Deutsches Literaturarchiv Marbach Programmheft 1/2020
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Was ist<br />
Literatur<br />
?<br />
Programm 1/<strong>2020</strong>
Was ist Literatur?<br />
Zum Beispiel: Struktur.<br />
Hans Magnus Enzensberger<br />
hat auf die Rückseite<br />
dieses Geschenkpapiers<br />
mit Batik-Muster ein<br />
Gedicht geschrieben,<br />
„die struktur der texte“.<br />
Der letzte Satz führt<br />
vor, wie kleinste<br />
Strukturveränderungen<br />
große Bedeutungsunterschiede<br />
zur Folge<br />
haben: „das denken wir,<br />
nur wir denken das,<br />
das denken wir nur“.
_1
Editorial<br />
2_3<br />
Einst schien selbstverständlich,<br />
was Literatur sei, sollte man meinen:<br />
Schiller, Goethe, Hölderlin – so<br />
hießen die Autoren, die Geschichte<br />
schrieben. Aber was war Literatur<br />
davor und was ist sie heute?<br />
In der Antike sangen die Poeten,<br />
verstanden sich als Sprachrohr der<br />
Götter oder sie dichteten, um zu<br />
unterhalten. Dramen belehrten ihr<br />
Publikum, ließen es erschauern und<br />
mitfühlen. Redner faszinierten durch<br />
Eloquenz. Nur ein kleiner Teil antiker<br />
Werke blieb durch die Niederschrift<br />
auf Papyrus erhalten. Im Mittelalter<br />
galt Literatur als eine Art höfische<br />
oder klerikale Praktik: Minnesänger<br />
bedichteten die höhergestellte Dame,<br />
Spielleute unterhielten ihre Zuhörer.<br />
Auch hier galt: Ein großer Teil mittelalterlicher<br />
Literatur wurde nicht<br />
niedergeschrieben und ist uns nicht<br />
bekannt.
Erst mit der Erfindung der Druckerpresse<br />
nahm die Menge jener Texte zu,<br />
die nicht alltagspraktischen Zwecken<br />
dienten, also beanspruchen konnten<br />
Literatur zu sein. Vielleicht ist Literatur<br />
genau das: eine geschriebene,<br />
gesprochene, ins Bild gesetzte oder<br />
aufgeführte künstlerische Kreation<br />
aus Worten – mit solchen Worten, die<br />
keine oder nur eine besondere pragmatische<br />
Funktion erfüllen.<br />
Heute steht das Verständnis von<br />
Literatur durch neue Anforderungen<br />
zur Debatte: Die digitalen Medien<br />
helfen, Texte zu verbreiten, erlauben<br />
das schnelle ‚copy and paste‘, subvertieren<br />
herkömmliche Autorenrollen,<br />
konkurrieren durch die Vielzahl kurzer<br />
und langer Texte, Text- und Bild- oder<br />
Text- und Videokombinationen um<br />
unsere Aufmerksamkeit. Was davon<br />
ist auch Literatur und in welchen<br />
Hinsichten?<br />
Der digitalen Reproduzierbarkeit der<br />
Literatur entspricht ein mehr oder<br />
minder global vernetzter literarischer<br />
Markt – ein Markt, der englisch<br />
dominiert ist. Doch finden zugleich<br />
Formen der Radikalisierung statt,<br />
die einer solchen Globalisierung<br />
zuwiderlaufen: Geflohene Autorinnen<br />
und Autoren, Schriftstellerinnen<br />
und Schriftsteller, die aufgrund von<br />
Zwangslagen oder bewusst Grenzen<br />
überschreiten, bringen ihre Sprachen<br />
und Erfahrungen mit. Literatur wird<br />
mehrsprachig und vielstimmig.<br />
Wie nehmen wir Literatur heute wahr?<br />
Welche Bedeutung haben Medien und<br />
Sprache in diesem Zusammenhang?<br />
Was fasziniert uns nach wie vor an<br />
dieser widerständigen Ausdrucksform,<br />
die nicht in einfacher Alltagskommunikation<br />
aufgehen will?<br />
Fragen wie diesen muss sich das<br />
Deutsche <strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong><br />
stellen. Es steht mit seinen Beständen,<br />
seinem Erschließungs-, Erforschungs-<br />
und Ausstellungsprogramm<br />
inmitten einer Entwicklung, die<br />
langsam und schnell zugleich verläuft.<br />
Es ist ein Ort der Vergleichzeitigung<br />
und der Historisierung – ein Ort, der<br />
Diskussionen ermöglicht und ihrer bedarf,<br />
um seine Funktion angemessen<br />
und zeitgemäß zu erfüllen.<br />
Was ist Literatur? Diese Frage wird<br />
uns begleiten: für die Literatur und für<br />
alle, die sich für Literatur begeistern.<br />
Sandra Richter
Inhalt<br />
4_5<br />
Ausstellungen<br />
><br />
18<br />
Themen<br />
><br />
6<br />
Auf einen<br />
Blick<br />
><br />
48<br />
Kalender<br />
><br />
25
Antworten unserer Besucher auf die Frage: Was ist für Sie Literatur?<br />
Themen
ie wirke<br />
edichte?<br />
ann verg<br />
ir uns b<br />
esen?<br />
orin unt<br />
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n<br />
6_7<br />
essen<br />
eim<br />
Antworten von Barbara Kaup, Rolf Ulrich und Stephan Schwan<br />
eroges<br />
ales
Anfang 2019 haben das Deutsche<br />
<strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong>, das Freie<br />
Deutsche Hochstift / Goethe-Haus<br />
Frankfurt am Main, das Leibniz-Institut<br />
für Wissensmedien Tübingen und<br />
Institut für Psychologie der Universität<br />
Tübingen, und das Max-Planck-<br />
Institut für empirische Ästhetik<br />
Frankfurt das ‚Netzwerk literarischer<br />
Erfahrung‘ ins Leben gerufen. Was<br />
sind ästhetische Erfahrungen: bloß<br />
ein Sonderfall des Alltagserlebens<br />
oder mehr? Und wie lassen sich<br />
solche Erfahrungen beschreiben, die<br />
von Literatur ausgelöst werden? Gibt<br />
es Erfahrungen, die für den Umgang<br />
mit Literatur spezifisch sind und<br />
ihn zu etwas Besonderem machen?<br />
Erstreckt sich literarische Erfahrung<br />
über sinnlich Erfahrbares hinaus?<br />
Was folgt daraus für die Einschätzung<br />
und Bewertung von Literatur – auch<br />
in sozialer und gesellschaftlicher<br />
Hinsicht? Zur Ausstellung Hölderlin,<br />
Celan und die Sprachen der Poesie<br />
gehören daher auch Laborstationen,<br />
an denen Besucher mehr darüber erfahren<br />
können, wie Gedichte auf ihren<br />
eigenen Körper wirken.<br />
Barbara Kaup und Rolf Ulrich von der<br />
Universität Tübingen und Stephan<br />
Schwan vom Institut für Wissensmedien<br />
haben wir nach ihren Schwerpunkten<br />
im Bereich der empirischen<br />
Lese- und Ausstellungsforschung<br />
gefragt.
8_9<br />
Was interessiert Sie an der empirischen<br />
Leseforschung?<br />
Barbara Kaup und Rolf Ulrich: Alles,<br />
was Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden<br />
Mechanismen des Verstehens<br />
erlaubt. Stephan Schwan: Mich<br />
interessiert Leseforschung, wenn sie<br />
zur Lektüreforschung wird, wenn es<br />
nicht mehr nur um das Nachvollziehen<br />
und Verstehen eines kurzen Textfragments<br />
geht, sondern um das genussvolle<br />
Eintauchen in ein Werk oder<br />
das intellektuell herausfordernde,<br />
vielleicht auch mühevolle Abarbeiten<br />
an Literatur.<br />
Was gehört für Sie in ein Labor, in<br />
dem man literarische Erfahrungen so<br />
untersuchen kann, dass sie zum einen<br />
wissenschaftlich präzise beschrieben<br />
werden können, zum anderen den<br />
Lesern bewusster und vielleicht überhaupt<br />
erst zugänglich und erfahrbar<br />
werden?<br />
Barbara Kaup und Rolf Ulrich: Wir fänden<br />
es interessant, zu untersuchen,<br />
von welchen Faktoren es abhängt,<br />
wie gut man sich als Leser in den Text<br />
bzw. Protagonisten hineinversetzen<br />
kann (Stichwort: Immersion oder auch<br />
kognitive Simulation), wie schnell<br />
dann die Zeit beim Lesen vergeht und<br />
wann es zum Mindwandering kommt.<br />
Und: Durch welche Faktoren werden<br />
ästhetische Urteile zu Texten beeinflusst?<br />
Wir werden im Rahmen der Digitalisierungsstrategie<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg mit dem Institut für<br />
Wissensmedien vom Frühjahr <strong>2020</strong> an<br />
einen virtuellen Leseraum entwickeln –<br />
was erhoffen Sie sich davon?<br />
Was kann Leseforschung im Museum?<br />
Barbara Kaup und Rolf Ulrich: Hier<br />
interessiert uns zum einen, dass man<br />
die Forschung auf andere Textsorten<br />
ausweiten könnte (nicht nur auf artifizielle<br />
Texte, sondern auf ökologisch<br />
valide) und auch auf andere Teilnehmer<br />
(nicht nur auf Studierende).<br />
Stephan Schwan: Der virtuelle Leseraum<br />
wird ein Experimentierfeld<br />
im doppelten Sinn: Erprobung neuer<br />
Formen der Literatur und der Lektüre,<br />
gleichzeitig Erforschung der beteiligten<br />
mentalen Prozesse mit den<br />
Mitteln der empirischen Psychologie.<br />
Für mich ist das auch ein Schritt aus<br />
der hochkontrollierten, aber artifiziellen<br />
Welt des Forschungslabors hin<br />
zu einer alltagsnäheren Analyse des<br />
Lesens.
