Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
November April/Mai 2/2021 November-Dezember Jg. 12 1/2008
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
Mikrodurchmesser für Edelstahl
und Titan
Mikron Tool, Seite 40
MADE
SWISS
In Silico We Trust
Solving development
and compliance
issues of medical
devices; it’s time for
virtual prototyping,
Sim4Life!
www.zmt.swiss
www.mrc-gigacomp.de
Editorial
Quo vadis, Gesundheitswirtschaft?
Autor:
Hans-Peter Bursig, ZVEI-
Fachverbandsgeschäftsführer
Elektromedizinische Technik.
Bild: © ZVEI/ Frederik Boettcher
Die Gesundheitswirtschaft ist schon lange
als globaler Wachstumsmarkt bekannt. Wirtschaftliche
Entwicklung und demografische
Veränderungen lassen die Nachfrage nach
Gesundheitsleistungen Jahr um Jahr steigen.
Und damit steigt auch die Nachfrage
nach Medizinprodukten. Das zeigt sich auch
im jährlichen Wachstum: Fünf Prozent pro
Jahr ist der langfristig stabile Trend. Vor diesem
Hintergrund entwickelt die medizintechnische
Industrie kontinuierlich neue Produkte
und Lösungen. Der Aufwand für Forschung und
Entwicklung liegt pro Jahr zwischen sieben
und zehn Prozent des Umsatzes. Ein Drittel
der Produkte ist jünger als drei Jahre. Für die
Zeit nach der Pandemie – wenn die Weltwirtschaft
sich wieder erholt hat – ist zu erwarten,
dass sich diese Entwicklung fortsetzen kann.
Das sind eine gute Ausgangsposition und
stabile Bedingungen für eine weiter positive
Entwicklung. Die Pandemie hat uns aber eine
Sache deutlich vor Augen geführt: Die moderne
Gesundheitsversorgung lebt von aktuellen
Daten und ist von einem umfassenden Lagebild
abhängig. Steht die Gesundheitswirtschaft
vor einem Wandel – angestoßen und beschleunigt
durch die Pandemie – auf den sich auch
die Medizintechnik einstellen muss?
Die demografische Entwicklung lässt die
Nachfrage nach Gesundheitsleistungen Jahr
um Jahr höher werden. Gleichzeitig verändert
sich aber auch die Art der Anforderungen an
die Gesundheitsversorgung. In einer älter werdenden
Bevölkerung steigt der Anteil chronischer
Erkrankungen, die eine andere medizinische
Versorgung erfordern als isolierte
Krankheiten. Es kommt zunehmend auf integrierte
und sektorübergreifende medizinische
Versorgung an. Sie verlangen kontinuierliches
Monitoring und datenbasierte Behandlungsansätze.
Medizinische Versorgung und damit
auch die Medizintechnik muss dafür digitalisiert
werden.
Von der Behandlungsepisode zum
Versorgungsprozess
Das bringt weitreichende Veränderung
für alle Beteiligten mit sich: Es reicht nicht,
Schnittstellen in bestehende Medizinprodukte
zu integrieren und Daten mit einer Messaging-
Funktion an den folgenden Behandlungsschritt
weiterzugeben. Diese Form der Automatisierung
von Behandlungsabläufen ist bereits üblich.
Echte Digitalisierung bedeutet, dass die
Daten und Informationen auch außerhalb der
Einrichtung zur Verfügung stehen können, in
denen sie erzeugt wurden. Eine elektronische
Akte mit elektronischen Dokumenten für
Patienten anzulegen gleicht eben nur einem
Aktenordner: Gut, um etwas nachzusehen,
aber nicht geeignet, um den Inhalt elektronisch
neu verarbeiten zu können.
Daten aus anderen Quellen aufzunehmen
und weiterzuverarbeiten, ist der nächste
große Schritt, auf den sich Hersteller von
Medizinprodukten einstellen müssen. Für
die Anwender ist damit eine fundamental
andere Arbeitsweise verbunden. Die bisher
isolierte Behandlungsepisode wird Teil eines
langfristigen Versorgungsprozesses. Die
eigenen Beobachtungen werden durch Daten
und Informationen aus früheren Episoden
ergänzt. Und weil diese Daten digital verfügbar
sind, können sie neu verarbeitet werden und
können neue Erkenntnisse liefern, zum Beispiel
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Etwa auf
der Intensivstation: Zur Prävention könnte in
Zukunft eine KI die Daten einzelner Patienten
analysieren und auf eine kritische Entwicklung
hinweisen, bevor diese zum Alarm führt.
Die Behandlung der Zukunft wird also
nicht mehr in isolierten Episoden stattfinden,
sondern in einem kontinuierlichen digitalen
Prozess, der sich zwischen Krankenhaus,
Arztpraxis und Zuhause des Patienten
bewegt. Die Gesundheitswirtschaft wird
zu einem digitalen Ökosystem mit einem
Gesundheitsdatenraum, in den Anwender,
IT-Systeme und Medizinprodukte sowohl Daten
liefern als auch Daten zur Verarbeitung abrufen.
Eine technische Revolution, die weitreichende
Veränderungen auslösen wird, wie vor über
125 Jahren die Entdeckung der Röntgenstrahlen
– und auf die wir uns alle einstellen müssen.
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie e. V.
www.zvei.org
meditronic-journal 2/2021
3
Inhalt/Impressum
3 Editorial
4 Inhalt/Impressum
6 Aktuelles
11 Dienstleistung
28 Messtechnik/
Qualitätssicherung
37 Bildverarbeitung
38 Sensoren
40 Produktion
50 Produktdesign
52 Medical PC/SBC/Zubehör
56 IoT/Industrie 4.0
58 Komponenten
63 Lasertechnik
66 Materialien
68 Bedienen und Visualisieren
70 Software/Tools/Kits
71 Stromversorgung
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
■ Herausgeber und Verlag:
beam-Verlag
Krummbogen 14, 35039 Marburg
www.beam-verlag.de
Tel.: 06421/9614-0
Fax: 06421/9614-23
■ Redaktion:
Dipl.-Ing. Christiane Erdmann
redaktion@beam-verlag.de
■ Anzeigen:
Myrjam Weide, Tel.: 06421/9614-16
m.weide@beam-verlag.de
Sabine Tzschentke, Tel.: 06421/9614-11
sabine.tzschentke@beam-verlag.de
Tanja Meß, Tel.: 06421/9614-18
tanja.mess@beam-verlag.de
■ Erscheinungsweise:
5 Hefte jährlich
■ Satz und Reproduktionen:
beam-Verlag
■ Druck & Auslieferung:
Brühlsche Universitätsdruckerei,
Gießen
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer
Prüfung der Texte durch die Redaktion
keine Haftung für deren inhaltliche
Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer
beruhen auf Kundenangaben!
Handels- und Gebrauchsnamen, sowie
Waren bezeichnungen und dergleichen
werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen
verwendet. Dies berechtigt nicht zu
der Annahme, dass diese Namen im Sinne
der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung
als frei zu betrachten sind und
von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet
werden dürfen.
November April/Mai 2/2021 November-Dezember Jg. 12 1/2008
Fachzeitschrift für
Medizin-Technik
meditronicjournal
Mikrodurchmesser für Edelstahl
und Titan
Mikron Tool, Seite 40
Mikrodurchmesser für
Edelstahl und Titan
Noch kleinere Durchmesser, noch
tiefere Bohrungen und das alles in
schwer zerspanbare Materialien.
Rostfreie Stähle, hitzebeständige
Legierungen oder biokompatible
Materialien sind äußerst schwer zu
bearbeiten, in der Medizintechnik
aber unerlässlich. Der Schweizer
Werkzeughersteller Mikron Tool ermöglicht
mit der Erweiterung seines
Bohrer- und Fräserprogramms nun
auch Bearbeitungen ab einem Durchmesser
von 0,2 mm. 40
Autoklavierbare induktive Wegaufnehmer und Taster
5G-fähige KI am
Krankenbett
Mona von Clinomic (Vertrieb:
tekmodul) ist ein Device für das
smarte Patientenmanagement auf
der Intensivstation – die 5G-fähige
KI direkt am Krankenbett. Es nutzt
State-of-the-Art Algorithmen, um
die Patientenbehandlung zeitlich
und fachlich zu optimieren. Dabei
kann man Mona alle relevanten
Dinge zur Behandlung der
Patienten fragen. 10
Die induktiven Wegaufnehmer und Feintaster von a.b.jödden erfassen Messwege bis zu
±10 mm mit Auflösungen im μm-Bereich. Der robuste, vergossene Aufbau der Taster und
Wegaufnehmer ermöglicht den Einsatz unter schwierigen Umweltbedingungen. 38
4 meditronic-journal 2/2021
Mai/Juni 2/2021
Beschichtungs-Maschinen für
diagnostische Medizinprodukte
und Reagenzien
Das ExactaCoat System und das FlexiCoat
System von Rubröder sind komplette
Beschichtungslösungen für diagnostische
Medizinprodukte. Beide sind eingehauste
programmierbare 3-Achsen-Präzisions-
Ultraschallbeschichtungs systeme für
gleichmäßige Dünnfilme auf Medizinprodukten
und Implantaten. 45
Zuverlässig
vernetzt im
Gesundheitssystem
Bressner Technology
erklärt, wie mit speziellen
IoT-Lösungen von
Digi International die
lebenswichtige Konnektivität
zwischen Patienten, Ärzten,
Maschinen und Systemen
hergestellt werden kann
– wo und wann immer die
Gesundheitsversorgung
stattfindet. 56
IPx7 Federkontakt-Stecker für anspruchsvolle
Einbausituationen
Mehrere Federkontakte können in einem Kunststoffgehäuse zu
kundenspezifischen Steckverbindern zusammengefügt werden. Das
Verpressen der einzelnen Kontakte mit dem Kunststoffgehäuse erreicht dabei
eine Dichtigkeit von IP54. Für anspruchsvollere Einbausituationen bietet die
N&H Technology GmbH verschiedene Stecker-Konstruktionen an. 61
meditronic-journal 2/2021
Wartungsfreie DC-USV mit Supercaps
Die DC-Notstromversorgung UPSI-2406DP2 von Bicker Elektronik
überbrückt zuverlässig Stromausfälle, Spannungsein brüche und
Flicker in der 24V-Stromversorgung. 74
5
Aktuelles
Aus UB-Software wird die
majesty GmbH
Lange wurde es angekündigt, am
01.01.2021 war es dann soweit: Die
neuen Räumlichkeiten in der Rudolf-
Diesel-Straße 15 in Spaichingen wurden
bezogen. Und dies ist nicht die
einzige Änderung. Im Rahmen des
Umzuges haben sich die Geschäftsführer
Uwe, Jan und Tim Bader auch
für einen neuen Firmennamen entschieden.
So wurde zum 01.01.2021
aus der UB-Software GmbH die
majesty GmbH, angelehnt an das
hauseigene ERP-System Majesty.
28 Jahre Majesty
- wie aus einer Idee die marktführende
Branchensoftware für die
Medizintechnik wurde.
Als Uwe Bader nach seinem
Wirtschaftsinformatik-Studium
bei einem Software-Hersteller zu
arbeiten begonnen hatte, gab es
noch keine richtigen Standards.
Immer wieder wurden neue Konzepte
erarbeitet, eine gerade Linie
war nicht erkennbar. Uwe Bader
kam der Gedanke, dass das auch
anderes geht. Schlussendlich war
es dann ein Kunde, der ihn endgültig
dazu ermutigte, sich an einer eigenen
Software zu versuchen. Der
Grundstein für die Entstehung der
majesty GmbH war gelegt.
Anfangs entwickelte Uwe Bader
die Software noch als One-Man-
Show („UBiS – Uwe Bader individuelle
Softwarelösungen“) alleine
in seinem Bürozimmer von zuhause
aus - doch schon bald sollte die
Firma immer mehr wachsen. Bereits
1994 wurden die ersten Mitarbeiter
eingestellt und es erfolgte die Umfirmierung
zur „UB-Software Entwicklungs-
und Vertriebs-GmbH“.
Individuelles und
bezahlbares ERP-System
Trotz Wachstum war das Ziel
immer das gleiche: ein individuell
anpassbares und bezahlbares ERP-
System für kleine und mittelständische
Medizintechnik-Unternehmen,
welches alle Standards beinhaltet.
Heute gehört die majesty GmbH
zu einem der führenden Anbieter für
ERP-Softwarelösungen im Bereich
der Medizintechnik und betreut rund
600 Kunden im In- und Ausland,
wobei der Großteil der Kunden in
den regionalen Medizintechnik- und
Zerspanungsclustern ansässig ist.
Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile
über 40 hochkarätige Mitarbeiter
und die beiden ältesten Söhne
Jan und Tim verstärken seit 2019
die Geschäftsführung.
„Mehr Zeit für Ihr
Kerngeschäft“ - ein Motto,
das hält, was es verspricht
Von Beginn an lag der Fokus
der majesty GmbH auf der Weiterentwicklung
des hauseigenen
ERP-Systems und der dazugehörigen
Kundenbetreuung. Aus diesem
Grund beschäftigt sich das
Unternehmen auch seit geraumer
Zeit intensiv mit den neuen Anforderungen
der MDR (Medical
Device Regulation). So wurde im
vergangenen Jahr das Modul zur
vereinfachten Validierung und
Revalidierung entwickelt, welches
die Abschätzung des Validierungsaufwandes
in Majesty bereits vor
der Durchführung eines Updates ermöglicht.
Dies bedeutet eine wertvolle
Zeitersparnis. Anfang 2021
wird auch das aufwändige Modul
EUDAMED fertiggestellt, das die
Majesty-Anwender bei der Hinterlegung
Ihrer Hersteller- und Produktdaten
in der Europäischen
Union für Medizinprodukte unterstützen
soll.
Mit Zuversicht in Richtung
Zukunft
Nach dem erfolgreichen Umzug
zum Jahreswechsel blickt die
Familie Bader mit dem gesamten
majesty-Team voller Vorfreude auf
einen neuen Abschnitt der Firmengeschichte
und ist sich sicher: „Einer
weiterhin positiven Geschäftsentwicklung
der majesty GmbH steht
nun nichts mehr im Wege.“ ◄
Alle Portraits
© Werbeagentur Fricon
majesty GmbH
info@majesty.de
www.majesty.de
Uwe Bader Jan Bader Tim Bader
6 meditronic-journal 2/2021
2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig
2021 -> 52 Jahre Spirig 2021 -> 52 Jahre Spirig
Celsi¨ Temperatur - Etiketten
registrieren sekundenschnell auf einer Oberfläche
aufgetretene, maximale Temperaturwerte.
Die ursprünglich weissen, temperatursensiblen
Anzeigefelder werden irreversibel Schwarz.
Vierzig Temperaturwerte von +40°C bis +260°C. Genauigkeit ± 1,5% vE
Alle Typen sofort ab Lager Schweiz lieferbar.
Kostenlose Muster auf Anfrage
Deutschland / Österreich:
kostenloser Versand ab Bestellwert
EUR 200.-
verzollt, zzgl. MwSt/EUSt, ansonsten Versand für EUR 15.50,
MIndestbestellwert EUR 50
Beweiskräftige Dokumentation der je in der Vergangenheit
maximal erreichten Oberflächen-Temperaturen.
Dies für unter 1 Euro pro Einsatz.
Einfacher und preiswerter geht es nicht mehr.
www.celsistrip.com spirig us pat 4,459,046
www.spirflame.com www.spirig.com www.datapick.com
www.entloeten.com www.celsimeter.com www.pressmeter.com
SPIRIG
S W I T Z E R L A N D
Schweiz:
kostenloser Versand ab
Mindestbestellwert CHF 50.-
Herstellung und Vertrieb:
Spirig Ernest Dipl.-Ing.
Hohlweg 1 8640 Rapperswil Schweiz
Telefon: (+41) 55 222 6900 Fax: (+41) 55 222 6969
www.spirig.com celsi@spirig.com
40°C 43 46 49 54 60 66 71 77 82 88 93 99 104 110 116 121 127 132 138 143 149 154 160 166 171 177 182 188 193 199 204 210 216 224 232 241 249 254 260°C
SPIRFLAME® PATENTIERTE MULTIZELLEN- ELEKTROLYSE USA: 5,421,504 / 6,561,409 / 5,688,199 / 4,206,029 / 4336122 / 4,113,601 / 3,957,618 / 5,217,507 EUROPE: 546,781 / 923,111 / 1,115,528 / 687,347 / 45,583 / 131,173 / 462,825 / 5,597 CANADA: 1,123,377 / 1,177,013 / 1,092,546 SINGAPORE: 839,024 WWW.SPIRFLAME.COM
Aktuelles
SONOTEC: Ultraschall-Spezialist feiert
30-jähriges Jubiläum
Neuer Standort geplant. Halle wird wieder Technologie-Cluster für die Branche
Gründer und CEO Hans-Joachim Münch mit den Geschäftsführern der
nächsten Generation, Tochter Manuela und Sohn Michael
Sonotec GmbH
www.sonotec.de
1991, kurz nach der Wende,
wagten die Physiker Dr. Santer zur
Horst-Meyer und Hans-Joachim
Münch den Gang in die Selbstständigkeit.
Die Anfänge der heutigen
SONOTEC GmbH waren abenteuerlich
und die Treuhand legte viele
Steine in den Weg. Doch die Erfolgsgeschichte
konnte niemand aufhalten:
Vor allem die exzellente Grundlagenforschung
und das technische
Know-how in der einstigen Branchenhochburg
Halle haben das Unternehmen
zum Technologieführer bei Ultraschall-Lösungen
gemacht. Hightech-
Produkte aus Sachsen-Anhalt haben
den Weltmarkt erobert. Das Wachstum
ist mit durchschnittlich 15 Prozent
jährlich selbst in Corona-Zeiten
so stark, dass der Platz im ehemaligen
„Institut für Lehrerbildung“ in
der Nauendorfer Straße nicht mehr
reicht. Nun entwickelt SONOTEC
in Halle auf einem 10.500-Quadratmeter-Grundstück
in der Thüringer
Straße seinen zweiten Firmenstandort.
Gemeinsam mit anderen Unternehmen
und Forschungseinrichtungen
in der Region kann so wieder
ein Ultraschall-Cluster entstehen.
30 Jahre SONOTEC
Hans-Joachim Münch, Gründer
und CEO der SONOTEC GmbH,
sagt zum 30. Jubiläum: „Die Bilanz
haben wir vor allem unseren hochqualifizierten
180 Mitarbeitern zu verdanken,
für die wir auch in Corona-
Zeiten ein sicherer Arbeitgeber sein
konnten – und der anregenden
Zusammenarbeit mit Universitäten
und Forschungsinstituten in Mitteldeutschland.
Der fruchtbare Austausch
zwischen Forschung und Praxis
hat viele marktfähige Produkte
hervorgebracht. Dabei liegt unsere
Exportquote heute bei 51 Prozent.“
Visionäre und innovative
Ausrichtung
Von Anfang an hatte die SONOTEC
GmbH eine visionäre und innovative
Ausrichtung – ein Erfolgsfaktor, um
zum weltweit führenden Ultraschallspezialisten
aufzusteigen, dessen
Sensoren zur Anwendung in der
Biotechnologie und Medizintechnik
besonders während der Corona-Pandemie
stark gefragt sind. SONOTEC
entwickelt, produziert und vertreibt
weltweit hochspezialisierte Messund
Prüftechnik und fokussiert sich
dabei auf die drei Kernbereiche:
• Sensoren für die „Nicht-invasive
Flüssigkeitsüberwachung“:
SONOTEC ist Produktspezialist
und Technologieführer bei der
kontaktlosen Messung von Durchflüssen
und der Erkennung von
Luftblasen in flüssigkeitsgefüllten
Schläuchen. Hier ent wickelt das
Unternehmen Sensoren für die
Medizintechnik, Biotechnologie
und Halbleiterindustrie. Diese
kommen unter anderem als Komponenten
in Dialysemaschinen
und Herz-Lungen-Maschinen zum
Einsatz, um dort die Patientensicherheit
zu gewährleisten.
• Die „Zerstörungsfreie Prüfung“:
SONOTEC ist unter anderem globaler
Technologieführer bei Systemen
für die berührungslose Ultraschallprüfung
von Kompositbauteilen,
die vor allem in modernen
Flugzeugen verbaut sind.
• Die „Vorbeugende Instandhaltung“:
Undichte Leitungen in Gasund
Druckluftleitungen und Lagerschäden
werden vorher erkannt.
Das vermeidet Ausfälle und teure
Reparaturen, womit diese Sparte
einen starken Beitrag für mehr
Energieeffizienz und Umweltschutz
leistet.
Neben den Zielmärkten Industrie,
Automobilbau oder Medizintechnik
entwickelt und produziert
SONOTEC auch Sensorik für den
Herstellungsprozess von Medikamenten
und Impfstoffen.
Inhabergeführt und
erfolgreich
Bis heute ist das Unternehmen
inhabergeführt und konnte
erfolgreich den Übergang zur
neuen Generation meistern: Seit
2019 verstärken Tochter Manuela
Münch (Betriebswirtin) und Sohn
Michael Münch (Maschinenbauer)
die Geschäftsleitung des Familienunternehmens.
Allerdings war der
Start im Jahr 1991 mühsam: Als sie
ihr Gewerbe anmeldeten, bekamen
sie in breitestem Dialekt zu hören:
„Nu, kamma ‘n davon leebm?“ Die
Sparkasse Halle indes glaubte an
die Geschäftsidee der Physiker und
unterstützte sie mit einem Kredit,
ergänzt durch eine Förderung von
800.000 D-Mark.
Erfolgsgeschichte „Made in
Halle“
Manuela Münch, Geschäftsführerin
von SONOTEC, erklärt: „Wir
haben ein gesundes und kontinuierliches
Umsatzwachstum von
durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr
bei stabiler und überdurchschnittlich
hoher Rendite. Man kann also
sehr gut ‚davon leben‘ – und gleichzeitig
auch eine Erfolgsgeschichte
made in Halle schreiben. Wir freuen
uns über das Erreichte, ziehen
daraus aber vor allem Kraft für die
Zukunft, in die wir dank unseres
Überschusses kräftig investieren.
Mit Innovationen – stets kundenspezifisch
– wollen wir auch in
den nächsten Jahren die technologisch
Besten sein und weiterwachsen.
Auch deshalb werden wir den
zusätzlichen SONOTEC-Standort in
Halle bauen – unserer wirtschaftlichen,
emotionalen und technologischen
Heimat. Auf diese Weise
möchten wir unseren Beitrag dazu
leisten, in der Region wieder ein
starkes Technologiecluster für Ultraschall
zu formen.“ ◄
8 meditronic-journal 2/2021
Aktuelles
Treffen wir uns remote!
cms electronics erweitert die Kommunikationsmöglichkeiten und bietet remote-unterstützte Audits an.
cms electronics
www.cms-electronics.com
Ein kleines Virus verursacht
weiterhin in der ganzen Welt Aufregung
und verhindert einen reibungslosen
Ablauf im Leben –
privat wie auch geschäftlich. Seit
einem Jahr erschweren Home office,
Schichtdienst und – gott bewahre –
geschlossene Geschäftsstellen die
Kommunikation mit Lieferanten und
Kunden. Reisebeschränkungen
behindern grenzüberschreitende
Dienstreisen oder der Besuch
in Unternehmen ist aus virologischen
Sicherheitsgründen
von vornherein
verboten.
Das alles führt
auch zu Verzögerungen
in
den Projektabwicklungen
und
der Produktion.
Denn dabei hat
cms electronics
nicht nur mit
fehlenden persönlichen
Kontakten
zu kämpfen.
Häufig verzögern
auch
ausgesetzte
Audits die Produktion,
zum
Beispiel für Rezertifizierungen bei
Bauteil Allokationen in der Serienproduktion.
cms electronics hat nun
als Gegenmaßnahme die Möglichkeit
für Remote Audits geschaffen.
Mit Kunden und auch Lieferanten
werden Absprachen von Termin und
Teilnehmern getroffen und ein Webmeeting
auf Basis von Microsoft-
Teams vereinbart. Dabei wird eine
bei cms electronics verwendete
Datenbrille als eigener Teilnehmer
angelegt. Das Audit selbst wird also
als Teams-Meeting, also als Webkonferenz,
absolviert.
Um den Auditoren die wichtige
Möglichkeit der „persönlichen“
Besichtigungen außerhalb des Meeting-Raumes
zu bieten, wird ein
cms electronics Mitarbeiter mit der
Datenbrille auf den Weg in die Produktion,
an die Anlagen, geschickt.
Die Verbindung mit Bild, Ton und
Sprache zu allen Meeting-Teilnehmern
ist dabei, wenn gewünscht,
ständig gegeben.
cms electronics verwendet dabei
eine Industrie-Datenbrille von barcotec,
die mit einer 16 MP Kamera,
Autofokus & Bildstabilisator hochauflösende
Fotoaufnahmen macht und
einen Echtzeit-Video-Chat erlaubt.
Neben Serienabnahmen bei Kunden
wurden mit diesen Remote
Audits bei cms electronics schon
Lieferantenaudits in Europa und
Asien durchgeführt. Auch machte
man sehr gute Erfahrungen mit Kundenaudits
auf Basis von VDA6.3,
IATF16949 und diversen OEM
Standards.
Auch wenn es nicht ganz so
abläuft wie gewohnt, kann cms
electronics damit die internen und
externen Anforderungen erfüllen
und auch einen gewissen Live –
Charakter simulieren. ◄
„Paketlösung“ für die MDR-Zertifizierung
Steute unterstützt mit der neuen Baureihe
von batteriebetriebenen Funk-Fußschaltern
seine Kunden auf dem Weg zum MDR-konformen
Medizingerät. Am 25. Mai 2021 endet
die Übergangsfrist für die europäische
Medical Device Regulation (MDR
2017-745) für Klasse-I-Produkte. Das
bedeutet für die Hersteller von Medizingeräten:
Es gelten neue Anforderungen
an die technische Dokumentation,
die Marktüber wachung sowie
an das Risikomanagement. Diese
Anforderungen betreffen auch die
User Interfaces. steute Meditec hat
sich entsprechend vorbereitet und
bietet seinen Kunden, internationalen
Herstellern von Geräten in zahlreichen
Disziplinen der Medizintechnik, ein
Dokumentationspaket für die steute-Komponenten
zur Aufnahme in die Geräte-Hauptakte.
Die Bediensysteme werden mit den notwendigen
Unterlagen geliefert, die den Hersteller
des Medizingerätes bei der MDR-Zertifizierung
unterstützen – von der Risikoanalyse
gemäß ISO 14971 und der Dokumentation
der Software-Sicherheit nach IEC 62304
(bis Class C) über Design-FMEA und Prozess-FMEA
bis zur Rückverfolgbarkeit des
einzelnen Bediensystems. Damit profitiert der
Medizingeräte-Hersteller von einem deutlich
verringertem Test- und Dokumentationsaufwand
und einem sicheren Markteintritt unter
MDR-Bedingungen.
steute Technologies
GmbH & Co. KG
www.steute-meditec.com
meditronic-journal 2/2021
9
Aktuelles
5G-fähige KI am Krankenbett
5G+Medizin: Kennen Sie schon Mona?
tekmodul GmbH
info@tekmodul.de
www.tekmodul.de
Mona von Clinomic ist ein Device
für das smarte Patientenmanagement
auf der Intensivstation – die
5G-fähige KI direkt am Krankenbett.
Es nutzt State-of-the-Art Algorithmen,
um die Patientenbehandlung
zeitlich und fachlich zu optimieren.
Dabei kann man Mona alle relevanten
Dinge zur Behandlung der
Patienten fragen. Sie hört zu und
verwendet dafür sichere, schnelle
und vor allem zuverlässige künstliche
Intelligenz. Sie antwortet natürlich
auch – sie zeigt die gewünschten
Informationen auf ihrem Bildschirm.
Außerdem beobachtet Mona
alle klinischen Maßnahmen und
nimmt Datenschutz und Sicherheit
sehr ernst. Keine Daten verlassen
das Krankenhaus und es gibt keine
Cloud-Services oder Drittanbieter-
Schnittstellen. Mona läuft komplett
auf der Krankenhaus-Infrastruktur
und ist zudem normiert respektive
zertifiziert (ISO 14971, IEC 62304,
IEC 62366-1, IEC 60601-1, IEC
60601-2). Dank der vollständigen
Förderfähigkeit nach dem Krankenhaus-Zukunftsgesetz
ist sie nicht nur
in in Patientensicht, sondern auch
in ökonomischer Sicht ein großer
Mehrwert für moderne Kliniken.
Mona: State-of-the-Art
Plattform mit 5G-Modul und KI
Mona verkörpert als integrierte
Hardware-Software-Plattform
modernste Telemedizin in einem
Gerät. Das Hardware-Terminal ist mit
einem einem 5G-Modul (RM500Q
von Quectel), Radarsensoren und
AI-Chips von NVIDIA ausgestattet.
Dabei arbeitet das System unabhängig
von Krankenhausinfrastrukturen
und ermöglicht somit hochverschlüsselte
Telemedizin – auch
dann, wenn die Netzwerkkonnektivität
nicht ausreichend ist. Eine spezialisierte,
hochauflösende fisheye-
Kamera sorgt für kristallklare 180°-
Sicht. Acht Mikrophone schaffen
außerdem klar verständlichen Ton,
auch in geräuschvoller Umgebung.
Warum Mona?
Die Intensivmedizin ist das Herz
und gleichzeitig kritischer Bestandteil
eines Krankenhauses, der 20 - 25 %
der Klinik-Ressourcen ausmacht.
Viele chirurgische und nicht-chirurgische
Fortschritte der letzten vier
Dekaden sind eng mit der Entwicklung
der Intensiv medizin verbunden
oder begründen sich dort. Die
alternde Gesellschaft und gesundheitskritische,
pandemische Zeiten
wie diese steigern die Nachfrage
nach Intensivpflege-Betten enorm.
Es wird davon ausgegangen, dass
sich die Nachfrage nach Intensivpflege
bis zum Jahr 2030 verdoppelt.
Die ebenso weiter steigende
Datendichte führt zu mehr Behandlungsfehlern
und das medizinische
Wissen sowie die Gesundheitsdaten
verdoppeln sich alle drei Jahre.
Außerdem wächst die Komplexität
exakter, evidenz basierter Medizin
stetig weiter. Mona unterstützt Sie
als smarte, digital-physische Assistentin
bei den täglichen Pflichten
am Patientenbett. Sie hilft bei der
Dokumentation, verhilft zu Einblicken
in die Patientendaten und
unterstützt eine exakte Patientenbehandlung.
◄
10 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Neue Generation der Holter-
EKG-Technologie in noch
kompakterem Design
Schon das erste liveECG konnte neue Maßstäbe in der Diagnostik
und Monitoring von Herzrhythmusstörungen setzen. Mit der zweiten
Generation konnte man jetzt noch einen Schritt weitergehen.
Die fortschrittliche, kabellose Holter-EKG
Technologie wurde in ein noch kompakteres
Design gebracht. Mit nur 30 g Gewicht und
Schutzklasse IP54B bietet das liveECG einen
hohen Tragekomfort und Langlebigkeit.
Die Elektronik wird mithilfe einer sehr kleinen,
aber handelsüblichen AAAA Batterie betrieben
und kann bis zu 9 Tage ununterbrochen
EKG-Signale auf drei Kanälen aufzeichnen. Es
können Aufnahmen von bis zu 60 Tagen auf
dem Gerät in verschiedenen Speicherformaten
gespeichert werden (MIT, EDF+,…). Damit können
die Aufnahmen flexibel von unterschiedlichen
Analysesystemen ausgewertet werden.
Die von livetec entwickelte Technologie im
Bereich der Langzeit-Überwachung des Herzens
öffnet mit seinen geringen Applikationskosten
und der Vielseitigkeit in der Anwendung
die Möglichkeit, flächendeckend EKGs für Patienten
anzubieten und so z. B. der Volkskrankheit
Vorhofflimmern entgegenzutreten. Neben
externen temporären Herzschrittmachern,
Geräten zur RF/(HF) Herzkatheterblation zur
Rhythmustherapie im Herzen oder zur renalen
Denervation und kabellosem Langzeit-Holter-
EKG, verfügt livetec über eine breite Palette an
Low Level Therapie Lasern. Die Produkte werden
unter eigener Marke oder im OEM/PLM-
Verfahren weltweit angeboten und in Deutschland
hergestellt.
Das Team von hochqualifizierten Ingenieuren
und Technikern verfügt über eine langjährige
Erfahrung bei marktführenden Medizintechnikherstellern.
Die Nähe zur Praxis und damit
umfangreiche Anwenderkenntnisse haben die
Mitarbeiter durch eine bewährte, lang fristige
Zusammenarbeit mit Medizinern / Kardiologen
im In- und Ausland, sowie aus zahlreichen Entwicklungsprojekten
u.a. im Implantatsbereich
(z. B. Funktechnologie) und für die Industrie.
livetec führt Vertragsentwicklungen inkl. Zulassungen
für international tätige Unternehmen aus.
livetec Ingenieurbüro GmbH
pm@livetec.de
www.livetec.de
www.liveecg.de
ES GIBT
IMMER
EINE
LÖSUNG
... für Elektronikentwicklung
... für Elektronikfertigung
... für High Level Assembly
... mit dem besten EMS-Konzept
Anger 20, OT Ermsleben
06463 Falkenstein/Harz
Telefon: +49 34743 50-0
E-Mail: info@tonfunk.de
www.tonfunk.de
meditronic-journal 2/2021
11
Dienstleistung
Die Röntgenfluoreszenzanalyse
Schichtdickenmessung von metallischen Schichten im akkreditierten Prüflabor
Bild 1: Ein Kantensteckverbinder ist im Feld ausgefallen. Die Vermessung der
Schichtdicken mittels RFA-Methode zeigt eine Nickel-Schichtdicke von 4,8 µm
im Soll, jedoch eine Gold-Schichtdicke von 43 nm statt den spezifizierten
1000 – 3000 nm
Autor: Dipl. Ing. (TU)
Holger Krumme,
Managing-Director –
Technical Operations
HTV Halbleiter-Test &
Vertriebs-GmbH
info@htv-gmbh.de
www.htv-gmbh.de
Die Röntgenfluoreszenzanalyse
ist eine vielseitige, jenseits der
Metallveredelungsindustrie jedoch
oft weniger bekannte Methode zur
zerstörungsfreien Bestimmung der
elementaren Zusammensetzung
einer Probe bei gleichzeitiger Vermessung
der Schichtdicken mehrerer
Schichten eines Schichtsystems.
Das HTV-Institut für Materialanalyse
bietet, neben einer Vielzahl
umfangreicher Analysemethoden,
international anerkannte und
weltweit vergleichbare Ergebnisse
für Schichtdickenmessungen nach
DIN EN ISO 3497 im vom DAkkS
akkreditierten Prüflabor an.
Im Medizinbereich besteht oftmals
die Notwendigkeit, Schichtdicken
von veredelten Ober flächen,
beispielsweise in der Prothetik oder
auch bei hochwertigen Goldkontakten,
nachzuweisen und zu dokumentieren.
Funktionsweise der
Röntgenfluoreszenzanalyse
(RFA)
Primär-Röntgenstrahlung aus
einer Röhre wird gezielt auf den
Messpunkt geleitet und ionisiert
dort die Atome der Probe. Lücken
in den niederenergetischen Schalen
der Atome werden von Elektronen
aus höherenergetischen Schalen
gefüllt, die Energiedifferenz wird
in Form von Röntgenstrahlung freigesetzt.
Diese Fluoreszenzstrahlung
hat niedrigere Energie als die
Primärstrahlung. Die Energie der
Fluores zenzstrahlung eines Elementes
ist charakteristisch. Wird die
Energie und Intensität der Fluoreszenzstrahlung
im Detektor gemessen,
können die vorhandenen Elemente
und deren Konzentrationen
bestimmt werden. Es können alle
chemischen Elemente mit Ordnungszahlen
zwischen 11 (Natrium) und
92 (Uran) erfasst werden. Durch die
Anregung verliert die Primärstrahlung
mit größerer Eindringtiefe an
Intensität, kann also in Folge die tieferliegenden
Schichten weniger stark
zur Fluoreszenz anregen. Ist der
Schichtaufbau bekannt, kann durch
Intensitätsvergleich der Signale der
Elemente verschiedener Schichten
die Flächenmasse der Schichten
bestimmt werden. Unter Einbezug
der Dichte wird daraus die Schichtdicke
berechnet. Die Dicken mehrerer
Schichten können gleichzeitig
gemessen werden. Ebenfalls ist es
möglich, mit nicht vollständig definierten
Zusammensetzungen der
Materialen der Einzelschichten zu
arbeiten, um beispielsweise an einer
ENIG-Endoberfläche die Schichtdicken
der Gold- und der Nickelschicht
sowie den Phosphorgehalt
der Nickelschicht gleichzeitig
zu bestimmen.
Anwendung der RFA in der
Praxis
Von anderen Methoden zur
Bestimmung der elementaren
Zusammensetzung einer Probe,
wie beispielsweise der energiedispersiven
Röntgenspektro skopie
(EDX) mit Anregung durch den Elektronenstrahl
eines Rasterelektronenmikroskops,
zeichnet sich die
RFA-Methode dadurch aus, dass
für sie kein Vakuum benötigt wird.
Somit können auch feuchte, flüssige
und anderweitig Luftdruckempfindliche
Proben untersucht
werden. Auch eine Probenpräparation
durch Beschichten zur Verbesserung/Herstellung
der elektrischen
Leitfähigkeit ist bei der Röntgenfluoreszenzanalyse
nicht notwendig.
Die RFA-Methode zur Bestimmung
der elementaren Zusammensetzung
einer Probe wird in der
Geologie zur Analyse von Gesteinsproben
verwendet, ebenso lassen
sich Proben von Zement und
Schlacke aus Hochöfen, Ascheproben
unterschiedlichster Herkunft,
Gläser und Keramiken analysieren.
Die RFA ermöglicht eine zerstörungsfreie
Analyse von Edelmetallen
und wird deshalb in der Authentizitäts-
oder Reinheitsprüfung von
Edelmetallen und Schmuck angewendet.
Mit entsprechenden Analysegeräten
werden auch wertvolle
Gemälde untersucht, um die Zusammensetzung
der Farbpigmente zu
bestimmen – eine von vielen Möglichkeiten,
später angefertigte Fälschungen
zu entlarven.
RFA-Analyse in der Produktionsprozesskontrolle
In der Metallveredelungsindustrie
ist die RFA-Analyse eine
übliche Methode der Produktionsprozesskontrolle.
Beschichtungsbäder
werden analysiert, um Konzentrationen
von Primär- und Spurenelementen
zu bestimmen. Die Dicke
und die Zusammensetzung der fertigen
Beschichtungen werden ebenfalls
überwacht, da Produkte mit zu
dicker Beschichtung die Herstellungskosten
erhöhen. Die RFA-
Methode ist schnell, zerstörungsfrei
und weist geringe Messunsicherheiten
auf, weshalb sie sehr
gut für die Serie geeignet ist.
In der Elektronikindustrie
werden vielfältige Beschichtungen
angewendet – Lötoberflächen und
Bond-Anschlussflächen auf Leiterplatten,
Hartgold-Platings auf Steckverbindern
oder Zinn-Oberflächenbeschichtungen
von Lötkontakten
von elektronischen Bauteilen. Insbesondere
in der Medizintechnik ist
eine kontinuierliche Leistung unverzichtbar,
Ausfallzeiten können nicht
12 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Bild 2: Die Lotbeschichtung am Ende einer Litze wurde auf RoHS-Konformität geprüft. Es werden nur Signale von Zinn, aus der Lotbeschichtung und Kupfer,
aus der Litze, festgestellt. Die RoHS-Konformität des Werkstoffes ist gegeben
toleriert werden. Wenn hohe Zuverlässigkeit
der Komponenten gefordert
ist, ist es oftmals notwendig,
die Schichtdicken und Zusammensetzungen
der Schichtmaterialien
zu überprüfen, anstatt sich auf die
Angaben des Herstellers oder Lieferanten
zu verlassen. Auch in der
eigenen Produktion ist eine Überprüfung
von funktionelle Schichten
hinsichtlich Dicke und Zusammensetzung
zumindest stichproben artig
unerlässlich.
Bei der Untersuchung von Ausfällen
aus Testphasen und dem Feld
bietet es sich an, auch auf die RFA-
Analyse zurückzugreifen, da Ausfallteile
für die Aufklärung der Ausfallursache
unersetzlich sind und nicht
unnötig zerstört werden sollten.
Beschichtungen und
Oberflächen
von Produkten, die in Autoklaven,
Reinigungs- oder Desinfektionsgeräten
desinfiziert oder sterilisiert
werden müssen, sind dabei besonderen
Belastungen ausgesetzt. Die
Beständigkeit der Oberflächen muss
oft aufwendig in Testreihen verifiziert
werden. Die RFA-Methode
kann wiederholt verlässlich Schichtdicken
messen, ohne teure Prototypen
zerstören zu müssen.
RoHS-Konformität von
Bauteilen
Die RFA-Materialanalyse spielt
auch beim Nachweis der RoHS-
Konformität von Bauteilen eine
wichtige Rolle. Bei zweifelhafter
Zuverlässigkeit der Lieferanten können
dessen vertragliche Zusicherungen
der RoHS-Konformität der
Ware als nicht ausreichend beurteilt
werden, so dass weitere Maßnahmen
durchgeführt werden müssen.
Die laut RoHS 2 (Richtlinie 2011/65/
EU) beschränkten Elemente Blei,
Quecksilber und Cadmium lassen
sich mittels RFA-Materialanalyse
nachweisen. Die Nachweisgrenzen
der Methode liegen dabei deutlich
unterhalb der maximal zulässigen
Höchstkonzentrationen. Die
RoHS-2-Richtlinie restringiert auch
sechswertiges Chrom und Brom in
bestimmten Verbindungen (PBB und
PBDE). Liegen diese Substanzen in
relevanten Konzentrationen vor, so
lassen sich deren Anteil an Chrom
oder Brom mittels RFA nachweisen.
