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51. Ausgabe

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DER

BÄNNJERRÜCKBOTE

Eine Zeitung von Bürgern für Bürger

Unabhängige Stadtteilzeitung Bännjerrück l Karl­Pfaff­Siedlung l Kaiserslautern

51. Ausgabe, März 2021, ISSN 1867­1950

Diese Stadtteilzeitung entsteht in ehrenamtlichem Engagement.

Sie erscheint vierteljährlich und wird kostenlos an alle Haushalte verteilt.


02

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

IHR BÄNNJERRÜCKBOTE

Foto: jd-photodesign/adobe stock.com


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 50 – Dezember 2020 3

Inhaltsangaben

Neues von der

Gemeindeschwester+................4

Neues vom Bürgerverein ..........5

Neues aus dem Stadtteilbüro....6

Nachruf Danny Kneip.................7

Neues vom Pflegestützpunkt....8

100 Jahre Bau AG......................9

Kennenlerngutschein..............12

Rätselseite................................13

Finde die Fehler

Was ist nur mit dem Wald

passiert?...................................14

Bürger sind besorgt über die

Waldarbeiten an der Rostocker

Straße

Gartentipps...............................16

Pflanzen erfolgreich vorziehen

Die Kirchenseiten.....................19

Rund ums Osterfest

Leserbrief..................................23

Thema: ACO

Das DRK Service Wohnen.......24

Wechselspiele und sportliche

Talfahrt......................................26

Ralf Gmeiner zur Misere des 1.

FCK

Zwei Jahre gelebte

Nachhaltigkeit...........................28

Die "Brothelden" ziehen

Jubiläumsbilanz

Man hat es mir leicht gemacht,

gern zu leben............................30

Ein Nachruf auf Pfarrer Karl Martin

Hust von Miriam Dieckvoß­Ploch

Wer geht, der hinterlässt eine

Lücke.........................................24

Ein Nachruf auf Karl Martin Hust

von Uwe Farke

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es kommt selten vor, dass es mir die Sprache verschlägt. Vor

wenigen Stunden ist es mir passiert. Ich habe auf einer Social

Media­Plattform Kommentare zur Bereichterstattung über die

Demonstration in Kassel und die zum Teil gewalttägigen Ausschreitungen

die mit ihr einhergingen. Schlimm genug. Doch bei

den Kommentaren war ich zum Teil erschrocken, zum Teil wirklich

schockiert. Seit Beginn der Corona­Krise beobachte ich eine

Verrohung, die ihresgleichen sucht. Ganz gleich, ob "Covidiot"

oder "Schlafschaf", beide Seiten nehmen sich nichts. Man

wünscht sich gegenseitig den Tod, Verbalentgleisungen wie

"verschwendete Biomasse" im Zusammenhang mit anderen

Menschen werden ganz selbstverständlich verwendet und "geliked".

Wo wird das hinführen? Was macht das mit unserer Gesellschaft?

Und mit uns selbst? Wie wird das

Post­Corona­Deutschland aussehen? Ganz konkret: Wie werden

wir hier auf dem Bännjerrück leben und miteinander umgehen?

Erschreckt hat mich die Polizeigewalt in Kassel, die auf

Twitter in zahlreichen Videosequenzen zu sehen war. Ich kann

es ja sogar nachvollziehen: Sicher standen die Polizisten ordentlich

unter Anspannung, wenn dann auch noch irgendwelche Gesinnungsfanatiker,

egal welcher Couleur, das Diskutieren

anfangen... Menschlich nachvollziehbar, dass ein Polizist oder

eine Polizistin in einem solchen Moment über die Stränge

schlägt. Aber wie kann nach solchen Bildern wieder Vertrauen

wachsen? Wie werden wir als Gesellschaft wieder zusammenfinden?

Oder wäre die Frage eher "ob"? Liebe Leserinnen und

Leser, lassen Sie uns in den kommenden Wochen, in der vorund

nachösterlichen Zeit, doch aktiv Gutes tun und dem Hass,

der immer mehr schwelt, keinen Nährboden geben. Unser Feind

ist nicht der dumme Nachbar, sondern ein Virus. Es gibt so viele

Möglichkeiten, sich einzubringen und anderen eine Freude zu

machen. Lassen Sie uns diese Chancen nutzen, lassen Sie uns

einem Klima des Misstrauens und der Angst doch

Menschlichkeit, Klugheit und Freundlichkeit entgegensetzen.

Letztlich eint doch alle Menschen zur Zeit eines: Wir sehnen uns

nach der Unbeschwertheit, die wir noch vor wenigen Monaten

genießen durften. Ich wünsche uns allen ein frohes, gesundes

und friedliches Osterfest.

Ihre Miriam Dieckvoß­Ploch

Impressum:

Herausgeber:

Bürgerverein

Bännjerrück/Karl­Pfaff­

Siedlung e.V.

ISSN 1867­1950

Anschrift der Redaktion:

Der Bännjerrückbote

Leipziger Straße 150

67663 Kaiserslautern

Telefon: 0631 3506083

Auflage:

3.000 Exemplare

Redaktionsteam:

Miriam Dieckvoß­Ploch,

v.i.S.d.P. (md)

Helmut Schmidt (hfs)

Ralph Gmeiner (rmg

Tanja von Ehren (tve)

Erzsi Pribil (ep)

Rainer Doege (rd)

Elisabeth Demmerle (ed)

Layout:

Miriam­Dieckvoß­

Ploch (md)

Monika Strohm (ms)

Rainer Doege (rd)

Erzsi Pribil (ep)

Titelbild: Erzsi Pribil

Anzeigen:

Helmut Schmidt

(verantwortlich)

Druck:

Druckerei Koch e.K.

Körborner Straße 10,

66869 Kusel,

Telefon: 06381 2062

E­Mail: baennjerrueckbote@gmx.de / Anzeigen­Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. Februar 2020


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Gemeindeschwester plus verteilt Osterüberraschung

an die Seniorinnen und Senioren auf dem Bännjerrück

In der Woche vom 22.

März 2021, wird die Gemeindeschwester

plus auf

dem Bännjerrück eine kleine

Osterüberraschung und

eine Tasche mit Mundschutz,

Desinfektionsmittel

und anderen nützlichen

Dingen für den Alltag, an die ihr bekannten Seniorinnen

und Senioren, coronakonform an der Haustür

überreichen.

Wenn Sie ebenfalls einen Osterbesuch von der

Gemeindeschwester plus wünschen, dürfen Sie sich

gerne telefonisch mit mir in Verbindung setzen.

Stadtverwaltung Kaiserslautern

Referat Soziales

­Fachkraft im Modellprojekt

Gemeindeschwester plus ­

Nicole Beitelstein

Maxstraße 19

67653 Kaiserslautern

Tel. 0631/365­4087

Email: nicole.beitelstein@kaiserslautern.de

URL: http//www.kaiserslautern.de

Text: N. Beitelstein

Vielen Dank an den Bürgerverein Bännjerrück /

Karl­Pfaff­Siedlung e.V., der der Gemeindeschwester

plus die Ostergeschenke für die Seniorinnen

und Senioren ermöglicht hat.


Liebe BännjerrückerInnen,

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 5

Der Bürgerverein berichtet

es wird Ihnen nicht anders gehen als mir. Allgemein

fällt es immer schwerer, die täglich wechselnden

Vorgaben zur Pandemiebekämpfung nachzuvollziehen.

Der menschliche Kontakt fehlt mehr als man

sich in Vorcoronazeiten wohl eingestanden hätte.

Im Dezember noch war meine Hoffnung groß, dass

wir um den 15. März herum, unseren üblichen

Termin für die Jahreshauptversammlung des Bürgerverein,

zumindest einen Termin für das Geschäftsjahre2019ekonkretisierenekönnen.

Stattdessen lassen die steigenden Infektionszahlen

auch keine Jahreshauptversammlung für das

Geschäftsjahr Der 2020 Stolz zu. ist Die sichtbar, Durchführung Foto: GS Bännjerrück einer digitalen

Veranstaltung halten wir ohne größere

technische Vorarbeiten für nicht realisierbar. Der

Vorstand hat deshalb beschlossen, die aktuelle Situation

im Mai, Juni neu zu betrachten. Vielleicht

ergibt sich doch noch eine größere Impfdosenschwemme.

So leiden auch sämtliche andere Aktivitäten des

Bürgervereins unter den reduzierten Kontaktmöglichkeiten.

Einzig unsere Rutschenspende für den

Spielplatz Plauener Straße ist im Bestellmodus.

Die Einweihung werden wir wohl im Sommer vornehmen

können. Bleiben Sie uns wohlgesonnen.

Helmut Schmidt

Vorsitzender des Bürgervereins

Bännjerrück/Karl­Pfaff­Siedlung e. V.

Ein frühlingshaftes Osterfest wünscht Ihnen der

Bürgerverein Bännjerrück/Karl­Pfaff­Siedlung.

Vielleicht können Sie ja etwas mit Ihren

Lieben feiern.

Und vor allem:

Bleiben Sie gesund!

Ihr Helmut Schmidt

"Drachman"

Spielgeräte Maier


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Aus dem Stadtteilbüro

Bännjerrück / Karl­Pfaff­Siedlung

Liebe Leserinnen und Leser!

Das Stadtteilbüro bleibt wegen dem Corona­Lockdown

weiterhin geschlossen.

Telefonisch sind wir montags von 14 bis 15 Uhr,

dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 11

Uhr unter der Telefonnummer 0631 3506083 erreichbar.

Zu diesen Zeiten geben wir auch gelbe Säcke sowie

Coronaschutzmasken für Empfänger von Sozialleistungen,

wie Hartz IV, Grundsicherung,

durch das gekennzeichnete Fenster aus.

Lockerungen der Öffnungszeiten des Stadtteilbüros,

werden je nach der aktuellen Corona­Bekämpfungsverordnung

des Landes Rheinland­Pfalz, im

Fenster als Aushang bekannt gemacht.

Sobald es uns erlaubt wird, werden wir auch die

Bücherecke, die Tauschbox und die Hilfe für Laptop

und Smartphone wieder anbieten.

Angebote in Planung

1. Nordic­Walking: Unser Kollege Herr Zapala

plant im September / Oktober einmal pro Woche

einen Nordic Walking Kurs für jeweils ein bis eineinhalb

Stunden anzubieten. Herr Zapala ist durch

den Behinderten­Sportverband und den Pfälzischen­Skiverband

als Übungsleiter qualifiziert. Um

Ihr Interesse zu bekunden und für eine Terminabsprache

bitte unter 0631 41244551 bei Herrn Zapala

melden.

2. Der Seniorenbeirat der Stadt Kaiserslautern

plant Sprechstunden im Stadtteilbüro. Endgültige

Termine werden nach Ende des Lockdowns oder

der Wiedereröffnung des Stadtteilbüros dort ausgehängt

oder in der Rheinpfalz bekanntgegeben.

Text: Team Stadtteilbüro

Das Team des Stadtteilbüro

wünscht allen ein

frohes Osterfest


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 7

Danny Kneip ­ Nachruf

Wir trauern um unseren Kollgen Danny Kneip.