10_11<br />
In jedem<br />
Text gibt es<br />
unendlich<br />
viele andere<br />
Texte: „Nadeltexte“<br />
im<br />
Literaturmuseum<br />
der<br />
Moderne.<br />
Lesen wir digital anders als analog?<br />
Stephan Schwan: Die Leseforschung<br />
hat in den letzten Jahren einige Belege<br />
dafür erbracht, dass Sachtexte von<br />
ihren Lesern weniger tief verarbeitet<br />
werden, wenn sie digital vorliegen.<br />
Wie dagegen digitale Belletristik<br />
mental verarbeitet wird, darüber wissen<br />
wir noch wenig. Wir sollten auch<br />
nicht vergessen, dass digitale Lektüre<br />
sehr vielfältig sein kann; es macht sicher<br />
einen Unterschied, ob man einen<br />
Roman auf dem Handy, am Bildschirm<br />
auf dem Schreibtisch oder auf einem<br />
eBook-Reader liest.<br />
ren Details besser behalten. Dagegen<br />
finden wir kaum Unterschiede zwischen<br />
originalen Ausstellungsstücken<br />
und gut gemachten Kopien. Künftige<br />
Studien, die IWM und DLA gemeinsam<br />
durchführen, werden uns darüber<br />
Aufschluss geben, ob ähnliche Differenzierungen<br />
auch für literarische<br />
Exponate gelten.<br />
Sie haben sich viel mit dem Unterschied<br />
zwischen Original und anderen<br />
Aggregatzuständen in Ausstellungen<br />
beschäftigt – gibt es für die Besucher<br />
einen messbaren Unterschied?<br />
Stephan Schwan: Literatur kann<br />
in vielfältigen Aggregatzuständen<br />
vorliegen - vom handschriftlichen Originalmanuskript<br />
über die Erstausgabe<br />
bis zum Reclam-Heft, der Übersetzung,<br />
dem digitalen Textfile oder dem<br />
Faksimile. Durch manche ‚Übergänge‘<br />
von einem Zustand in den anderen<br />
verlieren Exponate ihre authentische<br />
Wirkung, durch andere bleiben sie unberührt.<br />
Bei Exponaten im klassischen<br />
Museum haben wir festgestellt, dass<br />
es deutliche Unterschiede zwischen<br />
materiellen Objekten und deren<br />
Fotografien gibt: Erstere werden von<br />
Besuchern länger betrachtet und in ih-
Der Internationale Museumsrat ICOM<br />
diskutiert zur Zeit über eine neue Definition<br />
des Begriffs ‚Museum‘.<br />
Stephan Schwan Sammeln ist gesamtgesellschaftlich<br />
wie auch individuell<br />
zu einem Phänomen geworden,<br />
das nicht mehr nur auf Museen, Archive,<br />
Bibliotheken, Behörden und eine<br />
überschaubare Zahl von Privatleuten<br />
beschränkt ist. Wir leben in einer Epoche<br />
der fast unbegrenzten Speichermöglichkeiten.<br />
Die Debatte um das<br />
Recht auf Vergessen zeigt auch, dass<br />
Sammeln und Bewahren keine Werte<br />
an sich mehr sind, sondern zunehmend<br />
kritisch hinterfragt werden. Bei<br />
alledem stellt sich die grundsätzliche<br />
Frage, inwieweit Sammeln und Bewahren<br />
überhaupt noch ein distinktes<br />
Merkmal von Museen, Archiven und<br />
Bibliotheken darstellt. Ähnliches gilt<br />
für die museale Forschung an den<br />
Sammlungen. Museen und Archive<br />
werden zunehmend in interdisziplinäre<br />
Forschungsnetzwerke eingebunden<br />
und die Grenzen zwischen<br />
Forschung innerhalb und außerhalb<br />
der Institutionen werden zunehmend<br />
durchlässiger. Und natürlich hat sich<br />
auch die Praxis des Ausstellens und<br />
Vermittelns in den letzten Jahren<br />
stark verändert. Auch hier ‚entgrenzen‘<br />
sich viele der traditioneller Weise<br />
geschlossenen Institutionen. Fragte<br />
noch vor 20 Jahren Zahava Doering<br />
von der Smithsonian Institution in<br />
einem Aufsatz, ob Besucherinnen<br />
und Besucher „Strangers, Guests, or<br />
Clients?“ seien, besteht heute weitgehend<br />
Konsens über die Notwendigkeit<br />
einer Publikumsorientierung. Die<br />
kulturelle Vielfalt der Besuchenden<br />
wird ernst genommen, es werden<br />
barrierefreie Präsentationsmodi<br />
entwickelt, es wird mit partizipativen<br />
Ausstellungsformaten experimentiert<br />
und neben der Geschichte auch die<br />
Gegenwart und Zukunft erforscht. Lernen<br />
und Wissenserwerb gehören zu<br />
den zentralen Besuchsanlässen, aber<br />
auch das Leichte und Genusshafte:<br />
Museen sind ein entschleunigender<br />
Kontrapunkt zum reizüberfluteten Alltagsleben<br />
außerhalb ihrer Mauern; der<br />
Besuch einer Ausstellung ist (hoffentlich)<br />
immer auch mit ästhetischem<br />
Genuss, Staunen und Spielfreude<br />
verbunden.<br />
Holzmodell<br />
von<br />
Hans Magnus<br />
Enzensbergers<br />
Poesieautomat.
_13
ie e<br />
ählt<br />
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-<br />
_15<br />
on<br />
a?
„They convey<br />
some<br />
unspoken<br />
message even<br />
through it<br />
is perhaps<br />
difficult to<br />
put it into<br />
words.“ Afrikanische<br />
Maske unklarer<br />
Herkunft<br />
aus der in<br />
den 1960er<br />
Jahren entstandenen<br />
Sammlung<br />
von Norbert<br />
Elias.<br />
Was ist
_17<br />
Wie erzählen wir von Afrika? Welche<br />
Bilder und Stereotype, welche kolonialen<br />
und nationalen Ideologien<br />
bestimmen die Literatur und werden<br />
von ihr geprägt, verbreitet oder demontiert?<br />
Im Literaturmuseum der<br />
Moderne diskutieren wir das in einem<br />
Werktstattraum mit Texten, Archivfunden,<br />
Lecture Performances und<br />
Gesprächen zusammen mit Partnern<br />
aus Namibia und von verschiedenen<br />
Forschungseinrichtungen und Universitäten.<br />
Am 13. und 14. Juni findet<br />
ein großes Autoren-Festival statt.<br />
Für den ersten Schritt dieses Open-<br />
Space-Projekts haben wir selbst<br />
in den Beständen des Deutschen<br />
<strong>Literaturarchiv</strong>s geschaut – und uns<br />
gegenseitig befragt.<br />
für Dich ‚Afrika‘?<br />
Sandra Richter (Direktorin des DLA):<br />
Afrika ist für mich Idee und Projekt.<br />
Es bedeutet so viel wie: den homo sapiens<br />
an seinem Ursprung aufsuchen,<br />
Vielfalt in mentaler und religiöser<br />
Hinsicht, moderne und archaische<br />
Lebensformen, lokale Hybridkulturen<br />
in Amerika, Europa und andernorts,<br />
verbunden mit Handelsbeziehungen,<br />
die es stärker zu entwickeln gilt.
Anna Kinder (Leiterin des Referats<br />
Forschung): Ich war selbst bisher<br />
noch nie in Afrika, kenne es nur<br />
lesend, hörend und sehend, vermittelt<br />
über Sprache, Musik, Bild und Erzählung,<br />
und freue mich darauf, das im<br />
Rahmen unseres Ausstellungs- und<br />
Forschungsprojekts zu ändern.<br />
Martin Kuhn (Studium der Germanistik<br />
und Geschichtswissenschaft<br />
an den Universitäten Konstanz und<br />
Stuttgart, wissenschaftlicher Volontär<br />
in den Museen): Durch den ‚Gepardenmann‘<br />
Matto Barfuß und die Verhaltensforscherin<br />
Jane Goodall, die<br />
in Tansania das Verhalten von Schimpansen<br />
erforschte, entstand in meiner<br />
Kindheit ein erster Zugang zum afrikanischen<br />
Kontinent und der Wunsch,<br />
selbst ‚Naturforscher‘ werden zu wollen.<br />
In der Literaturwissenschaft war<br />
es der exotistische Expressionismus,<br />
der mich wieder zur Beschäftigung mit<br />
einem hundert Jahre alten verzerrten<br />
Afrikabild führte.<br />
Tamara Meyer (wissenschaftliche<br />
Volontärin in den Museen und Doktorandin<br />
an der Universität Tübingen):<br />
Während meines Studiums in Brasilien<br />
beschäftigte ich mich sowohl mit<br />
brasilianischer und portugiesischer<br />
Literatur als auch mit lusophoner Literatur<br />
aus den ehemaligen Kolonien<br />
Angola und Mosambik: Welchen Einfluss<br />
hat die koloniale Vergangenheit<br />
auf die heutige afrikanische Literaturszene?<br />
Und welche Bedeutung hatte<br />
die panafrikanische Bewegung in<br />
Portugal?<br />
Merisa Taranis (Doktorandin und<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />
Institut für Literaturwissenschaften<br />
an der Universität Stuttgart): Leïla<br />
Slimani, Marie N’Diaye, Frantz Fanon<br />
und Aimé Césaire begleiteten mich<br />
durch das Studium und prägten mein<br />
Denken, wenn es um Diversität,<br />
kulturelle Heterogenität und Eurozentrismus<br />
geht. Zugleich öffneten sie mir<br />
den Blick für deutschsprachige hybride<br />
Autoren wie Sharon Dodua Otoo,<br />
Feridun Zaimoglu und Saša Staniši.<br />
Vera Hildenbrandt (wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin in den Museen): Meine<br />
erste erinnerbare Begegnung mit Afrika<br />
hatte ich in Meyers bebildertem<br />
Kinderlexikon – mit dem zwischen<br />
Rakete und Flugzeug, Arktisbewohner<br />
und Judoka, zwischen Hirschkäfer und<br />
Enzian abgebildeten Geparden auf<br />
dem Buchdeckel und der schlichten<br />
Karte Afrikas im Inneren, die ich –<br />
fasziniert von Größe und Form des<br />
Kontinents – abpauste. Möglicherweise<br />
rührt mein literaturwissenschaftliches<br />
Interesse an deutschsprachigen<br />
Texten, die dieses reduzierte Afrikabild<br />
erweitern, aus dieser frühen<br />
Begegnung.
_19<br />
Stefanie Hundehege (wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin im Referat<br />
Forschung): In den Werken meiner<br />
LieblingsautorInnen der englischsprachigen<br />
Literatur ist die britische<br />
Kolonialvergangenheit allgegenwärtig:<br />
In Charlotte Brontës Jane Eyre (1874)<br />
findet die Titelheldin heraus, dass ihr<br />
Verlobter, Mr. Rochester, bereits verheiratet<br />
ist und seine geistesgestörte<br />
Ehefrau Bertha, eine Kreolin aus der<br />
britischen Kolonie Jamaika, im Dachgeschoss<br />
seines Anwesens versteckt<br />
hält. Sherlock Holmes’ Freund Watson,<br />
ein pensionierter Militärarzt, kehrt<br />
1878 schwer verwundet und fiebrig –<br />
„als der Typhus, jener Fluch unserer<br />
indischen Besitzungen mich niederstreckte“<br />
(Eine Studie in Scharlachrot<br />
1887) – aus Indien nach London zurück.<br />
Agatha Christies Kriminalromane<br />
spielen oft in britischen Mandatsgebieten<br />
im Mittleren Osten – Mord in<br />
Mesopotamien (1936), Sie kamen nach<br />
Bagdad (1951) – oder in den britischen<br />
Kolonien in Afrika – Der Tod auf dem<br />
Nil (1937).<br />
Jan Bürger (Leiter des Siegfried<br />
Unseld Archivs und verantwortlich für<br />
das literarische Veranstaltungsprogramm<br />
im DLA): Afrika ist für mich<br />
seit den Anti-Apartheid-Demonstrationen<br />
der 80er-Jahre, an denen wir als<br />
Jugendliche teilnahmen, eine feste<br />
Größe. In meinem ziemlich politisierten<br />
Umfeld tauchten damals immer<br />
wieder Flüchtlinge aus afrikanischen<br />
Ländern auf, vor allem aus Ghana,<br />
aber auch Mitglieder der SWAPO.<br />
Als Student beschäftigte ich mich<br />
mit den wirtschaftlichen Problemen<br />
Afrikas. Ebenso mit dem Exotismus<br />
der Expressionisten. Gelegentliche<br />
Kontakte nach Afrika waren immer<br />
selbstverständlich. Warum ich noch<br />
nie in afrikanische Länder gereist bin,<br />
kann ich mir selbst nicht erklären.<br />
Heike Gfrereis (Leiterin der Museen):<br />
Jenseits von Afrika nach Tania Blixens<br />
Lebensgeschichte ist der einzige Film,<br />
den ich im Kino drei Mal hintereinander<br />
angeschaut habe. Ich war 17. So<br />
klingt das erste, was mir zu Afrika einfällt,<br />
sehr europäisch, sehr romantisch<br />
und ein wenig nach Mozarts Klarinettenkonzert:<br />
„Ich hatte eine Farm in Afrika<br />
am Fuße der Ngong-Berge. Nach<br />
allen Seiten war die Aussicht weit<br />
und unendlich. Alles in dieser Natur<br />
strebte nach Größe und Freiheit.“
Was interessiert<br />
Dich an<br />
Narrating<br />
Africa,<br />
was sind<br />
Deine<br />
offenen<br />
Fragen?<br />
Sandra Richter: Zum Beispiel: Das<br />
Verhältnis zwischen Kolonialismus<br />
und Fantasie – in all ihren künstlerischen<br />
und literarischen Spielarten<br />
– näher zu bestimmen, interessiert<br />
mich. Ich halte es für eine multiperspektivische<br />
Geschichte des<br />
Kolonialismus für essenziell. Und:<br />
Wie lasen Andreas-Salomé, Rilke und<br />
ihre Zeitgenossen Frieda von Bülows<br />
Tropenkoller, wenn sie den Roman<br />
lasen? Übersah man die kolonialen<br />
Elemente und erfreute sich allein am<br />
phantastischen und afrikanischen<br />
Kolorit? Was machte die Darstellung<br />
Afrikas und der Afrikaner mit der<br />
eigenen Literatur?<br />
Anna Kinder: Ich habe einen Brief<br />
des senegalesischen Autors und<br />
Politikers Léopold Sédar Senghor<br />
ausgewählt, mit dem dieser sich 1968<br />
für die Verleihung des Friedenspreises<br />
des deutschen Buchhandels bedankt,<br />
weil damit eine Verschränkung von<br />
Diskursen in all ihrer Komplexität<br />
deutlich wird, die mir paradigmatisch<br />
scheint, wenn wir uns mit der Frage<br />
beschäftigen, von welcher Position<br />
aus man Afrika erzählen kann: Wer<br />
spricht? Wer darf sprechen? Und wer<br />
spricht für wen? Literatur interessiert<br />
sich erst einmal wenig für Grenzen<br />
und eröffnet vor allem dann neue<br />
Perspektiven, wenn sie in ihren immer<br />
schon miteinander verwobenen Zusammenhängen<br />
wahrgenommen und<br />
gelesen wird.<br />
Tamara Meyer: Mich interessiert an<br />
meinem Exponat: Was bewegte Peter<br />
Weiss dazu, sich im Gesang vom<br />
Lusitanischen Popanz ausgerechnet<br />
mit der Kolonialgeschichte Portugals<br />
auseinanderzusetzen? Was bewirkte<br />
Weiss’ Text zu dieser Zeit tatsächlich?<br />
Welche Rolle spielte das Stück in der<br />
DDR?<br />
Martin Kuhn: Claire Golls Text Der<br />
Neger Jupiter und Europa versucht,<br />
den Katalog sämtlicher Stereotype<br />
der Zeit dekonstruierend abzuarbeiten,<br />
führt dem heutigen Leser immer<br />
wieder stereotypische Textstellen<br />
vor Augen, in denen die ironische<br />
Brechung nicht klar markiert ist – ist<br />
sie überhaupt da? Reicht Ironie zur<br />
Dekonstruktion?
