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Lindner „Relax-Preis“ Daniela A. Caviglia - Bbaktuell

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gut zu<br />

wissen!<br />

Lernfestival 2008<br />

Gewinnerinnen und Gewinner<br />

des nationalen Weiterbildungspreises<br />

www.lernfestival.ch


Impressum<br />

Lernfestival 2008: I Did It My Way<br />

Text und Redaktion: Ruth Jermann,<br />

<strong>Daniela</strong> Harlinghausen, Irena Sgier<br />

Lektorat: Irena Sgier, <strong>Daniela</strong> Harlinghausen, Ruth Jermann<br />

Bilder: Die PreisträgerInnen, <strong>Daniela</strong> Harlinghausen<br />

Grafisches Konzept und Layout: Manuel Spadin<br />

Druck: Cavelti AG, Gossau<br />

Herausgeber:<br />

SVEB<br />

Schweizerischer Verband für Weiterbildung SVEB<br />

Oerlikonerstrasse 38<br />

CH-8057 Zürich<br />

www.alice.ch<br />

Auflage: 750 Stk.<br />

Zürich, August 2008<br />

Vorwort<br />

„Zeigen Sie Ihre Weiterbildung - lassen<br />

Sie sich feiern“. Das war unser Motto, als<br />

wir den Weiterbildungswettbewerb gestartet<br />

haben. Sind wir stolz, wenn wir eine<br />

Weiterbildung beendet oder ein Diplom<br />

bekommen haben? Als ich jung war, JA,<br />

als ich älter wurde, verschwand das Diplom<br />

in meinen Bewerbungsunterlagen,<br />

also in der Schublade. Eigentlich sollte ein<br />

Zertifikat an der Wand hängen und mich<br />

immer wieder inspirieren und aufzeigen,<br />

dass Neues lernen, neugierig sein mich<br />

weiterbringt und mir neue Türen öffnet.<br />

Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren<br />

BotschafterInnen, die sich hier vorstellen.<br />

Lassen wir uns durch die Projekte anregen,<br />

neue Wege zu gehen. Lernen, sich<br />

weiterbilden beflügelt, hält jung und bewegt<br />

unseren Geist. Das Lern-Festival<br />

ist das Vehikel, um die Freude am Lernen<br />

wieder zu finden, neue Horizonte zu<br />

öffnen und neue Freunde zu gewinnen.<br />

Ich lerne – du auch? Ich bin stolz<br />

drauf – du auch? Dann feiere<br />

mit uns. Wir freuen uns auf dich!<br />

Ruth Jermann<br />

Stv. Direktorin SVEB


Grusswort von Vreni Müller-Hemmi<br />

Präsidentin der Wettbewerbsjury<br />

Lebenslanges Lernen für<br />

alle! Dies ist schon lange<br />

auch mein Motto für die<br />

schweizerische Weiterbildungspolitik,<br />

die es jetzt<br />

auf der Basis des vor zwei<br />

Jahren vom Volk beschlossenenWeiterbildungsartikels<br />

zu realisieren gilt.<br />

Ein vielfältiger Ausdruck<br />

des lebenslangen Lernens<br />

sind die zahlreichen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

am nun schon fünften<br />

nationalen Lernfestival. Sie<br />

alle geben dem lebenslangen<br />

Lernen ein Gesicht, verschiedene Gesichter. Der Einblick<br />

in unterschiedlichste, eindrückliche Weiterbildungsbiografien<br />

und innovative, erfolgreiche Weiterbildungsangebote<br />

Ich danke allen für die Beteiligung am Lernfestival-Wettbewerb<br />

und gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern<br />

im Namen der Jury ganz herzlich!<br />

ist sicher nicht nur für mich die beste Motivation für den politischen<br />

Endspurt: Einsatz für ein griffiges und zukunftsgerichtetes<br />

Weiterbildungsgesetz – für die nachhaltige Unterstützung<br />

des lebenslangen Lernens in der ganzen Schweiz,<br />

auch ausserhalb der städtischen Zentren.<br />

Vreni Müller-Hemmi,<br />

Präsidentin der Jury und<br />

des Forum Weiterbildung Schweiz<br />

Jury<br />

Vreni Müller-Hemmi, Nationalrätin bis 2007,<br />

Präsidentin Forum Weiterbildung Schweiz<br />

Pierre A. Jung<br />

Geschäftsführer, Ladenbau<br />

Stéphane Manco,<br />

Association des Organisateurs de Mesures<br />

du marché du travail en Suisse - AOMAS Vaud<br />

