Mittelbadische Presse - Bauen & Wohnen
Sonderbeilage der Mittelbadischen Presse zum Thema Bauen und Wohnen
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SONDERBEILAGE<br />
März 2021<br />
<strong>Bauen</strong>&<strong>Wohnen</strong>
Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
1<br />
INHALT<br />
Prognose – jetzt bauen<br />
oder noch warten? S. 2<br />
Baubeschreibung und<br />
-partner – das ist wichtig S. 3<br />
Homeoffice – so werden<br />
separate Arbeitsbereiche<br />
geschaffen S. 4/13<br />
Fördermittel – mehr Geld<br />
vom Staat 2021 S. 5<br />
Baukosten – so klappt die<br />
Kalkulation S. 6<br />
Dämmputz – ideal gerade<br />
für Altbauten S. 7<br />
Ratgeber – worauf man<br />
bei neuen Fenstern achten<br />
sollte S. 8/9<br />
Erdgas – was bei der<br />
Geräteumstellung wichtig<br />
ist S. 10<br />
Photovoltaik – warum sich<br />
Strom vom Dach auch im<br />
Winter rechnet S. 11<br />
Statt Beton – die Vorteile<br />
von Bautreppen S. 12<br />
Badausstattung – Massivholz<br />
ist eine gute Wahl S. 14<br />
Wände & Boden – frische,<br />
gesunde Farben, und Allrounder<br />
Holz S. 15/16/17<br />
Grüner Wohnraum – Hier<br />
fühlen sich Mensch und<br />
Tier wohl S. 18<br />
Auf ins Gartenjahr – Zaun,<br />
Terrasse und mehr<br />
S. 19/20/21<br />
Baugrund – was im Bodengutachten<br />
stehen muss S. 22<br />
So geht Sparen – Grundstück,<br />
Grundriss und<br />
Eigenleistung S. 23.<br />
Statistik – Immobilienumsätze<br />
klettern S. 24<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong> – eine<br />
Sonderbeilage der<br />
MITTELBADISCHEN PRESSE<br />
Redaktion – Sigrid Hafner;<br />
pr-redaktion@reiff.de<br />
Titelseite – reiff printservice<br />
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Anzeigenleitung –<br />
Sebastian Daniels<br />
Druck – reiff zeitungsdruck<br />
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marktplatz<br />
Steht auch im Ortenaukreis auf der Wunschliste ganz oben, wenn es ums <strong>Bauen</strong> geht: das<br />
Einfamilienhaus.<br />
Foto: epr/DGfM Massiv Mein Haus<br />
Traumimmobilie in der Diskussion: Sind Einfamilienhäuser noch zeitgemäß?<br />
Wahrer Boom im Ortenaukreis<br />
VON SIGRID HAFNER<br />
Bezirksamtsleiter Michael<br />
Werner-Boelz hat in<br />
Hamburg-Nord Anfang<br />
Februar mit seiner Verfügung,<br />
den Bau von Einfamilienhäusern<br />
nicht mehr zu genehmigen,<br />
eine bundesweite Diskussion<br />
vom Zaun gebrochen.<br />
Während Metropolen den Beschluss<br />
durchaus ins Kalkül<br />
ziehen könnten, ist die Empörung,<br />
beziehungsweise Ablehnung<br />
„auf dem Land“ deutlich.<br />
Wie das Statistische Landesamt<br />
der MITTELBADISCHEN<br />
PRESSE übermittelte, waren<br />
Ende 2019 von den insgesamt<br />
99 842 Wohngebäuden im Ortenaukreis<br />
56 945 Einfamilienhäuser.<br />
Das entspricht einem<br />
Anteil von 57 Prozent.<br />
Zum Vergleich: Ende 2019<br />
gab es in Baden-Württemberg<br />
rund 2,4 Millionen Wohngebäude,<br />
61 Prozent waren<br />
hier Einfamilienhäuser. Nun<br />
könnte man meinen, dass der<br />
Ortenaukreis mit dem prozentualen<br />
Anteil an Einfamilienhäusern<br />
auf den obersten<br />
Rängen bei 44 Stadt- und Landkreisen<br />
rangiert – weit gefehlt!<br />
Die Ortenau landet auf Platz 32.<br />
Aber: Die Liebe zum Einfamilienhaus<br />
als die Traumimmobilie<br />
schlechthin zeigt sich<br />
zum einen in der aktuellen<br />
UMFRAGE<br />
Demografi scher Wandel,<br />
hoher Flächenverbrauch –<br />
sollten Einfamilienhäuser in<br />
Zukunft noch gebaut werden?<br />
80<br />
Ja<br />
% 14<br />
Weiß<br />
nicht<br />
Nein<br />
857 Teilnehmer<br />
an einer Onlineumfrage auf<br />
BO.DE<br />
6<br />
Umfrage auf bo.de und an der<br />
Bauttätigkeit in den vergangenen<br />
Jahren:<br />
Laut Statistischem Landesamt<br />
wurden im Jahr 2018 im<br />
Kreis insgesamt 541 Wohngebäuden<br />
ohne Wohnheime die<br />
Baugenehmigung erteilt, 352<br />
Objekte waren Einfamilienhäuser.<br />
Im Jahr 2019 erhielten<br />
620 Häuser die Baugenehmigung,<br />
401 Gebäude wurden<br />
als Einfamilienhäuser errichtet.<br />
Im Zeitraum Januar bis<br />
November 2020 wurden insgesamt<br />
798 Baugenehmigungen<br />
gelistet, der Anteil der Einfamilienhäuser<br />
lag bei 584 Immobilien.<br />
Die Zahlen spiegeln zum einen<br />
die Attraktivität dieses Gebäudetyps,<br />
zum anderen aber<br />
auch die Investitionsbereitschaft<br />
in Eigentum. So steigerte<br />
sich Jahr um Jahr die Anzahl<br />
der genehmigten Objekte.<br />
Die Spitzenposition nimmt dabei<br />
2020 ein – trotz Pandemie.<br />
Und es wird sicher mit den Steigerungen<br />
so weiter gehen.<br />
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2 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Jetzt bauen oder noch warten?:In der Krise sind Wohnimmobilien so gefragt wie nie<br />
Die Preise werden weiter steigen<br />
Wollen wir jetzt bauen<br />
oder warten wir lieber<br />
noch, bis die Preise<br />
wieder sinken? Das fragen<br />
sich sicherlich einige Bauinteressierte!<br />
Hier Prognosen für alle<br />
Bauherren-to-be.<br />
2020 wurde klar: Die Kaufpreise<br />
für Immobilien sowie<br />
die Baukosten beim Hausbau<br />
lassen sich nur von einem Faktor<br />
beeinflussen – der Nachfrage!<br />
Corona zum Trotz wollten<br />
immer mehr Menschen in<br />
die eigenen vier Wände, was<br />
eine Preissteigerung zur Folge<br />
hatte. Kann man nun 2021<br />
mit der von Bauinteressierten<br />
herbeigesehnten Preisentspannung<br />
rechnen oder müssen zukünftige<br />
Bauherren noch mehr<br />
Geld für ihr eigenes Haus einplanen?<br />
2020 zeigt: Immobilienpreise<br />
können auch trotz einer<br />
Krise steigen. So berichtete die<br />
kimmig-haus.de<br />
Tagesschau im Dezember über<br />
einen Preisanstieg im dritten<br />
Quartal des letzten Jahres für<br />
Eigentumswohnungen und Eigenheime.<br />
Dieser sei sogar so<br />
stark wie seit vier Jahren nicht<br />
mehr gewesen! Allein in den<br />
Monaten zwischen Juli und<br />
September kosteten Wohnimmobilien<br />
7,8 Prozent mehr als<br />
noch 2019.<br />
Der Fokus der Preissteigerung<br />
lag dabei vor allem auf<br />
den mittleren Großstädten<br />
(durchschnittlich bis zu 10,2<br />
Prozent mehr) und den ländlichen<br />
Gebieten (9,7 Prozent).<br />
Die Aussichten: 2021 startete<br />
mit guten Neuigkeiten – die<br />
Europäische Zentralbank hält<br />
vorerst an dem niedrigen Leitzins<br />
fest. Das bedeutet, Baufinanzierungen<br />
oder Immobilienkredite<br />
bleiben weiterhin<br />
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Nach den Preissteigerungen im vergangenen Jahr, geht der<br />
Deutsche Immobilienverband von weiter kletternden Kosten für<br />
Bauvorhaben aus. Foto: djd/finanzierungsschutz/shutterstockgcpics<br />
HAUG<br />
damit optimale Voraussetzungen<br />
für die Erfüllung des Hausbau-Traums.<br />
Denn: Die Zinsen<br />
bleiben zwar weiterhin niedrig,<br />
allerdings wird im Laufe<br />
des Jahres eine Baupreissteigerung<br />
erwartet. Wer jetzt den<br />
Hausbau-Wunsch angeht, baut<br />
wahrscheinlich noch günstiger<br />
als jemand, der noch länger<br />
wartet. Denn auch der Deutsche<br />
Immobilienverband geht<br />
weiter von steigenden Immobilienpreisen<br />
in Höhe von bis zu<br />
sechs Prozent aus. Dabei wird<br />
es vor allem die Gebiete treffen,<br />
in denen beim Preis noch<br />
Luft nach oben ist – wie zum<br />
Beispiel das Umland von Großstädten<br />
und Metropolen.<br />
Aber auch Mieter sollten<br />
sich nicht auf der sicheren Seite<br />
wägen: Es wird ebenso eine<br />
Mietpreissteigerung erwartet!<br />
red/sig<br />
(Quelle: Town & Country)<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
3<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Was eine Baubeschreibung<br />
beinhalten muss: Viele<br />
Bauherren entscheiden sich<br />
bei dem Bau ihrer Immobilie<br />
für eine Zusammenarbeit<br />
mit einem Schlüsselfertig-<br />
Anbieter oder Bauträger. Seit<br />
2018 gilt: Bauherren haben<br />
hier einen Anspruch auf eine<br />
umfassende Baubeschreibung.<br />
Laut Bauvertragsrecht<br />
muss diese unter anderem<br />
Angaben über die wesentlichen<br />
Eigenschaften des Bauwerks,<br />
sowie den Zeitpunkt<br />
der Fertigstellung enthalten,<br />
erklärt der Verband Privater<br />
Bauherren (VPB). Steht<br />
dieser zu Beginn der Bautätigkeit<br />
noch nicht fest, muss<br />
stattdessen die Dauer der<br />
Baumaßnahmen angegeben<br />
sein. Die Baubeschreibung<br />
muss außerdem rechtzeitig<br />
vor Abgabe der Vertragserklärung<br />
in schriftlicher<br />
Form vorliegen.<br />
Dadurch bekämen Bauherren<br />
ausreichend Zeit, um<br />
die Baubeschreibung und<br />
Qualität der Leistungen zu<br />
prüfen, Preise zu vergleichen<br />
und gegebenenfalls einen<br />
unabhängigen Sachverständigen<br />
hinzuzuziehen, so die<br />
Experten. tmn<br />
◼ Der VPB-Ratgeber<br />
„Die Baubeschreibung beim<br />
Schlüsselfertigbau“ kann<br />
hier downgeloadet werden:<br />
www.bo.de/3J2<br />
Drum prüfe: Die Niedrigzinsphase<br />
sorgt dafür, dass<br />
sich viele Menschen den<br />
Traum vom Eigenheim<br />
erfüllen wollen. Eine solide<br />
geplante Finanzierung ist<br />
aber auch jetzt unverzichtbar.<br />
Sorgfalt ist zudem<br />
bei der Suche nach einem<br />
vertrauensvollen Baupartner<br />
gefragt, schließlich ist dieser<br />
die entscheidende Komponente<br />
für das Gelingen des<br />
Projekts. Wenn im schlimmsten<br />
Fall der Unternehmer in<br />
finanzielle Schieflage gerät<br />
oder Pleite geht, hat dies Folgen<br />
mit immensen Kosten.<br />
Schon bei der Suche nach<br />
dem Baupartner kann man<br />
die Spreu vom Weizen trennen.<br />
Angehende Bauherren<br />
sollten sich eine Bonitätsauskunft<br />
über den Vertragspartner<br />
einholen und eventuell<br />
Familien kontaktieren, die<br />
schon mit ihm gebaut haben.<br />
Zudem solle man darauf<br />
achten, dass der Zahlungsplan<br />
keine Vorleistungen der<br />
Auftraggeber vorsehe, so die<br />
Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende.<br />
Eine weitere<br />
Absicherung beim Ausfall<br />
des Baupartners besteht<br />
in der Vereinbarung einer<br />
Fertigstellungsbürgschaft<br />
oder -versicherung im Bauvertrag.<br />
Diese garantiert dem<br />
Bauherrn die vollständige<br />
Fertigstellung des Bauvorhabens.<br />
red/djd<br />
Änderungen beim Energieausweis: Das neue<br />
Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist seit dem 1. November<br />
2020 in Kraft und hat die bisherige Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) ersetzt. Demnach erhalten Energieausweise<br />
künftig zusätzliche Informationen, die die Klimawirkung berücksichtigen.<br />
Ab dem 1. Mai 2021 müssen die sich aus<br />
dem Primärenergiebedarf oder Primärenergieverbrauch<br />
ergebenden Kohlendioxidemissionen eines Gebäudes angegeben<br />
werden. Bis zum Stichtag sind Energieausweise<br />
für Gebäude, die verkauft, vermietet, verpachtet, verleast<br />
oder nach Erbbaurecht übertragen werden, noch nach den<br />
Vorschriften der EnEV auszustellen.<br />
tmn/Foto: Franziska Gabbert/tmn<br />
