Ausgabe 01/2021
Das Magazin des Automobil Club der Schweiz | Edition Deutschschweiz
AU TO
Neuheiten
STROMER IM
TIGUAN-FORMAT
Mit dem ID.4 bringt Volkswagen seinen ersten Elektro-SUV
auf den Markt. Er zielt auf Familien und Menschen mit einem
erhöhten Platzbedarf
Technik
MEHR DYNAMIK
BEI BATTERIE
ENTWICKLUNG
Mit dem Wachstum der Elektromobilität
nimmt auch die Entwicklung
neuer Akkus deutlich an Fahrt auf
Editorial
CO2-GESETZ:
ACS STEHT
ZUSAMMEN
Das Referendum gegen das CO2-
Gesetz ist ergriffen: An vorderster
Front engagiert sich der ACS
Mehrfach
ausgezeichneter
Testsieger
Allianz Assistance
Weltmarktführer für Assistance- und
Reiseversicherungsleistungen.
ACS & Allianz Assistance – Eine starke Partnerschaft mit
wertvollen Vorteilen für ACS Mitglieder:
3 Schweizer 24-Stunden-Notrufzentrale
kompetent und freundlich
3 Pannen- und Unfallhilfe
in der Schweiz und in ganz Europa
3 Telemedizinische Beratung und medizinische Assistance
rund um die Uhr, weltweit bei Krankheit und Unfall
3 Globales Partnernetzwerk
weltweit und jederzeit für unsere Kunden im Einsatz
EDITORIAL
UNSER CLUB STEHT ZUSAMMEN
Am 12. Januar 2021 konnte das Wirtschaftskomitee, welches das Referendum
gegen das CO2-Gesetz ergriffen hat, bei der Bundeskanzlei in Bern sagenhafte
110 000 Unterschriften einreichen. Der ACS hat als Mitglied dieses Komitees
einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass das Referendum mit einem so
fulminanten Ergebnis zustande gekommen ist. Eine grosse Anzahl der Mitglieder
unseres Clubs hat uns in diesem politischen Ansinnen unterstützt.
U
nser Club steht zusammen! Als
Zentralpräsident freut es mich
ganz besonders zu sehen, dass sich
unsere Mitglieder mit ihrem Club
verbunden fühlen und den ACS bei seinen politischen
Aktivitäten unterstützen. Eine Vielzahl
von Ihnen hat im Rahmen der diversen Aktivitäten
der ACS Sektionen zum Sammeln der Unterschriften,
das Referendum gegen das CO2-Gesetz
unterschrieben und damit dazu beigetragen,
dass jetzt das Schweizer Stimmvolk über das Gesetz
entscheiden kann.
Es liegt mir am Herzen, Ihnen allen an dieser
Stelle für Ihre Unterstützung vielmals zu danken.
Gleichzeitig geht ein Dankeschön an unsere Sektionen für ihren
tollen Einsatz bei der Unterschriftensammlung. Unter den erschwerten
Umständen aufgrund der Corona-Vorschriften haben
Sie viel Kreativität und Engagement bewiesen, um die benötigten
Unterschriften zu sammeln.
Mit dem Zustandekommen des Referendums
ist der erste Schritt getan. Jetzt heisst es aber, aktiv
im Abstimmungskampf mitzuarbeiten, damit
die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger
ein NEIN zum CO2-Gesetz in die Urne legen.
Die Abstimmung findet voraussichtlich am Sonntag,
13. Juni 2021, statt. Der ACS wird zusammen
mit seinen Sektionen auch im Abstimmungskampf
an vorderster Front präsent und aktiv sein. Wir
werden in unserem Club Magazin AUTO, in unseren
Newslettern und auf unserer Webseite regelmässig
über die laufenden Aktivitäten berichten.
An dieser Stelle möchte ich nochmals kurz
die Hauptgründe zusammenfassen, weshalb der
ACS das aktuelle CO2-Gesetz ablehnt:
• Das CO2-Gesetz hemmt Innovation und Forschung: Der Weg
hin zur angestrebten Klimaneutralität ist nur möglich über Forschung,
Innovation und nachhaltige Anreizsysteme, nicht über
Verbote, Vorschriften und neue Steuern. Das CO2-Gesetz gibt zu
einseitig den Weg in Richtung bestimmter Technologien vor und
erstickt damit die Innovation im Kern.
• Das CO2-Gesetz ist ungerecht: Durch die massive Erhöhung
der Preise für fossile Treibstoffe werden die Bevölkerung, die
ausserhalb der urbanen Zentren oder die in Bergregionen lebt, sowie
Pendler, die auf ihr Auto angewiesen sind, überproportional
belastet.
• Mit dem CO2-Gesetz werden dem Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds
NAF 50 Prozent der Gelder entzogen, die ihm
gemäss Entscheid des Schweizer Stimmvolks von 2017 zufliessen
sollten. Diese Gelder werden für den Unterhalt und Ausbau der
Strasseninfrastruktur fehlen. Die Unteralimentierung des NAFs
wird über kurz oder lang zu einer weiteren Treibstoffpreiserhöhung
führen, um die fehlenden Gelder zu kompensieren. Damit
wird der motorisierte Individualverkehr zusätzlich belastet.
Dies sind nur ein paar wenige von vielen Argumenten, die
aus unserer Sicht gegen das CO2-Gesetz sprechen. Ich hoffe sehr,
dass die Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dies
ebenso sieht und das Gesetz mit ihrer Nein-Stimme ablehnt. Allen
voran Sie, liebe ACS Mitglieder, die damit ein weiteres Mal zeigen
werden, dass unser Club zusammensteht.
Stellvertretend für viele kreative Sammelaktionen unserer Sektionen
Lorenz Knecht und Caitlin Huber der ACS Sektion Zürich beim Unterschriftensammeln
an der Ausfahrt des City-Parkhauses in Zürich.
Ihr Thomas Hurter
Zentralpräsident
NR. 01/2021
AUTO
3
INHALT
NEUHEITEN S.08 TECHNIK S.06
FORD MUSTANG MACH-E
DACIA SANDERO
MEHR DYNAMIK BEI ENTWICKLUNG DER ANTRIEBSBATTERIEN
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. So
etwa konnte man den technischen Fortschritt
bei der Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterien
für Elektrofahrzeuge in den vergangenen
Jahren umschreiben. Die technische Entwicklung
kam nur schleppend voran. Das ändert sich
derzeit massiv. Mit dem Boom der Elektromobilität
sind auch die Hersteller motiviert, deutlich
mehr in neue Batterietechnologien zu investieren.
Die Batterie der Zukunft soll nicht nur
Reichweiten von bis zu 1000 Kilometer mit einer
Ladung erreichen, sondern auch in nur fünf bis
zehn Minuten regenerieren. Wir zeigen in unserem
Technik-Beitrag auf, wohin die Zukunft der
Elektromobilität führen dürfte.
DS4
ZOOM S.15
NEUE RUBRIK
In unserer neuen Rubrik
«Zoom» analysiert die Mobi litätsexpertin
Andrea Auer die
Trends im Individualverkehr
und allerlei wichtige Mobilitätsthemen.
In dieser Ausgabe zeigt sie die
Vor- und Nachteile eines Auto-Abos auf.
KOLUMNE S.31
GROSSE VORFREUDE
ACS Botschafter Tom Lüthi
nimmt in der Moto2-Weltmeisterschaft
einen neuen
Anlauf in einem neuen Team.
Der Berner ist immer noch
topmotiviert und glaubt an eine erfolgreiche
Saison.
SPECIAL S.12
PORSCHE TAYCAN
SUZUKI HAYABUSA
VW ID.4
WICHTIGE AUSZEICHNUNG FÜR SEAT LEON
Der neue Seat Leon ist von der AUTOBEST-Jury zum besten Auto Europas 2021 gewählt
worden. 31 Autojournalisten aus ebenso vielen Ländern vergaben ihre Punkte. Knapp
hinter dem spanischen Überflieger sicherten sich der Skoda Octavia und der Peugeot
2008 die weiteren Podestplätze. Wichtige Preisträger sind zudem VW-Chef Herbert
Diess (MANBEST), Frank Sevenson (DESIGNBEST) und Mercedes AMG F1-Teamchef Toto
Wolff (SPORTBEST).
4
AUTO NR. 01/2021
inhalt
REISEN S.24
VIELE VORTEILE!
Profitieren Sie als
ACS Mitglied von zahlreichen
Vergünstigungen
bei unseren Partnern
S.35
Impressum
Verlag ACS AUTO
© Automobil Club der
Schweiz (ACS)
Wasserwerkgasse 39
CH-3000 Bern 13
Tel. +41 31 328 31 11
www.acs.ch, info@acs.ch
STERNENFUNKELNDE UNENDLICHKEIT
Der bekannte Schweizer Fotograf Markus Eichenberger bietet erlebnisreiche Workshops für Anfänger bis hin
zum Könner an. Ein Workshop der ganz besonderen Art findet in der Aletsch Arena statt, wo die Teilnehmer
den Sternenhimmel in einer klaren Nacht zum Greifen nah erleben. Der Kurs beinhaltet einen Theorie- und
einen Praxis-Teil. Wegen der Covid-19-Restriktionen kann der Workshop aktuell zwar nicht stattfinden,
unsere Reise-Journalistin Ellen Gromann konnte einen solchen Kurs noch vor der zweiten Welle besuchen.
Chefredaktion/
Anzeigenverkauf
Markus Rutishauser
Romanshornerstrasse 62B
CH-8280 Kreuzlingen
Mobile +41 79 406 90 23
markus.rutishauser@acs.ch
Produktion
Bodan AG
Druckerei und Verlag
Zelgstrasse 1
CH-8280 Kreuzlingen
Tel. +41 71 686 52 52
www.bodan-ag.ch,
druck@bodan-ag.ch
VERKEHRSSICHERHEIT S.22
DIGITALE LÖSUNGEN
Der ACS baut die Verkehrssicherheitskampagne
«Routinier-Fahren mit Weitblick» um. Da wegen
der Corona-Beschränkungen keine Publikumsmessen
stattfinden, hat er kurzerhand die Kampagne
abgeändert und lanciert nun ein attraktives digitales
Angebot zum Thema «Sicher fahren».
CLASSIC S.26
SALZ IN DER SUPPE
Dem Geniesser, der auch die Herausforderung liebt,
bieten Oldtimer-Rallyes ein ganz besonderes Vergnügen.
Diese sind quasi das Salz in der Suppe. Unser
Classic-Experte Christoph Bleile gibt wichtige Tipps
und listet viele nützliche Internetadressen auf.
SPORTLICHE VETERANEN
Das Design und die Technik der Automobile aus den
1990er Jahren präsentieren sich weitaus vielfältiger
als heute. Wir haben vier Sportwagen herausgepickt.
ADVERTORIAL S.34
ZUVERLÄSSIGE WERTE
In der Schweiz sind über 300 000 Young- und
Oldtimer immatrikuliert. Der Klassikermarkt
stellt deshalb einen nicht zu unterschätzenden
Wirtschaftsfaktor dar, bei dem Informationen
über den richtigen Marktwert eine wichtige
Rolle spielen. Bei unserem Partner CarepO
erhalten die ACS Mitglieder zuverlässige Werte
zu Vorzugskonditionen.
RATGEBER S.18
RICHTIG ÜBERBRÜCKEN
Autobatterien leiden in der kalten Jahreszeit
ganz besonders. Wir erklären Schritt für
Schritt, wie man das Auto wieder zum Laufen
bekommt und welche Fehler vermieden werden
sollten.
CARAVAN S.16
F.I.C.C.-RALLYE NACH GALIZIEN
Die 90. Rallye führt in die autonome spanische
Region von Galizien. Eine üppige Vegetation
und viele historische Stätten an der Atlantikküste
prägen den Nordwesten des Landes.
Berichte
Titelbild und Testbericht
können einem Advertorial
entsprechen, wobei die Redaktion
jeglicher Verpflichtung
freibleibend und ohne Fremdeinsprache
die Beurteilung
des Objektes vornimmt.
Für unaufgefordert zugesandte
Berichte, Manuskripte, Bilder/
Fotos und Dateien übernimmt
die Redaktion keine Verantwortung
bzw. Haftung.
Erscheinungsweise
8 Ausgaben pro Jahr. Für
die ACS Mitglieder in den
Clubleistungen enthalten.
Auflage
67 416 Exemplare
(WEMF-beglaubigt 2020)
Nachdruck nur unter Quellenangabe
und mit Bewilligung
des Verlages gestattet.
Titelbild
Werk
Verpackung
Die Schutzumschlagfolie
dieser Broschüre wird umweltschonend
aus recycelter Altfolie
in der Schweiz hergestellt.
produziert mit
naturstrom
NR. 01/2021
AUTO
5
TECHNIK
ELEKTRODEN BALD
IN FESTER HAND
Batterieproduktion bei BMW.
Im ersten Jahrzehnt
der modernen Elektromobilität
kam die technische
Entwicklung bei
den Antriebsbatterien
nur langsam voran.
Die zweite Stufe
verspricht nun deutlich
mehr Dynamik.
M
ühsam ernährt sich das
Eichhörnchen. So etwa
könnte man den technischen
Fortschritt bei der
Entwicklung der Lithium-Ionen-Akkus
für Elektrofahrzeuge bisher umschreiben.
Zwar wurden kontinuierlich Verbesserungen
bei Leistungsdichte, Ladegeschwindigkeit
und Herstellkosten erzielt, doch
sind weitere grosse Entwicklungsschritte
notwendig, um den Elektroantrieb in allen
Fahrzeugsegmenten attraktiv und auch
wettbewerbsfähig zu machen.
Batteriepaket des Audi e-tron.
Modell einer Festkörperzelle von Quantum
Scape.
ENTWICKLUNGSAUFWAND
VERVIELFACHT
Zu den Entwicklungsschritten seit
2010, als mit Nissan Leaf, Renault Zoé und
Tesla S die ersten alltagstauglichen Serienmodelle
auf den Markt kamen, zählen
Modifikationen bei der Zellchemie, beim
Thermomanagement und bei der Ladetechnik.
Lag die Reichweite pro Batterieladung
in den Anfängen oft noch bei nur
rund 100 Kilometern, sind heute 300 Kilometer
schon fast eine Untergrenze. Parallel
zur technischen Weiterentwicklung
reagierten auch die meisten Autohersteller
auf die politisch und gesellschaftlich teilweise
bedenkliche Rohstoffgewinnung, indem
sie den Bedarf an Kobalt und anderen
kritischen Materialien so weit wie möglich
reduzierten.
6
AUTO NR. 01/2021
Technik
Das älteste kommerziell verfügbare
Kathodenmaterial, Lithium-Kobaltoxid
(LCO), stellt einen guten Kompromiss aus
Kapazität, Zyklenfestigkeit und Sicherheit
dar. Kostengünstiger, aber auch weniger
energiedicht ist Lithium-Manganoxid
(LMO), und heute wird in Akkus für Autos
häufig «Allithium» (NCA) eingesetzt. Ein
Ersatz für LCO mit tieferen Kosten und ansprechend
hoher Energiedichte ist NMC,
aktuell ebenfalls ein Standardmaterial für
Elektroautobatterien.
SILIZIUM STATT GRAPHIT
Das normalerweise verwendete Anodenmaterial
Graphit ist teuer, besonders
als Hartkarbon und Graphen, an denen
heute geforscht wird. Als Ersatz für Graphit
ist Silizium vorgesehen, weil es deutlich
mehr Lithium einlagern kann. Allerdings
muss dafür die Zyklenfestigkeit noch verbessert
werden. Bei Panasonic/Tesla kommen
kombinierte Graphit-Silizium-Anoden
bereits zum Einsatz, und zukünftig wird
sich der Siliziumanteil erhöhen. Festzuhalten
ist an dieser Stelle noch, dass Batterien
keine Seltenen Erden enthalten.