Herr Kneip verstarb für uns alle unerwartet im

Dezember 2020. Sein plötzlicher Tod hat uns

sehr betroffen gemacht. Unser Mitgefühl gilt

seiner Familie.

Herr Kneip verstärkte unser Team im Stadtteilbüro

bei unserer ehrenamtlichen Arbeit seit

2017. Stadtteilbüro­Erfahrung brachte er mit

aus dem Engagement für das Stadtteilbüro­

West in der Königstraße und das Repair­Cafe.

Er war ein von uns allen sehr geschätzter Kollege,

sehr zuverlässig und hilfsbereit. Wenn es

notwendig war, ist er auch kurzfristig und spontan

für andere Kollegen eingesprungen. Er war

sehr kontaktfreudig und hat die Besucher des

Stadtteilbüros gerne in einen kleinen Plausch

verwickelt oder einmal einen Witz zum Besten

gegeben. Die gute Laune ist von ihm übergesprungen.

Neben anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten

galt seine Leidenschaft dem

professionellen Modell­Schiffsbau, wo er auch

vereinsmäßig eingebunden war. Wenn er von seinen Schiffsmodellen erzählte, glänzten seine Augen,

man spürte er war mit Herzblut dabei. Die Ruhe, Geduld und Gelassenheit, die er für dieses Hobby

brauchte, strahlte er auch im Stadtteilbüro aus. Danny, wir vermissen Dich sehr!

Das Team des Stadtteilbüros.


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Aus dem Pflegestützpunkt

Wahrscheinlich können Sie es auch nicht mehr

hören diese Worte wie Pandemie, Maske, Corona,

Lockdown, Abstands­ und Hygieneregeln……. wir

könnten die Liste wahrscheinlich unendlich fortführen.

Aber auch wenn wir am liebsten die Augen und

die Ohren verschließen wollen, dadurch ändert

sich ja doch nichts an der eigentlichen Situation.

Also müssen wir wohl das Beste daraus machen.

Und die Sonnenstrahlen der letzten Tage hellen ja

zumindest ein wenig die Stimmung auf.

Nach wie vor können wir Sie, nach telefonischer

Terminvereinbarung, zu allen relevanten Themen

rund um Krankheit, Behinderung und Pflegebedürftigkeit

im Pflegestützpunkt beraten. In Ausnahmefällen

können wir Sie auch in Ihrer Häuslichkeit

besuchen. Sprechen Sie uns bitte darauf an und

wir schauen unter welchen Bedingungen ein

Hausbesuch bei Ihnen möglich ist.

Sie wissen nicht wie sie zu Hause zurechtkommen

sollen und benötigen vielleicht Pflege und Unterstützung

im Haushalt?

Wir helfen gerne bei der Beantragung eines Pflegegrades,

begleiten die Begutachtung durch den

Medizinischen Dienst und klären mit Ihnen gemeinsam

in einem Versorgungsplan die Finanzierungsmöglichkeiten.

Sie haben in diesem Jahr schon jede Menge Zuzahlungen

in der Apotheke, beim Physiotherapeuten

oder in der Ergotherapie gezahlt?

Wir helfen Ihnen gerne zu prüfen inwieweit Sie

eventuell von den Zuzahlungen bei Ihrer Krankenkasse

befreit werden können.

Sie sind gestürzt oder haben eine neue medizinische

Diagnose von Ihrem Arzt bekommen?

Vielleicht steht Ihnen ja deshalb ein Schwerbehindertenausweis

zu. Wir helfen Ihnen bei der Antragstellung

und informieren Sie über Vorteile und

Erleichterungen.

Sie waren in letzter Zeit im Krankenhaus und wurden

nach einer Vorsorgevollmacht oder einer Patientenverfügung

gefragt?

Wir beraten Sie gerne zu diesem Thema und stellen

Ihnen entsprechende Formulare und Broschüren

zur Verfügung. Gerne können wir auch den

Kontakt zu den Betreuungsvereinen in der Stadt

herstellen.

Sie haben sonst irgendetwas auf dem Herzen?

Melden Sie sich doch einfach bei uns. Wenn wir

Ihnen auch nicht selbst helfen können, so sind wir

doch in ein großes Netzwerk eingebunden und

können Ihnen vielleicht den richtigen Ansprechpartner

für Ihre Probleme und Sorgen vermitteln.

Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin

oder schreiben Sie uns eine E­Mail.

BITTE BEACHTEN Sie, dass sich unsere Mailadressen

zum 01.01.2021 geändert haben.

Diese lauten:

Manuela.Wemmert@pflegestuetzpunkte­rlp.de

Yvonne.Krakow@pflegestuetzpunkte­rlp.de

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

Ihr Team des Pflegestützpunktes

Kaiserslautern Süd­West.

Text: Y. Krakow und M. Wemmert


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Das Jahr 2021 ist ein besonderes

Jahr für die Bau AG Kaiserslautern,

denn sie feiert in diesem Jahr

ihr 100­jähriges Firmenjubiläum.

Am 6. Juli 1921 begann die Geschichte

der Bau AG. Gegründet

wurde die Bau AG durch die Fusion

der Baugenossenschaft zur Errichtung

von Kleinwohnungen

eGmbH und des Gemeinnützigen

Bauvereins Kaiserslautern e.V. Mit

damals 65 Wohnungen bestand

der Auftrag der Bau AG darin,

Wohnraum für Familien zu schaffen,

um der damals herrschenden

Wohnungsnot entgegenzuwirken.

Heute 100 Jahre später hat die Bau

AG einen beachtlichen Wohnungsbestand

von 5.114 Wohnungen. Innerhalb

der vergangenen hundert

Jahre hat nicht nur der Wohnungsbestand der Bau

AG eine enorme Entwicklung vollzogen, sondern

auch die Bau AG selbst. In diesem Zeitraum hat

sich die Bau AG von einer reinen Wohnungsbaugesellschaft

zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen

entwickelt. Insbesondere in den

Jahren nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg

hat die Bau AG eine wesentliche Rolle als Wohnungsbaugesellschaft

gespielt. Wohnraum war ­

wenn vorhanden ­ knapp, die Menschen hausten in

Baracken, Eisenbahnwagen oder Notquartieren und

tausende Menschen hatten kein Dach über dem

Kopf. Die Hauptaufgabe der Bau AG bestand somit

darin, so schnell wie möglich Wohnraum zu erschaffen.

Trotz der damaligen kriegsbedingten

Zerstörung, hatte die Bau AG im Jahr 1940 einen

beachtlichen Wohnungsbestand von 1.824 Wohnungen.

Ausgestattet

waren die

Wohnungen mit

dem damals üblichen

Bau AG­

Komfort: Spülklosset,

Waschküche,

Gasanschluss und

ein Trockenspeicher.

Fischerstraße ­ 1927

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 09

100 Jahre Bau AG Kaiserslautern

Bau AG Fischerstraße

Im Jahr 1941 begannen

in Kaiserslautern

die ersten

Luftangriffe, die

nicht nur den Verlust

von zahlreichen

Menschenleben mit sich brachten, sondern

auch die Wohnungsnot auf den Höchststand. Über

50.000 Menschen hausten in Trümmern, Kellern

und Behelfsräumen. Die Bau AG konnte zunächst

bei der Wohnungsnot keine Abhilfe schaffen, da

schlichtweg keine Baustoffe vorhanden waren.

Erst 1948 konnte mit den so dringend notwendigen

Wiederaufbauarbeiten begonnen werden.

Und das tat die Bau AG auch. Unter anderem wurden

in dieser Zeit die Wohnanlagen in der Pariser

Straße, Hilgardring und Zollamt­ und Buchenlochstraße

errichtet. Bis zum Jahr 1951 hatte die Bau

AG einen Wohnungsbestand von 2.751 Wohnungen.

In dieser Zeit wurde die Bau AG ihrem Namen

mehr als gerecht, denn innerhalb der darauffolgenden

Jahre bis zum Jahr 1959 errichtete sie weitere

1.765 Wohnungen, unter anderem die Wohnanlagen

Am Alten Friedhof, Benzinoring, Gersweilerweg und

Am Heilgenhäuschen.

Trotz des umfangreichen Neubauprogramms der

Bau AG waren 1961 immer noch 4.416 Familien

auf der Suche nach einer Wohnung. Die damalige

Wartezeit für eine Wohnung der Bau AG betrug

zwei Jahre. Abhilfe versuchte die Bau AG von

1960 bis Ende der 70er Jahre durch vier Großprojekte

zu schaffen. Innerhalb dieser Zeit entstand

auch die Wohnanlage auf dem Bännjerrück.

Am 8. Juli 1963 wurde auf dem Bännjerrück der

erste Spatenstich vollzogen, keine zehn Jahre

später, im April 1972, werden die letzten Wohnungen

in der Sickinger Straße 56 bis 64 bezogen. In

dem Geschäftsbericht von 1963 wird das Bauvor­


10

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

haben auf dem Bännjerrück wie folgt beschrieben:

„Auf einem uns dankenswerter Weise von der

Stadtverwaltung bereitgestellten größeren Gelände

im erweiterten Bebauungsgebiet Bännjerrück

wurde im Geschäftsjahr 1963 mit einem Bauvorhaben

von 216 Wohnungen in vier Abschnitten

begonnen; 32 Wohnungen für Zuwanderer, 160

Wohnungen für Wohnungssuchende mit geringem

Einkommen und 24 Wohnungen des gehobenen

sozialen Wohnungsbaues (…). Die Wohnanlage

Bännjerrück wird voraussichtlich noch eine Erweiterung

auf etwa 300 Wohnungen erfahren.“ Und

das tat sie auch schon nach kürzester Zeit. Auf

dem Bännjerrück hatte die Bau AG 1966 auch

erstmalig die Möglichkeit, Wohnanlagen für Opelmitarbeiter

zu errichten. Speziell für Opelbedienstete

wurden sieben Einfamilien­Reihenhäuser in

der Merseburger Straße 1 bis 13 und 42 Mietwohnungen

in der Rostocker Straße 2 bis 6 und in der

Leipziger Straße 57 bis 61 errichtet. Die Zeitungen

schrieben damals, dass die Bau AG zu einem

glücklichen Start des Kaiserslauterer Opel­Werks

beigetragen habe.

Hallesche Straße 1965

Der Wohnungsneubau in der Hallesche Straße lief

von 1963 bis 1966. In der Leipziger Straße wurde

1966 zeitgleich begonnen. In der Plauener Straße

liefen die Bauarbeiten 1968, gleichzeitig mit den

Wohnanlagen in der Rostocker Straße, wo 1970

noch die Häuserreihe mit den Hausnummern 8 bis

14 entstand. Kein Wunder, dass zur damaligen Zeit

von einem Bauboom auf dem Bännjerrück die Rede

war, mal von den darum liegenden Ein­ und Mehrfamilienhäusern

abgesehen. Den Abschluss der Bau

AG­Neubautätigkeit auf dem Bännjerrück bildete die

Anlage in der Sickinger Straße. Heute besitzt die

Bau AG über 500 Wohnungen auf dem Bännjerrück,

die sie in der Zeit von 2001 bis 2012 umfangreich

energetisch saniert und in die 35.354 m² Wohnfläche

rund 15,5 Millionen Euro investiert hat.