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4 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Das offene <strong>Wohnen</strong>: In Corona-Zeiten wieder Räume schaffen für ungestörtes Arbeiten im Homeoffice<br />
Eigentlich brauchen wir Trenn-Wände<br />
In nahezu jedem Neubau und<br />
in vielen sanierten Altbauten<br />
sind die Grundrisse inzwischen<br />
offen. Die Küche geht<br />
fließend ins Esszimmer über,<br />
dieses wiederum ins Wohnzimmer.<br />
Büro, Spielzimmer<br />
und im Extremfall sogar die<br />
Schlafzimmer sind Teil eines<br />
großen, fast zwischenwandlosen<br />
Wohnraums. Für viele ein<br />
Traum.<br />
Doch dann kamen Corona<br />
und die Beschränkungen für<br />
den Alltag, Homeoffice und<br />
Homeschooling – und die Familie<br />
sitzt aufeinander. Ohne<br />
Wände und ohne Türen, die<br />
sich verschließen lassen. »Der<br />
offene Wohnraum ist aktuell<br />
nicht praktikabel«, sagt Gabriela<br />
Kaiser, Wohn- und Trendanalystin.<br />
Es fehlen einfach<br />
ruhige Plätze zum Telefonieren<br />
und Arbeiten und vor allem<br />
echte Rückzugsorte zum<br />
Luftholen und einfach mal<br />
Alleinsein. Sie plädiert daher<br />
dafür, den offenen Wohnraum<br />
mit flexiblen Trennwänden<br />
auszustatten. Oder mit Möbeln,<br />
die ebenfalls trennen können.<br />
Paravents: Paravents sind<br />
die einfachste und schnellste<br />
Lösung, um eine Ecke des<br />
Raums abzuteilen. Etwa die<br />
Arbeitsecke im Schlafzimmer,<br />
die man vom Bett aus nach Feierabend<br />
nicht sehen möchte,<br />
oder von der aus die Kunden<br />
bei einem Videocall das Bett<br />
nicht sehen sollen.<br />
Paravents können außerdem<br />
eine Rückzugsinsel abgrenzen.<br />
Solche Trennwände<br />
sind dann ein Zeichen an die<br />
Mitbewohner, wie Kaiser erklärt:<br />
Wenn ich dahinter bin,<br />
brauche ich mal einen Moment<br />
ohne Störung.<br />
Bücherwände: Experten<br />
wie Kaiser haben vor Corona<br />
noch davon gesprochen, dass<br />
es im großen offenen Wohnraum<br />
sinnvoll sei, zumindest<br />
optisch Inseln voneinander abzutrennen,<br />
um der großen Fläche<br />
Struktur zu geben. Man<br />
hat also bestimmten Bereichen<br />
bestimmte Funktionen zugewiesen<br />
– zum Essen, Fernsehgucken<br />
und Arbeiten. Nun<br />
wird eine Art Rolle rückwärts<br />
vollzogen und zumindest zeitweise<br />
wieder abgetrennte<br />
Räume innerhalb des offenen<br />
Grundrisses geschaffen. Für<br />
beides – die Schaffung einer optischen<br />
Insel oder eine echte<br />
Abtrennung – eignen sich große<br />
Bücherregale, die mitten im<br />
Raum stehen.<br />
Sie können sowohl locker<br />
bestückt sein als natürlich<br />
auch dichter vollgestellt werden.<br />
Kommodensysteme und<br />
Schrankelemente ergänzen die<br />
typischen Regaloptiken. Wer<br />
genügend Platz hat, kann sich<br />
so einen ruhigen Arbeitsraum<br />
abtrennen. Hersteller bieten<br />
heute zum Beispiel auch in Regalen<br />
integrierte Schreibtische<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
5<br />
RATGEBER<br />
Baukindergeld läuft aus:<br />
Familien können noch vom<br />
Baukindergeld profitieren,<br />
das bei der KfW angesiedelt<br />
ist. Wer das noch in Anspruch<br />
nehmen will, muss<br />
sich beeilen, denn das Programm<br />
endet zum 31. März<br />
2021. Bis dahin müssen<br />
Kaufvertrag und Baugenehmigung<br />
vorliegen.<br />
Das Baukindergeld wird<br />
als Zuschuss von 12 000<br />
Euro pro Kind gewährt.<br />
Anspruchsberechtigt sind<br />
Familien und Alleinstehende<br />
mit einem jährlichen<br />
Haushaltseinkommen von<br />
maximal 90 000 Euro bei<br />
einem Kind plus 15 000 Euro<br />
für jedes weitere Kind.<br />
Förderung für Eigentum:<br />
Die KfW vergibt zinsgünstige<br />
Kredite im Rahmen des<br />
Wohnungseigentums-Programmes<br />
sowie wahlweise<br />
Zinsvergünstigungen. Neben<br />
günstigen Zinsen bietet<br />
die KfW auch tilgungsfreie<br />
Anlaufjahre an.Die Spanne<br />
der tilgungsfreien Anlaufjahre<br />
liegt zwischen ein<br />
und fünf Jahren. In dieser<br />
Zeit müssen Bauherren und<br />
Hauskäufer keine Tilgung<br />
leisten, sondern zahlen<br />
lediglich die Kreditzinsen.<br />
Das entlastet die monatliche<br />
Rate.<br />
Altersgerechter Umbau<br />
und Einbruchschutz:<br />
Die KfW-Bank fördert<br />
altersgerechtes Umbauen<br />
und Maßnahmen zum Einbruchschutz<br />
mit günstigen<br />
Darlehen und Zuschüssen.<br />
Diese Förderung ist nicht<br />
an das Alter des Antragstellers<br />
gebunden. tmn<br />
Details und Stichtage: Die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude<br />
Viele Programme wurden verbessert<br />
Mit Start der Bundesförderung<br />
für effiziente<br />
Gebäude (BEG) werden<br />
die bekannten Förderprogramme<br />
von KfW und BAFA neu verteilt<br />
und verbessert. Allerdings<br />
starten nicht alle Programmteile<br />
zur gleichen Zeit – das macht<br />
die Orientierung etwas unübersichtlich.<br />
Hier eine Zusammenfassung:<br />
◼ Förderung für einzelne<br />
Sanierungsmaßnahmen –<br />
BEG EM. Zuschuss: Seit Anfang<br />
2021 werden Zuschüsse für<br />
einzelne Maßnahmen einheitlich<br />
beim BAFA beantragt. Dazu<br />
kombiniert werden kann der<br />
Zuschuss für Baubegleitung<br />
und Fachplanung, der im gleichen<br />
BAFA-Antrag mitbeantragt<br />
wird.<br />
Kredit mit Tilgungszuschuss:<br />
Wer keinen Zuschuss,<br />
sondern einen Kredit für einzelne<br />
Sanierungsmaßnahmen<br />
beantragen möchte, erhält eine<br />
Förderung wie bisher im KfW-<br />
Programm „Energieeffizient<br />
Sanieren – Kredit 151/152“ sowie<br />
für das Heizen mit erneuerbaren<br />
Energien im Programm<br />
„Energieeffizient Sanieren –<br />
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Kompetent.Nah.Fair.<br />
Persönlich.Servicestark.<br />
Büro Haslach‐Zell,<br />
Hauptstraße1,77716Haslachi.K<br />
Ergänzungskredit (167)“. Eine<br />
Antragstellung ist hier bis<br />
zum 30. Juni 2021 möglich. Dazu<br />
kombiniert werden kann<br />
das KfW-Programm „Energieeffizient<br />
<strong>Bauen</strong> und Sanieren –<br />
Zuschuss Baubegleitung (431)“.<br />
Ab 1. Juli startet auch bei der<br />
KfW die BEG. Das neue Kreditprogramm<br />
für einzelne Sanierungsmaßnahmen<br />
ist „Wohngebäude<br />
– Kredit (261, 262)“, im<br />
gleichen Programm wird auch<br />
der Zuschuss für Baubegleitung<br />
und Fachplanung beantragt.<br />
◼ Förderung für die Sanierung<br />
zum Effizienzhaus – BEG<br />
WG. Die Förderung für diese<br />
Sanierung wird weiter über<br />
die KfW beantragt. Eigentümer<br />
können zwischen Zuschuss und<br />
Kredit mit Tilgungszuschuss<br />
wählen.<br />
Zuschuss: Bis zum 30. Juni<br />
werden Zuschüsse im bekannten<br />
KfW-Programm „Energieeffizient<br />
Sanieren – Investitionszuschuss<br />
(430)“ beantragt.<br />
Parallel dazu ist ein Zuschuss<br />
im KfW-Programm „Energieeffizient<br />
<strong>Bauen</strong> und Sanieren –<br />
Zuschuss Baubegleitung (431)“<br />
möglich.<br />
KlemensRudolf ChristophBauernschmid<br />
BezirksleiterImmobilien BezirksleiterImmobilien<br />
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Mit Start der BEG bei der<br />
KfW am 1. Juli verbessert sich<br />
auch die Effizienzhaus-Förderung.<br />
Das neue KfW-Förderprogramm<br />
ist dann „Wohngebäude<br />
– Zuschuss (461)“, im gleichen<br />
Programm wird der Zuschuss<br />
für Baubegleitung und Fachplanung<br />
beantragt.<br />
Kredit mit Tilgungszuschuss:<br />
Für eine Sanierung<br />
zum Effizienzhaus können<br />
Eigentümer bis zum 30. Juni<br />
einen Kredit mit Tilgungszuschuss<br />
im bekannten KfW-<br />
Programm „Energieeffizient<br />
Sanieren – Kredit 151/152“ beantragen.<br />
Zusätzlich ist der Zuschuss<br />
für Baubegleitung und<br />
Fachplanung im Programm<br />
„Energieeffizient <strong>Bauen</strong> und<br />
Sanieren – Zuschuss Baubegleitung<br />
(431)“ möglich.<br />
Ab 1. Juli verbessert sich die<br />
Effizienzhaus-Förderung. Förderanträge<br />
werden dann im<br />
neuen KfW-Programm „Wohngebäude<br />
– Kredit (261, 262)“ gestellt,<br />
im gleichen Programm<br />
wird der Zuschuss für Baubegleitung<br />
und Fachplanung KfW<br />
beantragt.<br />
red/sig<br />
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6 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
BAUKOSTEN IM BLICK<br />
Verjährungsfrist: Bauherren haben einen gesetzlich<br />
verankerten Anspruch auf eine Fertigstellungssicherheit.<br />
Kein Anspruch besteht dagegen auf eine<br />
Gewährleistungssicherheit zur Sicherung etwaiger<br />
Mängelbeseitigungsansprüche während der fünfjährigen<br />
Gewährleistungszeit. Aus diesem Grund sollten<br />
im Bauvertrag entweder ein Sicherheitseinbehalt, eine<br />
Gewährleistungsversicherung oder eine Gewährleistungsbürgschaft<br />
vereinbart werden – letztere mit einer<br />
Absicherung von mindestens fünf Prozent der Bausumme.<br />
Foto: djd/Bauherren-Schutzbund/www.markopriske.de<br />
Das Grundstück: Um den<br />
Traum vom selbst gebauten<br />
Haus zu verwirklichen, ist<br />
der Kauf eines Grundstücks<br />
die Voraussetzung. Die Suche<br />
ist oft ein langer Prozess und<br />
kann sehr nervenaufreibend<br />
sein. Schließlich entscheiden<br />
Eigentümer über den Lebensmittelpunkt<br />
der kommenden<br />
Jahre, mit dem finanzielle<br />
Risiken verbunden sind.<br />
Potenzielle Käufer<br />
sollten bei der Bebauung des<br />
Grundstücks ein Auge auf die<br />
Vorbereitungen haben. Wenn<br />
sie erst Bäume fällen oder eine<br />
alte Laube beseitigen müssen<br />
sowie um eine Teilungsvermessung<br />
nicht herumkommen,<br />
können die Kosten in die<br />
Höhe schnellen. Stehen Zum<br />
beispiel zwei Grundstücke zur<br />
Auswahl, sollten Interessenten<br />
gut abwägen, für welches sie<br />
sich entscheiden. So ist es<br />
manchmal ratsam, das Grundstück<br />
auszuwählen, welches<br />
weniger Vorbereitungen benötigt,<br />
auch wenn es eigentlich<br />
die Zweitwahl wäre.<br />
Klein und einfach: Je kleiner<br />
Bauherren ihr Haus bauen,<br />
desto mehr sparen sie. Es<br />
gibt eine Menge Tricks mit<br />
platzsparenden Lösungen, mit<br />
denen auch kleiner Wohnraum<br />
eine große Wirkung entfaltet.<br />
Die Devise lautet einfaches<br />
<strong>Bauen</strong>, mit möglichst vielen<br />
geraden und klaren Linien,<br />
denn Erker und Gauben<br />
verursachen zusätzliche<br />
Kosten. Des Weiteren hilft ein<br />
Typenhaushersteller dabei<br />
einfach zu bauen.<br />
Eigentümer sparen<br />
ebenfalls Kosten, wenn sie<br />
Räume wie beispielsweise das<br />
Arbeitszimmer unter die Erde<br />
verlegen, da Keller in der Regel<br />
günstiger sind. So können<br />
Eigentümer auch auf kleinerer<br />
Grundfläche ihr Haus kostengünstig<br />
bauen.<br />
Außerdem sparen Bauherren<br />
bei der Haustechnik, wenn<br />
sie möglichst einfache Technik<br />
verbauen. Wer Geld sparen<br />
will, sollte sich den Einbau<br />
einer Fußbodenheizung gut<br />
überlegen und statt einer<br />
Erdwärmesonde lieber eine<br />
Gas-Öl-Hybridanlage einbauen.<br />
Hierbei sollten Eigentümer<br />
aber abwägen, was tatsächlich<br />
