Musiker Magazin 1/2021
Das Musiker Magazin berichtet über aktuelle Themen der Rock- und Pop-Musikszene, veröffentlicht Fakten und Hintergründe und gibt Tipps und Ratschläge für die professionelle und semi-professionelle Musikszene in Deutschland. FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2021 – Anmeldung STORIES: Lena Hauptmann – Ihre Songs grooven, fließen und bewegen • BIRD’S VIEW – Jazzakkorde, krumme Taktarten und ein fetter Sound sorgen für originelle Songs • Sascha Salvati – »Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden« • Chris Brandon – EingängigePopsongs, ein Schuss Rhythm and Blues und eine markante Stimme, die vor Energie sprüht • SPY # ROW – Eine neue Ära des Hard Rocks • In den Fängen der roten Ideologen • ZZ Top – That Little Ol’ Band From Texas • DISLIKE SILENCE – Mit einem Knall traten sie 2019 ins Rampenlicht • The Beatles Beat Band – 47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe MUSIKBUSINESS: The Singer’s Coach von LeeZa Nail – Teil 1: VOCAL SKILLS • Nur intelligente Einzelkämpfer überleben RUBRIKEN: Musiker-News• CD-Rezensionen• Titelschutzanzeigen• Produkt-News • Kleinanzeigen • Impressum
Das Musiker Magazin berichtet über aktuelle Themen der Rock- und Pop-Musikszene, veröffentlicht Fakten und Hintergründe und gibt Tipps und Ratschläge für die professionelle und semi-professionelle Musikszene in Deutschland.
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2021 – Anmeldung
STORIES: Lena Hauptmann – Ihre Songs grooven, fließen und bewegen • BIRD’S VIEW – Jazzakkorde,
krumme Taktarten und ein fetter Sound sorgen für originelle Songs • Sascha Salvati – »Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden« • Chris Brandon – EingängigePopsongs, ein Schuss Rhythm and Blues und eine markante Stimme, die vor Energie sprüht • SPY # ROW – Eine neue Ära des Hard Rocks • In den Fängen der roten Ideologen • ZZ Top – That Little Ol’ Band From Texas • DISLIKE SILENCE – Mit einem Knall traten sie 2019 ins Rampenlicht • The Beatles Beat Band – 47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe
MUSIKBUSINESS: The Singer’s Coach von LeeZa Nail – Teil 1: VOCAL SKILLS • Nur intelligente Einzelkämpfer überleben
RUBRIKEN: Musiker-News• CD-Rezensionen• Titelschutzanzeigen• Produkt-News • Kleinanzeigen • Impressum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
C 10973 F | N o 1/<strong>2021</strong> | 6,00 Euro<br />
Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />
www.musiker-online.tv<br />
LENA<br />
HAUPTMANN<br />
Ihre Songs grooven, fließen<br />
und bewegen<br />
Jazzakkorde,<br />
krumme Taktarten und<br />
ein fetter Sound<br />
Bird’s View<br />
Sascha Salvati<br />
»Künstler müssen<br />
einfach mehr<br />
zum Unter nehmer<br />
werden«<br />
39. Deutscher<br />
Rock & Pop Preis<br />
am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />
ZZ Top<br />
That Little Ol’ Band<br />
From Texas
DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND E.V.<br />
DEUTSCHE POPSTIFTUNG UND MUSIKER MAGAZIN<br />
PRÄSENTIEREN:<br />
Bundeswettbewerb für Rock- und Popmusikgruppen und Sänger*innen<br />
aller musikstilistischen Bereiche<br />
Preisträger der Hauptkategorien und Sonderkategorien<br />
Agape records, Bettina Alms, Andrea-Beth, Atomic Picnic Project, ARREST, Aurelia Christina, Axel Nagel, Annette Meisl<br />
Alfred Fortkamp, Bastian Basse Liederpfarrer, Bernd B, Barry Alexander King, Beatrice Balthes, BCKR, Bändi, Rita Belmond<br />
Kati Breuer, Ben Hendricks feat. Ally Queen, Buffy Wallborn, Birds on Planes, Bernd-Michael Land, BRENNPUNKT<br />
Conny Conrad, Corny Held-Band, Coulord Rain, Christian Hüser, cvmusic film/ton<br />
Claudia K., Danny Streete, Dorian Black, Dirk Maverick, Daniel Kallauch, Dan Baron, Denise, David Beta, Der Schweiger<br />
EDSP, Exaltyca, Edelmeer, EPOS, ForestCity, fragmentiert, FreiHerr, Ferhat, Friedhelm Holz, Frank André, Fleadh<br />
Federnelken, Gustl das Faulhorn, Galahad, Gleis7, Günter Ermann, Gunnar Nanuk, Hemin Derya<br />
Hundertsaiten x fragmentiert, Hayat Chaoui, Hörbie Schmidt Band, Hedy J., IVORY The Rockband, Ive & T Bo<br />
Jamberry, Jasmin M., Jacuzzi, Jenna Akua Hoff, Sylvia Jessat, John Liedermann, Johannes Prätorius, J Hatch, Kanda<br />
Klangfeder, Veit Kortenkamp, Lili Czuya, Louisiana Moon, LUXUSGEDANKEN, LIO, Lena Hauptmann, Leona Balazs-Piri,<br />
Moritz Kruit + Band, MARRANDRO, Monika & Freunde, Marie Winter, Marie-Luise Cassar, Martin Lercher<br />
Marc Sommerfeld, Martha Rabbit, Myriam Unplugged, Mentsches in Green, Michaela Morschewsky, Marco Launert<br />
Manfred Zarrelli, Melissa Heinrichs, No!Plush, NANOBEAT, Nadine Sieben, NiMa Lindner, New Vision<br />
Open Source, Olli Ehmsen, Olivia Schüll, OCEANS, Paul Bartsch & Band, Phil Martin, Peter Trappe<br />
Philipp Dienstag, Peter Panduranga Bayreuther, Peter Volland, Pertaining to the arts<br />
Quinju, Marco Rauland, Ruth Maria Rossel, ROCKENBOLLE, Reinhard Markowsky, Rainer Gebauer, Roberto Bates<br />
Rhetaire, Sandra Ade, Sandra Dell'Anna, Suntrigger, Svenson, Steffi Neumann, Andreas A. Sutter<br />
Susanne Nopper/Prairie Rose, Slick 50, Sondermarke, SEYRAN, Stefan Lauterbach, Soulrender, SAMIYA, Saby O‘<br />
Schirmbeck & Schott feat. Jessica Krüger, Slick 50 feat. Oliver Schmidl, Spacemueller, Sihna Maagé<br />
Sam Reckless, Sara Dähn/ Voice Over Piano, Triton, Ticket to Happiness, The Baltic Scots, Tonland, Tom Lessner<br />
Tony Liotta, Tanja Eichinger, Uncle Remus, Unplugged Inferno, Ur-Instinkt, Vibes O’Five, Voyager IV, Michael Vogt, WeLive<br />
Wattenläufer, Wetterleuchten aus Songtexten, Wolfgang Nicklaus, X-Plosive, ZartCore-Duo<br />
Schirmherren<br />
Steffen Mues – Bürgermeister der Stadt Siegen<br />
Prof. Martin Maria Krüger – Präsident des Deutschen Musikrates<br />
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />
Jährlich publiziert von über 200 Tageszeitungen in Deutschland.<br />
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung, des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. und des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.
EDITORIAL 03<br />
Es ist ein großer Schritt nach vorne in unserer 38-jährigen Kulturarbeit,<br />
die zukünftig eingesandten Bewerbertonträger der zahlreichen Musik -<br />
grup pen und Interpreten anhand dieser Kriterien fair, gerecht und qualifiziert<br />
zu beurteilen und nicht wie bei Sportwettbewerben üblich mithilfe<br />
eines „Drei-Preisträger-Systems“ auszuzeichnen.<br />
Wir machen weiter…<br />
er 38. Deutsche Rock & Pop Preis 2020, der ursprünglich geplant<br />
D auch im letzten Jahr wieder zum sechsten Mal am 12. Dezember<br />
in der Siegerlandhalle in Siegen stattfinden sollte, musste aufgrund der ge -<br />
setzlichen Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen wegen der Corona-<br />
Pandemie abgesagt werden. Deshalb haben sich der Deutsche Rock &<br />
Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die Deutsche PopStiftung dazu entschlossen,<br />
die Auszeichnungen der Preisträger virtuell durchzuführen.<br />
Aus diesem Grund wurden die Teilnahmegebühren für den 38. Deutschen<br />
Rock & Pop Preis 2020 von 150 € auf 100 € gesenkt.<br />
Die Deutsche PopStiftung hat ein Juroren-Team (Festivaljury) für die Vor -<br />
auswahl der zahlreichen eingesandten Bewerber-CDs der Haupt- und<br />
Sonder kategorien eingesetzt und folgend für die Endauswahl der Haupt -<br />
kategorien 20 fachlich qualifizierte Juroren (Bundesjury) aus den bisherigen<br />
Juroren-Teams zusammengestellt, die die Preisträger der Hauptkategorien<br />
des 38. Deutschen Rock & Pop Preises 2020 ermittelt haben. Die Preis -<br />
träger der Sonderkategorien und die Vorauswahl der Hauptpreisträger<br />
wurden unter meiner Leitung und maßgeblichen Entscheidungen – wie seit<br />
20 Jahren auch – im Rahmen der Festivaljury ermittelt.<br />
In Zukunft werden die Deutschen Rock & Pop Preise nicht mehr als „Wett-<br />
bewerbe“ durchgeführt werden, bei denen wie bei Sportveranstaltungen<br />
jeweils ein erster, zweiter und dritter Platz vergeben wird, sondern es werden<br />
zukünftig wie bei den Grammy-Verleihungen (USA) ca. dreistündige<br />
Auszeichnungs-Galas veranstaltet, in/bei denen alle ausgewählten Musik -<br />
gruppen und Interpreten als Auszeichnungen ihrer oft einjährigen künstlerischen<br />
Arbeiten eine Urkunde mit einer Auszeichnungsbewertung (wie bei<br />
Hochschulen und Universitäten) erhalten.<br />
Der Grund liegt darin begründet, dass man zwar bei Sportveranstaltungen<br />
jeweils einen ersten, zweiten und dritten Platz in den verschiedenen Dis zi -<br />
plinen aufgrund von Messergebnissen mit Zeituhren und Bandmaßen millimetergenau<br />
vergeben kann, nicht aber im Bereich der Musik!<br />
Im Bereich der Musik kann es ausschließlich nur um die Beurteilungen der<br />
künstlerischen Arbeiten einzelner Musikgruppen und Interpreten mithilfe<br />
von Bewertungsfaktoren wie Instrumentation, Gesang, Bühnenper for -<br />
mance, Komposition, Text, Originalität und Kreativität gehen.<br />
Damit erhalten in Zukunft all die Musikgruppen und Einzelinterpreten eine<br />
Auszeichnungsurkunde der Deutschen PopStiftung, die in den genannten<br />
summierten Beurteilungskriterien durch die Juroren ein „Sehr gut“, „Gut“<br />
oder „Befriedigend“ erhalten haben. Alle anderen Bewerberinnen und Be -<br />
werber mit Ergebnissen wie Ausreichend, Mangelhaft oder Un ge nügend<br />
erhalten keine Auszeichnung. Damit spielt – wie bei Sport ver an staltungen<br />
üblich – die Anzahl der Musikinterpreten und Musikgruppen, die aufgrund<br />
ihrer oft monatelangen künstlerischen Arbeiten durch die Juroren-Teams<br />
eine Qualitätsauszeichnung erhalten, keine Rolle mehr.<br />
Die Deutschen Rock & Pop Preise werden seit 1983 durch die (gemeinnützige)<br />
<strong>Musiker</strong>-, Komponisten- und Texter-Organisation Deutscher<br />
Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und seit 2002 zusätzlich durch die<br />
(ebenfalls gemeinnützige) Deutsche PopStiftung veranstaltet. Damit ist<br />
dieser unkommerzielle musikalische und musikereigene Musikwett be -<br />
werb Deutschlands ältester gemeinnütziger Musikwettbewerb. Ne gat ive<br />
und irrelevante Qualitätskriterien wie „Verkaufbarkeit“, „Verkaufserfolg“,<br />
„Hitparaden-Platzierung“ oder verkaufte Publikumskarten mit Stimm -<br />
recht spielen bei unserem Musikwettbewerb grundsätzlich keine Rolle<br />
(s. vergangene „Echo“-Verleihungen der Tonträgerindustrie).<br />
Es gab in der Vergangenheit und gibt auch heute in Deutschland keinen<br />
einzigen <strong>Musiker</strong>wettbewerb, der eine derart große Anzahl von Musik -<br />
gruppen und Musikinterpreten als Preisträger hervorgebracht hat, die<br />
anschließend (nach und mithilfe ihrer Preisauszeichnung) einen Ton -<br />
trägervertrag von einer großen Schallplatten-/Tonträgerfirma erhalten<br />
haben (s. Pur, Juli, Pasquale Aleardi, Klima, Luxuslärm u.v.m.).<br />
Seit nunmehr 38 Jahren werden alle im Rahmen dieser Kultur ver an stal -<br />
tun gen generierten Einnahmen satzungsgemäß entsprechend den<br />
gemeinnützigen Satzungen und Satzungszielen des Deutschen Rock &<br />
Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e. V. und der Deutschen PopStiftung für den<br />
Erhalt und den Ausbau dieser Kulturveranstaltungen ausgegeben.<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen PopStiftung erhalten<br />
für ihre zwölfmonatige Mitarbeit und Organisation dieser Kultur veran -<br />
stal tungen (wie z. B. bei Sportvereinen und Kulturvereinen üblich) eine<br />
(bescheidene), vom Finanzamt genehmigte Übungsleiterpauschale in<br />
Höhe von monatlich 200 Euro und kein Gehalt oder irgendwelche Ho no -<br />
rare. Das sollte im Gegensatz zu zahlreichen anderen Musik wett be wer ben,<br />
die auf Grundlage der Absichten von kommerziellen und ge win n orien tier -<br />
ten Privat- und Einzelunternehmern, kommerziellen TV- Gesell schaften<br />
oder Ton trä gerfirmen durchgeführt werden, erwähnt werden.<br />
Seit nunmehr 38 Jahren werden diese gemeinnützigen Kulturveran -<br />
staltungen jährlich durch die ebenfalls auf gemeinnütziger Basis veröffentlichte<br />
Kulturzeitschrift <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> redaktionell und publizistisch<br />
öffentlichkeitswirksam und umfangreich auf nichtkommerzieller Basis<br />
be gleitet.<br />
Wir empfehlen allen beteiligten Musikgruppen und Interpreten, sich mit<br />
ihren an sie verliehenen Urkunden/Auszeichnungen an die örtliche<br />
Tages presse/Tageszeitungen zu wenden. Die vergangenen Jahrzehnte<br />
haben gezeigt, dass die angesprochenen Medien in den meisten Fällen<br />
gerne und umfangreich über diese Auszeichnungen berichten. So<br />
haben in 2018 668 Tageszeitungen über diese Kulturveranstaltung<br />
berichtet und in 2019 510 Tageszeitungen (s. veröffentlichte Presse-<br />
Dokumentationen unter www.musiker-online.de). Bitte schickt uns eure<br />
Zeitungsartikel zu, damit wir sie in unsere geplante diesjährige Presse -<br />
do ku mentation für 2020 aufnehmen können (online und offline).<br />
WEITERE INFORMATIONEN: WWW.DEUTSCHERROCKPREIS.DE<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
04 MUSIKER-NEWS<br />
FESTIVAL<br />
09 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2021</strong> –<br />
Anmeldung<br />
STORIES<br />
12 Lena Hauptmann – Ihre Songs<br />
grooven, fließen und bewegen<br />
16 BIRD’S VIEW – Jazzakkorde,<br />
krumme Taktarten und ein fetter<br />
Sound sorgen für originelle Songs<br />
18 Sascha Salvati –<br />
»Künstler müssen einfach mehr<br />
zum Unter nehmer werden«<br />
22 Chris Brandon – Eingängige<br />
Popsongs, ein Schuss Rhythm<br />
and Blues und eine markante<br />
Stimme, die vor Energie sprüht<br />
26 SPY # ROW –<br />
Eine neue Ära des Hard Rocks<br />
28 In den Fängen der roten Ideologen<br />
32 ZZ Top –<br />
That Little Ol’ Band From Texas<br />
38 DISLIKE SILENCE –<br />
Mit einem Knall traten sie 2019<br />
ins Rampenlicht<br />
40 The Beatles Beat Band –<br />
47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe<br />
MUSIKBUSINESS<br />
44 The Singer’s Coach von LeeZa Nail –<br />
Teil 1: VOCAL SKILLS<br />
47 Nur intelligente Einzelkämpfer<br />
überleben<br />
RUBRIKEN<br />
04 <strong>Musiker</strong>-News<br />
50 CD-Rezensionen<br />
55 Titelschutzanzeigen<br />
56 Produkt-News<br />
66 Kleinanzeigen<br />
66 Impressum<br />
TITELFOTO: DAN BARON<br />
„POTENZIELL RUINIERT“<br />
YouTube warnt <strong>Musiker</strong> im Tantiemenstreit<br />
Im Streit um eine strengere Gesetzgebung im werde dieses Gesetz nun allerdings nicht umgesetzt,<br />
heißt es weiter. Gleichzeitig sei die britische<br />
Umgang mit Musikrechten hat YouTube vor et -<br />
waigen negativen Auswirkungen für die Künstler Regierung allerdings bemüht, „sicherzustellen,<br />
gewarnt.<br />
dass mehr Geld in den Topf der Schöpfer zurückfließt“.<br />
Seit Langem wird den Betreibern der Video -<br />
plattform YouTube vorgeworfen, von ihren Werbe -<br />
einnahmen zu wenig an die Urheber von Musik - YouTube räumte gegenüber dem DCMS-Aus -<br />
videos abzutreten. In Großbritannien ist dieses schuss ein, dass die Musikindustrie mit über 500<br />
Thema nun erneut durch eine entsprechende Un - Stunden Videoinhalten, die jede Minute hochgeladen<br />
würden, ab Januar 2020 zwölf Millionen<br />
tersuchung aufgekommen, die der Ausschuss für<br />
Digitales, Kultur, Medien und Sport (Digital, Culture, Dollar an Tantiemen erhalten habe. Bis 2025, pro -<br />
Media and Sport Select Committee, DCMS) phezeite das Unternehmen weiter, könne YouTube<br />
kürzlich durchgeführt hatte. Demnach erhalten alle anderen Bezugsquellen, inklusive Spotify,<br />
viele Künstler nach wie vor nur einen Hungerlohn über holt haben.<br />
an digitalen Tantiemen, was angesichts der Ab -<br />
rufzahlen höchst ungerecht erscheint. Dies geht „RECHTEINHABERSCHAFT<br />
aus einem entsprechenden Artikel der britischen OFT UNKLAR“<br />
Zeitung „The Guardian“ hervor.<br />
Eine strengere Gesetzgebung, sagte YouTube<br />
Tatsächlich würden 70 Prozent der Künstler, weiter, sei unter Umständen so schwer einzuhalten,<br />
dass die Plattform im Zweifelsfall sogar Musik -<br />
die bei Universal Music unter Vertrag stehen, über<br />
YouTube angehört werden. Das teilte David Joseph, inhalte sperren müsste, um eine Rechtsver let zung<br />
der britische Geschäftsführer des Labels, bereits zu vermeiden. Für Künstler und deren Labels<br />
Anfang Januar mit. Die entsprechenden Tantie - könne dies mitunter zu noch größeren Einbußen<br />
men betrügen allerdings nur fünf Prozent der Ein - führen und dazu, dass ihr Geschäft auf der Platt -<br />
nahmen des Unternehmens.<br />
form „potenziell ruiniert“ werde. „Vor allem in der<br />
Musikindustrie sind die Daten über die Rechte -<br />
„MEHR GELD IN DEN TOPF<br />
inhaberschaft oft unklar“, erklärte das Unterneh -<br />
DER SCHÖPFER“<br />
men weiter. Schon in der Vergangenheit habe deshalb<br />
die Gefahr eines „Over-Blocking“ bestanden.<br />
Während die Künstler bislang nur einen Anteil<br />
aus den Werbeeinnahmen bekommen, hofft die Für seine Untersuchung hatte der DCMS-<br />
Musikindustrie auf neue Gesetze der Europäi schen Ausschuss auch einige Stimmen von Künstlern<br />
Union: Demnach könnten Streaminganbieter wie gehört: Der Frontman der Band Elbow, Guy<br />
YouTube oder Spotify künftig dazu gezwungen Garvey, drückte dabei die Sorge aus, dass die<br />
werden, im Voraus eine gewisse Gebühr für die nächste Generation von Bands verloren gehen<br />
Nutzung der Lizenzen zu bezahlen. Nach dem könne, weil Dienste wie Spotify oder Apple ihren<br />
Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU Kunden zu wenig berechnen würden.<br />
QUELLE: www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-potenziell-ruiniert-youtube-warnt-musiker-im-tantiemenstreit-_arid,1957018.html#nfy-reload<br />
Foto: © charnsitr / Adobe Stock<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
MUSIKER-NEWS 05<br />
haben. Eine Erhöhung der Gewinnbeteiligung von<br />
Spotify würde da vielleicht manche Sorgen aus<br />
der Welt schaffen.<br />
Foto: © nikkimeel / Adobe Stock<br />
SKLAVENTREIBER DER MUSIKINDUSTRIE<br />
Manuel Bogner sieht die Künstlervergütung bei Spotify kritisch<br />
Wer braucht schon CDs, wenn er Spotify hat?<br />
Der Streamingdienst ist für viele der einfachste Weg,<br />
um Musik zu hören. Doch dieser Komfort geht auf<br />
Kosten der <strong>Musiker</strong>, warnt Manuel Bogner (16) aus<br />
Straubing. Eine Meinung.<br />
Es war noch nie so einfach, neue Musik zu ent -<br />
decken und alte Lieblingslieder wiederzufinden.<br />
Dank Streaming kann jeder in kürzester Zeit<br />
neue Genres und Künstler anhören und ohne<br />
Probleme darauf zugreifen. Allerdings berichten<br />
vor allem unbekannte <strong>Musiker</strong> immer wieder,<br />
dass Spotify Künstler ungerecht behandele und<br />
sogar ausnutze.<br />
Der Hauptgrund sind die geringen Gewinn -<br />
beteiligungen, die die Plattform ihren Künstlern<br />
auszahlt. Bei Spotify schwanken sie zwischen<br />
0,0028 und 0,0037 Euro pro Stream, liegen also<br />
unter einem Cent. Das bedeutet, dass man mit 1<br />
000 Streams höchstens um die vier Euro verdienen<br />
kann. Im Vergleich zu anderen Platt formen<br />
ist der Unterschied groß: Durch <strong>Musiker</strong>, die ihre<br />
Gewinne veröffentlichten, ist bekannt, dass Apple<br />
Music und Amazon zum Beispiel rund doppelt<br />
so viel wie Spotify zahlen.<br />
Das liegt daran, dass Spotify die Anteile für ihre<br />
Künstler daran errechnet, wie oft ein Song im<br />
Vergleich zu den aktuell beliebtesten Tracks aufgerufen<br />
wird. Deshalb kommen besonders un -<br />
bekannte Künstler auf durchschnittlich geringere<br />
Einnahmen als große Namen wie Taylor Swift<br />
oder Kanye West.<br />
Daniel Elk, der Chef der meistgenutzten Strea -<br />
ming-Plattform weltweit, reagierte bereits vor<br />
einiger Zeit auf diese Vorwürfe: Er findet, <strong>Musiker</strong><br />
sollten einfach mehr Musik produzieren, um über<br />
die Runden zu kommen. Die Gewinnbeteiligung<br />
will er nicht verbessern. Das ist und bleibt seine<br />
Meinung – auch während der Corona-Pandemie,<br />
in der Streaming-Gewinne für die Musikindustrie<br />
wichtiger denn je sind, da Konzerte und Festivals<br />
ausfallen. Sie waren vor Corona für viele Künstler<br />
die größte Einnahmequelle. Viele <strong>Musiker</strong> sind sich<br />
deshalb unsicher, ob sie eine Zukunft in der Branche<br />
QUELLE: www.idowa.de/inhalt.freischreiben-sklaventreiber-der-musikindustrie-manuel-bogner-sieht-die-kuenstlerverguetung-beispotify-kritisch.3b9bcdf6-1aa0-4fe3-b23b-551db020d269.html<br />
Peter Plate:<br />
ES BRAUCHT EINE<br />
QUOTE FÜR<br />
DEUTSCHE MUSIK<br />
IM RADIO<br />
Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua<br />
Lange haben zum Interview in ihr Studio in<br />
Berlin-Charlottenburg geladen. Hier machen<br />
sie Musik, sehr erfolgreiche Musik. Für Künstler<br />
wie Helene Fischer, Sarah Connor, Michelle,<br />
Max Raabe, Patricia Kaas und viele mehr, aber<br />
auch in eigener Sache. Siehe das Pop-Duo<br />
Rosenstolz, bei dem Plate zusammen mit der<br />
Sängerin Anna R. als Frontfigur in Erscheinung<br />
tritt. Ihre finanzielle Unabhängigkeit gibt ihnen<br />
nun die Freiheit, ganz ungeniert die Probleme in<br />
der Musikindustrie zu benennen. Dabei fordern<br />
sie infolge der Corona-Krise unter anderem<br />
eine Quote für deutsche Musik im Radio.<br />
QUELLE: www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/musik/<br />
peter-plate-es-braucht-eine-quote-fuer-deutsche-musik-imradio-li.139383?pid=true<br />
Außerdem gibt es noch einen Punkt, den Daniel<br />
Elk mit seiner Aussage ignoriert: Kunst entsteht<br />
nicht von einem Tag auf den anderen. Viele gute<br />
Alben brauchen teilweise jahrelange Planung und<br />
Arbeit, bevor sie erscheinen. Schließlich ist auch<br />
das Streaming-Format daran schuld, dass Alben<br />
immer länger und umfangreicher sein müssen.<br />
Plattenlabels wollen so mehr Streaming-Zahlen<br />
er zeugen, besonders weil sie dadurch am einfachsten<br />
hohe Chartplatzierungen erreichen können.<br />
Die Folge: Musik als lieblose Massen ware,<br />
nichts Neues oder Innovatives mehr.<br />
Doch nicht alles ist hoffnungslos in der Welt<br />
des Musik-Streamings, so zum Beispiel der Online-<br />
Musikdienst Bandcamp. Die Plattform gibt es<br />
seit 2008. <strong>Musiker</strong> können dort ihre Songs promoten<br />
und sie kostenlos oder kostenpflichtig zum<br />
Anhören und Herunterladen anbieten. Außerdem<br />
hilft der Streamingdienst unbekannten Künstlern,<br />
indem er ihnen und ihren Labels immer am ersten<br />
Freitag des Monats die Gesamteinnahmen an ihren<br />
Songs weitergibt. Spotify sollte sich daran ein Bei -<br />
spiel nehmen.<br />
Foto: Olaf Blecker<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
06 MUSIKER-NEWS<br />
MUSIK NUR NOCH<br />
ALS HOBBY?<br />
Britische Bands entsetzt<br />
über Brexit<br />
Britische <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong><br />
haben in einer Petition eine „freie kulturelle<br />
Arbeitserlaubnis“ gefordert, die<br />
Tourneen in EU-Länder ermöglichen soll.<br />
Etwa 260 000 Menschen haben bereits<br />
unter schrie ben. Für längere Aufenthalte<br />
und Beschäfti gung in der EU sind für britische<br />
Bür gerin nen und Bürger nun spezielle<br />
Visa nötig. Zudem ist ein Zoll be gleit -<br />
schein für Aus rüs tung notwendig, für den<br />
ebenfalls Ge bühren gezahlt werden müssen.<br />
Dazu kommen Hunderte Pfund für<br />
die Kranken versicherung.<br />
Nicht nur Handel und Wirtschaft, auch die<br />
britische Musikindustrie leidet unter dem Brexit.<br />
Auch für Künstler, die künftig in EU-Ländern auf<br />
schwieriger geworden. Um sich länger in der abgeben. Das Gleiche gilt für Frankreich, Italien,<br />
EU aufzuhalten und dort zu arbeiten, sind für Kroatien und so weiter und so fort."<br />
Briten nun spezielle Erlaubnisse notwendig und<br />
Tournee gehen, gelten nun neue Visumregeln. umgekehrt.<br />
„IM SCHLIMMSTEN FALL WIRD<br />
DER GIG IN GROSSBRITANNIEN<br />
Das bedeutet bürokratische und finanzielle<br />
Hürden. Deswegen fordern <strong>Musiker</strong> und Kon zert -<br />
Das gilt sogar für das musikalische Equip ment WOHL ZUM HOBBY.“<br />
und bedeutet insgesamt bürokratischen und<br />
veranstalter eine „freie kulturelle Arbeits er laub - finanziellen Aufwand. Die Briten und die EU Umgekehrt wird es auch für Bands, die aus<br />
nis“. Mehr als 260.000 Menschen, darunter schieben sich gegenseitig die schuld dafür in der EU nach Großbritannien kommen, um zu<br />
zahlreiche Stars wie Laura Marling, Louis die Schuhe, keine großzügigeren Regeln ge - spielen, komplizierter und teurer, meint der<br />
Tomlinson oder die Band Biffy Clyro, haben die<br />
Online-Petition bereits unterschrieben.<br />
funden zu haben.<br />
ARBEITSERLAUBNIS<br />
Frontmann der schwedischen Band The Hives,<br />
Pelle Almqvist. „Letztlich werden wir wahrscheinlich<br />
weniger Konzerte in Großbritannien<br />
ES GEHT UM<br />
5,8 MILLIARDEN PFUND<br />
FÜR 30 VERSCHIEDENE LÄNDER<br />
Paul Pacifico, CEO der Vereinigung unabhängiger<br />
geben, weil es sich rein wirtschaftlich weniger<br />
lohnt. Ich meine, es wird immer Spaß machen.<br />
Im schlimmsten Fall wird der Gig in Groß -<br />
<strong>Musiker</strong> (Association of Independent Music, britannien wohl zum Hobby.“<br />
Auch Komponist Michael Berkeley, denn:<br />
„<strong>Musiker</strong> in diesem Land beziehen 44 Prozent<br />
ihres Einkommens aus Tourneen! Dieses Land<br />
AIM) warnt: „Wenn britische Bands oder Solo -<br />
künstler in Europa auf Tournee gehen, brauchen Derzeit könnten <strong>Musiker</strong> ohnehin nicht auf<br />
verdient 5,8 Milliarden Pfund an der Musik in -<br />
dustrie. Vergleichen Sie das mit der Fischerei,<br />
die als diese große souveräne Sache hochgehalten<br />
sie eine temporäre Arbeitserlaubnis in jedem Tournee gehen, sagt Paul Pacifico, aber sie<br />
europäischen Land. Das gilt nicht nur für die EU, müssten schon jetzt mit Klarheit planen können,<br />
falls es wieder losgeht. „Noch mal sechs<br />
sondern den gesamten europäischen Wirt -<br />
wurde, was ich verstehen kann – die schafts raum. Sie müssen also unter Um stän - Monate Ver zögerung können wir uns nicht lei-<br />
Hoheitsrechte müssen geschützt werden. Aber den die Regeln von 30 verschiedenen Ländern sten, wenn der kulturelle Sektor wirtschaftlich<br />
dabei geht’s um 1,4 Milliarden – das ist ein<br />
Unterschied.“<br />
befolgen.<br />
auf die Beine kommen soll.“<br />
Die Musikbranche ist mit rund 200.000 Jobs<br />
Wenn Sie als Band auf Tournee sind und ein wichtiger – allerdings von der Corona-Krise<br />
Monatelange Tourneen, Gastauftritte und<br />
Festival-Teilnahmen sind nach dem Brexit<br />
eine CD in Deutschland verkaufen, müssen Sie schwer gebeutelter – Industriezweig in Groß -<br />
in Deutschland eine Umsatzsteuererklärung britannien.<br />
QUELLE: de.euronews.com/<strong>2021</strong>/01/16/musik-nur-noch-als-hobby-britische-bands-entsetzt-uber-brexit | TEXT: Anja Bencze<br />
Foto: © MclittleStock / Adobe Stock<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
Andy Langs neues Werk<br />
„DIE KRISE ALS CHANCE – EINE EINLADUNG ZUM REIFEN“<br />
MUSIKER-NEWS 07<br />
Angeregt vom Corona-Geschehen im Frühling<br />
2020 schrieb Andy Lang in wenigen Wochen wie<br />
in Trance und mit unglaublich viel Feedback seiner<br />
Fans dieses Buch, das eine Ansage für unsere<br />
allernächste Zukunft ist – daher ist es viel mehr<br />
als ein Corona-Buch: Eine Einladung zum Träu -<br />
men, Hoffen, Reifen und Bei-sich-selbst-Beginnen!<br />
„Vergeude nie eine gute Krise“ – Winston<br />
Churchill<br />
Jede Krise hat das Potential zur Veränderung.<br />
Die Herausforderungen und Zumutungen des<br />
Lebens laden uns ein, gewohnte Pfade zu überdenken,<br />
unser Verhalten zu verändern und zu reifen.<br />
Oder wir stagnieren und berauben uns als<br />
Opfer der Umstände unserer Möglichkeiten und<br />
inneren Schätze.<br />
Angeregt vom weltweiten Krisengeschehen im<br />
Frühjahr 2020 fragt Andy Lang in diesem Buch:<br />
„Was, wenn diese Krise kein Feind ist, den wir<br />
nun mit aller Kraft bekämpfen müssen, sondern<br />
eine Einladung zum Umdenken?“<br />
So dient die Krise als Blaupause für alle Krisen<br />
sowohl im individuellen als auch im gesellschaftlichen<br />
Bereich. Statt eines einfachen „Weiter so“<br />
spürt der Autor der Frage nach, wo wir unsere<br />
Haltungen zum Leben, zur Erde und schließlich zu<br />
unserem eigenen Menschsein nachhaltig verändern<br />
müssen, um mit Freude und in Gemein schaft<br />
leben und wirken zu können.<br />
Dieses Buch ist eine Einladung zur Hoffnung<br />
und Nahrung für alle, die sich nach einer gerechten<br />
und enkeltauglichen Welt sehnen und die bei<br />
sich selbst beginnen wollen.<br />
Die Texte machen Lust zum Lesen und Teilen<br />
und sind so Inspiration und Herausforderung für<br />
den eigenen Lebensweg oder die Arbeit in<br />
Gruppen.<br />
„Andy Lang hat nicht nur eine wunderbar<br />
herzöffnende Stimme. Er ist eine Stimme – eine<br />
Stimme der neuen Zeit. Sein Plädoyer für ein<br />
neues Leben in Gemeinschaft und Liebe hat mir<br />
absolut Gänsehaut beschert. Seine Botschaft voll<br />
Mut und Wertschätzung brauchen wir, wenn wir<br />
aus den alten Strukturen aufbrechen wollen in<br />
eine nachhaltige Welt.“ – Christina Kessler<br />
Andy Lang wurde 1970 in Kulmbach geboren<br />
und absolvierte 1990 sein Abitur in Münchberg.<br />
Seine Arbeit als Songwriter begann während seines<br />
Lebens in England Anfang der Neunzigerjahre. Seit<br />
2005 ist Andy Lang als freiberuflicher Künstler mit<br />
Konzerten und Lesungen unterwegs.<br />
DIE KRISE ALS CHANCE –<br />
EINE EINLADUNG ZUM REIFEN<br />
Zu bestellen: andy-lang.de/produkte/die-krise-alschance-eine-einladung-zum-reifen/<br />
Gebundenes Buch, 180 Seiten, Preis: 14,– €<br />
ELTON JOHN FORDERT HILFEN FÜR<br />
NACHWUCHSKÜNSTLER<br />
Popstar Elton John kämpft weiter für Mu - kämen bald nur noch Mainstream-<strong>Musiker</strong> auf<br />
siker mit Brexit-Problemen und fordert eine Tour. „Vertraut mir, ich möchte das genauso<br />
Hilfs organisation für Nachwuchsmusiker. „Wir wenig wie ihr.“<br />
brauchen eine neue Generation von Super -<br />
stars, nicht nur, weil eine Generation von John gehört zu den mehr als 100 Unter -<br />
Super stars – meine Generation – älter wird, zeich nern eines offenen Briefs, in dem Musikin<br />
den Ruhestand geht und wegstirbt“, heißt Stars der Regierung Versagen bei der Ver hand -<br />
es in einem Kommentar der Musikikone im lung über Visumregeln mit der EU vorgeworfen<br />
„Guardian“.<br />
hatten. In der vergangenen Woche traf sich der<br />
<strong>Musiker</strong> zudem zu einem Ge spräch mit dem<br />
<strong>Musiker</strong> bräuchten jetzt schnell Hilfe – die britischen Kulturminister Oliver Dowden.<br />
Hilfsorganisation solle jungen Künstlern bei<br />
der Tourplanung zur Seite stehen, mit An - Seit dem 1. Januar, dem Ende der Brexitwälten<br />
und Buchhaltern.<br />
Übergangsphase, benötigen <strong>Musiker</strong> und<br />
Künst ler Visa und andere Dokumente für<br />
Finanziert werden solle die Organisation Auf tritte in der EU beziehungsweise in Groß -<br />
auch von der Musikwirtschaft selbst, schlug britannien. London und Brüssel machen sich<br />
der Sänger vor. Und er warnte: Ohne Hilfe gegenseitig für die Situation verantwortlich.<br />
QUELLE: www.zeit.de/news/<strong>2021</strong>-02/08/elton-john-fordert-hilfen-fuer-nachwuchskuenstler | dpa<br />
Foto: © Joseph Guay<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
08 MUSIKER-NEWS<br />
DIE MUSIKINDUSTRIE KÄMPFT ERNEUT GEGEN<br />
STREAMING-MANIPULATION AN<br />
Foto: © sp3n / Adobe Stock<br />
Erst im vergangenen Jahr mussten diverse<br />
Strea ming-Manipulation-Anbieter ihre Tätig keiten<br />
ein stellen. Auch im Jahr 2020 kämpft die Musik -<br />
industrie gegen die illegalen Käufe und Verkäufe.<br />
Am 26. Januar leitete das Landgericht Frank -<br />
furt ein Eilverfahren gegen die Streaming-Mani -<br />
pu la tion-Webseiten www.likeservice24.de und<br />
www.likeservice24.com ein, so heißt es in einer<br />
Pressemitteilung der International Federation of<br />
the Phonographic Industry (IFPI).<br />
Genannte Anbieter generieren Kund*innen zu -<br />
sätzliche „Plays, Views, Likes und Abonnenten für<br />
Musik auf kommerziellen Online-Media-Platt for -<br />
men“, wie es in der Selbstdarstellung heißt. Dieses<br />
Vorgehen soll dessen Reichweite steigern und<br />
optio nal bessere Platzierungen generieren. Diese<br />
illegale Dienstleistung wird ihnen nun verboten.<br />
Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI)<br />
und sein internationaler Dachverband IFPI geben<br />
bekannt, dass der Anbieter wegen Irreführung<br />
zur Unterlassung verurteilt wurde. Denn er rückt<br />
Nutzer*innen seines Angebots in ein besseres<br />
Licht und täuscht im selben Zug zukünftige Kon -<br />
sument*innen.<br />
Erst einmal betreffe es den „Verkauf von Plays<br />
auf Streaming-Plattformen wie Spotify, YouTube,<br />
Soundcloud und Deezer“. Darüber hinaus verhängte<br />
das LG Frankfurt das Kaufverbot von<br />
Abo nennt*innen, Rezensionen und Likes. Diese<br />
sind hinblicklich der Musikindustrie genauso<br />
wettbewerbswidrig.<br />
Frances Moore, CEO der IFPI, erläutert: „Dies<br />
ist eine weitere positive Entscheidung in einer<br />
Reihe von deutschen Gerichten, die den laufenden<br />
Kampf der Tonträgerindustrie gegen Streaming-<br />
Manipulationen weltweit unterstützt. IFPI und ihre<br />
Partner in der Branche setzen sich weiterhin dafür<br />
ein, diese schädliche Praxis zu bekämpfen, die<br />
nicht nur Künstler, Songwriter und andere Rechte -<br />
inhaber ihrer rechtmäßigen Vergütung be raubt,<br />
sondern auch Musikfans in die Irre führt.“<br />
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des<br />
BVMI, ergänzt diesbezüglich: „Wir wissen zwar<br />
nicht, welche konkreten Schritte die Streaming-<br />
Dienste selbst zur Verhinderung solcher Aktivi -<br />
täten auf ihren Plattformen unternehmen, ergreifen<br />
unsererseits in jedem Fall aber rechtliche<br />
Schritte, um sicherzustellen, dass der Strea ming-<br />
Markt ordnungsgemäß funktioniert. Denn Mani -<br />
pulationen schaden den Künstler*innen und<br />
ihren Partnern, sie gefährden die Genauigkeit der<br />
Tantiemenzahlungen ebenso wie die Glaub würdig -<br />
keit eines wichtigen Branchenbarometers, der<br />
Charts. Im Namen der Musikschaffenden wie der<br />
Fans werden wir das nicht hinnehmen.“<br />
QUELLE: www.rollingstone.de/die-musikindustrie-kaempft-erneut-gegen-streaming-manipulation-an-2238663/<br />
DER STREAMING-BOOM KANN VERLORENE<br />
KONZERTUMSÄTZE NICHT KOMPENSIEREN<br />
Foto: PR<br />
Mehr als 13 Milliarden Euro setzte die deutsche<br />
Musikwirtschaft 2019 um. So viel wird es 2020<br />
nicht sein. Bei Weitem nicht. Mit Livemusik verdiente<br />
kaum jemand Geld. Corona verstärkt aber<br />
auch vielversprechende Trends.<br />
Marvin Aloys war mittendrin, als es in Europa<br />
losging. Im Frühjahr in Ischgl – als sich unzählige<br />
Menschen in Partynächten mit dem damals noch<br />
neuartigen Coronavirus infizierten. Der DJ und<br />
Musik produzent gehörte auch dazu. In der Winter -<br />
saison macht er sein bestes Geschäft. Wenn er<br />
elektronische Musik auflegt, tanzen Tausende auf<br />
der Tanzfläche.<br />
Das war im Frühjahr schlagartig vorbei. Aloys<br />
fiel in eine Art Schockstarre. Erst im Sommer startete<br />
er einige neue Projekte, begann mit neuen<br />