Innerhalb der 60er Jahre stampfte die Bau AG

ebenfalls noch die Wohnanlagen in der Alex­Müller­Straße,

auf dem Sonnenberg und dem Betzenberg

aus dem Boden. Und so konnte sie schon im

Jahr 1968 ihre 5.000ste Wohnung übergeben.

Die Bau AG war in den 60er Jahren aber nicht nur

mit dem Bau von neuen Wohnanlagen beschäftigt.

Die Mieter forderten immer mehr die Modernisierung

und Instandhaltung ihrer Wohnungen und

Wohnanlagen ein. So begann die Bau AG zu dieser

Zeit die Wohnungen auf den neusten Stand

der Technik zu bringen und Millionen dafür zu investieren.

Die Bautätigkeit der Bau AG war aber

weiterhin nicht zu bremsen, so fiel in dem Jahr

1973 der Startschuss für den Neubau des St.­

Quentin­Ring 6 bis 36 und der Rousseaustraße 1

bis 7. Keine zehn Jahre später errichtete die Bau

AG, und das neben ihrem anhaltenden Großmodernisierungsprogramm,

die Wohnanlagen in der

Steinstraße und der Kurt­Schumacher­Straße.

Aufgrund der demographischen Entwicklung ging

die Bau AG in den 90er Jahren neue Wege und

erbaute erstmalig ein Wohnprojekt des „Betreuten

Wohnens“ in der Donnersbergstraße 26a. Im September

1997 fiel der Startschuss für ein 35­Millionen­Mark­Sanierungsprogramm,

mit der Sanierung

des über 70 Jahre alten Königsviertels. Innerhalb

der darauffolgenden 10 Jahre wurden 205 Wohnungen

in 37 Häusern zeitgemäß hergerichtet.

Parallel zu dieser Mammutsanierung begann die

Bau AG ein Jahr später ihr 11­Millionen­Mark­Sanierungsprogramm

auf dem Betzenberg. Im Jahr

2001 fiel, nach Abriss eines Altbaus aus dem Jahr

1926, der Startschuss für ein außergewöhnliches

Neubauprojekt in der Hartmannstraße, Ecke Königstraße.

Für 6,7 Millionen Mark entstanden dort

23 Mietwohnungen des Betreuten Wohnens und

eine Kindertagesstätte im Erdgeschoss. Zwei Jahre

später ist ein weiteres Projekt des Betreuten

Wohnens in der Alex­Müller­Straße 42a und 44a

innerhalb des Bau AG­Bestandes entstanden.

Mit „Ambient Assisted Living – Wohnen mit Zukunft“

startete die Bau AG im Jahr 2006 ein innovatives

Pilotprojekt. Um das zu verwirklichen,

musste zunächst einmal der Rahmen geschaffen

werden, denn die Bau AG wollte das Projekt in einem

unter Denkmalschutz stehenden Gebäude

verwirklichen. Dafür mussten die straßenseitigen

Fassaden und Giebel gesichert und originalgetreu

erhalten werden, während innenhofseitig neu angebaut

wurde. In dieser Wohnanlage wurden die

Wohnungen mit einer Umgebungstechnik ausge­


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 11

stattet, die intelligent, aber nicht zu spüren ist und

die Mieter in ihrem Alltag unterstützen soll. Nach

rund 16 Monaten Bauzeit konnten die 20 Wohnungen

und das angrenzende Einfamilienhaus bezogen

werden.

Nach einer kurzen Pause setzte die Bau AG ihre

Neubautätigkeit im Jahr 2011 fort. Nur wenige Meter

von der Geschäftsstelle entfernt, errichtete sie

in der Albrechtstraße einen Neubau mit 19 Wohnungen.

Mit Wohnflächen von 80 bis 170 Quadratmetern,

großzügigen Balkonen und Terrassen und

einem traumhaften Blick in den Fischerpark

kommt die Bau AG der Nachfrage nach großzügigem

Wohnraum nach.

Im Jahr 2015 fiel der Startschuss für das innovative

Projekt nach dem Bielefelder Modell „Nils ­

Wohnen im Quartier“ im Goetheviertel. „Nils ­

Wohnen im Quartier“ steht für nachbarschaftliches,

inklusives, lebenswertes, selbstbestimmtes

Wohnen im Quartier – den Kernpunkten dieses

Wohnprojektes. Für das generationenübergreifende

Quartiersprojekt wurde in der Goethe­ und

Hohlestraße ein Neubau mit 43 barrierearmen

Wohnungen und einer Pflege­ und Gästewohnung

errichtet. Zudem ist in den Neubau ein Servicebüro

integriert, dass durch einen ambulanten Pflegedienst

betrieben wird. Das Herzstück ist das

Wohncafé „Guud Stubb“ als ehrenamtlich und

nachbarschaftlich geführtes Café von Bürgern für

Bürger. Ein Leben lang sicher und selbstbestimmt

in der vertrauten Wohnung oder in dem gewohnten

Umfeld zu leben, das ist der Wunsch vieler

Menschen, egal ob jung oder alt, Singles oder Familien,

hilfsbedürftig oder nicht. Mit diesem Projekt

möchte die Bau AG genau das ermöglichen. Da

die Nachfrage nach dieser Wohnform so hoch

war, hat die Bau AG ein weiteres Projekt „Nils ­

„Nils – Wohnen im Quartier“ im Goetheviertel

Wohnen im Quartier“ im Grübentälchen errichtet.

Die Bau AG hat in den vergangenen 100 Jahren

aus den unterschiedlichsten Beweggründen aktiv

Stadtentwicklung durch ihre vielseitige Bau­ und

Modernisierungstätigkeit betrieben. Auch die Bau

AG selbst hat in 100 Jahren eine enorme Entwicklung

vollzogen. Damals, als Wohnraum noch

knapp war, übernahm sie die Aufgabe eines klassischen

Wohnungsunternehmens und stellte ausschließlich

Wohnraum zur Verfügung. Doch die

Ansprüche an ein Wohnungsunternehmen haben

sich gewandelt, und die Bau AG geht mit der Zeit.

Heute stellt sie modernen und zeitgemäßen

Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zur

Verfügung und bietet ihren Mietern ein umfangreiches

Serviceangebot. Auch in Zukunft wird die

Bau AG ein zuverlässiger und kompetenter Vermieter

und für die Stadt Kaiserslautern ein unverzichtbarer

Partner sein, der aktiv Stadtentwicklung

in den Quartieren betreibt.

Text: pm, Meike Pidun; Fotos: Bau AG


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Kennenlern­Gutschein

für den Besuch der

Seniorentagesstätte „Altes Vereinsheim“

Die Kessler­Handorn Seniorentagesstätte „Altes

Vereinsheim“ hat auch in Zeiten der Pandemie

durchgehend geöffnet. Zum Schutz der Tagesgäste

und der Mitarbeiterinnen findet der gewohnte

Tagesablauf im Rahmen eines angepassten Hygienekonzepts

statt. Hierfür werden die gängigen

Maßnahmen wie Desinfektion, Händewaschen

und Mund­Nasenschutz sowie Abstandhalten umgesetzt.

Zudem führen wir wöchentlich bei den Gästen

und Mitarbeitern einen Corona­Schnelltest

durch.

Um trotz geschlossener Räume dem Infektionsrisiko

zu begegnen, sind moderne Luftfilter mit HEPA­

Filtern im Einsatz.

Ihre Vorteile auf einem Blick:

●besonderes Angebot für Menschen mit Demenz

●Unser eigener Fahrdienst kümmert sich um Sie

●Die Tagesstätte bietet einen abwechslungsreichen

Tagesverlauf im vertrauten Umfeld

●gleichzeitig verbringen Sie den Tag gemeinsam

mit anderen Menschen und sind nicht allein

Helmut Schmidt

Vorsitzender des Bürgervereins

Bännjerrück/Karl­Pfaff­Siedlung e. V.

Lernen Sie uns kennen und nutzen Sie Ihren

Kennenlern­Gutschein für 3­Tage Gratisbesuch

bis zum 30.04.2021 unter vorheriger telefonischer

Terminvereinbarung.

Als Ansprechpartner stehen Ihnen unsere Pflegedienstleitung

Frau Tina Schober und das Team der

Tagesstätte gerne zur Verfügung.

Gerne informieren wir Sie auch persönlich!

Kessler­Handorn

Seniorentagesstätte „Altes Vereinsheim“

An der Feuerwache 10

67663 Kaiserslautern

Telefon: 0631­3173­600

Schillerschule

Schillerschule


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 13

Die Rätselseite

für alt und jung

Findet die zehn Fehler

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A

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F

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C

H

U

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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Was ist nur mit dem Wald passiert?

Endlich wurden die Absperrbänder für die Waldwege

am Waldeingang Rostocker Straße entfernt

und damit die Waldwege für uns Bürger wieder

freigegeben. Hier fanden nämlich in den letzten

Wochen Waldarbeiten statt.

Der schlechte Zustand der Waldwege trübt allerdings

sehr schnell die Freude. Der Waldboden hat

durch die schweren Arbeitsfahrzeuge tiefe Spuren

und Fahrrinnen erhalten. Der Regen tat sein Übriges,

um die Waldwege tagelang in einen „Pfützen­

Matsch“­Wanderweg zu verwandeln. Durch die

darunter liegende Verdichtung des Bodens dauerte

es entsprechend lange, bis das Regenwasser

im Boden einsickern konnte. Der folgende Kälteeinbruch

tat dann sein Übriges. Durch das Zufrieren

der Pfützen und das Einfrieren des Matsches

wurde der Boden glatt, steinhart und hob sich in

die Höhe. Sicheres Spazierengehen wurde dadurch

unmöglich, zu groß die Gefahr, auszurutschen,

zu stolpern oder zu fallen. Inzwischen ist

der Boden wieder abgetrocknet, aber noch immer

wird ein entspanntes Spazierengehen durch die

tiefen Furchen erschwert. Abgesehen davon verbreiterten

sich die Waldwege nicht unerheblich

durch den Radstand der schweren Arbeitsfahrzeuge.

Das Bild des Waldes ist nach den Waldarbeiten

ebenfalls nicht mehr besonders schön. Links und

rechts liegen an den Wegrändern viele Baumstämme.

Fein sauber aufgeschichtet, sortiert nach

Baumarten wie Buche, Kiefer, Eiche und Birke.

Darunter befinden sich sehr viele dicke und gerade

gewachsene Baumstämme. Dieser Anblick

schmerzt, da es sehr viele Jahre gedauert hat, bis

die Bäume auf diese stattliche Größe heranwuchsen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist jeder

einzelne Baum für unser Klima von Bedeutung.


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 15

Außerdem kann man an den Schnittflächen der

Stämme erkennen, dass die meisten Bäume im

Innern keine Schädigung oder Erkrankung des

Holzes zu haben scheinen.

Die abgesägten Äste und Baumkronen der gefällten

Bäume liegen in großen Haufen zwischen den

Bäumen herum. Das sieht nicht besonders schön

aus. Dennoch ist Totholz ein wichtiger Bestandteil

des Waldes, welches inzwischen bewusst liegen

gelassen wird. Hier siedeln sich Pilze und viele

andere Lebewesen an, die dem Mikroklima, den

Tieren und der Waldgesundheit gut tun.