Einen neuen Ansatz demonstriert das
israelische Startup Store Dot, das an Lithium-Ionen-Akkus
für extremes Schnellladen
arbeitet. Diese Batterien sollen sich in
nur fünf bis zehn Minuten
regenerieren lassen. Voraussetzung
für das superschnelle
Laden sind jedoch
entsprechende Geräte für
300 bis 350 kW, wie sie
heute erst im Labormassstab
verfügbar sind. Zentrale
Innovation dieses
Energiespeichers ist laut
Entwicklern der Ersatz
von Graphit in der Anode
durch «metalloide Nanopartikel»
(Nano-Halbmetalle). Store Dot
wird von BP, Samsung, Daimler und dem
Elektronikunternehmen TDK unterstützt.
FESTSTOFFBATTERIE
Auf den Elektrolyten ruhen derzeit
grosse Hoffnungen. Batterien mit Festkörperelektrolyt,
Varianten des Lithium-Ionen-Akkus,
ermöglichen höhere Energiedichten
und sind robuster, zyklenfester
und sicherer als Akkus mit flüssigem Elektrolyten.
Sie erreichen heute Energiedichten
von mehr als 400 Wh/kg, und mittelfristig
rechnet man mit bis zu 1000 Wh/kg
Fährt bereits mit Festkörperbatterie: Mercedes-Stadtbus e-Citaro G.
– im Vergleich zu 100–200 Wh/kg konventioneller
Akkus. Der Festkörper ist kaum
entflammbar, bildet keine Dendriten – verästelte
Ausläufer – und verursacht daher
auch keine Kurzschlüsse. Nachteilig dagegen
sind die geringere Ionenleitfähigkeit
und die derzeit noch hohen Herstellkosten.
Problematisch ist auch der Grenzflächenübergang,
da hohe Ströme nur schlecht
übertragen werden. Eine denkbare Lösung
stellen Elektrolyte in Form einer pastösen
Masse dar, die erst nach der Fertigung der
Zelle aushärtet.
VW UND TOYOTA
Der US-Batteriespezialist und VW-
Partner Quantum Scape hat erste Angaben
zu seinen Prototypenzellen gemacht. Die
Reichweite von Elektroautos soll damit um
Kommt demnächst mit Festkörperbatterie: Fisker Ocean.
gut 80 Prozent erhöht werden. Die Feststoffbatterie
lasse sich in nur 15 Minuten
von 0 auf 80 Prozent laden, und zufriedenstellend
sei auch die Zyklenfestigkeit.
Selbst nach 800 Ladezyklen sei noch mehr
als 80 Prozent der Ursprungskapazität
vorhanden. Ab 2024 will VW in die Massenproduktion
der Quantum-Scape-Akkus
einsteigen.
Toyota hat gemeinsam mit Panasonic
ebenfalls bereits eine Feststoffbatterie in
Entwicklung. Die Zellen haben ein dünnes,
beutelförmiges Design und sind in Modulen
zu einem Batteriepaket zusammengefasst.
Die häufig nach wiederholtem Laden
auftretenden Defekte konnten ausgemerzt
werden, teilen die Japaner mit. Den ersten
Serieneinsatz einer Festkörperbatterie
plant Toyota bereits für das laufende Jahr.
WEITERE ENTWICKLUNGEN
An Festkörperbatterien arbeitet auch
die TU Graz, gemeinsam mit AVL und Ceres
Power. Forscher der Empa haben ebenfalls
einen festen Elektrolyten gefunden,
der zum einen gut leitfähig für Lithium-Ionen
und zum andern günstig herstellbar
sei. Ultradünne Schichten einer speziellen
Keramik machen die Produktion leistungsstarker
Festkörperbatterien in naher
Zukunft möglich.
Rekordverdächtige Batterieleistungen
verspricht das französische Unternehmen
Nawa Technologies. Mit einem patentierten
Elektroden-Design aus vertikal angelegten
Kohlenstoffröhren im Nanoformat
habe man die «schnellste Elektrode der
Welt» erschaffen.
Nicht weniger als das Blaue vom Himmel
verspricht auch die Batterietechnik
Sald (Spatial Atom Layer Deposition). Mit
ihr sollen sich Elektroautos künftig ohne
Laden bis mehr als 2000 Kilometer weit
bewegen können. Das Verfahren wurde
von den Fraunhofer-Instituten und der
niederländischen Forschungseinrichtung
The Netherlands Organisation gemeinsam
entwickelt. Sald steht für ein patentiertes
Verfahren, Beschichtungen im industriellen
Massstab aufzutragen, die so dünn
sind wie ein einziges Atom. Die Akkus ermöglichen
dreimal mehr Reichweite für
Elektroautos und können zudem fünfmal
schneller geladen werden, teilt Hersteller
Sald BV mit. Die Sald-Technologie funktioniere
nach Herstellerangaben sowohl
mit den heutigen Flüssigelektrolyten als
auch mit künftigen Feststoffbatterien.
Text Stephan Hauri / Bilder zVg
NR. 01/2021
AUTO
7
NEUHEITEN
2
1
3
1 Den dynamischen Mustang-Charakter hat der Mach-E übernommen. 2 Dreiteilige, hochplatzierte Heckleuchten. 3 Das riesige Tablet über
der Mittelkonsole.
FORD MUSTANG MACH-E
AUF DIE ÜBERHOLSPUR
57 Jahre, nachdem der Siegeszug
des Ford Mustangs
begann, ist in diesen Tagen
die bisher vielleicht spektakulärste
Version auf den
Markt gerollt. Der Mach-E
will auf die Überholspur.
Das Topmodell bietet 346
PS, Allradantrieb und bis zu
540 Kilometer Reichweite.
S
echs Generationen des Sportcoupés
Ford Mustang sind seit
1964 auf den Asphalt gerollt,
dazu drei Bullit-Sondermodelle
(2001, 2008, 2018). Dank dem gleichnamigen
Kinofilm aus dem Jahr 1968 mit Hauptdarsteller
Steve McQueen († 1980), der darin
einen 68er Ford Mustang 390 GT in Dark
Highland Green steuert, geniessen die Edition-Versionen
weltweiten Kultstatus.
Aber zurück in die Gegenwart. Vorgaben
für den elektrischen Mustang Mach-E
gab es einige. Einerseits sollten möglichst
viele Designelemente des Klassikers übernommen
werden, andererseits sollte der
Auftritt dennoch eigenständig sein. Den
Designern gelang das schier Unmögliche:
den Charakter des Sportwagens in eine
SUV-Silhouette zu überführen und dabei
den dynamischen Charakter zu erhalten.
Die langgestreckte Motorhaube des
Mach-E mit dem typischen Mustang-Gesicht
geht in den coupéhaften Passagierraum
über und endet am Heck mit den
dreiteiligen Rückleuchten.
NEUE ELEKTROARCHITEKTUR
Unter der Karosserie verbirgt sich
eine komplett neue, speziell für Elektromobile
entwickelte Architektur. Insgesamt
erstreckt sich der Mach-E über 4,71 Meter,
baut 1,88 Meter in die Breite und 1,62
Meter in die Höhe. Sein Radstand beträgt
2,98 Meter. Im Innenraum finden fünf Erwachsene
bequem Platz und der Gepäckraum
schluckt ordentliche 402 Liter. Innen
orientiert sich Ford auch an Tesla, das erkennt
man auf den ersten Blick am riesigen,
hochformatig platzierten Tablet über
der Mittelkonsole. Die Hochvolt-Lithiumkonen-Batterie
wurde zwischen den
beiden Achsen verbaut und ermöglicht – je
nach Grösse – eine Reichweite von 440 bis
610 Kilometer.
Die Leistung – je nach Ausführung 269
PS (198 kW) oder 346 PS (268 kW) – steht
wie das Drehmoment von 430 Nm bzw. 580
Nm aus dem Stand heraus zur Verfügung.
Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der
rund 2,2 Tonnen schwere Mach-E in der
heckgetriebenen Basisversion in 7,0 Se-
kunden und im Allrad-Topmodell in 5,3
Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt
bei beiden Varianten 180 km/h.
DREI FAHRMODI
Für den Stadtverkehr lässt sich der
Elektro-Mustang in der höchsten Rekuperationsstufe
mit einem Pedal dirigieren.
Der Fahrer kann zwischen den drei
Modus-Einstellungen «Zahm», «Aktiv»
und «Temperamentvoll» wählen, wobei
bereits die niedrigste Stufe über viel Power
verfügt. Wer es sportlich mag, muss als
Konsequenz mit einer geringeren Reichweite
klarkommen. Von 0 auf 80 Prozent
vergehen an einer 150-kW-Schnellladestation
rund 45 Minuten, an der privaten
11-kW-Wallbox gegen sieben Stunden.
UNTER 50 000 FRANKEN
Der Ford Mustang Mach-E kann schon
seit geraumer Zeit bestellt werden. Die Basisversion
mit kleinerem Akku, 440 Kilometer
Reichweite, 269 PS und Heckantrieb
steht ab CHF 49 650.- in der Preisliste, der
78 PS stärkere Allradler ab CHF 58 090.–.
Der Mach-E ist der Auftakt zu einer
grossen Elektromodell-Offensive von
Ford. In den kommenden zwölf Monaten
sollen weitere 18 Modelle folgen, darunter
eine GTE-Version des Mach-E mit 465 PS
(342 kW).
Text Markus Rutishauser / Bilder Werk
8
AUTO NR. 01/2021
Neuheiten
DACIA SANDERO UND STEPWAY
DER PREIS IST HEISS
Mit der Limousine Sandero
und dem Cross over-
Schwestermodell Sandero
Stepway hat Dacia zwei
Autos in dritter Generation
lanciert, die ihrer Konkurrenz
in punkto Preis-Leistungs-Verhältnis
einiges
Kopfzerbrechen bereitet.
B
eide Fahrzeuge reklamieren
für sich, das jeweils preisgünstigste
Automobil in der Schweiz
zu sein – das eine als Neuwagen
generell, das andere als Crossover.
So ist der Sandero in seiner Basisausführung
schon ab CHF 9490.– zu haben, der
günstigste Stepway kostet CHF 12 890.–.
In der Schweiz dürften sich drei von vier
Käufer für die kraftvoller auftretenden
Stepway-Variante entscheiden. Im Innenraum
fallen Details auf, die der Insasse
normalerweise in höher positionierten
Fahrzeugen erwarten würde: zum Beispiel
eine stoffbezogene, leicht aufgepolsterte
Armaturenleiste. Ansonsten wirkt das
Cockpit schlicht und funktional.
KEINE SPORTRAKETE
Dass der Fronttriebler bei 67 PS/95
Nm oder 91 PS/160 Nm keine Sportrakete
ist, versteht sich. Als lahme Ente kann
man ihn dennoch nicht bezeichnen. Macht
Der neue Sandero Stepway kommt im typischen Offroad-Stil daher.
man etwa beim 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner
mit CVT-Automatik einen Kickdown,
dann faucht der Motor kernig und
bringt den rund 1,2 Tonnen leichten Dacia
ordentlich voran. Den Spurt von 0 auf
100 km/h schafft er so in 13,4 Sekunden.
Den Mixverbrauch auf 100 km gibt das
Werk mit 5,1 Litern an, was einem CO2-Ausstoss
von 115 g/km entspricht.
Das Fahrwerk ist eher weich abgestimmt
und lädt vor allem zum entspannten
Cruisen ein. Derweil ist das Platzangebot
grosszügig, gemessen an den
kompakten Aussenmassen (L/B/H 4,09 ×
1,76 × 1,49 m). Vorne sitzt man bequem und
die Beinfreiheit für die Fondpassagiere
reicht auch für Menschen bis zu 1,85 Meter
aus. Der mässig grosse Kofferraum (328 l)
erweitert sich mit umgeklappten Rücksitzlehnen
auf 1108 Liter. Maximal nimmt der
Das Interieur des Sandero Stepway.
Stepway 1100 kg an den Haken. Der Crossover
baut einen Zentimeter länger, neun
breiter und zehn höher.
Der neue Sandero rollt ordentlich ausgestattet
zum Kunden: Serienmässig verfügt
er je nach Ausstattungs-Paket (Access,
Essential, Comfort) über das Multimediasystem
Media Control, welches das Smartphone
über die gleichnamige App mit dem
Autoradio verbindet, oder über ein integriertes
Multimedia-Navigationssystem.
Bereits zur Basisausstattung zählen ebenfalls
das LED-Abblendlicht mit Lichtautomatik,
der Aktive Notfall-Bremsassistent
und die Notruf-Funktion eCall.
Die Sandero-Limousine ist im Vergleich zum Vorgänger ein Quantensprung: sowohl bei der
Optik wie auch beim Fahrkomfort.
STOLZER SCHWAN
Wer ein modernes, funktionales
und flott designtes Auto sucht, auf hohes
Prestige aber keinen besonderen Wert
legt, könnte im neuen Dacia Sandero einen
Freund finden. Aus dem einst hässlichen
Entlein Dacia ist nämlich ein stolzer
Schwan geworden.
Text Markus Rutishauser/mid / Bilder Werk
NR. 01/2021
AUTO
9
Neuheiten
DS 4
DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN
Im 4. Quartal 2021 bringt die französische Premiummarke mit
dem Crossover DS 4 sein viertes Modell nach dem DS 7 Crossback,
DS 3 Crossback und DS 9 auf die Strasse. Pariser Flair trifft
dabei auf deutsche Präzisionsarbeit, wird der DS 4 doch bei Opel
in Rüsselsheim in drei Versionen (DS 4, DS 4 Cross und DS 4 Performance
Line) gebaut. Mit 4,40 m baut der DS 4 um gut 4 cm
länger als der Peugeot 3008, praktisch gleich breit, aber 14 cm
niedriger. Das Motorenprogramm ist umfangreich: Neben drei
Ottomotoren mit 130 PS (96 kW), 180 PS (182 kW) und 225 PS (166
kW) gibt es einen 130-PS-Turbodiesel sowie den Plug-in-Hybrid
E-Tense mit einer Systemleistung von 225 PS und 50 km elektrischer
Reichweite. Alle Varianten sind mit einer Acht-Gang-Automatik
ausgerüstet, die über eine Wippe namens E-Toggle angesteuert
wird. Zum Einstiegspreis gibt es noch keine Angaben.
Wir rechnen mit rund CHF 40 000.–. Text mru / Bild Werk
SUZUKI HAYABUSA
WANDERFALKE KEHRT ZURÜCK
Suzuki bringt die Hayabusa zurück. Der bekannte 1,34-Liter-Reihenvierzylinder
wurde für die Euro-5-Norm modifiziert, überraschenderweise
aber in Leistung und Drehmoment leicht gezügelt.
Mit ihren 190 PS (140 kW) leistet sie 7 PS weniger als zuletzt, das
Drehmoment sank um 5 auf 150 Nm, liegt aber etwas früher an.
Die GSX 1300 RR spurtet in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Natürlich
erhält die Neuauflage jede Menge elektronische Helferlein.
Von den sechs Fahrprogrammen sind drei individuell konfigurierbar.
In den Handel kommen soll die neue Suzuki im April zum
Preis von CHF 22 995.– (plus Nebenkosten). Text jri / Bild Werk
PORSCHE TAYCAN
NEUE EINSTIEGSVERSION
Im März kommt die neue Einstiegsversion des Elektro-Porsche
Taycan auch in die Schweiz. Sie hat nur einen Motor, eine angetriebene
(Hinter-)Achse, dafür mehr Reichweite. Das neue
Einstiegsmodell ohne Zusatzbuchstaben leistet mit der grossen
93,4-kWh-Batterie maximal 476 PS mit Overboost (dauerhaft
380 PS), mit dem kleineren 79,3-kWh-Akku noch 408 PS (326
PS). Mit 2050 kg Leergewicht ist der Basis-Taycan deutlich leichter
als seine stärkeren Brüder. Verbrauch und Reichweite profitieren
vom fehlenden zweiten Motor und dem Mindergewicht.
Die Einstiegsversion schafft nach WLTP mit der kleineren Batterie
eine Reichweite von 431 km (28 kWh auf 100 km) und mit
der grösseren (28,7 kWh auf 100 km) 484 km. Aus dem Stand
beschleunigt sie in 5,1 Sekunden auf Tempo 100. In der Schweiz
kostet der Basis-Taycan mindestens CHF 100 300.–, das sind
CHF 28 800.– weniger als der Taycan 4S. Text mru / Bild Werk
AUTOMARKT SCHWEIZ
AUTOVERKÄUFE STÜRZEN AB
Die Corona-Krise hat den Schweizer Fahrzeugmarkt hart getroffen.
