Erhol dich! Das Magazin über Walderholung und mehr
Allerlei Wissenswertes und Geheimtipps zum Erholen im Wald in den Heilbädern und Kurorten in Baden-Württemberg.
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Das Magazin über Walderholung und mehr.
Erhol dich!
Wald. Mit allen
Sinnen geniessen.
FASZINATION WALDBADEN.
Sechs Experten-Statements.
ABENTEUER VOR DER HAUSTÜR.
Der Wald ist voller Adrenalin.
WALD WIRKT …
… zeigt eine aktuelle Studie.
JETZT GEHT´S LOS:
19 traumhafte Wandertouren.
Zum Glück:
der wald!
Als die ersten Ideen für dieses Magazin entstanden, war im
Wald nicht viel los. Wer Urlaub, Entspannung und Erlebnisse
suchte, kam kaum noch auf die Idee, dass man das auch direkt
vor der Haustür finden kann.
Wie wohl man sich schon nach ein paar Schritten im Wald
fühlt, wie man ganz automatisch entspannt – das hatten viele
Menschen vergessen.
Und dass auch die Medizin handfeste Beweise für die wohltuende
Wirkung des Waldes vorlegen kann, dass in Japan gar
ein eigener heilkundlicher Zweig zu diesem Thema entstanden
ist, das kam gerade erst in den Medien an.
Mit diesem Magazin wollten wir die Wunderwelt des Waldes
wieder mehr ins Bewusstsein rücken.
Nun hat uns die Zeit ein wenig überholt: Nachdem Fernreisen
nicht mehr möglich waren, füllte sich der Wald ganz von selbst.
Was hier aber inzwischen alles geboten wird, wissen immer
noch die wenigsten.
Auf den nächsten 59 Seiten laden wir Sie ein, den Wald neu zu
entdecken – kommen Sie mit auf eine Reise ins Unbekannte.
Und noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Wo der Wald am
schönsten ist, finden sich meist auch heilende Quellen, gute
Restaurants und nette Hotels. Das lässt sich ganz herrlich
verbinden. Wenn Sie dann nach einem traumhaften Tag
rundum glücklich in weiche Kissen sinken, werden Sie sich
fragen: Warum wollten wir hier eigentlich immer weg?
Wir wünschen eine anregende Lektüre – und viele wunderbare
Erlebnisse im Wald.
Inhalt
2/3
Viel Druck. Viel Luft.
Der Wald heilt Seele
und Körper.
4/5
Faszination Waldbaden.
Sechs Experten-Statements.
6/7
Achtsamkeit und
Entschleunigung.
Der Schlüssel zu mehr
Lebensqualität.
8/9
Wegweisende
Naturerfahrungen.
Im Wald erfahren,
wer wir sind.
10/11
Abenteuer vor der Haustür.
Der Wald ist voller Adrenalin.
12–15
Tiefenentspannung
und Höhenflüge.
Von Schwarzwaldcamp
bis Bikepark.
16/17
Abenteuer für Klein und Groß.
Unterwegs in den Kletterparks.
18/19
Die Deutschen und ihr Wald.
Nicht immer ein
Liebesverhältnis.
20–23
Wald wirkt …
… zeigt eine aktuelle Studie.
24/25
Zu Gast im Wald.
Ein kleiner Wald-Knigge.
26/27
Wald und Wasser.
Eine uralte Symbiose.
28/29
Wasser als Gesundheitselixier.
Kneippen und Trinken.
30/31
Kurztrip in den Schnee.
Wintersport.
32/33
Hier und jetzt im Wald.
Meditationswandern
und mehr.
34/35
Jetzt geht´s los:
19 traumhafte Wandertouren.
36–39
Baden in der Luft.
Heilklimawandern
macht glücklich.
40/41
Brennnessel, Hagebutte & Co.
Über Kräuter und
Kräuterkundige.
42/43
Mit einer Prise Wald und Wiese.
Leckere Rezepte
mit speziellem Touch.
44/45
Messerscharfes Waldabenteuer.
Schnitzen ist ein Stück
wilde Kindheit.
46/47
Sieben von 6.700.
Waldbewohner im Porträt.
48/49
Ganz wild. Ganz nah.
Unterwegs in den Wildparks.
50/51
Sein statt Tun.
Der Wald als Kurund
Heilwald.
52/53
Nachgezählt.
Wissenswertes über den Wald.
54/55
Der wackelnde Wald.
Ein Naturphänomen
am Federsee.
56–59
Vom Wald ins Wasser.
Die großen Seen
Baden-Württembergs.
60/61
Impressum
1
VIEL DRUCK.
STRESS,
ÜBERLASTUNG,
BURN-OUT,
UNWOHLSEIN,
SCHLAFSTÖRUNGEN,
INNERE UNRUHE,
BLUTHOCHDRUCK,
IMMUNSCHWÄCHE
2
VIEL LUFT.
Der Wald heilt nicht nur die Seele, sondern auch den Körper:
Schon die Dichter und Maler der Romantik flohen aus industrialisierten
Städten ins dichte Tannengrün, um die verlorene Einheit mit der
Natur wiederzufinden. Inzwischen hat die Wissenschaft ergründet,
dass der Wald obendrein medizinische Funktionen erfüllt und das
Immunsystem stärkt. Wer also im Urlaub wirklich auftanken will,
sollte nicht in die Ferne schweifen: Das Gute liegt ganz nahe.
3
森 林 浴
shinrin yoku
Waldbaden
4
Lies das
„Waldbaden – Orte zum
Kraft tanken in Baden-
Württemberg“
Wo 40 Prozent der Fläche
mit Wald bedeckt sind,
gibt es entsprechend viele
Waldbade-Möglichkeiten.
Annette Maria Rieger
stellt die schönsten Orte
vor und gibt praktische
Tipps, um sich mit neuer
Energie aufzuladen.
Erschienen im Belser-Verlag
Badewannen im Wald? Die gibt es tatsächlich auf dem Sommerberg bei
Bad Wildbad. Shinrin yoku - wörtlich übersetzt ˝Ein Bad in der
Atmosphäre des Waldes nehmen˝ - kann man jedoch auch im Liegen,
Gehen und Stehen. Allein die stille grüne Geborgenheit wirkt wohltuend
auf Körper und Geist. Umso mehr, wenn man sich dieser Atmosphäre
mit allen Sinnen in entspannter Achtsamkeit hingibt.
Der Wald ist aber auch tatsächlich Medizin: Vor allem Nadelbäume
dünsten Botenstoffe aus, die unser Immunsystem nachweisbar deutlich
ankurbeln. In Japan ist Waldbaden daher nicht nur eine Volksbewegung,
sondern wird regelmässig von Ärzten gegen Burn-out und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnet.
Waldbaden ist ansteckend: Wer es einmal erlebt hat, will es immer wieder. Wen man auch fragt und ganz gleich,
ob man es aus einer eher ganzheitlichen oder rein medizinischen Perspektive betrachtet – die Kraft der Natur wirkt.
Hier beschreiben die Experten unseres Magazins kurz, was für sie die Faszination Waldbaden ausmacht.
CHRISTINE GRABRUCKER
Natur- & Seelenpfad-Coach
„Waldbaden bedeutet für mich: Einfach nur SEIN & mich
treiben lassen!“
DR. NICOLAUS PRINZ
Qualitäts-Coach, Experte für Gesundheitstourismus
„Wald ist für mich der ideale Rückzugs- und Ausgleichsraum.
Er ermöglicht mir die Begegnung mit mir selbst und lässt
mich sein im Hier und Jetzt. Ich finde darin Ruhe, Kraft
und Gelassenheit zum häufig sehr getriebenen Alltag.
Ein Waldbad ist einer der natürlichsten Wirkstoffe zur
ganzheitlichen Förderung der Gesundheit, davon bin ich
persönlich überzeugt. Schon Hildegard von Bingen hat
im 12. Jh. gesagt: ‚Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und
diese ist grün.′‘“
RENO VON BUCKENBERG
Zertifizierter Naturführer und Waldtherapeut
„Waldbaden ist für mich eine zeitgemäße und sehr intensive
Gelegenheit, sich selbst im Einklang mit der Natur neu
zu entdecken. Achtsamkeit und Entschleunigung sind die
Basisthemen, die uns so ganz nebenbei eine Steigerung
der Abwehrkräfte, Einregulierung des Blutdrucks und
das Fluten des Gehirns mit Glückshormonen beschert –
alles völlig nebenwirkungsfrei und obendrein kostenlos.“
DR. HARRO BÖCKMANN
Facharzt für Allgemeinmedizin, Wissenschaftsausschuss
des Heilbäderverbands Baden-Württemberg e. V.
„Ich denke, Waldbaden ist eine positive Ergänzung zu
unseren präventiven und kurativen Kurangeboten.“
DR. MED. KATJA OOMEN-WELKE
Fachärztin für Allgemeinmedizin
„Die Erfahrung zeigt: Je öfter wir uns im Wald aufhalten,
desto stärker wird die Verbindung und desto leichter
treten wir in Verbindung mit der Natur. Je stärker die
Verbindung, desto schneller und besser die Wirkung.“
HEIDEMARIE SIEBLER
Naturpädagogin
„Die Natur braucht uns alle nicht, aber wir alle brauchen
die Natur.“
5
Achtsamkeit und
Entschleunigung
Was ist eigentlich
Achtsamkeit?
In den letzten Jahren hört man
diesen Begriff immer öfter und so
mancher spricht ihm damit etwas
Magisches, fast schon Verheißungsvolles
zu. Aber um was geht es
denn, wenn wir von Achtsamkeit
sprechen? Nun, im Grunde ist
Achtsamkeit etwas, was wir ganz
am Anfang unseres Lebens gelebt
und erlebt haben: Wir waren als
Baby und Kleinkind ausschließlich
mit unserer Befindlichkeit und
unseren Sinneseindrücken beschäftigt
– kein Vergleichen, kein Nachdenken,
kein Grübeln oder sonstige Einflüsse
unseres Egos haben uns davon
abhalten können. In dieser frühen
Zeit unseres Seins waren wir vollkommen
im Hier und Jetzt, haben
wertfrei wahrgenommen und die
Sinneseindrücke auf uns wirken
lassen. Das Ego hat sich nämlich
erst später entwickelt – so sind
wir genau dann im Ego, wenn wir
vergleichen und bewerten. Wie wir
wissen, ist der Vergleich allzu oft
die Ursache aller Unzufriedenheit.
Wenn wir reden, sind wir
nicht im Hier und Jetzt.
Wir sind auch nicht im Hier und
Jetzt, wenn wir uns unterhalten,
uns dabei dann meist gedanklich in
der Vergangenheit befinden oder
uns um die Zukunft Gedanken
machen – genau das hält uns ständig
davon ab, die Aufmerksamkeit auf
das eigene Leben zu richten, denn das
findet ausschließlich in der Gegenwart
statt. Die Vergangenheit ist vorbei
und kann nicht mehr geändert
werden. Was in der Zukunft sein wird,
bestimmen wir mit dem, was wir in
der Gegenwart denken und tun.
Immer höhere Reize,
um sich zu spüren und
Spaß zu haben?
Im Laufe unseres Lebens und mit
der steigenden Zahl unserer Erlebnisse
und ihrer stereotypen
Wiederholung haben wir angefangen,
geistige Schubladen zu bilden,
um Bekanntes von Neuem zu
unterscheiden. So lernten wir ganz
allmählich, diese schier unendliche
Zahl von Sinneseindrücken zu
filtern, um so überhaupt damit
zurechtzukommen und lebensfähig
zu werden. Diese Strategie kultivierten
wir in unserer Kindheit,
Jugend und hauptsächlich als
Erwachsener – leider nicht immer
zu unserem Vorteil. Wenn wir nicht
aufpassen, stumpfen wir ab und es
braucht immer höhere Reize, um
eine gewisse Zufriedenheit zu fühlen.
„Höher – schneller – weiter“ ist
oftmals eine Spirale, die am Ende
immer in Frustration enden muss.
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen,
braucht es die Rückbesinnung
auf Freude an kleinen, ganz
alltäg lichen Dingen – der Weg dazu
ist „Achtsamkeit“.
6
Autor: Reno von Buckenberg – zertifizierter Naturführer und Waldtherapeut, Bad Wildbad
Reno von Buckenberg
FINDE DEN SCHALTER
IN DIR, ACHTSAMKEIT
WIEDER BEWUSST
ANZUSCHALTEN UND
AUSZUKOSTEN.
Achtsamkeit geht mit Entschleunigung
einher – daher sind die Übungen und
Anleitungen dazu ein ganz wesentlicher
Bestandteil unserer Waldbadentouren
im Schwarzwald.