Aufnahmen. Events streamen kam für ihn, ähnlich<br />
wie für viele andere <strong>Musiker</strong>, nicht infrage.<br />
Fühlen müsse man die Musik, miterleben. Live<br />
lasse sich nicht ersetzen, sagt er. Die Verluste allein<br />
durch seine entgangenen Gigs dieses Jahr beziffert<br />
er auf einen hohen fünfstelligen Bereich – das<br />
erste Quartal <strong>2021</strong> gar nicht eingerechnet, das<br />
auch ausfallen wird. 2020 hat er aufgegeben:<br />
„Das ist sehr brutal. Ein verlorenes Jahr, dessen<br />
Folgen ich noch länger spüren werde.“<br />
QUELLE: www.wiwo.de/my/unternehmen/industrie/musikindustrie-der-streaming-boom-kann-verlorene-konzertumsaetze-nichtkompensieren/26743160.html?ticket=ST-4361051-4fGWTC0qgZ9s5vdLbeXm-ap2<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
FESTIVAL 09<br />
ANMELDUNG<br />
39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong><br />
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2021</strong> an.<br />
Band/Künstler*in: .........................................................<br />
Ansprechpartner*in: ......................................................<br />
Straße: ..........................................................................<br />
PLZ Ort: ........................................................................<br />
Bundesland: ..................................................................<br />
Tel.: ...............................................................................<br />
Mobil: ............................................................................<br />
Fax: ....................................................................................<br />
E-Mail: ................................................................................<br />
Internet: ..............................................................................<br />
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />
GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />
q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />
Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />
Bewerbungsgebühr pro Musiksparte: 20,– Euro DRMV-Mitglieder /30,– Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />
Die Bewerbungsgebühren in Höhe von Euro ........... q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />
Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 15. Juni <strong>2021</strong> an:<br />
Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2021</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />
Teilnahmegebühr: 150,– Euro je Haupt- und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,– Euro) – Diese Gebühr fällt erst nach Auswahl durch<br />
die Bundesjury an. Sollte das Live-Finale nicht stattfinden können, dann reduzieren sich die Teilnahmegebühren auf 100,– Euro pro Kategorie.<br />
39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong>: HAUPTKATEGORIEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
q 1<br />
q 2<br />
q 3<br />
q 4<br />
q 5<br />
q 6<br />
q 7<br />
q 8<br />
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />
Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />
Deutscher Singer Preis (beste*r Solosänger*in – Wertung: Stimme)<br />
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />
Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />
im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />
39. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2021</strong>: SONDERKATEGORIEN<br />
q 9 Beste Filmmusik<br />
q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />
q 11 Beste Experimentalband<br />
q 12 Beste Crossoverband<br />
q 13 Beste Hardcoreband<br />
q 14 Beste Industrialband<br />
q 15 Beste Progressiveband<br />
q 16 Beste Skaband<br />
q 17 Beste Nu-Metal-Band<br />
q 18 Bestes Trancealbum<br />
q 19<br />
Beste(r) Mundart-Interpret*in<br />
q 20 Beste(r) Electronic-Interpret*in<br />
q 21 Bestes Dancehall-Album<br />
q 22 Beste Elektropopband<br />
q 23 Bestes traditionelles Blues-Album<br />
q 24 Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />
q 25<br />
Beste Cover/Revivalband<br />
q 26 Beste A-Capella-Band<br />
q 27 Bestes Chanson-Album<br />
q 28 Beste Punkband<br />
q 29 Beste Gothic/Wave-Band<br />
q 30 Beste(r) Gospel-Interpret*in<br />
q 31 Beste Gospelgruppe<br />
q 32 Bestes Weltmusikalbum<br />
q 33 Bestes Hip-Hop-Album<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JUNI <strong>2021</strong>
10 FESTIVAL<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
BEREICH ROCK:<br />
q 34 Beste Rocksängerin<br />
q 35 Bester Rocksänger<br />
q 36 Bester Rocksong<br />
q 37 Bestes Rockalbum<br />
BEREICH POP:<br />
q 38 Beste Popsängerin<br />
q 39 Bester Popsänger<br />
q 40 Bester Popsong<br />
q 41 Bestes Popalbum<br />
BEREICH FUNK:<br />
q 42 Beste Funk-Sängerin<br />
q 43 Bester Funk-Sänger<br />
q 44 Bester Funk-Song<br />
q 45 Bestes Funk-Album<br />
BEREICH HARD ROCK:<br />
q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />
q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />
q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />
q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />
BEREICH METAL:<br />
q 50 Beste Metal-Sängerin<br />
q 51 Bester Metal-Sänger<br />
q 52 Beste Metal-Band<br />
q 53 Bester Metal-Song<br />
q 54 Bestes Metal-Album<br />
BEREICH FUSION-JAZZ-ROCK:<br />
q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />
q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />
q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />
q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />
q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />
BEREICH ALTERNATIVE:<br />
q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />
q 61 Bester Alternative-Sänger<br />
q 62 Bester Alternative-Song<br />
q 63 Bestes Alternative-Album<br />
BEREICH NEW AGE:<br />
q 64 Beste New-Age-Band<br />
q 65 Bester New-Age-Song<br />
q 66 Bestes New-Age-Album<br />
BEREICH R’N’B/SOUL:<br />
q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />
q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />
q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />
q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />
q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />
BEREICH REGGAE:<br />
q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />
q 73 Bester Reggae-Sänger<br />
q 74 Beste Reggae-Band<br />
q 75 Bestes Reggae-Album<br />
BEREICH LATIN-POP:<br />
q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />
q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />
q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />
q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />
q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />
BEREICH FOLKROCK:<br />
q 81 Beste Folkrocksängerin<br />
q 82 Bester Folkrocksänger<br />
q 83 Beste Folkrockband<br />
q 84 Bester Folkrocksong<br />
q 85 Bestes Folkrockalbum<br />
BEREICH COUNTRY:<br />
q 86 Beste Country-Sängerin<br />
q 87 Bester Country-Sänger<br />
q 88 Bester Country-Song<br />
q 89 Bestes Country-Album<br />
BEREICH SCHLAGER:<br />
q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />
q 91 Bester Schlager-Sänger<br />
q 92 Beste Schlager-Band<br />
q 93 Bester Schlager-Song<br />
q 94 Bestes Schlager-Album<br />
BEREICH MUSICAL:<br />
q 95 Beste Musicalsängerin<br />
q 96 Bester Musicalsänger<br />
q 97 Bestes Musicalalbum<br />
Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 18. Dezember <strong>2021</strong><br />
auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />
MUSIKBUSINESS:<br />
q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />
(Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.)<br />
q 99 Bestes kreatives Independent-Label (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.)<br />
q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.)<br />
q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht)<br />
q 102 Erfolgreiche*r Musikmanager*in (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen)<br />
q 103 Erfolgreiche*r Musikproduzent*in (Rock & Pop)<br />
(Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD)<br />
q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik in<br />
Deutschland (Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!)<br />
q 105 Lebenswerk (Bew.: Beschreibung des Lebenswerks)<br />
MUSIKPRODUKTION:<br />
q 106 Beste*r neue*r Rock- und Popkünstler*in des Jahres<br />
q 107 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 108 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />
q 109 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 110 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />
q 111 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />
q 112 Beste Single des Jahres<br />
q 113 Bestes Musikvideo<br />
q 114 Beste Komposition<br />
q 115 Bester deutscher Text<br />
q 116 Bestes Booklet und Inlaycard<br />
q 117 Beste Instrumentalband<br />
q 118 Bestes Instrumentalalbum<br />
q 119 Beste*r Barpiano-Interpret*in<br />
INSTRUMENTALISTEN:<br />
q 120 Beste*r Instrumentalsolist*in<br />
q 121 Beste*r Gitarrist*in<br />
q 122 Beste*r Keyboarder*in<br />
q 123 Beste*r Schlagzeuger*in<br />
q 124 Beste*r Bassist*in<br />
q 125 Beste*r Percussionist*in<br />
q 126 Bestes Arrangement<br />
q 127 Bestes Blasinstrument<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JUNI <strong>2021</strong>
MUSIKER-NEWS 11<br />
COVERSONGS ERFOLGREICH AUF<br />
STREAMING-PLATTFORMEN<br />
Die Songinterpretation eines Welthits der legendären Beatles –<br />
neu produziert und neu eingesungen in Lüneburg – eroberte<br />
in den letzten zwölf Monaten weltweit die verschiedenen<br />
internationalen Streaming-Portale und wurde von Millionen<br />
Käufern aus über 120 Ländern bereits gekauft.<br />
„Hey Jude“, der wohl berühmteste und erfolgreichste<br />
Hit des Komponisten, Texters, Sängers<br />
und Bassisten Paul McCartney (The Beatles) er -<br />
obert zurzeit als neu produzierte Song-Inter pre -<br />
tation des Lüneburger Sängers und Bassis ten Ole<br />
Seelenmeyer (The Beatles Orchestra: Hinrich Vogt<br />
– Klavier, Uwe Hopp – Gitarre, Matthias Herbst –<br />
Drums, Ole Seelenmeyer – Bass, Gesang, Chöre)<br />
die Streaming-Portale. Verkaufserfolg in den letzten<br />
sechs Monaten It. Abrechnungen: Zahlreiche<br />
Käufer weltweit haben sich diese spezielle „Hey<br />
Jude“-Interpretation aus Lüneburg be reits ge -<br />
kauft. Mit einem derartigen Erfolg hatte ich nie<br />
gerechnet. Das war mir eigentlich auch immer<br />
egal, denn Beatles-Songs zu singen war und ist<br />
seit 1963 bis heute meine große ideelle Leiden -<br />
schaft, auch dann, wenn ich gar nichts verkauft<br />
hätte ... Singen hatte ich damals als 10- bis 16-<br />
Jähriger im Lüneburger Kirchenchor St. Michaelis<br />
und im Herderschulchor gelernt – um dann mit<br />
Be geis terung 1964 zu den Beatles „überzulaufen“.<br />
Die Beatles waren damals mit ihrer neuen<br />
Musik eben viel romantischer und rebellischer<br />
angelegt als die Kirchenoratorien von Johann<br />
Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven ...“<br />
(P.S.: Die unten stehenden Fotos von mir auf dem<br />
Cover entstanden live während eines Konzertes<br />
(2008) in der Nähe von Dresden. Also: keine Foto -<br />
studio-Animation.)<br />
Ich bin dabei, mir eine eigene unabhängige<br />
„Musikwerkstatt“ zu bauen. Mit Konzert bühne, mit<br />
allem technischen Equipment, mit allen Musik -<br />
instrumenten wie in einem kleinen Musik theater<br />
mit ca. 100 roten Sesseln für zukünftige Kon zert -<br />
besucher und Musikgruppen/Einzel inter preten.<br />
Genau so etwas habe ich schon vor ca. 15 Jahren<br />
in Lüneburg gebaut und dort Klein konzerte für<br />
ca. 50 Personen veranstaltet. Zu gezogene un -<br />
musi kalische Spießer-Nachbarn ring sum beschweren<br />
sich dort jetzt bei der Stadt Lüneburg darüber,<br />
das fast unhörbare Ge räusche während der Kon -<br />
zerte zu hören seien. Obwohl die Wände des<br />
Konzertraumes vollisoliert sind und der Straßen -<br />
lärm viel lauter ist ...<br />
Nach eingehenden Recherchen bei unserem<br />
Grossisten, d. h. unserem Großhandel, Tochter -<br />
firma einer bekannten Hamburger Ton träger firma,<br />
hat sich ergeben, das seit Januar 2020 bis zum<br />
Dezember 2020 ca 9,98 Millionen Strea ming -<br />
käufer meinen interpretierten und neu aufgenom -<br />
menen Beatles-Song „Hey Jude“ ge kauft haben<br />
... Zumeist bei dem Streaming-Portal YouTube<br />
Music. Diese Verkaufszahlen lassen sich errech -<br />
nen, wenn man die uns überwiesenen Ver kaufs -<br />
ein nahmen pro Quartal bis zum 31. August 2020<br />
addiert und durch die YouTube-Music-Beteili -<br />
gungen pro Einzel-Streaming teilt. Um keine<br />
vorschnellen „Fake News“ zu verbreiten, habe<br />
ich eine nochmalige dritte Intensivrecherche vorgenommen.<br />
Mein Konkurrent auf der YouTube-Plattform<br />
für „Hey Jude“ war und ist mein Idol, Lehrer und<br />
Komponist dieses Werkes seit meiner Beatlesbegeisterten<br />
Jugend zu Be ginn der 1960er-Jahre<br />
der Bassist, Sänger, Komponist und Texter der<br />
Beatles, Paul McCartney ... Diese mir unbekannte<br />
Ver triebs erfahrung im Bereich des von mir nicht<br />
geschätzten Streamings nehme ich nun zum<br />
Anlass, 32 weitere von mir produzierte und als<br />
Sänger interpretierte Beatles-Songs auf die<br />
Streaming-Plattformen zu stellen. Mal sehen, wie<br />
das funktioniert ...<br />
Foto: lenscap50 / Adobe Stock<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
12<br />
LENA HAUPTMANN<br />
Mit Einflüssen aus swingender Jazztradition, brasilianischen Rhythmen<br />
und eingängigen Melodielinien bewegt sie sich<br />
multilingual zwischen Englischer und Sorbischer Sprache und lässt<br />
Pop und Jazz nahtlos ineinanderfließen.<br />
Ihre Songs grooven, fließen und bewegen – mal lieblich-träumerisch, mal<br />
mystisch-melancholisch und dann wieder kraftvoll, expressiv und couragiert.<br />
LENA HAUPTMANN: Meine Begeisterung für Musik lässt sich schwer<br />
auf nur ein Genre festlegen, und daher fand ich es schon immer spannend,<br />
mit stilistisch verschiedenen Projekten unterwegs zu sein.<br />
Mit meinem Gitarristen Dan Baron habe ich das Jazz-Pop-Duo<br />
„LeDazzo“ gegründet, mit dem wir neben unseren sorbischen Songs<br />
überwiegend Jazzstandards, brasilianische Musik und französische<br />
Chansons spielen. Wir spielen auf großen Veranstaltungen wie zum<br />
Beispiel beim Osteuropäischen Filmfestival oder im Staatstheater Cottbus,<br />
aber auch auf kleinen privaten Events. Im Jahr 2019 sind wir beim<br />
Chansonwettbewerb des 27. Chansonfestivals „Köln-Breslau-Paris“ in<br />
Köln aufgetreten und haben dort sowohl den zweiten Platz als auch<br />
den Publikumspreis gewonnen.<br />
MM: Du schreibst deine Jazz- und Popsongs nicht nur auf Englisch,<br />
sondern verbindest auch die sorbische Sprache und Kultur mit<br />
deiner Musik. Wie bist du dazu gekommen?<br />
LENA HAUPTMANN: Ich bin in Cottbus in der Niederlausitz aufgewachsen,<br />
wo auch ein Großteil der Sorben beheimatet ist. Dort ging ich auf<br />
ein sorbisches Gymnasium und erlernte die sorbische Sprache und<br />
Kultur in meiner Schulzeit. Im Winter 2017 kam der Auftrag vom<br />
Sorbischen Rundfunk des RBB, dass ich doch auch mal etwas<br />
Sorbisches singen und komponieren könnte, was dann regelmäßig im<br />
Radio gespielt wird. Gemeinsam mit meinem Gitarristen Dan Baron<br />
nahm ich mich dieser Aufgabe gerne an. Beim Ideensammeln habe ich<br />
dann gemerkt, dass sich der indogermanisch-westslawische Eigen klang<br />
dieser Sprache wunderbar mit meiner Musik verbinden lässt und eine<br />
sehr besondere Klangfarbe erzeugt. Als wir die Songs in den letzten<br />
zwei Jahren nicht mehr nur in der Lausitz spielten, sondern damit auch<br />
in Berlin, Leipzig und Köln u. a. auf Festivals auftraten und damit großen<br />
Anklang beim Publikum fanden, war klar, das dieses Projekt weiter<br />
verfolgt werden muss. Darüber hinaus ist diese Sprache eine Minder -<br />
heits sprache und wird nur noch von circa 60 000 Menschen ge sprochen,<br />
weshalb es mir sehr am Herzen liegt, die sorbische Sprache immer<br />
wieder an ein neues Publikum heranzutragen und mit meiner Musik ein<br />
bisschen mehr publik zu machen.<br />
MM: Als Sängerin bist du sehr vielseitig unterwegs, in deinen vier<br />
Bandprojekten bewegst du dich unter anderem im Bereich Jazz,<br />
Pop und Swing. Magst du etwas mehr dazu erzählen?<br />
Ein weiterer Bereich, der mir ebenfalls sehr viel Spaß macht, ist der<br />
chorische Satzgesang. Neben diversen Studiojobs, in denen ich für<br />
andere Künstler Backgroundvocals einsinge (u.a. für Johnny Logan),<br />
kann ich meine Affinität zu mehrstimmigem Gesang in meinem Gesangs -<br />
trio „Die Lenas“ sehr gut ausleben. Die beiden Sängerinnen Lena<br />
Neumann, Anna-Lena Panten und den Pianisten Elias Vollmer habe ich<br />
beim Jazzstudium in Leipzig kennengelernt. Gemeinsam spielen wir<br />
sowohl Klassiker der 30er-Jahre à la Andrews Sisters als auch moderne<br />
Miles-Davis-Arrangements sowie eigene Songs mit einer Mischung<br />
aus Jazz, Soul & Pop. Neben privaten Events in Sachsen sind wir u. a.<br />
auch beim „Jazzfest Leipzig“ und in der Moritzbastei Leipzig aufgetreten.<br />
Weil ich darüber hinaus äußerst gerne in verschiedenen Sprachen<br />
singe, war ich sehr froh, als sich kürzlich das Projekt „Brazilian Lovers“<br />
mit der brasilianischen Violinistin Priscila Baggio Simeoni und <strong>Musiker</strong>n<br />
vom Staatstheater Cottbus gegründet hat. Hier widmen wir uns ausschließlich<br />
den Größen der brasilianischen Musik à la Antonio Carlos<br />
Jobim, Vinicius de Moraes oder Zequinha de Abreu. Aber auch mit<br />
großen Gala-& Showbands bin ich gerne unterwegs; z. B. mit dem 15-<br />
köpfigen Ballorchester „Toni Gutewort & His Dance Orchestra“, mit<br />
dem wir u.a. beim Take Off Award in Berlin oder in der Metropolis Halle<br />
Potsdam spielten.<br />
Zuletzt war ich mit der Dresden Big Band & Michael Winkler bei den<br />
Dresdener Jazztagen zu erleben. Das ist eine wirklich coole Big Band,<br />
die traditionellen Swing à la Count Basie, Glenn Miller oder Benny<br />
Goodman spielt, aber auch moderne, eigene Arrangements und Stücke<br />
des Big Band Leaders und Posaunisten Michael Winkler.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 13<br />
Mich fasziniert die Abwechslung, die mein Beruf und all diese Projekte<br />
mit sich bringen, und ich stelle mich immer wieder gerne neuen Heraus for -<br />
derungen.<br />
MM: Zurzeit studierst du Jazz- und Popgesang an der Hochschule<br />
für Musik und Theater in Leipzig. Wie sieht dein Studienalltag aus<br />
und was beinhalten deine Studienfächer?<br />
LENA HAUPTMANN: Wir haben ein recht umfangreiches Pensum an Unter -<br />
richtsfächern, Projekten und Prüfungen. Neben Fächern wie Jazzklavier,<br />
Jazzharmonielehre und Gehörbildung, Improvisation, Komposition sowie<br />
verschiedenen Jazz-Ensembles haben die Sänger noch zusätzlich Schau spiel,<br />
Tanzen und Sprecherziehung. Dann gibt es immer mal wieder größere<br />
Projekte, z.B. ein „Ella Fitzgerald Tribute“ oder Big Band-Abende unter der<br />
Leitung des Jazzsaxophonisten Rolf von Nordenskjöld oder dem WDR-<br />
Big-Band-Arrangeur Ansgar Striepens. Mit dem Filmschauspieler und<br />
Regis seur Frank Leo Schröder und Arrangeur Juan Garcia als musikalischen<br />
Leiter haben wir auch mal die Musicalshow „Songs in the Key of<br />
Life“ mit neu aufgearbeiteten Songs von Stevie Wonder, Prince und Michael<br />
Jackson auf die Beine gestellt. Die künstlerische Ausbildung ist also recht<br />
vielumfassend.<br />
Durch die Corona-Situation ist das nun natürlich alles ganz anders.<br />
Einige Unterrichtsangebote wurden auf Online-Unterricht umgestellt und<br />
andere können leider gar nicht erst stattfinden, da die Zusammenkunft von<br />
vielen <strong>Musiker</strong>*innen und Sänger*innen dafür unabdinglich ist.<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
14 STORIES<br />
MM: Deine Musik bietet ein großes Spektrum an Genres, auch deine<br />
Songs in sorbischer Sprache sind sehr außergewöhnlich. Wie gehst<br />
du beim Songwriting vor?<br />
LENA HAUPTMANN: Meistens schwirrt mir zuerst eine Melodie im Kopf<br />
herum, die ich dann so vor mich hin singe. Manchmal ist es auch ein<br />
Rhythmus oder eine Harmonieverbindung, die ich auf dem Klavier klimpere<br />
und die eine erste Idee für einen Song sein könnte. Dann lege ich die musikalischen<br />
Skizzen erst mal wieder beiseite und krame sie nach einer Weile<br />
wieder heraus, um zu schauen, ob sie mir noch gefallen. Wenn das der Fall<br />
ist, kommen dann auch oft Textassoziationen ... und manchmal eben auch<br />
nicht.<br />
Eine ganz andere Erfahrung hatte ich bei einem Projekt gemacht, das<br />
ich 2018 mit dem u. a. für „Schätze der Welt“ arbeitenden Dokumentarfilm -<br />
autor Donald Saischowa hatte. Da erhielt ich den Auftrag, für eine be stimmte<br />
Szene in dem Dokumentarfilm „Selfie beim Höllensturz“ an dem Schaubild<br />
Weltgericht Festung Europa einen Song zu komponieren und den Text darüber<br />
selbst einzusprechen. Da hatte ich ein konkretes Bild und Thema vor<br />
Augen und konnte danach komponieren.<br />
MM: Woher holst du dir als Singer-Songwriter deine Inspiration?<br />
Hast du bestimmte Vorbilder?<br />
auch auf eine Art und Weise in meiner eigenen Musik widerspiegeln. Manch -<br />
mal sind es auch zwischenmenschliche Ereignisse, ernüchternde Begeg -<br />
nungen mit mir selbst und der Welt, die ich erlebe, sowie Momente des<br />
Scheiterns oder vollkommender Glückseligkeit, die mich zum Schreiben<br />
bewegen. Die Sängerin Anna-Maria Jopek, mit ihrer nahezu elfenhaften,<br />
klaren, durchdringenden Stimme, gepaart mit Einflüssen aus Weltmusik,<br />
Jazz, Pop und Folklore, finde ich musikalisch unheimlich inspirierend. Aber<br />
natürlich auch Popstars wie Sting, Jamiroquai, Fleetwood Mac oder Suzanne<br />
Vega haben großen Einfluss auf mich. Zu meinen derzeitigen Lieblings -<br />
musikern gehört ebenfalls der Jazzgitarrist Pat Metheny. Zwar würde ich<br />
nicht sagen, dass meine Musik zwingend viel mit seiner zu tun hat, jedoch<br />
finde ich seine auskomponierten und einprägsamen Melodien einfach hinreißend<br />
schön, und seine Musik schafft es jedes Mal, mich zu Tränen zu<br />
rühren.<br />
MM: Derzeit arbeitest du an deinem ersten eigenen Album. Es wird<br />
eine Jazz-/Popproduktion mit englischen und sorbischen Songs.<br />
Was können deine Hörer noch erwarten?<br />
LENA HAUPTMANN: Parallel dazu planen wir gerade mit dem Gesangstrio<br />
„Die Lenas“ ebenfalls ein Album. Hier soll es eigene Jazz-, Soul- & Pop-<br />
Stücke, geschrieben von uns drei Sängerinnen, und ein paar eigene Arran -<br />
gements von uns liebgewonnenen Jazzstandards zu hören geben.<br />
LENA HAUPTMANN: Da ich mir beim Schreiben keine stilistischen Grenzen<br />
setze, habe ich auch recht unterschiedliche musikalische Vorbilder, die<br />
mich inspirieren. Ich liebe die brasilianischen, wunderschönen und melancholischen<br />
Stücke von Baden Powell & Vinicius de Moraes. Ich denke, dass<br />
sich die liebliche Melancholie, die Beschreibung von Naturschönheit und persönlichen<br />
Sehnsüchten, wie sie oft in brasilianischer Literatur zu finden sind,<br />
MM: Wie fing es bei dir mit der Musik an?<br />
LENA HAUPTMANN: Ab meinem elften Lebensjahr habe ich während meiner<br />
musikalischen Ausbildung in Gitarre, Gesang, Tanz und Schauspiel Haupt -<br />
rollen in mehreren Musicals für Kinder gespielt. In dieser Zeit habe ich bereits<br />
gemerkt, dass ich auf jeden Fall Sängerin werden möchte.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 15<br />
Neben Engagements als Darstellerin an Kleinkunsttheatern gründete ich mit<br />
14 Jahren mit meinem Bruder meine erste eigene Band „Roadahead“, mit der<br />
wir eigene Rock/Pop/Punk-Songs schrieben, viele Auftritte spielten und<br />
regionale Nachwuchswettbewerbe gewannen. Später habe ich dann<br />
Klavier- und Gesangsunterricht am Konservatorium in Cottbus genommen,<br />
in Nach wuchsjazzbands gesungen und war auch mal Bundes preis -<br />
trägerin bei „Jugend musiziert“. Irgendwann hab ich mich dann entschlossen,<br />
dass ich die Musik gerne zu meinem Beruf machen möchte. Nach<br />
dem Abitur habe ich ein Jahr lang eine studienvorbereitende Ausbildung<br />
für Jazz in Berlin gemacht und mich intensiv auf die hohen Anforderungen<br />
der Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen vorbereitet. Dann war<br />
ich sehr glücklich, einen Studienplatz an der Hochschule für Musik und<br />
Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig für Jazz- und Pop gesang<br />
zu bekommen.<br />
»Es ist schon ein seltsames<br />
und trauriges Gefühl, für so lange Zeit<br />
abstinent von der Bühne zu sein,<br />
die doch so ein wesentlicher Bestand teil<br />
meines <strong>Musiker</strong>daseins geworden ist.«<br />
LENA HAUPTMANN<br />
WWW.LEDAZZO.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/LENA.HAUPTMANN.3<br />
MM: Als <strong>Musiker</strong>in, die im Rundfunk tätig ist, studiert und an einigen<br />
Bandprojekten arbeitet, scheint dein Terminplan voll zu sein. Wie hat<br />
sich die Corona-Situation auf dich als Künstlerin ausgewirkt?<br />
LENA HAUPTMANN: Leider wurden mir fast alle Konzerttermine in 2020<br />
gecancelt und die aktuelle Situation für das Jahr <strong>2021</strong> sieht bisher noch<br />
nicht viel besser aus. Es waren nur kleine Ausnahmen an Konzerten, die<br />
über den Sommer stattfinden konnten. Immer wieder gab es auch noch<br />
kurzfristige Absagen, die eh schon entstandene finanzielle Einbußen noch<br />
verschärften. Es ist schon ein seltsames und trauriges Gefühl, für so lange<br />
Zeit abstinent von der Bühne zu sein, die doch so ein wesentlicher Bestand -<br />
teil meines <strong>Musiker</strong>daseins geworden ist. Es gibt mir so unendlich viel, auf<br />
der Bühne meinem Publikum in die Augen zu sehen, in ihren Gesichtern<br />
zu lesen und so unmittelbares Feedback und Emotionen direkt zurückzubekommen.<br />
Das sind für mich diese sagenhaft kostbaren Momente, die<br />
ich nun schmerzlichst vermisse. Klar hat man in den vergangenen Monaten<br />
auch viel Zeit gehabt, um zu Hause kreativ zu sein, Songs zu schreiben, auf -<br />
zu nehmen oder sich überhaupt mal mit ganz anderen Dingen zu befassen,<br />
für die man vorher keine Zeit hatte. Doch letztendlich fehlt es, mit anderen<br />
<strong>Musiker</strong>n zusammen zu spielen, das ständige Unterwegssein zum nächsten<br />
Gig und immer wieder eine überraschende Herausforderung zu haben.<br />
Ich gebe die Hoffnung jedoch nicht auf, dass es auch wieder so werden<br />
kann, und versuche, optimistisch zu bleiben.<br />
MM: Du konntest 2020 den ersten Platz im Bereich „Singer-Song-<br />
writer“ beim 38. Deutschen Rock und Pop Preis erzielen. Wie war<br />
es für dich, nachdem du von deinem Gewinn erfahren hast?<br />
ernst nehme, da sie durch ihren Wettkampfgeist nicht dem eigentlichen<br />
Sinn des Musikmachens entsprechen und nicht jedem Künstler gerecht<br />
werden können. Vielmehr geht es mir um den gegenseitigen Austausch<br />
zwischen Künstlern, das Kennenlernen neuer Leute und das Sammeln von<br />
Inspirationen, was sich aufgrund der diesjährigen Pandemie-Situation ja leider<br />
etwas schwieriger gestaltet hat. Ab und an finde ich es einfach spannend,<br />
seine Komfortzone zu verlassen und sich einfach mal etwas zu wagen.<br />
MM: Mit dem Gewinn beim Rock & Pop Preis und deinem Debütalbum<br />
in Arbeit, was sind deine weiteren Pläne für die Zukunft?<br />
LENA HAUPTMANN: Mein Wunsch ist es, mir ein Leben gemeinsam mit der<br />
Musik aufzubauen und mit ihr zu wachsen. Die Freiheit zu haben, die Musik<br />
spielen zu können, die mir am Herzen liegt, auf Bühnen zu stehen vor einem<br />
wertschätzenden Publikum und <strong>Musiker</strong> um mich herum zu haben, mit<br />
denen ich gerne zusammenarbeite und noch einige CDs aufnehmen kann.<br />
Ich möchte auf jeden Fall weiterhin an meinen Songwriting-Skills arbeiten,<br />
natürlich auch an meinen stimmlichen und musikalischen Fähig keiten weiter<br />
üben – das ist ein sehr langer Prozess, der wohl niemals aufhört. Dazu<br />
gibt es einfach noch zu vieles zu entdecken. Ebenfalls würde ich gerne<br />
die Arbeit im Tonstudio forcieren. Ob es meine eigenen Songs sind, das<br />
Einsingen von Backgroundvocals für andere Künstler oder das Ein -<br />
sprechen von Texten, ich kann mir die unterschiedlichsten Aufgaben vorstellen.<br />
Auch das Unterrichten von Musik wäre eine gute Möglichkeit, mein<br />
erlerntes Wissen weiterzutragen und anderen dabei zu helfen, ihre Stimme<br />
auszubilden. Ich glaube, in der heutigen Zeit muss man als freischaffender<br />
<strong>Musiker</strong> sehr flexibel und vielseitig aufgestellt sein.<br />
LENA HAUPTMANN: Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, dass<br />
der Jury meine Musik gefallen hat. Auch wenn ich Wettbewerbe nicht zu<br />
INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />
FOTOS: CHARLOTTE & DAN BARON; MAREK SZYMCZAK<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
16 STORIES<br />
View geben dort Vollgas, wo echte<br />
Bird’s<br />
Bands schon immer ihre Hymnen in den<br />
Asphalt brennen – live. Und seit ihrer Grün dung<br />
Anfang 2016 kennen sie nur eine Richtung:<br />
nach vorne!<br />
MM: 2016 habt ihr die Band gegründet. Wie<br />
lange kennt ihr euch schon und woher<br />
kam der Entschluss, gemeinsam Musik zu<br />
machen?<br />
Jazzakkorde, krumme Taktarten,<br />
ein fetter Sound und ein deutlicher Fokus<br />
auf den Groove sorgen für originelle<br />
und einprägsame Songs,<br />
die die Halle zum Beben bringen.<br />
BIRD’S VIEW: Kurz vor der Studioproduktion<br />
im September 2019 unserer zweiten EP gabs bei<br />
uns einen Besetzungswechsel, Jan (Drums) und<br />
Max (Bass) sind neu dazukommen. Wir haben<br />
aber vorher schon lange zusammen in verschieden<br />
Projekten Musik gemacht – sagen wir seit<br />
ca. 2013.<br />
MM: Das Finden eines Bandnamens stellt oft<br />
ein Problem dar. Wie seid ihr auf BIRD’S VIEW<br />
gekommen?<br />
BIRD’S VIEW: Kurze und relativ chaotische<br />
Sache: Alex und ich (Niko, d. R.) haben uns,<br />
nachdem wir das erste Mal wirklich Kohle mit<br />
Musik verdient haben, eine Drohne gekauft.<br />
Sagen wir einfach, wir sind mit der Drohne in<br />
eine Fensterfront geflogen, und das Einzige,<br />
was man in den Scherben noch gesehen hat,<br />
waren diese Deko-Vogelaufkleber.<br />
BIRD’S<br />
VIEW<br />
MM: Ihr habt im Jahr 2019 den Hessi schen<br />
Rock & Pop Preis gewonnen und anschließend<br />
auch noch beim Deutschen Rock &<br />
Pop Preis in der Kategorie „Rock“ den ersten<br />
Platz abgeräumt. Wie war das für euch?<br />
BIRD’S VIEW: Sehr viel warten und wenig spielen!<br />
Trotzdem war es aber eine coole Sache.<br />
Freuen uns natürlich mega über den Gewinn,<br />
und mal gucken, was als Nächstes kommt.<br />
MM: Woher holt ihr euch eure musikalische<br />
Inspiration? Gibt es auch bestimmte Alben,<br />
die euch inspirieren?<br />
BIRD’S VIEW: Ich glaube, wir hören alle sehr<br />
viele verschiedene Musikrichtungen.<br />
Jans Lieb lingsalbum ist momentan „On The<br />
Mountain“ von Elvin Jones, Alexs „Songs For<br />
The Deaf“ von Queens of the Stone Age, Maxs<br />
„In Your Honor“ von den Foo Fighters, und<br />
meins (Nikos, d. R.) „Grace – Jeff Buckley“.<br />
Ansonsten hängen wir einfach unglaublich<br />
viel miteinander ab und wissen ganz genau,<br />
wie der andere musikalisch tickt.<br />
Halt mein Bier –<br />
ich mach mal lauter …<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 17<br />
BIRD’S VIEW<br />
„Cigarettes and Coffee“ – EP<br />
VÖ: 29. FEBRUAR 2020<br />
WWW.BIRDSVIEW.EU<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
BIRDSVIEW.OFFICIAL<br />
Mit Mut in den Kurven<br />
und Gitarrensounds<br />
in 6-Zylinder-Stylishness<br />
gehen sie zusammen<br />
nach vorne wie<br />
ein praller 40-Tonner eine<br />
Stunde vorm<br />
Sonntagsfahrverbot.<br />
Willkommen im<br />
Desert-Sound Drive-Thru.<br />
Die volle Bedienung<br />
– ausgewogen,<br />
anspruchsvoll, gerne<br />
auch kompliziert –<br />
aber immer mit dem<br />
ultimativen Kick für alle,<br />
die den Groove<br />
einer richtigen<br />
Rockband brauchen.<br />
MM: Ihr seid als Band im „Underground“<br />
tätig. Welche war eure ereignisreichste<br />
„Underground“-Show und was sind eure<br />
Er fahrungen?<br />
BIRD’S VIEW: Ich glaub, ’ne Underground-Show<br />
ist nur gut, wenn am Ende die Polizei im Wohn -<br />
gebiet vor der Haustür steht. Viel Stagediving<br />
und Pogo, da wo eigentlich Menschen zu Abend<br />
essen.<br />
MM: Einige der größten Bands haben Pre -<br />
show-rituale – was ist euers und wie bereitet<br />
ihr euch auf einen Gig vor?<br />
BIRD’S VIEW: Ein paar von uns pennen nach<br />
dem Soundcheck meistens. Dann hören wir viel<br />
Tech House und trinken ’ne Stunde vorher ziemlich<br />
viel Kaffee. Zehn Minuten vor der Show<br />
machen wir uns warm und versuchen irgendwie,<br />
den Kreislauf in Schwung zu bringen. Dann<br />
machen wir ein Foto und reißen die Hütte ab.<br />
MM: Nach einer erfolgreichen Show wird<br />
meist erstmal gefeiert. Wie kann man sich<br />
eine After-Show-Party der BIRD’S VIEW<br />
vorstellen?<br />
BIRD’S VIEW: Meistens ist Jan irgendwo im<br />
Back stage am Skaten, während Alex und Max<br />
eine große Liebe für Tequila nach Shows entwickelt<br />
haben. Ich habe seit Anfang 2019 von<br />
unserem Manager absolutes Feuerwerks ver bot,<br />
weil das anscheinend nicht so gerne gesehen<br />
wird – also ziemlich guter Circus und jeder ist<br />
willkommen!<br />
MM: Im März 2020 habt ihr bekannt gegeben,<br />
dass ihr an eurem ersten Album arbeitet.<br />
Wie weit seid ihr und wie ist euer Song -<br />
writing-Prozess?<br />
BIRD’S VIEW: Wir sind mitten im Songwriting<br />
und schreiben ’ne Palette an Songs, bevor wir<br />
im Januar ins Studio von Oli Rüger gehen und<br />
anfangen, alles vorzuproduzieren – so ist der<br />
Plan. Im Moment sind wir also noch voll in der<br />
Orga-Phase.<br />
MM: Durch Covid-19 werden Konzerte zurzeit<br />
verhindert – wo seid ihr dennoch am<br />
liebsten: im Studio oder auf der Bühne?<br />
BIRD’S VIEW: Auf jeden Fall auf der Bühne!<br />
Das ist eine ganz andere Energie als im Studio.<br />
Und das Geilste ist, wenn du Leute siehst, denen<br />
die Mukke gefällt. Dafür macht man ja den<br />
ganzen Kram letztendlich!<br />
MM: Neben einem Album, was sind eure<br />
Pläne für die Zukunft?<br />
BIRD’S VIEW: Erst mal wieder Shows spielen<br />
dürfen, bei denen es erlaubt ist zu moshen.<br />
Ansonsten passiert grade trotz Corona glücklicherweise<br />
ziemlich viel bei uns. Da kommt auf<br />
jeden Fall in der nächsten Zeit noch einiges auf<br />
euch zu ...<br />
WEB: BIRDSVIEW.EU<br />
INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />
FOTOQUELLE: BIRD’S VIEW<br />
BACKGROUNDFOTO: ADOBE STOCK<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
18 STORIES<br />
SASCHA SALVATI<br />
»Künstler müssen einfach mehr zum Unter nehmer werden«<br />
Der Dortmunder Vollblutmusiker wurde in Soest geboren. Im Alter von 15 Jahren<br />
war er bereits als professioneller Studiosänger aktiv. Er spielt sowohl Klavier<br />
als auch Gitarre und wird von seinen <strong>Musiker</strong>kollegen als Songwriter<br />
und Komponist geschätzt. Sascha hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen.<br />
Auf der Bühne sprüht er vor Energie und das kann man hören und sehen.<br />
MM: Wie ich erfahren habe, habt ihr an der<br />