Am Waldeingang in der Rostocker Straße liegen

zusätzlich noch immer einige Baumstämme aufgeschichtet,

die bereits vor einigen Jahren gefällt

wurden. Bis heute wurden sie nicht abgefahren

und verarbeitet. Die Vermoderung dieser Stämme

hat bereits eingesetzt.

Das zuvor geschlossene Baumkronendach hat durch

die gefällten Bäume große Löcher erhalten. Da die

großen starken Bäume in diesem Gebiet ohnehin

schon nicht allzu dicht aufeinander standen, fallen

nun die kahlen Stellen umso deutlicher auf.

Die Dauer der gesperrten Waldwege zog sich leider

über mehrere Wochen hinweg. An einigen Tagen

fanden in dieser Zeit keine Baumfällarbeiten

statt. Das ist besonders ärgerlich für die BürgerInnen,

die täglich bei Wind und Wetter in den Wald

gehen, wie HundehalterInnen, RadfahrerInnen,

JoggerInnen, WalkerInnen und SpaziergängerInnen.

Aufgrund der coronabedingten Ausgangssperre

bietet der „Wald vor der Haustüre“ eine

willkommene und gesunde Abwechslung zum Aufenthalt

in der Wohnung. Vor allem unsere jüngsten

Mitglieder der Gesellschaft, die Kinder,

benötigen viel Bewegung und Abwechslung, besonders

da ein Kindergarten­ und Schulbesuch

derzeit nicht möglich ist. Zu meiner Freude sind

nun auch vermehrt junge Menschen im Wald anzutreffen.

Bezüglich der anstehenden Landtagswahl hängt

ausgerechnet jetzt am Waldeingang ein Wahlplakat,

auf dem das Wahlversprechen gegeben wird,

unsere Wälder zu schützen. Das wirkt schon etwas

grotesk wenn man den Wald in der Roststocker

Straße in seiner aktuellen Verfassung betritt.

Liebe Leser,

wie ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns.

Text und Fotos: tve


16

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Gartentipps

Welcher Vorteil bringt das Vorziehen von Pflanzen auf der Fensterbank?

Ab Februar können wir bereits damit beginnen,

aktiv in die neue Gartensaison zu starten. Es gibt

nämlich einige Gemüsepflanzen, die man schon ab

Februar vorziehen sollte, damit sie im Sommer ausreichend

Zeit zum Wachsen und Reifen erhalten.

Das sind zum Beispiel Chilis und Peperoni. Hintergrund:

diese Pflanzen stammen aus warmen Ländern.

In unseren Breitengraden ist die warme

Sommerzeit zu kurz, um die Früchte ausreifen zu

lassen. Ab Mai, nach den Eisheiligen, haben diese

wärmeliebenden Pflanzen bereits einen entsprechend

großen Vorsprung auf der Fensterbank gewonnen,

um draußen dann so richtig durch zu

starten.

Alle anderen Pflanzen sollte man erst ab

März/April vorziehen. Wenn hier zu früh mit dem

Vorziehen begonnen wird, werden die Pflänzchen

auf der Fensterbank lang und dünn. Sie schwächeln

später im Freiland genauso weiter oder

überstehen den Umzug ins Gemüsebeet nicht. Es

spielt dann keine Rolle mehr, wie viel Mühe man

sich mit ihnen gibt. Eine reiche Ernte ist damit

nicht mehr zu erwarten. Zugegeben, der richtige

Zeitpunkt für die Aussaat ist eine Wissenschaft für

sich, zudem wir auch vom kommenden Sommerwetter

abhängig sind.

Beachten Sie unbedingt die Hinweise auf der

Rückseite der gekauften Samentütchen. Hier finden

Sie Angaben zum richtigen Zeitpunkt der Aussaat,

ob ein Vorziehen sinnvoll ist, die Samenkörner

bedeckt oder unbedeckt gesät werden und ganz

wichtig: Angaben zum späteren Standort im Garten

und zur Bodenbeschaffenheit.

Außerdem rentiert es sich, von den Pflanzen aus

dem Vorjahr, die so richtig gut im Garten „wie die

Silvester­Raketen abgingen“, Samen im Herbst für

die kommende Saison zu sammeln. Die Samen

werden einfach sauber und trocken in kleinen Behältern

oder Tütchen bis zur Aussaat im Frühjahr

aufbewahrt. Papiertütchen haben den Vorteil,

dass man die Tüten direkt beschriften kann, damit

man später auch noch weiß, um welche Samen es

sich handelt. Ich habe hier gute Erfahrungen mit

Bohnen, Kürbis, Ringelblumen, Kapuzinerkresse

und Tagetes gemacht. Bohnen, Ringelblumen und

Kapuzinerkresse kann man auch getrost ab Mai

direkt im Freiland aussäen. Wenn es früher losgehen

soll, werden sie auf der Fensterbank ab April

vorgezogen.

Vorsicht ist beim Hinweis „F1 Hybride“ auf gekauften

Samentütchen geboten. Aus diesen Pflanzen

lassen sich so gut wie keine guten Samen für die

kommende Saison gewinnen. Samen mit dem

Hinweis Bio­ oder Demeter sind meiner Erfahrung

nach gut dazu geeignet, Samen für die kommende

Saison zu sammeln. Das wird häufig auch auf den

Packungen mit angegeben. Man erhält bei Biound

Demetersamen häufig auch etwas ausgefallenere

und alte Sorten als nur den „Einheits­Samen­

Brei“ aus Baumärkten. Die Investition lohnt sich

meiner Meinung nach, obwohl diese Samen etwas

teurer sind. Dadurch, dass man im folgenden Jahr

dafür keine neuen Samen kaufen muss, rechnet

es sich wieder.

Das Pikieren der Pflänzchen ist leider häufig ein

kniffeliges Unterfangen, vor allem, wenn die Keimlinge

zu dicht in der Pflanzschale ausgesät wurden

oder sehr klein und zart sind. Hier verletzt

man super schnell die zarten Wurzelchen oder

knickt die noch winzigen Pflänzchen ungewollt ab.

Ich bin daher dazu übergegangen, die Samen direkt

einzeln auszusäen. Als kostenlose Pflanzschalen

verwende ich dazu Eierkartons, die ich

aufbewahre, wenn die Eier verzehrt worden sind.

Die Eier­Aussparungen in den Kartons haben die

perfekte Größe als Anzucht­Töpfchen. Das spart

Platz auf der Fensterbank und lässt sich gut mit

Klarsichtfolie abdecken, um ein Treibhausklima zu

schaffen. Die notwendige Wärme liefert die Heizung

unter der Fensterbank. Da die Eierkartons

aus Pappe sind, weichen sie natürlich etwas auf

beim Gießen. Um Flecken und Nässe auf der

Fensterbank zu vermeiden, verwende ich Blumenkasten­Untersetzer.

Die Breite der Eierkartons und


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 17

die der Balkonkasten­Untersetzer ist bei meinen

Fensterbänken zu Hause die ideale Breite. Um

Schimmelbildung zu vermeiden, sollte man die Folie

ab und an zum Lüften abnehmen. Wählen Sie

eine helle Fensterbank, das ist wichtig. Es muss

auch nicht allzu warm sein, sonst schießen die

Keimlinge recht schnell in die Höhe und werden

dadurch schwach und dünn. Mit einem ausrangiertem

Löffel kann man später bequem die kleinen

Pflänzchen mitsamt der Anzucht­Erde

„auslöffeln“, sobald größere Töpfchen notwendig

werden. Man sät mit dieser Methode nur so viele

Pflanzen aus, wie man später im Garten oder auf

dem Balkon Platz dafür hat. Aus eigener Erfahrung

weiß ich, wie schnell man sich mit der Samenmenge

im Eifer des Gefechts verschätzt und

viel zu viel aussät. Spätestens beim Umtopfen in

größere Töpfchen ergibt sich dann schnell ein

Platzproblem.

Als Aussaat­Erde empfiehlt sich spezielle Anzucht­Erde.

Darauf sollte man unbedingt achten.

Das Umsiedeln in größere Töpfchen erfolgt dann

in normale Blumenerde. Die Anzucht­Erde wird

verwendet, um die Wurzelbildung zu fördern. Dadurch,

dass die Wurzeln nach Nährstoffen in der

Anzucht­Erde suchen müssen, werden sie lang,

verzweigt und kräftig. Danach brauchen die Jungpflanzen

Nährstoffe aus der Blumenerde, um ordentlich

wachsen zu können. Bei stark zehrenden

Pflanzen wie Tomaten, Zucchini, Kürbisse oder

Sonnenblumen ist nach dem Auspflanzen eine gute

nährstoffreiche Gartenerde besonders wichtig.

Ob man besser die Samen einzeln in winzige

Töpfchen oder gemeinsam in Schalen mit anschließendem

Pikieren aussät, hängt auch von

der Größe Samenkörner selbst ab. Meine Faustregel:

Eierkartons für kleine Samenkörner wie Tomaten,

Chili, Peperoni. Auch meine Garten­

Sommerblumen ziehe ich mit dieser Methode erfolgreich

vor wie Tagetes, Schmuckkörbchen oder

Zinnien. Sind die Samenkörner dagegen groß und

bilden dadurch auch direkt „große“ und „dicke“

Keimlinge, kann man sie getrost gemeinsam in einer

Schale vorziehen und anschließend pikieren.

Die lassen sich nämlich aufgrund ihrer Größe gut

anfassen und umquartieren. Wichtig ist, dass man

in der Pflanzschale von Anfang an viel Abstand

zwischen den großen Samenkörnern lässt. Sie

schwächen sich sonst gegenseitig und man bekommt

sie nicht mehr richtig getrennt beim Pikieren.

Das funktioniert gut mit Gurken, Zucchini,

Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Kürbis oder

Mais. Da Mais auch etwas tiefer wurzelt, verwende

ich auch gerne Papprollen aus Toilettenpapierrollen

als Anzucht­Töpfchen. Man kann sie später

mitsamt der Papprolle im Garten auspflanzen. Die

Papprolle wird im Garten dann von Mikroorganismen

und Regenwürmern zu Gartenerde umgewandelt.

Balkonien:

auch für den Balkon kann man Chili, Perperoni,

Buschtomaten, Tagetes, Ringelblumen und Kapuzinerkresse

oder Salat vorziehen. Das spart Kosten

beim Kauf von Balkonpflanzen und man kann

neben Blumen auch ernten. Pflücksalat lässt sich

den ganzen Sommer über ernten, indem man immer

nur einzelne Blätter außen abnimmt, während

die Salatpflanze ständig neue Salatblätter ausbildet.

Küchenkräuter und Erdbeeren sind ebenfalls

dekorative Balkonpflanzen. Es müssen nicht immer

Geranien sein. Achten Sie auf Pflanzen, die

bei Insekten beliebt sind wie Tagetes, Ringelblumen,

Sonnenblumen oder Kapuzinerkresse. Da

Geranien nicht aus unserer Heimat stammen, sondern

aus warmen Süden kommen, werden sie von

unseren heimischen Insekten nicht besonders gerne

angeflogen. Selbst Kartoffeln kann man in Kübeln

auf dem Balkon erfolgreich anbauen. Ihre

Blüten sind dekorativ und blühen in den Farben

weiß bis violett, je nach Sorte. Man muss sie nicht

vorziehen, sondern legt sie vor gekeimt ab April /

Mai einfach in die Erde.

