Ökodorf in Sri Lanka - Sodi

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Vietnam Kleine Kredite für kleine Vierbeiner Die Familien in der Siedlung Lim, die mit Hilfe von SODI entsteht, wollen ihre Erträge aus dem Obst- und Gemüseanbau jetzt durch die Aufzucht von Nutztieren verbessern. Dafür erhalten sie Kleinkredite. Mit dem Anbau von Obst und Gemüse kennt sich Nguyen Thi Lien schon bestens aus, nun will sie sich in Zukunft auch der Tierhaltung widmen. Ein Hund, Hühner und Enten gehören bereits zum Haushalt. Mit Hilfe eines Kleinkredits von fünf Millionen Dong – umgerechnet etwa 225 Euro – will sie sich in der Aufzucht von Schweinen oder Rindern versuchen. Festgelegt hat sie sich aber noch nicht. Mit dem in Aussicht gestellten Kredit kann sie entweder sechs Ferkel oder ein neun Monate altes Rind kaufen. Zur Düngung des Gartens, so überlegt sie, sind in einem Stall gehaltene Schweine vielleicht besser. Mit dem Anbau von Manihot (einem großen Strauch mit knolligen Wurzeln) hinter dem Haus ist für Futter gesorgt, sie wird nur wenig hinzukaufen müssen. Die Rinder hingegen werden gemeinschaftlich im Tal oberhalb des Dorfes gehalten, da fällt für den Garten nicht viel ab. Lien und ihr Mann Sam werden ihre Entscheidung nach dem Trainingskurs, der Bestandteil des Kleinkreditprogramms ist, gemeinsam treffen. Dieses Programm wird unter der Federführung der Frauenunion des Kreises durchgeführt. Die Frauenunion wird für den Trainingskurs Landwirtschaftsexperten gewinnen, die den Teilnehmern wichtige Tipps für die Tierhaltung, aber auch für den Pfl anzenbau vermitteln und sie mit Umweltproblemen vertraut machen. Die Familien sollen in die Lage versetzt werden, mit größerer Sicherheit und Kompetenz ihre wirtschaftlichen Perspektiven zu planen und selbst über sie zu entscheiden. Dazu gehört natürlich das Wissen darüber, was man bei einem Kleinkredit beachten muss. Die Aussicht, dass dieser bei monatlichen Zinszahlungen in Höhe von 0,5 Prozent – das sind derzeit umgerechnet etwa 1,10 Euro – nach drei Jahren in voller Höhe zurückgezahlt werden muss, hat Lien zunächst etwas verschreckt. Denn mit einem monatlichen Pro-Kopf-Einkommen von weniger als neun Euro lebt ihre Familie unter der Armutsgrenze. Von Expertinnen der Frauenunion, die in Vietnam über große Erfahrungen mit der Förderung insbesondere von Frauen durch Kleinkredite verfügt, sollen die Teilnehmer der Trainingskurse aber Spar- 1 • 2009 • Seite 6 Report Lien wird mit einem Kleinkredit ihren Haushalt mit Schweinen oder Rindern verstärken methoden kennen lernen, die auch arme Familien anwenden können. Sie werden erfahren, wie man Haushaltsbücher führt und wie die Rückzahlung der Kredite organisiert wird. An den Kursen werden nach SODI-Erfahrungen mit ähnlichen Kleinkreditprogrammen überwiegend Frauen teilnehmen, denn sie stehen in Vietnam selbst bei hartgesottenen Patriarchen in dem unbestrittenen Ruf, die besseren Haushälter zu sein. Für die Frauen in Lim sind die Kurse zugleich eine Möglichkeit, einander kennen zu lernen und Vertrauen zu fassen. Die Frauenunion hofft, in naher Zukunft in anderen Dörfern, wie auch in Lim, Spargruppen bilden zu können. Diese Kambodscha Brunnen, Hygienekurse, Musterlatrinen und eine Grundschule – das ländliche Entwicklungsprogramm in der Gemeinde Angkor Chey, Provinz Kampot in Kambodscha, wird Schritt für Schritt verwirklicht. Gruppen haben die Aufgabe, in sozialen und persönlichen Notfällen in der Siedlung Nachbarschaftshilfe zu leisten. Zunächst jedoch geht es um die erfolgreiche Einführung des Kleinkreditprogramms. Zinsen und Kredite werden auf ein Konto eingezahlt und bilden einen Fonds für weitere Entwicklungsvorhaben. Die Entscheidung darüber, ob die Gelder für einen weiteren Zyklus zur Förderung der Tierhaltung, für Umwelt- oder für soziale Vorhaben verwendet werden, liegt dabei ganz in den Händen der Familien in Lim. Ilona Schleicher, Projektmanagerin Kennwort: Vietnam Lim Infolge dramatisch angestiegener Baustoffpreise im Land ist dies durchaus nicht selbstverständlich. Mit großer Erleichterung haben SODI und seine Partnerorganisation die gute Nachricht aufgenommen, dass das BMZ die Aufstockung des Projektbudgets um mehr als 10.000 Euro bewilligt hat. Am 3. Februar 2009 wurde die Grundschule Ang Montrey offi ziell eröffnet. Für 396 Kinder verbessern sich die Lernbedingungen grundlegend. Zu ihnen gehört die 11jährige Son. Sie lernt in der 6. Klasse und möchte nach der Grundschule die Sekundarstufe besuchen. Ihr Berufswunsch: Lehrerin. Sie und ihre MitschülerInnen wollen darauf achten, dass die Schule möglichst lange so schmuck aussieht wie am Tag ihrer Eröffnung.