TV-Show Popstars 2007 teilgenommen.<br />
Kannst du uns dazu etwas sagen?<br />
SASCHA SALVATI: Tialda und ich haben 2007 die<br />
TV-Show Popstars gewonnen und waren Mit glie -<br />
der der Band ROOM2012.<br />
In dieser Zeit wurden wir auch privat ein Paar<br />
und entschieden uns nach der Trennung der<br />
Band, den Weg zu zweit weiterzugehen.<br />
SASCHA SALVATI: Ich komme aus einer multinationalen<br />
Familie mit deutschen, italienischen,<br />
jamaikanischen, amerikanischen Wurzeln.<br />
Be sonders die afroamerikanischen Einflüsse<br />
haben sich bei mir musikalisch sehr niedergeschlagen.<br />
Ich bin mit Oldschool-RnB-Musik aufgewachsen<br />
und diese Musik hat den größten Einfluss auf<br />
mich gehabt.<br />
ROOM2012 haben in seiner kurzen Bestehens -<br />
zeit etwa 150 000 CDs verkauft und mehrere Top-<br />
Ten-Platzierungen in den Charts erhalten.<br />
Die Band hat sich nach Differenzen mit Ma na -<br />
gement und Plattenfirma getrennt.<br />
MM: Welche Auszeichnungen hattet ihr in<br />
2019 anlässlich des Deutschen Rock & Pop<br />
Preises erhalten?<br />
Natürlich gibt es auch einen großen Hip-Hop-<br />
Anteil in meinen musikalischen Wurzeln. Daher hat<br />
es mich auch sehr gefreut, dass mein Soloalbum<br />
„Was ich will & was ich gebe“ einen der Hip-Hop-<br />
Preise gewonnen hat. Musikalisch bin ich aber<br />
weniger Hip-Hop, sondern sehr RnB!<br />
MM: Wie lebt ihr als unabhängige <strong>Musiker</strong><br />
und Künstler?<br />
SASCHA SALVATI: Ich durfte insgesamt sieben<br />
Preise mit heimnehmen. Unter anderem den ersten<br />
Platz in der Kategorie RnB, die mir als RnB-<br />
Sänger extrem wichtig war.<br />
SASCHA SALVATI: Darüber könnte ich ein Buch<br />
schreiben: Für uns war nach der Popstars-Ge -<br />
schichte klar, dass wir nie wieder in ein so extremes<br />
Abhängigkeitsverhältnis kommen dürfen.<br />
MM: Bitte beschreibe euren musikalischen<br />
Background …<br />
In dieser Situation hatten wir absolut keine<br />
Kontrolle über unsere Karriere oder das Busi ness.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 19<br />
Zudem waren die Beteiligungen für uns so gering, dass<br />
wir trotz extremen Bekanntheitsgrads kaum über die<br />
Runden gekommen sind.<br />
Nach einiger Zeit wurde uns klar, dass wir unsere musikalische<br />
Karriere als Business verstehen müssen. Deshalb<br />
haben wir TS Entertainment gestartet. Ich habe nach der<br />
Erfahrung mit Popstars ein Betriebswirtschaftsstudium<br />
ab geschlossen, damit ich mein wirtschaftliches Knowhow<br />
auf ein vernünftiges Level bringe.<br />
Wir sind jetzt nur musikalisch und wirtschaftlich so er -<br />
folgreich, weil wir unser Business zu 100 Prozent selbst<br />
steuern.<br />
Das nimmt natürlich extrem viel Zeit in Anspruch. Wir<br />
müssen uns immer wieder aus unserer Komfortzone herausbegeben,<br />
um zu wachsen. Aber die extreme Mühe ist es<br />
wert. Wir wissen ganz genau, was in unserer Unter neh mung<br />
passiert, und können selbst entscheiden.<br />
Auch wenn der Bekanntheitsgrad nicht ansatzweise so<br />
hoch ist wie damals, verdienen wir ein Vielfaches von dem,<br />
was wir nach Popstars erhalten haben. Auch wenn <strong>Musiker</strong><br />
immer ungern über Finanzen reden, ist es wie in jedem<br />
Business trotzdem ein wichtiges Thema. Und Musik ist<br />
halt einfach ein Business.<br />
MM: Wie ich erfahren habe, bist du nicht nur <strong>Musiker</strong>,<br />
sondern auch Betriebswirt und berätst als Business<br />
Coach angehende Unternehmer. Wie schaffst du diesen<br />
Spagat?<br />
SASCHA SALVATI: Nach meiner Erfahrung, mit dem Auf -<br />
bau von TS Entertainment und dem Studium wurde ich<br />
immer wieder von <strong>Musiker</strong>n gefragt, ob ich Tipps habe.<br />
Ein <strong>Musiker</strong>kollege hat mich gefragt, ob ich beim Aufbau<br />
seiner Musikschule behilflich sein kann. Ich bin so zufällig<br />
in den Bereich Unternehmensberatung und Coaching ge -<br />
rutscht.<br />
Interessant ist für mich, dass ich oberflächlich gesehen<br />
ja absolut nicht dem typischen Bild eines Unternehmens -<br />
beraters entspreche.<br />
Ich drehe Musikvideos mit Frauen und Sonnenbrille. Für<br />
manche Leute ist das etwas verwirrend, auch für mich<br />
selbst manchmal. Ich hatte zu Beginn oft das Gefühl, dass<br />
ich diesem typischen Unternehmensberatertyp entsprechen 8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
20 STORIES<br />
muss. Heute weiß ich, dass ich gerade weil ich eine völlig andere Art von<br />
Berater bin, so gerne und häufig von jungen Existenzgründern oder Unter -<br />
nehmern beauftragt werde. Durch meine Erfahrung kann ich auch mit völlig<br />
anderen Ansätzen coachen. Allerdings ist meine Zeit begrenzt, und ich<br />
merke, dass ich immer weniger dazu komme, Musik zu machen.<br />
Ein schwieriger Spagat. Trotzdem genau das Richtige für mich und meinen<br />
Weg. Ich will Gründern ja auch ersparen, ähnliche Fehler zu machen<br />
wie ich zu Beginn.<br />
MM: Mit deiner Lebenspartnerin hast du die Firma TS Entertain ment<br />
gegründet. Deine Lebenspartnerin ist auch Sängerin und ihr habt<br />
gemeinsam die TV-Show Popstars gewonnen. Welche Auswir kungen<br />
hat dieser Gewinn für euch?<br />
SASCHA SALVATI: Die Show war für uns beide ein super Sprungbrett und<br />
ist nach wie vor eine gute Referenz für uns.<br />
Die Zeit hat uns unglaubliche und wertvolle Erfahrungen beschert, von<br />
denen wir heute noch jeden Tag profitieren. Es war wirklich eine super<br />
Schule für uns. Wir haben uns darüber kennengelernt und so hat die ganze<br />
»Ich wurde erst erfolgreich,<br />
als ich mich gefragt habe: Was kann ich<br />
anderen Menschen für<br />
einen Mehrwert bieten? Erst dann kam<br />
der wirtschaftliche Erfolg.«<br />
SASCHA SALVATI<br />
„HIER FÜR DICH“ – MUSIKVIDEO<br />
VÖ: 03. JULI 2020<br />
YOUTU.BE/NWO7TAJT8YM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />
WWW.INSTAGRAM.COM/SASCHASALVATI<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 21<br />
Geschichte eigentlich erst begonnen. Vor Popstars<br />
war ich komplett „Lost“. Ich wusste nur, dass ich<br />
<strong>Musiker</strong> werden wollte, hatte aber keine Ahnung,<br />
wie das gehen soll. Popstars war damals der große<br />
Schritt in die richtige Richtung.<br />
MM: Könnt ihr erfolgreich von eurer Musik<br />
leben?<br />
SASCHA SALVATI: Wir leben sehr gut von der<br />
Musik. Das aber vor allem auch, weil wir ständig<br />
an unserem Business und an unserer Ver mark -<br />
tung feilen.<br />
Wir wissen, was unsere Leistung wert ist. Durch<br />
das Wirtschaftsstudium und viel Weiterbildung in<br />
verschiedenen Businessbereichen konnten wir<br />
Prozesse in unser Unternehmen integrieren, die<br />
eigentlich vor allem in anderen Branchen ge nutzt<br />
werden. Dadurch haben wir extrem viel Nach -<br />
frage und eine hohe Abschlussquote an Auf trä -<br />
gen. Mittlerweile verbuchen wir ja auch andere<br />
Künstler.<br />
MM: Beschreibe die Denkweise eines Künst -<br />
lers …<br />
SASCHA SALVATI: Früher war ich der Meinung,<br />
dass ein Künstler mit dem Businessteil nichts zu<br />
tun haben sollte. Ein Manager sollte sich um alle<br />
Bereiche des Business kümmern und der Künstler<br />
macht nur Musik und Show.<br />
Ein Konzept, das vor allem den Sängern und<br />
Rappern in den letzten Jahrzehnten eingebläut<br />
wurde und das mittlerweile völlig überholt ist.<br />
Kreativität ist natürlich die Nummer-eins-Qualität<br />
jedes Künstlers. Allerdings ist es heutzutage und<br />
war es auch damals schon unheimlich wichtig,<br />
dass ein Künstler das Mindset eines Unter neh -<br />
mers entwickelt.<br />
Ansonsten hat man immer den kürzeren Stroh -<br />
h alm in der Hand. Die größten Künstler unserer<br />
Zeit sind alle auch richtig gute Unternehmer.<br />
Wer schon mal seine Streaming-Abrechnung<br />
gesehen hat, dem wird schnell klar, dass er andere<br />
Incomestreams benötigt.<br />
Das Livegeschäft ist einer der wenigen Wege<br />
heutzutage, mit Musik noch Umsatz zu machen.<br />
Wer eine starke Marke hat, der kann aber auch<br />
mit Merch und anderen Leistungen gut verdienen.<br />
Wir werden langfristig immer mehr Independent<br />
Artists sehen, die ohne Plattenfirma sehr erfolgreich<br />
werden.<br />
Fynn Kliemann ist da besonders hervorzuheben.<br />
Er hat in dem Zusammenhang ja sogar eine<br />
richtig gute Dokumentation produziert.<br />
Künstler müssen einfach mehr zum Unter -<br />
nehmer werden. Es führt kein Weg daran vorbei.<br />
Als Künstler musst du heute einfach die Pro zesse<br />
begreifen, die hinter der Musik stehen. Radio und<br />
TV werden immer mehr an Bedeut samkeit verlieren.<br />
Dies ist ja jetzt schon der Fall. Social Media<br />
wird immer weniger organische Reichweite bieten.<br />
Auch Künstler müssen anfangen, Werbung zu<br />
schalten.<br />
Rapper haben irgendwie häufig schon dieses<br />
Mindset. Bei den Sängern und Instrumentalisten<br />
habe ich oft das Gefühl, dass sie noch immer in<br />
diesem alten Mindset hängen und mit dem<br />
Business part nichts oder nur wenig zu tun haben<br />
wollen. Das Resultat ist, dass man kaum über<br />
die Runden kommt.<br />
Jeder <strong>Musiker</strong> sollte sich aktuell intensiv mit<br />
TikTok beschäftigen. Leider vernachlässige ich<br />
selbst aktuell diesen Social-Media-Kanal noch<br />
zu sehr. Das werde ich sicherlich noch bereuen.<br />
MM: Wie sieht bei euch die Musik in Zeiten<br />
von Corona aus?<br />
Die meisten <strong>Musiker</strong> stellen sich die Frage: Wie<br />
kann ich Geld verdienen? Das war auch immer<br />
die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich wirtschaftlich<br />
schlecht dastand.<br />
Ich wurde erst erfolgreich, als ich mich gefragt<br />
habe: Was kann ich anderen Menschen für einen<br />
Mehrwert bieten? Erst dann kam der wirtschaftliche<br />
Erfolg.<br />
Als Künstler müssen wir vor allem lernen und<br />
offen sein. Unsere Grenzen erweitern. In allen<br />
Be reichen. Daher kommt ja auch die Kreativität.<br />
MM: Wie siehst du die Zukunft des Musik -<br />
geschäfts?<br />
SASCHA SALVATI: Streaming hat alles verändert.<br />
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es Streaming gibt,<br />
auch wenn die Beteiligungen noch nicht gut sind.<br />
Als wir mit ROOM2012 erfolgreich waren, hat<br />
kaum noch jemand CDs gekauft. Alle haben sich<br />
die Musik illegal aus dem Netz gezogen. Heute<br />
werden wir über Streaming wenigstens am Kon -<br />
sum beteiligt.<br />
SASCHA SALVATI: Wir treten mittlerweile schon<br />
wieder im kleinen Rahmen auf.<br />
Im Lockdown (2020) waren wir grad in LA und<br />
haben da die Zeit genutzt, richtig gute Videos zu<br />
prodduzieren. Wer hat schon die Gelegenheit,<br />
das völlig menschenleere Los Angeles zu filmen.<br />
Das war eine einmalige Gelegenheit für uns.<br />
Ansonsten haben wir einfach viel aufgenommen.<br />
Ich muss aber auch sagen, dass es mir guttat,<br />
einmal weniger zu tun zu haben.<br />
Aktuell habe ich extrem viel Nachfrage für meine<br />
Coachings. Daher ist Musik in den letzten Mo naten<br />
sehr in den Hintergrund gerückt. Umso mehr weiß<br />
ich die kleinen Auftritte zu schätzen.<br />
Mir ist egal, vor wie vielen Leuten ich singe.<br />
Haupt sache die Emotion kommt beim Zuhörer an.<br />
Wir hatten einige private und persönliche Livestreams,<br />
die allesamt unerwartet emotional waren.<br />
Eine völlig neue Erfahrung für uns.<br />
INTERVIEW: MUSIKER MAGAZIN<br />
FOTOQUELLE: SASCHA SALVATI<br />
WEB: WWW.T-S-ENTERTAINMENT.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/SASCHASALVATI<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
22 STORIES<br />
CHRIS BRANDON<br />
„I Shouldn't Love U<br />
(feat. RGT)“<br />
VÖ: 2020<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
CHRISBRANDONOFFICIAL<br />
Christian Besau, alias Chris Brandon,<br />
wurde 1972 in Mannheim geboren<br />
MM: In den letzten 20 Monaten ist bei dir<br />
einiges passiert, Chartplatzierungen in den<br />
US-Charts und deine Gewinne beim Deut -<br />
schen Rock & Pop Preis 2019. Wie ist es für<br />
dich als <strong>Musiker</strong>, so positive Rück mel dun gen<br />
zu erhalten?<br />
CHRIS BRANDON: Die Frage erinnert mich daran,<br />
wie ich als Teenager für die Musik brannte. Ich war<br />
mir sicher, nie wieder damit aufzuhören, während<br />
viele in meinem Umfeld ständig flehten, ich solle<br />
doch um Himmels willen nicht schon wieder singen.<br />
Ein Lehrer nannte mich damals ständig<br />
Troubadix, in Anlehnung an den glücklosen Sänger<br />
im Asterix-Comic. Aber wenn die Musik ganz tief<br />
in dir einmal gesät ist, dann kannst du nicht anders<br />
als dem Sound deiner inneren Stimme zu folgen.<br />
Eine coolere Bestätigung als die erfolgreichen<br />
Abenteuer der letzten 20 Monate kann ich mir<br />
nicht vorstellen. Klar habe ich sehr hartnäckig mit<br />
meinem typischen Dickschädel daran gearbeitet,<br />
aber das tun andere Künstler auch – und ich kenne<br />
ganz hervorragende <strong>Musiker</strong>, die Auf merk samkeit<br />
verdienen. Erfolg ist nicht selbstverständlich, und<br />
Man nehme aktuelle und<br />
eingängige Popsongs,<br />
dazu eine markante Stimme, die<br />
vor Energie sprüht, einen Schuss<br />
Rhythm and Blues und<br />
einen gutgelaunten Sänger.<br />
Das Ergebnis:<br />
CHRIS<br />
BRANDON<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 23<br />
Für die Ärzte stand<br />
schnell fest: Er würde nie<br />
etwas sehen können, also<br />
blieb das Hören.<br />
Und die Musik faszinierte<br />
ihn von Anfang an.<br />
Bereits mit fünf Jahren<br />
kannte er jeden Hit<br />
von Elvis und Bruce<br />
Springsteen. Einflüsse,<br />
mit denen Chris<br />
seine aktuellen Popsongs<br />
zu einer seltenen und<br />
erfrischenden Mischung<br />
macht. Rock ’n’ Roll<br />
wurde für Chris Brandon<br />
zur Lebenseinstellung<br />
für die Seele.<br />
manchmal musst du wieder und wieder aufs Tor<br />
zielen, um einmal zu treffen. Wenn das passiert,<br />
ist das immer ein Grund, dankbar zu sein.<br />
MM: Du selbst bist ein großer Elvis-Presley-<br />
Fan und hast schon gemeinsam mit seinem<br />
entfernten Cousin Ryan Presley an Songs<br />
ge arbeitet und sogar in den Sun Studios<br />
produziert. Wie war das Erlebnis für dich?<br />
CHRIS BRANDON: Ganz ehrlich, mit dem Wort<br />
„Fan“ hatte ich immer Probleme, weil es eine<br />
gewisse Unterwürfigkeit ausdrückt. Das schmälert<br />
aber keinesfalls meinen riesigen Respekt und<br />
die Bewunderung für Künstler wie Elvis. Obwohl<br />
ich für seine Songs zu jung war und sie erst nach<br />
seinem Tod kennenlernte, war und ist Rock ’n’ Roll<br />
für mich eine geniale Offenbarung. Hätte man mir<br />
mit 17 prophezeit, dass ich später in den legen -<br />
dären Sun Studios in Memphis produzieren würde,<br />
wo alles begann, und dass ich sogar Freund -<br />
schaft mit der Familie Presley und besonders mit<br />
Ryan schließen würde – der geniale Songs<br />
schreibt –, ich hätte es wohl selbst nicht geglaubt.<br />
8
24 STORIES<br />
Manchmal läuft das Leben aber besser, als du<br />
denkst. Was Elvis betrifft, so ist er für mich die<br />
perfekte Kombination aus Rebell und Schwie ger -<br />
mutters Liebling. Gerade in seinen Spielfilmen<br />
hat er sich aber auch extrem vom eigenen An -<br />
spruch entfernt, wie er selbst sagte. Manchmal<br />
ist es wohl Segen und Fluch zugleich, wenn man<br />
das große Talent hat, sich an die Erwartungen<br />
anderer zu adaptieren. Gut, wenn man das im<br />
Hinterkopf behält, in der Musik und im Leben.<br />
MM: Als du in Memphis warst, hattest du<br />
die Ehre, gemeinsam mit der Band der Blues-<br />
Legende B. B. King in dessen Club aufzutreten.<br />
Du bist der erste weiße Mann, der<br />
diese Gelegenheit bekam. Wie waren deine<br />
Erfahrungen?<br />
CHRIS BRANDON: Das war eine extrem große<br />
Ehre. Da stand ich backstage im Club einer der<br />
ganz Großen und vor mir hatte ich seine genialen<br />
Bühnenbegleiter, alle längst im Rentenalter,<br />
extrem bescheiden und absolut professionell.<br />
Sie kannten ja den deutschen <strong>Musiker</strong> nicht, der<br />
weit gereist war, um mit ihnen zu spielen. Und<br />
doch empfingen sie mich mit der warmherzigen<br />
Offenheit, die so typisch ist für die Südstaaten.<br />
Schnell wurde mir aber klar, dass das Mana -<br />
gement und auch ich selbst etwas Wichtiges<br />
übersehen hatten. Welche Songs würden wir<br />
eigentlich gleich spielen? Es war schnell klar, dass<br />
es unbedingt Titel von schwarzen Künstlern sein<br />
mussten. Diesen Respekt verdiente die Band<br />
einfach und irgendwie war das für alle selbstverständlich.<br />
Am Ende war es dann wie fliegen. Alles<br />
lief von selbst und wir feierten gemeinsam eine<br />
unglaublich tolle Samstagnacht mitten in der<br />
brodelnden und schwülen Hitze von Memphis. Nie<br />
hatte ich übrigens lautere Bühnenmonitore als mit<br />
dieser hammer Band.<br />
MM: Inwiefern haben solche Erlebnisse dich<br />
und deine Musik geprägt?<br />
»Rock ’n’ Roll ist wohl der einzige Krach auf<br />
der Welt, der Kopfschmerzen vertreibt.<br />
Er ist Sex, Freude und Wut zugleich und<br />
macht all das zu guter Energie.<br />
Alles, was wir heute an Musik hören und<br />
spielen, basiert darauf und ist<br />
für mich mehr oder weniger Rock ’n’ Roll.«<br />
CHRIS BRANDON: Musik kam für mich nie einfach<br />
nur aus dem Radio, das zur Untermalung<br />
vor sich hinplätschert. Sie wurde für mich zur<br />
Lebenseinstellung und zum Ventil für große<br />
Traurig keit und riesige Freude, mit der man es<br />
schaffen kann im Leben. Ich bin ganz sicher, dass<br />
ich seit meinem fünften Lebensjahr keinen Tag<br />
ohne bewusstes Musikhören verbracht habe.<br />
Ich verdanke ihr unendlich viel und hoffe sehr,<br />
sie behält ihren hohen Stellenwert in unserer<br />
Gesell schaft, auch wenn sie immer verfügbarer<br />
wird. Wenn ein toller Künstler ein neues Album<br />
macht, sollte das auch künftig Gesprächsthema<br />
in der Straßenbahn oder Kneipe sein.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 25<br />
»Corona zeigt der Gesellschaft,<br />
wie sensibel und wichtig Kultur ist,<br />
und uns <strong>Musiker</strong>n,<br />
wie dringend wir unser Publikum<br />
brauchen.<br />
Wir alle sind aufeinander<br />
angewiesen, und Musik ist eben<br />
doch nicht nur<br />
irgendein Beiwerk oder Dudel ware,<br />
sondern hat einen enormen Wert,<br />
auch finanziell.«<br />
MM: Über dich ist zu finden, dass nicht nur<br />
Elvis Presley, sondern auch Bruce Springsteen<br />
und Bob Dylan zu deinen Idolen gehören.<br />
Inwiefern inspirieren sie dich?<br />
CHRIS BRANDON: Erst mal inspiriert mich auch<br />
ganz neue Musik von Künstlern wie Gregory<br />
Porter zum Beispiel. Aber Bruce Springsteen<br />
sagte mal, dass Elvis mit dem Rock ’n’ Roll den<br />
Körper be freite und Dylan mit seinen messerscharfen<br />
Texten den Geist. Für mich trifft das voll<br />
zu. Ein perfektes Beispiel ist das unschlagbar<br />
knappe und klare Statement von Bob Dylan: „To<br />
live outside the law you must be honest.“ Ich<br />
liebe es, mit solchen Gedanken als Abenteurer<br />
unterwegs zu sein. Außerdem vergisst man schnell,<br />
dass es der Rock ’n’ Roll war, der es Schwarzen<br />
und Weißen erstmals ermöglichte, zur gleichen<br />
Musik zu tanzen. Damit sprengte er Grenzen und<br />
schuf die Basis für das heutige Ver ständnis von<br />
Gleich heit.<br />
MM: Was genau bedeutet Rock ’n’ Roll für<br />
dich?<br />
CHRIS BRANDON: Rock ’n’ Roll ist wohl der<br />
einzige Krach auf der Welt, der Kopfschmerzen<br />
vertreibt. Er ist Sex, Freude und Wut zugleich<br />
und macht all das zu guter Energie. Ich meine<br />
dabei nicht nur Elvis & Co. Alles, was wir heute<br />
an Musik hören und spielen, basiert darauf und<br />
ist für mich mehr oder wenigerRock ’n’ Roll.<br />
MM: Bob Dylan durftest du sogar interviewen,<br />
da du Radiojournalist und Promi mode rator<br />
bist. Was ist das Spannendste an deinem<br />
Beruf?<br />
CHRIS BRANDON: Ganz klar: die Menschen<br />
selbst. Nach meiner Erfahrung gilt übrigens: Je<br />
prominenter, desto unkomplizierter sind die meis -<br />
ten Menschen, die ich im Radio interviewen darf.<br />
Allüren, Zeitknappheit oder Arroganz erlebe ich<br />
eher auf der mittleren Ebene, auch im Mana ge ment<br />
oder bei pseudowichtigen Aufpassern back stage.<br />
Die Künstler, die sie betreuen, sind dagegen meist<br />
angenehm entspannt und oft auch dankbar für<br />
Gesprächspartner, die sie nicht an himmeln, sondern<br />
ernst nehmen.<br />
Ich denke da an Stars wie Udo Lindenberg,<br />
Stefanie Heinzmann oder Peter Maffay, mit denen<br />
ich sehr persönlich sprechen konnte. Mit einigen<br />
Künstlern wie etwa den Hooters oder Mango<br />
Cherry haben wir sogar tatsächlich mitten im<br />
Interview ganz spontan gesungen.<br />
MM: Viele <strong>Musiker</strong> hatten mit Covid-19 und<br />
dessen Auswirkungen schwer zu kämpfen.<br />
Wie verlief das Jahr 2020 für dich?<br />
CHRIS BRANDON: Durch mein berufliches Stand -<br />
bein im Radio gehöre ich zu den Glück lichen,<br />
deren Existenz nicht bedroht ist. Ich denke aber,<br />
Corona zeigt der Gesellschaft, wie sensibel und<br />
wichtig Kultur ist, und uns <strong>Musiker</strong>n, wie dringend<br />
wir unser Publikum brauchen. Wir alle sind<br />
aufeinander angewiesen, und Musik ist eben doch<br />
nicht nur irgendein Beiwerk oder Dudel ware,<br />
sondern hat einen enormen Wert, auch finanziell.<br />
Um ihn unbedingt zu erhalten, müssen jetzt alle<br />
Seiten kreativ sein – und ganz wichtig: Corona ist<br />
längst nicht der einzige Killer. Warum soll es sich<br />
eigentlich für <strong>Musiker</strong> lohnen, ihre Songs auf di -<br />
gi talen Plattformen zu streamen, die dafür bestenfalls<br />
lächerlichste Centbeträge als Spothonorar<br />
zahlen, das nicht mal für neue Drum sticks oder<br />
Gitarrensaiten reicht? Auch hier müssen wir uns<br />
alle perspektivisch etwas einfallen lassen.<br />
MM: Trotz Covid-19 hast du es geschafft, mit<br />
deinem aktuellen Song „I Shouldn’t Love You“<br />
bereits über 20 500 Klicks bei Spotify zu<br />
erreichen. Was ist als Nächstes geplant?<br />
CHRIS BRANDON: Das ist schnell erzählt, es<br />
gibt spannende neue Songs in der Pipeline. Ich<br />
wurde als <strong>Musiker</strong> ins Leben gestellt, der gar nicht<br />
anders kann, als Musik aus tiefstem Herzen zu<br />
lieben und zu machen – and so I will keep on singing<br />
a song.<br />
WEB: WWW.FACEBOOK.COM/<br />
CHRISBRANDONOFFICIAL<br />
INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />
FOTOQUELLE: CHRIS BRANDON<br />
GRAFIKQUELLE: ADOBE STOCK<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
26 STORIES<br />
SPY # ROW<br />
„Blood Brothers“<br />
VÖ: 26. APRIL 2019<br />
SPYROW.DE<br />
FACEBOOK.COM/SPYROWDREIEICH<br />
INSTAGRAM.COM/BANDSPYROW<br />
»Der Begriff „Band“ war<br />
für uns schon immer mehr<br />
als eine Gruppe von <strong>Musiker</strong>n.<br />
Es bedeutet für uns<br />
Familie und unbedingten<br />
Zusammenhalt.«<br />
Eine neue Ära des Hard Rocks<br />
MM: Ihr kennt euch schon seit Geburt an<br />
und macht seit 15 Jahren zusammen Musik.<br />
Woher kam die Entscheidung, professionell<br />
Musik zu machen?<br />
SPY#ROW: Wir sind zusammen aufgewachsen<br />
und kennen uns seit Stunde 0 – wir hatten uns<br />
tatsächlich schon gegenseitig auf dem Arm. Von<br />
klein auf hatten wir den gleichen Musik gesch -<br />
mack, auf den uns glücklicherweise unsere Väter<br />
gebracht haben. Die spielen auch in einer Band,<br />
und wir waren als Kids extrem fasziniert, was auf<br />
der Bühne passiert ist. Und wie das dann so ist,<br />
wollten wir das auch mal probieren. Der Wunsch,<br />
das professioneller zu machen, hat sich dann im<br />
Laufe der Zeit entwickelt.<br />
MM: Wie waren eure Anfänge?<br />
SPY#ROW: Wir hatten bereits seit 2005 zu -<br />
sammen Musik gecovert, aber 2012 haben wir uns<br />
gedacht: Wieso versuchen wir nicht mal, einen<br />
eigenen Song zu schreiben? Also haben wir uns<br />
zusammengesetzt und ziemlich lange gefeilt.<br />
Danach waren wir voll im Flow und unsere eigene<br />
Setlist ist immer weiter gewachsen – bis wir<br />
vier Songs auf eine EP gebrannt haben. Die weiteren<br />
Jahre hat sich unser Sound aber immer mehr<br />
verändert.<br />
MM: 2019 kam dann euer erstes Album<br />
„Blood Brothers“. Woher kam der Ent schluss,<br />
an einem Album zu arbeiten?<br />
SPY#ROW: Dadurch, dass wir uns stetig etwas<br />
weiterentwickelt haben, hatten wir irgendwann<br />
viele Songs zusammen, doch kein einziger war<br />
irgendwo (professionell aufgenommen) zu hören ...<br />
Die einzig logische Konsequenz war dann,<br />
dass wir 2018 ins Studio gegangen sind und ein<br />
ganzes Album aufgenommen haben, das wir 2019<br />
über Fastball Music releasen durften.<br />
MM: Euer Album beinhaltet insgesamt elf<br />
verschiedene Songs. Habt ihr die Songs zu -<br />
sammen komponiert? Und wie war der Pro -<br />
zess des Songwritings?<br />
SPY#ROW: Der Tim spielt immer und überall<br />
Gitarre und hat deswegen generell zu jeder Zeit<br />
gute rohe Riffs am Start. Die gehen wir dann in<br />
der Regel durch und schauen, welcher direkt bei<br />
uns einschlägt. Der Song wird dann zusammen<br />
ausgefeilt und Bass & Drums bauen sich darauf<br />
auf. Manchmal haben wir auch schon Refrains<br />
fertig, die dann zum Riff passen – man kann sich<br />
das vorstellen wie einen Baukasten aus einzelnen<br />
Sequenzen, aus dem wir uns fürs Song writing<br />
bedienen.<br />
MM: Das Endprodukt ist ein sehr persönliches<br />
Hard-Rock-Album. Was bedeutet „Blood<br />
Brothers“ für euch als Band?<br />
SPY#ROW: Der Begriff „Band“ war für uns schon<br />
immer mehr als eine Gruppe von <strong>Musiker</strong>n. Es<br />
bedeutet für uns Familie und unbedingten Zu -<br />
sammenhalt. Das wird besonders deutlich, wenn<br />
man bedenkt, dass wir seit Geburt eine Einheit<br />
sind und seit fast 16 Jahren zusammen Musik<br />
machen – ohne einen einzigen Wechsel in der Be -<br />
setzung. Wir sind von klein auf zusammen durch<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
jede wichtige Phase des Lebens gegangen und<br />
können einander blind vertrauen – sowohl auf<br />
der Bühne als auch abseits der Bühne.<br />
MM: Ihr geltet als „der frische Wind“ der<br />
Rock-Musik. Was ist die Besonderheit eurer<br />
Band?<br />
SPY#ROW: Wir freuen uns immer, wenn das<br />
den Leuten auffällt: Wir wollen die „alten“ Werte<br />
des Hard-Rocks – die das Musikgenre so groß<br />
gemacht haben – erhalten, aber in ein neues,<br />
STORIES 27<br />
frisches & modernes Gewand kleiden. Das bedeutet,<br />
wir stehen auf handgemachten Riff-Rock,<br />
der aber in keinem Fall angestaubt wirkt. Fette und<br />
einprägsame Riffs auf der Gitarre sind nämlich in<br />
der heutigen Zeit etwas Mangelware ge worden.<br />
Auf der Bühne sind wir auch ziemlich präsent und<br />
bewegen uns viel: Man merkt uns on stage auch<br />
glaube ich an, mit welcher Passion wir Musik<br />
machen und es genießen, dort zu stehen ... vielleicht<br />
hat das auch was zum Image beigetragen ;)<br />
MM: Es waren ja einige Konzerte für 2020/<br />
21 geplant, die jetzt leider nicht stattfinden<br />
konnten. Wie nutzt ihr dennoch die freie Zeit?<br />
SPY#ROW: 2020 war ein hartes Jahr, in dem wir,<br />
wie viele andere auch, alles komplett neu sortieren<br />
mussten. Generell sind wir aber positive Men -<br />
schen mit einem positiven Blick in die Zukunft.<br />
Also haben wir uns nicht auf die faule Haut gelegt,<br />
sondern uns Gedanken ge macht, wie wir stärker<br />
und noch professioneller aus der Krise zurückkommen<br />
können. Zu viel sei noch nicht verraten,<br />
aber wir haben uns kon zeptionell einiges überlegt<br />
und freuen uns, die Sachen im neuen Jahr<br />
angehen zu können. :)<br />
MM: Habt ihr schon Pläne für das Jahr<br />
<strong>2021</strong>? Kommt vielleicht ein neues Album?<br />
SPY#ROW: Da habt ihr aber genau ins Schwarze<br />
getroffen! Wir wollten tatsächlich die auftrittsfreie<br />
Zeit 2020 dazu nutzen, ins Studio zu gehen<br />
und unsere zweite LP zu recorden. Leider wurde<br />
das durch diverse Lockdowns verhindert, aber<br />
wir sind der festen Überzeugung, das im ersten<br />
Garantiert<br />
MARIMBA lernen<br />
Elisabeth Amandi<br />
NEW<br />
BOOKS<br />
PLEKTRUM<br />
BASS<br />
Christoph Herder<br />
NEW<br />
NEW<br />
Buch&CD<br />
€23,95<br />
Buch&CD<br />
€21,95<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-22-7<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
ISBN 978-3-947998-21-0<br />
ANIKA NILLES<br />
PAD BOOK<br />
Anika Nilles<br />
POP PIANO<br />
SCHOOL<br />
Florian Tekale<br />
Drittel von <strong>2021</strong> nachholen zu können! Elf neue<br />
Songs stehen und warten nur darauf, auf Platte<br />
gepresst zu werden.<br />
MM: Ihr seid noch relativ am Anfang eurer<br />
Karriere. Wo seht ihr Spy # Row in zehn<br />
Jahren?<br />
SPY#ROW: Als junge Steppel waren wir öfters<br />
auf Konzerten in der Festhalle in Frankfurt und<br />
haben uns dabei vorgestellt, wie es wohl ist,<br />
auch mal dort oben zu stehen. So ganz ist das<br />
irgendwie nie aus den Köpfen gewichen. ;)<br />
Aber wie gesagt: Wir wollen unseren Weg<br />
weiter gehen und schauen, wohin er uns führt.<br />
Auf der gemeinsamen Tour mit NAZARETH<br />
haben wir jedenfalls noch mal richtig Blut ge leckt<br />
und sind mehr als bereit, den nächsten Schritt<br />
zu gehen.<br />
WEB: SPYROW.DE<br />
INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />
FOTOQUELLE: SPY # ROW<br />
GRAFIK: © BERDSIGNS / ADOBE STOCK<br />
Buch<br />
€21,95<br />
BESTSELLER 2020<br />
ISBN 978-3-943638-17-3<br />
GUITAR SCALE<br />
COLOURS<br />
Wieland Harms<br />
Buch&CD<br />
€ 21,95<br />
BESTSELLER 2020<br />
ISBN 978-3-947998-13-5<br />
Buch&CD<br />
€21,95<br />
BESTSELLER 2020<br />
ISBN 978-3-947998-16-6<br />
The Singer’s COACH<br />
Der Karriere-Ratgeber<br />
LeeZa Nail<br />
Buch<br />
€ 18,95<br />
Workshop im Heft!<br />
ISBN 978-3-947998-08-1<br />
alfredmusic.de
28<br />
in den<br />
fangen der<br />
roten<br />
ideologen ...<br />
Ideengeber und Gründer wurde ich von diesen 19 Personen, die als<br />
Gründungsmitglieder dem Verband beigetreten waren, zum Sprecher<br />
gewählt. (Juristisch heißt es laut Vereinsgesetz ‚„Vorsitzender“, in unserem<br />
Sprach gebrauch „Sprecher“.)<br />
Dann veröffentlichte ich im damaligen bundesweiten „Fachblatt Musik -<br />
magazin“ Kleinanzeigen mit dem Hinweis, dass sich eine „Arbeits gemein -<br />
schaft für Rock und Pop <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong>“ gegründet hat, die<br />
Gleichgesinnte sucht. In den ersten drei Monaten des Jahres 1983 meldeten<br />
sich eine ganze Anzahl von neugierigen <strong>Musiker</strong>innen und Mu s ikern,<br />
da damals diese Idee völlig neu war. Es gab eben keinen „Rock musiker -<br />
verband“, der sich um die Rechte und Ziele dieser Künstlergruppe kümmerte<br />
...<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 29<br />
Als ich Anfang 1983 auf die Idee kam,<br />
einen deutschlandweiten Verband<br />
für die Rock- und Popmusiker*innen<br />
zu gründen und aufzubauen,<br />
war mir Gott sei Dank<br />
völlig unbekannt, mit welchen<br />
Schwierigkeiten eine derartige<br />
Gründung und ein derartiger Aufbau<br />
einer großen Kultur-Organisation<br />
für diese Künstlergruppe behaftet ist.<br />
Wahrscheinlich war dies<br />
ein wesentlicher Grund dafür,<br />
warum ich es damals wagte, diesen<br />
Verband in 1983 zu gründen ...<br />
gründen? 2. Mit welcher Instanz hätten wir das vorher abgesprochen?<br />
3. Welche kulturpolitische Zielsetzung hätten wir? 4. Und wer alles würde<br />
diesen gewählten Vorstand und Verein leiten ...<br />
Gemäß meinem Temperament kritisierte ich, dass es eine Frechheit<br />
sei, mir derartige Fragen zu stellen, weil es in Deutschland bekanntermaßen<br />
keine Instanz gab/gibt, die für eine Vereinsgründung um Erlaubnis<br />
hätte gefragt werden müssen. Mir war klar, dass das Vereinsrecht in<br />
Deutschland jedem Bürger dieses Landes das Recht gibt, einen eigenständigen<br />
und unabhängigen Verein zu gründen. Mir war ebenfalls klar,<br />
dass man in der DDR und anderen kommunistischen Ländern eine Geneh -<br />
migung dafür hätte einholen müssen (die man allerdings nie bekommen<br />
hätte). Aufgrund dieser „Verhörmethoden“ von Reinald W. war das<br />
Gespräch dann beendet. Offensichtlich klar war allerdings, dass mein<br />
„neuer Kollege“ Michael Pick diesen Reinald W. schon länger kannte und<br />
sie sich beide vorher abgesprochen hatten. Die politischen Hinter gründe<br />
wurden mir kurze Zeit später klar.<br />
Nachdem Michael Pick und ich das Büro dieses Landesrates für Musik<br />
verlassen hatten, schlug er mir vor, dass wir in Zukunft eng mit dem<br />
Musikverlag „Pläne“ aus Dortmund zusammenarbeiten sollten. Ich fragte<br />
Michael Pick verwundert, ob er nicht wisse, dass es sich hier um<br />
einen von der DDR finanzierten Verlag der DKP handelt (Deutsche Kom -<br />
munistische Partei). Ich sagte ihm ebenfalls, dass das für mich nicht<br />
infrage komme ...<br />
Eines Tages meldete sich bei uns ein <strong>Musiker</strong> namens Michael Pick<br />
aus einer norddeutschen Stadt mit dem Vorschlag, eine Ortssektion der<br />
AGRD in seiner Stadt zu gründen. Das hörte sich damals gut an und wir<br />
verabredeten ein von ihm anberaumtes Treffen beim Landesrat für<br />
Musik in Hannover, einer Dachorganisation zahlreicher Verbände und<br />
Institutionen aus dem Bereich der Musik. Unser damaliger Gesprächspartner<br />
bei diesem Landesrat war der damalige Geschäftsführer Reinald W.<br />
Ich kannte diesen Mann nicht, wusste nichts von seinem Vorleben und<br />
war auf dieses Gespräch neugierig und gespannt. Nach circa 30 Minu ten<br />
hatte ich das unmissverständliche Gefühl, „verhört“ zu werden, und<br />
zwar von Reinald W. wie auch seltsamerweise von meinem mitgebrachten<br />
neuen „Freund“ Michael Pick. Kern ihrer Verhörfragen war: 1. Wer<br />
hatte uns/mir die Erlaubnis vorher erteilt, einen derartigen Verband zu<br />
Was ich zudem damals nicht wusste, war, dass dieser Reinald W. schon<br />
in den Siebzigerjahren in pseudokommunistischen Parteien und Sekten<br />
intensiv mitgewirkt hatte: So verfasste er Artikel im „Hannoverschen<br />
Zentralorgan der sozialistischen Basis und Projektgruppen“ mit einem<br />
Achim Z. unter der Überschrift „Warum die Kampagne von der Re -<br />
volution in Vietnam lernen, die Revolution in Vietnam unterstützen“.<br />
Darunter erschien sein Artikel als Stellungnahme der „Roten Garde<br />
Hannover“.<br />
Kostprobe: Zitat Reinald W.: „Ohne Organisation, sogar ohne straff<br />
zentralisierte und disziplinierte Organisation ist eine kommunistische<br />
Partei undenkbar. Sie unterscheidet sich jedoch von Opportunisten und<br />
Putschisten dadurch, das für sie die Organisation nicht Voraussetzung<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
30<br />
des Handelns ist, sondern ein ständiges Ineinanderspielen von Voraus -<br />
setzungen und Folgen während des Handelns, denn die revolutionäre<br />
Organisation der Massen ist nur und in der Revolution selbst möglich,<br />
wenn die Massen vom Geist der Revolution ergriffen werden ... Das ist<br />
eben die Revolution. Und so gefährlich diese Organisierung inmitten des<br />
Sturmes der Revolution auch sein mag, sie lässt sich unmöglich umgehen.“<br />
(Quelle: www.Mao-Projekt.de | Autoren: Reinald W.und Achim Z.)<br />