In Punkto „vorziehen“ lasse ich persönlich entschieden

die Finger weg von Wurzelgemüse wie

Karotten, Pastinaken oder Petersilienwurzeln. Also

alle Pflanzen, die lange Wurzeln entwickeln,

welche wir später als Gemüse unter der Erde ernten.

Das Pikieren dieser Keimlinge gelingt aufgrund

der langen Wurzeln nicht wirklich gut. Zu

groß ist die Gefahr, sie dabei zu verletzen oder


18

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

abzureißen. Danach wachsen die Pflanzen auch

nicht mehr gut, egal, wie sehr sie gehegt und gepflegt

werden. Also werden sie bei mir nur direkt

ins Freiland ausgesät. Karotten haben leider eine

lange Keimdauer. Das Unkraut gewinnt in der Regel

durch superschnelles Wachstum die Oberhand

und überrennt dann regelrecht die Keimlinge. Man

findet dann die kleinen Karotten­Keimlinge im Unkraut­Urwald

nicht mehr und reißt sie versehentlich

mit dem Unkraut aus oder sie verkümmern, da die

Konkurrenz der Unkräuter übermächtig ist. Mein

bewährter Trick ist das dazwischen säen von Radieschen

als „Zeiger­Pflanzen“. Sie keimen viel

früher als die Karotten und man sieht dann deutlich,

wo überhaupt ausgesät wurde. Unkräutern

bleibt dadurch weniger Platz übrig, da die Radieschen

zu ihren Konkurrenten werden. Radieschen

sind relativ schnell erntereif. Bis dahin sind die

Keimlinge der Karotten inzwischen groß und kräftig

genug, so dass sie nicht mehr zu übersehen

sind. Das Ernten der Radieschen verschafft nun

den Karotten den notwendigen Platz, um ordentlich

weiter wachsen zu können. Radieschen wachsen

übrigens auch sehr gut im Balkonkasten.

Ein weiterer Vorteil des Vorziehens ist, dass man

die Pflanzen im Beet später gezielt dorthin platzieren

kann, wo man sie haben möchte. Bei der direkten

Aussaat im Beet gehen nicht alle Samen

auf oder werden von pickenden Vögeln verspeist

oder als zarte Minis von den Schnecken vernascht.

Außerdem kann man das Beet ohne Bepflanzung

viel leichter vorbereiten, wie zum

Beispiel die Erde auflockern oder Kompost vor der

Pflanzung ausbringen. Das Auspflanzen der vorgezogenen

Pflänzchen geht dann recht fix in das

vorbereitete Beet.

Wenn man dann noch eine schützende Mulchschicht

auf das frisch bepflanzte Gemüsebeet aufbringt,

kann eigentlich nicht mehr viel schief

gehen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten

Start in die neue Gartensaison.

Text und Fotos: tve






DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 23

Leserbrief

Zum Interview mit ACO-Geschäftsführer

Stefan Weber

26

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 49 – September 2020

Mit großem Produktportfolio durch die Coronakrise

ACO-Geschäftsführer Stefan Weber im Interview

Als Pfaff-Siedler hat mich der Leserbrief von Herrn

Brandau sehr verärgert! Ich wohne schon seit 1. September

1954 in der Karl-Pfaff-Siedlung..

Da ich ja der älteste männliche Bewohner der Karl-Pfaff-

Siedlung bin, erlaube ich mir,meinen „Senf“ zum Leserbrief

von Herrn A. Brandau dazu zu geben!

Bevor die Siedlung gebaut wurde, hat man Karl Pfaff dazu

angehalten, er möge doch die Siedlung weiter hinten,ich

glaube in der höhe der Leipziger Straße bauen.(kenne

ich nur aus Erzählungen von meinem Vater, „Pfaffi aner“

und war mit Karl Pfaff persönlich bekannt). Aber Karl Pfaff

wollte seine Arbeitnehmer direkt am Werk haben. Daher

ist die Siedlung am heutigen Standort.

Die KPS war nur eine reine Werkssiedlung,im „Laufe der

Zeit sind die alten Pfaffi aner verstorben und die Häuser

wurden verkauft. So eines hat Herr Brandau gekauft.

Wußte Herr Brandau überhaupt dass sein Gelände, wo

sein Haus steht, in den letzten 20 Jahren eine Wertsteigerung

von über 100 Prozent hatte?

Wenn man wo hinzieht, betrachtet man sich zuerst das

Umfeld! Das haben viele nicht gemacht,Hauptsache billig

billig...

Wenn ich Ende der 50ziger Nachtschicht hatte, bei der

Firma Pfaff, und ich morgens um 5 Uhr nach Hause ging,

haben die vom Gußwerk ihren Kupolofen abgelassen,

dass ich „Rußbollen“ des öfteren in den Augen hatte.

Also, das Gußwerk ist bedeutend leiser geworden. Die

Dampfl okomotiven gibt es auch nicht mehr,der Ruß lag

auf den Fensterbänken...

Fragen sie mal den Herrn Gmeiner, der Toom-Markt ist

lauter wie ACO Guss,wenn sie morgens unberechtigter

Weise ihre Entlüftungsventilatoren laufen lassen. Ich

habe das Gewerbeaufsichtsamt in Neustadt/Wstr. angerufen,

hat aber nichts gebracht.

Adolf Klink

Im Gespräch mit dem Bännjerrückboten:

Stefan Weber, Geschäftsführer bei ACO-

Guss in Kaiserslautern. Der 52-jährige

Diplom-Kaufmann hat seinen Lebensmittelpunkt

in Oberursel und ist Vater von

drei Kindern.

Bännjerrückbote: Herr Weber, wie lange gibt es Weber: Ja, das ist richtig. ACO ist in fast allen Ländern

dieser Welt tätig, fertigt auch in vielen Ländern.

ACO in Kaiserslautern schon und warum hat man

sich für den Standort Kaiserslautern entschieden? Wir sind ganz klar regional aufgestellt und versuchen

immer in den Märkten auch für die Märkte zu

Weber: Die ACO-Gruppe ist ein großer Mittelständler

mit Sitz in Rendsburg in Schleswig-Holstein und produzieren. Es gibt allerdings ein paar zentrale,

beschäftigt etwa 5000 Mitarbeiter weltweit. Der besonders anspruchsvolle Produkte, die im wesentlichen

in Deutschland hergestellt werden.

Schwerpunkt von ACO als ein weltweit agierendes

Unternehmen ist die Oberflächenentwässerung und BÄNNJERRÜCKBOTE: Wie kam ACO nach Kaiserslautern?

alles was dazu gehört. Aber auch die Entwässerung Weber: In Kaiserslautern gab es die AWK, die Armaturenwerke

Kaiserslautern, die zu ihrer Bestands-

im Gebäude, wie die industrielle Entwässerung in

Hotels, Gastronomie, Großküchen, Krankenhäusern

und Ähnlichem mehr. Das Konzept ist, das gene Gießerei hatten. Als dann die AWK 1997 final

zeit ACO bereits beliefert haben, weil wir keine ei-

Wasser einzusammeln, gegebenenfalls zu puffern, in die Insolvenz gegangen sind, hat ACO sie übernommen

und damit eine Gießerei für das eigene

beispielsweise im Falle von Starkregen, es vorzureinigen

und dann wieder kontrolliert abzugeben. Das Produktsegment aufgebaut. ACO hat das Portfolio

ist ein Trend, der insbesondere wegen des Klimawandels

natürlich sehr wichtig ist. Auch wenn Kai-

aufgenommen. Beispielsweise den Strangguss. Da

relativ stark umgestellt und hat völlig neue Produkte

serslautern ja dieses Jahr noch nicht so ganz heftig haben wir sozusagen bei null angefangen und sind

betroffen war, in den vergangenen Jahren hatten heute Deutschlands größter Stranggussherersteller

wir auch hier Starkregenereignisse, die zu Überflutungen

geführt haben und die gezeigt haben, wie BÄNNJERRÜCKBOTE: Was bedeutet „Strangguss“?

und Nummer zwei in Europa.

wichtig dieses Thema „wie kann man das Wasser Weber: Da komme ich direkt zu den drei Produktsegmenten,

die wir hier in Kaiserslautern anbie-

schnell abführen“ ist. Ein weiteres Thema, mit dem

wir befasst sind, ist, was mit Wasser passiert, das ten. Einmal das ACO-Segment, das ist maschinengeformter

Sandguss, bei dem das flüssige Eisen

verschmutzt ist – beispielsweise an Tankstellen.

BÄNNJERRÜCKBOTE: Das klingt nach Produkten, die in eine Sandform gegossen wird. Danach wird die

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24

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

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Selbstbestimmtes Wohnen im Alter

Das DRK-Service Wohnen bietet ein umfassendes Leistungspaket, das auf den

individuellen Bedarf zugeschnitten wird

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht!“ Auch wenn

dieser Satz nur zu wahr ist, sieht die Lebensrealität

vieler Senioren anders aus. Denn gerade dann, wenn

in vorgerücktem Alter die Mobilität zunehmend eingeschränkt

ist und nötige Hausarbeiten immer schwerer

fallen, sehen sich Betroffene mit der Entscheidung

konfrontiert, wie das Leben im Alter aussehen soll.

Die Entscheidung fällt oft schwer. Ein Umzug bedeutet

schließlich, liebe Erinnerungen und das gewohnte

Umfeld hinter sich zu lassen. Das ist der Grund, weshalb

der endgültige Entschluss oft zu lange hinausgezögert

wird. „Wir empfehlen, über altersgerechtes

Wohnen zu einem Zeitpunkt nachzudenken, in dem

man noch nicht unter einem Entscheidungsdruck

steht“, sagt Barbora Neumaier, Verwaltungsleitung

beim DRK-Kreisverband Kaiserslautern-Stadt. Denn

wer rechtzeitig vorgesorgt und die Weichen gestellt

hat, ist im Notfall nicht auf kurzfristige Lösungen angewiesen,

kann sich vollumfänglich informieren, Alternativen

abwägen und interessante Angebote in Ruhe

vergleichen. „Wichtig ist, tatsächlich alle denkbaren

Möglichkeiten in Betracht zu ziehen“, sagt Neumaier.

Häufig werde bei dem Entscheidungsprozess lediglich

über einen Umzug ins Seniorenheim oder den

Verbleib in der eigenen Wohnung nachgedacht. Dabei

gibt es mittlerweile auch viele interessante Nuancen,

die für alle die interessant sind, die sich auch im Alter

ein großes Maß an Eigenständigkeit bewahren möchten.

Das DRK-Servicewohnen ist ein solches Beispiel,

bei dem unkompliziert die gebuchten Leistungen an

die jeweilige Lebenssituation zugeschnitten und auf

einen veränderten Bedarf angepasst werden kann.

„Mit dem Servicewohnen können wir in Kooperation

mit der Donnersberger Konzepte GmbH dem Wohnungsmarkt

in Kaiserslautern ein neues Element

beisteuern, das den Nerv der Zeit trifft“, erklärt Neumaier.