Position Für ein zukunftsfähiges Deutschland In letzter Zeit haben auch wir negative Folgen der Erderwärmung zu spüren bekommen. Sie machen uns deutlich, dass die Klimaveränderung viel schneller voran schreitet als erwartet, und uns nicht mehr viel Zeit bleibt, unsere Produktions- und Lebensweise umzustellen. Fast täglich fordern Experten Veränderung. Die meisten Vorschläge lassen uns jedoch ratlos zurück, da wir auf ihre Realisierung keinerlei Einfl uss zu haben scheinen. Jetzt ist eine Studie erschienen, die versucht, die Gesamtproblematik für den Nichtfachmann durchschaubar zu machen und Handlungsfelder aufzuzeigen: „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“. Im Auftrag für Brot für die Welt, dem EED und dem BUND vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie erstellt, versteht sie sich als „Anstoß für eine gesellschaftliche Debatte“. Die sei unerlässlich um den Ernst und die Chancen vor Augen zu führen, aber auch um zu begreifen, dass die Herausforderungen nicht einfach durch einen Regierungswechsel zu bewältigen sind. Es gehe vielmehr um einen umfassenden Mentalitäts- und Zivilisationswechsel, der nur durch eine breite gesellschaftliche Beteiligung gelingen kann. Zwar gebe es in Deutschland ein ausgebildetes Umweltbewusstsein, die dringenden Maßnahmen erfolgten jedoch viel zu zögerlich und unkoordiniert. Vor allem müssten wir Bürger selbst aktiv werden. Wissen ist dazu nötig. Grundwissen aneignen Unsere Welt hat sich in einem Maße ausdifferenziert, dass kein Mensch mehr sie in ihrer ganzen Komplexität erfassen kann. Und doch braucht jeder, der sich politisch engagieren will, wenigstens ein Grundwissen über unsere Gegenwart mit ihren Möglichkeiten und Gefahren. Genau dies versucht die Studie zu bieten, und zwar auf dem letzten Erkenntnisstand und in einer verständlichen Sprache. Zwar ist der Umfang des Buches mit 650 Seiten nicht gerade einladend. Aber die Lektüre ist interessant. Sie vermittelt eine Fülle neuer Fakten und Anregungen. Vor allem hilft sie, viele der anstehenden politischen Entscheidungen auf ihre Zukunftsfähigkeit zu beurteilen. Drei Beispiele: Beispiel 1: Ein gravierendes Umweltproblem ist die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfl äche, wodurch Land- und Forstwirtschaft, Erholung und Naturschutz Flächen verlieren. Das im deutschen Nachhaltigkeitsplan vorgegebene Ziel, die Zunahme auf 30 ha pro Tag zu beschränken, wird zur Zeit mit 114 ha weit verfehlt. Dadurch fi nden auch kommende Generationen immer weniger unversehrte Landschaft oder wilde Natur vor. Diese Entwicklung wurde durch Eigenheimzulage oder Pendlerpauschale gefördert – einfach weil man sich der negativen Konsequenzen nicht bewusst war oder sie aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht ernst nahm. Beispiel 2: Jede Stadt bildet mit ihren Gebäuden ein riesiges Materiallager. Nach der Nutzung eines Gebäudes sollten deshalb die Baumaterialien recycelt werden. Man nennt das „Urban Mining“, das alte Bauwerk wird zum Bergwerk. Damit würde nicht nur die Natur geschont, sondern eine regionale Versorgungswirtschaft für Baumaterialien mit neuen Arbeitsplätzen entstehen. Beispiel 3: Eine Untersuchung hat festgestellt, dass ungekühltes Mineralwasser die Umwelt zwischen 90 und 1000 mal mehr belastet als Leitungswasser. Dabei genügt für die Mineralstoffversorgung eine ausgewogene Ernährung und Leitungswasser, dessen Qualität den lebensmittelrechtlichen Vorschriften entsprechen muss wie Mineralwasser. Zusammenhänge erkennen Ein Vorteil der Studie ist, dass sie die Umweltproblematik nicht isoliert darstellt, sondern sie mit der Wirtschaft und der sozialen Problematik verknüpft. Sie zeigt, dass die Umweltkrise eine Folge der Art und Weise ist, wie wir seit 200 Jahren in Europa und Nordamerika wirtschaften, und dass diese Krise nicht bewältigt werden kann, ohne mehr Gerechtigkeit zu schaffen. “Umweltpolitik, die nicht gleichzeitig Solidaritätspolitik ist, wird erfolglos bleiben.