So wenig Autos, Busse und Lastwagen wie 2020 wurden
letztmals vor 24 Jahren auf den Schweizer Strassen zugelassen.
Insgesamt sank die Zahl der hierzulande neu in Verkehr
gesetzten Fahrzeuge
(ohne Motorräder) um
18 % auf 336 841. Besonders
stark war der
Rückgang mit 58 %
im Lockdown-Monat
April. Aber auch im
Mai (-38 %) und März
(-34 %) wurden deutlich
weniger Fahrzeuge zugelassen.
Ab der zweiten
Jahreshälfte entspannte sich die Lage allmählich. Bei den
Immatrikulationen von neuen Personenwagen (CH+FL) ging der
Markt von 311 466 auf 236 828 Fahrzeuge (-24 %) zurück. Grosse
Gewinner bei den Antrieben waren die alternativen Antriebe,
allen voran die Plug-in-Hybride (+238,6 %), die reinen Elektrofahrzeuge
(+48,2 %) sowie die Mild-Hybride (+46,1 %). Dagegen
verloren die Dieselantriebe weiter an Boden (von 25,5 auf 21,9 %
des Gesamtmarktes). Text mru/sda / Bild zVg
10 AUTO NR. 01/2021
Neuheiten
VW ID.4
STROMER IM TIGUAN-FORMAT
Volkswagen erweitert sein
Elektro-Portfolio mit einem
Kompakt-SUV. Der ID.4
zielt auf Familien und Menschen
mit erhöhtem Platzbedarf.
Die Bestellbücher
für die 77-kWh-Version (ab
CH 51 600.–) sind geöffnet.
Noch in diesem Jahr folgt
eine Einstiegsversion für
unter CHF 40 000.–.
M
it dem ID.3 haben die Wolfsburger
ihre Elektro-Offensive
in der Golf-Klasse gestartet.
In den kommenden Jahren
investieren sie rund 40 Milliarden in die
Entwicklung der E-Mobilität. Mit dem ID.4
präsentiert VW das zweite Familienmitglied.
Und der Vorverkauf ist erfolgreich
angelaufen. Bis Anfang Februar lagen laut
VW-Pkw-Vertriebschef Klaus Zellmer bereits
17 000 Auftragseingänge vor. In diesem
Jahr sollen über 100 000 ID.4 ausgeliefert
werden, davon zwei Drittel in Europa
und ein Drittel in China und den USA. Gebaut
wird der Elektro-SUV in Zwickau (De),
Anting und Foshan (beide China) sowie ab
2022 auch in Emden (De) und Chattanooga
(USA). «So skalieren wir die MEB-Plattform
(MEB steht für Modularer E-Antriebs-Baukasten,
die Red.) rund um die Welt und
schaffen die wirtschaftliche Basis für den
Erfolg unserer ID.-Familie», sagt VW-Chef
Ralf Brandstetter. Mittelfristig könnte das
erste E-Weltauto von Volkswagen den Tiguan
als globalen VW-Bestseller ablösen.
SANFTER ÜBERGANG
Während Konkurrenten versuchen,
das Fahrerlebnis im Elektroauto zu revolutionieren,
versucht sich VW im sanften
Übergang. So verzichten die Wolfsburger
beim ID.4 beispielsweise auf die Möglichkeit,
das Auto mit nur einem Pedal zu fahren.
Auch den Stauraum unter der Fronthaube
sucht man vergebens. Grundsätzlich
Der ID.4 ist mit 4,58 Meter knapp 7 cm länger als der VW Tiguan, baut aber deutlich niedriger.
scheinen sich die Wolfsburger für eine ehe
konservative Transformation hin zur Elektromobilität
entschieden zu haben. Wer
sich in einem Tiguan wohlfühlt, der wird
dies auch im ID.4 tun. Natürlich präsentiert
sich das Interieur modern-puristischer,
doch eine Revolution stell es nicht
dar. Selbst der Startknopf ist geblieben.
Beim Exterieur haben die VW-Designer
deutlich mehr Mut bewiesen. Bei den Assistenzsystemen
ist der ID.4 auf gewohnt
hohem Volkswagen-Niveau und hat alles
an Bord, was es heute braucht.
Das Raumgefühl ist grosszügig, ebenso wie
der Infotainment-Bildschirm .
Angetrieben wird der ID.4 «Pro Performance»
von einem 150 kW (204 PS)
starken 77-kWh-Elektromotor, der ein
maximales Drehmoment von 310 Nm und
eine WLTP-Reichweite von bis zu 522 km
bietet. Realistisch sind jedoch 350 bis 400
km. Die Beschleunigung des Hecktrieblers
aus dem Stand ist aufgrund des hohen Gewichts
(mindestens 2124 kg) eher moderat.
Das wird sich erst mit der für Juni vorgesehenen
Einführung der Allradversion GTX
(225 kW/306 PS) für unter CHF 60 000.–
ändern. Ab diesem Zeitpunkt wird auch
das Einstiegsmodell «Pure» mit kleiner
Batterie und knapp 350 km WLTP-Reichweite
erhältlich sein, welches unter CHF
40 000.– kosten soll.
ANGENEHM ENTSPANNT
Anlässlich der Schweizer Präsentation
des ID.4 durften wir die «1st Edition» mit
dem 77-kWh-Akku und 150 kW/204 PS probefahren.
Ein gleichermassen angenehmes
wie entspanntes Erlebnis, auch wenn der
«Woooow!»-Effekt beim Ampelstart fehlte.
In 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind
aber okay, die Höchstgeschwindigkeit von
160 km/h ebenso. Dank einer fast idealen
Gewichtsverteilung auf den beiden Achsen
von 50:50 lässt sich der Elektro-SUV
einfach und leicht bewegen. Das Raumgefühl
ist trotz der kompakten Aussenmasse
(L/B/H 4,58/1,85/1,61 m) hervorragend.
Dazu bietet der Kofferraum ein beachtliches
Stauvolumen von 543 bis 1575 Liter.
Bis zu 1200 kg nimmt der ID.4 überdies an
den Haken.
An der AC-Ladesäule laden die ID.4-
Modelle mit der grossen Batterie mit 11 kW
Leistung, 7,2 kW sind es bei der kleineren.
Alle Versionen bringen einen CCS-Ladeanschluss
für das Schnellladen mit Gleichstrom
(DC) mit. Die 55-kWh-Modelle laden
hier mit 50 kW (optional 100 kW), alle
anderen mit bis zu 125 kW. So kann in gut
30 Minuten Gleichstrom für die nächsten
320 km (WLTP) nachgeladen werden.
Für bis zu fünfköpfige Familien, die
auf Elektromobilität umsteigen möchten,
viel Platz benötigen, aber nur über
ein mittleres Budget verfügen, ist er erste
Elektro-SUV von VW sicher ein interessantes
Angebot.
Text Markus Rutishauser / Bilder amag
NR. 01/2021
AUTO
11
SPECIAL
DER KÖNIG GEWINNT
Trotz Corona-Einschränkungen reisten neun der 31 Autobest-Jurymitglieder im November nach Wien und unterzogen die Finalisten auf dem
ÖAMTC-Fahrtechnik-Gelände in Teesdorf intensiven Tests. Mit dabei war auch ACS AUTO Chefredaktor Markus Rutishauser (5. von links).
Der neue Seat Leon
ist zum «AUTOBEST
2021» gewählt worden,
die Auszeichnung für
das beste Auto Europas
2021. Die Jury besteht
aus 31 Journalisten aus
ebenso vielen Ländern.
M
it insgesamt 12 685
Punkten sicherte sich
der neue Leon den ersten
Platz mit nur 532
Punkten Vorsprung vor der neuen Generation
des Skoda Octavia. Eine sehr
knappe Entscheidung. Der neue Peugeot
2008 belegte den dritten Platz mit 11 636
Punkten, ebenfalls
nur knapp
hinter dem Zweitplatzierten
des
AUTOBEST-Wettbewerbs.
ENGES RENNEN
«Dieses Jahr war in vielerlei Hinsicht
aussergewöhnlich. Bei finalen AUTO-
BEST-Tests in Teedorf bei Wien konnten
wir sieben Finalisten intensiv testen. So
viele Neuheiten schafften es in unserer
zwei Jahrzehnte langen Geschichte noch
nie ins Finale. Das ist ein Beweis für die
Fähigkeit der Industrie, trotz schwierigen
Rahmenbedingungen tolle neue Modelle
zu liefern. Der Fokus zielt dabei klar auf
die Elektrifizierung. Wir hatten ein enges
Rennen zwischen dem Seat Leon (der König)
und Skoda Octavia. Beides sind herausragende
Produkte. In der transparenten
Abstimmung setzte sich schliesslich
der sehr talentierte Spanier knapp durch.
Wir gratulieren allen, die an diesem Projekt
beteiligt waren, zu diesem Award, von
den Ingenieuren und Designern bis hin zu
den Menschen, die den Leon herstellen»,
freute sich Markus Rutishauser, Vertreter
der Schweiz in der AUTOBEST-Jury, für den
Hersteller aus Martorell bei Barcelona.
DIESS DIRIGIERT TRANSFORMATION
Der diesjährige Preisträger in der
MANBEST Hall of Fame ist Herbert Diess,
Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns.
Diess wurde während der grössten
Krise der Unternehmensgeschichte zum
Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen
Konzerns ernannt und hat eine gewaltige
Transformation eingeleitet. Der Automobilriese
will ein weltweit führender Anbieter
von Elektrofahrzeugen werden. Die
vielen für die nächsten Jahre geplanten,
Der Peugeot 2008 beim Traktionstest auf nasser Strasse.
Wie präzise lässt sich der Citroën C4 durch den Slalomparcours lenken?
12
AUTO NR. 01/2021
Special
Der Honda Jazz zeigt sich bei zügig gefahrenen Kurven gutmütig.
Der Seat Leon beim Bremstest auf abfallender, teilweise feuchter Strecke.
erschwinglichen EVs sollen Millionen von
Autofahrern den Umstieg von Verbrennungsmotoren
auf reine Elektrofahrzeuge
ermöglichen. «In diesen schwierigen Zeiten
hat Herbert Diess den VW-Konzern auf
einem soliden Weg gehalten, Geld zu verdienen
und Autos in höheren Stückzahlen
zu verkaufen. Ausserdem führt er eine tiefgreifende
Umstrukturierung des Konzerns
durch, mit dem Ziel, eine viel agilere Organisation
zu werden, die proaktiv agiert und
schneller auf die disruptive Ära von heute
reagieren kann», argumentiert die AUTO-
BEST-Jury ihren Entscheid.
AUTOBEST
BEST BUY CAR 2021
Europa-Rangliste (31 Juroren):
1. Seat Leon 12 685 Punkte
2. Skoda Octavia 12 153 Punkte
3. Peugeot 2008 11 636 Punkte
4. Toyota Yaris 10 649 Punkte
5. Citroën C4 10 165 Punkte
6. Honda Jazz 9190 Punkte
7. Dacia Sandero 8521 Punkte
VW-Chef Herbert Diess wird in die MANBEST
Hall of Fame aufgenommen.
VON DER RENNSTRECKE
AUF DIE STRASSE
Die Mitglieder der AUTOBEST-Jury
wählten den Renault E-TECH zum Gewinner
des TECHNOBEST 2020-Preises. Diese
geniale Hybrid-Innovation ist beeindruckende
Rennstrecken-zu-Strassen-Technologie.
Nachdem Renault in der Formel
1 die Grenzen des Möglichen verschoben
hat, hat das Unternehmen nun eine effektive
und erschwingliche Lösung auf den
Markt gebracht, die sich auch im Alltag
bewährt. Mit der Einführung von drei Hybridmodellen
im Kleinwagen-/Kleinstwagensegment
im Jahr 2020 und drei weiteren
Modellen im Jahr 2021 in Hybrid- oder
Plug-in-Hybrid-Ausführung hat Renault
seine Kompetenz in der Brückentechnologie
für eine emissionsreduzierte Zukunft
unter Beweis gestellt. Damit bietet Renault
in den meisten Märkten ein Angebot an
erschwinglicher, emissionsarmer Technologie
für die Masse und zeigt den Weg zu einem
sanften Übergang in der individuellen
Mobilität.
CHARISMATISCHER JAPANER
Der Honda e ist der Gewinner der
ECOBEST 2020-Auszeichnung. Der clevere
Japaner ist ein geniales reines Elektrofahrzeug,
das perfekt für den umweltfreundlichen
Einsatz in der Innenstadt optimiert
ist. Mit seinem unverwechselbaren Design
Mercedes AMG F1-Teamchef Toto Wolff erhält
den SPORTBEST-Award.
DESIGNBEST-Gewinner Frank Stevenson.
ist der Honda e charismatisch, luxuriös,
macht grossen Fahrspass und beweist, wie
spannend die Zukunft des ECOBEST-Fahrens
sein wird. Mit der Einführung des
Honda e hat der japanische Riese nicht nur
bewiesen, dass er reif für ein City-BEV ist,
sondern auch den richtigen Sinn für technische
Innovationen hat. Der Ersatz der Aussenspiegel
durch Kameras ist eine weitere
Überraschung im Kleinwagensegment.
Die weiteren Auszeichnungen gehen
an: Skoda (COMPANYBEST; für die Erfolge
der tschechischen Marke in den letzten
Jahren), Toyota (SAFETYBEST; für den ersten
Mittelairbag im Kleinwagen-Seg ment),
Frank Stevenson (DESIGNBEST; verantwortlicher
Chefdesigner u.a. für den McLaren
MP4-12C, Ford Escort RS Cosworth,
Mini Cooper, Fiat 500), Jaguar Land Rover
(SMARBEST; PiVi Pro-Infotainmentsystem)
sowie Toto Wolff (SPORTBEST; Teamchef
von Mercedes AMG F1). Ausserdem
hat die AUTOBEST-Jury den Citroën Ami
100% electric zum Gewinner des Special-Awards
«A Star is Born» gekürt.
www.autobest.org
Text ab/mru / Bilder zVg
NR. 01/2021
AUTO
13
RATGEBER
VERSTÖSSE GEGEN DAS SVG BEI SCHWEREM FEHLVERHALTEN
BRAUCHE ICH HILFE ?
Ist bei schweren
Verstössen gegen das
Schweizer Strassenverkehrsgesetz
(nachstehend:
SVG) die Beratung
durch eine Juristin
oder einen Juristen
angemessen oder sogar
notwendig?
W
ir werden diese Frage
in Bezug auf «typische»
Verstösse
behandeln, d.h. Geschwindigkeitsübertretungen
oder Fahrunfähigkeit
(Trunkenheit am Steuer oder
Fahren unter Drogeneinfluss), die nicht
zu Körperverletzungen und/oder Sachschäden
geführt haben.
Warum diese Fälle? Es handelt sich
dabei um die wohl häufigsten Fälle. Und
da der Verstoss letztlich nicht zu einem
Sach- oder Personenschaden geführt hat,
stellt sich die oder der Betroffene oft nicht
die Frage, ob die Inanspruchnahme juristischer
Unterstützung sinnvoll ist. Dabei
handelt es sich um Verstösse, die vom
Betroffenen oft als «banal» empfunden
werden, was regelmässig dazu führt,
dass sie oder er das Verfahren geschehen
lässt.
In der Praxis kommt bei unseren
Klientinnen und Klienten jedoch oft
ein Satz vor: «Wenn ich gewusst hätte,
dass ...»
Verstösse gegen das SVG, wie
zum Beispiel Geschwindigkeitsübertretung
und Trunkenheit am Steuer,
werden als «Massendelikte» eingestuft.
Nichtsdestotrotz müssen diese
Verstösse oft als «richtige Fälle» angeschaut
werden und verlangen juristischen
Rat oder juristische Unterstützung.