Werden die Elemente nicht nachgewiesen,
kann also ein Vorhandensein
der Verbindungen ausgeschlossen
werden. Nur wenn Chrom
oder Brom gefunden werden, muss
eine aufwändigere Untersuchung
zur Identifikation der Verbindung
bzw. des Oxidationszustands, beispielsweise
mittels GC/MS, nachgeschaltet
werden.
Untersuchung unbekannter
Substanzen
Häufig findet die Methode auch
Anwendung bei der Untersuchung
von unbekannten Substanzen, beispielsweise
anorganischen Verunreinigungen
oder Korrosionsspuren
auf elektronischen Baugruppen,
deren Herkunft aufgeklärt werden
soll. Zur Vermeidung von Korrosion
kann sich auch eine Prüfung
von Kunststoffen auf halogen- oder
phosphorhaltige Flammschutzmittel
lohnen.
Untersuchungen im
akkreditierten Prüflabor
Das Verfahren der Schichtdickenmessung
an Metallen mittels Röntgenfluoreszenz-Verfahren
ist mit der
DIN EN ISO 3497 normiert. Bei HTV,
einem der weltweiten Marktführer
im Bereich Test, Bauteilprogrammierung,
Langzeitkonservierung
und -lagerung, Analytik sowie Bearbeitung
elektronischer Komponenten,
kann dieses Verfahren im durch
die Deutsche Akkreditierungsstelle
GmbH (DAkkS) nach dem internationalen
Standard DIN EN ISO/IEC
17025 „Akkreditierten Prüflabor für
Materialanalysen“, durchgeführt
werden. Die Akkreditierung ist eine
international anerkannte, formale
Bestätigung der Fachkompetenz
des Prüflabors durch eine unabhängige
Stelle. Ein akkreditiertes
Prüflabor arbeitet unparteilich und
transparent, die Messergebnisse
sind verlässlich und metrologisch
rückführbar, also in einer ununterbrochenen
dokumentierten Kette von
Vergleichsmessungen auf ein internationales
Normal, in diesem Falle
eine SI-Einheit, bezogen. Werden
bei den Messungen Abweichungen
vom Soll-Zustand festgestellt, sind
unparteiliche Durchführung und verlässliche
Messergebnisse oft unerlässlich,
um langwierigen Streit bei
Haftungsfragen zu vermeiden.
Um Schwachstellen und Fehlerpotentiale
jedoch bereits frühzeitig
vor dem Auftreten von Ausfällen zu
identifizieren und damit das Risiko
für Fertigungsprobleme, Vertragsstrafen
bei nicht pünktlicher Lieferung
und eventuelle Regressansprüche
zu minimieren, bietet HTV
zahlreiche weitere umfassende
Analyse möglichkeiten an. ◄
Bild 3: Die Beschichtung eines Lötkontakts eines Bauteils wurde erneuert.
Zusammensetzung und Dicke der neuen Beschichtung werden mittels RFA-
Methode überprüft
meditronic-journal 2/2021
13
Dienstleistung
Wiederherstellung der Lötbarkeit
elektronischer Komponenten mittels
Spezialverfahren
Stark verunreinigtes Bauteil vor und nach der Behandlung mit dem revivec-Verfahren
Autor:
M. Sc. Gunter Mößinger
HTV Halbleiter-
Test & Vertriebs-GmbH
Analytik/Forschung und
Entwicklung
info@htv-gmbh.de
www.htv-gmbh.de
In der schnelllebigen Elektronikwelt
sind Unternehmen früher oder
später von Qualitätsschwankungen
ihrer Rohware betroffen. Nicht selten
finden sogar noch Bauteile aus
den 90ern in PLCC-Gehäusen, wie
z. B. den SIEMENS SAB-Controllern
oder Bausteinen in DIP-Gehäusen,
den Weg auf Leiterplatten der
Industriebereiche Anlagenbau, Medizin
oder Militär. Dabei zeigt sich,
dass insbesondere ältere Bauteile
überwiegend aus Quellen mit nicht
langzeit-tauglichen Lagerprozessen
stammen. Häufig anzutreffen
sind daher Oxidationen oder organische
Verunreinigungen an den
Ober flächen der Bauteilpins, welche
die Lötbarkeit signifikant verschlechtern
und somit ein Prozessrisiko
darstellen. Um die Lötbarkeit
und damit die sichere Verarbeitbarkeit
von Bauteilen oder auch Leiterplatten
wiederherzustellen ist eine
hochpräzise Reinigung der Komponenten
als zusätzlicher Prozessschritt
notwendig.
Klassische Ansätze
der Elektronikindustrie zur Wiederherstellung
der Lötbarkeit
bestehen im Einsatz von lösungsmittelhaltigen
Flüssigkeiten und
Chemikalien. Neben Umwelt- und
Wirtschaftlichkeitsaspekten wie
beispielsweise der Entsorgung ggf.
umweltschädlicher Emulsionen oder
anschließend zusätzlich benötigter
Trockenschritte, ist hierbei insbesondere
die rückstandsfreie Entfernung
der Reinigungsflüssig keiten
problematisch.
HTV-revivec
ermöglicht eine effektive Reinigung
elektronischer Komponenten
von Rückständen und Oxidschichten
mittels Spezialverfahren.
Das Spezialverfahren bietet,
im Gegensatz zu den herkömmlichen
Möglichkeiten zur Erhöhung
der Benetzungskräfte und damit
Wiederherstellung der Lötbarkeit,
einen deutlich prozesssicheren und
kostensparenden Lösungsansatz.
Durch spezielle Reinigungsrezepturen
ist es möglich, die Lötbarkeit
von elektronischen Bauteilen
oder Leiterplatten signifikant
zu erhöhen ohne auf aufwändige
chemische Reinigungsverfahren
zurückgreifen zu müssen, welche
nicht immer rückstandsfrei zu entfernen
und darüber hinaus nicht ausreichend
spaltgängig sind.
Mit dem Spezialverfahren werden
die unerwünschten Schichten
aufgebrochen und entfernt. Durch
die selektive Wirkung lediglich
an der Oberfläche besteht keine
Gefahr, Bauteile oder Leiterplatten
zu beschädigen. Auch besonders
hartnäckige organische Verunreinigungen
können durch spezielle
hochselektive Reinigungsrezepturen
in ihrer Bindung geschwächt
und anschließend in einem zweiten
Prozessschritt entfernt werden.
Vergleich der Benetzungskräfte von mit revivec behandeltem Bauteil
(blaue Kurve) mit unbehandeltem Rohbauteil (rote Kurve)
14 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Schlechte Benetzung an BGA-Baustein mit mehreren Head-in-Pillow-
Defekten durch Oxidation
Schonend wie eine
Vakuumtrocknung
Während des Verfahrens wird
zusätzlich eine Trocknung erzielt,
die ähnlich schonend wie eine
Vakuumtrocknung bei reduzierter
Temperatur ist. Damit entsteht kein
unerwünschter Feuchtigkeitseintrag,
der bei der Bestückung zum
Popcorn effekt führen könnte. Durch
das angewandte Niederdruckverfahren
erfolgt die Reinigungswirkung
zuverlässig bis in jeden Winkel
des Bauteils oder der Leiterplatte
und reinigt so auch dort, wo
konventionelle Reinigungsansätze
scheitern. Je nach Verunreinigung
lässt sich das Verfahren in einem
mehr stufigen Prozess parametrieren
und auf die ideale Reinigungswirkung
für den Kunden anpassen.
revivec verbessert damit die Lötbarkeit
falsch gelagerter Bauteile
und Leiterplatten. Ziel sollte es dennoch
sein, den Verlust der Lötbarkeit
durch ungeeignete Lagerprozesse
erst gar nicht entstehen zu
lassen und die Alterungsprozesse
auf dem Halbleiterchip zu stoppen.
Hierfür bietet die Firma HTV
das weltweit einmalige Lagerverfahren
TAB (Thermisch-Absorptive-Begasung)
an, welches durch
Vermeidung bzw. starke Reduktion
der Alterungsprozesse die Einlagerung
elektronischer Komponenten
unter Beibehaltung voller Funktionalität
und Verarbeitbarkeit für bis
zu 50 Jahre ermöglicht.
Fazit:
Eine gute Lötbarkeit elektronischer
Bauteile und Leiterplatten
ist für den weiteren Verarbeitungsprozess
unabdingbar. Oxidationen
oder Verunreinigungen, häufig das
Resultat nicht fachgerecht gelagerter
Ware, setzen die Benetzungsfähigkeit
deutlich herab. Als Folge
zeigen sich nicht oder nur sehr
schlecht verlötete Bauteile, die zu
Ausfällen ganzer Baugruppen führen
können. Solch qualitativ unzureichende
Lötstellen resultieren häufig
auch in besonders kostspieligen
verfrühten Ausfällen im Feld.
Mit dem Spezialverfahren revivec
kann die Lötbarkeit schonend
und kostengünstig deutlich gesteigert
werden, wodurch der Lötprozess
wieder die gewünschte Qualität
erreicht und kostenintensive
Ausfälle vermieden werden.
Um den Verlust der Lötbarkeit
bereits im Vorfeld zu verhindern, ermöglicht
die HTV TAB-Langzeitkonservierung
durch Vermeidung bzw.
starke Reduktion der Alterungsprozesse
den vollen Erhalt der Lötbarkeit
und damit der Verarbeitbarkeit
für Jahrzehnte. ◄
cms electronics ist ein Komplettanbieter
für Electronic-Manufacturing-Services
(EMS): von der Entwicklung über das Design,
die Musterfertigung, den Materialeinkauf, das
Bestücken der Baugruppen inklusive dem
Testen bis zur Endgerätemontage bekommen
Kunden alles aus einer Hand. Hauptmärkte
sind Automotive, Industrie, erneuerbare Energien
und Medizintechnik.
cms electronics bietet integrierte Lösungen
über die gesamte Versorgungskette und jahrzehntelange
Erfahrung in der EMS-Fertigung.
Ihr Partner für die Elektronikfertigung
Unser Service – Ihr Gewinn:
■ Entwicklung von Hard- und Software
für elektronische und mechatronische
Baugruppen, Geräte und Systeme
■ Kundenspezifisches Design
■ Entwicklung von Testkonzepten
■ Materialmanagement
■ Manuelles und automatisiertes Bestücken,
Testen und Montage von Baugruppen,
Systemen und Geräten mittels modernstem
Fertigungsequipment und State-of-the-art-
Technologien
■ Eigenentwicklungen von
Multifunktionstestgeräten
■ Roboterbasierte Testanlagen
■ Auftragsbezogene und kundenspezifische
Kalkulationen zu optimierten Preisen
■ NPI – Produkteinführung mit etablierten
Prozessen
■ Null-Fehler-Philosophie
Über cms electronics:
Fertigungen in Klagenfurt am Wörthersee/
Österreich (Zentrale), in Fonyod/Ungarn und in
March-Freiburg (Deutschland); Vertriebsbüros
in Kassel und March-Freiburg/Deutschland;
zwei Trading-Offices in China (Hong Kong und
Shenzhen). Gegründet 2003, 460 Mitarbeiter.
Zertifiziert nach:
ISO 9001
IATF 16949
ISO 14001 und
ISO 13485.
Mehrfache Auszeichnungen für Flexibilität,
Liefertreue und Qualität.
e l e c t r o n i c s a l l i n k l u s i v e
Electronic-Manufacturing-Services
cms electronics gmbh
Industriering 7
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
Tel: +43 0463 330 340 101
www.cms-electronics.com
Dienstleistung
Kosten, Risiken und Unsicherheiten bei der
Fertigung von Präzisionsbauteilen senken
Die Fertigungsverfahren Metallstanzen und Laserschneiden ermöglichen die Herstellung hochwertiger
Präzisionskomponenten
Precision Micro
www.precisionmicro.com
Wyatt International Ltd
www.wyattinternational.com
Allerdings bringen sie auch weitere
komplexe Prozesse mit sich,
welche die Kosten, Risiken und
Unsicherheiten der gesamten Lieferkette
erhöhen. In diesem Artikel
untersucht Karl Hollis, Entwicklungsleiter
bei Precision Micro, diese
Zusammenhänge und erläutert,
wieso das photochemische Ätzen
eine schnellere, einfachere und intelligentere
Lösung bietet.
In einer idealen Welt würden sich
alle Hersteller die pünktliche Lieferung
von hochwertigen Komponenten
zu möglichst geringen Kosten
wünschen. Es ist jedoch bekannt,
dass sich diese drei Säulen - Kosten,
Qualität und Geschwindigkeit -
gemeinsam nur schwer erreichen
lassen: Einer dieser Ansprüche
muss fast immer relativiert werden.
Qualität und Leistung
In besonderem Maße gilt dies
für Präzisionsbauteile: Diese sind
oft entscheidende Komponenten
der Ausrüstung, unter anderem in
der Automobilindustrie, in Luft- und
Raumfahrt sowie in der Medizinprodukteindustrie.
Oberste Priorität
haben hier deshalb Qualität und
Leistung, die beide nicht gefährdet
werden dürfen. Die Hersteller haben
daher verstanden, dass Qualität
Zeit kostet und ihren Preis hat. Bei
der Umsetzung dieser Faktoren in
ihre Produktionsplanung und Preismodelle
erleben sie
jedoch unweigerlich
nach wie vor Unstimmigkeiten
und Lieferprobleme.
Zumindest für die
Blechbearbeitung
gibt es jedoch einen
Weg, Kosten, Qualität
und Geschwindigkeit
in ein zufriedenstellenderes
Gleichgewicht zu
bringen. Betrachten
wir deshalb diesen
Prozess, von
Forschung und Entwicklung
bis hin zu
Produktion und Zulieferung.
Design und Bau des
Prototypen
Zunächst stellt sich die Frage
nach dem Design und dem Bau
eines Prototyps, um die richtigen
Toleranzen sicherzustellen und das
Bauteil zweckmäßig zu gestalten.
Dies erfordert den Bau von Werkzeugen
sowie ein gewisses Maß an
Versuch und Irrtum und verursacht
möglicherweise Zeit und Kosten,
insbesondere wenn das gewählte
Material sich auf unerwartete Weise
verhält. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich,
da jedes Metall unverwechselbare
Eigenschaften hat und
jedes Design einzigartig ist. So stellen
bekanntermaßen zum Beispiel
das weiche Metall Aluminium und
der harte Werkstoff Titan die Entwickler
vor spezifische Herausforderungen,
deren Lösung recht kostspielig
sein kann.
Schneideprozess
Dann ist da der eigentliche
Schneideprozess. Hier können
mechanische Verfahren wie Stanzen
und Wasserstrahlschneiden
die Metallkanten scheren, zerstören
oder beschädigen. Beim Laserschneiden
kommt dagegen Wärme
zum Einsatz, die sich ebenfalls auf
das Metall auswirken kann. Obwohl
solche Schwierigkeiten recht geringfügig
sein können und sich schnell
lösen lassen, so verursachen sie
dennoch weitere Komplikationen.
Ähnlich weit verbreitete Aufgaben
stellt das Entgraten, ein Merkmal
des Metallstanzens, das zusätzliche
Arbeitsschritte erfordert, um
die gewünschte Qualität zu erreichen,
etwa Schleifen oder Polieren
oder elektromechanische Eingriffe.
Bei jedem Schritt dieser Prozesse
sind Probleme möglich, die
zusätzliche Kosten, Verzögerungen
und unbekannte Rüstzeiten verursachen
können, die erneut problembehaftet
sind.
Verminderung der
Komplexität
Die wesentliche Ursache dieser
Unsicherheiten liegt in der Komple-
16 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
xität, die sich meist in zusätzlichen
Kosten niederschlägt. Die leichteste
Möglichkeit, dies zu bekämpfen, bietet
die Einfachheit - wie sie das photochemische
Ätzen darstellt. Dieses im
Allgemeinen auch als chemisches
Ätzen oder Photoätzen bezeichnete
Verfahren ist ein so genanntes subtraktives
Bearbeitungsverfahren, bei
dem Bauteile mit UV-Licht auf speziell
beschichtete Metalle gedruckt und
anschließend selektiv aus den Blechen
geätzt werden. Es hat insofern
Ähnlichkeiten mit dem Druckprozess,
abgesehen vom 3D-Druck.
Das Verfahren ermöglicht die Herstellung
hochkomplexer Bauteile und
kann auf nahezu jedem Metall (mit
einer Dicke bis zu 1,5 Millimeter)
und auf Blechen bis zu 1.500 Millimeter
Länge verwendet werden.
Die unbegrenzten geometrischen
Anpassungsmöglichkeiten und die
beliebig wiederholbare Genauigkeit
machen es perfekt zur schnellen
Fertigung auch der komplexesten
Entwürfe für den häufigen Einsatz
in der gesamten Industrie, selbst
für anspruchsvollste Anwendungen.
Kostengünstige Lösung
Während die Technologie selbst
zwar recht komplex sein kann, ist
der eigentliche Prozess jedoch sehr
schlank und bietet deshalb eine sehr
kostengünstige Lösung.
Digitale Werkzeuge reduzieren
Kosten und Zeit, die mit dem physischen
Prozess verbunden sind. In
ähnlicher Weise erfassen die Ingenieure
während des Prototyping die
Teilezahl, um den Aufwand zu minimieren.
Und da alle Komponenten-
Merkmale gleichzeitig geätzt werden
- ohne Entgraten - entstehen
keine weiteren Kosten für zusätzliche
Prozesse. Zudem lassen sich
in einem Arbeitsgang mit einem
einzigen Werkzeug große Stückzahlen
von Bauteilen verarbeiten.
Als Konsequenz daraus kann sich
ein Zeitrahmen von Wochen oder
sogar Monaten in eine Frage von
Tagen umwandeln - und manchmal
sogar in nur wenige Stunden.
Methoden im Vergleich
Während andere Methoden der
Metallbearbeitung - wie Stanzen,
Prägen und Laser- oder Wasserstrahlschneiden
- durchaus in der
Lage sind, ein qualitativ hochwertiges
Endprodukt zu liefern, ist die
Schlüsselfrage, wie gut diese sich
im Vergleich der Kosten, Qualität
und Geschwindigkeit schlagen.
Die Antwort lautet: Weniger gut als
das photochemische Ätzen. Durch
die Einführung von Einfachheit in
den Prozess ermöglicht das Fotoätzen
die kostengünstige Herstellung
von Präzisionskomponenten
und reduziert damit Risiken und
Unsicherheiten in der gesamten
Lieferkette. ◄
Mechanik-Konstruktion als Dienstleistung – wir erledigen das!
Hoch qualifizierte Fachleute sind
die Basis Ihres Erfolges, und bei
uns ist das nicht anders. So auch
im Bereich unserer Dienstleistungen
in der Mechanik-Konstruktion,
insbesondere für Gehäuse.
Im CAD erstellen wir 3D-Daten
(auch auf Basis bereitgestellter
Daten), alternativ können wir auch
Ihre bestehenden 3D-Daten modifizieren
und daraus Produktionsdaten
generieren.
Nichts ist unmöglich,
sprechen Sie uns an!
Wir können Sie mit einer umfangreichen
Servicepalette entlasten
und unterstützen: Wir konstruieren
oder optimieren sowohl Standardgehäuse
als auch Ihre kundenspezifischen
Gehäusesysteme.
Perfekt in jedem Gehäuse
Selbstverständlich integrieren
wir auch Ihre unternehmenseigenen
Komponenten perfekt in
jedes Gehäuse. Ganz besonders
gilt das natürlich für die Entwicklung
von Gehäuse-Prototypen.
Hier arbeiten wir in einem intensiven
Austausch mit Ihnen zusammen,
damit alle Anforderungen an
Ihr neues Gehäuse optimal umgesetzt
werden. Gerne erarbeiten wir
auch Schutzkonzepte für IP- und
EMV-Lösungen nach Ihren projektspezifischen
Anforderungen.
Auch das ist Teil unserer technischen
Services, die sich von der
Gehäuseentwicklung über die Auslegung
und Gestaltung der Frontplatten
bis hin zur Entwicklung von
Montageteilen erstreckt. Ob als
Komplettpaket oder als Einzelleistung:
bei einem Entwicklungs-
Projekt profitieren Sie jedem Falle
von unserer langjährigen Erfahrung
und unseren bewährten Fähigkeiten.
Richard Wöhr GmbH
Gräfenau 58-60 | D-75339 Höfen/Enz | Tel.: 07081 95 40-0
Fax: 07081 95 40-90 | richard@woehrgmbh.de | www.woehrgmbh.de
meditronic-journal 2/2021
17
Dienstleistung
Der Herstellung von Medizinprodukten
auf den Puls fühlen
Methoden wie die additive Fertigung und das Spritzgussverfahren nehmen eine immer wichtigere Stellung in
der Entwicklung von Medizinprodukten ein. Essentiell für den raschen Einsatz entscheidender Innovationen sind
aber auch zunehmend unterstützende Softwarelösungen.
werden beispielsweise bei der Herstellung
von Schädelknochenimplantaten,
Beatmungsmasken bis hin zu
Einzelteilen für spezielle Geräte zur
Überwachung von Vitalwerten eingesetzt.
Entscheidend für die wirtschaftliche
Fertigung ist, dass bei
der Wahl des Verfahrens genau
darauf geachtet wird, welche Anforderungen
das gewünschte Produkt
erfüllen muss und welche Stückzahl
benötigt wird. Da jedes der Verfahren
zudem inhärente Vorteile bietet,
zugleich aber auch bestimmte
Vorgaben hinsichtlich des Designs
erfüllt sein müssen, lohnt es sich,
genauer auf die einzelnen Verfahren
einzugehen. Darüber hinaus sollte
man auch immer aktuelle technologische
Entwicklungen und auf dem
Markt verfügbare Dienstleistungen
im Blick behalten.
Autor:
Daniel Cohn,
Managing Director Deutschland
Protolabs
www.protolabs.de
Innovationen retten Leben. Dies
hat sich nicht erst im Zuge einer Pandemie
beweisen müssen. Aber spätestens
seit die Anforderungen an
die Medizinbranche durch COVID-19
weltweit um ein Vielfaches gestiegen
sind, sind Innovationskraft und
Erfindergeist nochmal stärker in
den Fokus von Konstrukteuren und
Medizinern gerückt. Dabei ist offensichtlich,
dass Zeit ein hohes Gut
ist und von einer ersten Produktidee
bis hin zum tatsächlichen Einsatz
so wenig wie möglich verstreichen
sollte. In der Medizin gilt dies
für Impfstoffe, Behandlungsmethoden
und Medizinprodukte gleichermaßen.
Betrachtet man die Medizinprodukte
gesondert, gerät man
allerdings schnell an die Grenzen
des Machbaren. Von einer Idee über
einzelne Prototypen zur Erprobung
der tatsächlichen Realisierbarkeit bis
hin zur ersten Serienproduktion können
mitunter Jahre vergehen. Und
insbesondere bei Produkten, die
schließlich sehr spezielle Einsatzgebiete
bedienen, stellt sich für Entwickler
und Hersteller immer auch
die Frage, wie die Verfügbarkeit
gleichzeitig kostendeckend erreicht
werden kann.
Additive Fertigung oder
Spritzguss
Bei einer Vielzahl medizinischer
Produkte werden heutzutage entweder
die additive Fertigung oder das
Spritzgussverfahren zur Herstellung
eingesetzt. Diese beiden Verfahren
Additive Fertigung:
Allrounder für Individualität
Die additive Fertigung hat sich
mittlerweile fest in der Industrie etabliert.
Bei dieser Fertigungsmethode
werden Ausgangsmaterialien mittels
verschiedener Verfahren Schicht für
Schicht zu einem dreidimensionalen
Konstrukt verfestigt. Sollen die fertigen
Bauteile oder Proto typen aus
Kunststoffen, wie beispielsweise
Polyamid, bestehen, so kommen
als Verfahren das Selektive Lasersintern
(SLS) oder das Multi Jet
18 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Fusion-Verfahren (MJF) zum Einsatz.
Werden Teile aus Metall hergestellt,
so wird die Ausgangslegierung
durch einen Laser aufgeschmolzen
und so ein beständiger
Verbund erzeugt.
Während SLS für Kunststoffe
und das direkte Metall-Lasersintern
(DMLS) für Metalle nur zwei
Arten der additiven Fertigung darstellen,
die an dieser Stelle als
exemplarisch gelten können, sind
die Möglichkeiten, die sich durch
den 3D-Druck bieten, bei allen
Verfahren gleich. Dadurch, dass
die Herstellung der Teile schichtweise
erfolgt, haben Konstrukteure
weitgehende Freiheiten hinsichtlich
des Designs. Interne Wabenstrukturen,
um Gewicht einzusparen,
sind hier genauso möglich wie
im Bauteil befindliche Kanäle oder
Aussparungen. Da dieses Verfahren
so weitreichende Freiheiten ermöglicht,
eignet es sich besonders
für Prototypen oder Einzelanfertigungen.
Im Medizinbereich sind
maßgefertigte Implantate, die mittels
DMLS hergestellt werden, mittlerweile
weit verbreitet.
Natürlich haben diese Vorteile
auch gewisse Einschränkungen.
Da beim 3D-Druck die einzelnen
Teile Schicht für Schicht entstehen,
ist das Verfahren zeitintensiv.
Abhängig von der gewünschten
Menge an einzelnen Teilen stellt
sich die Frage nach der Rentabilität.
Wann genau ein anderes Fertigungsverfahren
in Betracht gezogen
werden sollte, lässt sich allerdings
nicht ohne weiteres bestimmen.
Hier ist es wichtig, mit Partnern
zusammenzuarbeiten, die eng
am jeweiligen Projekt arbeiten und
sich mit dem Herstellungsprozess
genauestens auskennen. Nur so
können verlässliche Informationen
zur Rentabilität in Abhängigkeit von
bestimmten Stückzahlen weitergegeben
werden.
Spritzgussfertigung
Im Gegenteil zur additiven Fertigung
ist das Spritzgussverfahren
ein umformendes Verfahren. Hierbei
werden in der Regel Kunststoffe
verflüssigt und unter Druck in eine
speziell angefertigte Form eingefüllt.
Nach der Entnahme des Materials
und nach der Abkühlung hat der
Kunststoff dann die gewünschte
Form. Neben verschiedenen Kunststoffen
können auch Flüssigsilikone
und eine Vielzahl anderer Materialien
verarbeitet werden.
Das Spritzgussverfahren benötigt
vom gewünschten Bauteil eine
Negativform. Diese Werkzeuge können
dann beliebig oft wiederverwendet
werden, um eine Vielzahl
der gewünschten Teile herzustellen.
Manche Hersteller bieten darüber
hinaus eine lebenslange Werkzeuggarantie.
Da Spritzguss-Werkzeuge
nach einer bestimmten Anzahl
an einzelnen Produktionsvorgängen
langsam Abnutzungserscheinungen
zeigen können, gewährleistet
die Garantie eine gleichbleibende
Qualität der gefertigten Teile.
Nach dem Prototypen
Ist man beispielsweise im Innovationsprozess
bereits über das
Proto typen-Stadium hinaus, kann
es sinnvoll sein auf das Spritzgussverfahren
umzusteigen. So kann
eine größere Anzahl an Einzelteilen
gefertigt werden, mit denen
man erste Kleinserien herstellen
kann. Ist die Innovation beispielsweise
ein kleines Medizinprodukt
zur Messung und Übertragung von
Vitalparametern, so kann im ersten
Schritt zur Prüfung der Herstellbarkeit,
das Gehäuse mittels additiver
Fertigung hergestellt werden.
Nach den Tests mit diesem Prototypen
können beispielsweise die
Gehäuseteile für einen klinischen
Testversuch im Spritzgussverfahren
gefertigt werden.
Dabei kann der Umstieg von additiver
Fertigung zum Spritzguss auch
Herausforderungen mit sich bringen.
So sind die Freiheiten hinsichtlich
des Designs beim 3D-Druck nur
noch teilweise beim Spritzguss realisierbar.
Dementsprechend müssen
hinsichtlich der eigentlichen
Konstruktion und der Herstellung
der Spritzgusswerkzeuge oft noch
zusätzliche Anpassungen am Design
vorgenommen werden, um schlussendlich
auch eine funktionierende
Serienfertigung zu erreichen. Glücklicherweise
haben sich in der Folge
technologische Lösungen entwickelt,
die dieses Problem weitgehend automatisiert
beseitigen können.
Entscheidungen erleichtern
mit intelligenten Systemen
Fortschritte in der Rechenleistung
und hinsichtlich anderer technologischer
Errungenschaften haben
bereits seit einigen Jahren einen
weitreichenden Einfluss auf die Fertigung.
Protolabs bietet so beispielsweise
eine automatisierte Machbarkeitsanalyse
an, wenn Kunden ihre
meditronic-journal 2/2021
19
Dienstleistung
jeweiligen Projekte auf der Webseite
hochladen. Auf diese Weise
können Konstrukteure und Entwickler
sofort sehen, an welchen
Stellen ihre Konstruktionsdaten
noch verbessert werden müssen,
um beispielsweise mittels additiver
Fertigung oder Spritzgussverfahren
umgesetzt werden zu können.
Mithilfe neuer Technologien ist es
dem Unternehmen darüber hinaus
gelungen, weitere Funktionalitäten
in seine neue E-Commerce-Plattform
zu implementieren, die wegweisend
für die fertigende Industrie
sind.
Zu den Funktionen, die die neue
Plattform bietet, gehört unter anderem
die Möglichkeit Projekte mit
mehreren verschiedenen Einzelteilen
zu erstellen und die Preisgestaltung
in Echtzeit anhand der
gewünschten Produktmenge und
der jeweiligen Spezifikationen der
Einzelteile nachzuvollziehen. Darüber
hinaus kann im Entwicklungsprozess
ein Punkt erreicht werden,
der es nötig macht, nicht mehr auf
additive Fertigung, sondern auf den
Spritzguss zu setzen. Die Designanpassungen
können nun zusätzlich
durch eine Software begleitet werden,
die der automatisierten Machbarkeitsanalyse
ähnelt. Überhänge
und etwaige Schwierigkeiten beim
Design lassen sich auf diese Weise
schnell und unkompliziert anpassen,
um von einem 3D-Druck-Design zu
einem für die Spritzgussfertigung
zu gelangen.
Bei einigen Projekten und medizinischen
Hilfsmitteln kann es aufgrund
dergeringen Stückzahl möglich
sein, dass auch die Serienproduktion
gut mittels additiver Fertigung
abgedeckt werden kann.
Um genau bestimmen zu können,
welches der Fertigungsverfahren
schlussendlich kosteneffizient
und sinnvoll umsetzbar ist,
können ebenfalls automatisierte
Technologien helfen. Da bei der
Spritzgussfertigung neben den
einzelnen Teilen auch die Kosten
für die Werkzeuge in die Gesamtrechnung
aufgenommen werden
müssen, kann es bis zu einer
bestimmten Stückzahl günstiger
sein auf die additive Fertigung
zu setzen. Diese Stückzahl lässt
sich mithilfe moderner Technologien
bestimmen. Entwickler und
Anwender haben auf diese Weise
immer den vollständigen Überblick
darüber, welche Fertigungsmethode
am sinnvollsten ist.
Innovationen schnell,
unkompliziert und
kostengünstig ermöglichen
Der Weg von der ersten Idee
bis hin zum Einsatz in der Medizin
ist für Entwickler steinig und
mit diversen Unwägbarkeiten übersäht.
Dabei bieten moderne Fertigungsmethoden
wie der 3D-Druck
und das Spritzgussverfahren eine
weitreichende Hilfestellung bei
allen Fragen rund um den Entwicklungsprozess.
Umso wichtiger
ist es, dass sich Entwickler
auf Partner im Fertigungssektor
verlassen können, die mit den
modernsten technologischen Mitteln
arbeiten. Nur so kann gewährleistet
werden, dass die geplanten
Innovationen das tun, was sie sollen:
Leben retten. ◄
20 meditronic-journal 2/2021
Die Profectus GmbH erweitert ihr Geschäftsfeld
Dienstleistung
PROFECTUS GmbH
Electronic Solutions
www.profectus-solutions.de
Zum Januar 2021 gründeten
Helmut Bechtold und Hans-Jürgen
John am Standort Suhl, neben der
bereits seit 10 Jahren bestehenden
PROFECTUS GmbH Electronic
Solutions – die PROFECTUS
GmbH Power Solutions.
Die Hauptaufgaben der neu
gegründeten Gesellschaft sind Vertrieb
und Entwicklung von modularen
Systemkomponenten und individuellen
Lösungen im Bereich der Batterieladetechnik
und Leistungselektronik.
Zukünftig soll das neu gegründete
Unternehmen Speziallösungen
für Ladegeräte, Stromwandler und
andere elektronische Geräte entwickeln
und vertreiben. Die Integration
dieses neuen Geschäftsfeldes,
dessen Aktivitäten in der
neu gegründeten Power Solutions
abgebildet werden, stellt die Profectus
vor neue Herausforderungen,
aber bietet zugleich hervorragende
Perspektiven für Belegschaft und
Unternehmen.
Beide Gesellschaften können auf
gemeinsame Fähigkeiten und Ressourcen
zurückgreifen, die sie zu
einem innovationsstarken und leistungsfähigen
EMS-Partner machen.
Profectus hat in den letzten Jahren
durch zahlreiche Investitionen Kapazitäten
geschaffen ihr Aufgabenfeld
zu erweitern: räumlich, technologisch
sowie in Mitarbeiterqualifikationen.
Mit Gründung der neuen Gesellschaft
wurden bereits Neueinstellungen
gestartet, die einen Ausbau
der Produktionskapazitäten möglich
machen. Als Einheit bieten die
beiden Unternehmen ein umfangreiches
Produkt- und Lösungsportfolio
für Electronic Manufacturing
Services. Profectus kann flexibel
auf technologische und logistische
Anforderungen der Kunden reagieren
und hat sowohl eine zukunftsfähige
Produktion geschaffen als
auch eine individuelle Entwicklung
um seine Marktposition als EMS-
Dienstleister weiter auszubauen. ◄
meditronic-journal 2/2021
21
Dienstleistung
„Gesunde Elektronik“ – Systemlösungen
für die Medizintechnik
straschu Industrie-Elektronik
GmbH
www.straschu.de
Der Trend geht auch in der Medizintechnik
bzw. in der Medizingerätefertigung
zur Assemblierung beim
Gerätehersteller. Die Fertigungstiefe
nimmt weiter ab und bedingt
die Auslagerung einzelner Prozesse
oder ganzer Produktionsprozesse.
Gerade in Hinsicht auf das Thema
Rückverfolgbarkeit bedingt dies eine
überwachte Logistik beim Zulieferer.
Die Gewährleistung beginnt
bereits bei der Übernahme der Fertigungsunterlagen.
Hier gilt es sicherzustellen,
dass die Bauteilspezifikationen
korrekt in die Fertigungsunterlagen
übernommen werden.
Dies gilt sowohl für parts of the
stock als auch beispielsweise für
gerätespezifische Fertigungsteile,
die auftragsbezogen beschafft werden
müssen. Sind diese gerätespezifischen
Fertigungsteile mit Seriennummern
versehen, ist die Dokumentation
der Seriennummern und
deren Zusammenführung für jedes
einzelne Gerät erforderlich.
Wareneingang
Die Herausforderung beginnt
bereits im Wareneingang. Hier sind
die Fertigungsteile mindestens auf
richtige Typbezeichnungen zu prüfen.
Bei gerätespezifischen Fertigungsteilen
sind im Vorfeld Parameter
festzulegen. Dazu zählen
mechanische Vorgaben wie Bohrungen,
Gewinde oder mechanische
Abmessungen. Komplexer zu prüfen
sind Oberflächenvergütungen
wie Lackierungen, Eloxierungen
oder Rauigkeiten. Mit der Vergabe
der Chargennummer und der Freigabe
zur Fertigung steht der Weiterverarbeitung
nichts mehr im Wege.
Korrekte Lagerung
In der Zeit bis zum Produktionsstart
ist die korrekte Lagerung der
Bauteile sicherzustellen. Gerade in
Phasen knapper Bauteilverfügbarkeiten
kommt es häufig vor, dass
Bauteile gekauft werden müssen,
sobald sie beschaffbar sind. Da
dieser Zeitpunkt nicht zwangsläufig
in zeitlicher Nähe des Produktionstermins
liegt, ergibt sich die
Notwendigkeit, gerade SMD-Bauteile
sachgerecht zu lagern. Dabei
spielt die Verwahrung unter nicht
oxidierenden Bedingungen, wie
z. B. einer Schutzgasatmosphäre,
eine große Rolle.
Fertigungsprozess
Der eigentliche Fertigungsprozess
in Bezug auf die Lötung, sowohl hinsichtlich
SMD als auch THT, unterscheidet
sich in der Medizintechnik
nur unwesentlich vom qualifizierten
industriellen Prozess.
Dass Lötbäder überwacht und
die klimatischen Bedingungen in
den Produktionsräumen geregelt
werden, versteht sich von selbst.
Spannender ist die Sicherung der
Chargenrückverfolgbarkeit von einzelnen
Bauteilen und der Zusammenführung
von Seriennummern
einzelner Komponenten im gesamten
Fertigungsprozess. So bekommt
die Leiterplatte während des Bestückungsvorganges
ihre individuelle
Seriennummer. Erst danach ist
der „Mastercode“ für die Zusammenführung
einzelner Chargen
und Seriennummern von mechanischen
Unterbaugruppen vorhanden
– und der Archivname ist verfügbar.
Fertigungsbegleitende Prüfungen
wie AOI („Automatic Optical
Inspection“) oder X-Ray finden
hier mit ihrem Prüfergebnis einen
sicheren Ablageort.
Montageprozess und
Prüfung
An die Bestückung der Leiterplatte
schließt der Montageprozess
an, gerade hier ist eine intelligente
Aufteilung von Montage
und Prüfung gefragt. Hier kommt
es darauf an, Prüf- und Montageschritte
so zu koordinieren, dass die
Montage nicht die Prüfung behindert
und andersherum genauso.
Die dabei erstellte Prüfdokumentation
kann in die bereits beschriebene
seriennummernbasierte Baugruppendokumentation
übernommen
werden.
Als vorläufiges Ende des Prozesses
der Leiterplattenbestückung
kann ein elektrischer Test durchgeführt
werden. Sinnvollerweise wird
hier die Funktion der Teilbaugruppe
sichergestellt, dies kann als Funktionstest
oder In-Circuit Test durchgeführt
werden. Für den Funktionstest
wird der im Vorfeld erstellte Prüfplan
in eine Hardware-Adaption mit zugehöriger
Software umgesetzt. Dabei
sind adapterbedingte Offsets sowie
eine sinnvolle Auswahl von Toleranzfenstern
für die Messergebnisse zu
22 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Horst Fiedler, Fachberater Technik & Entwicklung der straschu Industrie-Elektronik GmbH bei der optischen Prüfung
beachten. So genau die Schaltung
auch dimensioniert sein mag, Toleranzen
sind in den Bauteilen nicht
vermeidbar und können nur ähnliche,
nicht aber gleiche Messergebnisse
erzeugen.
Programmierung
Im Rahmen dieses Funktionstest
ist auch die Programmierung
der Baugruppe möglich. Das Einbringen
der Firmware oder auch
das Parametrieren von Startbedingungen,
MAC-Adressen oder anderen
funktionsspezifischen Werten
wird sinnvoll an dieser Stelle durchgeführt.
Auch hier erfolgt die zugehörige
Dokumentation üblicherweise
über die bereits erwähnte individuelle
Seriennummer, unter der alle
relevanten Ergebnisse dokumentiert
werden.
Lagerung und Verpackung
Der finale Schritt vor der Auslieferung
an den Assemblierer stellt
die Lagerung und Verpackung dar.
ESD sicher, wie der gesamte Prozess,
sollte diese sein – klar definierte
klimatische Bedingungen
sichern eine korrekte Lagerung
bis zur Auslieferung.
Fazit
Elektronik muss funktionieren,
wenn es darauf ankommt. Für eine
„gesunde Elektronik“, die letztendlich
das Herz des Endproduktes bildet, ist
eine gewissenhafte Prozessperspektive
von A bis Z entscheidend. ◄
meditronic-journal 2/2021
23
Dienstleistung
Über die Neueinführung von Produkten (NPI) -
eine Erfolgsgeschichte in der Notfallmedizin
Wie es gelingt, ein komplexes Produkt durch die zielgerichtete partnerschaftliche Zusammenarbeit von EMS und
OEM in kürzester Zeit erfolgreich am Markt zu platzieren.
Um erfolgreich am Markt agieren
zu können, ist es für ein Unternehmen
essentiell, sich an die immer
schneller verändernde Welt anzupassen.
Nur so können die aktuellen
und zukünftigen Bedürfnisse
seiner Kunden verstanden und
diese in kürzester Zeit befriedigt
werden. Ist es einem Unternehmen
nicht möglich, diese erforderlichen
und sich in immer kürzeren Intervallen
ereignenden Änderungen zu
erkennen und umzusetzen, wird es
seine Position in seinem Marktsegment
ver lieren und durch anpassungsfähigere
Marktbegleiter verdrängt
werden.
Genau diese Entwicklung ist in
dem stetig wachsenden Marktsegment
der Elektronik besonders zu
spüren. Die Tonfunk GmbH stellt
genau diese Herausforderung in
den Mittelpunkt ihres Handelns
und agiert getreu dem Motto „Nur,
wenn unsere Kunden erfolgreich
sind, können wir es auch sein. Es
ist für uns als Partner besonders
wichtig, die Erfordernisse sowie das
Denken unserer Kunden zu verstehen,
um so mit ihnen auf Projektebene
eine Einheit bilden zu können.