Nachdem ich das gelesen hatte, war mir klar, dass mich mein damaliger<br />
Instinkt zu Recht gewarnt hatte. Wie konnte ein dermaßen ideologisch<br />
indoktrinierter linkssektiererischer Ideologe Geschäftsführer in einer Kultur -<br />
einrichtung wie dem Landesrat für Musik in Niedersachsen werden?<br />
Nachdem ich dann in weiteren Gesprächen diesem Fantasten mitgeteilt<br />
hatte, dass unser neu gegründeter Verband in der Satzung festgelegt<br />
hatte, dass wir keine rechtsradikalen und linksradikalen Verehrer<br />
und Mitglieder aus NPD, DKP, KB, KBW, KP, KPDML etc. bei uns aufnehmen<br />
würden, waren die zukünftigen Auseinandersetzungen mit<br />
Reinald W. vorprogrammiert. Ohne Zweifel hatte er schon damals viele<br />
ideologische Mitstreiter um sich und im zuständigen Ministerium für<br />
Wissenschaft und Kultur in Hannover „geschart“, die mir den damaligen<br />
Aufbau unseres Verbandes enorm erschwerten.<br />
Nachdem wir auf Empfehlung des Vorsitzenden des Landesrates<br />
Sch. Fördergelder seitens des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur<br />
für unsere landesweiten Seminare und Workshops in Lüneburg erhalten<br />
hatten, rief mich eines Tages ein enger Freund von Reinald W., Lothar P.,<br />
aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
an und forderte mich unmissverständlich auf, dafür zu sorgen, dass dieser<br />
Satzungsparagraf des „Unvereinbarkeitsbeschlusses“ in Bezug auf<br />
die DRMV-Mitgliedschaft rechts- wie linksradikaler Personen in unserer<br />
Satzung gestrichen würde, wenn wir nicht zukünftig unsere Kultur för -<br />
der gelder verlieren wollten. In einem weiteren Gespräch verdeutlichte er<br />
mir zudem unmissverständlich, dass er nichts dagegen einzuwenden<br />
hätte, wenn wir Rechtsradikale aus unserem Verband ausschließen würden.<br />
Klar wurde für mich damit, dass er ein ideologisch politischer<br />
Weggefährte von Reinald W. war. Natürlich habe ich mich geweigert,<br />
dieser Forderung nachzukommen. Ein halbes Jahr später rief dieser Re -<br />
»So endete nach 15 Jahren<br />
ehrenamtlicher Kulturarbeit für/mit über<br />
250 Seminare(n) und Konzerte(n)<br />
für die Rock- und Popmusiker<br />
in Niedersachsen und Deutschland<br />
aufgrund eindeutig<br />
politideologischer Gründe mehrerer<br />
Linksideologen ein vorbildliches<br />
und wegweisendes Kulturexperiment.«<br />
ferent aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur erneut an und<br />
fragte, ob die von ihm geforderte Streichung vollzogen sei. Nachdem ich<br />
ihm klargemacht hatte, dass er diese Forderung nicht zu stellen habe und<br />
dass sein damaliger Vorgesetzter, der damalige CDU-Minister Tönjes<br />
Cassens (dann folgend ein SPD-Minister) aus seinem Ministerium, ganz<br />
bestimmt nicht damit einverstanden sein würde, wenn er von seinem<br />
Ansinnen er fahren würde, sagte er nur, er werde jetzt dafür Sorge tragen,<br />
dass uns sämtliche Fördergelder seines Ministeriums gestrichen würden ...<br />
Was dieser Ideologe damals nicht wusste: Das zweite Gespräch hatte<br />
ich erwartet und mit einem Tonband vor Zeugen/Mitarbeitern aus unserem<br />
Büro aufgenommen und als Zeugnis gespeichert ... Und tatsächlich wurden<br />
in den folgenden Jahren unsere Kultur-Etats dieses Minis teriums für<br />
Wissenschaft und Kultur immer kleiner und tendierten letztendlich gegen<br />
null. Das war für mich der Anlass, dass ich die damalige Abtei lungs -<br />
leiterin im Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover, Barbara<br />
K., um ein Gespräch bat und sie über diese Hinter gründe aufklärte.<br />
Sie sorgte daraufhin dafür, dass uns in 1999 für 2000 ein neuer kleiner<br />
Kulturetat in Höhe von ca. 20 000 DM für Fortbildungsprogramme für<br />
<strong>Musiker</strong>-Seminare und Workshops in Lüneburg/Niedersachsen zur Ver -<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 31<br />
fügung gestellt wurden. Daraufhin informierte dieser Ideologe des<br />
Minis teriums, Lothar P., den leitenden Amtsleiter der Bezirksregierung<br />
Lüneburg ‚W.‘, er solle uns, dem DRMV, auf keinen Fall diesen genehmigten<br />
Kulturetat überweisen! Deshalb rief ich die Abteilungsleiterin<br />
dieses Ministeriums erneut an und teilte ihr mit, das die von ihr bewilligten<br />
Förder gelder nicht ausgezahlt würden. Sie gab daraufhin die direkte An -<br />
weisung an diesen Amtsleiter W. in Lüneburg, den Kulturetat sofort im<br />
September des Jahres auszuzahlen. Trotzdem war dieser fest zugesagte<br />
Förderetat bis fast Ende November 2000 auf unserem Verbandskonto<br />
nicht eingetroffen.<br />
Die Folge: Uns blieb dann nur noch ein Monat (besser drei Wochen<br />
wegen der Weihnachtsfeiertage) bis Ende Dezember, die 20 geplanten<br />
Seminare und Workshops für Rock- & Popmusiker im Lüneburger<br />
Glockenhaus durchzuführen. Denn Ende eines jeden Jahres musste<br />
jegliches Kulturprogramm immer abgeschlossen und alle bewilligten<br />
Kultur gelder mussten ausgegeben worden sein.<br />
Mein Entschluss stand damals fest:<br />
Als die Fördergelder dann endlich Ende November bei uns eintrafen,<br />
habe ich sie sofort an das Ministerium in Hannover zurücküberweisen<br />
lassen, da unsere Kultur programme nicht mehr in den drei verbleibenden<br />
Dezember wochen durchführbar waren. Man stelle sich vor: was<br />
wäre passiert, wenn wir in den letzten sechs Monaten vor diesen Kultur -<br />
ver anstaltungen zahlreiche Seminarreferenten nach Lüneburg eingeladen<br />
und Verträge geschlossen hätten – und das Geld wäre dann nicht<br />
ausgezahlt worden? Dieses Risiko war damals für eine frühzeitige<br />
Buchung der 20 Referenten viel zu groß gewesen. Dieser Amtsleiter W.<br />
in Lüneburg hatte es damals tatsächlich geschafft, die Anweisungen<br />
seiner ihm und der Bezirksregierung in Lüneburg übergeordneten Abtei -<br />
lungsleiterin des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Hannover<br />
einfach zu hintergehen.<br />
Es handelte sich damals bei der Abteilungs leiterin um die spätere<br />
Hamburger Kultursenatorin/Ministerin (und leider verstorbene) Barbara<br />
Kisseler, die mich im Zuge unserer Gespräche spontan fragte, wie ich<br />
den ideologisch begründeten „Terror“ der genannten Per sonen eigentlich<br />
aushalten könne.<br />
So endete nach 15 Jahren ehrenamtlicher Kulturarbeit für/mit über 250<br />
Seminare(n) und Konzerte(n) für die Rock- und Popmusiker in Nieder -<br />
sachsen und ganz Deutschland in Lüneburg aufgrund eindeutig politideologischer<br />
Gründe mehrerer Linksideologen aus Hannover und wegen dieses<br />
inkompetenten Amtsleiters aus Lüneburg ein vorbildliches und wegweisendes<br />
Kulturexperiment – ehrenamtlich, da es nie eine institutionelle<br />
Förderung (Gehälter/Honorare) seitens des Ministeriums für Wissen schaft<br />
und Kultur in Hannover für diese Kulturarbeiten gegeben hatte.<br />
Reinald W. holte dann einfach (nach eigenen Aussagen!) einen engen<br />
Verwandten (Holger M.) aus Berlin nach Hannover und sorgte mit zahlreichen<br />
Maßnahmen und „Seilschaften“ dafür, das dieser mittels einer<br />
von ihm gezielt und neu gegründeten „gemeinnützigen GmbH“ zahlreiche<br />
Fördergelder seitens verschiedener Ministerien und Institutionen in<br />
mehrfacher Millionenhöhe für ein von ihm „erdachtes Rockhaus“ in<br />
Hannover erhielt. Der von Reinald W. zuerst eingestellte Mitarbeiter und<br />
spätere Geschäftsführer des Landesrates für Musik Manfred S. wurde<br />
Mitte der 2000er-Jahre wegen Unterschlagung hoher Geldbeträge aus der<br />
Gesamtkasse dieses Dachverbandes „einvernehmlich fristlos“ (ohne<br />
Strafanzeige) entlassen ... (s. Artikel Braunschweiger Zeitung vom<br />
29.06.2009 unter dem Titel „Der Landesmusikrat hat einige Sorgen“).<br />
Als im LRM ein neuer Vorstand gewählt werden musste, weil der alte<br />
Vorsitzende Sch. erkrankt war, zauberte Reinald W. unter Zustimmung<br />
des alten Vorsitzenden Sch. urplötzlich einen neuen Vorsitzenden aus dem<br />
Hut und stellte ihn der staunenden Mitgliederversammlung ohne Gegen -<br />
kandidaten „bestimmend“ zur Wahl ... Eine vorherige Aus schrei bung<br />
dieser Position hatte es öffentlichkeitswirksam (!) nicht gegeben!<br />
Nachfolger: Karl-Jürgen K., der sich große Mühe gab, das ideologische<br />
Erbe von Reinald W. „linientreu“ fortzuführen. Erst recht in Bezug auf<br />
den nicht linientreuen DRMV e.V., den er in seinen folgenden „Amts-<br />
jahren“ gnadenlos verfolgte und überall diffamierte und diskreditierte ...<br />
Sein vergiftetes Mittel: Desinformation!<br />
WEB: WWW.DRMV.DE<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOS & GRAFIKEN: © PIXEL EMBARGO; © SAVELOV;<br />
© NADIA – ADOBE STOCK<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
32 STORIES<br />
ZZ Top hörte ich irgendwann im Herbst<br />
Von<br />
1973 das erste Mal in einem Schall -<br />
platten geschäft, das hin und wieder Import-LPs<br />
im Angebot hatte. Der Händler spielte gerade ein<br />
Blues-Boogie-Stück ab, das mir verdächtig nach<br />
Canned Heat zu klingen schien. Das war aber<br />
der Song „La Grange“ von der grünen LP „Tres<br />
Hombres“. In der Ladenatmo sphäre konnte ich<br />
den Text nicht richtig verstehen, dafür ging die<br />
Musik durch Mark und Bein. Deswegen nahm<br />
ich mir vor, die LP an einem anderen Tag genauer<br />
anzuhören. Doch da war sie schon verkauft.<br />
Um die sechs Jahre später kündigte der WDR<br />
an, dass ZZ Top in den frühen Morgenstunden des<br />
20. April 1980 in der 6. Rockpalast-Nacht auftreten<br />
würden. Ende August 1979 hatte die Band in<br />
den USA ihr Album „Degüello“ für Warner Brothers<br />
herausgebracht, wovon man in Deutschland prak -<br />
tisch nichts erfahren hatte. ZZ Top waren hier<br />
kein Begriff. Rockpalast-Nächte waren allerdings<br />
als Ereignisse der Rockmusik quasi Pflicht pro -<br />
gramm, und das Motto der Band „Let’s boogie til<br />
the cows come out“ machte die Ankündigung<br />
noch verlockender. Videorekorder eingeschaltet<br />
und Tonbandmaschine angeworfen. Und dann<br />
spielte das Trio Frank Beard (Drums), Billy Gibbons<br />
(Gitarre) und Dusty Hill (Bass) ein entfesseltes<br />
Konzert, das ZZ Top nicht nur als <strong>Musiker</strong> der<br />
Extraklasse auswies, sondern mit zu den besten<br />
Rockpalast-Auftritten überhaupt zählt.<br />
Es leuchtete zu einigen Sekunden mexikanischer<br />
Bläsermusik der scheinbar in Flammen<br />
stehende Schriftzug „Fandango“ auf, und dann<br />
entfachten die drei <strong>Musiker</strong> weit nach Mitter nacht<br />
sofort mit dem Isaac-Hayes-Stück „I Want To<br />
Thank You“ ihr Bluesrock-Feuerwerk, das bis<br />
zum Ende des Konzertes kraftvoll loderte. In der<br />
Essener Grugahalle spielten ZZ Top bis auf wenige<br />
Ausnahmen die Songs von „Degüello“ und<br />
dazu einen Querschnitt aus ihrem Repertoire, das<br />
viele Dauerbrenner enthielt, wie die Band ge -<br />
schichte im Nachhinein zeigt. Gibbons und Hill<br />
bedienten optisch mit ihren langen Bärten einen<br />
latenten Hinterwäldler-Look, der im scharfen<br />
Kontrast zu der wuchtigen, fulminanten Musik der<br />
Band und Beards exzellentem Schlag zeug als<br />
Rückgrat stand. Im Handumdrehen hatten ZZ<br />
Top auf einer Bühne ohne Ausstat tungs effekte<br />
durch ihre Musik und ihre Präsenz die Besucher<br />
in der Halle und vor den TV-Schirmen für sich ein -<br />
genommen. Auf „I’m A Fool For Your Stockings“<br />
stimmte Gibbons sie mit „It’s Blues Time!“ ein.<br />
Natürlich war auch ihr „La Grange“ dabei. Nun<br />
war zu verstehen, wovon dieser Blues-Boogie<br />
handelte: Väter führten ihre noch jungen Söhne in<br />
dem gleichnamigen Bordell in die Welt der<br />
Sexualität ein. Billy Gibbons machte deutlich,<br />
dass er Top-Gitarrist und überzeugender Blues -<br />
That Little Ol’ Band From Texas<br />
Mehr als 50 Millionen Tonträger konnten ZZ Top<br />
in den 45 Jahren seit ihrer Gründung verkaufen,<br />
2004 wurden sie in die Rock and Roll<br />
Hall of Fame aufgenommen.<br />
Vor allem ihre ursprüngliche Rauheit,<br />
die konsequent auf jedes Overdubbing im Studio<br />
verzichtet, sorgt dafür, dass die Band<br />
aus Houston, Texas, noch immer der Inbegriff<br />
des bodenständigen Boogie-Rocks ist.<br />
sänger in einer Person ist. Überhaupt war auch<br />
das Album „Tres Hombres“ gut vertreten, zum<br />
Beispiel mit den beiden ineinander übergehenden<br />
Blues-Stücken „Waiting For The Bus“ und<br />
„Jesus Left Chicago“. Ein selten live gespieltes<br />
Stück war „El Diablo“ von dem Album „Tejas“. ZZ<br />
TopS deftig-drastische Songtexte waren meistens<br />
gar nicht jugendfrei, passten aber zu dem von<br />
Blues und Rhythm and Blues geprägten Bluesrock<br />
– Musik, die ja auch kein Blatt vor den Mund<br />
nimmt. Wie gut ZZ Top sich auf Show verstanden,<br />
zeigten Filmaufnahmen von ihnen als die<br />
„Lone Wolf Horns“, die im zweiten Teil des Kon -<br />
zertes auf einer Leinwand hinter den Drums unter -<br />
legt mit Ton zu einigen Stücken pro jiziert wurden.<br />
Auf diese Weise begleitete sich die Band selbst<br />
als Bläsergruppe. Mit einem atemlosen Set von<br />
fünf Songs ging der ZZ-Top-Auftritt kurz vor<br />
sechs Uhr morgens zu Ende. Dazu ge hörten „Hi-<br />
Fi Mama“, der Elvis-Presley-Klassiker „Jailhouse<br />
Rock“ und der Bandsong „Tush“, allesamt ge -<br />
sungen von dem bekennenden Presley-Fan Hill,<br />
der sich mit seiner kraftvollen Stimme nicht zu ver -<br />
stecken brauchte. Mit dem bisher noch nicht auf<br />
LP veröffentlichten „Tube Snake Boogie“ und „Just<br />
Got Paid“ vom zweiten Band-Album „Rio Grande<br />
Mud“ ging das spannende Konzert zu Ende.<br />
Danach konnte man sich nur noch den Schweiß<br />
von der Stirn wischen, den die Begeisterung für<br />
diesen texanischen Bluesrock vom Feinsten ins<br />
Gesicht getrieben hatte: Was für ein Konzert und<br />
was für eine Live-Band! Es dauerte knapp 40 Jahre,<br />
bis das Rockpalast-Konzert offiziell als CD (um<br />
sechs Songs gekürzt) und bald danach als DVD<br />
(vollständig) unter dem Rockpalast-Banner herauskam.<br />
Der Rockpalast-Auftritt war eine doppelte<br />
Premiere für Beard, Gibbons und Hill: ZZ Tops<br />
erster Auftritt in Europa und ihr erstes TV-Kon -<br />
zert weltweit. Die Begeisterung der Zuschauer in<br />
der Grugahalle und an den TV-Geräten hatte in<br />
den der Eurovision angeschlossenen Ländern<br />
schnell Folgen. Die Band war mit einem Schlag<br />
zum internationalen Top Act geworden. Kurze Zeit<br />
später waren alle ZZ-Top-Alben seit Grün dung der<br />
Band in Plattenhandlungen erhältlich und führten<br />
kein Nischendasein mehr. Sehr schnell kehrte die<br />
Band nach Deutschland zurück und spielte im<br />
Hamburger Musikclub Grünspan auf dem Kiez<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 33<br />
ein weiteres herrliches Konzert. Dort war die Atmo -<br />
sphäre natürlich ungleich intimer als in Essen.<br />
Die noch vor Kurzem großen Unbekannten<br />
aus den USA hatten sich schon 1969 gegründet.<br />
Der Bandname stammt Gibbons zufolge von ihm<br />
und ist eine Verbeugung vor dem Bluessänger<br />
Z.Z. Hill und vor B.B King, einen der bedeutendsten<br />
Bluesgitarristen. Um King nicht zu sehr in<br />
den Vordergrund zu stellen, ersetzte Gibbons<br />
den Namen durch „Top“. Als ZZ Top in Europa<br />
bekannt wurden, kursierte auch eine andere Ver -<br />
sion über die Entstehung des Bandnamens: Er<br />
sollte auffallen und beim Stöbern in Schall platten -<br />
läden unter den alphabetisch nach Bands sortierten<br />
LPs ganz am Ende leicht zu finden sein.<br />
Kein anderer Band name begann mit „ZZ“. Um<br />
nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, wo -<br />
möglich musikalisch am Ende zu rangieren, wurde<br />
„Top“ hinzugefügt. Passen würde diese Version<br />
zum unterhaltsamen Trio, aber die Authentizität<br />
ist nicht garantiert.<br />
Alle drei <strong>Musiker</strong> sind 1949 geboren und hatten<br />
vor Gründung von ZZ Top musikalische Erfah -<br />
rung in Bands wie American Blues, Blues Union<br />
und Warlocks gesammelt. Vor allem Gibbons war<br />
mit seinen Gitarrenfähigkeiten auf gefallen. 1967<br />
spielte er im Vorprogramm der Doors und 1968<br />
vor Auftritten von Jimi Hendrix, der Gibbons als<br />
seinen Lieblings gitarristen be zeichnete. Im selben<br />
Jahr war Gibbons Mit glied der Moving Side walks,<br />
die die psychedelisch beeinflusste hörenswerte<br />
LP „Flash“ bei einem kleinen Label mit ersten An -<br />
klängen an ZZ Top herausbrachten. Unter dem<br />
Namen „Blues Union“ war schon einmal Jahre vor<br />
„Deguëllo“ der intensive Blues-Song „A Fool For<br />
Your Stockings“ aufgenommen worden.<br />
Wurzel des ZZ-Top-Bluesrocks ist der Blues<br />
mit unterschiedlichen Ausprägungen als Boogie,<br />
Southern Rock, Hard Rock und gelegentlichen<br />
An klängen an Country-Musik. Das Kategorisieren<br />
sollte aber nicht zu einem Schubladendenken führen.<br />
Die Band steht für weiterentwickelten, modernen<br />
Blues eigener Couleur.<br />
Der überzeugende Sampler „One Foot In The<br />
Blues“ von 1994 umreißt die Band treffend und<br />
zeugt von ihrer hohen Kom petenz.<br />
Was in ZZ Top steckt und man von der Band<br />
erwarten durfte, zeigte das 1970 aufgenommene<br />
und Anfang 1971 veröffentlichte Debütalbum „ZZ<br />
Top’s First Album“ auf dem Label London. Es ist<br />
ein beachtliches Debüt album, das die Stärken<br />
der Bandmitglieder erkennen lässt. Im Mittel punkt<br />
stehen Gibbons’ virtuoses Gitarrenspiel und sein<br />
unverwechselbarer Bluesgesang. Stellvertretend<br />
sei der Song „Brown Sugar“ genannt. Gibbons<br />
favorisierte seine Gibson Les Paul Pearly Gates.<br />
Er zog dünne Saiten auf, die er anstelle eines<br />
Plek trums mit einer Münze anschlug.<br />
Später kam der von Tom Scholz entwickelte<br />
handliche Gitarren verstärker Rockman hinzu, der<br />
für den unverwechselbaren kratzigen Gitarren -<br />
sound sorgte. Er wurde zum Markenzeichen von<br />
ZZ Top und von den Leadgitarristen der deutschen<br />
Band Rodgau Monotones als ZZ-Top-<br />
Fans kompetent aufgegriffen.<br />
Der Nachfolger „Rio Grande Mud“ punktete mit<br />
spannenden und originellen Songs, dazu der erste<br />
Hit „Francine“. Stell ver tretend für den ureigenen<br />
ZZ-Top-Stil ist der Slide-Rock „Just Got Paid“ mit<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
34 STORIES<br />
seinem prägnanten Break – viele Jahre später<br />
von der Band noch einmal zitiert mit „I Gotsta Get<br />
Paid“. Der stimmungsvolle Slow-Blues „Sure Got<br />
Cold After The Rain Fell“ geht mit seinen Stops und<br />
Gibbons’ Soli tief unter die Haut. John Mayalls<br />
ehemaliger Gitarrist Buddy Whittington coverte<br />
dieses ZZ-Top-Stück auf seinem vorzüglichen<br />
Debütalbum von 2008. Mit diesem musikalischen<br />
Potenzial war die Band auf dem Weg zu USamerikanischen<br />
Publikumslieblingen.<br />
Das dritte Album „Tres Hombres“ von 1973<br />
mit dem Hit „La Grange“ ist wohl das typischste<br />
ZZ-Top-Album, bevor die Band in den 1980er-<br />
Jahren zum Megastar wurde. Die treffsichere<br />
Mi schung aus intensivem Blues und beinhartem<br />
texanischen Rock wirkte wie ein Publikums -<br />
magnet. Vor allem die beiden ineinander übergehenden<br />
Bluesstücke „Waiting For The Bus“<br />
und „Jesus Left Chicago“ sind neben „La Grange“<br />
ZZ-Top-Klassiker. Spätes tens ab der Rockpalast-<br />
Nacht waren sie so beliebt, dass sie zu Dauer -<br />
brennern der Live-Auftritte des Trios wurden. Als<br />
das Album 2006 auf CD ein weiteres Mal wiederveröffentlicht<br />
wurde, wurden diese drei Songs in<br />
Live-Fassungen als Bonus-Tracks hinzugefügt.<br />
Die Stücke „Beer Drinkers And Hell Raisers“ und<br />
„Precious And Grace“ wiederum stehen für den<br />
kraftvollen Rock, der das Publi kum aus dem<br />
Häuschen bringt.<br />
„Tres Hombres“ steigerte die Popularität von<br />
ZZ Top enorm. Die Nachfrage nach Live-Auf tritten<br />
war so stark, dass die Band bis 1975 ständig auf<br />
Tournee war. Angesichts der damit einhergehenden<br />
Rastlosigkeit war als nächstes Album eine<br />
Live-LP die logische Folge. Indessen füllten Live-<br />
Mitschnitte nur die erste Seite von „Fandango!“<br />
aus dem Jahr 1975. Die zweite Seite bestand<br />
aus sechs neuen Studio-Tracks, die die Band<br />
während einer knappen Tournee-Pause aufgenommen<br />
hatte. Allein drei davon zählen ebenfalls<br />
zu den gefragten ZZ-Top-Klassikern. Billy<br />
Gibbons’ „Blue Jean Blues“ coverte der kanadische<br />
Spitzen gitarrist Jeff Healey grandios auf<br />
seinem Debüt album „See The Light“ von 1988.<br />
„Heard It On The X“ und vor allem „Tush“ sind oft<br />
gespielte ZZ-Top-Publikumslieblinge. Die gelungene<br />
Mischung aus rasanten Live-Aufnahmen<br />
und neuen Studio songs, die mitreißen konnten,<br />
machten „Fandango!“ zum Verkaufsknüller. Auch<br />
dieses Album wurde als CD mehrfach herausgegeben,<br />
2006 erweitert um drei bis dahin unveröffentlichte<br />
Live-Auf nah men.<br />
Um an den Erfolg von „Fandango!“ anzuknüpfen,<br />
wurde der Tournee-Betrieb von Ende Mai 1976<br />
bis Ende 1977 mit knapp 100 US-Konzerten als<br />
Worldwide Texas Tour fortgesetzt. Anders als die<br />
bisherigen Live-Auftritte von ZZ Top wurde sie als<br />
Multimedia-Ereignis konzipiert. Die Bühne wurde<br />
dem Umriss des Staates Texas nachempfunden,<br />
Tiere gingen mit auf Tournee, darunter eine Klap -<br />
per schlange in einer Glaspyramide. Das Bühnen -<br />
bild wurde mit Gegenständen ausgerüstet, die<br />
als typisch für Texas galten. Dazu gab es visuelle<br />
Effekte und ein riesiges 3-D-Panoramabild. Die<br />
Worldwide Texas Tour markiert auch den Beginn<br />
von Gibbons und Hill in auffällig bestickten Bühnen -<br />
kostümen und als schrullige Parodien ihrer selbst,<br />
ohne darunter die Musik leiden zu lassen. Jahre<br />
später überlegte Gibbons beim Ausfüllen eines<br />
Meldeformulars, ob er als seinen Beruf „<strong>Musiker</strong>“<br />
oder „Entertainer“ eintragen sollte. Die Worldwide<br />
Texas Tour füllte große Spielstätten wie Arenen und<br />
Stadien, sodass sie mit rund zehn Millionen Dollar<br />
Einnahmen zum Kassenfüller wurde. Sie gilt als<br />
eine der ehrgeizigsten und bizarrsten Touren in der<br />
gesamten Rockgeschichte. Geplant wurde damals,<br />
mit dem Tournee-Konzept Mexiko, Japan,<br />
Australien und Europa zu bereisen. Quaran -<br />
täne bestimmungen, die insbesondere die zur<br />
Show gehörenden Büffel betrafen, durchkreuzten<br />
jedoch solche Pläne. Auch Rockpalast-Redak -<br />
teur Peter Rüchel bestand bei den Ver hand lungen<br />
über den ZZ-Top-Auftritt in der Essener Grugahalle<br />
darauf, dass die Band ohne ihre Tiere kommen<br />
müsse. Von dem üppigen Bühnen-Outfit der<br />
World wide Texas Tour blieb schließlich nur der<br />
elektrische Schriftzug Fandango übrig.<br />
Während der US-Tour der Superlative entstand<br />
das Anfang Februar 1977 herausgekommene<br />
nächste Studioalbum „Tejas“. Das Cover-Design<br />
knüpft vor allem mit Panoramabild, das sich nach<br />
dem Aufklappen des Covers zeigt, thematisch<br />
an die Tournee an. Inhaltlich aber ist „Tejas“ eine<br />
musikalische Weiterentwicklung mit variationsreichen<br />
Songstrukturen, Rhythmen und Country-<br />
Elementen, die durch die ungewohnten Klänge der<br />
Pedal Steel Guitar unterstrichen werden. Gibbons<br />
spielt auf dem Start-Stück „It’s Only Love“ nicht nur<br />
diese Gitarre, sondern auch die Blues-Mund har -<br />
monika. Drummer Beard zeigt sich mit ausgezeichneten<br />
Parts und Tempowechseln von seiner<br />
besten Seite. Der auch während des Rockpalast-<br />
Auftrittes zu hörende Song „El Diablo“ ist auch in<br />
seiner hervorragend produzierten Studiofassung<br />
absolut hörenswert. Ausdruck der musikalischen<br />
Vielfalt von „Tejas“ ist auch das gleichermaßen un -<br />
gewohnte wie stimmungsvolle Instrumental „Asleep<br />
In The Desert“. „Ten Dollar Man“ mit Hill als Sänger<br />
und „She’s A Heartbreaker“ hatten wohl das Zeug<br />
zu Hits. Sie blieben aber aus. Vielleicht wurde<br />
„Tejas“ nicht zuletzt deswegen von einigen<br />
Kritikern als belanglos abgetan. So hat das Album<br />
unter den ZZ-Top-Veröffentlichungen den Status<br />
eines spannenden Geheimtipps, der facettenreichen<br />
Bluesrock bietet.<br />
Die jahrelangen Tourneen und dazu die eingeschobenen<br />
Studioaufnahmen für „Fandango!“ und<br />
„Tejas“ verlangten ihren Tribut. Gibbons resümierte<br />
das ständige Unterwegssein als „mörderische<br />
und grauenvolle Erfahrung“. Das erinnert an den<br />
ständigen Tourneebetrieb, der die Supergruppe<br />
Cream zermürbte, sodass sie 1968 auseinanderbrach,<br />
und an Jimi Hendrix, der nach unablässigen<br />
Auftritten im September 1970 im Alter von<br />
nur 27 Jahren starb. Beard, Gibbons und Hill<br />
zogen Konsequenzen: Sie blieben der Öffent lich -<br />
keit längere Zeit fern und hielten zudem Abstand<br />
voneinander. Hill und Gibbons rasierten sich<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 35<br />
nicht mehr. ZZ Top hatten sich indessen nicht aufgelöst, sondern<br />
eine schöpferische Pause eingelegt. 1979 hatten sie ihr Schallplatten-<br />
Label gewechselt und bei Warner Brothers ihr wohl stärkstes Album<br />
„Degüello“ herausgebracht. Die Band hatte sich an der Kraft von „Tres<br />
Hombres“ orientiert und trat nun auch wieder live auf. Es ist ein echter<br />
Klassiker des Bluesrock voller Leidenschaft mit großartiger und vielfältiger<br />
Musik, die zuweilen hypnotisch stampft. Die Songtexte sind<br />
sprachlich noch derber als zuvor. Mit ihren berühmten Vollbärten hatten<br />
Gibbons und Hill auch optisch einen Wandel vollzogen. Jahre später<br />
schlugen beide das Angebot des Rasierklingen-Herstellers Gillette aus,<br />
sich für je eine Million Dollar die Bärte abzunehmen.<br />
Die Spannung war groß, ob ZZ Top „Degüello“ ein Album von ähnlicher<br />
Intensität folgen lassen konnten. Die einzige Verbindung auf der<br />
im August 1981 erschienenen LP „El Loco“ war aber der geglättete<br />
„Tube Snake Boogie“, den die Band in Essen noch ungleich rauer präsentiert<br />
hatte. Das Trio hatte für diese LP das Schwergewicht auf<br />
Synthesizer sowie ein etwas höheres Tempo gelegt und damit auf eine<br />
größere Marktgängigkeit. Doch das ging auf Kosten von Ecken und<br />
Kanten, die die ZZ-Top-Musik so spannend gemacht hatten. Sich dem<br />
Mainstream anzunähern, war kommerziell ein richtiger Schritt.<br />
Besonders weiche,<br />
instrumentenschonende<br />
$#"! " ! Ȁ Ā<br />
»Let’s boogie til the cows come out!«<br />
Auch als transluzente<br />
Version erhältlich<br />
„El Loco“ war unter diesem Blickwinkel das Vorspiel für ZZ Tops im<br />
März 1983 erschienenes Album „Eliminator“. Es folgte ganz dem<br />
Mainstream-Sound und traf mit der Kombination des typischen Band -<br />
sounds mit noch mehr Synthesizer-Klängen und Geschwindigkeit den<br />
Geschmack des breiten Publikums. „Eliminator“ wurde mit rund 14<br />
Millionen verkauften Scheiben das mit Abstand erfolgreichste ZZ-Top-<br />
Album. Die Geschwindigkeit signalisierte bereits das Cover: ZZ Top<br />
stand darauf in einem neuen Schriftzug, der an einen Blitz denken lässt.<br />
Abgebildet ist außerdem ein Hot Rod, den Gibbons nach dem Vorbild<br />
eines Ford-Coupés von 1933 hatte bauen lassen. Vor allem dieses auffällige<br />
Automobil wurde zu einem weiteren Band-Symbol. Mit „Eliminator“<br />
konnte man außerdem gleich die drei Hits „Gimme All Your Lovin’“,<br />
„Sharp Dressed Man“ und „Legs“ landen. Dazu wurden für sie und den<br />
Song „TV Dinners“ Videoclips gedreht, die sich in der Frühzeit solcher<br />
Musikpräsentationen bei dem im Herbst 1981 auf Sendung gegangenen<br />
Musiksender MTV als außergewöhnlich erfolgreich erwiesen.<br />
Sicher und platzsparend –<br />
Die »Guardian« Gitarrenständer<br />
· Schafft Platz im Studio oder Zuhause<br />
· Flexible Schutzbügel zwischen den Gitarren<br />
· In verschiedenen Ausführungen für 3, 4 oder 5 Gitarren<br />
erhältlich (E-Gitarren / Akustikgitarren)<br />
· Rollensatz (4 Lenkrollen) optional erhältlich<br />
· Transluzente Version zum Schutz vor Pigmentwanderungen<br />
bei Nitrolacken<br />
8 Made in Germany<br />
5 Jahre Garantie www.k-m.de
36 STORIES<br />
In der Folge entstanden weitere solcher Clips.<br />
Dadurch wurde das Image der <strong>Musiker</strong> nachhaltig<br />
geprägt als Figuren, die eher in eine Comedy<br />
passen, als dass man sie rockend auf der Bühne<br />
erwartet. Zu der schnellen Musik, ihrem Flitzer und<br />
den Frauen, denen die Band immer wieder hinterherschaut,<br />
steckten Gibbons und Hill in Fan tasie -<br />
anzügen und spielten auch schon mal pelzbesetzte<br />
Instrumente. In dem Stil wurde ebenfalls der<br />
Clip zur ZZ-Top-Version des Elvis-Presley-Songs<br />
„Viva Las Vegas“ gedreht, der sich optisch ganz<br />
in die künstliche Welt der Spielerstadt in der Wüste<br />
anschloss. Wie man auch dazu stehen mag: Der<br />
Band war es gelungen, gute Songs geschickt<br />
mit viel Zeitgeschmack über kleine Filme im Be -<br />
wusstsein des Publikums zu verankern. 2008<br />
brachten Warner Brothers ZZ Tops wirtschaftliches<br />
Meilenstein-Album, das stilistisch kaum weiter von<br />
„Degüello“ hätte entfernt sein können, stark erweitert<br />
und mit einer Extra-DVD heraus. Der Hit „Legs“<br />
war gleich viermal vertreten: als LP- und Single-<br />
Version, als Dance Mix und als Videoclip. Dazu<br />
kamen einige Live-Aufnahmen von Album-Titeln<br />
auf CD und DVD und die schon genannten vier<br />
Videoclips.<br />
Der enorme Erfolg von „Eliminator“ hatte musikalisch<br />
seinen Preis. Die folgenden beiden ZZ-Top-<br />
Alben hinterließen den Eindruck von <strong>Musiker</strong>n, die<br />
Ge fan gene des Mainstreams waren und bis auf<br />
Weiteres keinen Weg daraus heraus fanden. Auch<br />
wenn „Afterburner“ (Oktober 1985) erneut den<br />
Nerv des Publikums traf und der Band noch mehr<br />
Fans hinzugewann, wirkt die künstliche Atmo -<br />
sphäre, als die Band nach „Eliminator“ etwas<br />
Ähnliches nachlegen musste. Mit den vier Video -<br />
clips zu den Albumtiteln „Sleeping Bag“, „Stages“,<br />
„Rough Boy“ und „Velcro Fly“ wurde die bisherige<br />
kassenträchtige Vermarktungs strategie weiter<br />
verfolgt. Musikalisch war von ZZ Tops ehemals<br />
kraftvollem Bluesrock-Sound nur noch in „Rough<br />
Boy“ etwas zu finden. Hatte man sich deswegen in<br />
den Album-Credits zum umfassenden Syn the -<br />
sizer-Einsatz vorsichtshalber ausgeschwiegen?<br />
Das fünf Jahre später entstandene Album<br />
„Recycler“ ließ vergangene Tage auch nur mit<br />
dem Boogie „My Head’s In Mississippi“ einigermaßen<br />
wiederaufleben. Man stattete dieses Stück<br />
neben dem besser in die Disco-Ära passenden<br />
„Give It Up“ sowie „Burger Man“ abermals mit<br />
Video clips aus.<br />
Wieder dauerte es Jahre, bis das Trio mit<br />
einem neuen Album herauskam. Man war mit<br />
„Antenna“ von 1994 zu RCA gewechselt und von<br />
Synthesizern weggekommen, um zum be währten<br />
soliden Bluesrock zurückzukehren. Die Liebhaber<br />
der Band honorierten das. Auch dank umfangreicher<br />
Werbung verkaufte sich „Antenna“ sehr gut,<br />
wenngleich die außergewöhnlichen Dimen sionen<br />
von „Eliminator“ nicht erreicht wurden. „Pincushion“<br />
wurde ein Hit und als Maxi-Single in zwei Fas -<br />
sungen ausgekoppelt. Und dennoch wollte der<br />
Funke auf „Antenna“ nur selten überspringen.<br />
1996 verzichtete die Band für die Produktion von<br />
„Rhythmeen“ auf Overdubs. Im reinen Drei-<br />
Mann-Live-Stil entstanden viele beinharte Songs<br />
wie „She’s Just Killing Me“ für den Gangster/<br />
Vampir/Splatter-Film „From Dusk Til Dawn“ von<br />
Robert Rodriguez und die Hommage „Vincent<br />
Price Blues“. Vorab hatte man schon den Titel<br />
„What’s Up With That“ veröffentlicht, ohne dass<br />
daraus ein Hit wurde. An die Ver kaufserfolge von<br />
„Eliminator“ bis „Antenna“ reichte „Rhythmeen“<br />
nicht heran. ZZ Top hatten sich aber klar auf die<br />
Blues rock-Stärken zurückbesonnen. Konsequent<br />
blieb die Band sich treu und beschritt diesen Weg<br />
1999 mit „XXX“ weiter, einem Album mit acht<br />
Studio- und vier Live-Auf nahmen. Zwar gingen die<br />
Ver käufe erneut zurück, und die Kritik begegnete<br />
dem Album mit ge mischten Reak tionen. ZZ-Top-<br />
Fans werden aber ein so mitreißendes Stück wie<br />
„Beatbox“ bejubelt haben. Schließlich fühlt man<br />
selbst, ob Musik unter die Haut geht oder kalt<br />
lässt. Ähnlich wie mit „XXX“ erging es der Band<br />
mit ihrem 2003 erschienenen Album „Mescalero“.<br />
17 Stücke hatte man zusammenbekommen,<br />
die Gibbons als einfallsreichen Song writer auswiesen<br />
und für die Art Musik standen, die ZZ Top<br />
einst berühmt ge macht hatten. „Goin’ So Good“ ist<br />
ein weiterer meisterlicher Slow-Blues, der im<br />
Spannungsfeld der hochverstärkten Elek tro gitarre<br />
und der geradezu zart klingenden Pedal Steel<br />
Guitar steht. Als sogenannten Hidden Track brachte<br />
man den Song „As Time Goes By“ unter. Über<br />
25 Jahre nach „Tejas“ war mit „Crunchy“ auch eines<br />
der seltenen Instrumentals dabei.<br />
Diese Linie mit frischen Ideen fortzuführen,<br />
war allerdings offenbar schwerer geworden. Ein<br />
neues Album entstand erst, als der renommierte<br />
Produzent Rick Rubin sich anbot, es gemeinsam<br />
mit Gibbons zu produzieren. Diese Zusammen -<br />
arbeit war jedoch genau das, worauf die Lieb haber<br />
der Band ge wartet hatten. Wie kaum ein anderer<br />
hatte es Rubin verstanden, wesentliche und<br />
unverwechselbare Eigenheiten herauszustelllen,<br />
die auch schon betagteren Künstlern eine be -<br />
sondere Frische bewahrt. Das bisher letzte<br />
ZZ-Top-Studio-Album „La Futura“ von 2012 für<br />
das neue Label america glänzt und verhehlt<br />
zugleich nicht die lange Band-Geschichte. ZZ<br />
Tops Hot Rod war schon lange nicht mehr auf<br />
einem Album-Cover zu sehen gewesen. Nicht mehr<br />
hochpoliert, sondern gleichsam mit Patina be -<br />
setzt und mit der einen oder anderen Schramme<br />
versehen ist das Gefährt auf der Rückseite des<br />
CD-Covers zu sehen. Aber es ist noch immer<br />
fahrbereit. Und auch der einem Blitz nachempfundene<br />
Schrift zug des Bandnamens sieht eher<br />
danach aus, als ob Zorro ihn mit seinem Degen<br />
dahingeritzt hätte.<br />
Wie lebendig die Band war, zeigte ihr als Blu-<br />
Ray veröffentlichter Auftritt „Live At Montreux“<br />
auf dem Montreux Jazz Festival von 2013. Ge -<br />
mein sam mit einigen Gästen spielten sie ein energiereiches,<br />
spannendes Konzert, in dem auch<br />
einige musikalische Leckerbissen außerhalb des<br />
ZZ-Top-Kanons zu finden sind. Gibbons hat seit<br />
„La Futura“ zwei Soloalben vorgelegt. „Perfecta-<br />
mundo“ von 2015 mit den BFG’s wandelt gekonnt<br />
auf ungewohnten afro-kubanischen Pfaden, während<br />
„The Big Bad Blues“ von 2018 allen Er -<br />
wartungen gerecht wird, die man mit Gibbons<br />
und ZZ Top verbindet – nur dass Beard und Hill<br />
nicht dabei sind.<br />
Die Abstände zwischen den Studio-Alben<br />
be deuteten nicht, dass die <strong>Musiker</strong> sich zurückgezogen<br />
hatten. ZZ Top blieben aktiv und traten<br />
live auf. Zu Gibbons’ augenzwinkerndem Image<br />
zählte schon seit vielen Jahren die mit Noppen<br />
besetzte Nudu-Kopfbedeckung, die er meist unter<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 37<br />
»Wenige <strong>Musiker</strong> können im<br />
Rockgeschäft auf eine<br />
mittlerweile über<br />
fünf Jahrzehnte andauernde<br />
gemeinsame Karriere<br />