besser und nachhaltiger ist.<br />
Denn niedrigere Erstinvestitionen<br />
ziehen nicht selten<br />
höhere Folgekosten nach sich.<br />
Häufig sind die günstigeren<br />
Geräte auch sehr viel umweltschädigender.<br />
Der Gasverbrauch einer<br />
Gasheizung verursacht beispielsweise<br />
mehr Kosten als<br />
der Stromverbrauch einer<br />
Wärmepumpe und stößt auch<br />
mehr CO 2 aus. Wer gut plant,<br />
spart hinterher bei den Unterhaltskosten<br />
und tut Gutes für<br />
die Umwelt.<br />
Eigenleistungen gut<br />
überlegen: Eigentümer, die<br />
selbst mit anpacken, sollten<br />
sich nicht überbelasten. Wer<br />
beim Hausbau fast alles selbst<br />
macht, spart nicht unbedingt<br />
mehr Geld. Tatsächlich benötigt<br />
der Bau oft viel länger und<br />
verursacht mehr Stress. Dabei<br />
stoßen Bauherren mitunter an<br />
ihre Belastungsgrenzen, worunter<br />
Familie, Freunde, Urlaub<br />
und Freizeit leiden. Daher ist es<br />
sinnvoll, wenn sich Bauherren<br />
auf überschaubare Heimwerker-Arbeiten<br />
konzentrieren.<br />
Das Einsparpotenzial beträgt<br />
dabei etwa zehn Prozent.<br />
Beispielsweise kann der<br />
Bauherr sein Haus selbst<br />
bauen, während eine Baufirma<br />
diese Arbeit rundum betreut.<br />
Weitere Variante: Der Eigentümer<br />
übernimmt den Innenausbau<br />
komplett oder teilweise<br />
und die Baufirma errichtet den<br />
Rohbau. red/sig<br />
(Quelle: www.mcmakler.de)<br />
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Ausgabe 12/2020
Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
7<br />
Zwei Fliegen mit einer …: Dämmputz eignet sich sowohl für die Modernisierung als auch für den Neubau<br />
Anwendung innen und außen möglich<br />
Die Fassadendämmung<br />
ist einer der wichtigsten<br />
Schritte, um die Energiebilanz<br />
von Wohngebäuden<br />
zu verbessern. Was aber tun,<br />
wenn die Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
nicht zu den individuellen<br />
Anforderungen<br />
passen – beispielsweise bei<br />
Fachwerk oder einem denkmalgeschützten<br />
Haus, dessen<br />
Fassade nicht verändert werden<br />
darf? In diesem Fall sind<br />
Dämmputze eine interessante<br />
Alternative. Sie können sowohl<br />
innen als auch außen verarbeitet<br />
werden und eignen sich<br />
für die Altbaumodernisierung<br />
ebenso wie für einen Neubau.<br />
Um die gewünschte Dämmwirkung<br />
zu erzielen, weisen die<br />
mineralischen Putzsysteme einen<br />
hohen Anteil sehr leichter<br />
Zuschläge auf. Oft sind dies<br />
Kügelchen aus mineralischen<br />
Leichtzuschlägen oder expandiertem<br />
Polystyrol (EPS).<br />
„Somit lassen sich fugenlose<br />
Dämmschichten realisieren,<br />
Wärmedämmputze sorgen für ein behagliches Raumklima.<br />
Foto: djd/Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.<br />
die Unebenheiten ausgleichen.<br />
Anpassungen an geometrische<br />
Formen des Untergrundes sind<br />
problemlos möglich“, erklärt<br />
Antje Hannig vom Verband für<br />
Dämmsysteme, Putz und Mörtel<br />
(VDPM).<br />
Dabei bildet der eigentliche<br />
Wärmedämmputz die untere<br />
Schicht. Darauf kommt<br />
ein Armierungsputz mit Gewebeeinlage<br />
sowie anschließend<br />
der Oberputz. „Häufig werden<br />
die diffusionsoffenen Wärmedämmputze<br />
als Problemlöser<br />
bei der Sanierung und Rekonstruktion<br />
von Altbauten oder<br />
historischen Gebäuden eingesetzt“,<br />
erläutert Hannig. Ebenso<br />
sind die Putzsysteme auch<br />
für den Neubau geeignet, zum<br />
Beispiel, wenn der Wärmeschutz<br />
des Mauerwerks weiter<br />
verbessert werden soll.<br />
In der Vergangenheit konnte<br />
mit Wärmedämmputz die Wirkung<br />
von Dämmplatten nicht<br />
erreicht werden. Neue Systeme,<br />
die unter Verwendung von<br />
sogenanntem Aerogel hergestellt<br />
werden, weisen jedoch<br />
Wärmeleitfähigkeiten auf, mit<br />
denen die Dämmleistung üblicher<br />
Platten teils sogar noch<br />
übertroffen wird. Modernisierer<br />
und Bauherren sollten sich<br />
zu den Möglichkeiten von örtlichen<br />
Fachhandwerkern beraten<br />
lassen, auch zu den Fördermitteln<br />
und Zuschüssen.<br />
In jedem Fall gehört die Verarbeitung<br />
in Profihände. So<br />
hängt die Dicke des Wärmedämmputzes<br />
unter anderem<br />
von der vorhandenen Bausubstanz<br />
und der gewünschten<br />
Dämmwirkung ab. Mit der Lösung<br />
lassen sich selbst schwierige<br />
Untergründe verputzen.<br />
Da der Auftrag mit einer Stärke<br />
von bis zu 100 Millimetern<br />
erfolgen kann, eignen sich<br />
Dämmputze auch zum Ausgleich<br />
von größeren Unebenheiten<br />
im Mauerwerk. red/djd<br />
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Wastun,wenn...?<br />
Der Frühjahrscheck für das Haus<br />
Erfahrungsgemäß treten nach den Wintermonaten<br />
vermehrt Feuchteschäden und<br />
Schimmelpilzbefall in Gebäuden auf.<br />
Achten Sie auf Hinweise an und in Ihrem<br />
Gebäude auf Feuchtigkeitsschäden:<br />
• Fensterlaibungen: Es kann zu Schimmelbefall<br />
durch zu hohe Luftfeuchtigkeit gekommen<br />
sein.<br />
• Haussockel: Streusalz, das im Winter ums<br />
Haus gestreut wurde, kann bei undichtem<br />
Sockel in die Außenwände eindringen<br />
und für Salzausblühungen auf den<br />
Kelleraußenwänden sorgen.<br />
Experte<br />
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• Möbel: Optische Kontrolle, ob sich hinter<br />
einem Schrank an einer Außenwand über<br />
den Winter Schimmelpilz gebildet hat.<br />
• Staub: Auch auf der Schrankrückseite<br />
und unter dem Schrank sammelt sich<br />
zwangsläufig Staub. Auf Staub kann ein<br />
Schimmelpilzbelall entstehen.<br />
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8 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Bauherren-Ratgeber: Worauf bei der Wahl neuer Fenster zu achten ist<br />
Viel Schutz, viel Licht und viel frische Luft<br />
Mehr als 90 Prozent der<br />
in Deutschland hergestellten<br />
Fenster werden<br />
heute individuell nach<br />
Kundenwunsch gefertigt. Größe<br />
und Material unterscheiden<br />
sich dabei ebenso wie die Farben<br />
und wichtigsten Funktionen<br />
der Fenster. Worauf Bauherren<br />
achten sollen, weiß<br />
Frank Lange, Geschäftsführer<br />
des Verbandes Fenster + Fassade<br />
(VFF).<br />
◼ Raumnutzung: Ein wichtiges<br />
Kriterium für die Wahl<br />
ist die Frage, wie der Raum<br />
genutzt wird. Besonders im<br />
Arbeits- und Schlafzimmer<br />
benötigt man Ruhe. „Schallschutzfenster<br />
sind hier besonders<br />
sinnvoll und garantieren,<br />
dass störende Geräusche draußen<br />
bleiben“, so Lange.<br />
◼ Fenstergröße: Seit einigen<br />
Jahren setzen sich in der<br />
Architektur mehr und mehr<br />
großformatige Fenster durch.<br />
Was auch kein Wunder ist, holen<br />
bodentiefe Fensterflächen<br />
doch die Natur ins Haus. Zugleich<br />
sind Wärmeverluste<br />
im Winter für moderne Dreischeiben-Verglasungen<br />
kein<br />
Thema mehr.<br />
Große Flächen können besonders<br />
Richtung Garten oder<br />
zu sichtgeschützt liegenden<br />
Balkonen und Terrassen eingebaut<br />
werden, um neugierige<br />
Blicke zu vermeiden. Auch<br />
Große Fensterflächen sorgen für das große Naturkino zu Hause.<br />
Foto: Unilux/VFF.<br />
bedeuten die solaren Wärmeeinträge<br />
durch eine große Verglasung<br />
geringere Heizkosten.<br />
„Eine Faustformel besagt, dass<br />
die Fensterfront mindestens<br />
circa 25 Prozent der Raumfläche<br />
betragen sollte“, rät der<br />
Fensterexperte.<br />
◼ Sonnenschutz: Großflächige<br />
Verglasungen bedeuten<br />
natürlich, dass man den<br />
Sonnenschutz nicht vergessen<br />
darf. Hier gibt es verschiedene<br />
Lösungen: Entweder außenliegend,<br />
in Form von beispielsweise<br />
Markisen, Jalousien<br />
oder Raffstoren, innenliegend<br />
oder im Scheibenzwischenraum.<br />
„Wobei ein außenliegender<br />
Sonnenschutz die Aufwärmung<br />
am besten verhindert“,<br />
so der VFF-Geschäftsführer.<br />
Damit der Sonnenschutz effektiv<br />
ist, bieten sich viele automatische<br />
Steuerungssysteme<br />
im Rahmen von Smart-Home-<br />
Konzepten an, die je nach<br />
Raumtemperatur und Lichteinfall<br />
den Sonnenschutz steuern<br />
können.<br />
◼ Automation: Automatisierte<br />
Fenstersysteme kommen<br />
aber nicht nur für den<br />
Sonnenschutz zum Einsatz,<br />
sondern können auch in der<br />
Küche oder anderen Räumen<br />
durch eine kontrollierte natürliche<br />
Lüftung für ein angenehmes<br />
Raumklima sorgen.<br />
Hierfür erfassen Sensoren die<br />
Raumtemperatur, CO 2 -Werte<br />
und Luftqualität und regulieren<br />
entsprechend die Fenster.<br />
So ist zu Hause auf natürliche<br />
Weise immer für das richtige<br />
Maß an Sauerstoff und frischer<br />
Luft gesorgt.<br />
◼ Sicherheit: Wichtig für die<br />
Sicherheit ist, von außen leicht<br />
zugängliche Fenster und Türen<br />
entsprechend auszustatten.<br />
Gerade im Erdgeschoss<br />
und im Kellerbereich sollten<br />
Bauherren Sicherheitsfenster<br />
in der sogenannten RC2 Widerstandsklasse<br />
einbauen lassen.<br />
„Das gleiche gilt übrigens<br />
auch für die oberen Stockwerken,<br />
wo Einbrecher über den<br />
Balkon einsteigen könnten“,<br />
betont Lange.<br />
◼ Die Öffnungsart: Fenster<br />
oberhalb einer Brüstung<br />
werden entweder als gesamtes<br />
Dreh-Kipp-Fenster eingebaut<br />
oder aber so aufgeteilt, dass<br />
der untere Teil eine Festverglasung<br />
ist und der obere die<br />
Dreh-Kipp-Funktion besitzt.<br />
Dies wird gerne im Bad oder in<br />
der Küche verwendet, um ein<br />
Öffnen des Fensters zu ermöglichen,<br />
während die Fensterbänke<br />
als Stellfläche genutzt<br />
werden können.<br />
Bei bodentiefen, großformatigen<br />
Fenstern kommen entweder<br />
zweiflüglige Fenster ohne<br />
festen Mittelpfosten oder<br />
Schiebekonstruktionen zum<br />
Einsatz. red/FS<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong> 9<br />
DIE AUGEN DES HAUSES<br />
Auf die Optik kommt es<br />
an: Wenn es darum geht, ein<br />
Haus gemütlich einzurichten,<br />
denken die meisten Menschen<br />
zuerst an Möbel. Dabei lassen<br />
sie allerdings oft außer Acht,<br />
dass die Fenster ebenfalls die<br />
Atmosphäre in den Innenräumen<br />
prägen.<br />
Das richtige Fenster verbindet<br />
in jeder Situation die<br />
passende Funktionalität mit<br />
stimmigem Design. So lassen<br />
sich in den verschiedenen<br />
Zimmern unterschiedliche<br />
Stile integrieren, angepasst<br />
am jeweiligen Interieur.<br />
In einer klassischen Einrichtung<br />
sieht man hauptsächlich<br />
weiße Rahmenprofile oder<br />
optisch kühle Varianten wie<br />
Anthrazit oder Aluminium.<br />
Je nach Geschmack lässt der<br />
Bauherr die Fenster von innen<br />
mit matten Strukturlacken<br />
oder Folienkaschierungen<br />
anfertigen.<br />
Für moderne Einrichtungen<br />
liegen auch Metallic-<br />
Effekte im Trend. Kontrastreiche<br />
Kompositionen sind<br />
ebenfalls beliebt. Wer sich<br />
zum Beispiel für das aktuelle<br />
Industriedesign interessiert,<br />
kann Böden aus kühlem Sichtbeton<br />
mit Fenstern in warmen<br />
Holztönen kombinieren.<br />
Recyclingmaterial in Fenstern:<br />