Nur so lassen sich die komplexen
Heraus forderungen der strategisch
wichtigen Projekte effizient umsetzen“,
so Mathias Haase, einer der
Geschäftsführer der Tonfunk GmbH.
tive Lösungen. Das Unternehmen,
welches erfolgreich im Bereich der
Notfallmedizintechnik agiert, konnte
so gemeinsam mit der Tonfunk die
Gerätegruppe des Beatmungsgerätes
MEDUVENT Standard umsetzen.
Und der Erfolg spricht für sich:
MEDUVENT Standard hat sich seit
der Produkteinführung 2020 in
unterschiedlichen Einsatzszenarien
bewährt. Das Turbinenbeatmungsgerät
arbeitet sauerstoffunabhängig
und ist dank des geringen
Gewichts und der Kompaktheit optimal
für die mobile Notfallversorgung
geeignet. Weinmann Emergency
entwickelt seit mehr als 45 Jahren
lebensrettende Geräte für die Notfallmedizin.
Die besonderen Anforderungen
im Bereich der außer- und
innerklinischen Notfallmedizin stehen
bei der Geräteentwicklung im
Mittelpunkt. Dazu gehört in erster
Linie, dass die Geräte schnell, einfach
und intuitiv zu bedienen sind.
Die Geräte müssen außerdem kompakt
und robust sowie für den Einsatz
im Freien geeignet sein. Diese
Anforderungen stellen für die Ingenieure
eine besondere Herausforderung
dar.
Bedürfnisse des Kunden
abdecken
Am Beispiel von MEDUVENT
Standard ist zu erkennen, welchen
hohen Stellenwert die enge Zusammenarbeit
zwischen EMS und OEM
Autor:
Markus Kühne, Key Account
Manager bei der Tonfunk in
Kooperation mit
WEINMANN Emergency
Tonfunk GmbH
www.tonfunk.de
Mehrwert generieren
Ein strategisch wichtiger Kunde
für Tonfunk ist Weinmann Emergency.
Auch hier ist man sich seiner
Verantwortung bewusst und
sieht die enge Zusammenarbeit mit
Lieferanten wie Tonfunk als Vorteil,
um sich den Anforderungen des sich
ständig ändernden Marktes anpassen
zu können und darüber hinaus
weitere Mehrwerte zu generieren.
So bietet Weinmann Emergency seinen
Kunden stetig neue und innova-
24 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
hat, um am Ende ein genau auf die
Bedürfnisse des Kunden abgestimmtes
Produkt zu erhalten. Und
das in immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen.
„Um dieses Ziel
von Anfang an erreichen zu können,
verstanden wir uns in jeder Projektphase
als Partner auf Augenhöhe
und wurden auch von Weinmann
Emergency als solcher empfunden.
Nur so gelang es, die jeweiligen
Mehrwerte in den einzelnen
Fachabteilungen beider Seiten zu
bündeln, um so als ein Team erfolgreicher
zu sein als die Summe jeder
einzelnen individuellen Leistung der
entsprechenden Fachabteilungen.
Und genau diese Art der Zusammenarbeit
suchen wir und treibt
uns immer wieder aufs Neue an“,
so Haase und ergänzt: „Wenn ein
Kunde seinem Partner ein Vertrauen
in dieser Tiefe entgegenbringt, muss
man sich seiner Verantwortung über
die normalen Grenzen einer EMS-
Dienstleistung hinaus bewusst sein,
da ja z. B. die Medical Device Regulation
Anforderungen vollumfänglich
erfüllt werden müssen. Man hat also
einen erheblichen Anteil am Erfolg
aber auch an der Verantwortung
des Produktes. Es handelt sich hier
schließlich um ein Produkt im medizinischen
Notfallsektor, welches für
Leib und Leben verantwortlich ist.“
Sinnvolle Arbeitsteilung
„Unsere Geräte sollen die Rettungskräfte
dabei unterstützen,
Leben zu retten“, erklärt Billy
Schwalbe, Elektronik Entwickler bei
Weinmann Emergency. Die Tonfunk
GmbH hat Weinmann Emergency
unter anderem bei der Herstellung
der Leiterplatte für MEDUVENT
Standard unterstützt. „Wir haben
das Design geliefert, die Tonfunk
GmbH hat die Beschaffung, Fertigung
und Prüfung übernommen.
Es ist für uns enorm wichtig,
einen Partner an unserer Seite zu
haben, mit dem wir direkt und auf
einer Wellenlänge kommunizieren
können. Uns war wichtig, dass wir
den Prozess nah begleiten können,
und da die Abnahme der Produktionskette
in Deutschland erfolgt, war
das möglich. Die starke Vernetzung
ist für uns wichtig, weil wir so trotz
der anspruchsvollen Aufgabenstellung
hochwertige Ergebnisse erzielen,“
so Schwalbe weiter.
Qualität, Produktionsflexibilität
und Kosten balancieren
Auch auf technischer Seite hatte
MEDUVENT Standard, wie jedes
neue innovative Produkt, seine Herausforderungen.
So war auch hier
der Trend der immer stärker werdenden
Miniaturisierung erkennbar.
„Als Projektpartner mit der Expertise
in der Produktion solcher Produkte
sehen wir unsere Verantwortung
im besten Verhältnis des Platzbedarfes
auf der Leiterplatte für die
entsprechenden Bauelemente, die
den technischen Erfordernissen des
Kunden entsprechen müssen, und
einer bestmöglichen Produktionsstrategie.
Dies wird von uns stetig
mit dem Kunden abgestimmt,
um so das gute Mittel zwischen
den Erfordernissen beider Seiten
zu erzielen. Die Balance zwischen
Qualität, Produktionsflexibilität und
Kosten des Produktes stehen hier
im Fokus. So steht jedem unserer
Kunden ein Team aus acht Personen
auf Tonfunk-Seite aus den unterschiedlichen
Fachabteilungen zur
Verfügung, um alle Themen eines
solchen Projektes gezielt bearbeiten
zu können“, erläutert Markus
Kühne, Key Account Manager bei
der Tonfunk.
Komponentenauswahl und
-beschaffung
Neben diesen produktions- und
designtechnischen Themen, liegt der
Fokus in solch strategisch wichtigen
Projekten wie MEDUVENT Standard
auch in der Auswahl der zu bestückenden
Komponenten. „Da der
weltweite Bedarf Europas an Bauelementen
unseres Fokuskundenportfolios
nach den aktuellen Informationen
des FBDi bei nur 8% liegt
(Automotive, Medizin und Industrie
zusammen), sind unsere Kunden
hier von den Markttreiben wie der
Mobiltelefonie abhängig und bedienen
sich natürlich an diesen Technologien
in Form von z. B. Halbleitern
wie Speicherbausteinen oder
Microcontrollern. Dieser Mark ändert
und erneuert sich jedoch in immer
kürzeren Lebenszyklen, wodurch es
im schlimmsten Fall dazu kommen
kann, dass ein absolut neues Kundenprojekt
nicht wie geplant in die
Serie übergehen kann, da bestimmte
Komponenten bereits obsolet sind.
Aus diesem Grund stimmen wir
uns bereits in der ersten Designphase
mit unseren Kunden zu entsprechenden
Alternativen ab, um
die Bestückungsmöglichkeiten in
Form von Alternativkomponenten
möglichst groß zu halten“, erklärt
Haase. Auch für zukünftige Projekte
wird so das Obsoleszenzmanagement
und dessen stetiger
Ausbau immer mehr an Bedeutung
gewinnen.
Weitreichendes Testkonzept
erstellen
Im konkreten Projekt zu MEDU-
VENT Standard lag für Tonfunk ein
besonderer Schwerpunkt in der
Erstellung des Testkonzeptes. Es
ist wichtig, hier zu verstehen, dass
die Gesamttestabdeckung der einzelnen
elektrischen Prüfungen keinen
Schlupf zulassen durfte, da ein
Ausfall, der erst im Feld entstehen
würde, hier unverzeihlich wäre.
„Aus diesem Grund stimmten wir
uns ständig mit den Kollegen von
Weinmann Emergency detailliert
ab,“ erklärt Mathias Gester, Teamleiter
Prüftechnik von der Tonfunk
Systementwicklung und Service
GmbH, welche die Schwester
der Tonfunk GmbH Ermsleben bildet
und in einer Projektumsetzung
immer den Anteil der elektrischen
Belebung übernimmt. „Aufgrund der
verschiedenen uns zur Ver fügung
stehenden Testmöglichkeiten und
Systeme sind wir hier entsprechend
flexibel und können ein hohes Maß
an Testabdeckung erreichen. Hier
haben wir Weinmann Emergency
entsprechende Empfehlungen, Hintergründe
und die einzelnen Vorteile
erklärt. In einer sehr guten
Zusammenarbeit konnten wir hier
das Optimum erarbeiten. Losgelöst
vom Projekt MEDUVENT Standard
muss man hier aber generell erwähnen,
dass der Kunde es hier selbst
in der Hand hat, wie groß der mögliche
Anteil der Testabdeckung und
Testtiefe ist.“ Gester spielt hier auf
zahlreiche Designrichtlinien hinsichtlich
„Testability“ an, die bereits in der
ersten Entwicklungs- und Designphase
berücksichtigt werden sollten.
Prüfspezifikationen genau
definieren
„Eigentlich haben wir die Definition
des Testszenarios immer selber
übernommen – erstmalig haben
wir diese Aufgabe bei MEDUVENT
Standard extern vergeben. Das
war nur möglich, weil die Zusammenarbeit
mit Tonfunk in den letzten
Jahren so positiv war,“ berichtet
Schwalbe. Weinmann Emergency
hat die Prüfspezifikationen
entwickelt, daraus hat die Tonfunk
einen Großteil der Prüfanweisung
meditronic-journal 2/2021
25
Dienstleistung
erstellt. Wenn der EMS den Ablauf
der Tests entwickelt, spart das auf
Seiten des OEM Zeit und Kapazitäten.
„Die Tonfunk hat uns optimal
abgestimmte Abläufe geliefert und
wir hatten dadurch erheblich weniger
Aufwand.“ Die Ablaufoptimierungen
sind besonders zeitintensiv und in
einer Branche wie der Medizintechnik
liegt das Ziel der Testabdeckung
bei 100 %. Die Sicherheit von Patienten
steht im Vordergrund und
daher wird die Funktionsfähigkeit
mehrfach getestet. Insgesamt finden
für die Leiterplatten von MEDU-
VENT Standard drei verschiedene
Prüfungen statt: Neben dem ICT
(In-Circuit-Test) inklusive Boundary
Scan Test erfolgt der umfangreiche
Funktionstest über einen separaten
Leiterplattenprüfstand. Hier werden
auch komplexe Funktionen geprüft,
wie zum Beispiel die Ansteuerung
der Turbine bei MEDUVENT Standard.
Zusätzlich wird eine automatische
optische Inspektion durchgeführt.
Neben der intensiven Testung
bei Tonfunk findet auch in der Produktion
von Weinmann Emergency
eine Endprüfung jedes einzelnen
Gerätes statt.
Herausforderung
Miniaturisierung
Für die Zukunft sieht Tonfunk
immer kürzer werdende Lebenszyklen
und immer häufiger und
zwingend schnellere Produktqualifizierungen
als eine der aufkommenden
Herausforderungen.
„Wenn man sich diese Entwicklung
anschaut und hier z. B. nur den
weiteren Trend der Miniaturisierung
betrachtet, erkennt man, dass man
es als Unternehmen schaffen muss,
sich nicht nur anzupassen, sondern
darüber hinaus weiter zuentwickeln,
um dem Kunden immer noch diesen
einen Mehrwert über das normale
Maß hinaus bieten zu können. Aus
diversen aktuellen Projekten, die wir
gerade mit den unterschiedlichsten
Kunden in die Serienreife bringen,
erkenne ich hier, dass z. B. Toleranzbereiche
im Bereich der PCB
oder auch der Bauelemente maßgeblichen
Einfluss auf die Qualität
des Endproduktes haben können,
obwohl diese Bauteile sich innerhalb
ihrer vorge geben Toleranzen
laut IPC befinden,“ so Kühne. Er
wünscht sich hier eine entsprechende
Neubewertung dieser empfohlenen
Grenzwerte hinsichtlich der
zur Verfügung stehenden Gehäuseformen,
um dem Trend der Miniaturisierung
effizienter und damit
schneller gerecht werden zu können.
Immer schnellere
Iterationsschleifen
„Auch immer neue Kunden- oder
Marktanforderungen, die sich für
unsere Kunden aus neuen Marktfeldern
oder zur Verfügung stehenden
Technologien ergeben, werden
diesen Trend der immer schneller
werdenden Iterationsschleifen
begünstigen. Darüber hinaus sind
wir uns bewusst, dass wir uns als
EMS in einem Markt bewegen, welcher
für bestimmte Produktgruppen
immer weiter Richtung Osteuropa
oder Asien tendiert. Wir begegnen
dieser Tatsache mit dem Rundumpaket
für unsere Kunden „Von der
Idee bis zum Erfolg am Markt“ und
der weiteren Ausrichtung auf hochkomplexe,
sowie hochintegrierte
Baugruppen und Komplettsysteme,
die ein entsprechendes Maß an Fertigungsbreite
und Technologie erfordern“
erweitert Haase.
Dass diese Rechnung aufgeht,
zeigt sich am Wachstum der Tonfunk
und ihrer nunmehr fast 500 Mitarbeiter,
die bereits vor der Coronakrise
jedes Jahr ein Umsatzplus im zweistelligen
prozentualen Bereich verzeichnen
konnte. Auch die coronabedingten
wirtschaftlichen Herausforderungen
des Jahres 2020 konnte
Tonfunk durch seinen hohen Anteil
an starken und leistungs fähigen
Medizinkunden wie Weinmann
Emergency im Vergleich zum Wettbewerb
gut begegnen. ◄
VIRTUELL
20. – 22.
APRIL
2021
Im Verbund mit
INNOVATE
Wegweisende Fortschritte,
Weiterentwicklungen,
neueste Trends
CONNECT
MedtecSUMMIT Kongress,
Internationale Community,
ausgefeiltes Matchmaking
DO BUSINESS
Geschäftskontakte knüpfen,
Know-How nutzen,
Lösungen finden
Ideeller Träger
26 meditronic-journal 2/2021
Dienstleistung
Unterstützung zulassen und Time-to-Market
verkürzen
Wild
www.wild.at
Entwicklung, Serienüberleitung
und Produktion sind nicht die einzigen
Bereiche, die für eine Systempartnerschaft
mit WILD sprechen.
Auch am Weg zur Produktzulassung
leistet das österreichische Unternehmen
einen wichtigen Beitrag,
um Kundenprodukte sicher und
schnell auf den Markt zu bringen.
Regulatory Affairs erfordern von
Herstellern in der Medizin technik
höchste Aufmerksamkeit und permanente
Aktualisierung ihres Kenntnisstandes.
Das ist kosten- und zeitintensiv.
Als Systempartner sieht
sich die WILD Gruppe deshalb in der
Verantwortung, ihre Kunden auch bei
der Produktzulassung zu unterstützen.
Das dafür notwendige Knowhow
- vom Requirement-Management
bis zur FMEA und Prozessvalidierung
- deckt man inhouse und
im Partnernetzwerk ab. „Wenn der
Zulassungsprozess von Anfang an
berücksichtigt und WILD als Partner
ins Boot geholt wird, erfolgt
die Zulassung von Medizintechnik-Produkten
schneller und einfacher“,
betont Managing Director
Wolfgang Warum.
Partner im
Zulassungsprozesses
WILD ist bereits seit Jahrzehnten
auf die gehobenen Anforderungen
in der Medizintechnik spezialisiert.
Nicht nur in Bezug auf die Entwicklung
und Fertigung der Produkte,
sondern auch hinsichtlich
des gesamten Zulassungsprozesses,
in
dem sich WILD als
nachhaltiger Partner
versteht. So weist der
Systempartner neben
der EN 13485-Zertifizierung
eine GMPkonforme
Fertigung
nach FDA-Vorgaben
vor. Und die Liste an
faszinierenden Produkten,
die WILD produziert
und die bereits
erfolgreich am Markt
zu gelassen wurden,
ist lang: Ob neuartige
Labor analysegeräte,
Operations-Equipment,
innovative Beleuchtungssysteme
für endoskopische
Eingriffe, Therapiegeräte oder medizinische
Hochleistungslaser – überall,
wo es auf Präzision, Verlässlichkeit,
Tempo und die Umsetzung
innovativer Erkenntnisse ankommt,
kann der Systempartner seine Stärken
ausspielen. Das Fundament
dafür ist ein breites Know-how und
die Kombination der Bereiche Entwicklung,
Qualitäts management,
Prozessentwicklung und Projektmanagement.
„Dieses Wissen
geben wir an unsere Kunden als
entwicklungs- und fertigungsbegleitendes
Service weiter, auf das
man sich von Beginn an verlassen
kann“, erklärt WILD Systems Engineer
Melanie Täuber.
Stabilen Schrittes zur
schnelleren Zulassung
Für CTO Wolfgang Warum ist
das ein entscheidender Punkt.
„Regulatory Affairs stehen nicht
am Ende eines Produktentstehungsprozesses,
sondern beginnen
bei der Produktidee. Wer Erfahrung
und Wissen in Zulassungsfragen
mitbringt, startet von einer viel
günstigeren Position aus. Wir von
WILD sehen es als unsere Aufgabe,
unsere Kunden dabei zu begleiten.“
Deren Wünsche und Anforderungen
werden bereits in der Konzeptphase
unter Berücksichtigung
der regulatorischen Rahmenbedingungen
dokumentiert und auf Machbarkeit
geprüft. Unterstützung liefert
der Systempartner unter anderem
in Form einer Zusammenstellung
der Produktakte, die dank
Einbindung in das Dokumentenmanagementsystem
(DPMS) vereinfacht
wird. Um die Entwicklungszeit
so gering wie möglich zu halten,
setzt WILD ihre langjährige
Erfahrung und große Lösungskompetenz
ein.
Qualitätssicherung
in jeder Phase des
Produktlebenszyklus
„Eine unserer größten Stärken
sehen wir jedoch in der Flexi bilität,
die wir bieten. Da wir stabile Entwicklungs-,
Produktions- und Qualitätssicherungsprozesse
implementiert
haben, ist sowohl eine komplette
Neuentwicklung als auch
die Unterstützung in Teilbereichen
möglich“, weiß Melanie Täuber. Die
Wünsche sind je nach Kunden unterschiedlich.
Daher arbeitet die WILD-
Entwicklung mit zwei Varianten. Zum
einen mit dem Entwicklungs prozess,
bei dem der Kunde mit einer Produktidee
an den Systempartner
herantritt und bis zur Serienüberleitung
betreut wird. Zum anderen
gibt es den Kompaktentwicklungsprozess,
in dem der Kunde beispielweise
Support bei der Konstruktion
oder bei der Auslegung von einzelnen
Komponenten eines Gesamtsystems
erhält. Hier werden dann
einzelne Arbeitspakete angeboten.
Und dann gibt es noch den Fall, in
dem die Entwicklung bereits vollständig
abgeschlossen ist und der
Kunde einen Industrialisierungspartner
und Produzenten benötigt.
„Für all diese Wege hin zum
Markteintritt bieten wir eine professionelle
Lösung. Denn auch die
Serienüberleitung kann, beispielsweise
bei Änderungen am Produkt,
ein Prozess sein, bei dem unser
umfassendes Zulassungs-Knowhow
eine wichtige Rolle spielt“,
so Photonic Systems Engineer
Mikael Erkkilä. Dasselbe gilt für
Weiterentwicklungen im Produktlebenszyklus,
die WILD ebenfalls
regulatorisch unterstützt. „Da alles
aus einer Hand erfolgt, können wir
auch in dieser Phase schnellstmöglich
agieren.“ ◄
meditronic-journal 2/2021
27
Messtechnik/Qualitätssicherung
Transparenz über den gesamten
Wertschöpfungsprozess
In-line Prozessüberwachung mit piezoelektrischen Sensoren als Erfolgsfaktor in der Medizintechnik
Das Prozessüberwachungssystem ComoNeo kann mit Hilfe von einstellbaren Bewertungselementen die Qualität des
Bauteils bereits während des laufenden Zyklus beurteilen
Kistler Instrumente AG
info@kistler.com
www.kistler.com
Produzierende Unternehmen
müssen schnell und effektiv auf veränderte
Rahmenbedingungen und
Produktionsketten reagieren – das
hat insbesondere die jüngste Vergangenheit
vielfach gezeigt. Aber
nicht nur kurzfristig, auch perspektivisch
lassen sich strategische Maßnahmen
ergreifen, um für höhere
und sich verändernde Anforderungen
an Produktionsvolumen und
-tempo, aber auch an Produktqualität
und Leistungsfähigkeit der Produktion
gerüstet zu sein. Viele Hersteller
von medizinischen Einwegprodukten,
Kleingeräten oder Bauteilen
aus Kunststoff, beispielsweise
Kanülen, Pipettenspitzen, Inhaler
oder Insulinpens, setzen dabei auf
das Spritzgießverfahren. Damit
investieren sie verstärkt in eine präventive
Qualitätssicherung entlang
des Produktlebenszyklus. Die effizienteste
und sicherste Methode ist
die Integration der Qualitätssicherung
direkt im Prozess. Der Werkzeuginnendruck,
auch Forminnendruck
genannt, ist die aussagekräftigste
Prozessgröße, die Anwendern
vollumfängliche Prozesstransparenz
eröffnet und die Null-Fehler-
Produktion ermöglicht.
Werkzeuginnendruck
In der Spritzgießpraxis spielt der
Werkzeuginnendruck eine wesentliche
Rolle: er beschreibt die Vorgänge
in der Kavität – und damit
lückenlos die Entstehungsbedingungen
des Bauteils über den
gesamten Spritzgussprozess. Das
macht den Werkzeuginnendruck
zum Indikator für die Qualität des
entstehenden Formteils. Seinem
Verlauf während der Füll-, Kompressions-
und Nachdruckphase
können spezifische qualitätsrelevante
Eigenschaften des Bauteils
zugeordnet werden, beispielsweise
Maßtreue, Oberfläche, Gewicht oder
Ausformungsgrad. Der Verlauf des
Werkzeuginnendrucks stellt somit
ein teilespezifischer Fingerabdruck
der Qualität dar, mit dem sich während
des gesamten Produktionsprozesses
genaue Aussagen zu optimalen
Prozessparametern treffen lassen.
Gutteile von Schlechtteilen zu
unterscheiden ist bereits während
der Produktion möglich.
Hohe Anforderungen an
Sensoren und Sensorvielfalt
Um die qualitätsentscheidenden
Vorgänge im Formwerkzeug exakt
zu erfassen, müssen die eingesetzten
Sensoren ihren Beitrag hinsichtlich
Zuverlässigkeit, Präzision und
Robustheit leisten. Die Messung
von Druck und Temperatur beim
Spritzgießen setzt eine hochauflösende
und sichere, zugleich aber
auch wartungsfreie und langlebige
Messtechnik voraus. Entsprechende
Messketten müssen einen Einsatzbereich
von bis zu 450 °C Schmelzetemperatur
abdecken und selbst
bei Druckverhältnissen von 2000 bar
kleinste Druckschwankungen erfassen
und auflösen können. Kistler
setzt piezoelektrische Sensoren
mit teils speziellen Materialien ein,
um diese hohen Anforderungen
zu erfüllen. Das auf dem piezoelektrischen
Effekt (siehe Kasten 1)
basierende Messprinzip erlaubt es
hochdynamische Druck- und Kraftverläufe
präzise zu messen.
Der richtige Sensor
Neben dem physikalischen Messprinzip
ist auch der Einsatz des richtigen
Sensors am richtigen Ort entscheidend,
gerade im Hinblick auf
die Prozesssicherheit. Kistler setzt
hier darauf, dass für die jeweilige
Formteilgeometrie, Einbausituation,
den jeweiligen Spritzgießprozess
und Kunststoffwerkstoff ein
exakt passender Sensor zur Verfügung
steht. Dies spiegelt sich
im umfangreichen und vielfältigen
Sensor produktportfolio wider.
Kombinierte Druck- und
Temperaturmessung
Bei der direkten Messmethode
berührt der Sensor die Kunststoffschmelze
in der Kavität und misst
dort den Druck direkt und ohne Verluste.
Die Front des Sensors lässt
sich bei den meisten Sensoren an
die Oberfläche der Kavität anpassen,
so dass kaum ein Abdruck
auf dem Formteil zu erkennen ist.
Neben einer Vielzahl unterschiedlicher
Durchmesser – angefangen
von 1 mm bis hin zu 9 mm –
ermöglichen Sensoren von Kistler
die kombinierte Messung von Druck
und Temperatur. Ein einziger Sen-
28 meditronic-journal 2/2021
Messtechnik/Qualitätssicherung
sor misst beide Prozessgrößen und
reduziert so die Komplexität für die
Anwender. Alternativ stehen, falls
die Platzverhältnisse im Werkzeug
keine direkte Messung erlauben,
indirekte Sensoren zur Verfügung.
Hier ist ein Kraftsensor hinter einer
Transferstange oder einem Auswerfer
angeordnet. Der Kraftfluss verläuft
also von der Schmelze auf die
Stirnfläche der Transferstange, welche
die Kraft auf den Sensor weiterleitet.
Eine dritte Messmethode
ist die berührungslose Messung,
bei der Messdübel die vom Druck
verursachte Stauchung des Werkzeugs
erfassen. Diese Methode
kommt dann zum Einsatz, wenn
Bauteile keine sichtbaren Markierungen
aufweisen dürfen.
Mit intelligenter
Prozessüberwachung die
Qualität optimieren
Viele produzierende Unternehmen
setzen auf maschinensteuerungsunabhängige,
in den Produktionsablauf
integrierte Prozessüberwachungssysteme,
um die
von piezo elektrischen Sensoren
erfassten Informationen optimal zu
nutzen. Für die Produktion wesentliche
Aspekte dabei sind die Steuerung
und Überwachung des Prozesses
sowie die Dokumentation
des hergestellten Bauteils. Damit
wird ein sicherer und stabiler Prozess
gewährleistet und gleichzeitig
größtmögliche Transparenz über die
zugrundeliegenden Prozessschritte
geschaffen (siehe White Paper).
Entsprechende Geräte wie der
ComoNeo von Kistler können den
Verlauf des Werkzeuginnendrucks
in Echtzeit verfolgen. Die intuitiv
verständliche Visualisierung des
ComoNeo erleichtert es den Anwendern,
Prozesszustände zu erfassen,
sogar beim komplexen Mehrkomponentenspritzguss.
Über das
Monitoring und die Optimierung des
Prozesses hinaus kann ComoNeo
mit Hilfe von einstellbaren Bewertungselementen
die Qualität des
Bauteils bereits während des laufenden
Zyklus beurteilen. Somit wird
die Formteilqualität bewertet, noch
bevor das Bauteil entformt ist. Insbesondere
Hersteller von Präzisionsteilen
und anderer hochwertiger,
montagekritischer Bauteile
profitieren von diesem Tool, das
dem Anwender eine 100-Prozent-
Das neue Prozessüberwachungssystem maXYmos TL ML für Montage- und Fügeprozesse ist FDA- und MDR-konform
In-Prozess-Prognose aller Qualitätsmerkmale
gewährt.
Einfache Bedienung und
Nachvollziehbarkeit
Im Gegensatz zu maschinenintegrierten
Lösungen können bei externen
Prozessmonitoren wie dem
ComoNeo die kompletten Kurvenverläufe
in einer Datenbank für den
gesamten Spritzgießbetrieb abgespeichert
werden. Somit haben Hersteller
zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit,
vergangene Produktionen
mit dem Sollkurvenverlauf zu vergleichen
und im Fall einer Reklamation
den validierten Prozessverlauf
nachzuweisen. Die vollautomatische
Werkzeuginnendrucküberwachung
übernimmt zusammen mit
externen Geräten Funktionen wie
Abmusterung von Werkzeugen,
Prozessanalyse und -optimierung,
Prozess- und Produktionsüberwachung,
Prozess- und Produktionsdokumentation
wie auch die Prozessregelung,
das heißt die Regelung
von Heißkanalreglern und des
Umschaltpunktes.
Frühe Prozessentwicklung
ist entscheidend
Hersteller von medizintechnischen
Produkten, beispielsweise von Insulinpens
oder Inhalern, stehen häufig
unter Zeitdruck. Denn für ihre Kunden
aus der pharmazeutischen Industrie
ist eine möglichst lange
Patentnutzbarkeit des Medikaments
essenziell. Der Produktionsprozess
für das entsprechende medikamentenverabreichende
Gerät muss
daher möglichst früh, am besten
schon während der Medikamentenentwicklung,
im Detail geplant werden.
Für Entwicklungsingenieure in
der medizintechnischen aber auch
in der pharmazeutischen Industrie
ist es deshalb wichtig, sich sehr früh
an Messtechnik- und Prozessüberwachungsexperten
wie Kistler zu
wenden, um den Produktionsprozess
für das medizintechnische
Gerät zu entwickeln, validieren oder
vorlizenzieren zu lassen.
Formgebung, Montage und
Produktprüfung:
Lösungen aus einer Hand
Neben den Lösungen einer werkzeuginnendruckbasierten
Prozessüberwachung
für den Kunststoffspritzguss
bietet Kistler weitere Sensorik-
und Prozessüberwachungslösungen:
die maXYmos Systeme
für Füge- und Montageprozesse
sowie für die Prüfung der gefertigten
Bauteile. Diese basieren auf
Der piezoelektrische Effekt
• bezeichnet die Eigenschaft bestimmter Kristalle, bei mechanischer
Belastung eine dazu proportionale elektrische Ladung abzugeben
• im Jahr 1880 von Pierre und Jacques Curie entdeckt
• im Jahr 1950 Patentierung des Ladungsverstärkers für piezoelektrische
Signale durch Walter P. Kistler – er hatte entdeckt, dass
sich mittels Quarzkristallen eine einwirkende Kraft, Druck oder
Beschleunigung genau bestimmen lässt
• Konkret entsteht durch die gerichtete Verformung des piezoelektrischen
Messelements eine zum ausgeübten Druck proportionale
elektrische Ladung. Das Ladungssignal wird mit einem Ladungsverstärker
in elektrische Spannung umgewandelt
• Piezo-Sensoren sind prädestiniert für den Einsatz bei extremen
Anforderungen (v. a. in punkto Miniaturisierung, Temperatur und
Dynamik)
meditronic-journal 2/2021
29
Messtechnik/Qualitätssicherung
Der direkt messende
Werkzeuginnendrucksensor
6183D
mit einem Durchmesser
von 1 mm
eignet sich besonders
für kleine Teile
und mehrkavitätige
Werkzeuge
über die Montage der Teile bis hin
zur finalen Produktprüfung. Zudem
steht Medizintechnikherstellern mit
dem von Kistler im Frühjahr 2020
im Markt eingeführten Prozessüberwachungssystem
maXYmos TL ML
erstmals ein Prozessüberwachungsgerät
für Montage- und Fügeprozesse
zur Verfügung, das FDAund
MDR-konform ist.
Der 1 mm Miniatursensor UNISENS (6183D) für den
Werkzeuginnendruck erzielt Spitzenwerte nicht nur beim Durchmesser,
sondern auch bei der Genauigkeit
der Erfassung und Analyse physikalischer
Größen wie Druck, Kraft
oder Drehmoment. Die Integration
des maXYmos Systems in Montageprozesse
ermöglicht eine 100-prozentige
Transparenz und Sicherheit
bei der Prozessüberwachung. Medizintechnikhersteller
können damit
entlang der ganzen Wertschöpfungskette
die Produktionseffizienz
und -transparenz steigern – von
der Formgebung der Komponenten
Whitepaper
Werkzeuginnendruck
Im White Paper „Prozess- und
Qualitätsoptimierung in der Spritzgießproduktion
mittels Werkzeuginnendruckmessung“
(siehe Link)
erklären die Autoren Dr. Robert
Vaculik und Marius Mützel wie die
Messung von Umschaltpunkt, Einspritzgeschwindigkeit,
Nachdruck,
Nachdruckzeit, Formtemperatur und
Massetemperatur zur Erhöhung der
Produktqualität, Produktionsoptimierung
und Senkung der Qualitätskosten
beitragen. ◄
https://info.kistler.com/werkzeuginnendruck-whitepaper-download?utm_source=web&utm_medium=right-box&utm_campaign=whitepaper-injection-molding ]
Identifikation und Qualitätskontrolle von UDI Codes
Data Matrix Codes in der Medizintechnik
einfach und sicher lesen
und verifizieren mit den Systemen
der IOSS GmbH. Die lückenlose
Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten
sowie die Verbesserung
der Patientensicherheit spielt
in der Medizintechnik eine bedeutende
Rolle. Voraussetzung hierfür
ist die eindeutige Identifikation
der Produkte. Dies soll zukünftig
durch das Kennzeichnen der
medizinischen Produkte mit einer
eindeutigen UDI (Unique Device
Identifikation) konformen Data
Matrix Codierung gewährleistet
werden. Die anschließende
normgerechte Überprüfung
bzw. Verifikation der aufgebrachten
Codierung, garantiert
die spätere Lesbarkeit im
praktischen Einsatz. Mit den
IOSS Systemen ist die Identifikation
und Qualitätskontrolle
von Data Matrix Codes in der
Medizintechnik einfach und
zuverlässig möglich.
DMT100 - Data Matrix
Lesesystem für den
medizinischen Bereich
Das DMT100 Lesesystem
garantiert eine schnelle und
prozesssichere Identifikation
des Codes. Es wurde speziell
für Data Matrix Codierungen
auf chirurgischen Instrumenten
und Medizinprodukten entwickelt.
DMR210 -
Qualitätskontrolle für Data
Matrix Codierung
Das DMR210 System ermöglicht
eine zuverlässige und wiederholbare
Qualitätsbewertung
der Data Matrix Codierung. Dank
der normgerechten Beleuchtung
ist auch eine sichere Qualitätsbewertung
auf hochspiegelnden
und gewölbten Oberflächen möglich.
Die Verifizierung von lasermarkierten
Data Matrix Codierungen
erfolgt nach der aktuellen
Norm ISO/ IEC15415 / TR29158.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit
mit der Dokumentationssoftware
„Q-Report“ einen Nachweis (PDF-
Dokument) gegenüber dem Endkunden
über die gelieferte Qualität
und Lesbarkeit der aufgebrachten
Data Matrix Codierung
zu erstellen.
IOSS intelligente optische
Sensoren und Systeme
GmbH
info@ioss.de
www.ioss.de
30 meditronic-journal 2/2021
WAS WÄRE, WENN WIR KRANKHEITEN STOPPEN
KÖNNTEN, BEVOR SIE NICHT MEHR AUFZUHALTEN SIND?
Der Schlüssel zur Bekämpfung vieler Krankheiten ist ihre frühe Erkennung.
Die präzise Messtechnik von ADI ermöglicht neue, extrem schnelle Tests
und bringt uns alle einer gesünderen Zukunft einen großen Schritt näher.
Analog Devices. Where what if becomes what is.
Mehr zu „What If“: analog.com/WhatIf
Messtechnik/Qualitätssicherung
Strömungssensor für die Laminarflow-
Überwachung
Der EE680 von E+E Elektronik hat eine hohe Messgenauigkeit und eignet sich durch sein GMP-konformes
Design ideal für Reinraum-Anwendungen.
Der EE680 Strömungssensor
von E+E Elektronik dient zur Überwachung
laminarer Strömungen in
Reinräumen oder Sicherheitswerkbänken.
Der Sensor misst präzise
die Luftgeschwindigkeit bis 2 m/s
und gleichzeitig auch die Temperatur.
Er erfüllt die Anforderungen
der Guten Herstellungspraxis (Good
E+E Elektronik Ges.m.b.H.
info@epluse.com
www.epluse.com
Manufacturing Practice, GMP) und
ist damit ideal für die Pharma-, Biotechnologie-
und Mikroelektronik-
Industrie geeignet.
Das im EE680 eingesetzte Strömungssensorelement
basiert auf
dem Heißfilmanemometer-Prinzip
und ermöglicht die simultane Messung
der Luftgeschwindigkeit und
Temperatur. Es liefert präzise Werte
bereits ab 0,1 m/s und hat eine sehr
gute Langzeitstabilität sowie eine
geringe Winkelabhängigkeit. Das
spezielle E+E Sensor-Coating verleiht
dem Dünnschichtsensorelement
eine hohe Resistenz gegenüber
H 2 O 2 -Sterilisation und andere
aggressive Reinigungsmittel.
Hohe Messgenauigkeit
Die werksseitige Mehrpunkt-
Justage der Luftgeschwindigkeit
sorgt für eine hohe Messgenauigkeit
über den gesamten
Arbeitsbereich. Ein Justagepunkt
bei 0,45 m/s berücksichtigt dabei
den in der EU GMP-Richtlinie
für die Herstellung steriler Medizinprodukte
definierten Luftströmungsbereich.
Die Messgenauigkeit
des Sensors wird durch ein
Abnahmeprüfzeugnis gemäß DIN
EN 10204-3.1 bestätigt.
GMP-konformes Design
Durch das glatte Edelstahlgehäuse
und die für die Laminarflow-
Überwachung optimierte Fühlerkonstruktion
erfüllt der EE680 die
Anforderung der Guten Herstellungspraxis
(GMP) im Reinraum. Die
gerade oder abgewinkelte Bauform
des Sensors mit unterschiedlichen
Fühlerlängen erlaubt eine Wandoder
Deckenmontage im idealen
Abstand zum Filterelement, entsprechend
EN ISO 14644-3. Der
praktische Montageflansch und
der M12-Edelstahlstecker erleichtern
die Installation und den Austausch
des EE680.
Visuelle Statusanzeige
Ein in das Gehäuse integrierter
LED-Ring zeigt den Momentanzustand
der laminaren Strömung und
den Sensorstatus. Eine Abweichung
vom Sollzustand oder eine Betriebsstörung
kann dadurch rasch erkannt
werden. Die voreingestellten Schwellenwerte
und weitere Indikationsmöglichkeiten
lassen sich individuell
konfigurieren.
Analoge oder digitale
Messwertausgabe
Die Messwerte für Luftgeschwindigkeit
und Temperatur stehen wahlweise
am analogen Spannungsoder
Stromausgang oder an der
RS485-Schnittstelle mit Modbus
RTU-Protokoll zur Verfügung. Die
Art der Messwertausgabe ist auch
nachträglich einstellbar. Die Konfiguration
und Justage des EE680
gestaltet sich mithilfe eines optionalen
Adapters und der kostenlosen
Konfigurationssoftware besonders
benutzerfreundlich. ◄
Laser-Gasdetektion. Kompakt, genau, flexibel.
Der neue LGD-Compact von
Axetris kombiniert die in der Gasmesstechnik
bewährte TDLS-Technologie
(Tunable Diode Laser
Spectroscopy) mit einer miniaturisierten
Multi-Reflektionszelle.
Das darauf abgestimmte optische
Laser Package-Design ermöglicht
eine modulationsbasierte, aktive
Rauschunterdrückung. Mit einer
Länge von 163 mm, einem Durchmesser
von 50 mm und einem
Gewicht von 600 g ist der LGD-
Compact vergleichbar mit einer
kleinen Getränkedose.
Dank seiner äusserst kompakten
Form sind die kommerziellen
Anwendungsmöglichkeiten sehr
vielseitig. Das leichte Gewicht
ermöglicht beispielsweise portable
Emissionsmessungen per
Drohne. So ist die Überwachung
der Luftqualität auch in unzugänglichen
Gebieten problemlos möglich.
Wegen des geringen Stromverbrauchs
ist der LGD Compact
auch für einen batteriebetriebenen
Einsatz geeignet. Dank dieser
Eigenschaften eignet sich der
LGD Compact für alle Anwendungen,
bei denen eine verlässliche
Messperformance, hohe Langzeitstabilität,
oder eine kompakte
Grösse matchentscheidend sind,
mitunter auch für die Atemgasanalyse
in der Medizintechnik.
Axetris AG
www.axetris.com
32 meditronic-journal 2/2021
Messtechnik/Qualitätssicherung
Vollautomatische Messungen in drei Achsen
Mit den Messgeräten der LVC-Serie jedes Merkmal mit optimierter
Bildschärfe in kürzester Zeit messen – optisch oder taktil
Vision Engineering hat sein Angebot
an automatisierten Videomesssystemen
der „LVC-Serie“ um den
LVC200 und die Plus(+)-Variante
erweitert. Messsysteme der LVC-
Serie bieten eine hohe Präzision und
vollständige Automatisierung. Ideal
geeignet, um präzise und schnelle
Messungen an mittelgroßen Komponenten
oder mehreren kleinen
Teilen zu bewerkstelligen.
Die Variante LVC200
ermöglicht vollautomatische
Messroutinen in drei Achsen bei
reduzierten Mess- und Prozesszeiten.
Eine Messkapazität von 200
x 150 x 200 mm liefert ausreichend
Platz, um im mittleren Größensegment
zuverlässig und reproduzierbar
zu messen.
Die LVC200-Variante verfügt jetzt
über 5MP- oder 6,4MP-Kameras,
Aluminiumsockel für zusätzliche
Stabilität und Präzision bei reduziertem
Gewicht, einen motorisierten
6,5:1- oder 12:1-Zoom und ist
das neueste Videomess system von
Vision Engineering. Die optional
erhältliche Tasterfunktion erlaubt es,
auch komplexe Teile und 3D-Formen
sicher zu erfassen und unterstützt
eine Vielzahl industrieller Messanwendungen,
einschließlich Präzisionskomponenten,
Guss teilen,
Kunststoffformen, Elektronikartikeln
und medizintechnischen Artikeln
und Geräten.
