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doktorinwien 03/2021

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INTERN NEWS<br />

Steinhart: ÖGK-Prognosen nicht ernst zu nehmen<br />

„Auch im ersten Jahr als ÖGK haben<br />

die Krankenkassen nahtlos an die<br />

bisherige GKK-Tradition angeknüpft,<br />

sich bei der Finanzgebarung<br />

im Laufe des Jahres<br />

ordentlich zu verschätzen,<br />

teilweise um hunderte<br />

Millionen<br />

Euro“, konstatiert<br />

Johannes Steinhart,<br />

Ärztekammer-Vizepräsident<br />

und Obmann der<br />

Kurie niedergelassene<br />

Ärzte. In diesem Jahr habe<br />

man aber diesbezüglich die<br />

eigenen Negativrekorde pulverisiert.<br />

„Um eine ganze Milliarde daneben zu liegen,<br />

das muss man erst einmal zusammenbringen“,<br />

sagt Steinhart zu den Schätzungen des<br />

jetzigen ÖGK-Vizeobmanns Andreas Huss:<br />

„In der Privatwirtschaft könnte man so wohl<br />

nicht arbeiten“, so Steinhart.<br />

Mit den Zahlen des Vorjahres habe<br />

die ÖGK unterstrichen, was auch<br />

öffentlich längst gängige<br />

Wahrnehmung ist: „Die<br />

Vorausschauen haben<br />

mit dem tatsächlichen<br />

Ergebnis nur wenig zu<br />

tun. Schätzungen dienen<br />

mitunter offenbar sogar<br />

parteipolitischer Panikmache,<br />

das wird vom Dachverband<br />

öffentlich sogar bestätigt“, wundert<br />

sich Steinhart und ergänzt: „Wir und<br />

auch die anderen Systempartner sollten<br />

daran denken, wenn die Krankenkassen<br />

künftig wieder den Defizit-Teufel an die<br />

Wand malen.“<br />

Verwundert zeigt sich Steinhart über die<br />

positiven Reaktionen auf das letztendlich<br />

doch beinahe ausgeglichene Ergebnis der<br />

ÖGK: „Es beruht zu einem großen Teil<br />

darauf, dass Menschen ihre Arzttermine,<br />

darunter wesentliche Vorsorgetermine nicht<br />

wahrgenommen haben. Das sollte weder<br />

das Ziel einer Krankenkasse sein, noch<br />

ein Grund zur Freude.“ Seitens der Ärztekammern<br />

sei vor allem nach dem ersten<br />

Lockdown immer wieder betont worden,<br />

dass die Ordinationen sicher seien und alle<br />

Menschen ruhigen Gewissens ihre Vorsorge-<br />

und Kontrolltermine wahrnehmen<br />

können. „Hier hätte auch die ÖGK mehr<br />

appellieren müssen, anstatt auf die Kosten<br />

zu schauen“, sagt Steinhart, der erneut alle<br />

Bürgerinnen und Bürger aufrief: „Nehmen<br />

Sie Ihre Arzttermine unbedingt wahr!<br />

Nur so können Kollateralschäden durch<br />

diese Pandemie vermieden werden. Die<br />

Bundeskurie niedergelassene Ärzte arbeitet<br />

mit laufend aktualisierten Empfehlungen<br />

und Sicherheitsmaßnahmen ständig daran,<br />

dass die Ordinationen sichere Orte sind<br />

und bleiben. Auch ältere Personen brauchen<br />

keine Bedenken haben, einen Termin<br />

bei ihren Ärztinnen und Ärzten zu vereinbaren.“<br />

<br />

ÖAK<br />

„com·sult <strong>2021</strong>“ zeichnet internationale Ärzteschaft aus<br />

„Dass der renommierte ‚Golden Arrow <strong>2021</strong>‘<br />

des Wiener Kongresses ‚com·sult <strong>2021</strong>‘ an<br />

die Word Medical Association verliehen<br />

wurde, ist ein starkes und beeindruckendes<br />

Signal der Wertschätzung für die Ärzteschaft<br />

aus Österreich und aus Wien, das seinen<br />

Niederschlag finden wird“, so Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres beim Wiener<br />