Erst wenn wir uns einlassen, ganz in
die Wahrnehmung und ins Fühlen zu
kommen, werden wir in uns das wieder
entdecken, was wir seit unserer Kindheit
verlernt und verdrängt haben:
sich selbst und dem Leben gegenüber
achtsam zu sein. Erst damit werden wir
den kleinen Dingen im Leben wieder
mehr Genuss und Qualität beimessen
können.
www.schwarzwalddeluxe.de
7
Waldbaden und
wegweisende Naturerfahrungen
Mit der Kraft der Natur dein inneres Feuer
entdecken und es am Brennen zu halten!
„Der Wald und die Natur
lassen mein Herz höher
schlagen! Ich fühle mich frei
und darf sein, wer ich bin.
Waldbaden ist für mich so
viel mehr, als nur Bäume zu
umarmen.
Ich lasse mich treiben und
folge meiner Freude.
Ich lausche meinem Herzen
und empfange Inspiration.“
Im Alltag sind wir oft im Stressmodus.
Dadurch ziehen wir unbewusst
Energie aus unserem eigenen Feld ab. Die Folge:
Wir werden krank und fühlen uns getrennt. Je öfter es
uns gelingt, den Kampf-Flucht-Modus außer Kraft zu
setzen und unser Energiefeld zu stärken, desto mehr
fühlen wir uns auch gleichzeitig verbunden.
Die Natur und speziell der Wald lassen uns entspannter
werden. Der Geist kommt zur Ruhe. Durch gezielte
Übungen verbinden sich die Teilnehmer mehr und
mehr mit der Natur und sich selbst. Sie stärken ihr
Energiefeld.
Das Sich-treiben-Lassen ist eine Kernroutine in der
Wildnispädagogik. Ich lade die Teilnehmer beim Waldbaden
immer dazu ein, mal wieder so richtig Kind zu
sein, neugierig auf Entdeckungsreise zu gehen und auf
die Impulse des Körpers zu achten. Diese Übung ist jedes
8
Fotos: Christine Grabrucker
Mal eine Garantie dafür, die Augen der Teilnehmer
zum Leuchten zu bringen. Sie empfinden Freude dabei
und sind erstaunt über sich selbst. Ganz fasziniert bei
dem, was es zu entdecken gibt, rücken die Gedanken in
den Hintergrund.
Dieser Zustand ist eine optimale Ausgangslage, um die
Menschen in der Einzelbegleitung auf eine innere Reise
im Außen mitzunehmen. Beim Natur-Coaching schaffe
ich für sie einen Raum in der Natur,
in dem sie sich selbst im Spiegel
der Natur erkennen. Was davor im
Verborgenen lag, wird plötzlich
sichtbar. Wo vorher keine Lösung zu
erkennen war, ist plötzlich Klarheit.
Beim Natur-Coaching nehmen wir
andere Sichtweisen ein, ändern
unsere Wahrnehmungsebenen und
erfahren somit Weisheit. Denn Wissen
ohne Erfahrung bleibt Wissen.
Beim Natur-Coaching machen wir Dinge auf der körperlichen
Ebene erfahrbar. Es ist wie eine Initiation für
unseren Veränderungsprozess.
Schon Albert Einstein sagte: „Probleme kann man
niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie
entstanden sind.“
Für Menschen, die mehr darüber erfahren möchten,
wer sie wirklich sind und warum sie da sind, die eine
tiefe Naturverbindung erleben und
eine Vision kreieren möchten, die
ihr Leben verändern kann, biete ich
mehrtägige Auszeiten und Natur-
Retreats an.
Christine Grabrucker ist Natur- &
Seelenpfad-Coach. Ihre Mission ist es,
die Menschen darin zu unterstützen,
ihre ureigene Spur zu finden und
ihr zu folgen.
Mehr Informationen unter
www.naturwege-seelenpfade.de
„Alles, was wir für ein sinnerfülltes Leben brauchen, ist bereits da.
Wir finden es in uns!“
Den Wald
bei Nacht
erleben
Ein bisschen unheimlich ist es schon.
Aber in einer Gruppe und mit
Schwarzwald-Guide Monika Amann
an der Seite kann man sich dann
doch herrlich entspannen.
Und erfährt, wie die nächtliche
Atmosphäre unsere Sinne schärft.
So wird das Erlebnis Waldbaden
noch ein Stückchen intensiver.
www.badherrenalb.de
Waldbaden im
Jahresrhythmus
Es ist nie zu kalt fürs Waldbaden –
nur manchmal zu feucht und
stürmisch. Nach diesem Motto
laden die zertifizierten Shinrin-
Yoku-Trainer in Bad Dürrheim ein:
zu auf die Jahreszeiten abgestimmten
Walderlebnissen, After-Work-Waldbaden
und einem speziellen Angebot
für Menschen mit Handicap.
www.badduerrheim.de
9
Abenteuer
vor der
Haustür
DER WALD IST VOLLER ADRENALIN
Gesundheit und Ruhe tanken ist gut und schön. Wer stattdessen oder zwischendurch
mehr Aktivität, Spannung und Sport sucht, findet im Wald auch dafür alle Möglichkeiten.
Der Battertfelsen bei Baden-Baden bietet für alle etwas. Die Felswände, Graten, Felsvorsprünge,
die Kamine mit zahlreichen Rissen und Spalten im Felsen bieten alle
Schwierigkeiten bis zum IX. Mehr Informationen untet www.battertfelsen.de
10
01
02 03
Foto: Touristik Bad Wildbad GmbH
01
TREKKING-CAMPS
Sechs Camps im Nordschwarzwald
und drei im
Südschwarzwald ermöglichen
lange Wandertouren
auf eigene Faust.
Die Camps bieten Stellplätze
für bis zu drei Zelte,
eine Feuerstelle und ein
Toilettenhäuschen.
Buchung unter
www.trekking-schwarz
wald.de/
02
BAUMWIPFELPFAD
Neben der atemberaubenden
Rundumsicht über den
Schwarzwald bei Bad Wildbad
kann man auf dem
Weg nach oben auf verschiedenen
Balkonen noch
eine Menge über Flora und
Fauna lernen:
www.bad-wildbad.de/
baumwipfelpfad/
Wilde Natur hautnah erleben –
dafür braucht man keine Trekking-
Tour im Dschungel zu buchen.
Der Nationalpark Schwarzwald
verzaubert mit unberührter,
sich selbst überlassener Wildnis.
Und inzwischen darf man dort sogar
übernachten. Die Wegbeschreibung
zu den versteckt gelegenen Camps
erhält man nur nach Anmeldung,
mehr als drei Zelte sind nicht erlaubt,
Wasser und Verpflegung muss man
selbst mitbringen – das Abenteuer ruft.
Oder steht Ihnen der Sinn eher
nach Höhenluft? Dann können Sie
sich zum Beispiel per Baumwipfelpfad
recht bequem bis auf 40 Meter
hinaufschrauben. Eine sanft steigende
Rampe führt barrierefrei zur
Aussichtsplattform – und wer will,
kann per Tunnelrutsche wieder nach
unten surfen. Deutlich spannender
geht es in den Waldseilgärten zu.
Schmale Baumstämme und Abgründe
zu überqueren, erfordert trotz Gurt
und Sicherungsseil einigen Mut.
03
WALDSEILGÄRTEN
Spannung für die ganze
Familie, Gemeinschaftserlebnisse
für Teams aus
Unternehmen und natürlich
auch Abenteuer für „Einzelkämpfer“
bietet zum
Beispiel der Klettergarten
in Freiburg.
www.waldseilgartenfreiburg.de
11
„Schönster
Morgen
meines
Lebens!“
12
Foto: schwarzwaldcamp
Ein Bett im
Schwarzwald:
So fühlt sich
Freiheit an.
Durch die dunklen Bäume schimmern
Sterne, am Boden rascheln die Nachttiere,
ein Käuzchen ruft, der Wind rauscht
durch die Wipfel – und du schwebst
mittendrin in deinem Schlafsack.
Die frische, reine Luft trägt dich tief ins
Traumreich. Und wenn dich das durch
die Wipfel schimmernde Morgenlicht
weckt, bist du einfach nur glücklich.
Zum Beispiel am Schluchsee:
www.schwarzwaldcamp.com
13
Tiefenentspannung
und
Höhenflüge.
Fotos: schwarzwaldcamp
14
Man kann dem Wald wohl kaum
näherkommen, als wenn man
mittendrin übernachtet. Eines der
vielfältigsten Angebote dafür ist auf
einem der schönsten Fleckchen am
Schluchsee entstanden:
Im Schwarzwaldcamp kann man
im Baumzelt schweben, im Tipi
und sogar in einer ausrangierten
Seilbahngondel übernachten. Oder
auch ganz klassisch: auf idyllisch
und versteckt gelegenen Fleckchen
ist Platz für bis zu zehn Zelte und
vier Campingbusse.
Das „Höchste“ im Camp ist sicherlich
das Baumzelt „Willi“:
Hier schläft man drei Meter über
dem Boden. Und ist den Sternen
ganz nahe – wenn man das Zeltdach
entfernt.
Ein bisschen Wildwest-Flair kommt
mit den Tipis ins Spiel – und deutlich
mehr Komfort: Auf einer soliden
Holzplattform und mit Stehhöhe
wird es schon recht wohnlich.
Besonders, wenn auch noch Doppelbett
und Küchenausstattung
inklusive sind wie bei „Paul“,
dem Familien-Tipi.
Mehr Infos unter
www.schwarzwaldcamp.com
DAS KOMPLETTE KONTRASTPROGRAMM
ZUM ENTSPANNTEN KUSCHELN:
RUPPIGE TRAILS, RASANTE KURVEN,
WEITE SPRÜNGE – IN DEN BESTEN
BIKEPARKS DEUTSCHLANDS.
Zum Beispiel in Todtnau: Der älteste Bikepark schreibt seit 1996
Downhill-Geschichte. Hier geht es bequem mit dem Sessellift nach
oben aufs Hasenhorn, dann warten 450 actiongeladene Höhenmeter.
Die können wahlweise über die 2,7 Kilometer lange Downhill-Strecke
für echte Könner bewältigt werden oder über den drei Kilometer
langen Wildride, bei dem jedes Hindernis entweder umfahren oder
gefahrlos abgerollt werden kann.
Fotos: © Sebastian Sternemann
Im Bikepark Bad Wildbad geht es per Bus-Shuttle und Schlepplift nach
oben. Hier warten gleich acht Strecken auf mutige Biker – und solche,
die es werden wollen: Zwei extrem ruppige Downhills, zwei etwas
entspanntere Freeride-Strecken, ein Four-Cross, ein Slalom, ein Trail
speziell für Kids sowie ein Übungsparcours bieten alle Möglichkeiten,
um sich immer weiter zu verbessern.
Wichtig: In beide Bikeparks darf man nur mit Brust,- Rücken- und
Knieprotektoren sowie Fullface-Helm. Das alles kann man ebenso wie
die passenden Downhill- oder Freeride-Bikes im Shop vor Ort ausleihen.
Und wer sich dann immer noch nicht so recht traut, bucht am besten
noch einen Fahrtechnik-Kurs dazu.
BIKEPARADIES SCHWARZWALD:
FÜR ALLE, DIE SICH AUSTOBEN
WOLLEN.
Neben den beiden Bikeparks, in denen man es so
richtig krachen lassen kann, bietet auch die Mountainbike-Arena
Bad Säckingen eine anspruchsvolle
Strecke für ambitionierte Cross-Country-Biker.
www.bikepark-todtnau.de
www.bikepark-bad-wildbad.com/
www.badsaeckingen.de
Und wem das alles ein bisschen zu riskant ist:
Im Schwarzwald wartet ein gigantisches Angebot
von Rad- und Mountainbiketouren unterschiedlichster
Längen und Schwierigkeitsgrade.
Alle Infos dazu bietet der Tourenfinder unter
www.schwarzwald-tourismus.info/
15
KLETTER-
In schwindelnder Höhe auf
dünnen Seilen über Abgründe
balancieren: Was zunächst eher
wie ein Alptraum klingt, macht
in einem Klettergarten ziemlich
schnell einen Riesenspaß.
16
FÜR KLEIN
ABENTEUER
Manche bekommen schon beim
Aufstieg weiche Knie, andere fühlen
sich noch in 16 Meter Höhe pudelwohl
– und für jeden gibt es den
richtigen Parcours. Im Kletterwald
Hochempor bei Bad Säckingen reicht
die Bandbreite vom einfachen weißen
Parcours mit sieben Elementen bis
zum extrem schwierigen schwarzen
Parcours, der mit einem – natürlich
gebremsten – Sprung in die Tiefe
endet.
Der Abenteuerwald Sommerberg
bietet ebenfalls Spiel und Spaß für
die ganze Familie. Hier bleibt man
jedoch weitgehend in Bodennähe.
Neben Schaukel, Rutsche und Sandkasten
bringen das Riesentrampolin,
der kindgerechte Klettergarten und
nicht zuletzt die Seilrutsche viel Spaß:
Bis zu vier Personen können gleichzeitig
durch die Luft schweben.
