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HORNER Magazin | März-April 2021

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DIE AFFENBANDE<br />

Natur kaum anzutreffen. Doch wenn sie einmal<br />

aufrecht gehen, sind sie auch dabei geschickt:<br />

Sie halten ihre Arme über dem Kopf und balancieren<br />

so ihr Gleichgewicht aus. Sogar zum<br />

Schlafen bleiben die kleinen Affen in oberer<br />

Etage: Sie kuscheln sich in Astgabeln ihrer Ruhebäume<br />

– mittags zum Beispiel, wenn die<br />

Hitze am größten ist. Diese Zeit verbringen die<br />

Tiere gern in absoluter Ruhe. Nach dem Nikkerchen<br />

geht es raus zu den Fressbäumen.<br />

Wenn es dann dunkel wird, kehren die Kleinen<br />

Menschenaffen wieder heim, um die Nacht im<br />

Schlafbaum zu verbringen. Bei uns ziehen sich<br />

die Gibbons dafür in ihre Ruhehöhle zurück.<br />

Gute Nacht!<br />

Was ihren Speiseplan betrifft, sind „Knuppy“ &<br />

Co., die Affen in der botanika, durchaus wählerisch:<br />

Sie mögen vor allem Früchte, am besten<br />

möglichst süß. Übrigens tragen Gibbons so zur<br />

Ausbreitung der Regenwaldpflanzen bei. Die<br />

Tiere fressen die Früchte, die Samen aber bleiben<br />

unverdaut und werden ausgeschieden. Per<br />

Gibbon-Taxi landen sie so an einem anderen<br />

Ort. Auch Blätter, Knospen und Blüten stehen<br />

auf dem Menüprogramm – genau wie es auch<br />

„Knuppys“ und „Wodys“ Schwestern und Brüder<br />

in freier Wildbahn schätzen. Reine Vegetarier<br />

sind die Luftakrobaten allerdings nicht: Sie<br />

naschen auch Vogeleier und fressen Insekten.<br />

In der botanika achten die Tierpfleger auf eine<br />

ausgewogene Ernährung mit Gemüse, Früchten<br />

und ein wenig Eiweiß.<br />

Vanessa Conrad, die seit über einem Jahr zum Tierteam der botanika gehört, gibt Einblick in die Lieblingsspeisen<br />

ihrer vier Schützlinge: „Das Lieblingsfutter unserer Gibbons: Alle mögen gern süße Früchte (Datteln,<br />

Trauben, Banane, Apfel, Mango), grünes Gemüse wie Zucchini Brokkoli, Lauch eher nicht so gern (bleibt liegen,<br />

bis die süßen Sachen aufgefuttert sind). Die Tiere bekommen ausgewogene Mahlzeiten mit viel Gemüse<br />

und Blättern (wenig Süßes, Kerne, Nüsse). Ab und an gibt es auch mal ein Stückchen Fleisch, ein Ei oder ein<br />

Heimchen. Hier kann auch gern ein Vergleich gezogen werden: Wir Menschen, egal ob groß oder klein, essen<br />

ja auch nicht nur Eis und Schokolade – auch wenn wir das manchmal vielleicht gern tun würden.“<br />

Bei dieser liebevollen Betreuung geht es „Jupp“,<br />

dem jüngsten aus der Gibbonfamilie, gut. „Der<br />

Kleine hat satt zu essen und niemand trachtet<br />

nach seinem Leben oder macht ihm seinen Lebensraum<br />

streitig“, erzählt Vanessa Conrad, die<br />

sich seit über einem Jahr um die Tiere kümmert.<br />

In der freien Wildbahn sieht das anders<br />

aus. Natürliche Feinde der Weißhandgibbons<br />

sind Leoparden, Schlangen oder auch Greifvögel.<br />

Aber vor allem, weil wir Menschen in die<br />

Natur eingreifen, müssen Weißhandgibbons inzwischen<br />

ums Überleben kämpfen. Zum einen<br />

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<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2021</strong>

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