M3-Software
LVC200 beinhaltet die intuitive
und benutzerfreundliche M3-Software,
die mit modernen Messfunktionen
und umfangreichem Reporting
aufwarten kann. Eine Vielzahl
von Messfunktionen und Messwerkzeugen
erleichtern das produktive
Arbeiten und eine erweiterte Videokantenerkennung,
DXF-Overlays,
Profilanpassung und Optionen zur
Gewindemessung vervollständigen
die vielfältigen Messprozessmöglichkeiten.
Vision Engineering Ltd.
www.visioneng.de
Spektroradiometer für Medizinbeleuchtung
Die opsira GmbH entwickelt
technisch-optische Systeme für
Industrien höchst unterschiedlicher
Ausrichtung: von der Medizintechnik
über den Automobilbau
und die Sensorik bis hin zu Konsumgütern.
Das Spektralmesssystem
spr.3 von opsira dient zur einfachen
und präzisen Messung der
absoluten spektralen Emission von
Leuchten. Das kompakte portable
Gerät integriert zweikanalig hochwertige
Spektrometer- und Photometerkomponenten
auf kleinstem
Bauraum. Ein typischer Einsatzbereich
ist die Vermessung von
Lichtquellen und Leuchten in der
Medizintechnik, z. B. Operations
und Dentalleuchten, im sichtbaren
Wellenlängenbereich. Die direkte
Messung von Beleuchtungs- oder
Bestrahlungsstärken sowie die
Messung von Farbtemperaturen,
Farborten oder Farbwiedergabewerten
ist einfach möglich. Die
dazugehörige Software ermöglicht
Langzeitmessungen zur Erfassung
von zeitabhängigen Messgrößen.
UV- oder NIR-Konfigurationen
sind lieferbar.
Durch ein integriertes Filterrad,
das mit beliebig wählbaren Filtern
ausgestattet werden kann, lässt
sich der Messbereich vergrößern
bzw. eine Vorfilterung der Strahlung
durchführen. Spektrometer
und Absolutsensorik bilden
eine kompakte Einheit. Die einfache
Datenverbindung zu einem
beliebigen Rechner oder Laptop
wird über eine USB-Schnittstelle
gewährleistet. Das Gerätekonzept
eignet sich insbesondere
zur Messung von schmalbandigen
Lichtquellen (z. B. LEDs) mit sehr
hoher Genauigkeit und übertrifft
hierbei konventionelle Photometer
deutlich.
Alle Kalibrierinformationen
befinden sich auf dem Sensorkopf.
Somit kann das System mit unterschiedlichen
PCs direkt betrieben
werden. Das robuste System arbeitet
ohne externe Lichtleitfaser und
eignet sich, auch wegen des stabilen
Vollmetallgehäuses, zum Einsatz
in rauen Messumgebungen.
Die opsira GmbH liefert die
Spektrometersysteme fertig kalibriert
aus und steht auch für die
Rekalibrierung als Dienstleister
zur Verfügung.
opsira GmbH
www.opsira.de
meditronic-journal 2/2021
33
Messtechnik/Qualitätssicherung
Einzigartiges platz- und zeitsparendes
Konzept für 2 A / 60 W Multiplexer
Multiplexer Module mit integrierter Überwachungsfunktion zeigen den Schaltzustand eines aktiven Kanals
Pickering Interfaces
www.pickeringtest.com
Pickering Interfaces hat heute
eine neue PXI Multiplexer Produktreihe
veröffentlicht, die es dem
Test-Ingenieur erlaubt, den geöffneten
Zustand jedes Schaltpfades
zu überwachen. Der 40-619 Multiplexer
funktioniert genauso wie ein
typischer, einpoliger 2 A / 60 W-Multiplexer,
verwendet jedoch sekundäre
Hilfsrelais, um den Schaltzustand
eines Multiplexerkanals zu bestimmen.
Jeder Kanal ist mit einem
zusätzlichen Monitorkontakt ausgestattet,
mit dem der Benutzer über
ein externes Messgerät überprüfen
kann, ob die Multiplexer kanäle
offen sind, bevor Testsignale angelegt
werden. Diese Funktion ist bei
Testanwendungen, in denen falsche
oder unbeabsichtigte Eingangssignale
den Prüfling beschädigen
können, essentiell.
Überwachter Multiplexer
Der Multiplexer 40-619 erweitert
die bestehende Produktpalette von
Pickering um das neue Konzept des
überwachten Multiplexers und ist
in neun Schaltkonfigurationen von
16:1 bis 128:1 erhältlich und bietet
eine hohe Flexibilität beim Design
des Testsystems. Es werden hochwertige,
elektromechanische (EMR)
Signalrelais verwendet, die zum
Schalten von Lasten bis zu 2 A bei
250 VAC / VDC geeignet sind. Der
kompakte Aufbau in nur einem PXI
Steckplatz ermöglicht die Implementierung
einer Überwachungsfunktion
bei gleichzeitiger Minimierung des
Platzbedarfs im Chassis.
Integrierte
Überwachungslösung
Steve Edwards, Switching Product
Manager bei Pickering: „Das Modul
40-619 bietet eine integrierte Überwachungslösung
in hoher Packungsdichte
bei geringen Kosten, die eine
komplizierte, externe Verkabelung
und zusätzlichen Testcode überflüssig
macht. Dies wäre erforderlich,
wenn eine ähnliche Topologie
mithilfe von diskreten Schaltelementen
realisiert würde. Der Multiplexer
ist für das Signalschalten in
automatisierten Testgeräten (ATE)
und Datenerfassungssystemen konzipiert
und zielt auf Anwendungen
ab, bei denen vor dem Anlegen des
Prüfsignals der Schaltzustand des
zugehörigen Kanals überprüft werden
muss.“
eBIRST Diagnosewerkzeug
Die Module werden von Pickerings
eBIRST Diagnosewerkzeug
unterstützt. Wie alle Pickering
Produkte werden auch die 40-619
Multiplexer Module mit integrierter
Überwachungsfunktion mit einer
3-Jahresgarantie geliefert. Sie
sind mit Ersatzrelais ausgestattet,
mit denen der Kunde mit etwas
Übung die Module vor Ort reparieren
und so Systemausfallzeiten
minimieren kann. Standardisierte
und kundenspezifische Verbindungstechnik
ist auch für diese
Produkt familie erhältlich.
Einsatzbereiche
Die von Pickering entwickelten
Produkte sind integraler Bestandteil
von Testsystemen, die in der Automobilindustrie,
Luft- und Raumfahrt,
Wehrtechnik, im Energiesektor, der
Automatisierungstechnik, Medizinund
Kommunikationstechnik sowie
in der Halbleiterindustrie eingesetzt
werden. ◄
Jetzt Produktion von Glasampullen und -spritzen hochfahren
Fluke Process Instruments
GmbH
www.flukeprocessinstruments.
com
Fluke Process Instruments bietet
leistungsstarke Sensorik für die
Produktion von Medikamentenfläschchen
und Glasspritzen. Damit
können Medizinglashersteller die
Produktion hochfahren, während
sie gleichzeitig eine konsistent hohe
Qualität gewährleisten. Jetzt, da
die COVID-19-Impfkampagne die
Nachfrage nach Glasampullen und
-spritzen anschnellen lässt, muss die
Medizinglasindustrie bei Durchsatz
und Produktivität nachlegen und ihre
Fertigungsverfahren entsprechend
optimieren. Anwendungsspezifische
Bild 1: Temperaturmesslösungen von Fluke Process Instruments
dienen zur Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung in der
Medizinglasindustrie
34 meditronic-journal 2/2021
Messtechnik/Qualitätssicherung
Innovative Messtechnik für alle Anwendungen
Die Firma AHLBORN entwickelt
und fertigt hochwertige
Datenlogger für Pharmaindustrie
und Medizintechnik, Forschung
und Entwicklung in Industrie,
Umweltschutz, u.v.m.
Eine Besonderheit ist das ALMEMO®
System. Ein einziger Datenlogger ist für
die Messung fast aller physikalischer, elektrischer
oder chemischer Größen geeignet,
nur der Sensor muss getauscht werden.
Dieser wird über einen intelligenten
Stecker angeschlossen.
Die ALMEMO® Steckertechnologie ermöglicht
eine komplexe Messdatenerfassung
mit individuellem Messaufbau. Neu
sind D7 Stecker für digitale Sensoren.
Diese Sensoren können ohne Verlust der
Kalibrierdaten getauscht werden, da die
Kalibierung des digitalen Sensors ohne
Messgerät erfolgt.
Individuelle Parameter werden zusätzlich
im Stecker gespeichert. In den Displays
der Anzeigegeräte sind erweiterte Darstellungsbereiche
möglich. Mit 10 Messgrößen
per D7 Anschlussstecker werden einfache
Datenlogger zu Multifunktionsmessgeräten,
auch mit Sensoren anderer Hersteller.
Für die Messgrößen relative Luftfeuchtigkeit,
Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit
und für elektrische Größen ist AHLBORN
DAkkS akkreditiertes Kalibrierlabor nach
der Norm DIN EN ISO/IEC 17025:2018.
Darüber hinaus wird ein weites Kalibrierspektrum
für alle von der ALMEMO® Messtechnik
erfassbaren Messgrößen angeboten.
Ahlborn Mess- und Regelungstechnik GmbH
Eichenfeldstraße 1 • 83607 Holzkirchen • Tel.: 08024/30070
Fax: 08024/300710 • amr@ahlborn.com • www.ahlborn.com
Temperaturüberwachungslösungen von Fluke
Process Instruments liefern die dafür benötigten
umfassenden, genauen und rückverfolgbaren
Daten. Das Unternehmen fertigt
Datenlogger und berührungslos messende
Infrarotsensoren und berät Kunden bei der
richtigen Auswahl und Konfiguration für Prozesse
wie Tropfenformung, Vorwärmen,
Schrumpfen, Fügen, Umformen, Schneiden,
Belastungstests an gehärtetem Glas u.v.m.
Fluke Process Instruments ist ein führender
internationaler Hersteller industrieller Temperaturmesstechnik.
Punktpyrometer überwachen
Temperaturen aus der Distanz und
eignen sich sowohl für Fertigungslinien als
auch für stationäre Prozesse. Es gibt spezielle
Spektralmodelle für Messungen an Glas,
und die Baureihen Marathon MM, Endurance
meditronic-journal 2/2021
und Thermalert 4.0 bieten Optionen für sehr
kostensensible Anwendungen ebenso wie
für die anspruchsvollsten Anforderungen.
Darüber hinaus steht mit ThermoView TV40
eine Wärmebildkamera zur kontinuierlichen
Überwachung von Umform- und Versiegelungsprozessen
zur Verfügung.
In Ergänzung des Sortiments an Infrarot-
Messtechnik bietet die Baureihe Datapaq Furnace
Tracker Hochtemperatur-Messsysteme
auf Basis von Datenloggern. Diese Systeme
mit einem Hitzeschutzbehälter zeichnen über
kurze Thermoelemente, die an den Glasprodukten
befestigt sind, den Temperaturverlauf
im Ofen auf. Die begleitende Software
erleichtert die Prozesssteuerung, -optimierung
und -validierung. ◄
Bild 2: Die Temperaturprofilsysteme Datapaq Furnace
Tracker zeichnen mit einem industrietauglichen
Datenlogger komplette Temperaturkurven im Ofen auf
35
Messtechnik/Qualitätssicherung
All-in-One-Messgerät
Das Safetytest 1IT+ ist ein
Messgerät für alle wesentlichen
Messungen an E-Installationen,
Maschinen und Geräten:
• Anlagen (VDE 0100-600, VDE
0105-100)
• Betriebsmittel (VDE 0701-0702)
• Maschinen (VDE 0113)
• medizinische Geräte (EN 62353)
Hinzu kommen Objekte wie z.B.
Leitern und Tritte, Brandmelder,
Regale und mehr. Klein, leicht und
handlich mit wegweisender Bedienung
über eine neue revolutionäre
App, verfügbar für iOS und Android.
Die Daten können mit mehreren
Benutzern zentral per Cloud gespeichert
und synchronisiert werden.
Das einzigartige Bedienkonzept
erlaubt eine sehr effiziente Prüfung,
verbunden mit einer sehr schnellen
Dokumentation. Ein angelegter
Standortbaum kann übergreifend
für Anlagen, Geräte und Objekte
verwendet werden.
Der neuentwickelte Prozedur-
Designer ermöglicht ganz individuelle
Prüfabläufe. Dazu können Messdaten
von externen Messungen in
den Prüfablauf eingebunden werden.
Externe Messungen kann man einfach
manuell eingegeben und/oder
zusätzlich mit einem Foto des Messaufbaus
mit Messwerten ergänzen.
Die Cloud-Anbindung über Webbrowser
sorgt für einen reibungslosen
Prozess bei der Datenzusammenführung
von mehreren Benutzern.
Neben allgemeinen Rechtevergaben
der einzelnen Benutzer, können
in einer einfachen Matrix individuelle
Zugriffsrechte zu Betriebsmitteln,
Installationen und Objekten
erstellt werden.
Anwender erlangen damit auch
einen direkten Zugriff auf die Dokumentation
der geprüften und ungeprüften
Betriebsmittel inklusive einer
Fehlerquote. Alle Beteiligten, Prüfer
und Kunde, können neue Geräte
anlegen und inventarisieren. Somit
hat jeder einen direkten Überblick
über neue Betriebsmittel, Anlagenteile
und/oder Objekte.
SAFETYTEST GmbH
www.safetytest.de
iOS Screenshot Standortbaum und Messung (Schleifenimpedanzmessung mit RCD)
Screenshot Remote-Master Cloud (Rechteverwaltung)
36 meditronic-journal 2/2021
Bildverarbeitung
Industriekameras mit 20, 32 und 45 Megapixel Sensoren
von 20, 32 und 45 Megapixel und
ergänzen die boost Serie mit den
bewährten Sony Pregius-Sensoren
IMX255 (9 MP) und IMX253 (12 MP).
Die hochauflösenden
Modelle
enthalten leistungsstarke CMOS-
Sensoren mit modernster Global
Shutter-Technologie und liefern
Bildraten von bis zu 45 fps. Als perfekter
Ersatz für ältere CCD-Sensoren
überzeugen die XGS-Sensoren
mit hervorragender Bildqualität
bei gleichzeitig höherer Bildrate und
geringeren Kosten.
RAUSCHER GmbH
info@rauscher.de
www.rauscher.de
Gleich sechs neue Basler boost
Kamers mit ausgezeichneter Bildqualität
dank der XGS-Sensoren von
ON Semiconductor. Die CXP-Kameras
eignen sich für Anwendungen,
die hohe Auflösungen und Präzision
in einem großen Sichtfeld erfordern.
Basler erweitert die boost Kameraserie
mit CoaXPress 2.0 Interface
um sechs neue Modelle mit Sensoren
der XGS-Reihe von ON Semiconductor
für Anwendungen, die
hohe Genauigkeit benötigen. Diese
boost Kameras bieten Auflösungen
Basler boost Kameras eignen
sich dank ihrer CXP 2.0-Schnittstelle
für Anwendungen mit Bildübertragungsdistanzen
bis zu
40 m, bei denen hohe Datenraten
und Auflösungen gefordert sind.
Das können z. B. Anwendungen
der Halbleiterindustrie, Photovoltaik,
Inspektion von Displays, der
Druck- und Verpackungsindustrie
und der Medizintechnik sein. ◄
Neue High-End-Sensoren mit MIPI-
Schnittstelle
Vision Components stellt eine
Reihe neuer Kameramodule vor,
die hohe Aufnahmequalität und
schnelle Bildraten mit den Vorteilen
der MIPI-CSI-2-Schnittstelle
kombinieren. Sie bestehen
aus dem Sensorboard und einer
voll integrierten MIPI-Adapterplatine.
Damit stehen High-End-
Sensoren der Pregius- und Starvis-Serien
von Sony, die von
Haus aus keine MIPI-Schnittstelle
unterstützen, für flexible
Embedded-Vision-Designs mit
verbreiteten Prozessorboards
zur Verfügung. Die preiswerten
und einfach zu integrierenden
MIPI-Kameramodule sind mit
Monochrome- und Color-Sensoren
erhältlich und wie alle VC-
Kameras industrietauglich und
langzeitverfügbar.
Mit 20 Megapixel Auflösung,
4K-Video und Global-Reset-
Shutter ist das VC MIPI IMX183
perfekt für alle Anwendungen
mit höchsten Anforderungen an
Bildqualität und Geschwindigkeit
– auch Medizin- und Labortechnik,
Smart Agriculture und
Drohnen. Dabei sorgt die Backside-Illuminated-Technologie
(BSI) des Sony-Starvis-Sensors
für hohe Lichtempfindlichkeit und
großen Kontrastumfang. Dieselben
Technologien bieten das VC
MIPI IMX226 und das VC MIPI
IMX178 mit 12 MP bzw. 6,4 MP
Auflösung.
Vision Components GmbH
www.vision-components.com
High-End-MIPI-Kameramodule für
Medizintechnik
Speziell für Medizintechnik,
Diagnostik und Laboranwendungen
stellt Vision Components
eine Reihe neuer MIPI-Kameramodule
vor, die bewährte High-
End-Sensoren für die Integration
mit vielfältigen Embedded-Prozessorplattformen
zugänglich
machen. Sie bieten eine hohe
Bildauflösung und Lichtempfindlichkeit,
geringes Rauschen und
schnelle Bildraten, kombiniert
mit den Vorteilen der MIPI-CSI-
2-Schnittstelle.
Die Kameramodule können an
zahlreiche Embedded-Prozessoren
angeschlossen werden,
sind kostengünstig und haben
eine geringe Leistungsaufnahme.
Damit tragen sie dem Trend zu
Miniaturisierung und Edge Computing
Rechnung und ermöglichen
Gesamtlösungen mit optimalem
Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zum Einsatz kommen in medizinischen
Anwendungen vielfach
erprobte und langzeitverfügbare
High-End-Sensoren der Pregiusund
Starvis-Serie von Sony, die
von Haus aus keine MIPI-Schnittstelle
unterstützten. Dafür hat
Vision Components eigens einen
MIPI-Konverter entwickelt, der in
das Design der ultrakompakten
Module integriert ist. Zu den
neuen Modulen gehört das VC
MIPI IMX183 mit 20 Megapixel
Auflösung, 4K-Video-Unterstützung
und Global-Reset-Shutter.
Vision Components GmbH
www.vision-components.com
meditronic-journal 2/2021
37
Sensoren
Autoklavierbare induktive Wegaufnehmer und
Taster
a.b.jödden gmbh
info@abjoedden.de
www.abjoedden.de
Die induktiven Wegaufnehmer
und Feintaster erfassen Messwege
bis zu ±10 mm mit Auflösungen im
μm-Bereich. Bei den Feintastern
wird der Stößel über eine integrierte
oder bei größeren Messwegen
außenliegende Feder in die Ruhestellung
gedrückt. Die Messspitzen
(DIN 878 M 2,5) und die Feder können
für unterschiedliche Messaufgaben
ausgetauscht werden.
Robust bis autoklvierbar
Der robuste, vergossene Aufbau
der Taster und Wegaufnehmer ermöglicht
den Einsatz
unter schwierigen
Umweltbedingungen.
Induktive Messtaster
der Serie SM20 und
21 sind in Sonderausführung
(spezielle
Vergussmasse und
Sonderanschlusslitzen)
für den Einsatz
im medizinischen
Bereich autoklavierbar.
Dieses Verfahren
ist eine Form der
Dampfsterilisation
und gilt als eines der
zuverlässigsten Sterilisationsverfahren.
Durchgeführt wird
es in der Regel in
einem sogenannten
Autoklav bei Temperaturen
zwischen 110 und 140 °C
sowie erhöhtem Druck. Einen
100 %igen Sterilitätszustand gibt es
nicht. Außerdem können durch das
Autoklavieren auch Bakteriensporen
abgetötet und ein unbedenklicher,
praktisch-steriler Zustand von Reinraummaterialien
erreicht werden.
Kompakt und genau
Bei begrenztem Einbauraum
bieten die induktiven Wegaufnehmer
mit einem Außendurchmesser
von 10 mm und einer Gesamtlänge
von 20 mm einen Messhub
von max. 8 mm bei einer Linearität
von 0,25 %.
Die Wegaufnehmer können in
einem Temperaturbereich von -40
bis +120 °C eingesetzt werden.
Eine Temperaturkompensation ist
durch den streng symmetrischen
Spulenaufbau nicht erforderlich. Die
externe Elektronik wandelt die Stößelbewegung
in ein wegproportionales
Signal um. Hohe Schock- und
Vibrationsfestigkeit (Schock 250 g
SRS; Vibration 20 g rms) sowie die
Schutzart IP67 werden durch die
vergossene Ausführung erreicht.
Trägerfrequenzverstärker
Zur Speisung und Signalaufbereitung
sind Trägerfrequenzverstärker
in Modulbauweise für einen
oder zwei Kanäle entwickelt worden.
Sie enthalten einen stabilisierten
Träger frequenzoszillator, einen
phasenabhängigen Demodulator
und die Signalaufbereitung. Damit
sind Ausgangssignale von ±10 VDC,
0 bis 10 VDC oder 0(4) bis 20 mA
möglich. Mit Trimmpotentiometern
werden der Nullpunkt und die Verstärkung
eingestellt.
Die Serie SM12 ist für maximal
zwei Kanäle ausgelegt und wird
als offene Platine - oder in Normschienengehäuse
eingebaut - geliefert.
◄
Füllstandsmessung in der Medizintechnik
EBE Elektro-Bau-Elemente
GmbH
www.ebe.de
Die größte Herausforderung in
der Füllstandsmessung ergibt sich,
wenn die Außenwände von Behältnissen
mit einem Film belegt sind.
Häufig ist das in der Medizintechnik
der Fall, wenn Blut oder Sekrete
gemessen werden sollen. Hier zeigen
die corTEC-Füllstandssensoren
von EBE sensors + motion ihr ganzes
Können.
Die corTEC-Sensoren von EBE
wurden entwickelt, um die Füllstandsmessung
von viskosen
Medien erheblich zu verbessern.
Oftmals kann bei der Verwendung
von stark anhaftenden Flüssigkeiten
die Überprüfung des Füllstands
mit berührungsloser Sensorik
nicht zuverlässig umgesetzt
werden. Denn konventionelle berührungslose
Füllstandssensoren stoßen
beim Messen von filmbildenden
Medien meist an ihre Grenzen.
Gleichzeitig ist in der Medizintechnik,
wo Sicherheit und Sterilität höchste
Priorität haben, ein Kontakt mit dem
Medium nicht möglich. Hier setzt
die corTEC-Technologie von EBE
an. Füllstandssensoren auf Basis
der corTEC-Plattform detektieren
zuverlässig Flüssigkeitssäulen in
nichtleitenden Behältern und durchschauen
nicht nur Behälterwände,
sondern ebenso Anhaftungen von
Blut, Sekreten oder auch Flüssignahrung.
Die Füllstandssensoren
sitzen völlig kontaktlos außerhalb
der Behälter hinter einer Schutzwand
oder in einem dichten, fugenlosen
und dadurch einfach zu reinigenden
Gehäuse. Dort kann sie
nichts berühren oder beschädigen.
Die von EBE entwickelten Auswertealgorithmen
können für unterschiedlichste
Umwelt- und Einsatz-
38 meditronic-journal 2/2021
Niedrigste Drücke messen mit Druckdies
Sensoren
AMSYS GmbH & Co. KG
www.amsys.de
Zur Druckmessung in Geräten
mit hohen Stückzahlen bieten sich
Druckdies an, die noch besser als
die kompakten SOIC-Sensoren in
den zur Verfügung stehenden Bauraum
eingepasst werden können.
Für diese Anwender bietet Amsys
neben fertig kalibrierten Sensoren
auch die reinen Mikromechanische
Druckmesszellen auf Siliziumbasis
(MEMS). Die MEMS haben längst
die mechanischen Messaufnehmer
mit elastischen Membranen verdrängt
und sich z. B. in der Belüftungstechnik
(HVAC) sowie in der
Medizin- als auch Automobiltechnik
millionenfach bewährt.
Komplette Palette für alle
Druckarten und -bereiche
Amsys vertreibt seit über
20 Jahren Druckmesszellen von
Silicon Microstructures, Inc. (SMI).
Dabei wird
die komplette
Palette für alle
Druckar ten
und -bereiche
angeboten.
Es wird unterschieden
in
D i f f e r e n z- /
Relativdruckund
Absolutdruckmesszellen,
letztere
auch für raue
Einsatzbedingungen.
Hier ist insbesondere der
SM97A als Nachfolger des SM98A
für 10 und 20 bar zu nennen.
Niedrigste Differenzdrücke von
unter 0,15 bis 1,5 psi (10 – 100 mbar)
können dagegen mit dem SM95G
gemessen werden. Diese Niederdruckmesszellen
haben zur Erhöhung
der Sensitivität ein biegesteifes
Membranzentrum durch
Mikrostrukturierung der Messzelle
eingearbeitet.
Stärkere
Membrandurchbiegung
Durch eine zusätzliche Maskierung
und Ätzung am Ende des Herstellungsprozesses
gelingt es, die
Membran auf der Rückseite reliefartig
zu strukturieren und im Zentrum
flächig zu verstärken. Die Membranrückseite
erhält hierdurch eine symmetrische
Flächenverdickung. Die
lateralen Abmessungen, die Dicke
und die Ebenheit dieser Verdickung
sind kritische Größen, die aufwendig
kontrolliert und optimiert werden
müssen.
Durch dieses biegesteife Zentrum
erreicht man bei Druckbeaufschlagung
eine stärkere Membrandurchbiegung
in den Randbereichen.
Zusammen mit angepassten Positionen
der Piezowiderstände weist
der SM95G ein Maximum an Sensitivität
von bis zu 300 mV/psi bei
höchster Linearität (±0,1%) auf.
Mittlere Druckbereiche
Das Angebot von Messzellen bei
Amsys wird komplettiert durch die
Differenzdruckdies SM30D (Nachfolger
des SM30G) und SM30G-Pt
für mittlere Drücke zwischen 5 und
30 psi (350 mbar bzw. 2 bar) sowie
den ultrakompakten Absolutdruckdie
SM5108E für 30, 60 und 100 psi
(2, 4 und 7 bar).
Herausragende
Eigenschaften
• 0 – 0,15 psi (10 mbar), 0 – 0,6 psi
(40 mbar) und 0 – 1,5 psi (100
mbar) Differenzdruck
• Sensitivität von typ. 45 mV (0,15
psi), 90 mV (0,6 psi) bzw. 95 mV
(1,5 psi) bei 5 Vdd
• Linearität von ±0,1 % (Oberseite)
bzw. ±0,2 % (Unterseite)
• nur 2,1 x 2,1 mm groß ◄
Das corTEC-Prinzip baut auf einem kapazitiven Messverfahren auf, es
unterscheidet Flüssigkeitssäulen von Filmbelägen an der Gefäßinnenwand
meditronic-journal 2/2021
bedingungen ausgelegt werden.
Dabei nutzt die corTEC-Technologie
ein mehrkanaliges kapazitives
Messverfahren. Dies regt die
Mess elektroden in einem definierten
Spektralbereich an. Bei klassischen
kapazitiven Sensoren treten leicht
Fehlmessungen auf, bedingt durch
den anhaftenden Film an den Behälterwänden.
Für den corTEC-Sensor
spielt es keine Rolle, wie zäh
ein Medium ist oder wie stark es
anhaftet und leitet. Der Füllstand
wird jederzeit zuverlässig gemessen.
EBE konstruiert und fertigt für
OEM-Partner einbaufertige Füllstandslösungen,
auf Wunsch inklusive
Gehäuse und kundenspezifischer
Schnittstelle. Daher eignen
sich die Sensoren beispielsweise
hervorragend für den Einsatz in
Dialysegeräten, in Ernährungsund
Infusionspumpen, zur Urinüberwachung
oder für die Sekretund
Wundabsaugung. Die Sensoren
messen sicher Füllstande
von Blutproben, Absaugpumpen
oder im Bereich der Labordiagnose
auch bei sehr limitierten Platzverhältnissen.
Zudem kann die Technologie
ebenfalls für reine Detektionsaufgaben
eingesetzt werden.
Das bietet zusätzlich die Möglichkeit
Schlauchüberwachungsapplikationen
mittels kapazitiver Sensorik
umzusetzen. ◄
39
Produktion
Mikrodurchmesser für Edelstahl und Titan
Bild 1: Sehr klein und sehr tief dank degressiver Spiralnute und flexiblem Hals
Mikron Tool SA Agno
mto@mikron.com
www.mikrontool.com
Noch kleinere Durchmesser,
noch tiefere Bohrungen und das
alles in schwer zerspanbare Materialien.
Verrückt, nicht wahr? Rostfreie
Stähle, hitzebeständige Legierungen
oder biokompatible Materialien
sind äußerst schwer zu bearbeiten,
in der Medizintechnik aber
unerlässlich – gerade wegen dieser
Eigenschaften. Und genau darauf
hat sich Mikron Tool spezialisiert.
Der Schweizer Werkzeughersteller
ermöglicht mit der Erweiterung seines
Bohrer- und Fräserprogramms
nun auch Bearbeitungen ab einem
Durchmesser von 0,2 mm.
Warum immer kleiner?
Herr Gotti, Leiter des Technology
& Customer Project Center
bei Mikron Tool, erklärt: „Wir folgen
damit einem Bedürfnis unserer Kunden,
denn sobald wir mit einem Produkt
auf dem Markt sind, verlangen
sie nach noch extremeren Abmessungen.
Zum Beispiel unser Mikrobohrer
CrazyDrill SST-Inox: den
boten wir an ab 0,3 mm Durchmesser,
für Entwicklung und Herstellung
bereits eine klare Herausforderung.
Jetzt haben wir es geschafft, eine
Version mit 0,2 mm auf den Markt
zu bringen. Oder der Mikrotieflochbohrer
CrazyDrill Flex. Auch hier
können wir eine beschichtete Version
nun bereits ab 0,2 mm anbieten.
Kurz: Der Trend geht in diese
Richtung. Zum Beispiel in der Medizintechnik,
wo Eingriffe mit immer
kleineren Instrumenten durchgeführt
werden. Doch mit der «Verkleinerung»
der Durchmesser steigen die
Schwierigkeiten, die hohen Ansprüche
an Präzision und Leistung zu
erfüllen, nochmals deutlich an.“
Präzise und hochwertig wie
die Medizintechnik
Der Hartmetallbohrer Crazy Drill
SST-Inox ermöglicht jetzt Bohrungen
ab einem Durchmesser von 0,2 mm,
und bis zu einer Tiefe von 12 x d in
rost-, säure- und hitzebeständige
Stähle. Faktoren wie degressive
Spiralnuten oder das Verjüngungs-
Design am Durchmesser ermöglichen
eine sichere Spanabfuhr, verhindern
ein Verklemmen des Werk-
40 meditronic-journal 2/2021
Produktion
Bild 2: Zwei Werkzeuge genügen, um ein Innensechsrund schnell und
profilgenau zu fertigen
zeuges und sorgen für eine konstant
niedrige Bohrtemperatur auch bei
hohen Schnittgeschwindigkeiten.
Um möglichst allen Kundenbedürfnissen
gerecht zu werden, ist der
Bohrer sowohl mit integrierter Kühlung
als auch für äußere Kühlmittelzufuhr
erhältlich. Beide Varianten
garantieren eine perfekte Spanabfuhr
sowie höchste Leistung und
Standzeit der Werkzeuge. Für den
Anwender bedeutet dies: Er kann
prozesssicher mit hohen Schnittparametern
arbeiten. Unterstützt wird
dies besonders, wenn er über eine
Maschine mit innerer Kühlmittelzufuhr
verfügt.
Bohren im
Durchmesserbereich eines
Haares
Genau das bietet der Mikrobohrer
CrazyDrill Flex, der unbeschichtet
für die Bearbeitung von Stahl, Alu
oder Titan ab einem Durchmesser
von 0,1 mm und für Bohrtiefen bis
meditronic-journal 2/2021
50 x d erhältlich ist. Der Bohrer verdankt
sowohl seine Länge wie auch
seine Elastizität dem flexiblen Halsstück
mit reduziertem Querschnitt.
Seine Stärke? Er erreicht die volle
Bohrtiefe in einer wesentlich kürzeren
Bohrzeit verglichen mit einer
Bearbeitung mittels Einlippenbohrer,
Mikroerosion oder Laserverfahren.
Für rostfreie und hitzebeständige
Materialien erweitert Mikron
Tool den Bereich für Bohrtiefen bis
30 x d auf Durchmesser von 0,2 mm
bis 2 mm (bisher 0,3 bis 1,2 mm).
Unverändert bleiben die Charakteristiken:
die degressive Spiralnutengeometrie,
die im Schaft integrierten
Kühlkanäle und die Hochleistungsbeschichtung
(Bild 1).
Ein einziges Werkzeug zum
Schruppen und Schlichten
von rostfreien Materialien
Der Vollradiusfräser CrazyMill
Cool im Durchmesserbereich von
0,3 bis 8 mm und für Frästiefen bis
5 x d, wurde speziell entwickelt
für Industrien, wo rostfreie Stähle,
Superlegierungen und Chrom-
Kobalt-Legierungen an der Tagesordnung
und die Herausforderungen
entsprechend hoch sind. Er kommt
sowohl zum Schruppen als auch
zum Schlichten beim Kopierfräsen,
Wandungsfräsen und Planfräsen
zum Einsatz. Die integrierten Kühlkanale
garantieren eine konstante
und massive Kühlung an den Schneiden
und ermöglichen eine Bearbeitung
mit hohen Geschwindigkeiten
und Vorschüben und entsprechend
hohen Abtragsraten. Anwendung
findet dieser Fräser bei der Bearbeitung
von verschiedensten Teilen
der Medizin- und Dentaltechnik, wie
beim Fräsen einer Knochenplatte in
Titan Grade 2.
Ganz neu: Mikrowerkzeuge
speziell für
Knochenschrauben
Präzision spielt im ganzen medizinischen
Bereich eine Schlüsselrolle,
denn die kleinste Ungenauigkeit
kann schwerwiegende Folgen
haben. Darauf basiert das neue Konzept
von Mikron Tool zur Bearbeitung
von Torx-Formen bei medizinischen
Schrauben aus Titan oder
rostfreiem Stahl.
Zu diesem Konzept gehören ein
Kombibohrer, ein Mikrofräser, eine
klar definierte Bearbeitungsstrategie
und maximal abgestimmte Parameter.
Die schlüsselfertige Lösung ermöglicht
eine um 50 % kürzere Bearbeitungszeit
und garantiert gleichzeitig
höchste Profilgenauigkeit,
ausgezeichnete Oberflächenqualität
und minimale Gratbildung. Das
bedeutet: Zeit- und Geldeinsparung
gepaart mit Präzision und Qualität.
Bohren, Anfasen, Fräsen
und Entgraten
Zwei Werkzeuge führen in drei
Schritten vier Operationen durch:
Bohren, Anfasen, Fräsen und Entgraten.
Im ersten Schritt bringt der
Kombibohrer CrazyDrill Hexalobe
eine zentrale Bohrung mit einer
Fase von 120° an. Er wird im dritten
Schritt nochmals eingesetzt
und sorgt dann für eine nahezu
gratfreie Oberfläche. Im zweiten
Schritt kommt der Mikrofräser CrazyMill
Hexalobe ins Spiel und fräst
das Innensechsrund mittels Spiralinterpolation
oder Wandungsfräsen
(Bild 2). ◄
41
Produktion
Das ultimative Positioniersystem
Patentierte Baureihe einer 6-Achs-Präzisionspositionierung
EASy-A3-DESY-Steinmeyer-Mechatronik
Autor:
Tobias Zilian, Key-Account-
Manager
Deutsches Elektronen-
Synchrotron DESY
www.desy.de
Steinmeyer Mechatronik GmbH
www.steinmeyer-mechatronik.de
Aus der Forschung in die Industrie:
Das ultrakompakte 6-Achs-Positioniersystem
„EASy“ A3 setzt Maßstäbe
in puncto Tragfähigkeit, Präzision,
Modularität und Wirtschaftlichkeit.
Gemeinsam möchten das
Forschungszentrum Deutsches
Elektronen-Synchrotron DESY und
der Positionierspezialist Steinmeyer
Mechatronik diese innovative Entwicklung
aus dem Stand eines Prototypens
für Forschungsprojekte in
die industrielle Anwendung überführen.
Hierzu soll das hohe industrielle
Anwendungspotential evaluiert
und die Markteinführung vorangetrieben
werden.
Sich an den Grenzen des technisch
Machbaren zu messen und
das Unmögliche möglich machen
– das ist sowohl die Kernkompetenz
von DESY als auch von Steinmeyer
Mechatronik. Die Welt des
winzig Kleinen ist dabei ihr Zuhause,
wenn auch auf ganz unterschiedliche
Weise. Während die Forscher
beim DESY kleinste Elementarteilchen
auf Rekordenergien bringen
und so völlig neue Fenster ins Universum
öffnen, ermöglichen die
Lösungen von Steinmeyer Mechatronik
eine hochgenaue Positionierung
im Submikrometerbereich
und erweitern dadurch den Horizont
industrieller Anwendungen.
Bereits seit mehr als zehn Jahren
arbeiten die beiden Technologieführer
zusammen. Neuestes Projekt:
ein 6-Achs-Positioniersystem
für präzises Positionieren von
schweren Baugruppen in ultrakompakter
Bauform namens EASy A3.
Patentierte Baureihe von
Positioniersystemen
Bei der EASy-Familie (Easy
Alignment System) handelt es sich
um eine patentierte Baureihe von
Positioniersystemen. Die modulare
Bauweise ermöglicht manuelle oder
motorische Präzisionspositionierung
mit bis zu sechs Achsen. Die
Manipulatoren sind dank ihrer ausgeklügelten
Konstruktion sehr präzise,
hochbelastbar, extrem steif
und gleichzeitig äußerst kompakt
gebaut. Sie erlauben eine weitgehend
entkoppelte Ansteuerung aller
sechs Freiheitsgrade und ermöglichen
die Definition eines virtuellen
Pivot-Punktes. Von Vorteil ist zudem
das neuartige Baukastenprinzip, so
lassen sich individuelle Lösungen
innerhalb kürzester Zeit realisieren.
Das Basismodell, ausgerüstet
mit einem manuellen Verstellmechanismus,
lässt sich mit wenigen
Handgriffen auch später noch
auf ein motorisches Positionieren
umrüsten. Entwickelt wurde das
innovative Konzept von DESY für
Positionieraufgaben in Beschleunigeranlagen,
doch diese neuartige
Technik lässt sich auch für industrielle
Anwendungen nutzen. Nach
6-Achs-Aligner-EASy-A3
erfolgreichem Aufbau und Tests
bei DESY wollen das Forschungszentrum
und die Firma Steinmeyer
Mechatronik das innovative Positioniersystem
gemeinsam in die Industrie
überführen und die Serienentwicklung
vorantreiben.
Der EASy A3: Hochpräzise
Schwerlastpositionierung
Für industrielle Anwendungen
ist vor allem der EASy A3 aus
der großen EASy-Familie interessant.
Bei einer Größe von nur 350
x 500 mm positioniert das System
bis zu zwei Tonnen schwere Lasten
mit einer Genauigkeit im Bereich
von Mikrometern. Der Schlüssel
zu dieser unglaublich hohen Tragfähigkeit
und Präzision liegt in der
einzigartigen Bauweise. „Insbesondere
die minimalistische Herangehensweise,
der Verzicht auf rollende
Elemente sowie die intelligente
Kombination aus orthogonalem
Aufbau für die Translationen
und einem Tripod für die Rotationen
machen den Unterschied“, erklärt
Roland Platzer aus dem Bereich
„Zentrale Konstruktion“ bei DESY.
Durch eine ultrakompakte Stapel-
Architektur bestehend aus wenigen
einfachen, dafür aber sehr steifen
Stell-, Lager- und Strukturelementen
wird eine extreme Gesamtsteifigkeit
des Systems erreicht.
42 meditronic-journal 2/2021
Produktion
Medizintechnik, beispielsweise bei
der Protonentherapie. „So kann man
zwar die Eindringtiefe der Protonen
ins Gewebe sehr gut einstellen, doch
ihre Richtung lässt sich nur schwer
steuern. Daher müssen die Fokussiereinheiten
und Strahlerzeuger,
teilweise auch der Patient, ständig
neu ausgerichtet und positioniert
werden“, erläutert Matthes. Bei den
riesigen Geräten und Anlagen –
oft Synchrotrone –, die zur Erzeugung
der Protonen benötigt werden,
ist dies kein leichtes Unterfangen.
Für den EASy A3 stellen weder das
große Gewicht der Gerätschaften
noch die benötigte hohe Genauigkeit
eine Herausforderung dar.
Zudem ließe sich der Positioniervorgang
vereinfachen und automatisiert
gestalten.
Baureihe-EASy
Großes
Anwendungspotenzial
Angesichts der hohen Präzision,
Tragfähigkeit und Kosteneffizienz
des EASy A3 sowie des steigenden
Bedarfs an kompakten Positioniersystemen
ist das industrielle Einsatzpotenzial
enorm. Das mögliche
Anwendungsspektrum reicht dabei
vom wissenschaftlichen Gerätebau
über die Medizintechnik, die Halbleiterbranche
und den Maschinenbau
bis hin zur Automobilindustrie
sowie Luft- und Raumfahrtanwendungen.