Ein schlechtes Gewissen,<br />
wenn es um Fragen des<br />
Umweltschutzes geht, kennen<br />
viele Deutsche. „Eigentlich<br />
müsste ich mehr für die Umwelt<br />
tun“, sagen zum Beispiel<br />
56 Prozent aller Befragten<br />
zwischen 30 und 49 Jahren bei<br />
einer Umfrage der Agentur<br />
mScience.<br />
Gerade beim <strong>Bauen</strong> kann<br />
dieser Vorsatz in die Tat umgesetzt<br />
werden: Bei der Produktion<br />
von Fensterprofilen zum<br />
Beispiel kann man etwa 88<br />
Prozent CO 2 einsparen, wenn<br />
recyceltes Material einsetzt<br />
wird – im Vergleich zum Einsatz<br />
von Neumaterial.<br />
Sogenannte Rezyklate, die<br />
in Fenstersysteme integriert<br />
werden, sind aufbereitete<br />
und wiederverwendete Materialien,<br />
mit denen ein neues<br />
Produkt hergestellt wird.<br />
Durch den Einsatz dieser<br />
Materialien soll es Herstellerangaben<br />
zufolge möglich<br />
sein, den Lebenszyklus eines<br />
Fensters von durchschnittlich<br />
30 auf mehrere 100 Jahre zu<br />
verlängern.<br />
Das Verfahren: Zuerst<br />
einmal werden alte Kunststoff-<br />
Fenster nach dem Erstgebrauch<br />
zurückgenommen.<br />
Das Material wird gereinigt,<br />
zerkleinert, sortiert und<br />
veredelt. Am Ende werden<br />
die aufbereiteten Materialien<br />
ohne Qualitätseinbußen<br />
wieder für die Produktion von<br />
neuen Fensterprofilen genutzt.<br />
In Fenstern mit Ecopuls-Label<br />
sind mindestens 40 Prozent<br />
Recyclinganteile im Kern der<br />
Profile verarbeitet. Das<br />
Material selbst ist im eingebauten<br />
Zustand nicht sichtbar.<br />
Die Oberflächen der Fensterprofile<br />
können wie gewohnt<br />
in vielen verschiedenen<br />
Farben und Designs gestaltet<br />
werden. Einmal eingebaut,<br />
trage das Kunststoff-Fenster<br />
ebenfalls dazu bei, wertvolle<br />
Energie aufgrund besserer<br />
Wärmedämmwerte zu sparen,<br />
so die Hersteller. red/djd<br />
Hochwertiges Design<br />
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10 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
HINTERGRUND<br />
Weshalb die<br />
Umstellung?<br />
Die Bundesnetzagentur<br />
informiert, warum<br />
eine Geräteumstellung<br />
überhaupt<br />
notwendig ist: Bislang gibt<br />
es in Deutschland zwei verschiedene<br />
Erdgasqualitäten,<br />
die in getrennten Netzen<br />
transportiert werden,<br />
H-Gas und L-Gas. L-Gas<br />
stammt aus deutschen und<br />
niederländischen Vorkommen<br />
und hat einen niedrigeren<br />
Energiegehalt als H-<br />
Gas.<br />
Da die Förderung zurückgeht<br />
und voraussichtlich<br />
ab dem Jahr 2030 gar<br />
kein niederländisches L-<br />
Gas mehr nach Deutschland<br />
fließen soll, müssen<br />
die L-Gasabnehmer künftig<br />
mit H-Gas versorgt werden.<br />
Das stammt überwiegend<br />
aus Norwegen, Russland<br />
und Großbritannien.<br />
Betroffen sind vorwiegend<br />
Gaskunden im Nordwesten<br />
Deutschlands, die in<br />
der Nähe zu den deutschen<br />
L-Gas-Vorkommen und entlang<br />
der niederländischen<br />
Importleitungen leben, so<br />
die Agentur. tmn<br />
Umstellung auf H-Gas: Was Verbraucher darüber wissen sollten<br />
Versorger melden sich rechtzeitig<br />
VON K ATJA FISCHER<br />
Kunden, die Erdgas nutzen,<br />
müssen möglicherweise<br />
bald ihre<br />
Gasgeräte umrüsten oder sogar<br />
austauschen lassen. Der<br />
Grund: Haushalte, die bislang<br />
von ihrem Netzbetreiber mit<br />
L-Gas versorgt werden, bekommen<br />
zukünftig das höher<br />
kalorische H-Gas (siehe Hintergrund).<br />
Darauf müssen alle Gasgeräte<br />
wie Gasthermen, Gasherde,<br />
Brennwert- und andere<br />
Heizkessel, Gasöfen und -kamine<br />
vorbereitet werden. »Bei<br />
jüngeren Heizungen braucht in<br />
der Regel lediglich die Gasdüse<br />
gewechselt und das Gerät neu<br />
justiert zu werden«, erklärt<br />
Frank Ebisch vom Zentralverband<br />
Sanitär Heizung Klima.<br />
Ältere Geräte lassen sich aber<br />
nicht immer umrüsten. Sie<br />
müssen gegen H-gasfähige Modelle<br />
ausgetauscht werden.<br />
»Die Umstellung läuft seit<br />
2015 und soll bis 2030 abgeschlossen<br />
sein. Sie betrifft etwa<br />
5,2 Millionen Haushalte«,<br />
sagt Ebisch. Wann es im Einzelfall<br />
so weit ist, darüber informiert<br />
der jeweilige Gasversorger.<br />
Er teilt seinen Kunden<br />
mit, wenn seine Gemeinde oder<br />
sein Stadtteil umgestellt wird.<br />
Drei Hausbesuche<br />
Betroffene Gaskunden müssen<br />
unter Umständen dreimal<br />
mit Besuch zu Hause rechnen.<br />
»Etwa ein Jahr vor dem geplanten<br />
Umstellungstermin melden<br />
sich Fachleute im Auftrag des<br />
Gasbüros oder des Netzbetreibers<br />
an, um die vorhandenen<br />
Geräte zu erfassen«, erklärt<br />
Max Müller, Energierecht-Experte<br />
bei der Verbraucherzentrale.<br />
Ob ihr Gerät umgerüstet<br />
werden muss oder nicht,<br />
erfahren die Kunden dann etwas<br />
später. Der Tag der Umstellung<br />
muss drei Wochen im<br />
Voraus bekannt gegeben werden.<br />
Dann tauschen Installateure<br />
an den Gasgeräten zum<br />
Beispiel Brennerdüsen aus und<br />
stellen sie neu ein. Mit einer<br />
Abgasmessung wird die korrekte<br />
Einstellung überprüft<br />
und das Gerät als »angepasst«<br />
gekennzeichnet. Alle nötigen<br />
Ersatzteile bringen die Monteure<br />
mit.<br />
Es kann sein, dass später<br />
noch einmal ein Fachmann<br />
kommt, um zu kontrollieren,<br />
ob die Umrüstung fachlich korrekt<br />
ausgeführt wurde. In jedem<br />
zehnten Haushalt soll das<br />
stichprobenartig geschehen.<br />
Und die Kosten?<br />
Die Kosten für die Umstellung<br />
übernimmt der Netzbetreiber<br />
und legt sie über die<br />
Netzentgelte auf alle Gaskunden<br />
um. »Da die Umstellung<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
erfolgt, dürfte das für<br />
den einzelnen Gaskunden jedoch<br />
kaum ins Gewicht fallen«,<br />
meint Müller. Müssen allerdings<br />
Geräte neu angeschafft<br />
werden, sieht das anders aus.<br />
Grundsätzlich müssen sich<br />
Wohnungs- oder Hauseigentümer<br />
um den Austausch des<br />
Gasgeräts selbst kümmern, es<br />
also auch bezahlen, informiert<br />
die Bundesnetzagentur.<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
11<br />
FÖRDERUNG<br />
Mehr Geld für<br />
Wärmepumpen<br />
Das Bundesamt für<br />
Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) fördert den Einbau<br />
effizienter Wärmepumpenanlagen<br />
seit Anfang<br />
des Jahres mit einem<br />
prozentualen Anteil an den<br />
gesamten Kosten. Wer eine<br />
förderfähige Wärmepumpe<br />
mit entsprechender Effizienz<br />
in seinen Bestandsbau<br />
einbaut, erhält 35 Prozent<br />
der Kosten als Zuschuss.<br />
Ersetzt die Wärmepumpe<br />
eine alte Ölheizung, werden<br />
sogar 45 Prozent der Gesamtkosten<br />
übernommen.<br />
Auch die Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) bietet<br />
Bauherren hohe Tilgungszuschüsse.<br />
Bei einem KfW-<br />
55-Effizienzhaus-Neubau<br />
sind ab Juni zum Beispiel<br />
bis zu 26 250 Euro Zuschuss<br />
möglich.<br />
Moderne Wärmepumpen<br />
sind in nahezu jedem Gebäude<br />
in der Lage, effizient<br />
und zuverlässig für die<br />
notwendige Heizwärme und<br />
die Warmwasserbereitung<br />
zu sorgen, so die Hersteller.<br />
Und weiter: „Dank großer<br />
Effizienzsprünge sind selbst<br />
Luftwärmepumpen, die die<br />
Außenluft als Energiequelle<br />
nutzen, in der Lage, Bestandsbauten<br />
effizient mit<br />
Wärme zu versorgen. Eine<br />
Fußbodenheizung ist dafür<br />
nicht notwendig.“<br />
Wertsteigerung der Immobilie:<br />
Eine Wärmepumpenheizung<br />
könne die energetische<br />
Einstufung des<br />
Gebäudes positiv beeinflussen<br />
und damit auch den<br />
Wert der Immobilie steigern.<br />
Für eine individuelle<br />
Beratung ist das Fachhandwerk<br />
vor Ort der erste Ansprechpartner.<br />
red/djd<br />
Strom vom Dach: Die Photovoltaikanlage arbeitet auch im Winter weiter<br />
Sparfaktor bei der E-Mobilität<br />
Wenn die Tage endlich<br />
wieder länger werden,<br />
profitiert davon nicht<br />
nur der Vitamin-D Haushalt<br />
des Körpers – auch die Betreiber<br />
von Solaranlagen freuen<br />
sich. Doch ebenso wie der Vitaminhaushalt<br />
wird auch der<br />
Wirkungsgrad von Solaranlagen<br />
im Winter nicht vollständig<br />
auf null heruntergefahren.<br />
„Selbst im Winter wird mit<br />
Photovoltaikanlagen Strom<br />
erzeugt, wenn auch in geringerem<br />
Maße“, so Christoph<br />
Schendel vom Landesinnungsverband<br />
des Dachdeckerhandwerks<br />
Baden-Württemberg.<br />
„Und auch bei den erneut sinkenden<br />
Einspeisevergütungen<br />
sollte über eine Nutzung der<br />
Dachflächen für eine PV-Anlage<br />
nachgedacht werden“.<br />
Ständig steigende Strompreise<br />
machen die Eigennutzung<br />
des auf dem Dach erzeugten<br />
Stroms immer attraktiver.<br />
In Kombination mit Speicherlösungen<br />
kann der Strom aus<br />
Eigenproduktion immer dann<br />
genutzt werden, wenn er benötigt<br />
wird. Selbst wenn die für<br />
Siewünschen,wirwärmen.<br />
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Auch im Winter entlastet die<br />
Solaranlage durch selbstgenutzten<br />
Strom die Haushaltskasse.<br />
Foto: HF.Redaktion<br />
die Effizienz der Solaranlage<br />
maßgebliche Globaleinstrahlung<br />
je nach Region zwischen<br />
September und März nur etwa<br />
30 Prozent des Jahreswertes<br />
entspricht, ist die Entlastung<br />
für die Haushaltskasse beachtlich.<br />
Bei einer 3 kWp-Anlage<br />
könnten in dieser dunklen<br />
Jahreszeit je nach Region<br />
bis zu 1200 kW Strom erzeugt<br />
MAT – MODERNE<br />
werden, rechnet der Verband<br />
vor. Das entspricht einem Drittel<br />
des Jahresstromverbrauchs<br />
eines Zwei- bis Drei-Personen-<br />
Haushalts.<br />
„Besonders attraktiv wird<br />
die Investition in die eigene<br />
Stromerzeugung durch bundeseinheitliche<br />
Fördermöglichkeiten<br />
der KfW sowie viele<br />
weitere regionale Förderangebote“,<br />
lautet der Tipp des Dachund<br />
Solarexperten. Alternativ<br />
stehen auch gerade jetzt attraktive<br />
Steuervorteile im Rahmen<br />
des Klimapakets der Bundesregierung<br />
zur Verfügung.<br />
„Je weiter die E-Mobilität<br />
fortschreitet, desto mehr wird<br />
Strom zu einem kostbaren und<br />
teuren Gut“, so der Hinweis.<br />
Wohl dem, der dann einen Teil<br />
der Stromkosten durch die eigene<br />
Stromerzeugung nutzen<br />
könne. Damit die Solaranlage<br />
auf dem Dach auch fachgerecht<br />
montiert wird und nur<br />
so effektiv arbeiten kann, sollte<br />
die Montage ausschließlich<br />
Dachdeckerbetrieben überlassen<br />
werden. red/sig<br />
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12 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
MITMACHEN<br />
Hochschulpreis<br />
Holzbau ausgelobt<br />
Holzbau Deutschland<br />
und die Holzbau<br />
Deutschland<br />
Leistungspartner haben<br />
den Hochschulpreis Holzbau<br />
2021 ausgelobt. Seit über<br />
fünf Jahren richtet sich diese<br />
Auszeichnung an die Lehrenden<br />
in den Bereichen Architektur<br />
und Bauwesen.<br />
Mit dem Hochschulpreis<br />