zurückblicken und von sich<br />
sagen, dass man es über all<br />
die Jahre doch miteinander<br />
ausgehalten hat.«<br />
seinem leicht verbeulten Hut trägt. Längst war er<br />
gefragter Gastmusiker auf Alben von Jeff Beck,<br />
Gov’t Mule, Buddy Guy, Warren Haynes, B.B. King,<br />
John Mayall, Johnny Winter und Ronnie Wood, um<br />
nur wenige zu nennen. Für die CD „Butchering The<br />
Beatles“ steuerte Gibbons eine spannungsgeladene<br />
Version des ohnehin harten Songs „Revolution“<br />
bei. 2004 wurde die Band in die Rock and Roll<br />
Hall of Fame aufgenommen. Die Ein füh rungsrede<br />
hielt Keith Richards. Ebenfalls 2004 lud Eric<br />
Clapton ZZ Top zu seinem Crossroads Guitar<br />
Festival ein und wiederholte die Einladung zum<br />
Festival von 2010. 2008 kamen zusammen drei<br />
DVDs mit Live-Konzerten heraus, zwei davon mit<br />
Auftritten aus jenem Jahr. Die Band präsentierte<br />
sich in bester Spiellaune, vor allem bei „Live From<br />
Texas“. Als Beigabe unterhielten sich die drei Mu -<br />
siker während eines Pokerspiels über die<br />
Band ge schichte und spielten dann während eines<br />
anderen Konzertes den Jimi-Hendrix-Song „Foxey<br />
Lady“.<br />
Von der generationsübergreifenden Beliebtheit<br />
der Band zeugen diverse Sampler. Nach „Tejas“<br />
wurde „The Best of ZZ Top“ mit dem Untertitel<br />
„10 Legendary Texas Tales“ herausgegeben, um<br />
die Zeit bis zur Veröffentlichung von „Deguëllo“<br />
zu überbrücken. ZZ Top „Greatest Hits“ kam 1992<br />
mit zwei bis dahin unveröffentlichten Stücken auf<br />
den Markt. 2004 wurde das „Best of“ unter dem<br />
Titel „Rancho Texicano – The Very Best of ZZ Top“<br />
auf zwei CDs erweitert. „The Very Baddest of ZZ<br />
Top“ von 2014 bezog danach auch die Alben bis<br />
„Mescalero“ ein. Eine etwas andere Art des Best<br />
of war die Live-CD „Live! Greatest Hits From<br />
Around The World“ mit zwei Stücken, auf denen<br />
sich Jeff Beck der Band angeschlossen hatte<br />
(„Rough Boy“ und „Sixteen Tons“). Und natürlich<br />
war zum 50-jährigen Jubiläum noch ein Sampler<br />
fällig, der „Goin’ 50“ genannt wurde und mit<br />
schwarzem Cover versehen auf drei CDs angewachsen<br />
war. Nicht nur „La Futura“ war vertreten,<br />
sondern man hatte auch tief im Archiv nachgeforscht<br />
und die Band-Single aus dem Jahr 1969<br />
mit den Stücken „Salt Lick“ und „Miller’s Farm“<br />
wieder ans Licht befördert. Parallel wurde eine<br />
abgespeckte Version mit nur einer CD im gelben<br />
Cover angeboten. Wer so vieles zusammentragen<br />
kann, hat auch viele Verehrer unter den<br />
Kollegen. Bisher sind 2010 und 2011 die beiden<br />
CDs „Just Like ... Tribute to ZZ Top“ und „ZZ Top.<br />
A Tribute From Friends“ erschienen. Nicht zu vergessen<br />
ist auch der schon genannte Blues-<br />
Sampler „One Foot In The Blues“ von 1994. Und<br />
2006 hatte sich im Nimbus des großen Band -<br />
namens auch die CD-Box „The Beginning of ZZ<br />
Top“ mit Aufnahmen der verschiedenen Bandvorläufer<br />
am Markt platzieren lassen.<br />
2018 spielte die Band gemeinsam mit John<br />
Fogerty die Blues and Bayous Tour, in deren<br />
Vorfeld Fogerty Gibbons als seinen Lieblings -<br />
gitarristen bezeichnet hatte. Wer hätte daran ge -<br />
dacht, Musik von Creedence Clearwater Revival<br />
und ZZ Top gemeinsam mit <strong>Musiker</strong>n dieser<br />
Bands auf einer Bühne zu erleben? Zum 50-jährigen<br />
Bestehen tourte die Band 2019 international<br />
und brachte die gelungene, unterhaltsame<br />
Dokumentation „That Little Ol’ Band From Texas“<br />
auf Blu-Ray heraus mit einer Fülle von Filmauf -<br />
nahmen, die bis in die Zeit vor Grün dung der<br />
Band zurückreichen. Eigens für die Produktion<br />
hatten sich Beard, Gibbons und Hill für einige<br />
Aufnahmen in die Gruene Hall im texanischen<br />
New Braunfeld eingefunden und spielten frisch<br />
ihre vertraute Musik, die vergessen ließ, dass<br />
man 70 geworden war und sich zum Musi zieren<br />
schon mal hinsetzen musste. Aber ihre gute<br />
Musik war eben nicht gealtert. Wenige <strong>Musiker</strong><br />
können im Rockgeschäft auf eine mittlerweile<br />
über fünf Jahrzehnte andauernde gemeinsame<br />
Karriere zurückblicken und von sich sagen, dass<br />
man es über all die Jahre doch miteinander ausgehalten<br />
hat. Längst haben sich ZZ Top wie andere<br />
bekannte <strong>Musiker</strong> im Kreuzfahrtge schäft mit<br />
Rock & Blues Cruises Fuß gefasst. Corona hat den<br />
nächsten Turn allerdings vorerst auf 2022 verschoben.<br />
An Langlebigkeit können ZZ Top es mit den<br />
Rolling Stones aufnehmen, die sich für dasselbe<br />
Jahr anschicken, ihr 60-jähriges Be stehen mit<br />
einer neuen Millionen-Tournee zu feiern. Im Unter -<br />
schied zu ZZ Top sind die Stones aber nicht ohne<br />
Um- und Neubesetzungen ausgekommen.<br />
NÄCHSTE FOLGE: RANDY CALIFORNIA<br />
UND SPIRIT<br />
WEB: WWW.ZZTOP.COM<br />
TEXT: DR. NORBERT APING<br />
FOTOQUELLE: ZZ TOP<br />
GRAFIKEN: © REICHDERNATUR /<br />
ADOBE STOCK<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952,<br />
Buchautor und Direktor<br />
des Amtsgerichts a. D.<br />
in Buxtehude<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
38 STORIES<br />
Mit einem Knall<br />
traten sie 2019 ins Rampenlicht<br />
und bewiesen seither,<br />
dass sie die Massen schneller<br />
in ihren Bann ziehen, als dass<br />
sie spielen.<br />
Den festgefahrenen<br />
Mainstream von<br />
heute abzulegen und<br />
den nackten Rock wieder zum<br />
Leben zu erwecken,<br />
das ist die Vision der Band<br />
Dislike Silence.<br />
DISLIKE SILENCE<br />
„Human“ – EP<br />
VÖ: 2019<br />
WWW.DISLIKESILENCE.COM<br />
WWW.INSTAGRAM.COM/<br />
DISLIKESILENCEOFFICIAL<br />
MM: Wie habt ihr euch kennengelernt und<br />
wie kam es zu der endgültigen Zusammen -<br />
setzung?<br />
DISLIKE SILENCE: Die Welt ist ein Dorf. Während<br />
sich die meisten heutzutage über das Internet<br />
verknüpfen, haben wir uns alle über Bekannte<br />
und andere <strong>Musiker</strong> kennengelernt. Gegründet<br />
wurde die Band von unserer Sängerin Jenny<br />
im Sommer 2016. Bis das finale Band-Line-Up<br />
stand, war es jedoch ein holprigerer Weg als<br />
anfangs erwartet. Der erste musikalische Weg -<br />
begleiter, der dieselbe Passion teilte, war nach<br />
kurzer Zeit gefunden, jedoch brauchte es zwei<br />
Jahre und mehrere Schicksalsfügungen, bis die<br />
restlichen Mitglieder die Band komplettierten.<br />
Das sollte aber nicht lange so bleiben …<br />
MM: Woher holt ihr euch eure Inspiration?<br />
DISLIKE SILENCE: Inspiriert werden wir durch<br />
gesellschaftliche und zwischenmenschliche Ein -<br />
flüsse.<br />
MM: 2019 erschien eure Debüt-EP „Human“.<br />
Wie war der Prozess vom Songwriting bis zur<br />
Veröffentlichung?<br />
DISLIKE SILENCE: Auch der Entstehungs pro -<br />
zess der EP „Human“ war kein einfacher. Sie<br />
entstand nicht in Kooperation mit einem klassischen<br />
Produzententeam. Die Texte wurden von<br />
Jenny geschrieben und in Zusammenarbeit mit<br />
den restlichen Bandmitgliedern wurden die<br />
Songs vervollständigt. Für die Aufnahmen, den<br />
Mix und das Mastering wurde auf ein Ton -<br />
studio eines Bekannten der Band zurückgegriffen.<br />
Nachdem die Songs fast im Kasten<br />
waren, verließ ein Mitglied die Band. Wir standen<br />
nun vor der Herausforderung, die Songs<br />
teilweise neu zu arrangieren und uns neu zu<br />
sortieren. Nach einer mehrwöchigen Unter -<br />
brec hung und Überlegungen bezüglich zukünf -<br />
tiger Besetzung wurde beschlossen, die Pro -<br />
duktion der EP als Quartett fortzuführen.<br />
MM: Schreibt ihr die Songs gemeinsam oder<br />
teilt ihr euch z. B. Verfassen von Text und<br />
Melodie untereinander auf?<br />
DISLIKE SILENCE: Anders als bei unserer EP<br />
„Human“ umfasst unser Repertoire mittlerweile<br />
mehr als 20 Songs. Wir sind als Band enger<br />
zusammengewachsen und das Songwriting<br />
besteht aus einem noch engeren Zusammen -<br />
spiel als davor. Was unter anderem bedeutet,<br />
dass durchaus jedes Bandmitglied bereits Texte<br />
geschrieben hat. Unsere Songs entstehen<br />
gemeinsam im Proberaum und werden dort zu<br />
dem gemacht, was man live auf der Bühne<br />
erleben und spüren kann.<br />
MM: Ihr habt bereits zwei gelungene Musik -<br />
videos veröffentlich. Was ist euch am wichtigsten<br />
an der Umsetzung eines Songs in ein<br />
Video?<br />
DISLIKE SILENCE: Das Wichtigste an der Um -<br />
setzung eines Videos ist, dass die Kernaus sage<br />
eines Songs visuell dargestellt wird, aber dem<br />
Zuschauer dennoch genügend Interpretations -<br />
spielraum offenlässt.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 39<br />
DISLIKE SILENCE SIND<br />
JENNY (GESANG) – DENNIS (GITARRE) – PABLO (BASS) – RAPHAEL (SCHLAGZEUG)<br />
»Wie ein Schlag ins<br />
Gesicht, besticht die<br />
Female-fronted-Formation<br />
mit ihrer 1,60 Meter<br />
großen Sängerin durch<br />
außerordentlich<br />
stimmliche Größe.«<br />
MM: Im Juli 2016 habt ihr DISLIKE SILENCE<br />
gegründet. Wie habt ihr zu eurem Musikstil<br />
gefunden?<br />
DISLIKE SILENCE: Unser Musikstil ist das Er -<br />
geb nis einer Fügung von vier Menschen mit<br />
eigentlich unterschiedlichen musikalischen Ein -<br />
flüssen.<br />
MM: Eure Vision ist es, den Mainstream ab -<br />
zulegen und den Rock wieder zum Leben zu<br />
erwecken. Wie ist eure Meinung zur aktuellen<br />
Musik?<br />
DISLIKE SILENCE: Wenn man einen Blick auf<br />
die Charts wirft, ist es schön zu sehen, dass<br />
jegliche Musikrichtung von Rock, Pop, Schlager<br />
bis hin zum Metal auch im vorderen Bereich<br />
vertreten ist. Leider wird in den Radios unserer<br />
Meinung nach zu oft dasselbe wiedergegeben<br />
und vieles klingt auch ähnlich. Insbesondere<br />
im Bereich Rock findet man nur die langjährigen<br />
etablierten Bands; Newcomern wird kaum<br />
die Chance geboten, ein breites Publikum zu<br />
erreichen.<br />
MM: Was möchtet ihr mit eurer Musik vermitteln?<br />
DISLIKE SILENCE: Unsere Passion, die Liebe<br />
zur Musik, das Auftreten und das gemeinsame<br />
Musikmachen sind Dinge, die wir versuchen<br />
bei jedem Auftritt und jeder Aufnahme zu trans -<br />
portieren. Menschen aus ihrem Alltag zu entführen<br />
und ihnen mit unseren Songs zu helfen,<br />
sie zu motivieren oder einfach mal abschalten<br />
zu lassen.<br />
MM: Euer Plan für 2020 war, als Sup port von<br />
der Band SILBERMOND beim „Stimmen-<br />
Festival“ aufzutreten, dies wurde auf <strong>2021</strong><br />
verschoben. Wie ist es für euch, als Band<br />
bei einem so großen Festival dabei sein zu<br />
können und vor SILBERMOND aufzutreten?<br />
DISLIKE SILENCE: Unbeschreiblich! Zumal das<br />
Stimmen-Festival bereits viele große Künst ler<br />
nach Lörrach gebracht hat und wir uns die<br />
Bühne mit einer solch erfolgreichen Band wie<br />
Silbermond teilen dürfen. Wir sehen dies nicht<br />
als selbstverständlich und sind dankbar, dass<br />
wir diese Chance bekommen haben.<br />
MM: Was sind eure nächsten Ziele als Band?<br />
DISLIKE SILENCE: Step by step … Unser nächs -<br />
tes Ziel ist es, ein Album in Zusammenarbeit<br />
mit einem Produzententeam zu veröffentlichen<br />
und dieses, wenn möglich in Form einer Tour,<br />
zu promoten.<br />
WEB: WWW.DISLIKESILENCE.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/DISLIKESILENCE<br />
INTERVIEW: LEONIE FÖRSTER<br />
FOTOQUELLE: DISLIKE SILENCE<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
40 STORIES<br />
47 Jahre im Dienst der Pilzköpfe<br />
um ersten Mal seit nunmehr 40 Jahren <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> stelle<br />
Z ich als begeisterter <strong>Musiker</strong> meine eigene Band in meinem<br />
<strong>Magazin</strong> off- und online vor … Seit 1963 gehört mein musikalisches<br />
Herz zahlreichen Bands und Interpreten, aber an erster Stelle den<br />
legendären Beatles.<br />
1974 beschlossen damals der Gitarrist Uwe Hopp, der Gitarrist<br />
und Pianist Hinrich Vogt, der Bassist und Gitarrist Ole Seelenmeyer<br />
und der Gitarrist Rainer Pompel, zusammen eine Band zu gründen.<br />
1976 kam der Hamburger Schlagzeuger Holger Quintus noch hinzu.<br />
Uralte Fotos aus den Jahren 1974/75 dokumentierten damals den<br />
musikalischen Anfang. Diese damalige Musikgruppe nannte sich<br />
ARTANTS, was so viel heißt wie „KunstAmeisen“.<br />
Schon damals war mir klar, dass man nicht nur gute Musik machen,<br />
sondern sich auch ansprechende Bühnenkleider zulegen musste (s.<br />
Fotos). Musikalische Stilrichtung der ARTANTS: zu circa 50 Prozent<br />
Beatles-Songs, 20 Prozent melodische und mehrstimmige Country-<br />
Songs, 10 Prozent Rock-’n’-Roll-Songs, zumeist von Chuck Berry,<br />
und der Rest mehrstimmige Popsongs anderer Bands. Die meis -<br />
ten Konzertauftritte dieser damals neuen Band organisierte ich<br />
jeden Sonntag im Alexandra-Kino in Bleckede, Einzelkonzerte in<br />
der Treubund-Halle in Lüneburg, in einem kleinen Club in Bad<br />
Bevensen und anderswo.<br />
1975 schlug ich zum Erstaunen meiner Band als damaliger Gitarrist<br />
und Sänger meinen Bandmitgliedern ein völlig anderes musikalisches<br />
Konzept vor: eine perfekte Beatles-Show, in der nur noch<br />
Beatles-Songs gespielt werden würden, mit einheitlichen schwarzen<br />
Anzügen, Beatles-Stiefeln, Schlipsen und Originalfrisuren wie<br />
einst die Beatles … Und dafür müsste die Band eine neue PA, d. h.<br />
Gesangsanlage, neue originale Bühnen verstärker, ein tragbares klassisches<br />
Klavier, verschiedene Originalinstrumente und eine Licht -<br />
anlage kaufen.<br />
Ich war mir damals sicher, dass man mit einer derartigen Bühnen -<br />
show erfolgreiche und gut bezahlte Konzerte überall in Deutschland<br />
absolvieren könnte. Voraussetzung: Die Band müsste bereit sein, jeden<br />
Abend in meiner selbst gebauten Musikwerkstatt (mit Bühne) im<br />
vierten Stock im Zentrum von Lüneburg ein Jahr lang zu proben.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 41<br />
44 000 DM auf Ab zahlung. Monatliche Rate: 1 000 DM! Gleichfalls<br />
kaufte ich nach und nach alle authentischen Verstärkeranlagen und<br />
einige Instrumente.<br />
Das Schwierigste war es, ein erfolgreiches Konzertmanagement<br />
aufzubauen. Nach einem Jahr fast täglichen Proben für ca. 40<br />
Beatles-Songs waren wir zwar musikalisch gut bis sehr gut, wussten<br />
allerdings nicht, wie wir an gut bezahlte Konzerte in Clubs, auf<br />
Festivals und Stadtfesten gelangen sollten.<br />
Die Reaktion meiner <strong>Musiker</strong>freunde war eindeutig:<br />
Keiner von ihnen wollte sein Geld in eine Idee investieren, von der<br />
niemand genau wusste, ob sie für die Zukunft realistisch wäre.<br />
Daraufhin schlug ich meiner Band vor, alle zukünftigen Risiken dieser<br />
Idee alleine zu übernehmen sowie alle nötigen Anschaf fungen wie<br />
Verstärker, Instrumente (besonders das Klavier), die Gesangs anlage<br />
mit Mikrofonen und die benötigte Lichtanlage (Gesamtwert ca.<br />
15 000 DM) sowie einen großen Transportbus alleine zu kaufen.<br />
Da ich damals in meiner Studentenzeit selber kein Geld hatte<br />
und mit BAföG überleben musste, arbeitete ich nebenbei in verschiedenen<br />
Firmen und als Gitarrenlehrer an Volksschulen im Land -<br />
kreis, um so das nötige Geld zu verdienen. Zudem bot ich damals<br />
meinen Mitmusikern an, dass ich das gesamte Musik management<br />
dieses Projektes selber in die Hand nehmen und jedem Einzelnen<br />
von ihnen für Konzertauftritte eine jeweilige Festgage zahlen würde.<br />
Dazu waren dann meine Freunde bereit …<br />
Zusätzlich musste noch der Transport geregelt werden. Ich hatte<br />
zwar einen alten, kleinen Hanomag-Bus, mit dem ich bisher für die<br />
Band alles selber transportierte, aber mir war klar, dass für die<br />
neuen, größeren Anlagen und circa fünf Auf- und Abbauhelfer<br />
(Schüler) ein wesentlich größerer Bus gekauft werden musste.<br />
Nachdem ich etwa ein Jahr lang nebenbei hier und da bis Ende 1976<br />
Geld verdient und angespart hatte, bestellte ich Ende 1976 einen<br />
großen Mercedes-Transporter als Neuwagen im Wert von circa<br />
Aus diesem Grund entwickelte ich folgende Idee: Ich rief das<br />
bekannte Hamburger Stadtmagazin Ultimo (heute Oxmox) an und<br />
fragte, ob ich für ca. fünf Konzerte innerhalb eines Monats in<br />
Hamburgs bekanntestem Clubs ihre Titelseite kaufen könnte. Ich<br />
kann mich heute noch gut daran erinnern: Der Chefredakteur und<br />
Herausgeber des Ultimo war völlig konsterniert ... Er sagte mir klar<br />
und deutlich, dass noch nie jemand auf eine derartige verrückte Idee<br />
gekommen sei, und verlangte nach kurzem Nachdenken 850 DM.<br />
Ich willigte sofort ein und ging danach mit meiner Band in ein<br />
Hamburger Fotostudio, um professionelle Fotos zu machen. Heute<br />
rückblickend kann man sagen: Sie waren wirklich fantastisch und<br />
äußerst authentisch.<br />
Versehen mit einem entsprechenden Layout ließ ich von einem<br />
dieser Fotos 500 Plakate herstellen und fuhr damit zu den drei<br />
wichtigsten Hamburger Clubs: zum bekannten und be rühmten<br />
Hamburger Szeneclub Onkel Pö, zum ebenso bekannten Ham -<br />
burger Club Logo und dann zum Winterhuder Fährhaus mit seinem<br />
großen Saal.<br />
All diesen Clubbesitzern zeigte ich das Plakat und sagte ihnen:<br />
Wenn sie uns im Dezember 1976 und im Januar 1977 zwei jeweilige<br />
Doppelauftritte geben würden, kämen sie mit diesem Plakatfoto<br />
und den Konzertterminen mit auf die Titelseite des Hamburger<br />
Stadtmagazins Ultimo.<br />
Die Reaktion der Clubbesitzer: Sofortige Zusagen mit einer je -<br />
weiligen Festgage von jeweils 1 000 DM pro Konzertauftritt.<br />
Was niemand ahnte und wusste, war, was kommen würde, wie<br />
also die Reaktionen der musikbegeisterten Leser des Hamburger<br />
Stadtmagazins Ultimo auf diese ungewöhnliche und außergewöhnliche<br />
Titelseite ausfallen würden.<br />
Um es kurz zu sagen: Alle Konzerte waren nicht nur ausverkauft,<br />
sondern zahlreiche Konzertbesucher erhielten keinen Einlass<br />
mehr und mussten draußen vor den Türen und Fenstern stehen.<br />
Nach jedem Konzert mussten wir zahlreiche Zugaben spielen und<br />
Autogramme geben. Für uns war das alles wie Zauberei, denn so<br />
etwas hatten wir zuvor noch nie erlebt. 8<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
42 STORIES<br />
Im Winterhuder Fährhaus spielten wir zwölf Zugaben. Dann explo -<br />
dierte auch noch meine Gesangsanlage mit einem großen Knall.<br />
In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich die Chance hatte,<br />
diese Erfolge in fast allen Musikclubs in Deutschland zu wiederholen.<br />
Wenn es uns in der zweitgrößten Stadt Deutschlands gelungen war,<br />
so eine Begeisterung und einen derartigen Ansturm hervorzurufen,<br />
dann müsste das in den zahlreichen kleineren Städten dieses Landes<br />
genauso funktionieren.<br />
Was tun? Ich kaufte für 1 000 DM von einem Konzertveranstalter<br />
circa 5 000 Adressen, entwarf einen Brief und legte diesem Brief<br />
eine genaue Beschreibung der sechs Kon zerte in Hamburg bei – mit<br />
den Namen, Adressen und Telefonnummern dieser Clubs als<br />
Referenzen.<br />
Danach bemerkte ich, dass circa 4 000 Adressen nicht mehr<br />
stimmten – die Briefe kamen in den meisten Fällen postalisch<br />
zurück. (Mails gab es damals noch nicht.)<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
STORIES 43<br />
Und siehe da: Plötzlich riefen eine große Anzahl von Veran -<br />
staltern bei mir an und wollten die Beatles Beat Band auch bei<br />
sich haben.<br />
Daraufhin erhöhte ich die Gage je nach Größe des Clubs auf<br />
1 000 bis 1 500 DM. Und auch das klappte, denn die Veran stalter<br />
rechneten selber mit Gewinnen. Damit hatte ich innerhalb von ein<br />
bis zwei Monaten 120 bis 130 kleine und größere Kon zert auf tritte<br />
für 1977 zusammen. Sämtliche Verträge mit den Veran staltern entwarf<br />
und formulierte ich selber.<br />
Da sich dieser große Erfolg schnell herumsprach, brachte unser<br />
Schlagzeuger Mitte 1976 einen befreundeten Studenten der Ham -<br />
burger Uni mit, der bereit war, uns zukünftig bei allen Kon zerten als<br />
Agent zu vertreten. Sein Name: Klaus Lühnenschloss.<br />
Die Folge der Gagenerhöhungen: Die Konzerte wurden weniger,<br />
was auch für uns eine Erleichterung war, denn für so wenig Geld wie<br />
bisher in ganz Deutschland mit einem großen Bus herumzufahren –<br />
die meiste Zeit fuhren ihn unser Pianist Hinrich Vogt und ich im ständigen<br />
Wechsel –, beladen mit inzwischen großen Anlagen und<br />
Instrumenten, belastete in erheblichem Maße die Nerven und die<br />
Gesundheit aller Bandmitglieder.<br />
Wahrscheinlich haben wir in circa zehn Jahren auf 400 bis 500<br />
Konzerten gespielt. Um die Musikgruppe immer attraktiver werden<br />
zu lassen und die Veranstalter für Konzerte zu gewinnen, ließ ich<br />
laufend neue Plakate und Infos drucken. Je höher die Gagen ausfielen,<br />
umso schwieriger wurden die Verhandlungen mit den Veran -<br />
staltern. Zum Schluss unserer vielen Konzerte managte uns der<br />
Manager der Beatles Revival Band aus Frankfurt, Klaus Schmitt.<br />
»Wahrscheinlich haben wir<br />
in zehn Jahren auf 400 bis 500<br />
Konzerten gespielt.«<br />
Herausragend war ein Konzert auf dem Hannoveraner Stadtfest,<br />
bei dem um die 10 000 Personen anwesend waren. Herausragend<br />
war auch ein Konzert im heiligen Parlamentssaal des Hamburger<br />
Senats/Rathauses. Ebenso herausragend war ein Konzert in<br />
Amsterdam/Holland während einer Beatles Convention. Und auch<br />
in der Ham burger Ernst-Merck-Halle, in der einst die Original-Beatles<br />
auftraten, spielten wir vor mehreren Tausend Besuchern zusammen<br />
mit Truck Stop.<br />
Circa 1993 entschloss sich unser Pianist, Gitarrist und Sänger<br />
Hinrich Vogt zu heiraten und in Bayern ein großes Hotel zu übernehmen.<br />
Uwe und ich machten ab 1996 weiter. Wir engagierten verschiedene<br />
Gitarristen und Schlagzeuger bis zum Jahre 2005, als<br />
Hinrich als Pianist, Gitarrist und Sänger wieder zu uns zurückkehrte.<br />
Seitdem haben wir mit verschiedenen Schlagzeugern (unter ihnen<br />
Henning Dahlmann, der leider inzwischen verstorben ist) weiter in<br />
einem kleinen Probe-, Video- und Konzerttheater in Lüneburg geübt,<br />
das ich in einer ehemaligen Autowerkstatt fantastisch und technisch<br />
perfekt aufgebaut und eingerichtet habe, und weiter auf Konzerten<br />
gespielt. Bis zum heutigen Tage …<br />
Ich habe in den folgenden zehn Jahren über alle Konzerte genaue<br />
Terminkalender geführt, die ich bis heute aufbewahrt habe. Nach<br />
und nach erhöhte ich dann die Gagen. Im Mittel aber verlangten unser<br />
Agent und ich als Organisator dieser Musikgruppe zwischen 2 000<br />
und 3 000 DM für ein Konzert.<br />
Zu unser aller Begeisterung sind 46 Jahre nach unserer Grün -<br />
dung im Jahr 1974 zu unserem letzten Konzert im Dezember 2019<br />
in das Kulturforum Gut Wienebüttel circa 400 Besucher gekommen,<br />
die bereit waren, zwischen 12 und 15 Euro Eintritt zu zahlen.<br />
Und auch hier forderte das Publikum wie in alten Tagen viele<br />
Zugaben – für eine Rentner band mit einem Altersdurchschnitt von<br />
inzwischen ca 70 Jahren ein unerwarteter Erfolg!<br />
1979 verließ uns unser Schlag zeuger Holger Quintus und wir<br />
engagierten als neuen Schlagzeuger Knut Purwin aus Bad<br />
Bevensen.<br />
WEB: WWW.FACEBOOK.COM/THEBEATLESORCHESTRA<br />
TEXT UND FOTOQUELLE BBB: OLE SEELENMEYER<br />
FOTO BEATLES WALL: © GIGIGNOFORCELLA/ADOBE STOCK<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
44 MUSIKBUSINESS<br />
The Singer’s Coach von LeeZa Nail<br />
Teil 1: VOCAL SKILLS<br />
LEEZA NAIL<br />
The Singer’s Coach – Der Karriere-Ratgeber<br />
Alles, was ambitionierte Sänger*innen wissen sollten!<br />
DIN A4, 160 SEITEN, 18,95 EURO<br />
ISBN13: 9783947998081<br />
WWW.ALFREDMUSIC.DE<br />
LEEZANAIL.DE |<br />
FACEBOOK.COM/LEEZA.NAIL.AUTORIN<br />
KÖRPERHALTUNG<br />
UND GRUNDSPANNUNG<br />
Für alle Übungen ist eine gerade, aufgerichtete<br />
Haltung mit einer guten Körper-Grund span nung<br />
einzunehmen. Eine „gute Grundspannung“ ist<br />
immer dann gegeben, wenn deine Muskel span -<br />
nung zwischen nicht angespannt („fallen gelassen“)<br />
und überspannt liegt.<br />
Mit dieser Grundspannung verfügt dein Körper<br />
über einen effizienten Energie-Level und kann ihn<br />
auch über längere Zeit halten.<br />
AUFBAU DER GERADEN HALTUNG<br />
Stelle dich mit dem Rücken an eine Wand. Die<br />
Füße stehen parallel zueinander und etwa hüftbreit<br />
auseinander. Fersen, Po, Schultern und<br />
Hinter kopf berühren die Wand. Nun machst du<br />
dich groß, indem du die Wirbelsäule an ihren beiden<br />
Enden „auseinanderziehst“. Ziehe den<br />
Scheitel punkt (den höchstgelegenen Punkt an der<br />
Oberseite deines Kopfes) nach oben (die Augen<br />
schauen dabei in Augenhöhe geradeaus, die Hals -<br />
wirbelsäule dehnt sich), während du gleichzeitig<br />
den Steiß (das untere Ende der Wirbelsäule) nach<br />
unten ziehst. Das erreichst du, indem du beide<br />
Pobacken anspannst, sie leicht zusammenkneifst.<br />
Achte darauf, dass du dabei das Schambein nach<br />
vorn oben ziehst und damit dem Hohlkreuz entgegenwirkst.<br />
Das heißt, die natürliche S-Form der<br />
Wirbelsäule wird in der unteren Hälfte etwas „be-<br />
gradigt“ (daran zu merken, dass der Zwischen -<br />
raum zwischen unterem Rücken und Wand kleiner<br />
wird). Spüre aufmerksam, wie sich die – oft<br />
durch Bewegungsmangel und zu langes Sitzen –<br />
gestauchten Wirbel auseinanderziehen und die<br />
Wirbelzwischenräume vergrößern. Deine Beine<br />
sollen gerade und gestreckt sein, die Knie aber<br />
nicht krampfhaft durchgedrückt, sondern in lockerer<br />
Federung.<br />
Nun kreise ein paarmal mit den Schultern,<br />
lasse sie dann hinten – unten stehen (so, als ob<br />
sich am Rücken die beiden Schulterblätter be -<br />
rühren wollten) und lass die Arme locker an den<br />
Seiten herabhängen.<br />
Wenn du alle Punkte beachtest, solltest du in<br />
dieser Haltung eine lockere Grundspannung deines<br />
Körpers spüren. Am Anfang mag dir diese<br />
Haltung unnatürlich und verkrampft vorkommen,<br />
aber wenn du sie ein paarmal eingenommen und<br />
dabei bewusst die Muskeln nur „gesund“ angespannt<br />
und zur Aufrichtung eingesetzt hast,<br />
dann wird sie dir mit der Zeit als die natürliche, auf -<br />
gerichtete Haltung unverzichtbar werden. Natürlich<br />
kann und soll niemand so den ganzen Tag herumstehen,<br />
dennoch ist es für den Aufbau einer<br />
guten Körperspannung (die wir für kraftvollen Ge -<br />
sang benötigen) wichtig, diese aufrechte Haltung<br />
immer wieder einzunehmen.<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
W– wie<br />
Wissenswertes<br />
Übrigens: Die bekannte Management- und<br />
Motivationstrainerin Vera F. Birkenbihl hat einen<br />
wirkungsvollen Tipp gegen Frust und Ärger.<br />
Sie empfiehlt, in einen Spiegel zu schauen<br />
und sich eine Minute lang (!) anzulächeln.<br />
Auch wenn das Gesicht in den ersten 15 bis<br />
20 Sekunden eher einer verzerrten Fratze<br />
ähnelt: Spätestens nach einer Minute produziert<br />
das Gehirn vermehrt Endorphine und<br />
verbessert die Stimmung. Einen Versuch ist<br />
es allemal wert, oder?<br />
Merke: Die Aufrichtung der Wirbelsäule ist das A<br />
und O einer gesunden Haltung und kann dich im<br />
besten Fall vor schmerzhaften Rücken pro blemen<br />
bewahren.<br />
Der menschliche Körper ist ein Be wegung s -<br />
apparat, und so sollte er auch eingesetzt werden.<br />
Ohne angemessene, möglichst tägliche Be we -<br />
gung bringt auch die beste Haltung auf Dauer<br />
nur mäßigen Erfolg.<br />
AUFRECHTE HALTUNG STÄRKT<br />
AUCH DIE PSYCHE<br />
Wenn du überwiegend in der geraden, aufgerichteten<br />
Haltung gehst, stehst und sitzt, sendest<br />
du kraftvolle Signale in die Außenwelt, fühlst dich<br />
stärker und deine Stimmung verbessert sich auto -<br />
matisch. Zum einen schöpfst du deine Körper -<br />
größe vollends aus, zum anderen erweitert sich<br />
dein Blickfeld im wörtlichen wie im über tragenen<br />
Sinne. Das ist einer der Gründe dafür, dass es hilft,<br />
sich aufzurichten und die körperliche Hal tung zu<br />
ändern, wenn man deprimiert oder frustriert ist.<br />
Auch wenn’s in dieser Stimmung zunächst un -<br />
möglich scheint: Auf richten, Kopf hoch und lächeln,<br />
mindestens eine Minute lang, und du wirst spüren,<br />
wie nach und nach Kraft und Optimismus zurückkehren<br />
(s. Kasten unten).<br />
»There’s no business like showbusiness«<br />
BUSINESS SKILLS FÜR<br />
SÄNGER*INNEN<br />
OUTFIT UND IMAGE<br />
EINES*EINER SÄNGER*IN<br />
Ein*e <strong>Musiker</strong>*in schenkt seinem*ihrem Pu -<br />
blikum nicht nur gespielte oder gesungene Töne.<br />
Die Bühne ist eine Art Laufsteg; hier gelten andere<br />
Gesetze als im alltäglichen Leben. Im Moment der<br />
Perfor mance offenbart ein*e <strong>Musiker</strong>*in immer<br />
auch einen Teil seiner*ihrer Persönlichkeit. Und<br />
dieser Teil ist wichtig. Selbst wenn für die Zuhörer<br />
die Musik die erste Intention gewesen sein mag,<br />
zum Konzert zu kommen, so geht doch das In -<br />
teresse oft weit darüber hinaus:<br />
»Man möchte<br />
auch wissen, was das<br />
für ein Mensch ist,<br />
der da auf der Bühne steht<br />
und einen so fasziniert.<br />
Wie ist er oder sie<br />
zu der Person ge worden,<br />
die sie heute ist?<br />
Was hat sie für eine<br />
Vergangenheit?<br />
Wie und wo lebt sie?<br />
Was liebt sie?«<br />
MUSIKBUSINESS 45<br />
Die Wahrheit ist jedoch: Wir alle lassen uns<br />
von Äußerlichkeiten beeindrucken – und be ur tei -<br />
l en andere (mehr oder weniger be wusst) danach.<br />
Grund genug, sich als Sänger*in mit diesem<br />
Thema zu beschäftigen.<br />
Wie zum Teufel kommt man denn nun zu einer<br />
Ausstrahlung, wie sie eine Adele, ein Bruno Mars<br />
oder eine Lady Gaga besitzen? Zwar kann man<br />
sich Ausstrahlung und Charis ma nicht einfach<br />
antrainieren wie Muskeln, aber du kannst deine<br />
dir innewohnende Ein zig ar tig keit nutzen, indem<br />
du deine besonderen Eigenschaften an dir selbst<br />
entdeckst und sie bewusst verstärkst. So ge -<br />
langst du zu dem, was die Menschen fasziniert:<br />
Au then tizi tät.<br />
A – wie Anekdote<br />
Karl Lagerfeld sagte in der Talkshow<br />
von Markus Lanz am 19. April 2012: „Wer<br />
eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über<br />
sein Leben verloren.“<br />
Die Fortführung des Gedankens ist: Eine<br />
Person in Jogginghosen und Badelatschen<br />
bewegt, fühlt und verhält sich instinktiv<br />
anders als eine im Anzug bzw. im Kostüm<br />
und mit High Heels. Was bedeutet das für<br />
eine*n Sänger*in?<br />
WIE FINDE ICH<br />
MEIN PERSÖNLICHES IMAGE<br />
UND OUTFIT?<br />
Eine wichtige Funktion für eine gute Haltung<br />
übernehmen die Schultern. Nach vorne, zum<br />
Brust bein hin gewölbte, hängende Schultern deuten<br />
nicht nur auf einen kraftlosen, gedrückten Men -<br />
schen hin, sondern sie machen es auf Dauer auch<br />
immer schwerer, sich wieder aufzurichten und zu<br />
neuer Kraft zurückzufinden. Ein aufgerichteter<br />
Rücken mit erhobenem Kopf und locker nach<br />
hinten – unten gestellten Schultern zeigen einen<br />
kraft vollen und selbstbewussten Men schen (bitte<br />
nicht wie ein Gockel mit übertrieben vorgestreckter,<br />
stolzgeschwellter Brust).<br />
Extrovertierte Sänger*innen haben es da leichter.<br />
Sie zeigen gerne und meist intuitiv durch ihre<br />
Art zu singen, zu reden, sich zu kleiden und zu<br />
stylen, durch Gestik und Mimik dem Publikum<br />
etwas von ihrem Inneren.<br />
Aber nicht allen fällt das gleichermaßen leicht<br />
– einige müssen vielleicht erst herausfinden, was<br />
für ein Typ sie sind und wie sie von ihrem Pu bli -<br />
kum wahrgenommen werden (möchten). Oder<br />
sie denken, dass sie doch zuallererst mit ihrem<br />
Gesang und nicht mit Äußerlichkeiten ihr Publikum<br />
überzeugen wollen.<br />
Natürlich gibt es kein Patentrezept, wie man es<br />
schafft, authentisch zu sein. Doch du kannst einiges<br />
dafür tun und dieses Kapitel als An regung<br />
verstehen, dich mit dem zu beschäftigen, was auf<br />
dein Publikum und die Men schen in deiner Um -<br />
gebung einwirkt: deine Musik, deine Stimme,<br />
dein Erscheinungsbild, Gestik und Mimik, deine<br />
Art, mit dem Publikum zu kommunizieren, Show<br />
und Bewegung.<br />
Und das geschieht auf zwei Ebenen. Die erste<br />
ist die, auf der der*die Sänger*in als Privatperson in<br />
der Öffentlichkeit fungiert.<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
46 MUSIKBUSINESS<br />
THE SINGER’S COACH<br />
In ihrem bei Alfred Music erschienenen Buch The Singer’s Coach (978-3-947998-08-1) gibt LeeZa Nail<br />
ihre Erfahrungen weiter an alle, die es ebenfalls ernst meinen mit der eigenen Gesangskarriere.<br />
In insgesamt dreizehn Kapiteln beschäftigt sich LeeZa mit:<br />
• der Gesangspraxis und deren handwerklichen Grundlagen (Atemtechnik, Stimmbildung, Interpretation)<br />
• den „Basics“ der allgemeinen Musiklehre (Harmonik, Rhythmik, Gehörbildung, Vom-Blatt-Singen)<br />
• der bewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Sänger*in (Performance, An sprache des<br />
Publikums, Imagebildung, Zeit- und Selbstmanagement, Fitness von Körper, Geist und Seele)<br />
• den Notwendigkeiten des Musikbusiness (Equipment, Marketing, Künstlersozialkasse, Verwer tungs -<br />
gesellschaftenwie GEMA und GVL)<br />
Spannende und aufschlussreiche Interviews mit Profimusiker*innen aus Soul, Pop, Jazz, Musical,<br />
Oper und Chor runden ihr Buchkonzept ab.<br />
Selbstanalyse<br />
DER*DIE SÄNGER*IN<br />
ALS PRIVATPERSON<br />
Die Bühne ist nur eine der öffentlichen Platt -<br />
formen, auf denen der Künstler agiert. Grund -<br />
sätzlich ist jedes öffentliche Auftreten, jedes Ge -<br />
spräch, jeder Smalltalk repräsentativ. Indem ein<br />
<strong>Musiker</strong> über seinen Beruf spricht und für seine<br />
Kunst wirbt, wirbt er gleichzeitig auch immer für<br />
seine Person.<br />
Sänger*innen – erst recht, wenn sie mit dem<br />
Singen Geld verdienen wollen – sollten sich neben<br />
einem Bühnenimage und -outfit ein zweites, nennen<br />
wir es das Repräsentier-Outfit, zulegen.<br />
Zum Beispiel für Treffen mit Veranstaltern oder<br />
der örtlichen Presse oder um ein Interview zu<br />
geben. Auch werden dich fremde Menschen, die<br />
dich als Sänger*in (er-)kennen, sehr neugierig<br />
be obachten, wenn sie dich plötzlich auf der Straße<br />
oder beim Friseur treffen.<br />
Der Artikel „W – wie Wissens wertes“ – rechte<br />
Spalte – macht zweierlei deutlich: zum einen, wie<br />
sehr die Wirkung, die wir auf andere haben, auch<br />
von Komponenten wie der Körpersprache ab -<br />
hängig ist, und zum anderen zeigt er uns, dass<br />
wir überhaupt Einfluss darauf nehmen können,<br />
wie wir auf andere wirken.<br />
Zuallererst solltest du dich mit deiner eigenen<br />
Persönlichkeit beschäftigen, quasi dich selbst<br />
besser kennenlernen. Die folgenden Fragen können<br />
dir dabei helfen. Nimm dir dazu ausreichend<br />
Zeit sowie Block und Stift zur Hand und denke<br />
intensiv über die Fragen nach. Du kannst die vorliegende<br />
Tabelle nutzen und mit Stichpunkten aus -<br />
füllen. Doch ich empfehle dir, zusätzlich die Fragen<br />
ausführlich und schriftlich auf einem Extrablock zu<br />
beantworten, indem du positiv formulierst, also<br />
zum Beispiel „Mir ist wichtig, dass …“ usw.<br />