„Überall, wo sehr schwere
Komponenten oder Bauteile hochgenau
zueinander ausgerichtet werden,
ist der EASy A3 eine ideale Wahl“,
bringt es Elger Matthes, Entwicklung
und Produktmanagement bei
Steinmeyer Mechatronik, auf den
Punkt. Dabei ist das sechsachsige
Positioniersystem gegenüber
klassischen Technologien für die
hochpräzise Schwerlastpositionierung
wie Lenkergestell, gestapelten
Linearachsen und Hexapoden
sowohl hinsichtlich Leistungsfähigkeit
als auch Wirtschaftlichkeit
klar im Vorteil. Anwender profitieren
außerdem vom modularen Konzept
der Baureihe. „Bis dato sind kommerzielle
universelle Positioniersysteme
eigentlich kaum verfügbar“, so
Roland Platzer und ergänzt: „Mit der
EASy-Familie steht ein Baukastensystem
für nahezu alle Anforderungen
und Anwendungen zur Verfügung.
Die Entwicklung von singulären
Lösungen, die in der Regel mit
einem hohen technischen, zeitlichen
sowie finanziellen Aufwand verbunden
ist, könnten damit der Vergangenheit
angehören.“
Positionierung von
Strahlengängen in
Beschleunigern
Magnetanordnung-FLASH
Zu den Hauptanwendungsgebieten
gehört sicherlich die Positionierung
von Messgeräten in
Beschleunigern, dafür wurden der
6-Achs-Positionierer schließlich
entwickelt. So verfährt und positioniert
beispielsweise ein Mitglied der
EASy-Baureihe – der EASy P1 –
bei DESY hochauflösende Cavity
Strahllage-Monitore (Nachweisgeräte
zur Strahllage-Beobachtung)
eines neuartigen Plasmabeschleunigers.
Ein wichtiges Aufgabenfeld
des EASy A3 ist folglich das Ausrichten
und Nachjustieren von tonnenschweren
Monochromatoren,
Magnetstrukturen, Teleskopspiegeln
und Messsensoren zum Ausgleichen
von thermischer Drift,
Bodensetzungen und dergleichen.
Positionieren mit
Leichtigkeit
Äußerst interessante Möglichkeiten
eröffnen sich zudem in der
Fertigungsprozesse
optimieren, Produktivität
erhöhen
Dabei ist der Einsatz in Beschleunigeranlagen
längst nicht auf die
Forschung beschränkt. So nutzen
beispielsweise Halbleiterhersteller
die Ringbeschleuniger zunehmend
zur Qualitäts- und Materialprüfung.
Auch die Subsysteme in Halbleiterbelichtern
oder komplette Maschinen
lassen sich mit dem EASy A3
präzise einrichten. Insbesondere in
Branchen wie der Automobilindustrie,
in der vollautomatisierte Prozesse
und höchste Genauigkeitsanforderungen
die Produktion bestimmen,
könnten so enorme Effizienzsteigerungen
in Fertigung und Montage
erreicht werden. Doch nicht nur
dort: Egal ob Schweißen schwerer
Bauteile, Verbinden großer Flugzeugkomponenten
oder Ausrichten
mehrerer Maschinen in Fertigungsstraßen
untereinander: Der
EASy A3 nimmt es mit den größten
Lasten auf, positioniert hochpräzise
und kommt mit wenig Bauraum aus.
Die Mikrometer-Architekten
von Steinmeyer Mechatronik
Keine Frage, das Anwendungspotenzial
des EASy A3 ist enorm. Jetzt
heißt es: raus aus der Forschung,
rein in die Industrie. Dafür hat sich
DESY mit Steinmeyer Mechatronik
einen starken, erfahrenen Partner
an die Seite geholt. Seit mehr als
150 Jahren gilt das Dresdner Unternehmen
als Inbegriff von Qualität
meditronic-journal 2/2021
43
Produktion
und Präzision. Zur Kernkompetenz
gehört dabei neben der Fertigung
von Standardprodukten vor allem die
Realisierung individueller Sonderprojekte
– oder wie Elger Matthes es
ausdrückt: „Unser Geschäft ist es,
verrückte Ideen in industrielle Technik
umsetzen.“ Der Erfolg spricht
für sich. Längst gehört Steinmeyer
Mechatronik zu den weltweit führenden
Herstellern von hochgenauen
Positionierlösungen für optische und
feinmechanische Systeme.
Handwerk in höchster
Präzision
Das Erfolgsgeheimnis der
Sachsen? Leidenschaft, Ideenreichtum,
Erfindergeist, Innovationsdenken
– und die passende Infrastruktur.
Von der Entwicklung über die
Fertigung und Montage bis hin zur
Testabteilung arbeiten alle Abteilungen
am Standort Dresden unter
einem Dach eng zusammen. Insgesamt
produzieren mehr als 120 Mitarbeiter
auf einer Fertigungsfläche
von über 3.900 m² Positioniersysteme
im Submikrometerbereich für
höchste Qualitätsanforderungen. So
können Synergien optimal genutzt
und spezifische Kundenanforderungen
schnell und unkompliziert
realisiert werden: egal ob einzelnes
Funktionsmuster, Projekte
mit Stückzahlen von einigen Dutzend
oder Serien mit mehreren tausend
Exemplaren im Jahr.
Deutsches Elektronen-
Synchrotron DESY
DESY zählt zu den weltweit führenden
Beschleunigerzentren und
erforscht die Struktur und Funktion
von Materie – vom Wechselspiel
kleinster Elementarteilchen über
das Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe
und lebenswichtiger Biomoleküle
bis hin zu den großen Rätseln
des Universums. Die Teilchenbeschleuniger
und Nachweisinstrumente,
die DESY an seinen Standorten
in Hamburg und Zeuthen entwickelt
und baut, sind einzigartige
Werkzeuge für die Forschung. DESY
ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft.
Der Bereich Innovation &
Technologietransfer identifiziert
vielversprechende Erfindungen,
betreut Industriekooperationen, vernetzt
DESY über Cluster und Interessensverbände
mit der Wirtschaft
und unterstützt Ausgründungen aus
dem Forschungsbetrieb. ◄
3D-Drucker für die Mikro-Präzisionsfertigung
Boston Micro Fabrication (BMF) stellt hochpräzise
3D-Drucker für die Mikrofertigung von Produkten
her, die hohe Auflösung, Genauigkeit und
Präzision erfordern. In der additiven Fertigung mit
Polymeren und Verbundwerkstoffen produzieren
die microArch 3D-Drucker hochpräzise Bauteile
bei 2 µm Druckauflösung mit ±10 µm Toleranz. Die
3D-Drucker, die eine schnelle und kostengünstige
Alternative zu hochauflösendem Spritzguss und
der CNC-Bearbeitung eröffnen, sind nun auch in
Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
Die 3D-Drucker der Serie microArch wurden auf
Basis der 3D-Drucktechnologie PμSL Projection
Micro Stereolithography entwickelt, die eine schnelle
Photopolymerisation einer Schicht flüssigen Polymers
mittels eines UV-Lichtblitzes in mikroskaliger
Auflösung ermöglicht. Anpassbare Optiken, eine
qualitativ hochwertige Bewegungsplattform und
kontrollierte Verarbeitungstechniken eignen sich
für zahlreiche Anwendungen in der Mikrofertigung
von Prototypen und Kleinserien.
Die Produktreihe
beginnt mit dem Einstiegsmodell microArch P150,
das mit einer Auflösung bis zu 25 μm kleine, detaillierte
Teile zu geringen Investitionskosten erzeugt.
Gleich drei Drucker erreichen 10 μm Auflösung und
richten sich an Unternehmen und Universitäten, die
ultrahohe Auflösung, Genauigkeit und Präzision in
einem Desktop-Paket benötigen. Dazu gehört auch
den neuen microArch P240, der aus zahlreichen
technischen Materialen Teile mit einem größeren
Bauvolumen drucken kann. Dieser Drucker wurde
speziell entwickelt, um die Anforderungen der industriellen
Kleinserien-Produktion zu erfüllen.
Ultrahohe Auflösung und geringe
Toleranzen
Mit der höchsten Auflösung von nur 2 μm eignen
sich die 3D-Drucker der 3. Serie perfekt für Anwendungen,
die eine ultrahohe Auflösung und geringe
Toleranzen erfordern. Die 2-μm-Serie verarbeitet
eine Vielzahl von Materialen und ist die beste Wahl
für die Herstellung von CAD-getreuen Prototypen,
die genau wie das fertige Produkt aussehen sollen.
Einsatzbereiche
Die Mikro-3D-Drucker werden in der Entwicklung
und Produktion von medizinischen Objekten
von Stents über Prothesen bis hin zu chirurgischen
Implantaten verwendet. Die Zugabe von biokompatiblen
Materialien bietet zahlreiche Möglichkeiten
besserer und individueller Patientenversorgung.
In Elektronik und Mechatronik fragen Verbraucher
und Unternehmen immer kleinere Geräte mit
höheren Leistungen nach, die sich ebenfalls mit
microArch 3D-Druckern erfüllen lassen. Hersteller
von Steckverbindern gewinnen mit dem Mikro-
3D-Druck neue Möglichkeiten komplexe Konstruktionen
rentabel zu produzieren.
In der Mikrofluidik und Mikromechanik eignet sich
der Mikro-3D-Druck für Ventile, Pumpen, Sensoren,
Mikrofonkomponenten und viele weitere Anwendungen,
die kleine und hochpräzise Komponenten
erfordern. Die Produktentwicklung erhält mit der
microArch-Serie von 3D-Druckern neue Möglichkeiten
und geometrische Freiheiten.
Boston Micro Fabrication
info@bmf3d.com
www.bmf3d.com
44 meditronic-journal 2/2021
Produktion
Beschichtungs-Maschinen für diagnostische
Medizinprodukte und Reagenzien
RUBRÖDER Group
www.rubroedergroup.com
Aktive und nicht aktive Beschichtungen auf mikrofluidischen
und anderen diagnostischen und medizinischen
Testkits. Die Weiterentwicklung von Technologien
für Beschichtungen von Point-of-Care, In-vitro
und Labordiagnostik hat zu einem erhöhten Bedarf
an Präzisionsbeschichtungen von aktiven und nicht
aktiven Schichten bei der Herstellung dieser Medizinprodukte
geführt.
Ultraschalldüsen können in jede Richtung sprühen
und Zielbereiche, komplexe dreidimensional geformte
Geräte und kleine Komponenten gleichmäßig mit sehr
wenig Overspray beschichten. Ultraschall-Sprühbeschichtungen
sind in hohem Maße steuerbar und bieten
eine sehr hohe Übertragungseffizienz für präzise
dünne Filme von Lösungen oder Suspensionen wie Biopolymeren,
Proteinen, EDTA, Heparin, Amino säuren,
Enzymen, Blutplasma und Konservierungsmitteln.
Einige Beispiele
für Medizinprodukte und Anwendungen, die von der
Ultraschall-Sprühtechnologie profitieren
• Reagenzienbeschichtungen auf Mikrofluidik und
Microarrays (Lab-on-a-Chip).
• Point-of-Care-Diagnose- und Testkits.
• Zellkulturgefäße.
• Blutzuckermessgeräte.
• Blutentnahme- und Analytik.
• Molekular- und Protein-Diagnose-Kits.
• Immunassay-Kits.
Prozessvorteile mit
Ultraschallbeschichtungstechnologie
• Reduziert Overspray und somit Materialverbrauch.
• Das nicht verstopfende Design führt zu minimalen
Wartungs- und Ausfallzeiten.
• Hoch kontrollierbares Spray liefert zuverlässige, wiederholbare
und konsistente Ergebnisse.
• Das Sprühen von ultradünnen, definierten Linien ist
möglich, oft ohne Maskierung.
• Aufgrund der geringen kinetischen Energie des
Sprays werden empfindlichste Zellstrukturen nicht
beschädigt oder verändert.
COVID-19 / Sars-CoV-2 - Tests
Sono-Tek baut Sprüh-Beschichtungs-Maschinen,
die bei der Entwicklung neuer Testprodukte verwendet
werden. Technische Details zu diesen Anwendungen
sind vertraulich. Das Know-how von Rubröder
bei Testanwendungen und der Herstellung von Medizinprodukten
liefert in diesem Bereich Mehrwert für
lebensrettende Analytik.
Maschinenlösungen
Das ExactaCoat System und das FlexiCoat System
sind komplette Beschichtungslösungen für die Anwendung
von Beschichtungen für diagnostische Medizinprodukte.
Beide sind eingehauste programmierbare
3-Achsen-Präzisions-Ultraschallbeschichtungssysteme,
mit denen gleichmäßige Dünnfilme auf diagnostische
Medizinprodukte und Implantate gesprüht
werden können.
Von der Forschung und Entwicklung bis zur Produktion
in moderaten Stückzahlen sind diese Systeme
vollständig mit Sono-Tek-Ultraschalldüsen integriert.
Die Sprühbreiten können auf einfache Weise geformt
werden, um Substrate unterschiedlicher Größe zu
beschichten, einschließlich solcher mit komplexen
Geometrien. Sono-Tek arbeitet eng mit den Herstellern
zusammen, um eine vollständige Beschichtungslösung
zu entwickeln, die auf ihre spezifische Anwendung
zugeschnitten ist. ◄
meditronic-journal 2/2021
45
Produktion
Smarte Systemlösung für
Nadelverklebung
Bild © bdtronic/Hönle/Panacol
für zuverlässiges und
präzises Dosieren in
einer schnellen Produktionsumgebung.
Um den hohen Qualitätsanforderungen
gerecht zu werden,
bieten sich für die
Klebstoffdosierung
die volumetrischen
Dosiergeräte von
bdtronic an. Mit der
Mini-Dis-Lösung von
bdtronic wird das
Dosieren im Mikroliterbereich
unabhängig
von der Klebstoffviskosität
leicht
gemacht. Dank der
kontinuierlichen volumetrischen
Dosierung
ist die Dosierung
pulsationsfrei
und gewährleistet
optimale Prozessgeschwindigkeit,
Wiederholbarkeit
und
Genauigkeit.
Panacol-Elosol GmbH
www.panacol.de
Ein Hauptanwendungsgebiet
für Klebstoffe in der Medizintechnik
ist die Nadel- und Spritzenverklebung
in Serienfertigung. Optimal
abgestimmte Prozesse sind
für eine zuverlässige Verklebung
unerlässlich. Panacol, Hönle und
bdtronic sorgen gemeinsam dafür,
dass präzise Klebstoffdosierung,
perfekter Klebstoffeinfluss und
sekundenschnelles Aushärten mit
UV-Licht Hand in Hand arbeiten.
Da die Nadeln in großen Stückzahlen
produziert werden, ist eine
schnelle und zuverlässige Verklebung
unerlässlich. Die verwendeten
Klebstoffe müssen neben
ihrer mechanischen Haftfestigkeit
eine hochpräzise Fertigung und
dauerhafte Verbindung ermöglichen
und verschiedenen Sterilisationsverfahren
standhalten. Die
UV-härtbaren Vitralit-Klebstoffe
von Panacol erfüllen genau diese
Anforderungen. Sie sind in verschiedenen
Viskositätsbereichen
erhältlich, um sich perfekt an das
Design des Nadelhubs anzupassen
und den Spalt zwischen Hub und
Nadel zu füllen. Auch das Material
von Spritze und Nadel hat Einfluss
auf die Wahl des Klebstoffs: Viele
Klebstoffe sind UV-härtend, was
den Einsatz von transparenten und
UV-durchlässigen Materialien erfordert.
Für Materialien, die UV-Licht
blockieren, wie z. B. Polycarbonate,
werden langwellige LED-härtende
Klebstoffe empfohlen.
Alle Vitralit-Klebstoffe, die für die
Nadelverklebung empfohlen werden,
sind lösungsmittelfrei und nach
USP Class IV und/oder ISO 10993
für den Einsatz in medizinischen
Geräten zertifiziert. Darüber hinaus
wurden mit allen Nadelklebstoffen
hohe Nadelextraktionskräfte auch
nach mehreren Sterilisationszyklen
gemessen. Für die visuelle Qualitätskontrolle
sind auch fluoreszierende
Versionen unserer medizinischen
Klebstoffe erhältlich.
Passendes Dosiersystem
Die Auswahl der Klebstoffe erfordert
ein passendes Dosiersystem
Wahl des
UV-Härtungsgeräts
Im letzten Schritt hängt auch die
Wahl des UV-Härtungsgeräts vom
Klebstoff und der Wellenlänge ab,
die die Polymerisation auslöst. Für
die Nadelverklebung mit Vitralit-Produkten
können je nach Anwendung
entweder UV-A oder sichtbares
LED-Licht verwendet werden.
Die Hönle LED Powerline LC
garantiert durch eine spezielle LED-
Bestückung und eine eigene optimierte
Stromversorgung eine hochintensive
Bestrahlung für schnellste
Aushärtung und kürzeste Taktzeiten.
Darüber hinaus kann die Bestrahlungszeit
in einem Bereich von
0,01 - 99,99 sec gewählt und somit
exakt an die Prozessanforderungen
angepasst werden. Die Köpfe der
Hönle LED Powerline haben ein
kompaktes Design für eine einfache
Integration in jede Produktionslinie.
Die hochintensive, wassergekühlte
LED-UV ist für den Reinraumbetrieb
geeignet. ◄
46 meditronic-journal 2/2021
Neue optimierte E-Greifer-Variante für
Kleinteile-Handling
Modelle jetzt mit freier Positionierbarkeit und Werkstückverlustkontrolle verfügbar
Produktion
Funktionen bei der neuen GEP2000-B-Version hinzu.
Sie verfügt jetzt über eine freie Positionierbarkeit, welche
es dem Greifer erlaubt, diesen vorzupositionieren.
Dadurch lässt sich der Hub ganz flexibel an das
Werkstück anpassen, was im Prozess zu einer Zeitersparnis
und einer Vermeidung von Störkonturen führt.
Ebenfalls neu ist die Funktion der Werkstückverlustkontrolle.
Sollte ein Werkstück durch äußere Einflüsse
verloren gehen, erkennt dies der Greifer jetzt und sendet
diese Information an die Steuerung.
Ideal für den Einsatz in der
Pharma- & Elektronik-Industrie
Alle Greifer der Serie GEP2000 sind mit einer integrierten
Steuerung und einer mechanischen Selbsthemmung,
die den Verlust des Werkstücks bei Stromausfall
verhindert, ausgestattet und stehen in drei Ansteuerungsvarianten
zur Verfügung: Mit IO-Link, mit digitalem
I/0 und mit digitalem I/0 in Kombination mit einem
analogen Ausgang zur Abfrage der Backenpositionen.
Ebenfalls serienmäßig haben alle GEP2000-Greifer
eine Notentriegelung sowie eine bidirektionale Datenübertragung
(nur IL-Version). Diese oben genannten
Eigenschaften und eine garantierte 10 Mio. Zyklen
Wartungsfreiheit prädestinieren die äußerst flexiblen
und schnellen Greifer besonders für einen Einsatz in
den Bereichen Pharma, Elektronik und Leichtbauteile.
Weitere wichtige Informationen
Zimmer Group
info@zimmer-group.de
www.zimmer-group.de
Mit den 2017 erfolgreich am Markt eingeführten
GEP2000-Greifern hatte die Zimmer Group eine elektrisch
angetriebene Kleinteilegreifer-Serie aufgelegt,
die vor allem für Montageaufgaben und das Handling
von Kleinteilen wie z. B. Uhrenkomponenten oder Teströhrchen
in der Laborautomation konzipiert wurde. Für
diese Aufgaben bietet die Serie, die in vier Baugrößen
verfügbar ist, einstellbare Greifkräfte zwischen
80 und 500 Newton und Backenhübe zwischen sechs
und 16 Millimetern. Vor kurzem wurde diese bewährte
Serie nun mit der Umstellung auf -B optimiert und um
die Greifer-Variante -03 erweitert.
Werkstückverlustkontrolle und freie
Positionierbarkeit
So kommen zu den bisherigen Highlights dieser
Serie – die programmierbaren 32 Werkstückdatensätze,
die Teileerkennung (im Bereich von ±0,05 mm)
und die einstellbare Greifkraft – zwei weitere wichtige
In der IO-Link-Variante bieten die GEP2000- Greifer
alle systemtypischen Vorteile von IO-Link - also nicht
nur die einfache Handhabung und Bedienung, sondern
auch die problemlose Integration. Nach dem
Anschluss eines einzelnen Kabels kann der Greifer
Daten von der übergeordneten Steuerung empfangen
oder an sie senden. Parameter wie Greifkraft
und Greifgeschwindigkeit werden zentral festgelegt,
über die IODD (I0 Device Description) meldet sich der
Greifer an der übergeordneten Steuerung an. Das führt
zu einer Zeitersparnis bei der Inbetriebnahme oder
bei einem Austausch des Greifers. Mit IO-Link eröffnen
sich aber auch neue Perspektiven für erweiterte
Diagnosefunktionen und die vorbeugende Wartung
(Predictive Maintenance), was sich in einer verbesserten
Anlagenverfügbarkeit niederschlägt.
Zusätzliche Hardware in Form von Controllern ist
dank dieser hoch entwickelten Steuerung nicht erforderlich.
Als Bindeglied zwischen Greifer und Feldbus
genügt ein IO-Link Master, und auch in einer eventuell
genutzten SPS muss keine zusätzliche Software
implementiert werden. Die Zimmer Group stellt für die
einfache Bedienung ein eigenes Mensch-Maschine-
Interface (Human Machine Interface HMI) zur Verfügung.
◄
meditronic-journal 2/2021
47
Produktion
Nadelfrei und dicht
Bild 1: Jet-Injektionsgerät PRIME (© Portal Instruments)
Autoren:
Dipl.-Ing. Frank Brunnecker,
Geschäftsführer & Gesellschafter,
Dipl.-Ing. Christian Ebenhöh,
Key Account Manager,
Evosys Laser GmbH
www.evosys-laser.de
Die nadelfreie Injektion (engl. Jet
Injection) bezeichnet die Technik,
Arzneistoffe unter hohem Druck
und ohne Verwendung einer Nadel
in die Haut zu injizieren. Portal
Instruments, ein Spin-Off des Massachusetts
Institute of Technology
(MIT), hat ein Jet-Injektionsgerät
(Bild 1) entwickelt, das diese Technologie
für den Patienten einfach
und ohne ärztliche Unterstützung
nutzbar macht. Die Medikamente
werden in eine Einweg-Kunststoffampulle
gefüllt und mit dem elektronischen
Injektionsgerät in die
Haut injiziert. Eingesetzt wird die
Entwicklung insbesondere für die
Biologika-Therapeutika. Zu diesen
zählen unter anderem Insulin, Hormone
und Impfstoffe.
Jet-Injektionsgerät
Portal Instruments produziert
gemeinsam mit Partnern das Jet-
Injektionsgerät PRIME für die nadelfreie
Injektion. Zentrales Element
des Gerätes ist die Kunststoffampulle
mit der Düse, welche nach
der Benutzung einfach aus dem
Gerät entnommen und entsorgt
werden kann. Der filigrane Aufbau
der Ampulle und der eingesetzten
Düse stellt eine besondere Anforderung
an den Fügeprozess dar.
Neben der geforderten Dichtheit
und Festigkeit, müssen Bauteiltoleranzen
im Bereich weniger Hundertstel
Millimeter gewährleistet
werden. Die Düse darf sich während
der Bearbeitung nicht verformen,
um die anschließende Funktion
zu gewährleisten.
Das passende
Fügeverfahren
Da eine Herstellung mittels Spritzgießen
aufgrund von Hinterschnitten
in der Bauteilgeometrie nicht
realisierbar ist, muss die Baugruppe
aus zwei Einzelteilen hergestellt
werden. Als Fügeverfahren
standen Kleben, Laser-, Heißluft-
oder Heizelementschweißen
zur Auswahl. Aufgrund der deutlich
schlechteren Prozess sicherheit
und des zusätzlichen Platzbedarfs
an der Kunststoffampulle, kann die
Düse nicht geklebt werden. Gegenüber
den Alternativen Heizelementund
Heißluftschweißen, sprachen
zahlreiche Vorteile für ein lasergestütztes
Fügen. Neben deutlich kürzeren
Taktzeiten, zeichnen vor allem
die gute Kontrollierbarkeit sowie die
hohe Prozess sicherheit und -stabilität
das Verfahren aus. Spannungsrisse
in Folge von Eigenspannungen
durch den Wärme eintrag, können
bei der Bearbeitung mit dem Laser
deutlich leichter vermieden werden.
Die Produktqualität wird mit Laserschweißen
nachweislich gesteigert.
Ausschuss durch zu hohen Energieeintrag
verringert sich, da die lokal
eingebrachte Energie auf ein Minimum
begrenzt wird. Auch Verunreinigungen
des Bauteils, z. B. durch
mechanischen Abrieb, entfallen.
Stoffschlüssig durch
Laserbearbeitung
Für das Laserschweißen von
Kunststoffen existieren verschiedene
Verfahrensprinzipien. Die industriell
gängige Methode ist das Laserdurchstrahlschweißen.
Dabei wird
ein für die Wellenlänge der Laserstrahlung
transparenter Werkstoff
mit einem absorbierenden kombiniert
(Wellenlängen üblicherweise
zwischen 800 - 1100 nm). Der Laserstrahl
wird durch das transmissive
Formteil hindurch auf den absorbierenden
Fügepartner fokussiert,
wodurch dieser oberflächlich aufschmilzt.
Über Wärmeleitung wird
der transparente Kunststoff, der mit
einer definierten Kraft angepresst
wird, ebenfalls plastifiziert, so dass
eine stoffschlüssige Verbindung
entsteht. Dieses Verfahren setzt
jedoch voraus, dass einer der beiden
Fügepartner laserabsorbierend ist,
üblicher weise durch ein Additiv. Für
die vorliegende Anwendung musste
daher ein anderer Lösungsansatz
verfolgt werden.
Größere Wellenlänge
Um zwei ungefärbte Kunststoffe
miteinander zu verbinden, kann
die Lasertechnik auf längerwellige
Strahlung ausweichen. Dabei
wird die optische Eigenschaft von
thermo plastischen Kunststoffen ausgenutzt:
ab einer Wellenlänge von
ca. 1,3 µm steigt die Absorption im
ungefüllten Kunststoff sukzessive an,
und ab ca. 2,7 µm wird die Strahlung
fast vollständig vom Polymer
48 meditronic-journal 2/2021
Produktion
Bild 2: Kunststoffampulle mit Düse
(© Evosys)
absorbiert. Eine gängige Methode
für das Schweißen von zwei transparenten
Kunststoffen ist beispielsweise
der Einsatz eines Lasers mit
einer Wellenlänge im Bereich von
1,5 - 2,2 µm. Anders als beim herkömmlichen
Durchstrahlverfahren,
können mit dieser Variante zwei
Werkstücke ohne zusätzlichen
Absorber gefügt werden. Nach einer
eingehenden Bewertung der alternativen
Verfahren, wurde letztlich
das Schweißen mit einem Laser
der Wellenlänge 1,9 µm als qualitativ
und wirtschaftlich beste Lösung
ausgewählt.
Quasisimultanes Schweißen
Als Prozessvariante kommt das
sogenannte quasisimultane Schweißen
zum Einsatz. Dabei fährt der
Laserstrahl den Schweißbereich
mehrfach mit hoher Geschwindigkeit
ab und erwärmt ihn somit vollständig.
Das Material plastifiziert quasi
gleichzeitig. Unter Abschmelzen
eines messbaren Fügewegs werden
die beiden Fügeteile stoffschlüssig
verbunden, wodurch Toleranzen in
den Materialeigenschaften und der
Bauteilgeometrie ggf. kompensiert
werden können.
Sauberes Bauteil - sauberer
Prozess
Als Werkstoff wurde aufgrund der
medizinischen und mechanischen
Anforderungen ein COP mit medizinischer
Zulassung ausgewählt. Insbesondere
die hohe Biostabilität und
die materialbedingte geringe Anlagerung
von Bakterien gaben dabei
den Ausschlag. Sämtliche zu verbindenden
Bauteile werden ungefärbt
und ohne Zugabe von Additiven zur
Absorptionsänderung eingesetzt.
Unter Berücksichtigung der funktionalen
und herstellungsspezifischen
Randbedingungen, wurde die Konstruktion
der Kunststoffampulle
entsprechend der Anforderungen
des Schweißverfahrens angepasst
(Bild 2). Hervorzuheben ist eine gut
für den Laserstrahl zugängliche
Bearbeitungszone sowie die Möglichkeit,
die präzisen Einzelteile in
einer Aufnahme zu fixieren.
Für die Fertigung des Bauteils
wurde in Zusammenarbeit mit der
Evosys Laser GmbH, ein geeignetes
Produktionssystem konzipiert. Die
kundenspezifische Laserschweißanlage
greift auf out-of-the-box Module
aus dem Sortiment des Schweißanlagenherstellers
zurück. Sämtliche
Komponenten, wie Laser und Steuerung,
sind im Anlagengehäuse integriert
- damit wird eine kompakte
Bauweise erreicht. Aufgrund der Fertigungslogistik,
ist in einer ersten
Ausbaustufe die Handbestückung
der Schweißanlage vorgesehen.
Hightech inside
Kernelement des Systems ist der
Laser mit nachfolgender Strahlformung
und -führung (Bild 3). Der
Strahl wird mit einem speziellen
Optik aufbau in ein dynamisches
Spiegel system (Galvanometerscanner)
geleitet. Nach dem Scanner
folgt eine Planfeldoptik, die den
Strahl in die Bearbeitungsebene
fokussiert. Da Düse und Ampulle
an der Stirnseite miteinander verbunden
werden müssen ohne dabei
bewegt zu werden, fährt der Laserstrahl
– geführt durch den Scanner
- mehrfach eine Kreislinie ab.
Fertigung
Ein weiteres für die Fertigung
unerlässliches Modul ist die Positionier-
und Spanneinheit für die beiden
zu fügenden Bauteile. Zentrales
Element ist ein Dorn, der an einer
Öffnung an der Spitze ein Vakuum
erzeugt. Die Düse wird vom Bediener
auf dem Dorn positioniert, ein
Sensor prüft danach berührungslos
das Vorhandensein. Anschließend
wird die Ampulle über Düse
und Dorn aufgesteckt. Auch hier
erfolgt die Positionskontrolle über
einen geeigneten, berührungslosen
Sensor. Sobald beide Fügeteile in
der korrekten Lage sind, wird die
gesamte Vorrichtung automatisch
in Schweißposition gefahren. Nun
erfolgt das Spannen mit einem elektrischen
Servoantrieb, um die erforderlichen
Kräfte für den Schweißprozess
exakt dosieren zu können.
Während des Schweißvorgangs
erfolgt eine Online-Prozesskontrolle
mittels Fügewegüberwachung.
Die Qualität der Naht ist nach dem
Schweißvorgang durch eine gleichbleibend
hohe Festigkeit charakterisiert
- in mechanischen Ausdrücktests
der Düse versagt die
Verbindung kohäsiv im Material der
Komponenten und nicht adhäsiv in
der Fügeebene.
Einfache Bedienung
Eine benutzerfreundliche und
schnelle Bedienung der Anlage im
Produktionsalltag gewährleistet
das Human-Machine-Interface auf
Basis einer Industrie-SPS. Ergänzt
durch die Programmiersoftware Evo-
LaP wird die Flexibilität der Anlage
erhöht. Der Anwender kann schnell
die Daten für Schweißkontur, Vorschubgeschwindigkeiten
und Laserleistung
einprogrammieren. Auf-
Bild 3: 2-µm-Laserschweißsystem (© Evosys)
grund der intuitiven Bedienoberfläche,
die speziell für die Nutzung
auf Touchbildschirme ausgelegt ist,
kann der Benutzer quasi ohne aufwändige
Schulung direkt starten.
Fazit
D i e Te c h n o l o g i e d e s
2-µm-Laserschweißens von
Kunststoffen eröffnet neue Anwendungsmöglichkeiten
und stellt in
vorliegender Applikation ein alternativloses
Fügeverfahren dar. Die
Erfahrungen in der Serienproduktion,
sowohl mit dieser Technologie,
als auch mit der eingesetzten
Schweißanlage, sind durchweg
positiv. Bei gleichzeitig hoher
Schweißnahtqualität, garantiert der
saubere und robuste Prozess eine
hohe Ausbringung bei den gegebenen
Schwankungen des Werkstoffs
und der Bauteilgeometrie.
Die Anlage selbst zeigt eine hohe
Verfügbarkeit bei extrem niedrigen
Folge kosten. Dazu tragen der wartungsarme
Laser und die zuverlässigen
mechanischen und elektrischen
Komponenten bei. ◄
meditronic-journal 2/2021
49
Produktdesign
Für den Benutzer ist die Schnittstelle
das Produkt!
© Adobe Stock/Fotograf: angellodeco. ITK Engineering GmbH
D i e B e t r a c h t u n g d e r
Gebrauchstauglichkeit stellt bei
Medizinprodukten eine effektive,
effiziente und zufriedenstellende
Benutzung für die Anwender sicher.
Dieser Aspekt wird in der Entwicklung
häufig „stiefmütterlich“ behandelt,
doch die Praxiserfahrung zeigt,
dass die Gebrauchstauglichkeit nicht
nur für sichere Produkte sorgt, sondern
auch begeisternde und innovative
Lösungen zutage fördert und
damit einen wesentlichen Beitrag
zum Produkterfolg leisten kann.
Die Analyse der Gebrauchstauglichkeit
ist zunächst eine gesetzlich
vorgeschriebene Disziplin zur Vermeidung
von Benutzungsfehlern,
die zum Schaden von Patienten
führen könnten. Darauf aufbauend
lässt sich mit den richtigen Metho-
Autor:
Dr. Christian Hübsch
ITK Engineering GmbH
info@itk-engineering.de
www.itk-engineering.de
den und Prozessen, die im Folgenden
dargelegt werden, jedoch
auch die Benutzerschnittstelle zwischen
Mensch und Maschine ganzheitlich
betrachten, entwicklungsbegleitend
analysieren und optimieren.
So lässt sich am Ende der Entwicklung
das bestmögliche Benutzungserlebnis
erreichen, denn für
den Benutzer ist die Schnittstelle
das Produkt. Diese kann dabei aus
grafischen Oberflächen, aber auch
aus mechanischen Teilen wie Schaltern,
Knöpfen oder Lampen bestehen.
Der Wille zur konsequenten
Verfolgung des nutzerzentrierten
Ansatzes wird erfahrungsgemäß
nicht nur mit einer höheren Produktqualität,
sondern in der Regel auch
mit einer reibungsloseren Projektdurchführung
belohnt.
Die Phasen des
nutzerzentrierten
Design-Ansatzes
Für ein nutzerzentriertes Human
Maschine Interface-Design werden
neben der genauen Spezifikation
der Benutzergruppen und Benutzungsumgebungen
alle Anwendungsfälle
durchdacht und in sogenannten
Workflows ausspezifiziert.
Ein Workflow definiert dabei die
genaue Abfolge von Benutzungsschritten
am Produkt und erlaubt es
frühzeitig, sich möglicher Gefahren,
Probleme oder nötiger Designentscheidungen
bewusst zu werden.
Zudem lassen sich die Workflows
entwicklungsbegleitend in leichtgewichtigen
Prototypen verschiedener
Abstraktionsgrade umsetzen. So
können frühzeitig Erfahrungen mit
realen Benutzern gesammelt werden,
um Änderungsrisiken in späten
Entwicklungsphasen zu vermeiden
(formative Evaluationen). Die
Fokussierung auf eine Entwicklung
ausgehend von den Bedürfnissen
und Anwendungsfällen der Benutzer
stellt außerdem sicher, dass
nur wirklich benötigte Teile im Produkt
Eingang finden und diese die
Bedürfnisse und Abläufe auch bestmöglich
realisieren. Im Folgenden
werden die einzelnen Phasen einer
nutzerzentrierten User Interface-
Entwicklung, die auch in der Abbildung
schematisch dargestellt sind,
näher beschrieben.
Phase 1: „Kontextphase“
Die UI-Entwicklung startet mit
einer „Kontextphase“, in der eine
Analyse der Rahmenbedingungen
durchgeführt wird. Sie umfasst die
Benennung und Beschreibung aller
möglichen Benutzer des Produktes,
die mit dem Produkt durchzuführenden
Aufgaben sowie weitere relevante
Aspekte, wie beispielsweise
eingesetzte Werkzeuge oder Einsatzumgebungen.
Diese Informationen
tragen zu einer klaren Informationsbasis
für alle Stakeholder und
für die weitere Entwicklung bei. Es
empfiehlt sich, die Kontextphase in
Form von Workshops durchzuführen.
Dies erlaubt den direkten Austausch
aller Beteiligten und schafft
den Rahmen für eine einvernehmliche
Zieldefinition und einen erfolgreichen
Projektstart.
Phase 2:
„Anforderungsphase“
Sobald die Kerninformationen
und Rahmenbedingungen definiert
sind, lassen sich in einer „Anforderungsphase“
die Erfordernisse
– gemeint sind hier die grundlegenden,
lösungsunabhängigen
Bedürfnisse – klar spezifizieren.
Ausgehend von diesen Erfordernissen
werden im nächsten Schritt
die Nutzungsanforderungen definiert,
also solche funktionalen und
nicht-funktionalen Anforderungen,
die von Benutzerseite an das Produkt
gestellt werden.
Phase 3: „Szenarienphase“
Basierend auf den Nutzungsanforderungen
lassen sich Szenarien
gruppieren, die die unterschiedlichen
Aufgaben am Produkt widerspiegeln.
Diese Abläufe wiederum zer legen
sich jeweils in einzelne Schritte
im Rahmen einer Aufgabendurchführung.
In der „Szenarienphase“
kann für jeden dieser Schritte definiert
werden, ob es sich um eine
Handlung am Produkt (Aktion)
oder die Wahrnehmung benötigter
Informationen handelt. Wichtig ist
zudem die frühzeitige Analyse, ob
ein Benutzer in einem bestimmten
Schritt etwas falsch machen könnte
50 meditronic-journal 2/2021
Produktdesign
Startpunkt
Kontextphase
Anforderungsphase
Szenarienphase
Prototypenphase
Umsetzung
Einstieg in den Produktkontext
und Vorbereitung aller
folgenden Phasen
Ableiten der Anforderungen und
Vordenken einer Lösungsskizze
Ausarbeitung konkreter
Benutzungsszenarien
Erstellung von Workflows,
Wireframes, Mockups, Prototypen
Implementierung,
Verifikation,
Validierung
Konzept & Prozessübersicht: Usability, UI-Entwicklung, User Experience
Use
Specification
ergeben
können
Umsetzung
beeinträchtigen
werden
konzipiert zu
gibt vor
Benutzer
(-gruppen)
Umgebungen
Erfordernisse
(Stakeholder Needs)
Nutzungsszenarien
Benutzungsfehler
UI-Elemente
Workflows
Intended Use
gibt vor
haben
Aufgaben
werden
durchgeführt in
Ressourcen
führen zu
Nutzungsanforderungen
(User Requirements)
mit Idee
einer frühen
Systemskizze
bestehen aus
Scenario Steps
Kategorie entweder oder
Aktion
Wahrnehmung
können
beinhalten
ergeben
Wireframes
z.B. Anforderung
der Elemente
in Screens
werden modelliert in
werden
verfeinert
in
Mockups
Entwerfen der
Designs und
Verfeinerungen
Realisierung
beinhalten
Prototyp
Die einzelnen Phasen der nutzerzentrierten Schnittstellenentwicklung © ITK Engineering GmbH
(Missverständnisse, Falscheingaben
o. Ä.), was in der Fortführung
zu einer Gefahr für den Patienten
oder einem Schaden führen könnte.
Derartige Schritte bedürfen im Kontext
der Medizintechnik entwicklung
stets besondere Aufmerksamkeit
und besondere Handhabung, nicht
nur normativ betrachtet, sondern
auch ethisch.
Phase 4: „Prototypenphase“
Mithilfe der definierten einzelnen
Schritte können im folgenden
Prozessschritt die vom Benutzer
benötigten Schnittstellenelemente
und Informationen am Produkt
meditronic-journal 2/2021
abgeleitet werden. Diese ergeben
sich unmittelbar aus den „Aktionen“
und „Wahrnehmungen“ und bilden
das minimal benötigte Werkzeugset
der Schnittstelle. Sie werden im
Rahmen einer „Prototypenphase“ in
strukturierte Abläufe (sog. Workflows)
modelliert und umgesetzt,
z. B. als eine Abfolge von GUI-
Screens. Workflows lassen sich in
dieser Phase in einem ersten Schritt
besonders gut in sog. Wireframes
abbilden. Die Erfahrung zeigt, dass
(zu) frühe Fokussierung auf Design
und Stil den Fokus stark von dem
eigentlichen Anspruch einer möglichst
effizienten Benutzerführung
© Shutterstock/Lifestyle Travel Photo/Adobe Stock/Maksim Kabakou/ITK
Engineering
und Aufgabenerledigung ablenkt
und daher eher hinderlich ist. Über
die Wireframes haben alle Stakeholder
bereits früh die Möglichkeit,
einen genauen Eindruck der Schrittfolgen
am zukünftigen Produkt zu
bekommen. Ab diesem Zeitpunkt
stehen die Wireframes im Zentrum
von ersten iterativen Verbesserungsrunden
und Benutzertests.
Mockups
Sobald der Satz von Wireframes
ausreichend konsolidiert und freigegeben
wurde, können in einem weiteren
Schritt darauf aufbauend sog.
Mockups erstellt werden, bei denen
die rein funktionalen Schritt abfolgen
durch ein zeitgemäßes Design und
ggf. „Corporate Styles“ ergänzt werden.
Hier werden beispielsweise
die Farbpaletten, Schriftgrößen,
genauen Elementanordnungen und
Bilder definiert und implementiert.