Der Bedarf ist hoch: Nach dem kürzlich veröffentlichten

Ergebnis einer gemeinsamen Studie

der Mainzer Bewertungsgesellschaft ENA Experts

und des auf den Bau- und Immobiliensektor spezialisierten

Stuttgarter Beratungsunternehmens Drees &

Sommer SE wünschen die meisten Senioren selbstbestimmt

und selbstständig, möglichst im gewohnten

Wohnumfeld alt zu werden. Allerdings fehle es

fast überall an passenden Angeboten. Schon jetzt

übersteige der Bedarf die vorhandenen bezahlbaren

altersgerechten Wohnungen. Diese Feststellung

wird auch vom letztjährigen Frühjahrsgutachten der

Immobilienweisen gestützt, nach dem in 95 Prozent

der Kommunen nicht genügend Möglichkeiten zum


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 25

Betreuten Wohnen zur Verfügung stehen. „Dieser

Mangel an entsprechenden Angeboten könnte die

Ursache dafür sein, dass alternative Wohnformen

in den Planungen der Senioren bisher eine untergeordnete

Rolle spielt“, sagt Neumaier. In den oberen

Stockwerken unseres im Herbst letzten Jahres fertiggestellten

DRK-Hauses werden die 26 neu entstandenen

Wohnungen zu einem urbanen Zuhause

für Menschen, die selbstbestimmt und sicher leben

möchten, aber keinen wesentlichen Pflegebedarf haben.

Dabei bieten wir ein Paket, das die unterschiedlichen

Bedarfe berücksichtigt und für maximale Mobilität

in jeder Lebenssituation sorgt”, erklärt Neumaier.

Bei der Anlage in der Barbarossastraße 27 und 29

handelt es sich um ein fünfgeschossiges Gebäude

direkt im Herzen von Kaiserslautern. In nur 500

Metern Fußweg beginnt die Fußgängerzone. Ärzte

Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und kulturelle

Angebote befinden sich in unmittelbarer Nähe. Dank

der hervorragenden Lage sind es auch nur sieben

Gehminuten zum Bahnhof und dem Busbahnhof. Die

künftigen Mieter brauchen daher kein Auto um Mobilität

genießen zu können. Unabhängigkeit und Freiheit

bietet auch das umfangreiche Servicepaket. „Viele

kennen das betreute Wohnen, in dem Menschen mit

körperlichen Einschränkungen Aufgaben an geschultes

Personal abgeben, die sie selbst im Haushalt nicht

erledigen können“, erklärt Neumaier. „Dieses Konzept

ist dem Servicewohnen nicht unähnlich. Unser Konzept

greift aber weiter“, sagt sie. So stehen die modernen,

gut geschnittenen Wohnungen Menschen in den

verschiedensten Lebenssituationen zur Verfügung.

Allen Bewohnern bietet ein Grundpaket die gleiche

Sicherheit und den gleichen Komfort. Beispielsweise

gibt es einen Conciergedienst,

der

während der Öffnungszeiten

der

DRK-Geschäftsstelle

von Montag

bis Donnerstag

zwischen 8 und 17

Uhr sowie am Freitag

von 8 bis 12

Uhr anwesend ist.

Inklusive ist auch

das Hausnotrufpaket

Premium,

eine Rund-umdie-Uhr-Rufbereitschaft

über

den Hausnotruf-

Dienst, die soziale Betreuung sowie die Sozialberatung

der Bewohner, die bei Bedarf auch deren

Angehörige in Anspruch nehmen können.

Beratung und praktische Hilfen bei Alltagsproblemen

werden ebenso wie die Beratung und Unterstützung

bei Behördenangelegenheiten angeboten.

Das Wichtigste ist aber: In den sonnendurchfluteten,

hellen Räumen im Herzen der Stadt werden

sich die neuen Mieter bald ganz zuhause fühlen,

ein gutes, soziales Umfeld mit netten Nachbarn finden

und so ihrem Leben eine neue Qualität geben.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Informationen

zu unseren Wohneinheiten oder einen Besichtigungstermin

wünschen. Wir beraten Sie gerne ausführlich.

Kontakt: DRK Kreisverband Kaiserslautern-Stadt,

Barbarossastraße 27, 0631/80093-0. (md)

DRK-Service Wohnen

Die Vorteile im Überblick

Modernes Wohnen in einer sieben Etagen umfassenden

Anlage.

Leben im Herzen von Kaiserslautern: 500 Meter

zur Kaiserslauterer Fußgängerzone, sieben Gehminuten

zu Bahnhof und Busbahnhof. Hervorragende

Anbindung an den innerstädtischen Öffentlichen

Nahverkehr.

Helle, hochwertige und moderne Wohnungen.

Vom Single-Appartement mit 36 Quadratmetern

Wohnfläche bis hin zur weitläufigen vier Zimmerwohnung

mit 104 Quadratmetern.

Mietpreise ab 10,50 Euro pro Quadratmeter

Wir bieten eine individuell auf Sie abgestimmte

Unterstützung im Lebensalltag, der Ihnen den Rücken

bei der Arbeit und im Alltag freihält.

Barrierearme Bauweise

Optimal für alle, die frühzeitig an Morgen denken

ohne heute auf Komfort verzichten zu wollen

und die Sicherheit haben möchten, auch im Alter

möglichst lange selbstständig leben zu können.

Die Sicherheit, jederzeit individuelle Servicepakete

und Pflegeleistungen des DRK in Anspruch

nehmen zu können.


26

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Wechselspiele und sportliche Talfahrt

Foto: Michael Schmitt

Der 1.FC Kaiserslautern hat seine sportliche Kompetenz

und Verantwortung erneut neu ausgerichtet.

Nach der Trennung von seinem bisherigen

Cheftrainer Jeff Saibene wurde der 49­jährige

Marco Antwerpen als dessen Nachfolger am

1. Februar verpflichtet. Zusätzlich wurde kurz danach

der ehemalige FCK­Profi Thomas Hengen

als Geschäftsführer Sport von der 1.FC Kaiserslautern

Management GmbH unter Vertrag genommen.

Erneute Personalrochade

Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn

Jahre auf dem Betzenberg kritisch, könnte man

durchaus den Eindruck gewinnen, dass neben

dem kontinuierlichen sportlichen Niedergang die

einzige Kontinuität bei den Roten Teufeln die permanenten

Personalwechsel sind.

Antwerpen ist nach den Entlassungen von Boris

Schommers und Saibene bereits der dritte Cheftrainer

der Roten Teufel in dieser Saison. Antwerpen,

dessen letzter Arbeitgeber der Zweitligist

Würzburger Kickers war, bringt aufgrund seiner

mehrjährigen Trainertätigkeit bei Preußen Münster

und Eintracht Braunschweig viel Drittligaerfahrung

auf den Betze. Mit den Braunschweigern gelang

ihm letzte Saison sogar der Aufstieg in die 2.Bundesliga.

Er wird zukünftig von Co­Trainer Frank

Döpper, der vom Regionalligisten TSV Steinbach­

Haiger kam, unterstützt. Seit dem Amtsantritt von

Norbert Meier im Januar 2017 ist Antwerpen allerdings

bereits der achte FCK­Cheftrainer in den

letzten vier Jahren.

Der gebürtige Pfälzer Hengen, der zuvor als Sportdirektor

für den Traditionsverein Alemannia Aachen

tätig war, kehrt nach 17 Jahren wieder auf den

Betzenberg zurück. Vor seiner Tätigkeit als Sportdirektor

in Aachen war er als Scout für den FC

Everton, West Ham United, den Hamburger SV

und die PSV Eindhoven tätig. Zukünftig soll er

gleichberechtigt mit dem kaufmännischen Geschäftsführer

Soeren Oliver Voigt den pfälzischen

Traditionsverein wieder in die Erfolgsspur führen.

Kurz nach der Verpflichtung Hengens hat sich der

Verein mit sofortiger Wirkung von seinem langjährigen

Scout und Sportdirektor Boris Notzon getrennt.

Notzon, dessen Vertrag Ende Juni ausgelaufen

wäre, stand allerdings aufgrund seiner unglücklichen

Kaderplanung und mehrerer Trainer­Fehlgriffe

schon länger in der Kritik. Nach einer intensiven

Analyse, hat die neue sportliche Leitung ebenfalls

festgestellt, dass es auch Optimierungsbedarf im

Fitnessbereich des Teams gibt und nach über

10­jähriger Tätigkeit auf dem Betzenberg seinen

Reha­ und Athletiktrainer Bastian Becker freigestellt.

DER BÄNNJERRÜCKBOTE hatte bereits in seiner

46. Ausgabe vom Dezember 2019 die Verpflichtung

eines erfahrenen Sportdirektors angemahnt

und Zweifel an der Arbeit von Notzon geäußert.

Virtuelle Jahreshauptversammlung

Am 26. Februar dieses Jahres fand die erste virtuelle

Jahreshauptversammlung des 1.FC Kaiserslautern

e.V. statt, bei der unter anderem die

Neuwahl des Aufsichtsrats auf dem Programm

stand. Knapp 2300 Mitglieder wählten dabei neben

den bisherigen vier Mandatsträgern Martin

Weimer (1871 Stimmen), Rainer Keßler (1845),

Dr. Markus Merk (1715) und Ex­Profi Fritz Fuchs

(1066) auch den erstmals angetretenen Telekom­

Manager Bernhard Koblischeck (1717 Stimmen)

in das wichtige Kontrollorgan. Der im Dezember

2019 in den Aufsichtsrat gewählte Prof. Dr. Jörg


E. Wilhelm hat nach einem teilweise öffentlich ausgetragenen

Streit über die Investorenwahl alle seine

Ämter bereits im August 2020 niedergelegt und

ist aus dem Verein ausgetreten. Der frühere FCK

Meisterspieler Martin Wagner schied nach internen

Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Trainerfrage

auf eigenen Wunsch im Oktober 2020 aus.

Das ehemalige Aufsichtsratsmitglied Christian

Bettinger war zur aktuellen Wahl nicht mehr angetreten.

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 27

Sportlicher Niedergang

Trotz des am 8. Dezember letzten Jahres erfolgreich

beendeten Insolvenzverfahren der Kapitalgesellschaft

des FCK und dem millionenschweren

Einstieg einer regionalen Investorengruppe, bleibt

die finanzielle Situation am Betzenberg, speziell

bei der Muttergesellschaft, weiterhin angespannt.

Zusätzlich hat sich jetzt auch noch die sportliche

Situation der Roten Teufel dramatisch verschlechtert.

Die vor Saisonbeginn neu formierte Mannschaft

(14 Neuzugänge/16 Abgänge) der Lauterer, die einen

der teuersten Kader in der 3. Liga unterhalten müssen,

ist mit großen Ambitionen in diese Saison gestartet.