“ (S. 28) Damit stellt sich die Studie gegen die von der Wirtschaft bevorzugte und von der Politik weithin aufgenommenen These vom „Dreieck der Nachhaltigkeit“, nach der wirtschaftliches Wachstum, soziale Sicherheit und ökologische Verträglichkeit drei gleichberechtigte Ziele seien, die man untereinander ausbalancieren müsse. Auf diese Weise werden jedoch die ökologischen Grenzen und die Menschenrechte ignoriert, so dass bei dem Prozess des „Ausbalancierens“ bis in die Entscheidungen zur Finanzkrise hinein letztlich immer die wirtschaftlichen Interessen dominierten – zum Schaden der anderen Bereiche. doppelte Krise, die die Industrieländer verursacht haben: Ihre Wirtschaft hat die natürlichen Lebensgrundlagen angegriffen, und sie hat eine unerträgliche Kluft zwischen Arm und Reich aufgerissen. Die so entstandene Krisensituation kann nur durch das langfristige Engagement aller Menschen überwunden werden. Wer allerdings so arm ist, dass er Tag für Tag um das eigene Überleben kämpfen muss, der wird weder Kraft noch Zeit haben, sich an dieser Aufgabe zu beteiligen. Dadurch bliebe nicht nur die Hälfte der Menschheit ausgeschlossen, eine so gespaltene Gesellschaft ist kaum fähig, sich dieser Riesenaufgabe zu widmen. Eine zukunftsfähige Gesellschaft kann sich keine Ausgrenzung leisten. „Das gebieten die Menschenrechte und das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit. Das gebietet aber auch das Prinzip der Nachhaltigkeit. Eine Gesellschaft, die die Fähigkeit ihrer Mitglieder nicht zur Entfaltung bringen kann, bringt sich um eben jenes Vermögen, das sie für ihre nachhaltige Entwicklung braucht“. (S. 264) Gemäß dem ganzheitlichen Ansatz wird die sog. „Lebensweltökonomie“ einbezogen, unter der man im Gegensatz zur Erwerbsarbeit alle „Sorgearbeit“ für Haushalt und Familie, Handwerks- und Gartenarbeit sowie Ehrenämter versteht. Das meiste galt lange Zeit als Domäne von Frauen und wurde gar nicht als „Arbeit“ anerkannt, obwohl diese Sorgearbeit die Voraussetzung für Erwerbsarbeit schafft. In Deutschland wird dafür mehr Arbeitszeit aufgewandt als für Erwerbsarbeit: im Jahr 2003 98 Milliarden Stunden im Vergleich zu 56 Milliarden. Deshalb wäre es nicht nur wichtig, die Unterschätzung dieses bedeutenden Teils der Gesamtwirtschaft zu überwinden, sondern auch die starre Abgrenzung beider Bereiche zu lockern und etwa durch gleiche Verteilung der vorhandenen Erwerbsarbeit, was zur Verkürzung der Arbeitszeit führen würde, mehr Menschen für die Lebensweltökonomie zu aktivieren. Globale Verantwortung Da Deutschland zu den Gewinnern der Globalisierung gehört, hat es eine besondere Verpfl ichtung. Während es umweltpolitisch positive Entwicklungen aufweisen kann, fällt seine außenpolitische, besonders die außenwirtschaftliche Bilanz negativ aus. Denn die deutsche Handelspolitik verfolgt einseitig das Ziel, die Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft zu stärken. Jüngstes Beispiel dafür sind Wirtschaftspartnerschaftsab- Dieser integrative Ansatz der Untersuchung ist einleuchtend im Blick auf den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und ökologischer Krise. Was aber ist mit sozialer Gerechtigkeit? Es ist eine 1 • 2009 • Seite 7 Report
Seite 1 und 2: Was hat Entwicklungspolitik mit mir
Seite 3 und 4: Indien Ein glücklicher Tag für 22
Seite 5: Vietnam Von Häusern und Menschen S
Seite 9 und 10: Kampagne Was hat Entwicklungspoliti
Seite 11 und 12: Lateinamerika Bolivien gründet sic
Seite 13 und 14: Südafrika Keep Safe - Aufklärung
Seite 15 und 16: Position Verantwortung für Israel

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