Zudem lässt sich das Mockup je
nach Produkt und Zielsetzung beliebig
bis hin zu einem Click-Prototypen
erweitern. Das fertige Mockup
bietet den Stake holdern eine vollständig
ausdesignte Umsetzung
der Schnittstelle des Produktes,
die im nachfolgenden Schritt realisiert
werden kann. Je nach verwendeten
Entwicklungswerkzeugen
kann das Mockup in der nachfolgenden
Umsetzungsphase direkt
als Eingangsartefakt weiterverwendet
werden, was die Reibungsverluste
zwischen Design und Umsetzung
stark verringern kann. Anzumerken
ist, dass der gezeigte Prozess
kein „Wasserfallmodell“ darstellt,
sondern vielmehr auch noch
nachgelagerte Verifikations- und
Validierungsschritte umfasst. Zudem
können alle gezeigten Schritte und
Methoden jederzeit erneut angepasst
und ausgeführt werden, was
den Prozess in der Realität eher zu
einem iterativ ausgeführten Leitfaden
macht.
Bedeutung der frühen
Phasen
In vielen heutigen Projekten wird
aus Zeit- und Kostendruck oft zu
wenig Fokus auf die frühen Phasen
gelegt, die jedoch essenziell für den
korrekten Grundstein und die Konsolidierung
aller Stakeholder sind.
Der vorgestellte Prozess soll ein
Schlaglicht auf die Ausgestaltung
eben dieser frühen Phasen im Kontext
einer Schnittstellenentwicklung
werfen. Hersteller sind gut beraten,
die Entwicklung eines Produktes
von Anfang an den Bedürfnissen
der realen Benutzer auszurichten.
Dieser nutzerzentrierte Ansatz führt
bei konsequenter Umsetzung und
angemessener Berücksichtigung
zu Lösungen, die den Kunden und
Benutzern am Ende effektive, effiziente
und begeisternde Produkte
zur Verfügung stellen. Dies sollte
das Ziel jedweder Produktentwicklung
sein – für Kunden, aber nicht
zuletzt auch für den Markterfolg. ◄
51
Medical-PC/SBC/Zubehör
Mobiles Terminal für mehr Mobilität im
Gesundheitswesen
Besonders in medizinischen
Bereichen wie Arztpraxen, Krankenhäusern,
Gesundheitszentren, aber
auch Laboren und der Tiermedizin
ist oftmals mobiles Equipment erforderlich,
um schnell und flexibel in
verschiedenen Räumen arbeiten
zu können. Das mobile Terminal
Medico 249, ein Panel-PC mit 23,8“
Größe aus dem Hause ICO Innovative
Computer GmbH erfüllt das
hohe Maß an Flexibilität und sichert
ICO Innovative Computer
GmbH
www.ico.de
gleichzeitig die hohen medizinischen
Standards.
Antibakterielles Gehäuse
Zertifiziert nach DIN EN60601-1,
der strengen europäischen Norm für
elektrische Geräte in der Medizin,
hat das Terminal ein antibakterielles
Gehäuse und ist zusätzlich mit einer
IP65-geschützten Front ausgestattet.
Dadurch lässt sich der Medico 249
auch mit scharfen Reinigungs- und
Desinfektions mitteln mühelos reinigen
und sorgt für Sicherheit bei
Patienten und Personal. Als besonderes
Highlight ist er mit drei wechselbaren
Akkus ausgestattet, die
einen Betrieb fernab einer Stromversorgung
ermög lichen und somit
eine Kabelverbindung zur Stromversorgung
über flüssig machen.
Für einen stationären Betrieb kann
er aber selbstverständlich auch mit
einer festen Stromversorgung angeschlossen
werden.
Schnelle Bedienung
Im Inneren des medizinischen
Terminals kommt ein Intel Core
i5-7200U mit 2,50 GHz sowie bis
zu 32 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz.
Der kapazitive Touchscreen mit
PCAP-Technologie ermöglicht eine
schnelle Bedienung des Panel-PCs
und erlaubt moderne Funktionen wie
Wischen oder Zoomen. Eine 128 GB
schnelle SSD sorgt für einen schnellen
Start von Programmen und des
Betriebssystems. Durch das komplett
lüfterlose Design, sowie den
konsequenten Verzicht auf mechanische
Bauteile im Medico 249 entstehen
keine ungewünschten Nebengeräusche
während der Behandlung,
Therapie oder Anamnese.
Vielfältiges
Schnittstellenangebot
Auch im Bereich der Schnittstellen
zeigt sich der Medico 249 äußerst
anschlussfreudig. Neben zwei Gbit
LAN-Anschlüssen ist WLAN bereits
integriert. Zwei weitere Monitore
können über die beiden Displayport-Anschlüsse
angesteuert werden.
Für die Erweiterung mit zusätzlicher
Peripherie wie Messgeräte,
Tastaturen oder Scanner stehen
neben zwei seriellen Schnittstellen
auch vier schnelle USB3.2-Schnittstellen
zur Verfügung. Zusätzlich
steht noch ein PCIe x4- und ein Mini
PCIe-Steckplatz zur Verfügung, die
für eigene Erweiterungen genutzt
werden können. Bereits in kleinen
Stückzahlen können diese auch in
der hauseigenen Fertigung der ICO
GmbH vorkonfektioniert werden.
Standardisierte
Befestigungspunkte
Durch die integrierten standardisierten
VESA100-Befestigungspunkte
lässt sich das Medico 249
Terminal leicht an verschiedenste
Einsatzorte anbringen. Passende
medizinisch zugelassene Schwenkarme,
Standfüße, aber auch Medizinwagen
mit mehreren Ablagen
sind ebenfalls bei der ICO GmbH
passend zum Medico 249 erhältlich.
Highlights im Überblick:
• Medizinisches Terminal Medico
249
• Wechselbare Akkus für mobilen
Betrieb
• Zertifiziert nach DIN EN60601-1
• Intel Core i5-7200U mit 2,50 GHz
• Bis zu 32 GB Arbeitsspeicher ◄
Künstliche Intelligenz in Höchstform
Distec GmbH
info@distec.de
www.distec.de
Der industrielle Embedded Box-
PC EC-3200 von iBASE ist perfekt
für Anwendungen mit künst licher
Intelligenz (KI) und höchsten Leistungsansprüchen.
Außergewöhnliche
Geschwindigkeit
Er basiert auf dem hochmodernen,
stromsparenden und leistungsstarken
NVIDIA Jetson TX2,
der außergewöhnliche Geschwindigkeit
und Energieeffizienz mit
einem Dual Core Denver 2 und
einem Quad Core ARM Cortex-
Bildquelle/©: iBase
52 meditronic-journal 2/2021
Medical-PC/SBC/Zubehör
Motherboards im ATX-Format mit neuester
Generation von Intel Core Prozessoren
RUBY-D811-Q370 enthält Intel Core Prozessoren der 8./9. Generation und Intel Q370 Chipsatz
(zuvor Coffee Lake S)
Optimierte Rechenleistung
Das neue RUBY-D811-Q370
Motherboard im industriellen ATX-
Formfaktor bietet optimierte Rechenleistung
und Energieverbrauch durch
den Einsatz der Intel Core i3/i5/i7/
i9 Prozessoren der 8./9. Generation
(zuvor Coffee Lake S Plattform) mit
bis zu 8 Kernen im LGA 1151 Sockel
sowie der neusten Intel Gen 9
Grafik-Engine.
Weitere Merkmale sind
Portwell, Inc.
European Portwell Technology
B.V.
info@portwell.eu
www.portwell.eu
Portwell hat ihr neues Board
RUBY-D811-Q370 vorgestellt. Laut
Brian Lai, Portwell Produktmanager,
bietet es eine ausgeglichene
Kombination von Energieeffizienz
und optimierter Rechenleistung,
beschleunigter Grafikverarbeitung
und allgemeinem Energieverbrauch.
Außerdem unterstützt
das neue industrielle ATX-
Computer board die Steuerung in
der Produktionsautomatisierung,
zahl reiche Peripheriegeräte und
Netzwerkkonnektivität für eine Vielzahl
von Anwendungen.
Zu diesen Anwendungen
gehören Industrie 4.0, Anlagen
zum Test von Halbleitern, Steuerung
von Prozessrobotern, automatisch
gesteuerte Fahrzeuge, GPU-
Rechenengines, medizinische Bildgebung,
intelligenter Einzelhandel,
Spielautomaten in Casinos, intelligenter
Transport, Rüstung u.v.a.
Unterstützung von Dual Channel
DDR4 Non-ECC Long- DIMM
2400/2666 MHz bis 128 GB; 6x
USB 3.1 (4 am hinteren I/O), 6x
USB 2.0, 6x SATA III, 3x konfigurierbare
PCIe 3.0 Steckplätze (1x
PCIe x16 oder 2x PCIe x8 Signal
oder 1x PCIe x8 und 2x PCIe x4),
3x PCIe 3.0 x4, 2x PCIe 3.0 x1 und
1x mini-PCIe; 1x M.2 Key E 2230
für drahtlose Übertragung und 1x
M.2 Key M 2242/2260/2280 für
SSD; zweimal Gigabit-Ethernet,
10x COM-Ports; drei unabhängige
Displays aus Dual DP (4K
Auflösung), 1x HDMI (4k Auflösung)
und 1x VGA (Auflösung
bis 1920 x 1200) verfügbar in
Clone und Extended Modes und
ATX-Anschluss zur Spannungsversorgung.
A57 Prozessor ver bindet. Dies
ermöglicht die hoch moderne
NVIDIA Pascal-Architektur mit
256 Rechenein heiten und bis zu
1,33 TFLOPS. Der EC-3200 bietet
hohe Rechen- und Videoanalyse-Fähigkeiten
mit 8 GB Speicher
und 59,7 GB/s Speicherbandbreite,
um eine anspruchsvolle Echtzeit-
Datenverarbeitung durchzuführen
und Latenzprobleme zu überwinden.
Dabei nutzt er die GPUbeschleunigte
Parallelverarbeitung
zur Bewältigung datenintensiver
und unternehmenskritischer
Arbeitslasten, ohne die Bandbreite
stark zu belasten. Durch seine
robuste Machart ist der EC-3200
ideal für den Einsatz in Industrierobotern,
medizinischen Geräten
oder Smart Cities.
Lüfterloses Design
Der EC-3200 bietet ein lüfterloses
Design für einen unterbrechungsfreien
Betrieb und einen
erweiterten Temperaturbereich
von -20 bis +60 °C. Mit seinem
geringen Stromverbrauch liefert
der NVIDIA Jetson TX2 eine
25-mal höhere Energieeffizienz
als andere hochmoderne Desktop-Grafikprozessoren.
Trotz seiner
kompakten Abmessungen
verfügt der Box-PC über 8 GB
LPDDR4 Arbeitsspeicher und
32 GB eMMC. Als I/O-Schnittstellen
stehen HDMI, Gigabit-Ethernet,
zwei USB 3.0 und zwei USB 2.0
Anschlüsse zur Verfügung. Am
Gehäuse befinden sich ein DB9-
Anschluss für RS232- oder CAN-
Bus, ein Micro-USB-Steckplatz,
ein externer 10-poliger GPIO-
Anschluss. Das Betriebssystem
basiert auf einem speziell angefertigten
Ubuntu Linux. ◄
Mehr Flexibilität
„Das neue RUBY-D811-Q370 hat
nicht nur den aktuellsten Intel Gen
Core i Prozessor der 8./9. Generation
und den Q370-Chipsatz“, bestätigte
Lai, „sondern mit seinen vielen
I/Os und PCIe-Erweiterungssteckplätzen
lässt es sich besonders
flexibel und funktionell in einer
größeren Vielfalt von Anwendungen
einsetzen. „Außerdem“, fügte Lai
hinzu, „erhalten unsere Kunden die
beruhigende Gewissheit des über
10jährigen Supports aller Portwell-
Produkte.“◄
meditronic-journal 2/2021
53
Medical-PC/SBC/Zubehör
Mini-ITX Embedded Motherboard für Intel Core
der 10. Generation
WADE-8212 enthält Intel Core-Prozessoren der 10. Generation und den Intel Q470E Chipsatz für höhere CPUund
Grafikleistung sowie flexiblere Ausbaufähigkeit bei Ein- und Ausgängen
(4K Auflösung), 1x HDMI 2.0a (4K
Auflösung), 1x VGA (Auflösung bis
1920x1200) auf der Rückseite, 1x
LVDS (Auflösung bis 1920x1200) onboard;
ATX-Anschluss sowie TPM
2.0 on-board für höhere Sicherheit.
Schneller und
leistungsfähiger
Portwell
European Portwell Technology
B.V.
info@portwell.eu
www.portwell.eu
Portwell präsentiert WADE-8212,
die neuste Ergänzung ihrer Serie
von Embedded-System-Boards mit
Mini-ITX-Formfaktor. Laut Brian
Lai, Produktmanager bei Portwell,
ist das neue WADE-8212 für
einen leistungsfähigeren Multi-Tasking-Betrieb
und eine verbesserte
Bildausgabe mit hoher Auflösung
sowie eine schnellere Netzwerkkonnektivität
(2,5 Gb) konzipiert
worden.Seine reichhaltige Ausstattung
mit Ein- und Ausgängen
und Erweiterungsmöglichkeiten
unterstützt eine Vielzahl von
Peripherie geräten in den verschiedensten
Anwendungen wie industrielle
Automatisierung, Produktion
mit Robotern, automatisierte
Prüfanlagen, Halbleiterausrüstung,
Prozesssteuerungen in der Produktion,
automatische fahrerlose
Transportfahrzeugen (AGV), medizinische
Geräte, Kommunikationseinrichtungen,
IoT-Gateways, intelligente
Transportsystemeu.v.m.
Schnittstellen und
Erweiterungen
WADE-8212 unterstützt den Intel
Q470E Chipsatz und die neuste
Intel Core i9/i7/i5/i3/Pentium/Celeron
Prozessorplattform (vormals
Comet Lake S) der 10. Generation
mit bis zu 10 Kernen/20 Threads
(35 W - 80 W) im LGA1200-Sockel.
Weitere Features sind Zweikanal-
DDR4 2400/2666/2933 MHz Non-
ECC SDRAM in zwei SO-DIMM-
Sockeln bis 64 GB; 1 und 2,5 Gigabit
Ethernet (Intel I219LM und I225LM);
5x COM-Ports (zwei davon per BIOS
konfigurierbar); 6x USB 3.2 Gen 1
und 4x USB 2.0; 4x SATA III Ports,
GPIO und Audiobuchse.
Die reichhaltigen Erweiterungsmöglichkeiten
umfassen 1x PCIe
Gen 3 x16, 1x M.2 Key E 2230
für Funkmodule (Bluetooth/Wi-Fi),
1x M.2. Key M 2242/2260/2280 für
SSD, 1x M.2 Key B 3042 und SIM-
Kartensteckplatz für 4G/5G. Die drei
Displayanschlüsse sind 1x DP 1.2
„Das neu entwickelte WADE-8212
enthält die Intel Core Prozessoren der
neusten 10. Generation“, sagte Lai.
„Damit bietet es bis zu 20 % mehr
Kerne als Prozessoren der vorherigen
Generation, bis zu 31 % mehr
Leistung im Multitasking mit rechenintensiven
Anwendungen sowie bis zu
11 % mehr Leistung bei rechenintensiven
Anwendungen mit nur einem
Task. Aber das sind noch nicht alle
Vorteile. Sein MOSFET-Kühlkörper
leitet die Wärme effizienter ab und
ist für lüfterlose Systeme geeignet.
Um die Servicefähigkeit zu verbessern,
besteht die Option, für eine
längere CMOS-Datenerhaltung eine
wiederaufladbare CMOS- Batterie
einzusetzen. Die Führungen für
eine kompakte PCIe-Karte erleichtern
das Einsetzen und verhindern
Schäden. Der 2,5 Gigabit LAN-Support
(Intel I225LM) liefert eine bis zu
2,5 Mal schnellere Netzwerkleistung
gegen über herkömmlichem 1 Gigabit
LAN, um den Anwender schnellere
Dateiübertragungen und noch
reibungsloseres Videostreaming mit
derselben hohen Qualität zu bieten.“
Außerdem bietet das verbesserte
WADE-8212 eine große Anzahl von
Ein- und Ausgängen und reichhaltige
Erweiterungsmöglichkeiten,
einschließlich 1x PCI Express x16
und mehreren M.2- Steckplätzen
für drahtlose Konnektivität, Speicher
und mehr Funktionen in einem
großen Anwendungsbereich. Die
Kunden erhalten nicht nur modernste
Technologie und Features, sondern
auch eine Produktverfügbarkeit
über 15 Jahre aller Portwell-
Produkte. ◄
54 meditronic-journal 2/2021
Medical-PC/SBC/Zubehör
Leistungsdurchbruch mit Intel-Core-
Prozessoren der 11. Generation
Advantech stellt das SOM-6883
für eine Reihe von Anwendungen
vor. Das COMe Compact Typ 6
Modul mit Intel-Core-Prozessoren
der 11. Generation (Tiger Lake
UP3) bietet Intels hervorragende
Iris-Xe-Grafik, verbesserte Rechenleistung
und KI-Beschleunigung. Die
neuen Echtzeitfunktionen mit geringer
Latenz machen den stromsparenden
Tiger Lake-Prozessor zur
idealen Lösung für Anwendungen
wie KI-Inferenz, medizinische Bildgebung
und Edge Computing in
Umgebungen mit beengten Platzverhältnissen.
Advantech
www.advantech.eu
Hervorragende
Grafikperformance
Das SOM-6883 ist mit DDR4-
3200-Speicher ausgestattet, ein
Kanal aufgelötet und der zweite
Kanal als SO-DIMM, das Konfigurationen
mit höherer Speicherkapazität
bietet, was eine verbesserte
Speicherbandbreite und die
hervorragende Grafikperformance
ermöglicht. Das Modul bietet außerdem
Super-Speed-Schnittstellen wie
2,5-Gbase-T TSN LAN, PCIe Gen 4
und USB 3.2 Gen 2. Zudem bietet
Advantech ein Referenz design, um
USB4 (Thunderbolt) über das Entwicklungs-Carrier-Board
zu realisieren,
damit Anwender diese Technik
schneller nutzen können. Die integrierte
NVMe SSD, der IBECC-Speicher
(InBandECC), der Weitbereichseingang
sowie die hohen
Betriebstemperaturen machen das
SOM-6883 zur perfekten Wahl für
Anwendungen in den Bereichen
Medizintechnik, maschinelles Lernen,
hochwertige Testgeräte und
Verteidigungstechnik.
Hohe Leistungsfähigkeit
Die 10nm-Mikroarchitektur der
11. Generation der Intel-Core-
Prozessoren, die CPU- und GPU-
Rechenleistung mit KI-Beschleunigung
bereitstellt, verleiht dem
SOM-6883 eine hervorragende
Rechenleistung, die bis zu 25 %
schneller als die der Vorgängermodelle
ist. Hinzu kommen eine
2,95-fache bessere Grafikleistung
und eine schnellere Reaktionsfähigkeit
bei einer geringen Leistungsaufnahme
von 12 bis 28 W. Das
SOM-6883 ist mit bis zu 96 GPUs
und zwei Video-
Decoder-Einheiten
mit Intel-Iris-Xe-Grafik
das erste COMe-
Compact-Modul, das
bis zu vier unabhängige
4K-Display- oder
zwei 8K-HDR-Ausgänge
unterstützt.
Gleichzeitig ist die
Plattform für ihre KI-
Beschleunigung mit
der Deep Learning
Boost Engine VNNI
von Intel bekannt,
mit der sich die Effizienz
und Inferenzleistung
erheblich
verbessert. Um seinen
Partnern zu helfen,
KI-Anwendungen
weiter voranzutreiben,
bietet Advantech das OpenVINO-
Toolkit von Intel je nach Bedarf an.
Verbesserte
Datenübertragung
Das SOM-6883 unterstützt mehrere
moderne Schnittstellen. Es ermöglicht
die schnelle Datenübertragung
mit einer größeren Bandbreite
über 2,5G LAN, PCIe Gen 4 und
NVMe SSDs, um große Datenmengen
zwischen AIoT-Anwendungen
zu übertragen. Das mit TSN (Time
Sensitive Networking) ausgestattete
2,5G LAN ist die beste Wahl
für Automatisierungs- oder Edge-
Anwendungen, die eine geringe
Latenz benötigen. Diese Technik
erfüllt die Anforderungen der Echtzeitkommunikation
und ermöglicht
es, dass kritische Daten im Kommunikationsprozess
priorisiert werden,
z. B. die rechtzeitige Übertragung
von Befehlen, Aktionen oder
Sicherheitsinformationen.
Das SOM-6883 ist auch das erste
COMe-Modul, das PCIe Gen 4 für
doppelte Datenübergangsraten
unterstützt. Es bietet auch USB4,
das als DisplayPort, Thunderbolt,
USB 3.2 und USB 2.0 über den
flachen USB-C-Anschluss konfiguriert
werden kann. Advantech
bietet ein USB4-Referenzdesign
und ein Starterkit mit einem Carrier-Board
mit einer Mezzanine-
Karte (SOM-MZ10) an, um das
Design-in der neuen Schnittstellen
zu beschleunigen. Neben seiner
hohen Leistungsfähigkeit verfügt
das SOM-6883 über ein zuverlässigeres
Design, damit es sich an
verschiedene Anwendungen anpassen
lässt. Das Modul ist mit 16 GB
gelötetem DDR4-3200-Speicher
und einer NVMe SSD für höhere
Vibrations- und Stoßfestigkeit ausgestattet.
Es unterstützt auch IBECC-
Speicher für eine fehlerfreie Funktion,
den integrierten TPM2.0-Chip
zum Schutz vor Cyberattacken,
einen 8,5- bis 20V-Weitbereichseingang
und eine Betriebstemperatur
von -40 bis 85 °C.
Anforderungen erfüllt
Damit erfüllt das SOM-6883 die
Anforderungen missionskritischer
Anwendungen in der Luft-, Raumfahrt-,
Verteidigungstechnik, im
Transportwesen und in Kommunikationsanwendungen
im Freien. Das
Modul unterstützt nicht nur Hardware,
sondern auch BIOS-Speicherschutz
und sicheres Booten, BIOS
Power Management sowie WISE-
DeviceOn für die Remote-Hardware-Überwachung
und OTA-Software-Updates,
um Systemfehlfunktionen
zu vermeiden. Damit lassen
sich zuverlässige Produkte für eine
Vielzahl von AIoT- und IIoT-Anwendungen
entwickeln.
Wesentliche
Leistungsmerkmale
• COM Express R3.0 Compact
Typ 6 Modul
• Intel-Core-i7/i5/i3/Celeron-Prozessoren
der 11. Generation
• Bis zu 16 GB On-Board DDR4
3200 MT/s und bis zu 32 GB SO-
DIMM 3200 MT/s
• Vier unabhängige Displays mit 3x
DDI, eDP/LVDS oder VGA
• 1 PCIe x4 Gen 4, 5 PCIe Gen 3,
4 USB 3.2 Gen 2, 2.5G LAN,
2 SATA III Ports
• Unterstützt Advantech iManager
und WISE-DeviceOn
• Betriebstemperaturbereich:
Standard: 0 ~ 60 °C,
erweitert: -40 ~ 85 °C ◄
meditronic-journal 2/2021
55
IoT/Industrie 4.0
Zuverlässig vernetzt im
Gesundheitssystem
Bressner Technology erklärt, wie mit speziellen IoT-Lösungen von Digi International die lebenswichtige
Konnektivität zwischen Patienten, Ärzten, Maschinen und Systemen hergestellt werden kann – wo und wann
immer die Gesundheitsversorgung stattfindet.
Das Internet der Dinge (IoT) verändert
jeden Winkel des Gesundheitswesens
und die Zukunft sah
noch nie so vielversprechend aus.
Patienten gewinnen neue Freiheiten,
da sie durch die Fernüberwachung
ständig unter der Beobachtung und
Obhut der behandelnden Ärzte bleiben.
Auch Ärzte werden in ihrem
Handeln durch fortschreitende Konnektivität
der Geräte gestärkt, die
ihnen einen sofortigen Zugriff auf
Echtzeitinformationen ermöglichen.
Zudem bieten sich für Administratoren
neue Wege, um verschiedene
Standorte effizienter zu verwalten
und dabei gleichzeitig die Qualität
der Datenpflege zu verbessern, da
die Systeme immer stärker automatisiert
und integriert werden kön-
BRESSNER Technology
GmbH
www.bressner.de
nen. Besonders der Datenintegrität
wird dabei eine große Verantwortung
zu teil, wenn Leben und
Gesundheit auf dem Spiel stehen.
Das zeigt, dass eine sichere und
zuver lässige Netzwerkleistung noch
nie so wichtig für das Gesundheitswesen
war wie heute.
Störungsfreie Konnektivität
„IoT-Produkte ermöglichen störungsfreie
Konnektivität für Notfallkommunikation,
Patienten- und
Arzneimittelüberwachung, Compliance-Berichterstattung
und mehr,
überall dort, wo die Verbindung von
Menschen und Maschinen unerlässlich
ist. Damit ermöglichen sie
neue Möglichkeiten für IoT-Anwendungen
und -Services im Gesundheitswesen“
sagt Martin Stiborski,
Geschäftsführer der Bressner Technology
über die Möglichkeiten von
IoT-Lösungen im Gesundheitswesen.
„Die Netzwerk-Lösungen
von Digi bieten neben Routern und
Gateways auch Softwaresysteme
um Befehle und Datenübertragung
schnell, zuverlässig und sicher zu
verarbeiten.“
Aufbau eines eigenen
Netzwerkes
Die Gesundheitsversorgung von
heute findet nicht immer innerhalb
einer festen Struktur statt. Ambulante
Notfalldienste benötigen daher
immer eine sichere Verbindung, um
Zugriff auf Patientendaten zu erhalten
oder störungsfrei mit Einsatzzentralen
oder Krankenhäusern kommunizieren
zu können. Mit Hilfe des
Digi LTE-Advanced 802.11ac Router
kann ein immer verfügbares Netzwerk
eigens für ambulante Rettungsdienste
oder Pflegekräfte aufgebaut
werden, das eine problemlose Kommunikation
ermöglicht – wo immer
der Einsatz auch gerade ist.
Ausfallzeiten sind keine
Option
Der Zugriff auf die Router über
die Digi Remote Manager-Anwendung
ermöglicht es, Geräte zu überwachen,
Probleme zu diagnostizieren
und sie aus der Ferne direkt zu
beheben, ohne dabei vor Ort sein
zu müssen. Die Anwendung bietet
ein einziges Online-Performance-
Dashboard für die Konfiguration
und Fehlerbehebung von Geräten
an verschiedenen Standorten.
Automatisierte Alarme und Berichte
halten den Administrator immer auf
dem Laufenden und ermöglichen
es Netzwerkprobleme rechtzeitig
erkennen und vor allem beheben
zu können.
Geräte im Netzwerk
integrieren
MRT-Geräte, CT-Scanner oder
andere Geräte sind nicht immer für
eine integrierte, vernetzte Versorgung
konzipiert worden. Durch die
Verwendung von USB-zu- Seriellund
Netzwerk-zu-Seriell-Produkten
können Verbindungen zu
einer Workstation, einem mobilen
Wagen, einem Server, einem virtu-
56 meditronic-journal 2/2021
IoT/Industrie 4.0
Industrietaugliche Ethernet Switches mit Langzeitverfügbarkeit
Kontron erweitert seine Industrial
Switch-Produktlinie um weitere
leistungsstarke und kostengünstige
Modelle der KSwitch-Familie
für Fast- und Gigabit-Ethernet. Die
ersten 23-KSwitch-Varianten sind
seit dem Q1/2021 verfügbar und
werden im Laufe des Jahres um
weitere Varianten ergänzt. Moderne
Hochleistungschips, Automatisierungslösungen,
5G-Konnektivität
und nicht zuletzt industrielle Switches
sind wesentliche Bausteine für
erfolgreiche Industrie 4.0 und IoT-
Anwendungen. Die neuen KSwitch-
Modelle von Kontron sind für Fastund
Gigabit-Netze bis 10G geeignet
und wurden speziell für den Einsatz
im industriellen Umfeld ent wickelt.
Neben einer kompakten Bauweise
bieten die Switches die Möglichkeit,
Maschinen, Steuerungen und
andere Komponenten auf der Basis
von Industriestandards problemlos
miteinander zu verbinden.
Flexibel kombinierbar
Alle Switches können flexibel
miteinander kombiniert werden
und erleichtern dadurch den
Aufbau einer zukunftsorientierten
IT-Umgebung. Dank des Single-
Chip-Designs arbeiten die Switches
zuverlässig und hoch performant
bei gleichzeitig reduziertem
Stromverbrauch. Weitere Kosteneinsparungen
ergeben sich durch
den Einsatz von standardisierten
RJ45- sowie optional SFP(Small
Formfactor Pluggable)-Slots.
SFPs sind verfügbar als modulare,
optische oder elektrische
Transceiver für Fiber Optics oder
„Direct Attach Copper“ und können
je nach Anwendungsfall flexibel
und skalierbar eingesetzt werden.
Durch die kompakte Bauweise ist
der Platzbedarf im Schaltschrank
oder industriellen Rack um bis zu
35 % reduziert.
Robust, auch gegen
Magnetfelder
Die Switches verfügen über ein
hochwertiges Metallgehäuse, das
sie für den Einsatz in robusten
Umgebungen prädestiniert. Sie
können standardmäßig bei Temperaturen
von -40 bis +75 °C bzw.
von -10 bis +60 ºC eingesetzt werden,
zudem unterstützen die meisten
Produkte einen erweiterten
Versorgungsspannungsbereich
von 12 bis 58 V DC. Dank des
robusten Netzteils und einer elektrischen
Immunität an jedem Port
von bis zu 2 kV Surge, arbeiten
die Switches auch in rauen Produktionsumgebungen
mit starken
Magnetfeldern oder instabiler
Spannungsversorgung sicher und
zuverlässig.
Auch für virtuelle Netze
Die Switches unterstützen teils
Power Over Ethernet (PoE/PoE+,
Ultra PoE) bzw. sind als Powered
Device zu betreiben. Implementierte
Managementfunktionen
ermöglichen neben anderen Features
auch den Aufbau virtueller
lokaler Netze (VLAN), um in industriellen
Umgebungen Netzwerke
zu strukturieren und aus Sicherheitsgründen
zu separieren.
Alle Modelle sind über den Webshop
des Kontron-Partners Rutronik24
zu beziehen.
Kontron Europe GmbH
info@kontron.com
www.kontron.com
ellen Host oder einer Cloud-basierten
Plattform aufgebaut werden und
so Flexibilität und Mobilität bieten,
um die Reaktionsfähigkeit zu verbessern
und den Zeitaufwand für
die Einrichtung von Verbindungen
zu verringern.
Medizinische Geräte
um smarte Funktionen
erweitern
Eine weitere Möglichkeit IoT-
Lösungen im Bereich der Medizin
zu integrieren bietet die Verwendung
von kompakten und leicht integrierbaren
System-on-Module (SOM)-
Lösungen. Mit Hilfe dieser können
medizinische Gerätschaften bereits
ab Werk um vielfältige Konnektivitätsoptionen
erweitert werden, die
die Behandlung von Patienten oder
Pflegebedürftigen erleichtern oder
sogar Leben retten.
Defibrillatoren:
Die Geräte können lokale drahtlose
Netzwerke dort nutzen, wo sie
sich gerade befinden, so dass der
Betriebsstatus (z. B. die Batterielebensdauer)
überwacht und Geräteausfälle
proaktiv verhindert werden
können.
Mobile Pflegestationen:
Mit dem ConnectCore 6 können
mobilen Pflegestationen leichter
überwacht und geortet werden.
Die eingebaute Intelligenz, die Netzwerkkonnektivität
und die grafischen
Möglichkeiten von ConnectCore 6
sorgen für eine bessere Benutzererfahrung,
eine sichere Integration
in Krankenhausnetzwerke und die
Einbindung in zusätzliche Anwendungen
und Funktionen.
Smarte Krankenbetten:
Krankenhausbetten beherbergen
heute anspruchsvolle Patientendiagnostik
und -metriken. Das
ConnectCore Modul ermöglicht es,
intelligentere Betten zu bauen, die
integrierte Gewichtsmessungen,
Belegungsüberwachung, Patientenunterhaltung,
Umgebungssteuerung
und mehr bieten.
Intelligente
Infusionspumpen:
Infusionspumpen, die mit Digi IoT
Produkten ausgestattet sind können
automatisiert über die Verabreichung
von Medikamenten informieren.
Eine sichere drahtlose Verbindung
sorgt für eine nahtlose Integration
in das Netzwerk eines Krankenhauses
und trägt zudem dazu
bei, dass die Daten der internen
Medikamentenbibliothek der Pumpe
auf dem neuesten Stand sind. Die
Netzwerkkonnektivität kann auch
Warnmeldungen zu Pumpenwartungsproblemen
auslösen oder
eine zentrale Nachverfolgung der
im Krankenhaus verteilten Geräte
ermöglichen. ◄
meditronic-journal 2/2021
57
Komponenten
Schlankes Handgehäuse für mobile
Anwendungen
Mobile Geräte benötigen eine funktionale sowie optisch ansprechende Verpackung. Dabei ist eine handliche,
flache Abmessung mit gleichzeitig viel Volumen für universelle Einbauten und moderne Funkstandards ideal.
und sieht dabei besonders ästhetisch
aus. Zum Gehäuseumfang
gehören je ein Ober- und Unterteil
aus flammwidrigen ASA+PC-FR
(UL 94 V-0) in der Farbe grauweiß
(RAL 9002). Die Montage erfolgt
rückseitig mittels vier TORX-Edelstahlschrauben.
Das schmeichelt der
Optik, da keine Schraubenköpfe im
Sichtfeld stören. Das SLIM-CASE
ist in sechs Ausführungen in den
Maßen (Länge x Breite x Höhe) 148
x 74 x 19/22 mm erhältlich.
bauvolumen um 3 mm und dient
zusätzlich als Stoßschutz. Als weiteres
Zubehör gibt es eine transparente
Frontscheibe (auf Anfrage
rückseitig bedruckbar), die darunter
liegende Displays schützt. Befestigt
wird das Ganze mit einer Klebe folie.
Die Gehäuse erreichen mit dem
TPE-Zwischenring IP54 oder einer
optionalen Dichtung die Schutzart
IP65. So können die SLIM-CASE
im Innen- als auch im Außenbereich
genutzt werden.
Odenwälder Kunststoffwerke
Gehäusesysteme GmbH
www.okw.com
Die neue Handgehäusereihe
SLIM-CASE von OKW Gehäusesysteme
ist mit dem schlanken
Design und der Auswahl an verschiedenen
Bedienfronten bestens
für diese mobilen Elektronikanwendungen
geeignet.
Das flache SLIM-CASE
ist durch seine Konstruktion optimal
für moderne Handbediengeräte.
Es liegt komfortabel in der Hand
Drei verschiedene
Bedienfronten:
• 1,6 mm vertieft: Für den Einsatz
einer konturgetreuen, transparenten
Frontscheibe oder einer
Folientastatur.
• 1 mm vertieft: Für Anwendungen
mit Dekorfolien.
• Plane Bedienfläche: Für individuelle
Gestaltung und Anordnung
von Bedien- und Anzeigeelementen
aller Art.
Diese drei Varianten gibt es mit
jeweils zwei verschiedenen Unterteilen:
mit oder ohne erhöhtem Dom
für den optionalen TPE- Zwischenring
in vulkan. Dieser erhöht das Ein-
Schlankes Design
Durch das schlanke Design
sind die Gehäuse für den Einbau
flacher elektronischer Bauteile
sowie großflächiger Displays und
Touch-Anwendungen ideal. Die
möglichen Einsatzgebiete reichen
von der Mess- und Regeltechnik, IoT
/ IIoT, über Health Care, Labor- und
Medizintechnik, Umwelttechnik bis
hin zur drahtlosen Kommunikation.
Dabei lassen sich die SLIM-CASE
ganz nach Wunsch modifizieren,
beispielsweise mit einer mechanischen
Bearbeitung für Schnittstellen,
Bedruckung von Firmen logos, Lackierung
in verschiedenen Glanzgraden
oder Metallic-Lack, EMV-Aluminiumbeschichtung,
Folien tastaturen
und vieles mehr. ◄
Zuverlässige und geräuscharme Lüfter für den Einsatz in medizinischen Geräten
Schukat
www.schukat.com
Mit den Lüfterserien MF und HA
von Sunon führt Schukat electronic
innovative und qualitativ hochwertige
Lüfter im Programm, die
professionelle Kühllösungen für
Medizingeräte-Hersteller ermöglichen.
Zu den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
zählen unter anderem
medizinische Beatmungsgeräte,
COVID-19-Testgeräte, Inkubatoren,
medizinische Diagnosegeräte
wie Ultraschall- und MRT-
Geräte, Patienten-Überwachungssysteme
ebenso wie kleinere medizinische
Geräte für den Hausgebrauch,
darunter Inhalationsgeräte
und Sauerstoffgeräte.
Zuverlässig
Für den Einbau in Geräten der
Diagnostik und im Labor-Einsatz
eignen sich die DC-Axial-Gerätelüfter
der MF-Serie von Sunon ideal,
die auch als PWM-fähige Varianten
erhältlich sind. Die Lüfter gewährleisten
eine hohe Zuverlässigkeit
und unterstützen eine effektive
Wärmeableitung. Ihr Antrieb erfolgt
über einen elektronisch kommutierten
Gleichstrommotor. Dabei
arbeiten die Lüfter zuverlässig
mit lang lebigen Kugellagern, bei
kleineren Bauformen verwendet
Sunon sein patentiertes Vapolager
mit Magnetic Levitation System
(MagLev). Dieses sorgt für einen
vibrationsfreien und geräuscharmen
Gleichlauf des Flügelrades (Impeller)
und ermöglicht damit sehr leise
und leistungsstarke Lüfter. Solche
Lüfter sind in der Größe 40 x 40
x 20 mm beispielsweise bei dem
58 meditronic-journal 2/2021
Komponenten
Atemanalyse mit Microlüftern
Mittels Echtzeitanalyse können mit dem SpiroNose die Biomarker untersucht werden, die sich im Atem befinden.
Für den geregelten Luftstrom ist hier der Sensorlüfter MF15A05 verantwortlich.
einer KI-betriebenen Plattform, die eine Vor-
Ort-Analyse von ausgeatmeten Biomarkern
in Echtzeit ermöglicht. Somit ist der Spiro-
Nose in der Lage, eine COVID-19-Infektion
zuverlässig auszuschließen. Breathomix hat
es sich zur Aufgabe gemacht, einen schnellen
und nicht-invasiven Atemtest für klinische
Anwendungen wie das COVID-19-Screening
zu entwickeln.
Kompakter Microlüfter
SEPA EUROPE GmbH
www.sepa-europe.com
Ausgeatmeter Atem enthält Hunderte von unterschiedlichen
Molekülen (Volatile Organic Compounds,
VOCs) in der Gasphase, die während physiologischer
Prozesse im Körper produziert werden. Krankheiten
aber beeinflussen die normalen physiologischen Prozesse
des Körpers und verändern dadurch die Zusammensetzung
der VOCs im Atem.
Aufgrund dieser Erkenntnis hat das niederländische
Unternehmen Breathomix die BreathBase entwickelt.
Dies ist eine Kombination aus einer einfach zu bedienenden
eNose, der SpiroNose und einer ständig wachsenden
Online-Referenzdatenbank, gekoppelt mit
Für die Analyse der Luft benötigt der Spiro-
Nose einen geregelten Luftstrom. Dafür ist
der Sensorlüfter MF15A05 von SEPA Europe
in den Abmessungen 15 x 15 x 8 mm geradezu
prädestiniert. Da er ein echter Platzsparer
ist, konnten vier MF15A05 im Gerät
untergebracht werden. Die Microlüfter versorgen
den Sensor im Gerät mit der Umgebungsluft
während der Patient durch den
SpiroNose atmet. Trotz seiner kompakten
Größe hat der MF15A05 eine Durchflussrate
von bis zu 10 l/min und ist dank seines
aerodynamischen Designs angenehm leise.
Zuverlässiges Magfix Gleitlager
Microlüfter von SEPA Europe sind mit dem zuverlässigen
Magfix Gleitlager ausgestattet und haben
eine Lebensdauererwartung von bis zu 210.000 h.
Dank des optionalen Tachoausgangs kann die Drehzahl
ständig überwacht werden.
SEPA Europe ist Lüfterspezialist im Bereich Medizintechnik
mit langjähriger Erfahrung und kann hier garantieren,
dass Lüfter auch über einen längeren Zeitraum
hinweg zuverlässig und schnell geliefert werden. ◄
Medizintechnikhersteller Medtronic
im Einsatz.
Geräuscharm
Speziell für den Einsatz in
geräuschsensitiven Applikationen
im direkten Patientenumfeld bietet
die HA-Serie von Sunon eine
optimale Lösung. Das Design der
Lüfterserie ist konsequent auf eine
Geräuschentwicklung von unter
20 phon ausgelegt – und liegt damit
unterhalb des für einen Menschen
wahrnehmbaren Bereichs einer Einzelgeräuschquelle.
Lüfterrad und
Gehäuse wurden hier speziell unter
den Gesichtspunkten einer möglichst
niedrigen aerodynamischen
Geräuschentwicklung entwickelt,
zusätzlich findet das geräuscharme
und wartungsfreie magnetische
Vapolager Verwendung. Durch diese
Anpassungen lassen sich die Lüfter
in einer normalen Umgebung wie
einem Patientenzimmer oder Labor
nicht mehr als einzelne Geräuschquelle
identifizieren. Die HA-Serie
bietet eine Luftleistung zwischen
5,9 und 93,4 m³/h und ist in den
Gehäusemaßen ab 30 x 30 mm bis
120 x 120 mm sowie optional mit
rundem Gehäuse erhältlich.
Die Serien MF und HA von Sunon
sind ab Lager Schukat verfügbar. ◄
meditronic-journal 2/2021
59
Komponenten
Genau, stabil, hochintegriert
Präzise und platzsparende Dünnschichtwiderstandsnetzwerke ermöglichen Teilerschaltungen
über einen Zeitraum von 10.000
Stunden eine Drift von weniger
als 0,1 % ergeben.