_21<br />
aufgeklärter, klüger, gerechter als all<br />
jene, in deren Kindheit Kolonien noch<br />
eine Selbstverständlichkeit zu sein<br />
schienen?<br />
Vera Hildenbrandt: In Berge Meere<br />
und Giganten scheint es Alfred Döblin<br />
nicht immer zu gelingen, kritische<br />
Distanz zu seinen Quellen zu halten.<br />
Partiell begegnen zeittypische Sichtund<br />
Denkweisen mit rassistischen<br />
und chauvinistischen Anklängen in<br />
seinem Text, und nicht immer wird<br />
deutlich, ob es sich um unbedachte<br />
Reproduktion oder einen Versuch der<br />
Dekonstruktion handelt.<br />
Stefanie Hundehege: Wo finden wir<br />
Spuren der deutschen Kolonialgeschichte<br />
in Afrika in der Literatur?<br />
Und wie wird Afrika darin erzählt?<br />
Welchen kulturellen und sprachlichen<br />
Austausch – in beide Richtungen<br />
– gab es tatsächlich zwischen den<br />
europäischen Kolonialisten und der<br />
afrikanischen Bevölkerung? Und:<br />
Wer darf ‚Afrika‘ erzählen? Kann und<br />
darf ein deutscher Autor, selbst wenn<br />
er viele Jahre in Afrika gelebt hat,<br />
überhaupt über die Erfahrungen eines<br />
Afrikaners – noch dazu zur Kolonialzeit<br />
– schreiben?<br />
Heike Gfrereis: Wie wird Ausstellen<br />
gerade nicht ein Verfügbarmachen<br />
von Dingen, sondern Öffnen unserer<br />
Sichtweisen darauf? Wie kann<br />
ausgerechnet das schwierige, weil<br />
von vielen Faktoren abhängige und<br />
organisatorisch komplexe Format<br />
‚Ausstellung‘ kooperativ genutzt<br />
werden? Wie kann man notwendige<br />
Vorgaben so formulieren und tatsächlich<br />
dann auch formatieren, dass<br />
sie keine Vorschriften sind, sondern<br />
Angebot und Möglichkeit? Wie sagt<br />
man ‚Ich‘ in einer Ausstellung und<br />
unter welchen Bedingungen traut<br />
man es sich? Wie übernimmt jeder für<br />
sich selbst Verantwortung? Und: Lese<br />
ich anders, verstehe ich mehr oder<br />
werde ich nur anders blind, wenn ich<br />
Afrika in Texten fokussiere? Und noch<br />
eine Frage, die Bruno Arich-Gerz bei<br />
unserem Workshop provoziert hat:<br />
Wie sieht Afrika aus, wenn wir keine<br />
Literatur im Hinterkopf hätten? Wann<br />
und wo wird von einem Afrika erzählt,<br />
das nicht mehr ein Afrika nur der Literatur<br />
ist? Gibt es eine Literatur (und<br />
Literaturtheorie) ohne europäische<br />
Literaturtradition?<br />
Jan Bürger: Wie können wir uns selbst<br />
über Afrika austauschen, ohne dass<br />
es auf spätere Generationen genauso<br />
lächerlich wirkt wie jene Klischees,<br />
die z.B. Gottfried Benn in seinem<br />
Gedicht Ostafrika Gedicht aneinanderreiht?<br />
Sind wir wirklich so viel
Ausstellungen<br />
Einige der Wort- und Zeicheninseln aus Hölderlins Manuskripten
_23
ölder<br />
elan<br />
nd di<br />
prach<br />
oesie
_25<br />
lin,<br />
Literaturmuseum der Moderne 19. März bis 29. November <strong>2020</strong><br />
e<br />
e der
Was ist Poesie? Was machen wir mit<br />
Gedichten? Wie verwandeln sie uns<br />
und unsere Wahrnehmung, vielleicht<br />
sogar unser Leben? Welche Verse<br />
lösen Gänsehaut aus, welche rühren<br />
uns zu Tränen, welche lassen uns kalt?<br />
Die Ausstellung Hölderlin, Celan und<br />
die Sprachen der Poesie macht Lust auf<br />
das Lesen auch von schwierigen Gedichten.<br />
Sie zeigt Hölderlins Gedichte<br />
aus sehr unterschiedlichen Perspektiven:<br />
von ihrer Entstehung über ihre<br />
Machart bis hin zu ihrer Wirkung.<br />
Hölderlin, Celan und die Sprachen der<br />
Poesie entdeckt die Hölderlin-Spuren
_27<br />
in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.<br />
Sie ziehen sich von Wilhelm<br />
Waiblinger und Eduard Mörike über<br />
Norbert Hellingrath, Rainer Maria<br />
Rilke und Hermann Hesse, Hannah<br />
Arendt, Mascha Kaléko, Nelly Sachs,<br />
Ingeborg Bachmann und Paul Celan<br />
bis in die Gegenwart. Auf dem Hölderlin-Leser<br />
Celan, dessen umfangreicher<br />
Nachlass sich im Deutschen<br />
<strong>Literaturarchiv</strong> befindet, liegt dabei<br />
ein besonderer Schwerpunkt: Er wäre<br />
im Jahr <strong>2020</strong> 100 Jahre alt geworden<br />
und zugleich jährt sich sein Todestag<br />
zum 50. Mal.<br />
Mit Hilfe experimenteller Ansätze<br />
können Besucher erforschen, wie<br />
sie selbst Hölderlin-Texte lesen und<br />
deren poetische Machart wirkt, was<br />
Hölderlins Rezeptionsspuren so besonders<br />
macht und wie Wissen, aber<br />
auch bestimmte Räume und Situationen<br />
unsere literarische Erfahrung<br />
verändern.<br />
Forschungspartner: Leibniz-Institut für<br />
Wissensmedien Tübingen und Institut<br />
für Psychologie der Universität Tübingen,<br />
Centrum für reflektierte Textanalyse<br />
(CRETA) und SRC Text Studies Universität<br />
Stuttgart, Institut für deutsche<br />
Philologie der Universität Würzburg.<br />
Gefördert von der Baden-Württemberg<br />
Stiftung.
_29<br />
Hölderlins<br />
Notation einer<br />
sapphischen<br />
Odenform im<br />
„Stuttgarter<br />
Foliobuch“<br />
(Foto: Württembergische<br />
Landesbibliothek)<br />
Das ganze Gedicht<br />
Der Titel<br />
Hölderlins<br />
„Hälfte des<br />
Lebens“<br />
- gesprochen<br />
und mit dem<br />
Oszilloskop<br />
aufgezeichnet.<br />
Die erste Zeile
egel<br />
nd<br />
eine<br />
reun<br />
e
_31<br />
Eine WG-Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne<br />
bis 16. Februar <strong>2020</strong><br />
Was sind wir? Wie werden wir frei?<br />
Was macht uns in einem moralischen<br />
Sinn gut? Wie machen wir unser<br />
Glück? Wie können wir uns ausdrücken,<br />
wie uns verstehen? Warum gibt<br />
es Gott? Wozu gibt es die Kunst?<br />
Lässt sich das alles genau klären oder<br />
ist ohnehin alles relativ – das Ergebnis<br />
einer je zufälligen Konstellation?<br />
-
_33<br />
„Idealismus-<br />
Labor“ in<br />
der Ausstellung<br />
„Hegel<br />
und seine<br />
Freunde“ im<br />
Literaturmuseum<br />
der<br />
Moderne:<br />
Wie nehmen<br />
wir die<br />
Wirklichkeit<br />
war?<br />
Wie verändern<br />
wir sie<br />
mit unserer<br />
Phantasie?<br />
Folgeseiten:<br />
Landtagspräsidentin<br />
Muhtem Aras<br />
am Billardtisch<br />
der<br />
WG-Ausstellung<br />
„Hegel<br />
und seine<br />
Freunde“ bei<br />
ihrem Besuch<br />
im Oktober<br />
2019.<br />
Kurz nach dem Ausbruch der Französischen<br />
Revolution 1789 sind drei<br />
Theologie-Studenten des Tübinger<br />
Stifts von Fragen wie diesen elektrisiert:<br />
der 1770 geborene Georg Wilhelm<br />
Friedrich Hegel aus Stuttgart,<br />
der gleichaltrige Friedrich Hölderlin<br />
aus Lauffen am Neckar und der fünf<br />
Jahre jüngere Friedrich Wilhelm<br />
Schelling aus Leonberg.<br />
Gemeinsam entwerfen die drei ein<br />
Programm des Idealismus, das auch<br />
ein Systemprogramm der Literatur<br />
ist: „Mit dem freyen, selbstbewußten<br />
Wesen tritt zugleich eine ganze Welt<br />
– aus dem Nichts hervor – die einzig<br />
wahre und denkbare Schöpfung aus<br />
Nichts.“ Das freie logische Spiel der<br />
Phantasie (und damit: unseres Ichs)<br />
in der Sprache ist Voraussetzung für<br />
das Dichten wie das Philosophieren:<br />
„Der Philosoph muß eben so viel ästhetische<br />
Kraft besitzen, als der Dichter;<br />
die Menschen ohne ästhetischen<br />
Sinn sind unsre BuchstabenPhilosophen.<br />
Die Philosophie des Geistes ist<br />
eine ästhetische Philosophie.“<br />
Wir laden mit einem Einführungsspiel<br />
und zwölf Versuchsstationen zum<br />
Selbstexperiment ein: Wie idealistisch<br />
sind wir? Wie kommen wir ins<br />
ästhetische Phantasieren und wie ins<br />
philosophische Denken?<br />
Hegel und seine Freunde appelliert<br />
an unsere Freude am Phantasieren<br />
und Denken – auch im Umgang mit<br />
schwierigen Texten und den oft doch<br />
ein wenig komplizierten Dingen aus<br />
dem <strong>Literaturarchiv</strong>.<br />
Gefördert von der Baden-Württemberg<br />
Stiftung. Das Museum im Tübinger<br />
Hölderlinturm setzt nach dem Museum<br />
Hegel-Haus / StadtPalais – Museum<br />
für Stuttgart die Reihe der mit unserer<br />
Ausstellung begonnenen WG-<br />
Ausstellungen in Kooperation mit dem<br />
Philosophischen Seminar der Universität<br />
Tübingen vom 12. Juni bis zum 30.<br />
Oktober fort: Idealismusschmiede in<br />
der Philosophen-WG – Hegel, Hölderlin<br />
und ihre Tübinger Studienjahre.