Ernst Mühlemann, Ex-Nationalrat<br />

Toni Nadig, Geschäftsführer,<br />

Dr. Nadig-Consulting AG<br />

Der Weiterbildungswettbewerb<br />

in der Schweiz<br />

Zeigen Sie uns Ihre Weiterbildung! So lautete<br />

die Aufforderung zum Weiterbildungswettbewerb.<br />

Nahezu 100 Bewerbungen wurden eingereicht.<br />

Nicht das Glück war gefragt, sondern Erfahrungen,<br />

Erlebnisse und innovative Projekte.<br />

Teilnehmen konnten alle, die eine interessante<br />

und aussergewöhnliche Geschichte zur eigenen<br />

Bildung oder Weiterbildung zu erzählen hatten.<br />

Die Biografien (Kategorie 1) zeigen, dass Lernlaufbahnen<br />

nicht immer auf direktem Weg zum<br />

Ziel führen, sondern öfter mal einen Haken<br />

schlagen.<br />

In der Kategorie 2 geht es um innovative, nicht<br />

alltägliche Projekte, die Menschen das Lernen,<br />

die Weiterbildung oder die Eingliederung in die<br />

Gesellschaft erleichtern.<br />

Julia Onken, Psychologin / Autorin<br />

André Schläfli, Direktor SVEB<br />

Dieter Schürch, Dozent,<br />

Universität Lugano<br />

Marina Villa, Moderatorin,<br />

Radio DRS 3


Kategorie 1<br />

Migrantinnenpreis<br />

Brankica Kupresak<br />

37 Jahre, Winterthur (ZH)<br />

Behörden- und Gerichtsdolmetscherin,Interkulturelle<br />

Vermittlerin<br />

Anfang 1993 erreichte Brankica Kupresak<br />

nach mühsamer und mehrmonatiger Flucht<br />

aus dem Kriegsgebiet des ehemaligen Jugoslawien<br />

in die Schweiz. Ihre Erlebnisse<br />

während dieser Zeit prägten sie massgeblich,<br />

beispielsweise hatte sie als Pflegerin in<br />

einem Waisenhaus für kriegstraumatisierte<br />

Kinder gearbeitet, allerdings ohne dafür speziell<br />

ausgebildet zu sein. Bei Grenzübertritten<br />

erlebte sie mehrfach, sowohl bei sich als<br />

auch bei anderen Flüchtlingen, dass durch<br />

die schwierige sprachliche Verständigung<br />

immer wieder grosse Missverständnisse<br />

entstanden.<br />

Diese Erfahrung motivierte sie, in Zukunft<br />

aktiv gegen solche Ungerechtigkeiten vorzugehen.<br />

Nachdem sie sich genügend<br />

Deutschkenntnisse angeeignet hatte, begann<br />

sie als Übersetzerin zu arbeiten und<br />

machte eine Weiterbildung zur Behördenund<br />

Gerichtsdolmetscherin. Bildung besass<br />

in ihrer Familie einen hohen Stellenwert, die<br />

Handelswirtschaftsschule hatte sie erfolg-<br />

reich absolviert. Als sie flüchtete, stand sie<br />

kurz vor Beginn eines Marketingstudiums,<br />

für das sie ein Stipendium erhalten hatte.<br />

Brankica Kupresak war ambitioniert genug,<br />

um sich parallel zu ihrer Dolmetschertätigkeit<br />

als Pflegehelferin SRK auszubilden.<br />

Vor der Flucht hatte sie eine private Kunstschule<br />

besucht, daher konnte sie bei den<br />

kriegstraumatisierten Kindern Maltherapie<br />

anwenden. In der Schweiz bildete sie sich<br />

auch in diesem Bereich fort. Sie wollte die<br />

hiesigen Maltechniken kennen lernen und<br />

gleichzeitig ihren Integrationsprozess fördern.<br />

Die Motivation für ihre Weiterbildungen<br />

war für sie stets die Ergänzung praktischer<br />

Erfahrung durch Theorie.<br />

Sie übersetzte das Buch „My Lovely Bosnia“<br />

von Christian Schwager sowie „Die Schule<br />

im Kanton Zürich“, eine Info-DVD, herausgegeben<br />

von der Bildungsdirektion des<br />

Kantons Zürich, zu der sie auch den Text<br />

sprach.<br />

Heute studiert die Preisträgerin an der Hochschule<br />

Luzern im fünften Semester Soziale<br />

Arbeit. Damit erfüllt sie sich ihren Jugendtraum.<br />

Ausserdem plant sie für dieses Jahr<br />

weitere Ausstellungen ihrer Bilder.<br />

„Ich wollte mein Talent nicht vergraben, sondern es hervorrufen und das Wissen<br />

weitergeben. Am Schluss habe ich festgestellt, dass ich hier in der Schweiz meinen<br />

