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Eurogast Insights Frühjahr 2021

Im neuen Eurogast Insights finden Sie alle News und Trends aus der Gastronomiewelt sowie spannende Einblicke in die Welt von Eurogast Österreich und vieles mehr.

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TREND<br />

TREND<br />

F<br />

Heiko Antoniewicz ist mehrfach ausgezeichneter Koch,<br />

Autor und Geschäftsführer der Antoniewicz GmbH, die u. a.<br />

Beratung und Workshops für Köche anbietet. 2015 hat er zusammen<br />

mit dem Mikrobiologen Michael Podvinec das Buch<br />

„Fermentation“ im Fackelträger Verlag veröffentlicht.<br />

Was ist<br />

Fermentation?<br />

Die Fermentation (lat.<br />

fermentare, „gären“) ist ein<br />

chemischer Prozess, bei<br />

dem verschiedene Lebensund<br />

Genussmittel mithilfe<br />

von Mikroorganismen (z. B.<br />

Milchsäurebakterien und<br />

Hefepilzen) aufbereitet<br />

werden.<br />

Die Methode wird seit Jahrtausenden<br />

zur Konservierung<br />

verwendet, heute<br />

schätzen Hobby- und Profiköche<br />

sie besonders wegen<br />

der damit verbundenen geschmacklichen<br />

Veredelung<br />

und besseren Bekömmlichkeit<br />

der Lebensmittel.<br />

© Antoniewicz GmbH<br />

ermentation kann der Schlüssel zum Erfolg<br />

sein, nicht nur zum Haltbarmachen, sondern<br />

auch beim Geschmack“, sagt der deutsche ehemalige<br />

Sternekoch Heiko Antoniewicz, der sich seit Jahren<br />

intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Darauf gestoßen<br />

ist er durch die Recherche für ein Buch über die<br />

Sous-vide-Methode und Food Pairing: „Fermentation<br />

war da ein interessanter Aspekt, weil man damit ganz<br />

neue, spannende Aromen hervorbringen kann.“<br />

Gerade in Deutschland und Österreich<br />

habe man immer als Erstes die milchsaure Fermentation<br />

von Gemüse im Kopf, auf der beispielsweise<br />

Sauerkraut basiert, aber das greife viel zu kurz. „Es<br />

umfasst so viele Lebensmittel, da denken wir gar<br />

nie dran, angefangen bei Käse und Wein. Die breite<br />

Masse, auch viele Hobbyköche, die mit Fermentation<br />

beginnen, legt den Fokus auf eingelegtes Gemüse,<br />

aber das ist viel zu eng gefasst.“ Als weitere bekannte<br />

Beispiele, die man nicht sofort mit Fermentation in<br />

Verbindung bringt, nennt Antoniewicz Graved Lachs<br />

und Matjes, aber auch Vanilleschoten, die erst durch<br />

den Fermentationsprozess ihren charakteristischen<br />

Duft bekommen und überhaupt genießbar werden<br />

– was übrigens auch für Oliven gilt, die frisch vom<br />

Baum nicht essbar wären.<br />

„Je länger das<br />

Gemüse liegt,<br />

desto besser<br />

wird es. Da<br />

wird man beispielsweise<br />

bald von Jahrgangskarotten<br />

reden.“<br />

Heiko Antoniewicz<br />

ALTES WISSEN ALS TREND<br />

Fermentierte Lebensmittel sind immer schon im Alltag<br />

präsent, aber erst seit ein paar Jahren wird ihnen<br />

vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Als Grund<br />

dafür sieht Antoniewicz, dass gesundes Essen immer<br />

mehr in den Fokus rückt: „Fermentation ist in diesem<br />

Zusammenhang interessant, weil sie Lebensmittel<br />

verträglicher macht und fermentierte Produkte gut<br />

für die Verdauung sind.“<br />

Für ihn als Koch sei allerdings ein anderer<br />

Aspekt interessanter. „Mich fasziniert diese Aromakonservierung.<br />

Mit Fermentation kann ich ein Produkt<br />

haltbar machen, aber ich kann auch den Duft<br />

konservieren“, erzählt er. Das beste Beispiel dafür<br />

seien die Salzzitronen, die man aus Marokko und dem<br />

Mittelmeerraum kennt: „Die Textur der Schale wird<br />

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