In einem einfachen Fall, sei es
eine bei einer routinemässig durchgeführten
Radarkontrolle festgestellte
Geschwindigkeitsübertretung oder
qualifizierte Alkoholkonzentration, sind
«die Würfel oft schon gefallen». Mit anderen
Worten: Die zur Verfügung stehenden
rechtlichen Mittel sind sehr begrenzt und
eine Verurteilung fast unvermeidlich. Dennoch
kann eine kurze Kontaktaufnahme
mit einer Juristin oder einem Juristen ratsam
sein, damit Sie sich über Ihre Rechte
und Pflichten sowie über die Folgen des
Verstosses bestens informieren können.
Am wichtigsten ist – diesen Aspekt
möchten wir betonen – dass ein Verstoss
gegen das SVG wegen schweren Fehlverhaltens
nicht auf die leichte Schulter genommen
werden darf, wenn:
• Sie vorbestraft sind. Wenn eine Fahrerin
oder ein Fahrer während der Probezeit
vorbestraft ist, wird sie oder er zwangsläufig
mit dem Kaskadensystem, wie im
SVG vorgesehen, konfrontiert. Es ist ein
starres System mit oft schwerwiegenden
Folgen, so dass es ratsam, um nicht zu sagen
notwendig ist, sich juristisch beraten
zu lassen, auch wenn dies nur kurz ist;
• Ihnen vorsorglich der Führerausweis
entzogen wurde. Oft missverstanden
oder verharmlost, wird ein solcher präventiver
Entzug bei fehlender Fahreignung
bei Überschreiten bestimmter
Grenzwerte bei Alkohol und Drogen
ausgesprochen und ist Teil eines Verwaltungsverfahrens
zur möglichen Aussprache
eines Sicherungsentzugs des
Führerausweises, basierend auf einem
verkehrsmedizinischen Gutachten etc.
Kurzum: Spielen Sie einen Entscheid,
der einen präventiven Entzug des Führerausweises
aussprechen würde, nicht
herunter! Suchen Sie schnell professionelle
Hilfe und warten Sie nicht auf einen
Sicherungsentzug, bevor Sie sich um die
Situation kümmern. Es ist wichtig zu antizipieren.
Wichtiger Hinweis: Es kommt regelmässig
vor, dass Autofahrerinnen und
Autofahrer, nachdem sie einen schweren
Verstoss begangen haben, den Strafbefehl
der Staatsanwaltschaft als einfaches Protokoll
einer Übertretung verstehen. Mit anderen
Worten, ein solches Dokument wird
oft heruntergespielt, zumal Tagessätze
(Geldstrafen) oft mit einer einfachen Busse
verwechselt werden. Machen Sie nicht
diesen Fehler! Wenn Ihnen ein Strafbefehl
wegen eines schweren Fehlverhaltens von
der Staatsanwaltschaft zugestellt wird,
bedeutet dies, dass es sich tatsächlich um
einen Verstoss, der einem Vergehen entspricht,
handelt und nicht nur um eine
einfache Übertretung. Um unangenehme
Überraschungen – manchmal erst Jahre
später – zu vermeiden, muss die Angelegenheit
ernst genommen werden und der
Kontakt zu einer Fachperson erweist sich
oft als sehr sinnvoll.
Abschliessend ist zu bedenken, dass
der Bereich des Strassenverkehrs ein eigenständiges
Rechtsgebiet ist und dass,
auch wenn die Begehung einer Straftat in
diesem Bereich manchmal bagatellisiert
wird, die Inanspruchnahme einer Juristin
oder eines Juristen nicht als aussichtslos
oder überflüssig angesehen werden sollte.
Eine rechtzeitige und auch nur kurze Beratung
kann oft sehr nützlich sein!
Text Johann Fumeaux, Präsident ACS Wallis,
registrierter Anwalt
Bild zVg
14
AUTO NR. 01/2021
ZOOM
Auch Volvo – hier der XC40 – bietet seine Abo-Modelle an.
WAS HABEN GEMÜSE
UND AUTOS GEMEINSAM?
A
utos und Gemüse zeigen
Parallelen: Es gibt sie beide
im Abonnement. Beim Auto-Abo
heisst das: Zusätzlich
zum Fahrzeug gibt es Versicherung,
Service, Reparaturen, Reifen, Steuern und
Vignette zum monatlichen Fixpreis. Die
Auto-Abo-Angebote habe ich Ende 2019 ein
erstes Mal durchleuchtet. Das war aufgrund
der Sortiment-Heterogenität nicht einfach.
Gut ein Jahr später ist es für (potenzielle)
Kunden nicht übersichtlicher geworden.
Die Angebote präsentieren sich
ausgereifter und mit mehr Individualisierungsmöglichkeiten.
Importeure oder
einzelne Garagisten sind ebenfalls auf den
Abo-Zug aufgesprungen. Der Angebotsdschungel
ist somit noch dichter geworden.
Hier ein paar Orientierungspunkte.
NUR TANKEN MUSS MAN SELBST
Ein Auto-Abo bietet Flexibilität und
Bequemlichkeit. Flexibilität, weil das Auto
nach einer Mindestlaufzeit von einigen
Monaten, die vor Vertragsabschluss definiert
wird, wieder zurückgegeben werden
kann. Bequemlichkeit, weil man sich nicht
um die Autoversicherung kümmern muss,
für den Reifenwechsel gesorgt ist und dem
Kunden das Auto seiner Wahl meist direkt
vor die Haustüre geliefert wird. Bei einigen
ist gar eine monatliche Autowäsche inklusive.
Nur tanken muss man selbst.
ABOS SIND OFT GEBRAUCHTWAGEN
Zu den Vorteilen gesellen sich aber
auch Nachteile: So etwa für jene, die ihr
Auto selbst konfigurieren möchten. Die
Fahrzeuge stehen in der Regel bereits
schon im Lager. Besonderes Augenmerk
gilt dem Preis: Ein Abo kann mit Blick auf
die hohe Flexibilität zwar preiswert sein,
wer jedoch möglichst günstig fahren will,
setzt auf den Kauf eines Gebrauchtwagens.
Apropos Gebrauchtwagen: Bei vielen
Abo-Anbietern sind die Autos nicht in
jedem Fall neu. Wer unbedingt einen Neuwagen
fahren möchte, sollte sich vor Vertragsunterzeichnung
über den aktuellen
Kilometerstand informieren.
VORSICHT BEIM VERGLEICH
Sie sehen also: Die Wahl des richtigen
Angebots erfordert Aufmerksamkeit. So
etwa bei den Mindestlaufzeiten. Diese va-
Die Expertin
Andrea Auer ist Mobilitäts-Expertin beim Online-Vergleichsportal
comparis.ch. Ihre Spezialgebiete
sind Trends im Individualverkehr
und die Entwicklung von Motorfahrzeugversicherungen.
Nebst ihrer Analysetätigkeit betreut
sie eigene Radio- und Fernsehformate.
riieren je nach Anbieter und Angebot von
einem Monat bis hin zu vier Jahren. Als
Faustregel gilt: Je länger die Laufzeit, desto
günstiger die monatliche Rate. Neukunden
müssen auch mit zusätzlichen Kosten
rechnen. So verlangen einige Anbieter zur
monatlichen Flatrate eine einmalige Einstiegsgebühr
von gegen CHF 400.–.
MEIN FAZIT
Auto-Abos eignen sich beispielsweise
für jene, die in Corona-Zeiten temporär
den ÖV meiden wollen. Oder für solche, die
zwar einen Autokauf erwägen, bei der Modelwahl
aber zögern. Fest steht: Ein Auto
dauerhaft zu abonnieren ist teurer als ein
Kauf.
Text Andrea Auer / Bild zVg
NR. 01/2021
AUTO
15
CARAVAN
HOLA IN A GUARDA!
90. F.I.C.C.-RALLYE VOM 18. BIS 27. JUNI 2021
Die 90. Rallye führt nach
Galizien, eine autonome
Region im Nordwesten
Spaniens. Es ist eine
Region mit üppiger
Vegetation und vielen
historischen Stätten an
der Küste des Atlantiks.
A
Guarda, der Austragungsort
der Rallye, befindet sich
an der Mündung des Flusses
Miño. Es ist eines der wichtigsten
Tourismusgebiete Galiziens. Besucher
der Veranstaltung können sich über
ein ausgezeichnetes Veranstaltungs- und
Besuchsprogramm freuen. Sehenswert ist
A Guarda ist eines der wichtigsten Tourismusgebiete Galiziens.
die kleine Altstadt, am Rande des Hafens
gelegen. Das Zentrum bildet das Rathaus.
Hier befindet sich auch das Tourismusbüro.
Reizvoll ist die enge Gasse Calle Malteses
mit den Fischerhäusern. Südlich von
A Guarda befindet sich die Hauptattraktion,
der Berg Monte Santa Trega. Von hier
geniesst man einen schönen Rundblick auf
die Mündung des Flusses Miño, den Atlantik
und die Berge. Auf dem Berg befinden
sich die Überreste der keltischen Siedlung
Castro de Santa Trega.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Die Region Galizien hat einiges an Sehenswürdigkeiten
zu bieten. So die Stadt
Santiago de Compostela. Diese Stadt ist
gleichzeitig auch die Regionalhauptstadt,
bekannt als Endpunkt des Jakobswegs (Camino
de Santiago) und als vermeintlicher
Begräbnisort des biblischen Apostels Jakobus,
dessen sterbliche Überreste in der 1211
geweihten Catedral de Santiago de Compostela
aufbewahrt sein sollen. Die Kathedrale
liegt innerhalb der mittelalterlichen
Mauern der Altstadt, ihre mit kunstvollen
Schnitzereien verzierten Steinfassaden
grenzen an herrschaftliche Plätze. Am 25.
Juli dieses Jahres findet das Fest zu Ehren
des Schutzheiligen mit dem sogenannten
«Apostelfeuer» statt, bei dem das berühmte
Weihrauchgefäss durch das Schiff der
Kathedrale schwingt. 2021 bis 2022 wird
wieder ein Heiliges Compostelanisches Jahr
sein, das 120. in seiner Geschichte. Santiago
verwandelt sich in die geistliche Hauptstadt
der Welt. Zu diesem Anlass werden viele
tausend Pilger erwartet.
VIGO
Etwa 60 km von A Guarda entfernt,
befindet sich die Stadt Vigo, ein ursprüngliches
Fischerdorf. Der Altstadtkern mit
seinem starken Geschmack nach Seefahrt
ist erhalten geblieben. Dieser Ort ist ein
guter Ausgangspunkt, um die Dörfer der
Ria von Vigo und die Insel Cíes, die ein Teil
des Nationalparks der Atlanktikinseln ist,
zu besichtigen. Der Hafen von Vigo ist einer
der besten natürlichen Häfen der Welt
und war der Ursprung dieses von Bergen
umgebenen Orts. Die maritimen Eigenschaften
des Hafens, der bereits zu Zeiten
der Römer genutzt wurde, führten zu dem
transatlantischen Kais und zu der Fischerei
und Konservenindustrie.
Etwa 80 km von A Guarda entfernt
befindet sich die Stadt Pontevedra. Hier
ist alles nur einen Steinwurf entfernt: Das
Museo de Pontevedra, ein Museum mit in
Europa einzigartigen Goldschmiedearbeiten,
prachtvollen Schmuckstücken, die
zum Teil über 4000 Jahre alt sind. Andere
Schätze sind die Basilica de Santa Maria,
die Ruinas de Santo Domingo und die
Igrexa de San Bartolomeu. Pontevedra ist
16
AUTO NR. 01/2021
Caravan
die Stadt mit den meisten Fussgängerzonen
von ganz Spanien.
CAMPINGPLATZ SANTA TECLA
Der Campingplatz ist unter den folgenden
Koordinaten zu finden: N 41o 53‘
55.42“ W 8o 50‘ 49.01“. Er befindet sich an
der Mündung des Flusses Miño, einem von
Red Natura 2000 geschützten Naturgebiet.
Der Campingplatz ist bestens für eine grössere
Anzahl von Besuchern eingerichtet. Er
verfügt über: 500 Stellplätze auf Gras, 8
Bungalows, 4 Mobilheime, 4 Schlafzimmer
und verfügt über Restaurant mit Bar und
Terrasse, Sportplätze, Schwimmbad, Spielzimmer,
Spielplatz, Supermarkt, 2 Sanitärblöcke,
wo auch Waschmaschinen zu finden
sind, sowie Telefon, Internet und WIFI.
INFO
Interessierte, die an der Rallye
teilnehmen wollen, können das
Anmeldeformular und weitere
Informationen anfordern bei
H.P. Hiltbrand,
E-Mail: campingmedia@gmx.ch
Anmeldeschluss ist der 20. April 2021
Es ist zu beachten, dass es immer
noch Corona bedingt zu Änderungen
oder Absagen kommen kann.
Wunderschön direkt am Wasser: der Campingplatz Santa Tecla.
Vor drei Jahren hat man den gesamten
Komplex, so den Sanitärbereich, die
Elektroinstallationen, das Restaurant sowie
die Cafeteria komplett neu renoviert.
Während der Rallye wird ein Festzelt zur
Verfügung stehen, wo die abendlichen Unterhaltungen
stattfinden werden.
FOLGENDE AUSFLÜGE SIND
GEPLANT UND IN VORBEREITUNG
Der Start macht am 21. Juni la Toja,
Mejilloneras, Conbarro, Santa Tecla, Castro
und A Guarda, wobei dieser Ausflug kostenlos
ist.
Am 22. Juni Vigo und die Cíes Inseln
sowie eine Wanderung am Fluss Miño entlang.
Santiago de Compostela wird am 23.6.
besucht. 24. Juni steht der Ausflug nach
Ribeira, Sascra und der Sil Canyon auf dem
Programm. Am 24. Juni findet die Generalversammlung
der F.I.C.C. statt.
RALLYEGEBÜHREN
CHF 155.– pro Person, Jugendliche von
12 bis 17 Jahre CHF 90.– / Strom pauschal
CHF 33.– / Ausflüge CHF 66.– pro Person.
HINWEISE
Der Campingplatz kann schon vor der
Rallye angefahren werden und auch nach
der Rallye kann der Aufenthalt verlängert
werden. Die Campinggebühr beläuft sich
auf € 18.00 pro Tag.
Der kostenlose Ausflug nach Monte
Santo Tecla und die Wanderung am Fluss
Miño müssen bei Ankunft dem Rallyesekretär
registriert werden. Die Teilnehmerzahl
ist begrenzt.
Text H.P. Hiltbrand
Bilder FECC (Federatión Española de Clubes
Campistas)
AUTOFAHREN MIT ANHÄNGER
E
gal, ob Wohnwagen oder Arbeitsgerät:
Autofahrer, die gelast von 2000 Kilogramm nur rund 1700
darf bei einer eigentlich zulässigen Anhän-
mit einem Anhänger unterwegs
sind, müssen einige Steigungen: Wenn die dünne Luft im
Kilogramm auf den Berg ziehen.
«Spielregeln» beachten. Schliesslich geht es
um die Verkehrssicherheit. Wir haben deshalb
wichtige Fakten zusammengefasst.
Anhängelast: Viele Hersteller weisen
darauf in der Betriebsanleitung des Autos
hin und reduzieren entsprechend mit der
Gebirge die Leistung des Zugfahrzeugs
mindert, dann fällt den Autos auch das Anfahren
schwerer. Deshalb sollten die niedrigeren
Obergrenzen für die Anhängelast
besonders bei starken Steigungen eingehalten
werden. Denn diese Obergrenzen
Höhe die zulässige Anhängelast.
Doch wer liest schon
die Betriebsanleitung durch?
Opel, Mazda und Kia reduzieren
in der Anleitung die zulässige
Anhängelast um zehn Prozent
je 1000 Höhenmeter. Wer
also zum Alpencamping auf
1455 Meter Höhe fahren will, Das Gesamtgewicht des Gespanns ist massgebend.
sind so berechnet, dass ein Auto bei zwölf
Prozent Steigung fünfmal innerhalb von
fünf Minuten anfahren kann.
Werden höhere Anhängelasten in den
Fahrzeugschein eingetragen, sinkt die
Grenze auf acht Prozent. Deshalb sollte
man sich vor der Fahrt genau über die Steigungen
auf der Strecke informieren. Im
Fall eines Motor- oder Getriebeschadens
werden die Hersteller Garantie- oder Kulanzleistungen
ablehnen, wenn man die
maximal zulässige Steigung von acht oder
zwölf Prozent überschritten hat.