_35
Dostojewskij<br />
und<br />
Schiller.Ebenfalls bis zum 16. Februar ist eine<br />
ands on!<br />
chreiben<br />
ernen,<br />
oesie<br />
achen<br />
Ausstellung des Literaturmuseums<br />
der Russischen Föderation zu sehen,<br />
mit zum großen Teil noch nie außerhalb<br />
von Russland ausgestellten Exponaten,<br />
darunter Manuskripte zu den<br />
Romanen Die Brüder Karamasow und<br />
Verbrechen und Strafe.<br />
Eine Rote-Faden-Ausstellung im Schiller-Nationalmuseum<br />
und Literaturmuseum der Moderne<br />
bis 1. März <strong>2020</strong>, danach in reduzierter Form im<br />
Erdgeschoss des Schiller-Nationalmuseums<br />
Wie lernen wir schreiben? Wie beginnen<br />
wir, von Hand Buchstaben zu<br />
formen und daraus dann Wörter und<br />
Sätze und irgendwann auch: Literatur<br />
zu bauen? Unsere von Hans Magnus<br />
Enzensberger angeregte Ausstellung<br />
zeigt Schreibübungen, Schulhefte,<br />
erste Gedichte und Briefe, Schriftsteller-Buchstaben,<br />
handgemachte Poesiespiele<br />
vom 18. Jahrhundert bis in die<br />
Gegenwart und: Kulifans und Kulihasser,<br />
Füllerliebhaber, Buntstiftfreunde,<br />
Filzer- und Inky-Dichter, Leuchtfarbenanstreicher,<br />
Gänsekielschreiber,<br />
Stahlfederkratzer, Griffelspitzer,<br />
Schönschreibesportler, Kleinbuchstabenmeister,<br />
Großkurvenwanderer<br />
und Schriftbefreiungspartisanen, Lesekastenfans<br />
und Buchstabenwieger,<br />
Regelverweigerer, Linksschreiber,<br />
Nichtrechtschreiber, Zeichensetzer,<br />
Symbolerfinder, Vokalträumer, Konsonantenstrichler,<br />
Streicher, Sudler,<br />
Schmierer, Kleckser, Kritzler, Maler,<br />
Zeichner, Streber, Musterschüler,<br />
Loser usw. usf.<br />
Gefördert vom Freundeskreis des<br />
Deutschen <strong>Literaturarchiv</strong>s <strong>Marbach</strong>.
_37<br />
Um Kafka<br />
herum in die<br />
Luft schreiben<br />
können<br />
Besucher im<br />
Literaturmuseum<br />
der<br />
Moderne noch<br />
bis zum<br />
9.2.<strong>2020</strong>.
Eine Open-Space-Ausstellung im Literaturmuseum<br />
der Moderne bis 22.11.<strong>2020</strong><br />
arrating<br />
frica<br />
tep by<br />
tep<br />
Wie erzählen wir von Afrika: von einem<br />
Kontinent und seiner Vielfalt?<br />
Welche Bilder und Stereotype, welche<br />
kolonialen und nationalen Ideologien<br />
bestimmen die Literatur über Afrika<br />
und werden von ihr geprägt, verbreitet<br />
oder zerlegt? In einer Open-Space-<br />
Ausstellung werden wir das vom 10.<br />
November an ein Jahr lang im Literaturmuseum<br />
der Moderne mit Texten,<br />
Archivfunden, Lecture Performances<br />
und Gesprächen zusammen u.a. mit<br />
Partnern aus Namibia diskutieren.<br />
In einem ersten Schritt stellen Mitarbeiter<br />
des Deutschen <strong>Literaturarchiv</strong>s<br />
<strong>Marbach</strong> Lese-, Bibliotheks- und<br />
Archivfunde vor, die von anderen<br />
Wissenschaftlern erweitert werden,<br />
darunter Julia Augart, Coletta Kandemiri,<br />
Nelson Mlambo, Napandulwe<br />
Shiweda, Sarah Situde (alle University<br />
of Namibia), Werner Hillebrecht<br />
(National Archives of Namibia), Dag<br />
Henrichsen, Christian Vandersee<br />
(beide Basler Afrika Bibliographien),<br />
Dorothee Kimmich, Sigrid G. Köhler<br />
(beide Universität Tübingen), Annette<br />
Bühler-Dietrich, Toni Bernhart, Margret<br />
Frenz, Ulrike Ganz (alle Universität<br />
Stuttgart), Bruno Arich-Gerz (Universität<br />
Wuppertal) und Stefan Hermes<br />
(Universität Duisburg-Essen). Mit<br />
einem Autorenfestival am 13. und 14.<br />
Juni beginnt #StepTwo. Einige Texte<br />
der Ausstellung sind in englischer<br />
oder auch französischer Sprache verfasst.<br />
Gefördert vom Ministerium für Forschung,<br />
Wissenschaft und Kunst des<br />
Landes Baden-Württemberg.<br />
„Hit The<br />
Beat“ - Aufführung<br />
der<br />
Waldorfschule<br />
Windhoek<br />
beim<br />
Auftaktworkshop<br />
zu<br />
„Narrating<br />
Africa“.
_39
Für das Schiller-Nationalmuseum<br />
erarbeiten wir ein neues Ausstellungskonzept.<br />
Daher ziehen vom<br />
10. Februar <strong>2020</strong> an vier Schriftsteller<br />
– Schwaben von Geburt und Autoren<br />
von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum<br />
der Moderne um. Wir haben<br />
Dinge eingepackt, die ihre poetisch<br />
besonderen Seiten zeigen: Friedrich<br />
Schillers unterschiedlichen Spiele,<br />
Justinus Kerners Tintenklecksbilder<br />
und die eigenwilligen Aufschreibesyteme<br />
von Friedrich Hölderlin und<br />
Eduard Mörike.<br />
NM<br />
nterim:<br />
chiller,<br />
ölderlin,<br />
erner,<br />
örike<br />
Literaturmuseum der Moderne<br />
ab 19. März <strong>2020</strong><br />
Das SNM Interim wird im Rahmen von<br />
Hölderlin, Celan und die Sprachen der<br />
Poesie eröffnet. Die Dauerausstellung<br />
im Schiller-Nationalmuseum wird von<br />
Januar <strong>2020</strong> an aus- und umgeräumt.<br />
Am 1. März ist sie das letze Mal geöffnet.<br />
Das Museumscafé und der Shop<br />
sowie alle Räume im Erdgeschoß des<br />
Museums sind weiterhin zugänglich.<br />
Ergänzt wird das SNM Interim ab<br />
Ende April durch ein Leselabor mit<br />
Scherenschnitten von Luise<br />
Duttenhofer.<br />
Die Nase tief ins Buch stecken, am<br />
Text kleben, die Beine hochlegen, die<br />
Welt vergessen – Luise Duttenhofer<br />
hat die Lesetypen des 19. Jahrhunderts<br />
in bezaubernd ironischen Bildern<br />
eingefangen. Friedrich Schiller<br />
liest selbst dann noch, wenn er als<br />
Unsterblicher dahinschreitet. Doch:<br />
Wie lesen wir heute was und warum?<br />
Das Leselabor ist Teil des im Rahmen<br />
der Digitalisierungsstrategie des Landes<br />
Baden-Württemberg geförderten Projekts<br />
“Lesen digital“, das gemeinsam<br />
mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien<br />
Tübingen Fragen des digitalen<br />
und analogen Lesens - und damit auch<br />
Fragen der ästhetischen Wirkung von<br />
Literatur ebenso wie der Leseförderung<br />
- erforscht.
