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KÄNGURU – Schwangerschaft | Geburt | Baby

VORBEREITET – Was jetzt wirklich wichtig für dich ist VORSORGE – Ärzt:innen und Hebammen begleiten dich ERNÄHRUNG – Jetzt heißt es doppelt so gesund, aber mit Genuss

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VORSORGE – Ärzt:innen und Hebammen begleiten dich
ERNÄHRUNG – Jetzt heißt es doppelt so gesund, aber mit Genuss

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DAS WOCHENBETT<br />

Warum diese Zeit<br />

so wichtig ist<br />

Wochenbett <strong>–</strong> für viele Eltern klingt das altmodisch. Dann sind<br />

sie überrascht, wie wunderschön überwältigend, aber auch wie<br />

anstrengend die erste Zeit mit so einem kleinen Winzling ist. Mit<br />

unseren Tipps seid ihr bestens vorbereitet!<br />

tuelle <strong>Geburt</strong>swunden der Mutter, kontrolliert<br />

die Rückbildung der Gebärmutter und<br />

hilft, das Neugeborene gut zu versorgen.<br />

Verheilt der Nabel gut? Nimmt das <strong>Baby</strong><br />

genug zu? Auch bei Fragen oder Problemen<br />

rund ums Stillen ist die Hebamme erste<br />

Ansprechperson. In den ersten zehn Tagen<br />

zu Hause besucht die Hebamme einmal,<br />

manchmal sogar zweimal am Tag die<br />

frischgebackenen Eltern. Bis zu 16 weitere<br />

Hebammenbesuche sind in den nächsten<br />

acht Wochen möglich. Bei Stillproblemen<br />

in der Zeit danach und auch beim Abstillen<br />

kann die Hebamme weitere vier Mal beratend<br />

zur Seite stehen.<br />

Jede <strong>Geburt</strong> ist für einen Frauenkörper absoluter<br />

Hochleistungssport! Daher raten<br />

Hebammen frischgebackenen Müttern<br />

auch zu sechs bis acht Wochen Ruhe, um<br />

sich wieder zu erholen und damit eventuelle<br />

<strong>Geburt</strong>sverletzungen heilen können.<br />

Früher wurde das Wochenbett noch wörtlich<br />

genommen: Die Mutter blieb mit dem<br />

<strong>Baby</strong> daheim, die Nachbarinnen im Dorf<br />

kümmerten sich ums Kochen, den Haushalt<br />

und erledigten Besorgungen. Für viele<br />

Frauen heute undenkbar, sie wollen ein<br />

straffes Programm durchziehen, meinen,<br />

sie könnten nach der <strong>Geburt</strong> so weitermachen<br />

wie vor der <strong>Schwangerschaft</strong>. Anfangs<br />

ist die Power auch noch da, denn<br />

nach der <strong>Geburt</strong> ist der Körper voll mit<br />

Glückshormonen. Doch es dauert nicht<br />

lange, bis die junge Mutter erfasst, welche<br />

Anstrengung der eigene Körper gerade vollbracht<br />

hat, nach und nach werden die Zipperlein<br />

spürbar, die man nicht ignorieren<br />

sollte. Auch deshalb stehen regelmäßige<br />

Besuche der Hebamme an, denn sie kennt<br />

die körperlichen und seelischen Veränderungen<br />

nach der <strong>Geburt</strong>. Während der Zeit<br />

im Wochenbett steht jeder Frau eine Hebammenunterstützung<br />

zu, die von der Krankenkasse<br />

bezahlt wird. Diese Hilfe ist Gold<br />

wert, denn gerade an den ersten Tagen zu<br />

Hause mit <strong>Baby</strong> werden viele Fragen aufkommen.<br />

Eine erfahrene Hebamme hilft,<br />

sich zurechtzufinden, eine eigene Routine<br />

mit dem <strong>Baby</strong> zu entwickeln, und unterstützt<br />

Eltern und <strong>Baby</strong>, eine gute Beziehung<br />

zueinander aufzubauen. Sie versorgt even-<br />

SOLSTOCK <strong>–</strong> ISTOCK<br />

Hilfe annehmen<br />

Gerade beim ersten Kind zeigt sich schnell,<br />

dass viele der geplanten Abläufe und Trockenübungen<br />

für das Leben daheim der Realität<br />

nicht standhalten. Einige <strong>Baby</strong>s schlafen<br />

ohne Ende und müssen zu den Mahlzeiten<br />

geweckt werden. Andere schreien viel<br />

und schlafen wenig. Wiederum andere wollen<br />

unentwegt an die Brust oder im Kinderwagen<br />

bewegt werden. Diese Unplanbarkeit<br />

ist für viele Eltern Stress. Daher: Unterstützung<br />

einfordern und auch mal Opa oder<br />

Oma mit dem Kinderwagen um den Block<br />

schicken und am besten gleich das Geschwisterchen<br />

mitnehmen. Und dann ohne<br />

schlechtes Gewissen entspannen und sich<br />

ein paar Augenblicke Ruhe gönnen, vielleicht<br />

sogar ein Stündchen Schlaf nachholen.<br />

Schließlich heißt es Wochenbett und<br />

nicht Wochenlauf. Oder Freunde konkret um<br />

Hilfe bitten: zum Beispiel den Kühlschrank<br />

auffüllen oder Essen mitbringen. Das freut<br />

beide Seiten mehr als der zwanzigste Body<br />

in Größe 50 oder ein weiteres Kuscheltier.<br />

Eltern sollten in den ersten Tagen zu Hause<br />

Besuche auf ein Minimum reduzieren, damit<br />

sich die neuen Abläufe in Ruhe einspielen<br />

können. Danach am besten so organisieren,<br />

dass nicht zu viele Menschen auf einmal<br />

kommen. Auch macht es Sinn, den Besuch<br />

zu bitten, nach angemessener Zeit wieder zu<br />

gehen, damit das <strong>Baby</strong> in Ruhe versorgt<br />

werden kann. Besonders beim Stillen sollte<br />

anfangs kein Publikum dabei sein, damit<br />

Mama und <strong>Baby</strong> „ihren Rhythmus“ finden.<br />

44 <strong>KÄNGURU</strong> | <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>–</strong> <strong>Baby</strong> 2021/22

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