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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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ERFOLGREICH BERGISCH HANDWERK HEUTE
Ein mutiger Schritt in schwierigen Zeiten
Die Umstände lassen zögern. Auch im Bergischen Land verzeichnet die Handwerkskammer Solingen/
Wuppertal zurzeit einen bedauernswerten Rückgang der Neugründungen im Handwerk. Doch Kreishandwerksmeister
Arnd Krüger blickt trotz Corona mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft.
Warum das so ist, erklären seine Statements zur aktuellen Situation.
Gründerzeit im Handwerk: Wunsch oder
Wirklichkeit?
Unternehmen in Zeiten von Corona zu gründen, ist
mutig, im Handwerk aber möglich. Die Einbrüche
waren – bis auf uns bekannte Bereiche – überschaubar
oder nicht vorhanden. Das Handwerk war
durchgängig beschäftigt, da systemrelevant!
Hat Corona möglichweise einen positiven
Trend gestoppt?
Corona hat, wie in allen Bereichen, auch im
Handwerk die Kräfte dem Selbsterhalt zugeführt.
Nach Beendigung der Pandemie werden wir uns
erst einmal wieder einrichten müssen. Dann sehen
wir weiter.
Anzahl der Firmengründungen im Bezirk
175 in Wuppertal, 53 in Solingen.
Sind Sie mit dieser Entwicklung zufrieden?
Diese negative Entwicklung stimmt uns sehr traurig.
Die Folgen werden wir in den nächsten fünf
bis zehn Jahren erleben. Gute Handwerker sind
dann schwer zu finden.
Zur Attraktivität der Handwerksbranchen
Die Bereiche Kfz, Elektro, Sanitär und
Tischler finden ihren Nachwuchs. Glaser, Dachdecker,
Schlosser, und Maurer rangieren in der
Beliebtheitsskala junger Menschen eher
unten.
so gern übernommen werden. Hier springt das
Baumer-Team erfolgreich in die Bresche. Mit dem
Ergebnis, dass Felix Baumer bereits einen respektablen
Stammkundenkreis aufbauen konnte. Den
die gute Arbeit made by Baumer spricht sich vor
Ort herum, so dass der Unternehmer in der Lage
ist, vorerst auf weiteres Marketing zur Kundenakquise
zu verzichten.
Unbeschadet durch die Krise
Doch nur wenige Wochen nach der Firmengründung
kam Corona. Während die Pandemie in den
Natürlich habe ich auch Lehrgeld bezahlen
müssen. Etwa dann, wenn ich Aufwand und
Zeit nicht genau kalkuliert habe.
folgenden Monaten bis heute in vielen Branchen
tausende Existenzen bedroht, hat Jungunternehmer
Baumer keinen Grund zu klagen: „Es gibt
mehr Bedarf als Angebote. Im Schnitt müssen
Kunden beispielsweise in meinem Bereich zwischen
zwei und drei Monate warten, bis ein Dachdecker
Zeit findet, den Auftrag anzunehmen. Jetzt
zeigt sich, dass mein schneller Reparatur-Service
im Privatkundengeschäft einen Wettbewerbsvorteil
bringt. Unsere Kunden wissen Flexibilität,
Professionalität, ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis
und selbstverständlich die persönliche Betreuung
durch einen familiär geführten Meisterbetrieb
zu schätzen. So entsteht für beide Seiten eine
Win-Win-Situation, die auch in einer Krise stabil
bleibt.“
Um die internen Geschäftsabläufe effizient und
transparent zu gestalten, setzt der Dachdecker übrigens
auf digitale Unterstützung durch eine spezielle
Handwerker-Software. „Teuer, aber sinnvoll“,
32 www.bvg-menzel.de