_41
Kalender<br />
hier noch Legende ……………………………………………………………
_43
Februar<br />
Samstag, 8. Februar, 16 bis 22 Uhr<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Literaturarchiv</strong> und Literaturmuseum<br />
der Moderne<br />
Lange Hegel-Nacht mit Alexander<br />
Kluge, Udo Tietz, Klaus Vieweg<br />
und Sebastian Ostritsch<br />
Pilze können nicht denken, urteilte<br />
Hegel. Alexander Kluge sagt: Pilze<br />
sind wie Denken – ein Beispiel dafür<br />
ist das Rhizom, das in den 1970ern<br />
Gilles Deleuze und Félix Guattari zu<br />
einem Modell der Wissensorganisation<br />
und Weltbeschreibung machen:<br />
„findet die stellen in einem buch, mit<br />
denen ihr etwas anfangen könnt. wir<br />
lesen und schreiben nicht mehr in der<br />
herkömmlichen weise. es gibt keinen<br />
tod des buches, sondern eine neue<br />
art des lesens. in einem buch gibt‘s<br />
nichts zu verstehen, aber viel, womit<br />
man etwas anfangen kann. macht<br />
rhizome und keine wurzeln! seid nicht<br />
eins oder viele, seid vielheiten!“ Alexander<br />
Kluge redet um 19 Uhr per Skype<br />
mit Heike Gfrereis und Jan Bürger<br />
über das, was Denken ist und sein<br />
könnte. Um 19.45 Uhr fragen Klaus<br />
Vieweg (Autor der großen Hegel-<br />
Biographie Der Philosoph der Freiheit)<br />
und Udo Tietz (Hegel für Eilige, Die<br />
Grenzen des Wir): „Was macht uns<br />
frei?“ Um 20.45 Uhr folgt Sebastian<br />
Ostritsch (Hegel. Der Weltphilosoph)<br />
Hegels dynamischen Denken: Die<br />
Wahrheit einer Sache zeigt sich erst<br />
im Zusammenhang mit ihrem Gegenteil<br />
– oder wie der Schwabe Hegel<br />
sagen würde: „So isch no au wieder.“<br />
(Moderation: Martin Kuhn). Von 21.15<br />
Uhr an wird in der Cafeteria des <strong>Literaturarchiv</strong>s<br />
bei Wein und Pizza<br />
Funghi weiterdiskutiert. Um 16.15 Uhr<br />
führt Ulrich von Bülow zu den Philosophenbeständen<br />
im Archiv, um 17.15<br />
Uhr Julia Schneider durch Hegel und<br />
seine Freunde und um 18.15 Uhr Martin<br />
Kuhn zum Thema „Denken und<br />
Rausch“. Eintritt frei.<br />
_44
Samstag, 8. Februar, 14 bis 20 Uhr,<br />
und Sonntag, 9. Februar, 13 bis 18 Uhr<br />
Literaturmuseen und Stadthalle<br />
WeinLeseTage <strong>Marbach</strong> und<br />
Bottwartal<br />
Zum fünften Mal findet bei uns die<br />
Winter-Wein-Messe mit Weinproben<br />
aus dem Anbaugebiet <strong>Marbach</strong> und<br />
Bottwartal statt, gerahmt von Lesungen,<br />
Themenführungen und Literaturspaziergängen.<br />
Das Tagesticket enthält:<br />
Hin- und Rückfahrt im VVS-Netz,<br />
Shuttle-Service, Verkostung aller<br />
Weine inkl. Degustationsglas, Wasser<br />
und Brot, Eintritt in die Literaturmuseen<br />
und zu allen Veranstaltungen inkl.<br />
kostenlose Teilnahme an der langen<br />
Hegel-Nacht im Deutschen <strong>Literaturarchiv</strong><br />
<strong>Marbach</strong> am 8. Februar. Karten:<br />
www.wein-lese-tage.de<br />
zu edierenden Text bzw. Werk materiell<br />
verbunden sind, aber nicht seine<br />
eigentlichen Textsorten (‚Peritexte‘)<br />
bilden. Dies betrifft etwa Nachworte<br />
zu Auflagen, Werbetexte im Buch,<br />
überhaupt alle materiellen Bestandteile<br />
des Werkes als medialer Erscheinungsform<br />
(Buchumschlag, Bindungen<br />
einer Handschrift, Formate,<br />
Papiere usw.), nicht zuletzt aber auch<br />
die Formen, durch die die Schriftzeichen<br />
repräsentiert werden (Layout von<br />
Handschriften- und Buchseiten, Typografie,<br />
Grafik, Farbgestaltung usw.).<br />
Sollen überhaupt – und wenn ja, wie<br />
– peritextuelle Elemente des Werkes<br />
editorisch dargestellt werden? Leitung:<br />
Roland S. Kamzelak.<br />
Donnerstag, 13. Februar, 20.00 Uhr<br />
Archivgebäude, Humboldt-Saal<br />
Mittwoch, 12. Februar,<br />
bis Samstag, 15. Februar<br />
Archivgebäude, Tagungsbereich<br />
Zeitkapsel 57: Mehr als nur Spielzeug.<br />
Warum Hans Magnus<br />
Enzensberger nicht bloß Bücher<br />
schreibt<br />
Werk und Beiwerk. Zur Edition von<br />
Paratexten. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft<br />
für germanistische<br />
Editionen<br />
Die 18. internationale Tagung der<br />
Arbeitsgemeinschaft für germanistische<br />
Edition will nicht nur editorisch<br />
Interessierte aus den Literatur- und<br />
Musikwissenschaften, sondern gleichermaßen<br />
Historiker, Philosophen,<br />
Theologen, Kultur-, Theater-, Medienund<br />
Filmwissenschaftler ansprechen.<br />
Sie stellt sich die Frage, wie mit jenen<br />
Elementen umzugehen ist, die mit dem<br />
Im Rahmen der Tagung ‚Werk und Beiwerk‘<br />
öffnet Jan Bürger, Leiter des<br />
Siegfried-Unseld-Archivs im DLA,<br />
die Archivkästen mit Vorarbeiten zu<br />
Hans Magnus Enzensbergers Wortspielzeugen<br />
und Buchumschlägen<br />
und fragt nach den Verbindungen<br />
zwischen sprachlichen und künstlerischen<br />
Ausdrucksformen bei ihm, Ror<br />
Wolf, Sibylle Lewitscharoff, Herta<br />
Müller und vielen anderen Autorinnen<br />
und Autoren der Literatur nach 1945.
Freitag, 14. Februar, 19.30 Uhr<br />
Archivgebäude, Humboldt-Saal<br />
Autorenlesung und Gespräch:<br />
Michael Wildenhain<br />
Roland S. Kamzelak und Bodo<br />
Plachta sprechen im Rahmen der<br />
Tagung ›Werk und Beiwerk‹ mit dem<br />
Berliner Schriftsteller Michael Wildenhain<br />
über die Bedeutung des<br />
Beiwerks für das Schreiben. Anschließend<br />
liest er zum ersten Mal aus seinem<br />
eigenen ‚Beiwerk‘.<br />
Samstag, 15. Februar <strong>2020</strong>, 11 Uhr<br />
Tübingen, Alte Aula, Münzgasse 30<br />
Auftakt des Hölderlin-Jubiläumsjahres<br />
mit der Wiedereröffnung des<br />
Hölderlinturms<br />
Zu Hölderlins 250. Geburtstag wurde<br />
der nach ihm benannte Tübinger Turm<br />
umfassend saniert und eine neue<br />
Dauerausstellung eingerichtet. Zur<br />
Eröffnung spricht Monika Grütters,<br />
die Beauftragte der Bundesregierung<br />
für Kultur und Medien. Nur für geladene<br />
Gäste.<br />
Sonntag, 16. Februar<br />
Tübingen, Rathaus und Museum im<br />
Hölderlinturm<br />
Auftakt des Hölderlinjahrs mit<br />
Thomas Schmidt und Christian<br />
Rainer<br />
Von 12.30 Uhr an ist der zwei Jahre<br />
lang wegen Renovierung geschlossene<br />
Hölderlinturm wieder für die<br />
Öffentlichkeit zugänglich. Thomas<br />
Schmidt (DLA <strong>Marbach</strong>), der die<br />
Umgestaltung des Turms und die neue<br />
Dauerausstellung im Hölderlinturm<br />
federführend kuratiert hat, stellt sie<br />
vor (Rathaus, 11 Uhr). Christian Reiner<br />
liest um 19 Uhr Hölderlins Turmgedichte<br />
am Ort, an dem sie entstanden<br />
sind, und so, wie sie zu Papier kamen<br />
– mit allen Zeilensprüngen und Buchstabenabständen<br />
der Originalhandschriften.<br />
Wir zeichnen die Lesung für<br />
unsere Ausstellung ›Hölderlin, Celan<br />
und die Sprachen der Poesie‹ auf.<br />
Mittwoch, 19. Februar, 19.30 Uhr<br />
Literaturmuseum der Moderne,<br />
Berthold-Leibinger-Auditorium<br />
Peter-André Alt: Erste Sätze der<br />
Weltliteratur – und was sie uns<br />
verraten<br />
_46<br />
Wir haben 24 erste Sätze ausgewählt<br />
und in den Literaturmuseen verteilt.<br />
Der Literaturwissenschaftler und Präsident<br />
der Deutschen Schillergesellschaft<br />
Peter-André Alt hat über die<br />
Kunst, sie zu lesen und zu deuten, ein<br />
Buch geschrieben (Verlag C.H. Beck).<br />
Moderation: Heike Gfrereis.
Mittwoch, 26. Februar, 19.30 Uhr<br />
Literaturmuseum der Moderne,<br />
Berthold-Leibinger-Auditorium<br />
Cornelia Funke: Warum unsere<br />
Hände oft mehr wissen als unser<br />
Kopf<br />
„Was war das für ein Spaß, wieder<br />
auf Papier statt auf einem Bildschirm<br />
zu schreiben. Es fühlte sich so viel<br />
verspielter an, und was da auf die Notizbuchseiten<br />
floss, machte mir nicht<br />
vor, dass es schon druckreif ist. Nein,<br />
die handgeschriebenen Worte luden<br />
mich ein zum Spielen“, schrieb die<br />
Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia<br />
Funke für das <strong>Marbach</strong>er Magazin<br />
zu unserer Ausstellung ›Hands on!<br />
Schreiben lernen, Poesie machen‹. Via<br />
Skype zeigt sie, wie sehr unsere Hände<br />
uns beim Denken helfen können.<br />
Moderation: Julia Schneider. Im Rahmen<br />
der Kulturakademie der Stiftung<br />
Kinderland. Eintritt frei.<br />
März<br />
Ein Zweig Holder, der alte Name für Holunder,<br />
schmückt das Wappen der Hölderlins, der<br />
„kleinen Holunder“. Wortspiele mit „hold“ und<br />
„holder“ und der Holunderbaum selbst kommen<br />
wiederholt in Hölderlins Gedichten vor, wie<br />
hier in dem 1811 entstandenen Gedicht<br />
Der Kirchhof:<br />
Wie still ist‘s nicht an jener grauen Mauer,<br />
Wo drüber her ein Baum mit Früchten hängt;<br />
Mit schwarzen thauigen, und Laub voll Trauer,<br />
Die Früchte aber sind sehr schön gedrängt.<br />
Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr<br />
Tübingen, Museum im Hölderlin-Turm<br />
Lyrik lesen – Gedichte im Gespräch<br />
– diesmal auf Reisen<br />
Wirken Gedichte heute anders als<br />
zur Zeit der schwäbischen Romantiker,<br />
die einerseits Hölderlins geniale<br />
Hauptwerke bewunderten und ihm<br />
andererseits als krankem Dichter<br />
ziemlich hilflos begegneten? Und ist<br />
von alledem etwas in Versen zu spüren,<br />
die heute geschrieben werden?<br />
Jan Bürger, Gregor Dotzauer (Der<br />
Tagesspiegel, Berlin), Claudia Kramatschek<br />
(freie Kritikerin) und die<br />
Moderatorin Barbara Wahlster debattieren<br />
abermals über aktuelle Lyrik.<br />
Dabei erinnern sie auch an Hölderlins<br />
unvergleichliche Verskunst, was nicht<br />
nur dem Geist des Ortes geschuldet<br />
ist, an dem sie zu Gast sind. Lesung<br />
aus den besprochenen Büchern: Birgitta<br />
Assheuer. Radioaufzeichnung<br />
in Kooperation mit Deutschlandfunk<br />
Kultur.
_48
Donnerstag, 5. März, 19.30 Uhr<br />
Literaturmuseum der Moderne<br />
Mittwoch, 11. März, 19.30 Uhr<br />
Stiftung Brandenburger Tor, Berlin<br />
_50<br />
Musik übersetzen. Goethe-Schiller-Schubert-Werkstatt<br />
mit Bryan<br />
Benner<br />
Brücken nach dem Exil: deutsche Autoren in der NLI und<br />
dem<br />
Jüdisch-<br />
DLA<br />
Bryan Benner ist Bariton, Gitarrist<br />
und Songwriter. Mit dem Ensemble<br />
The Erlkings übersetzt er deutschsprachige<br />
Kunstlieder ins Englische,<br />
u.a. zum 200. Jubiläum des Konzerthauses<br />
Berlin. In <strong>Marbach</strong> arbeitet er<br />
an Schuberts Schiller-Liedern: Was<br />
etwa macht man mit einem Gedicht<br />
wie Die Götter Griechenlands, über das<br />
Georg Wilhelm Friedrich Hegel sagte,<br />
es sei „der Mühe wert, auch hier dies<br />
Gedicht nicht nur als Gedicht in seiner<br />
schönen Darstellung, seinem klingenden<br />
Rhythmus, seinen lebendigen<br />
Gemälden oder in der schönen Trauer<br />
des Gemüts zu betrachten, aus der es<br />
hervorgegangen ist, sondern auch den<br />
Inhalt vorzunehmen“?<br />
Für die Veranstaltung bauen wir die<br />
Teile unserer Ausstellung ‚Hegel und<br />
seine Freude‘, die der Lyrik, der Musik<br />
und der Übersetzung gelten, noch einmal<br />
im Berthold-Leibinger-Auditorium<br />
auf. Vor der Veranstaltung wiederholen<br />
wir um 18 Uhr ein Experiment vom<br />
Herbst 2019: ‚Der Troubadourautomat‘<br />
– Bryan Benner singt, was Hans Magnus<br />
Enzensbergers Poesieautomat<br />
(Leihgabe: Sammlung Würth Künzelsau)<br />
auf Knopfdruck dichtet. Moderation:<br />
Heike Gfrereis. In Verbindung mit<br />
dem Konzerthaus Berlin. Gefördert von<br />
der Baden-Württemberg Stiftung.<br />
Gleich ob Else Lasker-Schüler, Stefan<br />
Zweig oder der Prager Kreis, nicht<br />
zuletzt Franz Kafka – die Bestände<br />
jüdischer Autorinnen und Autoren<br />
folgen der Logik der Diaspora: Sie<br />
sind international über unterschiedliche<br />
Archive und Bibliotheken verteilt.<br />
Große Bestände liegen in der National<br />
Library of Israel und dem DLA<br />
<strong>Marbach</strong>. Stefan Litt, Humanities<br />
Curator der National Library of Israel,<br />
und Sandra Richter sprechen darüber,<br />
wie beide Einrichtungen künftig<br />
zusammenarbeiten wollen, um ein<br />
möglichst vollständiges Bild der angesprochenen<br />
Schriftsteller und ihrer<br />
Werke zu vermitteln.