Gemeinsam klettern stärkt das
Wirgefühl. Ganz besonders dann,
wenn die Herausforderungen nur
im Team bewältigt werden können.
Genau darauf sind der Team-Parcours
im Monbachtal bei Bad Liebenzell
und das Kletterangebot im Kurpark
von Bad Bellingen ausgerichtet.
Die unterschiedlichen Hoch- und
Niedrigseilelemente werden individuell
für jede Gruppe zusammengestellt
und von einem Trainer
begleitet. Ob mit Freunden und der
Familie oder dem Unternehmensteam
– nach diesem Erlebnis verstehen
sie sich mit Sicherheit besser.
Hier gehen Sie
in der Luft:
Waldklettern
• BAD WALDSEE:
Kletterpark im Tannenbühl
www.abenteuer-kletterparktannenbuehl.de
• BAD WILDBAD:
Waldspielplatz für die ganze
Familie, direkt am Turm des
Baumwipfelpfads
www.abenteuerwaldsommerberg.de
• BAD LIEBENZELL:
Spezielles Programm für Teams
www.monbachtal.de/
natur-aktiv/teamparcours/
• BAD KROZINGEN/
MÜNSTERTAL STAUFEN:
Kletter-Parcours und
Bogenschießstand
www.kletterwald-staufen.de
• BAD BELLINGEN:
Team-Klettern im Kurpark
www.bad-bellingen.de/media/
attraktionen/kletterelementeim-kurpark
• BAD SÄCKINGEN:
www.kletterwaldhochempor.de
Fotos: Kletterwald Hochempoor
UND GROSS
17
˝Wenn man so ganz alleine im Wald steht,
wozu man in Büros und Kinos geht. Und
Den Deutschen wird ein besonders inniges Verhältnis
zu ihrem Wald nachgesagt. Doch „die ganz, ganz große
Liebe“ war es nicht immer.
Zwar verehrten die Germanen Bäume als Sitz ihrer
Götter – zum Beispiel war die Linde der Liebesgöttin
Freya, die Eiche dem Donnergott Thor geweiht.
Das ganze Mittelalter hindurch galt der Wald dagegen
als von wilden Tieren, Räubern oder gar Dämonen und
Geistern bewohnte „No-go-Area“.
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Wald
wieder zum Sehnsuchtsort. Mit zunehmender Industrialisierung
und Verstädterung wuchs der Wunsch,
Natur zu erleben und sich als ein Teil davon zu fühlen.
Vertreter der Romantik wie Caspar David Friedrich
und Joseph von Eichendorff verklärten den Wald zu
einer heilen und träumerischen Welt und auch modernere
Dichter wie Erich Kästner spürten und spüren
dem Zauber des Waldes in ihren Werken nach.
18
begreift man nur sehr schwer,
plötzlich will man alles das nicht mehr.˝
\ Erich Kästner
19
STRESS LASS NACH:
ERHOLUNGSGARANT
WALD WIRKT: EINE AKTUELLE STUDIE ZUM
Stress lass nach … Ein seit Jahrzehnten
bewährtes Konzept aus Japan kann
uns dabei helfen: Shinrin Yoku –
übersetzt bedeutet das so viel wie
„Baden in der Waldluft“ oder kurz
und bündig: Waldbaden. Nass wird
bei diesem Trend, der mehr und
mehr aus Japan zu uns herüberschwappt,
niemand. Entschleunigung
und das bewusste
Wahrnehmen der eigenen
Umgebung stehen im Vordergrund.
Wald tut uns gut –
wie und warum, haben
Wissen schaftlerinnen und
Wissen schaftler jetzt für uns
heraus gefunden.
Stress – ein Gefühl,
das wir alle kennen.
Stress ist ein Gefühl, mit dem wir
alle früher oder später im Leben
konfrontiert sind. Er wird häufig
als „Volkskrankheit Nummer 1“
bezeichnet und repräsentative
Erhebungen in Deutschland zeigen,
dass diese Bezeichnung nicht von
ungefähr kommt. So sind 92 Prozent
der deutschen Wohnbevölkerung in
unterschiedlich starken Ausprägungen
gestresst. 20 Prozent empfinden
dabei sogar eine (sehr) hohe Stressbelastung.
Je höher das Stresslevel,
desto negativer ist im Übrigen das
subjektive Gesundheitsempfinden.
13 %
21 %
4 %
8 %
38 %
16 %
Keine Stressbelastung
Sehr gering
Gering
Teils, teils
Hoch
Sehr hoch
20
Abb.: Stressbelastung der deutschen Wohnbevölkerung
Quelle: HKM GmbH (2019): Motiv- und Zielgruppenanalyse
deutscher Heilbäder und Kurorte
DER WALD ALS
THEMA WALDGESUNDHEIT
Was also tun, wenn alles
gefühlt zu viel ist und der
Stress einem über den Kopf
zu wachsen droht?
Ab in den Wald lautet
die Devise!
Terpene –
die Geheimzutat des
Waldes zur Erholung
Denken Sie an Ihren letzten Waldspaziergang
zurück. Das Rascheln
der Blätter unter den Schuhen,
die Stille, die ab und an durch Vogelgezwitscher
unterbrochen wird,
das entfernte Rauschen eines Baches …
ganz schön entspannt, oder?
Sicher ist Ihnen auch noch die gute
Waldluft im Gedächtnis geblieben,
die sich so frisch und rein anfühlt.
Doch warum nehmen wir die
Waldluft eigentlich als besonders
erfrischend wahr? Das, was die
Waldluft für uns so wertvoll macht
und dieses angenehme Ruhegefühl
erzeugt, ist das Aufeinandertreffen
der abgegebenen organischen
Verbindungen der dortigen
Pflanzen. Moos, Farne, Koniferen,
Blumen und viele mehr geben
Düfte, die sog. Terpene, ab, die auf
uns diese wohltuende Wirkung
haben. Die Abwesenheit von
starkem Autoverkehr unterstützt
diesen wohltuenden
Effekt der Luft
noch mal zusätzlich.
Faszinierend ist dabei,
wie viele unterschiedliche
Terpene in der
Waldluft vorkommen.
Messungen, die in Bad Peterstal-
Griesbach im Zuge der wissenschaftlichen
Untersuchung von
der Wirkungsweise des Waldes auf
das Wohlbefinden durchgeführt
wurden, haben in Luftproben aus
der Waldluft 51 Spurengase,
davon 30 Terpene, analysiert.
ˆ
Weiter
21
WALD IST NICHT GLEICH WALD.
Doch welcher Wald
passt am besten zu mir?
In der Studie wurden ein Mischwald sowie ein Nadelwald
hinsichtlich der Erholungswirkung untersucht.
Psychophysiologische Messungen haben dabei gezeigt,
dass der Nadelwald besonders gut das Stresshormon
Cortisol reduziert, während der Mischwald bessere
Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und die Aktivität
des parasympathischen Nervensystems hat.
Wie man in den Wald hineinruft,
so schallt es heraus: Waldbaden –
aber richtig!
Abschließend noch einige Tipps für Ihr erfolgreiches
und entspannendes Bad im Wald: Nicht schnellen
Schrittes so viel Strecke wie möglich zurücklegen.
Einfach mal stehen bleiben und die Umgebung bewusst
wahrnehmen, sich ein gemütliches Plätzchen zum
Verweilen suchen, den Geräuschen lauschen und den
Alltagsstress Schritt für Schritt hinter sich lassen.
Der individuelle Erholungscocktail
unterscheidet sich von Wald zu Wald.
So enthält die Luft im Nadelwald beispielsweise,
verglichen mit der Luft im Mischwald, eine höhere
Terpenkonzentration. Mittels ätherischer Öle kann man
auch versuchen, sich den Wald nach Hause zu holen –
allerdings hat die Studie eindrücklich gezeigt, dass diese
bedufteten Räume nicht zu einem ähnlich positiven
Erholungsgefühl wie der Wald führen. Also lieber raus
in die Natur und die Wirkung des Waldes am eigenen
Leib spüren.
Die Studie zeigt dabei, dass insbesondere Achtsamkeitsübungen
im Wald erholungsförderlich sind. Wenn Sie
Stress abbauen möchten, also Ihren Cortisol-Spiegel
senken wollen, dann sind Achtsamkeitsübungen im
Nadelwald förderlich. Zur Stärkung Ihres Herz-
Kreislauf-Systems sind hingegen Achtsamkeitsübungen
im Mischwald besonders
geeignet. Probieren Sie es doch einfach
mal selbst aus …
es lohnt sich!
Weitere Tipps und Tricks rund um
das Thema Waldbaden finden Sie
hier in diesem Magazin.
Dort finden Sie auch Angebote für
Achtsamkeitsübungen im Wald.
22
Waldbaden, Waldgesundheit und
Waldtherapie sind aktuell in aller
Munde und in den Medien sowie
Fachzeitschriften weitverbreitet.
Welche Wälder besonders positiv
auf die menschliche Gesundheit
wirken, ist jedoch nur in Ansätzen
erforscht. Um zu dieser Frage
gesicherte wissenschaftlich fundierte
Erkenntnisse zu gewinnen,
hat der Heilbäderverband Baden-
Württemberg, mit finanzieller
Unterstützung des Ministeriums
der Justiz und für Europa sowie des
Förderkreises für Balneologische
und Klimaphysiologische Forschung
Baden-Württemberg e. V., die
gesundheitsförderlichen Wirkungsweisen
des Waldes in einer interdisziplinären
Studie untersuchen
lassen. Die Studie wurde von Wissenschaftler*innen
der Hochschule für
Forstwirtschaft Rottenburg (Fachbereich
Tourismus), der Eberhard
Karls Universität Tübingen (Fachbereich
Gesundheitspsychologie
und Neurorehabilitation) sowie
der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg (Fachbereich Ökosystemphysiologie)
durchgeführt. Weitere
Infos zur Studie finden Sie hier:
info@heilbaeder-bw.de
23
Damit Sie
wissen,
wie der
Hase
24
läuft
Foto: age fotostock
Die wichtigsten Regeln für einen
tierschonenden Aufenthalt im Wald.
01
02
03
04
Auf den Wegen bleiben
Tiere lernen schnell, wo und wann sich Menschen im Wald bewegen. Sie weichen dann einfach aus,
verstecken sich in dichten Baumgruppen und warten ab, bis sie wieder ihre Ruhe haben. Das funktioniert
natürlich nur, wenn die Menschen auch auf den üblichen Wegen und Pfaden bleiben. Also bitte keine
Querfeldeintouren auf eigene Faust unternehmen.
Keine nächtlichen Waldbesuche
Wenn die Menschen den Wald verlassen, gehen die Tiere auf Nahrungssuche. Dann kommen sie auch
wieder in die Nähe der Wege und Pfade. Treffen sie dort auf Menschen mit Stirnlampen oder Fackeln,
flüchten sie. Das kostet Energie und Zeit für die Nahrungsaufnahme. Im schlimmsten Fall können die
Tiere nicht genug Winterspeck ansetzen und verhungern.
Besondere Vorsicht im Winter
Viele Tiere suchen sich in der kalten Jahreszeit ein sicheres Versteck, fahren ihren Stoffwechsel herunter
und bewegen sich so wenig wie möglich. Werden sie daraus aufgeschreckt, flüchten sie. Das ist vor allem
im Winter ein großes Problem, denn die verbrauchte Energie ist mangels Nahrungsangebot nicht zu
ersetzen. Auch das kann tödlich enden.
Keine Spuren hinterlassen
Damit der Wald so schön und ursprünglich bleibt, wie er ist, sollte man alles wieder mitnehmen, was man
mitgebracht hat. Das gilt speziell für jede Art von Müll – selbst Bananenschalen und Papiertaschentücher
verrotten viel langsamer, als man denkt. Und dass man Feuer nur an ausgewiesenen Feuerstellen macht,
versteht sich hoffentlich von selbst.
Eigentlich ist es gar nicht so schwer: Wenn man zu Besuch bei Meister
Lampe und den anderen Tieren des Waldes ist, verhält man sich einfach
so, als ob man nette Menschen besuchen würde. Man richtet sich ein wenig
nach den Gepflogenheiten der Gastgeber, stöbert nicht ungefragt in jedem
Zimmer herum und poltert nicht nachts durch die Wohnung. Die oben
aufgeführten Regeln beschreiben das etwas genauer.
Noch mehr Informationen für einen bewussten Umgang mit der Wildnis
gibt es auf www.bewusstwild.de/
25
WALD.
QUELL DES
WASSERS.
Rund ein Drittel der deutschen Wälder sind Wasserschutzgebiete.
Der Regen trifft hier auf ein nahezu schadstofffreies
Refugium und wird vom Waldboden zusätzlich
gefiltert sowie gespeichert. Heraus kommt besonders
sauberes und hochwertiges Trinkwasser. Auch deshalb
findet man in waldreichen Regionen außergewöhnlich
viele Heilquellen und -bäder.