Führerausweis: Der übliche Ausweis
der Kategorie B begrenzt die Gesamtmasse
des Gespanns (Zugfahrzeug Kat. B und Anhänger/Wohnwagen)
auf 3,5 Tonnen.
Text mid / Bilder zVg
NR. 01/2021
AUTO
17
RATGEBER
AUTOBATTERIE
SO BEKOMMT MAN DAS
AUTO WIEDER ZUM LAUFEN
A
utobatterien leiden in der
kalten Jahreszeit ganz besonders.
Denn elektrische
Verbraucher wie Licht, Gebläse,
Scheibenwischer sowie Heizungen
sind gleichzeitig in Betrieb und fordern
die Ladekapazität. Irgendwann ist die
Batterie zu schwach für den Startvorgang.
Wir erklären Schritt für Schritt, wie man
das Auto wieder zum Laufen bekommt
und welche Fehler vermieden werden
sollten.
Um Starthilfe zu geben, ist entweder
ein Starthilfegerät oder ein zweites Fahrzeug
plus Starthilfekabel notwendig. Damit
die Länge der Starthilfekabel ausreicht,
sollte das Spenderfahrzeug so abgestellt
werden, dass sich dessen Batterie möglichst
nahe an der des Empfängerfahrzeugs
befindet.
1. Schritt
Die Zündung beider Fahrzeuge muss ausgeschaltet
sein und das Starthilfekabel muss
an beiden Fahrzeugen angeschlossen werden:
Zuerst wird das rote Plus-Kabel mit
den Plus-Polen beider Batterien verbunden.
Es ist darauf zu achten, dass die roten
Klemmen nicht versehentlich mit anderen
Teilen des Autos in Berührung kommen
können.
2. Schritt
Das schwarze Minus-Starterkabel nicht
direkt an den Batterien anschliessen, sondern
an unlackierten Metallteilen. Oft gibt
es hierfür spezielle «Massepunkte». Um
diese zu finden, ist die Gebrauchsanleitung
hilfreich. Achtung: Immer genug Abstand
zu drehenden Motorteilen einhalten!
3. Schritt
Wenn beide Kabel fest an den jeweiligen
Kontaktpunkten sitzen, wird der Motor
des «Spenderfahrzeugs» gestartet. Er sollte
zunächst etwa fünf bis zehn Minuten laufen,
damit zur teilentladenen Batterie des
«Empfängerautos» genügend Energie fliessen
kann. Danach erfolgt der Startversuch
des Empfängerautos. Vorher das Getriebe
in den Leerlauf schalten beziehungsweise
die Automatikschaltung auf Parkstellung
stellen. Springt der Motor an, sollte ein
starker Verbraucher wie die Heckscheibenheizung
oder das Gebläse eingeschaltet
werden. So werden Spannungsspitzen
vermieden. Vorsicht: Wenn das Auto nach
etwa drei Versuchen immer noch nicht anspringt,
sollte die Starthilfe abgebrochen
werden. In diesem Fall liegt der Defekt
möglicherweise nicht an der Batterie.
4. Schritt
Vierter Schritt: Die Startkabel werden nun
in umgekehrter Reihenfolge abmontiert:
Zuerst das schwarze, dann das rote Starthilfekabel
entfernen. Danach Verbraucher
nach Möglichkeit wieder abschalten.
Nach der Starthilfe am besten etwa
eine Stunde auf der Überlandstrasse oder
Autobahn fahren. Dabei möglichst wenig
Verbraucher anschalten, damit die Batterie
so voll werden kann, dass das Fahrzeug
sicher mehrmals gestartet werden kann.
Aber Vorsicht: Von einer vollständig geladenen
Batterie kann dann noch nicht die
Rede sein.
Text mid/arei / Bild zVg
18
AUTO NR. 01/2021
MOTORSPORT
NATIONALER
RENNKALENDER 2021
Datum Was Wo
abgesagt
16.–17.04 Critérium Jurassien Saignelégier JU
01.–02.05. Slalom de Bière Bière VD
02.05. Slalom Seewen Seewen SZ
27.–29.05. Rallye du Chablais Aigle VD
27.–29.05. Rallye du Chablais Historique Aigle VD
27.–29.05. E-Rallye du Chablais Aigle VD
29.05. Slalom Lignières Lignières NE
05.–06.06. Course de côte La Roche – La Berra La Roche FR
13.06. Slalom Ybrig Ybrig SZ
19.–20.06. Bergrennen Hemberg Hemberg SG
26.–27.06. Slalom de Romont Romont FR
27.06. Bergrennen Reitnau Reitnau AG
03.–04.07. Slalom de Bure Bure JU
10.–11.07. Course de côte Massongex Massongex (VS)
Datum Was Wo
17.–18.07. Slalom Frauenfeld Frauenfeld TG
neuer Termin
24.–25.07. Course de côte Ayent-Anzère Anzère VS
13.–15.08. Course de côte St.Ursanne – Les Rangiers St.Ursanne JU
27.–29.08. Alpine Challenge Villars-sur-Ollom
28.–29.08. Bergrennen Oberhallau Oberhallau SH
02.–05.09. Arosa Classic Car Arosa GR
11.–12.09. Bergrennen Gurnigel Gurnigel BE
17.–19.09. Bernina Gran Turismo St. Moritz GR
18.–19.09. Course de côte Châtel-St-Denis – Les Paccots Châtel-St-Denis FR
24.–25.09. Rallye del Ticino Chiasso TI
25.–26.09. Slalom de Drognens Romont FR
02.–03.10. Slalom Ambri Ambri TI
21.–23.10. Rallye International du Valais Sion VS
21.–23.10. Rallye International du Valais VHC Sion VS
Stand 12. Februar 2021
Vorbehaltlich Corona-bedingte Terminänderungen und/oder Absagen.
Advertorial
SCHLUSS MIT KLEBRIGEN TEILEN
Wer ärgert sich nicht, wenn sich in seinem
Ferrari, Maserati, Porsche oder jedem
anderen Fahrzeug Kunststoffteile,
oder besser gesagt deren Oberflächen,
sich auflösen und klebrig werden? Eine
unangenehme Erscheinung, welche viele
namhafte Hersteller exklusiver Wagen
offenbar nicht vorausgesehen haben. Eine
Veränderung, die nicht durch mangelnden
Unterhalt, dem Einwirken von Sonnenlicht
oder der Anwendung von Reinigungs- und
Pflegemitteln ausgelöst wird. Die «Softtouch»-Beschichtung
auf Schaltern, Griffen
und Abdeckungen zersetzt sich mit der
Zeit und wird deshalb hässlich und klebrig.
Das Resultat – schwarze Finger und hartnäckige
Flecken auf den Kleidern.
Dagegen hat die Graber Sportgarage
AG in Münsingen eine Lösung bereit. Die
betroffenen Teile werden sorgfältig ausgebaut,
falls notwendig repariert, gereinigt,
neu eingefärbt, mit neuen Symbolen
versehen und durch eine Klarlackschicht
geschützt. Danach erfolgen der fachmännische
Einbau und eine anschliessende
Funktionskontrolle. Diese Teile sehen danach
wieder wie neu aus, sind angenehm
zu berühren und kleben mit Bestimmtheit
nie mehr.
Weitere Auskunft erteilt die Graber
Sportgarage AG in Münsingen am Telefon
+41 31 566 13 70 oder per Mail an
contact@grabersportgarage.ch
NR. 01/2021
AUTO
19
INTERVIEW
Interview
GERT HILDEBRAND, STARDESIGNER
WENIG GELERNT
hatten noch lange ein Pferdegespann, und
wenn der Kutscher betrunken war oder
geschlafen hat, haben die Gäule abends ihren
Stall allein gefunden ... Die Autonomie
hat es also schon einmal gegeben. Auf die
aktuelle Situation bezogen sehe ich es so:
Der Traum vom autonomen Fahren wird
spätestens dann zum Alptraum, wenn die
Politik sich den gesetzgeberischen und
ethisch-moralischen Fragen im Massenverkehr
stellen muss. Diese Verantwortungsverlagerung
von unten nach oben,
vom Nutzer zum System, wird sich kein
Politiker umhängen wollen. Und so befürchte
ich, dass wir die Endstation dieses
Weges ebenfalls schon kennen: Bus, Tram
und Eisenbahn.
Gert Hildebrand
M
it 2020 ging ein in mancherlei
Hinsicht katastrophales
Jahr zu Ende;
für 2021 ist allerdings
Licht am Horizont sichtbar. Wir haben
einen Auguren der Autobranche über das
vergangene Jahr und die wichtigen Zukunftsthemen
befragt: Gert Hildebrand.
Der Stardesigner aus Lörrach bei Basel war
unter anderem mit dem Design von Opel
Kadett E und VW Golf III befasst, bevor
er zum Mini-Chefdesigner avancierte und
schliesslich für das globale Design und den
Markenauftritt der chinesischen Marke
Qoros verantwortlich wurde. Zuletzt hat
er für den chinesischen EV-Hersteller Bordrin
gearbeitet.
Was bedeutet die Corona-Krise
für die Autobranche?
Hildebrand: Ich befürchte, man hat wenig
gelernt. Werbung und Marketing entfernen
sich in Rekordzeit von den Themen,
die die Kunden wirklich bewegen. Wer ein
Auto kaufen will, interessiert sich nicht
für Diversity-Programme und möchte
vielleicht auch gar nicht so genau wissen,
in welchem Ausmass die Hersteller sich
auf den Dialog mit dem Fridays-For-Future-Umfeld
einlassen. Wir sind vielleicht
schon Zeugen einer Deindustrialisierung,
auf jeden Fall aber einer De-Ästhetisierung:
Das aktuelle Design kann gar nicht
genug unkontrollierte Ecken und Kanten
haben, die Bauhaus-Gestaltungsprämisse
«form follows function» scheint komplett
aus der Mode geraten zu sein.
Wird sich die E-Mobilität durchsetzen
– und wenn ja, wann?
Hildebrand: Die E-Mobilität ist ja keine
neue Erfindung, sie ist über hundert Jahre
alt. Doch sie wird die Umwelt durch Ressourcenverschwendung
und Ladeinfrastruktur-Themen
noch mehr belasten als
die Verbrenner-Mobilität. Mit der Abkehr
von der technologisch praktikableren und
erschwinglichen Verbrenner-Lösung wird
eine dramatische Nutzerverschiebung
einhergehen: Es könnte sich von der Massenmobilisierung,
der freien Bewegung für
fast alle, zu einer selektiven Elite-Motorisierung
entwickeln. Und wenn der Staat
die entgangene Mineralölsteuer irgendwann
auf die E-Autos umlegt, dann ist das
Thema für die meisten Menschen erledigt.
Zum autonomen Fahren: Wie lange
dürfen wir noch selbst ins Steuer
greifen?
Hildebrand: Lassen Sie mich darauf augenzwinkernd
antworten: Diverse Brauereien
Welches Potenzial hat
Shared Mobility?
Hildebrand: Ich habe in China an einigen
dieser Projekte gearbeitet. Es kam immer
dabei heraus, dass der Verbraucher sein
eigenes Auto oder sein individuell genutztes
Taxi, Uber oder Didi verlangt, und zwar
schon vor Corona-Zeiten. Die «Shared Mobility»
hat grundsätzlich das Problem der
Verwahrlosung, der mangelnden Hygiene
durch den Vornutzer. Und daran wird sich
erfahrungsgemäss nichts ändern, weil der
Mensch eben so ist, wie er ist. Nicht einmal
bei Fahrrädern, Rollern und Mopeds funktioniert
der «Shared»-Ansatz. Früher hiess
es: Die Pfeife, die Freundin und das Auto
teilt man nicht. Mir scheint, als hätte sich
daran bis heute wenig geändert.
Welches Auto hat Sie dieses Jahr
beeindruckt?
Hildebrand: Das beeindruckendste Auto
2020 war für mich mein VW Käfer 1303
Cabrio, Baujahr 1979, immer in Familienbesitz.
Er startete im April nach dem Winterschlaf
und mitten im ersten Lockdown
ohne Murren, und er zauberte mir und den
Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht. Das
schafft kein aktuelles Modell mehr. Es ist
interessant, dass dieses 85 Jahre alte Konzept
noch heute funktioniert. Man könnte
das «nachhaltig» nennen.
Interview Jens Meiners / Bilder zVg
20 AUTO NR. 01/2021
NEWS News
STELLANTIS
GRIFF NACH
DEN STERNEN
Mit der Fusion zwischen
Fiat Chrysler Automobiles
und der Groupe PSA
ist am 16. Januar 2021
der neue Automobilriese
«Stellantis» mit
14 Marken entstanden.
G
anze 12500 Seiten umfasst
das Papier, das am Anfang
des weltweit viertgrössten
Automobilkonzerns steht,
der als Stellantis (lateinisch: mit Sternen
besetzt) an den Start geht. Wobei Quantität
nicht alles ist, beeilt sich der neue Konzernlenker
Carlos Tavares zu erklären: «Wir
wollen ein grossartiger Konzern werden
und nicht unbedingt ein riesiger.»
Mit dem Zusammenschluss von PSA
und Fiat Chrysler oder der beiden Familien
Peugeot und Agnelli entsteht ein Konglomerat,
das 14 Marken umfasst und in 130
Ländern vertreten ist. Insgesamt 400 000
Menschen aus 150 Nationen arbeiten für
den Konzern, der sich, so Tavares, zu einem
«Weltmarktführer für nachhaltige
Mobilität» entwickeln soll. Bisher wiesen
die beiden Unternehmen PSA und Fiat
Chrysler in ihren Modellpaletten deutliche
Lücken auf, die nun geschlossen werden
können. Langfristig soll Stellantis zudem
Stellantis-CEO Carlos Tavares
die Kostenstruktur um fünf Milliarden
Euro verringern.
ZUSAMMEN UND TROTZDEM
EIGENSTÄNDIG
Die Führung des Konzerns mit Sitz in
Amsterdam teilen sich der Agnelli-Enkel
John Elkann, der dem Verwaltungsrat vorsteht,
und Carlos Tavares,
der als CEO das Management-Team
leitet. Neun
Steuerungs-Komitees
werden die verschiedenen
Aufgaben koordinieren.
Dazu gehört auch die
Übernahme der verschiedenen
Plattformen, um
Entwicklungszeiten zu
verkürzen und Kosten zu
sparen, ohne die typischen
Eigenschaften der einzelnen Marken zu
beeinflussen. Als Beispiel für diese Vorgehensweise
verweist Tavares auf die Zusammenarbeit
zwischen Opel und Peugeot. «Der
Opel Corsa und Peugeot 208 teilen sich zwar
viele Teile, und doch sind es zwei eigenständige
Modelle.»
E-MOBILITÄT IM FOKUS
Ein Schwerpunkt in der Modellentwicklung
wird die Elektrifizierung der verschiedenen
Modelle sein. «Wir werden in
den kommenden Jahren den Anteil der elektrifizierten
Fahrzeuge in unserem Portfolio
auf 35 Prozent steigern», blickt der 62-jährige
Portugiese in die Zukunft. Bis zum Ende
des Jahres wird sich die Zahl der Elektrovarianten
auf 39 Stück erhöhen, und bis 2025
wird jedes neue Fahrzeug eine E-Version zur
Seite gestellt bekommen. Von dieser Strategie
wird vor allem Fiat profitieren.
Aktuell plant Stellantis mit allen 14
Marken. Wie sich allerdings konkret Maserati
und Alfa Romeo weiterentwickeln, lässt
sich noch nicht sagen. «Wir werden aber einen
Weg finden, sie wieder profitabel zu machen»,
blickt Tavares in die Zukunft. Auch
Fiat verspricht der Portugiese «neue und
jüngere Modelle».