Dienstag, 17. März, 19.30 Uhr<br />
Archivgebäude, Humboldt-Saal<br />
Rhetorik und Manieren – die Kunst<br />
der Kommunikation<br />
Nichts will so sorgsam eingeübt sein<br />
wie eine spontane Rede. Paradoxa wie<br />
dieses prägen nicht nur die Rhetorik,<br />
sondern auch die Kunst des Umgangs<br />
miteinander. Sie gelten in besonderer<br />
Weise im politischen Raum, wo Reden<br />
überzeugen oder auch: mitnehmen<br />
sollen. Über das Spannungsverhältnis<br />
zwischen scheinbar spontaner<br />
Selbstäußerung, diplomatischem<br />
Rederitual und Manieren sprechen<br />
Enrico Brissa, Protokollchef des<br />
Bundestages und Autor des Buches<br />
Auf dem Parkett. Kleines Handbuch des<br />
weltläufigen Benehmens, und Johan<br />
Schloemann, Redakteur der Süddeutschen<br />
Zeitung und Verfasser von<br />
‚I have a dream‘. Die Kunst der freien<br />
Rede. Moderation: Sandra Richter.<br />
Donnerstag, 19. März, 19.30 Uhr<br />
<strong>Marbach</strong> a.N., Stadthalle<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Hölderlin, Celan und die Sprachen<br />
der Poesie<br />
Eröffnungsrede: Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier. Über<br />
Hölderlin und Celan unterhalten sich<br />
im Anschluss die vielfach ausgezeichnete<br />
Lyrikerin Uljana Wolf und der<br />
Büchner-Preisträger Marcel Beyer.<br />
Moderation: Sandra Richter und Jan<br />
Bürger.<br />
Freitag, 20. März, Samstag, 21. März,<br />
und Sonntag, 22. März, jeweils 10 bis<br />
18 Uhr<br />
Literaturmuseen<br />
UNESCO Welttag der Poesie<br />
Zum Welttag der Poesie öffnen wir<br />
unsere neue Ausstellung ›Hölderlin,<br />
Celan und die Sprachen der Poesie‹<br />
drei Tage lang kostenlos für alle Besucher.<br />
Um 10.30 Uhr, 14 Uhr und 15.30<br />
Uhr gibt es öffentliche Führungen. Am<br />
Samstag lesen um 11.30 Uhr Schülerinnen<br />
und Schüler der <strong>Marbach</strong>er<br />
Schulen eigene Gedichte. (Koordination<br />
und Moderation: Vanessa Greiff).<br />
Eintritt frei.<br />
Mittwoch, 25. März, 19 Uhr<br />
Historische Villa Metzler, Schaumainkai<br />
15, 60594 Frankfurt a. M.<br />
<strong>Marbach</strong> am Main VIII: „Überlebsel“<br />
– Der Sammler Karl Wolfskehl<br />
und seine Bücher. Mit Caroline<br />
Jessen<br />
Abermals werden in der Frankfurter<br />
Villa Metzler Bestände des Deutschen<br />
<strong>Literaturarchiv</strong>s für einen Abend geöffnet.<br />
Diesmal erzählt Caroline Jessen<br />
von den Spuren der zerstreuten<br />
Bibliothek des Dichters Karl Wolfs-
kehl. Als „großen Bücherkundigen“<br />
und „weltgeschichtliches Refugium“<br />
hat Walter Benjamin den jüdischen<br />
Sammler und Freund von Stefan George<br />
einmal beschrieben. Der Abend<br />
folgt dem Schicksal der Bücher Wolfskehls<br />
– vom Schwabinger Fasching<br />
über Fluchtwege aus Nazi-Deutschland<br />
bis hin zu Bücherfunden im südpazifischen<br />
Exil und Bietergefechten<br />
auf Auktionen in Hamburg. In Kooperation<br />
mit dem Kunstgewerbeverein in<br />
Frankfurt a.M. e.V.<br />
Mittwoch, 25. März, und Donnerstag,<br />
26. März<br />
Harry Ransom Center at The University<br />
of Austin, Texas<br />
Internationaler Workshop<br />
Verlagsarchiv-Forschung 2.0. Von<br />
Cotta bis in die Gegenwart des<br />
Open Acces<br />
Rolle können neue Technologien und<br />
Ansätze der Digital Humanities spielen,<br />
um die Erforschung von Verlagsarchiven<br />
voranzubringen? Gefördert<br />
durch das Auswärtige Amt.<br />
Donnerstag, 26. März, 10 bis 12 Uhr<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong><br />
Schullesung mit Hans-Ulrich<br />
Treichel<br />
Hans-Ulrich Treichels Roman Der Verlorene<br />
ist eines der Sternchenthemen<br />
des neuen Leistungsfaches Deutsch.<br />
Nach der Lesung haben die Schülerinnen<br />
und Schüler die Gelegenheit, mit<br />
dem Autor ins Gespräch zu kommen.<br />
Eine Anmeldung ist erforderlich, da<br />
die Teilnehmerzahl begrenzt ist (vanessa.greiff@dla-marbach.de).<br />
_52<br />
Verlagsarchive weisen in ihren zahlreichen<br />
Korrespondenzen mit Autoren,<br />
Übersetzern, Agenturen und Verlagen<br />
in besonderer Weise auf globale literarische<br />
Zusammenhänge hin und über<br />
einzelne Landes- und Sprachgrenzen<br />
hinaus. Doch wie lässt sich dieses<br />
weltweite Netzwerk erforschen? Der<br />
internationale Workshop am Harry<br />
Ransom Center, das u.a. das Archiv<br />
des Alfred Knopf Verlags bewahrt,<br />
bringt Literaturwissenschaft, Buchwissenschaft<br />
und Verlagsgeschichte<br />
international ins Gespräch: Worin<br />
liegt das Potenzial von Verlagsarchiven<br />
als Wissensquelle für aktuelle<br />
Debatten über Weltliteratur und neue<br />
Formen des Publizierens? Welche<br />
April
Mittwoch, 15. April, bis Freitag, 17.<br />
April, jeweils 9–16 Uhr<br />
Schiller-Nationalmuseum<br />
Poesie finden.<br />
Osterferien-Workshop<br />
Donnerstag, 2. April <strong>2020</strong>, 14.30 Uhr<br />
Lehrerfortbildung: Hölderlin im<br />
Klassenzimmer<br />
Wie lesen Schülerinnen und Schüler<br />
im Jahr <strong>2020</strong> Friedrich Hölderlin? Wel-<br />
che Inhalte, Ideen und Texte regen Sie<br />
zum (Nach-)Denken und Diskutieren<br />
an? Was bedeutet Hölderlinrezeption<br />
im digitalen Zeitalter? Diese Fragen<br />
stehen im Zentrum der Lehrerfortbildung<br />
und sollen vor dem Hintergrund<br />
der Unterrichtspraxis heraus diskutiert<br />
werden. Dazu werden auch aktuelle<br />
Hölderlin-Projekte vorgestellt.<br />
Die Fortbildung richtet sich an interessierte<br />
Lehrkräfte der Sekundarstufen<br />
I und II. Anmeldung: vanessa.<br />
greiff@dla-marbach.de<br />
Was ist Poesie? Wo steckt sie drin?<br />
Wie kitzeln wir sie heraus? Wir befragen<br />
daraufhin jeden Winkel in den<br />
Museen, in unserer Phantasie und<br />
unserem Körper, alle Buchstaben vor<br />
unseren Augen und jeden Klang in<br />
unserem Ohr. Was macht ein Reim mit<br />
uns, was ein halbes Wort, was Gedichte<br />
von Friedrich Hölderlin oder Paul<br />
Celan, Friedrich Schiller, Eduard Mörike<br />
und Christian Morgenstern? Konzept<br />
und Betreuung: Julia Schneider<br />
und Verena Staack. Alter: 8–12 Jahre.<br />
Anmeldung: 07144/848 617, museum@<br />
dla-marbach.de. Teilnahmegebühr: 30<br />
Euro.<br />
Donnerstag, 23. April, 19.30 Uhr<br />
Archivgebäude, Humboldt-Saal<br />
Zeitkapsel 58: 100 Jahre Marcel<br />
Reich-Ranicki. Mit Rachel Salamander,<br />
Thomas Anz, Volker Weidermann<br />
und Ulrich von Bülow<br />
Er war der mächtigste Literaturkritiker<br />
der Bundesrepublik. Ob schriftlich in<br />
der FAZ oder mündlich im ZDF – vor<br />
allem mit dem von ihm geleiteten Literarischen<br />
Quartett konnte Marcel<br />
Reich-Ranicki Bestseller machen.<br />
Oder Autorenkarrieren vernichten. Am<br />
2. Juni <strong>2020</strong> wäre der ‚Literaturpapst‘<br />
100 geworden. So wird es Zeit, dass<br />
Ulrich von Bülow zusammen mit wich-
tigen Weggefährten von Reich-Ranicki<br />
dessen <strong>Marbach</strong>er Nachlass sichtet.<br />
Moderation: Ulrich von Bülow und Jan<br />
Bürger.<br />
Donnerstag, 30. April, 18 bis 22 Uhr<br />
Tagungsbereich, Archiv und Literaturmuseen<br />
Eröffnung Literatursommer <strong>2020</strong><br />
der Baden-Württemberg Stiftung<br />
›Hölderlin und Hegel – 250 Jahre<br />
Sprache und Vision‹<br />
Auf einen Espresso + einen Wein<br />
mit Hegel + Hölderlin. Mit Mara-<br />
Daria Cojocaru, Nora Gomringer,<br />
Karl-Heinz Ott und Denis Scheck<br />
Welche visionäre poetische und philosophische<br />
Kraft besitzt die Sprache?<br />
Wie z.B. denken und handeln wir in<br />
und mit der Literatur? Darüber sprechen<br />
in einem imaginären Dialog beim<br />
Espresso zwei Schriftstellerinnen<br />
und ein Schriftsteller, für die Hegel<br />
und Hölderlin jeweils eine ganz<br />
eigene Bedeutung besitzen: Mara-<br />
Daria Cojocaru, Nora Gomringer<br />
und Karl-Heinz Ott. Die Lyrikerin<br />
Mara-Daria Cojocaru (geb. 1980)<br />
unterrichtet praktische Philosophie<br />
an der Hochschule für Philosophie<br />
München, Nora Gomringer (geb. 1980)<br />
gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen<br />
Gegenwartslyrikerinnen,<br />
der Schriftsteller Karl-Heinz Ott (geb.<br />
1957) hat 2019 einen ganzen Roman<br />
Hölderlins Geistern gewidmet. Moderation:<br />
Denis Scheck. Begrüßung:<br />
Christoph Dahl, Geschäftsführer der<br />
Baden-Württemberg Stiftung, und<br />
Sandra Richter, Direktorin des DLA.<br />
// Szenische Lesung der Württembergischen<br />
Landesbühne Esslingen:<br />
_54<br />
„Hegel und Hölderlin – eine Freundschaft<br />
zweier großer Geister“. Mit<br />
Ralph Hönicke als Georg Wilhelm<br />