Eine spektakuläre Verbindung von Wald und Wasser kann
man auf dem Wasserfallsteig bei Bad Urach erleben. Der
2016 vom Wandermagazin zu Deutschlands schönstem
Wanderweg gewählte Rundweg führt entlang zweier
Wasserfälle durch eine Art Urwald auf die Albhochfläche
und zurück. Dabei kann man sich die Lungen mit nanometerkleinen
Wasser-Aerosolen volltanken. Sie entstehen
beim Aufprall des Wassers auf Felsen und sollen eine
reinigende und immunmodulierende Wirkung entfalten.
www.badurach-tourismus.de/Media/Touren/Wasserfallsteig-
Bad-Urach
Übrigens: Die Blätter und Nadeln der Bäume sind ein
überaus effektiver Filter für Staub und Schadstoffe.
Die Staubbelastung im Wald liegt zwischen 90 und
99 Prozent niedriger als in Großstädten.
26
Wasser.
Quell des Lebens.
27
Wasser macht fit: Trinken, bevor der Durst kommt.
Unser Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus
Wasser. Das ist jedoch nicht nur für lebenswichtige
Funktionen wie chemische Reaktionen,
Wärmeregulierung und die Verdauung wichtig.
Auch Aufmerksamkeit, Denkvermögen und
Gedächtnisleistung leiden bei Wassermangel
deutlich – und zwar schon wesentlich früher,
als unser Durst uns das meldet. Als Faustregel
gilt, dass man rund 1,5 Liter Flüssigkeit täglich
zu sich nehmen sollte. Wer eine Diät macht
oder Sport treibt, braucht sogar noch mehr.
Deshalb: Eine Flasche Wasser sollte immer
griffbereit sein – auf dem Schreibtisch, am
Arbeitsplatz, in der Sporttasche.
Wo kalte Füsse
Gesundheit bedeuten
Die Weltkultur
des Wassertretens:
200 Jahre Sebastian Kneipp
Es war seine eigene Lungenerkrankung, die den 1821
geborenen Theologie-Studenten Sebastian Kneipp ab
1849 zu ersten Experimenten mit den Heilkräften von
eiskaltem Wasser trieb. Nach seiner erfolgreichen
Heilung befasste er sich intensiver mit dem Thema und
wurde als „Wasserdoktor“ nicht nur europaweit bekannt.
Anfang des 20. Jahrhunderts war Kneipp in Nordamerika
der bekannteste Deutsche nach Bismarck.
Um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen,
umfasst die Kneipp-Therapie auch die Elemente
Ernährung, Heilpflanzen und Balance im Sinne von
seelischer Ausgeglichenheit.
Als Kneipp-Kurorte dürfen sich daher auch nur solche
Städte bezeichnen, in denen die Gesamtheit der „fünf
Heilfaktoren der Physiotherapie nach Kneipp“ vermittelt
wird und die über entsprechend ausgebildete Ärzte
und Physiotherapeuten sowie natürliche Wasserquellen
verfügen.
Heute existieren alleine in Deutschland über 600
Kneippvereine mit rund 160.000 Mitgliedern. Aufgrund
der großen Verdienste um die Wiederherstellung der
Gesundheit des Menschen sind die Kneipp´schen
Naturheilverfahren von der UNESCO 2015 als immaterielles
Kulturerbe ausgezeichnet worden.
Die Wasseranwendungen sind jedoch nur ein Teil der
ganzheitlichen Philosophie von Sebastian Kneipp.
28
KNEIPP-KURORTE IN
BADEN-WÜRTTEMBERG
ÜBERLINGEN
Das einzige Kneippheilbad in Baden-
Württemberg galt schon 1825 als
mondäner Kurort. Heute werden vom
klassischen Kneippen über verschiedene
Fastenkuren bis zu Reha-Maßnahmen
und spezialisierten Kliniken viele Möglichkeiten
geboten, um Gesundheit
und neue Kräfte zu tanken.
www.ueberlingen-bodensee.de
RADOLFZELL
Schon seit den 1960er-Jahren als
Kneipp-Kurort bekannt, hat Radolfzell
im Sommer 2019 eine großzügige,
öffentlich zugängliche Kneipp-Anlage
mit Wassertret- und Armbecken
sowie einen Barfußpfad eröffnet.
Gleich nebenan bietet das Reha-
Zentrum METTNAU die passenden
Therapie-Angebote drumherum.
www.radolfzell-tourismus.de
KÖNIGSFELD
Das für sein Heilklima bekannte
Schwarzwald-Städtchen konzentriert
alle Kneipp-Elemente unter dem Dach
des CuraVital-Zentrums für Komplementärmedizin.
Die Kneipp-Well-Oase
bietet moderne Therapie in charmantem
Wohlfühlambiente; außerdem
wird eine Kneipp-Well-Tour auf dem
E-Bike angeboten.
www.koenigsfeld.de
BAD DÜRRHEIM
Mit gleich drei Prädikaten – Sole-
Heilbad, Heilklimatischer Kurort und
Kneipp-Kurort – kann man sich hier
auf eine außergewöhnliche Angebotsvielfalt
freuen. Kneipp-Anlagen findet
man im Kurpark, am Salinensee, im
Feriendorf Öfingen, auf dem Natur
Camping-Platz Sunthausen und in
der Schlossklinik Sonnenbühl.
www.badduerrheim.de
BAD WALDSEE
Hier ist nicht nur einer der ältesten
und größten Kneippvereine Deutschlands
zu Hause – er wurde 1912 ge
gründet und hat heute mehr als 200
Mitglieder. In Bad Waldsee kann man
außerdem die Kneippkur mit Anwendungen
im Moor- und Thermalbad
ideal ergänzen.
www.bad-waldsee.de
ST. BLASIEN
Das lebendige Städtchen ist als
Heilklimatischer Kurort und Kneippkurort
ausgezeichnet. Mitten in den
Schwarzwald eingebettet, lädt
St. Blasien zu einer Auszeit im „gefühlt“
schönsten Wald-Bade-Gebiet der
Region ein. Für Erholungssuchende
ist das Radon Revital Bad eine besondere
Attraktion.
www.stblasien.de
SCHÖMBERG
Der Heilklimatische Kurort bezeichnet
sich als „Glücksgemeinde“ und bietet
dafür eine Vielzahl von Angeboten.
Zum Beispiel gleich fünf Kneipptretbecken
und passend zur Kneipp´schen
Ernährungslehre eine Kräuterschnecke
im Kurpark.
www.schoemberg.de
BAD PETERSTAL-GRIESBACH
Der Kneipp-Kurort im Renchtal ist
mit seinem staatlich anerkannten
Mineral- und Moorheilbad und einem
breiten Therapiespektrum eine echte
Gesundheitsoase. Sehr beliebt sind
die an idyllischen Plätzen im Ort
gelegenen Kneipp-Wassertretstellen,
die allen Besuchern kostenlos zur
Verfügung stehen.
www.bad-peterstal-griesbach.de
BIBERACH A. D. RISS
Die Attraktion des oberschwäbischen
Städtchens ist für „Kneippianer“ das
Jordanbad. Pfarrer Kneipp selbst hat
es mit folgenden Worten gelobt:
„Ich empfehle dem Liebhaber der
Wasserkur das Jordanbad, weil es ganz
nach meiner Heilmethode arbeitet
und eingerichtet ist.“
www.heilbaeder-bw.de
29
Kųrztrip
Nichts wie los, wenn die weiße Pracht
endlich mal da ist!
Der Schwarzwald und die Schwäbische
Alb sind ideal für spontanen Wintersport.
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Top-Adresse ist dann natürlich der Feldberg mit 14 Liftanlagen
und beschneiten Pisten. Wem hier zu viel Trubel ist:
Ganz in der Nähe warten über zehn weitere Skigebiete auf
entdeckungsfreudige Skifahrer und Snowboarder.
Langläufer können auf rund 2.000 Kilometer gespurten
Loipen durch Traumwälder gleiten. Und wer eher Entspannung
als Sport sucht, kann beim Winterwandern mit und ohne
Schneeschuhe knirschenden Schnee und funkelnde Sonne
genießen oder sich in ein spaßiges Rodelabenteuer stürzen.
Zum Ausklang sind dann Whirlpool oder Sauna angesagt –
in der Version als Schwarzwald-Badezuber oder der Iglusauna
ein weiteres unvergessliches Erlebnis.
Von Familienabfahrt bis Rennstrecke:
Skispaß für alle.
Alaska im Schwarzwald: das internationale Schlittenhunderennen in Todtmoos.
Perfekt präparierte Pisten:
Traumrevier für Snowboarder.
Unberührte Winterlandschaften
entdecken:
Schneeschuhwandern.
Mit Wind und Schwerkraft spielen:
Snowkiten am Feldberg.
Geht nicht nur abwärts: Bergaufrodeln am Skilift in Kaltenbronn.
Tipps für einen
Traum-Winter
T Skifahren, Langlaufen, Rodeln, Wandern
und mehr: www.hochschwarzwald.de
T Wintersport rund um Schonach,
Schönwald, Furtwangen und St. Georgen:
www.dasferienland.de
T Langlauf, Eislaufen und mehr in Bad
Dürrheim: www.badduerrheim.de/erleben
T Einzigartige Entspannung im Schwarwald-
Badezuber oder der Iglu-Sauna:
www.schwarzwald-badezuber.de
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im Hier.
im Jetzt.
im Wald.
Der Weg ist das Ziel – diese häufig strapazierte Weisheit
trifft hier einmal wirklich zu: Wenn die Yogalehrerin
Anna Cassinelli ihre meist bunt gemischten Gruppen
aus Frauen und Männern, Jung und Alt durch die Wälder
und Wiesen rund um Bad Peterstal-Griesbach führt,
ist das Innehalten so wichtig wie die Fortbewegung.
Achtsamkeit und Dankbarkeit für die Schönheit der
Natur stehen an erster Stelle. An besonders schönen
Plätzen bringen Atem- und Meditationsübungen die
Teilnehmer dazu, sich selbst bewusster wahrzunehmen,
den Rhythmus und die Kraft der Natur zu spüren –
und sich in diesen glücklichen Momenten als ein Teil
davon zu erleben.
www.bad-peterstal-griesbach.de
32
1 . Slow-Wandern
in Waldbronn
Ganz entspannt durch den Wald schlendern, statt von A nach
B zu marschieren. Einfach da sein, die Natur betrachten,
lauschen, riechen. Und dabei mit Atem-, Achtsamkeits- und
Meditationsübungen noch tiefer in die heilsame Wald-Atmosphäre
eintauchen: Auch die Waldbade-Veranstaltungen in
Waldbronn bringen uns zurück in den Moment. Und man
muss sich nicht unbedingt den ganzen Tag Zeit nehmen:
Beim Afterwork-Waldbaden genügen auch zwei Stunden,
um den Alltags-Stress völlig zu vergessen.
www.waldbronn-tourismus.de
2 . Besinnungspfad
in Bad Rappenau
Die friedvolle
Atmosphäre des
Waldes bringt
uns fast automatisch
zur Ruhe.
Diese entspannenden
Momente
lassen sich deutlich
vertiefen –
zum Beispiel
durch eine
Meditationswanderung.
Dieser etwa vier Kilometer lange Rundweg ist unter Mitwirkung
der evangelischen und katholischen Kurseelsorge
entstanden und erinnert an die Tradition christlicher
Kontemplation. 15 Themen-Stationen laden dazu ein, innezuhalten
und sich Fragen zu seinem Lebensweg zu stellen,
Momente der Einkehr in der Natur zu finden und die
Schöpfung mit einem erneuerten Blickwinkel zu erleben.
www.badrappenau-tourismus.de
3 . Wolfswege
in Höchenschwand
Obwohl auch hier die entspannende Atmosphäre des Waldes
nicht ohne Wirkung bleiben wird, geht es auf Wolfspfad und
Wolfssteig mehr um Information als Meditation. Auf dem
Wolfspfad gehen Kinder und Familien in Begleitung des
Maskottchens „Lupus“ auf eine spannende und spielerische
Entdeckungsreise in die Welt der Wölfe. Der Wolfssteig führt
über 22 Kilometer von Waldshut-Tiengen nach Höchenschwand.
Auf dem abwechslungsreichen Weg durch urige Wälder und
steile Schluchten werden ebenfalls viele Informationen rund
um den Wolf geboten. Beide Wege laufen an der Wolfshütte
zusammen, wo man noch mehr über eine mögliche Rückkehr
der Wölfe in ihre einstige Heimat im Schwarzwald erfahren
kann.
www.schwarzwald-tourismus.info
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Jetzt geht´s los!
Vom kurzen
Rundweg
bis zur
Etappentour –
19 Traumtouren
für jeden
Geschmack.