Jugendtraum realisieren kann.“<br />

Bianka Kupresak


Kategorie 1<br />

Seniorinnen-Preis<br />

Vreny Boesch<br />

„Lernen passierte<br />

meistens tagsüber<br />

oder abends bei uns<br />

auf dem Hof. Ich<br />

nahm den Stoff auf<br />

wie ein trockener<br />

Schwamm.“<br />

Vreny Boesch<br />

Während ihrer Schulzeit war Vreny Boesch<br />

für wenig begabt befunden worden. Sie<br />

spürte zeitlebens, dass sie ein Problem<br />

hatte, das sie mittlerweise auch benennen<br />

kann: Sie hatte Legasthenie und Dyskalkulie,<br />

was sie aber erst als erwachsene Frau<br />

erfuhr.<br />

Sie folgte einem inneren Drang, das in der<br />

Jugend entstandene Defizit auszugleichen,<br />

und besuchte verschiedene Abendkurse.<br />

Gleichzeitig führte sie einen grossen Bauernhaushalt,<br />

bekam vier Kinder und half im<br />

Betrieb mit. Die Berufsausbildung zur Bäuerin<br />

machte sie parallel dazu, mit 32 Jahren<br />

absolvierte sie die eidgenössische Bäuerinnenprüfung.<br />

Vreny Boesch war erleichtert,<br />

das Defizit war überwunden, allerdings,<br />

ihr ursprüngliches Berufsziel, Kindergärtnerin<br />

zu werden, konnte sie aufgrund der<br />

gestellten Anforderungen nicht erreichen.<br />

So konzentrierte sie sich auf die Erwachsenenbildung.<br />

Die Ausbildung zur psychologischen<br />

Beraterin brachte ihr die fachliche<br />

Qualifikation, die sie mit dem Abschluss als<br />

Kursleiterin für Erwachsene ergänzte. Mit<br />

62 absolvierte sie schliesslich das SVEB 1<br />

Doppelmodul für Ausbildende. Die Preisträgerin<br />

hat die Qualität des informellen Ler-<br />

nens früh erkannt: Bei der Feldarbeit hörte<br />

sie Info-Radio, und die Arbeit mit ausländischen<br />

Erntehelfern war für sie interkulturelle<br />

Weiterbildung im Alltag.<br />

Als Folge der Kursbesuche war sie häufig<br />

von ihrer Familie abwesend: Das förderte<br />

die Selbstständigkeit ihrer Kinder, die sie im<br />

bäuerlichen Familienbetrieb voll unterstützten.<br />

Zweimal war sie arbeitslos: mit 57 und<br />

60 Jahren. Doch auch das brachte sie nicht<br />

vom Weg ab. Bis heute lebt sie das Prinzip<br />

des lebenslangen Lernens. Die Ausbildungskosten<br />

sind für Vreny Boesch eine Investition<br />

„in den eigenen Kopf“, deutlich rentabler<br />

als der Kauf eines schicken Autos.<br />

Seit kurzem ist sie pensioniert, arbeitet aber<br />

weiterhin als Kursleiterin für Erwerbslose<br />

bei der Stiftung für Arbeitsgestaltung. Zustätzlich<br />

will sie psychologische Gesprächsgruppen<br />

gründen und den Verein für Gastfamilien<br />

SERVAS in den Oberstufen bekannt<br />

machen.<br />

65 Jahre, Diessenhofen (TG)<br />

Kursleiterin für Erwerbslose


Kategorie 1<br />

<strong>Lindner</strong> <strong>„Relax</strong>-<strong>Preis“</strong><br />

<strong>Daniela</strong> A. <strong>Caviglia</strong><br />

<strong>Daniela</strong> A. <strong>Caviglia</strong> besuchte eine Dorfsekundarschule.<br />

Die Ausbildung zur Malerin<br />

brach sie ab. Es folgten eine frühe Heirat mit<br />

Familienphase und eine baldige Scheidung.<br />

Die Mutter zweier Kinder stand ohne regelmässige<br />

Alimente da. Trotzdem holte sie die<br />

Matura nach.<br />

„Ohne Weiterbildung hätte ich vermut- Ihre Klassenlehrerin wies<br />

lich nie wieder gewagt zu schreiben. sie auf ihr sprachliches<br />

Heute ist es mein Leben – und ich Talent hin. <strong>Daniela</strong> A. Ca-<br />

möchte keinen Tag darauf verzichten.“ viglia begann wieder zu<br />

schreiben, in ihrer Jugend<br />

<strong>Daniela</strong> A. <strong>Caviglia</strong><br />

hatte sie dieses Hobby<br />

mangels Ermunterung<br />

aufgegeben. Nach einem<br />

Schnuppereinsatz beim<br />

„Zofinger Tagblatt“ bekam die Preisträgerin<br />

eine Stelle als Redaktionsleiterin und belegte<br />

berufsbegleitend Weiterbildungskurse<br />

für Wirtschaftsjournalismus, Redaktionsmanagement<br />

und lokale Berichterstattung.<br />

Nach einigen Jahren Redaktionsalltag und<br />

Familienarbeit hatte sie ein Burnout. Sie<br />

wechselte die Branche: Die Journalistin<br />

wurde Beraterin für PR und Marketing und<br />

Erwachsenenbildnerin. Durch die Mehrfachbelastung<br />

(Weiterbildung, Erwerbstätigkeit,<br />

Familie) hat sich <strong>Daniela</strong> A. <strong>Caviglia</strong> effiziente<br />

Lernmethoden angeeignet, die sie nun<br />

in ihren Seminaren weitergibt. Zusätzlich<br />

veröffentlicht sie praxisorientiertes Fachwissen<br />

und Tipps auf ihrer Website www.praesenz-effizienz.ch,<br />

um AutodidaktInnen und<br />

finanziell schlecht gestellte Wissensdurstige<br />

zu unterstützen. Zu Beginn ihrer Ausbildung<br />

hatte <strong>Daniela</strong> A. <strong>Caviglia</strong> zahlreiche organisatorische<br />