KEINE RÜCKKEHR
In den USA erreicht Stellantis dank
Chrysler und Jeep einen Marktanteil von
zwölf Prozent. Seit Jahrzehnten geistern vor
allem durch die französische Presse Pläne,
Peugeot wieder auf den US-amerikanischen
Markt zu bringen. Auch unter dem Stellantis-Sternenhimmel
wird die von Filmfigur
Inspektor Columbo bevorzugte Marke nicht
in die USA zurückkehren. «Wir wollen in
den USA keine neue Marke einführen», so
Tavares.
Ein schwarzes Loch in der Stellantis-Welt
ist der chinesische Markt, wo keines
der Unternehmen erfolgreich vertreten
ist. «Wir müssen lernen, was dort falsch
gelaufen ist und eine neue Strategie entwickeln,
um eine Lösung zu finden.» Um dies
zu erreichen, hat der Chef der neuen Sternenwelt
ein Team eingesetzt, um die Fehler
zu analysieren und abzustellen.
Text Walther Wuttke / Bilder zVg
NR. 01/2021
AUTO
21
VERKEHRSSICHERHEIT
DIGITALE LÖSUNGEN
IN ZEITEN VON CORONA
Der ACS baut die langjährige Verkehrssicherheitskampagne «Routinier-Fahren
mit Weitblick» um. Da aufgrund der Corona-Pandemie keine Publikumsmessen
mehr stattfinden, hat der ACS kurzerhand die Kampagne abgeändert und lanciert
nun eine digitale Lösung mit diversen Angeboten zum Thema «Sicher fahren»
inklusive Wettbewerbe.
S
eit mehr als sechs Jahren
führt der ACS die Präventionskampagne
«Routinier
– Fahren mit Weitblick». Unterstützt
wird er dabei vom Fonds für Verkehrssicherheit
FVS. Die Kampagne richtet
sich an routinierte Fahrzeuglenkende,
die ihre Kenntnisse und Kompetenzen
überprüfen, auffrischen und allenfalls
trainieren möchten. Dazu diente bisher
als wichtigstes Standbein die Präsenz an
Publikumsmessen in der ganzen Schweiz.
Mit einem interaktiven Stand und einem
topmodernen Fahrsimulator konnten interessierte
Besucherinnen und Besucher
ihre Fahrkompetenz testen, die Theoriekenntnisse
überprüfen und digitales Gehirnjogging
entdecken. Da seit dem Frühjahr
2020 keine Messen mehr stattfinden,
sind auch diese Aktivitäten leider nicht
mehr möglich.
Das verantwortliche Team beim ACS
stellte sich also die Frage, wie können wir
INFO
Die neue Webseite www.routinier.ch
ist ab sofort online. Sie finden hier
Themen rund um die Verkehrssicherheit,
Quiz, Theorieübungen,
neue Verkehrsregeln etc.
trotz den Beschränkungen mit unserer
Zielgruppe in Kontakt treten? Welche Angebote
können wir entwickeln, damit die
interessierten Fahrzeuglenkerinnen und
-lenker von zu Hause aus ihre Fahrkompetenzen
trainieren und ihr Wissen auffrischen
können? Welche Themen könnten
zudem interessant sein, wie z.B. die Gesetzesänderungen
im Strassenverkehrsgesetz?
Wie bieten wir Unterhaltung und
Spass gleichermassen und ermöglichen
zudem eine Lernplattform?
In Zusammenarbeit mit einem externen
Team wurden in kürzester Zeit alle
Online-Angebote überarbeitet respektive
neu entwickelt. Neu lädt beispielsweise
22 AUTO NR. 01/2021
Verkehrssicherheit
ein Quiz den Besucher oder
die Besucherin ein, den eigenen
Fahrtyp zu wählen und
ein entsprechendes Quiz zu
spielen. Ob als Allrounder,
leidenschaftlicher Fahrer,
Motorradfahrer oder Kurzstreckenfahrer
– es stehen
acht verschiedene Typen zur
Auswahl. Durch das Quiz
führen ganz alltägliche Fragen,
aber auch solche, die
vielleicht mit den Jahren in
Vergessenheit geraten sind.
Zudem werden die neuen
gesetzlichen Bestimmungen
in kurzweiligen Videos
erklärt, wie beispielsweise
das Rechtsvorbeifahren richtig anzuwenden
ist. Zudem sind Informationen zum
Strassenverkehr und zu richtigem Verkehrsverhalten
neu gegliedert und mit aktuellen
Themen ergänzt worden.
Da die sozialen Medien inzwischen
auch ein wichtiger Bestandteil unserer Mediennutzung
sind, werden auf Facebook
ständig aktuelle Meldungen und wichtige
Informationen publiziert. Interessierte
können die Facebookseite abonnieren und
bleiben so auf dem Laufenden in Sachen
Verkehrssicherheit. Zudem gibt es regelmässig
Wettbewerbe, bei denen praktische
Preise zu gewinnen sind. Mitmachen lohnt
sich auf jeden Fall.
Nach wie vor ist es möglich, Infomaterial
auf der Webseite herunterzuladen oder
zu bestellen. Ebenso steht Ihnen unser
Beratungsdienst via info@routinier.ch
jederzeit zur Verfügung, wenn Sie Fragen
oder Anregungen zum Thema Verkehrssicherheit
haben. Wir beantworten Ihre
E-Mail sehr gerne.
Texte Anita Brechtbühl / Bilder zVg
FAHREN MIT LICHT AM TAG
Das seit 2014 geltende Obligatorium für
Fahren mit Licht am Tag für Motorfahrzeuge
birgt immer noch einige Tücken.
Wer in seinem Fahrzeug den Abblendlichtschalter
auf «A» stellt (für Automatisch),
fährt wohl mit Licht am Tag. Jedoch sind
nur die Abblendlichter vorne am Fahrzeug
eingeschaltet, die Rücklichter aber nicht.
Bei Nebel, Dämmerung oder Regenwetter
kann dies auch dazu führen, dass andere
Verkehrsteilnehmende Sie zu spät se-
hen. Es ist deshalb wichtig, bei besonders
diffusem Licht den Abblendlichtschalter
auf «Ein» zu stellen, damit auch die Heckleuchten
eingeschaltet sind!
Abb. rechts:
Symbol für das Abblendlicht.
Ist das Abblendlicht eingeschaltet, dann
leuchten auch die Rücklichter am Fahrzeug.
Bei trübem Wetter oder Nebel unbedingt den Lichtschalter von «Auto» auf «Abblendlicht»
einschalten.
NR. 01/2021
AUTO
23
REISEN
STERNSTUNDEN
Der Sternenhimmel über dem Aletschgletscher.
Der Blick hoch oben vom Berg in die sternenfunkelnde Unendlichkeit
des Universums gehört zu den Bergerlebnissen, die einen bleibenden
Eindruck hinterlassen. In der Aletsch Arena lassen sich diese einzigartigen
Gänsehautmomente bei einem Sternen Workshop einfangen.
M
it dem Schneemobil-
Taxi geht die Fahrt am
späten Nachmittag
durch den ansonsten
autofreien Ort Bettmeralp zur Gondelstation
aufs Bettmerhorn. Zu Fuss wären
es von der einen Gondelstation nur etwa
zwanzig Minuten durch den Schnee. Aber
das Gepäck mit Isomatte, Schlafsack
und Kameraausrüstung mit Stativ will
schliesslich auch transportiert werden.
Der Taxi chauffeur schüttelt etwas ungläubig
den Kopf, als er das Gepäck sieht.
«Was wollt Ihr dort oben? Dort gibt es
kein Hotel!»
Die Fotografen verbringen, trotz klirrender
Kälte, die meiste Zeit draussen unter dem
magischen Himmelszelt.
Der Blick ins Rhonetal und nach Brig.
Auch die Skifahrer, die von ihrer letzten
Abfahrt an diesem Tag an der Gondelstation
ankommen, schauen skeptisch, als
statt der üblichen Skiausrüstung grosse
Reisetaschen in die Gondel gehievt werden.
Zugeben, man muss sich für dieses Erlebnis
schon ein ganzes Stück aus der Komfortzone
hinausbewegen. Aber mit jedem
Höhenmeter, den die Gondel bergwärts
schaukelt, steigt die Vorfreude auf den
nächtlichen Sternenhimmel. Noch scheint
die Abendsonne und kaum ein Wölkchen
trübt den Himmel. Ideale Bedingungen.
Auf 2650 Meter treten beim Panorama
Restaurant Bettmerhorn noch vereinzelt
ein paar Skitourengänger nach einem
mühsamen Aufstieg ihre wohlverdiente
Abfahrt an. Im Restaurant wird klappernd
das letzte Geschirr von den Tischen
geräumt und der Staubsauger heult laut,
während er die Krümel der letzten Gäste
unter den Tischen aufsaugt.
BUNTGEMISCHTE GRUPPE
UND STARFOTOGRAF
Der preisgekrönte Schweizer Fotograf
und Filmemacher Markus Eichenberger
blickt auf eine bewegte Karriere zurück.
Lange Zeit hat er im Investmentbanking
gearbeitet und einige Jahre davon in Asien
gelebt und gearbeitet. Als Weltenbummler
hat er viel von dieser Erde gesehen.
Heute widmet sich der Autodidakt
ganz der Fotografie. Besonders gerne ist
er in den Schweizer Alpen unterwegs.
In zahlreichen Fotokursen gibt er sein
Wissen weiter und hilft Anfängern und
fortgeschrittenen Hobbyfotografen gleichermassen,
die Schönheit der Natur bestmöglich
in Szene zu setzen.
24
AUTO NR. 01/2021
Reisen
Nachdem auch das Personal des Panorama-Restaurants
alles erledigt hat und
mit der letzten Gondel hinunter ins Dorf
gefahren ist, werden auf dem Boden zwischen
den Tischen die Isomatten ausgerollt
und die Schlafsäcke fürs Nachtlager vorbereitet.
Dann ist es auch schon höchste Zeit
für die Besprechung des Programms der
kommenden Nacht und für die Vorbereitung
der Kameras und Stative.
Unter fachkundiger Anleitung werden
die mitgebrachten Stative aufgestellt und
die ersten Fotos eingefangen.
Der sonnige Wintertag verabschiedet
sich langsam hinter den Bergen und gibt
nochmal alles, um in bester Erinnerung
zu bleiben. Die Sonne taucht den Himmel
über der Aletsch Arena und die umliegenden
Berge in zartes Rosa, feuriges Rot und
leuchtendes Gelb, während die Ruhe des
Abends den Gipfel umhüllt. Lediglich das
Klicken der Kameraauslöser ist zu hören.
Ein magischer Moment. Derweil hilft Markus
jedem in Sachen Kameraeinstellung
und zeigt, wo die besten Fotospots für die
Nacht zu finden sind.
Fotograf und Leiter des Workshops
Sternenfotografie: Markus Eichenberger.
INFO
Der Fotograf Markus Eichenberger
bietet den Chasing Stars Fotografie
Workshops sowohl für Anfänger, als
auch für fortgeschrittene Fotografen
an. Der Kurs beinhaltet einen
Theorie-Teil und einen Praxis-Teil.
Derzeit finden die Fotokurse, aufgrund
der Corona Verordnung, nicht
statt. Sobald die Restaurants wieder
öffnen dürfen, sind wieder Kurse geplant.
Weitere Informationen online
unter www.chasingstars.club
Im letzten Tageslicht werden unter fachkundiger
Anleitung die Kameras eingestellt
und die besten Fotospots gesucht.
Abendstimmung auf dem Bettmerhorn – als
würde der Himmel glühen.
Nachdem das letzte Sonnenlicht des
kalten Wintertages hinter den Bergen verschwunden
ist, wird es Zeit für eine erste
Aufwärmrunde im Restaurant.
Markus nutzt die Zeit und erklärt eine
Stunde lang in leicht verständlichen Worten,
worauf bei den Kameraeinstellungen
bei der Sternenfotografie geachtet werden
muss und wie und womit die Fotos im Nachgang
am besten bearbeitet werden können.
Der Kurs ist so konzipiert, dass sowohl
Anfänger, als auch ambitionierte Hob by-
Fotografen davon profitieren können.
Nach der trockenen Theorie wartet
das Vergnügen in Form eines geselligen
Käsefondues auf die Teilnehmer. Währenddessen
senkt sich die dunkle Nacht
über die Aletsch Arena. Warm eingepackt,
geht es raus in die klirrende Kälte zur ersten
Fotosession in der klaren, mondlosen
Winternacht. Millionen Sterne glänzen am
Himmel. Das Dunkel der Nacht gibt ihren
Zauber preis und die Weite des Universums
macht Platz für ehrfürchtiges und demütiges
Staunen. Ein ergreifender Augenblick,
der sich tief ins Bewusstsein eingeprägt.
Ein Gefühl, das wohl nur diejenigen nachvollziehen
können, die das schon selbst
erlebt haben. Die geringe Lichtverschmutzung
hoch oben auf dem Berg lässt die Sterne
so hell und klar funkeln, wie man sie im
Unterland kaum je zu Gesicht bekommt.
Sogar die Milchstrasse ist mit blossem
Auge zu erkennen.
Die Hobby-Fotografen versuchen
unter fachkundiger Anleitung, die ganze
Pracht des Himmelszelts einzufangen. Wie
immer bleibt die Abbildung nur eine Annäherung
an die Stille und wahre Schönheit
des nächtlichen Sternenhimmels.
Manch einer bleibt fasziniert vom
himmlischen Spektakel die ganze Nacht
wach, um ja keinen Augenblick zu verpassen.
Andere verkriechen sich zwischendrin
für einen kurzen Schlaf im wärmenden
Schlafsack, bevor sie später noch
einmal zu einer zweiten Session hinaus in
die winterliche Nacht treten. Immer in der
Gewissheit, dass es sich mehr als gelohnt
hat, die eigene Komfortzone für diesen
magischen Moment zu verlassen.
NACHT VERGEHT IM FLUGE
Viel zu schnell kitzeln die ersten Sonnenstrahlen
den Tag hinter den Bergen
wach und strömen dann im Überfluss über
das Rhonetal. Die Sterne ziehen unbeirrt,
nun aber unsichtbar weiter ihre Bahnen.
Mit etwas Wetterglück wird man ihr
Strahlen in der nächsten Nacht noch einmal,
dann aber an einem anderen Ort am
Firmament bestaunen können. Falls nicht,
haben die glücklichen Kursteilnehmer
jetzt unzählige Aufnahmen im Gepäck,
die sie an die magischen Momente auf dem
nächtlichen Bettmerhorn erinnern.
Zum Abschluss gibt es für alle Teilnehmer
noch ein Frühstück mit Kaffee und
Gipfeli im Restaurant. Die Gondel nimmt
langsam wieder den Betrieb auf. Die ersten
Angestellten trudeln ein und bereiten das
Tagesgeschäft vor. Aus der Küche tönt das
Klappern von Geschirr. Bevor die ersten
Tagesgäste eintreffen, sind die kaum benutzten
Schlaflager wieder zusammengepackt
und die Kursteilnehmer auf dem Weg
ins Tal. Nichts erinnert mehr an den flüchtigen
und doch so eindrücklichen Sternenzauber
der vergangenen Nacht.
Text und Bilder Ellen Gromann
NR. 01/2021
AUTO
25
CLASSIC
SO MACHEN OLDTIMER-RALLYES NOCH MEHR SPASS
SALZ IN DER SUPPE
Mit dem Oldtimer
durch faszinierende
Landschaften zu fahren,
ob solo oder mit
Gleichgesinnten, ist für
Klassiker-Liebhaber
bereits eine grosse
Freude. Wer hingegen
die Herausforderung
liebt, dem bieten die mit
Prüfungen gespickten
Oldtimer-Rallyes ein
besonderes Vergnügen.
Und die Prüfungen sind
sozusagen das Salz
in der Suppe!
G
efahren wird bei diesen Rallyes
nach Karte, Road Book
sowie unter Vorgabe von
Durchschnittsgeschwindigkeiten.
Unterwegs warten auf die Teams
Prüfungen wie geheime Durchfahrts- und
Zeitkontrollen sowie Regelmässigkeitsprüfungen.
Dennoch steht auch bei diesen
Oldtimer-Rallyes das genussvolle Fahren
im Vordergrund. Aber kaum jemand
möchte auf den hinteren Rängen eines
Gesamtklassements landen. Daher empfiehlt
es sich vor dem Start, ein paar Tipps
und Tricks zu befolgen.