01 Bad Bellingen: Kurze Strecke, intensives Erlebnis –
der 800 m lange Barfußpfad im Kurpark. www.bad-bellingen.de
02 Bad Liebenzell: Eintauchen in ein mittelalterliches Waldhufendorf auf
einem 2,5 km langen Themenrundweg. www.tourismus-bad-liebenzell.de
03 Bad Mergentheim: Wandern durch die Jahreszeiten –
jeden Samstag eine neue ca. 10 km lange Tour. www.bad-mergentheim.de
04 Bad Rappenau: Der 4 km lange Besinnungspfad lädt zur inneren
Einkehr ein – mehr auf S. 33. www.badrappenau-tourismus.de
05 Bad Saulgau: Im NaturThemenPark erwandert man sich Wissen und
Erlebnisse rund um Wald und Wasser. www.bad-saulgau.de
06 Bad Teinach-Zavelstein: Der Wald als Geschichtsbuch – Wanderung mit
dem ehemaligen Revierförster. www.teinachtal.de
07 Baden-Baden: Der Panoramaweg mit 4 traumhaften Etappen gilt als
Deutschlands schönster Wanderweg. www.baden-baden.com
08 Beuren: Gleich drei Premiumwanderwege mit wunderschönem Ausblick
auf und von der Schwäbischen Alb. www.beuren.de
09 Freiburg: Mooswald-Baden – Wanderwege und Baggerseen im
Landschaftsschutzgebiet Mooswald entdecken. www.freiburg.de
10 Höchenschwand: Der Wolfssteig – 22 abenteuerliche km nach Waldshut-
Tiengen – mehr auf S. 33. www.schwarzwald-tourismus.info
11 Königsfeld: Gemütlich durch den Doniswald spazieren – und Eichhörnchen
aus der Hand füttern. www.schwarzwald-tourismus.info
12 Schönwald: Der Heilklimasteig – ein 11 km langer Genießerpfad mit vielen
Ruhebänken und Waldliegen. www.dasferienland.de
13 Waldbronn: Der „Weg der Gelassenheit“ lädt an 6 Stationen zu
Entschleunigung und Achtsamkeit ein. www.waldbronn-tourismus.de
14 Bad Dürrheim: Die Himmelberg-Runde eröffnet bei klarem Wetter einen
traumhaften Weitblick bis in die Schweiz. www.badduerrheim.de
15 Schömberg: Ein interaktives Naturerlebnis für Klein und Groß –
der 4 km lange Weißtannen-Erlebnispfad. www.schoemberg.de
16 Bad Krozingen: Der „Waldbadepfad“ verbindet uraltes Wissen über den
Wald mit der Shinrin Yoku Philosophie. www.bad-krozingen.info
17 Bad Herrenalb: Escape Room im Wald – auf dem Weg zu
„Annis Schwarzwald-Geheimnis“ warten viele spannende Rätsel.
www.badherrenalb.de
18 Überlingen: Der „SeeGang“ verbindet auf vier aussichtsreichen Etappen
die Städte Überlingen und Konstanz miteinander.
www.premiumwanderweg-seegang.de
19 Bad Waldsee: Vier weitgehend ebene Terrainkurwege laden zu
entspannten Spaziergängen ins Tannenbühl ein. www.bad-waldsee.de
34
35
BADEN IN
Dr. Nicolaus Prinz versteht sich als Wegbereiter und
Wegbegleiter. Er schloss sein Studium in Sportwissenschaften
in Köln ab und ist seit Jahren aktiv als
Qualitäts-Coach und ausgewiesener Experte für
Gesundheitstourismus in verschiedenen Regionen
tätig. Außerdem ist er Gründer und Inhaber von s|r|p
und unterrichtet an zwei Hochschulen in BW.
NATÜRLICHER
GESUNDHEIT,
GUTE LAUNE.
Heilklimawandern
am Schluchsee
Auf drei Wanderwegen ist die vitalisierende Wirkung des
Klimas im Heilklimatischen Kurort Schluchsee perfekt
erlebbar. Gut ausgeschildert führen die Wege durch herrlich
würzig riechende Wälder. Die Touren (leicht, mittel, schwer)
starten in Schluchsee am Kurhaus und bieten für jeden etwas.
Mehr Informationen im Pocketguide Höhenklimaregion
Hochschwarzwald oder unter:
www.hochschwarzwald.de/hoehenklimaregion
36
DER LUFT
WIRKSTOFF FÜR
WOHLBEFINDEN UND
37
Heilklima.
Kühle, Licht
und Luft
Die Heilklimatischen Kurorte in
Baden-Württemberg sind bekannt
für ihr exzellentes Klima:
angenehme Kühle und frischer
Wind, anregende Sonnenstrahlen,
intensiveres Licht und eine saubere,
frische Luft. Wie kann der Mensch
nun das Klima zur Gesundheitsförderung,
für mehr Wohlbefinden
und gute Laune einsetzen?
Ein gesunder Organismus ist darauf
bedacht, seine Körperkerntemperatur
konstant bei 37 °C zu halten, und
gleicht die Temperatur bei Bedarf
aus. Kühle klimatische Bedingungen
durch leichte Kaltreize auf der Haut
setzen genau diese Funktion in Gang:
das körpereigene Thermoregu lationssystem.
Die positiven Nebenwirkungen:
sanfte Abhärtung des
Organismus sowie Stärkung des
Immunsystems.
Winterblues war
gestern – der Gute-
Laune-Booster Licht
Die Lichtintensität ist im Heilklima
intensiver und trägt daher dazu bei,
den Gute-Laune-Pegel zu steigern.
Da die Intensität im Freien meist
über 2.500 Lux (Lichtstärke) liegt,
wird die Produktion des Schlafhormons
Melatonin eingestellt.
Wir fühlen uns fitter, wacher und
deutlich vitaler. So lassen sich zum
Beispiel die Beschwerden einer
saisonalen Verstimmung – auch als
Winterblues bezeichnet – durch
einen täglichen Spaziergang im
Freien genauso gut lindern wie
durch eine tägliche Stunde künstliche
Lichtbestrahlung.
Durchatmen:
Atemzug für Atemzug
reine Luft genießen
Frei und unbeschwert durchzuatmen:
Das ist Wohlbefinden pur. Doch
wie lässt sich sicherstellen, dass die
Luft tatsächlich besonders rein ist?
Erkennen kann man dies an den
Bäumen. Hier fühlen sich die
sogenannten Bartflechten wohl.
Sie wachsen nur dort ausgeprägt,
wo das Reinheitsgebot der Luft auch
wirklich geprüft ist: im staatlich anerkannten
Heilklimatischen Kurort.
Noch eine Schippe obendrauf legen
die Orte mit Heilstollenkurbetrieb.
Das außergewöhnliche Klima im
Stollen ist Rückzugsort für Menschen
mit Atemwegsbeschwerden oder
Allergien. Die speziellen Eigenschaften
der Grubenluft: konstant kühl (5 bis
12 °C), hohe relative Luftfeuchtigkeit
sowie staub-, keim-, allergen-,
pollen- und ozonfrei.
38
Vitamine
aus der Sonne
naschen
Ein wichtiger Faktor für gesunde Knochen,
ein fittes Immunsystem und gute Laune ist
eine ausreichende Versorgung des Körpers
mit Vitamin D. Vorstufen des Vitamins D
werden durch die UVB-Strahlung der Sonne
in der Haut gebildet. Ausreichend UVB-
Strahlung kommt in unseren Breitengraden
aber nur in den Monaten Mai bis Oktober
auf der Erde an. Daher ist es wichtig,
die körpereigenen Depots in den Sommermonaten
wieder aufzufüllen, da nur zehn
bis 20 Prozent des benötigten Vitamins D
über die Nahrung aufgenommen werden
können. Je nach Hauttyp und Jahreszeit wird
daher empfohlen, sich zehn bis 25 Minuten
dosiert der Sonne auszusetzen und damit
die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln.
Rausgehen, sich bewegen und die Natur
sowie das Heilklima mit seinen positiven
gesundheits fördernden Eigenschaften
genießen. Das fördert die Stimmung, kurbelt
den Stoff-wechsel an und steigert die
Abwehrkräfte.
Auf den Punkt gebracht: Bewegung +
Baden in Luft = gesteigertes Wohlbefinden.
Foto: Ferienland Schwarzwald GmbH
Heilklima-Steig
Der Wald ist ein Meer aus vielen positiven Faktoren –
dann also ab zum Baden im Waldmeer. Hierzu bietet
sich der Heilklima-Steig in Schönwald mit seinen vielen
Ruhebänken und Waldliegen ganz ideal an.
Entlang des elf Kilometer langen Genießerpfads stehen
viele dieser Ruheoasen. Hinlegen, abschalten und dem
Wald zuhören. Schärfen Sie die Sinne, lassen Sie die
Seele baumeln und genießen Sie die „grüne Kur“!
www.schwarzwald-tourismus.info
Heilklimatische Kurorte:
Heilklima – naturbelassen und frei
von schädlichen Umwelteinflüssen –
ein heiles und intaktes Klima eben.
In einem Heilklimatischen Kurort
sind Feinstaub und Luftverschmutzung
Fremdwörter.
+ Bad Dürrheim + Lenzkirch
+ Bad Herrenalb + Schluchsee
+ Hinterzarten + Schönwald
+ Höchenschwand + St. Blasien
+ Königsfeld + Todtmoos
Heilstollen:
Die Heilstollentherapie ist eine
spezielle Form der Klimatherapie.
Sie macht sich die außergewöhnlichen
und äußerst reinen Klimaverhältnisse
unterhalb der Erdoberfläche zunutze.
+ Aalen
+ Neubulach
+ Münstertal
39
Brennnessel,
Hagebutte & Co.
Wer das Wort „Kräuter“ hört, denkt gleich an
Basilikum, Rosmarin und Thymian. Wohltuende
Düfte, mediterranes Flair – so stellen wir uns
Kräuter vor. Doch mit dem Wort „Wildkräuter“
verbinden wir direkt Unkraut im eigenen Garten
und am Wegesrand.
Daraus etwas Genießbares zu zaubern, scheint
unmöglich. Und genau hier kommen unsere
Wildkräuter- und Naturparkführer zum Einsatz.
Denn sie kennen die wahren Schätze, die an
jedem Wegesrand lauern. Von Unwissenden als
Gras und Unkraut verschrien, haben Brennneseln,
Girsch, Löwenzahn und Co. nicht nur
eine wohltuende Wirkung auf unseren Körper,
sondern sie schmecken auch noch wirklich gut.
Duft- und Kräutergärten
In zahlreichen Heilbädern und Kurorten sind liebevolle
Kräuter- und Duftgärten im Kurpark angelegt. Entdecken
kann man einen solchen in Bad Krozingen, einfach durchschlendern
und inspirieren lassen oder an einer Führung
teilnehmen.
www.bad-krozingen.info
Wilde Wanderung
Wer aber wirklich das Kraut beim Wandern pflücken
möchte, der begibt sich auf eine Wildkräuterführung.
Denn hier zeigen Experten die genießbaren kleinen Helden
des Wildwuchses in Baden-Württemberg und geben noch
dazu Tipps zur Verarbeitung.
In Schömberg sind gleich vier dieser Expertinnen zu Hause.
Das Team, bestehend aus Heidemarie Siebler, Roswitha
Hild, Waltraud Maas und Gabriele Hammer, führt jede
Gruppe in die Welt der Kräuter und essbaren Wildpflanzen
ein. Bei den individuellen Wanderungen wird direkt am
Wegesrand gesammelt, was die jeweilige Jahreszeit bereithält.
Die Kräuterexpertinnen kennen die Kraft der Pflanzen und
wissen diese auch zu nutzen, Inhaltsstoffe und Wirkung
sind ihnen genauso bekannt wie der Geschmack. Einblicke
und Schwerpunkte zu den einzelnen Führungen sind unter
www.schoemberg.de zu finden.
40
Fotos: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen
Kräuterpartys
Auch in Überlingen am Bodensee finden sich Kräuter noch
und nöcher. Hier kann man etwas ganz Besonderes erleben.
Neben klassischen Führungen im Kurpark bietet Claudia
Rinkenburger Kräuterpartys und Workshops an und bringt
so die Superkräfte und den einzigartigen Geschmack auf
den Gaumen der Gäste.
www.herbaculinaria.de/
Lehrpfade
Auch in den Höhen und Tälern des Hochschwarzwaldes
finden allerlei Kräuterführungen statt, z. B. auf dem Heilkräuterlehrpfad
im Luftkurort Löffingen. Hier entdeckt
man bei einem gemütlichen Spaziergang die wilden Kräuter
in ihrer natürlichen Umgebung und lernt, die Natur genauer
zu betrachten.
www.hochschwarzwald.de
01
HAGEBUTTE
Geheimtipp bei Gelenkproblemen und
unschlagbar in Sachen Vitamin C: Die
Hagebutte enthält zehnmal mehr davon als
eine Orange. Und das bleibt dank Enzymen
und Fruchtsäuren auch nach dem Kochen in
Marmelade und Tee erhalten. Außerdem ist
die Wirkung bei Gelenkschmerzen medizinisch
erwiesen. Der Schmerzmittelbedarf bei
Arthritis, Gicht und Rheuma geht deutlich
zurück.
