklärungen kann ein Finanzstrafverfahren<br />

nach sich ziehen.<br />

Beachten Sie, dass einzelne Finanzämter<br />

von den Krankenhäusern im<br />

Zuge der abgabenrechtlichen Offenlegungspflicht<br />

jährlich Listen mit den zur<br />

Auszahlung gelangenden Klassegeldern<br />

anfordern. Diese Listen werden regelmäßig<br />

mit den abgegebenen Steuererklärungen<br />

verglichen, und bei Nichtabgabe<br />

von Steuererklärungen können<br />

Finanzstrafverfahren eingeleitet werden.<br />

Weiters ist allgemein bekannt,<br />

dass die Finanzämter bei Ärztinnen<br />

und Ärzten allfällige an Kolleginnen<br />

und Kollegen bezahlte Assistenz- und<br />

Vertretungshonorare sammeln und zu<br />

Kontrollzwecken weiterleiten. <br />

<strong>03</strong>_<strong>2021</strong> doktor in wien 33


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