WELCHE RALLYE PASST FÜR MICH?
Das Angebot an Oldtimer-Veranstaltungen
im In- und Ausland ist riesig und
wächst von Jahr zu Jahr. Das Spektrum
reicht von der lokalen, eintägigen Veranstaltung
bis zu den hochkarätigen Klassikern
wie der Mille Miglia oder Monte
Carlo Historique. Entsprechend variieren
die Startgelder und Anforderungen. Es
empfiehlt sich daher, den Veranstaltungskalender
auf den einschlägigen Oldtimer-
Portalen zu konsultieren und sich auf der
Geschafft und Spass gehabt! Zieleinfahrt an der RAID-du-Sud in Cannes, 2019.
jeweiligen Homepage der anvisierten Rallye
ein Bild zu machen.
WELCHES FAHRZEUG UND
WELCHE HILFSMITTEL?
Der Name ist Programm, d.h. das
Fahrzeug sollte ein Oldtimer oder zumindest
Youngtimer mit 30 Jahren resp. 20
Jahren auf dem Buckel und in einwandfreiem
Zustand sein. Bei Rallyes mit Nachtetappen
empfehlen sich Zusatzscheinwerfer
und je nach Jahreszeit und Region
sollten Winterreifen aufgezogen sein.
Als Hilfsmittel unabdingbar sind
Zeit- und ein genauer Wegmesser. Von
Schwedische Rallye-Ikonen: Saab 96 V4, 1975 (li.), Volvo 123 GT, 1968 (r.).
mechanischen über digitale Stoppuhren
bis zu Tripmastern mit eingebauten
Computern ist alles möglich, sofern das
Reglement der Rallye keine Einschränkungen
vorsieht. Beispielsweise sind bei
Events mit «Sanduhren-Klasse» keine
technischen Hilfsmittel und nur analoge
Uhren gestattet. Zwei Chronometer
sollten es sein, da gewisse Wertungsprüfungen
sich überlappen. Ansonsten sind
digitale Stopp uhren, die mehrere Zeiten
anzeigen sowie ein Tripmaster, der die
zurückgelegte Distanz auf den Meter genau
anzeigt, eine Voraussetzung, um gute
Resultate erzielen zu können.
26 AUTO NR. 01/2021
DREI FRAGEN AN STEFANO GINESI,
DER SEIT JAHREN ERFOLGREICH
AUF EINEM PORSCHE 356 AN OLD-
TIMER-RALLYES TEILNIMMT.
Exakte Zeitmessung mit Druckschlauch an einer Spezial-Prüfung.
Cockpit im Saab 96 V4 mit Duplex Chronometer,
Tripmaster und Leselampe (o.r.).
WAS IST EIN ROAD BOOK?
Wer zum ersten Mal ein Road Book
aufschlägt, der wird kaum dessen Inhalt
verstehen. Nicht umsonst werden die darin
verwendeten Symbole als «Chinesen-Zeichen»
bezeichnet. Bei genauerer Betrachtung
stellt sich heraus, dass es deutlich
einfacher ist, eine vorgegebene Strecke
präzise mittels einem Road Book abzufahren.
Dabei wird die richtige Route mit
Richtungspfeilen und die Distanzen zwischen
den Richtungswechseln auf hundert
Meter genau angegeben.
WAS SIND MÖGLICHE PRÜFUNGEN?
Im Verlauf einer Oldtimer-Rallye sind
zahlreiche Durchfahrts- und Zeitkontrollen
sowie Gleichmässigkeitsprüfungen zu
absolvieren. Bei allen Aufgaben gilt es, so
wenig Strafsekunden wie möglich einzufahren.
Die meisten Prüfungen werden im
Road Book angegeben, doch unterwegs
gilt es, auf geheime Prüfungen aufzupassen.
Auf der Strasse signalisieren von der
FIA standardisierte Schilder den Start, die
Ankündigung einer Prüfung, deren Ende
sowie das Ziel einer Etappe.
Im Road Book zeigen die Pfeile den Weg,
daneben stehen die Distanzangaben.
DAS HIRN SITZT RECHTS!
Eine Oldtimer-Rallye zu bestreiten ist
Teamarbeit pur. Dabei spielt der Co-Pilot
unbestritten die entscheidende Rolle. Er
interpretiert das Road Book und gibt dem
Fahrer Anweisung, wo’s langgeht. Ebenso
kontrolliert der Beifahrer die vorgegebenen
Fahrzeiten und informiert den Piloten,
ob nötigenfalls das Tempo zu drosseln
oder zu erhöhen ist, um präzise das Ziel
zu passieren. Gleiches gilt bei Zeitmessprüfungen
innerhalb von Etappen. Je perfekter
das Zusammenspiel zwischen den
beiden funktioniert und je versierter der
Co-Pilot ist, desto grösser sind die Chancen
für eine gute Platzierung. Und wie so
oft: Übung macht den Meister!
Fazit: Probieren geht über Studieren.
Das gilt bei Oldtimer-Rallyes ganz besonders.
Spass macht eine Teilnahme auf jeden
Fall. Wir wünschen viel Vergnügen und
gute Fahrt!
Texte Christoph Bleile
Bilder Christoph Bleile, Organisation RAID, zVg
Nützliche Adressen:
Oldtimer-Portale
mit Veranstaltungskalendern:
www.zwischengas.com
www.swissclassics.com
www.dreamcars.ch
www.autozeit.ch
www.fine-classic-cars.ch
Ausrüstungen, Zeitmessgeräte:
www.beltrona.ch
www.vintagedriver.de
www.vhclassic.de
Vermietung von Oldtimern
mit Rallye-Equipment:
www.rentaclassic.swiss
Oldtimer-Rallye-Lehrgänge,
Training:
www.rallye-yors.ch
Was macht der besondere Reiz einer
Oldtimer-Rallye aus?
Für mich ist es die Kombination von
Sport und Spass. Mit einem klassischen
Fahrzeug die schönsten Landschaften zu
durchfahren und dabei gefordert zu werden.
Der Ehrgeiz, sich mit Gleichgesinnten
zu messen, ist natürlich das Salz in der
Suppe. Wenn am Ende des Tages dein Name
zuoberst auf der Resultattafel steht, ist es
eine wunderschöne Genugtuung. Mensch
und Maschine haben ihr Bestes gegeben
und den Drink an der Bar hat man sich verdient.
Anders als bei anderen Motorsport-
Veranstaltungen ist dein Gegner nie der
andere Enthusiast – sondern immer die
Stoppuhr!
Was empfiehlt sich für einen Einsteiger?
Vorbereitung ist wie oft das A und O! Die
Auswahl der richtigen «Einsteiger-Rallye»
gehört genauso dazu, wie das richtige
Equipment und die saubere Vorbereitung
des Fahrzeuges. Ebenso ist es hilfreich,
sich Tipps von erfahrenen Teilnehmern
zu holen. Meistens geben diese gerne
Auskunft, denn Kameradschaft wird bei
historischen Rallyes grossgeschrieben.
Ferner wäre ein Einsteigerkurs optimal
sowie sich, wo möglich, einem Team anzuschliessen.
Welche Fehler sollte man tunlichst
vermeiden an einer Oldtimer-Rallye?
Grundsätzlich fängt jeder bei null an, also
heisst es die Ambitionen flach zu halten
und den Spass in den Vordergrund zu setzen.
Zu viel Ehrgeiz am Anfang schadet
mehr, als er hilft. Es ist noch kein «Rallyemeister»
vom Himmel gefallen. Rücksicht
auf andere Teilnehmer nehmen ist dabei
sehr wichtig, denn den Sympathischen gehört
die Welt.
NR. 01/2021
AUTO
27
Classic
VIER SPORTWAGEN, DIE DEN 30. GEBURTSTAG FEIERN
SPORTLICHE VETERANEN
Eine Klasse für sich: Bugatti EB 110 GT, der 1991 das Wiederaufflammen von Bugatti markierte.
Ob klassisch elegant oder zeitlos modern – weitaus vielfältiger als heute
präsentierte sich das Design und die Technik der Automobile aus den 1990er
Jahren. Wir haben vier Sportwagen herausgepickt, die 1991 auf den Markt
kamen und nun mit ihren 30 Jahren als Veteranen gelten.
E
rinnern Sie sich noch, welche
Neuheiten vor 30 Jahren
– also 1991 – auf den Markt
kamen, nein? Das waren beispielsweise
in der Kompaktklasse der VW
Golf III und sein Gegenspieler, der Opel
Astra F sowie in der Mittelklasse der 3er
von BMW (E36). Der grosse Stern aber am
Autohimmel war die Mercedes S-Klasse.
Spannende Novitäten waren auch bei
den Sportwagen angesagt, die mit unterschiedlichen
Technologien versuchten, erfolgreich
zu sein.
VIVE LES BLEUS: ALPINE A610
Als Nachfolger der Alpine V6 Turbo
wurde die neue Alpine A610 ab Mitte 1991
im nordfranzösischen Werk in Dieppe produziert.
Optisch lehnte sich die A610 an das
Vorgängermodell an, war aber unter der
Die Front mit Klappscheinwerfern kennzeichnen die damals neue Alpine A610.
28 AUTO NR. 01/2021
Classic
Ästhetik und Power: Im Heck der A610
schlummert ein 3.0-V6-Turbomotor.
Kunststoffkarosserie ein vollkommen
neues Fahrzeug. Angetrieben von einem
3,0-Liter Turbo-V6-Motor aus Aluminium,
der vom bekannten PVR Motor abstammte
und 250 PS lieferte, beschleunigte die A610
in nur 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h
und erreichte eine Spitze von 265 km/h.
Der drehmomentstarke Heckmotor mit
Hinterradantrieb in Verbindung mit einem
sportlichen Chassis sorgte dabei für viel
Fahrspass – vor allem auf kurvigen Strassen
– eben ganz Alpine, wenn auch Grösse
und Gewicht im Vergleich zum früheren
Rallye-Erfolgsmodell A110 massiv zugenommen
hatten.
Alpine versuchte die A610 im Segment
der Oberklasse-Sportwagen zu positionieren
und verlangte seinerzeit 105 000
DM (heute ca. 60 000 Franken). Damit
lag die A610 nur gut 15 Prozent unter dem
Grundpreis eines Porsche 911. Doch die
A610 konnte in diesem Segment nicht Fuss
fassen und die Nachfrage bewegte sich auf
tiefem Niveau. Zu viele Komponenten kamen
aus dem Renault-Regal und es fehlte
an Prestige. 1995 wurde die Produktion
eingestellt, nachdem in vier Jahren nur 818
Exemplare hergestellt wurden.
EDLER BRITE: JAGUAR XJS, SERIE 3
Eine komplett überarbeitete XJ-S Baureihe
brachte Jaguar 1991 auf den Markt,
welche die Modellbezeichnung XJS bekam.
Porsche 968: Ausgewogen in Technik
und Design
Die neue Linie der Seitenfenster prägen die Serie 3 des Jaguar XJS.
Die horizontalen Heckleuchten lassen den
XJS breiter erscheinen.
Neben einem neuen Kühlergrill betrafen
die Änderungen am Design vor allem die
neue Linienführung der Seitenfenster, die
weiter nach hinten gerückte Heckscheibe
sowie die neuen mattschwarzen Heckleuchten
in waagrechter, rechteckiger
Form, welche den XJS nun auch von hinten
moderner und breiter erscheinen liessen.
Mit dem Ziel die Produktionskosten
zu senken, wurden unter der Karosserie
viele Einzel-Komponenten in grössere
Einheiten zusammengefasst. Im Interieur
fällt die Serie 3 mit einem neu gestalteten
Armaturenbrett mit zusätzlichen Rundinstrumenten
auf.
Das formschöne 968er Cabriolet steigt in der
Beliebtheit.
Der neue Jaguar XJS wurde 1991 zunächst
als Coupé mit dem 4,0-Liter Sechszylinder
mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe
oder einer Viergang-Automatik von ZF
angeboten sowie als Coupé und Convertible
mit dem bekannten 5,3-Liter V12-Motor
mit Dreigang-Automatik von GM. 1992
folgte auch eine offene Version des neuen
XJS mit dem 222 PS starken 4,0-Liter AJ-6-
Motor – eine harmonische, elegante Kombination,
die auf grossen Anklang stiess.
DIE LETZTE STUFE: PORSCHE 968
Als die Verkaufszahlen des Porsche
944 stagnierten, präsentierte Porsche
1991 mit dem neuen Modell 968 die letzte
Entwicklungsstufe der Porsche-Transaxle-Modelle,
die vorne einen Vierzylinder-Reihenmotor
hatten und das Getriebe
an der Hinterachse.
Angeboten wurde der 968 von Beginn
weg als Coupé oder Cabriolet. Das moderne
Front-Design lehnte sich an den grösseren
Porsche 928 an. Das Heck wurde
komplett neugestaltet, währenddem die
Seitenansicht mit der Aufteilung der Seitenfenster
sowie das Interieur eine enge
Verwandtschaft zum Vorgängermodell
944 aufwies. Ebenfalls vom 944er wurde
der bewährte 3-Liter Reihenvierzylindermotor
übernommen und modifiziert. Mit
einer Leistung von nun 240 PS und einem
maximalen Drehmoment von 305 Nm war
dieser Motor zu seiner Zeit der stärkste
Vierzylinder auf dem Markt. Geschaltet
wurde mit einem Sechsgang-Getriebe oder
mit der Vierstufen-Automatik «Tiptronic»,
bekannt aus dem Porsche 964, die auch
manuelles Schalten ermöglichte.
-> Fortsetzung auf Seite 30
NR. 01/2021
AUTO
29
Classic
Showtime pur: Nach oben schwingende Türen und ein sehr edles, sportives Interieur.
-> Fortsetzung von Seite 29
Aufgrund der höheren Motorleistung
wurde das Fahrwerk straffer ausgelegt.
Innenbelüftete Scheibenbremsen an allen
Rädern sowie ABS sorgten für hervorragende
Verzögerungswerte. Unterstützt
wurde der Fahrspass durch eine präzis
agierende Servolenkung.
In den folgenden Jahren ergänzte
Porsche die 968 Modellreihe durch den
preisgünstigeren 968 CS (Club Sport) sowie
durch die beiden seltenen und teuren
Turbo-Varianten 968 S und 968 RS.
Porsche setzte grosse Hoffnung in den
968. Doch das als Einsteiger positionierte
Modell konnte die Erwartungen nicht erfüllen.
Daher wurde die Produktion 1995
nach nur vier Jahren und insgesamt 11 241
gebauten Modellen eingestellt. Obwohl der
968 technisch und qualitativ ein hervorragender
Sportwagen war, hat ihm vor allem
eines gefehlt: Sex-Appeal! Das Design
war zu harmonisch, beim Antrieb wurde
der Sechszylinder vermisst und insgesamt
fehlte dem 968 das Image eines knackigen
Sportwagens.
Bugatti-Fahrzeugen sowie erfolgreicher Automobilimporteur
und -händler im Südtirol
für Ferrari und zwei japanische Marken.
1987 erwarb Artioli die Markenrechte
für Bugatti. Angetrieben von Ferruccio
Lamborghini und Paolo Stanzani, entschloss
sich Artioli einen Supersportwa-
Im imposanten Heck sorgt Formel-1-Technik
für mächtig Schub.
gen in einem neuen Werk in Campogalliano
bei Modena zu bauen, den EB 110. Dazu war
nur das Beste gut genug. So wählte Artioli
als Antrieb einen 3,5-Liter V12-Mittelmotor
mit vier Turboladern, wie er dem damaligen
Formel-1-Reglement entsprach. Je
nach Modell und Ausbaustufe leistete dieses
Hochleistungstriebwerk zwischen 560
(GT) und 610 PS (SS). Entsprechend präsentierten
sich die Fahrleistungen: Von 0 auf
100 km/h vergingen nur gerade mal 3,26
Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit
der SS-Version lag bei 355 km/h. Damit war
der EB 110 das schnellste in Serie gebaute
Auto der Welt und mit seinem permanenten
Allradantrieb wohl auch der fahrsicherste
Supersportwagen seiner Zeit.