werden Studierende der<br />
Architektur und des Bauingenieurswesens<br />
gewürdigt,<br />
die sich in herausragender<br />
Weise mit den bauphysikalischen,<br />
konstruktiven<br />
und architektonischen<br />
Möglichkeiten des Baustoffs<br />
Holz auseinandersetzen.<br />
Eingereicht werden können<br />
Entwürfe von Bauwerken,<br />
die überwiegend aus Holz<br />
und Holzwerkstoffen sowie<br />
weiteren nachwachsenden<br />
Rohstoffen bestehen. red<br />
Abgabetermin ist<br />
Freitag, der 30. Juli 2021.<br />
Weitere Infos unter:<br />
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neues Eigenheim zu finden.<br />
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Statt Beton: Es gibt auch Bautreppen aus Holz und Stahl<br />
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Auf Bauherren warten<br />
bei der Planung<br />
von Wohnhäusern jede<br />
Menge Dinge, die sie vorab entscheiden<br />
müssen. Bei Treppen<br />
fällt es besonders schwer, ein<br />
Modell auszusuchen, ohne die<br />
Räume in der Realität gesehen<br />
zu haben. Im Idealfall markieren<br />
Auswahl und Gestaltung<br />
der Treppe den Abschluss eines<br />
Neubaus. Schlecht, wenn<br />
die Bautreppe aus Beton gefertigt<br />
ist. Denn in der Regel<br />
ist es später nicht mehr möglich,<br />
aus der geschlossenen<br />
Form eine offene Treppe zu machen<br />
– es sei denn, man reißt<br />
die Rohbau-Version kostspielig<br />
heraus. Die Alternative: Es<br />
gibt auch Bautreppen aus Holz<br />
oder Stahl. Diese Konstruktionen<br />
lassen sich innerhalb einer<br />
halben Stunde aufbauen,<br />
sie müssen nicht in der Wand<br />
verankert werden und sind<br />
mehrfach zu verwenden. Das<br />
Zertifikat des Tüv Süd gewährleistet<br />
die Sicherheit der Konstruktion<br />
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bei der Produktion. Bautreppen<br />
aus Stahl können sogar im<br />
mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />
eingesetzt werden. Bis zu<br />
fünf Ebenen lassen sich mit ihnen<br />
verbinden.<br />
Oft stellen Anbieter von<br />
Holztreppen solche vorläufigen<br />
Konstruktionen als Service<br />
zu günstigen Konditionen<br />
zur Verfügung. Mit ihnen lässt<br />
sich natürlich auch vermeiden,<br />
dass die eigentliche Treppe<br />
während der Bauphase Schaden<br />
nimmt. red/sig<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
13<br />
In Zeiten von Homeoffice: Mit einem Ausbau des Dachgeschosses zusätzliche Wohnfläche schaffen<br />
Raumreserven aus dem Schlaf wecken<br />
In Zeiten des Homeoffice ist<br />
vielen Hauseigentümern eines<br />
bewusst geworden: Das<br />
Eigenheim ist zwar gemütlich,<br />
aber doch etwas zu knapp geschnitten.<br />
Ein zusätzlicher<br />
Raum wäre hochwillkommen,<br />
etwa um sich den Heimarbeitsplatz<br />
einzurichten oder<br />
zusätzliche Fläche fürs Hobby<br />
zu schaffen. Dabei schlummert<br />
unter vielen Dächern<br />
eine Raumreserve. Ungenutzte<br />
Dachgeschosse sind verschenkter<br />
Raum. Mit einem<br />
professionellen Dachausbau,<br />
im Idealfall in Verbindung mit<br />
einer Dämmung, lässt sich der<br />
Wert des Zuhauses nachhaltig<br />
steigern.<br />
Da muss der Profi ran: Ein<br />
hochwertiger, dichter und wärmegedämmter<br />
Dachausbau ist<br />
eine Aufgabe für den Profi –<br />
von der Planung über die Genehmigung<br />
bis zur Ausführung.<br />
„Fehler am Dach wirken<br />
sich langfristig auf das gesamte<br />
Haus und seine Bausubstanz<br />
aus“, betont Anja Nitsche vom<br />
Gesamtverband Deutscher<br />
Holzhandel e.V.: „Vor einem<br />
Umbau sollten Dachstuhl und<br />
Dacheindeckung gründlich auf<br />
Rückzugsort oder Büroraum – die Reserven unterm Dach können<br />
vielseitig genutzt werden.<br />
Foto: epr/Erfurt & Sohn KG<br />
Schadstellen und Schädlingsbefall<br />
untersucht werden, da<br />
die Dachkonstruktion nach einem<br />
Ausbau nur noch von außen<br />
erreichbar ist.“<br />
Ansprechpartner dafür<br />
sind der Holzfachhandel sowie<br />
Zimmerer- und Dachdeckerbetriebe.<br />
Sie können auch beurteilen,<br />
ob für den geplanten<br />
Ausbau eine vorherige Genehmigung<br />
notwendig ist – dazu<br />
gibt es regional unterschiedliche<br />
Vorgaben. „Eine gute Planung<br />
und professionelle Ausführung<br />
des Dachausbaus<br />
macht sich neben dem Raumgewinn<br />
mit mehr Komfort, geringeren<br />
Heizkosten und einer<br />
langfristigen Wertsteigerung<br />
der Immobilie bezahlt“, weiß<br />
Anja Nitsche. Zudem profitieren<br />
Hausbesitzer von staatlichen<br />
Fördertöpfen über die<br />
KfW oder von attraktiven steuerlichen<br />
Vorteilen. Die Antragstellung<br />
muss in den meisten<br />
Fällen vor Beginn der Arbeiten<br />
erfolgen.<br />
Und eine Aufstockung?<br />
Häufig reicht es bereits aus,<br />
das vorhandene Dach zu dämmen<br />
und die Fläche darunter<br />
wohnlich zu gestalten. Wenn<br />
der Platz nicht genügt, gibt es<br />
noch weitere Möglichkeiten:<br />
eine sogenannte Aufsattelung,<br />
bei der das ganze Dach angehoben<br />
wird, oder eine Aufstockung.<br />
Zahlreiche Altbauten<br />
können zum Beispiel mithilfe<br />
der leichten Holzbauweise um<br />
ein Geschoss – und manchmal<br />
sogar zwei – erweitert werden.<br />
Allerdings bedarf eine Aufstockung<br />
immer einer Baugenehmigung<br />
und professioneller<br />
Planung und Ausführung.<br />
Mit neuen, großen Fenstern,<br />
einem schönen Boden und dazu<br />
passenden Innentüren erhält<br />
die Dachfläche viel Wohnlichkeit.<br />
Selbst Nischen und<br />
Schrägen lassen sich mit maßgeschneiderten<br />
Einbauschränken<br />
verschönern. Stauraum<br />
kann man schließlich nie genug<br />
haben. red/djd<br />
MALERARBEITEN<br />
TAPEZIERARBEITEN<br />
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14 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Badezimmer: Massivholz ist eine gute Wahl<br />
Optik, Haptik und<br />
Wärme im Einklang<br />
Metallgriffe an den Möbeln und Waschbecken aus Keramik<br />
lassen sich hervorragend mit Massivholz kombinieren.<br />
Foto: IPM/Thielemeyer<br />
Viele Badezimmern werden<br />
mit Materialien wie<br />
Keramik, Glas und Metall,<br />
die wasserfest sind, ausgestattet.<br />
Das wirkt manchmal<br />
kühl. Muss nicht sein, denn<br />
Massivholzmöbel sind nicht<br />
nur im Wohnzimmer, sondern<br />
auch im Badezimmer eine gute<br />
Wahl. Die natürlichen Strukturen<br />
und Farben von Holz strahlen<br />
eine Wärme aus, die jeder<br />
objektiv fühlen kann. Denn<br />
Holz ist ein schwacher Wärmeleiter,<br />
der die Körperwärme<br />
bei Berührungen zurückgibt.<br />
Genau dies löst ein spürbares<br />
Wärmegefühl aus<br />
Keine Angst vor Spritzwasser:<br />
Für viele Menschen<br />
soll das Bad heute ein Ort der<br />
Entspannung sein und eher<br />
einer Wellness-Oase gleichen<br />
denn einem funktionalen<br />
Waschraum. Massivholzmöbel<br />
sind hier die passende Lösung<br />
für optische und haptische<br />
Wärme. Zumal sie dank natürlicher<br />
Materialkompetenz und<br />
hochwertiger Verarbeitung etwaige<br />
Belastungen durch hohe<br />
Luftfeuchtigkeit und Spritzwasser<br />
problemlos bewältigen.<br />
Von Natur aus ist Holz hygroskopisch<br />
– das heißt, es<br />
nimmt bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />
Wasser in sich auf und gibt<br />
es bei Trockenheit wieder an<br />
die Umgebung ab. Durch die offenporige<br />
Oberfläche der Massivholzmöbel<br />
können diese also<br />
auch in Räumen mit hoher<br />
Feuchtigkeit, wie dem Badezimmer<br />
und der Küche, eingesetzt<br />
werden.<br />
Eine gute Figur machen<br />
die Möbel auch gemeinsam<br />
mit anderen Materialien. Beispielsweise<br />
gibt es Massivholzschränke<br />
für das Badezimmer<br />
mit Metallgriffen oder Waschtische<br />
aus massivem Holz<br />
mit Aufsatzwaschbecken aus<br />
Keramik oder Mineralstein.<br />
Optisch und funktional wissen<br />
die Materialkombinationen zu<br />
überzeugen, so die Hersteller.<br />
„Jeder Werkstoff bringt seine<br />
ganz eigenen Vorteile im Badezimmer<br />
ein. Das Naturmaterial<br />
Holz sollte dabei mit seiner<br />
Wärme und Gemütlichkeit<br />
nicht vergessen werden“, so Ulf<br />
Thielemeyer, von der Initiative<br />
Pro Massivholz. Denn die Produktvielfalt<br />
überzeuge: Auffällige<br />
Maserungen und besondere<br />
Oberflächenbehandlungen,<br />
Inszenierungen mit Lichtbändern<br />
und anderen Leuchtmodulen<br />
setzen die Möbel in allen<br />
Räumen ins richtige Licht und<br />
bringen die Natur an jedem<br />
Tag in die Wohnung – und auch<br />
ins Badezimmer. red/rs<br />
www.pro-massivholz.de<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
15<br />
RATGEBER<br />
Innentüren im<br />
Winter schließen<br />
Innentüren haben verschiedene<br />
Funktionen.<br />
Die wichtigste: Sie sollen<br />
die Wärme im Raum halten.<br />
Deshalb müssen Innentüren<br />
vor allem im Winter auch<br />
geschlossen werden, rät der<br />
Verband Privater Bauherren<br />
(VPB). Abgesehen vom<br />
Spareffekt ist das Schließen<br />
der Türen zwischen unterschiedlich<br />
temperierten<br />
Räumen bauphysikalisch<br />
nötig, um Bauschäden zu<br />
vermeiden.<br />
Denn: Warme Luft kann<br />
mehr Feuchtigkeit binden<br />
als kalte. Und feuchte<br />
Warmluft zieht immer in<br />
kältere Gefilde, wo sie sich<br />
dann auf kalten Bauteilen<br />
niederschlägt. Dort kondensiert<br />
die Feuchtigkeit und<br />
wird zum Nährboden für<br />
Schimmel. Bleibt die Tür<br />
zwischen einem warmen<br />
und einem kalten Raum offen,<br />
passiert genau das. Nur<br />
wenn Bereiche gleich temperiert<br />
sind, können Türen offenstehen.<br />
red/sig<br />
Aus für Titandioxydpulver?:Pigment kommt auch in Wandfarben vor<br />
Es gibt andere Lösungen<br />
Die EU-Kommission hat<br />
im Oktober 2019 Titandioxidpulver<br />
als potenziell<br />
krebserregenden Gefahrstoff<br />
eingestuft. Die EU-Kommission<br />
möchte den Stoff nicht verbieten,<br />
Titandioxid in Pulverform<br />
soll jedoch künftig einen<br />
Warnhinweis auf die Krebsgefahr<br />
bekommen.<br />
Aber: Wenn die Verordnung<br />
voraussichtlich Mitte 2021 in<br />
Kraft tritt, gelten dennoch einige<br />
Produkte mit diesem Farbpigment<br />
als Sondermüll. Für<br />
die Industrie könnte das weitreichende<br />
Folgen haben.<br />
Titanweiß ist hierzulande<br />
das am häufigsten verwendete<br />
Weißpigment. Es kommt<br />
in fast allen weißen Materialien<br />
vor – ob in Kunststoffen, Papier<br />
oder Zahnpasta. Farben<br />
mit Titanweiß sind tatsächlich<br />
sehr strahlend und können mit<br />
synthetischem Aufhellen noch<br />
grell-weißer gemacht werden.<br />
Solche Wandfarben lassen eine<br />
makellos einheitliche, aber<br />
starre weiße Fläche entstehen,<br />
Hell statt grell: Die Weißtöne von Farben aus Kalk und Marmormehlen<br />
wirken wohltuend fürs Auge. Foto: Kreiszeit.de/jäger-pr<br />
die bei allen Lichtverhältnissen<br />
gleich aussieht.<br />
Die Alternative: Farben<br />
aus Kalk und Marmormehlen<br />
haben eine ganz andere Optik.<br />
Mit ihnen lassen sich Weißtöne<br />
erzielen, die zwar hell,<br />
aber nicht grell sind und die<br />