und finanzielle Hürden zu überwinden.<br />

Sie trug morgens Zeitungen aus,<br />

hütete fremde Kinder, erteilte nachmittags<br />

Nachhilfe und zog nebenbei die eigenen<br />

Kinder gross.<br />

Jetzt, da Erwachsenenbildung einen so wichtigen<br />

Teil in ihrem Leben einnimmt, möchte<br />

die Preisträgerin mehr über Gruppendynamik<br />

erfahren. Ihr SVEB 1 Zertifikat hat sie<br />

bereits begonnen und will diesen Weg bis<br />

zur Ausbilderin mit eidgenössischem Fachausweis<br />

weiter gehen.<br />

41 Jahre, Thunstetten (BE)<br />

Selbstständige Beraterin und<br />

Erwachsenenbildnerin für Marketing<br />

und Medienarbeit


Kategorie 1<br />

SAL-Weiterbildungspreis<br />

Hanim Kurdas-Kurt<br />

„Ich fühlte mich am<br />

Anfang wie ein Fisch<br />

ohne Wasser. Aber<br />

trotz allem, das Leben<br />

geht weiter, und ich<br />

möchte noch weiter<br />

studieren.“<br />

Hanim Kurdas-Kurt<br />

Ende der Neunzigerjahre kam Hanim Kurdas-Kurt<br />

in die Schweiz, Familie und Freunde<br />

waren in der Türkei geblieben. Wie viele<br />

Migrantinnen musste sie ihr Leben komplett<br />

neu aufbauen. Ihr Abschluss als Schneiderin<br />

wurde hier nicht anerkannt. Sie erlebte<br />

die erste Zeit als „Leben ohne Fundament“,<br />

alles war ihr fremd, der Abschied von ihrer<br />

Familie hatte ihr zugesetzt, grosse, innere<br />

Widerstände nahmen sie gefangen. Hanim<br />

Kurdas-Kurt musste Deutsch lernen, denn<br />

nur dann hatte sie die Chance, eine eine<br />

Berufsausbildung in Angriff zu nehmen.<br />

Nach vielen Versuchen und mit der Unterstützung<br />

von Freundinnen und Freunden<br />

schaffte sie es schliesslich: Sie bestand die<br />

Aufnahmeprüfung und begann die Weiterbildung<br />

zur Sozialbegleiterin. Ein grosser<br />

Schritt war getan, doch die Finanzierung<br />

stellte sie vor eine schwierige Aufgabe.<br />

Mit einer B-Bewilligung konnte sie kein Stipendium<br />

beantragen. Sie wandte sich mit<br />

Bittschriften an diverse Stiftungen und Einrichtungen.<br />

Ihre Beharrlichkeit führte zum<br />

Erfolg: Nach sechsmaligem Nachhaken erhielt<br />

sie die gewünschte Unterstützung.<br />

Im Verlauf der Weiterbildung kämpfte sie<br />

weiterhin mit der ihr fremden Sprache, doch<br />

es gelang ihr, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse<br />

deutlich zu erweitern. Heute führt sie<br />

ein selbständiges Leben. Sie geniesst es,<br />

nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen zu<br />

sein, betreut in einer Wohngruppe Menschen<br />

mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />

und führt eigenständig Workshops und Projekte<br />

durch. Neben ihrer Haupttätigkeit ar-<br />

37 Jahre, Chur (GR) Sonderpädagogische<br />

Betreuerin,<br />

Interkulturelle Übersetzerin<br />

beitet sie als interkulturelle Übersetzerin.<br />

Die Aufnahmeprüfung für eine Ausbildung<br />

in Sozialpädagogik hat die Preisträgerin<br />

bereits bestanden. Angesichts ihrer praktischen<br />

Erfahrungen wird die Studiendauer<br />

auf zwei Jahre reduziert. Bestenfalls beteiligt<br />

sich ihr Arbeitgeber finanziell, dann steht<br />

ihrem nächsten Ziel nichts mehr im Weg.