Kongress <strong>2021</strong>, der heuer am 31. Jänner und 1.<br />

Februar in Wien im Haus der Industrie stattfand.<br />

Ärztinnen und Ärzte hätten gemeinsam<br />

mit den Pflegeberufen im vergangenen Jahr<br />

Übermenschliches geleistet, „und sie tun das<br />

im Kampf gegen die britische Mutation jetzt<br />

mehr denn je“, betont Szekeres.<br />

Die Corona-Impfung sei der Gamechanger,<br />

der weltweit rasch zum Einsatz kommen müsse.<br />

„Es ist alles zu tun, um die Auslieferung<br />

der Impfdosen zu forcieren und bestehende<br />

Vereinbarungen einzuhalten.“ Jetzt sei nicht<br />

die Zeit für Geschäfte, „sondern ausschließlich<br />

für die Gesundheit der Menschen“.<br />

Beim Wiener Kongress <strong>2021</strong> wurde auch eine<br />

von der Ärztekammer als Partnerin unterstütze<br />

Managerbefragung von Peter Hajek<br />

Public Opinion Strategies GmbH präsentiert.<br />

Sie zeigt, dass für 41 Prozent der befragten<br />

österreichischen Managerinnen und Manager<br />

die Durchimpfung großer Bevölkerungsteile<br />

die oberste Priorität bei der Bekämpfung der<br />

Corona-Pandemie habe. Dass 42 Prozent<br />

ihr Personal motivieren wollen, sich impfen<br />

lassen, bezeichnet Szekeres als „wertvolle und<br />

unverzichtbare Beiträge der Wirtschaft zur<br />

Bekämpfung von COVID-19“.<br />

Otmar Kloiber (Mitte) nahm in seiner Funktion als Generalsekretär<br />

der World Medical Association den „Golden Arrow <strong>2021</strong>“ für den<br />

Weltärztebund entgegen.<br />

Dass weitere 55 Prozent der Befragten finden,<br />

dass Österreich die Krise bisher „sehr gut“<br />

beziehungsweise „gut“ bewältigt habe, und<br />

Österreich im Länder-Ranking nach China,<br />

Südkorea, Israel und Japan auf Platz fünf liegt,<br />

sei auch als großes Verdienst der Ärzteschaft<br />

zu sehen. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass<br />

die Entscheidungsträger der Wirtschaft der<br />

Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

großen Stellwert einräumen. Die Ärzteschaft<br />

ist dabei eine entscheidende Partnerin“,<br />

bilanziert Meinungsforscher Peter Hajek.<br />

Kongressinitiator David Ungar-Klein<br />

verweist auf die in der „Vienna Declaration<br />

<strong>2021</strong>“ verankerte Forderung<br />

des Wiener Kongress <strong>2021</strong>, wonach<br />

die Erfahrungen aus der COVID-<br />

19-Krise „die Notwendigkeiten des<br />

gezielten Ausbaus eines krisenfesten<br />

Gesundheitswesens, der Bereitstellung<br />

ausreichender medizinischer<br />

Kapazitäten und verstärkter Investitionen<br />

in medizinische Forschung und<br />

Entwicklung“ unterstreichen.<br />

„Testen, Impfen und Therapien<br />

entwickeln sind die entscheidenden<br />

Ansätze für den erfolgreichen Kampf<br />

gegen die Pandemie, die wir gemeinsam<br />

weiterverfolgen müssen, damit Ärztinnen<br />

und Ärzte weltweit bestmögliche Grundlagen<br />

erhalten, um Menschen vor der Corona-<br />

Pandemie zu schützen“, so Ärztekammerpräsident<br />

Thomas Szekeres. <br />

Fotos: leekhoailang/iStock, Create Connections<br />

12 doktor in wien <strong>03</strong>_<strong>2021</strong>

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