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11. April 2021

- "QAnon": Verschwörungstheorien in Graz angekommen - Sonntagsfrühstück mit Holding-Vorstand Mark Perz - Keine Verkehrsmaßnahmen am Schöckl - Erster "Grazer" Live-Talk mit Foda, Stadlober und Co.

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22<br />

viva<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>11.</strong> APRIL <strong>2021</strong><br />

Valentina Gartner<br />

22 valentina.gartner@grazer.at<br />

Hobbysportler:<br />

Ein zu hoher Anteil an schnell verfügbaren<br />

Kohlenhydraten belastet<br />

die sportliche Leistungsfähigkeit.“<br />

Sportkardiologe und Sportwissenschafter Manfred<br />

Wonisch warnt vor Energieriegeln und Co. OLIVER WOLF<br />

Ernährung nicht umstellen<br />

GESUND. In der Ernährungswelt von Hobbysportlern kursieren noch einige Mythen, die der Grazer<br />

Sportexperte Manfred Wonisch aufklärt. Eiweißshakes, Energieriegel und Co. etwa sind nicht nötig.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Weil die Fitnessstudios<br />

nach wie vor geschlossen<br />

sind, motivieren<br />

sich die Grazer auf andere Weise.<br />

Seien es Home-Workouts vor<br />

dem Fernseher, Laufen in der<br />

Natur oder das geliebte Fahrradfahren:<br />

Man bleibt jedenfalls<br />

auch mit den wenigen Möglichkeiten<br />

fit. Wie sieht es dabei aber<br />

mit der Ernährung aus? Gerade<br />

Hobbysportler wissen oft<br />

gar nicht, was sie<br />

essen müssen,<br />

um weiterhin Energie zu behalten.<br />

Gerade eine gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung macht<br />

auch einiges dabei aus, wenn<br />

man straffer und fitter werden<br />

möchte. Isst man falsch, helfen<br />

auch tausende Sit-ups nichts<br />

mehr, um gewünschte Erfolge zu<br />

sehen. Zudem gibt es auch die<br />

einen oder anderen Fitnessmythen,<br />

die sich Anfänger gerne zu<br />

Herzen nehmen, die im Prozess<br />

allerdings keine Wirkung haben.<br />

Der Sportkardiologe und Sportwissenschafter<br />

Manfred Wonisch<br />

klärt auf.<br />

Protein-Falle<br />

Gerade zum Thema<br />

Eiweiß für<br />

Sportler kursieren<br />

viele Halbwahrheiten,<br />

bestätigt Wonisch:<br />

„Der Eiweiß-Bedarf wird<br />

im Hobbysport oft überschätzt.<br />

Es gibt Untersuchungen, die<br />

zeigen, dass auch der reguläre<br />

Eiweiß-Bedarf von 0,8 bis ein<br />

Gramm pro Kilo Körpergewicht<br />

ausreichend ist. Andere Studien<br />

bestätigen, dass sich bis zu 1,6<br />

Gramm Eiweiß pro Kilo Körpergewicht<br />

positiv auf den Muskel-<br />

Aufbau auswirken – nimmt man<br />

aber darüber hinaus noch mehr<br />

Eiweiß zu sich, ergibt sich daraus<br />

kein zusätzlicher Vorteil mehr.“<br />

Viele Marken werben auf ihren<br />

Produkten gerade, wie viel Protein<br />

sie enthalten. An sich gut, im<br />

Übermaß aber nicht notwendig.<br />

Welchen Nutzen haben diese<br />

Lebensmittel und Eiweißshakes<br />

überhaupt? Für durchschnittliche<br />

Freizeitsportler: keinen.<br />

Viele Menschen nehmen diese<br />

Drinks zu sich, doch sie bieten<br />

– wenn überhaupt – nur sehr<br />

hart trainierenden Athleten<br />

einen echten Mehrwert.<br />

Natürlich brauchen alle<br />

Menschen zum Aufbau<br />

und Erhalt ihrer<br />

Muskulatur Eiweiße,<br />

aber der normale Fitness-Treibende<br />

nimmt<br />

täglich genügend mit<br />

seiner Nahrung auf. Für<br />

Abnehmwillige<br />

können<br />

solche Drinks gar kontraproduktiv<br />

sein.<br />

Banane statt<br />

Riegel<br />

Unzählige Sportler<br />

schwören auf Energieriegel<br />

oder Traubenzucker<br />

vor dem<br />

Training. Wonisch<br />

ist aber anderer<br />

Meinung: „Traubenzucker<br />

ist ein<br />

Einfachzucker, der<br />

den Zuckerstoffwechsel<br />

stark belastet.<br />

Es kommt zu einem raschen<br />

Anstieg, danach<br />

aber auch zu einem raschen<br />

Abfall. Vor jedem Training Traubenzucker<br />

zu essen, ist daher<br />

nicht empfehlenswert. Ähnlich<br />

verhält sich das mit zuckerhaltigen<br />

Getränken und Energieriegeln<br />

mit schnell verfügbaren<br />

Kohlenhydraten. Studien bestätigen,<br />

dass der auf den schnellen<br />

Anstieg folgende rasche Abfall<br />

des Glukosespiegels zu einer<br />

schnelleren Ermüdung führt. Lebensmittel<br />

mit einem niedrigen<br />

glykämischen Index sind 30 bis<br />

60 Minuten vor einem Training<br />

daher deutlich empfehlenswerter,<br />

etwa eine Banane oder Zwieback<br />

mit Marmelade.“<br />

Geht es um Nahrungsergänzungsmittel,<br />

greifen einige Grazer<br />

ohne Wissen oft zu. Auch hier<br />

tappen viele in Werbefallen und<br />

lassen sich auf Instagram und Co.<br />

beeinflussen. „Jeder Körper verstoffwechselt<br />

Nährstoffe anders,<br />

weshalb ein Blutbild zur Analyse<br />

der individuellen Werte unumgänglich<br />

ist, um den individuellen<br />

Bedarf zu bestimmen. Erst<br />

danach macht es Sinn, sich über<br />

Nahrungsergänzungsmittel Gedanken<br />

zu machen“, betont Wonisch.<br />

„Allgemein lässt sich aber<br />

sagen, dass Sport unter anderem<br />

zu einem erhöhten Bedarf an B-<br />

Vitaminen, Eisen, Magnesium<br />

und Kalium führt.“ B-Vitamine<br />

und Eisen sind speziell im Ausdauersport<br />

wichtig, weil sie den<br />

Energiestoffwechsel beeinflussen.<br />

Morgen Montag, 12. <strong>April</strong>, um<br />

17.30 Uhr serviert „der Grazer“<br />

die erste Online-Live-Diskussion,<br />

in der auch Sporternährung<br />

thematisiert wird und Experten<br />

darüber diskutieren. Wer also<br />

mehr darüber wissen möchte,<br />

sollte einschalten.

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