Kategorie 1<br />

SAL-Weiterbildungspreis<br />

René Mark<br />

„Wissen verhilft zu mehr Lebenskompetenz<br />

und fördert zugleich die Neugierde,<br />

mehr davon zu erfahren und<br />

daran zu wachsen!“<br />

René Mark<br />

Mit Realschulabschluss und einer abgeschlossenen<br />

Ausbildung als Coiffeur beging<br />

René Mark - von aussen betrachtet - seinen<br />

Lebensweg ohne grössere Hindernisse. Bei<br />

genauerem Hinsehen zeigt sich ein anderes<br />

Bild: Während der Ausbildung bekam er<br />

häufig gesagt, er würde es zu nichts bringen.<br />

Auch in der Schule hatte er massive Probleme<br />

mit schriftlichen Arbeiten gehabt. Wie<br />

viele andere erfuhr auch er erst als Erwachsener,<br />

dass er Legastheniker war. Plötzlich<br />

sah er seine Schulprobleme in einem neuen<br />

Licht. Während der Schulzeit hatte es für<br />

Betroffene keinerlei Unterstützung gegeben,<br />

doch nun fasste er Vertrauen in seine<br />

Fähigkeiten und glaubte daran, dass er das<br />

Fachhochschulniveau erlangen würde.<br />

Als Coiffeur lebte René Mark seine kreative<br />

und soziale Seite aus. Das kam ihm in seiner<br />

Zweitausbildung zum Psychiatriepfleger<br />

zugute. Es gelang ihm, Kontakt zu den Patienten<br />

aufzunehmen, indem er ihnen bei-<br />

spielsweise mit einem anderen Haarschnitt<br />

einen neuen Blick auf die eigene Identität<br />

ermöglichte. Die Ausbildung selbst sensibilisierte<br />

ihn für Lernprozesse. Es folgte eine<br />

Tätigkeit mit Ausbildung zum Personalberater,<br />

darauf Weiterbildungen zum CH-Q Berater<br />

und Ausbilder, zum eidgenössischen<br />

Ausbilder FA, zum Kniggetrainer und Typberater.<br />

Der Preisträger liess sich durch seine<br />

Erfahrungen leiten und fand so seine wahren<br />

Interessen und Fähigkeiten.<br />

Ob in der Teamführung oder als Ausbildungsverantwortlicher<br />

der psychiatrischen<br />

Dienste Graubünden: Die motivierende und<br />

fördernde Haltung steht für René Mark im<br />

Vordergrund.<br />

Inzwischen unterrichtet er drei Module Lernund<br />

Arbeitstechnik sowie Ausbildungsplanung<br />

und Prävention an der IBW Höheren<br />

Fachschule Südostschweiz. Sein nächstes<br />

Ziel steht bereits fest: eine Weiterbildung<br />

zum Coach.<br />

34 Jahre, Chur (GR) Stockwerkleiter<br />

Wohnheim für psychisch behinderte<br />

Menschen, Dozent berufliche Weiterbildung


Kategorie 1<br />

Prix allianceF<br />

Geanina Fibbioli<br />

Nach ihrer Einwanderung<br />

aus Rumänien begann Geannina<br />

Fibbioli in Lugano<br />

eine kaufmännische Lehre.<br />

Diese Zeit war geprägt von<br />

Ungewissheit, Ausschluss<br />

und Sprachschwierigkeiten.<br />

Sie liess sich nicht<br />

entmutigen, lernte abends<br />

Italienisch und investierte<br />

viel Zeit in ihre Bildung. In<br />

Rumänien hatte sie bereits<br />

ein Geografie-Diplom erworben.<br />

Die kaufmännische<br />

Lehre hat ihr neue Türen<br />

zur Berufswelt geöffnet. Geannina<br />

Fibbioli geht ihren<br />

Weg nach dem Motto: Alles<br />

ist möglich.<br />

22 Jahre, Arzo (TI)<br />

Studierende<br />

Tanti muri s’alzavano e nelle porte chiuse<br />

Geanina trovava il coraggio di continuare<br />

e di non far svanire nel nulla il sogno<br />

d’autorealizzazione.<br />

Ha cominciato l’apprendistato di commercio<br />

a Lugano (profilo maturità integrata) appena<br />

trasferita in Ticino dopo aver conseguito<br />

la Laurea in geografia nel paese d’origine,<br />

credendo in se stessa.<br />

All’inizio del percorso formativo in Ticino, si<br />

sentiva esclusa dalla società, evitava di parlare<br />

per non sbagliare le parole ed essere<br />

presa in giro. Ogni secondo della vita era<br />

un’unica incertezza. Nel primo anno faticava<br />

a seguire e capire le lezioni, ma a casa,<br />

stava fino a tardi con il dizionario tra le mani<br />

per tradurre le parole il cui significato non<br />

conosceva. Adesso, ha migliorato non solo<br />

l’italiano (all’inizio non avrebbe sperato di<br />

avere il 6), ma ha acquistato anche un utile<br />

bagaglio di conoscenze che ha miracolosamente<br />

cambiato lei e quello che la circon-<br />

da. Sono poche le persone che nella vita<br />

non incontrano difficoltà; eppure superando<br />

qualsiasi problema, si fa un passo avanti, si<br />

guadagna sempre qualche esperienza che<br />

potrebbe dimostrarsi utile. In base alle sue<br />

scelte lei sa che la vera felicità non si trova<br />

nella felicità stessa, ma nella strada da fare<br />

per raggiungerla perché i piccoli passi valgono<br />

più di quello che ci si aspetta.<br />

L’apprendistato per Geanina è la porta<br />

d’ingresso non solo al mondo del lavoro, ma<br />

anche alle scuole superiori che le permetteranno<br />

di avere il lavoro della sua vita, al<br />

posto di un semplice lavoro che non rispecchia<br />

la sua personalità e le sue capacità.<br />

Geanina sa che non bisogna lasciarsi travolgere<br />

da situazioni difficili, perché nella vita,<br />

secondo la sua filosofia: non esiste “non<br />

posso”, tutto è possibile.<br />

Quando sei giovane provi ad ottenere ciò che desideri, ma più<br />

tardi non ti devi limitare a desiderare quello che puoi ottenere.<br />

Geanina Fibbioli


Kategorie 2<br />

Swiss Edupers Award 2008<br />

Lilly Kahler<br />

Das Projekt „Durchblick haben“ wurde von<br />

Lilly Kahler konzipiert und durchgeführt. Seit<br />

2000 gibt es eine Übersetzung von Musik<br />

für Gehörlose. Lilly Kahler ist diplomierte<br />

Dolmetscherin Gebärdensprache/Deutsch<br />

(GSD) und nahm sich dieser Disziplin an.<br />

Als Ausbilderin eidg. FA war sie didaktisch<br />

und methodisch optimal ausgestattet, um<br />

ihre Erfahrungen an andere Gebärdensprachdolmetschende<br />

weiterzugeben. Musikalische<br />

Rahmenprogramme gehören bei<br />

vielen Veranstaltungen dazu und werden<br />

auch von Gehörlosen häufig besucht. Der<br />

Bedarf für ein professionelles Angebot ist<br />