02
JOHANNISKRAUT
Man sagt, dass es das Licht und die Kraft der Sonne
speichert und sich ein Johanniskraut-Tee deshalb so
gut dazu eignet, den „Winterblues“ zu vertreiben.
Konkret sind es die Wirkstoffe Hypericin und
Hyperforin, die in der Gehirnchemie gegen
Stimmungstief und leichte
Depressionen wirken.
03
BEINWELL
Die schon bei den Römern bekannte Heilpflanze wird – wie ihr
Name schon andeutet – vor allem bei Gelenkschmerzen, Muskelbeschwerden
und Verstauchungen verwendet. Dazu wird aus
den Wurzeln ein Sud bereitet. Die eigentlich wohlschmeckenden
Blätter werden heute kaum noch in der Küche verwendet, da
sie ein vermutlich lebertoxisches Alkaloid enthalten.
04
VOGELMIERE
Der Geheimtipp von Heidemarie
Siebler ist bei Gartenbesitzern
alles andere als beliebt:
Die Vogelmiere macht sich gerne
auf frisch angelegten Beeten breit.
Statt auf den Kompost sollte das
sehr leckere Kraut aber besser in
die Küche wandern. Es schmeckt
nicht nur, sondern hilft als Tee
auch gegen hartnäckig
fest sitzenden Husten.
Heidemaries Geheimtipp
Die Vogelmiere – diese immergrüne, vitamin- und
mineralienreiche Pflanze – findet man von März bis
November. Aromatisch erinnert sie an junge Erbsen
und kleine Maiskolben. Als Tee, im Salat oder als Suppe
ist die Vogelmiere ein echter Geheimtipp.
05
BRENNNESSEL
Die meisten Menschen gehen
Brennnesseln aus dem Weg. Wer
sich von der Ameisensäure in den
Brennhaaren nicht abschrecken
lässt, kann jedoch ein geschmacklich
dem Spinat verwandtes,
vielseitiges Küchen kraut
entdecken. Zudem
werden Brennnesseltees
bei Harnund
Nierenbeschwerden
eingesetzt.
41
Gebratene Lachsforelle
auf Erbsen-
Pfefferminz-Püree
Zutaten für 6 Portionen
3 Schalotten
600 g Erbsen, frisch oder
tiefgefroren
100 ml Gemüsefond
200 g Kartoffeln,
mehlig kochend
100 ml Sahne
100 g Butter
1 Bund Pfefferminze
1 kg Lachsforellenfilet
1 Zitrone
Salz
Pfeffer
Muskat
50 ml Olivenöl kalt gepresst
Zubereitung
Die Kartoffeln waschen und
schälen, in Stücke schneiden und
in kochendem Salzwasser weich
garen. Inzwischen die Schalotten
schälen und fein würfeln.
50 g Butter in einem Topf erhitzen,
Schalotten glasig andünsten,
dann die Erbsen hinzugeben.
Die Gemüsebrühe angießen und
die Erbsen ca. 5 Min. weich dünsten.
In einer Küchenmaschine oder mit
dem Zauberstab fein pürieren.
Sahne aufkochen und mit Salz,
Pfeffer und Muskat würzen.
Gekochte Kartoffeln durch eine
Presse drücken. Heiße Sahne und die
pürierten Erbsen hinzugeben und
mit einem Holzlöffel vermischen.
Püree warm halten.
Lachsforellenfilet waschen, trocken
tupfen und in 6 gleich große Stücke
schneiden. Mit Zitronensaft, Salz
und Pfeffer würzen. In einer großen
Pfanne das Olivenöl erhitzen und
die Lachsforellenfilets zuerst 3 Min.
auf der Hautseite anbraten, dann
wenden und ca. eine weitere
Minute braten.
Sechs Pfefferminzstengel zum
Garnieren zur Seite stellen.
Restliche Pfefferminze in sehr feine
Streifen schneiden. Pfefferminze
und restliche Butter unter das Püree
mischen, nochmals abschmecken.
Püree auf Teller verteilen und
darauf die Lachsforellenstücke
anrichten, mit den Pfefferminzstengeln
ausgarnieren.
Hirschmedaillons
mit Birnenchutney
Zutaten für 4 Portionen
4 St. Hirschmedaillons
4 Scheiben Speck (Bacon)
8 Blätter Salbei
Wildgewürz
Zwiebel
30 g frische Ingwerwurzel
½ Zehe Knoblauch
2 EL Olivenöl
100 g Rohrzucker
100 ml Weißweinessig
1 Bioorange
(Saft und Schale)
30 g Rosinen
1 Zimtstange
500 g Birnen (geschält und
gewürfelt)
Je 1 Gewürznelke, Sternanis,
Lorbeerblatt,
Chilischote
1 Prise Salz
Zubereitung
Zwiebel schälen, in feine Ringe
schneiden. Ingwer und Knoblauch
fein würfeln. Zwiebeln, Ingwer
und Knoblauch in heißem Öl
andünsten, mit Zucker bestreuen,
karamellisieren lassen, mit Essig
ablöschen. Orangensaft und
-schale, Rosinen, Zimtstange,
Nelke, Lorbeerblatt, Sternanis und
Chilischote zugeben. Geschälte,
gewürfelte Birnen zugeben, mit
einer Prise Salz würzen. Einkochen,
bis die Mischung eine sämige
Konsistenz hat. Mit Salz und Pfeffer
abschmecken, abkühlen lassen.
Grill vorbereiten. Jedes Hirschmedaillon
mit einer Scheibe Speck
umwickeln, dabei zwei Salbeiblätter
mit festbinden. Salzen und pfeffern,
mit Wildgewürz bestreuen. Fleisch
von beiden Seiten jeweils zwei Min.
anbraten, dann bei indirekter Hitze
nochmals zehn Min., vom Grill
nehmen, 5 Min. ruhen lassen.
Dazu passt Petersilienrisotto,
Kartoffelpüree oder Dinkelreis,
Sellerie- oder Kürbisgemüse und
Salat. Chutney dazureichen.
Sowohl als „Aperitif“
für Ihre Reise in die
Wunderwelt des Waldes
wie als aromatische
Erinnerung daran
geeignet:
unsere Lieblingsrezepte,
ergattert auf vielfältigen
kulinarischen Streifzügen
durch die gastronomische
Vielfalt im „Ländle“.
Grüne Soße
aus Wildkräutern
mit Bärlauch
Zutaten für 4 Portionen
1 Tasse Mayonnaise
3 EL Joghurt
3 EL gehackte Wildkräuter
Salz
Pfeffer
einige
Tropfen Zitronensaft
1 hart gekochtes Ei
Zubereitung
Löwenzahn, Brunnenkresse, Schafgarbe,
Sauerampfer, Bärlauch
waschen, trocken schleudern und
nicht zu fein hacken.
Die Mayonnaise mit dem Joghurt
glatt rühren und mit Salz, Pfeffer
sowie evtl. Zitronensaft würzen,
die gehackten Wildkräuter unterheben
und abschmecken.
Das hart gekochte Ei fein würfeln
und unter die Soße geben.
TIPP:
Sie können statt der Wildkräuter
auch frische Gartenkräuter (Petersilie,
Schnittlauch, Dill, Borretsch,
Zitronenmelisse, Kresse, Sauerampfer,
Weinraute) zum Bärlauch
verwenden!
Die Soße passt zu Fisch, Eiern,
kaltem Braten und Salaten.
42
Mit einer
Prise Wald
und Wiese
Blaubeer-Tiramisu
im Glas mit
Lavendelduft
Zutaten für 8 Portionen
250 g Mascarpone
2 Eigelb
2 Eiweiß
100 g Puderzucker
1 EL Puderzucker
100 g Schlagsahne
100 g Löffelbiskuits
500 g Blaubeeren
5 blühende Zweige
Lavendel
70 g Zucker
0,1 l Traubensaft
8 breite Dessertgläser
Alle haben einen ganz
eigenen Akzent,
den die Zutaten der
Region beitragen.
Das gilt vor allem
für die Grüne Soße
aus Wildkräutern.
Und die schmeckt
noch einmal besonders
gut, wenn man die
Kräuter selbst
gesammelt hat –
zum Beispiel bei einer
Kräuterwanderung
mit den Expertinnen
von Seite 40.
Zutaten
Kräuterdudler
10 Stängel Giersch
1 Stängel Gundermann
(ersatzweise Zitronenmelisse
oder Zitronenverbene)
1 Stängel Pfefferminze
1 Liter Apfelsaft
1 unbehandelte Zitrone
nach Belieben
Mineralwasser
Zubereitung
Die Kräuter zu einem Strauß binden
und in den Apfelsaft hängen.
Kräftig zerdrücken und ca.
3 Stunden kühl stellen.
Kräuter herausnehmen, Zitronensaft
zugeben. Nach Belieben mit
Mineralwasser auffüllen.
Im Kühlschrank 1–2 Tage haltbar
(nicht länger). Am besten schmeckt
die Limonade frisch zubereitet.
Zubereitung
Traubensaft mit Zucker und
Lavendelzweigen aufkochen,
Blaubeeren, ein paar zum Garnieren
übrig lassen, hinzugeben und kurz
mitkochen, Topf zur Seite stellen,
gut auskühlen lassen.
Mascarpone mit Eigelb und 100 g
Puderzucker kräftig verrühren. Eiweiß
zu festem Eischnee schlagen,
kurz vor Ende 1 EL Puderzucker mitrühren.
Schlagsahne steif schlagen.
Schlagsahne und Eischnee unter
Mascarpone-Eimasse ziehen.
Löffelbiskuit zerbrechen und eine
erste Lage auf dem Boden der
Dessertgläser verteilen. Kompott
großzügig über die Löffelbiskuits
geben. Eine Schicht Creme über
das Kompott geben. Nun eine
zweite Lage Löffelbiskuit auf der
Creme verteilen, Kompott nochmals
über die Löffelbiskuits geben.
Mit einer letzten Creme-Schicht
abschließen.
Mit Frischhaltefolie abdecken
und kühl stellen, am besten über
Nacht, damit das Kompott gut
durch die Löffelbiskuits ziehen
kann. Vor dem Servieren mit den
restlichen Blaubeeren garnieren.
43
„Deutschlands
Schnitzkönigin“ –
so titelte der SWR in
einem Landesschau-
Beitrag – bringt Kindern,
Eltern und Großeltern den
Wald wieder näher. Astrid
Schulte lebt in Stuttgart,
gibt dort bei der VHS und im
Haus des Waldes (Stuttgart)
ausgewählte Kurse.
Ihr Kindersachbuch
„Meine Schnitzwerkstatt“
(mit Kinder-Opinel) ist
Kosmos-Bestseller.
Infos unter
www.mehr-wald.de
SCHNITZEN:
EIN MESSER
SCHARFES
WALD
ABENTEUER
JA! Ich stifte Jung und Alt gern zum Schnitzen mit Taschenmesser
und Grünholz an. Vor allem Kinder lernen in meinen
Kursen und Büchern, wie altes Spielzeug, Essbesteck, Gesellschaftsspiele
u. v. m. aus frischem Holz entstehen.
Voraussetzung ist, dass Kinder raus in den Wald gehen,
ihren kleinen Spiel-Orbit Kinderzimmer verlassen. Denn die
zu bearbeitenden Stöcke wachsen nicht im Kinderzimmer.
Übrigens lag der Spielradius in den 1970er-Jahren bei
rund fünf Kilometern – heute ist er auf das Minimum
von circa 150 Metern geschrumpft. So erreicht kein Kind
mehr einen Wald. Damit sich das ändert, gebe ich seit
44
Astrid Schulte
Wilde Dinge, die ich als Kind (ich bin 52 und in den
wilden 70ern groß geworden) habe draußen erleben
dürfen. Unter anderem das Schnitzen mit dem Taschenmesser.
Für mich ist Schnitzen ein Stück wilde Kindheit –
so wie draußen schlafen, Buden bauen, auf Bäume
klettern, in Bächen waten oder Feuer machen.
2012 in meiner Freizeit Schnitzkurse rund um Stuttgart.
Dafür habe ich mich – neben meinem Beruf als Pressesprecherin
der Stadtwerke in Ludwigsburg – zur Naturpädagogin
fortbilden lassen. Unter meiner Anleitung als
Taschenmesser-Pädagogin habe ich über 5.000 Kindern
das Schnitzen beigebracht.
Über mein Kindersachbuch Meine Schnitzwerkstatt
sicher weiteren 150.000 schnitzbegeisterten Kindern.