Friedrich Hegel und Marcus Michalski<br />
als Friedrich Hölderlin. // Musik:<br />
Angelika Luz und Studierende der<br />
Staatlichen Akademie für Musik und<br />
darstellende Kunst Stuttgart. Die Museen<br />
haben an diesem Tag bis 22 Uhr<br />
geöffnet. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />
und voraussichtlich ab Mitte<br />
März <strong>2020</strong> über die Webseite des Literatursommers<br />
(www.literatursommer.<br />
de) möglich. Eine Veranstaltung der<br />
Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation<br />
mit dem Deutschen <strong>Literaturarchiv</strong><br />
<strong>Marbach</strong>.<br />
Mai<br />
Dienstag, 12. Mai, 19.30 Uhr<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong>,<br />
Tagungsbereich<br />
Ulrich Johannes Schneider:<br />
Der Finger im Buch. Die<br />
unterbrochene Lektüre im Bild<br />
Lesen ist ein prekärer Vorgang – ständig<br />
bedroht von Ablenkungen und<br />
Störungen. Der Kulturphilosoph Ulrich<br />
Johannes Schneider, Direktor<br />
der Universitätsbibliothek Leipzig und<br />
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat<br />
der Deutschen Schillergesellschaft,
hat der Geste, die allen Unterbrechungen<br />
zum Trotz das Lesen sichert, und<br />
bei Künstlern wie Raffael, Rubens<br />
und Angelika Kauffmann gemalt wird,<br />
einen Essay gewidmet: Der Finger im<br />
Buch (Verlag Piet Meyer). Moderation:<br />
Toni Bernhart und Heike Gfrereis.<br />
Sonntag, 17. Mai, 10 bis 18 Uhr<br />
Literaturmuseen<br />
Literatursommer: Hölderlin. Laut<br />
Das Motto des an diesem Tag stattfin-<br />
denden Internationalen Museumstags<br />
<strong>2020</strong> heißt ‚Museum für alle – Museen<br />
für Vielfalt und Inklusion‘. Passend<br />
dazu zeigen der Poetry Slammer<br />
Samuel Kramer (11 Uhr), die Schauspielerin<br />
Sara Sommerfeldt (12.30<br />
Uhr), der Literaturwissenschaftler<br />
Ottmar Ette und der Künstler Wolfgang<br />
Georgsdorf (15 Uhr, Moderation:<br />
Jan Bürger und Heike Gfrereis)<br />
Kindern und Erwachsenen, wie man<br />
Gedichte laut lesen, blind hören oder<br />
taub sehen kann. Alle Veranstaltungen<br />
an diesem Tag werden in Gebärdensprache<br />
übersetzt, ebenso die<br />
Ausstellungsführungen um 14.15 Uhr<br />
und um 16.30 Uhr. Im Museumscafé<br />
stellt Sandra Potsch, Leiterin des<br />
Tübinger Museums im Hölderlinturm,<br />
um 13.30 Uhr zwei Möglichkeiten vor,<br />
Hölderlin zu schmecken und zu ertasten.<br />
Eintritt frei. Gefördert im Rahmen<br />
des Literatursommers <strong>2020</strong> – Eine Veranstaltungsreihe<br />
der Baden-Württemberg<br />
Stiftung.<br />
Mittwoch, 27. Mai, 19.30 Uhr<br />
Archivgebäude, Humboldt-Saal<br />
Paul Celan 100: Der Klangkünstler<br />
Hanns Zischler, der Darsteller, Sprecher<br />
und Schriftsteller, hat bei Peter<br />
Szondi studiert, dem großen Literaturwissenschaftler,<br />
der wie kein anderer<br />
Paul Celans Gedichte vom Vorwurf der<br />
Unverständlichkeit befreit hat. Zischler<br />
schrieb über Szondi: „Lektion, die<br />
bleibt, vor dem Schreiben, nach dem<br />
Schreiben: Lesen, Hören, Zuhören.“<br />
Nun liest Zischler Paul Celan laut<br />
und macht dabei die klangliche Vielfalt<br />
von dessen Gedichten erfahrbar.<br />
Reinhart Meyer-Kalkus, Spezialist<br />
für Stimme und Sprechkünste im 20.<br />
Jahrhundert, spricht über Celans<br />
Rezitation vor der Gruppe 47 im Jahr<br />
1952, die das Publikum seinerzeit in<br />
Begeisterte und Ignoranten spaltete.<br />
Moderation: Jan Bürger.<br />
Folgeseiten:<br />
Hälfte der<br />
Lebens –<br />
Hölderlins<br />
Gedichttitel<br />
in Gebärdensprache.<br />
Mit herzlichem<br />
Dank<br />
an gebärdenlernen.de
_57
_59
Juni<br />
Samstag, 13. Juni,<br />
und Sonntag, 14. Juni<br />
Literaturmuseen und Archiv<br />
International Literature Festival:<br />
Narrating Africa #StepTwo<br />
Schreiben ohne sich auf die Geschichte<br />
zu beziehen und ohne sich<br />
selbst in ein Verhältnis mit der Welt<br />
zu bringen, ist nicht möglich. Wie erzählen<br />
wir heute von Afrika? Welche<br />
Geschichten und Mythen betreffen<br />
uns heute? Und wie beziehen sich<br />
afrikanische Schriftstellerinnen und<br />
Schriftsteller auf afrikanische und<br />
westliche schriftliche und mündliche<br />
Traditionen? Welche fiktiven Traditionen<br />
funktionieren als ästhetische<br />
Prinzipien? Kann von Afrika nur im<br />
Verhältnis zu einem westlichen Kanon<br />
erzählt werden? Zwei Tage lang<br />
diskutieren Schriftsteller aus Afrika,<br />
Amerika und Europa diese Fragen in<br />
Lesungen, Vorträgen und in Auseinandersetzung<br />
mit der Ausstellung<br />
‚Narrating Africa‘. Diese wird dabei<br />
ergänzt, umgeschrieben und neu gefügt.<br />
Eintritt frei.<br />
Writing without referencing that which<br />
has gone before and without positioning<br />
oneself in relation to the outside<br />
world, is impossible. How do we write<br />
about “Africa” today? How do we narrate<br />
“Africa”? Which stories, narratives,<br />
and myths do we feel connected<br />
to today? In what ways do African<br />
authors in the twenty-first century<br />
draw on African and Western, written<br />
and oral – traditions and incorporate<br />
them into their works? Are there fictitious,<br />
imagined traditions that function<br />
as poetic aesthetic principles? Is<br />
it possible to narrate “Africa” only in<br />
relation to the Western canon? Does it<br />
necessarily mean writing “against” it<br />
or writing “back”? In order to explore<br />
these questions, the German Literature<br />
Archive in <strong>Marbach</strong> is hosting an international<br />
authors’ festival. Guests are<br />
invited to join us for live performances,<br />
lectures, and readings, presented by<br />
writers, scholars, and artists from Africa,<br />
Europe, and the USA in relation<br />
to the exhibition which will be supplemented,<br />
rewritten and newly compiled<br />
in the process. Free admission.<br />
In Zusammenarbeit mit Annette Bühler-<br />
Dietrich, Universität Stuttgart.<br />
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst Baden-<br />
Württemberg.
_61<br />
Donnerstag, 18. Juni,<br />
und Freitag, 19. Juni<br />
Archivgebäude, Tagungsbereich<br />
Wandlungszonen: Zeitschriften<br />
und Öffentlichkeit 1945 bis 1969<br />
oder Alternative und Nachlässe von<br />
Herausgebern wie Dolf Sternberger,<br />
Joachim Moras, Hans Paeschke oder<br />
Curt Vinz – erlaubt ein Blick hinter die<br />
historischen Kulissen, Zeitschriften<br />
als Orte der Reflexion und der Zirkulation<br />
von Ideen zu begreifen. Mit Rainer<br />
M.E. Jacobi, Gunilla Eschenbach,<br />
Moritz Neuffer, Barbara Picht, Roman<br />
Yos, Pavel Zajas u.a. In Verbindung mit<br />
dem Arbeitskreis kulturwissenschaftliche<br />
Zeitschriftenforschung und dem<br />
Leibniz-Zentrum für Literatur- und<br />
Kulturforschung Berlin (ZfL). Gefördert<br />
durch die Wüstenrot Stiftung.<br />
Zeitschriften, insbesondere Kulturzeitschriften,<br />
die sich zwischen Kunst,<br />
Wissenschaft und Politik bewegen,<br />
haben bei der Gestaltung von Öffentlichkeit<br />
in Europa und darüber hinaus<br />
schon immer eine entscheidende<br />
Rolle gespielt. Von den Broschüren<br />
der Aufklärung bis hin zu den Theoriezeitschriften<br />
der 1960er-Jahre und<br />
den Zines von Underground und Punk<br />
war das Journalmachen eine wichtige<br />
Kulturtechnik, die die Art und Weise,<br />
wie wir argumentieren, erzählen, schreiben<br />
und denken, stark beeinflusst<br />
hat. In einer Zeit, in der Zeitschriften<br />
und Presse erneut zum umkämpften<br />
Gegenstand werden, wird es umso<br />
wichtiger, die Frage nach der Rolle,<br />
die Zeitschriften für eine kritische<br />
Öffentlichkeit spielen (können), in<br />
den Fokus zu rücken. Ausgehend von<br />
den zahlreichen Redaktionsarchiven<br />
im DLA <strong>Marbach</strong> – neben dem Archiv<br />
der Wandlung die Archive von<br />
Zeitschriften wie Merkur, Der Ruf<br />
Donnerstag, 18. Juni, 19.30 Uhr<br />
Archivgebäude, Kilian-Steiner-Saal<br />
„Ich bin Dir halt ein bißchen zu<br />
revolutionär“. Hannah Arendt und<br />
Dolf Sternberger. Der Briefwech-<br />
sel 1946 bis 1975<br />
Die Hannah Arendt-Kennerin Liliane<br />
Weissberg (University of Philadelphia),<br />
spricht im Rahmen der Tagung<br />
‚Wandlungszonen: Zeitschriften und<br />
Öffentlichkeit 1945 bis 1969‘ mit dem<br />
Herausgeber Udo Bermbach und<br />
Ulrich Wank (Rowohlt Verlag Berlin)<br />
über den jüngst erschienenen Briefwechsel<br />
zwischen Hannah Arendt und<br />
Dolf Sternberger, dem Herausgeber<br />
der Wandlung.