vorhanden.<br />

Im Herbst 2006 fand der erste Einführungskurs<br />

statt. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden<br />

wurden ausgewertet und dienten<br />

als Grundlage für die Weiterentwicklung.<br />

Der fachliche Teil des Kurses basiert auf<br />

der Auseinandersetzung mit Liedern, ihren<br />

Texten und metaphorischen Inhalten. Die<br />

Arbeit hat die Teilnehmenden beflügelt. Die<br />

„Kompetenz ist das, was wir können, wenn wir es<br />

kennen, lernen und üben.“<br />

Lilly Kahler<br />

Beschäftigung mit Musik und Sprache regte<br />

sie an. Zum Kurs gehört der Einsatz von<br />

Videotechnik, der mit viel Zeitaufwand verbunden<br />

ist.<br />

Anfang 2008 lief die zweite Einführungsphase<br />

und im Juni folgte der erste Blockkurs<br />

mit dem Titel „Musik im Auge“, eine weitere<br />

Runde beginnt im Oktober.<br />

„Die Entwicklung eines Kurses braucht Zeit“,<br />

schreibt Lilly Kahler. Das Projekt zeigt deutlich,<br />

dass zum Faktor Zeit Fachkenntnisse<br />

und ebenso fundierte Kenntnisse der didaktischen<br />

und methodischen Schritte in der Erwachsenenbildung<br />

hinzu kommen. „Nur wer<br />

weiss, wohin er will, wird tatsächlich ankommen“,<br />

lautet ein Credo von Lilly Kahler.<br />

41 Jahre, Zürich (ZH)<br />

selbstständige Kursleiterin


Kategorie 2<br />

Lernwerkstatt Bildungs Preis<br />

Michelangelo Penticorbo<br />

37 Jahre, Bottmingen (BL)<br />

Angestellter bei der Generaldirektion<br />

der SBB Cargo<br />

Die UNITRE-Schweiz wurde im März 2005<br />

in Luzern gegründet. Als Vorbild diente die<br />

gleichnamige Volkshochschule, die in Italien<br />

seit 1975 existiert.<br />

Michelangelo Penticorbo, Präsident von<br />

UNITRE-Schweiz, entwickelte das Konzept<br />

und koordiniert die Geschäftsprozesse. Der<br />

Anstoss kam von Maria Peretti und Alberto<br />

Grilli, die sich ebenfalls mit der Gründung<br />

einer italienischen Volkshochschule befassten.<br />

Kurz nach der Gründung folgte die Eröffnung<br />

weiterer Standorte in Basel, Winterthur,<br />

Zürich und jüngst in Bern, Möhlin und<br />

Solothurn.<br />

UNITRE-Schweiz entspricht dem Wunsch<br />

der italienischen Bevölkerung nach kultureller<br />

Entfaltung. Im Vordergrund steht die<br />

Förderung des Dialogs und der Begegnung<br />

zwischen den Generationen und Nationen.<br />

Das Angebot umfasst neben der Allgemeinbildung<br />

auch Besuche von Kulturstätten und<br />

„Seit meiner Jugend habe ich den Menschenrechten besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. Ich forschte nach konkreten und wirksamen Projektideen, welche auf<br />

humanitären Prinzipien basierten und den Menschen immer in den Mittelpunkt stellten.“<br />

Begegnung mit Religionen. Das Zielpublikum<br />

ist hauptsächlich italienischer Abstammung.<br />

Zunehmend interessieren sich ebenfalls<br />

Spanisch- und Portugiesischsprachige sowie<br />

Schweizer Teilnehmende für das Angebot.<br />

Die Studiengebühr von 90 Franken<br />

pro Jahr ermöglicht den Zugang zu allen<br />

Vorlesungen. DozentInnen und Vorstand<br />

arbeiten ehrenamtlich. Die UNITRE ist mit<br />

schweizerischen Bildungseinrichtungen vernetzt,<br />

zum Beispiel als Mitglied im Verband<br />

Luzerner Volkshochschulen. Bis heute hat<br />

UNITRE 800 Personen erreicht. Die Eröffnung<br />

weiterer Standorte ist in Planung, die<br />

Ausdehnung auf andere Länder ebenfalls.<br />

Michelangelo Penticorbo


Kategorie 2<br />

Innovationspreis Migros Klubschulen<br />

Elsbeth Caspar<br />

59 Jahre, Biel / Bienne (BE)<br />

Leitung Bildungsstelle katholische<br />

Kirche Biel<br />

„Mit der Nacht der 1000 Fragen gehen wir einen neuen, innovativen Weg in der<br />

Bildungsarbeit und erreichen damit auch bildungsferne Bevölkerungskreise.“<br />

Das Projekt “Nacht der 1000 Fragen – nuit<br />

des 1000 questions“wurde von der Bildungsstelle<br />

der katholischen Kirchen Biel<br />

initiiert. Die Trägerschaft hat der gleichnamige<br />

Verein, welcher eigens zur Durchführung<br />

dieses Anlasses gegründet wurde. Elsbeth<br />

Caspar ist Projektleiterin.<br />

Viele Leute nehmen Bildungsveranstaltungen<br />

im herkömmlichen Sinne nicht mehr<br />

wahr. Darauf hat die Bildungsstelle reagiert.<br />

Im September 2006 wurde die Nacht der<br />

1000 Fragen erstmals durchgeführt. Sie ist<br />

eine zweisprachige Plattform - ein Festival<br />

der Fragen -, auf der Organisationen und<br />

Institutionen aus verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Bereichen heisse Themen zur<br />

Diskussion stellen. Diese werden so dargeboten,<br />

dass sie nicht nur für die bildungsgewohnte<br />

Bevölkerung, sondern auch für eine<br />

bildungsferne Bevölkerung attraktiv sind.<br />

Es gab Gesprächsforen auf der Strasse<br />

oder im Gerichtssaal, es gab Ausstellungen<br />

und Konzerte. Immer stand eine zentrale<br />

Frage zur Debatte. Zum Beispiel das Thema<br />

Leben und Tod. „Wie zeigen wir den Tod und<br />

das Sterben?“ oder „Gott vor Gericht – ist er<br />

schuldig oder unschuldig?“<br />

Elsbeth Caspar<br />

Die Zugänge zu den Themen stellen verschiedene<br />

Anforderungen. Ein Strassentheater<br />

sensibilisiert auf niederschwellige Art.<br />

Gesprächsforen verlangen eine grössere<br />

Bereitschaft, sich auf Themen einzulassen.<br />

Der zweisprachige Anlass war eine Bereicherung<br />

für die Lebensqualität der Stadt<br />

Biel. Es stärkt das Bewusstsein, dass die<br />

Gestaltung der Gesellschaft Aufgabe aller<br />

ist.<br />

Die Menschen gingen nicht nur für ein Fest<br />

auf die Strasse, sie zeigten deutlich ihr Interesse<br />

an Bildungsthemen. Das hat auch<br />

die Stadtverwaltung überzeugt, die für die<br />

diesjährige Veranstaltung einen namhaften<br />

finanziellen Beitrag gesprochen hat. Es werden<br />

2008 wieder 40 Organisationen und 25<br />

Projekte mitbeteiligt sein. Sicherlich nicht<br />

zum letzten Mal.