das Licht verschiedener Tageszeiten<br />
lebendig aufnehmen<br />
und widerspiegeln. „Dadurch<br />
wirken die Wände fürs Auge<br />
wohltuend und fügen sich harmonisch<br />
in die Wohnungsumgebung<br />
ein“, so die Herstellerangaben.<br />
red/jpr<br />
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16 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
RATGEBER<br />
Ruhig nach<br />
Restposten fragen<br />
Bauherren können Geld<br />
sparen, wenn sie auch<br />
Restposten einsetzen.<br />
Für Fliesen, Bodenbeläge,<br />
Sanitärausstattungen oder<br />
Innentüren kann es sich lohnen,<br />
beim örtlichen Handwerksbetrieb<br />
gezielt danach<br />
zu fragen, rät der Verband<br />
Privater Bauherren (VPB).<br />
In der Regel handelt es sich<br />
um Neuware, meist sind es<br />
nur Dekore aus dem Vorjahr.<br />
Allerdings sollte der Einsatz<br />
gut geplant werden. Sind<br />
Nachlieferungen nicht möglich,<br />
muss die bestellte Menge<br />
für das Projekt auf jeden<br />
Fall ausreichen. Verlegepläne<br />
sind unentbehrlich, damit<br />
nicht zum Schluss Fliesen<br />
und Ersatz für später fehlen.<br />
red<br />
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Für den Klimaschutz: Am Baustoff Holz führt kein Weg vorbei<br />
Parkett ist und bleibt nachhaltig<br />
Der nachhaltige Bodenbelag wertet jeden Raum auf.<br />
Foto: vdp/Hamberger Flooring GmbH & Co. KG.<br />
Es gibt nur wenige Materialien,<br />
die so formschön,<br />
lebendig und zeitlos sind<br />
wie Holz. Daneben gibt es aber<br />
noch einen weiteren entscheidenden<br />
Vorteil: mit dem Einbau<br />
von Holz, wie zum Beispiel<br />
einem Parkettboden, kann jeder<br />
etwas gegen den Klimawandel<br />
tun.<br />
Wer das vielleicht älteste<br />
Baumaterial in den eigenen vier<br />
Wänden nutzt, hilft dabei, Kohlenstoffdioxid-Freisetzungen<br />
in<br />
die Atmosphäre zu verhindern.<br />
Bäume speichern während des<br />
Wachstums viel klimaschädliches<br />
CO 2 . Pro Jahr kompensiert<br />
so allein der deutsche Wald etwa<br />
sieben Prozent der Emissionen<br />
in Deutschland.<br />
Das Holz für einen Parkettboden<br />
stammt aus nachhaltiger<br />
europäischer Forstwirtschaft.<br />
Nachhaltig deshalb, weil einem<br />
Wald jedes Jahr weniger Holz<br />
entnommen wird, als in ihm<br />
nachwächst. Auf diese Weise<br />
ist sichergestellt, dass der Wald<br />
immer genug Zeit zum Wachsen<br />
hat und auch über die nächsten<br />
Jahre hinweg ausreichende<br />
Mengen dieses wertvollen Baustoffes<br />
zur Verfügung stehen.<br />
„Dazu haben sich alle unsere<br />
Hersteller verpflichtet“, erklärt<br />
Michael Schmid, Vorsitzender<br />
des Verbandes der Deutschen<br />
Parkettindustrie (vdp).<br />
Darüber hinaus helfen Holzfußböden<br />
dabei, Ressourcenverschwendung<br />
zu vermeiden.<br />
Denn ein Holzfußboden kann<br />
mehrfach aufgefrischt werden<br />
und hält mitunter mehrere<br />
Jahrzehnte. Dadurch werden<br />
weitere Ressourcen geschont,<br />
die sonst für einen neuen Bodenbelag<br />
verbraucht würden.<br />
„Glücklicherweise achten<br />
mittlerweile mehr Menschen<br />
auf eine umweltschonende Lebensweise.<br />
Vielen wird es immer<br />
wichtiger, nachhaltige und<br />
ökologische Produkte einzukaufen“,<br />
so Schmid abschließend.<br />
„Wer sich für einen Fußboden<br />
aus Holz entscheidet, holt<br />
sich also nicht nur die vielen ästhetischen<br />
Vorteile echter Natur<br />
nach Hause, sondern trägt<br />
durch die Vermeidung und<br />
Speicherung von CO 2 auch effektiv<br />
zum Kampf gegen die Erderwärmung<br />
bei.“ red/fs<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
17<br />
Frischer Wind:– mit Tapeten und viel Farbe<br />
Ran an die Wand<br />
Wer einen Raum oder eine<br />
ganze Wohnung neu<br />
gestaltet, denkt oft zuerst<br />
an Möbel, Bodenbeläge und<br />
Vorhänge. Eine der einfachsten<br />
Möglichkeiten, Zimmern<br />
ein ganz individuelles und besonderes<br />
Gesicht zu geben,<br />
wird dabei oft vernachlässigt:<br />
die Wandgestaltung. Mit Tapeten<br />
und ein bisschen Farbe lassen<br />
sich hier zu relativ geringen<br />
Kosten tolle Effekte erzielen.<br />
Von robust bis edel, von pastellfreundlich<br />
bis intensiv-dramatisch,<br />
von schlichtem Weiß bis<br />
zu auffälligen Feature-Wänden<br />
– der Fantasie sind keine Grenzen<br />
gesetzt.<br />
Es fängt an mit der Wahl<br />
der Tapete. Hier gibt es viele<br />
Varianten, die sich mehrfach<br />
überstreichen und damit auch<br />
wandelnden Bedürfnissen anpassen<br />
lassen. Der Klassiker ist<br />
die Raufasertapete. Sie ist nicht<br />
nur robust und einfach zu verarbeiten,<br />
sondern auch wohngesund.<br />
Verschiedene Strukturen<br />
und quasi unendliche Farbgebungsmöglichkeiten<br />
machen<br />
sie zum Dauerbrenner. Noch<br />
einfacher zu tapezieren ist die<br />
Vliesvariante, die einfach trocken<br />
auf die eingekleisterte<br />
Wand geklebt wird. Gerade in<br />
Neubauten können Vliestapeten<br />
außerdem die oft beim „Setzen“<br />
entstehenden Risse kaschieren,<br />
da die Fasern sich<br />
dehnen und nicht reißen. Es<br />
gibt sie in glatt, als Raufaser<br />
und mit verschiedensten Prägungen:<br />
ob floral oder grafisch,<br />
leicht oder stark geprägt. Ausdrucksstarke<br />
Strukturen sind<br />
auch bei reinen Papiertapeten<br />
erhältlich.<br />
Mit Farbe lassen sich dann<br />
Akzente setzen, Zimmer größer<br />
oder höher, wärmer oder strukturierter<br />
erscheinen lassen.<br />
Helle Farben machen den Raum<br />
optisch größer, dunkle kleiner.<br />
Blautöne erzeugen Kühle und<br />
Beruhigung, Rot und Orange<br />
regen an, erhöhen die gefühlte<br />
Temperatur. Brauntöne sind gemütlich,<br />
Grau ist sachlich, Gelb<br />
macht gute Laune und Grün<br />
wirkt ausgleichend und erfrischend.<br />
red/djd<br />
Vliestapeten sind für das Tapezieren in schwierigen Ecken<br />
geeignet. Das helle Grün wirkt erfrischend und freundlich.<br />
Foto: djd/Erfurt Tapeten<br />
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18 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Vielfalt kann man pflanzen: So wird der Garten zum Wohnraum für Mensch und Tier<br />
Üppige Blüte und Ernte zu fast jeder Jahreszeit<br />
Das Wort „Biodiversität“<br />
ist seit einigen Jahren<br />
in aller Munde: Es<br />
beschreibt die Vielfalt der<br />
Ökosysteme, die Artenvielfalt<br />
sowie die Vielfalt innerhalb<br />
dieser Arten (genetische<br />
Vielfalt). So wird Biodiversität<br />
auch häufig als biologische<br />
Vielfalt bezeichnet – und genau<br />
diese geht weltweit stark<br />
zurück. Das zeigt sich hierzulande<br />
zum Beispiel an einem<br />
massiven Insektensterben sowie<br />
dem steten Rückgang der<br />
Vogelpopulation.<br />
Ob sich Insekten, Vögel und<br />
Tiere wie Igel oder Eichhörnchen<br />
in einem Garten wohlfühlen,<br />
hängt tatsächlich in erster<br />
Linie von der Bepflanzung<br />
ab. Es braucht Nektar- und Pollenlieferanten,<br />
Samenstauden,<br />
Beerensträucher, dichte Hecken<br />
als Versteck oder Brutplatz.<br />
„Das mag manchem nach zu<br />
viel für zu wenig Fläche klingen.<br />
Tatsächlich lässt sich aber<br />
auch im eher kleinen Privatgarten<br />
ein Paradies für Tier<br />
und Mensch schaffen“, meint<br />
Gerald Jungjohann vom Bundesverband<br />
Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau e.<br />
V. (BGL).<br />
Heimische Wildgehölze:<br />
„Es gibt zum Beispiel wahre<br />
Allroundtalente in der Welt der<br />
Pflanzen. Sie bieten im Frühjahr<br />
nektarreiche Blüten, im<br />
Sommer wichtige Rückzugsorte<br />
und im Herbst leckere Beeren.<br />
Der Schwarze Holunder<br />
beispielsweise ist ein attraktives<br />
Bienen- und Vogelnährgehölz,<br />
das auch bei einigen<br />
Auch auf eher kleiner Fläche wie dem Zugang zum Haus lässt<br />
sich mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung ein Paradies<br />
für Tier und Mensch schaffen.<br />
Foto: BGL<br />
Schmetterlingsarten gut ankommt“,<br />
so Jungjohann.<br />
Solche fruchttragenden,<br />
heimischen Wildgehölze haben<br />
hohes Potenzial, denn sie<br />
stehen von Natur aus auf dem<br />
Speiseplan vieler Tiere. Aber<br />
auch uns Menschen bieten sie<br />
eine Vielfalt, die in den Regalen<br />
der Supermärkte vergeblich zu<br />
suchen ist. Schlehe, Kornelkirsche,<br />
Aronia oder Felsenbirne<br />
sind nur wenige der schmackhaften<br />
und zugleich attraktiven<br />
Gehölze für einen biodiversen<br />
Garten.<br />
Pfannkuchenapfel? „In<br />
den letzten Jahren zeichnet<br />
sich ein klarer Trend hin zum<br />
Naschgarten ab – viele unserer<br />
Kunden wünschen sich in<br />
einem Teil ihres Grundstücks<br />
explizit ein Obst- und Gemüsebeet<br />
oder auch eine Kräuter-spirale<br />
neben der Terrasse“,<br />
so Landschaftsgärtner und<br />
BGL-Vizepräsident Jungjohann.<br />
Und weiter: „Besonders<br />
beliebt sind Arten und Sorten,<br />
die kaum bekannt oder sehr alt<br />
sind. Etwas im eigenen Garten<br />
zu ernten, das sonst nur schwer<br />
zu bekommen ist, hat besonderen<br />
Charme.<br />
Jonagold, Golden Delicious<br />
oder Braeburn kennen wir alle<br />
aus den Obstregalen. Aber haben<br />
Sie schon einmal von den<br />
altdeutschen Sorten Altländer<br />
Pfannkuchenapfel oder dem<br />
Geflammten Kardinal gehört?<br />
Und das Beste: Die Früchte<br />
schmecken nicht nur uns Menschen<br />
gut – im Winter sind die<br />
übriggebliebenen Äpfel auch in<br />
der Tierwelt heißbegehrt.“<br />
Auch Zwiebelblumen, Stauden<br />
und Gräser haben doppelten<br />
Mehrwert: Sie lassen sich<br />
zum einen zu beeindruckenden<br />
Pflanzkombinationen zusammenstellen<br />
und bieten zum<br />
anderen Insekten ein reiches<br />
Buffet. Jetzt im Frühling fliegen<br />
Bienen und Hummeln begeistert<br />
von Krokus zu Narzisse<br />
und sammeln Pollen sowie<br />
Nektar. Im Sommer kommen<br />
Sonnenhüte, einfachblühende<br />
Dahlien und Rosen gut an.<br />
In der dritten Jahreszeit<br />
lockt die Herbst-Anemone und<br />
Rosensträucher trumpfen mit<br />
ihren Hagebutten auf. Gerald<br />
Jungjohann: „Ein vielfältiger<br />
Garten zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass er zu jeder Jahreszeit<br />
etwas zu bieten hat – und dabei<br />
auf herrliche Weise alle Sinne<br />
anspricht.“ red/sig<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
19<br />
20. MÄRZ<br />
Rollo- und<br />
Sonnenschutztag<br />
Die Urlaubsreise wird<br />
für viele Familien<br />
vermutlich auch in<br />
diesem Jahr ausfallen. Wie<br />
wäre es, sich daheim eine<br />
eigene, kleine Urlaubsoase<br />
auf Balkon oder Terrasse<br />
einzurichten? Jährlich<br />
zum Frühlingsanfang, am<br />
20. März, erinnert der Rollladen-<br />
und Sonnenschutztag<br />
(R+S-Tag) an hochwertigen<br />
Sonnenschutz für den Außenbereich.<br />
Die Beratung beim Kunden<br />
ist derzeit kein Problem.<br />
Mund- und Nasenmasken<br />
zu tragen, ist für die<br />
Fachhandwerker ebenso<br />
selbstverständlich wie die<br />
vorgeschriebenen Mindestabstände<br />
einzuhalten.<br />
Das gilt auch für die Ausstellungen:<br />
In gut belüfteten<br />
