Offener Brief des CDU-Fraktionsvorsitzenden zur Initiative Marwa El ...
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auch nicht vergessen worden: Es gab eine öffentliche<br />
Gedenkveranstaltung in Dresden,<br />
es gab eine zentrale Veranstaltung in Berlin,<br />
es gab Kunstinstallationen zum Gedenken<br />
in der Stadt. Im Gerichtsgebäude erinnert<br />
dauerhaft eine Tafel an das furchtbare<br />
Geschehen, und alljährlich findet dort eine<br />
Gedenkstunde statt.<br />
Die <strong>CDU</strong>-Fraktion und auch der Kreisausschuss<br />
der Dresdner <strong>CDU</strong>, das nach dem<br />
Parteitag höchste Beschlussgremium, haben<br />
sich mit dem Thema eines weiteren Zeichens<br />
beschäftigt. Gemeinsam sind wir zum<br />
Schluss gekommen, dass aus den oben genannten<br />
Gründen eine Straßenumbenennung<br />
wohl nicht die richtige Art wäre, dieses<br />
schrecklichen Mor<strong>des</strong> zu gedenken, dem im<br />
Tod von <strong>Marwa</strong> EI-Sherbini liegenden Vermächtnis<br />
gerecht zu werden und ein Zeichen<br />
für die Weltoffenheit der Stadt zu setzen.<br />
Aber das Grundanliegen wird von der<br />
Fraktion und vom Kreisausschuss gemeinsam<br />
unterstützt. Beide Gremien sind in ei-<br />
nem Diskussionsprozess, auf welche Weise<br />
diesem am sinnvollsten Ausdruck verliehen<br />
werden kann.<br />
Dresden ist weder ausländer- noch islamfeindlich.<br />
Dresden ist eine aufblühende<br />
Stadt in einem geeinten Europa, in einer zusammenwachsenden<br />
Welt. Für Dresden gibt<br />
es keine Prosperität ohne Internationalität,<br />
ohne Weltoffenheit. Aber aus noch wichtigeren<br />
Gründen als aus solchem Nützlichkeitsdenken,<br />
aus unserem Grundgesetz und<br />
aus unseren christlichen Grundwerten heraus,<br />
will die Dresdner <strong>CDU</strong> alles dafür tun,<br />
dass sich nicht nur solche Katastrophen wie<br />
der Mord an <strong>Marwa</strong> EI-Sherbini nicht wiederholen,<br />
sondern dass auch im einfachen<br />
täglichen Leben das schleichende Gift <strong>des</strong><br />
Hasses und <strong>des</strong> Extremismus keinen Raum<br />
gewinnt, dass kein Mensch, ob er anders<br />
denkt, anders glaubt, anders aussieht, oder<br />
andersartig ist, Angst vor Übergriffen haben<br />
muss. Dazu bedarf es in allererster Linie<br />
täglicher Arbeit mit den Menschen. Symbole<br />
Herzlich willkommen Helma Orosz!<br />
F<br />
Stadtrat Stefan Zinkler<br />
e-Mail: zinkler@dresden-cdu.de<br />
Am 1. März nimmt unsere Oberbürgermeisterin<br />
nach überstandener Krankheit<br />
wieder ihre Amtsgeschäfte auf. Das<br />
ist ein guter Tag erst mal für sie selbst, aber<br />
auch ein guter Tag für die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />
im Stadtrat und ein guter Tag für Dresden.<br />
Nicht nur wir, die <strong>CDU</strong>-Fraktion, haben unsere<br />
Oberbürgermeisterin in den letzten<br />
Monaten zunehmend vermisst. Man spürte<br />
ihre Abwesenheit gerade bei schwierigen<br />
Entscheidungen. Der Stadt fehlte das<br />
gewählte Oberhaupt, der Verwaltung die<br />
souveräne Führung. Und nicht zuletzt fehlte<br />
auch dem Stadtrat die politische Führung<br />
durch die von den Bürgerinnen und<br />
Bürgern gewählte Vorsitzende.<br />
Dirk Hilbert, der Erste Stellvertreter der<br />
Oberbürgermeisterin, musste im Februar<br />
2011 sehr unvorbereitet einspringen und<br />
konnte das wichtigste Amt der Stadt während<br />
Helma Orosz‘ Abwesenheit nicht in<br />
gleichem Maße ausfüllen. Das ist nicht verwunderlich,<br />
fehlt einem stellvertretendem<br />
OB doch die Wahl-Legitimation durch die<br />
Dresdnerinnen und Dresdnern. Und nicht<br />
immer führte Dirk Hilbert das Amt im Sinne<br />
von Helma Orosz oder seiner eigenen<br />
Partei, der FDP. Das Bemühen um Einbindung<br />
möglichst vieler Interessengruppen<br />
und um Kompromisse ist an sich ja ehrenwert.<br />
Eine klare Linie und Führung kann das<br />
aber nicht ersetzen. Das Beispiel Königsbrücker<br />
Straße zeigt das deutlich. Anstatt<br />
hier den begonnenen Weg der Oberbürgermeisterin<br />
fortzusetzen, der bei <strong>CDU</strong>-,<br />
FDP- und Bürgerfraktion und damit von<br />
der Stadtratsmehrheit unterstützt wurde,<br />
schlug er eine neue Sanierungsvariante<br />
vor, die zwar keines der Probleme der zuvor<br />
verworfenen Planfeststellungsvariante<br />
löste, dafür aber bei Linken, SPD und Grünen<br />
Beifall fand, weil sie den motorisier-<br />
dürfen da kein Alibi sein. Symbole sind auch<br />
wichtig, sollten aber unmissverständlich die<br />
richtige Botschaft aussenden und nicht entzweien,<br />
sondern stärken und einen.<br />
Sehr geehrter Herr Prof. Hyman, ich<br />
hoffe, dass ich verdeutlichen konnte, dass<br />
wir gute, ehrenwerte Gründe haben, dem<br />
Vorschlag einer Straßenumbenennung nach<br />
<strong>Marwa</strong> EI-Sherbini skeptisch gegenüberzustehen.<br />
Uns verbindet das Grundanliegen eines<br />
deutlichen Zeichens <strong>des</strong> Bedauerns, der<br />
Anteilnahme und der Weltoffenheit. Einiges<br />
in diese Richtung ist bereits getan worden.<br />
Ich hoffe, dass wir in größerer Einigkeit und<br />
mit größerer Sensibilität aller Beteiligten<br />
einen guten Weg finden, diesem gemeinsamen<br />
Anliegen in naher Zukunft mit einem<br />
weiteren Schritt angemessen Rechnung zu<br />
tragen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. G. Böhme-Korn<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
ten Verkehr benachteiligte. Das scheiterte,<br />
und eine für alle Verkehrsteilnehmer<br />
akzeptable Lösung wurde beschlossen.<br />
Schaden ist dennoch entstanden: Wiederum<br />
eine mehrmonatige Verzögerung der<br />
Sanierung der Königsbrücker. Der Bürgerentscheid<br />
Krankenhäuser ist ein weiteres<br />
Beispiel: erst ein teures Gutachten, was die<br />
Rechtswidrigkeit <strong>des</strong> Bürgerbegehrens aufzeigt.<br />
Konsequenter Vorschlag: Ablehnung<br />
der Rechtmäßigkeit <strong>des</strong> Bürgerbegehrens.<br />
Der Stadtrat sah das mit sehr knapper<br />
Mehrheit anders, und plötzlich schwenkte<br />
auch unser Erster Bürgermeister um –<br />
die eigene Meinung war da plötzlich nichts