Kategorie 2<br />

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung<br />

Marie-Claire Rey-Baeriswil<br />

Le Canton de Fribourg compte plus d’une<br />

centaine de familles qui accueillent un ou<br />

plusieurs enfant-s pour une durée variable<br />

et pour des raisons diverses. Dans le cadre<br />

de la protection de l’enfance et de la jeunesse,<br />

leur engagement complète les offres de<br />

prise en charge institutionnelle et professionnelle.<br />

La loi du 12 mai 2006 sur l’enfance et la<br />

jeunesse prévoit que l’Etat mette en place<br />

un réseau cantonal de familles d’accueil<br />

non professionnelles (art 33) et organise<br />

une formation. Dans cette perspective, la<br />

Haute Ecole fribourgeoise de travail social<br />

(HEF-TS), mandatée par le Canton, en<br />

collaboration avec le Service de l’enfance<br />

et de la jeunesse (SEJ), a élaboré un concept<br />

pédagogique et conduit une première<br />

formation sur un cycle de 2 ans. Cette formation<br />

composée d’offres différentes, propose<br />

des cours abordant des thèmes et<br />

renforçant des connaissances, des échanges<br />

d’expériences qui sont des espaces de<br />

dialogue et de réflexion guidée ; ainsi que<br />

des ateliers permettant l’exercice de compétences.<br />

Elle approfondit des thèmes tels<br />

que l’enfant (développement - identité - besoins);<br />

le système familial (types de famille<br />

– fonctions – défis éducatifs) ; l’accueil et<br />

le placement comme forme d’intervention<br />

sociale; les familles d’accueil et les familles<br />

d’origine.<br />

La formation entière est prise en charge financièrement<br />

par le Canton et n’engendre<br />

pas de frais pour les participant-e-s.<br />

C’est passionnant! Quand on<br />

rentre, on a beaucoup à discuter,<br />

on peut toujours faire des<br />

liens avec ce qu’on vit, ça nous<br />

redonne espoir dans les moments<br />

plus difficiles…<br />

C’est formidable d’avoir des<br />

cours plus théoriques et des<br />

échanges d’expériences qui<br />

nous permettent de partager<br />

nos vécus.<br />

Marie-Claire Rey-Baeriswil<br />

51 Jahre, Givisiez (FR)<br />

Professorin Hochschule für<br />

Sozialarbeit<br />

(rechter Bildrand)


Kategorie 2<br />

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung<br />

Pepita Vera Conforti,<br />

Paola Maeusli-Pellegata<br />

Dieses Bildungsprojekt wird<br />

von der Region Malcantone<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kanton Tessin durchgeführt.<br />