Schommers sah sein Team damals gar als

eines der Aufstiegsfavoriten. Nach der deprimierenden

0­1 Niederlage im ersten „Abstiegsendspiel“

gegen den 1.FC Magdeburg belegen die Lauterer

jetzt Tabellenplatz 18 und haben bereits 6 Punkte

Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Antwerpens sportliche Bilanz mit nur einem Sieg

aus seinen bisherigen sechs Spielen als Chefcoach

ist mehr als ernüchternd. Durchschnittlich

holte er pro Spiel lediglich 0,83 Punkte. Das ist

selbst im Vergleich zu den vorher entlassenen

Foto: rmg

Trainern Schommers (1,60 Punkte) und Saibene

(1,14 Punkte) miserabel. Bedingt durch die aktuelle

Tabellensituation muss der viermalige Deutsche

Meister aus den noch verbleibenden 10 (End) Spielen

bis Saisonende wohl mindestens sechs Siege

holen, um den drohenden Abstieg noch zu vermeiden.

Aufgrund der bisherigen Ausbeute von nur

vier Siegen aus 28 Punktspielen ist dies sicherlich

eine mehr als ambitionierte Aufgabe. Jetzt droht tatsächlich

ein Szenario dass sich kein FCK­Fan vorstellen

mag: Der bittere Gang in die Regionalliga.

Der Fritz­Walter­Club steht vor dem sportlichen

Absturz und befindet sich leider immer noch in

der schwierigste Phase seines über 120­jährigen

Bestehens, aber vielleicht gelingt es dem Duo

Antwerpen­Hengen doch noch, die Mannschaft,

die sicherlich das spielerische Potential hat die

Klasse zu halten, zu fokussieren und zu einer erfolgreichen

Einheit zu formen. (rmg)


28

DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

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Zwei Jahre gelebte Nachhaltigkeit

Die „Brothelden“ blicken auf zwei erfolgreiche Geschäftsjahre im Rauschenweg

zurück – Das nachhaltige Konzept kommt an

Foto: pm/Brothelden

Wenn Argjend Alickaj auf die vergangenen zwei

Jahre zurückblickt, dann tut er das mit einem guten

Gefühl. Am 2. April 2019 hatte er mit seinem Geschäftspartner

Marc Landry die Bäckerei „Die Brothelden”

eröffnet, die seither im Rauschenweg regen

Zuspruch findet. Ein Geschäft mit einem besonderen

Konzept. Denn hier findet man Backwaren zu

einem günstigen Preis, die in der regulären Bäckerei

so nicht angeboten werden: Rückläufer vom Vortag,

oder tagesfrisches Gebäck, das zwar im Genuß

einwandfrei, optisch aber mit kleinen Mängeln

behaftet ist. „Mit diesem Konzept möchten wir nicht

nur der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken,

sondern auch unsere Kunden auf das wichtige

Thema des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen

aufmerksam machen”, erklärt Alickaj. Sein Resümee

nach zwei Jahren Geschäftstätigkeit auf dem

Bännjerrück fällt positiv aus: „Die Kunden haben

unseren Laden sehr gut angenommen. Ich erinnere

mich noch bestens daran, dass Marc Landry

und ich am Vorabend der Eröffnung darauf hofften,

dass ein paar Kunden kommen werden. Und als wir

dann am Eröffnungstag die Tür aufschlossen, stand

schon eine lange Warteschlange davor. Das hat

uns positiv überrascht, ein solches Interesse hatten

wir uns nicht träumen lassen.” Das Kundeninteresse

hat seither nicht abgenommen. “Wir haben

einen erfreulich großen Anteil an Stammkunden”,

berichtet Alickaj. Etwa 90 Prozent aller Kunden sind

“Wiederholungstäter”. Sie stört es nicht, dass die

Auswahl an Backwaren nicht jeden Tag gleich, und

auch deutlich kleiner ist, als in herkömmlichen Bäckereien.

“Wir können eben nur das anbieten, was

wir geliefert bekommen”, erklärt Alickaj. Besonders

heikel sei das “helle Brötchen”-Thema. Die sind besonders

gefragt und teilen sich mit den Brezeln den

Sonnenplatz in der Beliebtheitsskala. Leider ist beides

nicht regelmäßig im Angebot und – falls vorhanden

– meist auch schnell vergriffen. Hier freut sich

Alickaj immer besonders, wenn die Kunden im Sinne

der Nachhaltigkeit Flexibilität zeigen und sich für

eine andere Leckerei entscheiden. Schließlich gehe

es den „Brothelden” nicht nur darum, Backwerk unter

die Leute zu bringen. Vielmehr möchten sie einen

Anstoß geben, über Nachhaltigkeit nachzudenken

– darüber, dass die Menschheit mit vorhanden

Ressourcen schonend umgehen muss. „Wir wollen

wachrütteln und auf Missstände aufmerksam machen”,

berichtet Alickaj. Viele Kunden seien erschrocken

darüber, wie viele Lebensmittel einfach

weggeworfen werden, obwohl sie völlig in Ordnung

sind. Gerade die älteren Kunden erinnern sich noch


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 29

an Zeiten, in denen es völlig normal war, aus einem

beschränkteren Angebot auszuwählen. “Wir hören

schon auch einmal Kritik, gerade von Kunden, die

gewöhnlich nicht bei uns einkaufen und dieses Konzept

nicht verstehen, aber für die meisten Kunden

ist es kein Problem, anstelle einiger Brötchen auch

ein gutes Brot oder ein Baguette zu wählen. Oder

vielleicht auch ein süßes Teilchen...”, sagt er. Die

Erwartungshaltung der Stammkundschaft sei nicht

die, die man an eine herkömmliche Bäckerei habe.

Die Kunden wissen, dass man nachhaltig Handelnd

keine riesige Auswahl bieten kann. Besonders freue

es das Team, wenn die Kunden erzählen, dass die

“Brothelden” einen Anstoß zu einem Denkprozess

liefern konnten. Überhaupt hat das persönliche Gespräch

in dem kleinen Laden einen ganz besonderen

Stellenwert. Man kenne mittlerweile viele Kunden

persönlich, sei mittlerweile zum Teil auch “per

Du”. Man kennt die Vorlieben und Bedürnisse der

regelmäßig vorbeischauenden Kunden und habe

mit manchen bereits coronabedingt sogar eine Zeichensprache

entwickelt, um unnötige Wartezeiten

vor dem Laden zu vermeiden: Daumen hoch: „Das

Lieblingsbrot ist heute vorhanden“, Daumen runter:

„Heute leider nicht“.

Die erste Zeit der Corona-Pandemie war für die

„Brothelden” besonders herausfordernd. „Es gab

weniger Ware, die in den Bäckereien zurückgekommen

ist, also haben auch wir weniger Ware erhalten.

Auch die Logistik hatte sich geändert. Da hatten wir

eine solche Durststrecke, dass ich manchmal dachte:

‚Wenn das noch eine Woche so weitergeht, dann

können wir zumachen.’ Unsere Kunden hatten da

aber ein großes Verständnis und sind nicht weggeblieben.

Dafür bin ich sehr dankbar“, erinnert sich

Alickaj. Ein besonderes Lob hat er für die Barbarossabäckerei,

die Kooperationspartner der „Brothelden“

ist. „Die Kooperation besteht darin, dass wir

zu einem günstigen Betrag Ware geliefert bekommen,

dass sie uns angeliefert wird und auch wieder

abgeholt wird“, erklärt er und setzt hinzu, dass diese

Kooperation für die Barbarossabäckerei einen

erheblichen Mehraufwand bedeute und es viel einfacher

wäre, die Ware einfach wegzuwerfen. „Das

muss man einfach mal sagen, zumal sich die Barbarossabäckerei

damit nicht schmückt. Wir haben

eine sehr gute Kooperation, sie ist ein verlässlicher

Partner und die Wege sind kurz“, lobt Alickaj.

Für das dritte Jahr wünscht sich das Team, die

Botschaft der Nachhaltigkeit noch intensiver verbreiten

zu können. Ideen, wie besondere Events,

sind längst vorhanden. Außerdem denkt man über

eine Expansion nach. „Wir würden gerne noch eine

weitere Kette finden, die vielleicht in einer anderen

Stadt mit uns zusammenarbeitet“, erzählt Alickaj.

Falls die Pandemie es zulässt, würde das Team

gerne mit allen Kunden und Interessenten im Sommer

das Geburtstagsfest nachholen. Vielleicht im

Rahmen eines Grillfestes. Und auch da wird die

Nachhaltigkeit sicher eine Rolle spielen. (md)


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

„Man hat es mir leicht gemacht, gern zu leben!“

Ein Nachruf auf Pfarrer Karl Martin Hust – von Miriam Dieckvoß-Ploch

Liebe Leserinnen und Leser,

29 Jahre lang war Karl Martin Hust Pfarrer der Versöhnungskirchengemeinde

auf dem Bännjerrück.

Nun ist er am 28. Dezember 2020 im Alter von 88

Jahren verstorben.

„Man hat es mir wirklich leicht gemacht, gerne zu leben“,

hat er mir im Jahr 2013 anlässlich eines Interviews

erzählt. Er berichtete von einem glücklichen,

zufriedenen, gesegneten Leben, angefüllt mit spannenden

Erfahrungen – so hatte er als junger Mensch

Albert Schweitzer kennenlernen dürfen – mit Malerei,

Musik und auch einer lebenslangen Liebe zu seiner

Frau Friedel.

Auf den Bännjerrück war Hust im Jahr 1965 als junger

Pfarrer gekommen. Gerade einmal 34-jährig,

übernahm er die entstehende Kirchengemeinde, erlebte

die spannende Planungsphase der Kirche und

schuf mit seiner zupackenden und ansprechenden

Art schnell ein Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl

auf dem Bännjerrück. Die junge Versöhnungskirchengemeinde

wurde zu einer neuen Heimat für

viele Zugezogene.

Husts Gottesdienste waren von seinem praktischen

Glauben und seiner Liebe zur Kirchenmusik geprägt.

Das ist das Bild, das mir von Herrn Pfarrer Hust am

lebendigsten vor Augen steht. Als Kind war ich regelmäßig

Besucher der von ihm liebevoll gestalteten

Gottesdienste. Wie „die Großen“ sangen auch

wir zum Eingang ein Lied. Besonders eindrücklich

ist mir in Erinnerung geblieben, dass er uns dabei

einmal am Cembalo begleitete. „Geh aus mein Herz

und suche Freud, in dieser schönen Sommerzeit,

an Deines Gottes Gaben“ – dieses alte Lied von

Paul Gerhardt habe ich damals gelernt, und wann

immer ich daran erinnert werde, klingt Herrn Husts

markante Stimme in mir nach. Viele seiner Kindergottesdienstbesucher

werden sich auch an die Heftchen

mit Geschichten und Rätseln erinnern, die er

im Anschluss immer verteilte. Hust brauchte für den

Kindergottesdienst keine besondere Pädagogik und

kein Beschäftigungsprogramm. Er stand vor der

Kanzel und erzählte Bibelgeschichten. Und das so

eindrücklich und plastisch, dass wir Kinder das Geschehen

vor Augen hatten. Bis heute habe ich die

Vorstellung, Petrus müsse so ähnlich wie Pfarrer

Hust gesprochen haben, inklusive des pfälzischen

Zungenschlags.

Wenige Jahre später durfte ich bei ihm den Konfirmandenunterricht

besuchen. Wurde es einmal zu

laut, ertönte sein energisches „Mol eruisch!“ – für

Nichtpfälzer wohl am besten mit „Seid mal still“ zu

übersetzen. Damit brachte er auch die ärgsten Rabauken

zum Schweigen.