Chassis, Fahrwerk und die Karosserie
wurden beim EB 110 aus einem Mix von
kohlenstoffverstärktem Kunststoff (CFK)
und Leichtmetall hergestellt. So wog der
1940 mm breite Supersportler rund 1600
kg. Ein automatisch ausfahrender Heckspoiler
sorgte für den nötigen Anpressdruck
bei höheren Geschwindigkeiten. Ein
weiteres Merkmal des EB 110 waren seine
senkrecht nach oben schwingenden Türen.
Doch der Markt für Supersportwagen
brach anfangs der 1990er Jahre dramatisch
ein. Daneben investierte Artioli
in das Automobilunternehmen Lotus (das
Modell Elise ist nach seiner Enkelin Elisa
benannt). Es häuften sich hohe Verbindlichkeiten
bei Bugatti Automobili SpA an,
was 1995 zur Insolvenz und Einstellung
der Produktion führte. Insgesamt entstanden
nur knapp 130 EB 110 in den Versionen
GT und SS.
Text Christoph Bleile
Bilder Matthias v.d.Elbe,
Archiv www.radical-mag.com, zVg
Marke Alpine Jaguar Porsche Bugatti
Modell A610 XJS 4.0 968 EB 110 GT
Karosserie Coupé Coupé / Convertible Coupé / Cabriolet Coupé
Motor V6 R6 R4 V12
EINE NEUE LIGA: BUGATTI EB 110
Es war die Sensation des Jahres 1991:
Bugatti kehrte als Automarke zurück!
Schon der Name des neuen Modells EB 110
war Programm. EB bezog sich auf die Initialen
von Ettore Bugatti und 110 auf seinen
110. Geburtstag. Initiant des Revivals war
Romano Artioli; ein grosser Sammler von
Hubraum
(ccm)
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Leistung (PS) 250 222 240 560
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30 AUTO NR. 01/2021
IN KÜRZE
TOM’S KOLUMNE
«ES IST EIN CHAOS –
ABER WIR SIND AUF KURS»
D
as letzte Jahr war komplett verrückt, in jeder Hinsicht. Wir haben
unsere Ziele definitiv nicht erreicht, und auch wenn die ungewohnten
Umstände dafür keine abschliessende Erklärung sein sollen,
haben es die Einschränkungen und der zusätzliche Stress aufgrund der
Covid-19-Pandemie nicht gerade einfacher gemacht.
Ende Januar waren es fast drei Monate her, seit ich zum ersten und
bis dahin einzigen Mal mit meinem neuen Team auf der Rennstrecke war.
Danach haben wir uns nur per Telefon, E-Mail oder im besten Fall mal per
Videocall gehört. Optimal ist das natürlich nicht – ich wäre gerne bereits
im Januar nach Spanien gereist. Einerseits, um mit meiner BMW privat in
Almeria zu testen, aber auch, um das «Stop and Go Racing Team» in Barcelona
zu besuchen. Das alles konnten wir nicht realisieren, weil meine
Flüge konstant storniert oder verschoben wurden. Unsere letzte Deadline
haben wir deshalb auf Anfang Februar verschoben – also nach dem
Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Sollte es bis dahin mit der Reise nach
Spanien nicht geklappt haben, dürfte ich wohl die knapp 1800 Kilometer
über Barcelona nach Almeria mit
dem Auto unter die Räder genommen
haben.
Dennoch möchte ich die ganze
Situation nicht schlimmer darstellen,
als sie ist. Ich habe während
den letzten zwei Jahren jeweils
im Januar in Spanien trainiert. All
die Jahre zuvor war ich allerdings
auch jeweils erst im Februar nach
der Winterpause wieder auf der
Rennstrecke. Als Rennfahrer sitzt
man während der Saison fast konstant
auf dem Motorrad – da ist es
wichtig, die Winterpause für das
körperliche Aufbautraining zu nutzen.
Sobald die Tests und die Rennen wieder losgehen, ist ein Konditionsbzw.
Kraftaufbau praktisch nicht mehr möglich – da ist der Erhalt der
körperlichen Fitness das Optimum. Somit bin ich froh, dass ich diese Zeit
zuhause gut für das Fitnesstraining nutzen konnte. Während eines intensiven
Trainingsblocks im Januar konnte ich so sehr viel Kondition aufbauen.
Danach standen ein paar Tage Erholung an, sodass ich für die Zeit in
Spanien in optimaler Verfassung und bereit für viele Testkilometer bin.
Auch wenn alles nach einem einzigen Chaos aussieht und wir Ende Januar
tatsächlich immer noch nicht wussten, wie die Saison effektiv aussehen
wird – die Vorbereitungen sind keinesfalls verloren. Wir sind auf Kurs
und ich freue mich extrem darauf, bald wieder auf dem Moto2-Motorrad
sitzen zu können.
Ihr Tom Lüthi, ACS Botschafter
EURO 6D-TEMP UND EURO 6D –
WAS IST DER UNTERSCHIED?
Die Grenzwerte sind für beide Abgasnormen
auf dem Prüfstand gleich – bei den
Stickoxiden NOx etwa gelten für Diesel 80
mg/km und für Benziner 60 mg/km. Weil
es aber unter realen Fahrbedingungen auf
der Strasse mit vielen Unwägbarkeiten
(Verkehrsdichte, Wetter etc.) erheblich
schwieriger ist, die Vorgaben einzuhalten,
dürfen im realen Verkehr die Emissionen
etwas höher ausfallen als auf dem Prüfstand.
Wie hoch sie dann sein dürfen, ist
durch einen Konformitäts- bzw. Übereinstimmungsfaktor
definiert – und hier unterscheiden
sich 6d-TEMP und 6d. Durften
6d-TEMP-Fahrzeuge den Prüfstandsgrenzwert
noch um den Faktor 2,1 überschreiten,
was einem Praxisgrenzwert von 168 mg/
km bei Dieseln entspricht, wurde bei Euro
6d der Faktor 1,43 festgelegt und damit auf
114 mg/km gesenkt. Euro-6d-Fahrzeuge
müssen also im Strassenverkehr sauberer
als 6d-TEMP-Modelle sein.
GM BAUT AB 2035 NUR NOCH
ABGASFREIE AUTOS
Der grösste US-Autohersteller General Motors
(GM) will seine Neuwagenpalette bis
2035 komplett emissionsfrei aufstellen.
«Wir schliessen uns Regierungen und Unternehmen
rund um den Globus bei der Arbeit
für eine sicherere, grünere und bessere
Welt an», sagt CEO Mary Barra. GM steckt
sich damit ehrgeizigere Klimaziele als andere
Autobauer, doch die Entscheidung
erfolgt auch auf politischen Druck hin. So
hat etwa der US-Bundesstaat Kalifornien
angekündigt, ab 2035 keine neuen Autos
mit Verbrennungsmotoren (Benzin/Diesel)
mehr zuzulassen. Im vergangenen Jahr hat
GM in den USA rund 2,5 Millionen Autos
verkauft, davon haben nicht einmal ein
Prozent einen rein elektrischen Antrieb.
LUFT IN EUROPA VIEL SAUBERER
Die Luftqualität in Europa hat sich zwischen
2009 und 2018 nachweislich stark
verbessert. Dies zeigt ein Bericht der Europäischen
Umweltagentur EEA. Als Folge
davon sind 2018 knapp 60 000 Menschen
weniger an der Belastung durch Feinstaub
gestorben als noch 2009. Ein wichtiger
Grund dafür sind laut EEA die geringeren
Emissionen in den Schlüsselsektoren wie
dem Verkehr oder der Energieversorgung.
Texte mru/sda/pd
NR. 01/2021
AUTO
31
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Einführungskurse für Pilotinnen und
Piloten, in denen Sie unter besten
Bedingungen lernen, auf dem Rundkurs
von Magny-Cours (Frankreich,
ca. 5.30 Fahrstunden von Bern) einen
Boliden zu steuern.
Samstag, 22. Mai 2021 / Sonntag, 26. September 2021
ORT
ÜBERNACHTUNG
KURSTAG
Rundstrecke Club de Magny-Cours (Frankreich)
Wagen: Formel Renault 2.0
Strecke: 91 km (36 Runden)
Für Teilnehmende, die am Vorabend anreisen, empfehlen wir das Hotel Le
Paddock in Magny-Cours für Euro 112.– (Doppel- oder Zweibettzimmer) oder
Euro 102.– (Einzelzimmer). Es gibt einen Aperitif an der Hotelbar, gefolgt von
einem gemeinsamen Abendessen im hoteleigenen Restaurant.
07.30 Uhr Frühstück im Hotel
08.00 Uhr Aufbruch zur Rundstrecke
08.05 Uhr Übergabe von Ausrüstung und Kleidung (Overall, Stiefel,
Helm, Handschuhe)
08.30 Uhr Briefing und Erklärungen zum Tagesablauf
• Rundgang um die Strecke und Kennenlernen der Fahrstrecke
• Sitzanpassung im Einsitzer
• Fahrten, individuelle Beobachtung und Korrektur, in Serien
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Weitere Fahrtrainings auf der Strecke (mit Zeitmessung)
16.30 Uhr Ende des Einführungskurses: Debriefing, Analyse der gemessenen
Rundenzeiten und Aperitif
HINWEIS: Der Kurs wird auf Französisch durchgeführt.
KURSKOSTEN
ANMELDUNG
Euro 1430.– für ACS Mitglieder; Euro 1490.– für Nichtmitglieder;
Preise inklusive Mittagessen und ganztägige Open Bar
www.sports-promotion.ch
www.acs.ch/de/motorsport-und-classic-cars/fahrerlebnis/
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E-Mail: info@sports-promotion.ch
Off Road Drive (4×4)
Besitzen Sie ein Off-Road-Fahrzeug und
können auf Schweizer Strassen seine
Möglichkeiten nicht austesten? Dann
lernen Sie die Grenzen Ihres Fahrzeugs
auf der abgesperrten Piste in Ederswiler
JU unter fachmännischen Anweisungen
kennen.
Theorie
Bodenfreiheit, Böschungs- und Rampenwinkel,
Schwerpunkt, Fahrwerk, Achsverschränkung,
Kippgrenze, Motordrehmoment
und Leistung, Geländereduktion, Antriebssysteme,
Differenzialsperren und andere
Traktionshilfen, Bereifung und Luftdruck
je nach Einsatz und Witterung.
Praxis
Fahrzeughandling, Sperren, Reduktionsgetriebe,
Fahren in leichtem und schwierigem
Gelände, Gangwahl, Bremsen mit oder
ohne ABS, Befahren von Steigungen und
Gefällen an der Traktionsgrenze, Fahren
quer zum Hang, Spur verhalten über Brücken,
Einschätzen des Schwierigkeitsgrades
je nach Witterungsbedingung.
Kursort
Trainingsgelände in Ederswiler JU
Kursdaten
Samstag, 08. Mai 2021
Samstag, 12. Juni 2021
Samstag, 19. Juni 2021 (nur Franz.)
Samstag, 21. August 2021
Samstag, 18. September 2021
Samstag, 02. Oktober 2021
Kurskosten
(pro Fahrer mit eigenem Fahrzeug)
CHF 375.– für ACS Mitglieder
CHF 405.– für Nichtmitglieder
Pro Fahrzeug kann ein Beifahrer (nicht fahrberechtigt)
angemeldet werden: CHF 60.–.
Verpflegung ist im Kursgeld nicht inbegriffen.
Sie haben jedoch die Möglichkeit, sich im nahegelegenen
Restaurant zu verpflegen.
Aus Sicherheitsgründen sind Kinder unter
16 Jahren als Begleitperson nicht zugelassen.
Fahrzeug
Fahrzeuge ohne Reduktionsgetriebe (Gelände-Untersetzung)
sind nur bei genügender
Bodenfreiheit zugelassen. Absprache empfehlenswert.
Besitzen Sie kein 4×4-Fahrzeug? Der ACS
organisiert für Sie ein Off-Road-Fahrzeug.
Für mehr Infos kontaktieren Sie uns.
Instruktor
Gérard Bodenheimer
Erfahrene Offroader
fahren stets nach dem Motto:
So gleichmässig wie
möglich und nur so schnell
wie nötig!
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NR. 01/2021
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der Schweiz über 300 000
Young- und Oldtimer
immatrikuliert sind? In
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Verhältnis zur Bevölkerungszahl so viele
klassische Liebhaberfahrzeuge gesammelt,
unterhalten und gefahren. Ihr gesamter
Buchwert lässt sich durchaus mit
dem jährlichen Neuwagenumsatz vergleichen.
Damit stellt der Klassikermarkt
einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor
dar, bei dem Informationen
über den richtigen Marktwert eine wichtige
Rolle spielen.
Wie kommen Sie als ACS Mitglied zu den
Oldtimer-Marktwerten von CarepO GmbH?
Nachdem in der letzten Ausgabe die
neue Dienstleistung Classic Car Report der
noch sehr jungen Firma CarepO GmbH vorgestellt
worden ist, werden sich sicher viele
ACS Mitglieder fragen, wie man am einfachsten
zu den Oldtimer-Marktwerten kommt.
Um von den ACS-Mitgliedervorteilen profitieren
zu können, müssen Sie zwingend über
die Internetseite www.acs.ch einsteigen.
Weiteres Vorgehen:
1. Klicken Sie auf der ACS-Homepage den
Menupunkt VORTEILE an. Es erscheinen
alle Partnerunternehmen des ACS.
2. Klicken Sie auf das Logo der CarepO
GmbH (grüne Silhouette eines Sportwagens).
3. Klicken Sie im grau eingefärbten Bereich
auf den Button «MEIN PROMO-
CODE».
4. Füllen Sie dann die Felder gemäss den
Vorgaben des ACS aus und klicken Sie
auf «Einloggen».
5. Kopieren Sie den in der Kachel von
CarepO GmbH aufgeführten Promocode
(ACSCarepO) und klicken Sie auf
«Abo abschliessen».
6. Nun erscheint die Registrationsmaske
von CarepO GmbH. Fügen Sie den kopierten
Promo-Code im ersten Feld ein
und füllen Sie alle weiteren Felder gemäss
den Vorgaben der CarepO GmbH
aus.
7. Nach dem Klicken auf den Button «RE-
GISTRIEREN» erscheint oben grün
markiert der Satz «Bitte verifizieren
Sie Ihre E-Mailadresse».
8. Gehen Sie in Ihr E-Mailkonto und klicken
Sie dort auf den Link des erhaltenen
E-Mails Account Verification.
9. Nun erscheint die Maske mit der Anmeldung.
Geben Sie E-Mailadresse und
Passwort ein und klicken Sie auf den
Button «LOGIN».
10. Nun befinden Sie sich im inneren Bereich
des Bewertungstools Classic Car
Report. Sie können eine Gratis-Abfrage
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Auswahl stehenden Abomodelle profitieren.
ACS QUIZ 1/2021
LÖSUNGSWORT
1. Was kann ein Auto verlieren?
H Essig B Öl K Senf
2. Wie lautet ein anderer Name für Wohnwagen?
A Froncam I Karawane R Caravan
3. Welche Form haben Vorschriftssignale?
E rund N quadratisch S dreieckig
4. Wie wird eine Videokamera bezeichnet, die während der Fahrt frontal aufzeichnet?
H Camfros M Dashcam I Vancam
5. Wie nennt sich die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen?
A Rekrete S Rekuperation N Reputation
6. Seit wann verkehren die Autofähren zwischen Horgen und Meilen?
W 1933 L 1946 M 1957
7. Woher stammt das Flugauto Aeromobil?
O China A USA E Slowakei
8. Wo wurde in der Schweiz die erste Autobahnraststätte eröffnet?
L Mendrisio N Effretikon G Kölliken
Teilnahmebedingungen:
Mit der Teilnahme akzeptiert
der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen.
Teilnahmeberechtigt
sind ausschliesslich
Mitglieder des Automobil Clubs
der Schweiz.
Der Gewinner wird persönlich
vom Automobil Club der
Schweiz benachrichtigt. Barauszahlung
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Adresse an unten stehende
Adresse, oder senden Sie uns
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