AUTOR: LEEZA NAIL<br />
TEXTQUELLE: MIT FREUNDLICHER<br />
GENEHMIGUNG VON ALFRED VERLAG<br />
FOTOS: © FANTOM_RD / ADOBE STOCK<br />
W– wie<br />
Wissenswertes<br />
Der Psychologe und langjährige Chef -<br />
redak teur der Zeitschrift „Psychologie<br />
heute“ Heiko Ernst thematisiert in seinem<br />
Artikel „Unser täglicher Aus druckstanz“ in<br />
der Aus gabe 04/2014 die „emotionale<br />
Selbst beein flussung“.<br />
Die Wahl der Kleidung, die Art zu sprechen<br />
und die eigene Körpersprache, also<br />
kurz: die eigene Selbstdarstellung beeinflusst<br />
unsere Außenwirkung auf andere.<br />
Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit!<br />
Neuere Forschung hat nämlich ergeben,<br />
dass man durch bewusste Körper -<br />
haltungen sich auch emotional selbst –<br />
sozusagen auch nach innen – beeinflussen<br />
kann. „Nicht nur unsere inneren Zu -<br />
stände drücken sich in der Körper sprache<br />
aus. Wir können den Pro zess umkehren<br />
und dem Gehirn durch be wusste Gesten<br />
vorgeben, wie es sich zu be finden hat, zum<br />
Beispiel in Prüfungs- oder Bewertungs -<br />
situationen.“<br />
Gerade diejenigen, die nicht zur Selbst -<br />
sicherheit tendieren, sich eher selbst klein -<br />
machen, zu Schüchternheit, Intro vertier t -<br />
heit und/oder übertriebener Selbstkritik<br />
neigen, können ihre Selbstpräsenz durch<br />
die eigene Körpersprache optimieren.<br />
Dazu sind keine besonderen schauspielerischen<br />
Fähigkeiten nötig. Es reicht schon,<br />
„negative Körper ein flüsse auf das Denken<br />
und Fühlen zu vermeiden“ und sich selbst<br />
davon zu überzeugen: „Hier bin ich, so bin<br />
ich! Die Wirkung wird verblüffend sein.“<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
MUSIKBUSINESS 47<br />
NUR<br />
INTELLIGENTE<br />
EINZELKÄMPFER<br />
ÜBERLEBEN<br />
»Ich bin bekanntlich einer<br />
der schärfsten Kritiker der<br />
GEMA – schickt<br />
Ole Seelenmeyer voraus.<br />
Aber sie hat in 2012<br />
einen großen Schritt nach<br />
vorn gemacht und<br />
notwendige Reformen<br />
eingeläutet.«<br />
er Vorsitzende des Deutschen Rock &<br />
D Popmusikerverband (DRMV) spricht von<br />
der Umstellung auf das INKA-Abrechnungs ver -<br />
fahren in 2012/2013. Damit löste die Verwer tungs -<br />
gesellschaft das bisherige PRO-Verfahren ab,<br />
einem nach Ansicht von Ole Seelenmeyer „extrem<br />
komplizierten und ungerechten Tantiemen-Aus -<br />
schüt tungs system. INKA ist einfacher, transparenter<br />
und bietet eine höhere Abrechnungs -<br />
genauig keit.“<br />
Mit der Einführung der PRO-Abrechnung vor<br />
23 Jahren seien die Urheberrechtseinnahmen der<br />
live auftretenden Künstler in Deutschland „massiv<br />
eingebrochen“. Das PRO-Verfahren zu entschlüsseln<br />
habe jahrelange Erfahrung erfordert.<br />
Von den GEMA-Lizenzgebühren für einen Live -<br />
auftritt einer Band habe die Verwertungs gesell - tet als positiv, dass die GEMA-Mitglieder über<br />
schaft bisher im Lizenzbereich zwischen 350 und INKA abstimmen durften, während PRO ein „reiner<br />
Verwaltungsentscheid“ des damaligen Auf -<br />
750 Euro und damit einen Großteil einbehalten.<br />
Seelenmeyer gibt ein Rechenbeispiel: „Es kam vor, sichts rats gewesen sei. „PRO konnte zudem<br />
dass lediglich zehn Prozent der Konzertlizenzen extrem missbraucht werden, und zwar von den<br />
ausgeschüttet wurden. Das war ein Aderlass, bei GEMA-Millionären, die die eigentlichen Großver -<br />
dem professionelle Künstler auf bis zu 90 Prozent diener des PRO-Verfahrens waren und es bis<br />
der GEMA-Lizenzeinnahmen verzichten mussten.“ heute sind.“<br />
Nach Seelenmeyers Meinung stünden den<br />
selbst komponierenden und textenden <strong>Musiker</strong>n Doch Livekonzerte sind nur eine der Vergü -<br />
jedoch 85 Prozent der GEMA-Lizenzgebühren zu. tungsquellen der <strong>Musiker</strong>. „Die Einnahmen eines<br />
Die restlichen 25 Prozent entfallen auf Be ar bei - Rock- und Popmusikers stammen aus vielerlei<br />
tungsgebühren sowie Kultur- und Sozial ab gaben. Töpfen, wobei das Livegeschäft, bestehend aus<br />
Gagen und daraus oft resultierenden GEMA-<br />
Diese Verteilung könne nun hoffentlich das Tantiemen, mit zusammen 60 bis 70 Prozent den<br />
INKA-Verfahren gewährleisten. Seelenmeyer wer- größten Anteil ausmacht.“ Doch während sich 8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
48 MUSIKBUSINESS<br />
bei den Konzerten mit INKA eine gerechtere<br />
Verteilung für die <strong>Musiker</strong> abzeichnete, sieht<br />
Seelenmeyer im Rundfunkbereich noch großen<br />
Nachholbedarf: „99,9 Prozent aller <strong>Musiker</strong> ist<br />
dieser Bereich leider weitgehend verschlossen.“<br />
Die öffentlich-rechtlichen Sender und großen<br />
Privatstationen stünden fast ausschließlich für<br />
Majorkünstler offen. „Und nur 0,01 Prozent aller<br />
<strong>Musiker</strong> in Deutschland haben einen CD-Vertrag<br />
bei einer Major-Company“, schätzt Seelenmeyer.<br />
„Es gibt rund 200 Radiosender in Deutsch -<br />
land. Davon müssen nur die größten 50 Musik -<br />
pro grammbögen (Sendeprotokolle) an die GEMA<br />
einreichen.“ Ohne Programmfolgebögen erhalten<br />
die Künstler keine GEMA-Ausschüttung. „Das trifft<br />
die 99,99 Prozent vertragsfreien Bands und<br />
Interpreten. Des wegen sollte die GEMA<br />
diese 150 Rundfunkstationen auffordern,<br />
Pro grammfolgebögen einzureichen“,<br />
sagt Seelenmeyer. „Die<br />
GEMA muss noch viel reformieren.<br />
Aber sie ist auf dem richtigen<br />
Weg.“ Es seien jetzt viele<br />
junge Leute dabei: „Die alten<br />
Knacker sind weg; es herrscht in<br />
dieser Beziehung ein anderer Elan.“<br />
Seine Kritikpunkte an der Verwertungsgesell -<br />
schaft vertrat der Verbandssprecher bereits vor<br />
Politikern des Bundestags. 2009 war er Mit initia -<br />
tor einer Petition zur Reformierung der GEMA.<br />
Seitdem habe die Verwertungsgesellschaft beispielsweise<br />
ihre Delegiertenzahl verdoppelt.<br />
„Thematisch hatte ich das in meiner Petition<br />
gefordert“, erklärt Seelenmeyer. Von der damaligen<br />
Anhörung im Bundestag blieb ihm vor allem<br />
ein Satz in Erinnerung: „Ich fordere sie, die GEMA,<br />
dazu auf, sich endlich zu reformieren. Wenn sie<br />
dem nicht nachkommt, werden wir sie politisch<br />
dazu zwingen“, sagten damals die CDU-Bundes -<br />
tags abgeordnete Gitta Connemann und der<br />
damalige Fraktionsvorsitzende Kauder. Diesen<br />
Satz habe die GEMA als Ansporn ge nom men. In<br />
Ini tia tiven wie der Bundestagsanhörung sieht<br />
Seelenmeyer den Sinn seiner Verbands tätigkeit:<br />
„Unsere Aufgabe ist es, die Politiker für das zu<br />
sensibilisieren, was in unserem Kunst- und Kultur -<br />
be reich im Argen liegt und reformiert werden<br />
muss.“<br />
Doch der DRMV versteht auch die Information<br />
seiner Mitglieder als wichtige Aufgabe und erfüllt<br />
diese beispielsweise mit dem <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong>.<br />
Im Livebereich engagiert sich der Verband unter<br />
anderem mit dem Deutschen Rock & Pop Preis,<br />
der bereits Gruppen wie Juli und Luxuslärm als<br />
Sprungbrett diente.<br />
Doch nicht allein das<br />
Verhältnis der <strong>Musiker</strong> zur<br />
GEMA ist geprägt von In -<br />
teressenskonflikten – das gilt<br />
auch für Verlage und Labels:<br />
„Die meisten professionellen<br />
<strong>Musiker</strong> sind sehr kritische Geister.<br />
Sie stehen zum Beispiel den Musik -<br />
verlagen generell kritisch gegenüber.“<br />
Ein <strong>Musiker</strong> frage sich oft: „Warum soll ich die<br />
Nutzungsrechte an meinen Werken an irgendeinen<br />
Verleger abgeben, der nur auf seinem Stuhl<br />
sitzt und wartet, dass irgendwann mal was von<br />
selbst passiert?“<br />
Deshalb sei sein Ratschlag, so Seelenmeyer,<br />
erst einmal keine Verlagsrechte zu vergeben.<br />
„Das lohnt sich erst, wenn man einen Künstleroder<br />
Bandübernahmevertrag hat.“ Damit sie ihre<br />
Einnahmen optimieren, empfiehlt Seelenmeyer<br />
den Künstlern, möglichst oft live zu spielen. Wichtig<br />
dabei sei die „organisatorische Systematik“: „Am<br />
besten ist es, wenn die Bands genau Buch führen,<br />
wo und wann sie gespielt haben, nach jedem<br />
Konzert einen Musikfolgebogen an die GEMA<br />
schicken und ein Duplikat davon einbehalten.“<br />
Zudem sollten sich <strong>Musiker</strong> voll auf die „Er-<br />
oberung des Internets konzentrieren“. Dazu ge -<br />
höre es, bei YouTube, Facebook, Instagram,<br />
iTunes und Amazon vertreten zu sein. „Künstler<br />
müssen ihre Produkte auf Verkaufsportalen an -<br />
bieten und sie intensiv über begleitende Kom -<br />
munikationskanäle bewerben – und zwar intelligent<br />
und mit den richtigen Keywords.“ Doch<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
Lüneburger <strong>Musiker</strong>initiative IDLM. Der Sänger und Bassist<br />
spielte in den 70er- und 80er-Jahren rund 600 Konzerte<br />
im In- und Ausland und ist auf rund 290 Tonträgerpro -<br />
duktionen zu hören. Vor der Gründung des DRMV im Jahr<br />
MUSIKBUSINESS 49<br />
auch hier seien noch Reformen seitens der GEMA nötig. „Die<br />
GEMA muss endlich das, was sie im Internet kassiert, auch an<br />
die Künstler ausschütten, die im Internet tatsächlich verkauft<br />
oder gespielt werden.“<br />
Seelenmeyer weist zudem auf die<br />
neuen Finanzierungs möglichkeiten hin,<br />
die <strong>Musiker</strong>n heute zur Verfügung stehen:<br />
„Da gibt es zum Beispiel das Crowd fun ding,<br />
bei dem quasi Aktien an Fans vergeben werden.“<br />
Er sei sich aber „nicht so ganz sicher, ob das der richtige<br />
Weg ist“. Auch die staatliche Musikförderung sieht<br />
Seelenmeyer differenziert: „Infrastruk tur förderung halte ich für<br />
richtig. Band subventionen halte ich für falsch. Wenn man<br />
<strong>Musiker</strong> subventioniert, kann das Wichtigste kaputt gehen –<br />
ihre Kreativität zur Selbstständigkeit und Unab hängigkeit. Wer<br />
in dieser Branche überleben will, muss zum intelligenten, musikalischen<br />
Einzel kämpfer mit oder ohne Band werden.“<br />
Das neue <strong>Musiker</strong>buch!<br />
ERFOLGREICH IN DER‰<br />
ROCK & POP MUSIK<br />
‰‰‰°‰‰ ‰‰‰‰‰‰ ‰‰‰‰‰‰‰‰ ‰‰‰‰‰‰‰‰<br />
OLE SEELENMEYER<br />
VERLAG MUSIKER PRESS<br />
ERFOLGREICH IN DER ROCK & POP MUSIK<br />
OLE SEELENMEYER<br />
DAS MUSIK- UND MEDIENBUCH<br />
FÜR ROCK & POPMUSIKER,<br />
KONZERTVERANSTALTER, KONZERTVERMITTLER,<br />
MANAGER, PRODUZENTEN, STUDIOS, LABELS,<br />
MUSIKVERLAGE UND MUSIKERINITIATIVEN<br />
ERFOLGREICH<br />
IN DER<br />
ROCK & POP<br />
MUSIK<br />
KNOW HOW - FAKTEN - BERICHTE - VERTRÄGE - KULTUR<br />
VERLAG MUSIKER PRESS<br />
936 Seiten<br />
€ 50,–<br />
FÜR DRMV°<br />
MITGLIEDER € 25,–<br />
Der professionelle Ratgeber für Rockund<br />
Popmusiker<br />
aller musikstilistischen Bereiche!<br />
Über 270 verschiedene Themen über<br />
die gesamte Musikbranche!<br />
Über 170 verschiedene Musterverträge<br />
aus der Musikbranche!<br />
BESTELLCOUPON:<br />
Hiermit bestelle ich das Buch „Erfolgreich in der Rock & Pop Musik“ für:<br />
€ 50,– € 25,– (DRMV°Mitglieder) Vorauskasse Nachnahme<br />
Vorauskasse - Scheck/Bar/Überweisung (zzgl. € 4,29 Versandgebühren), Nachnahme (zzgl. € 11,90 Versand- und Nachnahmegebühren)<br />
Vorname:<br />
Name:<br />
ZUR PERSON OLE SEELENMEYER<br />
Firma:<br />
Ist seit 1984 geschäftsführender Bundesvorsitzender des<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V. (DRMV).<br />
Als <strong>Musiker</strong> und Komponist gründete er bereits 1973 die<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Zu bestellen über: <strong>Musiker</strong> Press, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg, Telefon: (0 41 31) 23 30 30, info@drmv.de<br />
Straße:<br />
PLZ, Ort:<br />
1984 rief er 1981 die AGLM und 1982 die AG Rock <strong>Musiker</strong><br />
in Deutschland ins Leben.<br />
DEUTSCHER ROCK & POP MUSIKERVERBAND<br />
(DRMV)<br />
Das Sprachrohr der <strong>Musiker</strong>, der DRMV, repräsentiert über<br />
die ihm angeschlossenen 1 300 Musikgruppen, 80 Musik firmen,<br />
36 <strong>Musiker</strong>initiativen und Vereine sowie 1800 Einzelmusiker, Kom -<br />
ponisten und Texter rund 20 000 Kulturschaffende aus dem<br />
Gesamtbereich der Popularmusik. Der Verband macht sich für<br />
die „kulturelle Anerkennung der Rock- und Popmusik und eine<br />
„gleichwertige Behandlung von populärer und klassischer<br />
Musik“ stark. Zudem fordert der DRMV die Chancengleichheit<br />
deutscher <strong>Musiker</strong> und Urheber in den Veröffentlichungen der<br />
Ton träger industrie und Musikverlagen sowie im Rundfunk und<br />
Fern sehen. Generelles Ziel des DRMV ist die Verbesserung der<br />
Arbeits be dingungen von <strong>Musiker</strong>n, Komponisten und Text -<br />
dichtern. Der DRMV vergibt unter anderem den Deutschen<br />
Rock & Pop Preis, veröffentlicht das <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> und<br />
betreibt das Internet portal <strong>Musiker</strong>-Online.TV.<br />
TEXT: NORBERT OBKIRCHER | QUELLE: MUSIKWOCHE<br />
FOTOS: BILLIONPHOTOS.COM / ADOBE STOCK<br />
BE A VOICE<br />
not an echo<br />
Du wolltest schon immer mal Gesangsunterricht<br />
nehmen und entdecken, was in dir steckt?<br />
Dann bist du hier genau richtig!<br />
Melde dich gleich<br />
heute zu einer<br />
Voice Lesson per Skype<br />
oder in-person an!<br />
Ich freue mich auf dich!<br />
STARTERPAKET<br />
Ich schenke allen<br />
meinen neuen Schülern/Sängern<br />
die 5. Unterrichtseinheit.*<br />
*alle fünf Unterrichte müssen innerhalb von<br />
zwei Monaten genommen werden.<br />
www.elvoice-academy.com
50 REZENSIONEN<br />
BASTIAN KORN<br />
»Held«<br />
„Authentische und ehrliche Stücke mit deutschem Text, die<br />
aus dem bewegten Leben des waschechten Musik-Malochers<br />
erzählen.“ Bastian Korn ist sich selber den Nachteilen von<br />
Klischees zwar vollends bewusst, kommt bei der Beschrei -<br />
bung seiner Karriere aber kaum umhin, sich solcher zu be -<br />
dienen. Ein waschechtes Ruhrpottkind inklusive Schloten,<br />
Feinstaub, Feierabendbier und Kleingarten, das sich über<br />
seine erste Ukulele und gemeinsam mit seinem Schlagzeug<br />
spielenden Zwillingsbruder über die Bühnen der Region ins<br />
Rampenlicht spielte. Gemeinsam mit diversen Koryphäen<br />
der Ruhrpottszene wie dem Rockpalast-Gründer Peter<br />
Rüchel tourte er über die Bühnen der Republik, seit einigen<br />
Jahren arbeitet Bastian Korn nun mit dem Produzenten<br />
Wolfgang Stach zusammen. Die beiden bilden ein exzellentes<br />
Produzenten- und Songwriting-Duo, das die neue Musik in<br />
die Welt bringt.<br />
Die 2019 erschienene EP „Held“ bietet dem Hörer tiefgehenden,<br />
aber trotzdem eingängigen und leicht melancholischen<br />
deutschsprachigen Pop – und zwar ganz ohne den so oft<br />
zu erlebenden negativen Beigeschmack flacher Texte und<br />
billiger Arrangements. Hier wirken zwei Profis zusammen<br />
an ausgefeilten Stücken, ohne jedoch den Fehler zu begehen,<br />
den Drive der Lieder durch Sperrigkeit zu behindern.<br />
Eine erfrischend lockere Angelegenheit, ohne verkrampft<br />
und flach zu wirken.<br />
bastiankorn.de<br />
P.S.<br />
INGO HÖRICHT<br />
»Deep Blue«<br />
Der studierte Violinist Ingo Höricht ist Kennern nicht nur<br />
durch sein spielerisches Talent bekannt, sondern auch durch<br />
seine kompositorischen Fähigkeiten, die er mit Projekten<br />
wie Mellow Melange oder dem Schné Ensemble immer<br />
wieder unter Beweis gestellt hat. Mit „Deep Blue“ ist nun<br />
kürzlich unter seinem eigenen Namen ein neues Album<br />
erschienen, auf dem Höricht und sein Ensemble sich wieder<br />
einmal Hörichts großem Steckenpferd, ja seiner gar<br />
nicht so heimlichen Liebe widmen: der Kammermusik. 16<br />
Stücke bzw. Arrangements erwarten den Hörer auf „Deep<br />
Blue“ und sie geben einen tiefen Einblick in die Vielfältigkeit<br />
in Hörichts Werk und seine unorthodoxe Stilmischung. Vom<br />
Piano-Solo über das Trio aus Klarinette, Cello und Klavier<br />
bis hin zum Streichquartett sind so gut wie alle denkbaren<br />
Besetzungen zu finden. Auch die Stimmung der einzelnen<br />
Stücke reicht von ruhigen und andächtigen, vom „Nordic<br />
Jazz“ inspirierten Stücken (die an moderne Interpreten wie<br />
Jan Garbarek oder Ketil Björnstad erinnern) bis hin zu feurigen<br />
Kom positionen, in denen osteuropäische Klassik, Jazz und<br />
Folk aus Südeuropa und dem Balkan zu verschmelzen scheinen.<br />
Ingo Höricht und seinen Mitmusiker*innen ist mit „Deep<br />
Blue“ ein absoluter Geheimtipp gelungen für diejenigen, die<br />
gerne über den Deckelrand von Klassik und Kammermusik<br />
hinausschauen – einem Genre, in dem die Scheuklappen<br />
bisweilen oft noch sehr hoch gezogen werden.<br />
www.ingo-hoericht.de<br />
P.S.<br />
ANDY SUSEMIHL<br />
»Alienation«<br />
Wo beginnt man, all die Kollaborationen des Tausendsasas<br />
Andy Susemihl aufzuzählen? Nachdem er mit zwölf Jahren die<br />
Gitarre erstmals bespielte, folgten erfolgreiche Jahre mit den<br />
Größten aus dem Rock-Geschäft. Um nur einige zu nennen<br />
– sie heißen Sinner, Udo Dirkschneider, Richie Kotzen (Poison,<br />
Mr. Big) und Rafael Moreira (Pink). Andy lebte mal in L.A.,<br />
mal in deutschen Landen – immer wieder auf Live-Shows<br />
mit verschiedenen Projekten und als hoch angesehener<br />
Studiomusiker unterwegs. Er veröffentlichte zahlreiche Alben,<br />
so zum Beispiel unter eigenem Namen ein deutschsprachiges<br />
Album sowie ein Instrumentalalbum, und er machte<br />
Aus flüge in die Country-Musik. Mit „Alienation“ beschreitet<br />
Susemihl wieder seine Roots – mit elektrifizierten Saiten -<br />
klängen – irgendwo zwischen melodischem Power-Rock<br />
und solidem Metal. Seine Songwriter-Qualitäten strahlen in<br />
jedem der zwölf Songs. Die Stimmung ist beim Titel „Aliens“<br />
ganz nah an der kalifornischen Küste angekommen, bildlich<br />
gesprochen. Modern wie die Winery Dogs und eingängig wie<br />
der früher rockige Bryan Adams. Eine veritable Ballade bester<br />
Tradition ist „Billion Dollar Light Show“. „Top Of The World“<br />
ist ein Titel, der selbstredend da hindeutet, wo sein Protagonist<br />
hingehört. Kollaborationen kommen und gehen. Es bleiben<br />
die Gitarre und ehrliche, schweißgetränkte Musik von echten<br />
Rockmusikern. Von der Sorte eines Andy Susemihl.<br />
www.andysusemihl.com<br />
C.S.<br />
KINDERMUSIK /<br />
VARIOUS ARTISTS<br />
»42 starke Kinderlieder für<br />
eine bessere Welt«<br />
Eine illustre Ansammlung von Kindermusiker*innen versammelt<br />
sich auf „42 starke Kinderlieder für eine bessere Welt“<br />
zum Stelldichein. 42? Da war doch mal was. Genau: Laut<br />
dem Kultbuch „Per Anhalter durch die Galaxis“ ist dies die<br />
Antwort auf alle Fragen der Welt, nach dem Sinn des Lebens.<br />
Nun will diese Compilation mitnichten so tun, als könnte oder<br />
wollte sie Kindern erzählen, wie die Welt funktioniert und was<br />
sie denken sollen. Stattdessen werden den (zumeist wohl<br />
eher jungen Hörer*innen) hier spielerisch vielfältige Themen<br />
rund um das Leben, die Welt und das Zusammen leben präsentiert.<br />
Songs wie „Viva Wasser“ zum Thema Wasser ge -<br />
brauch, „Wie schön, dass jeder anders ist“ zur Vielfalt oder<br />
„Mobbing ist nicht mein Ding“ sollen auf altersgerechte Art<br />
zum Denken anregen – und selbstverständlich auch ohne<br />
den textlichen Rahmen musikalisch genießbar sein, es geht ja<br />
schließlich um Musik. So tummeln sich auf „42 starke<br />
Kinderlieder für eine bessere Welt“ daher vor allem lustige,<br />
fröhliche, positive, tanzbare und aufgeweckte Lieder, die einiges<br />
an Stimmung ins Kinderzimmer, in den Kindergarten oder<br />
auf den Spielplatz bringen sollten. Musikalisch gibt es nichts<br />
zu meckern: Quasi die gesamte infrage kommende musikalische<br />
Palette wird abgedeckt, der Produktions standard und<br />
das musikalische Handwerk sind durchgehend auf einem<br />
hohen Niveau. Ein weiterer Beweis, dass Kindermusik per se<br />
kein einfältiger, simpler Einheitsbrei sein muss, der Kinder<br />
unterfordert – so viel darf man Kindern schon zumuten.<br />
www.kindermusik.de<br />
P.S.<br />
DIFFERENT IMAGE PROJECT<br />
»Freedom«<br />
Als Gewinner in der Sparte beste Progressive Band 2019<br />
präsentieren DIFFERENT IMAGE PROJECT nach dreijähriger<br />
Arbeit ihr neues Album „Freedom“. Die Preisträger der Deut -<br />
schen PopStiftung wissen mit einer sauberen Pro duktion zu<br />
begeistern. Die <strong>Musiker</strong> um Jorge Klapproth haben ab -<br />
wechslungsreiche Arrangements aus Heavy Riffing, verträumten,<br />
harmonischen Melodien und orchestralen Synthie-<br />
Läufen konstruiert. In ihrer Heimat Hückelhoven, zwischen<br />
Aachen und Mönchengladbach und im gesamten WDR2-<br />
Gebiet wurden sie von den Hörern dieses Radiosenders als<br />
„Beste Band im Westen“ ausgemacht. Neben kernigen<br />
Rock-Nummern mit heavy Shredding in „Guilty“ überrascht<br />
ein klassisch anmutender Chorgesang in „Freedom“. Stimm -<br />
lich zu überzeugen weiß Ruth Klapproth, die auch die Keys<br />
bedient, genauso wie Jorge. So erwarb der Sänger auch die<br />
Auszeichnung „Bester Rocksänger“. Weiter sammelte die<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
REZENSIONEN 51<br />
Band die Auszeichnung „Bestes Arrangement“, „Bester<br />
Popsong“ sowie „Bestes Video“. Nach all den Auszeich nun -<br />
gen meint Jorge Klapproth zu seiner Intention hinter der<br />
Musik: „Die Musik muss ins Herz treffen. (...) Mal mitreißend,<br />
mal melancholisch, mal aufrührend, mal nachdenklich.<br />
Aber immer mit einem hohen Wiedererkennungswert und<br />
voller Spannungen.“<br />
www.cmc-eclipse.de<br />
C.S.<br />
JESTER’S TEARS<br />
»Perception«<br />
Die Ursprünge von JESTER’S TEARS, einfünfköpfiges Pro -<br />
gressive-Metal-Projekt, gehen bis auf das Jahr 1992 zurück.<br />
Damals war die Idee geboren, einen Song zum Bandnamen<br />
zu machen, nachdem ihn Tobias Dorner und Vokalist Dimitrios<br />
Tsiktes aufgenommen hatten. Der Gitarrist und der Vokalist<br />
suchten sich in den folgenden Jahren <strong>Musiker</strong>, die schließlich<br />
1995 als JESTER’S TEARS ihr erstes Demo aufnahmen. 1996<br />
erschien das selbstbetitelte Album, das mit einem internationalen<br />
positiven Feedback bedacht wurde. Die Alben<br />
„Re flections“ und „Illusion“ erschienen. Schließlich begann<br />
man nach langer Pause 2018 mit dem Songwriting für<br />
„Perception“. Die Band meldet sich gestärkt mit orchestralem<br />
und melodiösem Metal zurück, der sich mit den Genre -<br />
größen messen lassen kann. Kompositorisch und instrumental<br />
versiert, handelt es sich um ganz große Metal-<br />
Schmiede. Das Quintett bewegt sich lyrisch zwischen dem<br />
Ursprung der Gefühle, der Wahrnehmung, Traumata, Schöpfen<br />
positiver Energie und Zuversicht. Und dies im Kontext unserer<br />
pandemischen Lage. Das Gitarren-Riffing ist spektakulär und<br />
der Gesang erinnert an die Kolorationen der „Helloween<br />
Shouter“. Die Power erinnert an Mystic Prophecy, auch eine<br />
Metal-Manufaktur, die international Beachtung findet. Mit<br />
Power und energiegeladenem Tempo überzeugt der Song<br />
„Scream Into Darkness“, eine Anspielung auf das postfaktische<br />
Zeitalter und eine Warnung an die Leichtgläubigkeit<br />
ist „Critical Thinking“. JESTER’S TEARS lassen wieder aufhorchen,<br />
mehr als je zuvor!<br />
www.jesters-tears.de<br />
C.S.<br />
WECHSELSTROM<br />
»Liquid«<br />
„Zwischenkieferknochen, Hinterhauptknochen, Brust knochen“<br />
… „Eigentlich schön, Knochen“. Der „Fluid Control –<br />
Processing Text“ dauert 21 Minuten und 20 Sekunden und<br />
nimmt somit über ein Drittel der Spieldauer von Christoph<br />
Theilers CD „Liquid“ ein. Die Klanginstallation aus Stimmen –<br />
mal übereinanderlappend, mal einzeln und klar verständlich<br />
– und Geräuschen, die sich zeitweise zu einer Art Beat<br />
zusammenfinden, ist auf alle Fälle ein ungewöhnlicher Album-<br />
Auftakt. Ungewöhnlich für nichteingeweihte Hörer*innen, nicht<br />
so ungewöhnlich aber für den Kom po nisten Christoph Theiler,<br />
der nicht nur Kammermusik und Orchesterwerke komponiert,<br />
sondern auch elektronische Musik und Klanginstal lationen im<br />
Bereich Multimedia. Aufschluss über die Entstehungs weisen<br />
der einzelnen Tracks gibt ein Besuch auf der Website: Alle<br />
Tracks sind selbstverständlich elektronisch entstanden,<br />
„Click and Error“ mit Analogschalter-Sounds, „Beep and<br />
Error“ aus Warnsignalen, „HF-114“ aus Hochfrequenzinter -<br />
ferenzen mit 4- bis 6-MW-Sendern. Der genannte Track<br />
„Fluid Control – Processing Text“ ist aus Aufnahmen von<br />
Per for mances in Wien, Glasgow, Wroclaw und Linz zusammengesetzt.<br />
In diesem Kontext sollte man Theilers Klang -<br />
installation auch hören; die Sound-Stücke, die er schafft,<br />
üben zwar ohne Kontext eine ziemliche Faszination aus, sind<br />
aber definitiv nicht einfach mal als leichte Unterhaltung<br />
nebenbei zu hören. Kombiniert mit Lichtdesign, Performances<br />
oder anderen Kunstformen und im Kontext eines Live-Events<br />
entfalten sie wahrscheinlich erst ihr volles Potenzial.<br />
www.wechsel-strom.net<br />
L.K.<br />
FARYNA<br />
»Sicher im Straßenverkehr«<br />
„Diese Melodie, die vergisst du nie“ singt Sängerin Faryna<br />
auf „Hallo ihr Leut’“, dem ersten Lied ihrer CD „Sicher im<br />
Straßenverkehr“. Damit trifft sie genau ins Schwarze, denn<br />
die Melodie brennt sich ein. Verkehrsregeln können Spaß<br />
machen und bleiben viel besser im Gedächtnis, wenn man<br />
sie mit eingängigen Melodien verbindet. Faryna wiederholt<br />
die Regeln nicht einfach nur, sondern baut sie in lebensnahe<br />
Geschichten aus dem Alltag ein, sodass sich die Inhalte<br />
leicht auf die Lebenswelt der jungen Zuhörerinnen und<br />
Zuhörer übertragen lassen. Die Reime dürfen dabei ruhig<br />
einfach sein: „Rot heißt stehen, Grün heißt gehen.“ Das<br />
Thema Straßenverkehr wird auch in 15 Songs nicht langweilig,<br />
denn es gibt mehr zu erklären, als man denken<br />
könnte. „Was brauche ich am Fahrrad?“ oder „Was passiert<br />
eigentlich in der Waschstraße?“ Die Musik ist lebensfroh<br />
gestaltet, Farynas singt klar und immer gut verständlich.<br />
Einige ihrer Songs beruhen auf bekannten Melodien<br />
wie „Zur Schule fahr ich mit dem Rad“ („Von den blauen<br />
Bergen kommen wir“), andere sind nach dem Call-and-<br />
Response-Prinzip gestaltet. Beide kommen bei den Mitmach-<br />
Konzerten, die Faryna regelmäßig veranstaltet, bei den<br />
Kindern bestimmt gut an. Manche Beats sind richtiggehend<br />
funkig („Ist deine Kleidung hell, sieht man dich schnell“,<br />
„Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm“ oder „Was brauche<br />
ich am Fahrrad?“), auf anderen Tracks ist die musikalische<br />
Begleitung mit Akustik-Gitarre klassisch gestaltet. Neben<br />
den Straßenregeln stehen Bewegung und Mitmachen im<br />
Fokus. Die Kinder werden animiert, mitzuspringen, mitzutanzen<br />
und mitzusingen. So geht Faryna ganz nebenbei ein<br />
anderes wichtiges Thema an, das in der Schule und zu<br />
Hause manchmal zu kurz kommt.<br />
www.faryna-musik.de<br />
L.K.<br />
LOOPAHEAD<br />
»Approaches JJ Cale«<br />
LOOPAHEAD haben es wieder getan. Diesmal haben Udo<br />
Lummer (guit., voc., diverse instr.), Paul Gerhard Lange (bass<br />
guit.) und Uli Twelker (drums) weniger geloopt. Der Titel<br />
beschreibt es eindeutig: „Approaches JJ Cale“ ist ein Tribut<br />
an einen der herausragendsten Künstler der Rock- und Blues-<br />
Geschichte. LOOPAHEAD zitieren Eric Clapton („The God“),<br />
der gern wie Jay Jay sein wollte. Das Trio um Udo Lummer<br />
war 2017 Preisträger beim Deutschen Rock und Pop Preis<br />
(Beste Experimentalband, 2. Platz Revival-/Coverband) und<br />
trifft den Relax-Sound wie den berühmten Nagel auf den<br />
Kopf. Die Geschichten um billige Frauen, verehrte Frauen,<br />
verrückte Frauen und das „Land Of The Free“ erzählt das<br />
Trio gekonnt und mit dem Spielwitz, der in jedem Solo zu<br />
fühlen ist. Die großen Hits „Cocaine“ oder „Call Me The<br />
Breeze“ fehlen zwar, dafür sind 18 (!) Songs auf diese Pro -<br />
duktion gepresst, die sonst keine Wünsche offen lässt.<br />
„Since You Said Goodbye“ klingt wie ein würdiger Abschied<br />
für den 2013 verstorbenen John Weldon JJ Cale. So liebevoll,<br />
detailverliebt und entspannt hat sich selten eine Tribut-<br />
Platte angehört.<br />
www.loopahead.de<br />
C.S.<br />
GREEN WAVE<br />
»Stolen Dreams In Nearby Lost<br />
& Found«<br />
Es soll also das letzte GREEN-WAVE-Album sein, meint<br />
Rainer Wahlmann. Als würde er das Aus beschwören wollen,<br />
heißt der erste Titel des neuen Albums „Reality Is The<br />
Gallows Pole“. Es beginnt mit gruseliger Sound-Collage, was<br />
dann in einen psychedelischen Twang-Guitar-Slow-Swamp-<br />
Rock in „Amsterdam“ mündet. Das Album des Projekts GREEN<br />
WAVE ist der vierte Teil einer Reihe von Konzept alben. Wer<br />
interessiert ist an der Philosophie des Projekts, dem sei<br />
die Story auf dem Blogspot „Green days on a planet blue“<br />
8<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
52 REZENSIONEN<br />
nahegelegt. Hier finden sich auch die Inspiranten von<br />
Wahlmann aus frühen Zeiten: Alex Harvey, The Kinks, Leonard<br />
Cohen – ich würde stilistisch um Ziggy Stardust ergänzen.<br />
Nachdem Mastermind Wahlmann 2015 bereits sein persönliches<br />
50-jähriges und 40-jähriges Bandjubiläum live feierte,<br />
kommt mit „Stolen Dreams In Nearby Lost & Found“ ein<br />
auf geringe Stückzahl limitiertes Album heraus, das von<br />
Lebens erfahrung und Kreativität nur so strotzt. Es atmet den<br />
Spirit der 70er-Krautrocklegenden. Und dies auf eine so<br />
coole, unverschämt verspielte Art, wie es selten zu hören<br />
war. Sound collagen, souveräner Laid-Back-Groove mal<br />
abgedreht psychedelisch, mal folkig in „Dreams & Clouds“<br />
münden in eingängige Melodien, wie in „The Morning“. Die<br />
Pro ta gonisten der guten Zeiten des Rock lassen sich wahrnehmen,<br />
wenn auch die klassisch rockig besetzte Band<br />
absolut original und originell jung klingt. Man wünscht sich<br />
ein Album nach dem Tod, der Galgen bleibt leer und Rainer<br />
Wahlmann reiht noch einmal Sven Gross (keyboards, voc.),<br />
Daniel Minnerath (guitars), Deddé Schäfer (bass, voc.) und<br />
Manuel Schwierczek (drums) um sich herum, als die „letzte<br />
Rock band vor der Grenze“.<br />
www.green-wave-live.jimdofree.com C.S.<br />
KEV<br />
»Momente.«<br />
Den Werdegang von KEV könnte man wohl ein wenig als<br />
Justin-Bieber-Geschichte auf Kölsch bezeichnen. Der ausgebildete<br />
Erzieher und Musiktherapeut, der bereits seit<br />
Kindesalter diverse Instrumente spielt, begann vor einigen<br />
Jahren damit, Videos mit eigenen, auf Kölsch verfassten und<br />
akustisch begleiteten Kompositionen bei YouTube hoch zu -<br />
laden. Die Videos kamen an, vielen Menschen gefielen<br />
KEVs Lieder mit Mundart und nach kurzer Zeit wurde sein<br />
Produzent Heiko Mürkens auf ihn aufmerksam. Seitdem bilden<br />
die beiden ein eng verbundenes Songwriting-Duo, zudem<br />
konnte man einen Deal beim Label Mike’s Music Records<br />
aus Frankfurt landen.<br />
KEVs Musik selber lässt sich dabei am besten beschreiben<br />
als Best-Of der seit einigen Jahren so in aller Munde schwin -<br />
genden Deutschpop-Poeten – nur mit dem Unter schied,<br />
dass die kölschen Texte die Zielgruppe wohl ein wenig eingrenzen<br />
(der norddeutsche Autor dieser Zeilen versteht mit<br />
Glück die Hälfte der Zeilen auf Anhieb). Ansonsten bietet KEV<br />
auf „Momente.“ auskomponierte Singer-Songwriter-Stücke<br />
mit oftmals mehr oder weniger stark melancholischem<br />
Einschlag. Von tanzbaren Stücken wie dem Opener „Nemm<br />
ming Hand“ bis zur Ballade „Jar kein Iwigkeit“ werden alle<br />
Dynamiken ausgereizt und machen das Album zu einer<br />
vielfältigen Angelegenheit.<br />
www.kev-musik.de<br />
C.S.<br />
ARREST<br />
»Reincarnation«<br />
Mitten ins Herz eines Metal Heads muss diese Platte treffen.<br />
ARREST feiern ihre „Reincarnation“, ein Power-Metal-<br />
Album der alten Schule, modern dem Genre entsprechend<br />
produziert und gemixt. Wer Helloween, Accept oder die britischen<br />
eisernen Jungfrauen zu seinen Favoriten zählt, wird<br />
in bester Weise in ARREST genommen. Denn die Band ist<br />
in ihrem Fach seit 1992 musikalisch tätig. Mal rocken Frank<br />
(guit.), Alex (voc., guit.), Jerry (drums) und Ralf (bass guit.)<br />
progressiv mit studiotechnischen Synthiespielereien im Hinter -<br />
grund, mal fährt der Metal-Zug mit Double Bass Drumming<br />
in höllischer Geschwindigkeit vorwärts. Ihre eigenständigen<br />
Songs stehen in nichts den live gespielten Covern von Metallica<br />
und Co. nach. Der Opener „Solitary Man“ überzeugt mit<br />
vielseitigen Vocals, Atmosphäre und überraschenden<br />
Riffs. „Night Stalker“ groovt sogar tanzbar und heavy zugleich.<br />
Alben von ARREST verkaufen sich in Japan, den USA und<br />
überall, wo Metal gehört wird. Mit ihrem Sound konnten sie<br />
auch die Jury des Deutschen Rock und Pop Preises überzeugen<br />
– als Gewinner in der Kategorie „bester Song“ mit<br />
„Desperate Memories“. Sicher hören wir von ARREST bald<br />
Live-Sound auf einem der großen Festivals – nach dem<br />
pandemie bedingten Arrest der Kulturszene bestimmt!<br />
www.arrestmusic.com<br />
C.S.<br />
ANDY SUSEMIHL<br />
»Burning Man«<br />
Andy Susemihl kann wahrlich auf eine bewegte Karriere<br />
zurückschauen. Bereits mit zwölf Jahren griff er zum ersten<br />
Mal zur Gitarre, stieg schnell auf die elektrisch verstärkte<br />
Variante um und machte sich in der deutschen Szene der<br />
späten 80er einen Namen. Als Teil der Ursprungsformation<br />
von U.D.O. mit Udo Dirkschneider, dem legendären, ehemaligen<br />
Accept-Frontmann, wurde er schnell auch über die<br />
deutschen Grenzen hinaus bekannt, tourte mit zahlreichen<br />
internationalen Rock-Größen und verkaufte Hunderttau -<br />
sende Platten. Seit Anfang der 90er ist er neben Aktivitäten<br />
mit der Band Sinner vornehmlich solo unterwegs und bastelt<br />
an seinem eigenen musikalischen Vermächtnis – das, ganz<br />
getreu dem Motto „never change a running system“, nach<br />
wie vor schwer auf gitarrengetriebenen Rock’n’Roll ausgerichtet<br />
ist. „Burning Man“ heißt seine aktuelle, 2020 veröffentlichte<br />
EP, die dem Hörer klassischen, melodischen, eingängigen<br />
und bisweilen dynamischen Rock bietet. Neben den<br />
eingangs erwähnten Acts kommen hier stellenweise auch<br />
zeitgenössischere Bands wie die Foo Fighters, 3 Doors Down<br />
oder eben auch die klassischen AC/DC ins Ohr. Musik -<br />
geografisch riecht hier alles nach Good Ol’ America. Dazu<br />
gesellen sich eine glasklare, druckvolle Produktion und eine<br />
Backing-Band, die Susemihls Kompositionen, sein Gitarren -<br />
spiel und seinen klaren, melodischen Gesang ins rechte<br />
Licht rücken.<br />
www.andysusemihl.com<br />
P.S.<br />
OLLI EHMSEN<br />
»Fliegen«<br />
Seit 15 Jahren ist Olli Ehmsen bereits als Kindermusiker aktiv.<br />
Mit „Fliegen“ ist nun sein neues Album erschienen. Elf Songs<br />
zum Mitsingen, Tanzen und Bewegen präsentiert Ehmsen<br />
seinem wohl eher jungen Zielpublikum. Tanzbar, leicht rezipierbar,<br />
aber ohne einfältig und flach zu sein, kommen die<br />
Stücke daher und laden die Kids damit zum Auspowern, zur<br />
„Bodypercussion“, aber auch zum Mitdenken, Mitsingen und<br />
Mitmachen ein. „Vielfalt ist das Leben“, einer der prägenden<br />
Songs der Scheibe, wurde für seine Botschaft sogar zum<br />