Jetzt kann sogar der schlaue Justus Jonas von den
„Drei Fragezeichen Kids“ schnitzen. In „SOS Schnitzeljagd“
erhalten Justus, Bob und Peter sowie alle lesenden Kids
45 Outdoor-Tipps – vom Hütten bauen über Flussbreite
bestimmen und Macheten schnitzen, Knoten machen
bis hin zum Spiegeleier auf dem Stein braten.
Mein Anliegen ist, Kindern möglichst umfassend Anregungen
zu geben, was Natur undWald alles zu bieten
haben – und das ganz kostenlos. Der Wald ist ein großer
Abenteuerspielplatz. Lebende Bäume anzuschneiden
ist tabu. Es werden immer Bäume wie die Kiefer gefällt.
Dann liegt deren Rinde auf dem Waldboden wie der
Sand am Meer. Kiefernrinde eignet sich für tolle Boote.
Gutes Schnitzholz sind zudem Hasel, Weide, Erle, Birke
und Linde. In diesen schwierigen Corona-Zeiten hat
der Wald (zumal im waldreichen Baden-Württemberg)
eine große Bedeutung für viele Familien bekommen.
Denn der Wald war oft der einzige Ort, an dem sich
Familien uneingeschränkt aufhalten konnten. Nie habe
ich so viele Waldhütten und -sofas gesehen, nie so viele
Elfen- und Feenwohnungen in den Baum-Wurzelwerken,
nie so viele geschnitzte Stecken an den Grillstellen.
Das finde ich großartig!
Meine nächsten Buchprojekte enthalten viele neue
Schnitzideen und behandeln das Thema Feuer.
Schnitzen geht immer und fast überall, egal ob im Garten,
auf der Terrasse, am Bach oder im Wald. Man braucht
ein scharfes Taschenmesser, mindestens eine Armlänge
Abstand zueinander (darin sind jetzt alle bestens geübt),
die richtige Technik und eine gute Sitzposition –
schon lassen sich mit scharfer Klinge in kurzer Zeit
Schnitzgegenstände wie Mittelalterbesteck, Holunderflöten,
Sausewind und Rennautos herstellen.
Auf in den Wald und einfach ausprobieren!
45
Sie machen es dem Besucher nicht leicht, aber mit etwas Glück und Geduld kann man sie
entdecken: die Bewohner des Waldes. Hier stellen wir Ihnen sieben der bekanntesten von den
insgesamt 6.700 Tierarten vor, die in unseren Wäldern leben. Wenn Sie noch mehr kennenlernen
wollen: Unter naturparkschwarzwald.blog findet man spannende Tiersteckbriefe.
46
In der Nähe von Tümpeln und
Bächen hat man in Laubwäldern
gute Chancen auf eine Begegnung
mit den auffälligen Amphibien.
Sie zu fangen ist verboten und
auch nicht ratsam: Die Lurche
schützen sich mit einem giftigen
Sekret, das für Tiere tödlich sein
kann. Während sich die Larven
im Wasser entwickeln und durch
äußere Kiemen atmen, leben die
ausgewachsenen Tiere an Land und
atmen nicht nur durch ihre Lungen,
sondern auch durch ihre Haut.
Wo es alte Bäume für seine Höhle und
ausreichend Ameisen gibt – pro Tag
frisst er etwa 2.000 Stück von seiner
Leibspeise – ist der nach dem Buntspecht
zweithäufigste Specht Deutschlands
zu Hause. Neben seiner auffälligen
Färbung ist auch sein Gesang unverkennbar:
Den spechttypischen Trommelwirbel
bekommt man von ihm nur
selten zu hören; sein Ruf ähnelt einem
gellenden Lachen.
Obwohl der größte Hühnervogel
Europas bis zu einem Meter groß
werden kann, wird man die sehr scheuen
Tiere kaum zu Gesicht bekommen.
Nur während der Balz im März und
April werden die Auerhähne auffällig:
Sie werben um die Hennen mit
Geräuschen, die nach dem Schleifen
einer Sense und dem Ploppen beim
Entkorken einer Weinflasche klingen.
Man sollte dem seltenen und gefährdeten
Vogel aber nicht zu nahe kommen –
die Hähne greifen auch Menschen an.
Die possierlichen, traumwandlerisch sicheren
Kletterer kennt jedes Kind. Neben dem
einheimischen rötlichen Eurasischen Eichhörnchen
sieht man vor allem in Laub- und
Mischwäldern immer öfter die amerikanischen
Grauhörnchen. Die Allesfresser tragen aktiv
zum Waldwachstum bei. Allerdings nicht
absichtlich: Sie sammeln Nüsse und Samen,
vergraben sie als Wintervorrat – und vergessen
häufig einige ihrer Verstecke, aus denen es
dann im Frühjahr keimt.
Die Spuren ihrer Nahrungssuche sind
kaum zu übersehen: aufgewühlter Boden
vor allem rund um Eichen und Buchen.
Das „Schwarzwild“ selbst ist vor allem
nachts und in der Dämmerung unterwegs
und geht dem Menschen nach Möglichkeit
aus dem Weg. Im Frühjahr sieht es
etwas anders aus: Wenn eine Bache ihre
Frischlinge bedroht sieht, faucht sie
Eindringlinge an. Dann sollte man ruhig
bleiben und sich langsam zurückziehen.
Hirsche fressen am liebsten
Gras und mögen eigentlich
offene Landschaften. Auf Bedrohungen
reagieren die Tiere allerdings
sehr sensibel und ziehen sich
daher weit in die Wälder zurück.
Obwohl der Hirsch das
größte wilde Landsäugetier
Deutschlands ist und
eine Schulterhöhe bis
zu 1,50 Meter erreicht,
ist er leider nur selten
zu sehen. Denn der
„König des Waldes“
mit seinem gewaltigen
Geweih ist ein unvergesslicher
Anblick.
„Meister Grimbart“ ist nur
nachts aktiv, ihn selbst bekommt
man so gut wie nie zu sehen.
Seine Bauten kann man aber in
den meisten Laub- und Mischwäldern
entdecken. Die über
mehrere Generationen genutzten
Höhlen werden bis zu fünf
Meter tief, umfassen Hunderte
Meter lange Gänge und eine
Vielzahl von Wohnkesseln,
in denen mehrere Dachsfamilien
Platz finden.
47
Ganz wild.
Wildgehege
St. Blasien
Wildpark Bad
Mergentheim
Foto: Thomas Stephan BUND
Ganz nah.
48
AUF TUCHFÜHLUNG MIT DEN
UREINWOHNERN: UNTERWEGS IM WILDPARK.
Ein Besuch bei Wolf, Bär und Wildkatze ist eine Reise in die Vergangenheit.
In die Zeit, als der Wald noch wild war. Damals musste man viel Geduld und
einigen Mut aufbringen, um den Tieren wirklich nahe zu kommen.
Heute brauchen Sie nur ein Ticket – und können Europas größtes Wolfsrudel
ebenso entspannt beobachten wie den gewaltigen Braunbär und viele andere
Tiere. Dass dabei auch noch eine kleine Wanderung durch schönste Natur
herauskommt: umso besser.
Wolf- und
Bärenpark
Schwarzwald
Bad Rippoldsau
Foto: Stiftung für Bären
Foto: Stiftung für Bären
Wildgehege
im Dobeltal
Bad Herrenalb
Foto: Touristik Bad Herrenalb
Wildtiergehege
Naherholung
Tannenbühl
Bad Waldsee
49
50
In Todtmoos im Schwarzwald
werden gerade die
Voraussetzungen für einen
Kur- und Heilwald
geschaffen, der einen besonders
tiefen Zugang zur
Natur ermöglichen wird.
Ausgangslage
In Industriegesellschaften
wie der unseren haben
viele Menschen im Alltagsleben
kaum Kontakt zur
Natur. Der Alltag des
modernen Lebens wird
oft durch Hektik und
Leistungsanforderungen
bestimmt, was zu Anspannung,
Versagensangst
oder sogar zur Entfremdung
vom eigenen Körper
und den eigenen Bedürfnissen
führen kann. Kein
Wunder, dass viele aktuell
verbreitete „Volks“-
Krankheiten wie Rücken-,
Nacken- und Schulterschmerzen,
Bluthochdruck,
Dr. med. Katja Oomen-Welke
Alters-
Diabetes und deren
Folgeerkrankungen
Arteriosklerose, Koronare
Herz-Krankheit, Herzinfarkte
sowie Schlaganfälle
auf Stress zurückzuführen
sind.
Das ursprüngliche
Kind in uns
entdecken
Eines der Angebote in
Todtmoos besteht aus
Shakti-Yoga, das die Verbindung
der Teilnehmenden
zum ursprüng lichen
Kind herstellt. Es steckt
in jedem von uns, ist aber
verschüttet, meist durch
Konditionierungen von
Eltern und Gesellschaft.
Wir wollen das ursprüngliche
Kind in uns wiederentdecken.
Das ursprüngliche Kind
in uns betrachtet die Welt
voller Staunen. Es kann
sich in den Moment versenken,
in der Schön heit
der Natur aufgehen.
Es verfügt über kindliche
Neugier, unbändige Energie
und Lebensfreude.
Das Shakti-Yoga möchte
Menschen helfen, diese
Qualitäten wiederzuerlangen
und in ihr Alltagsleben
zu integrieren.
Experimentierfreudig,
verspielt und voll kindlicher
Begeisterung,
als wären wir zum allerersten
Mal im Wald,
sehen wir die Natur mit
neuem Blick. Morgens
glitzert der Tau auf Grashalmen
und Spinnennetzen
in der Sonne wie
aufgereihte Diamanten!
Um den Stress und Druck
des Alltags hinter sich zu
lassen sowie mit dem
Wald und dem ursprünglichen
Kind in uns in
Verbindung zu treten,
sind oft mehrere Schritte
nötig:
SEIN
STATT
TUN!
1. Rationale Verbindung
zum Wald herstellen
2. Den Wald mit allen
Sinnen wahrnehmen
3. Aufmerksamkeit auf das
eigene Körpergefühl lenken
4. In Kontakt treten mit dem
ursprünglichen Kind in uns
5. Die Nähe der Natur fühlen,
genießen und intensivieren
6. Wieder zurückfinden in
die Alltagswelt
Unter sachkundiger Führung
reichen schon wenige
Tage, um eine deutliche
Wirkung auf das allgemeine
Wohlbefinden festzustellen.
Durch bewusstes
Gehen erleben die Teilnehmenden
die Wahrnehmung
erst des Waldes,
dann ihres eigenen Körpers,
beispielsweise durch
Achtsamkeit auf einzelne
Aspekte wie den Atem,
den Kontakt der Fußsohlen
mit dem Boden, peripheres
Sehen ohne Fokussierung
auf bestimmte Punkte
(„weiche Augen“).
Die Erfahrung zeigt:
Je öfter wir uns im Wald
aufhalten, desto stärker
wird die Verbindung und
desto leichter treten wir
in Verbindung mit der
Natur. Je stärker die Verbindung,
desto schneller
und besser die Wirkung.
Mit seinen naturnahen
Wäldern ist Todtmoos
bestens gerüstet für ein
heilsames Naturerleben,
um innere Ruhe, Ausgeglichenheit
und Selbstverbindung
wiederzuerlangen.
MIT ALLEN
SINNEN
ERLEBEN!
In japanischen Studien wurden Hinweise
auf ausgleichende Wirkungen von Aufenthalten
im Wald für Wohlbefinden,
Gefühlsleben, Herzfrequenz, Blutdruck,
Hirn-Aktivität, Immun-Faktoren sowie
Stresshormone und weitere stressassoziierte
Parameter gefunden.
Außerdem scheint sich der Wald bei
Krankheiten wie Bluthochdruck,
Herzschwäche, chronischer Bronchitis
(COPD) sowie bei chronischen Nackenschmerzen
gesundheitsfördernd auszuwirken.
Man nimmt an, dass der förderliche
Effekt des Waldes über alle fünf Sinne
auf den Menschen einwirkt:
Waldbaden – ein neuer Trend?
Aber – Waldbaden ist mehr als Spazieren im Wald.
Deshalb müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.
Wir unterscheiden zwischen
Kurwald und Heilwald,
ebenso zwischen Mischwald
und Nadelwald.
Auch die Luftqualität und
der Lärmschutz sind äußerst
wichtig beim Waldbaden.
Die Kur- und Heilwälder
müssen an einen Kurort
angeschlossen sein und
sowohl medizinische als
auch strukturelle Kriterien
erfüllen.
Dazu hat der HBV BW in
Zusammenarbeit mit dem
Wissenschaftsausschuss
einen Kriterienkatalog erstellt.