Susumu Deutschland GmbH
www.susumu.de
Für Präzisionsspannungsteiler in
der Fahrzeugelektronik, der medizinischen
Gerätetechnik sowie in
der analogen und Präzisionsmesstechnik,
bei denen es auf Genauigkeit
und Stabilität ankommt, bietet
Susumu die Widerstandsnetzwerke
seiner RM-Serie an. Diese integrieren
jeweils zwei bis sechs Dünnschichtwiderstände
vom Typ RG
desselben Herstellers und teilen
Eingangsspannungen von bis zu
1000 V in unterschiedlichen Verhältnissen,
entsprechend den jeweiligen
Widerstandswerten. Standardmäßig
sind verschiedene Teilungsverhältnisse
von 1:1 bis 1:100 erhältlich;
kundenspezifische Lösungen
hinsichtlich der Widerstandswerte
bzw. größerer Teilungsverhältnisse,
jedoch auch in Bezug auf Bauformen
und interne Schaltungen sind
ab der Losgröße 100 realisierbar.
Langlebig und resistent
Die RM-Dünnschichtwiderstandsnetzwerke
sind für Nennleistungen
von 0,05 W bis 0,1 W je
Element bzw. von 0,1 W bis 0,4 W
je Netzwerk ausgelegt. Die Nennwerte
der Widerstände reichen von
100 Ω bis 500 kΩ. Zu den Eigenschaften
der platzsparenden Komponenten
zählt neben ihrer langen
Lebensdauer und dem geringen
Rauschen auch die Resistenz gegenüber
Schadgasen.
Sowohl der relative Widerstandstemperaturkoeffizient
(Temperature
Coefficient of Resistance, TCR)
der Bauteile als auch ihre relative
Widerstandstoleranz ist definierbar.
Niedrige Werte beider Größen
sind entscheidend, um präzise und
stabile Spannungsteilungsverhältnisse
zu erreichen. TCR-Werte sind
bis hinab zu ±5 ppm/K (‚absolut’)
bzw. ±1 ppm/K (‚TCR-Tracking’)
möglich; die relative Widerstandstoleranz
kann Werte bis hinab zu
±0,05 % (‚absolut’) bzw. ±0,01 %
(‚Ratio’) erreichen.
Zuverlässigkeitsdaten der Bauelemente
entsprechen denen
der RG-Widerstandsserie; hier
haben verschiedene Prüfungen
Beispiel Leistungselektronik
Ein typisches Einsatzgebiet für
Spannungsteiler, die derartige
Widerstandsnetzwerke nutzen, ist
die Leistungselektronik von Elektrofahrzeugen.
Hier tragen hohe Spannungspegel
dazu bei, die Energieeffizienz
zu optimieren und das
Wärme management zu verbessern.
Messeinrichtungen benötigen
die Teiler schaltungen, um hohe
Eingangsspannungen für präzise
und sichere Messungen auf deutlich
niedrigere Pegel abzusenken.
Während die RM-Serie für Betriebstemperaturen
von -55 bis
+85 °C ausgelegt ist, hat Susumu
für Temperaturen bis +230 °C sowie
zugunsten der Lötstellenfestigkeit die
Ausführung RMA im Programm –
mit Gold- anstelle von Zinnkontakten.
Ihr erweiterter Temperaturbereich
kommt ebenfalls Anwendern
in der Automobilindustrie zugute;
allerdings ist hier ein deutliches
Derating oberhalb von +125 °C zu
beachten.
Anwendungsgebiete:
• Spannungsteilerschaltungen bis
1000 V
• Leistungselektronik in Elektrofahrzeugen,
Medizinelektronik, Präzisions-
Messinstrumente
• mehrstufige Präzisionsverstärkung
kleiner Signalpegel
Eigenschaften:
• Hochintegrierte, platzsparende
Bausteine
• lange Lebensdauer
• geringes Rauschen
• unempfindlich gegen Schadgase
• Nennleistung: 0,05 W bis 0,1 W
je Element; 0,1 W bis 0,4 W je
Netzwerk
• TCR: definierbar; bis hinab
zu ±5 ppm/K (‚absolut’) bzw.
±1 ppm/K (‚TCR- Tracking’)
• relative Widerstandstoleranz: definierbar;
bis hinab zu ±0,05 %
(‚absolut’) bzw. ±0,01 % (‚Ratio’)
• Drift: < 0,1 % über 10.000 h. ◄
60 meditronic-journal 2/2021
Komponenten
IPx7 Federkontakt-Stecker für anspruchsvolle Einbausituationen
Mehrere Federkontakte, auch
verschiedener Arbeitshöhen, können
in einem Kunststoffgehäuse zu
einem kundenspezifischen Steckverbinder
zusammengefügt werden.
Das Verpressen der einzelnen
Kontakte mit dem Kunststoffgehäuse,
als gängige Methode,
erreicht dabei eine Dichtigkeit von
IP54. Für anspruchsvollere Einbausituationen,
in denen Schutzklassen
von IPx7 und höher gefordert
werden, bietet die N&H Technology
GmbH verschiedene Stecker-Konstruktionen
an. Zu einem können
die Pins mit einer O-Ring Dichtung
ergänzt werden, zum anderem
gibt es die Möglichkeit der
direkten Umspritzung mit Kunststoff
und / oder dem Versiegeln
mit Elastomer-Materialien.
Bei der Umpritzung
mit Kunststoff
kann der Stecker
zudem eine individuelle
und passgenaue
Form annehmen,
sowie Buchsen
und Steckvorrichtungen
integriert
werden. Montagezeit
und -kosten können
dadurch erheblich
verringert werden.
Weitere Vorteile
von Steckverbindern
auf Federkontaktbasis
sind ihr kleines
Rastermaß, eine hohe Integrationsdichte
und lange Lebensdauer. Der
hohe Toleranzausgleich von Federkontakten
gewährleistet eine weitestgehend
stoß- und vibrationsbeständige
Verbindung. So werden
diese Stecker den stetigen
Anforderungen tragbarer Elektronikgeräte
an Größe, Gewicht und
Robustheit gerecht.
In diesem Zusammenhang
besonders interessant sind
Federkontakte mit der Super AP-
Beschichtung, die N&H als Sonderbeschichtung
anbietet. Diese
Beschichtung ist extrem widerstandsfähig
gegen elektrolytische
bzw. galvanische Korrosion, während
sie ihren sehr geringen Widerstand
beibehält. Im Vergleich zur
Standardbeschichtung Gold weist
diese Nickel-freie Beschichtung
eine erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Salzwasser, Transpiration
und Elektrolyse auf.
Anwendung finden die wasserdichten
Stecker besonders bei
mobilen Tracking- und Navigationsgeräten
im Außenbereich, sowie
in Geräten der Medizintechnik und
Industrie. Ausschlaggebend für die
erreichte Schutzklasse ist immer
die Einbausituation.
N&H Technology GmbH
www.nh-technology.de
Große Leistung, klein verpackt
Merkmale
• Kalibriert und kompensiert
• 60 mbar bis 2,5 bar | 6 kPa bis
250 kPa | 1 psi bis 30 psi
• 24-Bit-Digital-I2C- oder SPI-kompatibler
Ausgang
• Geringer Stromverbrauch
(
Komponenten
Aluminiumbeschichtete Faseroptiken für raue
Umgebungen
Neue Spezialfasern unterstützen Anwendungen in Hochtemperatur- und Hochvakuumbereichen und widerstehen
auch aggressiven Substanzen
CeramOptec
www.ceramoptec.de
CeramOptec bietet seine Faseroptiken
ab sofort auch in einer
Spezial ausführung für den Einsatz
unter rauen Umfeldbedingungen an.
Die neuen CeramOptec AL-Fasern
sind mit einer hermetisch dichten
Metallbeschichtung aus Aluminium
versehen und so gegen das
Eindringen von Flüssigkeiten und
Gasen geschützt. Sie eignen sich
für Betriebstemperaturen zwischen
-196 °C und +400 °C, gasen auch
unter Hochvakuumbedingungen
nicht aus und widerstehen sowohl
organischen Lösungsmitteln als auch
anderen aggressiven Substanzen.
Die Fasern sind mechanisch deutlich
belastbarer als Fasern mit organischen
Beschichtungen wie etwa
hermetischen Kohlenstoff-Coatings.
Ihre Aluminiumbeschichtung akkumuliert
keine statische Elektrizität
und vereinfacht durch gute Wärmeleitung
die Faserkühlung. Auch ein
Anlöten der Fasern ist grundsätzlich
möglich.
Einsatzgebiete
Naheliegende Einsatzgebiete für
die neuen Faseroptiken sind Hochtemperaturanwendungen
in der
Petrochemischen Industrie sowie
in Kernkraftwerken und Versuchsreaktoren.
Darüber hinaus kommen
AL-Fasern auch für Hochvakuumbeschichtungen
in der Elektronikindustrie
und angrenzenden
Gebieten sowie generell für faseroptische
Anwendungen in Frage,
bei denen Wärmemanagement eine
Schlüssel rolle spielt. Im Umkreis
petrochemischer Prozesse sind
sie vor allem dort von Interesse,
wo bei hohen Umgebungstemperaturen
ein Maximum an Leistungsstabilität
und H 2 -Diffusionsdichte
erforderlich ist.
Aluminiumbeschichtete
Fasern
In AKWs und experimentellen
Kernreaktoren haben sich aluminiumbeschichtete
Fasern insbesondere
in hoch radioaktiven Umgebungen
bewährt, in denen herkömmliche
organische Beschichtungen
rasch degradiert werden.
www.magnet-schultz.com
Die CeramOptec AL-Fasern stellen
deshalb auch hier eine interessante
Option für Hochtemperaturbereiche
dar, minimiert ihre
Beschichtung doch beispielweise
Dämpfungen, die typischerweise
durch Aus glühen bei Temperaturen
von 350 °C induziert werden. Nicht
zuletzt lassen sich durch AL-Fasern
auch Anlagen zur PVD-Beschichtung
optimieren, wie sie in der Elektronikfertigung,
aber auch in Metallverarbeitung,
Luft- und Raumfahrttechnik
oder Medizintechnik zum
Einsatz kommen. Für Applikationen
dieser Art bietet Ceram Optec
die neuen AL-Fasern auch als endverschmolzene
Bündel mit Vakuumdurchführung
an. ◄
Mengenregelventil für Gase
• Typ V PR M 016 / 020
• 2 Wege, normal geschlossen (NC)
• Proportionale Kennlinie Strom-Durchfluss
• Druckbereich: 0-8 bar
• Überlastdruck: 16 bar
• Durchfluss: je nach Baugröße bis 200 l/min
• Für Sauerstoff und neutrale Gase
• Hohe Schaltlebensdauer
• Kurze Stellzeiten
• FDA konform
62 meditronic-journal 2/2021
Lasertechnik
Lasermarkierung von Kunststoffen in der
Medizintechnik
FOBA Laser Marking + Engraving
(ALLTEC Angewandte Laserlicht
Technologie GmbH)
www.fobalaser.com
Kunststoffe kommen in der Medizintechnik
in einer Vielzahl von
Bereichen zum Einsatz. Dabei ist
häufig eine Direkt-Beschriftung
zur Teilekennzeichnung erforderlich.
Und da eine Markierung mittels
Laser dauerhaft haltbar und in hoher
Qualität umsetzbar ist, erweist sich
die Lasermarkierung als erprobte
Methode für die Kennzeichnung von
Kunststoffanwendungen.
Geringe Kosten und hohe
Vielseitigkeit
Die Medizinindustrie verwendet
Plastik sowohl für hygienische Verbrauchsmaterialien
zum Einmalgebrauch
als auch für Implantate,
Hightech-Wearables oder Mehrweginstrumente.
Weitere Beispielanwendungen
sind Spritzen und Kanülen,
Beatmungsmasken, Hörgeräte oder
Insulinpumpen.
Kunststoff gilt aufgrund seiner
geringen Kosten und hohen Vielseitigkeit
als enorm effizient. Materialeigenschaften
wie Transparenz,
Flexibilität, geringes Gewicht und
Robustheit gegen Abnutzung sind
im medizinischen Einsatz gefragt.
In jedem Fall muss die Biokompatibilität
bei Medizinprodukten aus
Plastik berücksichtigt werden, um
die Patientengesundheit nicht zu
gefährden. Dies gilt auch für ein
Kunststoffteil, das lasermarkiert
ist. Hier darf eine mögliche Veränderung
der Materialoberfläche
nicht zu einer Emission von Schadstoffen
führen.
Rückverfolgbarkeit:
Entscheidend für die
Patientensicherheit
Neben der Biokompatibilität
ist Rückverfolgbarkeit
eine weitere Prämisse
für die Patientensicherheit.
Dies gilt insbesondere im
Falle von Produktfehlern
und -rückrufen. Aber auch
zur Rationalisierung von Verarbeitungsprozessen
über
die gesamte Herstellungskette
ist die Teileidentifikation entscheidend.
Daher sollen Markierungen
auf der Produktoberfläche
dauerhaft für Mensch und Maschine
lesbar sein.
Dies gilt vor allem, wenn ein Medizinprodukt
mehrfach verwendet und
nach jedem Gebrauch wiederaufbereitet
wird. Dann ist eine Direktmarkierung
gesetzlich vorgeschrieben
und durch die FDA bzw. MDR-
Bestimmungen geregelt. Dabei
spricht man von der eindeutigen
Produktkennzeichnung (Unique
Device Identification).
Die Anforderungen an eine UDI-
Code-Markierung können mithilfe
der geeigneten Lasertechnik für
fast jeden Kunststoff erfüllt werden.
Darüber hinaus werden Kunststoffprodukte
manchmal auch „nur“
zur Dekoration oder zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit gekennzeichnet.
Methoden der Kunststoffmarkierung:
Vom
Aufschäumen bis zum
Materialabtrag
Abhängig von den Eigenschaften
der Kunststoffe können CO 2 -, UV-,
Faser- und andere Festkörperlaser
zur Kunststoff-Markierung eingesetzt
werden. Da die thermische Energie
des Lasers lokal und mit hoher Genauigkeit
wirkt, ist der erzielte Farbumschlag
scharf begrenzt, kontrastreich
und damit gut lesbar.
Ein weiterer Vorteil der Laserbeschriftung
ist die hohe Abriebfestigkeit:
Da die Markierung meist innerhalb
der Materialsubstanz entsteht,
bleibt die Kunststoffoberfläche glatt
und weniger angreifbar. Dies hat
nicht nur Vorteile für die Haltbarkeit
der Zeichen, sondern auch für
die Produkthygiene.
Kunststoffe absorbieren Licht
am besten im ultravioletten Bereich
(UV-Laser) und im fernen Infrarotbereich
(CO 2 -Laser). Jedoch können
durch spezielle Additive im Rohstoffmix
Kunststoffe „laseroptimiert“
werden. Dann helfen die verwendeten
Zusätze, Füllstoffe und Pigmente,
das Absorptionsverhalten
zu verbessern.
Dies führt zu optimalen Markierergebnissen
beim Einsatz bestimmter
Laser. So wird die Verwendung
der vielseitigen Faserlaser (mit einer
Wellenlänge von 1.064 nm) oder
des sichtbaren grünen Laserlichts
(532 nm) erleichtert oder sogar erst
ermöglicht.
Die durch den Laser herbeigeführten
thermischen Veränderungen
im Material erzeugen unterschiedliche
Markiereffekte: während
Farbveränderungen nach hell
oder dunkel die Oberflächenstruktur
kaum beeinflussen, kommt es
beim Schmelzen oder Verdampfen
zu Strukturveränderungen oder
Gravureffekten.
Auf dunklen Kunststoffen entsteht
meist eine Hellerfärbung, auf hellen
Kunststoffen entsteht eine Dunkelfärbung
oder – wie es bei transparenten
Materialien manchmal der
Fall ist – auch eine hellere Markierung.
Die vier Markierverfahren,
die bei der Beschriftung von Kunststoff
zu nennen sind, sind das Karbonisieren,
das Aufschäumen, der
Schichtabtrag einschließlich Tag-
Nacht-Design und die Gravur.
Mehr Details zur Markierung
von Plastik im White Paper
Weitere Informationen zur Kunststoff-Laserbeschriftung
in FOBAs
White Paper „Lasermarkierung von
Kunststoffen“, das zum kostenlosen
Download bereitsteht (siehe
Link) ◄
https://www.fobalaser.com/de/anwendungen/fallstudien/lasermarkierung-von-kunststoffen/
meditronic-journal 2/2021
63
Lasertechnik
Erstes kalibriertes und zertifiziertes
Transmissionsmessgerät
Materialqualifizierung für das Laser-Kunststoffschweißen dank LPKF-Messgerät TMG 3
Für die Qualität der Fügeverbindung
zweier Bauteile beim Laser-
Kunststoffschweißen ist die optische
Transmission des Kunststoffs entscheidend.
Eine Kontrolle der Materialeigenschaften
vor dem Schweißprozess
zahlt sich im Rahmen einer
ganzheitlichen Qualitätssicherung
aus. Mit dem kalibrierten Messgerät
TMG 3 von LPKF ist der Anwender
auf der sicheren Seite.
Das LPKF TMG 3 misst die Transmissionseigenschaften
aller Kunststoffarten
vor dem Laser-Durchstrahlschweißen.
Innerhalb weniger
Sekunden steht fest, ob die tatsächlichen
Transmissionswerte der beiden
Fügepartner mit den Sollwerten
der Prozessdefinition übereinstimmen.
Dadurch fallen Materialabweichungen
aus den Vorprozessen
- Compoundieren oder Spritzguss
- auf, bevor eine ungeeignete
Komponente in den Produktionsprozess
gelangen kann. Das ist wichtig,
denn ungleichmäßige Transmissionsgrade
können zu suboptimalen
Schweißnähten führen.
In-line Transmissionswerte
prüfen
Das Messgerät lässt sich einfach
in eine Fertigungslinie integrieren
und damit in-line die Transmissionswerte
prüfen. So sorgt das
Gerät schon im Vorfeld für Prozesssicherheit
und gewährleistet, dass
Schweißung und Endprodukt den
höchsten Ansprüchen gerecht werden.
Das Transmissionsmessgerät
LPKF TMG 3 ist ein zertifiziertes,
rückführbar kalibriertes Messinstrument.
Die Messmittelfähigkeit
wurde im Rahmen einer statistischen
Mess systemanalyse (MSA) nachgewiesen.
Die Messfilter für die Kalibrierung
sind vom unabhängigen
Institut Fraunhofer ISC geprüft und
zertifiziert. Das Gerät entspricht
zudem den Vorgaben der Automotive-Norm
IATF 16949 und ist damit
direkt zur normkonformen Qualitätssicherung
qualifiziert. Bereits
über 600 dieser Geräte sind weltweit
erfolgreich im Einsatz.
Im Lieferumfang
des Messgeräts der neuesten
Generation sind die Kalibrierplättchen
bereits enthalten. Optional bietet
LPKF auch spezielle Services
rund um die Kalibrierung an. ◄
Bild 1: Das kalibrierte Transmissionsmessgerät LPKF TMG 3 prüft die
Materialeigenschaften und leistet so einen Beitrag zur Qualitätssicherung
LPKF WeldingQuipment
GmbH
www.lpkf-laserwelding.com
www.lpkf.com
Bild 2: Ein Kalibrierplättchen ist im Lieferumfang des TMG 3 enthalten und
stellt sicher, dass der richtige zertifizierte Messwert angezeigt wird. Der
Transmissionswert des Plättchens wurde durch das Fraunhofer-Institut
zertifiziert
64 meditronic-journal 2/2021
Lasertechnik
Einfache Integration in Produktionslinien
Die Modula-Produktlinie von Lasereinheiten, Optiken und Spannmodul zur Integration von Kunststoffschweißen
im Sondermaschinenbau ist durch eine Prozesseinheit ergänzt worden, die einfach an ein Transferband oder an
einen großen Rundtakttisch integriert werden kann.
ProByLas AG
www.probylas.com
Das neue Modula Assembly Inline
ist eine Prozesszelle, die eine Optik,
eine Spanneinheit und Sensoren zur
Prozesssteuerung umfasst.
Als Optik
kommt primär eine Scanner-
Optik mit einem Arbeitsfeld von 100
x 100 mm zum Einsatz aber auch
Ring-, Linien- oder DOE-Optik (Diffraktives
Optisches Element) zum
Simultanschweissen sind möglich.
System Laserklasse 1
Die pneumatische Spanneinheit
drückt von oben nach unten auf
den Werkstückträger mit dem zu
schweißenden Bauteil. Durch ein
geeignetes Design des Spannwerkzeugs
wird die Öffnung zum Werkstückträger
und Bauteil laserdicht
geschlossen, so dass das System
als Laserklasse 1 betrieben werden
kann. Der Sondermaschinenbau
muss sich um keine weiteren
Sicherheitsvorkehrungen bezüglich
des Schweißlasers kümmern
und nur die Zu- und Wegführung
der Bauteile und Werkstückträger
sicherstellen.
Zur Prozesssteuerung kann die
Spanneinheit mit Weg- und Kraftsensoren
ausgerüstet werden um
den Setzweg bei quasi-simultanem
oder simultanen Prozess zu erfassen
und auszuwerten.
Modula Lasereinheit
Das Modula Assembly Inline
wird mit einer Modula Lasereinheit
betrieben, die bis rund 5 m
von der Prozesszelle entfernt platziert
werden kann. Sie sind verbunden
durch eine optische Faser, ein
elektrisches Datenkabel und falls
Scanner-Optik in der Prozesszelle
mit einem zusätzlichen Steuerungskabel.
Die erste live Präsentation des
Modula Assembly Inline sollte an
der Fakuma Messe im vergangenen
Herbst stattfinden, was hoffentlich
dieses Jahr nachgeholt werden
kann. ◄
Freianzeige_Anlassspende_103 x 88_Layout 1 23.05.16 16:07 Seite 1
Was feiern Sie in diesem Jahr?
www.bund.net/spenden-statt-geschenke
Ob Geburtstag, Taufe oder
Jubiläum – Nutzen Sie diesen
Tag der Freude, um Gutes zu
tun und wünschen Sie sich
von Ihren Gästen etwas Besonderes:
Eine Spende für
den BUND!
Fordern Sie unser kostenloses
Informationspaket an:
E-Mail: info@bund.net oder
Tel. 0 30/275 86-565
meditronic-journal 2/2021
65
Materialien
Innovative LDS-Technologie ersetzt
Siliziumwafer
Ensinger: Lithografiefreie Fertigung von Sensoren und Mikrosystemen
Magnetfeldsensor, hergestellt im Spritzguss mit Laserdirektstrukturierung
(LDS). Das verwendete Substrat ist das Hochleistungspolymer TECACOMP
PEEK LDS black 1047045 von Ensinger (Bilder: ©Ensinger / IMPT)
Ensinger GmbH
www.ensingerplastics.com
Wirbelstromsensor. Für die Herstellung im LDS-Verfahren kommt das
Compound TECACOMP PEEK LDS grey zum Einsatz. Diese Entwicklungstype
des Kunststoffverarbeiters Ensinger erfüllt besonders hohe
Oberflächenanforderungen
Der Markt für Sensoranwendungen
ist groß: Mikrosysteme kommen
in großen Stückzahlen in der
IT- und Telekommunikationsbranche,
der Automobil- und Luftfahrtindustrie
sowie im Anlagen- und
Maschinenbau zum Einsatz. Die
Basis dieser elektronischen Bauteile
bilden sogenannte Wafer –
dünne Scheiben, üblicherweise
aus Silizium, auf denen Dünnfilme
aufgebracht werden. Die Produktion
und Weiterverarbeitung von
Silizium wafern ist sehr aufwendig
und hochpreisig. Das Institut für
Mikroproduktionstechnik der Leibnitz
Universität Hannover (IMPT) hat
alternative Fertigungsmethoden für
Sensoranwendungen untersucht. In
einer Studie zeigte sich, dass modifiziertes
Polyetheretherketon (PEEK)
hochpreisige Substrate wie Silizium
ersetzen kann. Für die Herstellung
eines Funktionsdemonstrators
(Temperatur- und Magnetfeldsensor)
im Spritzguss mit Laserdirektstrukturierung
(LDS) kam der Werkstoff
TECACOMP PEEK LDS black
1047045 zum Einsatz, ein Hochleistungscompound
von Ensinger.
Spritzguss und Laserdirektstrukturierung:
drei statt
sieben Produktionsschritte
Die Produktion eines eingehausten
Sensors, der sich einfach
in Leiterplatten-Bestückungsprozesse
integrieren lässt, umfasst
mit dem LDS-Verfahren drei Fertigungsschritte:
Im ersten Schritt werden die
Substrate aus laseraktivierbarem
Kunststoff im Spritzgussverfahren
hergestellt. Vordefinierte Sensorstrukturen
sowie vertikale elektrisch
leitende Verbindungen (VIA)
für Durchkontaktierungen werden
dabei berücksichtigt. Der nächste
Schritt ist das Laserbohren von Vertiefungen
sowie die Aktivierung des
LDS-kompatiblen Polymers durch
eine stromlose, selektive Abscheidung
von Metallen. Anschließend
wird mittels Kathodenzerstäubung
eine unstrukturierte Sensorschicht
aufgebracht. Die geforderten Strukturen
werden dann im CMP-Verfahren
freigelegt (Chemisch-mechanisches
Polieren).
Diese Prozesskette reduziert die
Komplexität der Herstellung und
des Packaging erheblich. Anders
als bei der klassischen Waferherstellung
auf Siliziumbasis sind eine
Reinraumumgebung und Fotolithografie
nicht erforderlich.
Thermoplastische
Kunststoffe ermöglichen
kostengünstige
Sensorfertigung
Die Verwendung von laseraktivierbaren
Hochleistungspolymeren
anstelle von Silizium als Substrat für
die Waferherstellung kann neben
einer Reduzierung der Prozessstufen
auch deutliche Kostenvorteile
in der Produktion bringen. Stefan
Bur, Applikation Segment Manager
MID/LDS bei Ensinger, sieht
in dieser innovativen Anwendung
großes Potential: „In der Elektronikbranche
gewinnt insbesondere das
Polymer PEEK durch seine besonderen
Eigenschaften an Bedeutung.
Die Studie des IMPT hat gezeigt,
dass unser im Markt einzigartiges
Compound TECACOMP PEEK LDS
als Wafer-Material verwendet werden
kann. In ersten Anwendungen
wies der Sensor rund 75 Prozent
der Leistungsfähigkeit eines konventionell
auf Silizium aufgebauten
Sensors auf. Bei den Herstellungskosten
zeigten sich Einsparpotentiale
von 90 Prozent.“ Ensinger ist
zuversichtlich, dass zukünftig auch
mittelständische Unternehmen in der
Lage sein werden, mit Hilfe des LDS-
Verfahrens kostengünstige Wafer
für die Mikrosystemtechnik zu produzieren.
„Aus diesem Grund investieren
wir in eine Weiterentwicklung
dieser Compounds. Unser neues
Produkt, TECACOMP PEEK LDS
grey, ist bereits für Anwendungen
mit besonders hohen Oberflächenanforderungen
optimiert“, erläutert
Stefan Bur.
Einsatzbereiche
TECACOMP PEEK LDS Compounds
können für Sensoren in
der Elektrotechnik, im Maschinenbau
und der Medizintechnik interessant
sein. Mögliche Anwendungs-
66 meditronic-journal 2/2021
Wiederverwendbare Smart Patches im Mini-Format
Wearable Smart Patches bieten
vielfältige Möglichkeiten in
der medizinischen Diagnose
und erfreuen sich zunehmender
Beliebtheit. Aktuelle Trends sind
eine noch größere Funktionalität,
ein verbesserter Tragekomfort
und die fortschreitende Miniaturisierung
der elektronischen Patches.
In Kooperation mit accensors,
einem deutschen Spezialisten
für folienbasierte Sensoren,
Aktoren und Emitter, hat
Covestro ein Konzept entwickelt,
das diese Trends aufgreift und
auf eine dauer hafte Nutzung der
Elektronik setzt – ein Pluspunkt in
Sachen Ressourcenschonung und
Nachhaltigkeit. Covestro ermöglicht
diesen Fortschritt mit Baymedix
Rohstoffen für Klebstoffe und
Schäume sowie mit Platilon Folien
aus thermoplastischem Polyurethan
(TPU). accensors zeichnet für
die Entwicklung der Sensorik- und
Elektronik-Module verantwortlich.
Smart Patches sollen möglichst
klein, flexibel und kaum spürbar
sein, um Patientinnen und Patienten
einen hohen Tragekomfort
zu bieten. Bei der neu entwickelten
Lösung bestehen sie aus zwei
Elementen: einem nicht wiederverwendbaren
Element (Disposable
Patch) inklusive der körpernahen
Sensoren, das mit einem
Klebstoff auf die Haut aufgebracht
und nur einmal genutzt wird, und
einem dauerhaft einsetzbaren Element,
dem ReUse Patch, in dem
die komplette Elektronik, also die
Messtechnik, Energieversorgung,
Datenverarbeitung, Funkübertragung
und optional ein optisches
Kamerasystem untergebracht ist.
Dank der Covestro-Materialien
und der integrierten Foliensensoren
ist das Wearable Patch
sehr leicht, dünn und flexibel und
passt sich gut an den Körper an –
man spürt es kaum. Polyurethan-
Klebstoffe aus Baymedix Rohstoffen
sind hautfreundlich und
lassen sich ohne Schmerzen von
der Haut ablösen. In dem Patch
sind verschiedene Sensoren zur
Ermittlung von Vitalparametern
wie zum Beispiel Puls, Druck
und Temperatur eingebettet. Die
Sensor integration erfolgt durch
die Kombination spezieller Platilon
Folien und einem thermisch
verformbaren Schaum auf Basis
von Baymedix. Alle diese Materialien
sind atmungsaktiv und können
effizient im Rolle-zu-Rolle-Verfahren
verarbeitet werden.
Das Entfernen und Einsetzen
des ReUse Patch in das Disposable
Patch ist kinderleicht – dank
einer idealen Kombination von
Materialien und Funktionen. Ein
von accensors speziell entwickelter
Foliensensor bildet die Schnittstelle
zwischen Smart Patch und
Patient und kann mit unterschiedlichen
Detektions-Parametern ausgestattet
werden.
Smart Patches werden schon
vielfach zur medizinischen Diagnose
eingesetzt, um zum Beispiel
Blutzuckergehalt, Körpertemperatur
oder Herzfrequenz
zu messen. Aber auch die Beobachtung
von Krankheitsbildern
wie Hautkrebs oder chronischen
Wunden ist möglich. Viele weitere
Anwendungen ergeben sich
im Sport- und Freizeitbereich. Mit
kundennahen Entwicklungen leistet
Covestro einen Beitrag zur
weiteren Verbreitung dieser innovativen
Produkte.
Covestro AG
www.covestro.com
felder sind Positionssensoren (AMRund
GMR-Sensoren), Wirbelstromsensoren,
Temperatursensoren für
Messungen im Labor oder industriellen
Prozessen (Thin-Film-PT-
Sensoren) oder Gleichspannungswandler.
Eigenschaftsprofil:
TECACOMP PEEK LDS black
1047045 Compound
resistent (dauerhaft bis 260 °C),
verfügt über eine sehr gute Bindenahtfestigkeit,
eine gute Haftfestigkeit
und zeigt eine hohe chemische
Beständigkeit gegen Lösungsmittel.
Darüber hinaus weist TECACOMP
PEEK LDS einen sehr geringen thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten
auf, der näher an Metallen
liegt als der vieler anderer Kunststoffe.
◄
Das LDS-Verfahren stellt bei der
Herstellung von Mikrosystemen
besonders hohe Anforderungen an
das Polymer. Ensinger entwickelt
seit vielen Jahren thermoplastische
Compounds für die Laserdirektstrukturierung
und ist aktuell der einzige
Kunststoffspezialist, der ein von der
LPKF Laser & Electronics AG für das
LDS-Verfahren zertifiziertes PEEK
anbieten kann. TECACOMP PEEK
LDS black 1047045 ist mit mineralischen
Füllstoffen optimiert. Der
Werkstoff ist extrem temperatur-
Die Abbildung links zeigt
Mikrostrukturen (Bragg-Gitter) auf
einem Sensor. Das von Ensinger
hergestellte Compound TECACOMP
PEEK LDS black 1047045 ist extrem
temperaturresistent, verfügt über
eine sehr gute Bindenahtfestigkeit,
eine gute Haftfestigkeit und zeigt
eine hohe chemische Beständigkeit
gegen Lösungsmittel. Darüber
hinaus weist der Werkstoff einen
sehr geringen thermischen
Längenausdehnungskoeffizienten
auf
meditronic-journal 2/2021
67
Bedienen und Visualisieren
Industriemonitore im modernen Design
für HMI
Einführung der V-Serie an Displays und Panel-PCs
Montage
Für die Installation bietet der
Hersteller auch Halterungen nach
VESA 75 bzw. 100 zur Montage an
der Maschine oder für die Wandmontage
an. Auch der Anbau an
eine Tragarmlösung ist dank VESA-
Standard möglich.
Anwendungsorientiert
Die robusten und gleichzeitig eleganten
Monitore bieten somit eine
hohe Vielseitigkeit für den Einsatz
in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen:
Automation, Medizintechnik,
Industrie 4.0, Digital
Signage, professionelle Fitnessgeräte,
POS/POI, Transport und Logistik,
hochwertige Lifestyle-Produkte,
Home-Automation und Aeronautik.
Qualität und
Zuverlässigkeit
SR SYSTEM-ELEKTRONIK
GmbH
info@sr-systeme.de
www.sr-line.com
Zum neuen Jahr 2021 führt SR
System-Elektronik die neue V-Serie
ein. Diese zeichnet sich durch ein
modernes Design für Industriemonitore
aus. Standardmäßig werden
diese Geräte mit einem PCAP
MultiTouch sowie HDMI und Display-
Port ausgestattet.
Zuverlässig, kostenoptimiert
und gut geschützt
Das erste Produkt dieser Serie ist
ein 21,5“ Monitor V-FLAT 22/FHD.
Neben dem Design und bestmöglicher
Funktionalität legt SR großen
Wert auf Zuverlässigkeit und
Kostenoptimierung. Der 10-Finger
Glastouch ist mit einem schmalen
Alu-Rahmen gegen Beschädigung
und mechanische Stöße
geschützt. Zudem sind die Ecken
des Gehäuses edel gerundet und
bieten dadurch ein optisch schickes
Design als Industriedisplay für
HMI-Anwendungen. Der frontseitige
IP66-Schutz gegen Staub und
Strahlwasser macht das Display
widerstandsfähig gegen die hohen
Anforderungen rauer Umgebungen.
Display
Der Monitor besticht nicht nur mit
äußerem Charme. Auch die verwendeten
Komponenten basieren
auf ausgewählter Industriequalität.
Für diesen 21,5-Zoll-Monitor nennt
SR als Eckdaten einen weiten Blickwinkel
von 178° allseitig, einen Kontrast
von 5000:1 und eine maximale
Leuchtdichte von 300 cd/m².
Dank „Made in Germany“ kommen
ausschließlich hochwertige Komponenten
zum Einsatz. Kurze Lieferzeiten,
Langzeitverfügbarkeit und
Support im eigenen Haus sind ein
weiteres, wichtiges Qualitätsmerkmal.
Zudem sind kundenspezifische
Ausführungen die Spezialität von
SR. Für einen 24/7-Einsatz sind die
Stärken eine ESD geschützte Produktion,
geprüfte Sicherheit nach
EN 60950, Burn-in und Störstrahlungsfestigkeit
(CE Konformität). SR
verfolgt dabei ökologische, ökonomische
und soziale Ziele gleichermaßen,
wie auch die Nachhaltigkeit
als Fundament des Wertschöpfungsprozess
gilt.
Innovative,
maßgeschneiderte
Lösungen
• Industriemonitore
• LCD-Monitore,
• 19“-Einbaumonitore
• Rechnerboards
• Zubehör
• Systemlösungen ◄
68 meditronic-journal 2/2021
Bedienen und Visualisieren
Professionelle 3D-Stereo-Visualisierung incl. Headtracking und
Gestensteuerung
Vesalius3D
Der innovative 3D PluraView Monitor mit passiver
Stereodarstellung von Schneider Digital ist für den
speziellen Einsatz in den unterschiedlichsten medizinischen
Anwendungsbereichen konzipiert und liefert
damit die perfekte VR-Visualisierungskomponente
zur Software Vesalius3D – Incl. Head-Tracking und
Gestensteuerung über Stick oder Balls sowie einem
Fußschalter für das Zoomen von Modellen. Kombiniert
mit Vesalius bietet er in der Medizin- Branche
eine schlüsselfertige 3D-Arbeitsplatz-Lösung, um
volumetrische medizinische Daten komfortabel
und effizient zu analysieren sowie entsprechend
zu präsentieren – in höchster Auflösung, flimmerfrei,
bei Tageslicht. Einsatzbereiche sind z. B. in
der medizinischen Diagnostik, in der OP-Planung,
in der anatomischen 3D-Bildgebung (Röntgen CT,
MRT), dem 3D-Druck oder der Auswertung visueller
Medizindaten (z. B. Ultraschall).
ist eine extrem benutzer-freundliche Anwendung
zur Visualisierung patientenspezifischer anatomischer
Strukturen aus medizinischen DICOM
Standarddaten:
• Die 3D-stereo Visualisierung: Sie ermöglicht
in den virtuellen, digitalen ‚Körper‘ eines Patienten
zu blicken.
• Nahtlose Integration von 2D- und 3D-Daten:
Mittels Bilder in 2- bzw. 3D können Mediziner
das Problem ihrer Patienten sicher und
schnell erkennen.
• Keine speziellen Scans nötig: Verarbeitet
medizinische Standardbildformate (CT, MRT,
Ultraschall).
• Einfache VR-Interaktion: Mit der einen Hand
das 3D Modell ‚greifen‘ und positionieren,
mit der anderen Hand die Werkzeuge bedienen,
über Head-Tracking ein Modell von allen
Seiten betrachten.
Schneider Digital
info@schneider-digital.de
www.pluraview.com
Industriemonitore im IP66-Edelstahlgehäuse
In der Medizin-, Pharma- und Lebensmittelindustrie
sind die Hygieneanforderungen ganz
besonders hoch. Die Verbreitung von Partikeln,
Keimen und anderen Verunreinigungen
muss unbedingt verhindert werden. Deshalb
werden im Produktionsprozess Werkstoffe
eingesetzt, deren Kontaminationspotenzial
so gering wie möglich ist.
Für den Einsatz im hygienekritischen Umfeld
hat Spectra das Portfolio um die Edelstahlmonitore
der TPM-36 Serie erweitert. Die Verwendung
von Edelstahl für das Gehäuse dieser
Monitore garantiert dem Anwender eine sehr
hohe Oberflächenqualität, die stark korrosiven
Umgebungen, hohen Drücken und Temperaturen
dauerhaft Stand hält. Auch bei Dauerbeanspruchung
bleiben die homogenen Oberflächen
frei von Haarrissen oder Poren, so
dass sich keine Verunreinigungen festsetzen
können. Zusätzlich sind die Monitore rundum
nach IP66-Schutzart ausgeführt. Alle Monitoranschlüsse
sind als M12-Konnektoren ausgeführt
und ermöglichen eine einfache Reinigung
und / oder Desinfektion ringsherum.
Der Anwender kann zwischen Displaygrößen
von 10“ bis 23,8“ wählen. Je nach Modell sind
die Displays mit einem resistiven oder kapazitiven
Touchscreen ausgestattet. Für besonders
brillante Bildwiedergabe stehen auch
Modelle in Full HD Auflösung zur Verfügung.
Spectra
www.spectra.de
meditronic-journal 2/2021
69
Software/Tools/Kits
Neue Treiber in neuer Version integriert
DASYLab 2020.1 unterstützt CAN-Interfaces von Kvaser und PEAK-System
Peak stellen höchste
Systemkompatibilität
und Aktualität sicher.
Kvaser
Mit mehr als 24 Jahren
Erfahrung in der
Entwicklung von CAN
und mehr als 30 CANbezogenen
Produkten
ist Kvaser AB (www.
kvaser.com) der CAN-
Experte. Die fundierten
Kenntnisse auf dem
Gebiet von CAN bringt
Kvaser in Branchen
wie Automobil, Avionik,
Gebäudeautomatisierung,
Haushaltsgeräte,
hydraulische Ausrüstung,
Industrieautomatisierung,
Schifffahrt,
Medizin, Militär, Eisenbahn, Telekommunikation
und Textilien ein.
PEAK-System Technik
Die PEAK-System Technik GmbH
ist ein führender Anbieter von Hardware,
Software und Dienstleistungen
für den Bereich der automobilen
und industriellen Kommunikation.
Dabei liegt der Schwerpunkt auf
den Feldbussen CAN (FD) und LIN.
Zusammen mit den Lösungen von
HMS Industrial Networks, NI National
Instruments und Vector Informatik
können DASYLab-Nutzer
nun auf insgesamt fünf verschiedene
CAN-Hardware-Plattformen
zugreifen. ◄
measX GmbH & Co. KG
www.measx.com
Die Messtechniksoftware
DASYLab unterstützt in der neuesten
Version 2020.1 nun auch die
CAN-Interfaces und Logger von Kvaser
und und der der PCAN-Reihe
von PEAK-System. DASYLab-
Anwendern steht damit die vierte
und fünfte CAN-Plattform zur Verfügung.
ASYLab ist ein universelles
Software-Werkzeug für die Umsetzung
unterschiedlichster Mess-,
Prüf- und Überwachungsaufgaben.
Die neuen Treiber schaffen eine
unkomplizierte Möglichkeit, CAN-
Netzwerke in eine Applikation einzubinden.