Siegertitel des Wettbewerbs „Klasse inklusiv – gemeinsam<br />
stark“ aus Hamburg erklärt und von Kindermusik-Koryphäe<br />
Rolf Zuckowski geadelt. Olli Ehmsens Konzerte bestechen ja<br />
seit jeher durch einen ganzheitlichen Ansatz von Bewegung,<br />
Rezeption, Zuhören, Nachdenken und Mitmachen – die<br />
Stücke seines Albums „Fliegen“ werden sich nahtlos in dieses<br />
Konzept einfügen und die Shows weiter bereichern.<br />
singen-ist-stark.de<br />
P.S.<br />
KLAUS MICHEL<br />
»Primavera«<br />
Die tiefen Wasser der pandemischen Krise, Liebes sehn -<br />
sucht und Straßen, um Grenzen zu überschreiten, das sind<br />
die lyrischen Zutaten von „Primavera“, dem aktuellen Album<br />
von Klaus Michel. Der <strong>Musiker</strong>, der auch als Gitar ren lehrer firmiert,<br />
hat ein wunderbar gitarrenlastiges Americana-Album<br />
vorgelegt. Unterstützt wird Klaus Michel von einer top auf -<br />
gelegten Begleitband in verschiedenen Besetzungen, u. a.<br />
mit Oliver Kölsch (dr.), Mark Horn (pedal steel guit.), Kay<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
REZENSIONEN 53<br />
Zingler (bass) und gesanglich von Catherine Klier (keys,<br />
backing voc.) sowie Ina und Wolfgang Behm. Oft in sehnsuchtsvollen<br />
Midtempo-Nummern angesiedelt, fehlt es<br />
nicht an Abwechslung. So, wenn es mal schneller rockt, wie<br />
bei „Three Weeks (… to Italy)“. In Zeiten, wo der Schengen-<br />
Raum in Europa nicht mehr das verspricht, was der Reisende<br />
sich von der EU wünschte. Nostalgische Gefühle von Frei -<br />
heiten wie dem grenzenlosen Reisen kommen auf. Eine kritische<br />
Verarbeitung des amerikanischen postpräsidialen<br />
Dramas ums Weiße Haus ist der Song „American Dream“,<br />
eine düstere Ballade der Song „Don’t give up“ mit der Chance<br />
auf ewige Liebe. Witzig ist das Zitat von Wang Chung aus<br />
„Dance Hall Days“ im Song „Hands“. Dann überrascht eine<br />
psychedelische Gitarren-Feedback-Orgie in „Passing Away“.<br />
Tom Petty würde heute vielleicht ähnlich klingen. Sehr wohl<br />
erzählt das Album von Ängsten, Depres sionen und den doch<br />
möglichen Wegen aus der Krise. Die Monate des Shut -<br />
downs durch das ungekrönte Virus hat Klaus Michel zu diesen<br />
Liedern inspiriert, so scheint es. Das Menschliche spiegelt<br />
sich doch besonders in der Fähig keit wider, Musik zu<br />
kreieren und zu genießen. Dieses Folk- und Country-beeinflusste<br />
Rockalbum „Primavera“ ist ein besonders ge lun -<br />
gener Beweis hierfür. Gerade jetzt: Prä dikat „Besonders<br />
hörenswert“!<br />
www.klaus-michel-music.com<br />
C.S.<br />
GALL/FINGERHUT<br />
»Im Dunkeln übers Wasser geh’n«<br />
Eine „Rebellin auf leisen Sohlen“, das ist Nadine Fingerhut,<br />
eine einfühlsame Singer-Songwriter-Pop-Poetin. Hier zusammen<br />
mit Rudi Gall, dem Sänger, Komponist, Texter und Pro -<br />
duzent aus Leidenschaft. Gemeinsam haben sie ein gefühlvolles,<br />
trocken produziertes, reduziert klingendes Album ge -<br />
schaffen. Nadine hat schon jede Menge Liedermacher-Preise<br />
eingeheimst und stand schon mit namhaften Größen wie Wolf<br />
Mahn, Purple Schulz, Karat und Anastacia als Support auf<br />
der Bühne. Viele Radiosender spielten sie in „Hot Ro tation“.<br />
Rudi Gall produzierte und sang gemeinsam mit ihr für diese<br />
Veröffentlichung. Bei aller Zurückhaltung handelt es sich<br />
bei „Im Dunkeln übers Wasser geh’n“ von GALL/ FINGERHUT<br />
um eine feine und ausgefeilte dynamische Scheibe zwischen<br />
Rock-, Pop- und Jazz-Arrangements. Wohl gefällig, eingängig<br />
und hittauglich klingen die beiden dabei, wie in „Wir wollten<br />
wissen, wo unser Stern steht“. Hier rockt es, eingeläutet von<br />
Geräuschen tickender Uhren in einer Art von Pink Floyds<br />
„Money“. Ein Swing-Blues voller Gefühl folgt mit „Bitte<br />
wärm nochmal meine Hände“. Anspieltipps gibt es ohne<br />
Ende auf diesem Album – nicht nur für die leisen Rebellen<br />
unter uns.<br />
www.angerhaus-records.de<br />
C.S.<br />
KATRIN WETTIN<br />
»Katrin Wettin & Classic Sounds«<br />
Die Tochter einer Mathematikerin und eines Opernsängers<br />
entdeckte schon früh ihr Talent für die Violine. Sie absolvierte<br />
die Dresdener Spezialschule für Musik „Carl Maria von Weber“<br />
und ging an die Hochschule für Musik in Dresden. In verschiedenen<br />
internationalen Projekten baute sie ihr musikalisches<br />
Spektrum aus und variierte ihr Können mit Rock,<br />
Swing und Pop. Katrin Wettin präsentiert auf ihrem aktuellen<br />
Album „Katrin Wettin & The Classic Sounds“ Stücke aus<br />
der Rock- und Popmusik souverän. Ihr gefühlvolles Spiel lässt<br />
den Crossover der Musikstile mit Klassik verschmelzen.<br />
„Bohemian Rhapsody“ ist eine wohlgefällige Produktion,<br />
„Highway To Hell“ als orchestrales Ereignis lässt das Feuer<br />
der Hölle etwas missen. Dass Katrin als Supertalent im<br />
RTL-TV auftrat und ich die blonde sympathische Geigerin<br />
spontan mit dem schönen David Garrett vergleiche, ist kein<br />
Zufall. Man wünscht dem Album gern ein paar rockige Kanten<br />
und Ecken. Für gemütliche winterliche Abende jedoch mag<br />
ihr Album bei knisterndem Kamin die Idealbesetzung sein.<br />
www.katrinwettin.com<br />
C.S.<br />
GERALDINO<br />
»Banane Banane Banane«<br />
Geraldinos Mini-CD beginnt mit einer Liebeserklärung an die<br />
Banane. „Jeder mag sie gerne, denn sie hat keine Kerne“,<br />
„Grün schmeckt sie nicht, gelb ist sie lecker“ – diesen Ein -<br />
sichten kann man sich wahrlich nicht verwehren. Im entspannten<br />
Reggae-Groove chillen sich Geraldino und Friends durch<br />
den Song. Ein lässiger Gast-Rap von Poppa W, ein stimmungsvoll<br />
eingesetzter Hintergrund-Chor sowie ein souliges Saxo -<br />
phon-Solo machen den Groove perfekt. Mit seinem untergründigen<br />
Humor hat der Song das Poten zial zum Kult-Hit und wird<br />
bestimmt nicht nur Kinder begeistern. Denn Kinder sind die<br />
eigentliche Zielgruppe Geraldinos und das schon seit sage und<br />
schreibe 37 Jahren! Weitere amüsante Geschichten in Lied -<br />
form folgen. Ob es um den Besuch einer Fee bei einem ein -<br />
samen Jungen in Australien geht, der lediglich ein Hühner bein<br />
zum Spielen hat („Eine Geschichte“), um die nervige kleine<br />
Schwester Amelie, die den Sänger in den Wahnsinn treibt<br />
(„Kleine Schwester Amelie“) oder um singende Nilpferde und<br />
kletternde Schweine im Garten. Der Fantasie sind keine Gren -<br />
zen gesetzt und die Geschichten werden durch passende<br />
unterhaltsame Sounds bereichert. Musikalisch bleibt es<br />
ebenso abwechslungsreich. Neben den klassischen Band -<br />
instrumenten kommen Didgeridoo, Akkordeon, Kontrabass,<br />
Bandoneon und Klavier zum Einsatz. So ist die Mini-CD wahrlich<br />
eine Wundertüte, und zwar eine ziemlich bunte und lustige!<br />
geraldino.net<br />
L.K. 8
54 REZENSIONEN<br />
ROBIN SUN<br />
»Liaison Vol. 2«<br />
Schon nach den ersten Takten ist es klar: Robin Sun kann<br />
singen – und wie. Mit voll klingender Stimme, die auch<br />
Höhen bravourös meistert, entfesselt er Emotionen mit<br />
einem Cover des melancholischen „February Song“ und<br />
macht Lust auf den Rest seines Albums „Liaison Vol. 2“,<br />
das Coversongs sehr emotionaler Natur enthält. Ein Blick<br />
auf die Website des Sängers gibt Aufschluss: Der <strong>Musiker</strong><br />
ist gefragter Sänger bei Hochzeiten und Geburtstagen, entsprechend<br />
gefühlvoll also die zusammengestellten Titel.<br />
Dabei singt Robin Sun nicht nur gerne auf Englisch, sondern<br />
wechselt ebenso flüssig in andere Sprachen. Die<br />
Stimmung bei „Anthem“ aus dem Musical „Chess“ kann fast<br />
schon als episch bezeichnet werden. Dem Original von<br />
Sänger Tommy Körberg steht Robin Suns Version kaum<br />
nach. Irgendwann ähneln sich die schwelgerischen Streicher<br />
und das nachdenkliche Klavier jedoch, sodass man sich<br />
über „All’imorovviso Amore“ freut, bei dem E-Gitarre und<br />
Synthie den Beat zumindest zeitweise etwas anheizen. Oft<br />
dienen Songs von Josh Groban als Inspiration, was Sinn<br />
macht, da sich die Stimmen der beiden Sänger in ihrer<br />
Klangfarbe und Virtuosität gleichen. Obwohl man sich nach<br />
17 Songs voll gefühlvoller Höhen und Tiefen etwas Leichtig -<br />
keit wünscht, überzeugen Robin Suns starke Stimme und<br />
Emo tionalität. Diese Stimme gehört eigentlich auf eine größere<br />
Bühne, und bis er das erreicht hat, können sich die<br />
zukün ftigen Brautpaare glücklich schätzen.<br />
www.robin-sun.com<br />
L.K.<br />
WAIDMANN<br />
»Für Dich«<br />
Reibeisenstimme und Rock im idyllischen Waidmannsland.<br />
Passt nicht? Oh doch, das passt. Die Waidmänner Manu, Phil,<br />
Fabi und Pepe haben scheinbar Großes vor, prangen doch<br />
Krone, Banner und Siegel auf dem Cover ihres Erstlings „Für<br />
Dich“. Dass sie sich wie Könige fühlen, geben die vier Jungs<br />
auch gleich zu. Nachdem man auf Track 1 im „Waidmanns-<br />
land“ begrüßt wurde, erzählt Track 2 davon, wie sich die<br />
Band „nur mit euch“ wie „Könige“ fühlt. Ein Kompliment<br />
also an die gute Gesellschaft. Die „Melodie für Sieger“ ist<br />
absolut einprägsam. Da möchte man direkt zusammen mit<br />
den Waidmännern den Erfolg feiern – welchen auch immer.<br />
Die Akustikgitarre auf „Wie Waid“ bietet eine angenehme<br />
Abwechslung zu den härteren Klängen davor. Inhaltlich<br />
setzt sich Sänger Manu damit auseinander, wie weit man<br />
bereit ist zu gehen und wie man in scheinbar ausweglosen<br />
Situationen reagiert. „Wie lang wollen wir zusehen, wenn<br />
Hunderttausende an Hunger sterben“ oder „Wie lang diesen<br />
Weg gehen, wenn Waffen mehr wert sind als ein Menschen -<br />
leben“. Schön, dass die Waidmänner auch tiefgründigen<br />
Themen Platz geben. „Für Dich“ bietet eingängige Gitarren-<br />
Riffs, abwechslungsreiche Texte und eine Bomben-Stim -<br />
mung, die man gerne mal live erleben möchte. Ein vielversprechendes<br />
Debüt, mit dem sich die Band sicher einen<br />
wohlverdienten Platz in der deutschsprachigen Rockszene<br />
erarbeiten wird.<br />
www.waidmann.online<br />
L.K.<br />
PHIL MARTIN<br />
»SchlagerWelt«<br />
Phil Martin möchte mit seinen Liedern die Welt ein bisschen<br />
besser machen. Er appelliert an das Gute im Men schen, zum<br />
Beispiel auf „Leben lassen“, wo es heißt „Denk nicht immer<br />
nur an dich, wenn dich jemand braucht, dann lass ihn nicht<br />
im Stich, nur gemeinsam sind wir stark“. Auch umweltpolitische<br />
Themen sind ihm ein Anliegen: „Fukushima“ prangert<br />
den schädlichen Eroberungswillen der Menschheit an,<br />
der nur durch Naturgewalten und Umweltkatastrophen<br />
gestoppt werden kann. Die Atomkatastrophe Fukushima<br />
dient als Symbol bild für sinnloses Sterben und ein verödetes<br />
Land und setzt dabei ein Statement gegen Atomkraft.<br />
„Träumer wach auf“ kommt in bester Schlager-Manier daher,<br />
schwel gende Streicher und dezenter Background-Gesang<br />
untermalen den Refrain, Klavier und E-Gitarre setzen solis -<br />
tische Akzente. Einen Ausreißer ins Jazzig-Swingende gibt’s<br />
auf „60, na und?“. Was auf einer runden Schlager platte nicht<br />
fehlen darf? Die Liebe! Am Ende von „Schlager Welt“ folgen<br />
zwei romantische Liebes schman kerl, eines davon garniert<br />
mit Saxophon-Solo.<br />
philmartin.de<br />
L.K.<br />
PHIL MARTIN<br />
»Schwobeland«<br />
Auf „Schwobeland“ lädt Phil Martin auf eine musikalische<br />
Reise in seine Heimat ein. Die EP ist eine Liebeserklärung<br />
an das „Ländle“, ob an die Natur, das Essen, den Wein oder<br />
an die „hübschen Mädle“. „Wenn du mal bei uns warst,<br />
dann willst du gar nicht mehr weg. Es ist halt weit und breit<br />
und auf der Welt der schönste Fleck“, singt Martin voller<br />
Enthusiasmus in „Schwobeland oh Heimatland“. Mit einem<br />
„Hoch auf die Schwaben“ geht es in dem dritten Song wei-<br />
ter. Hier werden speziell die sympathischen Ein wohner des<br />
Schwabenlands gelobt, aber auch Regionalgerichte wie die<br />
weltbekannten Spätzle. Der Refrain ist sehr eingängig und<br />
lädt zum Mitsingen ein. Etwas gefühlvoller gelingt die Liebes -<br />
erklärung an die „Schwobemädle“, die neben zahlreichen<br />
positiven Eigenschaften „herzlich, gefühlvoll und adrett“<br />
sind. Wenn auch vielleicht ein wenig besitzergreifend, denn<br />
kurz nach der ersten Verliebtheit wird oft schon von Hoch -<br />
zeit gesprochen. Aufgepasst, ihr verliebten Herren! Untermalt<br />
von launiger instrumentaler Begleitung, die auch mal regionaltypisch<br />
von Akkordeon und Blasinstrumenten verstärkt<br />
wird, macht die CD richtig Stimmung. Phil Martins Dialekt<br />
lässt die Musik besonders authentisch klingen. Trotzdem sind<br />
die Texte auch für Nicht-Schwaben gut zu verstehen.<br />
philmartin.de<br />
L.K.<br />
GABY JOGEIX<br />
»Meanwhile In New Orleans«<br />
Nach seinem erfolgreichen Album „Hermosa Beach“ (2013)<br />
erscheint am 16. April <strong>2021</strong> das neue Album „Meanwhile In<br />
New Orleans“ von Gaby Jogeix, das er in New Orleans auf -<br />
genommen hat. New Orleans war für Gaby Jogeix die perfekte<br />
Stadt, um neue Klänge in seine Songs zu integrieren.<br />
Mit den Aufnahmen kehrte er nach Spanien zurück, um sein<br />
Album in Madrid fertigzustellen. An seiner Seite die Pro du -<br />
zenten Juan Guevara und Felipe Guevara, der für einen<br />
Latin-Grammy nominiert war.<br />
Mit „Meanwhile In New Orleans“ zeigt der Künstler sein<br />
breites Spektrum und seine Einflüsse. Die Singles „Right<br />
Way To Love You“ und „Fair Green“ hatten bisher mehr als<br />
1 000 Airplays in Deutschland, Österreich, der Schweiz,<br />
Spanien und Frankreich.<br />
Die dritte Single „The Other Side“ wird am 6. April <strong>2021</strong><br />
über Enghardt Media / Edel Music auf allen Online-Portalen<br />
weltweit erhältlich sein.<br />
Das Album „Meanwhile In New Orleans“ folgt am 16. April<br />
<strong>2021</strong> digital und im Handel.<br />
Hier ein erster Vorgeschmack auf das Album:<br />
youtu.be/FkQtJk720lw<br />
REZENSENTEN:<br />
C.S. – CHRISTIAN SCHÖNING<br />
L.K. – LINDA KNAUER<br />
P.S. – PHILIPP STRUNK<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
DRMV_Titelschutz.indd 1 04.09.2020 08:54:24<br />
TITELSCHUTZANZEIGEN 55<br />
Titelschutzanzeigen müssen uns fertig layoutet<br />
zugesandt weden.<br />
Sie können nur noch gegen Bargeld<br />
veröffentlicht werden<br />
Anzeige 45 x 20 mm<br />
(fertig layoutet):<br />
20,– € für Mitglieder<br />
30,– € für Nichtmitglieder<br />
EDGAR WEILER<br />
„Will the circle be unbroken“<br />
VÖ: 15.01.<strong>2021</strong><br />
edgar.weiler@weiler-legal.com<br />
RAYO DE LUNA<br />
„A Journey to…“<br />
VÖ: 08.05.2020<br />
info@martinschroer.de<br />
A CUP OF-T<br />
„Live & Pure“<br />
VÖ: 01.10.2019<br />
www.acupof-t.de<br />
Hiermit beantrage ich Titelschutz gem.§5 Abs.3<br />
für Bild/Ton/Medienträger, Bücher (physisch und digital)<br />
und Verlag für den Titel<br />
„<strong>Musiker</strong>-Liebe“<br />
in allen Schreibweisen, Schriftarten,<br />
auch im Zusammenhang mit Zusätzen.<br />
Klaus Neuhaus, Arneckestr. 70, 44139 Dortmund<br />
GOLDMARIE<br />
„Awakening“<br />
VÖ: 11.12.2020<br />
franziskabubproduction.com<br />
DIE PLANK<br />
„Jetzt geht die Sonne auf“<br />
VÖ: 17.04.2020<br />
www.die-plank.de<br />
DACAPO<br />
„Covers“<br />
VÖ: 06.09.2019<br />
www.tanzband-dacapo.de<br />
S H N<br />
I P S I<br />
www.franziskabubproduction.com<br />
In freundschaftlicher Partnerschaft<br />
Produzentin Franziska Bub mit Designerin Sophie Graff.<br />
www.franziskabubproduction.com | www.sophiegraff.ch<br />
L<br />
FRANK PROFT<br />
„Wo bist du“<br />
VÖ: 18.11.2020<br />
proft-live.de<br />
PART OF THE CROWD<br />
„Time Machine“<br />
VÖ: 15.04.2020<br />
www.part-of-the-crowd.de<br />
JOSEF BECKER<br />
„We all grew older“<br />
VÖ: 16.08.2019<br />
Unter Hinweis auf §§ 5, 15 MarkenG nehme ich<br />
Titel:<br />
M<br />
MISCHU<br />
UNG<br />
IM<br />
MPOSSIB<br />
BLE<br />
usen-Land,<br />
ng-impossible.com<br />
I C<br />
Weinheimstr.<br />
U G<br />
M O S B<br />
Titelschutz in Anspruch für den<br />
in allen Schreibweisen und Darstellungsformen, als Einzeltitel und für alle Medien<br />
auch im Zusammenhang mit Zusätzen.<br />
Georg Berha<br />
11, 53229 Bonn<br />
www.mischun<br />
E<br />
GOLDMARIE<br />
„Bittersweet Misery“<br />
VÖ: 09.10.2020<br />
franziskabubproduction.com<br />
DORIAN BLACK<br />
„Down Wth You Love“<br />
VÖ: 28.08.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
NIMA LINDNER<br />
„The truth behind“<br />
VÖ: 03.04.2020<br />
www.nima-lindner.de<br />
JOGALO<br />
„Jogalo and<br />
the Funkey Fellas“<br />
VÖ: 18.02.2020<br />
jojobamusic@gmx.de<br />
CAPELLASTREET<br />
„Dicht an dicht“<br />
VÖ: 16.08.2019<br />
facebook.com/CAPELLASTREET-<br />
267568193278873<br />
WATTENLÄUFER<br />
„We bruuk keen Kalifornien“<br />
VÖ: 09.08.2019<br />
www.wattenlaeufer.de<br />
CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />
digitalen Downloadportalen<br />
über<br />
– MUSIKER ONLINE –<br />
Infos: info@musikermagazin.de<br />
JÜRGEN TESCHAN DUO<br />
In Session“<br />
VÖ: 03.07.2020<br />
www.teschan.com<br />
CAPELLASTREET<br />
„Close to close“<br />
VÖ: 20.12.2019<br />
thiboe@gmx.de<br />
CIRCUS GENARD<br />
„Southie Kids“<br />
VÖ: 09.08.2019<br />
www.circus-genard.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Winter“<br />
VÖ: 05.04.2019<br />
www.dorian-black.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Take The Hard Way“<br />
18.06.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
JAMBERRY<br />
„Schicksal“<br />
22.11.2019<br />
jamberry-music.de<br />
THE NEW TEAM PROJECT<br />
„New Trinity“<br />
VÖ: 19.07.2019<br />
www.the-new-team-project.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„This Will Make You<br />
Love Again“<br />
VÖ: 15.03.2019<br />
www.dorian-black.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Sounds Like A Melody“<br />
18.06.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
DIE ROCKMEDIZINER<br />
„… auf Krankenschein“<br />
VÖ: 22.11.2019<br />
ALEX FRIDL<br />
„Weida gezz“<br />
VÖ: 07.06.2019<br />
DORIAN BLACK<br />
„Sweet Thing“<br />
VÖ: 08.03.2019<br />
www.dorian-black.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Take Me Out Of Here“<br />
18.06.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
Jenna Akua Hoff<br />
„Happy Holidays“<br />
VÖ: 16.11.2019<br />
facebook.com/iamjennahoff<br />
HARALD JOST<br />
„Tiefgefrorenes“<br />
VÖ: 07.06.2019<br />
DORIAN BLACK<br />
„Time Runs Backwards“<br />
VÖ: 08.03.2019<br />
www.dorian-black.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Your Room“<br />
18.06.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
FRANK PROFT<br />
„Stück zurück“<br />
VÖ: 15.11.2019<br />
www.proft-live.de<br />
DOMINION FORCE<br />
„Dominion Force“<br />
VÖ: 31.05.2019<br />
www.facebook.com/Dominion-<br />
Force-1997023837273526<br />
STEFAN LAUTERBACH<br />
„Moments of truth“<br />
VÖ: 26.02.<strong>2021</strong><br />
stefan.lauterbach@arcor.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Revenge“<br />
18.06.2020<br />
www.dorian-black.de<br />
BARBARA ZANETTI<br />
„Dein Leben“<br />
VÖ: 08.11.2019<br />
www.barbarazanetti.com<br />
ECLIPSE SOL-AIR<br />
„Mutter Erde“<br />
VÖ: 31.05.2019<br />
www.eclipse-sol-air.com<br />
BLACKROY<br />
„Blood, Passion &<br />
Rock ’n’ Roll“<br />
29.01.<strong>2021</strong><br />
www.facebook.com/<br />
blackroymetaldortmund/<br />
GOLDMARIE<br />
„Goldmarie“<br />
29.05.2020<br />
franziskabubproduction.com<br />
FRANK PROFT<br />
„Schon im Himmel gesehen“<br />
VÖ: 18.10.2019<br />
proft-live.de<br />
KARMA BITCH<br />
„Breathe your last“<br />
VÖ: 19.04.2019<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
56 PRODUKT-NEWS<br />
TM-70 – DYNAMISCHES MIKROFON FÜR PODCASTING<br />
UND BERICHTERSTATTUNG VON TASCAM<br />
Mit dem TM-70 stellt Tascam ein dynamisches Mikrofon<br />
vor, das sich besonders für Live-Sendungen, Podcasting,<br />
Film dialoge und Audio-Streaming eignen soll. Dank<br />
Supernieren-Richtcharakteristik unterdrückt das TM-70<br />
Umgebungs geräusche, zudem ist es ideal auf die Fein -<br />
heiten der menschlichen Stimme abgestimmt. Mit seiner<br />
ausgeprägten Richtwirkung und einem Frequenzbereich von<br />
30 Hz bis 20 kHz fängt dieses Mikro das ein, worauf es<br />
gerichtet ist, und hebt es effektiv hervor. Im Ergebnis erhält<br />
der Anwender ein sauberes, klares Audiosignal mit erstklassiger<br />
Sprachverständlichkeit.<br />
Zum Lieferumfang des Tascam TM-70 gehören eine elastische<br />
Aufhängung zur Reduzierung von tieffrequenten Stör -<br />
geräuschen, ein Tischstativ und ein Anschlusskabel – also<br />
alles, was man braucht, um sich an seinem Schreibtisch<br />
einzurichten und sofort mit der Aufnahme loszulegen.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
TASCAM STELLT MIT DEM TM-82 EIN VIELSEITIGES MIKROFON FÜR SPRACHE,<br />
GESANG UND INSTRUMENTE VOR<br />
Tascam kündigt ein weiteres dynamisches Mikrofon an: Das<br />
TM-82 eignet sich mit seiner nierenförmigen Richtcharak -<br />
teristik besonders gut für Sprache, Gesang und akustische<br />
Instrumente. Dank hervorragender Wiedergabequalität über<br />
einen Frequenzbereich von 50 Hz bis 20 kHz kann man es<br />
für Aufnahmen wie für Live-Performances gleichermaßen gut<br />
einsetzen. Die Nierencharakteristik verringert das Risiko von<br />
Rückkopplungen und sorgt darüber hinaus für einen moderaten<br />
Nahbesprechungseffekt, der Gesangsstimmen und<br />
anderen Klangquellen einen besonders warmen „Boden“<br />
verleihen kann. Zudem ist das Mikrofon unkompliziert zu<br />
handhaben, da es keine Phantomspeisung benötigt.<br />
Die robuste Metallkonstruktion und das bewährte elektrische<br />
Konzept des TM-82 machen es über viele Jahre zu<br />
einem zuverlässigen Begleiter für <strong>Musiker</strong>, Verleiher oder<br />
kommunale Veranstaltungsorte.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
TASCAM TM-82: FREQUENZVERLAUF UND POLARDIAGRAMM (1 KHZ)<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
PRODUKT-NEWS 57<br />
ELISABETH AMANDI<br />
GARANTIERT MARIMBA LERNEN<br />
Die Methode für Einsteiger und<br />
Fortgeschrittene an Marimba, Xylophon und<br />
Vibraphon<br />
Mit GARANTIERT MARIMBA LERNEN schließt die Marimba-<br />
Pionierin Elisabeth Amandi eine seit Jahrzehnten bestehende<br />
Lücke im Markt der Percussion-Unterrichtsliteratur<br />
und bietet eine Marimbaschule für Einsteiger und Fort ge -<br />
schrittene an, die den Motivationsaspekt der Schüler in den<br />
Fokus rückt. Bewusst ersetzt sie rein technische Übungen<br />
durch 300 bekannte, internationale Lieder, Tänze und Solo -<br />
stücke, die Schritt für Schritt die wichtigsten Spieltechniken<br />
systematisch abdecken. Egal, ob Kinder oder Erwachsene:<br />
Bekannte und einprägsame Melodien sprechen das musikalische<br />
Vorstellungsvermögen an und erleichtern die Um -<br />
setzung auf der Marimba. Fast nebenbei werden die Fähig -<br />
keiten zum Notenlesen und die spieltechnischen Fertig keiten<br />
der Zwei-Schlägel-Technik geschult. Jeder Musiktitel – vom<br />
einfachen Kinderlied bis zum virtuosen Hummelflug –<br />
bereitet den darauffolgenden vor. So baut eins auf dem<br />
anderen auf und bildet selbst die Brücke zum nächsten.<br />
Kontinuierlich wird der Tonraum vom kleinen e bis zum<br />
dreigestrichenen g erschlossen, werden Handsätze und<br />
Bewegungsabläufe trainiert und gleichzeitig musiktheoretische<br />
Grundlagen sowie musikalische Gestaltungs mög lich -<br />
keiten vermittelt. Auf diese Weise deckt GARANTIERT<br />
MARIMBA LERNEN die wesentlichen Aspekte des komplexen<br />
Marimbaspiels ab. Denn Elisabeth Amandi weiß aus<br />
eigener Erfahrung als Marimba-Solistin und -Pädagogin:<br />
„Wenn eine Melodie gefällt, geht selbst beim intensiven<br />
Üben der Spaß nicht verloren, und das Training wird zu einem<br />
wunderschönen Tanz über die Marimbatasten!“ GARANTIERT<br />
MARIMBA LERNEN ist auch als Lernmethode für Xylophon<br />
und Vibraphon geeignet!<br />
Buch & MP3 CD – 20288G, 23,95 Euro<br />
ISBN-13: 978-3-947998-22-7<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
FLORIAN TEKALE<br />
POP PIANO SCHOOL – FÜR EINSTEIGER<br />
Die Klavierschule für Popularmusik mit aktuellen Pop-Rhythmen, modernem Akkordspiel und<br />
zeitgemäßen Solostücken mit CD mit 70 Tracks im Audio-Format!<br />
ANDRÉ BAUER<br />
THE DREAM BEHIND<br />
THE WALL<br />
Eine Story aus dem Leben eines<br />
DDR-Amateurmusikers<br />
Einfach genial – die Story über eine unbekannte Band<br />
aus der Provinz der DDR. Anleitung für Band gründer.<br />
Eine junge Coverband im Schatten der DDR-Rock -<br />
musikszene – 80 Profibands und 5 000 Amateur bands,<br />
Made in GDR. Spannender Bandalltag aus den 80er<br />
Jahren einer ganz normalen Amateur rockband aus<br />
Thüringen. Keine Erfolgs story der großen Stars der<br />
Musik geschichte, sondern die fantastische Geschichte<br />
des Provinzstars zwischen Groupies, versifften Toiletten,<br />
starrsinnigen Funktio nären, Wünschen, Träumen,<br />
Hoffnungen. Abseits des eintönigen DDR-Alltags pulsierte<br />
das Leben der Jugend.<br />
ISBN 978-3-96567-002-0<br />
2. Auflage, 355 Seiten, 17,20 Euro (ohne CD)<br />
Self-Publishing, bauandre@gmx.net<br />
POP PIANO SCHOOL ist eine neue, innovative Methode für<br />
Klaviereinsteiger. Dieses kompakte Lehrbuch ermöglicht<br />
angehenden Pianistinnen und Pianisten einen zeitgemäßen<br />
Start ohne klassische Umwege, angepasst an die Wünsche<br />
und Bedürfnisse der großen Mehrheit der Schülerinnen und<br />
Schüler von heute. Vor allem Jugendliche und Erwachsene<br />
haben mit POP PIANO SCHOOL endlich Das Buch gefunden,<br />
um Klavier spielen zu lernen.<br />
Wenn der Piano-Sound in Richtung Ludovico Einaudi, Yann<br />
Tiersen oder Alicia Keys gehen soll, dann ist POP PIANO<br />
SCHOOL genau richtig! Eine Auswahl bekannter Hits aus<br />
Pop, Rock und Folk neben lyrischen Stücken, coole Grooves<br />
und entspannte Lounge- und Chill-out-Sounds dieses<br />
Piano-Buchs ist so vielseitig wie die Popularmusik des 21.<br />
Jahrhunderts.<br />
Die große Vielfalt an stilistisch abwechslungsreichen und<br />
schönen Spielstücken macht POP PIANO SCHOOL zu einem<br />
einzigartigen Lehrwerk. Die professionell produzierte CD<br />
soll inspirieren und erhöht die Motivation.<br />
Von Rock & Pop bis New Classic – POP PIANO SCHOOL bietet<br />
eine große musikalische Bandbreite für Anfangs unterricht<br />
und Selbststudium. POP PIANO SCHOOL – so geht Piano<br />
heute!<br />
Alfred Music Publishing GmbH<br />
1. Edition (8. April 2020)<br />
Buch & CD, 120 Seiten, 21,95 Euro<br />
ISBN-13 : 978-3-947998-16-6<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
In POP PIANO SCHOOL lernt ihr grundlegende „Handgriffe“<br />
und Techniken für einen modernen Piano-Sound. POP PIANO<br />
SCHOOL ist in drei Teile gegliedert:<br />
• Teil 1 (S. 6 – 49) Basics (Notenlesen, Einführung in die<br />
Pop-Rhythmik, Pedal, Lagenwechsel)<br />
• Teil 2 (S. 50 – 87) Akkorde (Songbegleitung, Harmonielehre,<br />
Spiel nach Akkordsymbolen)<br />
• Teil 3 (S. 88 – 113) Solo Piano (Techniken für die linke<br />
Hand, Dynamik, musikalische Gestaltung)<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
58 PRODUKT-NEWS<br />
ANIKA NILLES<br />
PAD BOOK<br />
Fundamental-Workouts<br />
SUBDIVISION-STUDIEN, MIXED METERS, POLYRHYTHMEN<br />
UND UNABHÄNGIGKEIT DER HÄNDE<br />
Wer nicht regelmäßig am Drumset üben kann, wird sich<br />
bereits ein Drum Pad zugelegt haben. Aber ohne Drumset<br />
zu üben, ist speziell! Denn wer seine Hände nicht nur be -<br />
weglich halten, sondern am Pad auch EFFEKTIV üben möchte,<br />
für den ist Anika Nilles‘ PAD BOOK genau DAS RICHTIGE!<br />
In ihrem für sich selbst entwickelten TRAININGSSYSTEM<br />
präsentiert Anika eine Vielzahl von Optionen, WAS und WIE<br />
man am Pad am besten üben kann. Besonders gut geeignet<br />
ist das Pad, weil es im Wesentlichen auf nur EINE KLANG -<br />
QUELLE reduziert ist. So kannst du den Prozess deiner Fort -<br />
schritte hinsichtlich Stickings und Rudiments, Phrasierung<br />
und Rhythmus-Konzepten kontinuierlich verfolgen.<br />
In ihren FUNDAMENTAL-WORKOUTS widmet sich Anika auf<br />
insgesamt 280 Seiten den Themen SUBDIVISION STUDIEN,<br />
MIXED METERS, UNABHÄNGIGKEIT DER HÄNDE und POLY-<br />
RHYTHMEN. Es ergibt sich ein vollständiges System mit<br />
Triolen, 16teln, Quintolen, Sextolen und Septolen, die in<br />
einzelnen Arbeitsschritten – von sehr einfachen bis hin zu<br />
komplexen Rhythmen – aufgeschlüsselt sind. Der Auf- und<br />
Ausbau von Grundlagen, die Sensibilisierung für Time und<br />
Rhythmus sowie die zahlreichen Möglichkeiten der Er -<br />
weiterung eigener Fertigkeiten stehen im Fokus. Zusam -<br />
menstellungen von WARM-UPS geben dir eine Idee davon,<br />
wie du deine eigenen Rhythmuspatterns entwickeln kannst.<br />
Der tiefere Sinn dahinter ist, den Übungsprozess KREATIVER<br />
zu gestalten, effektiv an den eigenen Schwächen zu arbeiten,<br />
neue Themen für sich selbst zu entwickeln und bereits Ver -<br />
trautes einfach aus einer anderen Perspektive zu be trachten.<br />
Zurück am DRUMKIT wirst du feststellen, dass du dich auf<br />
spezifischere, musikalisch relevante Themen wie Sound,<br />
Orchestrierung und Dynamik konzentrieren kannst, da<br />
Hände, Körper und Geist die auf dem Pad geübten Grund -<br />
lagen bereits verinnerlicht und automatisiert haben. Eben<br />
FUNDAMENTAL!<br />
Alfred Music Publishing GmbH – 20284G (Deutsche Edition)<br />
ISBN-10 3-947998-17-1, ISBN-13 978-3-947998-17-3<br />
Format: DIN A4, Buch (280 Seiten), 21,95 Euro<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
CONNY CONRAD<br />
KRIMINALTANGO – ZWISCHEN GITARRE UND KRIPO<br />
CONNY CONRAD – der 1958 in Schöntal an der Jagst ge -<br />
borene Komponist, Gitarrenvirtuose, Multiinstrumen talist,<br />
Texter und Musikproduzent, zählt mit ca. 1 300 Komposi -<br />
tionen, über 500 Texten, 125 Tonträger ver öffentlichungen in<br />
einer Auflage von über 2,5 Millionen Exemplaren, Millionen<br />
von Radio-Airplays mit weltweiten Chartsplatzie rungen und<br />
internationalen Musikpreisen zu den erfolgreichsten und<br />
außergewöhnlichsten Künst lern unserer Zeit.<br />
Außergewöhnlich auch deshalb, weil er diese Bilanz als „Erster<br />
Kriminalhauptkommissar“ nach über 40-jähriger Dienst zeit in<br />
2018 mit in seinen, wie er sagt, „Unruhe stand“, nahm. Wie<br />
es zu diesem „Doppelleben“ kam und wie er mit dieser un -<br />
gewöhnlichen Lebenserfahrung gerade in diesen schwie -<br />
rigen, oft existenzbedrohenden Zeiten vielen Menschen und<br />
insbesondere Künstlern Lebenshilfe geben kann, beschreibt<br />
er, teilweise auch humorvoll, in dieser Biografie.<br />
Exemplare mit einer persönlichen Widmung sind per E-Mail<br />
an „coco@arcor.de“ bestellbar.<br />
Taschenbuch ISBN: 9783751976213 | E-Book ISBN: 9783752693355 | Zu bestellen: www.amazon.de<br />
CHRISTOPH HERDER<br />
PLEKTRUM BASS<br />
Alles, was du zur Plektrumtechnik<br />
wissen musst!<br />
Das Plektrumspiel gehört neben Pizzicato- und Slaptechnik<br />
zu den drei wichtigsten Spieltechniken auf dem E-Bass! In<br />
Plektrum Bass zeigt dir Autor Christoph Herder alles, was<br />
du zur Plektrumtechnik wissen musst! Im ersten Teil findest<br />
du viele hilfreiche Informationen zur Geschichte von Plek -<br />
trum, E-Bass und den bedeutendsten Plektrum bassisten.<br />
Tipps zum Kauf eines Plektrums gibt dir die kleine Waren -<br />
kunde, in der die verschiedenen Formen, Größen, Ma te ria lien,<br />
Oberflächen und Stärken vorgestellt werden, um die zentrale<br />
Frage zu beantworten: Welches Bass plektrum ist optimal<br />
für dich? Im zweiten Teil geht es in die Spielpraxis! In<br />
neun aufeinander aufbauenden Kapiteln erklärt dir Christoph<br />
alle wichtigen Plektrumtechniken wie Downstroke, Upstroke,<br />
Left Hand Muting und Palm Muting und wie du sie am<br />
besten in den unterschiedlichen rhythmischen Zusammen -<br />
hängen anwenden kannst. Natürlich werden auch die Tech -<br />
niken der Greifhand wie Hammer On, Pull Off, Dead Notes<br />
und Slides behandelt und in Bezug zur Plektrum technik<br />
gesetzt. In kleinen, gut nachvollziehbaren Schritten wirst du<br />
diese Techniken sicher erlernen und vertiefen. Damit sie<br />
aber kein Selbstzweck bleiben, findest du viele stilistisch<br />
unterschiedliche Groovebeispiele, die der In spiration für deine<br />
eigenen Ideen dienen. Ein Spielstück rundet jedes Kapitel<br />
ab und ist – neben allen Übungen und Grooves – auf der<br />
beiliegenden CD als Demo-Track (mit Bass) und Play-Along<br />
(ohne Bass) zu hören. Und als zusätzliches Bonbon: Akkord -<br />
spiel mit Strumming und Picking!<br />
Alfred Music Publishing GmbH<br />
Buch & CD – 20287G, 21,95 Euro<br />
ISBN-13: 978-3-947998-21-0<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
PRODUKT-NEWS 59<br />
Ausgezeichnetes Unternehmen<br />
KÖNIG & MEYER ERHÄLT INNOVATIONSPREIS MIT TOP-100-SIEGEL<br />
Der König & Meyer GmbH & Co. KG in Wertheim wurde das<br />
TOP-100-Siegel <strong>2021</strong> verliehen. Mit dieser Auszeichnung<br />
werden besonders innovative mittelständische Unterneh -<br />
men aus ganz Deutschland geehrt. Zuvor hatte der Musik -<br />
zubehörhersteller in einem wissenschaftlichen Auswahl ver -<br />
fahren seine Innovationskraft bewiesen.<br />
Seit mehr als 25 Jahren attestiert das Siegel „TOP 100“<br />
mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland ein<br />
hervorragendes Innovationsmanagement. Alljährlich werden<br />
je einhundert innovative Unternehmen in drei Größen-<br />
Kategorien ausgezeichnet. Damit werden vor allem „Hidden<br />
Champions“ branchenübergreifend auf einer Plattform ge -<br />
bündelt, wodurch sie erheblich an Sichtbarkeit gewinnen<br />
können. Als Mentor gibt der Wissenschaftsjournalist Ranga<br />
Yogeshwar diesem einzigen Wettbewerb seiner Art ein be -<br />
kanntes Gesicht.<br />
Unternehmen werden anhand von 120 Prüfkriterien in fünf<br />
Kategorien, die Innovationserfolg, Innovationsklima, in no vative<br />
Prozesse und Organisation, Außenorientierung/Open Inno va -<br />
tion und innovationsförderndes Top-Management um fassen,<br />
bewertet. Im Kern geht es um die Frage, ob In no va tionen das<br />
Ergebnis planvollen Vorgehens oder ein Zufalls produkt sind,<br />
also um die Wiederholbarkeit von Innovationsleistungen. Und<br />
darum, ob und wie sich die entsprechenden Lösungen am<br />
Markt durchsetzen. Besonderes Augenmerk lag dieses Mal<br />
auf der Reaktion der Unternehmen hinsichtlich der COVID-19-<br />
Pandemie.<br />
Gerade in solch plötzlich eintretenden Krisensituationen zeigt<br />
sich umso deutlicher, was Innovationskraft bewirkt. Infolge<br />
des Lockdowns des gesamten Kulturlebens brach die Nach -<br />
frage nach Veranstaltungstechnik und <strong>Musiker</strong>equipment<br />
stark ein. Als Reaktion darauf suchte König & Meyer nach<br />
neuen Möglichkeiten, konzipierte innerhalb von drei Wochen<br />
eine neue Produktlinie und brachte verschiedene Des in fek -<br />
tionsmittelständer auf den Markt.<br />
„Hier hat sich unsere Philosophie der kurzen Wege, der<br />
eigenen hohen Fertigungstiefe und der strukturierten Pro zesse<br />
bei der Produktentwicklung bewährt. Die starke Nach frage<br />
nach diesen Produkten hat uns 2020 nachhaltig geholfen,<br />
den starken Umsatzrückgang gerade bei den Produkten für<br />
Veranstaltungen und Live-Events aufzufangen. Mittlerweile<br />
ist die Produktpalette der Desinfektions mittelständer auf über<br />
30 Produkte gewachsen“, beschreibt Geschäfts füh rerin<br />