Zielgruppe sind Frauen<br />

in Randregionen, die ihre<br />

Berufstätigkeit ganz oder<br />

teilweise zugunsten der Familienarbeit<br />

aufgegeben haben.<br />

Das Projekt unterstützt<br />

die Frauen darin, ihre persönlichen<br />

und beruflichen<br />

Ressourcen zu stärken und<br />

zu nutzen.<br />

ALICE in-forma è un progetto di formazione<br />

continua sperimentale promosso dalla<br />

Regione Malcantone in collaborazione con<br />

la Divisione della formazione professionale<br />

del Canton Ticino. La formazione è rivolta<br />

alle donne uscite parzialmente o totalmente<br />

dal mondo del lavoro per occuparsi della<br />

cura familiare, in particolare è destinata a<br />

persone che vivono nelle zone dislocate del<br />

Medio e Alto Malcantone (Canton Ticino). Il<br />

progetto vuole rimettere in gioco e valorizzare<br />

le risorse personali e professionali delle<br />

donne per dare loro maggiore spazio di azione<br />

progettuale e creare alcune condizioni<br />

di promozione di formazione continua nella<br />

Regione.<br />

La proposta formativa permette di conciliare<br />

le esigenze familiari con gli impegni previsti<br />

dalla formazione e da eventuali impegni<br />

professionali.<br />

Gli obiettivi che si prefigge il progetto sono<br />

molteplici: creare le condizioni e promuovere<br />

formazione continua nella Regione;<br />

accrescere e sperimentare le competenze<br />

della vita quotidiana trasferibili e spendibili<br />

professionalmente;<br />

realizzare microprogetti - in ambito sociale,<br />

culturale e professionale - che coniugano interessi<br />

regionali con quelli personali, con ricadute<br />

positive per la Regione;comprendere<br />

e rafforzare la rete collaborativa tra soggetti<br />

Paola Maeusli-Pellegata,<br />

46 Jahre, Agno (TI)<br />

Erwachsenenbildnerin für<br />

Chancengleichheit<br />

differenti della Regione;<br />

elaborare un dossier didattico che permetta<br />

il trasferimento di ALICE in-forma in altri<br />

contesti.<br />

ALICE in-forma si articola in tre fasi:<br />

1. Gli strumenti informatici e della comuni<br />

cazione nonché strumenti cognitivi intesi<br />

quali strumenti di lavoro.<br />

2. Dal bilancio delle competenze ai micro<br />

progetti.<br />

3. Realizzazione dei microprogetti e<br />

costruzione del portfolio digitale.<br />

L’empowerment personale e collettivo che<br />

il processo formativo mette in campo contribuirà<br />

a rendere più attive le persone nel<br />

territorio sul piano sociale, politico, culturale<br />

e professionale, con conseguenti ricadute<br />

positive per tutta la regione.<br />

„Grazie alla formazione continua, maggior<br />

visibilità del contributo delle donne allo<br />

sviluppo regionale“<br />

Pepita Vera Conforti,<br />

45 Jahre, Agno (TI),<br />

Erwachsenenbildnerin<br />

für Chancengleichheit


Der bildungspolitische<br />

Anerkennungspreis im<br />

Lernfestival 08<br />

Diese Auszeichnung ist ein Spezialpreis<br />

und geht in diesem Jahr an das<br />

Migros-Kulturprozent. Die Bestimmung<br />

des Preisträgers erfolgt durch den Vorstand<br />

des SVEB.<br />

Im Rahmen des Lernfestivals 2008<br />

wird zum vierten Mal der bildungspolitische<br />

Anerkennungspreis verliehen.<br />

Als Teil des Weiterbildungswettbewerbs<br />

zeichnet er Initiativen von bildungspolitischer<br />

Bedeutung aus. Dies<br />

können politische Aktivitäten im engeren<br />

Sinn sein oder auch Leistungen<br />

und Einrichtungen, die in der Weiterbildungsförderung<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielen. Bisherige Preisträger waren<br />

der Kanton Wallis, der Kanton Genf,<br />

das Zentrum CIP in Tramelan. In diese<br />

Galerie reiht sich neu das Migros-<br />

Kulturprozent ein.<br />

Das Migros-Kulturprozent<br />

Jedes Jahr fliesst ein Prozent des<br />

Umsatzes der Migros in das Kulturprozent,<br />

wobei knapp die Hälfte der<br />

Fördergelder – 2007 über 60 Mio CHF<br />

- der Bildung zugute kommt. Die andere<br />

Hälfte verteilt sich auf verschiedene<br />

Förderbereiche und wird in vielfältigen<br />

Formen eingesetzt: zum Beispiel für<br />

Institutionen wie das migros museum<br />

für gegenwartskunst, das GDI (Gottlieb<br />

Duttweiler Institut), die Parks im Grüene<br />

sowie für eigene kulturelle Projekte,<br />

Studienpreise, Werkbeiträge, Beiträge<br />

an Veranstaltungen, Ausstellungen,<br />

Festivals usw.<br />

Der SVEB würdigt dieses Engagement<br />

aus mehreren Gründen: Mit der<br />

regionalen Verankerung stellen die an<br />

54 Standorten vertretenen Klubschulen<br />

ein niederschwelliges Angebot bereit,<br />

das auch bildungsungewohnten<br />

und einkommensschwachen Personen<br />

den Zugang zum Lernen ermöglicht.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist<br />

die Tatsache, dass die Klubschulen<br />

intensiv an der Professionalisierung<br />

der Weiterbildung mitgewirkt haben.<br />

Sie haben beispielsweise am Baukastensystem<br />

zur Ausbildung der Ausbildenden<br />

(AdA) mitgearbeitet und das<br />

System von Beginn an übernommen<br />

und das eduQua-Label konsequent<br />

eingeführt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Europarat<br />

haben sie das Europäische<br />

Sprachenportfolio mitentwickelt und<br />

sich stark für die höhere Berufsbildung<br />

eingesetzt. Ebenso wertvoll ist das<br />

Engagement in den anderen, vom Migros-Kulturprozent<br />

geförderten Bereichen.<br />

Wie im Fall der Bildung, werden<br />

hier zahlreiche Aktivitäten gefördert,<br />

die den Zugang zu Kultur und Gesellschaft<br />

für breite Bevölkerungskreise<br />

offen halten.<br />

Mit der Verleihung des bildungspolitischen<br />

Preises will der SVEB zum<br />

einen auf das wertvolle Engagement<br />

des Migros-Kulturprozentes hinweisen,<br />

zum anderen dazu anregen, über<br />

die Rolle unterschiedlicher Fördermodelle<br />

nachzudenken. In den nächsten<br />

Jahren wird sich das Umfeld der Weiterbildung<br />

ändern.<br />

Die Einführung eines nationalen<br />

Weiterbildungsgesetzes wird sich<br />

– beispielsweise, wenn nachfrageorientierte<br />

Finanzierungsinstrumente<br />

eingeführt werden – auch auf das Kulturprozent<br />

auswirken. Mit der Würdigung<br />

dieser Institution verbindet der<br />

SVEB die Aufforderung an den Staat<br />

und an die privaten Akteure, die anstehende<br />

politische Entwicklung als gemeinsame<br />

Aufgabe anzupacken.


Das Lernfestival<br />

Das Lernfestival ist eine Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitskampagne<br />

für die Weiterbildung mit dem<br />

Ziel<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Personen allen Alters und Herkunft untereinander<br />

zu vernetzen und gemeinsames Lernen zu<br />

fördern;<br />

Institutionen aus allen Bildungsbranchen zur Zusammenarbeit<br />

aufzufordern und Konkurrenzdenken<br />

abzubauen;<br />

Kantone und Regionen zu motivieren, sich zu<br />

Interessengruppen / Netzwerken zusammenzuschliessen<br />

und ihren Standort durch gemeinsame<br />

Aktionen aufzuwerten.<br />

Das Lernfestival ist DAS Instrument zur Vernetzung<br />

von Bildung, Politik und Arbeitswelt. Lebenslanges<br />

Lernen wird positiv besetzt und spielerisch umgesetzt.<br />

Das Lernfestival schafft Anreize dafür, dass<br />

jeder Mann und jede Frau Bildung zehn Tage lang<br />

zwanglos erleben und ausprobieren kann. Der Fokus<br />

liegt auf dem aktiven Lernen, das positive Lernerlebnis<br />

steht im Vordergrund, sich weiterbilden macht<br />

Freude und bringt Erfolg.

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