Die Interfaces und Logger
integrieren an den CAN-Bus
angeschlossene Messgeräte über
gängige PC- Schnittstellen. Verfügbar
sind Adapter für USB, PCI
und viele weitere PC-Schnittstellen.
Die in DASYLab eingebundenen
Standard-APIs von Kvaser und
CelsiStrip ®
Thermoetikette registriert
Maximalwerte durch
Dauerschwärzung
Diverse Bereiche von
+40 bis +260°C
GRATIS Musterset von celsi@spirig.com
Kostenloser Versand DE/AT ab Bestellwert
EUR 200 (verzollt, exkl. MwSt)
www.spirig.com
UDI als Teil der Unternehmenssoftware in der Medizintechnik
Das Interesse war groß: Beim
Medizintechnik-Fachtag der oxaion
am 3. März und bei den Webinartagen
des Konradin-Verlages
am 10. März stand das Thema UDI
jeweils ganz oben auf der Tagesordnung.
Spätestens bei den Veranstaltungen
war das große Interesse
zu spüren, welches sich mit
dem Thema UDI verbindet. Über
100 Teilnehmer waren vertreten.
Vielen wird jetzt klar, dass UDI
mehr als Etikett und EUDAMED
oder GUDID ist. Die UDI entwickelt
sich nicht zuletzt durch die MDR
file: TI1CSmini-4346_2021
dimension: 43 x 46 mm
4C
zu einem wesentlichen Bestandteil
übergreifender Geschäftsprozesse
und übernimmt dabei
zentrale Rollen der Seriennummer.
Auch in der Gestaltung der
Stammdaten wie Artikelstrukturen
und Variantengestaltung wird das
Thema UDI zentrale Bedeutung
gewinnen. Darüber hinaus spielt
UDI auch eine große Rolle bei der
Planung von übergreifender Disposition,
der externen Fertigung
und auch in der Handhabung von
Handelsprodukten. oxaion bringt
die Digitalisierung des Unternehmens
voran und deckt dabei viele
Regularien ab, die heute Kopfzerbrechen
bereiten. In den letzten
Jahren haben sich genau deshalb
viele Unternehmen für oxaion entschieden.
Mit oxaion open und
oxaion easy Medizintechnik bietet
das Unternehmen genau das
Lösungskonzept für jede Unternehmensgröße.
oxaion gmbh
info@oxaion.de
www.oxaion.de
70 meditronic-journal 2/2021
Stromversorgung
Technologiewandel bei Design und Fertigung
von DC/DC-Wandlern
DC/DC-Modul der GQA-Serie mit in der Leiterplatte integrierter
Trafowicklung (Bildquellen: TDK und TDK-Lambda)
Autor:
Lars Foerster, DC/DC Business
Development Manager EMEA
TDK-Lambda Germany GmbH
www.emea.lambda.tdk.com/de
meditronic-journal 2/2021
DC/DC-Wandler werden in vielen
Bereichen eingesetzt: Telekommunikation,
Datenübertragung,
Prüf- und Messtechnik, Automation,
Halbleiterfertigung, industrielle
Produktionsanlagen, medizinische
Geräte und batteriebetriebene
Geräte. Sie bieten eine
einfache Möglichkeit, von einer
leistungsstarken AC/DC-Versorgung
mit z. B. 24V-Ausgang zur
Versorgung von Motoren, Relais
oder Pumpen, weitere Ausgänge
mit geringer Leistung abzuleiten. In
batterie betriebenen Systemen sorgen
DC/DC-Wandler unabhängig
vom Ladezustand der Batterie für
stabile, geregelte Ausgangsspannungen.
Steuerungen, Logikschaltungen
und integrierte Schaltkreise
erfordern zum Betrieb typischerweise
Einzel- oder Dualspannungen
mit 3,3 V, 5 V, 12 V oder 15 V.
Die Miniaturisierung
von isolierten DC/DC-Wandlern
war in den letzten Jahrzehnten
sicherlich sehr beeindruckend.
In den 1970er Jahren maß ein
1,5W-Wandler zur Leiterplattenmontage
noch stolze 45 x 30,5 x
16,5 mm (22.646 mm 3 ). Im Jahr
2020 ist das Bauvolumen eines
3W-Wandlers auf gerade einmal
noch 1.642 mm 3 geschrumpft. Im
Prinzip hat sich die Leistungsdichte
von DC/DC-Wandlern etwa alle
10 Jahre verdoppelt.
Diese Entwicklung ist in erster
Linie auf enorme Verbesserungen
des Wirkungsgrades zurückzuführen,
basierend auf neuen Schaltungs-Topologien
und Halbleiter-Materialien.
Dazu gehören
die brückenlose Gleichrichtung,
der Einsatz hocheffizienter GaN
(Galliumnitrid)-Bauelemente, die
Synchrongleichrichtung und die
digitale Regelung. Durch neue verlustarme
Ferritmaterialien konnten
Transformatoren und Induktivitäten
drastisch verkleinert werden.
Moderne Hochleistungs-
DC/DC-Wandler kommen heute
vollkommen ohne drahtgewickelte
Transformatoren oder andere
Induktivitäten aus. Der „Transformator“
besteht hier nur noch aus
Kupferbahnen in einer mehrschichtigen
Leiterplatte um die von außen
nur noch die Ferritkerne zusammengefügt
werden.
Höhere Wirkungsgrade
reduzieren die Verlustleistung
innerhalb des Moduls. Kühlkörper
können dadurch verkleinert werden
oder sogar durch SMD-Bestückung
der Leistungshalbleiter direkt
auf der Leiterplatte komplett entfallen.
Multi layer-Platinen werden
durch isolierte Metallsubstrat-(IMS-)
Baseplates ersetzt. Hierbei werden
Kupferbahnen mit einer hauchdünnen
Isolationsschicht auf eine Aluminiumplatte
aufgebracht. Diese
Aluminiumplatte dient dann als
Wärme überträger auf einen Profilkühlkörper
zur Konvektionskühlung
oder sogar auf eine Kühlplatte zur
Wasser kühlung.
Präzisere SMD-Fertigungsverfahren
ermöglichen geringere Abstände
zwischen den einzelnen Bauteilen.
Ferner können auch grundsätzlich
kleinere Bauformen zum Einsatz
kommen, beispielsweise Widerstände
und MLCCs (mehrschichtige
Keramikkondensatoren) im Format
0603 (0,6 x 0,3 mm). Weitere
ultrakompakte Halbleitergehäuse
eignen sich für Signaldioden und
Transistoren.
Sicherheitsabstände
Nicht jede Möglichkeit zur Miniaturisierung
lässt sich im Produktdesign
tatsächlich umsetzen. Internationale
Safety-Standards definieren
klare Mindestanforderungen
für die Sicherheitsabstände
zwischen der Primär- und Sekundärseite
eines DC/DC-Wandlers.
Höhere Isolationsspannungen bedingen
in gleicher Weise auch größere
Sicherheitsabstände. Weiter
sind die Anforderungen an Sicherheitsabstände
für Medizingeräte auf
Basis der IEC60601-1 strenger als
für Geräte der Informationstechnologie
und Audio/Video-Geräte auf
Basis der IEC62368-1.
Computersimulation
Bei der Grundlagenforschung
und Produktentwicklung gewinnt die
Simulation des magnetischen Flusses für Transformatorkerne
71
Stromversorgung
Distributed Power Architecture (DPA) mit nicht isolierten Wandlern und PoLs
Computersimulation stark an Bedeutung.
Mit Hilfe von 3D-CAD-Systemen
wird die Positionierung der Bauteile
optimiert. Zusätzlich erlauben
thermische Simulationen bereits zu
Beginn der Entwicklung zuverlässige
Prognosen zur Temperaturentwicklung
und Wärmeverteilung
des DC/DC-Wandlers. Selbst die
magnetische Flussdichte von Transformatoren
und deren Streuverluste
lassen sich im Voraus für verschiedene
Ferritkernformen simulieren.
Neue technische
Anforderungen
Technologiewandel und Kommerzialisierung
bei Netzwerk- und Telekommunikationssystemen
haben die
Art und Weise wie DC/DC-Wandler
eingesetzt werden und damit
auch die technischen Anforderungen
verändert. Dies hat in den
zurückliegenden zwei Jahrzehnten
zur Entwicklung neuartiger Distributed
Power Architectures (DPA)
geführt. Die Versorgungsspannung
für ASICs, FPGAs und andere
Mikroprozessoren ist von anfänglichen
5 V auf mittlerweile unter 1 V
gesunken. Ursprünglich versorgten
AC/DC-Netzteile mit 24 V oder
48 Vdc Ausgangsspannung galvanisch
getrennte DC/DC-Wandler.
Mittlerweile wurden diese durch
kostengünstigere, nicht isolierte PoL-
Wandler (Point of Load) weitgehend
verdrängt. Diese sitzen unmittelbar
neben dem zu versorgenden Prozessor,
da nur so dessen Betriebsspannung
unter hohen dynamischen
Lastanforderungen präzise ausgeregelt
werden kann. Viele Datacomund
Computersysteme setzen jetzt
auf eine AC/DC-Stromversorgung
mit 12 Vdc um damit PoLs mit Weitbereichseingang
für sowohl 5 V als
auch 12 V Nennspannung, zu versorgen.
Auf die galvanische Trennung
in den PoLs kann verzichtet
werden, da die erforderlichen
Isolationsstrecken bereits durch
das vorgeschaltete AC/DC-Netzteil
sichergestellt werden. Dies gilt
in gleicher Weise für medizinische
Anwendungen.
Eigene DC/DC-Wandler
entwickeln?
Die großen Halbleiter-Hersteller
haben in den letzten Jahren voll
integrierte Controller-ICs zum einfachen
Aufbau von nicht isolierten
DC/DC-Wandlern auf den Markt
gebracht. Für kleinere Leistungen
stehen mittlerweile sogar voll integrierte
Reglerbausteine in Standard-IC
Formaten zur Verfügung.
Unter zu Hilfenahme eines ausführlichen
Handbuchs zur erforderlichen
Grundbeschaltung soll
jeder Leiterplattendesigner in die
Lage versetzt werden, seinen eigenen
DC/DC-Wandler zu entwickeln.
Große Entwicklungs abteilungen
mögen über das erforderliche
KnowHow verfügen, um auf Basis
dieser Topologien ihren eigenen
DC/DC-Wandler zu ent wickeln. Der
Teufel steckt im Detail
Auf den ersten Blick scheint dies
der ideale Ansatz um einen exakt
auf die jeweilige Anforderung zugeschnittenen
DC/DC-Wandler mit
obendrein optimierten Kosten zu entwickeln.
Es ist aber nicht damit getan
die erforderlichen Induktivitäten und
Keramik-Vielschichtkondensatoren
im Umfeld des voll integrierten Reglers
möglichst platzsparend anzuordnen.
Dynamische Lastprofile und die
Anforderungen zur Einhaltung von
EMV-Grenzwerten können schnell
zu einer ausufernden Evaluierungsphase
führen, bis der Wandler endlich
unter allen Einsatzbedingungen
und nicht zu vergessen über den
gesamten Betriebstemperaturbereich
zuverlässig arbeitet. Der Teufel
steckt hier oft im Detail und man
sollte als Entwickler den Aufwand für
die auf den ersten Blick recht überschaubare
Außenbeschaltung nicht
unterschätzen. Ein kompletter Standard
DC/DC-Wandler vom Spezialisten
kann in der Endabrechnung
dann doch sowohl die insgesamt
kostengünstigste als auch kompakteste
Lösung darstellen.
Nicht-isolierte
DC/DC-Wandler
Vor kurzem wurden neuartige
nicht-isolierte DC/DC-Wandler mit
bisher nicht verfügbarem Leistungsniveau
auf den Markt gebracht.
Diese neuen Typen sind entweder
als reiner Buck-Regulator (Abwärtswandler)
oder auch als Buck-Boost-
Regulator erhältlich. Bei einem Buck-
Regulator (Abwärtswandler) muss
die Eingangsspannung stets einige
Volt höher als die benötigte Ausgangsspannung
liegen. Im Gegensatz
dazu ist eine Buck-Boost Stufe
in der Lage, ihre Ausgangsspannung
sowohl aus einer höheren
als auch aus einer geringeren Eingangsspannung
zu erzeugen. Die
herausragenden Merkmale dieser
Wandler sind ein sehr breiter Eingangsspannungsbereich
und ein
extrem hoher Wirkungsgrad (bis
zu 98,5 %). Dieser bedingt eine nur
geringe Wärmeentwicklung und bietet
dem Anwender neben äußerst
kompakten Abmessungen durch den
vergleichsweise einfachen Aufbau
ohne galvanische Trennung erhebliche
Kostenvorteile. Konkret liefert
der neue Buck-Regulator der Baureihe
i7C in einem 1/16 Brick Footprint
bis zu 750 W Ausgangsleistung
bei einem Eingangsspannungsbereich
von 18 bis 60 Vdc.
Semiconductor Embedded
in SUBstrate
Auch bei den Bauformen gibt es
grundlegende Neuerungen auf dem
DC/DC-Markt. Mit SESUB (Semiconductor
Embedded in SUBstrate)
wurde eine neuartige hochintegrierte
Bauform vorgestellt. Bei dieser Technologie
wird der Leistungshalbleiter
vollständig in die Leiterplatte integriert,
so dass die Induktivität als
größtes Bauteil platzsparend direkt
darüber platziert werden kann. Die
Konfiguration des Bausteins erfolgt
72 meditronic-journal 2/2021
Stromversorgung
digital über eine I²C-Schnittstelle, so
dass auch keine externen Trimm-
Widerstände erforderlich sind. Diese
gerade einmal noch 3,3 x 3,3 x
1,5 mm großen Module können bis
zu 6 A Ausgangsstrom liefern und
eignen sich insbesondere für den
Einsatz in Hochleistungs-Power-
Management-Einheiten (PMU) von
mobilen Geräten wie Smartphones,
Tablets sowie Bluetooth-Modulen.
Vollautomatische
Produktion
DC/DC-Technologie entwickelt
sich aber nicht nur durch
grund legende Neuerungen wie
SESUB weiter, sondern auch durch
Fortschritte im Produktionsprozess
und Optimierung der Typenvielfalt.
Wandler aus 100 % SMD-Komponenten
lassen sich mit vollautomatischen
Roboterlinien 24 Stunden am
Tag fertigen. So eine Fertigungslinie
erreicht eine Produktionskapazität
von 5.000.000 Stück im Jahr.
Der hohe Automatisierungsgrad
erlaubt schnell zusätzliche Produktionslinien
auch in anderen Ländern
aufzubauen und die Fertigung so
nahe wie möglich zu den wichtigsten
Großkunden zu bringen. Dies
verkürzt die Lieferzeiten zum Endkunden
und wirkt sich damit positiv
auf Faktoren wie Puffer lager,
Produktvorlaufzeiten und damit
Gemeinkosten aus.
Weite Eingangsspannungsbereiche
Möglichst weite Eingangsspannungsbereiche
sind mittlerweile
Standard, was die Artikelvielfalt und
Lagerhaltung reduziert. Die Verdoppelung
der Eingangsspannungsbereiche
auf 4:1 ermöglicht einen Spannungsbereich
von 4,5 bis 76 Vdc mit
nur noch drei Modellen abzudecken.
Dadurch reduziert sich die Typenvielfalt
enorm; sowohl für den Hersteller
als auch für den Endkunden. So kann
ein neuartiger DC/DC-Wandler zum
Beispiel die früher gebräuch lichen
5-V- und 12-V-Eingänge gleichzeitig
abdecken. Technisch lassen sich
heute sogar noch viel weitere Eingangsspannungsbereiche
realisieren,
allerdings zu Lasten des Wirkungsgrades
und der Baugröße und
zu höheren Kosten.
Neue Anforderungen an die
Qualitätssicherung
Viele moderne DC/DC-Wandler
sind heute mit SMD-Komponenten
auf mehreren Ebenen übereinander
bestückt. So sitzen zum Beispiel
unter einem vergleichsweise großen
Leistungstransformator kleine
SMD-Widerstände oder -Dioden.
750 W nicht-isolierter DC-DC-Wandler
Dies stellt vollkommen neue Anforderungen
an die Fertigungsinspektion
und Qualitätskontrolle. Visuelle
Inspektionsverfahren sind hier nicht
mehr länger ausreichend. Neue Fertigungslinien
bei TDK Lambda werden
daher nun mit hochauflösenden
Röntgenscannern ausgestattet.
Diese Geräte sind in der Lage
Bilder aus verschiedenen Winkeln
aufzunehmen und daraus mehrschichtige
3D-Modelle zu erzeugen.
Die Qualitätskontrolle aller
Lötstellen erfolgt dann automatisiert
über ein Computerprogramm
in nur einem einzigen Arbeitsschritt.
Fazit
Außenstehende Betrachter der
Stromversorgungsbranche vertreten
häufig die Ansicht, dass Stromversorgungen
nicht unbedingt zu
den Innovationsträgern gehören.
Tatsächlich beweisen voll digitale
Regelungen und höchstes technisches
Niveau bei der vollautomatischen
Fertigung und Inspektion aber
genau das Gegenteil. Die Stromversorgungsbranche
setzt hier neueste
Trends um und ist damit anderen
Bereichen der Elektronikindustrie
deutlich voraus. ◄
Portfolio um neue Modelle der Schutzklasse II erweitert
Nach einer zweijährigen Marktpräsenz
bietet Traco Power
eine wichtige Erweiterung der
TPP-450-Serie (Netzteile für medizinische
Anwendungen) durch
Einführung einer völlig neuen
Klasse-II-Version der Serie. Die
neuen Serien TPP 450BA-M und
TPP 450B-M sind folglich zusätzlich
für nichtstationäre Anwendungen
geeignet, die keine Verbindung
zur Erde ermöglichen.
Sie verfügen außerdem über
ein verstärktes Doppel-E/A-Isolationssystem
nach den neuesten
Standards für die Sicherheit
von medizinischen elektrischen
Geräten (3. Ausgabe
der IEC 60601-1, 2x MOPP).
Der ausgezeichnete Wirkungsgrad
von bis zu 94 % ermöglicht
eine hohe Leistungsdichte für
das Standard-Gehäuseformat
127 x 76,2 mm sowie eine Kühlleistung
durch natürliche Konvektion
von bis zu 320 W bei +50 °C
und 450 W bei +65 °C mit Lüfter.
Hohe Zuverlässigkeit wird
durch die Verwendung hochwertiger,
industrietauglicher Komponenten
und hervorragende Wärmeabführung
gewährleistet. Aus
diesem Grund sind die Produkte
eine ideale Lösung für medizinische
Geräte und anspruchsvolle
sicherheits- und platzkritische
Anwendungen.
Eigenschaften im
Überblick
• Netzteil 127 x 76,2 mm in offener
Bauform mit hoher Leistungsdichte
für medizinische Anwendungen
• Vorbereitet für Schutzklasse II
• Zertifizierung nach IEC/EN/
ES60601-1 (2x MOPP) und IEC/
EN/UL 6238-1
• EMV-Konformität nach der
4. Ausgabe der IEC/EN60601-1-2
• Risikomanagement-Prozess
nach ISO14971 inkl. Risikomanagement-Akte
• Isolation (4.000 VAC) und Ableitstrom
(
Stromversorgung
Wartungsfreie DC-USV mit Supercaps schützt vor Systemausfall und Datenverlust
Direktlink: https://www.bicker.de/UPSI-2406DP2
Die DC-Notstromversorgung
UPSI-2406DP2 von Bicker Elektronik
überbrückt zuverlässig Stromausfälle,
Spannungsein brüche und
Flicker in der 24V-Stromversorgung
für Embedded-IPCs, Antriebe,
Aktoren, Sensoren, Kameras
sowie Mess-, Steuerungs- und
Regelungstechnik in sicherheitsrelevanten
Systemen (Pufferzeit
für 96 W ca. 30 s und für 25 W
ca. 120 s). Das Risiko von Systemausfällen
oder Datenverlust kann
durch den Einsatz der intelligenten
DC-USV-Lösung signifikant minimiert
werden.
Supercaps –
kurze Ladezeiten,
lange Lebensdauer
Absolut wartungsfreie Supercaps
kommen als besonders langlebige
und schnellladefähige Energiespeicher
zum Einsatz (Ladezeit
UPSI-2406DP2 nur 2 Minuten).
Unter vergleichbaren Einsatzbedingungen
weisen die integrierten
Supercaps eine bis zu
10x längere Lebensdauer als Blei-
Säure-Batterien auf und arbeiten
im Temperaturbereich von -20 bis
+65 °C. Zudem sorgt das Supercap-Cell-Balancing
für eine optimale
Ladungsverteilung und hohe
Kapazitätsstabilität.
‚Power Sharing‘ mit
intelligenter Eingangsstromerkennung
Die intelligente Verteilung der
Ladeströme sorgt dafür, dass die
vorgeschaltete AC/DC-Stromversorgung
nicht überdimensioniert
werden muss, sondern die Eingangsleistung
konstant gehalten
und entsprechend angepasst auf
Last und Supercap-Lader verteilt
wird. Somit lassen sich Energieverbrauch,
Platzbedarf und Kosten
der Applikation senken.
Plug&Play für schnelle und
einfache Installation
Das DC-USV-Modul verfügt über
eine integrierte USB-Schnittstelle
zur Anbindung an ein IPC-System.
Die UPSI-2406DP2 wird hierbei
vom Betriebssystem direkt als
USV erkannt – ohne zusätzliche
Treiber- oder Softwareinstallation.
Vorprogrammierbar für
autarken Betrieb
Zur Einstellung und Vorprogrammierung
aller Parameter der
UPSI-2406DP2 sowie dem Echtzeit-Monitoring
mit Ladezustandsanzeige
steht die Software „UPS
Gen2 Configuration“ zum kostenlosen
Download bereit.
Shutdown &
Reboot-Funktion für
IPC-Systeme
Bei einem „PowerFail“ signalisiert
die UPSI-2406DP2 über das
integrierte Interface den Ausfall
der Versorgungsspannung, so
dass ein kontrollierter Shutdown
des Computersystems eingeleitet
und wertvolle Daten gesichert
werden können. Die integrierte
Reboot-Funktion der DC-USV leitet
nach wieder kehrender Versorgungsspannung
selbstständig den
Neustart des versorgten IPC ein,
ohne dass eine aufwendige Vorort-Intervention
eines Service-Mitarbeiters
notwendig wäre.
Robuste Qualität und
internationale Zulassungen
Das kompakte und hochwertige
Aluminiumgehäuse ist mit einem
rückseitigen DIN-Rail-Halter für
die flexible und schnelle Hutschienen-Montage
ausgestattet.
Für den weltweiten Einsatz ist die
UPSI-2406DP2 geprüft nach IEC/
EN/UL 61010-1 / -2-201.
Bicker Elektronik GmbH
www.bicker.de
600-W-Netzteile für medizinische Anwendungen mit integriertem Lüfter für einfache Kühlung
TDK-Lambda Germany GmbH
info@de.tdk-lambda.com
www.emea.lambda.tdk.com/de
Die TDK Corporation gibt die
Erweiterung der TDK-Lambda
AC-DC-Netzteilserie CUS600M
mit 600 W Leistung um Modelle mit
integriertem Lüfter und Gehäuse
bekannt. Die Verwendung eines
Lüfters vereinfacht die Kühlung des
Produkts, und das Gehäuse verringert
das Risiko eines versehentlichen
Kontakts durch die Bediener.
Der endseitig montierte Lüfter
(/EF-Option) hält das Höhenprofil
auf 42,5 mm für die Montage in
einem 1H-Einschub.
Die Serie ist nach medizinischen
und ITE-Sicherheitsstandards
(Information Technology Equipment)
zertifiziert. Zu den typischen
Anwendungen gehören medizinische
und häusliche Gesundheitspflege
sowie Dental-, Testund
Messtechnik, Rundfunk, professionelle
Audio- und Industrieausrüstung.
Sieben Standardausgangsspannungen
sind verfügbar: 12 V, 19 V,
24 V, 28 V, 32 V, 36 V und 48 V. Die
Ausgänge können um -2 % bis +8 %
des Nennwerts eingestellt werden,
um auch Anforderungen die von
den Normspannungen abweichen
gerecht zu werden. Der Betriebswirkungsgrad
beträgt bis zu 95 %, der
Eingangsspannungsbereich liegt bei
85 bis 265 VAC und wenn der Ausgang
abgeschaltet ist, beträgt die Leistungsaufnahme
weniger als 0,5 W.
Kompakt mit hoher Isolation
Das kompakte CUS600M/EF
misst 85 x 157 x 42,5 mm (BxLxH).
Ein Standby Ausgang mit 5V / 1,5A,
74 meditronic-journal 2/2021
Neue Baureihe von DC-DC-Wandlern
Stromversorgung
Medizinische/industrielle 15 W und 20 W DC-DC-Wandler verfügen über 5.000 VAC Isolation
chen Wandler abdecken und ermöglichen
dem Anwender den Aufbau
universeller Endgeräte ohne große
Typenvielfalt.
TDK-Lambda Germany GmbH
info@de.tdk-lambda.com
www.emea.lambda.tdk.com/de
Die TDK Corporation bringt mit
der PXG-M Serie eine neue Baureihe
von DC-DC-Wandlern zur Leiterplattenbestückung
mit 15 W und
20 W Ausgangsleistung auf den
Markt. Als Besonderheit verfügt
diese Serie über eine ver stärkte Isolation
zwischen Eingang und Ausgang
mit 5.000 VAC. Zulassungen
nach der IEC 60601-1 für Medizingeräte
und IEC 62368-1 für Audio/
Video- und IT-Ausrüstung eröffnen
sehr breite Anwendungsmöglichkeiten.
Mit den weiten Eingangsbereichen
und gleichzeitig sehr kompakten
Abmessungen zielt man insbesondere
auf batteriebetriebene
Geräte aus dem Industrie- oder
Medizinbereich.
Weitbereichseingang 4:1
Die gesamte PXG-M Serie bietet
einen Weitbereichseingang
mit entweder 9 bis 36 VDC oder
18 bis 75 VDC und eine umfangreiche
Palette an Ausgangsspannungen
von 5, 12, 15, 24, ±5, ±12
und ±15 VDC. Durch die großen
Eingangsspannungsbereiche lassen
sich zwei typische Batteriespannungen
- 12 V und 24 V bzw.
24 V und 48 V - mit jeweils dem glei-
Weiter Betriebstemperaturbereich
Das PXG-M ist im Industrie-Standardformat
1,6 x 1“ aufgebaut. Dies
entspricht Abmessungen von 40,6
x 25,4 x 10,2 mm. Die Betriebstemperatur
erstreckt sich von -40
bis +105 °C. Bei Konvektionskühlung
startet ein Derating ab 55 °C
und bei forcierter Lüfterkühlung
ab 90 °C. Überstrom-, Überspannungs-
und Übertemperaturschutz
ist bei allen Modellen Standard. Eine
Remote ON/OFF Funktion (positive/negative
Logik) gibt es optional.
Die Stromaufnahme im Leerlauf
liegt bei maximal 12 mA, das
macht die PXG-M attraktiv für batteriebetriebene
Geräte.
Isolation und Zertifikate
Die PXG-M Serie hat eine Input-
Output-Isolation von 5. 000 VAC
(2x MOPPs) und der Berührungsstrom
ist kleiner 2,5 μA. Die Sicherheitszertifizierung
umfasst IEC/EN
60601-1, ANSI/AAMI ES60601-1
und IEC/EN/UL/CSA 62368-1 mit
CE-Kennzeichnung für die Niederspannungs-
und RoHS-Richtlinie.
Die Anforderungen zur Funkentstörung
nach der EN55011 A und
EN55032 A werden ohne externen
Filterkomponenten erfüllt. ◄
Remote On/Off, Remote Sense und
ein Power-Good-Signal gehören zur
Standardausstattung. Die Stromversorgungen
können im Temperaturbereich
von -10 bis +60 °C betrieben
werden, 600 W Volllast ist bis 45 °C
möglich. Alle Modelle der Serie
CUS600M haben eine Eingangs-/
Ausgangs-Isolation von 4.000 VAC
(2x MoPP), eine Eingangs-/Masse-
Isolation von 2.000 VAC (1x MoPP)
und eine Ausgangs-/Masse-Iso lation
von 1.500 VAC (1x MoPP) für die
Eignung in medizinischen Geräten
mit B- und BF-Anwendung. Der
Ableitstrom beträgt
Stromversorgung
Stromversorgung professioneller IoT-
Anwendungen – eine Herausforderung
anzusehen. Darüber hinaus befinden
sich diese meist batteriebetriebenen
IoT-Systeme meistens
im Standby-Modus und nur kurze
Zeit im aktiven Modus, sodass die
verbauten DC/DC-Wandler einen
breiten Lastbereich bei hoher Effizienz
abdecken müssen.
Der aktuelle Hype um IoT-Geräte
ist nicht verwunderlich. Heute haben
Fans kreativer Technologien Zugang
zu bezahlbaren IoT-Engineering-Kits
und der passenden Technik, um verschiedenste
IoT-Prototypen zu entwerfen.
Daher sind der Umsetzung
entsprechender IoT-basierter Ideen
und möglicher Geschäftsmodelle
keine Grenzen gesetzt.
Auch in der Industrie steigt zunehmend
die Nachfrage nach professionellen
IoT-Anwendungen. Gemein
ist stets die Fähigkeit, Intelligenz
durch die Verbindung verschiedener
Sensoren und Aktoren mit
einer dezentralen Steuerung weiterzuverteilen.
„Smart“ sind diese
Sensoren und Aktoren deshalb,
weil sie Daten sammeln und weitergeben
können und per Intelligenz
verwaltet werden sollen. Da
sich immer mehr Einsatzgebiete für
IoT-Anwendungen ausbilden wer-
Autor:
Yves Elsasser, ye@traco.ch
Traco Electronic AG
info@traco.ch
www.tracopower.com
den - man denke nur an das professionelle
Gesundheits wesen, die
medizinischer Versorgung zu Hause,
Infrastruktur, Gebäude automation
und Smart Home, Automobilbranche
oder andere Arten der Mobilität
- wird der Markt für industrielle
IoT-Anwendungen weiter wachsen.
Ohne Zweifel werden die Faktoren
Miniaturisierung, Mobilität, lange
Lebensdauer, Effizienz (Wirkungsgrad)
und die Vernetzung elektronischer
Geräte bei diesen professionellen
IoT-Trends eine Rolle spielen.
Zertifiziert, zuverlässig und
lange verfügbar
Anders als bei Hobbyanwendungen
gelten bei derartigen sicherheitsrelevanten
IoT-Industrieanwendungen
sowohl für den Ingenieur
als auch die verwendeten Bauteile
strenge Vorgaben – eine große Herausforderung
für Entwickler industrieller
IoT-Anwendungen. Zertifizierte,
zuverlässige und langfristig verfügbare
elektronische Bauteile zu verwenden
ist unerlässlich, denn nicht
selten kommen diese in sicherheitsund
funktionskritischen Anwendungen
zum Einsatz. Daher spielt professionelle
Unterstützung durch die
Bauteilzulieferer eine wichtige Rolle
Voraussetzungen bei
der Stromversorgung
professioneller
IoT-Anwendungen
Kritische Module in professionellen
IoT-Geräten ist mit Sicherheit
die Stromversorgung. Bei dieser
Art von Produkten kommt es
immer mehr auf Miniaturisierung,
geringen Stromverbrauch, Größe
und eine hohe Effizienz an. Halbleiter
sind wahrscheinlich die Komponenten
mit dem höchsten Grad
an Innovation. Als zweite Schlüsseltechnologie
sind die in diesen Produkten
verwendeten Transformatoren
und Isolations einrichtungen
Was ist neben Größe und
Effizienz noch wichtig?
Um derartige professionelle IoT-
Geräte entwickeln, zertifizieren und
vermarkten zu können, kommt es
nicht nur auf die genannten technischen
Produktmerkmale an. Professionelle
IoT-Geräte müssen immer
striktere Vorgaben in Form global
harmonisierter Normen und Richtlinien
einhalten, um zertifiziert und
verkauft werden zu können – keine
leichte Aufgabe für die IoT-Elektroingenieure.
Sind in kritischen
Anwendungen wie der Medizintechnik
IoT-Funktionen erforderlich,
müssen die Elektronikkomponenten
entsprechend ausgelegt
sein und den branchenspezifischen
Vor gaben entsprechen.
Nehmen wir ein für den medizinischen
Einsatz zugelassenes, drahtloses,
batteriebetriebenes Bedienpanel
als Beispiel, das per Internet
auf die Patientenakte zu greifen kann.
Drahtlos mit diesem Bedienpanel
verbunden ist ein weiteres Gerät,
das ggf. mit dem Patienten in Kontakt
kommt (z. B. ein Blutdruckmessgerät).
Eine der wichtigsten
Sicherheitsfragen bei Medizinprodukten
besteht darin, dass oft eine
elektrische Verbindung zwischen
76 meditronic-journal 2/2021
Stromversorgung
Gerät und Patient besteht. Daher
müssen Netzteil und DC/DC-Wandler
dieser IoT-Anwendung wichtige
Sicherheitsvorgaben wie BF-Konformität
und 2x MOPP-Standards
der 3. Ausgabe der Norm IEC/EN
60601-1 einhalten.
Smart Home
Ein weiteres gutes Beispiel sind
industrielle IoT-Anwendungen für
„Smart Homes“ und automatisierte
Gebäude. Für all diese IoT-Heim-/
Gebäudeautomationsanwendungen
sind eine hohe Effizienz und geringe
Leerlaufaufnahme (ErP-konform),
kleine Größe, hohe Zuverlässigkeit
und Erschwinglichkeit von zentraler
Bedeutung, und nicht zu vergessen
die Einhaltung von immer mehr
Normen inklusive IEC/EN 60335-1.
Sorgfältige Planung in
der gesamten Lieferkette
erforderlich
Wir wissen, dass ein höheres
Maß an Zuverlässigkeit, Qualität,
eine längere Betriebsdauer und
mehr Zertifizierungen erforderlich
sind, wenn in sicherheitsrelevanten,
funktionskritischen Anwendungen
neue Technologien zum Einsatz
kommen – von der nahtlosen Rückverfolgbarkeit
der wichtigsten elektronischen
Bauteile einmal ganz zu
schweigen.
Hersteller sind immer stärker auf
Konzepte angewiesen, die in der
Automobilbranche bereits vor langer
Zeit erfolgreich eingeführt und
perfektioniert wurden, wie z. B. Fehlermöglichkeitsanalyse,
Abhilfemaßnahmen,
8D-Reports, DFMEA,
PFMEA, Total Quality Management
und kontinuierliche Verbesserung.
Total Quality, das umfassende
Qualitätsmanagement, darf heute
in keiner Frühphase eines Entwicklungsvorhabens
mehr fehlen. Um
all diesen Anforderungen gerecht
zu werden, reicht es für einen Entwickler
heute nicht mehr aus, eine
funktionierende Lösung bereitzustellen.
Früher waren Mobiltelefone
nur eines unter vielen Hilfsmitteln
des Alltags. Heute verlassen
wir uns mehr und mehr auf dieses
eine Gerät. Bezahlen, Kamera,
Adressbuch, Abos sind allesamt in
das Smartphone integriert. Daher
sind diese kleinen Begleiter heute
von enormer Bedeutung für unser
Leben. Der Produktdesigner trägt
nun weit mehr Verantwortung für
die Qualität seiner Entwicklung als
noch vor 10 Jahren. Und uns allen ist
klar, dass dieser Trend sich nicht nur
fortsetzen, sondern noch beschleunigen
wird. Zudem sollten Anbieter
die Digitalisierung in den Bezugswegen
der einzelnen Bauteile als
höchst signifikante Entwicklung
betrachten. Die Erhebung, Analyse
und Verarbeitung relevanter Daten
kann zur schnellen, zuverlässigen
und wirtschaftlichen Verfügbarkeit
der Bauteile beitragen und damit die
Produktivität der Anlage des Kunden
steigern.
Fazit
Dies bedeutet, dass IoT-Anwendungen
in kritischen Einsatz gebieten
wie Medizintechnik, Gebäudeautomation
oder Mobilität nicht nur effizient
und miniaturisiert sein und
einen extrem niedrigen Energieverbrauch
im Standby haben müssen.
Sie müssen auch jahrzehntelang
erhältlich und rückverfolgbar
sein und die einschlägigen Normen
und Bestimmungen einhalten. ◄
Medizinische Desktop-Netzteile mit 150 W im neuen Design
Mit Blick auf das häusliche
Gesundheitswesen, das medizinische
Versorgung, IKT-Technologien
und elektronische medizinische
Geräte kombiniert, stellt FSP
das neueste Design des medizinischen
Desktop-Netzteils mit
150 W vor – die PMP150N1-Serie
für dieses spezielle Segment. Die
Hauptmerkmale sind nachstehend
aufgeführt:
• Modell der Klasse II gemäß IEC
60601-1-11 und IP54
• Eingangsbereich 80 bis 264 VAC
• Stromverbrauch im Standby
unter 0,15 W
• Entspricht den Anforderungen
von DoE Level VI / EU CoC EPS
Tier 2, Version 5
• ErP EC Nr. 278/2009 (Los 7)
• Niedriges Profil mit 28 mm Höhe
• Betriebshöhe bis zu 5.000 Metern
Dieser medizinische Adapter
mit 150 W Leistung ist ein
neues Serienprodukt der FSP
Group. Seit 2018 hat FSP in diesem
speziellen Anwendungsbereich
medizinische Adapter der
Serien PMP30 (Stecker netzteil)
und PMP122 (Desktop) eingeführt.
Die FSP Group sieht ihre
Verantwortung als Lieferant, mit
Lösungen für die Gesundheitstechnologie
auch einen wichtigen
Beitrag für die Umwelt zu leisten.
FSP POWER SOLUTION
GMBH
www.fsp-ps.de
meditronic-journal 2/2021
77
Aktuelles
SPEA GmbH mit neuer Internetpräsenz
Mit dem SPEA Online-Konfigurator kann man schnell und einfach das passende Testsystem ermitteln
Im neuen Jahr präsentiert sich die
SPEA GmbH mit neuer Webseite. Ab
sofort ist sie unter der gemeinsamen
SPEA-Adresse www.spea.com zu
erreichen. Seit 1976 ist SPEA führend
in der Entwicklung und Produktion
automatischer Testsysteme
für Elektronikbaugruppen, Halbleiter-ICs
und MEMS. Mit der neuen
Webseite präsentiert sich das Unternehmen
mit einem einheitlichen und
klar strukturierten Internet auftritt in
fünf verschiedenen Sprachen. Die
Webseite enthält neben Informationen
über das Unternehmen und
einem detaillierten Überblick über
die Produkt- und Dienstleistungspalette
viele nützliche und neue
Funktionen.
Testsysteme
Neben dem übersichtlichen Vergleich
der verschiedenen Testsysteme
kann der Nutzer mit dem
Online-Konfigurator den für seine
Anforderungen optimalen Tester
ermitteln. Auswahlkriterien sind
hier zum Beispiel das Fertigungsvolumen,
Baugruppengröße, Bauteilhöhe
usw..
Verschiedene
Produkteinteilungen
Neben der klassischen Produkteinteilung
(Boardtest, Semiconductor,
Software, Handling usw.)
gibt es zusätzlich eine Produkteinteilung
nach Industriebereichen
wie zum Beispiel Medizintechnik,
Automotive, Luft- und Raumfahrt,
Beleuchtung, Konsumer, Solartechnik
und viele mehr. Hier kann
man sich direkt unter der entsprechenden
Kategorie über passende
Testlösungen informieren.
Dienstleistungsangebot
Der Menüpunkt „Service & Support“
bietet nicht nur einen Überblick
über SPEAs Dienstleistungsangebot
im Bereich Service und
Applikation, sondern auch spezielle
Inhalte und Bereiche für Kunden.
Von hier aus hat man Zugang
zur SPEA-CSA (Customer Support
Area) und zur SPEA Academy.
Die Customer Support Area bietet
neben einem direkten Zugang zu
den SPEA-Experten eine umfassende
Plattform für technischen
Support und Dokumentation. Die
SPEA Academy ist eine Plattform
mit einem großen Angebot zum
Online-Lernen zu den unterschiedlichsten
Themen – für Anfänger bis
hin zu Experten. Die Bibliothek der
Academy wird ständig erweitert und
aktualisiert.
News und Veranstaltungen
Unter den Punkten News und
Veranstaltungen erhält man stets
die aktuellsten Informationen zum
Unternehmen und dessen Teilnahme
an Messen oder anderen
Events.
Auf den Seiten für die Qualitätsmanagement-Software
COMPASS
wird es interaktiv. Neben den allgemeinen
Informationen wird eine
Animation des Linienmonitorings
gezeigt. Das heißt hier wird eine
Fertigung simuliert, bei der am
Ende klar zu sehen ist, wie viele
Baugruppen getestet wurden, die
Höhe des First Pass Test, des First
Pass-Yields und bei welchen Prozessen
es Probleme gab. Unter
dem Punkt „Online-Monitoring“
kann der Nutzer den COMPASS
Online-Viewer selbst ausprobieren.
Im Online-Viewer werden alle
Daten ausgewertet und dargestellt,
die von COMPASS gesammelt
werden können. Der Besucher
hat die Möglichkeit, verschiedene
Auswertungen auszuwählen und
anzuzeigen. ◄
SPEA GmbH
Systeme für professionelle
Elektronik und Automation
info@spea.com
www.spea.com
Mit dem COMPASS-Linienmonitoring hat man stets den optimalen Überblick über die Fertigung. Die Animation auf
der Internetseite simuliert eine Fertigungslinie
78 meditronic-journal 2/2021
Die DNA von Metrofunk
für Systemerhalt
hinter der Kulisse
Metrofunk Kabel-Union GmbH
Lepsiusstraße 89, 12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0
info@metrofunk.de – www.metrofunk.de