Räumen präsentiert sich<br />
die ganze Vielfalt der Sonnenschutzprodukte:<br />
vom<br />
Wintergarten über das Terrassendach,<br />
von der Markise<br />
bis zum Sonnensegel .<br />
„Zusammen mit den unterschiedlichen<br />
Stoffmustern<br />
und -farben ergibt sich eine<br />
riesige Auswahl, die für den<br />
Kunden ohne qualifizierte<br />
Beratung kaum überschaubar<br />
ist. Dazu lassen sich die<br />
meisten Produkte mit Antrieb<br />
und intelligenter Steuerung<br />
noch komfortabler<br />
ausstatten“, sagt Ingo Plück,<br />
Hauptgeschäftsführer des<br />
Bundesverbandes Rollladen-<br />
und Sonnenschutz e. V<br />
– BVRS. red/sig<br />
www.rollladensonnenschutz.de<br />
Zäune und Balkonbrüstungen aus Aluminium sind langlebig, robust und bieten viele Möglichkeiten<br />
zur Gestaltung<br />
Foto: epr/Guardi GmbH)<br />
Zaun und Zufahrt: Alles muss mit dem Stil des Hauses harmonieren<br />
Auch hier zählt der erste Eindruck<br />
Zäune sind viel mehr als eine<br />
Pflichtübung. Sie dienen<br />
als Grundstücksbegrenzung<br />
und Sichtschutz und<br />
prägen gleichzeitig als Visitenkarte<br />
des Grundstücks den<br />
ersten Eindruck, den ein Eigenheim<br />
auf Besucher macht.<br />
Umso mehr lohnt es sich,<br />
nicht gleich die erstbeste Standardausführung<br />
zu nehmen,<br />
sondern etwas mehr Zeit in die<br />
Zaunplanung zu investieren.<br />
Faktoren wie das verwendete<br />
Material, das Design, die<br />
Farbe, aber auch zusätzliche<br />
Funktionen wie etwa ein Automatikantrieb<br />
spielen dabei eine<br />
Rolle. Bei einer durchdachten<br />
Planung bilden Zaun und<br />
Haus eine optische Einheit.<br />
Das fängt bei der Farbgebung<br />
an und gilt genauso für das verwendete<br />
Material.<br />
Holz, Drahtgeflecht oder<br />
Alu? Holz zählt bei Zäunen<br />
zu den Klassikern, bringt allerdings<br />
einen regelmäßigen<br />
Pflegeaufwand mit sich.<br />
Drahtgeflecht ist eine preisgünstige<br />
und schnell realisierbare<br />
Lösung, die aber optisch<br />
wenig Highlights setzt.<br />
Als nachhaltige Alternative<br />
gewinnt Aluminium beim<br />
Zaunbau zunehmend an Bedeutung.<br />
Das Leichtmetall rostet<br />
garantiert nicht und macht<br />
somit über viele Jahre eine gute<br />
Figur. Gleichzeitig lässt es<br />
sich zu unterschiedlichsten<br />
Designs verarbeiten und ganz<br />
nach Wunsch farblich gestalten.<br />
Die Pulverbeschichtung<br />
ist laut Hersteller langlebig,<br />
mehr Pflege als ein gelegentliches<br />
Reinigen mit dem Wasserstrahl<br />
braucht ein Aluzaun<br />
nicht. Bei der Torzufahrt entscheidet<br />
ebenfalls der eigene<br />
Geschmack, ob Schiebe- oder<br />
Doppelflügeltor, ob manuell<br />
bedient oder mit einem komfortablen<br />
Motorantrieb, die Fachbetriebe<br />
beraten, liefern und<br />
montieren das Gewünschte.<br />
red/djd<br />
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20 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Dielen auch für draußen: Eine gepflegte und pflegeleichte<br />
Terrasse ist sicher wünschenswert. Das gelingt beispielsweise<br />
mit Dielen. PEFC-zertifiziertes Holz im Zusammenspiel mit<br />
einem umweltfreundlichen Polymer ist Herstellerangaben<br />
zugolge besonders nachhaltig. Einfarbige Töne wie Kiesel,<br />
Steingrau oder Lavagrau schaffen Ruhe, mehrfarbige Töne<br />
wie Eichenbraun, Bernsteinbraun wirken dagegen lebendiger.<br />
Robuster Terrassenbelag: Die Terrasse fungiert bei vielen<br />
Hausbesitzern als Zweitwohnzimmer und soll Wohnatmosphäre<br />
bieten. So lohnt es sich, bei der Auswahl des Bodens<br />
neben ästhetischen Vorlieben auch praktische Aspekte zu<br />
berücksichtigen. Denn Outdoorbeläge sind ganzjährig Wind<br />
und Wetter ausgesetzt – und sollten deshalb wasserfest, UVbeständig,<br />
frostsicher und pflegeleicht sein sowie bei Nässe<br />
Trittsicherheit bieten. Eine Materialwahl, die sowohl optisch<br />
als auch funktional überzeugen kann, sind keramische Fliesen.<br />
Stilistisch bietet das Fliesendesign heute viele Dekore<br />
und unterschiedlichste Materialanmutungen, beispielsweise<br />
Holz-, Beton- oder Natursteinoptiken. red/djd<br />
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der einer kompakten Mauer kombinieren. Foto: Kann/txn<br />
Bald wieder: Das zweite Wohnzimmer nutzen<br />
Familientreff im Grünen<br />
Wer einen Garten besitzt,<br />
ist oft zufrieden<br />
und glücklich. Draußen<br />
im heimischen Grün werden<br />
Gemüsebeete angelegt,<br />
Pflanzen gepflegt, Sandkästen<br />
gebaut oder Rasen gemäht. Die<br />
Kinder haben viel Platz zum<br />
Spielen und Entdecken. Zudem<br />
wird mit der ganzen Familie<br />
gegrillt und zusammengesessen.<br />
Laut einer Studie<br />
der Hochschule Geisenheim<br />
verbrachten Gartenbesitzer<br />
im vergangenen Jahr durchschnittlich<br />
17 Stunden pro Woche<br />
an der frischen Luft. Das<br />
sind acht Stunden mehr als bei<br />
Menschen ohne Garten.<br />
Der Außenbereich wird deswegen<br />
für viele im Sommer<br />
zum zweiten Wohnzimmer.<br />
Und das sollte so „eingerichtet“<br />
sein, dass der Aufenthalt<br />
zum Wohlfühlen beiträgt. Neben<br />
Gartenmöbeln, Grill oder<br />
Wasserstelle lassen sich auch<br />
der Terrassenbelag oder Wege<br />
und Mauern ganz nach den<br />
eigenen Vorlieben gestalten.<br />
Hierfür eignen sich vor allem<br />
robuste und widerstandsfähige<br />
Elemente zum Beispiel aus<br />
Betonstein. Hersteller bieten<br />
zahlreiche Möglichkeiten, die<br />
den individuellen Geschmack<br />
treffen und sich optimal anpassen<br />
lassen. Landhaus-Stil oder<br />
mediterrane Leichtigkeit sind<br />
genauso möglich wie ein moderner<br />
Stadtgarten.<br />
Die einzelnen Produktfamilien<br />
können aus Terrassenplatten,<br />
Pflastersteinen und<br />
Palisaden, Mauern- oder Stufen-Elementen<br />
bestehen und<br />
bieten so individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
red/txn<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
21<br />
DER GRÜNE DAUMEN<br />
Tipps für die Neupflanzung:<br />
Wer darüber nachdenkt, seinen<br />
Garten durch Neupflanzungen<br />
aufzuwerten, stellt<br />
schnell fest, dass die Vielfalt<br />
der Pflanzenarten und -sorten<br />
überwältigend ist. Oft wird<br />
nur nach optischen Kriterien<br />
gekauft, mitunter ist dann<br />
später die Enttäuschung groß,<br />
wenn die Pflanzen nicht so<br />
üppig wachsen wie erwartet.<br />
Aber es gibt natürlich Tipps,<br />
die weiterhelfen. Generell<br />
empfehlenswert ist es, auf<br />
krankheitsresistente Sorten<br />
zurückzugreifen, das erleichtert<br />
die Pflege im Gartenjahr<br />
ungemein.<br />
Eine wichtige Rolle spielt<br />
auch der Standort. Rosen<br />
mögen keinen Schatten, Orchideen<br />
keine pralle Sonne<br />
und Koniferen keine stauende<br />
Nässe. Rhododendren bevorzugen<br />
sauren, humusreichen<br />
Boden, Heidepflanzen dagegen<br />
lieben es eher leicht sauer und<br />
sandig. Es lohnt also in jedem<br />
Fall, sich mit den Bedürfnissen<br />
der Pflanzen auseinander<br />
zu setzen.<br />
Werden Stauden gepflanzt,<br />
empfiehlt es sich, die Wurzelballen<br />
vorher einige Stunden<br />
zu wässern. Erst danach die<br />
Pflanzen in ein ausreichend<br />
großes Loch setzen und mit<br />
einem Spezialsubstrat wie<br />
etwa einer vorgedüngten<br />
Pflanzerde aufzufüllen.<br />
Leckere Früchtchen gut<br />
düngen: Erdbeeren und<br />
Himbeeren, aber auch Obstbäume,<br />
brauchen regelmäßig<br />
Nährstoffe. Weil sie viele<br />
Jahre am gleichen Standort<br />
stehen, verarmen die Böden<br />
an Nährstoffen, und die<br />
Bäume und Sträucher werden<br />
anfälliger für Krankheiten<br />
und Schädlinge. Wichtig zu<br />
wissen: Die richtige Düngung<br />
hat nicht nur Einfluss auf den<br />
Ertrag, sondern auch auf das<br />
Aroma der Früchte. Deswegen<br />
lohnt es sich gleich mehrfach,<br />
die Pflanzen mit einem hochwertigen<br />
organischen Dünger<br />
zu unterstützen, der die Nährstoffe<br />
in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis enthält.<br />
In diesen Düngern sind<br />
die Nährstoffe organisch<br />
gebunden. Dadurch bilden<br />
sie eine langsam aber stetig<br />
fließende Nährstoffquelle, die<br />
den Pflanzen alle notwendigen<br />
Hauptnährstoffe und auch<br />
Spurenelemente über einen<br />
langen Zeitraum hinweg zur<br />
Verfügung stellt. Fachgeschäfte<br />
und Gartencenter beraten<br />
gerne zur Wahl und zur richtigen<br />
Ausbringung. red/txn<br />
Für ganz kleine Helfer<br />
Wer naturgemäß gärtnert,<br />
ist niemals allein,<br />
sondern hat viele<br />
kleine Helfer an seiner Seite.<br />
Denn Florfliegen, Marienkäfer<br />
und Wildbienen bekämpfen<br />
Freude für Krabbler: Insektenhotels.<br />
Foto: Neudorff/txn<br />
Schädlinge und helfen beim<br />
Bestäuben von Obstbäumen<br />
und Sträuchern. Manche Arten<br />
sind dabei ausgesprochen<br />
fleißig: Eine einzige Mauerbiene<br />
kann so viele Blüten bestäuben<br />
wie bis zu 300 Honigbienen.<br />
Deswegen sind Gartenbesitzer<br />
gut beraten, den Nützlingen<br />
ein angenehmes Zuhause zu<br />
bieten. Ideal sind Steinhaufen,<br />
abgestorbene Äste, hohle Staudenstängel<br />
oder Mauerritzen.<br />
Da viele Gärten das alles kaum<br />
noch bieten, empfiehlt es sich,<br />
Nistmöglichkeiten durch das<br />
Aufstellen von Bienenhäusern<br />
und Insektenhotels zu schaffen.<br />
Ob im Garten, auf der Terrasse<br />
oder auf dem Balkon: Die<br />
Nisthilfe lässt sich einfach an<br />
regengeschützter und sonniger<br />
Stelle aufhängen und bietet<br />
vielen Nützlingen ein Zuhause,<br />
die dann beim natürlichen<br />
Pflanzenschutz unermüdlich<br />
helfen. red/txn<br />
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Neue Anschrift:<br />
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22 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
Rechtzeitig den Baugrund checken: Fachmännisches Bodengutachten schützt vor schiefem Haus<br />
„Kurzberichte“ geben wenig Aufschluss<br />
Wenn aus unerklärlichen<br />
Gründen die<br />
Türen oder Fenster<br />
schleifen oder das Spielzeug<br />
von allein über den Boden rollt,<br />
könnte das Haus in Schieflage<br />
geraten sein. Grund dafür<br />
ist meist eine fehlende oder falsche<br />
Bewertung des Baugrunds<br />
vor Baubeginn. Deshalb raten<br />
Experten: Ein Baugrundgutachten<br />
macht schon vor dem<br />
Grundstückskauf Sinn, um seine<br />
Investition abzusichern.<br />
Spätestens aber vor Beginn<br />
der Baumaßnahmen ist es erforderlich,<br />
die Bodenbeschaffenheit<br />
zu prüfen. Hierbei sollten<br />
sich Bauherren für einen<br />
Gutachter entscheiden, der<br />
sein Handwerk versteht und<br />
detaillierte Informationen weitergibt.<br />
Ein zuverlässiges Baugrundgutachten<br />
ist auf die individuelle<br />
Situation, Planung und<br />
Konstruktion abzustimmen<br />
und erfordert einen Aufwand,<br />
den ein Spezialist nicht zum<br />
Dumpingpreis anbieten kann.<br />
Insofern gebe mitunter schon<br />
die Kostenkalkulation Aufschluss<br />
über die Qualität des zu<br />
erwartenden Gutachtens, so die<br />
Bodenproben tieferer Erdschichten sind ein wichtiger Bestandteil<br />
