SchlossMagazin Augsburg Nordschwaben + Fünfseenland März 2021
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12 | Region aktuell | Jürgen Enninger<br />
Der neue Mann<br />
im „Bewegungsreferat“<br />
Jürgen K. Enninger, <strong>Augsburg</strong><br />
Mit Empathie und vielseitiger beruflicher Erfahrung bereichert der „Kultur-<br />
Netzwerker“ Jürgen K. Enninger die Referentenriege der neuen <strong>Augsburg</strong>er<br />
Stadtregierung unter Oberbürgermeisterin Eva Weber. Seit dem 1. Oktober<br />
2020 leitet er das Referat für Kultur, Welterbe und Sport.<br />
Text Renate Baumiller-Guggenberger<br />
Foto Marko Petz<br />
Schon jetzt ahnt Enninger, dass ein maßgeblicher<br />
Part seiner Arbeit darin bestehen wird,<br />
den massiv in ihrem bisherigen Schaffen bedrohten<br />
Menschen nach dem Corona-Stillstand<br />
einen kulturellen wie sportlich motivierenden<br />
Neustart zu ermöglichen. Für das <strong>SchlossMagazin</strong> traf<br />
Renate Baumiller-Guggenberger ihn – derzeit unausweichlich<br />
– im digitalen „Plauderformat“. Gemeinsam<br />
mit allen Kultur- und Sportfans hoffen wir, ihm bald<br />
wieder live z. B. bei einer der sehnlich erwarteten<br />
Staatstheater-Premieren oder auch beim Training zur<br />
Kanu-WM 2022 am Eiskanal zu begegnen …<br />
Mehr oder weniger ausschließlich rein digital und damit<br />
quasi vom Schreibtisch aus konnte Jürgen Enninger<br />
coronabedingt in seiner neuen Position schalten<br />
und walten. In zahlreichen runden Tischen mit bis zu<br />
40 Teilnehmenden und zunehmend in Vier-Augen-<br />
Gesprächen sondiert er die Not- und Gemütslage von<br />
Veranstaltern und den Kultur- und Sportakteuren, ermittelt<br />
deren konkrete Bedürfnisse und erfüllt nicht<br />
zuletzt den Beratungsbedarf im Kontext der Corona-<br />
Starthilfe-Programme. „Der erste Tod, den ich sterben<br />
musste, war all die Menschen nicht persönlich treffen<br />
zu können“, bekennt Enninger Auf die Bitte um Ergänzung<br />
des Satzes „Wer sein Amt in der Krise antritt, der<br />
muss schon …“ kommt wie aus der Pistole geschossen –<br />
allerdings von einem hörbaren Schmunzeln begleitet –<br />
„… sehr starke Nerven haben.“<br />
Täglich intensiver entdeckt Jürgen Enninger, wie dynamisch<br />
und selbstverständlich die beiden bzw. die<br />
drei Mega-Themen seines Ressorts ineinandergreifen:<br />
„Wir sind hier im ‚Bewegungs‘-Referat dafür zuständig,<br />
dass die Stadt geistig und körperlich fit bleibt!“ Stolz<br />
könne <strong>Augsburg</strong> trotz der vielen baulichen Herausforderungen,<br />
Stichwort Eiskanal, Stichwort Generalsanierung<br />
Staatstheater, z. B. auf die besondere 60erund<br />
70er-Jahre Architektur von Sportstätten wie der<br />
Ehrhard Wunderlich-Halle oder dem Rosenaustadion<br />
sein. Wenn man z. B. diese Architekturgeschichte erhellt<br />
und erhält, sie also zukünftig besser sichtbar<br />
macht, entfalten Kultur und Sport automatisch wertvolle<br />
Synergien.<br />
<strong>Augsburg</strong>s Wasserhistorie und damit der erst 2019 erlangte<br />
UNESCO-Welterbe-Titel „ist das Scharnier zwischen<br />
Sport und Kultur“, betont Enninger. Wie mit<br />
ihm viele <strong>Augsburg</strong>er*innen hält er überhaupt nichts<br />
von dem glücklosen Ansatz der „KuSpo“-Projekte, in<br />
denen sein Vorvorgänger Peter Grab zwanghaft zusammenschweißen<br />
wollte, was für sich allein gesehen,<br />
man denke an den FCA oder das <strong>Augsburg</strong>er Staatstheater,<br />
ohnehin in der ersten Liga spielt und beim Publikum<br />
punktet. Sein Referat will primär die Rahmenbedingungen<br />
schaffen, mit denen ein professionelles<br />
oder auch ehrenamtliches Engagement im sportlichen<br />
sowie kulturellen Umfeld motiviert, sinnvoll begleitet<br />
und ermöglicht wird. „Das Pfund, mit dem wir hier<br />
wuchern können, ist auch die immense Bereitschaft<br />
der Bürgerschaft, sich einzubringen“, die jetzt schon<br />
zu spüren ist. Die könnte auch sein weiteres Ziel bzw.<br />
eine seiner Zukunftsvisionen für die Stadt befeuern.