Mittwoch, 24. Juni, 19.30 Uhr<br />
ORT?<br />
Sonntag, 28. Juni, 10 bis 18 Uhr<br />
Literaturmuseen<br />
Digitale Originale 4<br />
Julia Flanders: The emergence of<br />
digital scholarship: The Women<br />
Writers Project<br />
For early digital projects of the 1980s<br />
and 1990s, the creation of digital<br />
texts for research posed fundamental<br />
questions that in turn had a profound<br />
impact on work practices, digital<br />
standards, publication methods, and<br />
funding programs. Julia Flanders,<br />
professor of English and the director<br />
of the Digital Scholarship Group<br />
in the Northeastern University Library,<br />
will examine the history and<br />
development of the Women Writers<br />
Project – an early pioneer and modern<br />
leader in digital humanities research<br />
and publication. Moderation: Roland<br />
S. Kamzelak.<br />
Literatursommer: Hölderlin. Draußen<br />
„Wer bloß an meiner Pflanze riecht,<br />
der kennt sie nicht, und wer sie pflückt,<br />
bloß, um daran zu lernen, kennt sie auch<br />
nicht“, schreibt Hölderlin im Vorwort<br />
seines Romans Hyperion. Der Lyriker<br />
Nico Bleutge (11 Uhr) stellt Hölderlins<br />
Pflanzen vor (Moderation: Michael Woll),<br />
die Tänzerin und Choreographin Louise<br />
Wagner steckt Räume für Hölderlins<br />
Gedichte ab (15 Uhr). Im Museum können<br />
in Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
für Psychologie der Universität Tübingen<br />
die Zusammenhänge zwischen Poesie<br />
und Körper, Phantasie, Mimik und<br />
Bewegung erforscht werden. Um 12.30<br />
Uhr, 14 Uhr und 16.30 Uhr finden Führungen<br />
durch die Ausstellung statt. Eintritt<br />
frei.<br />
Gefördert im Rahmen des Literatursommers<br />
<strong>2020</strong> – Eine Veranstaltungsreihe<br />
der Baden-Württemberg Stiftung.<br />
Am Vortag (27. Juni) findet im Rahmen<br />
des Stuttgarter Musikfests, das <strong>2020</strong> unter<br />
dem Motto ‚heilignüchtern‘ steht, ein Tag<br />
der Literatur statt: Die ‚Dichterreise‘ führt<br />
von Friedrich Hölderlin zu Friedrich Schiller<br />
und einer Aufführung von Max Bruchs<br />
Das Lied von der Glocke. Im Klangatelier<br />
der Stuttgarter Staatsgalerie sprechen<br />
um 11 Uhr Jan Bürger und Henning Bey<br />
vor Gottlob Friedrich Steinkopfs Gemälde<br />
Blick auf Schloss Rosenstein und ins<br />
Neckartal über Schiller und Hölderlin und<br />
das intellektuelle Stuttgart dieser Zeit.<br />
In Kooperation mit der Internationalen<br />
Bachakademie.
_63<br />
Sonntag, 28. Juni, 17 Uhr<br />
Literaturmuseum der Moderne,<br />
Berthold-Leibinger-Auditorium<br />
Lyrik lesen – Gedichte im Gespräch<br />
Auf kurzer Strecke können sie prinzipiell<br />
alles. Manchmal wirken sie wie<br />
Blitzlichter, manchmal setzen sie sich<br />
im Gehirn fest und begleiten uns Tage.<br />
Oft bleiben Sie aber auch rätselhaft.<br />
Ist es wahr, dass die aktuelle Lyrikszene<br />
so lebendig ist wie selten zuvor?<br />
Jan Bürger, Gregor Dotzauer (Der<br />
Tagesspiegel, Berlin), Maren Jäger<br />
(freie Kritikerin) und die Moderatorin<br />
Barbara Wahlster nehmen neue<br />
Gedichtbände unter die Lupe, die begeistern<br />
und verblüffen, anregen und<br />
zuweilen auch ärgern. Lesung: Birgitta<br />
Assheuer. Radioaufzeichnung<br />
in Kooperation mit Deutschlandfunk<br />
Kultur.
_65<br />
Mit Phantasie lässt<br />
sich in Enzensbergers<br />
Geschenkpapier das<br />
entdecken, was<br />
Enzensberger 1997 als<br />
„Blätterteig der Zeit“<br />
bezeichnet hat und<br />
was man in der Dauerausstellung<br />
im<br />
Literaturmuseum der<br />
Moderne eindrücklich<br />
erfahren kann. Ein<br />
quadratisches Stück<br />
Teig wird flachgerollt,<br />
dann teilt man es, legt<br />
die Teile übereinander,<br />
streckt, teilt und<br />
schichtet sie wieder und<br />
so weiter und so fort<br />
– ein irgendwo in dieser<br />
Teigtasche versenkter<br />
Punkt, etwa eine Rosine<br />
oder ein Stück<br />
Schokolade, sucht sich<br />
in diesem Blätterteig<br />
einen nicht vorhersehbaren<br />
und mit keinem<br />
andern Weg identischen<br />
Weg. Die Geschichte<br />
(und wir in ihr) ist so<br />
ein Art „Blätterteig-<br />
Spiel“ mit „Schichten<br />
und Falten“ und einer<br />
„unerschöpflich großen<br />
Zahl von Berührungen<br />
zwischen verschiedenen<br />
Zeitschichten“, so<br />
dass sich auch die<br />
Vergangenheit beständig<br />
mit der Gegenwart ändert.<br />
Eneznsbergers Geschenkpapier<br />
gibt es in<br />
unserem Museumsshop als<br />
Faksimile.
_66<br />
mehr wissen als unser Kopf<br />
Warum unsere Hände oft<br />
Cornelia Funke:<br />
Mittwoch, 26. Februar,<br />
– und was sie uns verraten<br />
Erste Sätze der Weltliteratur<br />
Peter-André Alt:<br />
Mittwoch, 19. Februar,<br />
Michael Wildenhain.<br />
Autorenlesung:<br />
Freitag, 14. Februar,<br />
Mehr als nur Spielzeug.<br />
Zeitkapsel 57:<br />
Donnerstag, 13. Februar,<br />
Zur Edition von Paratexten.<br />
Werk und Beiwerk.<br />
bis Samstag, 15. Februar<br />
Mittwoch, 12. Februar,<br />
und Bottwartal<br />
WeinLeseTage <strong>Marbach</strong><br />
Freitag, 20. März,<br />
Samstag, 21. März, und<br />
Sonntag, 22. März,<br />
UNESCO Welttag der Poesie<br />
Donnerstag, 26. März,<br />
Schullesung mit<br />
Hans-Ulrich Treichel<br />
Zeitkapsel 58: 100 Jahre<br />
Marcel Reich-Ranicki.<br />
Donnerstag, 30. April,<br />
Eröffnung Literatursommer<br />
<strong>2020</strong> der Baden-Württemberg<br />
Stiftung<br />
›Hölderlin und Hegel – 250<br />
Jahre Sprache und Vision‹<br />
Mai<br />
Dienstag, 12. Mai,<br />
Ulrich Johannes Schneider:<br />
Der Finger im Buch.<br />
Sonntag, 17. Mai,<br />
Literatursommer:<br />
Hölderlin. Laut.<br />
Mittwoch, 27. Mai,<br />
Paul Celan 100:<br />
Der Klangkünstler.<br />
zu revolutionär“. Hannah<br />
Arendt und Dolf Sternberger.<br />
Mittwoch, 24. Juni,<br />
Digitale Originale 4<br />
Julia Flanders: The emergence<br />
of digital scholarship:<br />
The Women Writers Project<br />
Sonntag, 28. Juni,<br />
Literatursommer: Hölderlin.<br />
Draußen.<br />
Sonntag, 28. Juni,<br />
Lyrik lesen – Gedichte i
Auf<br />
einen<br />
Blick<br />
Samstag, 8. Februar,<br />
_67<br />
Alexander Kluge u.a.<br />
Lange Hegel-Nacht mit<br />
Samstag, 8. Februar,<br />
Februar<br />
März<br />
Donnerstag, 5. März,<br />
Musik übersetzen.<br />
Goethe-Schiller-Schubert-<br />
Werkstatt mit Bryan Benner<br />
Dienstag, 17. März,<br />
Rhetorik und Manieren – die<br />
Kunst der Kommunikation.<br />
Donnerstag, 19. März<br />
Ausstellungseröffnung:<br />
Hölderlin, Celan und<br />
die Sprachen der Poesie.<br />
Mit Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
April<br />
Donnerstag, 2. April <strong>2020</strong>,<br />
Lehrerfortbildung:<br />
Hölderlin im Klassenzimmer<br />
Mittwoch, 15. April,<br />
bis Freitag, 17. April,<br />
Poesie finden.<br />
Osterferien-Workshop<br />
Donnerstag, 23. April,<br />
Juni<br />
Samstag, 13. Juni, und<br />
Sonntag, 14. Juni<br />
International Literature<br />
Festival: Narrating Africa<br />
#StepTwo<br />
Donnerstag, 18. Juni,<br />
und Freitag, 19. Juni<br />
Wandlungszonen:<br />
Zeitschriften und Öffentlichkeit<br />
1945 bis 1969.<br />
Donnerstag, 18. Juni,<br />
„Ich bin Dir halt ein bißchen
Impressum<br />
© <strong>2020</strong> Deutsche Schillergesellschaft,<br />
<strong>Marbach</strong> am Neckar<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong><br />
Redaktion:<br />
Heike Gfrereis und Dietmar Jaegle<br />
Gestaltung:<br />
Diethard Keppler und Andreas Jung<br />
Gesamtherstellung:<br />
Offizin Scheufele, Druck & Medien<br />
GmbH & Co. KG, Stuttgart<br />
Die Deutsche Schillergesellschaft<br />
wird gefördert durch die<br />
Bundesrepublik Deutschland,<br />
das Land Baden-Württemberg,<br />
den Landkreis Ludwigsburg<br />
und die Städte Ludwigsburg und<br />
<strong>Marbach</strong> am Neckar.<br />
Fotos:<br />
alsterkoralle, Heike Gfrereis,<br />
Vera Hildenbrandt, Andreas Jung,<br />
Chris Korner, Martin Kuhn,<br />
Jens Tremmel.
<strong>Deutsches</strong> <strong>Literaturarchiv</strong> <strong>Marbach</strong><br />
Schiller-Nationalmuseum und<br />
Literaturmuseum der Moderne<br />
Schillerhöhe 8 – 10,<br />
71672 <strong>Marbach</strong> am Neckar<br />
Tel. 07144/848-0, Fax 071 44/848-299<br />
info@dla-marbach.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Schiller-Nationalmuseum und Literaturmuseum<br />
der Moderne: Dienstag bis<br />
Sonntag, 10–18 Uhr, montags geschlossen<br />
(außer an Feiertagen). Museumsshop<br />
und Lesegartencafé sind zu den<br />
Museumsöffnungszeiten geöffnet.<br />
Vorverkauf<br />
An der Rezeption des DLA:<br />
Montag bis Freitag, 8–19 Uhr;<br />
Ticketportal:<br />
Reservix.de, 018 05/70 07 33*;<br />
Kartentelefon für Mitglieder der<br />
DSG und des Freundeskreises:<br />
07144/848-0,<br />
Montag bis Freitag, 8–19 Uhr.<br />
Der Vorverkauf für Veranstaltungen<br />
läuft bis zum Veranstaltungstag.<br />
Die Abendkasse öffnet eine halbe<br />
Stunde vor Veranstaltungsbeginn,<br />
Rückgabe oder Umtausch von<br />
Eintrittskarten ist ausgeschlossen.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Bei Reservierung können wir leider<br />
keinen Sitzplatz garantieren.<br />
Über kurzfristige Programmänderungen<br />
informiert Sie unsere Website.<br />
Die Veranstaltungen sind, soweit nicht<br />
anders angegeben, kostenpflichtig.<br />
Die Eintrittspreise finden sie unter:<br />
www.dla-marbach.de/kalender<br />
*(0,14 €/Min. aus dem Festnetz<br />
der Deutschen Telekom; aus dem<br />
Mobilfunknetz höchstens 0,42 €/Min.)<br />
Bitte beachten Sie, dass unsere<br />
Veranstaltungen fotografisch<br />
dokumentiert werden und die Aufnahmen<br />
bei der Berichterstattung über<br />
diese Veranstaltungen in Printund<br />
digitalen Medien veröffentlicht<br />
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