Dr. Harro Böckmann, Kurarzt,
Wissenschaftsausschuss des HBV BW
das Sehen: mächtige Bäume, schöne
Pflanzen und Blüten, grüne Farbtöne,
Sonnenlicht durch die Baum wipfel,
Wechselspiel von Licht und Schatten
das Hören: Vogel-Gezwitscher,
Insekten-Summen, Laub-Rascheln,
Bach-Geplätscher
das Riechen: Geruch des Waldbodens
oder frisch geschlagenen Holzes
das Schmecken: Bucheckern, Nüsse,
Beeren, Fichtenharz, Tannensprossen
das Tasten: Berühren von Baumrinde,
weichem Moos, das Gefühl von Wind
oder Sonne auf der Haut, die federnde
Nachgiebigkeit des Waldbodens beim
Gehen
Über die fünf Sinne kann sich der Aufenthalt
in Wäldern entspannend und ausgleichend
auf das Gefühlsleben auswirken.
KRITERIEN FÜR KUR-
UND HEILWALD
Deutschland steht derzeit am
Anfang der Entwicklung von
Gesundheitswäldern. Als
Voraussetzung für Kur- und
Heilwälder gilt allgemein,
dass der Wald als Erholungswald
ausgewiesen werden
muss. Die Gesundheitswälder
sollen der Regeneration dienen,
der Kurwald soll die gesund -
heitsförderliche Breitenwirkung
entfalten und der Heilwald
stellt die therapeutische
Nutzung in den Vordergrund.
Heilwald
Kurwald
Erholungswald
Kurwald:
P Wald muss in Kurort liegen
P Ausreichende Terpenkonzentration
P Großteil sollte durch
Kronendach bedeckt sein
P Auch Bodenbewuchs mit
Wild- und Duftkräutern
P Berücksichtigung des
Naturschutzes
P Naturelle Geräuschkulisse
Heilwald:
P Erfüllung Kriterien
Kurwald
P Gekennzeichnete
Therapiebereiche
P Leicht erreichbare
Sanitäranlagen
Ausführliche Informationen
unter info@heilbaeder-bw.de
51
NACHGEZÄHLT!
Wissenswertes über
besonders alte, starke Bäume gelten als
, die z. B. Bruthöhlen
für Vögel bieten und als Horstbäume
für Greifvögel dienen.
speichert der
Das ist etwa sechsmal so viel,
wie Baden-Württemberg
jährlich an CO2 emittiert.
.
ha groß ist die von
Wald bedeckte Fläche in
Baden-Württemberg.
Baden-Württemberg besteht zu über einem
Drittel aus Wald. Das ist die zweitgrößte
Waldfläche aller Bundesländer.
52
den Wald in Baden-Württemberg
ist „Waldtraut vom Mühlwald“.
Die Douglasie steht im Stadtwald von Freiburg
und ist der höchste Baum Deutschlands.
und mehr sind rund
27 % aller Waldbäume
in Baden-Württemberg.
der baden-württembergischen
Wälder sind
im Besitz von Land,
Städten und Gemeinden,
36 % sind Privatwald.
leben in den Wäldern Deutschlands.
kennzeichnen die Wälder
Baden-Württembergs.
Je nach geologischem Aufbau
und klimatischen Verhältnissen
dominieren dort jeweils
unterschiedliche Baumarten.
53
Das Geheimnis
des wackelnden
Waldes.
IRGENDWIE UNHEIMLICH –
UND HÖCHST INTERESSANT:
DER ANSCHEINEND FESTE BODEN IN DIESEM
WALD FEDERT BEI JEDEM SCHRITT!
54
Gleich am Ortsrand von
Bad Buchau liegt ein
Naturparadies, das niemanden
unbeeindruckt
lässt: Die Moorlandschaft
des Federsees beherbergt
mehr als 265 Vogelarten,
trägt das Prädikat „Europareservat“
und wurde von
der Europäischen Union
in ihr Schutzgebietsnetz
„Natura 2000“ aufgenommen.
Begehbares Moor
Normalerweise ist ein
Spaziergang durch ein
Moor keine gute Idee –
jeder kennt entsprechende
Schreckensgeschichten.
Der Federsee ist jedoch
durch einen 1,5 Kilometer
langen Steg aus Holzbohlen
erschlossen. Hier kommt
man der einzigartigen
Moorlandschaft, ihren
Pflanzen und Tieren so
nahe wie wohl nirgends
sonst.
Auch der Wackelwald
ist begehbares Moor:
Zwischen den Wurzeln
der Bäume und anderer
Pflanzen hat sich eine
stabile Deckschicht entwickelt
– aber darunter
liegt schwammig weicher
Torfboden. So gibt der
Boden bei jedem Schritt
ein wenig nach und federt
dann wieder zurück.
Ein unvergessliches Gefühl,
das übrigens auch Sportler
sehr schätzen. Die Joggingstrecke
durch den Wald
ist bei Einheimischen und
Gästen sehr beliebt.
Einladung zur
Expedition
Der NABU hat im Wackelwald
einen Naturerlebnispfad
eingerichtet, in dem
acht Mitmachstationen
zur Walderkundung mit
allen Sinnen einladen.
Im NABU-Naturschutzzentrum
am Federsee
kann man sich gegen eine
geringe Gebühr einen
darauf abgestimmten
Wackelwald-Rucksack für
Foto: NABU T.Zigann
Naturerlebnispfad Wackelwald
große und kleine Naturkundler
ausleihen. Darin
sind alle Materialien für
die Spielstationen mitsamt
einem farbigen Begleitheft
enthalten. Zum Beispiel
eine Riesen-Becherlupe,
die aus winzigen Käfern
gigantische Monster
macht. Oder eine Reihe
von Spiegeln, mit der sich
der mehrdimensionale
Blick einer Spinne simulieren
lässt. Auch ein auf
den Wackelwald abgestimmter
Tier- und
Pflanzenführer ist dabei.
Man kann also komplett
ohne Vorwissen starten –
und hat danach mit Sicherheit
ein ganz anderes
Auge für die Natur.
Der Pfad beginnt am NABU-Zentrum, dort können
auch die „Forschungs-Rucksäcke“ ausgeliehen werden.
Für die gesamte Tour benötigt man zwei bis drei
Stunden, es gibt Tischgruppen und Aussichtspunkte
für gemütliche Pausen. Der Wackelwaldpfad selbst
ist rund 600 Meter lang und kann auch mit Buggys
befahren werden.
www.bad-buchau.de
55
VOM WALD
INS WASSER:
Noch ganz verschwitzt von
Wanderung oder Radtour
die Füße im Wasser baumeln
lassen oder gleich ganz abtauchen:
Immer wieder wunderbar. Einfach mal
treiben lassen, die Natur auf der Haut
fühlen, entspannen, entschleunigen –
Wasser macht den Wald noch schöner.
56
DIE SEEN
DER REGION.
57
DAS „SCHWÄBISCHE MEER“ UND
Wasserspaß
”
Angel-Geheimtipp:
der Andelshofer Weiher.
Auf dem ganzen Bodensee ist Angeln grundsätzlich erlaubt
– und vor allem an Flussmündungen, in Häfen und vom Boot
aus auch durchaus lohnend. Während man dort vor allem
Aal, Saibling, Lachsforelle, Zander und Felchen an den Haken
bekommt, ist der Andelshofer Weiher bei Überlingen bekannt
für seine Hecht- und Karpfenbestände.
www.ueberlingen-bodensee.de
Fotos: © Überlingen Marketing und Tourismus GmbH,
© Achim Mende
”
Von Wassersport bis Wellness: Überlingen bietet einfach alles.
Segeln und Windsurfen, Motorboot, Wasserski und
Wakeboarden, Rudern, Kanufahren, Tauchen – in
und um Überlingen wird mindestens so viel geboten
wie am „echten Meer“. Und sogar noch mehr: Yoga in
Kombination mit Stand-Up-Paddling – das geht nur
bei dem typisch sanften Wellengang des Bodensees.
Noch mehr Wellness für die müden Muskeln bietet
die mehrfach prämierte Bodensee-Therme.
www.ueberlingen-bodensee.de
Der Bodensee ist mit 536 qkm Fläche
ein gigantisches Wasserparadies.
Ob anspruchsvoller Segeltörn oder
idyllische Kanutour, besinnliches
Angel-Erlebnis oder spaßiges
Stand-Up-Paddling – hier kommt
die ganze Familie auf ihre Kosten.
58
”
Kanutour durchs Naturschutzgebiet: die Mettnau.
Ein ausnehmend idyllisches Fleckchen am Bodensee ist die Halbinsel Mettnau bei Radolfzell.
Hier befindet sich unter anderem auch eines der traditionsreichsten Zentren für Bewegungstherapie.
Die Halbinsel kann man auf verschiedensten Wegen erkunden – unter
anderem mit dem Kanu: Ganze 13 Kilometer lang paddelt man durch unberührte Natur.
www.radolfzell-tourismus.de
DIE SCHWARZWALD-SEEN:
in allen Formen.
”
Badestrand am Waldrand: der Titisee.
Gleich neben dem Kurpark lädt eine große Liegewiese zum Sonnenbaden
ein, der See lockt mit willkommener Abkühlung, einer gemütlichen
Tour im vor Ort geliehenen Kajak – oder sportlicher Action
auf dem Stand-Up-Board: Die neue Action Forest SUP-Station
bietet neben Boards und Kajaks auch Gruppenevents mit
Privatguide an. Wer nicht selbst paddeln will, kann den Titisee
mit kleinen Elektromotorbooten auf eigene Faust erkunden
oder – noch gemütlicher – zu einer Seerundfahrt starten und
sich vom Kapitän Geschichte und Anekdoten über den vor
rund 1.000 Jahren erstmals urkundlich erwähnten See erzählen
lassen.
www.hochschwarzwald.de
Während der Bodensee durch seine Größe beeindruckt,
bezaubern Titisee und Schluchsee durch den Kontrast zwischen
dunklem Tannengrün und tiefblauem Wasser. Aber auch hier finden
Wasserratten genügend Möglichkeiten, um sich auszutoben.
”
Vom Wandersteig ab ins Wasser:
der Schluchsee.
Obwohl größer als der Titisee, gilt der Schluchsee immer
noch als Geheimtipp. Das kristallklare Wasser des ehemaligen
Gletschersees lädt vor allem zum Baden ein. Aber auch
Angler, Taucher und Segler kommen hier auf ihre Kosten.
Besonders empfehlenswert:
Den ca. elf Kilometer langen
Jägersteig über den Ahaberg
zum Schluchsee hinunter- und
am Ufer ent langwandern – und
sich jedes Mal, wenn der See
zwischen den Bäumen hervorblitzt,
schon auf das erfrischende
kühle Nass nach der Wanderung
freuen.
www.hochschwarzwald.de
59
Der Wald
wartet auf dich!
Jetzt kennst du gefühlt tausend
gute Gründe, um am besten
sofort in den Wald zu starten.
Also tu es einfach –
such dir zum Beispiel
eine der Wanderungen
auf S. 34 aus und
mache einen kleinen
Tagesausflug.
Lass dich auf das Erlebnis
„Waldbaden“ ein –
auf eigene Faust
oder mit kundigen
Coaches. Oder geh
mit der Familie in den Klettergarten,
in den Tierpark, an den See …
60
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:
HKM Heilbäder und Kurorte Marketing GmbH Baden-Württemberg
Geschäftsführer Arne Mellert
Esslinger Straße 8
D-70182 Stuttgart
www.heilbaeder-bw.de
Redaktion: Ann-Katrin Wölfle, Katharina Kimmich
Danke an die Gast-Autoren dieser Ausgabe:
Dr. Harro Böckmann, Reno von Buckenberg,
Christine Grabrucker, Dr. med. Katja Oomen-Welke,
Dr. Nicolaus Prinz, Astrid Schulte
Ein großes Dankeschön für die vielen Anregungen:
an alle mitwirkenden Mitglieder des HBV.
Danke an alle nicht genannten Helfer für die großzügige
Lieferung der Rezepte, Kräutertipps und vieles mehr.
Konzept, Gestaltung und Realisierung:
DIE INSEL Werbeagentur Horst Mück
www.die-insel.eu
Textierung: Rainer Assmann. Filderstadt
Fotos:
Nino Strauch: Titel- & Rückseite, Seiten 3, 6/7, 9, 20, 22, 29, 39
Günther Bayerl: Seiten 18/19, 26/27
Hochschwarzwald Tourismus GmbH: Seiten 31, 32/33, 36, 59
Schwarzwald Tourismus GmbH: Seiten 10/11
iStock
Illustrationen
Matthias Wieber: Seiten 34/35, 46/47, 52/53
Jan Saße: Seiten 44/45
Druck: Druckerei Raisch GmbH & Co. KG
Erscheinungstermin: Januar 2021
Mit freundlicher Unterstützung
des Ministeriums
der Justiz und für Europa
Es ist ganz einfach:
Erhol dich!
Das Magazin über Walderholung und mehr.
Erhol dich!
Hier und jetzt
in deinem Wald!
DAS WELLNESS-CENTER
DER NATUR:
Entspannung für alle Sinne,
rund um die Uhr geöffnet,
gleich vor der Haustür.