Als er sich 1994 in den Ruhestand verabschiedete,

hinterließ er eine Lücke, die nur schwer zu füllen

war. Vielleicht liegt es daran, dass das Ehepaar

Hust es schaffte, viele ganz gegensätzliche Welten

zu verbinden. Familie Hust eine Pfarrfamilie wie aus

einem alten Bilderbuch. Er, der Pfarrer, der als guter

Hirte seiner Gemeinde väterlich vorsteht, sich als

Seelsorger begreift und allen Schaden von den ihm

anvertrauten Schafen abzuwenden versucht. Dabei

konnte er auch ungemütlich sein und durchaus

auch einmal sperrig seine Ansichten vertreten. Hust

war niemand, der zu gefallen versuchte. An seiner

Seite war stets seine kluge, klar und praktisch denkende

Frau, die ein Auge für die Notwendigkeiten in

der Gemeinde hatte, organisatorisch anpackte, ihn

gleichzeitig aber auch mit ihren vielfältigen künstlerischen

Talenten ergänzte. Die sich mit ihrem Mann

in den Dienst der Kirche stellte, und als Pfarrfrau

stets ein Ohr für die Menschen in der Gemeinde hatte.

Diese Hingabe wirkt in der heutigen Zeit fast ein

wenig altertümlich. Aber „alterümlich“ war Hust keinesfalls.

Noch in hohem Alter war er ein fortschrittlich

denkender Mensch, der Neuem aufgeschlossen

Foto:pm/Hust


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 31

Foto: pm/Hust

war. So fiel es ihm beispielsweise aufgrund seiner

langjährigen Freundschaft mit Alois Degott, der der

katholischen Kirchengemeinde auf dem Bännjerrück

vorstand, leicht, Ökumene aktiv zu leben. Und das

zu einer Zeit, als sie anderswo noch kritisch diskutiert

und eher vorsichtig beäugt wurde. An diese

fortschrittliche Seite erinnert sich auch Helga Gravenhorst.

Sie leitete vierzig Jahre lang – davon 15

Jahre zusammen mit Renate Schmitt – ehrenamtlich

den beliebten Gymnastikkreis, der fester Bestandteil

des Gemeindelebens in der Versöhnungskirche war.

„1976, neu zugezogen, empfing mich Pfarrer Hust

mit offenen Armen. Das Gemeindeleben war nicht so

aktiv , wie ich es während meines vorangegangenen

Auslandsaufenthaltes gewohnt war. Daher bot ich

Tanz oder Gymnastik an. Ersteres wurde abgelehnt,

freudig stimmte Pfarrer Hust der Bewegungstherapie

zu. So entstand 1978 der Gymnastikkreis. Vor

über 40 Jahren hatte dies Angebot noch besonderen

Seltenheitswert“, schreibt sie.

Eine der wesentlichsten Facetten von Husts vielseitigem

Charakter war aber wohl die Hingabe zur Kunst.

Hust war Synästhetiker. Er konnte Farben als Töne

hören, und Töne als Farben sehen. „Wenn ich zum

Beispiel die Tonart Es-Dur höre, sehe ich ein warmes

Rot vor meinen Augen. Und wenn ich c-Moll höre,

sehe ich ein geheimnisvolles, dunkles Violett“, hat er

mir dazu einmal erklärt. Seine Bilder sind farbenfroh,

und passten, wie der Künstler selbst, nicht in eine

bestimmte Kategorie: „Wenn mich jemand fragt, ob

ich eigentlich gegenständlich, oder abstrakt male,

dann komme ich in Schwierigkeiten“, hatte er einmal

gesagt und gemeint, dass er das Gegenständliche

gerne abstrahiert. Seine Liebe zur Malerei begleitete

ihn – wie auch die Liebe zur Musik – von Kindheit

an, bis ins hohe Alter. Seine vielen Verdienste um

die Kirchenmusik können andere besser würdigen.

Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir immer wieder

auf, wie schwer es ist, diesem wundervollen Menschen,

meinem Pfarrer, in einem Nachruf gerecht zu

werden.

Seiner Familie, insbesondere seiner lieben Frau,

wünsche ich, dass viele gute und froh machende Erinnerungen

sie über die schwere Zeit des Abschieds

tragen.

Abschließen möchte ich diesen Nachruf mit einer

Anekdote, die ich mit Pfarrer Karl Martin Hust erlebt

habe. Für die Weihnachtsausgabe eines Magazins

hatte ich ihn um einen adventlichen Text gebeten,

den er mir auch ohne zu zögern zusagte. Eine ganze

Seite hatte ich für diesen Text reserviert und freute

mich auf das, was ich von ihm erhalten würde. Als

seine E-Mail kam, öffnete ich sie gespannt und traute

meinen Augen nicht. Da standen nur wenige Zeilen.

Im ersten Moment war ich fast enttäuscht. Das

änderte sich, als ich die kargen Worte las. Hust hatte

es geschafft, in diesen wenigen Zeilen die ganze

Heilsbotschaft der Bibel zusammenzufassen. Kurz

und prägnant. Für jeden verständlich. Mit seinem

letzten Satz aus diesem weihnachtlichen Text möchte

ich meinen Nachruf beschließen:

„Was Weihnachten begonnen hat, gipfelt in Ostern:

Ich lebe und Ihr sollt auch leben.

Pfr. i.R. Karl Martin Hust“

Foto: pm/Farke


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DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021

Wer geht, hinterlässt eine Lücke

Ein Nachruf auf Pfarrer Karl Martin Hust – von Uwe Farke

Foto: pm/Farke

Wer geht, hinterlässt eine Lücke, wer bleibt, denkt

zurück.

Ist es so einfach? Und so schnell ist er nun nicht

mehr da? Karl Martin, unser Freund, Karl-Martin

Hust, unser Pfarrer? Er hat doch vor kurzem, 2017,

noch die vielen Bilder zum Luis-Spohr-Konzert „Die

letzten Dinge“ in der Abteikirche ausgestellt! Und

das war doch „erst“ die zehnte Ausstellung anlässlich

der größeren Abteikirchenkonzerte unserer

Kantorei! Ich habe seine klare Predigerstimme

noch im Ohr! Ohne Mikro und Verstärkung! Eine

Stimme, die bis in den letzten Winkel der Versöhnungskirche

unmissverständlich war! Eine Stimme,

die übergangslos ins fließende Pfälzisch wechseln

konnte, wenn er auf der Kanzel stand oder nach

den Kirchenkonzerten bei der Nachfeier seine launigen

Dankesreden hielt. Aber er konnte auch „Kante

zeigen“, wenn zum Beispiel mein Tempo bei der

Chorprobe nicht stimmte. Wenn ich Unterstützung

brauchte bei der Ablehnung eines provokativen Artikels

für das Programmheft zur Matthäus-Passion.

Dann stärkte er mir den Rücken.

Er sang mit im Tenor, oder er setzte sich ans Klavier,

wenn qualifizierte Begleitung das Geprobte

zusammenhalten sollte. Das „Führen und Wachsen

lassen“, das selbst Zupacken, Vorbild sein, Helfen

und Bestärken, mit dem feinen Gefühl für Wichtiges

und Richtiges, das alles konnte man von ihm lernen.

Es hat tiefe Spuren hinterlassen.

1974 übernahm ich auf seinen Wunsch die Kantorei.

1976 durfte ich für die noch zahlreichen Kinder

auf dem Bännjerrück den Kinderchor gründen. Der


DER BÄNNJERRÜCKBOTE – Ausgabe 51 – März 2021 33

musste in den Achtzigern dann sogar in Jugendchor

1 und 2 geteilt werden, weil die Kleinen noch

die alten und bekannten Kanons und Lieder lernen

sollten. Und die immer größer werdenden Jugendlichen

konnten dann schon mit anspruchsvolleren

„neuen“ Liedern in die Kantorei „hineinwachsen“.

1981 wurde mit unserem Pfarrer der Freundes- und

Förderkreis für Kirchenmusik an der Versöhnungskirche

Kaiserslautern und an der Abteikirche Otterberg

gegründet. Dieser FKO hat inzwischen im

Wesentlichen die finanzielle Basis für über 70 Kirchenkonzerte

geboten. Bei der ersten großen Aufführung

in der Versöhnungskirche, der Bach’schen

Johannes-Passion im Jahre 1975, hat die ganze

Familie Hust mitgewirkt. Auch unsere eigene Familie,

und Rinderspachers, Neumüllers und Keßlers

waren unter anderem dabei.

Bis zur Pensionierung von Karl Martin Hust (1994)

konnten wir, neben den Auftritten in den Gottesdiensten

an Festtagen, jährlich zwei große Konzerte

problemlos organisieren. Dann zog unser Pfarrer

mit seiner Frau Friedel vom Pfarrhaus auf dem

Bännjerrück, dem Betonbau an der Versöhnungskirche,

nach Otterberg. Seine geliebte Hausorgel

und sein Flügel zogen natürlich mit.

Vor allem aber entstand im Untergeschoss des

neuen Domizils ein Atelier, das er für seine neue

Leidenschaft, „das Malen“, unbedingt brauchte. Seit

der Matthäus-Passion im Jahre 2004 in der Abteikirche

laden seine thematisch an den Musikwerken

orientierten farbenfrohen Bilder auf den Plakaten,

Flyern und Programmheften zu unseren Konzerten

ein.

Ende Dezember ist er von uns gegangen. Allzu gern

hätten wir bei der Trauerfeier am 4. Januar vier- und

vielstimmig mit ihm und für ihn den Bachchoral aus

der Matthäus-Passion gesungen:

Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht

von mir. Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du

dann herfür! Wenn mir am allerbängsten wird um

das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft

deiner Angst und Pein!

Wer geht, hinterlässt eine Lücke. Wir bleiben und

denken dankbar zurück, trauern mit der Familie,

möchten aber auch mit Ehefrau Friedel, den Kindern

Friedemann, Margarete, Wolfgang und Peter,

mutig auf eine erfüllte Zukunft hoffen.

Karl Martin würde wollen, dass es weiter und vorwärts

geht! Deshalb widmen wir ihm das nächste

große Abteikirchenkonzert mit der Kantorei, „Die

Schöpfung“ von Joseph Haydn! Dieses Werk werden

wir, im Vertrauen auf überwundene oder zumindest

gemäßigte Pandemieaufl agen, am 10.

Oktober in der Abteikirche aufführen! Dann singen

wir fröhlich und bestimmt im Sinne von unserem

Pfarrer Karl Martin Hust: „Die Himmel erzählen die

Ehre Gottes, und seiner Hände Werk zeigt an das

Firmament.“

Nachruf

Karl Martin Hust, Pfarrer i.R.

Die Versöhnungskirche auf dem Bännjerrück trauert um ihren ehemaligen Pfarrer,

der am 28. Dezember 2020 im Alter von 88 Jahren friedlich entschlafen ist.

Karl Martin Hust hat die Gemeinde aufgebaut und leitete sie von 1973 bis 1994.

Neben seinem theologischen und seelsorgerischen Auftrag sah er das Wirken Gottes

auch in der Schönheit von Musik und Malerei.

Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Presbyterium der Versöhnungskirche Kaiserslautern

Pfarrer Eckart Stief


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