Gabriela König die firmeninterne Flexibilität.<br />
Darüber hinaus wurde die Firma vor allem für das strukturierte<br />
Innovationsmanagement und gute Innovationsklima<br />
im Unternehmen ausgezeichnet.<br />
„Bei uns sorgt eine klare Herangehensweise dafür, dass die<br />
notwendigen Schritte von der Idee bis zur Markteinführung<br />
durch ein definiertes Projektmanagement nicht jedes Mal<br />
neu überlegt werden müssen. Wir haben einen ausgewogenen<br />
Portfolio-Mix aus kurz- bis langfristigen Projekten.<br />
Fortschritte bei der Produktentwicklung werden regelmäßig<br />
kontrolliert und koordiniert. Jede Produktneuheit wird vor<br />
der Markteinführung geprüft und getestet. Wir haben<br />
Innovationsprojektteams, die sich aus Mitarbeitern verschiedener<br />
Bereiche zusammensetzen und die sich kontinuierlich<br />
austauschen. Kurze Wege und flache Hierarchien<br />
sorgen hier für Schnelligkeit bei der Umsetzung der Pro -<br />
jekte“, gewährt Geschäftsführer Heiko Wolz einen Einblick<br />
in die internen Abläufe.<br />
Bei König & Meyer bündeln sich Know-how und Kreativität:<br />
So besitzt das Unternehmen eine eigene Konstruktionsund<br />
Entwicklungsabteilung mit sieben Mitarbeitern und eigene<br />
Produktmanager als Schnittstelle zwischen Geschäfts -<br />
leitung und den technischen Abteilungen sowie Vertrieb<br />
und Marketing. Die Produktideen kommen entweder direkt<br />
von Händlern oder Endkunden, über Messen und Veranstal -<br />
tungen oder von den eigenen Mitarbeitern. Etwa dreißig<br />
Neuheiten – Innovationen und Produktverbesserungen –<br />
werden so im Jahr durchschnittlich herausgebracht.<br />
Über die Auszeichnung freut sich die Geschäftsleitung be -<br />
sonders, weil sie den bisherigen Weg, die geleistete Arbeit<br />
und die gestellten Weichen für die Zukunft gleichermaßen<br />
bestätigt. Gabriela König: „Mit innovativen Pro dukten und<br />
Ideen unterstützen wir seit Jahrzehnten den <strong>Musiker</strong> in seinem<br />
Alltag. Wir beobachten unseren Markt immer sehr genau<br />
und reagieren frühzeitig auf Trends, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben und als Erste neue und wegweisende Innova -<br />
tionen auf den Markt zu bringen. Eine gelebte Unternehmens -<br />
kultur, die Ideen und Verbesserungs vorschläge von<br />
Mitarbeitern aktiv fördert und unterstützt, ist dabei unerlässlich.“<br />
Die-TOP 100-Preisverleihung ist für den 26. November <strong>2021</strong><br />
im baden-württembergischen Ludwigsburg terminiert.<br />
Beide Geschäftsführer hoffen, vor Ort dabei sein zu können.<br />
Falls dies aus Pandemiegründen nach wie vor nicht<br />
möglich sein sollte, werden die Veranstalter gefordert sein,<br />
ihrerseits Innovationskraft zu beweisen.<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
60 PRODUKT-NEWS<br />
FRANK BRUNS<br />
SCHLAGZEUSPIELEN ZU SONGS<br />
Ein Praxisbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene über Drumming in Rock & Pop<br />
Frank Bruns, Jahrgang 1971, studierte Schlagzeug<br />
am Konservatorium Maastricht und am Drummers<br />
Collective in New York. Als freischaffender <strong>Musiker</strong><br />
und Instrumentalpädagoge betreut er zahlreiche Pro -<br />
jekte. Neben der Leitung seiner eigenen Drumschool<br />
spielt er in verschiedenen Bands aus dem Jazz- und<br />
Popbereich und nahm an TV-, CD- und Rundfunk -<br />
produktionen in Deutschland und den Niederlanden<br />
teil.<br />
Im LEU-Verlag sind neben „Schlagzeug Spielen zu<br />
Songs“ auch die „Lehrwerke Schlagzeug Lernen“,<br />
„Schlag zeug Spielen“, das „Practice Pad Workbook“<br />
und „41 Drum Duets“ erschienen.<br />
„Schlagzeug spielen zu Songs“ ist ein spannendes Buch,<br />
das einen etwas „anderen“ Weg geht als die meisten Lehr -<br />
bücher. Der Zusammenhang zwischen der Musik / dem Song<br />
und dem Instrument wird selten so deutlich und so intensiv<br />
bearbeitet wie hier.<br />
Mit diesem Ansatz füllt Frank Bruns eine Lücke im Bereich<br />
der Lehrbücher. Bei aller Technik, Koordination und Inde -<br />
pendence: Im Kern geht es beim Trommeln immer um Musik<br />
und um Gefühle. Wir wollen unsere Zuhörer*innen mit unserer<br />
Musik und unserem Drumming berühren.<br />
„Schlagzeug spielen zu Songs“ animiert uns dazu, Musik<br />
intensiver zu hören und dabei den Focus auf das Schlag -<br />
zeug zu richten. Wir lernen die Grooves berühmter<br />
Songs kennen und wir bekommen Hilfe beim Verstehen<br />
und beim Nachspielen dieser Grooves.<br />
Mit viel Akribie und Gespür für den Zeitgeist hat Frank<br />
Bruns dieses Lehrbuch kreiert, das die Drummerszene im<br />
deutschsprachigen Raum bereichern wird. Schlagzeug -<br />
lehrer*innen und ihre Schüler*innen, Autodidakten und<br />
Hobby drummer werden von diesem Buch profitieren und<br />
sie werden Spaß damit haben.<br />
Dieses Lehrbuch möchte dich motivieren, Musik zu hören<br />
und sie am Schlagzeug zu begleiten. Es verbindet Übun -<br />
gen, Rhythmen und Drumfills mit den dazu passenden<br />
Songs. Es soll dich auch ermutigen, Musik selbst zu gestalten,<br />
mit deinem eigenen Stil, in deiner dir eigenen Art. In<br />
der heutigen Zeit ist der Zugang zu Musik dank der Musik-<br />
Streaming-Dienste fast grenzenlos. Wir <strong>Musiker</strong> sehen diese<br />
Entwicklung zwar durchaus kritisch, aber das soll nicht<br />
Thema dieses Buchs sein. Für dich als lernenden Schlag -<br />
zeuger ist es einfacher denn je, Musik zu hören, zu entde -<br />
cken und sie somit auch am Schlagzeug zu begleiten.<br />
Egal welcher Stil, egal welches Jahrzehnt – mit einem Abo<br />
bei einem Streaming-Dienst steht dir fast die gesamte<br />
Musik bibliothek zur Verfügung. Alternativ kannst du dir<br />
auch Songs per Download oder ganze Alben als CD kaufen.<br />
Ein Mix hieraus ist in der heutigen Zeit sicherlich sinnvoll. In<br />
deinem und im Interesse der Künstler sollte aber immer der<br />
Gedanke sein, dass Musik niemals kostenlos sein darf. Es<br />
handelt sich hierbei um urheberrechtlich geschütztes<br />
Material, in das die Künstler viel Arbeit, Leidenschaft,<br />
Kreati vität und Geld investiert haben.<br />
Dieses Buch enthält eine Vielzahl von kurzen Informationen,<br />
Vorschlägen und Stichpunkten zu vielen verschiedenen<br />
Songs. Diese kurzen Vorschläge sollen dich inspirieren, das<br />
jeweilige Lied mit möglichst einfachen Mitteln zu begleiten<br />
und es mit eigenen Ideen zu ergänzen. Es bietet dir die<br />
Starthilfe, den ersten Schritt, mit dem du viele neue Songs<br />
und Stilrichtungen entdecken kannst.<br />
FÜR WEN IST DIESES BUCH GEEIGNET?<br />
• für Einsteiger (mit Schlagzeugunterricht) als ergänzendes<br />
Lehrbuch<br />
• für Fortgeschrittene (mit Schlagzeugunterricht) als<br />
ergänzendes Lehrbuch<br />
• zum Selbststudium mit entsprechenden Vorkenntnissen<br />
im Notenlesen<br />
WAS SIND DIE LERNZIELE DIESES BUCHS?<br />
• Rhythmen und Drumfills als mehrtaktige Phrase spielen<br />
können<br />
• improvisieren (Drumfills) und gestalten (Songs) können,<br />
songdienlich spielen<br />
• mehr Musik hören (und das aufmerksam)<br />
• Schlagzeugerpersönlichkeiten und ihre Grooves kennen -<br />
lernen<br />
• Songs begleiten und Spaß haben<br />
• neue Musikstile entdecken<br />
ISBN 978-3-89775-187-3<br />
172 Seiten, 24,90 Euro<br />
FOLGENDE LEHRBÜCHER SIND AKTUELL<br />
IM FACHHANDEL ERHÄLTLICH:<br />
41 Drum Duets – ISBN 978-3-89775-152-1<br />
Schlagzeug Lernen – ISBN 978-3-89775-135-4<br />
(3. Auflage ab 12/2020)<br />
Schlagzeug Spielen – ISBN 978-3897751743<br />
Alle Bücher sind im LEU-Verlag erschienen.<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
PRODUKT-NEWS 61<br />
VS-R265 – 4K/UHD-STREAMER UND -RECORDER VON TASCAM<br />
VS-R265 und VS-R264 können Audio-/Videomaterial<br />
gleich zeitig und in 4K/UHD- bzw. Full-HD-Auflösung kodieren,<br />
streamen (AV over IP), aufnehmen und dekodieren und<br />
unterstützen die Codecs H.265/HEVC beziehungsweise H.264.<br />
Sie erlauben die Übertragung über Firmen netz werke und<br />
WANs sowie das Live-Streaming ins Internet. Zudem können<br />
sie Aufnahmen automatisch per FTP in einen Netz werk -<br />
speicher oder in die Cloud hochladen. Dank Ver wen dung offener<br />
Streaming-Formate und -Protokolle versteht sich die VS-<br />
R-Serie mit Content Delivery Networks (CDNs) und Live-<br />
Plattformen im Internet wie YouTube, Wowza, Ustream, AWS<br />
Elemental MediaLive, AWS CloudFront und anderen.<br />
Mit Power-over-Ethernet oder 12-Volt-Stromversorgung,<br />
HDMI-Ein- und -Ausgang mit Embedding und De-Em bed ding<br />
des Audiosignals sind die Geräte vielseitig einsetzbar. Darüber<br />
hinaus unterstützen sie die Steuerung per RESTful API und<br />
lassen sich so optimal mit Automatisierungs- und Steue rungs -<br />
systemen verknüpfen. Während vergleichbare Produkte entweder<br />
keine professionellen Audiopegel oder -an schlüsse<br />
bieten, nicht aufzeichnen oder nicht zeitgleich enkodieren<br />
und dekodieren können, bietet die VS-R-Serie von Tascam<br />
symmetrische Audioein- und -ausgänge über Euroblock-<br />
Verbinder mit konfigurierbarem Bezugspegel. Damit sind<br />
sie vollständig kompatibel mit professionellen Audio -<br />
systemen. Unsymmetrische Klinkenausgänge für die Ver bin -<br />
dung mit Unterhaltungselektronik sind ebenfalls vorhanden.<br />
Der bidirektionale AV-Betrieb, das Live-Online-Streaming<br />
und die sichere Aufnahme auf SD-Karten mit dem späteren<br />
Hochladen auf eine Website sind ideale Voraussetzungen<br />
für die Live-Übertragung, Bereitstellung und Archivierung<br />
von Vorträgen, Regierungssitzungen, Vorstands präsen ta -<br />
tionen, Konzerten und Ansprachen, oder für Verbin dungen<br />
zwischen mehreren Räumen oder Veranstaltungsorten. Mit<br />
nur einer Höheneinheit bei halber Standardbreite passen<br />
zwei Geräte nebeneinander ins Rack. Sie lassen sich aber<br />
auch einfach auf dem Tisch aufstellen oder mit der beiliegenden<br />
Halterung unter ein Bord schrauben.<br />
• Live-Streaming für Unternehmens-Mitteilungen oder<br />
-Geschäftsberichte an Mitarbeiter oder Aktionäre<br />
• Ideal für Online-Schulungen oder die Aufzeichnung von<br />
Vorträgen<br />
• Live-Streaming von Musikkonzerten<br />
• Live-Streaming für mehr Transparenz in politischen<br />
Prozessen<br />
• Live-Streaming zu mehreren Anzeigen in Lobbys von<br />
Unternehmen oder Konferenzzentren<br />
TASCAM STELLT MIT SEINER US-HR-SERIE HOCHAUFLÖSENDE<br />
USB-AUDIOINTERFACES VOR<br />
Tascam präsentiert eine neue Serie hochauflösender USB-<br />
Audiointerfaces. Die drei Modelle – US-1x2HR, US-2x2HR<br />
und US-4x4HR – bieten eine Audioauflösung von 24 Bit bei<br />
Abtastraten bis 192 kHz, einen sehr hohen Rausch ab stand,<br />
extrem niedrige Latenzen dank Puffergrößen ab vier Samples,<br />
Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärker für überragende Klang -<br />
quali tät und ein umfassendes Softwarepaket. Laut Tascam<br />
sind die auf Benutzerfreundlichkeit und Flexi bilität ausgelegten<br />
Interfaces eine gute Wahl für jeden anspruchsvollen<br />
Tonschaffenden, von Einsteigern in die Auf nahmetechnik über<br />
Projektstudio-Betreiber bis hin zu Pod cast- und Webcast-<br />
Producern.<br />
Für das Live-Streaming von Musik-Sessions, Spielen oder<br />
ähnlichen Sendungen über das Internet mit einem Windows-,<br />
Mac-, iOS- oder iPadOS-Gerät verfügen alle Modelle über<br />
eine Mono-/Stereo-umschaltbare Loopback-Funktion und<br />
unterstützen OBS Studio und andere Streaming-Software.<br />
Jedes der Interfaces kommt mit Steinberg Cubase LE (einschließlich<br />
Cubasis LE3) für Aufnahme und Produktion,<br />
IK Multimedia Sample Tank SE 4 mit einer umfangreichen<br />
30-Gigabyte-Klangbibliothek und einer kostenlosen 3-<br />
Monats-Lizenz für Auto-Tune Unlimited von Antares.<br />
Das kleinste Mitglied der Serie, das US-1x2HR, ist ideal für<br />
Solisten geeignet. Es verfügt über einen XLR-Mikro fon ein -<br />
gang, einen Instrumenten-/Line-Eingang über Klinke (beide<br />
umschaltbar auf Line-Eingänge über Cinch-Anschlüsse)<br />
und zwei Cinch-Ausgänge.<br />
Das US-2x2HR ist eine gute Wahl für Musikproduktion,<br />
Podcast und Live-Streaming. Es bietet zwei umschaltbare<br />
Mikrofon-/Line-/Instrumenteneingänge und zwei<br />
symmetrische Line-Ausgänge sowie MIDI-Eingang und<br />
-Aus gang, um Keyboards, Drumcomputer und andere<br />
MIDI-Geräte in die Produktionsumgebung einzubinden.<br />
Als ideale Lösung für den Aufbau einer anspruchsvollen<br />
Musikproduktionsumgebung bietet das US-4x4HR vier<br />
XLR-Mikrofoneingänge, vier symmetrische Line-Eingänge<br />
über Klinkenbuchsen (von denen zwei auch für In stru -<br />
mente verwendet werden können), vier symmetrische<br />
Line-Ausgänge, MIDI-E/A und zwei Kopfhörer anschlüsse.<br />
Tascam betont, dass sich alle Modelle der US-HR-Serie<br />
aufgrund ihrer hervorragenden Klangeigenschaften auch<br />
hervorragend als hochwertige Standalone-Vorverstärker<br />
ein setzen lassen.<br />
TASCAM VIDEO-STREAMER<br />
KÖNNEN JETZT DREI<br />
RTMP-STREAMS GLEICHZEITIG<br />
SENDEN<br />
Mit der neuen Firmware v1.1 erhöht sich die Gesamtzahl<br />
der Videostreams, die ein VS-R264 oder VS-R265 gleichzeitig<br />
liefern kann, auf acht: 3 × RTMP/RTMPS, 1 × RTSP,<br />
1 × HLS, 2 × RTP/UDP-Unicast und 1 × RTP/UDP-Multi -<br />
cast. Ein VS-R kann das Material auch gleichzeitig auf SD-<br />
Karten oder USB-Speichermedien aufzeichnen und aufgezeichnete<br />
Dateien automatisch per FTP hochladen. Darüber<br />
hinaus kann der Dekoder des VS-R – ebenfalls zur gleichen<br />
Zeit – einen Stream in einem von mehreren Formaten<br />
empfangen und das dekodierte Signal über HDMI an einen<br />
Bildschirm beziehungsweise über symmetrische und<br />
unsymmetrische Ausgänge an eine Tonanlage übergeben.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
62 PRODUKT-NEWS<br />
FAME BAPHOMET II 20TH ANNIVERSARY SILVER & GOLD – JETZT ERHÄLTLICH!<br />
Zum 20. Jubiläum der Marke Fame stellt die Manufaktur für Gitarren und Bässe zwei besonders edle, jedoch streng limitierte Aus führungen<br />
des beliebten Fame Baphomet II Bass vor<br />
Der schlank designte E-Bass erhält im Rah -<br />
men der Geburtstags-Sonderserie edle Fi -<br />
ni shes in Antique Gold oder künstlich gealtertem<br />
Antique Silver, welche in sorgsamer<br />
Hand arbeit aufgetragen werden. Natürlich<br />
kommen im Rahmen der Sonderserie klassische<br />
Baphomet-Features in Form zweier<br />
aktiver MEC Single Coils mit aktiver 2-Band-<br />
Klangregelung, hochwertiger Hardware von<br />
WSC und Schaller und selektierter Ton -<br />
hölzer wie Esche, Mahagoni und Ahorn zum<br />
Einsatz.<br />
Der Fame Baphomet II 20th Anniversary ist<br />
wahlweise im Antique Silver oder Antique<br />
Gold Finish und jeweils als 4- und 5-saitige<br />
Ausführung erhältlich. Doch Fans sollten<br />
besser schnell handeln und vorbestellen,<br />
denn die Anniversary-Serie ist insgesamt<br />
nur auf 10 Stück limitiert!<br />
Der Fame Baphomet II 20th Anniversary<br />
Antique Gold/Silver ist ein handgemachter<br />
Nobelbass, der zum 20-jährigen Bestehen<br />
der Marke Fame mit einem limitierten,<br />
künstlich gealterten Gold-/Silver-Finish versehen<br />
ist. Der mit einer extrem schicken<br />
Holz auswahl und optimalen Spiel eigen schaf -<br />
ten versehene E-Bass bietet das bekannt<br />
vielseitige Baphomet-Klangbild für attackreiche<br />
Slaps und breit aufgestellte Metal-<br />
Sounds. Dementsprechend verfügt der<br />
Fame Baphomet über einen leicht gewölbten<br />
Korpus aus Esche und einen sechsfach<br />
geschraubten Hals aus Ahorn und Mahagoni,<br />
dessen flaches „D“-Profil bequem in der<br />
Hand liegt. Zwei aktive MEC Jazz Single-<br />
Coil-Pickups und eine aktive 2-Band-Klang -<br />
regelung aus gleichem Haus sorgen darüber<br />
hinaus für ein vielseitiges Klangspektrum,<br />
das mit hoher Durchsetzungskraft jedes<br />
Genre gekonnt abdeckt. Auch Hardwareseitig<br />
zeigt sich der Fame Baphomet II 20th<br />
Anniversary mit einer WSC-SI4-Brücke und<br />
präzisen WSC-JB15-Mechaniken bestens<br />
ausgestattet.<br />
ERSTKLASSIGE HÖLZER UND<br />
HOHER SPIELKOMFORT<br />
Für die Konstruktion der Bassgitarre kommen<br />
ausschließlich handselektierte Hölzer<br />
zum Einsatz, die optimale Klang- und Spiel -<br />
eigenschaften garantieren. Dementsprechend<br />
unterstützt der Korpus aus leichter Esche<br />
einen druckvollen Sound, während die sanfte<br />
Wölbung eine bequeme Anlage an den<br />
Spieler garantiert. Der fünfteilige Hals aus<br />
Ahorn mit Trennfurnieren aus Mahagoni ist<br />
für eine besonders stabile Verbindung sechs -<br />
fach verschraubt und bietet mit schlankem<br />
„D“-Profil beste Spieleigenschaften über alle<br />
24 Bünde des Ebenholz-Griffbretts.<br />
FAME BAPHOMET II<br />
MIT UNVERWÜSTLICHER HARDWARE<br />
Nicht zuletzt ist der Fame Baphomet II 4<br />
20th Anniversary Antique Gold mit unverwüstlicher<br />
Hardware ausgestattet, die mit<br />
uneingeschränkter Funktionalität eine lang<br />
anhaltende Spielfreude garantiert. Dem -<br />
entsprechend unterstützt die massive WSC-<br />
SI4/5-Bassbrücke auf dem Korpus die<br />
gleichmäßige Klangentfaltung, wobei vier<br />
individuelle Saitenreiter eine optimale<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
PRODUKT-NEWS 63<br />
Der Fame Baphomet II 4/5<br />
20th Anniversary im Überblick:<br />
• 4-/5-String E-Bass, gefertigt in Danzig<br />
• Limitierte Jubiläumsedition<br />
zum 20-jährigen Bestehen der Marke Fame<br />
• Korpus aus Esche<br />
• Leichte Korpuswölbung für eine bequeme<br />
Anlage an den Körper<br />
• Sechsfach geschraubter, fünfteiliger Ahorn-<br />
Mahagoni-Hals<br />
• Griffbrett aus Ebenholz mit<br />
20th-Anniversary-Inlay<br />
• „D“-Halsprofil<br />
• Zwei aktive MEC Jazz Single-Coil-Pickups<br />
• Aktive MEC-BEC2-2-Band Klangregelung<br />
• WSC-JB15-Bassmechaniken<br />
• WSC-SI4/5-Bassbrücke<br />
• Schaller S-Locks<br />
Einstellung von Intonation und Saitenlage<br />
sicherstellen. An der Kopfplatte sorgen darüber<br />
hinaus vier/fünf gekapselte WSC-JB15-<br />
Mechaniken für ein akkurates und stabiles<br />
Tuning des Vier saiters/Fünfsaiters.<br />
MEC PICKUPS UND ELEKTRONIK<br />
FÜR HOCHKARÄTIGE SOUNDS<br />
Die elektrische Tonwandlung des Baphomet<br />
II Antique Gold/Silver übernehmen zwei aktive<br />
MEC Jazz Single-Coils. Ausgestattet mit<br />
Keramikmagneten, überzeugen die Ton ab -<br />
nehmer mit einem besonders transparenten<br />
Klangbild, das eine hohe Durchset zungs -<br />
kraft mit Allround-Fähigkeiten für nahezu<br />
jede Musikrichtung verbindet. Neben den<br />
Volume- und Balance-Reglern bietet der<br />
Baphomet II E-Bass außerdem eine aktive<br />
MEC-BEC2-2-Band-Klangregelung. Mit<br />
Höhen- und Bassregler auf einem Doppel-<br />
Potiermöglicht der Equalizer ein präzises<br />
Anpassen des Sounds, wobei die musikalische<br />
Abstim mung auch bei extremen Ein -<br />
stellungen erstklassige Klangerlebnisse<br />
garantiert.<br />
Weitere Infos: www.musicstore.de<br />
1/<strong>2021</strong> musiker MAGAZIN
64 PRODUKT-NEWS<br />
OLI RUBOW<br />
ECHODRUMS<br />
Anders trommeln dank Strom und Effekten<br />
NELLIE HILL & ARTHUR HULL<br />
HANDBUCH DER<br />
DRUM CIRCLE FACILITATION<br />
Vor über 30 Jahren hat Arthur Hull die Drum-Circle-Methode<br />
entwickelt. Sie ist eine Methode zur Improvisation. Es werden<br />
weder Rhythmen vorgegeben noch wird Technik geübt.<br />
Im Unter schied zu Trommelkursen bringt der*die Moderator*in<br />
kein faktisches Wissen in die Gruppe ein. Im Gegenteil:<br />
Vorhandenes Potenzial wird aus den Teilnehmenden hervorgeholt<br />
und im gemeinsamen Spiel genutzt, es geht nur<br />
um den Spaß am Musizieren. Großer Vorteil ist, dass alle<br />
Menschen teilnehmen können: sowohl diejenigen, die über<br />
große musikalische Erfahrung verfügen, als auch alle anderen,<br />
selbst wenn sie noch nie ein Instrument gespielt haben.<br />
Drum Circles werden in allen denkbaren Situationen eingesetzt,<br />
in denen Gruppendynamik und Persönlichkeits ent -<br />
wick lung eine Rolle spielen.<br />
Dieses Buch ist für alle, die rhythmusbasierte Events moderieren<br />
möchten, egal ob neu eingestiegen, schon länger dabei<br />
oder ausgebildete „Village Music Circle Playshop“-Absol -<br />
ven ten.<br />
Es soll dabei helfen, jeder Situation gerecht zu werden, von<br />
öffentlichen Drum Circles über die Arbeit mit Kindern,<br />
Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Senioren bis<br />
hin zu Teambuilding-Maßnahmen und begleitet von der<br />
ersten Kontaktaufnahme über die Auftragsklärung bis zur<br />
praktischen Ausführung:<br />
Die grundlegenden Struktur eines erfolgreichen Drum Circles,<br />
vom Drum Call bis zum vollendeten Abschluss. Zusätzlich<br />
gibt es immer wieder Reflektions-Fragen, Platz für eigene<br />
Notizen sowie jede Menge Referenzmaterialien, Konzepte der<br />
Drum-Circle-Moderation, Arthurs Dreiheiten (Triplicities),<br />
Beispiele für einen Vertrag uvm.<br />
Im Anhang: Tagebuch über Events, Notizen zu Ideen und<br />
Lernerfahrungen.<br />
Leu-Verlag, ISBN-13 : 978-3897751804, 100 Seiten<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
Am Anfang war die Echokammer: ein langer Gang und zwei<br />
weit voneinander entfernte Mikrofone. Längst ist der Echo -<br />
effekt als transportables Gerät verfügbar. Du brauchst nur<br />
ein Mikro, Kabel und Delaypedal, um einen neuen Kosmos<br />
an Sounds und Pattern anzuzapfen.<br />
Jenseits der Bedienungsanleitung zu operieren ist ein wesent -<br />
licher Bestandteil der elektronischen Musikkultur – man<br />
denke beispielsweise an Tapeloops der Musique concrète und<br />
scratchende DJs im Hip-Hop, an Dub-Versionen oder an<br />
experimentierfreudige Schlafzimmerproduzenten. Folge richtig<br />
begrüßte Oli Rubow zur Jahrtausendwende ein Echo gerät<br />
nebst Mikrofon und Kabeln auf seinem Schlagzeugteppich.<br />
In diesem Buch erklärt er, wie einfach sich das Effektgerät<br />
beim Trommeln integrieren lässt. Er bricht eine Lanze für<br />
die Vielfalt dieser untypischen Kombination, die sowohl das<br />
Klangspektrum als auch den Rhythmuswortschatz des Schlag -<br />
zeugers bereichert. Darüber hinaus gibt es musikgeschichtliche<br />
Vorbilder quer durch den Genre-Garten, Anekdoten, eine<br />
verlinkte Musiksammlung sowie viele praktische Übungen.<br />
Die Gitarristen haben es längst vorgemacht: einfach Klinken -<br />
stecker rein und los.<br />
• Das Delay Pedal als weiteres „Add On“<br />
• Vom Studioproduktionsmittel auf die Bühne<br />
• Echo zur Erweiterung des Klangspektrums<br />
• Echo zur Erweiterung des Groove-Repertoires<br />
• 250 Tonträgerbeispiele aus der Musikgeschichte<br />
SIMON MADAUS<br />
GET INTO THE GROOVE<br />
Trommeln mit Kindern im Vorschulalter<br />
ab 4 Jahren<br />
Trommeln und Rhythmen aus verschiedenen Ländern<br />
faszinieren alle Menschen gleichermaßen. Seit Urzeiten<br />
begleiten Menschen sich bei Ritualen auf Trommeln<br />
und Flöten! Kleine Kinder fangen plötzlich an zu tanzen<br />
und in die Hände zu klatschen, wenn Musik erklingt.<br />
Trommeln ist ein Kulturgut, das es zu erhalten gilt.<br />
Dieses Buch richtet sich an alle interessierten Eltern,<br />
• Legendäre Pioniere<br />
• Futuristische Echodrummer und Beat-Visionäre<br />
• Geschichte des Delay FX, Übersicht der Gerätschaften<br />
• Kreative Ansätze und Möglichkeiten<br />
• Delay für Dich und Mitmusiker<br />
• Die Computer-DAW als Effektgerät<br />
Viele praktische Übungen. Begleitende Website mit Video -<br />
links.<br />
Leu-Verlag, ISBN-13 : 978-3897751842 , 112 Seiten<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
Pädagog*innen und Erzieher*innen. Ich möchte Mut<br />
machen, den „Groove“ selbst zu entdecken und an die<br />
„Kleinen“ weiterzugeben! Man hört oft: „Ich kann keine<br />
Noten lesen. Also kann ich meinem Kind auch nicht das<br />
Trommeln beibringen!“ Falsch: Um mit diesem Buch zu<br />
arbeiten, braucht man keinerlei Notenkenntnisse. Die<br />
Noten werden im Verlauf des Buches „von alleine gelernt“.<br />
Die Kinder brauchen keine Vorerfahrung. Es spielt auch<br />
keine Rolle, ob mit einem Kind oder einer Gruppe von<br />
Kindern getrommelt wird. In Kindergärten, Kindertages -<br />
stätten und Schulen habe ich immer wieder erfahren,<br />
dass Erzieher*innen und Lehrer*innen gerne mit Kindern<br />
trommeln würden. Sie wissen nur nicht, wie sie vorgehen<br />
sollen, weil sie selbst keine Trommel- Expert*innen<br />
sind. An diesem Punkt setzt dieses Buch an. Kinder und<br />
Erwachsene lernen beide durch dieses Buch die Grund -<br />
lagen des Trommelns.<br />
Leu-Verlag, Taschenbuch – Hörbuch<br />
40 Seiten DIN A4, geheftet Rhythmusmuster,<br />
Trommelanleitungen, Lieder, Zeichnungen.<br />
ISBN-13 : 978-3897751866<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
PRODUKT-NEWS 65<br />
TASCAM, EINER DER FÜHRENDEN ANBIETER VON AUDIOPRODUKTEN<br />
FÜR MUSIKER, TONTECHNIKER, BROADCAST-PROFIS UND AV-SYSTEMINTEGRATOREN,<br />
FEIERT IM JAHR <strong>2021</strong> SEIN 50-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />
!<br />
Der Hersteller, den man zu Recht als Erfinder des revolutionären<br />
Heimstudios bezeichnen kann, hat mit seinen Pro -<br />
dukten die Art und Weise, wie Menschen Musik und Sound<br />
machen, unwiderruflich beeinflusst. Vom 4-Spur-Porta studio<br />
über den mit dem Emmy Award ausgezeichneten digitalen<br />
Mehrspurrecorder DA-88 bis hin zu den Recording-Misch -<br />
pulten der Model-Serie und darüber hinaus hat Tascam die<br />
Tonproduktion auf allen Ebenen neu definiert – vom Heim -<br />
anwender bis hin zu High-End-Produktionsstudios und führenden<br />
Installationen in aller Welt.<br />
Die Geschichte von Tascam, der professionellen Audiosparte<br />
der TEAC Corporation, reicht bis in die späten 60er-Jahre<br />
zurück, als die Brüder Tani – beide Ingenieure – und Dr. Abe,<br />
ein leitender Ingenieur bei TEAC, eine spezielle Forschungsund<br />
Entwicklungsgruppe namens TASC (TEAC Audio<br />
Systems Corp.) gründeten, um Möglichkeiten zu erforschen,<br />
die Aufnahmetechnologie von TEAC für <strong>Musiker</strong> und<br />
Aufnahmestudios nutzbar zu machen.<br />
1971 entstand die Firma Tascam (TASC AMerica Corp.) mit<br />
dem Ziel, die TASC-Produkte in den USA zu vertreiben und<br />
weitere Marktforschung zu betreiben. 1974 wurde das Unter -<br />
nehmen dann von der schnell wachsenden Vertriebs ge -<br />
sellschaft TEAC Corp. of America übernommen, und Tascam<br />
wurde der offizielle Markenname aller TEAC-Aufnahme pro -<br />
dukte, die speziell für <strong>Musiker</strong> und Aufnahmestudios be stimmt<br />
waren.<br />
Der Name Tascam hat eine traditionsreiche Geschichte –<br />
sowohl in Bezug auf die technischen Errungenschaften des<br />
Unternehmens als auch auf die Künstler und Ingenieure, die<br />
Tascam-Produkte eingesetzt haben. Beispielsweise das<br />
Tascam 80-8: Das Halbzoll-Spulenbandgerät mit acht Ton -<br />
spuren diente zur Aufnahme der Stimmen von R2-D2 und C-<br />
3PO bei den Dreharbeiten zum ersten Star-Wars-Film „Eine<br />
neue Hoffnung“ (Originaltitel: A New Hope) im Jahr 1977.<br />
Ebenso bemerkenswert ist, dass der Vater der Sängerin,<br />
Songwriterin und Schauspielerin Lady Gaga ihr ein Porta -<br />
studio schenkte, als sie etwa elf Jahre alt war. Über dieses<br />
Geschenk sagt sie: „Ich konnte mich einfach ans Klavier<br />
setzen, ein Mikro anschließen und selbst aufnehmen. Das<br />
ist wahrscheinlich das beste Geschenk, das mein Vater mir<br />
je gemacht hat.“<br />
In ähnlicher Weise leitete die Rocklegende Bruce Springsteen<br />
mit Tascam eine Revolution des Homerecording ein: Mit der<br />
Hilfe seines Freundes und Gitarrentechnikers Mike Batlan<br />
nahm „The Boss“ mit einem Portastudio 144 das Album<br />
„Nebraska“ aus dem Jahr 1982 auf. Über die Jahre haben<br />
unzählige weitere Künstler ihre Karriere mit Tascam-Pro -<br />
dukten vorangetrieben, darunter die Rockkünstler Tommy<br />
Bolan und Doyle Wolfgang von Frankenstein, der Video filmer<br />
Chris Beals und der Produzent, Künstler und Techniker KC<br />
Porter, um nur einige zu nennen. Tascam-Produkte stecken<br />
buchstäblich in Zehntausenden von Aufnahmen und in Hun -<br />
derten von Gold- und Platin-Schallplatten.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2021</strong> können sich Tascam-Anwender<br />
und -Interessenten auf viel Neues freuen. Es sind verschiedene<br />
Aktionen geplant, bei denen Musikbegeisterte ihr<br />
Equipment erweitern können. Und natürlich wird Tascam<br />
im Jahr <strong>2021</strong> und darüber hinaus neue Produkte vorstellen,<br />
die ein breites Spektrum an Anwendungen abdecken.<br />
Abschließend noch ein Gruß von allen Mitarbeitern bei<br />
Tascam an die ständig wachsende Nutzergemeinde, verbunden<br />
mit einem herzlichen „Dankeschön!“.<br />
tascam.jp/int/special/tascam_50th<br />
+++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++ MUSIKER +++ KLEINANZEIGENMARKT +++<br />
Mein Text soll unter folgender<br />
Rubrik erscheinen:<br />
q Verkaufe<br />
q Diverses<br />
q Stars & Stripes<br />
q <strong>Musiker</strong> sucht <strong>Musiker</strong><br />
q Suche<br />
q privat q gewerblich<br />
Die ersten 4 Zeilen sind gratis, jede<br />
weitere angefangene Zeile kostet:<br />
0 für DRMV-Mitglieder: 1,50 €/<br />
gewerblich 2,50 €/Zeile<br />
0 für Nichtmitglieder: 2,50 €/<br />
gewerblich 5,– €/Zeile<br />
0 Chiffre-Anzeigen: 2,50 € extra!<br />
Bitte nur noch per Barzahlung<br />
(Scheck oder Bargeld)!<br />
Mitglieder<br />
Nichtmitglieder<br />
1,5/2,5 2,5/5,–<br />
3,–/5,– 5,–/10,–<br />
4,5/7,5 7,5/15,–<br />
6,–/10,–10,–/20,–<br />
Coupon einsenden an:<br />
Redaktion <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Betr. Kleinanzeigen<br />
Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg<br />
Name: Mitglieds-Nr.:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort: Telefon:<br />
Bankverbindung:<br />
E-Mail-Adresse:<br />
4/2007 musiker MAGAZIN<br />
!
66 KLEINANZEIGEN<br />
SUCHE<br />
Suche professionellen Texter für<br />
ausdrucksvolle deutsche Latin-<br />
Kompositionen:<br />
Erfahrene Latin-Pop-Sängerin sucht<br />
für ein neues Projekt / für eine<br />
Produktion die passenden Worte,<br />
den sanft sinnlichen und originellen<br />
Texter. Vielleicht hast du in der<br />
Corona-Krise genau dafür Zeit, das<br />
würde mich freuen. Ich kann dir<br />
Musik senden und habe zu meinen<br />
neuen Kompositionen auch schon<br />
ein paar grobe Textvorstellungen.<br />
Die Musik ist schön entspannt, hat<br />
Sommerstimmung und gleichzeitig<br />
etwas Saudade (Sehnsucht) .<br />
Gut wäre, wenn ich im Vorfeld von<br />
dir etwas lesen dürfte. Bitte sende<br />
deine Kurzbewerbung und eine<br />
Preisspanne an folgende Mail:<br />
Katrin7Schmidt@yahoo.de<br />
Agent*in gesucht von<br />
Soundtrackcomposerin &<br />
Sängerin. Für die Vermarktung<br />
meiner Kompositionen und zum<br />
Booking fantasievoller Workshops<br />
suche ich dringend helfende Hände!<br />
Die Details würde ich gern<br />
telefonisch besprechen.<br />
Kontakt: 0178 / 1865099<br />
Katrin7Schmidt@yahoo.de<br />
Sängerin sucht Promoter für neue<br />
CD: www.alexandralomkina.de<br />
Online-Coaching deutschland-/<br />
weltweit!<br />
Gesangsunterricht für<br />
authentischen Stimmsound & echte<br />
Bühnenpräsenz:<br />
Online, unkompliziert, von zu<br />
Hause aus und komplett<br />
ortsunabhängig immer deinen<br />
Coach an deiner Seite haben!<br />
Mehr auf meiner Homepage:<br />
www.bianca-harrison.com<br />
oder telefonisch<br />
Tel. 0177 343 1318<br />
RECHTSANWALT<br />
WOLFGANG KRÜGER<br />
Wir beraten Sie in allen Fragen mit Bezug zur<br />
Musik- und Veranstaltungsbranche:<br />
GEMA, GVL, Umsatzsteuer, Namensrecht,<br />
Vertragsrecht, Markenrecht etc.<br />
Weg beim Jäger 75 | 22453 Hamburg | Fon. 04057008781<br />
wolfgangkrueger44@googlemail.com<br />
Seit 2017 – heute werden<br />
meine Texte jährlich in<br />
Folge platziert:<br />
Vier x Platz 1<br />
Zwei x Platz 2<br />
+++ANZEIGENINDEX+++<br />
Für Songtext-Verwerter fertige ich unverbindlich<br />
Auftragsarbeiten an! Mein Fundus an fertigen<br />
Texten bietet zudem eine große Auswahl!<br />
für jedes Genre by Andreas A. Sutte<br />
+49-(0)171 - 49 66 11 7, sutter@was.de, www.was.de<br />
DIVERSE<br />
Andys neues Konzeptalbum<br />
Beautifully Broken mit 13 Songs<br />
zum Thema Verletzlichkeit und vielen<br />
poetischen Texten dazu als<br />
Buch-CD für 15 € ab sofort lieferbar.<br />
Unser Gästehaus<br />
www.casa-cara.net ist offen für<br />
Pilger, Muße Suchende und Leute,<br />
die sich kreativ inspirieren lassen<br />
wollen!<br />
Andy Lang<br />
Celtic music & songpoetry<br />
Bahnhofstr. 1, 95482 Gefrees<br />
09254 326716, info@andy-lang.de<br />
www.andy-lang.de<br />
Alfred Music Publishing...........…...............…….....27<br />
ELVOICE Academy..….............................................49<br />
Erfolgreich in der Rock- & Pop-Musik..................49<br />
König & Meyer………………..........................…….35<br />
Leu Verlag.......…..........................................…...…23<br />
SONGTEXTE WANTED?<br />
Beachte meine Formatanzeige auf<br />
dieser Seite!<br />
Andreas Sutter<br />
0171-49 66 11 7 * sutter@was.de<br />
SONGWRITER für Ihre Songs!<br />
BRAUCHT Ihr SONG das GEWISSE<br />
ETWAS ?!<br />
KLASSISCH und ORIGINELL<br />
zugleich ?!<br />
Die NEUE GENERATION der<br />
SONGWRITER ist DA !<br />
Pop, Rock, Schlager, Country, Folk /<br />
dt., engl.<br />
Kontaktieren Sie Samy Oeder:<br />
Mail: samy@reverend-samzen.de<br />
Telefon: 0 17 78 98 31 81<br />
musiker<br />
MAGAZIN<br />
Herausgeber:<br />
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V.<br />
Kolberger Straße 30, 21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
Telefax: 0 41 31/2 33 03 15<br />
www.musiker-online.tv<br />
www.musikermagazin.de<br />
Kontoinhaber: K.J.B.W.<br />
IBAN: DE25200100200571988204<br />
Kreditinstitut: Postbank Hamburg<br />
BIC: PBNKDEFF<br />
Redaktion<br />
Kolberger Str. 30<br />
21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />
Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />
Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />
Norbert Aping, Leonie Förster,<br />
Linda Knauer, Katja Rake, Philipp Strunk,<br />
Christian Schöning<br />
Anzeigenleitung:<br />
Ole Seelenmeyer<br />
Anzeigenassistenz:<br />
Katja Rake<br />
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 36<br />
vom 1. Januar <strong>2021</strong> gültig.<br />
Layout:<br />
Ana Seelenmeyer<br />
Lektorat:<br />
Heike Funke<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien<br />
<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion dar.<br />
ISSN 1618-386X<br />
Music Store..........…......................….................…4U<br />
Pro Music..........………....................................….....66<br />
T-Shirt Drucker.............….....................................53<br />
Tascam..............…...........................…....….............3U<br />
WAS – Andreas Sutter..….......................................66<br />
+++ANZEIGENINDEX+++<br />
musiker MAGAZIN 1/<strong>2021</strong>
DIE<br />
sensatio<br />
nelle E-Dr um Neuheit!<br />
• 4 GB Speicher für Mega Sound-Library<br />
• über 400 exklusive Multi-Layer Sounds<br />
• 10 Pads (10“ und 12“)<br />
• 4+2<br />
Direct Outs<br />
• Echte HiHat<br />
• Profi-Hardware<br />
nu ur 1.199<br />
199 €<br />
MUSIC<br />
STORE<br />
professional<br />
Gm<br />
mbH | Istanbulstr. 22-2626<br />
51103<br />
Köln-Kalk | Tel. 0221-8884-0<br />
| musicstore.de