eines Baugrundgutachtens.<br />
Foto: GÜF/glatthaar<br />
Gütegemeinschaft Fertigkeller<br />
(GÜF).<br />
Bis ins kleinste Detail:<br />
Formal sei ein unzureichendes<br />
Gutachten zum Beispiel<br />
an ausschließlich tabellarischen<br />
Beurteilungen komplexer<br />
geologischer Sachverhalte<br />
oder manchmal schon an der<br />
Überschrift „Kurzbericht“ erkennbar.<br />
Inhaltlich sollte ein<br />
Bodengutachten unter anderem<br />
exakte Beschreibungen<br />
der Geologie sowie Informationen<br />
zum Grundwasser wie den<br />
Bemessungswasserstand und<br />
mögliche ökologische Belastungen<br />
umfassen.<br />
Außerdem gehören Angaben<br />
zu Erdbebenzonen, zu geologischen<br />
Untergrund- und<br />
Baugrundklassen sowie zur<br />
Frostsicherheit und Versickerungsfähigkeit<br />
in das Gutachten.<br />
Eine Lastfalleinschätzung<br />
und Vorgaben zur Bauwerksabdichtung,<br />
Ausführungen und<br />
Vorgaben zum Erdbau wie<br />
zum Beispiel bauliche Sicherungsmaßnahmen<br />
oder falls<br />
erforderlich zur Eignung und<br />
Einbaugüte von Bodenaustauschmaterialien<br />
und Geotextilien<br />
sollten ebenfalls nicht<br />
fehlen. Überdies sollten dem<br />
Gutachten ein maßstäblicher<br />
Lageplan mit Baufeld, Bohransatzpunkten,<br />
Maßstab und Höhenbezugspunkt,<br />
die Bohr- und<br />
Rammprofile, eine Fotodokumentation<br />
des Baugeländes sowie<br />
falls nötig Protokolle der<br />
Gelände- und Laborversuche,<br />
Laborprüfberichte zur chemischen<br />
Analytik und rechnerische<br />
Nachweise beigelegt werden.<br />
In Einzelfällen können<br />
auch im Nachhinein weitere<br />
Untersuchungen nötig sein.<br />
„Eine vollumfängliche Ausarbeitung<br />
des Gutachters lässt<br />
sich nicht in einem Kurzbericht<br />
oder einer Tabelle darstellen“,<br />
wissen die Kellerexperten.<br />
„Gerade bei Abweichungen<br />
von Standardsituation auf dem<br />
Baugrundstück, wie etwa bei<br />
bestimmten Gründungs- oder<br />
außerordentlichen Tiefbaumaßnahmen<br />
auf sandigem,<br />
steinigem oder aufgeweichtem<br />
Boden braucht es ausführliche<br />
Erläuterungen, damit Architekt,<br />
Tragwerksplaner, Tiefbauer<br />
und Baufirmen die notwendigen<br />
Schlüsse für das<br />
weitere Vorgehen ziehen können<br />
und der Bauherr ein sicheres<br />
Haus erhält.“ red/ft<br />
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Mittwoch, 10. März 2021 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
23<br />
Günstig bauen: Geht das überhaupt noch?<br />
Die Wünsche auf jeden<br />
Fall herunterschrauben<br />
Angesichts explodierender<br />
Bau- und Grundstückspreise<br />
sind Sparmodelle<br />
für den Hausbau<br />
dringend gefragt. Heimwerker<br />
können durch Eigenleistung<br />
viele Tausend Euro einsparen.<br />
Auch intelligente Grundrisse<br />
und der Verzicht auf einen<br />
Keller senken die Kosten. Entscheidend<br />
ist eine realistische<br />
Planung.<br />
Rund drei Viertel der Deutschen<br />
träumen von einer eigenen<br />
Wohnimmobilie. Wer heute<br />
bauen will, muss jedoch gut<br />
kalkulieren. „In den vergangenen<br />
Jahren sind die Bauhauptund<br />
Nebenkosten deutlich gestiegen“,<br />
sagt Jan Ebert von der<br />
BHW Bausparkasse. Damit der<br />
Traum vom Eigenheim nicht<br />
zerplatzt, sollte man die Sparpotenziale<br />
genau ausloten.<br />
Die Platzfrage: Am effektivsten<br />
lassen sich die Baukosten<br />
durch eine Reduzierung<br />
der Grundstücks- und Wohnfläche<br />
senken. Wer sich statt<br />
eines 800 Quadratmeter großen<br />
Grundstücks mit 500 Quadratmetern<br />
begnügt, kann je nach<br />
Region rund 40 000 Euro sparen.<br />
Gleiches gilt auch für die<br />
Wohnfläche des Hauses.<br />
Bei angenommenen Baukosten<br />
von 1500 Euro pro Quadratmeter<br />
ergeben bereits 20 Quadratmeter<br />
weniger Wohnfläche<br />
eine Ersparnis von 30 000 Euro.<br />
Dennoch lässt sich eine<br />
großzügige Wohnatmosphäre<br />
schaffen, etwa durch offene<br />
Grundrisse und weniger Wände,<br />
falls keine Home-Office-Arbeitsbereiche<br />
benöotigt werden<br />
Noch preiswerter wird der<br />
Hausbau, wenn man auf eine<br />
Vollunterkellerung verzichtet<br />
und stattdessen einen Wirtschaftsraum<br />
einplant.<br />
Eigenleistung: Geschickte<br />
Heimwerker können beim<br />
Hausbau durch Eigenleistungen<br />
einige Tausend Euro sparen.<br />
Rund zehn Prozent der Gesamtkosten<br />
können Experten<br />
zufolge reduziert werden. Die<br />
beliebtesten Eigenleistungen<br />
Gut rechnen und kleinere Brötchen<br />
backen, dann wird's was<br />
mit dem Haus. Foto: KfW-Bank<br />
sind Maler- und Tapezierarbeiten,<br />
das Verlegen von Fliesen<br />
und Bodenbelägen sowie Wärmedämmungsarbeiten<br />
im Innenbereich.<br />
Um den gewünschten<br />
Spareffekt nicht durch<br />
Fehler zu gefährden, sollten<br />
die Eigenleistungen mit den<br />
Bau-Handwerkern jedoch genau<br />
abgestimmt sein. red/sig<br />
GUT ZU WISSEN<br />
Auf den Brandschutz<br />
achten: Mängel beim<br />
Brandschutz können für die<br />
Eigentümer einer Immobilie<br />
teuer werden. Denn wenn<br />
die Vorgaben nicht eingehalten<br />
werden, schließt der<br />
Wohngebäudeversicherer<br />
den Versicherungsschutz<br />
für Brandschäden aus. Darauf<br />
macht der Verband der<br />
Privater Bauherren (VPB)<br />
aufmerksam.<br />
Im schlimmsten Fall<br />
kann der gesamte Versicherungsschutz<br />
versagt werden.<br />
Auftraggeber eines Baus<br />
sollten sich daher immer<br />
auch die Pläne für das Brandschutzkonzept<br />
zeigen lassen.<br />
Ein fehlender Versicherungsschutz<br />
kann so Folgen für die<br />
Finanzierung haben – denn<br />
Banken setzen grundsätzlich<br />
eine Wohngebäudeversicherung<br />
zur Freigabe des<br />
Kredits voraus.<br />
Zuschuss für Ladestationen:<br />
Der Bund bezuschusst<br />
den Bau von E-Ladesäulen in<br />
Privatbesitz mit 900 Euro. Es<br />
kann deshalb sinnvoll sein,<br />
sie vor dem Haus oder in der<br />
Garage zu bauen – auch wenn<br />
man noch gar kein E-Auto<br />
besitzt. Ein E-Auto ist leise,<br />
umweltfreundlich – und liegt<br />
im Trend. Um es möglichst<br />
unkompliziert und schnell<br />
laden zu können, empfiehlt<br />
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Wer neu baut, kann auch<br />
gleich eine Ladesäule installieren<br />
lassen.<br />
Foto: Sven Hoppe/dpa<br />
sich eine private Ladesäule<br />
am eigenen Haus.<br />
Die Initiative Elektro+<br />
rät daher Bauherren, die<br />
gerade einen Neubau planen,<br />
beispielsweise in der eigenen<br />
Garage eine E-Ladesäule<br />
zu installieren. Und zwar<br />
auch dann, wenn man noch<br />
gar kein E-Auto besitzt. Das<br />
könne später Kosten sparen<br />
beim Einbau, wenn man sich<br />
doch mal ein E-Auto zulegen<br />
will. Auch können Strom,<br />
Elektroinstallationsrohre<br />
und dergleichen mehr so<br />
direkt verlegt werden, und<br />
eine aufwendige Um- oder<br />
Nachrüstung erübrigt sich<br />
später. tmn<br />
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24 <strong>Bauen</strong> & <strong>Wohnen</strong><br />
Mittwoch, 10. März 2021<br />
RATGEBER<br />
Das Hausrecht<br />
behalten<br />
Wer ein Haus bauen<br />
lässt, sollte jederzeit<br />
die Baustelle<br />
betreten dürfen. Wenn sich<br />
Bauunternehmen in einem<br />
Vertrag das Hausrecht auf<br />
der Baustelle für die Dauer<br />
der Bauzeit einräumen<br />
lassen, ist das nach Angaben<br />
des Verbandes Privater<br />
Bauherren (VPB) nicht<br />
rechtens. Solche Klauseln<br />
seien meist unwirksam, erklärt<br />
der Verband – zumindest<br />
dann, wenn Abschlagszahlungen<br />
vereinbart sind.<br />
Grundsätzlich sollten Bauherren<br />
regelmäßig die Möglichkeit<br />
haben, den Baufortschritt<br />
zu begutachten. Im<br />
Zweifel sollten sie die Baustelle<br />
mit Sachverständigen<br />
besuchen, um eventuelle<br />
Mängel festzustellen. tmn<br />
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Corona kann den Run gerade auf Wohnimmobilien nicht stoppen. Demzufolge ist mit einem weiteren<br />
Preisanstieg zu rechnen.<br />
Foto: epr/Informationszentrum Beton<br />
Trotz Pandemie: Immobilienumsätze wachsen im Land um acht Prozent<br />
Hohe Bereitschaft für Investitionen<br />
Nach einer Berechnung<br />
des Marktforschungsinstituts<br />
des IVD Süd e.V.<br />
auf Basis des vom Bundesministerium<br />
für Finanzen erhobenen<br />
Grunderwerb-steueraufkommens<br />
lagen die Immobilienumsätze<br />
in Baden-Württemberg<br />
im Jahr 2020 bei insgesamt 45,1<br />
Milliarden Euro.<br />
„Die Immobilienumsätze in<br />
Baden-Württemberg bleiben<br />
von der Pandemie unberührt“,<br />
so Prof. Stephan Kippes, Leiter<br />
des IVD-Marktforschungsinstituts.<br />
Und weiter: „Vielmehr<br />
verzeichnen sie im corona-gebeutelten<br />
Jahr 2020 ein beachtliches<br />
Wachstum von acht Prozent<br />
und erreichen mit 45,1<br />
Milliarden erneut eine neue<br />
Rekordmarke.“<br />
Während im Jahr 2000 in<br />
Baden-Württemberg Immobilien<br />
im Wert von 20,6 Milliarden<br />
Euro umgesetzt wurden, so haben<br />
sich die Umsätze in Immobilien<br />
im Jahr 2020 mehr als<br />
verdoppelt (+120 Prozent).<br />
Insbesondere das starke erste<br />
Quartal, also noch vor dem<br />
Ausbruch der Pandemie, trug<br />
mit Immobilienumsätzen von<br />
11,6 Milliarden Euro zu diesem<br />
herausragenden Ergebnis<br />
bei. Nach einer leichten „Delle“<br />
mit lediglich 10,3 Milliarden<br />
im zweiten Quartal im Zusammenhang<br />
mit dem Corona-Ausbruch<br />
nahm der Markt im dritten<br />
Quartal mit 11,1 Milliarden<br />
wieder mehr Fahrt auf. Das<br />
vierte Quartal schloss mit einem<br />
starken Ergebnis von 12<br />
Milliarden Euro ab.<br />
Preise klettern: Trotz der<br />
deutlich angezogenen Immobilienpreise,<br />
insbesondere in den<br />
Ballungszentren Baden-Württembergs,<br />
bleibt die Investition<br />
in Immobilien für viele private<br />
Käufer sowie institutionelle<br />
Anleger unverändert attraktiv.<br />
„Die ansteigenden Immobilienumsätze<br />
sind in erster Linie<br />
auf steigende Umsätze je Verkauf<br />
zurückzuführen und nicht<br />
unbedingt auf eine zunehmende<br />
Zahl der Verkaufsfälle“, so<br />
Stephan Kippes.<br />
Treiber für die landesweit<br />
kontinuierlich steigenden Immobilienpreise<br />
und infolgedessen<br />
anziehenden Immobilienumsätze<br />
ist vor allem die<br />
wachsende Nachfrage nach<br />
Wohnimmobilien bei gleichzeitig<br />
unzureichenden Bautätigkeiten.<br />
Zwischenzeitlich langsam<br />
steigende Bauzinsen ab<br />
dem Jahresende 2017 und die<br />
damit verbundene Angst vor<br />
einem allmählichen Ende der<br />
Niedrigzinsphase haben Kaufentscheidungen<br />
beeinflusst<br />
und die starken Anstiege der<br />
Immobilienumsätze in den vergangenen<br />
Jahren befeuert. Die<br />
Nullzinsphase treibt die ohnehin<br />
hohe Investitionsbereitschaft<br />
weiter an.<br />
Auch in der bundesdeutschen<br />
Betrachtung verzeichneten<br />
die Immobilienumsätze im<br />
Jahr 2020 trotz Pandemie ein<br />
Plus von 4,5 Prozent gegenüber<br />
2019. red/sig<br />
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